estapolis
06.11.2009, 21:26
Hallo ihr. Ich weiß gar nicht, ob ich damit hier richtig bin. Aber who cares~
Zugegeben, makertechnisch hat sich seit der zweiten Demo nicht viel getan. Das liegt zwar vor allem daran, dass ich nach Demoveröffentlichungen stets recht faul werde (was sich aber legen wird), aber auch maßgeblich daran, dass ich ein ganz anderes Projekt habe, und zwar, die Story von DSDZ in stark abgeänderter Form niederzuschreiben. Ich möchte nicht so weit gehen, zu sagen, ich schreibe an einem "Roman", aber sind immerhin schon 5 Kapitel fertig und ich wollte mir gerne irgendwo Meinungen holen. Wo wäre ich besser aufgehoben, als hier? Habt ihr Bock, mit etwas "old media" konfrontiert zu werden? :D
Also dann, ich zeige euch allerdings nur den Prolog. Über Feedback würde ich mich sehr freuen. Sagt ruhig, wenn ihr mittendrin die Lust verliert - auch das ist Feedback :D
all for the best,
estapolis
Prolog
Es hätte niemals so weit kommen dürfen, dachte der Fremde. Denn dort, im tiefsten Wüstensande, wo sich Stahlriesen auftürmten und den verschleierten Himmel zerstachen, gleich wie Speere, nur grober, gewaltiger – an einem Ort, an dem so etwas wie Leben nicht nur undenkbar, sondern völlig absurd war, lag der Beweis begraben, ob es hier so etwas wie „Leben“ überhaupt noch geben konnte. Die Natur wäre mitnichten dazu in der Lage gewesen, diese kalte und beklemmende Szenerie herzurichten: Die kilometerhohen Säulen täuschten leicht über die endlosen, dreckigen Metallplatten hinweg. Der Schrott, der überall zu liegen schien und so etwas wie Ordnung vergessen ließ – ein Flecken Wüstensand war hier eine Unregelmäßigkeit – deutete auf so etwas wie ein System, eine Struktur, hin. Doch längst vernachlässigte man diesen Ort, überließ ihn sich selbst, mehrere Jahrzehnte vielleicht. Nein, zu so einem Werk waren nur Menschen fähig. Diese Erkenntnis verbesserte die Laune der fremden Gestalt nicht wirklich. Angewidert schlug sie sich den Leinenmantel enger um den schmächtigen Körper und bahnte sich den Weg durch den Wüstensturm.
So scheußlich das Erhaltungsgebräu schmeckte, so schrecklich fühlte sich Saigon an diesem Morgen. Es war alles seltsam anders, nicht gerade so anders als die anderen Tage in diesem Loch, aber anders genug um durchaus hervor zu stechen. Dieser elende Morgen, dachte er, als er sich unmotiviert aus seiner Liege erhob und begann sich anzuziehen. War es überhaupt „Morgen“? Hier gab es keine Tageszeiten, manchmal glaubt Saigon, die Zeit selbst würde hier stillstehen. Es war nun schon einige Jahre her, dass er an der Oberfläche war. Er musste sich gar nicht umsehen, er wusste, dass sich dieser Raum nie verändern würde. Die kalten, metallenen Wände, bedeckt von Staub und Schmutz, boten nie einen anderen Anblick als eben jenen monotonen. Die paar Möbel, hässlich, aber gebräuchlich, waren eh eine unzerbrechliche Einheit mit dem Boden, der genau so gut eine Wand hätte sein können. Gerade, als er zur Tür taumelte, bemerkte er eine vertraute Person, die im Flur stand, an der anderen Wand gelehnt, die Arme verschränkt, die Augen zu als würde er schlafen. „Avrick, weder schläfst du noch sieht es besonders abgeklärt aus, wie du da stehst. Was willst du?“, fragte Saigon im genervten Ton. Nein, heute, dachte Saigon, hatte er schlicht und ergreifend keine Lust auf Avricks schlechte Späße. Prompt wurde seine Entscheidung, heute noch mieser drauf zu sein als sonst, von Avrick unterbrochen: „Es gab eine neue Entwicklung, Saigon. Wir erwarten dich im Konferenzraum.“
Etwas muss ihm aufgefallen sein, denn so schnell, wie der Fremde anhielt, so schnell kniete er zu Boden und begann, eine Stelle der Plattenlandschaft freizuwischen. Er musste zunächst mit seinem Messer den verwachsenen Wüstensand entfernen, ehe er etwas erkennen konnte: langsam bildeten sich Zeichen heraus, kryptisch, doch der Fremde schien zufrieden. „Distrikt A21...“, murmelte dieser in seine Kapuze, stand wieder auf, verstaute sein Messer, nur um erneut ein Werkzeug aus seinem Mantel zu holen – jemand hätte vor ein paar Jahrhunderten geglaubt, es würde sich dabei um eine Erbse aus Metall handeln. Der Fremde setzte sie sorgfältig auf seinen Finger, um sie dann scheinbar zu verzehren – doch setzte er sie lediglich in seinen rechten Backenzahn. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Erbse passte, begann er wieder zu reden: „Nummer ZGH655, Meldung an den Vorgesetzten. Ich habe Distrikt A21 gefunden und werde nun nach einem Zugang suchen.“
Unter den Rebellen galt Saigon als einer der geschicktesten. In jungen Jahren erregte der athletische Junge die Aufmerksamkeit des Anführers Avrick Traban. Viele vermuteten, der strahlend blonde Junge mit seinem ambitionierten Gesicht sei so etwas wie ein Messiahs, eine Lichtgestalt. Während die meisten in diesem Komplex heruntergekommen aussahen, ohne jeglichen Ziele und Träume lebend, war Saigon stets optimistisch und hart mit sich selbst. Eine Unregelmäßigkeit, die dank harter Arbeit in die höheren Ränge aufstieg. Warum er so anders war, wusste Saigon nicht, und es war ihm auch egal. Jedoch verdankte er dieser Attitüde, dass er nun in einem Raum mit den mächtigsten Rebellen saß. Nervös blickte er sich um. Joz, der Meisteringenieur, zu seiner Linken. Der Distrikt verdankt ihm zum großen Teil das Überleben. Wäre er nicht gewesen, um die Selbsterhaltungsanlagen und das Recycling innerhalb des Distriks voranzutreiben – nein, ein undenkbares Szenario, dachte Saigon. Ehrfürchtig wandte er wieder seinen Blick. Ihm gegenüber rutschte eine noch berühmtere Person auf ihrem Stuhl hin und her, nicht etwa, weil sie Großes geleistet hätte, sondern wegen einer Schönheit, die die Menschen im Distrikt gar nicht kennen würden, würde diese Frau sie nicht besitzen. Das natürlich strahlende rote Haar hätte schon gereicht, doch lenkte es nur ab vom vom wahren Ursprung der Grazie: Das endlos liebliche und unschuldige Gesicht, das auch dann noch strahlend schön war, wenn es Unzufriedenheit ausdrückte. Estelle ist ein wenig wie ich, dachte Saigon, doch verbannte er auch diesen Gedanken, das hat hier jetzt nichts zu suchen, dachte er, denn die Person zu seiner Rechten war nun entscheidend. Saigon ballte die Faust und konnte eine Schweißperle nicht zurückhalten, als Avrick anfing zu reden.
Unbeeindruckt näherte sich der Fremde einem der Zwillingstürme. Als er daneben stand, hätte man aus seiner Perspektive meinen können, es gebe nur diesen Turm und nichts anderes auf der Welt. Guckte man nach oben, so sah man mit etwas Glück, wie sich dichte Wolken bewegten, aber niemals die Turmspitze. Blickte man um sich, sah man gleichsam den Turm, denn der Boden unterschied sich nicht signifikant von Selbigem. Ja, hätte es die Schwerkraft nicht verraten, könnte man den Boden glatt für den Turm halten und umgekehrt. Den Fremden interessierten diese Phänomene jedoch nicht sonderlich, er ging etwas um den Turm herum, stets eine Hand an der Wand, jedoch auf den Boden blickend als hätte seine Beschäftigung keinen Zweck – bis er anhielt und sich der Wand erneut zuwendete. Wieder diese Symbole, dachte der Fremde, doch das war nicht alles: darunter fand der Fremde eine Einkerbung, seltsam gemütlich für die Hand, sie passte perfekt hinein, das musste es sein, dachte er, und drückte kräftig in die Wand. Gleichsam plötzlich wie die immer währende beklemmende Stille – wenn man vom ewigen Geräusch des Wüstensturms absah – fing die ganze Oberfläche mit einem Mal an zu donnern und zu quietschen, so ohrenbetäubend, dass die Kapuze des Fremden nicht ausreichte um ihn zu schützen. Als er dort stand, beide Hände gegen den Kopf pressend, beobachtete er, wie der Turm anfing, sich zu bewegen, mehr noch: er schien zum Leben zu erwachen, so lebendig wie ein Turm aus Metall höchstens sein kann, aber lebendig genug, um in dieser Ödnis als „lebendig“ zu gelten. Ja, dachte der Fremde, dieser Turm wurde seit Jahrzehnten nicht aktiviert, entweder aus gutem Grund oder, weil niemand da war der ihn dazu bringen konnte; entweder, weil SIE sich hier einnisten, oder weil dieser Distrikt ohnehin als verlassen galt und ebenso keine Menschenseele beherbergte.
„Heute ist ein besonderer Tag“, begann Avrick - Saigon bemerkte eine gewisse Unruhe in seiner Sprache - „denn ab heute können wir von Castayas Untergang träumen. Vierunddreißig Jahre vegetieren wir bereits in diesem gottverlassenen Komplex und bisher ist es uns gelungen, vom Staat unentdeckt zu bleiben. Doch hat das lange Warten ein Ende, wir werden aus dem Nichts kommen und den Staat stürzen!“ Zum ersten Mal zeigte Joz so etwas wie eine Regung, zum ersten Mal überhaupt bemerkte Saigon, wie sein Gemütszustand so etwas wie eine Veränderung andeutete. „Du meinst doch nicht etwa...“, brummte dieser. „Ein Stich mitten ins Herz Castayas!“, jubelte Avrick Joz entgegen, dessen Arme sich langsam aus der festen Verschränkung lösten. Bisher war es Saigons Eindruck gewesen, er sei nur Zeuge eines großen Ereignisses, doch als Avrick ihn darauf anfing anzustarren, wusste Saigon, dass er in dieser Geschichte die Hauptrolle spielen würde. Avrick sprach langsam und deutlich: „Saigon, weißt du, was eine Zeitreise ist?“
Endlich beendete das Metall seine Serenade und über die Wüste legte sich wieder die gewohnte monotone Decke. Doch war der Anblick des Turms verändert, denn wenn man davor stand, konnte man zum ersten Mal seit Jahrzehnten bestimmen, an welcher Seite des Turms man stand. Denn als Anhaltspunkt hatte sich ein großes, schwarzes, rechteckiges Loch gebildet, groß genug, damit der Fremde aufrecht hineingehen konnte. Als er die Schwelle der Tür durchschritt, tastete er noch einmal an seinem Backenzahn. „Betrete nun den Distrikt. Sollten die 'goldenen Revolutionäre' sich hier aufhalten, werde ich meine Aufgabe erfüllen – und sie liquidieren.“ Der Fremde spuckte die Metallerbse in einen Haufen Sand, wo sie schon bald Teil der Landschaft werden würde, und verschwand ins Dunkel.
„Zeitreisen...“, murmelte Saigon, dann blickte er auf: „Die Technologie des Zeitreisens wurde vor etwa fünfzig Jahren von castayanischen Forschern entwickelt. Bisher wurde noch keine erfolgreiche Zeitreise dokumentiert, zumindest von uns Rebellen...“. Den letzten Teil sprach Saigon ruhig, er senkte wieder den Blick. Ja, es stimmte, Zeitreisen waren theoretisch möglich, aber nie drang eine Nachricht über einen etwaigen Erfolg zu den Rebellen durch. Vielleicht hat Avrick uns deswegen versammelt, vielleicht gibt es eine neue Entwicklung? Er konnte nur spekulieren und abwarten, was der zunehmend ernster blickende Anführer zu sagen hatte. „Castayas Problem war bis dato die Verifikation.“, sprach dieser, „Zwar sah man Individuen vor den Augen der Forscher in der Zeitmaschine verschwinden, aber niemand konnte beweisen, dass die Testsubjekte auch wirklich durch die Zeit gereist waren...“, „... oder ob sie pulverisiert wurden.“, ergänzte Joz. Avrick erhob sich darauf hin aus seinem Stuhl und betrachtete die triste Wand. „Wir wissen es logischerweise auch nicht. Deswegen wird unser nächster Schritt ein erhebliches Risiko in sich bergen.“ Nun wandte er sich Saigon zu, und kam sehr nah an ihn ran. Na toll, dachte Saigon, er wusste heute morgen beim Aufstehen schon, dass er von den wagemutigen Plänen Avricks mal wieder alles abbekommen würde. „Wir haben einen Weg gefunden, jemanden von uns als ein solches Testsubjekt in das Zeitreiseprogramm zu schleusen. Darüber hinaus haben wir entschieden, dass du dieser Aufgabe am meisten gewachsen bist, Saigon.“ In seinem Blick sah Saigon, dass sein Anführer es ernst meinte.
Der Fremde wurde zunehmend unruhiger, als er durch die dunklen Korridore des Distriktes schritt. Ohne Zweifel war dieser Teil menschenleer, doch hatte er das Gefühl, tiefer in den Fuchsbau eindringen zu müssen, um selbigen hervor zu locken. Zwar war er in tiefe Dunkelheit getaucht – nur sein unregelmäßiges Atmen und seine rhythmischen Schrittlaute täuschten etwas anderes als das Nichts vor – doch kannte er das System dieses Irrgartens, das absurd raffiniert geplante Labyrinth, in dem sich nur der Minotaurus – Castaya in diesem Fall – nicht verlief. Ein Entkommen war unwahrscheinlich, selbst wenn man es irgendwie schaffte, die schier undurchdringlichen Barrieren des Distrikes zu überwinden. Und selbst wenn es jemand hinaus schaffte, gab es dort nichts als die tote Wüste. Der Fremde stoppte. Auf der anderen Seite, dachte er, war dies ein perfektes Versteck. Unwissende Eindringlinge kamen nicht mal über die ersten beiden Ebenen hinaus, geschweige denn, dass sie diesen Ort erstmal lokalisierten. Für mich war es kein Problem, dachte er, ich war ja nicht Irgendwer.
Nein, seine Unruhe basierte nicht auf dem Gefühl des Verlorenseins. Der Fremde konnte es einfach nicht mehr abwarten, die so genannten Revolutionäre auszulöschen. Menschen in ihrer individuellen Hoffnung dann zu begraben, wenn sie am hellsten scheint, das war der Reiz, das war sein Sport. Fest umklammerte er seine Waffe unter dem Mantel. Ja, das Warten hat bald ein Ende – bald darfst auch du wieder Blut schmecken, dachte er und erhöhte das Tempo.
Der junge Rebell schwieg.
„Saigon durch die Zeit schicken?“, blaffte Estelle Avrick entgegen. „Und was bitteschön soll das bringen?“
Auch Joz stimmte mürrisch ein: „Du musst verrückt sein, Avrick. Der Junge ist längst nicht bereit für diese Mission.“
Avrick lachte kühl und entgegnete: „Saigon ist der geeignetste. Er ist jung, athletisch und schlau. Wandlungsfähig... eine Begabung die euch anderen...“, er blickte sich in der Runde um, „... fehlt. Ja, was soll das bringen, Esty, gute Frage. Wir wissen schlicht nicht, wohin Castaya seine Testobjekte schickt und ob sie überhaupt ankommen. Deswegen brauchten wir eine weitere Bedingung für diese Mission.“
„Bedingung?“, fragte Saigon, der den Schock ein wenig überwunden hatte. „Unser ultimatives Ziel ist der Untergang dieses Schurkenstaates, Castaya. Mitnichten wäre uns geholfen, würden wir eine Zukunft infiltrieren, die dieser Gegenwart sehr ähnlich ist. Nein, wie müssen an die Wurzel dieser Sache.“ Erneut wanderte er im Raum herum. „Irgendwann in der Geschichte muss es einen Zeitpunkt gegeben haben, an dem die Idee „Castaya“ entstand. Dieses System, in dem unsere Brüder und Schwestern dahinvegetieren – es muss einen Kern, einen Anfang haben. Diesen müssen wir ausfindig machen, um dieses System besser zu verstehen.“
„Und um einen Schwachpunkt zu suchen!“, rief Saigon, der die Dimension dieses Plans langsam verstand.
„Exakt“, entgegnete Avrick, „die zusätzliche Bedingung, von der ich sprach, ist, dass wir die Zeitmaschine manipulieren können, damit du weit in die Vergangenheit geschickt werden kannst.“
Joz reichte es. Er stand schlagartig auf. „Du musst entweder blind oder ein Idiot sein, Avrick! Dieser Plan ist voll mit unsicheren Faktoren. Saigons Eingriff in die Geschichte kann alles verändern, bis hin zu unserer Nichtexistenz. Wir wissen schlicht nicht, ob er zurückkehren kann. Wir kennen den Zeitpunkt nicht, an dem dieser Staat entstand. Ich respektiere dich als Anführer, aber diesmal scheint bei dir die Sicherung durchzuglühen!“
Einen Moment lang war es still. Sicher, Joz ist bekannt für seine pessimistische Ader, aber nie erlebte Saigon, wie er sich gegen den Anführer stemmte. Avrick schien unbeeindruckt.
„Es stimmt, Joz. Die Chance ist verhältnismäßig gering, dass dieser Plan wirklich aufgeht.“
Nun schlug er seine Hände auf den Tisch und ergänzte leidenschaftlich: „Aber es ist verdammt noch mal unsere einzige Chance!“
Licht. Endlich. Am Ende des Korridors erkannte der Fremde schemenhaft Umrisse des Komplexes. Er rannte dem Licht entgegen und zog so etwas wie ein Schwertgriff aus seinem Mantel hervor und setzte ein abartiges Grinsen auf. Das Licht wurde größer, er erkannte langsam die Umrisse einer Tür, er lief noch schneller, betätigte etwas an seinem Griff, woraufhin eine durchsichtige Klinge hervorschnellte, surrend, durstig. Endlich. Dann verschwand das Licht aus seinem Blickfeld, er wurde panisch, schlug auf, merkte, dass er gestolpert sein musste, gab einen erregten Schrei ab, bevor der Boden unter ihm aufleuchtete.
„Herr Traban!“, brüllte ein Rebell, noch während er die Tür des Konferenz-raumes aufschlug. „...wir haben einen Eindringling!“
(Kann durchaus sein, dass wegen des Kopierens einige Bindestriche falsch gesetzt sind. Sorry~)
Zugegeben, makertechnisch hat sich seit der zweiten Demo nicht viel getan. Das liegt zwar vor allem daran, dass ich nach Demoveröffentlichungen stets recht faul werde (was sich aber legen wird), aber auch maßgeblich daran, dass ich ein ganz anderes Projekt habe, und zwar, die Story von DSDZ in stark abgeänderter Form niederzuschreiben. Ich möchte nicht so weit gehen, zu sagen, ich schreibe an einem "Roman", aber sind immerhin schon 5 Kapitel fertig und ich wollte mir gerne irgendwo Meinungen holen. Wo wäre ich besser aufgehoben, als hier? Habt ihr Bock, mit etwas "old media" konfrontiert zu werden? :D
Also dann, ich zeige euch allerdings nur den Prolog. Über Feedback würde ich mich sehr freuen. Sagt ruhig, wenn ihr mittendrin die Lust verliert - auch das ist Feedback :D
all for the best,
estapolis
Prolog
Es hätte niemals so weit kommen dürfen, dachte der Fremde. Denn dort, im tiefsten Wüstensande, wo sich Stahlriesen auftürmten und den verschleierten Himmel zerstachen, gleich wie Speere, nur grober, gewaltiger – an einem Ort, an dem so etwas wie Leben nicht nur undenkbar, sondern völlig absurd war, lag der Beweis begraben, ob es hier so etwas wie „Leben“ überhaupt noch geben konnte. Die Natur wäre mitnichten dazu in der Lage gewesen, diese kalte und beklemmende Szenerie herzurichten: Die kilometerhohen Säulen täuschten leicht über die endlosen, dreckigen Metallplatten hinweg. Der Schrott, der überall zu liegen schien und so etwas wie Ordnung vergessen ließ – ein Flecken Wüstensand war hier eine Unregelmäßigkeit – deutete auf so etwas wie ein System, eine Struktur, hin. Doch längst vernachlässigte man diesen Ort, überließ ihn sich selbst, mehrere Jahrzehnte vielleicht. Nein, zu so einem Werk waren nur Menschen fähig. Diese Erkenntnis verbesserte die Laune der fremden Gestalt nicht wirklich. Angewidert schlug sie sich den Leinenmantel enger um den schmächtigen Körper und bahnte sich den Weg durch den Wüstensturm.
So scheußlich das Erhaltungsgebräu schmeckte, so schrecklich fühlte sich Saigon an diesem Morgen. Es war alles seltsam anders, nicht gerade so anders als die anderen Tage in diesem Loch, aber anders genug um durchaus hervor zu stechen. Dieser elende Morgen, dachte er, als er sich unmotiviert aus seiner Liege erhob und begann sich anzuziehen. War es überhaupt „Morgen“? Hier gab es keine Tageszeiten, manchmal glaubt Saigon, die Zeit selbst würde hier stillstehen. Es war nun schon einige Jahre her, dass er an der Oberfläche war. Er musste sich gar nicht umsehen, er wusste, dass sich dieser Raum nie verändern würde. Die kalten, metallenen Wände, bedeckt von Staub und Schmutz, boten nie einen anderen Anblick als eben jenen monotonen. Die paar Möbel, hässlich, aber gebräuchlich, waren eh eine unzerbrechliche Einheit mit dem Boden, der genau so gut eine Wand hätte sein können. Gerade, als er zur Tür taumelte, bemerkte er eine vertraute Person, die im Flur stand, an der anderen Wand gelehnt, die Arme verschränkt, die Augen zu als würde er schlafen. „Avrick, weder schläfst du noch sieht es besonders abgeklärt aus, wie du da stehst. Was willst du?“, fragte Saigon im genervten Ton. Nein, heute, dachte Saigon, hatte er schlicht und ergreifend keine Lust auf Avricks schlechte Späße. Prompt wurde seine Entscheidung, heute noch mieser drauf zu sein als sonst, von Avrick unterbrochen: „Es gab eine neue Entwicklung, Saigon. Wir erwarten dich im Konferenzraum.“
Etwas muss ihm aufgefallen sein, denn so schnell, wie der Fremde anhielt, so schnell kniete er zu Boden und begann, eine Stelle der Plattenlandschaft freizuwischen. Er musste zunächst mit seinem Messer den verwachsenen Wüstensand entfernen, ehe er etwas erkennen konnte: langsam bildeten sich Zeichen heraus, kryptisch, doch der Fremde schien zufrieden. „Distrikt A21...“, murmelte dieser in seine Kapuze, stand wieder auf, verstaute sein Messer, nur um erneut ein Werkzeug aus seinem Mantel zu holen – jemand hätte vor ein paar Jahrhunderten geglaubt, es würde sich dabei um eine Erbse aus Metall handeln. Der Fremde setzte sie sorgfältig auf seinen Finger, um sie dann scheinbar zu verzehren – doch setzte er sie lediglich in seinen rechten Backenzahn. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Erbse passte, begann er wieder zu reden: „Nummer ZGH655, Meldung an den Vorgesetzten. Ich habe Distrikt A21 gefunden und werde nun nach einem Zugang suchen.“
Unter den Rebellen galt Saigon als einer der geschicktesten. In jungen Jahren erregte der athletische Junge die Aufmerksamkeit des Anführers Avrick Traban. Viele vermuteten, der strahlend blonde Junge mit seinem ambitionierten Gesicht sei so etwas wie ein Messiahs, eine Lichtgestalt. Während die meisten in diesem Komplex heruntergekommen aussahen, ohne jeglichen Ziele und Träume lebend, war Saigon stets optimistisch und hart mit sich selbst. Eine Unregelmäßigkeit, die dank harter Arbeit in die höheren Ränge aufstieg. Warum er so anders war, wusste Saigon nicht, und es war ihm auch egal. Jedoch verdankte er dieser Attitüde, dass er nun in einem Raum mit den mächtigsten Rebellen saß. Nervös blickte er sich um. Joz, der Meisteringenieur, zu seiner Linken. Der Distrikt verdankt ihm zum großen Teil das Überleben. Wäre er nicht gewesen, um die Selbsterhaltungsanlagen und das Recycling innerhalb des Distriks voranzutreiben – nein, ein undenkbares Szenario, dachte Saigon. Ehrfürchtig wandte er wieder seinen Blick. Ihm gegenüber rutschte eine noch berühmtere Person auf ihrem Stuhl hin und her, nicht etwa, weil sie Großes geleistet hätte, sondern wegen einer Schönheit, die die Menschen im Distrikt gar nicht kennen würden, würde diese Frau sie nicht besitzen. Das natürlich strahlende rote Haar hätte schon gereicht, doch lenkte es nur ab vom vom wahren Ursprung der Grazie: Das endlos liebliche und unschuldige Gesicht, das auch dann noch strahlend schön war, wenn es Unzufriedenheit ausdrückte. Estelle ist ein wenig wie ich, dachte Saigon, doch verbannte er auch diesen Gedanken, das hat hier jetzt nichts zu suchen, dachte er, denn die Person zu seiner Rechten war nun entscheidend. Saigon ballte die Faust und konnte eine Schweißperle nicht zurückhalten, als Avrick anfing zu reden.
Unbeeindruckt näherte sich der Fremde einem der Zwillingstürme. Als er daneben stand, hätte man aus seiner Perspektive meinen können, es gebe nur diesen Turm und nichts anderes auf der Welt. Guckte man nach oben, so sah man mit etwas Glück, wie sich dichte Wolken bewegten, aber niemals die Turmspitze. Blickte man um sich, sah man gleichsam den Turm, denn der Boden unterschied sich nicht signifikant von Selbigem. Ja, hätte es die Schwerkraft nicht verraten, könnte man den Boden glatt für den Turm halten und umgekehrt. Den Fremden interessierten diese Phänomene jedoch nicht sonderlich, er ging etwas um den Turm herum, stets eine Hand an der Wand, jedoch auf den Boden blickend als hätte seine Beschäftigung keinen Zweck – bis er anhielt und sich der Wand erneut zuwendete. Wieder diese Symbole, dachte der Fremde, doch das war nicht alles: darunter fand der Fremde eine Einkerbung, seltsam gemütlich für die Hand, sie passte perfekt hinein, das musste es sein, dachte er, und drückte kräftig in die Wand. Gleichsam plötzlich wie die immer währende beklemmende Stille – wenn man vom ewigen Geräusch des Wüstensturms absah – fing die ganze Oberfläche mit einem Mal an zu donnern und zu quietschen, so ohrenbetäubend, dass die Kapuze des Fremden nicht ausreichte um ihn zu schützen. Als er dort stand, beide Hände gegen den Kopf pressend, beobachtete er, wie der Turm anfing, sich zu bewegen, mehr noch: er schien zum Leben zu erwachen, so lebendig wie ein Turm aus Metall höchstens sein kann, aber lebendig genug, um in dieser Ödnis als „lebendig“ zu gelten. Ja, dachte der Fremde, dieser Turm wurde seit Jahrzehnten nicht aktiviert, entweder aus gutem Grund oder, weil niemand da war der ihn dazu bringen konnte; entweder, weil SIE sich hier einnisten, oder weil dieser Distrikt ohnehin als verlassen galt und ebenso keine Menschenseele beherbergte.
„Heute ist ein besonderer Tag“, begann Avrick - Saigon bemerkte eine gewisse Unruhe in seiner Sprache - „denn ab heute können wir von Castayas Untergang träumen. Vierunddreißig Jahre vegetieren wir bereits in diesem gottverlassenen Komplex und bisher ist es uns gelungen, vom Staat unentdeckt zu bleiben. Doch hat das lange Warten ein Ende, wir werden aus dem Nichts kommen und den Staat stürzen!“ Zum ersten Mal zeigte Joz so etwas wie eine Regung, zum ersten Mal überhaupt bemerkte Saigon, wie sein Gemütszustand so etwas wie eine Veränderung andeutete. „Du meinst doch nicht etwa...“, brummte dieser. „Ein Stich mitten ins Herz Castayas!“, jubelte Avrick Joz entgegen, dessen Arme sich langsam aus der festen Verschränkung lösten. Bisher war es Saigons Eindruck gewesen, er sei nur Zeuge eines großen Ereignisses, doch als Avrick ihn darauf anfing anzustarren, wusste Saigon, dass er in dieser Geschichte die Hauptrolle spielen würde. Avrick sprach langsam und deutlich: „Saigon, weißt du, was eine Zeitreise ist?“
Endlich beendete das Metall seine Serenade und über die Wüste legte sich wieder die gewohnte monotone Decke. Doch war der Anblick des Turms verändert, denn wenn man davor stand, konnte man zum ersten Mal seit Jahrzehnten bestimmen, an welcher Seite des Turms man stand. Denn als Anhaltspunkt hatte sich ein großes, schwarzes, rechteckiges Loch gebildet, groß genug, damit der Fremde aufrecht hineingehen konnte. Als er die Schwelle der Tür durchschritt, tastete er noch einmal an seinem Backenzahn. „Betrete nun den Distrikt. Sollten die 'goldenen Revolutionäre' sich hier aufhalten, werde ich meine Aufgabe erfüllen – und sie liquidieren.“ Der Fremde spuckte die Metallerbse in einen Haufen Sand, wo sie schon bald Teil der Landschaft werden würde, und verschwand ins Dunkel.
„Zeitreisen...“, murmelte Saigon, dann blickte er auf: „Die Technologie des Zeitreisens wurde vor etwa fünfzig Jahren von castayanischen Forschern entwickelt. Bisher wurde noch keine erfolgreiche Zeitreise dokumentiert, zumindest von uns Rebellen...“. Den letzten Teil sprach Saigon ruhig, er senkte wieder den Blick. Ja, es stimmte, Zeitreisen waren theoretisch möglich, aber nie drang eine Nachricht über einen etwaigen Erfolg zu den Rebellen durch. Vielleicht hat Avrick uns deswegen versammelt, vielleicht gibt es eine neue Entwicklung? Er konnte nur spekulieren und abwarten, was der zunehmend ernster blickende Anführer zu sagen hatte. „Castayas Problem war bis dato die Verifikation.“, sprach dieser, „Zwar sah man Individuen vor den Augen der Forscher in der Zeitmaschine verschwinden, aber niemand konnte beweisen, dass die Testsubjekte auch wirklich durch die Zeit gereist waren...“, „... oder ob sie pulverisiert wurden.“, ergänzte Joz. Avrick erhob sich darauf hin aus seinem Stuhl und betrachtete die triste Wand. „Wir wissen es logischerweise auch nicht. Deswegen wird unser nächster Schritt ein erhebliches Risiko in sich bergen.“ Nun wandte er sich Saigon zu, und kam sehr nah an ihn ran. Na toll, dachte Saigon, er wusste heute morgen beim Aufstehen schon, dass er von den wagemutigen Plänen Avricks mal wieder alles abbekommen würde. „Wir haben einen Weg gefunden, jemanden von uns als ein solches Testsubjekt in das Zeitreiseprogramm zu schleusen. Darüber hinaus haben wir entschieden, dass du dieser Aufgabe am meisten gewachsen bist, Saigon.“ In seinem Blick sah Saigon, dass sein Anführer es ernst meinte.
Der Fremde wurde zunehmend unruhiger, als er durch die dunklen Korridore des Distriktes schritt. Ohne Zweifel war dieser Teil menschenleer, doch hatte er das Gefühl, tiefer in den Fuchsbau eindringen zu müssen, um selbigen hervor zu locken. Zwar war er in tiefe Dunkelheit getaucht – nur sein unregelmäßiges Atmen und seine rhythmischen Schrittlaute täuschten etwas anderes als das Nichts vor – doch kannte er das System dieses Irrgartens, das absurd raffiniert geplante Labyrinth, in dem sich nur der Minotaurus – Castaya in diesem Fall – nicht verlief. Ein Entkommen war unwahrscheinlich, selbst wenn man es irgendwie schaffte, die schier undurchdringlichen Barrieren des Distrikes zu überwinden. Und selbst wenn es jemand hinaus schaffte, gab es dort nichts als die tote Wüste. Der Fremde stoppte. Auf der anderen Seite, dachte er, war dies ein perfektes Versteck. Unwissende Eindringlinge kamen nicht mal über die ersten beiden Ebenen hinaus, geschweige denn, dass sie diesen Ort erstmal lokalisierten. Für mich war es kein Problem, dachte er, ich war ja nicht Irgendwer.
Nein, seine Unruhe basierte nicht auf dem Gefühl des Verlorenseins. Der Fremde konnte es einfach nicht mehr abwarten, die so genannten Revolutionäre auszulöschen. Menschen in ihrer individuellen Hoffnung dann zu begraben, wenn sie am hellsten scheint, das war der Reiz, das war sein Sport. Fest umklammerte er seine Waffe unter dem Mantel. Ja, das Warten hat bald ein Ende – bald darfst auch du wieder Blut schmecken, dachte er und erhöhte das Tempo.
Der junge Rebell schwieg.
„Saigon durch die Zeit schicken?“, blaffte Estelle Avrick entgegen. „Und was bitteschön soll das bringen?“
Auch Joz stimmte mürrisch ein: „Du musst verrückt sein, Avrick. Der Junge ist längst nicht bereit für diese Mission.“
Avrick lachte kühl und entgegnete: „Saigon ist der geeignetste. Er ist jung, athletisch und schlau. Wandlungsfähig... eine Begabung die euch anderen...“, er blickte sich in der Runde um, „... fehlt. Ja, was soll das bringen, Esty, gute Frage. Wir wissen schlicht nicht, wohin Castaya seine Testobjekte schickt und ob sie überhaupt ankommen. Deswegen brauchten wir eine weitere Bedingung für diese Mission.“
„Bedingung?“, fragte Saigon, der den Schock ein wenig überwunden hatte. „Unser ultimatives Ziel ist der Untergang dieses Schurkenstaates, Castaya. Mitnichten wäre uns geholfen, würden wir eine Zukunft infiltrieren, die dieser Gegenwart sehr ähnlich ist. Nein, wie müssen an die Wurzel dieser Sache.“ Erneut wanderte er im Raum herum. „Irgendwann in der Geschichte muss es einen Zeitpunkt gegeben haben, an dem die Idee „Castaya“ entstand. Dieses System, in dem unsere Brüder und Schwestern dahinvegetieren – es muss einen Kern, einen Anfang haben. Diesen müssen wir ausfindig machen, um dieses System besser zu verstehen.“
„Und um einen Schwachpunkt zu suchen!“, rief Saigon, der die Dimension dieses Plans langsam verstand.
„Exakt“, entgegnete Avrick, „die zusätzliche Bedingung, von der ich sprach, ist, dass wir die Zeitmaschine manipulieren können, damit du weit in die Vergangenheit geschickt werden kannst.“
Joz reichte es. Er stand schlagartig auf. „Du musst entweder blind oder ein Idiot sein, Avrick! Dieser Plan ist voll mit unsicheren Faktoren. Saigons Eingriff in die Geschichte kann alles verändern, bis hin zu unserer Nichtexistenz. Wir wissen schlicht nicht, ob er zurückkehren kann. Wir kennen den Zeitpunkt nicht, an dem dieser Staat entstand. Ich respektiere dich als Anführer, aber diesmal scheint bei dir die Sicherung durchzuglühen!“
Einen Moment lang war es still. Sicher, Joz ist bekannt für seine pessimistische Ader, aber nie erlebte Saigon, wie er sich gegen den Anführer stemmte. Avrick schien unbeeindruckt.
„Es stimmt, Joz. Die Chance ist verhältnismäßig gering, dass dieser Plan wirklich aufgeht.“
Nun schlug er seine Hände auf den Tisch und ergänzte leidenschaftlich: „Aber es ist verdammt noch mal unsere einzige Chance!“
Licht. Endlich. Am Ende des Korridors erkannte der Fremde schemenhaft Umrisse des Komplexes. Er rannte dem Licht entgegen und zog so etwas wie ein Schwertgriff aus seinem Mantel hervor und setzte ein abartiges Grinsen auf. Das Licht wurde größer, er erkannte langsam die Umrisse einer Tür, er lief noch schneller, betätigte etwas an seinem Griff, woraufhin eine durchsichtige Klinge hervorschnellte, surrend, durstig. Endlich. Dann verschwand das Licht aus seinem Blickfeld, er wurde panisch, schlug auf, merkte, dass er gestolpert sein musste, gab einen erregten Schrei ab, bevor der Boden unter ihm aufleuchtete.
„Herr Traban!“, brüllte ein Rebell, noch während er die Tür des Konferenz-raumes aufschlug. „...wir haben einen Eindringling!“
(Kann durchaus sein, dass wegen des Kopierens einige Bindestriche falsch gesetzt sind. Sorry~)