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Mog
24.10.2009, 01:35
Neulich in der Kletterhalle: Zwei blendend-aussehende Akademiker-Kinder, mit einem umfangreichen Sprachschatz, klettern einige Vorstiegsrouten. Obwohl sie sich im Normalfall einen auffallend-gepflegten und positiven Sprachlaut verpflichtet fühlen, brechen sie mit ihrer Maxime und verwenden aufeinmal Ausdrücke, die man sonst höchstens auf der Türe einer öffentlichen Toilettenanlage, von Roboter-Hand, überstreichen sollte, damit sie niemals ein Mensch lesen muss.

Dennoch schienen diese beiden Wesen ihren karges Beleidigungswissen im vollen Masse auszunutzen. Nicht um sich gegenseitig zu insultieren, sondern um sich anzutreiben.


Kurzum: Es geht mir um die Art von Sprache, auf die man zurück faellt, wenn man in einer Gruppe Sport treibt: Egal aus welcher gesellschaftlichen Schicht man stammt, egal was für eine Sprache man gewohnt ist: Sobald es körperlich zur Sache geht, wird aus einem simplen Anerkennung eine tiefe Beleidigung, die der Andere noch dazu als Kompliment auffasst.


Hat einer von euch (Fußballspieler gelten nicht, da diese ohnehin nie Niveau haben, wodurch der Kontrast fehlt) bereits aehnliches bemerkt, oder sogar soziologische Nachforschungen angestellt? Und vor allem: Wie wird man dieses Phänomen los?

Leon der Pofi
24.10.2009, 10:20
vielleicht werden durch physische, psychische anstrengungen auch nur die schutzmechanismen entfernt und der wahre sprachlaut/charakter, der sonst wegen dem sozialen umfeld nicht beachtet wird, verwendet werden darf, wird freigesetzt. da sie es benutzen, müssen sie auch eine anlage dafür haben. sieht man doch auch bei uns, wenn man sich schmerzen zufügt, sich stößt, wenn man zum fluchen beginnt, auch wenn man sonst nicht so spricht

Lichtdrache
24.10.2009, 11:04
Das ist so alt wie die menschheit selbst.

Schon der urmensch hat in derm morgenlichen jagd geflucht.

Das fluchen im sport kann man nicht wegmachen das ist zu fest verankert im menschen gehirn.

und als ich zur schule ging gabs auch im sport ab und zu fluchkonzerte.

Aber man sollte nicht den faktor dabei übersehn das dadurch auch man zu höhstleistungen kommt.

Leon der Pofi
24.10.2009, 11:35
Das fluchen im sport kann man nicht wegmachen das ist zu fest verankert im menschen gehirn.


nicht wirklich. im gehirn ist nur das verankert, was die die umgebung und das soziale umfeld dir vorgibt und welchen kompromiss du daraus schließt. du musst selbst entscheiden, ob du gewisse dinge anders oder gleich nachgehst. das ist einfach so im gehirn, ist eine schlechte ausrede ;) da könnte man genug freibriefe benutzen um einmal richtig scheisse bauen zu dürfen

David Nassau
24.10.2009, 13:52
Hat einer von euch (Fußballspieler gelten nicht, da diese ohnehin nie Niveau haben, wodurch der Kontrast fehlt) bereits aehnliches bemerkt, oder sogar soziologische Nachforschungen angestellt? Und vor allem: Wie wird man dieses Phänomen los?

Immer auf die armen Fußballer...aber da hast du wohl Recht, denn es kommt häufig vor dass man vom Gegner aufs übelste provoziert und beleidigt wird...vor allem die Türken sind Profis darin niveaulos zu beschimpfen.
Naja, mir is egal, solang der Schiedsrichter mein verstecktes Foul nicht sieht is alles in Ordnung ^^
wobei das, muss ich zugeben, auch eine falsche und schlechte Antwort darauf ist.

Aldinsys
24.10.2009, 13:56
Ich passe mich immer dem Niveau der Leute an, mit denen ich Sport mache. Wärend das Niveau beim Tennis auch in schwierigen Phasen recht hoch bleibt (beim Aufschlag kann man wundervoll überschüssige Energien abbauen), geht es beim Fußball teils stark abwärts. Allerdings hat man immer noch Respekt voreinander und am Ende des Tages ist alles vergessen.

Arche
30.10.2009, 16:35
Tennis kann ich nur zustimmen, besonders wenn man auf meinem Level spielt und in den höhren Ligen vertreten ist, darf man sich nicht gehen lassen.
In anderen Sportarten ist das Niveau natürlich nicht zu vergleichen... Boxen, Icehockey, Fussball etc..

David Nassau
31.10.2009, 20:40
Allerdings hat man immer noch Respekt voreinander und am Ende des Tages ist alles vergessen.

Das stimmt allerdings. Nach dem Match gibt man sich einfach die Hand, scherzt ein bisschen und alles ist vergessen. So ist es relativ häufig und find ich auch gut so...
Aber ja, Beleidigungen am Platz sollte man überhaupt keine äußern, auch wenn mit einem die Emotionen durchgehen.

Mog
31.10.2009, 21:15
Es ging mir nicht einmal um gegenseitige Beleidungen, um jemanden zu beleidigen, sondern eher um die Art und Weise, wie man jemanden anfeuert, wenn man selber aktiv am Sport beteiligt ist.

Aldinsys
03.11.2009, 21:03
Ich denke, dass Problem fußt vor allem auf der Tatsache, dass deine für das Beispiel herangezogenen Akademikerkinder sich in der Öffentlichkeit zwar ordentlich zu artikulieren wissen, hinter der Fassade aber einfach Atzen sind. Deshalb weinen manche Männer nach einer Niederlage ihres Lieblingsvereins. Sie sind insgeheim Weicheier, wollen aber vor ihrer Peergroup (warum benutze ich dies dumme Wort eigentlich?) nicht schlecht aussehen.