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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Forenrollenspiel 'Westwind' Tag 9 / Nacht 9



Daen vom Clan
23.09.2009, 10:03
Wieder scheint es ein regnerischer Tag zu werden, heute Morgen kommen euch die Affen und Tiere des Waldes besonders übermütig und laut vor, die Gründe sind vorerst unbekannt.

Mit Entsetzen müsst ihr feststellen, das ihr abermals sabotiert wurdet, damit müsst ihr bis Tag 12 warten, ehe das rettende Schiff eintreffen wird...!

Ty Ni
23.09.2009, 11:08
Irgendwann nach Sonnenuntergang war Raa Mons Oberkörper erschöpft auf die Werkbank gesunken. Nun hob und senkte er sich unter leisen Schnarchlauten. Um ihn herum türmten sich reparierte und geschärfte Werkzeuge - die schwarzen verfilzten Haare des Mädchens waren in chaotischer Anordung darüber ausgebreitet.
Das Nieseln wurde stärker, Regenwasser sammelte sich auf dem Dach und tropfte durch die zahlreichen Löcher ins Innere der Werkstatt.
Ein besonders dicker Tropfen landete auf Raas bloßem Nacken. Sie fuhr hoch und wandte sich in einem Anflug von Paranoia zur Türlosen Öffnung des Raumes. Natürlich war sie leer. Raa seufzte und erhob sich. Sie brauchte einige Zeit, um die Werkzeuge zu ordnen und restlos einzusortieren. Dann verließ sie die Hütte um ihre Wasserflasche an der Quelle aufzufüllen.

Sie schloss gerade den Verschluss der Flasche, als ihr der seltsame Geruch auffiel - genaugenommen war es eher das FEHLEN eines Geruchs. Das Signalfeuer brannte nicht.
Raa lief zum Lagerfeuer und starrte in die fehlenden Flammen. Der Feuerholzhaufen, den sie gestern mit so viel Mühe zusammengetragen hatte, war nass vom Regen. "Warum scharrt ihr euch auch alle am Lagerfeuer zusammen.", fauchte sie.

Sie ließ sich auf den nassen Sand nieder und legte ihre Hand auf Balthasars Schulter. "Wach auf. Wir müssen endlich etwas unternehmen."

Liferipper
23.09.2009, 11:50
Müde hob Lif den Kopf. Wieder kein Rauch am Himmel. Da hatte er sich heute Nacht abgerackert, und wieder war es für die Katz gewesen. Am liebsten wollte er sich noch eine Weile hinlegen, aber heute stand ja noch was wichtiges an. Müde schwankte er in den Dschungel.
An der Hütte angekommen, löste er Otrs Fesseln. Er gähnte vernehmlich und meinte dann: "Wenn du heute nicht hingerichtet wirst, hoffe ich, dass du mir heute Abend wieder im Holzfällerlager Gesellschaft leistest. Für einen Mann ist das deutlich zuviel Arbeit, und bei Nessa habe ich manchmal das Gefühl, als ob sie gar nicht da wäre. Ach übrigens, das Leuchtfeuer hat heute Nacht anscheinend wieder nicht gebrannt, keine Ahnung, ob dir das irgendwie bei deiner Verteidigung hilft."
Er gähnte erneut und machte sich dann mit Otr im Schlepptau in Richtung Leuchtfeuer auf.

daenerys
23.09.2009, 12:02
Schlaftrunken öffnete Carmen ihre Augen und erkannte, dass sie erneut sabotiert wurden. Sie sah um sich und erkannte Thomas in ihrer Nähe.
Sie versuchte den Richter durch heftiges Rütteln zu wecken: "Ich muss mit euch sprechen!"
Leise flüsterte sie: "Und mit Lif auch."

wusch
23.09.2009, 16:39
Torben war schon wach, es fiel ihm schwer zu denken, zu viel ging in seinem Kopf umher. Er holte sich aus der Werkzeugmacherei ein Messer ging zu Carmen, mit einem Blick düster wie ein Grab ging er zu Carmen und zerrte sie heftig von Thomas weg. Immernoch mit dem Messer in der Hand starrte er sie wehmütig an und sagte in einem Ton der keinen Wiederspruch zulies: "Komm mit mir mit! Sofort!!! Ich weiß nicht wie lange ich kann."

daenerys
23.09.2009, 16:50
"TORBEN!", erleichtert und vor Freude strahlend - so hatte man sie seit Jahren nicht mehr gesehen - fiel Carmen Torben um den Hals und küsste ihn. "Ich hab dich so vermisst.", dann entlies sie ihn aus der Umarmung, setzte ihre übliche Miene wieder auf und verpasste ihm eine saftige Ohrfeige. "Wo zur Hölle bist du nur gewesen? Und warum weißt du nicht, wie lang du kannst?", doch ihre Augen sahen ihn nicht (nur) vorwurfsvoll an.

BIT
23.09.2009, 16:56
Der Richter erwachte auf Grund eine heftigen Rüttelns an seiner rechten Schulter aus seinem Schlaf. Anscheinend wollte Carmen etwas von ihm, aber noch bevor er richtig wach werden konnte, wurde sie von einer verschwommenen Figur hinweggezogen. Als er richtig wach war, konnte er feststellen, dass es sich um Torben handelte.

"Ihr seid also auch noch unter den Lebenden! Ich würde ja behaupten, dass es schön ist euch wiederzusehen, aber ich erinnere mich da immer noch an einen Vorfall mit einem gewissen Hammer. Ihr scheint allerdings ein wenig in Hektik zu sein. Was ist es denn, das euch so antreibt?"

wusch
23.09.2009, 17:01
"Bevor ich es nicht mehr zurückhalten kann. Das was euch will, das was dich will."sagte Torben kryptisch, Thomas komplett ignorierend und zuckte heftig mit dem Kopf zur Seite, so dass er sich beinahe den Hals ausrenkte, er war Kreidebleich und immer größere Schweißperlen liefen ihm das Gesicht herunter als ob er seine gesamte Kraft aufwenden würde ohne sich zu bewegen. Er drückte ihr schnell einen Kuss auf den Mund, doch dann kam kurz etwas anderes in ihm hoch, er konnte es zurückdrängen und löste sich von Carmen, doch er wusste, das er es nicht oft wieder machen konnte bevor es zu spät war, er hatte vieleicht nicht einmal mehr eine Stunde. "Bitte komm mit." sagte er fast flehend.

daenerys
23.09.2009, 17:09
"Bitte komm mit." - Diese Worte hatte Carmen bereits einmal gehört. Damals hatte sie gezögert und es bitter bereut... Reue und Neugier kochten in ihr hoch und sie sah erst Thomas, dann Torben an - "Thomas, ich bin bald wieder da und will mit euch und Lif reden. Danach kümmere ich mich um euer Ritual."
Mit großen, unsicheren Augen blickte sie Torben abermals an und streckte ihm ihre Hand entgegen. "Ich komme mit.", hauchte sie. Sie wollte ihm vertrauen.

BIT
23.09.2009, 17:12
"Seid vorsichtig, Carmen! Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Sache. Lasst euch auf gar keinen Fall auf Dinge ein, die euch suspekt erscheinen. Diese Insel birgt Gefahren, die wir uns kaum vorstellen können. Seid also bitte auf der Hut!"

daenerys
23.09.2009, 17:23
Carmen nickte dem Richter kühl und kurz zu, doch ihre Augen blickten ihm freundlicher entgegen.
Danach wandte sie sich wieder Torben zu und legte ihre Hand in seine.

wusch
23.09.2009, 17:25
Die Mauer aus geistigem Wiederstand begann zu verwittern, rissig zu werden, zu Bröckeln, das merkte er. Ohne es zu Wollen sagte er "Gott..." er konnte es irgendwie stoppen, aber wie lange noch? Er würde es jetzt tun müssen. Also setzte er sich in Bewegung, langsam, wie eine seit Jahrhunderten nicht mehr bewegte Maschiene. Während er den Weg entlang schritt, mit der Zeit etwas schneller, murmelte er "Mitkommen, mitkommen, liebe, mitkommen."

daenerys
23.09.2009, 17:30
Carmen folgte Torben - brennend neugierig darauf, wohin er sie führen wollte. "Was... was ist los mit dir?", sagte sie leise.

wusch
23.09.2009, 17:32
"Kaum Zeit, kann nicht mehr lange, mitkommen." sagte er auf fast nichts anderes als den Weg und Carmens Stimme achtend, und schritt weiter. Jeder Schritt ein Marathon.

daenerys
24.09.2009, 12:03
Schritt um Schritt folgte Carmen ihrem (einst ?) Geliebten. Noch immer war sie sich nicht sicher, ob sie den rechten Weg eingeschlagen hatte - doch für immer würde sie das Schicksal - und ihre eigenen Gedanken - strafen, wenn sie es nicht wagte. Sie wollte ihm vertrauen - auch wenn ein Teil von ihr noch immer misstrauisch war.

wusch
24.09.2009, 12:35
Torben,mit der ihm folgenden Carmen, war am Lagerfeuer angekommen und visierte die Person an wegen der er hierhergekommen war, er spürte das er es nicht mehr lange würde machen können wen er jetzt nicht handelte.
Er zog Carmen noch einmal an sich heran und küsste sie, er drückte ihr dabei etwas in die Hand was er kurz zuvor aus seiner Hosentaschen geholt hatte. Es war sein wertvollster Besitz. Ein silberner, verzierte Ring,er hatte einst seinem Vater gehört, und davor seinem Großvater, welcher ihn einst für für die Rettung des Stadtherrn bekommen hatte,die letzte Erinnerung die Torben an seinen Vater noch hatte. "Behalte mich in Erinnerung, pass auf dich auf, und sei vorsichtig wem du traust. Ich liebe dich" flüsterte er Carmen zu und schaute sie nocheinmal in ihrer ganzen Schönheit an. Das allerletzte Mal.
Dann wandte er sich von ihr ab und schritt auf die Person, die ihm den Rücken zuwandte zu. Er sammelte seine letzten Kräfte zu dieser Tat, und beschleunigte seine Schritte auf ein ziemlich hohes Lauftempo. Normalerweise hätte er einer Person wie dieser nie etwas angetan, aber jetzt spielte es auch keine Rolle mehr, er selbst würde bald 'gehen' ,müssen, so oder so,das war das beste im Moment.
Die Mauer aus geistigem Wiederstand war nun sehr Rissig und die ersten Ziegel lockerten sich und wollten herausfallen.
"Nur noch ein paar Minuten muss ich es zurückhalten. Dann werde ich endlich Frieden finden, vielleicht werde ich sogar meine Familie wiedersehen." dachte er als er es spürte, nun deutlicher, etwas schuppiges.
Er legte der Person die Linke hand auf die Schulter und packte fest zu, so fest das diese Person sich nicht würde umdrehen oder einfach wegrennen konnte,und dann eine Sekunde , vielleicht auch weniger, später stach er Raa Mon den Dolch, mit einer Bewegung die er schon über 1000 Mal ausgeführt hatte, ihr das Messerdurch die Rippen, so das es einen Lungenflügel, auch das Herz durchbohrte und zog es wieder heraus, Blut floss langsam aus der tötlichen Wunde und färbte ihre Kleidung Blutrot.
Er hob das Messer wieder, richtete es diesmal auf sich, und wollte zustechen, er spürte es, er würde es jetzt sofort tun müssen, sonst würde es wieder hochkommen und die Kontrolle erlangen, diesmal entgültig. Dann tat er es schnell, ohne zögern, er stach zu, durch die Lunge ins Herz und zog das Messer wider heraus. In der winzigen Zeitspanne bevor er zusammenbrach drehte er sich nocheinmal herum,er wollte mit Carmen vor Augen sterben, sie sollte das letzte sein was er sah. "Flieht ihr Narren!" hauchte er, weniger als das Flüstern des Windes.
Dann brach er zusammen und starb, als sich seine Seele von seinem Körper trennte und sich das, was von ihm Begriff ergriff, aus dem nun toten Körper zurückzog, dorthin, von wo es gekommen war.

Ty Ni
24.09.2009, 13:08
Torben handelte so schnell und so unerwartet, dass Raa es erst bemerkte, als es schon zu spät war.
Als das Messer sie durchdrang stieß einen erstickten Schrei aus.
NEIN. UNMÖGLICH! ICh ... ich will noch nicht sterben! Torben! Was... Warum hast du...
Sie sackte gegen Balthasar, auf dessen Schulter ihre Hand immer noch gelegen hatte. Die Wunde tränkte beide mit ihrem Blut.

Mit der Kraft der Verzweiflung sammelte ihre Energie und anstatt sich gegen das aufzubäumen, was ihr das Leben entriss, konzentrierte sie sich auf etwas anderes.
Der unzulängliche Körper des Mädchens war sowieso bereits irreparabel beschädigt.
Ein Schwall von Macht verließ den blutenden Körper und senkte sich über den Platz.
Das war alles.
Nein. Da war noch etwas anderes.
Raa fühlte undeutlich, wie sich Balthasars Brust unter ihrem Kopf hob und senkte. Ein Gefühl von Bedauern sammelte sich in ihr.
Sie wollte bei ihm bleiben. Sie wollte ihm wenigstens sagen...
"Balthasar.... ich..."

Der kleine Körper erschlaffte und entließ das, was einmal die Essenz eines Mädchens namens Ramona gewesen war, in die Freiheit.

Mivey
24.09.2009, 13:39
"NEEEEEEIIIIIIIIIN", schrie Balthasar aus Leibskräften.
Das war ... das konnte nicht sein. Wieso musste sie sterben?
Die Momente seit er das kleine Mädchen mit einer Neigung für Stoff kannte gingen ihm am geistigen Auge vorbei.
Wie sie so unschuldig am Schiff auf ihn gestarrt hatte. "Du brauchst keine Angst zu haben, dir wird nichts geschehen", hatte er gesagt. Er war ein Lügner gewesen, er konnte sie nicht beschützen, er war ein schwächling.

Sie lag nun in Balthasar Armen, blutüberströmt und mit leeren Augen starrte er sie an.
Balthasar warf sich über sie und schrie.

Wieso musste das geschehen? WIESO? Was war der Grund, wieso musste ein kleines Mädchen sterben. Was für ein Mensch konnte einem solchen Geschöpf so etwas antun.

Wut kam in Balthasar hoch.

Er stand auf. Er eilte zu Torbens Leichnahm, packte ihn und warf ihn über eine kleine Klippe gleich am Strand
"Verrote hier du elender Bastard. Du verdienst eine Beerdigung nicht!"

Liferipper
24.09.2009, 13:48
Endlich kam Lif am Leuchtfeuer an und rief in die Runde: "Hey Leute, hier hab ich unseren Delinquenten, am besten fangen wir gleich..."
Er verstummte, als sein Blick auf die blutüberströmte Raa Mon fiel. "Verdammt, was ist den hier passiert?" murmelte er. Otr war von einer Sekunde auf die andere völlig vergessen.

BIT
24.09.2009, 14:15
Thomas hatte sich zurückgezogen, um ein wenig zu mditieren, als er laute Schreie vernahm. Irgendetwas musste geschehen sein. Instinktiv erhob er sich und schleppte sich zum Lagerfeuer, wo sich ihm ein Bild des Schreckens bot. Raa lag tot in ihrem eigenen Blut und Balthasar schmiss gerade Torbens Leichnam über die Klippe. Er konnte noch vernehmen, wie Balthasar ihm zusicherte, dass ihm kein vernünftiges Begräbnis zustehen würde. Wütend fuhr Thomas dazwischen.

"Mir ist zwar klar, dass Raa euch sehr nahe stand, aber diese Entscheidung zu fällen stand euch nicht zu. Wer seid ihr, dass ihr euch über ein göttliches Ritual zu befinden erlaubt? Dies ist nicht eure Profession, sondern Daerons und meine. Durch euer vorschnelles Handeln sind uns zudem mögliche Erkenntnisse entgangen, ihr Narr!"

Thomas war sichtlich aufgebracht, was aber nicht nur an Balthasar sondern an der gesamten Situation lag. Behutsam trat er zu Carmen hinüber und begann zu ihr zu sprechen:

"Ich weiß wie nahe du und Torben euch standet, tu dir von daher selbst einen Gefallen und tu dir das hier nicht länger an als es wirklich notwendig ist. Es würde dir sonst wahrscheinlich das Herz brechen."

Thomas nahm sie behutsam in den Arm und tröstete sie.

"Ich weiß, dass es euren Schmerz nicht lindern wird, aber vielleicht fühlt ihr euch ja besser, wenn ihr wisst, dass ihr jederzeit zu mir kommen könnt, um mit mir darüber zu reden."

Dann ging er hinüber zu Raa Mons zierlichem Körper und nahm sie hoch. Es kostete ihn zwar seine ganze Kraft, aber dennoch schaffte er es, sie hochzuheben.

"Wenn ihr erlaubt, will ich mich mit Meister Daeron zusammen, um die Beerdigung der Kleinen kümmern. Heute Abend beim Leuchtfeuer könnt ihr alle dann Abschied von ihr nehmen."

Mit diesen Worten ging Thomas zum Leuchtfeuer und bahrte Raa für alle sichtbar auf.

Gendrek
24.09.2009, 14:47
Sabal saß starrend im Leuchtturm, dachte schon viel zu lange über verschiedene Dinge nach, eine schleichende Kälte berührte ihn.
Er erhob sich und eilte den Turm runter und begab sich grob Richtung Lager, vielleicht war es Zufall, vielleicht aber auch elfische Intuition, was auch immer es war, er bemerkte schon aus der Ferne die Bahre mit dem Körper.
Seine Muskeln schienen erschlaffen zu wollen, doch er trieb sich weiter an, weiter zum Leuchtfeuer.

Sabal setzte sich im Schneidersitz vor Raas Körper, er zeichnete betrübt mit seinem Finger ein kleines Bild in den Sand, es sollte Raa darstellen welche gen Himmel fuhr, doch die verwackelten Linien machten es schwer das Bild richtig zu erkennen. Er schloss die Augen und nahm langsam den Schädel aus seinem Afro und drückte ihn in den Sand, "Was mach ich hier eigentlich man?" Seine Faust schlug auf dem Schädel auf, welcher knackte und sich noch tiefer in den Sand bohrte.
Er legte seine Laute auf seine Beine und zupfte vorsichtig an den Saiten.
"Dir kann man gut ein Lied widmen Kleine. Gute Reise...man" Eine Träne rollte seine Wangen herunter während er im Kopf Ton für Ton aneinanderreihte und überlegte was er über sie singen sollte.

Daen vom Clan
24.09.2009, 14:58
Sabal klimperte gedankenverloren auf den Saiten seiner Laute herum, tief versunken war er in sein Spiel, dass nur sein Unterbewusstsein und seine scharfen elfischen Sinne langsam wahrnahmen, dass sich seinem Lautenspiel ein weiterer Ton beimengte, ein tiefes, nicht rythmisches, doch seltsam anmutendes Brummen.

Es dauerte, bis ihn dieses Brummen, welches dann alsbald von eniem sachten Vibrieren begleitet wurde, komplett aus der Konzentration riss und während Niemand sonst es zu bemerken schien, aufgeschreckt durch die Ereignisse wohl, ließ der Barde seinen Blick schweifen, verwundert und wachsam.

Und als seine Augen den Dschungel taxierten, konnte er erkennen, das es im Unterholz - nur 30 Schritt weg von ihm - raschelte und krabbelte, ein seltsamer Tumult war dort, doch konnten seine Augen noch nichts erspähen.
Viel auffälliger aber noch war die Tatsache, dass der Sand an einer bestimmten Stelle leicht vibriterte, er schien zu tanzen, die feinen Körner schwebten fast in der Luft, auf einer Stelle, die vielleicht 30 Zentimeter im Umkreis maß und seltsam bräunlich gefleckt waren, die ebenso rötlich-bräunlichen groben Körner rollten fast unmerksam hin und her.
Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Die Färbung kam vom Blute Raa Mons, die Stelle war Jene, an der sie niedergestochen wurde...

BIT
24.09.2009, 15:35
Thomas hatte es gerade noch geschafft, Raa Mon zum Leuchtfeuer zu bringen und aufzubahren, als ihn erneut ein wohlbekanntes, aber auch verhasstes Gefühl übermannte. Erneut musste er mitansehen, wie sein eigener Körper unter Schmerzen zusammensackte und sich eine bleierne Schwere über ihn legte. Der Fluch hatte ihn erneut getroffen und sein innerlicher Kampf mit ihm begann erneut. Heftiger als jemals zuvor schien der Fluch an ihm zu zehren, aber letztendlich gelang es ihm doch, den Fluch an einem weiteren Eindringen zu hindern.

Langsam aber noch ungeschickte erhob sich Thomas und spürte, wie eine leichte Lähmung in seinem Körper zurückblieb, die sich aber im Vergelich zur gestrigen Nacht langsam und allmählich zu bessern schien. Thomas lehnte sich an einen Stein und dachte nach: Zweimal hatte ihn der Fluch bis jetzt erwischt und immer passierte es dann, wenn er sich in der Nähe von Raa Mon aufhielt. Bitte, oh Herr, lass das nicht wahr sein, dachte er bei sich. Sollte in dem Körper der Kleinen wirklich noch der Geist einer Echse aktiv sein?

Entschlossen erhob er sich, gelangte aber gleich ins Stolpern. Langsam kehrte er zum Lagerfeuer zurück und sprach zu den anderen:

"Freunde, ich fürchte, dass es mit der kleinen Raa mehr auf sich hatte, als es zunächst den anschein hatte. Wie ihr sicher alle wisst, wurde ich bereits letzte Nacht als ich versuchte ihren Schlaf zu schützen von einem Fluch getroffen. Gerade eben, als ich sie zum Leuchtfeuer brachte, passierte es erneut. Zwar scheint es auch diesmal glimpflich abgelaufen zu sein, aber ich fürchte, dass hinter dem Stab doch mehr steckte als nur eine harmlose Verfluchung. Mir scheint vielmehr, dass irgendetwas in den Körper der Kleinen eingedrungen ist und bis jetzt noch Macht über ihn hat.

So leid es mir tut, aber ich fürchte, dass wir sie in einem solchen Fall nicht in der Erde bestatten können, sondern sie vielmehr einer Feuerbestattung unterziehen müssen. Das Risiko, welches von ihrem Körper ausgeht, wäre ansonsten zu groß für uns."

Gendrek
24.09.2009, 16:11
"Was zum...? Der Rhytmus ist...toll, aber ich hab noch nie Sand gesehen der ordentlich Musik machen kann, man."
Sabal ging langsam zu der blutgetränkten Stelle im Sand und strich mit seine Handfläche über die vibrierenden Körner.
Er grub ein Loch in den Sand hinein und warf ein paar Sandkörner ins Feuer in der Hoffnung irgendeine Reaktion zu sehen.

Daen vom Clan
24.09.2009, 18:09
Sabal strich mit den Fingerspitzen über den Sand und er konnte förmlich spüren, wie die Sandkörner wie kleine, wütende Hornissen durch die Vibration mit scharfkantigen Ecken gegen seine Handfläche geschleudert wurden, wo sie das Gefühl von heftigem Hagel hinterließen, ihm aber keinen Schaden zufügten.

Schließlich griff er beherzt in den Sand, warf ein bisschen davon ins Lagerfeuer, ohne eine Reaktion zu bemerken. Fast ein wenig enttäusch griff er abermals in den Sand und dann konnte er entsetzt etwas Hartes unter seinen Händen spüren, er blickte überrascht nach unten und starrte in das entstellte fratzenähnliche Anlitz eines weiteren Totenkopfes, der als schwarze Stele nach oben wuchs, jedoch leichte Veränderungen aufwies... er sah aus wie aus feinstem Marmor geschlagen, Runen aus andersartigem Stein bildeten seltsam aussehende Runen darauf und auch das Gesicht erschien ein wenig weicher, fast weiblicher oder kindlicher.

Sabal spürte, wie sein Mund trocken wurde, er blickte sich um, ob noch Jemand die Stele schon bemerkt hatte, dann sah er, wie der Sand in der Glut des Feuers langsam schmolz und zu Glas wurde, rotes, seltsam schimmerndes Glas mit kristallinen Einschlüssen, die abermals Muster ergaben, man würde sie lesen können, könnte man sie nur aus der Glut befreien...

Gendrek
24.09.2009, 18:22
Sabal schaute sich die Stele an und ihm schoss sofort ein Bild von Raa durch den Kopf "Die anderen Stelen, sind auch vielleicht auch...?"
Er wendete sich ab und ging zurück zum Feuer, er betrachtete den Sand der langsam zu Glas schmolz in dem sich seltsame Muster formten.
Sabal wollte wissen was in dem Glas war, er musste irgendwie dran kommen. Er griff nach einen stabil wirkenden langem Holzscheit, setzte das andere Ende hinter dem Glasstück an und versuchte es langsam zu befreien und aus der Glut heraus zu schieben. Während er mit dem Glas und dem Holzstück kämpfte überlegte er wer ihm helfen konnte, oder eher wie ihr Gelehrter hieß.
"Oh man wie hieß der Kerl noch, wie hieß er denn noch, das arme Mädchen hing doch immer bei ihm rum, komm denk nach...denk nach...Bal...Balthasar? Ja , ja das wars man." Sabal erhob seine Stimme und fing an laut nach Balthasar zu rufen "EY BALTHASAR! MAN! Komm mal rüber zum Feuer!"

Liferipper
24.09.2009, 18:34
Lif hatte mit den anderen gesprochen, und versucht, herauszukriegen, was geschehen war. Anscheinend war Torben durchgedreht (naja, noch weiter durchgedreht) und hatte erst Raa Mon und danach sich selbst erstochen, und zuguterletzt hatte Balthasar seinen Leichnam von einer Klippe geworfen. Vermutlich um irgendwelche Beweise aus dem Weg zu schaffen. Wenn Balthasar wollte, dass niemand dazu kam, die Leiche zu untersuchen, war eigentlich klar, auf wen diese Aktion letztendlich zurückzuführen war...
Lif überlegte sich gerade, ob sich aus der Situation irgendetwas Wichtiges ergab, als er durch einen Schrei von Sabal (wo hatte der Kerl eigentlich die letzten Tage über gesteckt?)aufgeschreckt wurde. Er blickte auf und sah... einen weiteren Totenschädel. Auch wenn er ein wenig anders wirkte, als die bisherigen, konnte sein Auftauchen hier kein gutes Zeichen sein. Er ging hinüber, um sich die Sache näher anzusehen.

Mivey
24.09.2009, 18:57
Balthasar war seither an der Kliffe gestanden und hatte zum Horizont gestarrt.

Alles hier war so sinnlos. Er hasste die Insel, dafür das sie ihn gefangen hielt, Torben, das der dreckige Kultist Raa ermordet hatte, und sich selbst am meisten, das er nichts tun konnte um all das zu verhindern.

Balthasar hörte was Thomas vorschlug.
"Tut was ihr wollt, es interessiert mich nicht. Doch ich bitte euch als ein Freund der Kleinen ihre Ruhe im Tod zu lassen. Wenn ihr sie verbrennen wollt dann tut das, aber dann verwahrt zumindest ihre Asche auf und vergrabt sie auf dem Festland, sie würde nicht wollen das ihre Sterblichen Überreste hier ruhen müssen.

Ich möchte allein sein, ich denke ich werde mich dadurch ablenken das ich weiter der Untersuchung einer der anderen Ruinen nachgehe, am Obsthain sollte eine weitere sein."

Er hörte Sabal und lief auf ihn zu.
"Was ist?", fragte er ihn in einer monotonen Stimme

Flying Sheep
24.09.2009, 19:17
Daeron ging wortlos zu dem aufgebahrten Mädchen, legte seine Hand auf ihren Kopf und seufzte. Dann schüttelte er den Kopf und wandte sich Thomas zu:

"Wahre Worte sprichst du da, Thomas. Es ist sicherer sie dem Feuer zu übergeben... für uns alle."

Der Zwerg senkte seinen Blick zu Boden.

"Und auch Balthasar hat recht. Hier sollten wir sie nicht begraben... Das hätte sie sicher nicht gewollt."

Er hatte in seinem langen Leben bereits viele Tote gesehen, sowohl Zwerge als auch Menschen, aber nur wenige gingen ihm mittlerweile noch so nah wie dieser. Nein, das hatte sie sicher nicht verdient... selbst wenn sie von einer bösen Macht bessessen war. Daeron hatte für sie gebetet, er hat Valar um Schutz gebeten... aber selbst das schien auf dieser verfluchten Insel nichts zu nutzen.
Nach ein paar Sekunden fasste er sich und blickte wieder zu Thomas.

"So wie es momentan aussieht, brauchen wir ein Gefäß - eine Urne - und genügend Holz für ein Bestattungsfeuer. Eine Urne lässt sich notfalls sicherlich in den Ruinen finden... aber... ich habe ein schlechtes Gefühl bei diesem Ort. Wer weiß, ob er nun sicher ist... im Grunde ist hier kein Ort "sicher". Wir sollten lieber versuchen, hier herum etwas zu finden.
Ich denke, ich schaue mich einmal im Werkzeugschuppen um."

Mit diesen Worten begab sich der Zwerg in Richtung Werkzeugmacherei und sah sich dort nach einem passenden Gefäß um.

Daen vom Clan
24.09.2009, 20:03
Sabal stocherte ein wenig in der Glut herum und konnte mit den geschickten Fingern eines Künstlers die große Scherbe aus dem Lagerfeuer schieben, wo sie zischend und dampfend auf dem nassen Sand zu liegen kam.

Die Lufteinschlüsse, unzählige kleine Bläschen im Glas, formten eindeutig Worte... doch waren sie in einer vollkommen unbekannten Sprache geschrieben.


Daeron fand schnell ein passendes Gefäß, eine urale Urne aus den Zeiten der Altvorderen.

Gendrek
24.09.2009, 21:53
"Ha! Au! Heiß! Heiß!" Sabal winkte Balthasar herbei. "Hey man, schau mal hier. Das sieht irgendwie nach Buchstaben aus, aber das is keine Sprache die ich kenne man. Wär voll toll wenn du das entziffern könntest man" Er richtete sich auf, klopfte Balthasar auf die Schulter und wandte sich der Stele zuund fing an sie zu untersuchen. Er grub tiefer im Sand um mehr von der Stele freizulegen, immer darauf achtend irgendwelche Schriftzeichen oder sowas in der Art zu finden, vielleicht sogar einen Namen...

Mivey
24.09.2009, 22:23
Balthasar bemerkte erst jetzt das dort wo Sabal stand auf dem Boden sich etwas seltsames Befand. Es war ein glasförmiges Etwas. Auf welchem etwas geschrieben war. Es war eine sehr kragelige Schrift, aber dennoch erinnerte sie Balthasar an etwas von gestern.

"NATÜRLICH! In den Ruinen verwendet die Dokumente dieselbte Schrift, es hat stunden gedauert bis ich begriffe habe das es eine alte an das altmediaktisch angelehnte Handschrift ist mit einigen markanten Änderungen, zum Beispiel werden die Selbslaute anders geschrieben. Aber ich sollte es übersetzen können"

Dann versuchte Balthasar sich an der Übersetzung (per vorherigem PM-Wechsel mit Daen)

"Gut,er soll in Frieden ruhen, er war ein ehrfürchtiger Diener der E..chsen, (Balthasar: glaub ich). AHAHARAGAH! (Balthasar: Bei dem Teil bin ich mir unsicher, könnte ein Siegesschrei sein) Füchtet den Zorn der Echsengötter (Balthasar: Wörtlich "uralte Echsen von Gottes ähnlicher Macht"), dreckige Nichtechsen (Balthasar: da ist mir keine bessere Übersetzung eingefallen, eben nicht echsengläubige ) denn keine Alchua kann euch noch helfen (Balthasar: Alchua ist wohl eine Mischung aus dem Wort "nützliche Kraft" und "schnelle Hilfe", meine Interpretion)"

"Es sind noch ein paar Worte am Ende hingekritzelt aber ich kann sie nicht entziffern, hast du vielleicht mit einem Stab oder so auf das Ding eingehauen?"

Daen vom Clan
24.09.2009, 23:29
Sabal musste sich eingestehen, dass die Stele fast katzenartig schnurrte, in eniem dankbaren Brummton, als er sich daran machte, sie weiter auszugraben. Schließlich, als sie komplett freilag und er sich gerade an die Untersuchung machen wollte, mit den Fingerkuppen über die marmorne "Haut" der schwarzen Stele fuhr, erkannte er haarfeine Risse darin, die sich schnell ausbreiteten und mit leisem Knacken wie ein pilziges Geflecht den Stein überzogen, dann zu bröckeln begann und dann schließlich fiel das gesamte Konstrukt in sich zusammen, kleine Steinchen rieselten zu Boden und nur einen halben Schritt über dem Boden blieb ein kleiner, länglicher Gegenstand schweben...

Es war eine Art Zauberstab, demjenigen in den Ruinen nicht unähnlich, jedoch erkannten Jene, die ihn damals gesehen hatten, dass er viel filigraner war, kleiner, zierlicher, als wäre er für die Hände eines kleinen Mädchens geschaffen.
Fast glaubten die Umstehenden kleine Harfentöne zu hören, als die letzten Steinchen mit sachtem Rieseln zu Boden gefallen waren, als auch die letzte Veränderung am Zauberstab nicht mehr übersehen oder ignoriert werden konnte: In der Mitte des Stabes war ein kleines Bändchen geflochen, genau so Eines, wie Raa Mon sie damals in ihren Haaren gerne getragen hatte...

Liferipper
24.09.2009, 23:47
"Ok, Leute, Finger weg. Den ersten, der das Ding anfasst, schmeiß ich persönlich von dieser Klippe! Wir wissen nicht, was es ist, aber da es aus einem dieser verdammten Echsenschädel stammt, können wir sicher sein, dass es ganz bestimmt keinen für uns positiven Effekt haben wird. Von daher rührt mir keiner das Ding an, bis wir entschieden haben, was damit zu geschehen hat."
Grimmig bezog er neben dem Stab Stellung.

Gendrek
25.09.2009, 00:06
Sabals Augen glänzten im Angesicht der Macht die von diesem Stab auszugehen schien, er hatte bereits gesehen was eine Berührung verursachen kann.
Er führte einen inneren Kampf, er wollte ihn berühren, aber er hatte auch gleichzeitig Angst davor, Fragen schoßen ihm durch den Kopf "Was hat das Band zu bedeuten?" "Ist das Raas Geist?" "Was passiert mit mir wenn ich die Macht freisetze?" Er rang mit sich selbst, mit seinen Wünschen uns seiner Vernunft, letztere sagte ihm die Finger von dem Stab wegzulassen.
Andererseits verzauberten ihn die Töne die von dem Stab auszugehen schien, der Rhytmus, die Vibration die seichten, melodischen Töne, einer Harfe nicht unähnlich.
In seinen Ohren ertönte Rufe, Stimmen, Gesang. Er solle den Stab nehmen, er soll sich die Macht des Stabes aneignen. Es war fast so als stände seine Königin neben ihm die ihm mit ihrer lieblichen Stimme aufzeigte was er mit der Macht tun könnte. Die Königin war weise keine Frage, unter ihrer Führung wurde ihr Reich mächtig und gefürchtet.
Sabal leckte sich die Lippen, sein Verstand wurde mit jeder Sekunde die er Stab länger anstarrte mehr und mehr vergiftet. Er strecke langsam die Hand nach dem Stab aus und hielt kurz vor ihm inne, war er sich sicher? Würde er sich nicht selbst verraten?

Liferipper
25.09.2009, 00:13
"Du hast mir wohl nicht zugehört. Ich sagte KEINER fasst das Ding im Moment an, und das gilt auch für dich."
Mit diesen Worten packte er Sabal an den Handgelenken, und versuchte, ihn von dem Stab wegzuziehen wobei er peinlichst darauf achtete, nicht auf den Stab zu schauen, der, wie er an Sabals Gesichtsausdruck ablesen konnte, eine Art hypnotische Wirkung auszuüben schien.
"Verdammt, steht nicht nur rum und haltet Maulaffen feil. Könnte mir hier mal irgendjemand helfen?! Und schaut den Stab nicht an, anscheinend kann er Menschen irgendwie unter seine Kontrolle bringen!"

Gendrek
25.09.2009, 00:28
Sabal wand sich aus Lifs Griff heraus, er presste seine Lippen aufeinander und rückte seine Brille zurecht, "Du hast doch keine Ahnung man, hörst du es denn nicht? Diese Töne? Jedes einzelne Sandkorn singt und spielt, es ist wie ein Orchester, hör doch mal genau hin! Es ist wunderschön man! Der Stab macht das...er macht diese Musik, diese wunderschöne Musik."
Er legte seine Hand auf Lifs Schulter "Verstehst du denn nicht? Der Stab ist ein Teil meines Eros...und ohne den Eros zu gehen ist das Leben sinnlos, hast du verstanden? Sinnlos. Ich will nicht so verweilen, ich will Entwicklung, ich will besser werden, lernen. Der Stab ist eine der Stufen meines Eros"
Er drückte Lif weg und legte sich vor den Stab in den Sand, beobachtete ihn weiter und dachte angestrengt nach.

Liferipper
25.09.2009, 00:41
Lif trat genau zwischen Sabal und den Stab, so dass er Sabals Blickkontakt auf den Stab unterbrach.
"Jetzt erkläre ich dir etwas. Es ist mir völlig egal, was dein Eros meint, ich werde nicht zulassen, dass wir hier alle draufgehen, bloß weil du oder einer der anderen nicht die Willenskraft besitzt, dem Einfluss dieses Echsentalismans zu widerstehen. Am Leben zu bleiben ist nämlich im Moment MEIN ganz großes Eros!"

daenerys
25.09.2009, 16:57
"Du willst doch nicht... Was... WAS TUST DU DA? Du hast... NEIN! Torben, halt! Wehe, wenn du...", doch er war außer ihrer Reichweite und kümmerte sich nicht um ihre Warnungen oder Tränen.
Ein kleines Stück kaltes Metal schnitt alle Hoffnung aus ihrem Leben. Alle Freude des Wiedersehens musste sie teuer bezahlen.
Jede Freude hatte sie stets teuer bezahlen müssen.
Als Balthasar den kalten Leichnahm, der einst Alles für sie gewesen war, über die Klippe warf, verhüllte ein Tränenschleier ihre Augen und alles auf dieser Welt schien unsagbar fern für die einsame, abermals verlassene Carmen.
Hätte der Richter sie nicht umarmt, sie wäre gestürzt. Torben hinterher gestürzt...
Sie atmete tief ein und ging langsam dem Strand entgegen in der Hoffnung, den Körper ihres Geliebten zu finden und seinen Geist vor ewiger Verdammnis retten zu können.

Gendrek
25.09.2009, 20:11
Sabal richtete sich auf, er war sauer. Er nahm langsam seine Brille ab und rieb sich die Augen "Hör zu man, ich verliere nicht oft die Beherrschung, aber wenn so ein großspuriger Hosenscheiße wie du glaubt, er könne mir Befehle erteilen werde ich dir zeigen was ich beim Militär gelernt habe und dann wirst du dir wünschen du hättest mich nie getroffen, hast du das jetzt kapiert? Oder soll ich dir jeden einzelnen Knochen im Körper pulverisieren?"
Sabal starrte Lif mit durchdringendem Blick an, das Leuchten seiner Augen schien förmrlich vor Wut zu pulsieren und langsam begannen sich rote Äderechen in seinen Augen abzuzeichnen "Du gehst jetzt."

Daen vom Clan
25.09.2009, 20:22
Es kostete Carmen Einiges an Anstrengung, seelisch und körperlich, die Klippen bis zum sandigen Strand hinunterzuklettern, wo sie den Leichnam ihres Geliebten bergen konnte.
Er lag zerschmettert und mit zahlreichen gebrochenen Gliedern halb im Sand, halb in der Brandung und sein Gesicht schien sie direkt anzustarren, seine leblosen Augen waren auf die Ihren gerichtet...

Liferipper
25.09.2009, 20:28
"Ich habe ja nichts dagegen, wenn du dir den Stab ansiehst, obwohl es deiner geistigen Gesundheit nicht gutzutun schein. Aber ich werde nicht zulassen, dass du ihn anfasst, und uns damit alle in Lebensgefahr bringst! Daher werde ich hier ganz sicher nicht weggehen!"

Mivey
26.09.2009, 15:34
Balthasar hatte bisher den Streit zwischen Lif und Sabal nicht größer beachtet. Er dachte sich das sie sich schon wieder einfangen würden. Aber anscheinend wurde es ernst. Mussten sie sich wirklich wegen so etwas kindischen Streiten?

"Jetzt kriegt euch wieder ein! Der Stab ist gefährlich das wissen wir alle, Lif. Und du Sabal, krieg dich wieder ein. Was soll dieser Unsinn? Es eindeutig das der Stab etwas mit Raas Tod zu tun hat. Sie hatte den vorherigen Stab angefasst und nun gleich nach ihrem Tod, taucht ein neuer Stab auf.
Ich hasse es es zuzugeben, aber ist gut möglich das der Stab einen Teil von ihr verschlungen hatte und nun kommt diese Energie wieder frei.
Das Band ist vermutlich ein Zeichen dafür das der Stab einen Teil von Raa Charakter in sich aufgenommen hat.

Hör auf mit diesem Unsinn Sabal, es geht hier nicht um Autoriät es geht um unser Überleben. Ich werde nicht zulassen das Raas Tod umsonst war, ich werde diese Insel überleben und kein Dunkelelf wird mich davon abhalten. Hast du das verstanden oder soll ich mich wiederholen?"

Gendrek
26.09.2009, 19:19
Sabal schaute Balthasar in die Augen und zog eine Augenbraue hoch "Dann sind wir ja schon bald einer Meinung, ich glaube auch das Raa in diesem Stab drin gefangen ist, ein weiterer Grund, neben meinem, den Stab vielleicht zu berühren. Aber, ihr wollt sie wohl nicht retten, eure Sache wenn ihr einem Kind die Reise in Jenseits verweigern wollt."
Sabal spuckte aus und verließ das Leuchtfeuer Richtung Schlachtfeld.

Seine Schritte trugen in schnell durch den Dschungel, er hatte eine gewisse Vorahnung, dass die anderen auf der Insel ihm nun weniger wohlgesonnen entgegenkämen, er musste sich schützen und eine Laute wäre keine vernünftige Waffe.
Auf dem Schlachtfeld angekommen, schaute er sich um, in der Hoffnung eine noch funktiontüchtige Waffe zu finden die nur etwas poliert und geschliffen werden musste um wieder nach etwas auszusehen.

Mivey
26.09.2009, 19:44
"Raa ist tot, und daran wird die Tatsache das etwas von ihr in diesem Stab vielleicht weiterlebt nichts ändern.", sagte Balthasar Sabal noch hinterher.

Er glaubt nicht das der Dunkelelf aufgeben würde, aber immerhin schien es als sei für den Augenblick die Situation geklärt, es war wieder Ruhe eingekehrt.

Lif würde schon aufpassen das niemand an den Stab gehen würden, dessen war Balthasar sich sicher.

Balthasar ging zu Thomas.
"Ich gehe dann zur Ruine am Obsthain oder was auch immer dort sein soll. Falls du noch eine Untersuchung wegen dem Vorfall um Raa einleiten willst und mich als Zeuge brauchst kannst du ja nach mir schicken. Ich wäre auch dankbar wenn man Raa erst am Abend bestatten würde, ich würde gerne meine Arbeit vorher beenden damit ich dabei sein kann."

Balthasar machte sich also auf die beschriebene Stelle am Obsthain zu finden.

daenerys
27.09.2009, 23:47
Carmen kniete sich neben den einst Geliebten.
Wie in Trance streichte sie über Torbens Gesicht. Bis zu seinem letzten Atemzug hatte er sie geliebt und ihr Hoffnung geschenkt, hatte versucht, sie zu beschützen und zu bewahren. Doch war er auch ihr schlimmster Feind gewesen, der ihr alle Hoffnung genommen und sie in tödliche Gefahr gebracht hatte.
"Soll ich dich nun lieben oder hassen?", fragte sie unnütz den Toten. Tränen kullerten auf sein Gesicht, als Carmens Herz langsam begriff, was geschehen war.

Daen vom Clan
28.09.2009, 09:59
Sabal musste lange suchen und auf dem ehemaligen Schlachtfeld unzählige der schlingenden und stabilen Ranken durchtrennen, ehe er ein paar der Waffen aus deren Umklammerung lösen konnte und auf seiner Suche geriet er unversehens mehr und mehr Richtung Norden.
Er wollte sich gerade mit krummen und schmerzendem Rücken, aufgescheuerten Knien und starrend vor Dreck abwenden und die Heimreise antreten, als er plötzlich ein Schimmern sehen konnte, ein leichter Lichtreflex, verborgen unter unzähligen Blättern.
Neugierig strich er diese beiseite und er erkannte zu seiner großen Überraschung eine weitere Stele. Tiefschwarz, mit Totenköpfen übersät, stark moosbewachsen starrte sie ihm entgegen.
Dort konnte er jedoch keine Spur metallischen Blitzens ausmachen und so suchte er weiter und fand schließlich zu Füßen der Statue ein Schwert.
Es war offensichtlich unberührt vom Zahn der Zeit, als wäre es erst gestern dort deponiert worden, auch wenn die Ranken es überwuchert hatten.
Das Leder glänzte eingefettet wie neu, in der Klinge spiegelte sich der Barde, sie war scharf geschliffen und strahlte sichtlich Tödlichkeit aus.


Balthasar kämpfte sich durch den Dschungel und konnte schließlich den verwilderten Obsthain erreichen, unzählige Bäume standen dort in voller Blüte, der Boden war bedeckt von den Früchten, tausende Mücken und andere Insekten und auch Käfer schwirrten und krabbelten dort umher, wanderten über seine Füße, ließen sich auf ihm nieder und versuchten ihn zu stechen und zu beißen.

Mivey
28.09.2009, 20:21
Es hatte schon seine Weile gedauert doch er war endlich angekommen. Während dem schwierigen Marsch durch den Dschungel musste er hin und wieder an Raa denken. Doch immerhin schaffte er es das er weniger als sonst über sie grübelte. Er wusste das ihm das nicht gut tat, er musste sich irgendwie ablenken und sei es nur durch Arbeit. In seinem Fall die Erkundung dieses Ortes nach der beschriebenen "Essenz der Fruchtgöttin".

Die viele Natur um Balthasar behinderte ihn daran sich ordentlich orientieren zu können und die Insekten machten es nicht gerade besser. "Verdammte Drecksviecher, hat man den nirgendwo auf dieser Insel seinen Frieden, grauenhaft.", murmelte Balthasar zu sich als er versuchte herauszufinden was er als nächstes tun sollte.

Er entschied sich einfach tiefer in die lebendige Wildnis vor ihm einzudringen. Dabei versuchte er auf Dinge zu achten die sich deutlich von den Bäumen und Tieren unterschieden.

Liferipper
28.09.2009, 23:02
"Hey, Leute", rief Lif in die Runde, "dass ich hier rumstehe, ist eigentlich nur als Notlösung gedacht. Hat einer von euch eine Idee, was wir mit dem Ding hier anstellen sollen?"

Mivey
29.09.2009, 14:56
Balthasar hatte die Gegend schon eine geschlagene Stunde untersucht, ohne Erfolg, er war erschöpft, verschwitzt und durstig.
Er hockte sich kurz auf einen Holzstamm und trank von einer Wasserflasche. Es war kaum eine handvoll Wasser mehr übrig, etwas traurig starrte er, nachdem er getrunken hatte, in den leeren Behälter.
Als er aufblickte sah er etwas seltsames vor sich. Ein Apfel. Seine knallrote Farbe stach aus dem hell- und dunkelgrünen Mischmasch des Dschungels hervor und es erstaunte Balthasar wie er ihn so lange übersehen konnte.
Er näherte sich ihm langsam, es erschien ihm als würde es je näher er der Frucht kam heller und wärmer um ihn herum werden.

Dann stand er direkt vor dem Apfel, dessen tiefes Rot ihn an einen Rubin erinnerte. Er hatte damals, als er noch als ein kleiner Junge auf Burg Altana lebte, einst welche in der Schatzkammer gesehen, allerdings war es ihm nie erlaubt gewesen ihnen näher als drei Schritt zu kommen, wie allem anderem dort auch.

Da überkam ein seltsamer Hunger Balthasar, als hätte das Verlangen nach Wasser, dass er vorhin verspürte sich in das Verlangen nach genau diesem einen Apfel verwandelt.
Was sollte denn auch passieren? Es war nur ein Apfel, er würde hier sowieso nur vergammeln, wenn nicht er, Balthasar, ihm den gefallen tun würde gegessen zu werden.

Behutsam, als ob es sich wirklich um einen Edelstein handeln würde, streckte Balthasar seine Hand aus und pflückte den Apfel, mit dem unbändigem Drang zuzubeissen.

Ty Ni
30.09.2009, 08:11
Balthasars Herz setzte einen Schlag lang aus.
Ein unnatürlich warmes Leuchten legte sich über den Hain. Blütenblätter wurden vom Wind erfasst, während an deren Stelle augenblicklich neue Knospen trieben. Die Luft war gesättigt von Blütenstaub und dem durchdringenden Geruch nach Frühling. An allen möglichen und unmöglichen Stellen trieben Pflanzen und Früchte. Obwohl Balthasar in diesem Moment der Atem stockte, hatte er das Gefühl, dass sich seine Lunge neu füllte, dass der Wind durch seine Atemwege fuhr und dort einen dünnen Film aus Blütenstaub und Leben hinterlies. Die Welt atmete nicht, sie gähnte.

Dann war es plötzlich vorbei und Balthasar sackte wie fallengelassen zu Boden. Die Blätter schwebten leblos zur Erde und bedeckten den bewusstlosen Mann wie farbiger Schnee. In seiner Hand lag der Trieb eines Apfelbaumes.

BIT
30.09.2009, 12:28
Thomas starrte wie gebannt auf den neu erschienen Stab. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Würde dieses Übel denn nie von ihnen abfallen? Was Thomas allerdings noch mehr in Angst vesetzte, war die Tatsache, dass sich die Expeditionsmitglieder anscheinend in den letzten Tagen nur zu gerne selbst zerfleischten. Und neues Konfliktpotential gab es anscheinend schon wieder mehr als genug.

Langsam ließ er den Arm zu seiner rechten Seite hinuntergleiten. Erstaunt stellte er fest, dass trotz seiner offensichtlichen Schwächephase niemand auf die Idee gekommen war, ihm sein erbeutetes Schwert abzunehmen. Er hoffte inständig, dass er es niemals einsetzen musste.

Er wischte den Gedanken beiseite und setzte mit kräftiger Stimme an:

"Lif, regt euch nicht so auf! Ihr wisst doch, dass Sabal ein wenig eigen ist. Das durften wir doch schon auf dem Festland feststellen. Ich muss euch allerdings recht geben: Niemand, und damit meine ich wirklich NIEMAND, darf diesen Stab auch nur im Geringsten berühren. Raa hat es in ihrem kindlichen Übermut getan und musste dafür vielleicht den höchsten Preis bezahlen, den ein Lebewesen während seines Lebens zahlen kann.

Damit ist unser Kernproblem allerdings nicht gelöst. Irgendwie müssen wir die Macht dieses Stabes bannen, ohne ihn zu berühren. Vorläufig sollte dies vielleicht Schutz bieten, aber sicher sein können wir dabei nicht."

Mit diesen Worten zog Thomas ein Stück Kreide aus seiner Kutte hervor und begann, mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand und unter ständigem Beten, einen Bannkreis um den Stab zu ziehen. Als er fertig war, umgab den Stab das wachsame Auge Asgals und Thomas erwartete gespannt, was passieren würde.

daenerys
30.09.2009, 13:14
Carmen hatte viele Minuten beim Toten verbracht, ohne das Vergehen der Zeit wirklich zu bemerken.
Langsam versiegten ihre Tränen, langsam fasste sich ihre Stimme und langsam setzte sie wieder die gewohnt grimmige, melancholische Miene auf. Sie streckte ihre Hand aus und schloss Torbens Augen. "Ich kann hier nicht um dich trauern, wie ich es wünschte oder wie es das Gute in dir verdient hätte."
Ein letztes Mal streichte sie ihrem Torben über die Wange, dann erhob sie sich und ging zurück zum Leuchtfeuer - nur einmal blickte sie zurück und formte mit den Lippen die Worte: "Verzeih mir, dass ich dich hier begraben werde."

Am Leuchtfeuer angekommen konnte sie Thomas' Ritus noch beobachten, der einen Ast mit einem Bannkreis belegte. Sie schüttelte den Kopf, doch auf dieser Insel wunderte sie nur wenig.
Die Roma hatte den Blick gesenkt, als sie zu den anderen stieß, doch sie sagte laut und bestimmt: "Die Toten müssen begraben werden. Wenn einer von euch auch nur ein paar Muskeln besitzt, sollte er" - und hier begann ihre Stimme ganz leicht zu zittern -"den Leichnam vom Strand zur Werkzeugmacherei bringen."

Carmen hob den Kopf. Mit fester Stimme und leicht starrem Blick - als sei nie etwas gewesen - erhob sie die Stimme: "Thomas, euer Ritual wird heute noch stattfinden. Ich muss nur noch ein paar Dinge besorgen. Ihr übrigen müsst dabei sein - je mehr wir sind, desto mehr Macht haben wir auch."

Flying Sheep
30.09.2009, 16:16
Daeron kehrte mit der gefundenen Urne zum Leuchtfeuer zurück und stellte sie neben die Leiche des Mädchens. Er war bereits lange genug zurückgekehrt, um Carmens letzte Worte mitgehört zu haben.

"Carmen, willst du den Leichnam deines Geliebten wirklich auf dieser verfluchten Insel begraben? In der Werkzeugmacherei werden sich sicherlich noch weitere urnentaugliche Gegenstände finden. Ich fände es menschlicher, wenn auch er auf dem heimatlichen Festland beigesetzt werden könnte..."

Gendrek
30.09.2009, 16:41
Sabal sah sich das Schwert genau an, es war kein Genie nötig um festzustellen, dass der gute Zustand des Schwertes mit der Stele in Verbindung stand.
"Man ich hasse Entscheidungen irgendwie..., einerseits wär das Schwert nützlich, vorallem wenn die Kultisten Überhand nehmen, andererseits haben die gemeint der Stab hätte was mit Raa angestellt und mit dem Schwert is bestimmt auch was nicht in Ordnung..."
Sabal massierte seine Schläfen, langsam und kreisend.
"Bei der Göttin, selbst wenn das verdammte Schwert verflucht ist, mich bekommt das Ding nicht klein man!"
Sabal entfernte hastig das Rankennetz und nahm mit seiner rechten das Schwert an sich.

Daen vom Clan
30.09.2009, 17:35
Es fühlte sich schwer und gut in seiner Hand an, Sabal vermochte sogar ein leises Zittern des Schwertes spüren, wie eine Klinge, die durstig nach Blut war...

Daen vom Clan
01.10.2009, 15:50
Als Thomas geendet hatte, schien für einen Augenblick die Zeit stillzustehen, die Kreidenreste in seiner Hand lösten sich auf, ebenso begann sein Bannkreis zu leuchten, feinste Partikel an Kreide erhoben sich in die Luft, schwebten, um dann wie auf ein geheimes Kommando hin, wütenden Hornissen gleich, gegen den Stab zu jagen.
Dieser war bald bedeckt, als würde er unter einer Schicht Schnee verschwinden, es waren deutlich Schwerterklirren, Kampfschreie und dahinter das sachte Weinen eines Kindes zu vernehmen... dann wurde die weiße Masse aus Kreise von einem Windhauch weggeblasen und der Stab war komplett verschwunden.

daenerys
01.10.2009, 16:29
Carmen wandte sich dem Zwerg zu und antwortete ihm: "Ihm dem Feuer übergeben?" Ihr Blick wanderte zur Urne, die Daeron in Händen hielt, dann zum Strand. Sie murmelte leise: "Bei Hexen soll es ja wirken..." und sagte danach laut zu ihrem Gegenüber: "Ihr habt vermutlich recht. Ich werde später nach ... danach suchen."

Dann erblickte sie das Schauspiel von Thomas' Schutzkreis. Ihr Mund stand offen und für einen kurzen Augenblick war sie sichtlich beeindruckt - doch schnell fasste sie sich wieder.
"Thomas? Ich muss kurz mit dir reden - das Ritual..." und noch ehe er sich wehren konnte, zog sie ihn beiseite und sprach leise mit ihm. --> PN an Bit

Gendrek
01.10.2009, 16:43
Sabal schaute sich ehrfürchtig das Schwert an, wie schon beim Stab schien ihm, als würde ihm jemand etwas ins Ohr flüstern.
Er versteifte seinen Griff um das Schwert und schnitt sich probeweise vorsichtig in den linken Daumen.

Daen vom Clan
01.10.2009, 18:17
Die Klinge glitt durch die Haut wie die schärfste Substanz in Mediaksis: Papier aus den Klöstern der Soheilisten.
Es war ein haarfeiner Schnitt, nur der Hauch einer Verletzung und Sabal spürte, wie die Klinge gierig nach mehr schrie, fast glaubte er, wie sich die Waffe in seiner Hand drehte, um nach neuen, anderen Opfern zu suchen.

daenerys
01.10.2009, 20:31
Die Luft war ungewöhnlich kalt und das Meer presste sich wütend an den Strand, als eine dunkle Gestalt aus den Büschen vor das Feuer trat. Nachdem sich eure Augen an das Licht des Leuchtfeuers gewöhnten, könnt ihr Carmen ausmachen. Doch statt ihrer üblichen Frisur, ihrer leicht schmutzigen Kleider und ihrer grimmigen Miene stand sie wie verwandelt vor euch: ihre Haut war von Runen und getrocknetem Blut übersät, ihre Kleider mit Ruß und Kohle schwarz gefärbt und ihre Miene so bedrohlich und stark, dass ihr es kaum wagt, ihr länger in die Augen zu blicken.

Doch die Roma blickte in die Augen jedes einzelnen von euch und hob ihre bemalten Arme, in deren Händen ihr ein Kaninchen und einen Dolch erkennen konntet. „Für dieses Ritual brauche ich die Kraft und die Gedanken eines jeden aus dieser Runde.“ Langsam und bedrohlich sanken ihre Hände wieder, der Dolch bedrohlich nahe an jenen, die zu Vorderst saßen. „Tut, was ich euch befehle, denn die Geister werden jede Schwäche ausnutzen.“, sagte sie leise, doch keinem entging ein Wort. „Summt diesen Ton bis zum Ende des Rituals und blickt stets nur auf mich. Lasst euch nicht durch eure Gedanken, Geschehnisse oder Schreie ablenken, wenn euch euer Leben lieb ist.“ Sie schloss die Augen und summte einen tiefen Ton. Nachdem einige in diesen urigen Gesang eingestimmt hatten, öffnete Carmen sie wieder. Aus ihrer Tasche kramte sie Stroh und Sandelholz hervor, welches die Roma kurzerhand hinter sich ins Feuer warf. Eine Stichflamme züngelte dem Himmel entgegen und verströmte einen fremdartigen, betörenden Geruch.
Die Zigeunerin trat hinter Thomas, holte tief Luft und stach den Dolch mit voller Wucht in das Kaninchen, doch es gab keinen Laut von sich, obwohl Blut an der Hand der Roma hinunterfloss. Die Zigeunerin bewegte sich tanzend und mit einer Anmut, die man ihr ob ihrem Gemüt wohl nie zugetraut hätte, um Thomas herum und es fiel euch schwer, ein Muster in ihren Bewegungen zu sehen. Dabei sang sie in einer fremden Sprache, die Bilder von Geistern und verstorbenen Tieren in euch hervorrief. Das Blut des Kaninchens, das sie fest in ihrer Hand hielt, floss beharrlich auf den sandigen Boden, fast unbeeindruckt von den Drehungen der Zigeunerin, als wäre sie aus einer anderen Welt.

Als sie plötzlich in ihrem Gesang endete, war ein nahezu perfekt gezeichnetes Pentagramm auf dem Sand vor euch zu erkennen, in dessen Mitte Thomas saß. Seine Hände und Füße waren gefesselt und sein Gesicht verriet, wie fest die Schnüre gezogen wurden.

Carmen legte das Kaninchen beiseite. „Ihr Geister, die ihr diesen Mann besetzt haltet! Ich sage euch den Ba’Ur, den Krieg, an!“, sagte sie mit tiefer, bedrohlicher Stimme.
Aus ihren Beuteln holte sie eine gefährlich schimmernde Eidechse hervor, deren Füße ebenfalls gefesselt waren. Diese legte sie vor Thomas in das Pentagramm, jedoch außerhalb des fünfzackigen Sterns. Danach holte sie sieben schwarze Kerzen hervor, legte sechs an den Rand des Pentagramms und stellte sich an die Spitze ihrer blutigen Zeichnung. Sie ritze mit dem Dolch ein Zeichen in die erste Kerze. „Vertreibung! Denn diese Seele, dieser Körper soll nicht euer sein!“ Carmen entzündete sie im Feuer und rammte sie in den ersten Zacken des Sterns. Carmen ging zur nächsten Kerze. „das Gute! Denn dies soll ihn regieren!“ und auch jene bekam ein Zeichen und wurde entflammt. Bei der dritten Kerze rief die Roma: „Schutz! Denn vor euch soll er geschützt sein!“ und übergab den Docht den Flammen. „Gewalt! Denn sie war euer Mittel!“ war das Zeichen der vierten Kerze und „das Böse! Denn es war eure Kraft!“ rief die Zigeunerin, als der letzte Zacken des Sterns seine Kerze bekam.

„Ziel und Zwang! Denn du wirst der Geister neue Heimat!“, rief Carmen, ritzte das sechste Zeichen in die sechste Kerze, entzündete sie und rammte sie vor die Echse in den Boden. „Geleit und Kraft! Denn dies wirst du brauchen!“, ritzte sie in die letzte Kerze ein, gab ihr Feuer und befestigte sie in Thomas‘ Hand.

Nun umgaben sieben Kerzen und eine Zeichnung aus Blut den gefesselten Richter wie die Eidechse. Ein riesiges Feuer brannte hinter ihm, während etliche Augenpaare auf die dunkle Zigeunerin starrten, die wieder in den Summton einstimmte.

Sie öffnete mit einem Tuch das Maul der echsenartigen Kreatur und legte das Blutnachtkraut hinein. Danach strich sie Pollen des Juhang auf Thomas‘ Gesicht und ihr meint, eine weitere Rune darin zu erkennen.

Carmen strich das Haar des Richters beiseite, als wolle sie die Rune noch ergänzen, doch mit einer schnellen Handbewegung schnitt sie eine Locke seiner Haare ab und schnürte sie um den Hals der Eidechse.
Danach trat sie aus dem Pentagramm heraus mit dem Gesicht zum Verfluchten: „Gebt seine Seele, seinen Körper frei! Ich gebiete dir, unreiner Geist, als Diener des Guten in der Kraft dieser helfenden Seelen, weiche! Diese Echse soll dein Heim sein immer dar!“

Carmen begann erneut zu tanzen und in fremden Sprachen zu sprechen, dabei grunzte, schnalzte sie und ries die Augen immer wieder auf.
Abrupt blieb sie hinter Thomas stehen und hob eine Schale über ihn empor. „Ich wasche Thomas, den treuen Richter, Euer frei!“, und sie goss die Milch der Kokosnuss, die mit ihrem eigenen Blut vermischt war, über Thomas‘ Haupt, ohne aber seine Kerze zu löschen. Danach fiel sie hinter ihm in Ohnmacht – gefährlich nahe am Feuer.

Turgon
01.10.2009, 22:50
Der Tag, an dem er hätte sterben sollen, verlief anders als Otr gedacht hatte.
Nachedem Torben plötzlich auf Raa Mon losgegangen war, war für ihn eine Welt zusammen gebrochen. Zuerst hatte gestern irgendetwas von ihm besitzt ergriffen und nun ließ dieses Etwas andscheinend auch Torben Menschen töten. Der Schock saß noch tief in seinen Glieder, als aus der totem Kind ein neuer Stab wiedergeboren wurde.
Irgendetwas schien die Gruppe immer weiter auseinander zu reißen, da sich und auch Lif und Sabal gestritten hatten, aufgrund des neu aufgetauchten Stabes.
Carmens Ritual lenkte aber seine Aufmerksamkeit auf sich, da es erschreckend und erstaunlich zugleich war.
Jedoch machte sich der Schrecken mehr in ihm breit als das Erstaunden, da er Angst hatte, welche aus Wirkungen das Ritual wohl auf ihn haben michte, wenn der böse Geist, der gestern von ihm Besitz ergriffen hatte, immer noch in ihm schlummerte.

Liferipper
01.10.2009, 22:54
Lif hatte das gesamte Ritual skeptisch betrachtet. Er glaubte zwar nicht, dass dieser Zigeuner-Hokuspokus irgendeinen Effekt hatte, aber Carmen schien es wichtig zu sein und er konnte (hübschen) Frauen nunmal keinen Wunsch abschlagen...
Als er nun sah, wie Carmen zusammenbrach, eilte er schnell hin, und zog sie ein Stück von dem Feuer weg. Dann legte er vorsichtig eine Decke (die er rein zufällig von Balthasaras Lager genommen hatte - der würde sich über die Flecken von Carmens Kriegsbemalung schön ärgern) über sie. Da Carmen von der ganzen Sache wohl ziemlich erschöpft war, lies er sie ansonsten erstmal schlafen.
Thomas ignorierte er völlig. Auch wenn er seit der Stabsache noch sicherer war, dass es sich bei ihm um keinen Verfluchten handelte, hieß das noch lange nicht, dass er ihn sonderlich leiden konnte. Sollte ihn irgendjemand anderes losbinden.

Daen vom Clan
02.10.2009, 12:05
Carmen tauchte tief in die Traumwelt ihres Rituals ein und sie konnte förmlich spüren, wie sie an den Ketten und den Seilen riss, die auf magische Art und Weise Thomas lähmten. Sie wollte herbeieilen und dem geisterhaften Abbild Thomas' helfen, doch dann wurde ihr gewahr, dass Dieser selbst die Schnüre zurückhielt und tief in seinem Innersten entschlossen blickte, nicht bereit war, die Fesselung aufzugeben, die seine Fähigkeiten gefangen hielten.
Ihr fiel allerdings auf, dass diese Ketten, die selbstauferlegten, schon zu bröckeln und sich zu biegen begannen, als würden sie nicht mehr lange standhalten.

Schon wand sich der Geist der Echse allerdings in seinem - von ihr geschaffenen - Gefängnis, als ihr auffiel, dass trotzdem der Richter von einem seltsamen Staub bedeckt war, den sie auf dieser Ebene mit ihrer Hand abstreifen konnte, es war pulverisierter Stein, der wie Sand an seinen Beinen und Armen klebte und den sie abstreifen und auf die Echse übertragen konnte, der geisterhafte Leib des Thomas begann dann augenblicklich zu schweben, sie glaubte ein wenig Erleichterung zu spüren.

Dann schließlich war das Ritual beendet und sie fiel in eine tiefe, traumlose Ohnmacht, mit dem letzten Blick konnte sie die Gesichter der Anwesenden auf der Traumebene mustern, doch ehe sie mehr erkennen konnte, schlug sie hart im Sand auf und ihre Besinnung schwand dahin, auch wenn ihr Otrs Gesicht im Geiste noch vor den Augen schwebte, als wäre dort Etwas gewesen, was dort nicht hingehörte...

Zeitgleich schlug Thomas die Augen auf und sein Blick jagte umher.
Schweiß stand ihm auf der Stirn, seine Arme taten ihm weh, als hätte er gegen eine Horde Zwerge ein Seilziehen ausgetragen.
Was ihm jedoch sofort auffiel, war das Labsal seines Leibes. Jede Schwäche, jede Fessel war von seinem Körper gewichen, die Lähmung, die ihn in dieser Nacht so plötzlich umfangen hatte, war gewichen, er spürte, wie das Blut nun durch seine Adern rauschte und sich seine Muskeln gestählt und voller Tatendrang in seinem Leib geschmeidig bewegten...

Turgon
02.10.2009, 22:24
Erschrocken stolperte Otr ein paar Schritte zurück. Kurz bevor Carmen umgefallen war, hatte er ihre Präsenz in sich gespürt.
Was war das? Hatte sie das Böse nun aus ihm verbannt?
Verwirrt wollte er sich in Bewegung setzen, um in Richtung Holzfällerlager zu gehen, ohne darüber nachzudenken, dass die anderen ihn wahrscheinlich aufhalten würden.

Liferipper
03.10.2009, 10:26
Gerade wollte sich Lif Thomas zuwenden, um ihn doch noch loszubinden (egal wie unterhaltsam der Anblick eines gefesselten Thomas war, am Ende würden sie doch nur unter seiner schlechten Laune zu leiden haben), als ihm auffiel, wie Otr sich in Bewegung setzte.
"Moment mal, da hinten. Was denkst du, wo du hingehst? Schnell absetzen, solange keiner auf dich achtgibt?"

BIT
03.10.2009, 12:47
Thomas war immer noch gefesselt, so dass ihn die Tatsache, dass er seine Kräfte wiedererlangt hatte, nicht wirklich fröhlich stimmte. Um genau zu sein, war er sogar ziemlich aufgebracht.

"Ich würde mich freuen, wenn mich endlich jemand losbinden könnte. Ich habe die letzten Tage wirklich schon genug durchgemacht und habe zudem diesen miesen Echsentsab vernichtet. Wenn also irgendwer die Güte haben würde, mich loszubinden, wäre dies vermutlich nicht die schlechteste Idee.

Außerdem müsste ich da noch eine gewisse Beerdigung vorbereiten ..."

Turgon
03.10.2009, 22:37
Otr erstarrte mitten im Schritt. Als Lifs Stimme an sein Ohr drang, wurde ihm schlagartig wieder bewusst, wieso er heute hierher geführt worden war, und durch seine Verwirrung hatte er sich noch verdächtiger gemacht, dass er besessen ist.
"Tut mir Leid, Lif. All die Ereignisse heute haben mich zu sehr geschockt. Ich war gerade in Gedanken, als ich mich in Richtung Holzfällerlager begeben wollte."
Um nicht noch mehr Fehler zu begehen, beschloss er sich Lif und Thomas wieder zu nähern.

Liferipper
03.10.2009, 22:54
Lif seufzte. Thomas schien leider wieder ganz der alte zu sein. Immerhin schien Otr keinen übermäßigen Ärger zu machen. Irgendwie wäre es ihm wesentlich lieber gewesen, wenn Otrs und Thomas' Rollen vertauscht gewesen wären, aber das Leben war einfach nicht fair... Grimmig machte er sich daran, Thomas Fesseln zu lösen.

BIT
06.10.2009, 13:43
Thomas blickte Lif direkt in's Gesicht und konnte eine Spur von Ärger in seinem Gesicht erkennen. Thomas konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.

"Ihr hättet mich wohl lieber noch eine Weile in Fesseln gesehen, nicht wahr, Lif? Ich bin sicher, dass ich so ein herrlicher Anblick für euch gewesen sein muss, aber es gibt momentan dringendere Dinge, um die wir uns kümmern müssen.

Da wäre auf der einen Seite unser Vorfall vom Vortag, wo ich von einer umherfliegenden Axt getroffen wurde. Otr muss uns, was das angeht, noch Rede und Antwort stehen und die Gruppe muss anschließend entscheiden, was mit ihm geschehen soll.

Auf der anderen Seite müssen wir irgendwie dafür sorgen, dass diese nächtlichen Sabotageakte gegen uns aufhören. Und zu guter Letzt muss ich mich noch um die Bestattungen von Raa und Torben kümmern."

Thomas konnte spüren, dass Lif ihm etwas zu Torben entgegnen wollte, unterbrach ihn aber, bevor Lif etwas sagen konnte.

"Nun schaut mich nicht so an. Ich schulde Carmen für das, was sie für mich getan hat, wohl mehr als nur einen Gefallen. Das ich mich um ihren toten Geliebten kümmere, ist da das Mindeste, was ich tun kann."

Mivey
09.10.2009, 19:34
Langsam rührte sich Balthasar wieder. Es war das Zwitschern eines Vogels das ihn weckte.
Vorsichtig streckte er sich aus und versuchte wieder aufzustehen. Er war sich bewusst das er wohl ohnmächtig geworden war und erwartete das er sich gerädert fühlen sollte, doch eher fühlte er sich als hätte er auf einem weichen Bett geschlafen und sei nun ausgeschlafen und voller Elan.

Er wusste nicht wieso er sich so fühlte, doch auch die Tatsache das Raa heute verstorben war nahm er leichter. Er hatte das sichere Gefühl das sie in Frieden ruhen würde und nicht wollen würde das er sich traurig fühlt.

Da fiel ihm gerade ein das ihre Feuerbestattung bald sein musste, Balthasar war zwar lange ohnmächtig aber es war immernoch hell und er konnte keine große Rauchwolke sehen, auch roch es nicht nach Feuer und Ruß.

Balthasar nahm die Beine in die Hand und rannte zum Leuchtfeuer

Daen vom Clan
09.10.2009, 21:43
Balthasar rannte durch den Wald und erst als er am Lager ankam, wurde ihm gewahr, dass keine Wurzel seinen Lauf und kein Ast ihn behindert hatte. Fast schien es, als wäre er mit traumwandlerischer Sicherheit durch den dichtesten Dschungel getänzelt.

daenerys
12.10.2009, 09:56
Langsam und mit stechendem Kopfschmerz kehrte Carmen aus der Traumwelt zurück, doch viel lieber wäre sie dort geblieben.
Widerwillig öffnete sie ihre Augen, deren ehemalig dunkles braun Thomas nun fast schwarz entgegen blickten. "Zumindest habe ich dich nicht getötet.", flüsterte sie. Sie strich die Decke mit einer schnellen, aber widerwilligen Handbewegung ab.
Die dunklen Runen, die ihre Haut verziert hatten, waren nun verwischt und färbten Carmen unregelmäßig. Mit ihrer gerußten Kleidung und ihren fast schwarzen Augen wirkte sie wie eine dunkle, ja, gebrochene Ausgabe ihres früheren Ichs.
"Nun, werter Richter, fühlt ihr euch nun wieder kräftiger?", fragte die Roma Thomas und so freundlich ihre Worte waren, so düster waren sie ausgesprochen.

BIT
12.10.2009, 18:18
Thomas blickte die Roma unverwandt an. Anscheinend schien es ihr besser zu gehen, da sie aus ihrer Ohnmacht erwacht war. Aber ihr Unterton sagte Thomas, dass vielleicht doch nicht alles so in Ordnung war, wie es schien.

"Mir geht es besser als fast immer zuvor und ich stehe tief in eurer Schuld. Im Moment kann ich allerdings nicht viel mehr für euch tun, als eurem Gefährten eine anständige Bestattung zukommen zu lassen. Das ist das Mindeste, was ich für euch tun kann."

daenerys
12.10.2009, 19:00
Die Roma nickte dem Richter entgegen und Dankbarkeit leuchtete in ihren Augen auf, die sich mit versiegten Tränen füllten.
Sie hatte die Hoffnung auf ihr Glück aufgegeben und er würde es begraben.

Liferipper
12.10.2009, 21:22
"So, nachdem nun anscheinend alle wieder wohlauf sind", machte sich Lif mal wieder bemerkbar, "sollten wir uns etwas zuwenden, was im Trubel des heutigen Morgens völlig untergegangen ist: Otrs Verhandlung. Für alle, die gestern nicht da waren oder ein schlechtes Gedächtnic haben: Otr hat mit einer Axt nach Thomas geworfen, ihn aber mehr oder weniger", die letzten Worte hatte er nur gemurmelt, "zum Glück verfehlt. Ich denke, es liegt auch in Otrs Interesse, dass wir das Ganze schnell hinter uns bringen.
Obwohl Thomas wahrscheinlich eine tolle Idee für die Umsetzung hat, für die wir lediglich drei Wochen Vorbereitungszeit und 50 Personen brauchen, schlage ich vor, dass jeder sagt, was er zu sagen hat, und wir danach per Handzeichen abstimmen. Hat damit irgendjemand außer natürlich Thomas", wieder ein murmeln, "ein Problem?"
Erwartungsvoll blickte er in die Runde.

BIT
12.10.2009, 21:37
"Wieso sollte ich denn ein Problem damit haben, Lif? Wenn ich mich Recht erinnere, war doch sogar ich gestern dafür, dass die Gruppe über Otr abstimmt. Ich verstehe wirklich nicht, was ihr immer noch gegen mich habt. Aber vielleicht seid ihr einfach auch nur von Natur aus ein kleiner Stinkstiefel. Aber bei euresgleichen verwundert mich sowas auch nicht wirklich. Wahrscheinlich bin ich schon nur wegen meiner Profession euer Feindbild."

Thomas hätte diese Schimpftirade noch eine ganze Weile fortführen können, aber einen Sinn sah er darin nicht wirklich. Daher versuchte er einen anderen Ansatz:

"Hört zu, Lif! Ich mag euch nicht sonderlich und ihr mögt mich anscheinend überhaupt nicht. So weit wären die Fronten ja wohl geklärt. Das Problem dabei ist nur, dass wir zusammen auf dieser gottverfluchten Insel festsitzen. Wenn wir hier überleben wollen, müssen wir alle an einem Strang ziehen und dieses Bemühen kann ich bei euch schwerlich erkennen.

Zwar habt ihr einiges für die Gruppe getan, aber immer nur dann, wenn es euch letztendlich zum Besseren nutzte. Ansonsten habt ihr euch ganz gerne auch mal in die hintersten Ecken der Insel zurückgezogen und nichts getan, während wir uns hier abgeackert haben und unsere Leben bei der Suche nach einer Lösung unseres gemeinsamen Problems riskiert haben. Raa ist zum Beispiel einer solchen Tatsache zum Opfer gefallen und sie war nur ein kleines Mädchen. Also entweder ihr lernt mal endlich ein bisschen Benehmen in der Gruppe oder ihr könnt den ganzen Tag Holzhacken gehen."

Liferipper
12.10.2009, 22:07
"Oh, ich erinnere mich, wie du gestern zu mir gekommen bist, und gesagt hast 'Nach stundenlangen fruchtbaren Debatten haben wir nun eine Lösung gefunden, wie wir die Verfluchten heilen und alle von dieser Insel runterkommen können'. Das muss wohl die Lösung sein, über die hier angeblich alle außer mir gebrütet haben.
Und natürlich denke ich zuallererst an mich. Ich werd mich wohl kaum abrackern, damit DU von dieser Insel wegkommst, während ich hier bei den Verfluchten rumsitze.
Und wenn du der Meinung bist, dass hier nicht genug Holz gehackt wird, dann kannst du mir heute Nacht gerne mal Gesellschaft leisten. Genug überschüssige Energie scheinst du dank Carmen ja inwischen wieder zu haben..."

Mivey
13.10.2009, 15:04
Balthasar hatte gehört was Lif gesagt hatte. Er erinnerte sich auch noch an den Vorfall, war er doch selbst dabei leicht verletzt worden. Auch wenn er, hätte er zu jenem Zeitpunkt darüber entscheiden müssen, ihn für schuldig gesprochen hätte fühlte er sich jetz viel ausgewogener und ruhiger was die ganze Sache betraf.
Es war klar das Otr damit nicht weg kam, aber wir sollten ihn auch nicht gleich umbringen.

"Ich finde wir sollten nicht nicht umbringen, das wäre ein zu großer Verlust. Ich halte im algemeinen nichts von der Todesstrafe, erst Recht wenn es sich bei dem Verbrechen nicht um einen Mord haltet.
Viel eher sollten wir ihn als Holzarbeitersklaven halten, für den Rest der Reise. Das ist eine faire Bestrafung. Auch soll er Nachts aufpassen das Niemand das Holzfällerlager sabotiert, falls doch können wir ihn dafür schuldig machen und, ja, dann umbringen. So wäre er noch nützlich.
Ich stimme also dagegen ihn auf der Stelle umzubringen"

daenerys
13.10.2009, 16:59
Carmens schwarze Augen musterten den Zwerg.
"Bei meinem Ritual konnte ich in der Traumwelt erkennen, das etwas -wohl ein Geist - dir anheim gefallen ist. Was sagst du dazu, Otr? Was schlägst du als deine Strafe vor?
Ich kann für meine Gerechtigkeit nicht mehr kämpfen." Tiefe Trauer lag in ihren Augen. "Doch die Gerechtigkeit dieser Satra, wenn es denn überhaupt eine ist, dafür will ich kämpfen.
Ich bin gegen den Tod von Otr. Aber ich werde nach seinem Urteil den Tod von anderen fordern."
Gespenstisch und als könnte ein Blick von ihr bereits töten, blickten ihre tod-schwarzen Augen einige von euch bedrohlich und unheilverkündend an.

Turgon
13.10.2009, 17:58
Gespannt hatte er den Gesprächen zugehört und erhob nun seine Stimme:
"Ich kann mir keine geeignete Strafe für mich vorstellen, Carmen, da ich während der Tat von einem anderen Geist besessen war. Das klingt jetzt nur nach eine faulen Ausrede für die meisten von euch, aber Carmen scheint es auch bemerkt zu haben. Balthasars Vorschlag finde ich interessant. Nur das Wort Sklave gefällt mir noch nicht wirklich.
Soll ich dann etwa tagein tagaus Holz hacken und darf mich auch nicht vom Holzfällerlager entfernen?"

Mivey
13.10.2009, 18:01
"Vor allem in der Nacht. Tagsüber kannst du ja schlafen, damit du Nachts ständig wach bist. Dadurch könnten wir das Holzfällerlager gut überwachen. Und damit du motivierst bist es zu bewachen, tja, solltest du schon bestraft werden wenn denn was beim Holzfällerlager sabotiert wird."

Balthasar fand das das wie eine passende Bestrafung klang, ob er nämlich wirklich bessesen war lässt sich schlecht nachweisen und würde ja auch nicht für ihn sprechen, dache Balthasar. Denn die einzige Kraft hier die sowas machen könnte wären die Echsen und würde das nicht heisen er wäre von ihnen bessesen, also einer von ihnen?

Turgon
13.10.2009, 21:15
"OK, dann finde ich deinen Vorschlag doch nicht so prickelnd. Das ist ja so als wäre ich handlungsunfähig, weil ich ja nachts nicht wirklich etwas machen kann. Das wäre für mich zu viel Einschränkung in meiner persönlichen Freiheit."

Mivey
13.10.2009, 22:01
"Das hättest du dir denken sollen bevor du deine Axt auf ihn geworfen hast. Und ob du bessesen warst ist nicht wirklich beweisbar. Ein Mann muss verantwortung für seine Taten tragen, bei euch Zwergen wird das kaum anders sein. Im Übrigen würdest du uns allen einen großen Dienst erweisen."

Turgon
14.10.2009, 21:34
"Für seine Taten? Pah! Ich war es nicht. Wie oft denn noch? Ich habe meinen Körper selbstbeobachten können wie er das alles tat und...und ich konnte nichts dagegen tun" Otrs Tonfall wurde immer trauriger während er dies sagte.
"Wäre das alles doch nur nie geschehen..."

Mivey
14.10.2009, 22:00
"Also ich habe gesagt was ich finde und da sich hier sowieso niemand mehr um irgendetwas interessiert wird dir nichts geschehen, also reg dich nicht auf. Du brauchst nur an die lezten male zurück zu denken, die meisten hier machen den ganzen Tag nichts.

Unsere Lethargie ist unser Untergang." sagt es und geht fröhlich pfeifend an ihm vorbei.

Balthasar geht zu seinem Lager und wartet bis Raa bestattet wird.