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deserted-monkey
19.09.2009, 14:35
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Helltrain - Route 666
Reviewed by deserted-monkey


Veröffentlichung: Oktober 2004
Herkunft: Luleå, Schweden
Stil: Punk/Death Metal/Rock'N'Roll
Website: http://www.myspace.com/punkassrotnroll
Spielzeit: 41:32
Tracks: 11


Es ist eigentlich scheissegal was du für eine Karre dein Eigen nennst, aber wenn du Route 666 von Helltrain in deinen Player schmeisst, gibst du auch mit dem alten Renault Twingo deiner Mutter Bodenblech. Es ist schier unmöglich, zu diesem Mix aus dreckig-punkigen Beats, geilen Gitarrenhooks und Death-Metal-Singstimme nicht abzugehen. Der Sound frisst sich sofort in deinen Gehirnwindungen fest, dein Grinsen wird immer breiter und das Verlangen nach einem Sixpack immer grösser. Die Menge der Killerhooks auf dieser Platte ist einfach erstaunlich und sie werden dir noch wochenlang im Kopf rumgeistern. Irgendwelches technische Gefrickel oder ähnlicher Quatsch darfst du hier auf gar keinen Fall erwarten, jeder der elf Songs wird dir straight in die Fresse gerotzt, ohne Schnörkel oder unnötige Spielereien.

Das Debutalbum des Höllenzuges überzeugt somit zu 100 Prozent! 2008 ist ein neues Album erschienen, dass leider aber nicht mehr an Route 666 anknüpfen kann. Schon der erste Song auf Route 666, welcher gleich den Titelsong markiert, wartet mit einem derartig eingängigen Riff auf, dass jeder Popsong daneben wie ein vertrockneter Scheissdreck aussieht. Die Texte sind natürlich alles andere als anspruchsvoll, trotzdem aber einfach nur geil und ebenfalls äusserst eingängig. Bei Textzeilen wie Pedal to the metal, led on my feet, enginge roaring, turn up the heat / A roadrace to hell, on crashcourse with sin, a package of spells, bet and you'll win muss man einfach mitbrüllen. Übrigens geht dass so über die gesamte Spielzeit des Albums weiter, hier gibt es keine Ausfälle, sondern nur Hit an Hit. Am fettesten ist jedoch der zweite Song, The Helltrain Coven, welcher einfach als purer Party-Death-Metal durchgeht und da im Refrain auch irgendwas von Satan's Party Crew erwähnt wird, dieser Bezeichnung vollkommen gerecht wird.

Und wo Helltrain politisch ungefähr stehen, wird durch Zeilen wie And it's no question of black or white, these devil tunes don't care about skin ebenfalls klar. Punkig geht's auch am Schlagzeug zur Sache, dem Mann hinter den Kesseln, Oskar Karlsson, scheint zwar Abwechslung ein Fremdwort zu sein, aber warum sollte dich das stören, wenn er den Songs trotzdem einen unglaublichen Drive verleiht?! Auch der raue Gesang ist kein bisschen von Variation geprägt, aber das sollte dich ebenfalls nicht weiter stören. Die elf Songs dieser Höllenplatte klingen zwar alle sehr änhlich, sind auch praktisch alle gleich aufgebaut (einige mögen schreien das Songwriting sei für'n Arsch), hauen dir dafür aber auch alle gleich mächtig die Schnauze blutig. Die Jungs waren bei der Aufnahme dieses Albums übrigens nur zu dritt, anscheinend ist das aber die bessere Zusammensetzung als beim neuen Album, wo sie nun zu viert am Start sind.

So wie Helltrain versuchen Entombed wohl seit Jahren zu klingen, nur dass sie den Dreh nie richtig rausgekriegt haben. Theoretisch könnte jeder Song auf Route 666 als purer Rock'N'Roll durchgehen, wenn da eben nicht die geile, rotzige Death-Metal-Stimme wäre, die jeden Song einfach nur dreckig erscheinen lässt und dem Ganzen die nötige Aggressivität verleiht. Das Soundgewand ist ebenfalls gelungen, Staub und Schmutz fliegt dir aus den wummernden Boxen ins Gesicht, während du bemüht bist, die Karre gerade auf der Strasse zu halten. An den Reglern sass übrigens der Typ, der auch schon für In Flames produziert hat. Viel falsch machen kann dieser Herr mit seinen Erfahrungswerten ja nicht. In einem Satz? Das ganze ist dermassen arschkickend, dass deine Finger wunder sein werden als dein Arsch, weil du die Repeat-Taste so oft drücken musst.