Auf SD-Karte in HD filmen

[robx]

Moin,
da ich mir nun dieses Gerät (http://geizhals.at/deutschland/a398353.html) zulegen will, bin ich am überlegen, auf was ich beim anstehenden Kauf einer SDHC-Karte beachten muss. Mehr als 16 GB werde ich wahrscheinlich nicht brauchen, da der Camcorder netterweise über ein sog. Library-Funktion verfügt (Backup auf ext. Festplatte ohne PC). Das ist aber auch gar nicht das, weshalb ich mir unsicher bin, es geht nämlich um die Geschwindigkeit der Karte. Braucht man für HD Video zwingend eine Class 6 Karte bzw. bringt es irgendwelche nennenswerten Vorteile? Speziell zu dem oben genannten Camcorder konnte ich nämlich leider keine Angaben finden.

Und noch eine Frage zu SD-Karten: Kann man Transcend vertrauen? Die sind nämlich verdammt billig und ich frage mich, ob es dafür einen Grund gibt.

Gruß,
robx

[Ynnus]

Wenn du dir schon für 400 € eine Kamera kaufst, dann leg halt noch 25 € für eine SanDisk-Ultra oder Extreme-Speicherkarte drauf, und gut ist. Das sollte dicke ausreichen in Sachen Geschwindigkeit.
Und zum Testen kannst du dir ja auch eine 5 € Karte holen und mal den Vergleich machen. Bei meiner Digitalkamera merke ich es anhand der Zugriffszeiten, aber wie das bei Filmmaterial aussieht weiß ich nicht.

[Cuzco]

1920x1080@60p

Was zum Henker... Da wartet man sehnsüchtig auf die RED Scarlet und dann bringt Sanyo einen Discounter-Camcorder heraus, der solche Spezifikationen auch erreicht (60 Vollbilder pro Sekunde in vollster 2k-Auflösung - da glüht die Signalelektronik!!!), wobei ich glaube dass darunter die Bildhelligkeit und das Kontrastverhältnis leiden werden. Denn 400 Euro ist schon sehr sehr günstig für einen HD-Camcorder mit großem 2/3' - CMOS. Dennoch wird es wahrscheinlich niemals an den MYSTERIUM-X-CMOS heranreichen, auch wenn er genauso groß is.

Wegen der Sache mit den Speicherkarten: Da nun das Videomaterial ja nicht in Echtzeit aufgezeichnet wird, sondern gepuffert, komprimiert und dann etappenweise auf den Chip gespeichert wird, hängt die Art der Speicherkarte schon sehr davon ab, was Sanyo empfiehlt.
Ich z.B. besitze für mobile Einsätze ein SD-Karten-Kompaktstudio und kann damit maximal 4 Spuren in CD-Qualität gleichzeitig aufnehmen. Nehme ich aber eine Class-2-Karte her sind sämtliche Soundaufnahmen unbrauchbar (man hört nur Stottern, vergleichbar mit schlechtem Handyempfang). Nehme ich nur eine Spur auf gereicht aber auch diese "lahme" Karte, genauso, wie wenn alle vier Spuren ich nur in *.mp3 direkt aufnehme.
Wenn Du wirklich auf die Idee kommen solltest und Deine Urlaubsvideos mit 2k@60p-Auflösung zu fotografieren, so wäre es evtl. nicht unklug die schnellste Karte auf dem Markt zu besorgen. Ansonsten kommt der Speicherprozess evtl. nicht hinterher, oder, wenn der kamerainterne Pufferspeicher groß genug ist, so musst Du nach jedem Aufnahmestopp bis zu einigen Minuten warten, bis die Karte so weit ist und der Clip zuende gespeichert wurde.

Noch zwei Gründe, warum ich Dir empfehlen würde, eine schnelle Karte zu verwenden:
Erstens: HD-Video-Daten sind auch komprimiert noch sehr groß. Möchtest Du sie jetzt mit Deinem Windows-Movie-Maker, VideoDeluxe von Magix oder iMovie bearbeiten, so musst Du sie erst mal auf die Festplatte ziehen. Bei einer Class-2-Karte dauert so eine typische 4 GB große AVCHD-Datei schon mal ne halbe Stunde, bis sie auf der Festplatte ankommt. (bei ca. 6 MB Lesezugriff pro Sekunde und nur 2 beim Schreiben!) So ne Class 4 Extreme oder Ultra II schafft immerhin schon 15 MB Lesezugriff (wie meine von San Disk, die ich für meine normale Digitalkamera oder mein Kompaktstudio benutze) - empfohlen für Videokameras sind wirklich die Class 6 Dinger, die schneller als 20 MB/s schreiben können sollen. Diese Geschwindigkeitsklassen sind zwar nur theoretische Minimum-Werte und die tatsächlich erreichten Werte meist schneller, aber es kommt tatsächlich auf den Hersteller an. Teurere Karten sind meist schneller, als Billige mit derselben Klasse und durch die 10 Jahre Garantie hat man meist auch einen Anspruch auf eine neue Karte, falls mal etwas abraucht. Die Daten sind dann zwar verloren, aber nicht die 50 Euro für ne neue Karte.

Zweitens: Größere Karten, wie z.B. die ab 16 GB gibt es eh meist nur von Markenherstellern. Eine 4 GB-Karte ist in der höchsten Kompressionsqualität auch schon nach ner viertel Stunde voll (bei 60p nach 5 Minuten). Trascend bietet auf seiner Homepage, wie ich gesehen habe, nur max. 8 GB - Karten (auch Class 6) an - diese gibt es aber schon seit gut zwei Jahren und Billig-Hersteller bauen diese auch schon fleißig. Natürlich kann man auch bei einer San Disk - Karte davon ausgehen, dass der Chip selber aus der selben Produktion stammt, wie bei Billigkarten; aber die teureren Hersteller bieten eben erst mal die Garantie (10(!) Jahre) und werden dann auch bei der Auswahl der verbauten Materialien darauf achten, die Ausfallquote so gering zu halten, wie es wirtschaftlich gesehen noch rentabel ist . d.h. Marken-Speicherkarten sollen angeblich nicht so oft ausfallen... Wenigstens hast Du die Garantie und die Hoffnung, dass die Hersteller Dir keine Murks-Flash-Eproms angedreht haben. Aus eigener Erfahrung: Meine 4 GB SDHC-Karte arbeitet seit drei Jahren zuverlässig - eine noname 2 GB - SD - Karte ist mir nach wenigen Fotos abgeraucht.

Grade was das Thema Filmen und Gefilmtwerden betrifft würde ich die Speicherkartenproblematik sensibel betrachten. Ich kaufe auch nur Bänder für meine HD-Kameras, von denen ich weiß, dass sie die wenigsten Bildausfälle haben, sie sich weniger abnutzen und ich die Köpfe nicht so oft reinigen muss. Genauso schauen auch Hollywood-Regisseure, dass sie das beste Zelluloid zum Drehen haben. Und genau so sollte man nicht an der falschen Stelle sparen. Zwar ist das immer noch keine Garantie gegen Ausfallen, sich eine schnelle, teure Markenkarte zuzulegen, aber es erhöht zumindest die Sicherheit. Und Du kannst uneingeschränkt sämtliche Datenraten Deiner neuen Kamera ausnutzen und musst nicht Angst haben, dass die Karte nicht hinterherkommt.

Greetz, Cuzco

[Aldinsys]

Ich stimme den Vorpostern auch eindeutig zu. Spar nicht am falschen Ende. Billig SDs sind nur was für Einsteigerkompaktkameras, Digitale Bilderrahmen etc... Wenn es aber auf Performance ankommt, würde ich nicht sparen (vor allem, da es nicht so viel Geld ist) und zu Markenqualität greifen.


Teurere Karten sind meist schneller, als Billige mit derselben Klasse und durch die 10 Jahre Garantie hat man meist auch einen Anspruch auf eine neue Karte, falls mal etwas abraucht. Die Daten sind dann zwar verloren, aber nicht die 50 Euro für ne neue Karte.

Lange Garantie ist schön, wenn der Wertverfall nicht so hoch ist. Bei Speicherkarten ist dies aber der Fall. Wenn deine 50 Euro Speicherkarte nach 2 Jahren futsch ist, dann kriegst du eine neue mit der gleichen Kapazität für 10-15€.

[robx]

Wenn du dir schon für 400 € eine Kamera kaufst, dann leg halt noch 25 € für eine SanDisk-Ultra oder Extreme-Speicherkarte drauf, und gut ist. Das sollte dicke ausreichen in Sachen Geschwindigkeit.


Das Problem ist, das man mit den 25€ für eine SanDisk nicht auskommt. Das wäre eher der Preisbereich der erwähnten Transcend Karten, von denen ich jetzt aber gelesen habe, das davon jede zweite nur wenige Wochen hält. Deshalb schwanke ich im Moment noch zwischen der Ultra II und der Extreme III von SanDisk. Würde ich da entscheidende Abstriche merken, wenn ich "nur" zur Ultra II greifen würde oder würde ich das höchstens bei 1080p60 (was ich voraussichtlich eher selten benutzen werde) merken? Immerhin kostet die Extreme doppelt so viel.

Ansonsten Danke für die (umfangreichen!) Posts, das hat mir schon mal weiter geholfen.