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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wieso gibt es keine Medienbibliothek?



noRkia
30.08.2009, 19:51
gibt es eigentlich irgendein projekt das zum ziel hat alle von menschen geschaffenen medien aufzuheben und zu registrieren?

es muss doch 1000de von bands geben die heute keiner mehr kennt,oder kunstwerke von künstlern die wel sie sich in privatbesitz befinden keiner kennt.
sollte man nicht versuchen das alles in irgendeiner weise festzuhalten und für die nachwelt zu erhalten?
wäre doch schade wenn zb. in 100 jahren keiner mehr nobuo uematsu kennt.

indirekt ist natrlich das internet so etwas und weil heute jeder sehr leicht irendwelche medien erzeugen kann wäre es auch schwer zu beurteilen was nun in diese bilbliothek aufgenommen wird und was nicht.
trotzdem finde ich aber das das eine gute idee wäre weil das internet zum einen der problematik unterliegt das alles nicht nach einem standartisierten schema geordnet ist und zum anderen gibt es ja auch sowas wie das copyright etc. das verhindert das irgendjemand anfängt alle möglichen inhalte zu speichern und öffentlich zugänglich zu machen.

ich hätte zum beispiel heute gerne mehr infos über unbekannte 70er jahre bands.oder über möbel aus dem späten 18ten jahrhundert.
dazu gibt es bücher.aber es gibt nicht EIN buch sondern 1000de in denen das wissen verstreut ist.auch die bei wikipedia zusammengestellten informationen finde ich oft äusserst mikrig.dazu sind zu wenig abbildungen oder gar videos oder audio samples drinne.
und das dort explizit medien festgehalten würden stimmt auch nicht.es gibt eher textinfos.

begründung ist wohl das man nur wissen festhalten will.
aber über die existenz von etwas bescheid zu wissen und es wirklich zu kennen ist was anderes ;/

Whiz-zarD
30.08.2009, 20:11
Und wer soll das Pflegen und verwalten?

Ich mein, wer macht sich dann großartig die Mühe, unbekannte Bands aus den 70ern zu suchen? Es gibt Abertausende Bands aus den 70ern. Man kann nunmal nicht alles sammeln und zentral speichern. Schonmal wer kontrolliert die Richtigkeit? Das ist schon bei Wikipedia sehr schwer.

Wissen bekommt man nicht auf einem Präsentierteller, sondern man muss sich das Wissen selbst erarbeiten. Wenn du was über Möbel aus dem 18. Jahrhundert lernen willst, dann besuch z.B. die Freilichtmuseen in Kiekeberg oder Molfsee.

Leon der Pofi
30.08.2009, 22:21
es gehört zum natürlichen verlauf des lebens. menschen und informationen kommen und werden vergessen, anderen ist es erlaubt für eine gewisse zeit in erinnerung zu bleiben. nichts bleibt ewig. besonders gewöhnliche menschen sind ein nichts und verschwinden auch dorthin, wenn man daran denkt, wieviele vor uns bereits lebten. bei kunsthändlern, antiquitätenhändlern usw könntest du noch eher fündig werden, was alte möbel betrifft. aber man könnte zumindest die heutigen daten besser sichern, wobei wieder die frage ist, welche sind es wert gesichert zu werden und welche nicht

noRkia
30.08.2009, 23:50
"Wissen bekommt man nicht auf einem Präsentierteller, sondern man muss sich das Wissen selbst erarbeiten"

es geht doch nicht darum wofür ich mich persönlich jetzt interessiere sondern einfach darum das es irgendwie traurig ist wenn die produkte in die menschen zeit und geist investiert haben verschwinden ohne das jemand notitz davon genommen hat.
ich finde das ist ein überaus trauriger umstand vorallem wenn man die qualität von vielem dagewesenen bedenkt.hätte man so eine bibliothek würde dies vielleicht auch forschung auf vielen gebieten vereinfachen und inspirierend auf menschen wirken.dann wäre möglicherweise auch mal schluss mit der überzeugung das alles was neu ist besser ist nur weil es neu ist.
das meiste was man im internet an interessantem findet fliegt mir meist nur durch zufälle zu.
ich mag das gefühl nicht sowas nicht kontrollieren zu können.

Evu
31.08.2009, 00:48
nennt sich internet. wenn etwas nicht wert ist ins internet aufgenommen zu werden, oder mit der zeit verfällt, siehs als qualitätsprüfung an. das ist unsere Leistungsgesellschaft.
vor dem internet wars mund zu mund propaganda in kombination mit erinnerung. das system ist das gleiche nur die präsentation ist einfacher und zugänglicher geworden.
Aber das mit erinnerung und so wurde ja schon gesagt.

Ansonsten wie stellst dir das vor? eine datengeschichtsbuch, welches an größe alle pr0ns im inet übertreffen würde? pr0ns beweisen es -> unmöglich zu archivieren. Außerdem, wer hat lust was minderes nachzuschlagen, wenn die suche danach jahre dauern würde. Da kann noch soviel zeit in ne idee gesteckt worden sein. Gute musik wie Mozart hälten sich bis heute, lieder von BroSis sind schnell wieder vergessen. Lauf der dinge und das tut dem Geschichtsbuch und dem spezifischen schulunterricht gut. stell dir vor, man sollte jeden kleinscheiss einer künstlerischen epoche raussuchen. Ganz davon abgesehen, dass das menschliche gehirn sowas gar nicht verarbeiten sollte (sowie viele dinge heute schon im internet und in den medien, aber das ist ne andere geschichte...)

//edit: @whiz: kommt gegebenenfalls auf die zielgruppe drauf an, aber ich kannte es schon, du kennst es, wikipedia kennt es, das internet kennt es. einige haben es vllt über messanger weitergeschickt, so bleibt es erhalten, die frage ist wie lange noch.

Whiz-zarD
31.08.2009, 02:52
Gute musik wie Mozart hälten sich bis heute, lieder von BroSis sind schnell wieder vergessen.

Nicht jedes Stück von Mozart bleibt in Erinnerung -> Leck mich im Arsch

Marc
31.08.2009, 16:09
Die Menschheit hat tausende Jahre lang Daten erstellt, die komplett und vollkommen untergegangen sind. Da können wir uns heute schon glücklich schätzen, dass zumindest ein gewisser Teil (und auch relativ sicherlich mehr als vor... 1000 Jahren) erhalten bleibt.
Problem ist halt, dass diese Daten IRGENDWO sind, aber man nicht wirklich weiß, wo.

Aber ich sehe es ja schon bei mir selber: Daten, die ich mal vor Jahren erstellt habe (Musik, Geschreibsel) hielt ich für verschwunden und dann tauchten sie auf irgendeinem PC eines Freundes doch wieder auf. http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/szuck.gif

Ianus
31.08.2009, 16:33
http://www.npshare.de/files/084972d2/trinity-college-library-dub.jpg

How do I collect Media?

Im allgemeinen läuft es so: Bibliotheken sammeln Bücher, Zeitschriften, Filme und Zeitungen. Je nach Fokus der Bibliothek wird das Zeug dann entweder aufbewahrt oder vornezu wieder rausgeworfen, sobald es zerlesen ist.
Archive sammeln Bücher Zeitschriften, Photos, Zeitungen, Zeichnungen und alle andere was als Archivierungswürdig für eine bestimme Region empfunden wird.
Museen kaufen repräsentative Gegenstände und wissenschaftliche Texte zu, bzw über einer Region oder ein Fachgebiet.


Problem ist halt, dass diese Daten IRGENDWO sind, aber man nicht wirklich weiß, wo. Nee, das Problem, das wir gesehen habe war eher, dass die Unterlagen recht bizarr gelistet worden sind. :D Such du mal ein Buch über "Flugzeuge" wenn der Schlagwortkatalog keinen Eintrag dazu hat, das Buch aber in der Liste von Büchern erwähnt wird, in welcher ein Flugzeug das auf der Flugschau in Innsbruck von 18schnee geflogen ist enthält.

Oder wenn man zwar massiv viele Manga und Light Novels hat, aber die nach keinem Kriterium geordnet sind, dass sie für heutige Jugendliche erschließbar machen würde.

Aldinsys
31.08.2009, 17:57
Ich finde es spannender sich wissen zu erschließen. Natürlich ist es praktisch bei Wikipedia in 2 Klicks einen mehr oder weniger ausführlichen Artikel zu einem Thema zu finden. Aber Wikipedia sollte meiner Meinung nach ein Werkzeug für Laien bleiben. Wenn ich wissen will, wer der erste Chinesische Kaiser war, mich aber die Geschichte von China grundsätzlich nicht weiter interessiert, dann ist Wikipedia gut. Will ich mich aber mit einem Thema intensiv auseinandersetzen, so finde ich es besser, wenn ich mir die Dinge irgendwo zusammensuchen muss. Selbst wenn das bedeutet, dass ich viele Bibliotheken abklappere. Denn beim Suchen entdeckt man noch viele andere Dinge und Verweise und ist viel tiefer in der Materie drin als durch zwei Klicks in einer Datenbank.

noRkia
31.08.2009, 20:29
"Gute musik wie Mozart hälten sich bis heute, lieder von BroSis sind schnell wieder vergessen"

also das ist ja wohl der witz schlechthin.
du setzt vorraus das alles was gut ist auch bekannt ist und das ist falsch!
genau deshalb will ich ja sone bibliothek.

Ranmaru
31.08.2009, 20:59
Aber ich sehe es ja schon bei mir selber: Daten, die ich mal vor Jahren erstellt habe (Musik, Geschreibsel) hielt ich für verschwunden und dann tauchten sie auf irgendeinem PC eines Freundes doch wieder auf. http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/szuck.gif

Da hast Du aber Glück. Ich suche immer noch nach ein paar Machwerken, die ich im Laufe der Zeit verzapft habe (alte RM2k-Spiele, angefangene Romane, Kurzgeschichten), aber die sind verschwunden und tauchen nie wieder auf.
Ich wäre wirklich bereit, jemandem Geld dafür zu zahlen, wenn er mein erstes RM2k Projekt 'Demon Legends" von Ende 2000 / Anfang 2001 noch hätte. Das war so extrem mies, daß ich es einfach noch mal spielen muß. :D

Inzwischen habe ich aber ein gutes Backup-System, so daß kaum noch Dinge verloren gehen. Damals war das leider nicht der Fall. ^^

Aldinsys
01.09.2009, 13:12
Inzwischen habe ich aber ein gutes Backup-System, so daß kaum noch Dinge verloren gehen. Damals war das leider nicht der Fall. ^^

Lass mich raten, Time Machine? ;)

Ranmaru
01.09.2009, 13:15
Lass mich raten, Time Machine? ;)
Ja, Time Machine gepaart mit harten Backups für Dinge, die ich archivieren will. ^^