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deserted-monkey
06.08.2009, 13:03
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The Monolith Deathcult - Trivmvirate
Reviewed by deserted-monkey


Veröffentlichung: Februar 2008
Herkunft: Kampen, Niederlande
Stil: Brutal Industrial Death Metal
Website: http://www.myspace.com/themonolithdeathcult
Spielzeit: 59:42
Tracks: 8


Hört man The Monolith Deathcult zum ersten Mal, könnte man teilweise fast meinen, da seie Rammstein am Werk, aber auf ultrahart getrimmt. Allerdings wird dieser Verdacht nie wirklich bestätigt, denn The Monolith Deathcult haben es nicht nötig, irgendwo zu klauen. Vielmehr machen sie ihr ganz eigenes Ding, das ich vorher so noch nie gehört habe. Andere verglichen The Monolith Deathcult auch mit der Band Nile, ich jedoch kann den Vergleich nicht direkt nachvollziehen, auch wenn gewisse Parallelen bestehen können. Nile ist Death Metal für Ägypten-Freaks und The Monolith Deathcult ist für Fans von epischen Kriegsfilmen. So werden lyrisch auf dieser CD einige historische Momente wiedergegeben, wie zum Beispiel die Sicht des zweiten Weltkrieges aus den Augen eines Kindersoldaten.

Der Einsatz von Synthies ermöglicht es der Band, den Hörer mit wahrlich epischen Passagen mit auf eine Reise in die Vergangenheit zu nehmen. Durch die elektronischen Effekte wird der Sound ungemein angereichert und verleiht ihm eine ganz grosse Portion Eigenständigkeit und Abwechslung. The Monolith Deathcult haben also viel mehr zu bieten als Schraddelriffs, Blastbeats und Gegurgle. Hier gibt es vielmehr ausgefeilte, durchdachte und anspruchsvolle Songs, von denen wirklich jeder einzelne die Kinnlade hinunterklappen lässt. Natürlich muss man sich erst in das Album hineinfühlen und hineinhören, bevor die Songs wirklich zünden und sich einem in ihrer ganzen Vielfalt eröffnen, aber wer das tut, wird mit wahrlich grandioser Musik belohnt.

Die genrefremden Elemente sind zwar grosszügig eingestreut, wirken aber zu keiner Zeit an das Soundgerüst angeklebt, sondern finden genau an den richtigen Stellen in den Songs ihren Einsatz. Natürlich überwiegt aber trotzdem der Death Metal, der einen Einschlag auf die brutale Seite aufweist, und blastend, mit tiefer, brutaler Stimme und technischen Riffs daherkommt. Insgesamt bieten die acht Songs auf der Platte gute Abwechslung, sie werden trotz ihrer Länge von bis zu 14 Minunten niemals langweilig. Es gibt Songs auf dieser Scheibe, die man einer Brutal Death Metal Band nicht einmal im Schlaf zugetraut hätte. The Monolith Deathcult wissen wirklich zu überraschen.

Absolutes Überstück in meinen Augen ist der Song Kindertodeslied, welcher vom Film Der Untergang inspiriert wurde und auch einige Samples daraus enthält. So ist dieses Lied thematisch ziemlich kontrovers, beim ersten Hören könnte man auf die Idee kommen, die Musiker würden rechtspolitische Ansichten vertreten. Befasst man sich jedoch genauer mit dem Text, wird man sehr schnell feststellen, dass eher das Gegenteil der Fall ist. Ausserdem ist Kindertodeslied der einzige Song des Albums, der auch mit Kreischgesang angereichert wurde, ansonsten regiert das tiefe Growlen. Aber auch Stücke wie das Wrath of the Baath, mit seinem gesprochenen, ritual-ähnlichen Intro, wissen auf ganzer Linie zu überzeugen. Am Schluss gibt es noch einen wahren Mammut-Song, nämlich Den Ensomme Nordens Dronning, der mit epischem Gesang vertreten ist und vom Untergang der Kursk handelt.

Die Produktion setzt dem Ganzen die Krone auf. Ein solch differenziertes, unglaublich druckvolles Soundgewitter habe ich noch selten vernommen. Das Schlagzeug peitscht die Essensreste zwischen den Zähnen hervor, während der Gitarrensound die vier Wände um einen herum einreisst. Man hört dieser Scheibe an, dass sich die Musiker sehr viel Mühe gegeben haben und sehr viel Wert auf Details gelegt haben. Somit haben sie dann auch ein sehr eigenständiges, einfach nur arschgeiles Stück Musik erschaffen, dass noch viele Male in meiner Anlage rotieren wird. Ich weiss nicht ob's daran liegt, dass ich gerade gekifft habe, aber das Teil kickt mehr als zehntausend Ärsche gleichzeitig!!! Zulegen, aber sofort!

Simon
06.08.2009, 14:20
Alter, das klingt echt nach einem Stück arschgeiler Musik. Verdammt, ich fange jetzt schon das Sabbern an :p
Da will ich definitiv mal reinhören, deine Rezension hat da echt Lust auf mehr gemacht. Gute Arbeit :)