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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Engel



These
21.06.2009, 13:04
Hi, hab' eigentlich mehr oder weniger aus Langeweile mal was geschrieben, was man als kurzen Prolog für einen Roman verwenden könnte. Wäre nett, wenn es hier jemand liest und mir ein bisschen Feedback dazu gibt.


Prolog

Ich lag alleine auf meinem Bett und versuchte die Fliege, die in meinem Zimmer herumschwirrte, mit meinem Fuß zu erwischen. Es gelang mir nicht, dazu war meine Reaktionsfähigkeit an diesem Samstagmorgen noch nicht ausgereift genug. Stattdessen traf ich irgendwann meine Nachtti••••••••. In dem Moment, in dem der Parkettboden vor Schmerzen aufschrie, als die Lampe sich mit ihrem vollen Gewicht auf ihn warf, bemerkte ich, dass etwas nicht stimmen konnte. Wie konnte ich mit meinem Fuß meine geliebte Nachtti•••••••• treffen. Ich überlegte mir ob ich seit gestern Nacht gelenkiger geworden war und kam nach wenigen Minuten zu dem Schluss, dass das doch sehr unwahrscheinlich war. Bis ich bemerkte, dass ich mit den Füßen auf dem Kopfkissen gelegen hatte und es dementsprechend keine große Kunst war die Lampe zu bearbeiten, vergingen ganze fünf Minuten. Mein Gehirn war im Gegensatz zu meinen Füßen wohl noch nicht aufgewacht. Ich tastete in der Hoffnung auf eine kalte Flasche Wasser mit meiner rechten Hand auf dem Boden herum, und hielt schließlich etwas recht kühles, glasiges in der Hand. Voller Vorfreude hob ich die Flasche an meine Lippen. Endlich war ich wach! Aber nicht wegen eines erfrischenden Schluck eiskalten Wassers. Stattdessen hielt ich eine braune Flasche in der Hand, aus der ich gerade den letzten Schluck schalen Bieres getrunken hatte, der sich jetzt in meinem Magen dazu erdreistete einen Aufruhr zu starten, dem sich die restlichen unverdauten Inhalte nur allzu gerne anschlossen.
Ich stand auf, wollte blitzartig zur Toilette rennen um die ungeliebten Gäste in meinem Körper sofort rauszuschmeißen, doch zu allem Überfluss spielte mein Kreislauf den Spielverderber und zwang mich entschlossen in die Knie. Immerhin wurde mir so schwarz vor Augen, dass ich nicht sehen musste, wie mein Zimmer sich seit gestern Abend zu etwas entwickelt hatte, das alle Hausfrauen ins Grab gebracht hätte. So hatte die Sache mit dem Kreislauf eben doch etwas gutes. Ich dankte ihm mit einem erneuten Versuch mich zum Klo zu begeben und diesmal schien er keine Einwände zu haben. Also stolperte ich mit unkoordinierten Schritten auf die Badezimmertür zu und erreichte in letzter Sekunde die Schüssel, nur um ihr mit einem herrlichen Schwall Resteessen von gestern einen guten Morgen zu wünschen. Es tat gut, sich den ganzen Mist vom Vortag noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Immerhin hatten die Proteste in meinem Bauch nun aufgehört. Ein gutes Gefühl, dringend Zeit also um wieder für schlechte Laune zu sorgen. Dazu musste ich nicht mehr tun,als mich zu erheben und einen kurzen Blick in den Spiegel zu werfen.
Normalerweise beginnt ein schöner Tag damit, dass einem das eigene Spiegelbild zuzwinkert und einen wunderschönen guten Morgen wünscht. Es war kein schöner Tag und ganz sicher auch kein wunderschöner Morgen. Das fand auch mein Spiegelbild, dem ein wenig Speichel über die vielen kurzen Bartstoppeln lief und dessen Augen rot unterlaufen nervös zuckten. Ein Zwinkern sah anders aus, dachte ich. Niedergeschlagen wendete ich mich ab und ging zurück in mein Zimmer, aus dem undefinierbare Gerüche kamen. Während mein Gehirn noch damit beschäftigt war, die fehlenden Filmrollen vom gestrigen Abend zusammenzusuchen, öffnete ich den Tür einen Spalt. Beißend helles Licht stieß mir in die Augen und mir war, als wehe eine laue Brise durch die Wohnung. Da sah ich ihn. Im grellen Licht zeichnete sich die Kontur von etwas ab, was auf den ersten Blick wie ein Sitzsack mit Flügeln aussah. Der Sitzsack hatte es sich auf meinem Bett bequem gemacht und wandte sein Haupt nun in meine Richtung. Es war ein Engel.
Er war potthässlich.

These

deserted-monkey
21.06.2009, 13:55
Eigentlich ganz nett. Nach dem Lesen des Prologs kann ich behaupten, dass ich jetzt wissen möchte, wie das Ganze weitergeht. Ist also durchaus angekommen. ;) Ich finde deinen Stil ziemlich erfrischend, hat was lustiges, fröhliches an sich. Fehler und Unstimmigkeiten habe ich keine gefunden, ausser einem kleinen Schreibfehler:


Normalerweise beginnt ein schöner Tag damit, dass einem das eigene Spiegelbild zuzwinkert und einen wünderschönen guten Morgen wünscht.
Klingt irgendwie türkisch :D

Wie gesagt ich find's nett, ist zwar ein bisschen kurz, um hier viel darüber zu sagen, aber da könnte man sicher was draus machen. Was ich etwas schade finde, ist die sehr knappe Beschreibung des Engels. Unter potthässlich kann man sich sehr viel vorstellen. Aber vermutlich ist das ja extra und der Engel würde später in der Geschichte genauer beschrieben ... Ansonsten schreib doch mal weiter, würde mich interessieren.