Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zufallsfaktor in Brettspielen und Kartenspielen
La Cipolla
19.06.2009, 10:12
Eine neue kleine Frage für alle!
Wieviel Zufallsfaktor, meint ihr, sollte ein Brettspiel oder ein Kartenspiel im Optimalfall haben? Was ist euch am liebsten?
Deshalb auch keine Mehrfachauswahl. Was gefällt euch am besten?
Wenn ihr typische Beispiele findet, postet sie ruhig. Diskussion ist wie üblich nicht ausgeschlossen. ;)
Ich hoffe, ich habe einen guten Batzen an möglichen Antworten abgedeckt.
Bin aufs Ergebnis gespannt!
Ein gutes Beispiel für ein optimales Balancing zwischen Glück und Strategie ist imo immer noch "Die Siedler von Catan". Hier spielt das Glück zwar auch eine wichtige Rolle, aber die Strategie ist wichtiger weil man sich für Wahrscheinlichkeiten entscheidet (Ein Feld mit 6 oder 8 wird wahrscheinlich öfter ausgewürfelt als mit 2 oder 12), aber wenn man nur nach hohen Wahrscheinlichkeiten geht, wird man wahrscheinlich auf Rohstoffe verzichten müssen. Glück und Strategie sind also meiner Meinung nach bei den Siedlern optimal miteinander verknüpft.
Eigentlich "mag" ich ja Spiele mit möglichst viel Taktik und wenig Glück, da ich bei reinen (oder mehrheitlichen) Taktikspielen unglaublich schlecht bin, finde ich eine gesunde Mischung angenehmer. Komplett zufällig (Uno z.B.) macht mir keinen Spaß.
Ein wenig Zufall, aber viel Können sollte IMO im Spiel sein. Am liebsten spiele ich Poker, Monopoly oder UNO.
Zabucracker
19.06.2009, 12:57
Ich finde es sollte ausgeglichen sein. Einerseits soll auch ein bisschen Glück dabei sein, denn sonst ist ja überhaupt nicht lustig, aber dennoch sollte man seinen Kopf benutzen um letzenendes zu gewinnen. Obwohl ich ja eher auf so Spiele wie Cluedo spiele, wo der einzige Zufallsfaktor beim Würfeln liegt...
Don Cuan
19.06.2009, 13:17
Ich sehe gar keine Antithese zwischen Zufälligkeit und Können.
Grade Kartenspiele haben einen enormen Zufallsfaktor, letztendlich entscheidet jedoch das, was man aus den zugeteilten Karten macht, über den Erfolg beim Spiel.
Bei Spielen wie Poker hat man z.B. überhaupt keine Kontrolle über den Spielablauf, braucht aber selbst Können, um eigene Fehleinschätzungen besser vermeiden zu können.
Außerdem kann ja an Können vieles gefragt sein: Geschicklichkeit, Kombinieren, Reaktion, Wissen, Improvisation etc.
Und nur eines davon zu fordern ist langweilig.
Ein wenig Zufall, aber viel Können sollte IMO im Spiel sein. Am liebsten spiele ich Poker, Monopoly oder UNO.
Eh... das sind drei der zufälligsten Spiele, die es so gibt o_O"
(Monopoly weniger, aber immer noch sehr)
Sehr zufallsbasiert ist alles, wo es ein paar wenige Grundtaktiken gibt, der Rest aber von Zufall abhängt, und das ist nunmal bei Poker, Uno etc. der Fall.
eissceda
19.06.2009, 22:30
Ich persönlich bevorzuge Spiele, bei denen das Können/die Strategie im Vordergrund stehen, aber auch das Glück eine Rolle spielt. Es soll schließlich auch für schlechtere Spieler/Anfänger möglich sein zumindest einmal einen Besseren/Profi zu besiegen, da sie sonst am Spiel keinen Spaß finden.
Flying Sheep
19.06.2009, 23:16
Mir ist es im Grunde egal, solange das ganze Konzept stimmt. Zu sehr auf Glück sollte ein Spiel mEn dennoch nicht ausgelegt sein. Alles andere bekommt bei mir zumindest eine Chance :D
Zu meinen Favoriten zählen bei den Brettspielen auf jeden Fall Die Siedler von Catan + Erweiterungen und das absolut epische Acquire (ich hab das Glück dank meiner Eltern eine Ausgabe von 1968 zu besitzen <3). Bei den Kartenspielen wären es dann wohl ebenfalls Die Siedler von Catan + Erweiterungen (Macht mir persönlich sogar noch mehr Spaß als die Brettvariante... doof nur, dass das hier echt kein Schwein spielen will >:/), Phase 10 (bei uns ein richtiges Partyspiel! Na gut, mittlerweile vielleicht nicht mehr, weil man es nach x Partien dann doch nicht mehr sehen kann :D) und Skip Bo! (Erinnerungen *_*).
Der Zufall sollte für mcih in einem Spiel nur bewerkstelligen das immer wieder neue Strategien vom Spieler gefordert werden, etwa wie bei "um Kron und Kragen" oder "RoboRally", in gewisser Weise auch Kartenspiele wie "Blue Moon". Natürlich ist man da stark im Vorteil, wenn man von riesigem Glück gesegnet ist und hat ein gewaltigen Nachteil bei tierischem Pech - aber bei allem dazwischen wird durch den Zufall nur gefordert das man nicht immer mit der gleichen Strategie vorgehen kann sondern auf die Situtation mehr eingehen muss.
Spiele wie UNO und Schach hasse ich dagegen wie die Pest :D
Am liebsten so wenig Varianz wie möglich, wobei Schach einfach langweilig ist.
Am liebsten ist mir Poker (NLH), wo man, zumindest auf lange Sicht hin sagen kann, das die Varianz keine Rolle spielt.
Bridge klingt auch ganz gut was das betrifft, aber da Blick ich noch nicht ganz durch. Skat ist auch ganz ok.
Naja ansonsten finde ich auch Kniffel noch gut, was zwar viel mit Glück zu tuen hat, zumindest wenn alle Spieler das bisschen Grundtaktik, die es gibt, draufhaben. Allerdings scheinen es in meinem Umfeld nur wenige gescheit zu checken, so das ich eigentlich meistens gewinne.
La Cipolla
21.06.2009, 09:24
Ich denke eigentlich auch, jedes Konzept kann Spaß machen. Obwohl ich Sachen wie Schach oder Go gegenüber sehr misstrauisch bin, hab ich meinen Spaß an vier gewinnt und Pentago (die auch keinen Zufallsmechanismus haben), und gegen ne Runde Uno ist eigentlich auch nichts einzuwenden. :D
Glück und Strategie sind also meiner Meinung nach bei den Siedlern optimal miteinander verknüpft.
Ab 3 Spielern aufwärts geb ich dir Recht. :rolleyes: Zu zweit kann es grausam sein, weil der Handelsaspekt effektiv rausfliegt.
Aber es gibt ja noch Hausregeln wie Sarazene Hood, der den Reichen nimmt und den Armen gibt ;)
Das gleicht das ganze dann wieder aus.
Ohne Zufall sind Spiele zu gleichförmig. Das soll der Zufall verhindert und nach Möglichkeit nicht mehr.
Die meisten Kartenspiele sind mir schon bereits viel zu zufällig.
Eine Frage an euch, würdet ihr Go als zufällig bezeichnen? Zwar ist das Spiel selbst vollkommen ohne Würfel oder Ziehungen, jedoch ist es bekanntlich so unvorhersehbar (= hat so viele Möglichkeiten), dass kein deterministischer Computer allzu viel Züge im Vorraus berechnen könnte, was auch für Menschen gilt - Go spielt man wesentlich intuitiver als Schach. Imho ist es nämlich "zufällig", den Zufall bringt hier nicht das System selbst sondern die Spieler durch ihre Entscheidung (man hat keine mechanischen Eröffnungen wie beim Schach)
Siedler finde ich übrigens auch verdammt zufällig. Sitzreihenfolge kann hier viel ausmachen, die 7 kann ein ganzes Konzept zerstören, wann man bereits eine Ressource hat kann durch Handel ausschlaggebend sein. Dafür ist das Spiel nicht so stark gewinnorientiert wie z.B. Skat oder Doppelkopf (was allgemein eigentlich für Brettspiele mit mehr als 2 Spielern gilt)
Sehr wenig Zufallseinfluss haben imho jene Generation neuer taktischer Brettspiele, die auf Akkumulation von Punkten bauen wie Puerto Rico (http://de.wikipedia.org/wiki/Puerto_Rico_(Spiel)) oder El Grande (http://de.wikipedia.org/wiki/El_Grande) - jedenfalls gewinnt bei uns meist eine bestimmte Schar von Spielern
La Cipolla
22.06.2009, 07:43
Eine Frage an euch, würdet ihr Go als zufällig bezeichnen? Zwar ist das Spiel selbst vollkommen ohne Würfel oder Ziehungen, jedoch ist es bekanntlich so unvorhersehbar (= hat so viele Möglichkeiten), dass kein deterministischer Computer allzu viel Züge im Vorraus berechnen könnte, was auch für Menschen gilt - Go spielt man wesentlich intuitiver als Schach. Imho ist es nämlich "zufällig", den Zufall bringt hier nicht das System selbst sondern die Spieler durch ihre Entscheidung (man hat keine mechanischen Eröffnungen wie beim Schach)
Ich würde es trotzdem nicht als zufällig bezeichnen. Deine Argumentation ist in der Praxis zwar absolut richtig (ganz ehrlich, jeder durchschnittliche 4-Gewinnt-Spieler kennt das auch, und das ist ja absolut kein Vergleich :D), aber Zufall ist für mich immer der Aspekt, den man nicht beeinflussen kann. Die Reaktionen und der Überblick im Go mögen zwar unberechenbar sein, aber ich würde durchaus sagen, dass sie stark von den eigenen Fähigkeiten beeinflusst werden. Das Kartenziehen beim Pokern bspw nicht. Zwar kommt es dann auch drauf an, was man daraus macht, aber beim Go kommt es halt nur darauf an. Das is in meinen Augen der Knackpunkt.
Dafür ist das Spiel nicht so stark gewinnorientiert wie z.B. Skat oder Doppelkopf (was allgemein eigentlich für Brettspiele mit mehr als 2 Spielern gilt)
That's because it's German-style (http://en.wikipedia.org/wiki/German-style_board_game)! :p
Siedler hat halt den gewaltigen Aspekt des Handelns. Ohne den wäre es gleich einen ganzen Kilometer zufälliger, aber dadurch, dass man durch gute Diplomatie fast in jeder Situation noch was rausholen kann (zumindestens ab 3 Spielern http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_010.gif), gleicht das ganz viel vom Zufallsfaktor aus. Aber ja, das Spiel ist in meinen Augen auch sehr zufällig. Mit mehreren gewinn ich trotzdem meistens (Kapitalistengene! :D).
Puerto Rico und El Grande hab ich noch nicht gespielt. ;_;
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