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Hippokrates
29.07.2003, 02:50
Den Amerikanern wird ja so einiges nachgesagt.
Vor allem, dass sie keine Ahnung haben, was in der Welt außerhalb der USA vorgeht.
Nun hatten wir aber im Englischunterricht eine Geschichtslehrerin aus den USA zu Besuch.
Auf deren Lehrplan steht natürlich Amerikanische Geschichte.
Aber zu meinem großen Überraschen auch Afrikanische Geschichte.
Das hat mir doch sehr zu denken gegeben, denn wenn man mal anschaut, was wir so lernen, dann lässt sich das auf Folgendes Thema reduzieren:
Wenn nicht Antike, dann Deutsche Geschichte oder die Geschichte der Völker gegen die die Nazis gekämpft haben.

Ich habe z.B. nie Afrikanische oder Asiatische Geschichte gemacht.
Sieht das bei euch anders aus?

CT
29.07.2003, 05:24
So, so, afrikanische Geschichte. Und wie sieht's mit der Europäischen aus? ^^

Na ja, neben den üblichen Themen, die sich hauptsächlich auf die Römer, die Griechen, die deutsche Geschichte seit Anfang des 19. Jahrhunderts, das Mittelalter, die Reformation, die Renaissance und die französische Revolution beziehen, haben wir auch ein wenig über Südamerika zur Zeit der spanischen und portugiesischen Kolonialherrschaft gesprochen.

Über Afrika und Asien erfährt man in der Tat aber so gut wie gar nichts, das mag aber auch damit zusammenhängen, dass die Kulturen so unterschiedlich sind, dass viele Schüler wohl Probleme hätten, dortige geschichtliche Ereignisse schnell verstehen zu können.
Denn wer hat denn überhaupt schon eine Vorahnung von indischen, chinesischen, japanischen oder arabischen/osmanischen Traditionen. Genauso sieht's mit Afrika aus; wie die Menschen dort lebten und teilweise immer noch leben, weiß doch kaum ein Europäer so genau, selbst wenn man regelmäßig Nachrichten- und Wissensmagazine schaut/liest.

Immerhin werden ja Australien und seine Ureinwohner ein wenig im Englischunterricht angeschnitten, genauso wie die nordamerikanische Historie rund um Indianer, Unabhängigkeits- und Bürgerkrieg.
Für andere Kulturen und Religionen gibt's dann ja noch die Fächer Religion und Ethik, auch wenn man dort nur wenige geschichtliche Fakten zu Gesicht bekommen dürfte.

Ravana
01.08.2003, 02:02
Nuja, jedes Land lehrt die Schüler die Geschichte, die am meisten mit dem Land zusammen hängt. Und klar, bei den Amis gibts so viele Ex-Afrikaner, dass sie auch deren Geschichte durchnehmen...

Bei uns sinds dann halt die Römer und das Mittelalter in Europa.
Und dass sie bei uns extrem viel 1. + 2. Weltkrieg machen is ja ziemlich verständlich! Viel mehr Zeit bleibt auch gar nicht mehr - dann vielleicht noch ein bißchen Allgemeinwissen wie die Franz. Revolution und der Ami-Bürgerkrieg bzw Unabhängigkeitskrieg.

Aber in Erdkunde haben wir ewig lang Indien gemacht, zwar net indische Geschichte aber doch über das Land..

kelaino
01.08.2003, 04:32
mhm...

leider ist es im unterricht unmöglich, sich wirklich umfassend mit geschichte zu beschäftigen, da es die zeit einfach oft nicht zu lässt. zusätzlich stimme ich meinen vorrednern darin zu, dass am ehesten die themen (bzw. die länder) behandelt werden, zu dem man einen persönlichen oder regionalen bezug hat. und es ist eben für europa im wesentlichen europa usw. (nordamerika kommt meistens im englischunterricht noch hinzu.)

ich finde das im prinzip auch in ordnung, denn lieber weniger und dafür ein bißchen intensiver, als oberflächliches namen-pauken im akkord (ehrlich gesagt hätte ich es gehasst, wenn man mir im unterricht damals ne liste von japanischen dynastien vorgelegt hätte, die ich ohne die möglichkeit der großen hinterfragung auswendig hätte lernen müssen)..

schließlich hat jeder die möglichkeit, sich selbständig nach literatur oder sonstigen informationsquellen um zu sehen, wenn ihn etwas interessiert. leider haben die wenigsten ernsthaftere interessen an der vergangenheit, da viele ja schon über das standard programm herummaulen.

natürlich könnte man jetzt die wachsende globalisierung anmerken und das europa "von seinem hohen tron" herunterkommen sollte... doch selbst dafür ist es wichtig, das man die eigene geschichte (und im sinne der weltweiten verstrickungen) insbesondere die seit der französischen revolution kennt... denn anders sind viele entwicklungen nur unzureichend verständlich.


kel