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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Als die Melancholie zum Alltag wurde



Darkfaith
31.05.2009, 03:36
Guten Morgen ihr.

Ne seltsame Sache sag ich euch. Fragt nicht warum ich das zu dieser frühen Stund schreibe, aber ich fange mal an. Es geht um mich, ich suche Rat, vielleicht kann mir jemand helfen und war in einer ähnlichen Situation.

Melancholie, für jeden ist es was Anderes. Für die einen eine Schwermut aus der man nicht los kommt, für die anderen eine Phase oder Zustand und wieder andere eine Krankheit. Wie auch immer.


Ich erzähl euch erst ein wenig (Kurzversion) wie es anfing, dann kommen wir zum Kern.
Irgendwie fing das Alles bei mir vor über einem Jahr an. In meiner Klasse war SIE. Wir verstanden uns gut, nur haben wir in der Schule nie viel miteinander geredet, die Gespräche verliefen nur nachdem Schulschluss war, zu Hause, vor'm PC. In der Schule waren es Lächeln und ein paar Worte...naja bis ich dann für diese Person mehr empfand, dummerweise...Sie war 20 und ich 19. Der eigentliche Fehler war als ich ihr meine Gefühle gestand, die sie nicht erwiderte...Und ab da nahm die Geschichte seinen Lauf.

Ich konnte es nicht wahrhaben und verfiel in Trauer und miteinander reden konnten wir auch nur, nur ein anfangs klärendes Gespräch über MSN ( suuuper -.-"), der mir aber mehr Fragen als Antworten brauchte. Die Situation wurde angespannt etc muss ich nicht sagen...und nach 3 Monaten von damals, trennte sich dann unsere Klasse und ich sah sie nur ab und zu in der Stadt wenn man sich übern Weg läuft. Denn ab da bemerkte ich es verstärkt...die Melancholie die ich in mir permanent seitdem einen Tag habe.

Es heißt ja man vergisst es und bla bla. Aber ich wills mal so sagen, vor gut einem Jahr fing das an, seitdem Zeitpunkt ist bei mir dauerhaft melancholische Stimmung. Ich weiß nicht, irgendwie liegts an ihr. Und so richtig verliebt usw bin ich nicht mehr wirklich, klar ich hätte diese Person gerne aber sie ist bei mir seitdem ich sie nicht mehr jeden Tag in der Klasse sehe, im Vordergrund, im Gegenteil. Aber immernoch bin ich so emotionsgeladen. Ich merke es echt überall, ich kanns schlecht beschreiben aber es begleitet mich jederzeit.

Nach außen hin bin ich ein netter und eig fröhlicher Mensch, komischerweise merkt man mir die andere Seite nicht an, gar nicht. Aber die eine Sache war dann der Anlass. Egal wohin, wenn ich Auto fahre* , wenn ich mit Freunden unterwegs bin, beim Gewichte heben...ja sogar mein Lieblingslied beschreibt meine persönliche Situation und da bin ich weg, total neben der Spur... Das ist hier noch alles recht emotionslos ausgedrückt wie ich finde...Ich weiß nicht was ich machen soll... Manchmal denke ich mir ich vergiss es, aber irgendwann und irgendwie kommts wieder und ich kann mich diesem Zustand oder Schwermut entbinden, ich kanns nicht, es verfolgt mich. Und ja, ich geh auch mal weg, feiern oder so...aber das bringt auch net soviel :S

* Das eine Mal bin ich auch fast von der Fahrbahn abgekommen...und da waren Bäume...naja den Rest könnt ihr euch denken...das meine ich z.b. mit Emotionsgeladen :S

Und naja...ne andere kennenlernen ? Naja die Versuche bzw. die die ich noch kennengelernt habe, reichen dieser EINEN Person nichteinmal annähernd das Wasser. Klar, gibt schon welche andere attraktive Frauen aber es scheitert irgendwie und ich glaub selbst wenns etwas weiterkommen würde, würd ich mir die Blockade stellen und auch da wäre dann Ende im Gelände.

Naja...gut ein Jahr ists nun her und es ist schon zum Alltag geworden...aber ich will das nicht. Mittlerweile habe ich ja schon mehrere Persönlichkeiten entwickelt...Als würde sich mein Verstand in 3 Teile oder so aufteilen und jeder eine eigene Meinung und Gedanke zu etwas hat und die anderen beiden Hälften mit den eigenen Gedanken aufhält...zum verzweifeln :S

Meint ihr es ist ne Krankheit und da muss iwie geholfen werden ? Ja aber wie denn ? Also ich bin jetzt ganz sicher keiner der Leuten die irgendwie gegen ne Wand rennen wollen falls einige so denken...weshalb auch immer ~_~.

Aber es ist nicht normal glaube ich und ich kann mich von ihr nicht trennen, alles bindet mich daran und iwie auch zum Teil an SIE.

Egal ob ich schlafe oder aufwache...naja das kann ich seit mehr als nem Jahr ohnehin nicht wirklich...Es gibt zumindest keinen Tag wo ich "gut" schlafen konnte, es ist immer so ein beklemmendes Gefühl da...

Ein Beispiel was mir gestern passiert ist. Eigentlich hatte ich Hunger, ich hol mir also aus der Küche etwas zu essen und wills in die Mikrowelle schieben...von einem Moment zum nächste, leg ich das Essen wieder zur Seite und hab plötzlich keine Lust drauf...obwohls noch vor einigen Augenblicken das Gegenteil der Fall war.

Ich könnt sovieles aufzählen...Romane drüberschreiben und und und.

Ich brauche gut gemeinte Ratschläge, wer hat mit sowas o.Ä. Erfahrung gemacht.

Es ist die Melancholie, zwischen purer Verzweiflung und Hoffnung.

So, es ist 4 Uhr Morgen, ich glaub ich geh nach meinem späten Arbeitstag auch mal ins Bett.

Würd mich jedenfalls über paar gut gemeinte und sachliche Ratschläge freuen. Eure Erfahrungen sind gern erwünscht. ;>

Mordechaj
31.05.2009, 09:51
Es wäre tatsächlich hilfreich, noch mehr über dein soziales Umfeld zu erfahren, u.a. auch über die Beziehung zu deinen Eltern beispielsweise. Gemessen an der Dauer deines Zustandes und der Schwere, wie du ihn empfindest, könnte das Ganze schon pathologisch geworden sein, allerdings lässt sich das jetzt nicht pauschal sagen (zumal ich auch ein Laie bin).

Gala hat auch sehr Recht, wenn er von "Mystifizierung" spricht, du hast ein Erwartungsbild etabliert, das dieses Mädchen wahrscheinlich nicht einmal erfüllt, aber wie sollst du das wissen, wenn ihr keinen Kontakt mehr habt. Es wäre wichtig, dass du über sie als Person mal offen mit jemandem aus deinem Bekanntenkreis sprichst, mit jemandem, der ein bisschen Grips hat (mal ganz oberflächlich angenommen) und das Ganze mit dir nochmal reflektieren kann. Du musst die Vorstellung von ihr in einem gewissen Maße neutralisieren, im Moment scheinst du wie gesagt sehr in dieses unerfüllbare Erwartungsbild versteift zu sein. Das hängt eben auch damit zusammen, dass euer Kontakt sich wohl vorwiegen via Chat zugetragen hat (die emotionale Intimität, die dort entsteht, ist meistens enorm; gleichzeitig werden die Eigenschaften, die du über den Chat nunmal von der anderen Person nicht aufnehmen kannst [und sei es nur Mimik und Gestik], von dir selbst durch ein Idealbild ausgefüllt; darüber hinaus ist es auch leicht, sich in so einem Umfeld ein wenig glorifiziert darzustellen; - alles Faktoren, die zu diesem unerfüllbaren Bild von ihr geführt haben dürften).

Was deinen derzeitigen mentalen Zustand angeht: Für mein Erachten scheinst du dich sehr abgeschottet zu haben. Keine offenen Kontakte mehr, vermutlich wenige Vertrauenspersonen und Konflikte frisst du auch ein bisschen in dich hinein, das alles gebündelt durch die Vorstellung, wenig "Wärme" zu empfinden. Diese Melancholie spielt da sehr stark mit rein, denn letztendlich ist das ja nichts weiter als nagendes Grübeln und das vollführt man eben nur mit sich selbst.
Je länger das andauert (und ein Jahr ist nicht gerade kurz), umso mehr kann dich das in eine Persönlichkeitsstörung gleiten lassen - Achtung, ich sage "kann", weil es dafür sehr vielschichtige Faktoren gibt (und auch mehr braucht, als eine unüberwundene Abfuhr), ich das mit wenig Hintergrundwissen und noch weniger Ahnung sage und dein Zustand letztendlich auch vollkommen normal sein und sich wieder legen kann.

Auf alle Fälle würde ich dir empfehlen, mal einen Psychologen aufzusuchen, sowenn dein Alltag von diesen Gefühlen beeinträchtigt wird (und ich meine auch, dass gerade die Geschichte mit dem Auto und den Bäumen am Straßenrand dafür ein sehr starkes Indiz ist). Psychologische Beratung wird von deiner Krankenkasse übernommen und ist bei Weitem kein schlechter Weg. Du musst nämlich auch bedenken, dass du durch Laien nur Vermutungen zugesteckt bekommen wirst, wie begründet oder unbegründet die dann auch sein mögen. Ich für meinen Teil denke, dass deine Situation durchaus ernst genug ist, um psychologische Hilfe in Betracht zu ziehen, mentale Abgeschiedenheit und Entfremdung vom eigenen Denken beispielsweise ist nichts, womit man lange ohne tiefgehendere Schäden rumlaufen kann.

Darkfaith
31.05.2009, 13:51
Danke erst mal für eure Antworten. Also über mein soziales Umfeld kann ich jetzt nicht wirklich besonderes dazu sagen, Freunde habe ich klar, mit denen hab ich das Thema über sie auch schon mehr als nur einmal durchgekaut. Ich geh natürlich auch weg und hab auch meinen Spaß oder so, also falls das anders rüberkam, aber naja da ist eben dieses gewisse etwas. Und zu Mädels, ja Freundinnen habe ich auch mit denen ich mich super verstehe. Die einen mehr weil sie Freundinnen sind, die anderen weniger bzw. sind nur so Gesprächspartner wenn man sie trifft. Und Eltern ? Läuft eig ok, auch wenns da schon kleine Meinungsverschiedenheiten herrscht - Aber haben wir das nicht überall ? Also eben ganz normal.

Ich würd einfach sagen dass das ein ganz normales und vorran GESUNDES soziales Umfeld ist, was ich besitze. Mag komisch klingen aber wenn ich meinen Text von jmd. anderem lesen würde, würde ich auch erst mal denken "Stimmt da etwas mit seinem sozialen Umfeld nicht"? Wie auch immer

Zu mir vllt noch etwas. Zur Zeit besitze ich einen Nebenjob wo ich arbeite, hab momentan daher ziemlich viel, wenn nicht sogar zuviel Freizeit. Naja, bald ist auch das Problem erledigt weils Richtung Schule Fachabi/Abi weitergeht. Damit hoff ich dass die offenen Fragen geklärt sein sollten.


Das ist vermutlich zum größten Teil Einbildung, weil deine eigene Meinung bzw deine Gefühle manchmal widersprüchlich sind. Aber auch da würde ich dir raten, steh zu dir selbst und schließ mit ihr ab!

Genau das. Denn das hab ich, so dumm es klingen mag, auch selber festgestellt, aber manchmal kommts wieder, wenn ich unschlüssig bin - Bei Mädels.

Nun, um auf das Mädchen nochmal zurückzukommen, also ich seh sie schon noch ab und zu. Wir können von beiden Seiten aus wieder "normal" reden, weils uns beiden nach der Sache erst mal überwindung gekostet hat, naja viel mehr sie. Sie wusste nicht wie sie damit umzugehen hat, damit dass ein jmd für sie mehr empfindet...Naja. Was ich noch etwas kurios finde, bei jeder Begegnung ( also heute noch ), rast mein Herz wenn ich sie sehe und die Knie werden weich sodass ich mich erst mal irgendwie anlehnen oder sitzen muss, klingt komisch aber ist mir durchaus passiert :D

Falls es jmd interessiert was ihre Begründung war: Es war nicht der Altersunterschied dass sie älter war, nein. Laut Ihrer Worte wär ich eig ihr Typ, doch naja, sie empfindet für mich nichts. Kurz und knapp, vielleicht zu sehr.

Dann nochmal das Thema andere Mädels, also klar, es gab sicherlich andere die ich auch attraktiv war, keine Frage. Ich hab sogar eine Gelegenheit bekommen dass es mit einer Person mehr werden könnte, Aber da wiederum kann ich nicht. Scheinbar wegen ihr ? Ich weiß es nicht.

Und zu guter Letzt Thema professionelle Hilfe a la Psychologe. An sich ok auch wenn ich bisher mit so etwas nie Erfahrung gemacht habe. Aber nehmen wir an ich würde ein Besuch wagen, wie soll ich ihn das bitte alles erzählen ? Das kommt mir etwas seltsam vor :S

Dhan
31.05.2009, 19:21
Such dir ein zeitintensives Hobby, am Besten eine Sportart oder etwas anderes, was Bewegung verschafft.

Und geh zu vernünftigen Zeiten ins Bett. 5 Uhr morgens sorgt nur dafür, dass du auf bist wenn andere schlafen vice versa und du dadurch den eigentlichen Tag verpasst. Schlafenszeiten hauen auch ordentlich ins Gemüt.