PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Forenrollenspiel "Westwind" - das Intro



Daen vom Clan
29.05.2009, 18:28
8 Tage nach den Ereignissen des Prologs…

Tag 1, In der Hafenstadt Esdees


http://www.worldofrisen.de/_data08/wallpaper_harbour_1024x768.jpg


Wie Regentropfen, die während eines Schauers an einem Grashalm entlang perlen, so waren die Händler und Schausteller, die Glücksritter und Faszinierten langsam in die Stadt Esdees geströmt, jene Hafenstadt, in der ein paar der mächtigsten Handelshäuser des Kontinents Mediaksis ihren Sitz hatten und wo man die Wiege des Kontors der ‚van der Walls’ wusste.

Erst waren es nur die Fladenbäcker und die Fleischbrater gewesen, dann schloss sich eine von Zwergen betrieben Armbrustschussbahn an und schließlich reihten sich in die lange Schlange und dem endlosen Konvoi an Schaustellern gnomische Karusellbetreiber ein, elfische Kostümhändler und die Darbringer allerlei lukullisch köstlicher Kostbarkeiten und schon am frühen Morgen pfiffen es die Spatzen von den Dächern, im gleichen Rhythmus, wie es die ausgemergelten Straßenkinder ihren Spielkameraden zuriefen:

Ein Volksfest war in die Stadt gekommen!

Bedächtig nickten die Älteren und schalten den Handelsherren Daen van der Wall einen vergnügungssüchtigen Tunichtgut, einen Verschwender gar, doch der Großteil der Bevölkerung freute sich aus vollstem Herzen über die gebotene Abwechslung, auch wenn sie freilich nicht ahnen konnten, dass der kalt berechnende Finanzmagnat handfeste Ziele hatte, die er nicht bereit war aus den Augen zu lassen und selbstverständlich konnte man hinter der bunten Fassade der Freude und Ausschweifung auch erkennen, dass diese Expedition der letzte Strohhalm des Hauses war, bevor es dem Ruin anheim fallen würde.
Schon alleine aus diesem Grunde war es dem feisten Mann in der edlen und sehr üppigen Kleidung eine Angelegenheit aus Herzblut, diese Reise von Anfang an in bestem Licht erstrahlen zu lassen und vielleicht auch die Anwesenden die Ankunft des „Geisterschiffes“ – wie es im Volksmund nur noch furchtsam genannt wurde- vergessen zu machen… auch wenn Dieses aus bisher ungeklärten Gründen abgebrannt und auf den tiefsten Grund des Hafenbeckens gesunken war.

Nichts wollte der Pfeffersack dem Zufall überlassen, wortgewaltig und mit vielen Stiefeltritten scheuchte er seit Tagen schon seine Angestellten und Leibeigenen umher und man munkelt, dass auch seine Gespielinnen dieser Tage wenig zu lachen hatten.
Ebenso zugegen wie Daen waren auch seine rechte Hand, der rattengesichtige Verwalter und der jähzornige Hauptmann und alle Drei wussten auf ihre Art und Weise Schrecken und Unbill zu verbreiten, wo immer sie auftraten und hinschlugen.

Wahrlich jedoch: Die Stadt erstrahlte in einem Glanz wie schon lange nicht mehr!
Fahnen und Banner schmückten die Straßen und säumten die Gassen, die Menge hatte sich in Feierlaune in ihre besten Gewänder gehüllt und obschon das Fest, die große Abschiedszeremonie – von Daen großspurig „Auszug der wellenreitenden Helden“ genannt – erst am Abend stattfinden sollte, so konnte man die freudige Erwartung schon jetzt mit Händen greifen und mit allen Sinnen spüren. Seidiger Stoff war zu sehen, kaum blickdicht an anmutigen Leiber drapiert, der Geruch von Backwerk, übertüncht vom würzigen Duft zwergischer Marinaden am Grillfleisch, überall Musikanten und Skalden, Bänkelsänger und Barden, die ihre Instrumente mit konzentriertem Blick und geübtem Griff stimmten und von der Menge ob ihrer Fremdartigkeit und Exotik mit offenem Mund bestaunt wurden und natürlich auch die Stände mit allerlei Kurzweil und dem erklärten Ziel, dem geneigten Gast das Gold und Silber aus der Tasche zu ziehen.


Eure Gruppe steht locker zusammen und scheint das Treiben – je nach Gemütslage gespannt oder amüsiert – zu betrachten, als Ribubald, der Hochverwalter des Hauses ‚van der Wall’ mit eifrigen Tippelschritten auf euch zugeeilt kam.
Sein Rattengesicht verzog sich zu einer Fratze der Freude und selbstvergessen tupfte er sich mit einem Seidentuch, welches im Wert eine Hafenarbeiterfamilie durch den Winter bringen würde, die schweißnasse Stirn ab.
Offensichtlich war er auf der Suche nach Etwas, er schien jedoch erfolglos zu bleiben und so blickte er Jedem von euch kurz in die Augen um dann mit seiner hellen Stimme anzuheben:„Gut...ehm...dass ich euch...ehm...hier...ehm...hier...ehm...treffe...ehm...ihr Helden...ehm...ihr Heldenmütigen. Heute Abend findet ja das Fest...ehm...zu euren Ehren statt...ehm...ausgezeichnetes Wetter...ehm...wenn ihr mich fragt...ehm...nun ja...ehm...ich muss jedoch zuvorderst eine Sache wissen: Ich brauche euren Sprecher...ehm...den Anführer eurer Gruppe...ehm...euer Organ, sozusagen.“, haspelte er vor sich hin und musste seinen Blick offensichtlich immer wieder vom Anblick der vorbeieilenden Tänzerinnen abwenden.
Erwartungsvoll sah er schließlich in die Runde…

Turgon
29.05.2009, 19:24
Seitdem er auf der Oberfläche wandelte, hatte Otr noch nie solch ein Fest gesehen. Es schienen Lebewesen aller Art zusammenzukommen, um etwas zu verkaufen, ihre Kunststücke vorzuführen oder einfach nur zusammern Spass zu haben.
Als der ihm unsymphatische Hochverwalter van der Walls kam und nach dem Sprecher ihrer Gruppe fragte, wusste er nicht wirklich was er antworten sollte.
Wollte dieser Kerl nur einen Vorschlag oder wollte er, dass man mehrere vorschlägt?
Otr dachte über diese Frage jedoch nicht lange nach, da für ihn eh nur zwei Personen ihrer Gruppe als Anführer in Frage kamen.
"Ich würde zum einen Sabal vorschlagen, weil er Musiker ist und ich Leuten die gute Musik spielen vertraue, zum anderen schlage ich auch noch Daeron vor. Daeron ist ein hervoragender Krieger und hat dazu noch den Beistand der Götter. Außerdem ist er trinkfest und kann selbst mit einen verschleierten Geist noch gute und vernünftige Entscheidungen treffen."
Nach diesen Worte schwieg Otr und wartete auf die Resonanz der Gruppe.

Raknar
29.05.2009, 19:34
In diesem Getöse des Volksfestes um ihn herum, fiel es Woglar schwer nachzudenken, aber als er sich so in seiner Gruppe umsah, kam er zu dem Schluss, dass er keinen aus der Gruppe für wirklich geeignet wäre, die anderen anzuführen. Nicht weil sie schlechte Menschen - oder Elfen, oder Zwerge oder wasauchimmer - waren, obwohl dies auf einige sicher zutraf, sondern weil sie einfach zu unterschiedlich waren. Aber wenn es denn schon einen geben musste, dann wusste er, wen er wählen würde - und wen er nicht wählen würde.
"Ich schlage Balthasar von Terrowa als Anführer vor", teilte er seine Entscheidung mit.

Liferipper
29.05.2009, 20:07
Lif lies es sich gutgehen. Da die Tatsache, dass er jetzt für ihn arbeitete, Daen nicht im Mindesten davon abzuhalten schien, ihn mit Aufträgen zu versorgen, konnte er sich das auch leisten. Er überlegte gerade, ob sein Spaß an dem Fest irgendwie dadurch gemindert wurde, dass er einen zwar nicht großen aber nichtsdestotrotz gutbezahlten Anteil zu seinem Zustandekommen beigetragen hatte, als er Ribuald bemerkte.
Einen Anführer also... Als ob im Süden nicht einfach derjenige das Sagen haben würde, der sich am besten durchzusetzen wusste, sei es nun durch Gewalt oder Manipulation... Von daher war es ihm eigentlich egal, wer diesen überflüssigen Posten übernehmen würde. 'Naja, fast egal', dachte er mit einem Seitenblick zu Thomas. Da er in den letzten Tagen Gelegenheit gehabt hatte, die anderen zumindest etwas besser kennenzulernen, meinte er schließlich: "Ich schließe mich Woglar an und stimme für Balthasar."

Seldara
29.05.2009, 20:20
Nessa betrachtete das Spektakel lächelnd.
"Genau die richtige Methode, um von diesem seltsamen Schiff abzulenken, das muss man diesem van der Wall schon lassen!", dachte sie.
Sie trug eines der wenigen Kleider, das sie besaß. Es war in dunklen Blautönen gehalten, sah relativ schlicht aus, bestand aber aus teurem Stoff. Die Ärmel waren kurz und der Schnitt ließ die Schultern gänzlich unbedeckt, sowie einen Teil des Rückens, den allerdings ihre Locken teilweise verdeckten.
Sie hatte dem Fest eine ganze Weile schweigend zugesehen und auf etwaige Gespräche ihrer Mitreisenden gelauscht. Nun, da ein seltsamer Mann sich zu ihnen gesellt hatte, der ihren 'Fürsprecher' wissen wollte, erschien sie das erste Mal seitdem sie sich zu den anderen gesellt hatte, wirklich aufmerksam.
"Hmmm. Schwierige Frage, zweifelsohne. Das könnte uns in ziemliche Schwierigkeiten bringen, jemanden zu wählen, der nicht geeignet ist."
Schweigend hatte sie nachgedacht, bis die Elfe, mehr aus Bauchgefühl als aus Logik, ihre Wahl getroffen hatte. Sie erhob kurz die Stimme und sagte ein einziges Wort: "Balthasar."
"Hoffentlich war es die richtige Entscheidung, er scheint mir recht vernünftig zu sein, und dabei noch menschlich. Nunja, es wird sich zeigen."
Sie wandte sich wieder dem bunten Treiben zu, das vor ihr herrschte, und beobachtete grinsend, wie ein flinker Taschendieb einem wohlhabend gekleideten Mann den Geldbeutel geschickt aus der Tasche zog. "Ahja, es geht doch nichts über ein Fest. Nicht nur die Händler ziehen den Leuten das Geld aus der Tasche, wie immer."

wusch
29.05.2009, 20:46
Torben stand am Rand und schaute zu.
"Da ich, wenn Sabal gewählt wird, gezwungen sein werde ihn umzubringen, stimme ich, wenn überhaupt für irgendeinen,für Balthasar, da er mir noch am besten geeignet für den Kram scheint."
Mit diesen Worten kam Torben nach vorn, trat zum Hochverwalter, zog sein Messer, zeigte damit auf den Hochverwalter und sagte drohend:
"Also, hören sie mir gut zu, da ich das nur einmal sage! Wenn sie auch nur eine Frau, insbesondere Carmen auch nur falsch anschauen, wird ihr kleiner Mann sie nicht mehr lange in schwierigkeiten bringen können!"
Dabei funkelte er den Hochverwalter zornig an.

Mivey
29.05.2009, 21:02
Mehr als eine Woche war Balthasar jetz schon im Hafen. Er hatte die Zeit damit verbracht über die Ereignisse auf dem Schiff Daen van der Waals, von den meisten schlicht "Geisterschiff" genannt, nachzudenken.
Würde ihre Expedition auch so enden? Immernoch fragte sich Balthasar was wohl den armen Seelen auf diesem, nun verbrannten und weggespültem, Kahn geschehen war. Er würde es wohl nie herausfinden.
Schon im frühen morgen war Balthasar der grauenhafte Lärm, er hatte die Nacht wieder in der Gaststätte verbracht, aufgefallen.

"Nicht sinnvolleres im Kopf als stumpfe Feste zu feiern, dieser van der Waal.", sagte er zu sich als er das Spektakel aus dem Fenster beobachte hatte.

Er machte sich bereit und ging nach draußen. Nach kurzer Zeit hatte dieser ständig nervöse Hochverwalter sie angesprochen. Sucht euch einen Anführer, hatte er gesagt.
Balthasar fragte sich für wen er stimmen würde, er fand das zwar unötig, schließlich hatten sie ja ihren eigenen (Möchtegern)Richter mitdabei, aber wenn die Expeditionsleitung das so will.
Balthasar sah sich kurz in der Gruppe um und rief " Ich stimme für Woglar."

Er fand das Woglar ausah wie jemand der mit Verantwortung umgehen konnte, auch wenn von seiner Entscheidung Menschenleben abhängen.
Hoffentlich würde es nicht zur Notwendigekeit eines Anführers kommen.

Flying Sheep
29.05.2009, 21:39
"Hahaha! Mir kommt es vor, als hätte ich seit Tagen an dieser Stelle hier gestanden! Moment… ich stehe ja tatsächlich schon ein Weilchen hier… Hahaha! Was nicht alles passieren kann, wenn man an ein kühles Blondes denkt, nicht wahr? Hach, ich habe Durst."

Daeron drehte den Kopf leicht nach hinten und lugte zu der Tür der Hafenkneipe, aus der er vor kurzem noch herausgestiefelt kam.

"Ach, entschuldigt, ich war erneut in Gedanken versunken… worum geht es? Sprecher? Hmm… ich würde mich ja selber wählen, aber ich bin bereits Sprachrohr Valars und beides verträgt sich sicher nicht. Otr wäre sicherlich auch keine schlechte Wahl, er ist ein Zwerg und ein Zwerg verträgt einiges, nicht wahr? Hehe! Wie auch immer, er muss sich allerdings im Kampf beweisen und nicht in der Redekunst, wenn er sich einen Platz in der Ewigen Schmiede verdienen will. Ich stimme deshalb für diesen Kuttenmenschen, diesen Balthasar. Ich mag den Jungen und das mit dem Trinken kriegen wir auch noch hin, nicht wahr?!"

Daeron blickte etwas gedankenversunken in die Runde. Auch wenn er gerade noch zur seinen Kameraden gesprochen hat, sind seine Gedanken bereits bei der Frage, ob er dem Rattengesicht nicht einmal ein Bier oder zwei empfehlen sollte, um den Zitter aus der Stimme zu vertreiben. Das fand er lustig.

daenerys
30.05.2009, 00:07
Als Carmen den Hochverwalter auf die Gruppe zukommen sah, richtete sie sich zu ihrer vollen Größe auf - sie wollte ihm zeigen, dass sie keine Angst vor ihm hatte - war aber auch sehr froh und dankbar, als Torben ihn bedrohte. Dafür schenkte sie ihm ein bei ihr seltenes Lächeln. Und beim Gesichtsausdruck von Ribubald fiel ihr dies wahrlich nicht schwer.
Anschließend wollte natürlich auch sie ihre Meinung kundtun:

"Ihr verweichlichten Mitstreiter!", rief sie lautstark in die Runde, "jede Satra - also auch jede Gruppe - braucht einen Sprecher, so unwohl mir auch dabei sein mag. Und um nicht den Schlimmsten von euch Nichtsnutzen auszusuchen, wähle ich den, der sich bisher wenigstens nicht schlecht verdient gemacht hat.
Torben hat zwar bewiesen, dass er für die Gruppe einsteht, aber Balthasar ist älter, erfahrener und gelehrter als er. Wenn wir ihn als Sprecher haben, werden uns auch diese vermaledeiten und gottverlassenen Händler zumindest etwas ernst nehmen."
Sie spuckte grob in Richtung vom Hochverwalter aus. Dann ging sie drohend auf Balthasar zu und flüsterte gefährlich: "Beim Geist meiner Großmutter, ich werde dich verfluchen, wenn ich diese Entscheidung bereue."
Daraufhin wandte sie sich mit wehenden Haaren von ihm ab und verschwand halb in einem Schatten, doch ihre Augen beobachteten ihn.

Ty Ni
30.05.2009, 00:23
Esdees war heute so bunt und lebendig wie schon seit langem nicht mehr. Durch die Straßen strömten Menschenmassen wie Blut durch ein gewaltigen Herz. Es war also nicht weiter verwunderlich, dass der Wohnsitz von Raa Mons Straßenkinderbande war beinahe leer war.

Die 9jährige Ravenna bewegte sich lautlos durch die verlassenen Räume des alten Lagerhauses. Raa Mons Schlafplatz neben dem ihren hatte seit dem Tag des großen Gewitters einem Schlachtfeld geglichen. Nun waren die Stoffreste entsorgt, die Nähutensilien verstaut und Raa Mons wenige Habseligkeiten waren aufgeräumt worden. Ein wenig ZU aufgeräumt. Es lag wirklich überhaupt nichts mehr offen herum.
"Raven! Wir können gehen. Ich bin fertig." Raa Mon sprang beim Anblick des jüngeren Mädchens auf und hüpfte vor Vorfreude auf der Stelle. "Das wird ein riesen Spaß. Komm!" Sie trug ein schlichtes Kleid, dass sie vor einer Woche noch nicht besessen hatte. In ihre Haare waren Bänder verschiedener Farben geknotet - das Zeichen eines Feiertages.
Und sie trug einen Rucksack - ebenfalls neu.
Raven blickte kritisch auf die zum Regal umfunktionierte Holzkiste, die sich die beiden Mädchen normalerweise teilten. Die obere Hälfte war leer. Raven machte den Mund auf um etwas zu sagen, aber Raa Mon kam ihr zuvor: "Raven. Du hast ja nicht mal deine Kleidung gewaschen. Heute ist doch ein besonderer Tag! Alle tragen Festkleidung. Warte... Ich gebe dir etwas..." Sie holte ihren Lederbeutel unter dem Kleid hervor und suchte darin. "Hier." Behutsam zog Raa Mon ein schneeweißes Seidenband hervor und band es in Ravennas strähniges helles Haar. Sie lächelte. "Sieht gut aus. Du darfst es behalten. Lass uns gehen!"
Und damit schoss sie auch schon davon.

Raven kannte Raa Mon seit zwei Jahren. So grundverschieden die beiden Mädchen auch waren, hatten sie sich damals zu einer Zweckgemeinschaft zusammengeschlossen. In dieser Zeit hatte Raa Mon stets Seidenbänder gesammelt und getragen. Und soweit Raven wusste hatte Raa Mon noch nie jemanden ihre Bänder auch nur berühren lassen. Widerwillig folgte Raven dem größeren Mädchen nach draußen. Sie wusste: Das Band war ein Abschiedsgeschenk. Und eigenartiger Weise war es so, als wäre Raa Mon schon vor 8 Tagen gegangen.
Mit sehr unterschiedlichen Gefühlen mischten sich die beiden Mädchen unter das feiernde Volk und ließen sich treiben.

BIT
30.05.2009, 12:34
Thomas betrachtete missmutig das Treiben des Volksfestes. Sicher, früher hatte er ebenfalls gerne mit Bier und Wein gefeiert, aber diese Zeiten hatte er lange hinter sich gelassen. Zu viele Schmerzen waren ihm zugefügt worden, zu viele traurige Stunden verbargen sich hinter den einstmals fröhlichen Festen.

Thomas schüttelte den Kopf. Er musste endlich von diesen Gedanken loslassen. Sie durften ihn nicht handlungsunfähig machen. Nicht dieses Mal!

Thomas Gedanken wurden wieder klarer. Das bunte Treiben umgab ihn und dennoch wurde er seit seiner Begegnung mit den Mönchen das Gefühl nicht mehr los, dass mit ihnen hier ein ziemlich übles Spiel gespielt wurde. Der Sinn war dahinter war ihm zwar noch nicht völlig klar, aber das würde mit der Zeit schon werden.

Erneut betrachtete Thomas das bunte Treiben und die fröhliche Ausgelassenheit der Menschen um ihn herum. Mit seiner schwarzen Kutte wirkte er fast wie ein Fremdkörper in der Masse und die meisten betrachteten ihn auch in dieser Weise. Für sie stellten Glauben und rationales Handeln immer noch unüberwindbare Gegensätze dar. Narren! Irgendwann würden sie seine Hilfe mit einer Kusshand entgegennehmen, ja sie würden förmlich darum betteln, und dann würde sein Glauben keine Rolle mehr für sie spielen.

Vorurteile sind doch pure Ironie, dachte Thomas bei sich, als er den Hochverwalter wieder einmal große Töne spucken hörte. Thomas wartete immer noch damit, ihn mit seinen gewonnenen Erkenntnissen zu konfrontieren. Irgendwann würde seine große Stunde kommen, so dass er den Verwalter bloßstellen könnte. Aber dies war noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür.

Allmählich verstand er, worum es ging. Die Gruppe sollte also einen Sprecher wählen. Eine schwere Wahl. Thomas interessierte das Amt nicht. Er hatte auch so schon genügend Befugnisse. Ein weiteres Amt konnte ihm so schon beinahe bei seiner Aufgabe behindern. Außerdem wusste er, dass Balthasar weiterhin fleißig gegen ihn in der Stadt hetzte. Natürlich nicht in aller Öffentlichkeit, das wäre ja viel zu gefährlich. Aber ein paar gestreute Gerüchte hatten schon ihre Wirkung getan, was Thomas allerdings herzlich wenig interessierte. Er war und wird auch immer ein einsamer Wolf bleiben. Allerdings kann auch ein Wolf einmal Zähne zeigen.

Thomas bedachte noch einmal seine mögliche Wahl, bevor er seine Stimme erhob:

"Ich nominiere Daeron. Nichts gegen euch, Balthasar, aber ihr scheint mir doch ein wenig jung für diese Aufgabe zu sein. Daeron hingegen hatte genügend Zeit, um Erfahrungen zu sammeln, und diese auch im wirklichen Leben auszuleben. Ihr hingegen habt die Theorie studiert und solltet vielleicht noch einige Jahre praktische Erfahrungen machen. Dann seid ihr dieser Aufgabe vielleicht gewachsen."

Mivey
31.05.2009, 08:52
Balthasars Blick richtete sich auf Thomas, den richterlichen Inquisitor oder den inquisitionellen Richter, das kann man ja sehen wie man will.
Er fand es äußerst interessant in seinen Worten eine hohe Feindseligkeit heraushören zu können. Vielleicht war ja wütend auf ihn weil er sich ihm kritisch gegenüber stellte, vielleicht dachte er sogar, Balthasar habe vor ihn öffentlich diffamieren zu wollen. Als habe ein gelehrter Mann nichts besseres zu tun, als Gerüchte zu verbreiten. Aber gut, jeder hat doch das Recht die Welt zu sehen wie er es will.

"Nun Herr Richter, es ist nicht so als wäre ich besessen davon diese Aufgabe zu bekommen. Wählen Sie wen sie für den besten halten so wie es jeder andere auch gemacht hat. Dann wird schon der Wille der Gruppe herauskommen."

Balthasar musste lächeln.
Nicht dass des Inquisitors Stimme groß was ausmache. Er würde gewinnen, das war ihm klar, ein zu großer Teil der Gruppe hatte ihn bereits gewählt als das noch jemand anderer gewinnen könnte.

Balthasar blickte zu Himmel hinauf es war schöner Tag, die Sonne strahle und es war kaum Wolken am Himmel, die ganze Woche über war es regnerisch und kalt gewesen, das warme Wetter war da eine willkommene Abwechslung und passte gut zum bunten Treiben während dem Fest.

"Was soll ich tun, wenn ich Anführer bin? Vielleicht wäre es ja weise einfach nach Logik und Vernunft zu entscheiden. Ja, das werde ich machen. Es ist ja nicht so als würde ich über das Leben anderer entscheiden, nein, nur vielleicht in welche Richtung die Gruppe gehen sollte oder wann sie aufbrechen soll. Solche Sachen. Nichts was man zu ernst nehmen sollte" dacht er sich während er dem Treiben im Hafen zusah.

Es sah wirklich vollkommen anders als in jener Nacht in der sie das Schiff erkundigt hatten, da war es vollkommen leer, selbst die Wachen waren nicht an ihren Posten gewesen, hatten es sich vermutlich in der nächsten Taverne gemütlich gemacht. Und nun war eine solche Menschenmasse hier im Hafen versammelt, das man sich fast wunderte wie der vorher so klein aussehende Hafen sie alle aufnehmen konnte.

Balthasar suchte den Hafen nach einem Schiff ab, das vielleicht das Expeditionsschiff sein konnte, bei dem Lärm und den vielen Menschen aber war es nur schwer möglich was zu erkennen daher wandte er sich wieder der Gruppe zu. Die meisten hatten sich um den Hochverwalter herum versammelt und verfolgten, manche mehr, die meisten weniger gespannt, den Verlauf der Wahl.
Der Hafenverwalter wartete noch immer das sie unter einander ausmachten wer ihr Anführer sein würde. Balthasar ging zu ihm

"Könnten sie mir bitte Auskunft gewähren, Herr Hochverwalter? Wann werden wird den zum Schiff gebracht. So sehr ich Volksfeste auch mag wäre ich doch lieber in einer ruhigen Kajüte, wo ich mich sammeln und auf die Reise vorbereiten kann. Wer der Anführer unserer Gruppe sein soll können wir ja genauso gut dort bestimmen."

Daen vom Clan
31.05.2009, 15:47
Nachdem Torben den Hochverwalter dergestalt bedroht hatte, schien Dieser schwer zu schlucken und für den Augenblick auf seine Schuhspitzen zu starren, ehe er sich zu besinnen schien, wessen Position er innehatte und auf seinen unauffälligen Wink hin, bewegten sich zwei der stark gerüsteten Wachen hinter ihn und versuchten, grimmig dreinzublicken, auch wenn sie augenscheinlich nicht in der Lage waren, die reelle Gefahr für den Hochverwalter auf den ersten Blick auszumachen.
Aufmerksame Beobachter hätten erkennen können, dass Eine der beiden Wachen die Soldatin Vidasal war.

Nachdem jedoch Balthasar ihn mit dem nötigen Respekt angesprochen hatte, erhellte sich seine Miene und er fuhr hastig fort:
"Nun...ehm...die Wahl des An...ehm...führers scheint...ehm...in meinen Au...ehm...Augen ja durchaus mittlerweile zu einem Ziele gekommen zu sein...ehm...nun, dann ist es mir eine besondere und große E...ehm...hre...ehm...mitteilen zu dürfen...ehm...dass es Euch...ehm...werter Anführer...ehm...alleine zusteht...ehm...die Eröffnungsrede der Expedition zu halten...ehm...direkt nachdem mein großartiger Herr und Meister die Segenswünsche auf euch herabgebetet hat. Das ist Eure erste Aufgab...ehm.... Wenn Ihr es wünscht...ehm...dann könnt Ihr bis zum Abend Quartier in der Garnision beziehen...ehm...die liebreizende Soldatin Vidasal..." Er bemaß ihren Leib mit anzüglichen Blicken, die Vidasal angeekelt aufseufzen ließ... "...wird Euch...ehm...mit Sicherheit dahinführen...ehm....
Das...ehm...Schiff selbst wird schon heute Abend eintreffen...ehm...so die Götter wollen und die...ehm...Euren und Ihr können...ehm...dann am nächsten Morgen in See...ehm...stechen."

Er nickte mit dünnen Lippen.

wusch
31.05.2009, 17:49
Während der Hochverwalter zu Balthasar sprache, verfolgte Torben den Blick des Hochverwalters, und sah das eine der Wachen eine Frau war und der Hochverwalter sie anstarrte, in Torben kochte die Wut auf diesen wiederlichen Drecksack Hoch, er konnte jedoch das Verlangen ihm die Augen auszustechen unterdrücken.
"Wiederlicher, Feigling! Ihr fühlt euch nur mit euren tollen Wachen stark und denkt ihr könnt euch alles erlauben! Aber glaubt mir, ich lasse mich von eurem Gehabe und euren Gorillas nicht einschüchtern!"
Torben rief das so laut das alle anwesenden in der nähe das wahrscheinlich gehört hatten, als er geendet hatte, überlegte er eine Sekunde ob er das mit den Augen nicht doch machen sollte, besann sich jedoch eines besseren und wandte sich dann vom Hochverwalter ab.

Mivey
31.05.2009, 18:07
Balthasar war einwenig erstaunt von der Überreaktion von Torben, da war wohl einer Armors Pfeilen zum Opfer gefallen, und sagte beschlichtend

„Jetzt reg dich nicht so auf, Torben. Es ist jetzt wirklich nicht an der Zeit einer, wenn auch schönen, Frau zu imponieren.“ Er blickte dabei zur der Soldatin.

Als Anführer der Expeditionsgruppe war er wohl für auch ein wenig für die anderen Verantwortlich und er würde es nur ungern sehen das Torben sich mit den Wachen des Hochverwalters anlegte.

Doch Balthasars Gedanken schweiften ab, er sinnierte mehr über die Worte des Hochverwalters als seine Blicke :
Endlich würde Balthasar diesen Van der Waal sehen. Er hatte schon einiges von ihm gehört aber bis er ihm nicht gegenüberstand würde er wohl nicht erfahren was für ein Mensch er ist. Ob er ihnen sagen wird was sie auf der Expedition machen sollen, dass sie möglichst viel mitbringen sollen, dass er dann anschließend verscherbeln kann oder geht es um Erkundung und Landvermessung. Balthasar war gespannt.

Was ihn aber auch beschäftigte war der Gedanke an die ihm zu kommende Rolle:
Eine Eröffnungsrede? Damit hatte Balthasar nicht gerechnet. Er hatte schon was über Rhetorik gelesen, aber das er mal eine Halten würde hatte er nicht gedacht. Vielleicht wäre es nicht dumm sich ein paar Notizen zu machen, es würde wohl niemanden erfreuen einen herumstammelnden Balthasar zuhören zu müssen. Eine ergreifende Rede würde es wohl kaum werden aber ein paar aufmunternde Worte kann man schon ablassen, und vielleicht noch ein paar Kniffe gegen den Richtern, so wie der das von ihm erwartet muss Balthasar dem doch nachkommen, er musste kurz lächeln. Dennoch all das braucht Vorbereitung.

"Ein Grund mehr ein ruhiges Zimmer aufzusuchen und sich ein paar Gedanken zu machen. Ich sollte schauen das ich so schnell wie möglich von diesem dreckigen Hafen wegkomme wenn man es mir schon anbietet", dachte Balthasar.

Er wandte sich an den Hochverwalter
"Nun dann hoffe ich das ich der Verantwortung die durch diesen Posten kommt gerecht werde. Das ich eine Rede halten muss dachte ich mir zwar nicht aber das dürfte kein Problem darstellen. Ich würde gerne ihr Angebot aufgreifen und zur Garnison gehen“

Hoffentlich haben sie dort halbwegs ordentliche Quartiere, wobei ... viel schlimmer als in diesem heruntergekommen Gasthof kann es doch nicht sein. Ich sollte nicht so pessimistisch sein.

"Wenn sie mich bitte zur Garnison führen würden, Fräulein Vidasal? Sie haben sicher auch für die Anderen ein Quartier in ihrer Garnison?“ sagte Balthasar und blickte dabei kurz zu der Gruppe, vielleicht würde ja einige von ihnen auch die Stille dem Tumult vorziehen.

Ty Ni
01.06.2009, 08:54
Die Pracht des Festes war berauschend. Selbst Ravenna, die selten Gefühlsregungen zeigte und deren Blick älter und undurchdringlicher wirkte als der der anderen Straßenkinder, brach beim Anblick der Artisten und Schausteller in Jubel aus.
Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorzug war das Essen! Die Straßen waren so überfüllt und die Menschen so ausgelassen, dass es nicht weiter auffiel, wenn man sich etwas stibitzte. Vor allem nicht, wenn man dabei so lautlos und subtil vorging wie Raven. Und wenn man nicht allzu abstoßend aussah und lieb lächeln konnte, steckten einem die Leute manchmal sogar etwas zu. Inzwischen hatte Raa Mon auf diese Weise schon einen frisch gebackenen Teigfladen, geröstete Kastanien und eine kleine Tüte mit Trockenfrüchten erbeutet. Die Kastanien schenkte sie Raven, die Trockenfrüchte und der Großteil des Fladens verschwanden in ihrem uminösen Rucksack.

Zufrieden und gesättigt bestaunten die Mädchen die verschiedenen Verkaufsstände, die prachtvolle Kleidung der Reichen, lauschten den zahlreichen Barden und sogen die Gerüche von gebratenem Fleisch, Back- und Süßwaren ein. Sie bestaunten gerade eine Gruppe von bunt (und knapp) gekleideten Tänzerinnen, als Raa Mon Daens Gruppe der "wellenreitenden Helden" entdeckte:
Sie erkannte Balthasar, außerdem den Narbigen, die schöne Geigenspielerin und den anderen Mann, der mit ihnen im Geisterschiff gewesen war. Ihr Herz kopfte ein wenig schneller. Die vier standen mit einer bunt gemischten Gruppe von Leuten zusammen. Es waren sogar ein paar Elfen und Zwerge darunter. Momentan redeten sie mit einem rattengesichtigen Reichen - einer von Daens Leuten, wie Raa Mon wusste .
Sie hatte gehört, dass das Schiff erst gegen abend einlaufen würde, es blieb also noch eine Menge Zeit.
Zu gerne wollte sie zu Balthasar laufen und sich mit ihm unterhalten. Oder besser noch: Lauschen, was es da so wichtiges zu bereden ging.
Aber mit ihrem Gepäck wollte sie sich lieber nicht sehen lassen. Für den Fall dass man sie entdeckte."Komm, lass uns mal die andere Seitengasse dadrüben angucken" Sie zog die verblüfften Raven aus dem Sichtfeld der Gruppe verschwand mit ihr im Gedränge.

Auratus
01.06.2009, 12:05
Verwundert betrachtete Liam die Menschenmassen, die sich da versammelt hatten zu dem großen Fest, zu wessen Ehren es wohl auch immer stattfand.
Gut konnte er die einzelnen Buden erkennen, die Stände von den Kaufleuten und auch die kleinen Bühnen der Gaukler.
Sein Magen knurrte auf, vorsichtig nahm er seinen Beutel von der Schulter und sah darin nach, ob er noch etwas Brot hatte. Nur ein kleines Lederbeutelchen mit ein paar Münzen und sein kleiner Dolch waren noch im Beutel, das Brot hatte er verspeist.
"Verdammt...Muss ich mir auch noch Brot kaufen..." grummelte er als er den Inhalt seines Geldsäckchens gezählt hatte. Mit finsterem Blick stand er auf und ging dem Trubel entgegen, vielleicht würde er eine kleine, lohnende Arbeit finden. Oder er zeigte sein Talent als Taschendieb, schnitt jemandem das Goldsäckchen auf und erleichterte ihn um ein paar Münzen.

Daen vom Clan
01.06.2009, 12:22
Auch wenn es morgens kaum den Anschein gehabt haben könnte, der Abend übertraf die Erwartungen des Handelsmagnaten Daen van der Wall noch um ein Vielfaches, sein Volksfest schien den ansonsten eher leidgeplagten Bewohnern der Stadt ein echtes Labsal zu sein und er rieb sich vor Vergnügen die Hände, als er das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden konnte und die Hochrufe auf seine Person unter den Fenstern erschallen hörte, während seine Agenten ihm zutrugen, dass auf den Straßen das ominöse Geisterschiff keine Gefahr und kein Thema mehr darstellte.

Fröhlich vor sich hin pfeifend, nahm er eine große Menge südländischer Pomade und ließ sich Diese von einer sehr attraktiv scheinenden Halbelfe in die Haare massieren, was ihnen einen ölig schimmernden Glanz verlieh, während zwei seiner Dienerinnen den dicken Leib des Mannes in feinsten Nerz und eine Samtweste zu kleiden versuchten.
Dass der als Lüstling und Mann ohne Moral verschrieene Händler dabei seine Hände nicht von ihren Rundungen lassen konnte, erschwerte die Sache für die Frauen zusehends und sorgte dafür, dass diese sich mittlerweile hinter seinem Rücken Grimassen und gehauchte Flüche zuzwinkerten.

Endlich hatten sie ihn gekleidet und es war nicht von der Hand zu weisen, dass er trotz seiner wenig vorteilhaften Gestalt eine imposante Erscheinung war, denn die zahlreichen Ringe an den dicken Fingern, die wertvollen Schmuckketten um den Hals, der breite edelsteinverzierte Dupsing und nicht zuletzt das Gesicht, welches neben gierigen Schweinsäuglein ansonsten eher dem arroganten Gesichtszügen von Haien entlehnt worden war, ließen erkennen, dass dieser Mann gefährlich war. Und wer den Gerüchten der Gassen der Stadt lauschte, der wusste auch zu berichten, dass die Bewohner der Hafenstadt ebenso dachten und fühlten.

Und um wie die Wankelmütigkeit des Pöbels zu beschwören, drangen wieder vereinzelte Rufe an das Fenster des prächtigen Kontors der „van der Walls“, inmitten der Stadt und mit einem genau abgepassten Moment, in dem das Crescendo der Tusch spielenden angemieteten Kapelle ihren Höhepunkt erreichte, schwangen die schweren Flügel seiner Balkontür wie von Geisterhand gezogen auf und in Begleitung seines treuen Leibwächters und Hauptmanns seiner Wache, ließ der fette Händler sich feiern, winkte huldvoll nach links und rechts und war froh um seine Agenten in der Menge, welche die Menge zum Jubeln anstachelten.


Die Rekrutin Vidasal war mittlerweile wieder zu den Männern und Frauen der neuen Expeditionsmannschaft gestoßen, nachdem sie Balthasar in einen ruhigen Raum gebracht hatte und war den Tag über abrufbereit in deren Nähe geblieben. Nun aber, als sich der Tag in Richtung des Abends neigte, führte sie die Gruppe schnell und mit immer schwächer werdenden, weil nutzlosen, Gesten den Weg freizumachen, in Richtung der Stadtmitte.

Auch hier wurde offensichtlich, dass sich die Festlichkeit wahrhaftig auf die halbe Stadt erstreckte, denn die Wege wurden gesäumt von weiteren Schaustellern, Künstlern und Akrobaten, sowie Händlern, die ihre Waren feilboten.
Vidasal musste sich mehrmals einigen aufdringlichen Zwergen erwehren, die prächtige Waffen zu atemberaubenden Preisen anboten, gefolgt von goblinischen Talismanhändlern, die auch gegen Geisterschiffe immer das rechte und probate Mittel zu horrenden Preisen zu haben schienen.
Vidasal schien mittlerweile der kalte Angstschweiß auszubrechen und auf eine besagte Rückfrage hin, murmelte sie nur, dass die Ankunft der Gruppe Teil einer Inszenierung war und ihr der Rücken bis zu den Knochen durchgepeitscht werden würde, falls sie es versäumen sollte, die Gruppe zum genau richtigen Zeitpunkt auf den Marktplatz zu bringen.

Und wie um ihre Worte zu unterstreichen, fanden sie sich plötzlich in einer Art Blockade wieder. In einer engen Gasse hatten sich mehrere Ochsengespanne der fahrenden Händler und einer Gauklerin eng verkeilt, von hinten drängten die Schaulustigen heran und es wurde geschoben und geschubst.
Vidasal habt ihr aus den Augen verloren, ebenso einige Andere eurer Crew, als ihr eine befehlsgewohnte und selbstherrliche Stimme aus weiter Ferne vernehmt, die augenscheinlich den Beginn einer Rede darstellte:
„Bürger und Freunde, Nachbarn und Untergebene, liebgewonnene Gefährten. Mein Name ist Daen van der Wall…“

Liferipper
01.06.2009, 13:19
'Na toll.' Eigentlich hatte Lif überhaupt kein Interesse daran, eine langweilige Rede über Heldenmut, unbekannte Länder und gewaltige Schätze (die sich ohnehin Daen unter den Nagel reißen würde) zu hören, und noch weniger, dabei selbst einen Auftritt hinlegen zu dürfen. Andererseits wollte er auch nicht dafür verwntwortlich sein, dass die arme Vidasal (die sämtliche Flirtversuche von seiner Seite her abgeblockt hatte - anscheinend hatte sie entweder nach ihrem Erlebnis mit Ribubald erstmal genug von Männern, oder die Tatsache, dass er morgen aus der Stadt verschwunden sein würde, wirkte sich negativ auf seinen Charme aus; vielleicht war es auch einfach Angst vor ihrem Vorgesetzten) deswegen ausgepeitscht wurde.
Aber wie sollten sie jetzt weiterkommen? Sein Blick wanderte nach oben. 'Hmm, die Häuser sind nicht allzuhoch, von dem Wagen vor uns aus sollte es möglich sein, das Dach zu erreichen, und auf der anderen Seite sollten wir eigentlich auch heil wieder runterkommen...'
"Leute, ich glaube ich weiß, wie wir weiterkommen. Mir nach!"
Damit begann er sich an dem Wagen hochzuziehen.

Ty Ni
01.06.2009, 13:36
Ravenna war etwas enttäuscht, als van der Walls das bunte Treiben mit einer langweiligen Erwachenenrede unterbrach. So wie sie Raa kannte, hielt diese das nicht lange aus. Zeit, nach Hause zu gehen. Sie drehte sich zu ihr um. Das heißt, sie wollte sich zu ihr umdrehen, denn Raa Mon war verschwunden...

...Sie hatte die allgemeine Aufmerksamkeit genutzt und hatte sich noch während der ersten Sätze des dicken Nerzkloppses davongestohlen.
Raa Mon hasste Abschiede. Mit so etwas konnte sie nicht gut umgehen. Außerdem würde es ihr alles nur erschweren. So war es besser. Raven würde das verstehen.
Es war nicht einfach, gegen den zum Marktplatz drängenden Menschenstrom zu schwimmen. Als Raa Mon ihre übliche Route zum Hafen einschlagen wollte, stellte sich dieses als unmöglich heraus. Der gesamte Weg war mit Wagen und nach vorne drängelnden Menschen verstopft. Irgendwelche Verrückten versuchten sogar, über die Wagen hinüberzuklettern! Als Raa Mon frontal gegen eine vor Aufregung hochrote Soldatin stieß, entschied sie sich lieber doch für einen anderen Weg.

Zerzaust und mit zerknittertem Kleid gelangte sie am Hafen an.
Nach dem Lärm in den Gassen war es hier merkwürdig still, denn die feiernde Menge hatte sich für die abendlichen Festlichkeiten fast vollständig in den Stadtkern begeben.
Raa Mon sog die salzige Luft ein - das Land würde sie bald für lange Zeit nicht mehr sehen. Dafür musste sie allerdings erst unbemerkt an Deck des Expeditionsschiffes kommen. Wie? Das wusste sie noch nicht. Dafür hatte sie zu wenig Ahnung vom Ablauf des Abends.
Während sie wie die Unschuld selbst durch den Hafen spazierte, hielt sie Ausschau nach besagten Schiff und dessen Bewachung. Vielleicht lag ja auch irgendwo Ladung, die noch verstaut werden musste.

Turgon
01.06.2009, 14:08
Das konnte nicht der Ernst dieser Soldatin sein. Zuerst führte sie Otr und den Rest der Gruppe durch diese riesige Menschenmenge und verschwand dann, nur damit sie der Rede von diesem van der Wall zu hören mussten. Otr hatte ihn noch nie wirklich gesehen. Er war nur von einem Untergebenem angeheuert worden und jetzt wo er van der Wall sah, war das auch gut so. Wenn dieser eklige rundliche Mann ihn darauf angesprochen hatte, wäre er bestimmt nicht auf das Angebot eingegangen. Otr verstand nicht wie die Menge diesen Mann so bejubeln konnte. Nach näherer Betrachtung der Menschenmenge viel ihm dann auf, dass vereinzelt Leute standen, die, sobald das Jubeln abbrach, wieder anfingen, sodass die Menge wieder angestachelt wurde van der Wall zu feiern. Das würde dem Mann oben auf der Tribüne ähnlich sehen, wenn er solche Leute engagieren würde. Otr verscheuchte diese Gedanken jedoch aus seinem Kopf, weil es seiner Meinung nicht wert war über so jemanden nachzudenken.
Otr entfernte sich also etwas von der Gruppe und hielt Ausschau nach einem Stand, wo man etwas zu trinken, am besten Bier, kaufen konnte.

Mivey
01.06.2009, 14:39
Es war schon absolut voll und total überfüllt in den Gassen und Straßen von Esdess, die Menschen mühten sich ab nur um vorwärs zu kommen, es war stickig und vielen fiel das Atmen schwer teils wegen der Anstregung teils wegen dem Platzmangel.

All das kümmerte Balthasar aber recht wenig er genoß die Vorzüge der Ehrentribühne, die gepolsterten Sitze und die Pagen die einem alles brachten was man wollte, in Balthasars Falle guten Wein.
Er hatte sogar einen der Pagen dazu gebracht das er ihn von hinten leicht massierte. Balthasar hatte vielleicht ein wenig zuviel Wein genommen aber betrunken war er nocht nicht, vieleicht angeheitert aber sicher nicht betrunken.

Nun Balthasar war wirklich zurfrieden der einzige erkennbare Nachteil war vielleicht das er in beinahe unmittelbarer Nähe von Van der Waal war.

Aber dennoch war es sehr angenehm. Balthasar hatte sich auch ein wenig über seine Rede Gedanken gemacht, es würde nichts besonderes werden, nur das übliche, was sowieso jeder erwartet gespickt mit einigen Überraschungen.

Er hatte einige von der Gruppe in der Menge gesehen aber es sah aus als hätten sie sich verloren und würden sich in der Menge verteilen. Sollten die nicht jeden Moment hier antanzen? Naja wird sich alles fügen, sollte mir keine Gedanken machen.

Balthasar lehnte sich zurück, und hörte Van der Waal zu.

Liferipper
01.06.2009, 15:33
Auf dem dach angekommen stellte Lif fest, dass die Idee, hier hochzukommen sogar noch besser gewesen war, als er von unten hatte feststellen können: Über die Dächer konnte er mit kleinen Sprüngen fast bis zum Marktplatz kommen.Und noch in einer anderen Hinsicht hatte er Glück: Zwischen einigen der Häuser hingen Wäscheleinen und an einer davon wiederum ein grauer Reisemantel mit Kapuze. Lif schnappte ihn sich. Er war ihm zwar etwas zu klein, so dass er recht lächerlich wirkte, aber immerhin konnte er mit der Kapuze sein Gesicht verdecken. So solte er eigentlich auch den Auftritt bei Daen unerkannt überstehen. Und wenn er so an den schrägen Haufen dachte, mit dem er unterwegs war, sah er damit wohl sogar unauffälliger aus.
Mit seinem neuem KLeidungsstück arbeitete er sich über die Dächer zum Marktplatz vor, und sprang dann vom letzten Dach auf den Boden, direkt hinter eine größere Gruppe Zuschauer. Dann schaute er sich um, wo der Rest seiner 'Reisegruppe' abgeblieben war.

Auratus
01.06.2009, 15:34
Er hatte sich durch das Gewühle gekämpft und das kleine Mädchen entdeckt, das gerade Essen in seinem Rucksack versteckte. Interessiert blickte er ihm nach, aber vorher zog er bei einem reich aussehenden Mann mit einem dicken Säckchen an seiner Seite seinen Dolch, setzte unbemerkt einen Schnitt unten und ließ die Münzen in seinen Beutel gleiten. Hastig stahl er sich zum nächsten Lebensmittelstand davon, kaufte sich 2 Brote und einen Krug Bier.
Um nicht der Rede lauschen zu müssen quetschte er sich mühsam zwischen 2 Zelten hindurch und wandelte ein wenig am Hafen entlang, die salzige Meeresluft tat ihm gut. Da bemerkte er ein kleines Mädchen, das sich zwischen den Schiffen verbarg, von hinten schlich er sich an sie heran und blieb direkt hinter ihr stehen..
"Du bist aber hübsch..." flüsterte er als er sich zu ihr hinabbeugte, legte einen Arm um ihre Schultern und setzte sich dann neben ihr an den Landesteg.

daenerys
01.06.2009, 16:07
Carmen seufzte, als sie die verkeilten Wagen vor sich sah. Da hatten einige Wagenführer wohl nicht aufgepasst - die Ochsen waren panisch, so dass es noch schwerer wurde, die Verkeilung zu lösen.
Als sie kurz in die Menge blickte, ob sie die Soldatin erspähen konnte (doch sie war leider verschwunden), meinte sie für einen Augenblick, das Mädchen vom Geisterschiff zu sehen - doch die Geister hatten ihr bestimmt einen Streich gespielt.
Wieder seufzte sie - dass diese geknechtete Soldatin ausgepeitscht wurde, wollte Carmen unbedingt verhindern - "Auch wenn sie selbst Schuld ist, wenn sie zulässt, dass jemand solche Macht über sie hat!", dachte Carmen verbittert.
"Bei dem Fellklumpen, den ihr als Herrn dieser Stadt seht, wie könnt ihr nur so unfähig sein?! Mit eurer 'Klugheit' müsstet ihr wissen, wie ein Ochse denkt!", fuhr sie die Gauklerin an. "Schnell, beruhigt euren Ochsen, wir haben es alle eilig!", sagte Carmen und wand sich den anderen Tieren zu. Sie hatte zwar nur sehr wenige Verkeilungen von Wägen erlebt, doch der Umgang mit Ochsen war ihr vertraut. Sie sorgte dafür, dass das verzweifelte Schieben der Menge von allen Seiten etwas nachließ und versuchte, die Ochsen so schnell wie möglich zu beruhigen.
Danach trat sie ein paar Schritte zurück und rief "Torben? Kannst du mir...", sie stockte kurz und rief umso lauter, "Hilf diesem Pack, die Verkeilung mit mir zu lösen!" und sah ihn dabei bittend an.

Ty Ni
01.06.2009, 17:14
Das Mädchen hatte den Pier betreten und beäugte jedes einzelne Schiff, dass sie dort entdeckte. Zwischen den gewaltigen Seegefährten fühlte sie sich winzig. Das Schiff, dass sie suchte, schien allerdings noch nicht angekommen zu sein. Raa Mon seufzte, setzte sich an den Rand eines Anlegesteges und ließ Beine und Seele baumeln. Sie fühlte sich hier zwar winzig, aber auch geborgen.

Die Schritte waren nicht einmal besonders leise gewesen. Trotzdem zuckte Raa Mon heftig zusammen, als ihr plötzlich jemand etwas zuflüsterte und sich ein - eindeutig männlicher - Arm um ihre Schulter legte. Aus dem ersten Reflex heraus wandte sie sich ruckartig unter der Last hervor - es war ein wirklich schwerer Arm! - sprang auf und wich entsetzt ein paar Schritte zurück. Bei dem "Mann" handelte es sich eigentlich noch um einen Jugendlichen - auf der Schwelle zum Erwachsensein oder knapp darüber. Er sah muskulös und hartgesotten aus. Und er war fast zwei Köpfe größer als sie: Eine für Raa Mon recht respekteinflößende Erscheinung. Das Mädchen wusste nicht, ob es sich verarscht oder angebaggert vorkommen sollte. Und es konnte sich auch nicht entscheiden, welches von beiden eigentlich schlimmer wäre.
Ihre rechte Hand wanderte in Richtung Nähbeutel (und Schere!) und verharrte dort. "Was willst du von mir? Bist du mir etwa gefolgt?", fragte sie, die Augen zu Schlitzen aus Misstrauen verengt.

Auratus
01.06.2009, 17:26
Mit einem Grinsen auf den Lippen sah er, wie ihre Hand aus seinem Blickfeld wegwanderte, er ahnte schon was gleich kam.
"Aber aber junges Fräulein, wer will denn gleich zur Waffe greifen?" schmunzelte er und sah tief in ihre Augen. Er genoss es wie sehr er sie verunsicherte, so würde es ihm nur leichter fallen, ihr ihre Diebesbeute zu entlocken.
"Ich habe dich schon beim Fest gesehen...Du hast zünftig erlesene Speisen eingepackt..."fuhr er schmunzelnd fort,"...aber hab keine Angst, ich werde dich nicht melden, wenn du deine Beute mit mir teilst."
Neugierig musterte er ihren Rucksack und grinste immernoch.
"Nein, ich habe mir selbst die Schiffe erst angesehen und habe dich durch Zufall gefunden." antwortete er ruhig und sah sie nur weiter an.

Ty Ni
01.06.2009, 17:46
So war das also!
Raa Mons rechte Hand zuckte. Im Falle einer körperlichen Auseinandersetzung hätte sie keinerlei Chancen. Die Augenschlitze wurden noch enger und das Misstrauen wich kalter Wut.
"Und hättest du genauer hingeguckt, hättest du auch gesehen, dass es sich bei dem "erlesenen Speisen" um einen halben Teigfladen und eine handvoll Trockenfrüchte handelt. Und dass ich sie mir rechtmäßig erbettelt habe! Sie gehören mir! Was bist du eigentlich für ein heruntergekommenes Arschloch, dass du Kindern ihre Nahrung abnimmst? Du siehst nicht so aus, als ob du halb verhungert wärst. UND du hast Brot und Bier!"
Eine kleine Hand fuhr vor und deutete auf Liams frisch gekauftes Brot. Es sah ein bisschen so aus, als ob sie es aufspießen wollte.

Auratus
01.06.2009, 17:58
Liams Grinsen wird immer breiter, er lachte laut los als er ihre Worte hörte.
"Rechtmäßig erbettelt!" wiederholte er und das Lachen schüttelte ihn.
"Junges Fräulein, ich habe ganz genau gesehen wie du gestohlen hast!" Mürrisch starrte er sie an.
"Ja, ich habe zu essen. Jeden Tag nur Brot, mit etwas Glück einen gebratenen Hasen oder vielleicht sogar ein Reh, das ich mit mehreren Kumpanen niederringen muss! Du hast es einfach, bedienst dich einfach und guckst treuherzig!"
Missmutig sah er das kleine Mädchen an, es war nicht so einfach wie er es sich gedacht hatte. Ihre kleine Hand die auf das Brot deutete, brachte ihm jedoch eine Idee.
"Ich gebe dir ein Stück von meinem Brot und dafür bekomme ich ein paar Trockenfrüchte, was meinst du?" fragte er sie und sah sie weiter an.

wusch
01.06.2009, 18:05
Torben hatte sich entschlossen sich etwas umzuschauen um sich zu beruhigen, da er sonst sicherlich etwas dummens getan hätte, und dieser Dean schien ihm mindestens vom gleichen Kaliber wie der Hochverwalter zu sein, was in ihm gleich wieder ko0chende Wut hervorrief.
Nachdem er etwas herumgeschlendert war und sich eine Hühnerkeule gekauft hatte die er nun verzehrte sah er wie ein Kerl das Mädchen vom Schiff anscheinend bedrohte, und etwas von ihrem Essen, das sie wohl gestohlen hatte abhaben wollte, also nahm er die Hühnerkeule in die Linke Hand, nahm sein messer, puickte dem Kerl in den Hals und sagte:
"Nana, du wirst dem Mädchen doch wohl ihr essen lassen?
Oder?" fügte er drohend hinzu

Auratus
01.06.2009, 18:13
Er hatte die Schritte schon gehört, als das Messer seine Kehle berührt schlägt er es dem Fremden gekonnt aus der Hand und sieht ihn an.
"Törichter, was steckst du deine Nase in fremde Angelegenheiten?!" zischte er verärgert, packte sein Brot ein und richtete sich auf.
"Meine Kleine, wir sind noch nicht fertig..." zischte er dann dem Mädchen zu und band sich seinen Beutel um, dann hob er das Messer des Fremden auf und steckte es ein.
Mit einem großen Sprung gelangte er auf ein Schiff, er sprang über die ganze Reihe Schiffe bis er am Ende des Hafens war und verschwand.

wusch
01.06.2009, 18:20
"Verdammtes Ar..." schrie Torben wütend da ihm dieser kerl doch tatsächlich das Messer gestohlen hatte, als er jedoch verschwunden war, wandte er sich an Raa Mon und sagte:"Na Mädchen, gehts? Und ich schätze der Typ kommt wieder, du solltest also aufpassen, nimm das hier, ist zwar stumpf, aber noch gut zum herzeigen."
"Dann muss ich mir wohl ein neues Messer Kaufen, hier gibt es hoffentlich welche, da ich eins auf der Expedition sicher gebrauchen kann." fügte er in Gedanken hinzu.

Auratus
01.06.2009, 18:27
Keuchend hatte er sich auf einem alten Fischerboot unter einer alten Plane versteckt, aber nach ein paar Minuten traute er sich heraus und kletterte mühsam auf den morschen Steg neben ihm, der ihn zurück aufs Festland führte.
"Ich muss das kleine Mädchen wiederfinden...Nicht nur der Früchte wegen..." dachte er bei sich und lächelte leicht geistesabwesend, ehe er sich eine Bank am Meer suchte und dort Abendbrot machte.

Ty Ni
01.06.2009, 18:41
"ICH HABE ES NICHT GESTOHLEN! DU KANNST ES GAR NICHT GESEHEN HABEN!", brüllt Raa Mon dem jungen Mann mit voller Lungenkapazität hinterher. Sie bebte vor Wut drüber, dass er das einfach so behauptete. "LÜGNER!!"
Ihre Anspannung baute sich ab und das Beben wechselte in ein kaum wahrnehmbares unkonrolliertes Zittern, als Raa Mon bewusst wurde, in welcher Potentiellen Gefahr sie sich gerade befunden hatte. Außerdem tat ihr vom Schreien die Kehle weh. Sie blickte dankbar zu ihrem Retter auf. Der Narbige vom Geisterschiff. Ihr fiel ein bisschen verzögert ein, wie merkwürdig es war, ihn jetzt und hier wiederzutreffen. "Hier, nimm das.", sagte er gerade und reichte ihr eines seiner Messer. Raa Mon nahm es andächtig entgegen.
"Vielen Dank! Ich bin froh dass du gerade hier warst. Hörst du dir gar nicht die Rede an? Ich meine, die ganze Feier ist doch für euch, oder? Möchtest du vielleicht eine Trockenfrucht?",fügte sie aus Verlegenheit hinzu und nestelte ohne eine Antwort abzuwarten an ihrem Rucksack herum. Irgendwie sah letzterer verdächtig nach Segeltuch aus.

wusch
01.06.2009, 18:47
"Ja, die Feier ist für uns, und die Rede kann ich auch von hier ganz gut hören, ich kann diesen Dean nur nicht leiden, und danke für das Angebot, aber ich bin versorgt." sagte er und hob zum Beweis die Hänchenkeule "Außerdem scheinst du sie dringender als ich brauchen zu können. Ich geh jetzt jedenfalls zu Carmen, ich glaube sie wollte etwas, kannst ja mitkommen wenn du willst, der Typ schleicht hier sicher irgendwo herum."

Ty Ni
01.06.2009, 19:06
"Ehm. Carmen das ist die, die so schön Geige spielt, oder? Grüß sie von mir. Ich komm glaub ich besser nicht mit. Ich mag Daen nämlich auch nicht.", sie schielte in die Richtung in der der Kerl von vorhin verschwunden war.
"Ich werde aufpassen, ihm nicht wieder über den Weg zu laufen. Dankeschön.", sie nickte heftig und wandte sich zum Gehen.
"Achso", rief sie noch "siehst du vielleicht Balthasar? Grüß den bitte auch von mir, ja? Und gute Reise!"
'Mir auch gute Reise', dachte Raa Mon. Ihr Herz raste immer noch. Sie verließ eilig den Pier und hielt auf die Häuserfront am Hafenrand zu. Mit einem Blick nach hinten stellte sie sicher, dass ihr Retter sich in Richtung Marktplatz bewegte, bevor sie mit den Schatten verschmolz. Inzwischen war es schon recht dunkel.
Raa Mon erkletterte mit geübten Griffen eines der verwinkelteren Dächer und duckte sich an den Schornstein. Von hier aus hatte sie einen einigermaßen guten Blick über den Hafen. Und die vielen Gauben und Vorsprünge gaben Sichtschutz. Sie musste unbedingt das Schiff ausspähen. Und dann schnell einen Plan entwickeln, mit dem sie an Bord kommen konnte.

Auratus
01.06.2009, 19:28
Nach einer halben Stunde stand Liam auf, packte seine Sachen wieder zusammen und band sich seinen Beutel wieder um, das Messer des Fremden steckte noch in seinem Gürtel.
"Wo steckt denn die Kleine?" fragt3 er sich und ging in der untergehenenden Sonne zurück an die Stelle, wo er das Mädchen getroffen hatte.

Daen vom Clan
01.06.2009, 19:56
Es war Carmens resolutem Auftreten zu verdanken und nicht auch zuletzt ihrem zornesfunkelndem Blick, dass sich die Gauklerin beeilte, ihren Wagen wieder ein Stück nach hinten zu bewegen, auch wenn dies von der Menge, die hinter dem Wagen stand, mit lautem Genörgel quittiert wurde und der eine oder andere schaulistig Versammelte wohl unsanft zu Boden ging.
Endlich war der Weg wieder frei und ähnlich verstrubbelt wie nach einer schlimmen Rauferei kam nun auch die Soldatin Vidasal wieder mit hochrotem Gesicht zum Vorschein, an der Lippe leicht blutend, als hätte sie sich geprügelt und mit wütendem Blick nach links und rechts stierend, beim Anblick von Carmen und Lif jedoch wieder erleichtert lächelnd.

Oben auf dem Balkon des Kontors hingegen hatte man von den Reibereien in den dunklen Gassen keinerlei Notiz genommen. Die fleischigen Finger eingehakt in seinen schweren Ledergurt, der den feisten Bauch in Zaum hielt, erklärte Daen van der Wall gerade mit weithin hallender Stimme das Ziel der Mission und warf dabei Balthasar einen ermunternden Blick zu.„Ja, wohl wahr, die Götter haben das Haus van der Wall hart und leidgeprüft, zweimal schon, haben mir die Unbillen, die Schrecken des Meeres und die Feinde unserer geliebten Stadt mir eure Söhne entrissen!
Zweimal schon haben die dunklen Kräfte selbst sich am Fleisch dieser Stadt gelabt und nur Knochen und Blut wieder ausgespuckt, doch ICH, ICH , DAEN VAN DER WALL, sage nun: Schluss damit! Ein für alle Mal!
Diesmal…“ Er machte eine wohlberechnete Spannungspause… „…werde ich nicht nur meine besten Seeleute entsenden, sondern diesmal habe ich mich fast bis zum Ruin gebracht. Erschüttert und verzweifelt von der Bösartigkeit unserer Feinde und entsetzt von den vielen Toten, die unsere Stadt bis dahin tragen musste, habe ich mit meinem letzten, mir verbliebenen, Gold die besten Mietschwerter und Söldner gekauft, die dieser Kontinent zu bieten hat. Meine Werber haben die besten jeden Volkes handverlesen ausgesucht, es finden sich Zwerge und Elfen unter ihnen, erfahrene Barden, Priester und Krieger, die keine Furcht kennen! Diesmal, so ergeht mein Schwur an meine geliebten Nachbarn, will ich mich ruinieren, um unsere geliebten Söhne zu schützen!“

Es schien, als wäre die Menge leicht zu beeinflussen, denn kaum hatte der Händler geendet, brandete diesmal ehrlicher und wohlmeinender Jubel los, auch wenn letzte, skeptische Blicke verblieben.
Als jedoch Daen van der Wall herrisch die Arme ausbreitete und – genau, aber haargenau bemessen mit dem einsetzenden Trommelwirbel der Kapelle – auf die See deutete, schälte sich aus einem am Wasser gelegenen Lagerhaus ein stolzes Schiff heran:

http://www.kunstmaler-niebert.de/schifff_pamir50x90-Dateien/image001.jpg

„DIE WESTWIND!“, schrie der Mann, der sich um seinen Höhepunkt betrogen fühlte, als die Menge nun begeistert zu jubeln begann, und sein Kopf bekam durch das Brüllen und die heißen Temperaturen einen hochroten Kopf…
„Doch bevor ich, geliebte Nachbarn, die Vorzüge dieses teuren und unsinkbaren Schiffes erläutere, möchte ich die Gunst des Augenblicks nutzen und das Wort dem Söldnerführer gönnen, dem Mann, der diese Expedition zu Ruhm und Reichtum führen wird. Ein Mann, den ich in diesem Augenblick schon so sehr in mein Herz geschlossen habe, dass ich beschlossen habe, ihn als meinen Sohn zu adoptieren.“ Er strahlte Balthasar überglücklich an und der Hochverwalter, der leise hinter ihn getreten war, zeigte ihm die Schriftrolle mit dem Stammbaum derer ‚van der Walls’, auf dem er auch sein gestochen gut getroffenes Konterfei erkennen konnte und unter dem Jubel der Massen bedeutete Daen dem Mann aufzustehen und seine Rede vorzutragen. Dabei flüsterte er ihm aus zusammengekniffenen Lippen zu: „Los nun, Sohn, für die weinenden Mütter der Söhne die schon tot sind. Stelle ein paar deiner treuesten Kameraden vor und gib der Menge zu jubeln!“

Währenddessen nahm die Westwind ihre Position am größten Kai-Abschnitt des Hafens ein, wo sich nun ebenfalls die Lagertore öffneten und Leibeigene unter den harschen Stiefeltritten und Knüppelhieben des Hauptmannes damit begannen, die Ladung auf das Schiff zu bringen. Kistenweise Lebensmittel, fässerweise Trinkwasser, Stoffe, Werkzeuge, Baumaterial.
Es war ein einziger wuselnder Ameisenhaufen, der es blinden Passagieren, die es geschickt anstellen würden mit etwas Glück erlauben wird, sich einzuschleichen…

wusch
01.06.2009, 20:32
Während er dies hörte versteinerten Torben die Gesichtszüge, Dean hatte wirklich großartige Rhetorische Fähigkeiten, das musste Torben zugeben, der hatte doch glatt fast die ganze Bevölkerung auf seine Seite gezogen. Aber das er Balthasar nun auch noch adoptierte und ihm vielleicht etwas zuflüsterte war die Höhe.
Um sich das ganze mal aus der nähe anzusehen und auch das Schiff mal von nahem zu sehen bahnte er sich vor Zorn brodelnd einen Weg nach vorn in die nähe von Dean und überlegte was er ihm entgegenschleudern konnte.

Mivey
01.06.2009, 20:35
Wäre Balthasar nicht durch den Konsum mehrere Flaschen erlesenen Weines in einem Zustand den man als „leicht bis stärker betrunken“ verstehen könnte sondern bei klarem Geist und Verstand dann wäre seine Reaktion auf Van der Waal folgende:

Er hätte seine Arme weit ausgespreizt und laut „NEEEEEEEEEEEEIIINN“ geschrieen
Dann hätte Balthasar die Urkunde dem Handelsmann aus den Händen gerissen und in so viele Stücke zerrissen wie er nur konnte. Das was noch übrig geblieben wäre hätte er sich in den Rachen gestopft und heruntergeschluckt.

„ICH? IHR SOHN? NIEMALS! SIE KORRUPTER, ÜBERGEWICHTIGER HANDELSMONOPOLIST! EHER WÜRDE ICH HALBNACKT HERUMLAUFEN UND ALLE Großen BILBLIOTHEKEN IN MEDIAKSIS VERBRENNEN ALS DAS ICH MICH BALTHASAR VAN DER WAAL NENNE. DIESE IDEE KÖNNEN SICH SICH SONST WO HIN STECKEN.“, hätte er dem Handelsmagnat ins Gesicht geschrieen bis seine Stimme versagen würde.

Allerdings war Balthasar wohl nicht mehr geistesgegenwärtig genug um überhaupt ganz zu begreifen was Van der Waal ihm überhaupt gesagt hatte. Er solle den verstorbenen Söhnen ihre Mütter zeigen oder so was. Das Schriftstück mit seinem Gesicht darauf verstand er als Gästebucheintrag von der Garnison.

Daher taumelte er langsam zum Podest, die Menge unter ihm applaudierte ihm aber das bemerkte er nicht wirklich, und schaute kurz auf die Notizen die er sich gemacht hatte.

„Was ’n das? Wieso is’ da alles so verschwommen? Ich sollt’ beim nächsten mal einen trockenen Stift nehmen“, sagte er zu sich und warf das Stück Papier weg.

Dann begann er seine Rede.

„Liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen, und alle andern die da sind,
Toll das ihr alle hier seids! Ich finde es wirklich genial das ihr alle kommen konntet. Also ... ich bin jetz der Balthasar und ich bin der Anführer der Mission, wir gehen in die Inseln da ihr habt sicher davon gehört. Dort werden wir gaaanz viele Dinger entdecken.
Und jetz stelle ich euch einige meiner lieben und treuen Kameraden vor! Die sind wirklich witzig wisst ihr? Außer diesem spießigen Richterlein der sich für sonst was hält, und wisst ihr was? Er fragte mich den großen Balthasr allen ernstes ob ICH sein Schreiberling sein könnte. Was ich ihm gesagt hab? Das könne er sich sonst wo hinstecken! Aber gut genug geredet von den schlechten Dingen gehen wir zu den wichtigen. Ich will euch einige meiner Crew vorstellen, wir werden ja zusammen diese Inseln besuchen, hab ich euch ja gesagt nicht?“

Balthasar sah sich kurz um und erhaschte Torben, zumindest glaube er es wäre Torben, so genau erkannte er es nicht.

„Und das hier ist mein lieber Freund Torben, er ist ein mutiger Held, der besser mit dem Messer umgehen kann als jeder andere Mann in Mediaksis.“
Dann zeigte er wieder irgendwo hin und rief
„Und hier sehen wir Lif den listigen der uns auf unserer Mission sicher helfen wird.“
Und dahinten“, er wehdelte irgendwohin“ da sind dann alle anderen die sind auch wichtig weil sie ganz viel können und so.

Also wird werden sicher viel Spaß auf der Reise haben“ sagte Balthasar und beendete damit seine, in seinen Augen, erfolgreiche Rede und ging zurück zu seinem Platz.

Er plumpste einfach auf den Stuhl und – nickte ein und wurde bewusstlos. Balthasar war Alkohol nicht gewohnt.

Ty Ni
01.06.2009, 21:04
Die Rede Daen van der Walls hallte in einem unerständlichen Kauderwelsch bis in Raa Mons Versteck. Das Mädchen hörte seine Stimme, die jubelnde Menge und wartete. Die Angst gab ihr genügend Geduld um stillzusitzen. Ein Blick auf die Stelle, an der sie sich vor einiger Zeit noch befunden hatte zeigte ihr, dass der Dieb wieder zurückgekommen war und sich nach etwas umsah. Sie schauderte und duckte sich noch tiefer.
Irgendwann bemerkte sie dass die Türen eines Lagerhauses aufgeschwungen waren und ein prächtiges Schiff herausglitt.
Sie riss die Augen auf. Und damit würde sie fahren!
Das Schiff schwamm majestätisch über das Wasser und das Echo von Trommeln schwappte vom Marktplatz zu ihr herüber.
Raa Mon sah sich suchen um. Da! Die Türen eines weiteren Lagerhauses öffneten sich und ein hektischer Haufen Menschen begann, die sich darin befindliche Fracht zum größten der Anleger zu schleppen. Dort, wo nun das Schiff unter dramatischem Trommelwirbel hielt. DIE VORRÄTE.
Da war sie, Ihre Chance.

Raa Mon zog ihr Kapuzenhemd aus dem Rucksack, streifte es sich über und zog die dunkle Kapuze tief ins Gesicht. Ihr Kleid war dunkel und knielang. Dafür hatte sie es sich ausgesucht. Es würde nicht stören.
Mit einem Blick auf den Dieb am anderen Ende des Piers entschied sich sich für den Weg über die Dächer.
Leise kletterte Raa Mon - nie die Schatten verlassend - bis auf das Dach des Lagerhauses. Sie robbte bis an den hinteren Rand und hangelte sich - nach einem kritischen Blick, ob sie auch alleine war - zum Boden herab. Nach wenigen Minuten hatte sie ein schmales eingeschmissenes Fenster gefunden. Es war nun ein leichtes, durch das Loch zu langen und den Fensterflügel von der anderen Seite zu öffenen. Die magere Raa Mon war gerade schmal genug um durch die Öffnung zu passen. Da kam kein ausgewachsener oder normalgenährer Mensch hindurch. Wahrscheinlich wurden die Fenster deswegen mit so wenig Vorsicht behandelt.

Raa befand sich nun in einem dunklen Raum, in dem verdammt viele Kisten standen. Sie schlich sich vorsichtig durch die Räume nach vorne, bis sie Stimmen hörte und Licht sah. Hier stand also die Ladung für das Expeditionsschiff!
Zu Raa Mons großem Glück waren die Menschen in großer Eile und dementsprechend unaufmerksam. Am Rand des Geschehens fand sie große Truhen mit Tauen. Raa Mon erleichterte eine davon um drei Viertel ihres Inhaltes - den sie hastig in einen der Nebenräume brachte - krabbelte hinein und schloss den Deckel. In der Dunkelheit drapierte sie die verbleibenden Taue über sich und wartete still und regungslos.

Daen vom Clan
01.06.2009, 21:15
"Eine unglaublich... ergreifende und inspirierende Rede...!" jubelte Daen van der Wall, seine kalten Augen jedoch blickten den nun vor sich hin dösenden Balthasar vernichtend an. "So spricht ein... Held, ein Held, meine geliebten Nachbarn, zweifelsohne!"

Er nickte säuerlich und knurrte leise, dann wandte er sich wieder an die gaffende Menge und auf seinen Wink hin, öffneten sich die Türen seines Kontors und eine kleine Wagenkolonne aus Schiffen nachempfundenen Lastkarren bahnten sich ihren Weg durch die Menge, wobei sie allerlei Dinge ohne großen Wert in die Menge warfen, die gierig danach griffen und sich darum stritten.
"Augenscheinlich war es dass wohl, keine offenen Fragen." grummelte der Händler und rief ein letztes Mal mit Blick auf den Schlafenden: "Nun denn, Volk, so labt euch an den Speisen, die ich euch kredenze und genießt sie, betet jedoch für unsere Helden! Balthasar, den Unerschrockenen, Torben den Schlitzenden und ihren Kameraden mit den vielen Talenten.

Morgen früh schon werdet ihr in See stechen, bis dahin, gehabt euch wohl!"

Mit diesen Worten schüttelte er den Kopf, verließ den Balkon mit dem dösenden Balthasar zusammen mit seinen Begleitern und schloß hinter sich die leichten Holzverkleidungen, welche die Türen darstellten, dabei schienen sie den Anführer unbedacht auf dem Balkon auszusperren.


Raa Mon hatte es sich gerade einigermaßen bequem gemacht, als sie spürte, wie ihre Kiste stark ins Schwanken geriet und sie hörte eine kehlige männliche Stimme blubbern: "HOA! Grik, sag' dir doch, dasses zwergische Hant'lüb'n Früchte zeig', Junge! Die Kist'n werd'n immer leichter für mich, ha!"
Eine ähnlich grölende Stimme schien lachend zu antworten: "Ho, mit'n Seil'n? Die scheiss Dinger sin' doch eigentlich scheisse schwer? Bisse sicher, dass die voll is', Kleiner?"

Und während Raa vielleicht bange Augenblicke erlebte, zerstreuten sich ihre Ängste, dass sie entdeckt wurde, denn die erste Stimme grollte nun abermals lachend. "Von weg'n, dass sin' meine Muskeln, von weg'n, halbvoll, Pah!"
"Bin ja schon ruhig, Hannje, sind wir froh, dass wir die Seile hab'n, der alte Geizsack hat uns eh nur Eine von drei Kist'n mit Seil'n bewilligt! Wenn wir innen Sturm kommen, wird es schon schwer genug, mit nur einer Kiste Seile auszukomm'n."

Raa spürte, wie nach einiger Zeit das Schwanken nachließ und sie hart auf den Boden gestellt wurde.
Was sie nicht sehen konnte war, dass sie in einem gänzlich dunklen, bullaugenlosen Raum tief im Schiffsbauch gebracht wurde, in dem sich auch kistenweise Verpflegung befand...

daenerys
01.06.2009, 23:26
Carmen kam gerade rechtzeitig, um sich Balthasars "Rede" anzuhören.
"Hätte ich nicht den Bock zum Gärtner gemacht, ich würde mich bepissen vor Lachen.", murmelte sie - halb verbittert, halb belustigt - nach seiner Ansprache. Und tatsächlich hatte man manchmal den Schimmer eines Lächelns auf ihrem Gesicht ausmachen können.
Kopfschüttelnd wandte sie sich von Daen und seinem frisch gewonnenem Sohn "Balthi van Walli" (wie sie ihn in Gedanken nannte) ab, um nach einem Händler zu suchen. "Mit solchen Nichtsnutzen unterwegs und Lustmolchen von Personal werde ich ein Horn brauchen, um Alarm zu schlagen." kam ihr in den Sinn, doch zunächst fand sie nur geldhungrige Goblinbrut, die ihre eigene Pisse als Abwehrschutz gegen Geisterschiffe zu unheiligen Preisen anpriesen.
Schließlich jedoch konnte sie einen lauteren Kaufmann ausmachen, der sehr laute und stabile, doch ebenso kleine Hörner anbot. Sein Preis war - trotz ihrer gewitzten Feilschmethoden - nicht gerade niedrig, doch annehmbar.
Anschließend wandte sie sich wieder der Menge zu und sah sich nach Torben suchend um. Einmal meinte sie, einen kleinen Schatten eine Hauswand emporklettern zu sehen, doch da hatten die Geister ihr wohl wieder einen Streich gespielt.
Schließlich entdeckte sie Torben im Gewirr - er stand in der Nähe einiger Spielleute - und ging auf ihn zu: "Da bist du. was für eine inspirierende Rede unseres Anführers, nicht wahr?." Sie blickte ihn schelmisch an und bewegte den Fuß zum Lied der Spielleute.

Raknar
01.06.2009, 23:42
Anscheinend war die "Darbietung" zuende, und ein wenig freute es Woglar, dass dieser merkwürdige van der Wall - "van der Wal" hätte bei der Körpermasse besser zu ihm gepasst - sich auf diese Weise blamiert hatte. Immerhin hatte er sie über eine Woche hier sitzen lassen! Hoffentlich würde das Schiff dieses Mal wirklich kommen! Und Balthasar... Woglar war sich nicht sicher, ob Balthasar wirklich eine gute Wahl gewesen war. Obwohl er ihn verstehen konnte - auch er könnte ein Schlückchen vertragen, er war ziemlich nervös. Er wühlte sich also durch zur Taverne, in der er die letzen Nächte geschlafen hatte.

Liferipper
02.06.2009, 00:43
"Ich würde sagen, wir haben den richtigen Mann zum Anführer gemacht", wandte sich Lif an die anderen. "Außerdem bin ich dafür, dass wir seinem Beispiel folgen, und den Abend ordentlich begießen; wer weiß wann wir das nächste Mal Gelegenheit haben. Die erste Runde geht auf mich!"
Und damit wandte er sich einer der zahlreichen Tavernen zu, die sich heute wohl nicht über mangelnden Gewinn würden beklagen können.

Flying Sheep
02.06.2009, 01:59
"Begießen?!"

Daeron war sofort hellwach. Den Großteil der Rede hatte er verpasst und das war ihm bewusst. Es kümmerte ihn allerdings nicht. Er war ein Mann der Taten, für Worte hatte er nicht viel übrig (es sei denn es ginge um Valar, versteht sich).

"Haha! Ich bin dabei! Da wollen wir doch gleich mal austesten, wie viel unser Oberzwerg… verzeiht… Oberkuttenmensch taugt, nicht wahr!"

Er wandte sich Balthasar zu

"Los, komm hier runter, Junge, und zeig uns deine… Führungsqualität! Auf zur Kneipe!"

Ty Ni
02.06.2009, 06:39
In der stickigen Dunkelheit ihrer Kiste, wartete ein Mädchen mit ziemlich schlechtem Gewissen und plötzlicher Angst vor Stürmen darauf, dass die Hafenarbeiter ihre Arbeit beendeten.
Das Versteck war nämlich furchtbar langweilig und unbequem.
Die Zeit zog sich dahin und Raa Mon fiel in einen unruhigen, oberflächlichen Schlaf. Als sie erwachte, herrschte vollkommene Stille um sie.
Ein paar Minuten wartete sie noch - vorsichtshalber - denn sie hatte keine Ahnung, wie lange sie geschlafen haben mochte.

Dann öffnete sich der Truhendeckel und ein gefaltet aussehendes kleines Wesen entstieg dem Inneren, streckte seinen Rücken und sog gierig Luft ein. Hier herrschte ebenfalls vollkommene Dunkelheit. Na toll.
Raa Mon stakste, sich unbeholfen vorwärts tastend, durch die Schiffsladung. Keine Ahnung, was in den Kisten war, an denen sie sich regelmäßig die Schienbeine stieß.
Irgendwann stieß sie an eine Wand. Nun war es einfacher. Raa ging einmal um den ganzen Raum. Sie ertastete die Tür und zog sich auf die gegenüberliegende Wand zurück. Nach einigem Herumtasten fand sie zu ihrem Entzücken Stoffballen, zwischen denen sie sich verkroch. Sie Sog den Duft von Leinen ein, kuschelte sich an die Stofbahnen und nickte wieder ein. Diesmal schlief sie ruhiger.

Daen vom Clan
02.06.2009, 10:49
Nach einer durchzechten Nacht...
Stolz und majestätisch lag der Viermaster 'Westwind' im Hafenbecken, bewacht von nicht weniger als vier Dutzend der Wachen und Krieger aus dem Hause der 'van der Walls', die mit grimmigen Mienen versuchten, ihre Furcht vor dem Schiff zu verbergen, welches - soviel habt ihr in den Kneipengesprächen des gestrigen Abends herausgefunden - schon jetzt als verflucht gilt und als drittes Geisterschiff gehandelt wird.

Das Verladen der Ladung und Ausrüstung hatte bis weit nach Mitternacht gedauert, doch nun, im gleißenden Sonnenlicht eines erwachenden, heißen Sommertages wetteiferten sowohl die Kapelle als auch das infernalische Brüllen der Möwen um die Aufmerksamkeit der unzähligen Bürger die gekommen waren, das Schiff und seine Mannschaft nun zu verabschieden.
In wenigen Augenblicken würde es soweit sein, das Schiff würde ablegen und seinen Kurs Richtung Süden einschlagen.

Als wäre Mannschaft totgeweiht, schwanken die Abschiedsgrüße zwischen echter Sorge und Galgenhumor, nicht Wenige sind es, die Glücksbringer oder kleine, jedoch erlesen ausgesuchte Notrationen den Helden und den Matrosen in die Hände drücken.
Nach dem "Spießrutenlauf" durch die Menge jedoch, liegt das prachtvolle Schiff vor euch, genauso wie die Planke, die euch an Bord führt. Die Segel sind gerafft, das Meer im Hafenbecken scheint schon voller Erwartung und diebischer Freude zu glucksen und ihr setzt eure Schritte an Bord.

Direkt neben der Planke seht ihr einen gelassen dastehenden, südländisch aussehenden Mann in Gala-Uniform stehen, der jedem von euch die Hand reicht und sich freundlich und mit sichtbarer Erleichterung ob eurer Waffen als Kapitän Firruza vorstellt und jedem von euch ein kleines, schmuckloses Zimmer mit Bullauge und Hängematte zuweist...

Das Schiff wird wohl jeden Moment ablegen...!

Mivey
02.06.2009, 18:31
Langsam wachte Balthasar auf. Er streckte seine Glieder und wurde langsam wach. Es war bereits heller Morgen, man hörte die Möwen rufen, ein Zeichen das die Stadt direkt am Meer lag und wer eine feine Nase hatte konnte sogar das salzige Meer riechen.

Balthasar fühlte sich grauenhaft, jeder Knochen und jeder Muskel schmerzten doch sie alle übertraf sein gewaltiger Kopfschmerz. Er hatte in einer unbequemen Lage geschlafen und fühlte das, doch woher sein Kopfschmerz kam das wusste Balthasar nicht, das einzige woran er sich noch erinnern konnte war das er die Rede gehalten hatte und sie war ein erfolg gewesen doch an was genaues konnte er sich nicht mehr erinnern, alles war so verschwommen.

„Anscheinend war habe ich großen Eindruck mit meiner Rede erweckt, ich sollte aber nicht so viel darüber reden, ein Geistesmensch sollte nicht angeben sondern sich zurückhalten. Doch wieso hat man mich hier zurückgelassen und wieso bin ich hier eingeschlafen?“

Balthasar gingen noch einige andere Fragen durch den Kopf als er plötzlich die fernen Rufe einige Seemänner hörte, da drehte er sich um und – sah das sein Schiff jeden Moment den Hafen verlassen könnte!

„Schockschwerenot! Ich muss sofort zum Hafen“, rief er entsetzt.

Doch da bemerkte er erst das er ungefähr 2 Meter über dem Boden war, auf dieser Ehrentribüne, er eilte zur Tür doch sie war verschlossen.

Er wusste das seine Chancen die Tür durch Gewalt rechtzeitig öffnen zu können geringer war als die Dichte von Wasser bei hundert Grad Celsius. Er musste eine alternative finden und zwar schnell.

Er ging zur Brüstung des Balkons und lehnte sich zurück. Er konnte einen Heuwagen direkt unter sich erspähen. „Das sollte gehen....“, murmelte er sich zu.

Er schwang sich über den Balkon, machte sich sicher wo er landen würde und sprang in der Hoffnung das der Wagen ihn aushielt.

Auratus
03.06.2009, 12:21
Liam begutachtete skeptisch sein neues Zimmer, legte seinen Beutel neben die Hängematte und legte sich probeweise hin, sie war angenehmer als die alten Banken auf denen er sonst immer schlief.
Wehmütig dachte er an seine Kindheit, wie seine Mutter ihm immer eine Geschichte erzählt hatte bevor er einschlief, wie sie ihn noch einmal zudeckte.
Und an seinen Vater, wie er ihn immer geschlagen hatte, weil er sich nicht seinem Willen unterordnen und ihm beim Stall ausmisten half. Oft hatte er den Gürtel auf Liams Rücken toben lassen...

BIT
03.06.2009, 12:37
Thomas hatte sich also nicht getäuscht. Der junge Balthasar war tatsächlich zu unerfahren, um auch nur eine treffende Rede zu halten. Er hatte es nicht einmal geschafft, sämtliche Mitglieder der Expedition beim Namen zu benennen. Das konnte ja noch lustig werden.

Aber es gab auch noch andere Dinge, über die Thomas sich den Kopf zerbrechen musste. So schön die Westwind auch war, so handelte es sich bei ihr dennoch um ein Schiff. Thomas schauderte allein beim Gedanken daran. Wie alle Mitglieder seiner Familie hatte er bedauerlicherweise eine kleine Schwäche für die Seekrankheit geerbt. Zweifelsohne würde er so ein Bild für die Götter abgeben. Aber es war nun einmal nicht zu ändern.

Sorgsam packte Thomas seine Sachen zusammen und betrat das Schiff. Schon beim ersten Schwanken der Plnaken überkam ihn eine wohlbekannte Flauheit in der Magengegend. Er fragte sich wie lange es wohl dauern würde bis er sein Frühstück wiedersah.

daenerys
03.06.2009, 13:11
Da lag es vor ihr, leicht von den Wellen des unendlichen Meeres bewegt: Das erste Schiff, mit dem Carmen reiste. Es war freilich prunkvoll, stabil und auf seine Weise schön, doch in ihren Augen vor allem eine Herausforderung, welche die gut bekannte und verhasste Angst in ihr aufkeimen ließ. "Ich lasse mich nicht beherrschen.", flüsterte sie wild entschlossen und setzte einen Fuß auf das Schiff. Es wiegte sich leicht zur Seite, als wolle es Carmen abschütteln. "Ich werde dich bezwingen." flüsterte sie mit geschlossenen Augen und zog den zweiten Fuß nach.
Das - wenn auch nur sehr leicht - schwankende Schiff sorgte für ein flaues Gefühl in ihrem Magen, was sie jedoch ignorierte. Sie fragte Kapitän Firruza nach dem Namen des Schiffsbesitzers (sie wusste zwar nicht, ob auch ein Übernachten in einem Schiff, dessen Besitzer man nicht kennt, zu jener Regel ihrer Großmutter zählte, doch sie wollte lieber nichts riskieren) und untersuchte anschließend ihr Zimmer nach fremden Gegenständen, konnte aber nichts entdecken. Danach verteilte sie ihr Gepäck im Raum und ging wieder an Deck. Zwar sagte sie sich selbst, dass sie nur die schöne Aussicht des Meeres genießen wollte, aber möglicherweise gab es andere Gründe dafür, weshalb Carmen so nah an der Reling stand.

Liferipper
03.06.2009, 13:21
Mit diesem Schwanken würde Lif noch Probleme bekommen. Ging es auf See immer so auf und ab? Ungelenk setzte er einen Fuß vor den anderen. Schließlich erreichte er eine Planke, die nach oben führte. Moment, Planke? Er blickte sich um. 'Oh, ich bin ja noch gar nicht auf dem Schiff. Aber trotzdem schwankt hier alles so. Hmm, vielleicht steht dann auf dem Schiff alles still!'
Von diesem erfreulichen Gedanken ermutigt setzte er einen Fuß auf die Planke. Als er den zweiten nachziehen wollte, verlor er das Gleichgewicht, und fiel hintenüber. 'Immerhin bin ich nicht ins Wasser gefallen.' Während er sich auf allen vieren auf das Schiff vorarbeitete, konnte er seine Gedanken immerhin soweit ordnen, dass er beschließen konnte, in Zukunft nicht mehr mit einem Zwerg die Nacht über durchzusaufen, wenn er am nächsten Morgen etwas wichtiges vorhatte.

Daen vom Clan
03.06.2009, 13:42
Der Kopf des Karrenbesitzers ruckte herum, als er die Erschütterung auf seinem Wagen bemerkte und eine steile Zornesader schwoll ihm auf der Stirn an, doch wie durch ein Wunder glätteten sich seine Gesichtszüge und er grinste breit: "Der Herr Exep...Pexid...Forschungsreise-Anführer, willkommen auf meinem Wagen, sagt doch etwas, hoher Herr, ich fahre Euch doch gerne zum Hafen."
Damit gab er seinem Ochen den Ziemer zu spüren und der Karren setzte sich langsam in Bewegung, während an Deck des Schiffes schon emsig die Matrosen sich an ihr Tagwerk machten.

Kapitän Firuzza lehnte sich neben Carmen an die Reling und warf ihr einen aufmunternden Blick zu. Schließlich antwortete er: "Das Schiff gehört natürlich meinem Herren, dem Finanzmagnaten van der Wall, aber die Oberhoheit dieses Schiffes besitze ich, insofern frage ich mich natürlich, ob ich Euch irgendwie helfen kann, schöne Dame."

wusch
03.06.2009, 14:55
Torben hatte gerade seine Tasche in seinem Zimmer abgelegt, und ging, die ganze Zeit in sich hineingrinsend, da ihm Balthasars "Rede" noch lebhaft vor Augen war. Oben Angekommen sah er sich nochmal um, er war zwar schon früher auf dem einen oder anderen Schiff gefahren, aber imm nur auf kleineren und auf Flüssen, was natürlich etwas ganz anderes war als auf so einem großen mehrere Tage übers Meer zu segeln. Er ging zu Carmen die an der Reling stand und fragte:"NA Carmen, schon früher zur See gefahren? Bei mir ist es, von Flussfahrten mal abgesehen, das erste mal."

Auratus
03.06.2009, 14:58
Liam vernahm die seltsamen Töne aus seinem linken Nachbarzimmer und klopfte entzürnt mit seiner Faust gegen die Wand.
"Ruhe, wie soll man so ein Nickerchen halten?!" knurrte er verärgert.

Lynx
03.06.2009, 15:41
Dahlia saß in ihrer Kabine in ihrer Hängematte. Momentan hätte man kaum bemerkt, dass man sich auf einem Schiff befand, so ruhig lag es im Wasser. Sobald sie jedoch Fahrt aufgenommen haben würden, würde es in dieser Hängematte bestimmt nicht allzu leicht sein, Schlaf zu finden.
Die Elfe hatte sich bewusst aus all dem Geplänkel vorhin heraus gehalten. Sie kannte niemanden der anderen, deshalb war es ihr egal, wer sie durch diese Expedition führen würde.
Behutsam lehnte Dahlia ihren Speer gegen einen Stuhl und drehte sich Richtung Tür. Sie wollte sich an Deck etwas umsehen und die anderen Teilnehmer hier ein wenig in Augenschein nehmen, und eigentlich sollte sie dafür doch keine Waffe brauchen... Doch nach kurzem Zögern schloss sich ihre Hand wieder um den weißen Griff , nahm also den Speer doch mit, und machte sich auf den Weg zum Deck.

Daen vom Clan
03.06.2009, 16:25
Endlich war es soweit...
Unter dem frenetischen Jubel und den Segenswünschen der unzähligen Bürgern der Hafenstadt, lichtete die Westwind die Anker und fuhr aus dem Hafenbecken in Richtung der friedlich und still daliegenden See mit sachtem Wind, als wollten die Götter höchstpersönlich zum Gelingen der Fahrt mitwirken.

Nachdenklich blickt ihr ein letztes Mal zurück, erkennt den Händler 'van der Wall', der pikiert ein weißes Spitzentaschentuch zum Winken benutzte, in dass er zuvor noch kräftig seine Nase erleichtert hatte und sein Blick ruht voll Stolz und Erwartung zumeist auf Balthasar.

Lif hingegen kann unmöglich der wehmütige Blick des Abschieds von Rekrutin Vidasal entgangen sein, während der Hochverwalter Ridubald noch lange an der Kaimauer entlangstakste, um einen letzten Blick auf Carmen zu erhaschen.

Und weit hinter den eigentlich Feiernden, fragten sich zwei Seebären gerade, warum unzählige wetterfeste und hochwertige Taue und Seile in einer dunklen Ecke liegen.

Kaum ist das stolze Schiff jedoch aus der Hafeneinfahrt gefahren, umgibt euch bald schon die unendliche See mit leichtem Seegang. Die Möwen werden weniger und der Geruch wird salzig-herb. Die Matrosen bedenken euch mit großer Kameradschaft und es ist offensichtlich, dass sie euch sehr dankbar sind, dass ihr als ihre Beschützer fungiert und so ist es nicht verwunderlich, dass euch die Männer und Frauen des Schiffes gerne zum Würfelspiel unter Deck oder einem Umtrunk an Bord einladen, eingenommen unter dem sehenswerten Sternenhimmel des Ringdomo-Ozeans, den Kurs beständig nach Süden haltend...

Während des vierten Tages auf See nimmt der Kapitän - der sich als sehr zuvorkommender Kommandant erwiesen hat - Einige von euch zur Seite und zeigt mit gerunzelter, sorgenzerfurchter Stirn auf eine bedrohlich wirkende, tiefschwarze Wolkenwand, die, getrieben vom rasch aufkommenden, kälteren Wind, rasch auf euch zukommt.
In ihrem Herzen blitzt es bereits und die weiße Gischt hoher Wellenkämme ist dort bereits auszumachen - es scheint, als würdet ihr auf einen Sturm zurasen, deswegen bittet der Mann die nächsten Umstehenden, einen Abstecher in den Laderaum zu machen, um dort die Ersatzseile bereitzulegen, falls es nach dem Sturm Einiges zu reparieren gäbe...

wusch
03.06.2009, 16:44
Im dunklen Laderaum wurde heller, als sich die Luke zum Laderaum öffnete und Torben hinunter kam, und er sich umsah, hier unten war alles was sie so brauchten, von Nahrungsmitteln und Getränken, die er in der Regel gut hinunter bekam, den er hatte nur manchmal leichte Seekrankheit, bis hin zu großen Stoffballen und Kisten aller Art. Weiter hinten entdeckte er zu seiner verwunderung eine offene Kiste, in der Seile lagen, allerdings nur sehr wenige.
"Merkwürdig, was ist denn mit den ganzen Seilen passiert, wir haben doch in den 4 Tagen kaum welche gebraucht." dachte er sich
Dann plötzlich war ihm als hätte er ein merkwürdiges Geräusch gehört und drehte sich um, es schien nicht vom Eingang, sondern von irgendwo im Lagerraum zu kommen, und auf einmal fühlte er sich beobachtet.

Ty Ni
03.06.2009, 17:28
Raa Mon achtete in den ersten Tagen auf See sehr darauf, nicht bemerkt zu werden, aus Angst, man würde sie wieder zurückschicken.
Es fiel ihr nicht sehr leicht, denn im Lagerraum gab es keinerlei Licht, was die Beschäftigungsmöglichkeiten sehr einschränkte. Es war das langweiligste, dass sie je in ihrem Leben erlebt hatte. Außerdem verlor man hier jegliches Zeitgefühl. Raa Mon schlief und aß, wann sie das Bedürfnis dazu verspürte. Schon bald hatte sie herausgefunden in welchen Kisten sich welches Essen befand.
Die Gelegenheiten in denen sie sich die Füße vertat und andere notwendige Dinge außerhalb des Lagerraums verrichtete hielt sie möglichst selten. Außerdem prüfte sie immer zuerst, ob es draußen gerade dunkel war.

In der Zeit dazwischen turnte sie im Dunkeln über die Kisten - was beim Schaukeln des SChiffes ziemlich lustig war - oder aß ihre Trockenfrüchte und versuchte dabei zu erraten, was sie gerade in der Hand hielt.
Ansonsten schlief sie viel. Wie auch jetzt.

Sie träumte, dass sie über die Dächer kletterte. Raven war bei ihr, und sie machten eine Art Wettrennen. Raven war viel schneller als sie, denn die Dächer kannten und akteptierten sie. Raa Mon gegeüber verhielten sie sich feindselig. Sie bäumten sich auf und versuchten, sie abzuwerfen. Es war verdammt schwer sich festzuhalten. Raa Mon verlor das Gleichgewicht. Sie schwankte. Fiel und ...

...stieß sich den Kopf an der SChiffswand.
Der Raum schwankte heftig und warf ihren Körper hin und her. "Ah! Was ist mit dem SChiff los?" Raa Mon kämpfte sich auf die Beine und taumelte unsicher durch die Dunkelheit.
Irgendetwas ließ hier gewaltig schief. Sie wollte einen Blick durch die Tür riskieren.
Sie hatte gerade den Türflügel ertastet, als die Klinke betätigt wurde. Raa Mon wich entsetzt zur Seite.
Die Tür schwang auf und eine Gestalt trat herein - es war der Narbige, der ihr das Messer geschenkt hatte. Er bewegte sich in Richtung Seilkiste und stutzte. Verdammt, hatte er sie entdeckt?
Raa Mon nutzte den Moment und flitzte auf den Gang hinaus.
Sie wurde sich schnell der Unsinnigkeit ihrer Tat bewusst.
1. Mit ihrem Versteckspiel war es sowieso vorbei.
2. Bei starkem Seegang kann man nicht gut rennen.
Sie schlitterte, in dem Versuch aufrecht zu bleiben - quer über den Holzboden, prallte von einer Wand ab und fiel in eine der geöffneten Kabinen. Schuldbewusst sah sie zu der Person auf, der diese offensichtlich gehörte.

Turgon
03.06.2009, 17:49
Nun war er schon vier Tage auf dem Schiff und es war noch nichts passiert. Otr war noch nicht einmal seekrank geworden. Er war aber auch froh über die Ruhe, wenn er nur an den Anfang der Fahrt zurückdachte. Wie er verschlafen hatte und zum Schiff sprinten musste, um es noch rechtzeitig zu erreichen. Solche Sachen passierten ihm immer.
Dank der Ruhe konnte er aber auch an seinem kleinen Projekt weiter arbeiten. Als er sich am Abend vor ihrer Abfahrt von der Gruppe davon geschlichen hatte, hatte er eine interessante Gruppe von Musikern gesehen, von denen einer einfach nur auf einem Kasten getrommelt und dabei erstaunliche Rhythmen erzeugt hatte. Nach einem Gespräch mit dem Musiker über den Aufbau des seltsamen Instruments, war Otr losgezogen und hatte sich einige Dinge gekauft, um dieses Instrument nachzubauen. Mit diesen Sachen war er dann auf das Schiff gegangen und fing an zu bauen. Im Moment war er noch nicht sehr weit, da er sich mit Holz noch nicht so gut auskannte, aber langsam nahm der Kasten Form an.
Während er so mit dem Holz arbeitete, entwickelte er ein Gefühl für dieses Material. Es machte ihm Spass damit zu arbeiten und langsam wurde Otr sich bewusst, was sein Vater früher immer gemeint hatte, wenn er von der Arbeit mit Metallen und Erzen gesprochen hatte. Otr schien ein Material gefunden zu haben, mit dem er arbeiten wollte.
Er malte sich schon aus wie er im Süden Bäume fällen, Häuser bauen und noch viel mehr machen würde. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. Fröhlich stand er auf und beschloss seine Arbeit für einen Moment ruhen zu lassen um Kapitän Firuzza aufzusuchen und zu fragen, wie lange die Fahrt wohl noch dauern würde und ob dieser schon einmal im Süden war.

Flying Sheep
03.06.2009, 18:03
Daeron hatte sich auch am vierten Tage nicht daran gewöhnen können, dass er seinen Hammer nicht mit ins Bett nehmen konnte. Zum einen gab es kein Bett und zum anderen war in der Hängematte kein Platz für das Ungetüm. Eigentlich sollte es eine Erleichterung für ihn sein, aber er fühlte sich unsicher dabei und so schreckte er in den vergangenen Nächten mehrmals auf, um sich davon zu überzeugen, dass er alleine im Raum war.
Auch sonst konnte sich der Zwerg nur schwer an die hohe See gewöhnen. Ein Zwerg gehört eben in eine sichere Miene. Ein solches Geschaukel würde es dort nicht geben... Und nun auch noch dieser Sturm. Daeron liebte Auseinandersetzungen, aber doch nicht mit einem Gegner, den man nicht mit einem Hammerschlag eine Etage tiefer befördern konnte. So hatte er sich das nicht vorgestellt.

"Wenn doch wenigstens Bier an Bord wäre… das würde diese Überfahrt wenigstens erträglicher…"

Mit einem Ruck schaukelte das Schiff erneut und mit ihm flogen der Zwerg und sein Gepäck quer durch die Kabine.

Daen vom Clan
03.06.2009, 18:08
Kapitän Firuzza hatte eine mehr als besorgte Miene aufgesetzt, als er in Richtung der Wolkenwand blickte, die noch immer direkt auf sie zuhielt und er murmelte leise: "Wie verflucht, seitlich gegen den Wind... seltsam..." hielt jedoch mit dem Murmeln sofort inne, als Otr an ihn herantrat und er zwang sich zu einem gelassenen Grinsen.

"Tja, der Süden, nach meinen Berechnungen sollten wir in gut 2,3 Tagen wohl im Basislager ankommen, so wurde es mir beschrieben. Laut dem Herrn van der Wall finden wir dort einen sehr gut ausgebauten Vorposten vor. Dort können wir uns dann aufrüsten und den Weg ins Landesinnere suchen um dann eine Siedlung zu gründen. Ich hingegen, nun, ich werde dann abfahren und neue Siedler holen, denke ich wohl.
Was gibt es sonst noch zu sagen, der Südeni st sehr heiß, tropisch sagt man, überall wachsen riesige Bäume, die Luft und der Himmel sind grün vor Blatt- und Pflanzenwerk und schwarz vor Moskitos und anderer Stechmücken."

Er zuckte mit den Schultern und seine Augen schienen sich erschrocken zu weiten, er blinzelte in Richtung des Wassers und während ihm eine - mittlerweile erschreckend kalte - Brise den Hut vom Kopf wehte, beugte er sich über die Reling.
Als die Umstehenden seinem Beispiel folgten, konnten auch sie es erkennen:
Unter dem Schiff, in Richtung des Hecks tummelten sich kleine schwarze Schatten...
http://resources.vol.at/FastResource.aspx?ResourceID=news-20080805-01161168-image
Weißglänzende Quallen, durchzogen von einem schimmernden Geflecht tiefschwarzer Adern und dem Schiff mit der stoischen Ruhe einer lauernden Schlange folgend, und zwar Tausende von Ihnen.
Plötzlich wurde es an Bord des Schiffes totenstill und die meisten Matrosen sahen mit blanken Entsetzen nach unten.

"Ich habe noch nie soviele dieser Räuber auf einmal gesehen...", flüsterte der Kapitän mit Furcht in den Augen. "Dies sind verfluchte Wesen, durch und durch böse Jäger, Raubtiere, sie töten aus reiner Freude jedes Wesen in ihrem Umkreis. Fische und alles, dass ins Meer fällt..."

Auratus
03.06.2009, 18:37
Verwundert blickte Liam auf, als das kleine Mädchen in seine Kabine purzelte, dann half er ihm vorsichtig auf.
"So sehen wir uns also wieder..."grinste er und sah in ihre Augen.
"Wie sie wohl an Bord gekommen ist?"fragte er sich und zog vorsichtshalber das Messer des Fremden.

Ty Ni
03.06.2009, 18:44
Ahrg! NICHT! NICHT DER! Raa Mon riss die Augen auf, sprachlos, während eine ihr unangenehm bekannte Gestalt sie auf die Beine zog. Das Schiff schaukelte im Sturm und Raa gab sich alle Mühe, nicht auf ihr Gegenüber zu fallen.
Er grinste sie an. Und zog sein Messer. Und Raa Mon schrie.

Seldara
03.06.2009, 18:48
Nessa verstaute sorgfältig ihre beiden Taschen unter ihrer Hängematte, bevor sie sich der Kleidung darauf zuwandte. Seufzend schlüpfte sie aus ihrem Kleid und in die enge dunkelblaue Hose samt passendem langärmligen Hemd. Ihre beiden Dolche staken in den Lederscheiden, die gut sichtbar an ihrem Gürtel baumelten.
"Viel weiß ich nicht von meinen Mitreisenden. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, wie man zu sagen pflegt." Gedankenversunken schlüpfte die Elfe in ihre beiden leichten Schuhe und zog den Gürtel enger. Das Kleid landete schlussendlich doch noch in einer der Taschen, aber nicht ohne einen wehmütigen Blick.
Sie trat aus der Kajüte und schloss sorgfältig die Tür ab. Der Schlüssel fand einen Platz in einem kleinen Gürtelbeutelchen.
Nessa schwankte zwar immernoch leicht, aber sie fand durchaus Gefallen an den Bewegungen des Schiffes. "Hilft, den Gleichgewichtssinn zu erhalten!"
Ein Schrei ertönte ganz aus der Nähe. "Klang wie ein junges Mädchen, aber was hätte eines hier zu suchen?"
Neugierig geworden lief die Elfe eilig durch die Gänge, bis sie tatsächlich auf ein Mädchen und einen jungen Mann stieß, der sie offenbar gegen ihren Willen festhielt. Sie warf dem Mann einen eisigen Blick zu und trat, die Hände bewusst auf die beiden Dolche gestützt, näher an beide heran.
"Gibt es hier ein Problem, kleines Fräulein, bei dem ich helfen kann?" Nessa wartete auf die Reaktion des Mädchens, in der Hoffnung, die Situation korrekt interpretiert zu haben.

Auratus
03.06.2009, 19:17
Er merkte, dass das kleine Mädchen ihm nicht gewachsen war, steckte das Messer wieder weg und fing sie auf, als das Schiff schaukelte. Als er sie sicher hatte, hielt er ihr mit der linken Hand den Mund zu.
Da entdeckte er Nessa, die ihn offensichtlich gesehen hatte und erwiderte ihren Blick genauso.
"Verzeiht, meine kleine Schwester hat sich auf dem Schiff rumgetrieben..." antwortete er mit gespielter Freundlichkeit, stand auf und schob mit dem Ellenbogen die Türe wieder zu.
Mit der Kleinen im Arm stand er breitbeinig in seinem kleinen Zimmerchen und ging zurück zu seiner Hängematte.
"Als ob ich dich abschlachten würde!" zischte er verärgert und sah in ihre Augen. Er holte ein paar Mal tief Luft.
"Ganz ruhig Kleines, ich tue dir nichts..." flüsterte er angestrengt und setzte sich, das kleine Mädchen fest umklammert, in seine Hängematte.

daenerys
03.06.2009, 19:32
Als sie die weiß-schimmernden Wesen im Wasser entdeckte, fielen Carmen - als wäre es gestern gewesen - die vielen hundert Geschichten ihrer Großmutter ein. Die Geschichten über böse Geister. Und eben jene schienen das Schiff zu verfolgen und - fast schlimmer noch - der Kapitän schien sie zu kennen: >>Dies sind verfluchte Wesen, durch und durch böse Jäger, Raubtiere, sie töten aus reiner Freude jedes Wesen in ihrem Umkreis.<< Sie besah sich erneut das näher kommende Unwetter und trat einen Schritt vom Kapitän zurück: "Heilige Scheiße, dieses Schiff ist ... wahrhaftig verflucht! Woher kennt ihr diese Geister? Weshalb verfolgen sie dieses Schiff?" Tränen der Panik und Wut schossen in ihre Augen. Wiedereinmal hatte sie einem Mann - in diesem Falle dem Kapitän und Daen van der Wall - viel zu sehr vertraut und wiedereinmal würde sie es fürchterlich büßen müssen. "SAGT ES MIR!", schrie sie den Kapitän an und aus einem Gefühl der Hilflosigkeit umklammerte sie den Dolch an ihrem Gürtel.

wusch
03.06.2009, 19:37
Torben ging zu der Ecke aus der das Geräusch kam und sah jedoch nichts, auch wenn ihm zwischendurch so war als hätte er etwas gehört, als er sich dann jedoch umsah, hörte er einen schrei, er konnte nicht genau sagen von wem, es hörte sich aber so an als ob er von einem Kind war, was schon komisch war, da eigentlich keine Kinder an Bord waren. Also ging Torben aus dem Lagerraum hinaus um herauszufinden wer geschrien hatte.

Turgon
03.06.2009, 19:41
Der Anblick dieser Seeräuber erschreckte Otr zutiefst. Wenn er daran dachte, dass bald ein Sturm losbrechen würde, ging er lieber schnell in seine Kabine, nicht dass er am Ende noch über Bord geworfen wurde.
Als Nichtschwimmer in einen riesigen Ozean voller gefräßiger Räuber zu stürzen, gefiel ihm gar nicht.
Somit bedankte sich Otr bei dem Kapitän und trabte vorsichtig wieder in Richtung Kabine, bedacht darauf nicht zu stürzen. In der Kabine zog er die Tür hinter sich zu und war enttäuscht, dass er sie nicht abschließen konnte, also klemmte er seine Axt unter den Griff.
„Das müsste genug gesichert sein, dass keine Sturmböe die Tür aufreißen kann und mich hinausspülen kann.“, dachte er befriedigt und zog seinen kleinen Dolch, mit dem er sich an einem unnützen Stück Holz zu schaffen machte. Gemütlich schnitze er vor sich hin, während seine Gedanken abschweiften. Riesige Bäume. Diese Worte gingen ihm immer wieder durch den Kopf.

Ty Ni
03.06.2009, 19:43
Jemand betrat den Raum - das war gut. Es war eine Elfe und SIE HATTE DOLCHE. Das war noch besser.
Als der Mann das Messer wieder wegstecke, wertete Raa Mon das als Verbesserung der Situation. Als er sie festhielt und die Hand auf den Mund presste, ahnte sie, dass sie sich getäuscht hatte.
Raa Mon wollte der Elfe mitteilen, sie könne dem jungen Mann doch bitte den Hintern mit ihren Dolchen verschönern, doch die Hand auf ihrem Mund gestaltete das nicht gerade einfach. Bevor sie sich verständlich machen konnte, hatte der schreckliche Kerl die Tür schon wieder zugeschlagen und sie mit sich auf die Hängematte geschleppt.
Das ging nun wirklich zu weit!
Raa Mon fand ihre Beherrschung wieder um sie gleich darauf an die Wut zu verlieren. Sie biss und spuckte, bis er sie mit einem ärgerlichen Schrei loslies, nutzte den Überraschungsmoment und wand sich aus seinem Griff heraus. Sie war geistesgegenwärtig genug, dabei den Dolch aus seinem Gürtel zu ziehen. Dann stürtzte sie zur Tür, riss sie auf und RANNTE.
"Helft mir!", brüllte sie.

Auratus
03.06.2009, 20:13
Ehe er wußte wie ihm geschieht war sein Gesicht samt Oberkörper vollgespuckt, an seinem linken Mittelfinger bluteten die Abdrücke ihrer Zähne. Knurrend richtete er sich wieder auf und erblickte das Mädchen wie es die hölzerne Treppe nach oben auf Deck rannte.
Mit ein paar schnellen Schritten lief er ihr nach, mit einem gewagten Sprung am Anfang der Treppe wollte er sie wieder einfangen, was ihm aber misslang. Er knallte nur bäuchlings auf die Treppe, Tränen schossen in seine Augen.
Nach ein paar Minuten stand er dann auf und ging mit schmerzendem Körper zurück in seine Kabine.

Seldara
03.06.2009, 20:23
Nessa war flink aus dem Weg gesprungen, als die Tür aufgestoßen wurde. Sie hatte nicht eingegriffen, weil ihr die Situation doch etwas zu schnell abgelaufen war.
Schließlich warf sie noch einen finsteren Blick auf diesen komischen jungen Mann und wandte sich dann um, zu dem kleinen Mädchen hin. Da keine unmittelbare Gefahr zu bestehen schien, sah sie die Kleine einfach nur freundlich an und wartete schweigend ab.

wusch
03.06.2009, 20:25
Bei dem Schrei "Helft Mir!" Begann Torben zu rennen, und zu seiner Überraschung sah er die vollkommen verängstigte Raa Mon von der Elfe und einem jungen Mann umringt und fragte erstaunt:"Was ist denn passiert? Und wie bist du überhaupt hierhergekommen Raa Mon?

Ty Ni
03.06.2009, 20:34
Ihr Verfolger war verschwunden. Raa sah sich von Leuten umringt, die auf sie einredeten, (okay, es waren drei, aber die ließen den engen Flur schon ziemlich überfüllt aussehen.)
So viel Aufmerksamkeit von Erwachsenen hatte sie nicht mehr bekommen, seit man sie auf dem Stoffmarkt beim stehlen erwischt hatte. Sie war etwas verwirrt, seit einer Woche bestand ihr ihr Leben zu sehr aus Flüchten und hinfallen. Optional: Flüchten und Leute überrennen. Und das Schaukeln des SChiffes machte es nicht besser. Es war alles ein bisschen viel auf einmal
"Er hat mich mit einem Dolch bedroht!", entrüstete sie sich. "Ein GESTOHLENER Dolch. Aber meine Trockenfrüchte waren schon alle."
Sie atmete tief durch.
Sie machte den Mund auf, um ihren vorherigen Kauderwelsch zu richten, brachte nichts heraus und schloss ihn wieder.
Sie drückte dem Narbigen seinen zurückeroberten Dolch in die Hände.
"Ich möchte bitte zu Balthasar."

Liferipper
03.06.2009, 21:05
Lif, der sich auf Deck befand, um sich die Sonne auf die Haut brennen zu lassen (es tat verdammt gut, dass die Matrosen die ganze Arbeit erledigten und sie in der Zwischenzeit nichts zu tun hatten), trat neben den Kapitän, und fragte: "Also wird aus meinem Bad heute wohl nichts mehr. Wie sieht's eigentlich aus: Umfahren wir den Sturm oder fahren wir mitten durch? Ich denke doch, dass da drin eine ziemlich hohe Gefahr besteht, über Bord geschleudert zu werden, und rausfischen scheint im Moment ja nicht zu gehen..."

Daen vom Clan
03.06.2009, 23:18
Furezza biss sich auf die Lippen als die Frau neben ihm sich ihrer Verzweiflung ergab und fast betreten oder schuldbewusst blickte er zu Boden. "Ich hätte es wissen müssen, dieser verfluchte Narr will uns in den Tod schicken...!" grollte er in unbestimmte Richtung und legte ihr seine Hand sanft auf die Schulter.

"Geht unter Deck, schönes Weib. Sofort. Euer Kamerad hier hat Recht, wer hier von Bord gespült wird, den werden die salzigen Jäger erwischen, sie sind..." Er brach ab, sein Blick flackerte vor Furcht.

Der Kapitän warf dann Lif einen nachdenklichen Blick zu, dann schien er sich zu straffen, als wolle er einen unangenehmen Gedanken abschütteln.
"Jetzt müssen wir sehen, ob wir dieses Schiff retten können!", meinte er dann entschlossen und reckte fast trotzig das Kinn mit dem sauber gestutzten Kinnbart vor, um dann schnellen Schrittes auf der Heckaufbaute dem Steuermann und dann später seinen Matrosen harsche Kommandos hinauf zu brüllen.

Lif konnte mit Erleichterung erkennen, dass der mächtige Viermaster sich nun deutlich zur Seite neigte um den Sturm seitlich zu umgehen, doch ihm fielen zwei Dinge ins Auge...
Unten im Wasser begannen die unheimlichen Quallenkreaturen sich nun gegenseitig anzugreifen und mit ihren gifttriefenden Tentakeln auch den Schiffsrumpf zu peitschen, der allerdings noch lange standhalten würde, wie im rasenden Wahn schlugen diese Kreaturen um sich und Lif erkannte, dass einige der gläsern wirkenden Tentakelstränge mit etwas Glück und Geschick durchaus Leute an Deck treffen könnten.

Das Zweite, dass er sah, war jedoch noch schrecklicher: Wie ein angriffslustiges Raubtier schien die Wolkendecke und die Essenz des Sturmes sich zusammenzukauern um dann - von eisigen Winden gepeitscht - sich auf das Schiff heranzubewegen, unheimlicherweise mit der Intelligenz eines Jägers auf breiter Front, als würde die Sturmfront ein Abfangmanöver einleiten.

Dann scholl die Stimme des Kapitäns in schierer Verzweiflung über das Deck: "DER STURM WIRD UNS TREFFEN!!"

Liferipper
04.06.2009, 10:14
"Carmen, ich werd dir mit Freude helfen, dir ein paar neue Foltermethoden für Daen auszudenken, aber jetzt sollten wir erstmal unter Deck gehen. Den Matrosen können wir ohnehin nicht helfen."
Er fasst sie am Arm und versuchte sie zum Eingang ins Innere zu führen.

daenerys
04.06.2009, 11:17
Die beruhigenden Worte und Berührungen holten Carmen wieder auf den (wenn auch schwankenden) Boden zurück und ließen ihre Panik verschwinden. Gerade das Angebot mit den Foltermethoden war sehr verlockend, doch zunächst sollte sie, wie Lif es gesagt hatte, unter Deck gehen, ehe diese Biester sie erwischen konnten. Sie raunte ein schwer verständliches "Geht wieder..." in Richtung des Kapitäns.
So folgte Carmen Lif unter Deck und beobachtete neugierig die Menschenansammlung.

Flying Sheep
04.06.2009, 12:20
Ein leichter Grünton machte sich im Gesicht des Zwergs bemerkbar, als er die Worte des Kapitäns in seiner Kabine vernahm.

"Der Sturm wird uns treffen…? Na wunderbar... Wenn ich diesen Daen in die Finger bekomme!"

Am liebsten hätte er sich an etwas festgebunden, um den nötigen Halt zu bekommen, doch das waren nur Gedankenspielereien. Vielmehr hoffte er, so bald wie möglich wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen.

Da der Kram im Gang noch immer nicht aufhöre und Daeron ohnehin eine Ablenkung suchte, verließ er den Raum und fand sich in einem Menschenauflauf wider.