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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : The New World Economy



Hippokrates
26.07.2003, 20:24
Es gibt Tage - diesen zum Beispiel - da frage ich mich: wo soll das alles hingehen.
Im Moment ist die Politik bemüht, im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit eine möglichst gute Figur zu machen (man bemerke: nicht möglichst gute Arbeit), bekommt sie aber scheinbar nicht in den Griff.
Wie auch?
Es werden in Deutschland doch täglich Menschen durch Maschinen ersetzt. Oder man verlagert die Produktion gleich in Ausland.
Wo soll das mal hinführen?
Wird demnächst alles in Billigländern produziert, damit wir es dann kaufen?
Von welchem Geld eigentlich, wenn hier alle produzierenden Berufe aussterben?

Mich würde mal interessieren, wie ihr denkt, dass es wirtschaftlich so in 50 Jahren in Deutschland bzw. auf der Welt aussieht.

Zieg Feld
26.07.2003, 20:28
Ich muß sagen ich denke in diesem Punkt ziemlich Optimistisch.
Zurzeit befinden wir uns ja noch im konjunturellem Tief. (Hoffentlich stimmt das auch ^^)
Es kann also irgendwann nur besser werden. Ich selbst hab zwar noch nie ein Hoch erlebt, bin aber zuversichtlich das es in ein paar jährchen besser wird.

Hippokrates
26.07.2003, 20:36
Ok, das mag sein.
Ich meinte vor allem aber die wirtschaftliche Struktur: wo wird was produziert? Wer soll es kaufen?
Was sollen die Menschen in den Industrieländern noch machen, wenn die gesamte Produktion in Billiglohnländern ist?

M-P
26.07.2003, 20:39
eigentlich ist doch arbeit vorhanden, die meisten arbeitslosen in deutschland sind einfach nur faul, so kommt's mir jedenfalls vor.

aber trotzdem, der kanzler und die ganzen parteien könnten mehr geld für ausbildung investieren, aber nein, sie verlangen mehr gehalt (war doch neulich was, wo das politiker gehalt um 3000 euro angehoben wurde, oder so ähnlich, jedenfalls haben die doch mehr als genug) und fahren auf staatskosten in den 'verdienten' urlaub, das politische system ist eigentlich ein zusammengewürfelter haufen mist, najo.

Sephren
26.07.2003, 20:39
Denke das wird sich einpendeln... wenn alles in Billiglohnländern produziert wird, werden hier die Löhne runtergeschraubt, bzw. dort hoch... so 'ne Art Angebot und Nachfrage ;)

und naja
agree @ Manga-Protector... obwohl das nich auf alle zutrifft. Aber in der Regel findet der, der wirklich Arbeit will auch welche... :O

Aber meine Ahnung in Politik ist sowieso beschränkt und ich will nich ins Stammtischnivau abrutschen, deswegen werd ich wohl nicht mehr viel dazu sagen ;).

Was mich interessieren würde... dürfte der Staat z. B. einen Langzeitarbeitslosen für seine Arbeitslosenhilfe arbeiten lassen (z. B. den Leuten von den Stadtwerken (sauber machen, ausbesserungsarbeiten, putztruppe etc.) helfen)? So nach der Art, du bekommst Arbeitslosenhilfe, damit du dir nen Job suchen kannst und musst halt auch ein bissl was dafür tun?

aurelius
26.07.2003, 20:41
@ hippokrates:
Du hast schon Recht, das tägliche Leben wird immer unpersönlicher. Zum Beispiel das Bankwesen, früher ein absolut personeller Bereich, wird heute auch immer mehr maschinell erledigt. Statt Schalterbeamten gibt es Einzahlungsautomaten usw. Und durch die EU-Osterweiterung wird es der deutschen Wirtschaft noch schlechter gehen. So niedrig wie dort das Lohniveau ist, wird Deutschland bald nicht mehr mithalten können auf dem internationalen Markt. In 50 Jahren wird sich sicher viel getan haben. Ich denke Amerika wird schon lange wirtschaftlich untergegangen sein, und der Rest der Welt wird wirtschaftlich sehr eng zusammen liegen. Die Im- und Exportbestimmungen werden gelockert sein, so dass das einzieg Kriterium Qualität und Preis sein wird. Und insofern werden sich die Industreistaaten überlegen müssen wie sie weiterhin gegen ihre Konkurrenten aus den billig-produzierenden Ländern bestehen wollen. Ich denke es wird nur noch eine Währung geben, denn der Trend läuft ganz klar in Richtung Globalisierung.
@ Zieg Feld:
Ich bin nicht so optimistisch. Weltwirtschaftlich wird Deutschland nicht bestehen können, jedenfalls nicht auf diesem Niveau. Vielleicht wird es eine kurzfristige Verbesserung der lage geben, doch längerfristig wird Deutschland ganz anders konzeptioniert werden müssen.

Hippokrates
26.07.2003, 20:52
@M-P:
Das ist nur die Bildzeitungsanalyse. Man liest täglich in der Zeitung, dass soundsoviel Stellen gestrichen werden. Letztens erst wieder bei Rheinmetall. Wo soll man denn Arbeit finden, wenn alle nur Jobs kürzen, statt sie anzubieten?

Das mit den Diäten weiß ich jetzt so nicht. Ich weiß aber, dass die Lufthansa ihre Vorstandsbezüge erhöht hat. Teilweise um bis zu 100%

@Sephren: Ja, darf er. Frage mich auch immer, warum das nicht gemacht wird...

@aurelius:
Das Problem ist ja nur: alles was die Billiglohnländer produzieren muss irgendwer kaufen. Das sind dann wir.
Aber woher nehmen wir dann das Geld?

Eggman
26.07.2003, 22:04
Welch Frevel an der Menschheit,
dieses unkeusche Feuerross a.k.a. Eisenbahn,
sie versprüht gar garstig Feuer und Rauch, so daß
die Wälder herniederbrennen und das Vieh auf den Weiden verended.
Wo soll das hinführen ?

:(

Zieg Feld
27.07.2003, 01:46
Zitat von Hippokrates
Ok, das mag sein.
Ich meinte vor allem aber die wirtschaftliche Struktur: wo wird was produziert? Wer soll es kaufen?

Ach, ich versteh jetzt was du meinst.
Hm, gute Frage, denn wenn alles ins Auslang geht, wird hier weniger Geld verdient. Ergo heißt das, wenn weniger Geld da ist, kann nur weniger gekauft werden...


Zitat von aurelius
Vielleicht wird es eine kurzfristige Verbesserung der lage geben, doch längerfristig wird Deutschland ganz anders konzeptioniert werden müssen.

So einen Hintergedanken hatte ich dabei, ich würde es mir sogar wünschen, wenn es erwas anders als jetzt laufen würde. Aber wie, das weiß ich nicht.

aurelius
27.07.2003, 06:09
@ Zieg Feld:


So einen Hintergedanken hatte ich dabei, ich würde es mir sogar wünschen, wenn es erwas anders als jetzt laufen würde. Aber wie, das weiß ich nicht.
Ich denke, es gibt da auch keine so pauschale Lösung. Ich stelle mir das schon eher vor wie eine Revolution, also viel tiefgründiger als irgendwelche Reformen. Dadurch, dass es immer weniger Kriege gibt, immer noch viel zu viele, aber insgesamt nicht mehr die großen verfeindeten Mächte, erreicht der Handel neue Dimensionen, die es noch nie gab. Seit den frühesten Anfängen des Handels gab es immer Bündnisse gegen die Feinde. Und jetzt, wo alle Kontinente mit allen Großmächten Handel miteinander führen, treten ganz neue Probleme auf. Ich denke, die einzige dauerhaft mögliche Situation wird eine From von Kommunismus sein, also alle haben in etwa gleich viel. Dann wird es auch keine Kriege mehr geben, da es dabei immer nur darum ging, wer wovon mehr hat. Das ganze Lebensniveau aller Völker muss sich einfach angleichen, nur so kann man den Sprung in diesen Jahrtausend schaffen.Ich glaube es dauert nicht mehr lange, vielleicht gibt es schon in 50 Jahren erste Ansätze einer gemeinsamen Gesetzesgrundlage aller Staaten, vielleicht wird die Welt sogar zum ersten Mal aus nur einem Staat bestehen. Bis dahin ist es natürlich noch ein langer und beschwerlicher Weg, aber die EU ist ein Ansatz. Und es wird auch sicher viel Proteste geben, aber ich als realistischer Mensch glaube nicht an Frieden, solange es noch einen Menschen auf der Welt gibt, der hungert. Man sollte jetzt schon anfangen, das übertriebene Lebensniveau abzusenken, denn unser hoher Standard wird nicht haltbar sein, ausgedehnt auf die gesamte Erdbevölkerung. Vielleicht hört sich das ein bisschen pathetisch oder abgedreht an, aber ich sehe die Menschheit vor den entscheidenden Schritten stehen, und so schnell wie die Menschheit sich in der Vergangenheit entwickelt hat, mit immer schnelleren Revolutionen, kann man doch gar nicht absehen, wie lange sich unser Weltbild noch halten kann.

Hippokrates
27.07.2003, 19:44
Die typisch menschliche Lösung wäre es, wenn eine einzelne Großmacht (z.B. die USA) die ganze Welt beherrscht und mehr oder weniger unterdrückt.
Dass geht dann eine Weile so, bis es eine Revolution gibt.
Die Großmacht wird gestürzt und es gibt eine neue idealistische Weltgemeinschaft - bis sich 20 Jahre später der nächste Diktator aufschwingt...

Zieg Feld
27.07.2003, 22:33
Eine Revolution, haha, so viele reden schon davon. Ich persönlich glaube allerdings nicht, das es in nächster Zeit eine geben wird. Man meckert zwar viel, aber IMO geht es allen noh zu gut, als das man es unbedingt auf biegen und brechen ändern will.


Zitat von aurelius
vielleicht wird die Welt sogar zum ersten Mal aus nur einem Staat bestehen.


Ich glaube, das wird nie passieren ;)

dafür gibt es zu viele Barrieren die man einfach nicht durchbrechen kann. Eine davon ist sicherlich die Menschliche Natur, etwas beherrschen zu wollen. (Wie Hippokrates schon einen Post oben geschrieben hat ^^)

aurelius
28.07.2003, 05:17
dafür gibt es zu viele Barrieren die man einfach nicht durchbrechen kann. Eine davon ist sicherlich die Menschliche Natur, etwas beherrschen zu wollen
Ja, da hast du sicher Recht. Und da sehe ich genau das aktuelle Problem. Es liegt in der Natur des Menschen, herrschen zu wollen, und es liegt in der Natur des Menschen, Kriege zu führen. Ob mit Steinen, Pfeilen, Schwertern oder Atombomben, es gab Krieg immer. Und das ist vielleicht der Teufelskreis. Wunsch nach mehr Macht (aus dem Gefühl der Ungerechtigkeit heraus) => gewaltsame Durchsetzung => Tod, Elend, Verschlechterung der Situation => Wunsch nach Besserung der Situation => Wunsch nach mehr Macht. Und das immer so weiter. Und vielleicht bin ich wirklich nur ein dummer Idealist, aber ich habe immer noch den unverschämten Anspruch auf Frieden. Wären alle gleich, könnte niemand sich ungerecht behandelt fühlen, und die Vorraussetzungen für einen Krieg wären gar nicht gegeben. Und warum hat der Kommunismus/Sozialismus nicht funktioniert? Doch nur, weil es immer noch wohlhabende Menschen gab. So kam der Neid auf und endete im Endeffekt auch mit einer Revolution. Na ja, ich befürchte ich bin etwas vom Thema abgekommen, es ging ja eher um Wirtschaft als um Politik.

M.Sepi
28.07.2003, 06:00
Ich würd mal sagen das es in den nächsten 50 Jahren es ziemlich Zappendüster aussieht!Denn es herrscht ja jetzt schon soviel Arbeitslosigkeit!Ich frag mich wirklich wie die Politiker das hinbekommen wollen,sie reden einfach zuviel anstatt mal zu handeln!

Gruß MIB