Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kriegsdienstverweigerung
Hey, ich hoffe hier kann ich hilfe finden. Ich hab vor ein paar Tagen meine Kriegsdienstverweigerung abgeschickt. Leider bekam ich nach ein paar Tagen eine Nachricht wo drin stand das meine Beweggründe nicht ausführlich sind.
Deswegen wollte ich fragen ob ich meine Bewegründe hier posten kann und ihr mir sagen könnt was fehlt oder was ich lieber weg lassen sollte.
Whiz-zarD
16.03.2009, 13:13
Musst du doch wissen, ob du es seelisch verkraften kannst, eine Beweggründe hier offen zu legen ;)
Naja, vielleicht wäre es auch der Falsche Bereich gewesen. Deswegen wollte ich erstmal auf Antwort warten.
Persönliche Darlegung der Beweggründe für meine Kriegsdienstverweigerung
Erst letztens sah ich einen Bericht über den Gaza Konflikt in den Nachrichten. Dort hieß es, dass Israelische Soldaten mutwillig auf Zivilisten zielten. Gezeigt wurde ein kleiner Junge, der offenbar von einem Scharfschützen niedergeschossen wurde.
Bei solchen Bildern dreht sich mir der Magen um und obwohl ich weiß, dass dies die Bundeswehr nicht zu verantworten hat, kann ich mich, nachdem solche Berichte höre, nicht in einer Soldatenuniform sehen.
Denn die Ausbildung zum Soldaten ist eine Verwandlung. Eine Verwandlung der Moralvorstellung, eine Verwandlung der Menschlichkeit, eine Verwandlung in jemanden, der bereit ist zu töten.
Da stellt sich für mich die Frage, warum mir die Ausbildung überhaupt das RECHT gibt jemanden zu töten? Warum darf ich über Leben und Tod entscheiden, nur weil mir beigebracht wurde, wie ich dies am effektivsten mache?
Das ist auch gleich mein nächster Punkt: Die Waffe - der effektivste Weg jemandem das Leben zu nehmen.
In einem berühmten Zitat heißt es "Waffen töten keine Menschen - Menschen töten Menschen", doch dies kann in einer Zeit der Präzisionsgewehre und der Atombombe kaum noch die ganze Wahrheit sein.
Niemals könnte ich eine Waffe auch nur in der Hand halten. Eine Maschinerie, die nur zu einem Zweck entwickelt wurde: dem Töten.
Oft höre ich von Freunden über neuartige Videospiele in denen Kriegssituationen unglaublich realitätsnah dargestellt werden und einem das Gefühl geben, mittendrin zu sein. In diesen Spielen geht es darum, so viele gegnerische Soldaten wie möglich zu erschießen und viele meiner Freunde scheinen diese Spiele sehr zu genießen.
Doch frage ich mich wie viel Spaß so etwas noch macht, wenn der feindliche Soldat Familie und Freunde hat, die ihn und lieben und dann erfahren müssen, dass er im Krieg gefallen ist.
Wenn ich mir dann noch vorstelle, ich hätte diesen Mann umgebracht und hätte all die Trauer, die mit seinem Tod ausgelöst würde, zu verantworten, sehe ich entgültig keinen Grund den Kriegsdienst auch nur in Erwägung zu ziehen.
Man sagt die Aufgabe eines Soldaten sei, den Frieden zu bewahren. Doch ich sehe das als eine Aufgabe an, die uns allen aufgetragen ist und der beste Weg diese zu erfüllen ist ohne Waffen und ohne Gewalt.
Deswegen möchte ich Zivildienst leisten.
Lucian der Graue
16.03.2009, 13:37
Hmm....irgendwie verstehe ich das alles auch nicht so recht.Bei meiner Musterung wurde ich über gar nichts aufgeklärt,ergo weiß ich nicht mal, dass ich eine schriftliche Kriegsdienstverweigerung ertellen muss.
Ich wurde auch für tauglich bemustert,und will auch lieber den Zivildienst ableisten,heißt das jetzt,das ich auch solch einen Kriegsdienstverweigerungsantrag stellen muss :confused:
Ich habe gehört,dass wenn ich über 25 Jahre bin,und mich noch in meiner Ausbildung befinde,der "Weißer Jahrgang" auf mich treffen könnte.
Whiz-zarD
16.03.2009, 14:00
Ich habe gehört,dass wenn ich über 25 Jahre bin,und mich noch in meiner Ausbildung befinde,der "Weißer Jahrgang" auf mich treffen könnte.
Weißer Jahrgang? Keine Ahnung was du damit meinst.
Die Einberufungszeit endet ab den 23ten Lebensjahr.
Wer also das 23te Lebensjahr erreicht hat, ohne bisher gemustert oder einberufen zu sein, der braucht nicht mehr die Wehrpflicht absitzen.
Etwas anders sieht es bei denen aus, die schon einmal einberufen worden sind, es aber, aufgrund von Ausbildung, Studium, etc., zurückgestellt haben, können bis zum 25ten Lebensjahr einberufen werden.
Wer aber im Katastrophenschutz tätig ist (Feuerwehr, THW, etc.) und deshalb bis zum 23ten Lebensjahr nicht einberufen werden konnte, kann noch bis zum 30ten Lebensjahr einberufen werden.
Bis zum 32ten Lebensjahr dauert die Einberufungszeit, für die Personen, an, die wegen ihrer Berufsausbildung vorwiegend im Militär dienlich sein können. (z.B. Ärtze)
Mordechaj
16.03.2009, 15:40
Erst letztens sah ich einen Bericht über den Gaza Konflikt in den Nachrichten. Dort hieß es, dass Israelische Soldaten mutwillig auf Zivilisten zielten. Gezeigt wurde ein kleiner Junge, der offenbar von einem Scharfschützen niedergeschossen wurde.
Bei solchen Bildern dreht sich mir der Magen um und obwohl ich weiß, dass dies die Bundeswehr nicht zu verantworten hat, kann ich mich, nachdem solche Berichte höre, nicht in einer Soldatenuniform sehen.
Erster Fehler: Beispiel Gazakonflikt. Die Leute dort unten haben eine Moral des Hasses entwickelt (schau auf Youtube nach!), die sich in keinster Weise mit den Aufgaben der Bundeswehr deckt, die sich ja faktisch auch nicht mal als Kriegsorgan sieht.
Denn die Ausbildung zum Soldaten ist eine Verwandlung. Eine Verwandlung der Moralvorstellung, eine Verwandlung der Menschlichkeit, eine Verwandlung in jemanden, der bereit ist zu töten.
Zu wenig ausgeführt. Letztendlich dient die Ausbildung an der Waffe primär dazu, sich zu verteidigen, bzw. autoritär auftreten zu können. Beides ist mit bloßem Dastehen oder einer Verwundung des "Ziels" auch getan, ohne, dass du jemanden tötest. Mehr dazu weiter unten.
Da stellt sich für mich die Frage, ... Eine Maschinerie, die nur zu einem Zweck entwickelt wurde: dem Töten.
Das ist populistisches Gekrame. Natürlich wurde das alles erstmal fein zum Töten entwickelt, aber gerade deshalb hat die Bundesrepublik ja keine Nuklearwaffen.
Oft höre ich von Freunden über neuartige Videospiele in denen Kriegssituationen unglaublich realitätsnah dargestellt werden ..., dass er im Krieg gefallen ist.
Das hat leider keinerlei Themenbezug mehr.
Wenn ich mir dann noch vorstelle, ich hätte diesen Mann umgebracht und hätte all die Trauer, die mit seinem Tod ausgelöst würde, zu verantworten, sehe ich entgültig keinen Grund den Kriegsdienst auch nur in Erwägung zu ziehen.
Ein driftiger Grund, wenn halt aus deiner Vorüberlegung heraus auch schon wieder zu verallgemeinert: Du tötest nicht immer.
Man sagt die Aufgabe eines Soldaten sei, den Frieden zu bewahren. Doch ich sehe das als eine Aufgabe an, die uns allen aufgetragen ist und der beste Weg diese zu erfüllen ist ohne Waffen und ohne Gewalt.
Womit du im Übrigen alle weiteren Bundeswehrfunktionen außen vor stellst.
Hier mal ein paar Auszüge aus meiner Kriegsdienstverweigerung (und um das etwas zu qualifizieren: ich trete im Juli meinen Zivildienst an):
Erster Punkt: Eigene Erfahrungen kommen immer gut. Wenn du dein Wissen nur aus Computerspielen hast, ist das leider wenig glaubwürdig.
Ich habe den Tod meiner Großeltern väterlicherseits miterlebt und weiß nicht nur dadurch, wie sich der Verlust eines Menschen für die Angehörigen anfühlt. Ich sehe mich so nicht im Stande, diesen Schmerz auch anderen zuzufügen.
Zweiter Punkt: Die Waffe ist nicht nur zum Töten da. Wenn du aber schon die Vorstellung, dich durch die Waffe über einen Menschen zu stellen, ablehnst, hat das durchaus moralisches Gewicht. Dahinein fällt dann auch dein freier Wille, ob du tötest oder nicht (ich persönlich habe immer noch die Vorstellung, dass mir als Soldat niemand vorzuschreiben hat, wen ich erschießen soll). Da die Menschenwürde auch rechtlich verhaftet und damit Teil unserer demokratischen Identität ist, ist das von vornherein ein wichtiger Beweggrund.
Auch wehre ich mich gegen die Vorstellung, das Leben eines Menschen aufgrund weniger Sekunden bewerten zu können, beziehungsweise diese Einschätzung erst gar nicht zu treffen. Ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, ein Leben auszulöschen, welches nicht weniger Wert hat als das meinige, gar widerstrebt es mir, einen Menschen willentlich zu verletzen, oder nur eine Waffe auf ihn zu richten, denn jede dieser Taten verstößt grundsätzlich gegen meine Auffassung von menschlicher Würde.
Begründe vielleicht auch, warum du für den Zivildienst eher infrage kommst.
Wie dem ausführlichen Lebenslauf zu entnehmen ist, sehe ich meine Zukunft und meine Begabungen eher im sozialen Umgang mit Menschen, vor allem mit Älteren und Kranken. Diese Auffassung legt mir den Zivildienst näher als den Wehrdienst, [...] denn ich kann den Menschen direkt und guten Gewissens helfen; eine Chance, die mir während meines Grundwehrdienstes verwehrt bliebe.
Letztendlich kannst du deine pazifistischen Ansichten auch noch irgendwo direkt unterbringen, letztendlich aber bist du im Wehrdienst nichts weiter, als ein Verteidigungssoldat bzw. Fluthelfer und ähnliches und kein Organ zur Kriegsführung.
Lucian der Graue
16.03.2009, 16:48
Weißer Jahrgang? Keine Ahnung was du damit meinst.
Füher wurden so Leute bezeichnet,die wegen nicht bestehender Wehrpflicht nicht eingezogen wurden.
Heute gilt der Begriff für Leute,die halt zu alt für die Bundeswehr sind(meist zwischen 23-30 Jahren)und somit nicht mehr einberufen werden.Ka ob sich daran in Zukunft etwas ändern könnte.Bewerbermangel/Rekrutenmangel etc.
Die Einberufungszeit endet ab den 23ten Lebensjahr.
Wer also das 23te Lebensjahr erreicht hat, ohne bisher gemustert oder einberufen zu sein, der braucht nicht mehr die Wehrpflicht absitzen.Etwas anders sieht es bei denen aus, die schon einmal einberufen worden sind, es aber, aufgrund von Ausbildung, Studium, etc., zurückgestellt haben, können bis zum 25ten Lebensjahr einberufen werden.
Ah ok.Das man bis zum 23 Lebensjahr nicht bemustert wird,ist ja eher unwahrscheinlich.
Also wenn meine Berufsausbildung bis zum 25 Lebensjahr anhalten würde,wäre ich quasi aus dem Schneider !
für die Personen, an, die wegen ihrer Berufsausbildung vorwiegend im Militär dienlich sein können. (z.B. Ärtze)
Hmmm...einen Lagerist wird das wohl nicht betreffen^^
Bring ein paar Zitate rein. Leute mit philosophischer Kenntnis sind nicht so interessant für Militär (watweißich, Satre mit dem "wenn ich in einem Krieg einberufen werde, ist dieser Krieg mein Krieg, weil ich jederzeit mich ihm hätte entziehen können, durch Selbstmord oder Fahnenflucht. [..] Da ich mich ihm nicht entzogen habe, habe ich ihn gewählt." - bzw. dat mit Man is fully responsible for his nature and his choices.)
Da du nichts christliches reingebracht hast, geh ich mal davon aus, dass du kein Christ bist. Wenns dir egal ist, ob der Text auch tatsächlich dich wiederspiegelt, kannst du ja behaupten, du wärst ein Christ und du würdest die Lehren von Christus so interpretieren, dass Töten grundsätzlich scheiße ist (von wegen dat mit der Backe), religiösen Krams ignorieren die auch eher nicht
In meine Verweigerung wollt ich noch schreiben "Terrorismus ist der Krieg der Armen, Krieg ist der Terrorismus der Reichen", habs dann aber doch gelassen, so arg übertreiben wollt ich dann auch nicht ^^
Whiz-zarD
17.03.2009, 11:23
Ah ok.Das man bis zum 23 Lebensjahr nicht bemustert wird,ist ja eher unwahrscheinlich.
Ich bin nicht gemustert und werde in 2 wochen 25 ;)
Ich kenn auch noch andere Leute, die nicht gemustert worden sind und mittlerweile 28/29 sind ^^
So unwahrscheinlich ist das heute nicht mehr, dass man nicht gemustert wird.
Da du nichts christliches reingebracht hast, geh ich mal davon aus, dass du kein Christ bist. Wenns dir egal ist, ob der Text auch tatsächlich dich wiederspiegelt, kannst du ja behaupten, du wärst ein Christ und du würdest die Lehren von Christus so interpretieren, dass Töten grundsätzlich scheiße ist (von wegen dat mit der Backe), religiösen Krams ignorieren die auch eher nicht
Man sollte aber wissen, wovon man da schreibt. Die laden manchmal Leute stichprobenartig ein, um zu schauen, ob die Person, die das geschrieben hat, wirklich davon überzeugt ist oder ob er einfach keine Lust hat und irgendwas aus dem Internet gezogen hat.
Lucian der Graue
18.03.2009, 15:06
Ich bin nicht gemustert und werde in 2 wochen 25 ;)
Ich kenn auch noch andere Leute, die nicht gemustert worden sind und mittlerweile 28/29 sind ^^
So unwahrscheinlich ist das heute nicht mehr, dass man nicht gemustert wird.
:eek:
Dabei dachte ich das wegen sinkender Geburtenrate und Rekrutenmangel erst recht jeder bemustert wird :D
Naja,wenn dein Nachname mit einem "z" anfängt kann man das ja verstehen^^
Whiz-zarD
18.03.2009, 15:23
Naja,wenn dein Nachname mit einem "z" anfängt kann man das ja verstehen^^
Meiner fängt mit "H" an ^^
Ein Kumpel von mir, der ebenfalls nicht gemustert wurde, fängt mit "A" an. Also irgendwas stimmt mit deiner logik nicht :D
Der Rekrutenmangel ist aber aufgrund der wenigen Musterungen und der Einberufung, von den Leuten, die nur T1 oder T2 haben, zurückzuführen.
Lucian der Graue
18.03.2009, 15:34
Meiner fängt mit "H" an ^^
Ein Kumpel von mir, der ebenfalls nicht gemustert wurde, fängt mit "A" an. Also irgendwas stimmt mit deiner logik nicht :D
Hmm....soviel zu "alphabetisch geordnet und volkommen sicher.Es werden alle zu bemusterten bemustert"
Dabei hat der Typ mich sogar noch angegrinst.....:o
Der Rekrutenmangel ist aber aufgrund der wenigen Musterungen und der Einberufung, von den Leuten, die nur T1 oder T2 haben, zurückzuführen.
Ich wurde T2 Bemustert,weiß aber bis heute nicht genau warum....ich bin nur nich Einsatzfähig für "Flakabwehr" und "Panzerunteroffizier" :D
Die Ableistung von Kriegsdienst kann ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Allein schon das fünfte Gebot „Du sollst nicht töten“ ist Grund genug den Kriegsdienst zu vermeiden.
Die Erziehung meiner Eltern waren schon immer gegen den Krieg und den gebrauch von Gewalt. Meine Abneigung zu Krieg, Waffen und sonstiger Gewalt ist seit langem schon immer sehr wichtig für mich gewesen. Als Kind habe ich es immer gehasst meine Probleme mit Gewalt zu lösen. Und das ist bis heute so geblieben.
Der Gedanke den Kriegsdienst zu leisten bereitet mir seit mehreren Tagen schreckliche Träume. Ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren einer Tätigkeit hinterher zu gehen wo es darum geht, Problembewältigung mit Waffen zu lösen. Ich kann das nicht dulden und ist gegen meine Art der Konfliktlösung.
Unser Grundgesetzt sagt das, das Leben eines selbst hat die größte Priorität und das will ich nicht verstoßen.
Wie dem Lebenslauf zu entnehmen ist, sehe ich meine Zukunft und meine Begabungen eher im sozialen Umgang mit Menschen. Diese Auffassung legt mir den Zivildienst näher als den Wehrdienst, denn ich kann den Menschen direkt und guten Gewissens helfen, eine Chance, die mir während meines Grundwehrdienstes verwehrt bliebe.
Ich weiß das ich mit meiner Verweigerung kann ich mehr erreichen als wenn ich mich dem Kriegsdienst hingebe.
Jeden Tag sehe ich wie viele Menschen hilfe brauchen, da ein Altersheim vor meinem Haus ist. Jeden Tag helfe ich ihnen über die Kreuzung zu kommen oder geh mit ihnen spazieren. Deshalb möchte ich 9 Monate in etwas investieren wo ich Menschen helfen kann und ihnen ein schönes Leben bereiten kann, was im Kriegsdienst garnicht erst zu frage steht. Ich denke der Zivildienst ist für mich die bessere Alternative zur Wehrpflicht. Denn es ist mir nicht möglich den Dienst ander Waffe mit meinem Gewissen, meiner Erziehung und meiner gesamten Einstelleung zu vereinbaren.
Meine neue Fassung.
Komm, ne ganze Seite Din A4 in normaler Schriftgröße bekommst aber zusammen. Ich könnt mir vorstellen, dass auf derartige Quantität geachtet wird, ist leichter als die Qualität zu bewerten.
Was könnte ich denn noch schreiben, mir sind langsam die Ideen ausgegangen.
Leon der Pofi
31.03.2009, 15:50
bei einem freund von mir hat ein satz genügt. "wenn ihr mir eine waffe in die hand drückt, werde ich mir das leben nehmen". man konnte also nichts dagegen tun, weil er immer wieder diese phrase verwendete. doch es hat mich verwundert, dass sie ihn nicht psychisch weiter untersucht haben bzw konsequenzen gesetzt haben ;)
Mordechaj
31.03.2009, 16:37
Die Ableistung von Kriegsdienst kann ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Allein schon das fünfte Gebot „Du sollst nicht töten“ ist Grund genug den Kriegsdienst zu verweigern.
Das Gebot heißt eigentlich "Du sollst nicht morden" und nebenbei ist die Aussage nicht sehr glaubwürdig, wenn du sie nur als Vorwand dahinplätscherst, so nach dem Motto "Es steht in der Bibel, also muss es richtig sein!". Das lässt an der Gefestigtheit deiner Meinung zweifeln.
Bist du denn überhaupt religiös? Ich mein, ich kann mich auch auf den Puritanismus berufen und muss trotzdem mein Mathe-Abitur schreiben.
Die Erziehung meiner Eltern war schon immer gegen den Krieg und den Gebrauch von Gewalt gerichtet. Meine Abneigung zu Krieg, Waffen und sonstiger Gewalt ist seit langem schon immer sehr wichtig für mich gewesen. Als Kind habe ich es immer gehasst, meine Probleme mit Gewalt zu lösen. Und das ist bis heute so geblieben.
a) Die Bundeswehr ist keine Gewaltorganisation.
b) Die Bundeswehr löst keine Konflikte mit Gewalt, sie gibt sich lediglich die Möglichkeit der Gewalt zur Selbstverteidigung. Mal abgesehen davon ist der Vergleich Konfliktlösung in der Kindheit mit den Aufgaben der Bundeswehr ein sehr unreifer, der wieder an der Gefestigtheit deiner Meinung zweifeln lässt.
c) Deine Abneigung ist dir wichtig gewesen? Das klingt doof.
Der Gedanke den Kriegsdienst zu leisten bereitet mir seit mehreren Tagen schreckliche Träume. Ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, einer Tätigkeit nachzugehen, bei der es darum geht, Probleme mit Waffen zu lösen. Ich kann das nicht dulden und ist gegen meine Art der Konfliktlösung.
Ernsthaft? Schreckliche Träume? PTSD mal andersrum...
Dass du davon ausgehst, der Bund würde Probleme mit Waffen lösen, zeigt eben auf, dass du nicht in der Materie stehst. Wenn du ein völlig verzerrtes Bild von der Tätigkeit selbst hast, wie sollst du denn dann auch stichhaltige Gründe haben, zu verweigern?
Unser Grundgesetzt sagt, dass das Leben die größte Priorität hat und dagegen will ich nicht verstoßen.
Der Bund ebenso wenig, schließlich beruht der auf den Grundlagen des GG. Mal abgesehen davon kannst du dich höchstens auf die menschliche Würde berufen, die es zu wahren gilt, alles andere sind deine Grund- und Freiheitsrechte, für deren Erhalt der Staat in der Verantwortung steht.
Wie dem Lebenslauf zu entnehmen ist, sehe ich meine Zukunft und meine Begabungen eher im sozialen Umgang mit Menschen. Diese Auffassung legt mir den Zivildienst näher als den Wehrdienst, denn ich kann den Menschen direkt und guten Gewissens helfen, eine Chance, die mir während meines Grundwehrdienstes verwehrt bliebe.
Copy & Paste, na dankeschön.
Ich weiß, dass ich mit meiner Verweigerung mehr erreichen kann, als wenn ich mich für den Wehrdienst einziehen lasse.
Jeden Tag sehe ich wie viele Menschen hilfe brauchen, da ein Altersheim vor meinem Haus ist. Jeden Tag helfe ich ihnen über die Kreuzung zu kommen oder geh mit ihnen spazieren.
Ernsthaft? Für sowas hast du Zeit?
Deshalb möchte ich 9 Monate in etwas investieren, wobei ich Menschen helfen und ihnen ein schönes Leben bereiten kann, was im Kriegsdienst garnicht erst zur Debatte steht.
Ein Stichwort: Fluthilfe.
Ich denke, der Zivildienst ist für mich die bessere Alternative, denn es ist mir nicht möglich, den Dienst an der Waffe mit meinem Gewissen, meiner Erziehung und meiner gesamten Einstellung zu vereinbaren.
[...]
An dieser Stelle sagt sich der geneigte Bundeswehrbeauftragte: "Och, diese Vereinbarkeit werden wir schon schaffen. Der weiß ja nicht mal, was wir hier machen - tze, denkt, dass wir hier mit Waffen auf Menschen schießen... Und wenn der sowieso freiwillig Omis über die Straße hilft, warum will er dann noch Zivildienst machen? Hatter doch so viel mehr Zeit. Außerdem kopiert der Passagen aus fremden Begründungsschreiben, die ihm nur als Beispiel dienen sollten... Den ziehen wir auf alle Fälle ein."
Im übrigen: Du darfst doch eigentlich nur dann einen neuen KDV-Antrag stellen, wenn sich neue Gründe ergeben haben, die vorher noch nicht bestanden, oder? An dieser Stelle wäre deine Rettung der Übertritt in irgendeine Religion (gründe deine eigene!) ... oder du informierst dich nochmal gründlich über den ganzen Bundeswehrkram. Und lass den Text dann nochmal korrekturlesen.
Lucian der Graue
31.03.2009, 16:42
Ich muss nun auch bald mein Kriegsdienstverweigerung-Schreiben anfertigen :o
Ich frage mich aber immernoch,wozu das gut sein soll?
Können die mir nicht einfach einen Fragebogen schicken,indem ich einfach Zivi oder Bund ankreuzen kann :p?
Naja, wahrscheinlich nehm ich eh das alte Schreiben meines Bruders,dass muss aber dank etlicher Rechtschreibreformen noch auf Rechtschreibfehler überprüft werden :D
Das Gebot heißt eigentlich "Du sollst nicht morden" und nebenbei ist die Aussage nicht sehr glaubwürdig, wenn du sie nur als Vorwand dahinplätscherst, so nach dem Motto "Es steht in der Bibel, also muss es richtig sein!". Das lässt an der Gefestigtheit deiner Meinung zweifeln.
Bist du denn überhaupt religiös? Ich mein, ich kann mich auch auf den Puritanismus berufen und muss trotzdem mein Mathe-Abitur schreiben.
a) Die Bundeswehr ist keine Gewaltorganisation.
b) Die Bundeswehr löst keine Konflikte mit Gewalt, sie gibt sich lediglich die Möglichkeit der Gewalt zur Selbstverteidigung. Mal abgesehen davon ist der Vergleich Konfliktlösung in der Kindheit mit den Aufgaben der Bundeswehr ein sehr unreifer, der wieder an der Gefestigtheit deiner Meinung zweifeln lässt.
c) Deine Abneigung ist dir wichtig gewesen? Das klingt doof.
Ernsthaft? Schreckliche Träume? PTSD mal andersrum...
Dass du davon ausgehst, der Bund würde Probleme mit Waffen lösen, zeigt eben auf, dass du nicht in der Materie stehst. Wenn du ein völlig verzerrtes Bild von der Tätigkeit selbst hast, wie sollst du denn dann auch stichhaltige Gründe haben, zu verweigern?
Der Bund ebenso wenig, schließlich beruht der auf den Grundlagen des GG. Mal abgesehen davon kannst du dich höchstens auf die menschliche Würde berufen, die es zu wahren gilt, alles andere sind deine Grund- und Freiheitsrechte, für deren Erhalt der Staat in der Verantwortung steht.
Copy & Paste, na dankeschön.
Ernsthaft? Für sowas hast du Zeit?
Ein Stichwort: Fluthilfe.
An dieser Stelle sagt sich der geneigte Bundeswehrbeauftragte: "Och, diese Vereinbarkeit werden wir schon schaffen. Der weiß ja nicht mal, was wir hier machen - tze, denkt, dass wir hier mit Waffen auf Menschen schießen... Und wenn der sowieso freiwillig Omis über die Straße hilft, warum will er dann noch Zivildienst machen? Hatter doch so viel mehr Zeit. Außerdem kopiert der Passagen aus fremden Begründungsschreiben, die ihm nur als Beispiel dienen sollten... Den ziehen wir auf alle Fälle ein."
Im übrigen: Du darfst doch eigentlich nur dann einen neuen KDV-Antrag stellen, wenn sich neue Gründe ergeben haben, die vorher noch nicht bestanden, oder? An dieser Stelle wäre deine Rettung der Übertritt in irgendeine Religion (gründe deine eigene!) ... oder du informierst dich nochmal gründlich über den ganzen Bundeswehrkram. Und lass den Text dann nochmal korrekturlesen.
Ist ja lieb von dir, aber das Problem das hilft mir alles nichts. Was soll ich denn schreiben?
Deutschland : Die Russen wollen uns überfallen, darum müsst ihr alles ins Heer, die Amerikaner wollen euch verderben, darum hat sich dieser Österreicher theoretisch soeben strafbar gemacht, als er Cannon Fooder erwähnte.
Nachdem ihr Helmut Kohl tiiief in die Augen gesehen habe, wird euch das ganz natürlich erscheinen.
http://img517.imageshack.us/img517/9023/indext.jpg
Das muss ich als Österreicher von Zeit zu Zeit erwähnen. Wir sind ja angeblich Deutsche, aber uns schützt man nicht vor Amerika und in den Zivi umzusteigen ist eine reine Formalität und kein gottverdammtes Drama. Ihr lebt immer noch als sei es 1930.
Wäre echt dafür das du zum Bund gehst. Wenn man nichtmal die eigenen Beweggründe für eine Verweigerung darlegen kann.....:rolleyes:
Wäre echt dafür das du zum Bund gehst. Wenn man nichtmal die eigenen Beweggründe für eine Verweigerung darlegen kann.....:rolleyes: Zu was braucht er Gründe, wenn er stattdessen Zivi macht? Dem Staat entschlüpft seine Arbeitskraft nicht und Soldaten braucht ihr bei Gott wirklich keine. Die Russen bringen sich gerade mal wieder gegenseitig um und alle Nationen zwischen euch und Russland wird sie unter keinen Umständen wieder durchlassen. :rolleyes:
Moralische Gründe, meine Fresse! Es gibt keinen Grund mehr, Wehrdienst zu leisten wenn man das nicht will - ist'n Überbleibsel aus einer Zeit gegen welche die aktuelle Politikergeneration auf die Straße gegangen ist. :D
Lucian der Graue
31.03.2009, 21:09
Zu was braucht er Gründe, wenn er stattdessen Zivi macht? Dem Staat entschlüpft seine Arbeitskraft nicht und Soldaten braucht ihr bei Gott wirklich keine.
Zumal das dt. Gesundheitssystem ohne die Arbeit der zivis schon längst aufgeschmießen wäre :o
Die Russen bringen sich gerade mal wieder gegenseitig um und alle Nationen zwischen euch und Russland wird sie unter keinen Umständen wieder durchlassen. :rolleyes:
Ich persönlich hätte ja eher Angst vor den Franzosen,als vor dem Russen 8)
Der Russe könnte uns höchstens nur das Gas abstellen^^
Whiz-zarD
31.03.2009, 21:42
Jeden Tag sehe ich wie viele Menschen hilfe brauchen, da ein Altersheim vor meinem Haus ist. Jeden Tag helfe ich ihnen über die Kreuzung zu kommen oder geh mit ihnen spazieren.
Ich war zwar selber nicht beim Bund und daher sollte ich hier auch nicht so viel sagen aber dir ist schon klar, dass man beim Bund eigentlich überwiegend dazu da ist, menschen zu helfen, oder?
Sei es Dämme bauen, wenn ein Fluss über das Ufer steigt oder Wasseraufbereitungen, in Kosovo/Afganistan oder sonstwo, bauen.
Deutschland darf (z.Zt. noch) kein Kriegsheer besitzen. Die Bundeswehr dient zur Verteidigung.
Mein Cousin hat sich für 12 Jahre bei der Bundeswehr verflichten lassen. z.Zt ist er in Afganistan. Dort ist er Fluggerätetechniker. In Afganistan macht die Bundeswehr nichts weiter als Aufklärungsflüge. Die rennen dort nicht mit einem Maschinengewehr durch die Gegend und metzeln alles nieder, was ihnen in den Weg kommt. Im Gegenteil: Die _DÜRFEN_ nicht ein mal ihr Camp verlassen.
Ich selber bin auch kein großer Freund von Wehrpflicht, da ich das als ein uraltes Relikt aus alten Zeiten halte aber dennoch glaube ich, dass du einfach ein falsches Bild von der Bundeswehr hast.
Ich war zwar selber nicht beim Bund und daher sollte ich hier auch nicht so viel sagen aber dir ist schon klar, dass man beim Bund eigentlich überwiegend dazu da ist, menschen zu helfen, oder?
Sei es Dämme bauen, wenn ein Fluss über das Ufer steigt oder Wasseraufbereitungen, in Kosovo/Afganistan oder sonstwo, bauen. Bei uns lernt man in der Grundausbildung Dienst an der Waffe. Frage mich, wie man mit dem Gewehr Hilfsdienst leisten kann?
Deutschland darf (z.Zt. noch) kein Kriegsheer besitzen. Die Bundeswehr dient zur Verteidigung.
Mein Cousin hat sich für 12 Jahre bei der Bundeswehr verflichten lassen. z.Zt ist er in Afganistan. Dort ist er Fluggerätetechniker. In Afganistan macht die Bundeswehr nichts weiter als Aufklärungsflüge. Die rennen dort nicht mit einem Maschinengewehr durch die Gegend und metzeln alles nieder, was ihnen in den Weg kommt. Im Gegenteil: Die _DÜRFEN_ nicht ein mal ihr Camp verlassen. Die Japaner dürfen überhaupt kein Heer besitzen - das hintert sie nicht daran in den Top Ten der Wehrausgaben mitzumischen. :rolleyes:
Whiz-zarD
31.03.2009, 23:10
Bei uns lernt man in der Grundausbildung Dienst an der Waffe. Frage mich, wie man mit dem Gewehr Hilfsdienst leisten kann?
Was hat nun Dienst am Gewehr mit Hilfestellung zu tun?
Meinst du wirklich, du steht bei der Bundeswehr 9 Monate lang am Schiessstand?
Die Japaner dürfen überhaupt kein Heer besitzen - das hintert sie nicht daran in den Top Ten der Wehrausgaben mitzumischen. :rolleyes:
Japan verzichtet selbst auf das Recht zur Kriegsführung. Was hindert sie nun daran ein Verteidigungsheer aufzubauen? :rolleyes:
Was hat nun Dienst am Gewehr mit Hilfestellung zu tun?
Meinst du wirklich, du steht bei der Bundeswehr 9 Monate lang am Schiessstand? Nein. Wenn ich mich entsinne, habe ich in einem anderen Thread zu dem Thema auch das größte Pro-Argument für Bundesheereinsätze im Inneren gebracht: Die Leute tun, was ihnen gesagt wird und sie tun alle das gleiche. Sie bringen ihre Kommunikations-Infrastruktur und ihre Organisation mit, die darauf ausgelegt ist, viele Leute auf ein Ziel hinzubewegen.
Das macht es trotzdem unerklärlich, warum die Wahl zwischen Militär- und Zivildienst immer noch von Ideen von 1950 geprägt sein muss. Wenn der Wille da ist, kannst du dir auch Zivis zum Katastrophenschutz abstellen und trainieren. Die sind das vermutlich sogar wesentlich besser vorbereitet und ausgebildet als das Heer.
Japan verzichtet selbst auf das Recht zur Kriegsführung. Was hindert sie nun daran ein Verteidigungsheer aufzubauen? :rolleyes: Die Realität in der es seit dem zweiten Weltkrieg effektiv keine Defensive, passive Kriegsführung im Planspiel mehr gibt und seit dem Kalten Krieg "Verteidigung" gleichbedeutend mit "Atomdildos" geworden ist. "Verteidigungsheer" ist ein beschönigender Ausdruck den man im Ausland schwingen kann, mehr nicht.
Also ich würd zum Bund gehen. Wenn du gut bist wirst du son' Superoffizier und die Frauen stehen auf sowas. :A Hab ich eben gelernt.
Und wenn Du grosses Glück hast und wirklich gut bist, darfst Du sogar nach Afghanistan und dir den Arsch wegsprengen lassen. :rolleyes:
(Übrigens: ich war beim Bund)
Mordechaj
01.04.2009, 19:59
Ist ja lieb von dir, aber das Problem das hilft mir alles nichts. Was soll ich denn schreiben?
Ich kürze meinen vorhergehenden Beitrag mal auf zwei Ansagen:
du informierst dich nochmal gründlich über den ganzen Bundeswehrkram. Und lass den Text dann nochmal korrekturlesen.
Ohne entsprechendes Hintergrundwissen, wirst du schwerlich stichhaltige Gründe nennen können, warum der Wehrdienst dir widerstrebt (das, was du ansprichst, ist das Bild des Nahostkonflikts; der Wehrdienst ist dann schon etwas anderes).
Oder du gehst halt zum Bund, scheinbar weißt du ja selbst auch nicht so recht, was eigentlich dagegen spricht.
Ich stimme Ianus übrigens zu; es würde reichen, wenn man nur zwischen Bund und Zivi wählen müsste, ohne diesen ganzen Datenkram und KDV-Antrag etc. Ich sehe ein, dass der Grundwehrdienst irgendwie noch viel Sinn macht, aber effektiv kostet jeder Wehrdienstler den Staat Geld, jeder Zivi entlastet ihn und andere Staaten zeigen, dass das einfachere System ebenso gut funktioniert, gerade unter den westlichen und mitteleuropäischen Nationenen sind wir noch unter den fiesen Nachzüglern (mein Gott, man höre sich die Nationalhymne der Franzosen an und frage sich, warum die keine Wehrpflicht mehr haben).
Pantoffelninja
05.04.2009, 23:50
Das, was ich hier jetzt zitieren werde, ist zwar nicht mehr aktuell, aber da müssen nur wenige Korrekturen durchgeführt werden und eine Sache an das aktuelle Zeitgeschehen gesetzt werden. Mein Bruder hat es damals verwendet und wurde damit vom Kriegsdienst befreit. Vielleicht ist es hilfreich, vielleicht auch nicht, schaden kann es nicht.
Für ein korrektes Schriftbild gebe ich kein Gewähr.
Begründung meines Antrages auf Kriegsdienstverweigerung
Seit ich denken kann, muss ich mit großer Betroffenheit wahrnehmen, dass sich überall in der Welt, Menschen gewaltvoll auseinandersetzen. Ob Prügeleien auf dem Schulhof oder Kriege jeglicher Art, die durch die Medien nähergebracht werden. Meiner Meinung nach ist das Anwenden von Gewalt menschenunwürdiges Verhalten, niedrigstem, instinktiv veranlagten Niveaus.
Vorbilder aus der Geschichte, wie Gandhi zeigten, dass Auseinandersetzungen jeglicher Art gewaltfrei zu führen sind. Boykottmaßnahmen und passiver Widerstand sind meiner Meinung nach geeignetere Methoden einen Konflikt zu lösen. Die Ereignisse aus jüngster Zeit, die Terroranschläge auf die USA zeigen deutlich, dass Gewalt keinen Frieden bring, sondern eher Gegengewalt und Hass erzeugt.
In der Schule werden die Schüler gelehrt sich gewaltfrei zu begegnen und Konflikte mit Hilfe von Worten zu lösen. Selbst abschreckende Beispiele sind Bestandteil des Unterrichts. So sahen wir einen Film über das Massaker von My Lai in Vietnam. Diese Bilder des Grauens sah ich mit tiefer Abscheu und ich manifestierte meine Meinung, dass ich niemals im Stande wäre zu töten und solchen Untaten beizupflegen. Eher würde ich für ein weltweites Waffenverbot und die Abschaffung der Rüstungsindustrie plädieren.
Da ich mich völlig außerstande sehe, jemals auf einen Menschen zu schießen oder ihm auf andere Weise mit Waffengewalt nach dem Leben zu trachten, kann ich den Kriegsdienst nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.
Selbst in Friedenzeiten empfinde ich die Einübung von Tötungsritualen als etwas absolut Unmoralisches.
Mir ist bewusst, dass Situationen eintreffen können, in denen man sich ausschließlich durch Gewalt helfen kann. In einer solchen Notwehr-Situation wäre ich trotzdem nicht im Stande bedenkenlos alle Befehle auszuführen. In einem solchen Fall möchte ich über mein Handeln selbst bestimmen können und selber für mein Handeln verantwortlich sein.
Mein Wunsch ist es, statt des Kriegsdienstes, Zivildienst zu leisten, der es mir ermöglichen würde, wirklich etwas für die Menschheit zu tun.
Unter Berufung auf Artikel 4 Abs. 3 Satz 1 des Grundgesetzes habe ich die Verweigerung des Kriegsdienstes beantragt.Hinterher dann noch der Lebenslauf, was kein großer Akt ist.
Für die, die es interessiert, zitiere ich genannten Artikel, Absatz und Satz.
Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden.
EDIT: Alternativ übst du im Wehrdienst kontinuierlich philosophisch-zivilen Ungehorsam aus. Du wirst dann zwar unehrenhaft entlassen und muss dann für afaik 2 Wochen ins Gefängnis, aber dann bist du vom Haken.
Kann mir mal wer den Zivildienst genauer beschreiben?
Stimmen die Gerüchte Alten Leuten den Allerwertesten zu säubern?
Kann es sein das ich, wenn ich in 2,5 Jahren meine Konditorenlehre abgeschlossen habe, im Zivildienst in die Küche gehen muss?
Hab eben in Wikipedia gelesen das 2010 der zivildienst möglicherweise abgeschafft/ verlängert wird? Hat dazu schonmal einer was gehört?
Wenn ich mich statt Bund oder Zivi in die Feuerwehr einschreiben lasse, ist das jetzt 6 oder 10 Jahre?
Ich werde keinesfalls zum Bund gehen, schon allein Moralische und Gewissensgründe würden mich davon abhalten... Außerdem ist mein Körper glaube ich nicht für den bund gemacht ô__o
Mordechaj
07.04.2009, 15:57
Du kannst dir beim Zivildienst aussuchen, was du machen möchtest. Nachdem du verweigert hast, wird dir irgendwann ein Heranziehungsbescheid zugesandt, der dir zwei Monate gibt, dich bei einer Zivildienstverwaltungsstelle zu melden (eine Liste mit Verwaltungsstellen wird dir mitgesandt), die dir dann in der Regel Angebote stellen, für welche Zivildienststelle du dich dann bewerben kannst. Die zwei Monate kannst du dir auch ohne Weiteres verlängern lassen, in der Zivildienststelle selbst kannst du sogar im Regelfall nochmal selbst wählen, welche Aufgabe genau du erfüllen willst (natürlich ZDL-spezifisch), nur ist das ganze dann eher jobmäßig angehaucht, sprich die Zivildienststellen können sich ihre Zivis raussuchen, laden dich also in der Regel zu einem Vorstellungsgespräch ein (bei mir waren das 17min um ein Formular auszufüllen - im knapp 500km entfernten Hamburg ._." -, das sie mir auch hätten zuschicken können). Du "musst" also nichts machen, außer, du lässt die zwei Monate einfach so verstreichen, da kann es dann sein, du kommst nach Vorpommern :eek: und musst dort Behinderten und Alten bei der täglichen Hygiene helfen (das ist im übrigen auch noch nichts unerträgliches - ich find medizinischen Abfall entsorgen zu müssen um einiges problematischer... aber gut, das ist subjektiv).
Die Abschaffung von Wehr- und Zivildienst steht meines beschränkten Wissens nach schon seit ein paar Jahren im Raum, ich bin aber der unqualifizierten Auffassung, dass die Regierung darüber bis nach der nächsten Amtszeit noch nichts entschieden hat (wählt die Grünen!), zumal diese 9 Monate die Arbeitslosenzahlen dann doch ein bisschen zu drücken scheinen und das Gesundheitssystem ohne ZDL zusammenbrechen würde.
Was die Sache mit der Feuerwehr angeht:
http://bundesrecht.juris.de/ersdig/__14.html
(1) Anerkannte Kriegsdienstverweigerer, die sich vor Vollendung des 23. Lebensjahres mit Zustimmung der zuständigen Behörde auf mindestens sechs Jahre zum ehrenamtlichen Dienst als Helfer im Zivilschutz oder Katastrophenschutz verpflichtet haben, werden nicht zum Zivildienst herangezogen, solange sie im Zivilschutz oder Katastrophenschutz mitwirken. Dies gilt auch bei von der zuständigen Behörde genehmigten Unterbrechungen der Mitwirkung, wenn die auf der Mindestverpflichtung beruhende sechsjährige tatsächliche Mitwirkung noch bis zur Vollendung des 30. Lebensjahres erfüllt werden kann.
(2) Die zuständigen Behörden sind verpflichtet, dem Bundesamt das Vorliegen sowie den Wegfall der Voraussetzungen für die Nichtheranziehung von anerkannten Kriegsdienstverweigerern zum Zivildienst anzuzeigen.
(3) Zeigt eine zuständige Behörde an, dass ein anerkannter Kriegsdienstverweigerer sich mit der Folge der Nichtheranziehung zum Zivildienst zur Mitwirkung als Helfer im Zivilschutz oder Katastrophenschutz verpflichtet hat, so hat das Bundesamt dem anerkannten Kriegsdienstverweigerer mitzuteilen, dass er für die Dauer seiner Mitwirkung nicht zum Zivildienst herangezogen wird.
(4) Haben anerkannte Kriegsdienstverweigerer sechs Jahre im Zivilschutz oder Katastrophenschutz mitgewirkt, so erlischt ihre Pflicht, Zivildienst zu leisten; das gilt nicht für den Zivildienst im Verteidigungsfall. Genehmigte Unterbrechungen der Mitwirkung (Absatz 1 Satz 2) gelten als Mitwirkung, soweit sie insgesamt einen Zeitraum von sechs Monaten nicht übersteigen. Endet die Mitwirkung aus Gründen, die nicht in der Person oder in dem Verhalten des anerkannten Kriegsdienstverweigerers liegen, vorzeitig, so ist die im Zivilschutz oder Katastrophenschutz zurückgelegte Zeit, soweit sie die Hälfte der Zeit nach Satz 1 übersteigt, anteilmäßig auf den Zivildienst anzurechnen.
Im Klartext: 6 Jahre musst du dich verpflichten und diese 6 Jahre auch durchziehen, danach hast du deine Pflichten erfüllt.
Danke für die ausführliche Antwort, ich denke ich werde mich für den Zivildienst entscheiden.
Aber ich habe ja noch ein wenig Zeit =)
Erstmal will ich die Ausbildung durchziehen.
Btw.: Wäre das mit der Stelle kein ganz so großes Problem, meine Mutter Arbeitet in einem Krankenhaus bei uns in der Stadt. Sie meinte das sie dort auch Zivis haben, und die müssen meißt dreckige Betten, oder Betten mit Leuten drin rumschieben.
Klingt chillig :A
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