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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Heiler und Dämon



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Lobstercookie
06.03.2009, 19:34
Dies ist nur für mich, Van Tommels und weuze gedacht.

Anschluss an diesen Post (http://www.multimediaxis.de/threads/104961-Rollenspielthread-3-%28Signatur-aus%29?p=2260279&viewfull=1#post2260279), diesen Post (http://www.multimediaxis.de/threads/104961-Rollenspielthread-3-%28Signatur-aus%29?p=2278439&viewfull=1#post2278439) und diesen Post (http://www.multimediaxis.de/threads/104961-Rollenspielthread-3-%28Signatur-aus%29?p=2278279&viewfull=1#post2278279) im Rollenspielthread.

Van Tommels
06.03.2009, 21:05
Am nächsten Morgen stand Juan früh auf, kleidete sich an und verließ in geordneter, aber gesunder Eile sein Schlafgemach in nicht gerade sehr ordentlichen Zustand. Aber wozu gab es hier einen Zimmerservice. Mit flottem Schritt stieg er die Treppen hinunter, grüßte den Portier und stützte sich dann auf den Tresen. "Meine Sachen bitte schnell an das Nordtor und abreisefertig auf ein Pferd.". Ohne die Reaktion abzuwarten zog sich der Rothwardon die Kapuze ins Gesicht und verließ schnell das Luxusgasthaus, in welchem er genächtigt hatte, Richtung Marktplatz.

Nachdem Juan ein paar Einkäufe erledigt hatte, hauptsächlich leicht zu verstauende und demnach kleine Nahrungsmittel, begab er sich zu den Ställen vor Skingrad. Hier fand er relativ schnell das extra für ihn gesattelte und bereits bepackte Pferd. Ein Stalljunge stand davor und hielt die Zügel des Tieres, als ob er es mit seinem Leben beschützen müsste. Als Juan näher kam, zuckte der Bub zusammen und ging in Abwehrhaltung, aber der Agent zückte bereits die Plakette. Sofort verbeugte der Junge sich, reichte ihm die Zügel und entfernte sich dann unterwürfig. Lächelnd und langsam kopfschüttelnd schwang sich Juan in den Sattel, wendete das Pferd und ritt die Goldstraße entlang Richtung Kaiserstadt. "Diese Privilegien sind schon eine Sache für sich, ich möchte sie nicht mehr missen...", murmelte er vor sich hin und entfernte sich immer weiter von Skingrad, bis die Stadt hinter den Baumkronen verschwand.

Überraschenderweise verlief auch diese Reise, welche knappe 3 Tage dauerte, ereignislos. Dem Rothwardonen juckte es in den Fingern, endlich einmal wieder von seinen Waffen Gebrauch zu machen, aber auf der anderen Seite war er froh, dass keine Gruppe Banditen über ihn herfiel, denn gegen eine solche konnte er nicht viel ausrichten außer zu flüchten. Schließlich traf er an den Toren der Kaiserstadt ein und übergab, wie immer, sein Reittier den Ställen, wobei er jedoch seine Sachen nicht abladen ließ, sondern es in Bereitschaft hielt. Schnurstraks begab er sich Richtung Palast und ignorierte hierbei jegliche Personen am Straßenrand und jene, welche ihn skeptisch ob seiner Hektik musterten. Vor den Palasttoren zeigte er, ohne seinen Schritt zu verlangsamen, die Plakette, und die Wachen öffneten wortlos die Pforten. Drinnen dann, in den gemäuerten Hallen, verlangsamte er seinen Schritt und klopfte halbherzig den Staub von seiner Rüstung und schlug die Kapuze zurück. Dann, sich noch einmal begutachtend, betrat er das Büro des Hohepriesters, bei welchem er sich melden sollte. Dieser blickte bei dem Eintreten des Agenten kurz von seinem mächtigen Ebenholzpult auf und widmete sich dann wieder, beschäftigt tuend, den unzähligen Manuskripten vor sich. Juan blieb ein wenig unsicher in der Mitte des Raumes stehen und wartete eine Reaktion ab, welche aber ausblieb.
Schließlich, nach einer für den Rothwardonen schieren Ewigkeit, erhob sich der Hohepriester. "Schön, dich wieder zu sehen, Agent Juan. Es freut mich, dass idu meiner Nachricht so schnell Folge geleistet hast. Ich hoffe, du hast dein Pferd nicht zuschande geritten, schließlich gebührt euch Agenten nur die besten Rappen.". "Aber nein, verehrter Hohepriester, ich weiß mit dem mir anvertrautem Getier gut umzugehen", und der Rothwardon deutete eine Verbeugung an. Ein wenig zerstreut wirkend kramte der Hohepriester in den Papieren, bis er eine wachsversiegelte Schriftrolle unter einem Blätterhaufen hervorzog und achtlos das Siegel brach. "Es geht um eine Angelegenheit höchster Dringlichkeit. Ein kleiner Orden unabhängiger, von uns jedoch voll unterstützter Heiler sieht sich den Belästigungen einer Art Ketzerin gegenüber. Zumindest gehen wir davon aus, dass diese Person die Heiler in Kürze belästigen wird. Es gilt, diese Person zu beschatten und sie von eventuellen Dummheiten abzuhalten, mit allen Mitteln. Höchste Geheimhaltungsstufe, kein Wort zu niemanden, und wenn dich der Kaiser höchstpersönlich fragt...". Juan war diese Person des Hohepriesters äußerst zuwider, denn dieser eingebildete, weißbärtige Bretone verzichtete bei allen ihm unterstehenden Palastmitgliedern auf die Höflichkeitsfloskeln. Aber der Agent hatte gelernt, dies zu schlucken und es geschickt zu übergehen. "Zu Diensten...", erwiderte er abermals mit einer leichten Verbeugung und nahm die Schriftrolle entgegen. Der Hohepriester legte anscheinend keinen Wert auf weitere Worte, denn er machte eine Geste, die sagen sollte "Verzieh dich" und setzte sich wieder an sein Schreibpult. Juan entfernte sich wortlos und rückwärts gehend, bis er aus dem Raum war und die Tür schloss.

Endlich war er wieder draußen, weg von diesem eingebildeten Priester. Ein bärtiger alter Mann mit einer reich verzierten Kutte, mehr war dieser Kerl für Juan nicht. Aber er hatte Rang und Macht, und nur das zählte im Palast. "Ach was, ich bin froh, wenigstens etwas zu erleben...", tröstete sich der Agent über den ein wenig aufkommenden Neid hinweg.
Wieder vor den Toren der Stadt schwang sich der Rothwardon ohne zu Zögern auf sein Pferd und ritt ein paar Minuten die Goldstraße entlang, bis er außer Reichweite war. Hier dann saß er wieder ab und musterte erst jetzt die Rolle mit seinem Auftrag genaustens. Das Bild der Frau wirkte skurril: ihr Mund war vernarbt, sie schaute düster und wirkte ein wenig einschüchternd. "Kaum zu glauben, dass sie laut dieser Daten erst eine sehr junge Frau ist..." staunte der Agent. Sein Blick fiel nun auf die Auftragserläuterung: Obervierung, in Kontakt treten, ihre wahren Motive erörtern, sie von eventuellen kriminellen Schritten gegen die Heilergemeinschaft abhalten. "Ein seltsamer Auftrag, passend zu einer seltsamen Frau.", seufzte der Agent, rollte das Schriftstück zusammen und steckte es ein. Diese Heiler sollten angeblich in einer kleinen Festung hausen, abgeschieden vom öffentlichen Leben und jenseits jeder Reisewege südöstlich von Chorrol in den Hochlanden. Der letzte Aufenthaltsort der Frau sollte angeblich die Kaiserstadt gewesen sein. Mit ein wenig Glück ist sie auf der Goldstraße. Oder die Blockstraße? Auf dem Hinweg habe ich sie nicht getroffen. Also wohl eher die Blockstraße nach Chorrol..., dachte sich der Agent, stieg auf das Pferd, wendete es und schlug den Weg Richtung Straße nach Chorrol ein.

weuze
06.03.2009, 22:48
Arranges war nun schon ein paar Tage auf der Goldstraße unterwegs. Immer wieder galoppierten Reiter des Rappenkuriers an ihm vorbei. Auch ein paar andere Wanderer, sowohl zu Fuß als auch im Sattel hatte er gesehen. Seltsamerweise aber waren die Banditen, die hier in der Regel alles und jeden überfielen auffallend ruhig. Arranges jedoch genoss die Ruhe und konzentrierte sich eher auf die Natur, die Bäume und die Blumen um ihn am Wegrand. So viele verschiedene Eindrücke konnte man von dieser Vielfalt an Schönheit, dem harmonischen Zusammenspiel von allerlei Farben, mitnehmen.

Am vierten Tag nach dem Aufbruch aus Skingrad, es dämmerte gerade, sah Arranges die weiß schimmernden Mauern der Kaiserstadt. Er war die Nacht hindurch geritten um Zeit ein zu sparen. Gut, ein paar Ergänzungen der Nahrungsmittel. Meine Klinge werde ich auch noch schärfen lassen. Er schaute im Sattel an sich herab und zog mit der einen Hand den Umhang vor der Brust zur Seite und strich mit der anderen über das nun sichtbare Mithrilhemd. Ich denke, es ist noch in einem guten Zustand... Dann setzte er die letzte kurze Etappe bis zu den Toren der Kaiserstadt im Galopp zurück und erreichte nach knapp 2 Stunden die großen Befestigungsanlagen. Er trabte hinauf zu den Fuchshandställen und übergab sein Pferd dem Stallburschen. Der nahm die Zügel mürrisch entgegen und sah Arranges erwartungsvoll an. 'Du bekommst etwas oben drauf, wenn du es gut versorgst.' Das Gesicht des Halbstarken hellte sich ein wenig auf. Nach einem weiteren prüfenden Blick auf den Jungen schnallte Arranges die Filzdecke und die darin eingewickelten Utensilien vom Sattel des Rotfuchses und begann damit, alles sorgfältig und für hohen Transportkomfor zu garantierend, an seinem Gürtel zu befestigen. Viel war es ja ohnehin nicht. Die Decke befestigte er mittels Lederriemen am Gürtel über dem Gesäß, die 3 Fläschchen mit verschiedenen Tränken machte er nebeneinander an der rechten Seite fest, Links hing ja sowieso das Schwert und neben der Decke hinten befestigte er noch einen kleinen Beutel mit seinem Bargeld. Darüber schlug er dann wie jedes Mal, den grauen Wanderumhang und so marschierte er dann bis zum Tor zur Kaiserstadt.

Das gewohnte Schauspiel nahm seinen Lauf. Er war auf wenige Meter heran und starrte mit leeren Augen geradeaus auf das Tor, so als wolle er es beschwören sich zu öffnen. Die Wachen warteten nicht lange und kamen sofort herbei. 'Wohin des Weges?' 'Ich möchte meine Nahrungsmittel im Marktbezirk ergänzen ehe ich mich auf in Richtung Chorrol mache.' Arranges kannte das Prozedere: Gib ausführliche Antworten und du stehst schon mit einem Fuß in der Stadt. 'Nach unseren Wachvorschriften haben wir Befehl jeden nach eigenem Ermessen zu kontrollieren.' Sagte die eine Wache, welche nun zur besseren Mobilität des Schildarms selbiges auf den Rücken schnallte. Diese Worte konnte Arranges beinahe auswendig in Gedanken mitsprechen. Bis auf einige wenige Abweichungen sagte an dieser Stelle jede Wache aus jeder Stadt in Cyrodiil dasselbe. Die Wache, die sich ihres Schildes entledigt hatte fragte nun nach dem Pass: 'Euren Pass, bitte? Und dann entfernt den Umhang so, dass wir eure Unterkleider sehen können.' Arranges tat um was man ihn gebeten hatte und die Reaktion auf das wertvolle Panzerhemd blieb auch dieses Mal nicht aus. Kurz darauf erhielt er seinen Pass zurück und die Wachen gaben den Weg frei.

keine andere Stadt war so großzügig und verschwenderisch gebaut wie die Kaiserstadt selbst. Arranges staunte jedes Mal, wie man nur so viel Platz verschenken konnte. In dieser Hinsicht wurde er zum Pragmat erzogen.

Im Marktbezirk angekommen suchte Arranges den nächst besten Gemischtwahrenhändler auf, der ihm ins Auge viel, die Preise scherten ihn in dem Fall nicht, da er nicht vorhatte sehr viel zu kaufen. Er betrat den Laden und tätigte seine Einkäufe. Es war sogar relativ billig. Wobei sich hier die Skepsis des jungen Moryn zeigte. Ich könnte wetten, dass ich die Hälfte nach ein paar Tagen Wanderschaft wegwerfen kann. Die Qualität wiegt sich eben mit dem Preis, aber ich werds überleben... Wieder auf dem Platz stehend schaute sich Arranges nach einem Waffenschmied um. Auch hier kümmerte er sich nicht über das mögliche Preisgefälle vom einen zum anderen Händler. Ich habe in Skingrad gutes Geld gemacht, was bringt es mir dieses immer nur in meinem Geldbeutel auf zu bewahren. Nachdem er die Silberklinge schärfen und nachjustieren ließ, verlie selbige wieder volle Balance in der Hand des Kaiserlichen.

Nachdem Arranges die Tore passiert hatte, suchte er eilig die Fuchshandstallungen auf. Es war schon Mittag und er wollte nicht noch mehr Zeit verlieren. Der Stallbursche kam herbei und führte den Rotfuchs mit sich. Schnell drückte ihm Arranges ein paar Septime in die Hand worauf sich der Junge wortlos zurückzog. Beinahe hektisch verstaute er die Sachen wieder von seinem Gürtel auf den Sattel des Pferdes, saß auf und ritt den steilen Weg zur Brücke hinunter.

Doch just in dem Moment, als er die Straße nach Chorrol einschlagen wollte, viel ihm wieder etwas ein: Verdammt, jetzt hab ich vergessen einer alten Bekannten in Skingrad einen Besuch ab zustatten. Ich benötige noch etwas sehr wichtiges, ohne diesen Folianten kann ich in Chorrol nichts anfangen...

Er wendete seinen Hengst und galoppierte mitten durch die Landschaft Skingrad entgegen. Bis die Sonne ihre letzten Strahlen über die Bergkämme in Hammerfell schickte. Als es schon fast Nacht war, schlug Arranges ein Lager auf. Zwei Bäume, zwischen denen er ein Seil spannte und die Filzdecke darüberwarf, dienten ihm als provisorisches Zelt für die Nacht. Mit ein paar wenigen Handgriffen hatte er auch aus ein paar vetrockneten Ästen ein kleines Feuer zustande gebracht. Sein Pferd stand einige Meter weiter und graste friedlich. Noch ein paar Augenblicke schaute der Kaiserlich gen Himmel und suchte die verschiedenen Sternzeichen zusammen, doch Wolken verdeckten den Himmel im Süden und im Osten, woraufhin er es bald aufgab, sein Sternzeichen zu suchen. In seinen Umhang gebettet, viel Arranges in einen nicht tiefen aber ruhigen Schlaf.

Lobstercookie
07.03.2009, 11:03
Das Laute Gekreisch ihres eher unfreiwilligen patienten weckte Tantchen, die sich zum Schlafen einfach jenseits des Weges hingelegt hatte, auf.
Es schien bereits Mittag zu sein, die Sonne stand bereits hoch am Himmel.
Sie schwang sich auf die Beine und lief zu dem schreinden Mann hinüber. Er hielt sich seinen Arm.
Sie schüttelte den Kopf. "In diesem Zusatnad schafft Ihr es nie nach Skingrad. Nie und nimmer. Nun...sagen wir es so...Eure Reise endet hier. Und damit ist nicht nur die Reise nach Skingrad gemeint. Ihr Versteht?" "Aber, aber" stammelte er "Ihr seid doch eine Ärztin?"
"Richtig. Und eine Ärztin braucht nicht nur ihre Hände sondern auch Medizin und Instrumente. Und die hab ich hier nicht." "Instrumente? Was wollt Ihr denn mit denen? Mir Musik vorspielen, damit ich besser schlafen kann?" fragte er.
"Nein! Ich meine damit Werkzeuge. Damit kann ich Eure Haut aufschneiden und so. Aber das brint Euch auch nichts mehr. Ich habe keine dabei. Ihr werdet hier sterben." "Könnt Ihr mich nicht einfach heilen? Bitte!"

"Das wäre gegen meine Ansichten." sagte Tantchen kühl und ging zu ihrem Pferd.
"Vielleicht findet Euch eine kaiserliche Patroullie. Dann habt Ihr Glück und werdet beerdigt." Damit schwang sie sich auf das Tier. Und entfernte sich trabend von den auf dem Boden liegenden Mann.
Er schrie ihr irgendetwas hinterher, aber sie ignorierte ihn.
Bald hatte sie die Straße nach Skingrad erreicht. Es war noch gut eine Stunde bis zur Stadt, die ihr Zuhause war. Sie begegnete einigen Wachpatroullien, doch die ließen sie durch, ohne sie anzuhalten.
Pferd lahmte immer noch. "Wenn ich ein anderes Pferd hätte, Pferd, wärst du schon längst zum Schlachter gekommen." seufzte Tantchen.

weuze
07.03.2009, 13:28
Arranges war bereits zur frühen Morgenstunde wach und ritt nun schon eine ganze Weile durch die Wiesen und Wälder um wieder auf die Goldstraße nach Skingrad zu kommen.

Nachdem Arranges den ganzen Vormittag geritten war, kam er endlich auf die Goldstraße. Hier legte der Kaiserliche ersteinmal einen kurze Rast ein. Ich sollte mein Pferd eingentlich schonen. Wenn ich immer galoppiere, dann kann ich im Ernstfall nicht schnell genug flüchten... Man sollte meinen, dass meine Fertigkeiten einen möglichen Zwang zur Flüchtung ausgrenzen, aber ich habe schon andere Kreaturen als Zweiglinge und Trolle gesehen Und mit schaudern denkt er an die Berge in der Nähe zur Grenze nach Hammerfell und an die Gipfel der Valusberge.

Er aß etwas von seiner Wegzehrung und stellte verblüfft fest, dass die billigen Wahren aus der Kaiserstadt wohl doch nicht eine solche niedrige Qualität zu haben schien wie der Preis meinen ließ. Er nahm noch ein paar Bissen, bevor er sich wieder in den Sattel schwang und dieses Mal in gemäßigtem Tempo weiter ritt. Wieder blieb er mit den Augen an der Natur und ihrer Schönheit hängen, bis ihn plötzlich das entfernte Schreien eines Mannes aus den Gedanken riss. Wer macht denn hier so einen Krach... wahrscheinlich wieder irgendwelche Banditen. Und mit dem Gedanken stieg Arranges ab und legte die Hand an den Knauf seines Sileberschwerts und ging langsam aber bestimmt in die Richtung aus der das Klagen kam. Die Schreie wurden immer lauter und jetzt waren sie fast neben ihm am Wegrand zu hören. Arranges schaute sich fragend um und entdeckte einen eine zusammengekrümmte Person im Gras am Wegrand liegen. Wenn das eine Falle von Banditen ist, wird es mir eine Freude sein, das Ganze Nest in einem Schlag auszulöschen... Einen Beschwörungszauber in Gedanken vorbereitend ging er zu dem Häufchen Ehlend hin und kniete sich neben den Mann. 'Wo fehlt es denn eurer Gesundheit?' 'Dieses Weib hat mich hier einfach liegen gelassen obwohl sie versprach mich zu heilen.' Arranges drehte den Mann auf dem Boden zu sich herum und sah, dass es sich um einen Nord handelte. Große Statur, kräftiger Körperbau und eine gewaltige durchdringende Stimme. 'Wenn ihr nur für einen kurzen Moment inne halten würdet und mir sagen was vor sich ging, könnte ich euch eventuell helfen.' Erst jetzt nahm der Nord den Kaiserliche richtig zur Kenntnis, öffnete wiederstrebend die zusammengekniffenen Augen und schaute den Mann neben sich einen kurzen Moment verwirrd an. 'Eine Heilerin, ich hatte einen Unfall im Hafenbezirk der Kaiserstadt. Es ist noch nicht sehr lange her... sie wollte mich heilen... aber anstatt einfach einen Heilzauber an zuwenden wollte sie mich zur besseren Behandlung nach Skingrad mitnehmen... und dann sagte sie hier zu mir... das war am frühen Morgen... es gäbe keine Chance mehr für mich und ließ mich einfach hier liegen. Ich glaube zwar immer noch, dass es sich um eine Falle handelt, aber mein Verdacht muss ja nicht gleich auffallen... Außerdem sehen verdutze Gesichter viel interessanter aus, wenn keiner mit Gegenwehr rechnet. Grinste Arranges in sich hinein. 'Wisst ihr noch den Namen der Heilerin oder wie sie ausgesehen hat?' 'Ja aber sicher. So ein wüst vernarbtes Gesicht würde ich nie vergessen. Ihren Namen? Keine Ahnung... aber einige im Hafen riefen sie mit Tantchen meine ich.' Schlagartig viel Arranges wieder die alte Frau mit einem Toten, wie er glaubte, vor sich auf einem leicht lahmenden Rappen ein. Sie kam ja vor ein paar Tagen an ihm hier auf der Goldstraße vorbei. 'Nun gut, ich werde euch mit nach Skingrad nehmen. Dort könnt ihr euch dann behandeln lassen.' Hmm... vielleicht erwische ich diese Person ja noch in der Stadt. Sie scheint kalt und grob zu sein... eventuell kann man noch etwas von ihr lernen. Wer keine Heilzauber benutzen will hat sich praktisch schon der Nekromantie verschrieben. Ein Gespräch währe es allemal wert. 'Könnt ihr aufstehen?' 'Nein, gänzlich selbst nicht, aber wenn ihr mir helfen würdet...' 'Ich gebe euch Hilfe aber anfassen werde ich euch nicht...' sagte Arranges in plötzlich gar nicht mehr so freundlichem Ton. Halt... ich kann bei so einem brüchigen Verstand weder Daedra beschwören, noch irgendwelche Untoten herbeirufen. Beides könnte bei ihm hängen bleiben und hinterher an die falschen Leute geraten... 'Nunja, auch wenn es sonst nicht meine Art ist... aber macht schnell.' Er streckte dem Nord die Hand hin und zog ihn mit einem Ruck hoch. Unsicher stand der Nord auf seinen Füßen und musste sich die wenigen Schritte bis zum Pferd des Kaiserlichen auf dessen Schulter stützen. Du bist schwer, stinkst und hast auch sonst nichts angenehmes an dir... Ein Zombie aus deiner Leiche würde der Welt mehr Nutzen bringen. Fast schon eine Verschwendung, dass ich deinen Körper nicht tot aufgefunden habe... Mit einer letzten Anstrengung zog er den Nord vor sich auf den Rücken seines Rotfuchses. Das arme Tier. Aber warte nur ab. Man trifft sich immer zweimal im Leben. Da zweite Mal wirst du nicht überleben... solltest du dann nicht schon tot sein... Mit dem Druck der Sporen in den Seiten bäumte sich der Rotfuchs einmal auf und jagte die Straße richtung Skingrad entlang.

In der Nacht erreicht sie das Osttor von Skingrad. Völlig ausgezehrt kam der Hengst vor den Mauern zum Stehen. Die Wachen hoben ihre Fackeln und leuchteten in die Dunkelheit hinaus. 'Wer da?' 'Ich habe einen Verwundeten auf dem Weg hierher gefunden. Ich weiss nicht was ihm wiederfahren ist. Er benötigt schnellstmöglich medizinische Hilfe.' 'Na gut, aber macht uns keine Schwirigkeiten, ihr könnt sogleich passieren.' Froh darüber die sonstigen Kontrollen übergangen zu haben, ritt Arranges im Trab durch das Tor, stieg ab und wartete, bis die Wachen hinzu kamen. 'Dieser Nord hier ist verwundet. Ich bin kein Heiler und weiss nicht was ihm genau fehlt, aber ich habe ihn so auf der Goldstraße gefunden.' 'Nun gut, wir werden sogleich nach ein paar Medizinkundigen schicken. Von euch wollen wir nun noch den Pass sehen und dann könnt ihr euren Geschäften nachgehen.' Erleichtert, dass es sich nur um eine simple Kontrolle ohne Durchsuchung und dergelichen handelte, zückte Arranges seinen Pass und reichte ihn dem Wachmann. Dieser warf einen kurzen Blick darauf und gab ihn dann zurück. 'Gut, ich danke im Nahmen von Skingrad dafür, dass ihr diesen Wanderer gefunden und hergebracht habt.' 'Man kann nie genug Freunde haben... wer weiss, vielleicht kann er mirs später vergelten.' Sagte Arranges. Als er sein Reittier in guten Händen wusste schritt er in die Straßen der Stadt davon um sich ein Zimmer in der Herberge 'Zur Westebene' zu nehmen. Die Besitzerin dort kannte ihn flüchtig und wusste schon, dass er dasselbe Zimmer wie immer nahm. Nachdem der Kaiserliche sich seiner Sachen bis auf die Beinkleider entledigt hatte und auf dem Bett lag schlief er auch sogleich ein.

Van Tommels
07.03.2009, 13:53
Diesmal ging es für Juan nicht so schnell voran, denn obwohl er ein erstklassiges Pferd erhalten hatte, machte diesem das Reiten ohne größere Pause schon sehr zu schaffen. ganze zwei Tage benötigte der Agent von der Kaiserstadt nach Chorrol. Eine Strecke, welche er mit einem frischen Pferd in der Hälfte der benötigten zeit geschafft hätte. "Verflucht sei meine Hektik, so muss ich jetzt bei der Gräfin von Chorrol um ein neues Pferd anbendeln. Das bedeutet wieder ein auf dem Boden herumkriechen sondergleichen", schimpfte Juan sich selbst, als er in die Ställe von Chorrol ritt. Den Stallburschen wies er an, alles vom Pferd zu laden und sich um es zu kümmern. "Aber lauf nicht zuweit weg, es ist sehr wahrscheinlich, dass du dann gleich ein neues Pferd beladen darfst...", meinte der Rothwardon in beiläufigen Tonfall, entfernte sich von den Ställen und betrat Chorrol durch die schlichten, aber deshalb nicht minder stabilen Stadttore.

Drinnen war es wie immer: Ein ruhiges, beschauliches Städtchen war Chorrol. Weder gab es Reichenviertel, noch unglaublich arme Bereiche. Chorrol war eine Stadt, in welcher das Mittelmaß überwog.
Der Agent schlenderte an der Statue am südlichen Stadttor vorbei Richtung Schloss. Er kannte die Gräfin, für sie musste man immer in edlem Aufzug erscheinen, Manieren mitbringen und nur keine Kritik äußern. Auch dass sie schon ein paar Mal die Dienste der Agenten in Anspruch genommen hatte, verschaffte Juan in dieser Situation keinen Vorteil. So hieß es nun, höflich um ein neues Pferd zu bitten. Der Rothwardon betrat flotten Schrittes die Halle und ging schnurgerade über den kostbaren Teppich Richtung Thronsaal. Dort angekommen, war jedoch von der Gräfin keine Spur zu sehen. Stattdessen hockte der Stadthalter und die rechte Hand der Königin an einem kleinen Tischchen etwas seitlich versetzt und blickte erstaunt auf, als er Juan erblickte. "Tut mir leid, aber die Gräfin gibt zurzeit keine Audienzen", sprach er mit monotoner Stimme und rechnete damit, dass der Neuankömmling sich nun entfernen würde. Der Agent aber zückte die Plakette und legte sie, mit dem Wissen dass auch der Stadthalter ihm ein Pferd zur Verfügung stellen konnte, in das Blickfeld des Mannes, nachdem er an dessen Tisch herangetreten war. "Ich brauche ein neues, starkes, gut ausgeruhtes Pferd. Ich bin im Auftrag des Hohepriesters der Kaiserstadt unterwegs", sprach Juan in höflicher, aber bestimmender Form. Der Stadthalter musterte die Plakette, dann den Mann vor sich. "Wartet einen Moment", sprach er dann nach einem Moment, erhob sich und verschwand die Treppe hinauf.

Juan setzte sich dann auf eine der Bänke neben der Treppe und tat, wie ihm geheißen. Er wartete.
Nach einer gefühlten Ewigkeit vernahm der Agent Schritte auf der Treppe, erhob sich schnell und wendete seinen Blick Richtung Saalmitte. Die Gräfin trat in sein Blickfeld, und sie sah etwas schlecht gelaunt aus. Bevor Juan eine Floskel der höflichen Begrüßung ausführen oder auch nur sagen konnte, brachte ihn die Gräfin mit einer ruckartigen Geste zum schweigen. "Seid still, Agent. Ich weiß um euer Anliegen, und ihr solltet wissen und euch auch merken, dass ich um diese Zeit nicht gestört werden möchte. Aber da ihr nun schon einmal hier seid, erklärt euch genauer, wofür ihr mein bestes Pferd benötigt.". Die Gräfin belegte Juan mit einem harten Blick. Der Rothwardon aber räusperte sich kurz und sprach dann mit ruhiger Stimme: "zunächst einmal bitte ich vielmals um Entschuldigung, dass ich euch anscheinend bei einer wichtigen Beschäftigung gestört habe, aber mein Auftrag ist von höchster Wichtigkeit. Er führt mich in unergründete Gebiete des Hochlands um Chorrol. Der Hohepriester wies mich an, dass ich der höchsten Geheimhaltungsstufe unterliege, darum muss ich in diesem Punkt um Verständnis von euer Seite aus hoffen. Seid euch jedoch sicher, dass ich bei meiner Rückkehr in die Kaiserstadt eure elementare Rolle hervorheben werde, mit der ihr mich eventuell unterstützt habt, sodass mein Auftrag erfolgreich abgeschlossen werden konnte", und der Agent verbeugte sich leicht. Die Gräfin schien einen Moment zu überlegen, drehte sich dann zu dem Stadthalter herum, welcher inzwischen wieder an seinem Tisch saß, und sprach diesen mit befehlenden Ton an. "Leitet alles in die Wege.". Daraufhin entfernte sich die Gräfin wieder die Treppe hinauf, ohne sich von dem Agenten zu verabschieden.

Alles weitere klärte sich schnell. Juan erhielt von dem Stadthalter ein Dokument, mit welchem er schließlich zu den Stallungen zurückkehrte und es dem Stallmeister zeigte. Dieser bekam große Augen. "Wirklich dieses Pferd? Die Gräfin muss euch vertrauen, dieses Pferd gehört zur Garde der Wachen der Gräfin. Aber gut, ihr habt dieses Dokument, also werde ich alles persönlich erledigen. in Kürze könnt ihr aufbrechen...". Der Agent schaute sich noch ein wenig in der nähren Umgebung um, während sein Pferd reisefertig gemacht wurde.
Juan beobachtet ein wenig den Weg, welcher zum Südtor von Chorrol führte. Ab und zu kam ein reisender Händler vorbei, welcher dann am Tor gründlich gefilzt wurde, denn anscheinend war dies das Einzige, was die Wachen den lieben langen Tag tun konnten, um sich zu beschäftigen. Gerade als sich der Rothwardon erkundigen wollte, wie weit denn das Pferd sei, trat der Stallmeister auch schon an ihn heran. "Es ist soweit, ihr könnt euch auf den Weg machen...", und er deutete auf die Stelle denen den Stall.
Der Agent hatte mit einigem gerechnet, aber nicht damit. Dieser vollkommen schwarze Hengst ließ ein normales Pferd wie ein Pony wirken, sollte es neben einem solchen stehen. Unter dem makellos glänzenden Fell zeichneten sich harte Muskeln ab, welche Kraft und Ausdauer erahnen ließen, und das Zaumzeug bestand aus stabilem Leder, welches mit kostbarem Metall vernietet war. Juan bedanke sich bei dem Stallmeister und saß dann auf diesem Prachtexemplar von einem Pferd auf. "Eine Aussicht, nicht schlecht..." murmelte Juan lächelnd und setzte sich dann in Bewegung. Diese Leichtigkeit, mit welcher sich das Pferd trotz der Last bewegte, war eine völlig neue Erfahrung für den Agenten, auch der Überblick war grandios.
So ritt er eine Weile den Weg entlang, bis er dann nach eigenen Ermessen abbog in die Wildnis. Auch hier bewegte sich das Pferd mühelos, als ob es für diese Umstände geboren worden wäre.

Lobstercookie
07.03.2009, 14:08
Es war bereits spät in der Nacht, als sie die Stadttore erreichte, was an Pferd lag, das schon die ganze Zeit kaum einen Schritt nach dem Anderen machen konnte, weshalb sie abgestiegen war und das Tier praktisch hinter sich her geschleift hatte.
Noch bevor die Wache am Tor etwas sagen konnte, hielt sie ihr einen kleinen, verschmierten Zettel entgegen, der sie als Bürgerin Skingrads auswies. Als die Wache ihr Gesicht sah, trat sie sofort einen Schritt zurück.
Tantchen hätte sofort nach Hause gehen können, steuerte aber dann doch die Herberge Zur Westebene an.

Kaum hatte sie den Schankraum der Herberge betreten, da wurde sie auch schon von der Besitzerin angesprochen: "Ich habe gehört, dass ein Mann in Skingrad angekommen sein soll, der von einer grausamen Person zurückgelassen wurde. Gerüchten zu folge sollt Ihr diese Person sein. Stimmt das?"
Tantchen musterte die Frau mit einem Auge, dann erwiederte sie: "Ja, es stimmt. Warum fragt Ihr? Es ist schlecht für Euch, wenn Ihr eure Kunden vergrault."
"Nur so. Der Mann wurde zu einem Heiler gebracht, der sich um ihn kümmern wird."
"Verdammt..."
Ausgerechnet zu einem Heiler aus Skingrad... diese selbstgerechten...ich sollte mich nicht aufregen.
"Wer...wer verbreitet dieses Gerücht?" fragte sie die Frau. "Der Mann der den Verletzten hier her gebracht hat. Eigentlich verbreitet er es nicht, damit hat eine der Torwachen angefangen." erklärte diese.
"Und wo ist dieser Mann?" "Er ist hier. Er hat sich ein Zimmer genommen. Wartet doch bis Morgen, dann werdet Ihr ihm bestimmt über den Weg laufen. Kann ich sonst noch etwas für Euch tun?"
"Etwas zu Trinken. Und Essen. Ein Brot oder so. Etwas das schnell geht. Beeilt Euch."

weuze
07.03.2009, 17:16
Arranges wachte am frühen Morgen mit einem steifen Nacken und Kopfschmerzen auf. Ich weiss eigentlich gar nicht, warum ich mir jedes Mal dieses höchst unbequeme Bett zumute, wenn ich in Skingrad nächtige. Um den Nacken zu entspannen ließ er einmal den den Kopf auf den Schultern herumrollen. Dabei knackte es zweimal laut und sogleich wichen auch die Schmerzen aus dem Hinterkopf. Um auch seinen Rücken etwas leichter zu machen stand er auf und streckte sich. Nun noch die Magie etwas in Schwingung bringen... Arranges murmelte einige seltsame Worte vor sich hin und hielt dabei die ausgestreckte Hand mit der Innenfläche nach oben vor sich. Augenblicke später fing die Luft statisch an zu knistern und es wurde für ein paar Sekunden sehr warm in dem Zimmer. Dann war es auch schon wieder vorbei. Was für eine schöne Zauberformel um das Gedächtnis auf Touren zu bringen. Danach kleidete er sich an. Erst die normale Kleidung, Arme und Beine wurden von einer Lederrüstung geschütz, dann kam das Mitrilhemd über den Oberkörper. Als dann begann er damit seine Habseligkeiten, wie er es immer machte, wenn er ohne Pferd unterwegs war, an seinen Gürtel zu schnallen und binden. Zum Schluss wurde alles wieder sorgfältig mit dem Umhang abgedeckt.

Er verließ das Zimmer, sperrte die Tür hinter sich ab und ging die Treppe in den Schankraum hinunter. Ein paar Gäste waren zu dieser frühen Stunde schon dort und aßen ein paar Bissen. Der Kaiserliche trat an den Tresen und sprach die Dame dahinter an: 'Einen guten Morgen wünsche ich. Ihr wisst nicht zufällig, ob jemand hier etwas für mich abgegeben hat?' 'Nein, aber zur sehr späten Stunde heut Nacht, lange nach euch, kam eine ältere Frau hier an um noch etwas zu essen. Sie erkundigte sich nach euch, so glaube ich zumindest.' 'Wie hat sie ausgesehen, oder wisst ihr zufällig ihren Namen?' Fragte Arranges in der Hoffnung, dass es die ist, von der er noch etwas benötigte. 'Sie ist schon älter soweit ich das beurteilen kann und hat einige Narben im Gesicht.' 'Achja?' Fragte der Kaiserliche erstaunt, da er sogleich auf die Frau tippte, die den Nord auf der Straße liegen ließ. Sie muss schon ein sehr schlechtes Pferd gehabt haben, wenn ich sie sogar noch mit einer solchen Last überholt habe... 'Nun, ich muss dringend noch jemanden hier in Skingrad treffen, wenn ihr mich entschuldigt...' 'Halt wartet, sie hat Andeutungen gemacht mit euch reden zu wollen, jedenfalls denke ich so. Ich sagte ihr sie solle bis morgen, als heute früh, warten.' 'Mein Treffen ist mir sehr wichtig, doch könnt ihr der Frau ausrichten lassen, dass ich bis zur Mittagsstunde noch eimal hier her kommen werde.' Und ohne eine Antwort der Wirtin ab zu warten, verließ Arranges das Gebäude.

Er ging die Straße entlang richtung Osttor und betrat das geschäft des einzigen Alchemisten in Skingrad. 'Seid gegrüßt, was macht das Geschäft?' Begrüßte Arranges die Dunmerin mittleren Alters hinter dem Tresen auf welchem zahlreiche Apparaturen aufgestellt waren. 'Nun, wenn eine solche Gestalt wie ihr es eine seid, sich hier aufhalten haben die Kunden noch mehr Angst als sonst.' Sagte die Dunmerin mit einem Grinsen. 'Es ist schön euch zu sehen, habt ihr worum ich euch gebeten habe?' Sagte Arranges. 'Mir bereitet es auch Freude euch nach so langer Zeit wieder zu sehen. Nunja, ich hade zwar die Schriftrolle, aber den Folianten konnte ich nicht besorgen. Es tut mir wirklich leid, aber ich werde sehen was ich tun kann, bei deinem nächsten Besuch darfst du das Buch in Händen halten. Ich verspreche es.' 'Zwar bin ich auch nicht sehr erfreut darüber, aber du kannst in so einem Falle nichts dafür,' sogleich hellte sich die etwas traurige Mine der Dunmerin auf und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, 'ich werde dir aber trotzdem schonmal die Hälfte für deine Anstrengungen bezahlen.' Die junge Frau kam hinter dem Tresen hervor und trat sehr nahe an den Kaiserlichen, der nur wenig größer war als sie, heran. Sie nahm die Augen nicht von den seinen und drückte ihm die Papierrolle wie nebenbei in die Hände. Arranges nahm sie zögernd entgegen, dann machte die Dunkelelfe Anstalten ihn zu umarmen, doch Arranges gebot dem Einhalt und ließ sie nur für einen kurzen Moment die Arme um seinen Körper legen, danach drückte er sie sanft von sich weg. 'Entschuldige, aber ich habe heute Nacht eine sehr schwere Last heben müssen und daher schmerzt mir der Rücken.' Versuchte sich Arranges heraus zu reden. Sogleich machte die Dunmern wieder ein etwas betrübtes Gesicht. 'Nein nein, du hast mir nicht weh getan, aber ich möchte mögliche Schmerzen doch verhindern.' Sagte der junge Moryn und lächelte seinerseits, was in seinem Gesicht ein eher seltener Ausdruck war. 'Lass mich wissen, wenn du noch etwas benötigst.' 'Oh ja, ich bräuchte noch einige Inkredientien.' Sagte Arranges, froh darüber, dass diese seltsame gedrückte Stimmung endlich verflogen war. Die Dunmerin verschwand wieder hinter die Theke und schaute fragend zu dem Kaiserlichen. 'Ich brauche so viele Zutaten, dass sie mir in unverarbeitetem Zustand lange für zwei Heiltränke halten. Ich würde ja gleich die fertigen Tränke kaufen, aber dann lerne ich es ja niemals.' 'Das stimmt. Ich werde dir alles so zusammenstellen, dass du auch mit deinen Apparaturen und Fähigkeiten auf dem Gebiet mühelos zwei der gewünschten Tränke herstellen kannst.' Sie drehte sich zu den Regalen hinter sich um und fing an verschiedenste Dinge zusammen zu packen. Als sie nach wenigen Augenblicken fertig war, drehte sie sich wieder zu ihm um und schob das Päckchen über die edel verzierte Holzfläche der Theke. Arranges wollte gerade die Septime in seinem Geldbeutel abzählen als die Dunekelelfe seine Hand nahm und das Päckchen mit den Alchemizutaten hineinlegte. 'Das bekommst du von mir.' 'Aber dein Geschäft läuft doch sowieso schon etwas schlechter als sonst, warum willst du mir dann auch noch etwas schenken?' Er wusste, dass sie ihn als mehr als nur einen sher guten Kunden sah, ja sogar als mehr als einen nahestehenden Freund. Aber er tat immer so als wäre ihm dies nicht klar, da Arranges kein Mensch war, der an Liebe und dergleichen glaubte. 'Aber für dich werde ich eine Ausnahme machen. Und jetzt nim es einfach als ein Geschenk.' 'Na gut, ich werds irgendwann wieder ausgleichen.' 'Nun, wohin gehst du denn, wenn du aller Wahrscheinlichkeit nach Heiltränke benötigst?' Fragte die Dunmerin mit dem Rücken zu ihm gewand etwas in den Regalen zu sortieren. 'Ich will mit jemandem aus einer kleinen Ordensgemeinschaft sprechen, der mich in Chorrol trffen wird.' Mit einem Ausdruck des Entsetztens im Gesicht drehte sich die Dunkelelfe zu dem Kaiserlichen um. 'Ihr wollt doch nicht etwa wieder mit dem kleinen Heilkloster aus dem Colovianischen Hochland Kontakt aufnehmen?' 'Doch, ich muss. Ich benötige eine Lektion. Und nur mir und ein paar wenigen anderen ist es vergönnt so mit diesen Leuten zu korrespondieren.' 'Ich bitte dich inständig: Pass auf dich auf! Diese Leute stehen jenseits von gut und böse, man kann bei ihnen nie wissen.' 'Mir wird schon nichts passieren. Aber tu du mir den Gefallen und hör auf Nachforschungen über Organisationen und Machenschaften zu führen, die dich von Grund auf in höchste Gefahr bringen könnten. Es reicht schon, dass du mit mir in Verbindung stehst und von mir über solche Dinge bescheid weisst. Ich will dich nicht verbieten sondern schützen.' Den Tränen nahe, weil sie wusste wohin Arranges ging und mit wem er es bald zu tun haben würde, sagte sie nur mit zitternder Stimme: 'Sie zu, dass du dich bald wieder hier sehen lassen wirst!' 'Aber natürlich, ich muss dir doch meine Fortschritte in der Kunst der Alchemie zeigen.' Sagte Arranges freundlich und etwas spaßig gelagert, um die Spannung aus dem Gespräch zu nehmen. 'Nun denn, leb wohl...' Und noch bevor sie ihre Worte des Abschieds entrichten konnte, stand er schon auf der Straße und schob die Tür hinter sich zu. Er machte das Päkchen neben seinem Schwert am Gürtel fest und ging wieder zur 'Westebene'.

Ich weiss nicht, was eine junge Dunmerin wie sie eine ist, mit einem wie mir anfangen will. Ihre Rasse wird um einiges älter als wir Menschen, außerdem bin ich ein Totenbeschwörer, was sie ja auch weiss. Sie ist Daedraanhänger. Uns verbindet bis auf die Tatsache, dass ich unter anderem auch Dremoras beschwören kann rein gar nichts. Sie kennt sich zwar aus in der Nekromantie, aber eigenhändig in dieser Richtung etwas getan hat sie auch noch nicht. Er zerbrach sich noch den ganzen Weg bis zum Hotel auf diese Weise den Kopf und stand dann vor der Tür zum Schankraum. Er atmete einmal durch um wieder seine standardmäßigen Manieren hoch zu holen. Dann öffnete er die Tür und trat ein.

Lobstercookie
07.03.2009, 18:12
Sie hatte ihn gesehen. Aber niemand hatte sie gesehen. Tantchen saß immer noch an dem kleinen Tisch in der Ecke des Schankraumes. Sie hatte den Mann nicht gleich ansprechen wollen und war so unerkannt geblieben.
Ältere Frau, der Wirtin erzähl ich was.
Der Mann war bald nach dem Gespräch verschwunden und nun wartete sie darauf, dass er zurückkehren würde.
Er war ihr nicht sonderlich vertrauenswürdig vorgekommen.
Tantchen konnte gut warten. Sie war gedulgig, vorallem wenn es darum ging einen schreienden Patienten zu versorgen. Wenn sie schrien arbeitete sie besonders langsam.
Sie betrachtete den Rest Brot auf ihren Teller. Es schmeckte nach fast nichts, aber das Bier war immerhin gut. Was die Leute an den Weinen immer so toll fanden, konnte sie nicht nachvollziehen.
Sie schnitt eine Scheibe des Käses ab und legte sie auf das Stück Brot, welches sie kurz darauf hinunter schlang.
Im Schankraum saßen nicht viele Leute. Nur eine alte Frau und ein Landgutarbeiter saßen an zwei Tischen und starrten durch den Raum.
Sie konnte es nicht leiden, wenn man sie alt nannte. Sie war erst 25. Aber die Narben entstellten sie auf groteske Weise.
Daher war sie natürlich nicht der Schwarm aller Männer, aber das war ihr egal. Sie brauchte keine Nähe, egal ob von Männern oder Frauen, sie brauchte keine Familie.
Als sie gerade aufstehen wollte, um zu bezahlen, öffnete sich die Tür und der Mann trat ein.
Sofort steuerte sie auf ihn zu und begrüßte ihn mit den Worten: "Wie schön, dass Ihr endlich wiedergekommen seid. Ich habe auf Euch gewartet."

weuze
07.03.2009, 18:33
Kaum stand Arranges im Raum, da kam eine Frau auf ihn zu. Er erkannte sie sofort als die ältere Frau auf dem Pferd, welches vor wenigen Tagen an ihm auf der Goldstraße vorbeikam. Ohne große Geste sprach sie ihn an. Aha, ihr Aussehen kann über ihr Verhalten nicht hinwegteuschen... 'Ihr habt gewartet, sehr schön. Nun, was kann ich für eine Frau gehobenen Alters wie euch tun?' Sagte Arranges und schaute fragend auf die alte Bretonin, welche nur wenig kleiner als er war.

Lobstercookie
07.03.2009, 18:39
"Nun, vom Geiste bin ich wohl wirklich älter und damit weiser als Ihr, denn ich schließe nicht vom Äußeren auf den Rest der Person. Falls Ihr das nicht verstanden haben solltet: Ich bin keine alte Frau. Aber um auf Euch zu sprechen zu kommen, Ihr seid doch der, der meinen Patienten aufgegabelt hat, nicht wahr? Ich bin ziemlich sauer. Ich kann Heiler nicht leiden. Und zu eben einen solchen wurde er gebracht. Ich empfinde Heilungsmagie als sinnlos. Manchmal muss man die Hände in den Bauch eines Patienten stecken, um ihn zu helfen und sie nicht nur darauf legen und hoffen, dass alles gut wird.
Aber...ihr seht mir auch nicht unbedingt so aus, als würdet ihr den...positiven magischen Mächten Gehör schenken. Ihr riecht nach...Nekromantie. Ja, so schätze ich Euch ein."

weuze
07.03.2009, 19:00
Alles hörte Arranges geduldig an, er war es gewöhnt solche Antworten auf seine Anspielungen zu erhalten. Im Innerstens grinste er immer, wenn andere so schön auf seine Provokationen eingingen. Doch bei den letzten beiden Sätzen stutzte er einen Moment. Wie kann sie soetwas behaupten? Sie kennt mich nicht einmal ansatzweise und kann etwas derartiges feststellen... Nun gut, vielleicht kann sie auch nur sehr gut raten... darauf werde ich erstmal nichts antworten... 'Glaubt mir oder nicht, aber ich hätte mir auch etwas besseres gewusst als einen fetten, stinkenden Nord, der dazu auch noch stöhnt als ob er im Suff gegen die Wand gelaufen wäre, die halbe Nacht hindurch hier her zu schleppen, was auch für mein Pferd eher eine Zumutung als eine Herausforderung war.' Der Kaiserliche schielte einmal kurz durch den Raum und als er sich sicher war, dass niemand ihr Gespräch genauer mitverfolgen würde fügte er laut hinzu, so dass es jeder im Raum hören musste: 'Nekromantie ist ein sehr heikles Thema, ich würde mich nicht in solche Angelegenheiten mischen...' Dann wandte er sich wieder der Frau zu und sagte recht leise: 'Ich würde gern noch ein paar Worte mit euch wechseln, aber die Öffentlichkeit hier ist mir zu wieder. Ihr wüsstet nicht zufällig einen Ort, wo man sich ungestört unterhalten könnte?'

Van Tommels
07.03.2009, 20:16
Endlich hatte Juan einen kleinen Trampelpfad erreicht, welcher kreuz und quer durch den Wald führte, jedoch alles andere als geräumig war. Die Bäume waren niedrig, und ein ums andere Mal hätte sich der Agent an dem Geäst den Kopf eingeschlagen, wenn er nicht höllisch aufgepasst hätte. "Ein großes Pferd hat vor- und Nachteile, ich merk schon...", murmelt er vor sich hin, nachdem er wieder einmal einer Beule entgangen ist. Vorsichtig und langsam kämpft er sich durch das Gestrüpp und hofft, bald endlich das Hochland zu erreichen. Hier und da erblickte Juan ein Reh, welches aber schnell flüchtete ob des schweren Hufgetrappels.

Nach ein paar Stunden größter Vorsicht und langsamen Reitens lichtete sich endlich der Wald. Die Bäume verschwanden und wichen niedrigen Gesträuchen, der erdige Boden wurde felsiger und die Luft kühler und frischer. Das Hochland war erreicht. Sanfte Hügel waren in der Ferne zu erkennen, und der schmale Weg, welcher jetzt sowohl nach oben als auch zur Seite mehr mehr Platz bot, lud dazu ein, das Tempo etwas zu erhöhen.
So ritt der Agent den Pfad entlang, welcher genau in die richtige Richtung führte, zumindest wenn es nach dem Orientierungssinn des Rothwardonen ging. Einige Stunden vergingen abermals, und er kam gut voran. Als es dann dämmerte, schaute sich Juan bewusst nach einem Platz zum Übernachten um und wurde kurze Zeit später fündig: ein kleiner, kalt aussehender Bergsee kam in Sichtweite, und der Agent steuerte schließlich darauf zu, um dort das Nachtlager aufzuschlagen.
Juan hatte es sich gemütlich eingerichtet: An einem kleinen Strauch in der Nähe des Wassers hatte er seinen Schlafplatz aufgebaut und das Pferd für die Nacht von dem Gepäck befreit. Auch wenn er daran zweifelte, dass das Tier bei so einer Konstitution frieren würde, legte er trotzdem eine dicke, immer mitgeführte Pferdedecke über dessen Rücken. Normalerweise reichte diese Immer bis zum Boden, aber diesem Pferd gerade einmal bis zu dessen Knien. "Jetzt weiß ich immerhin, für welche Pferde diese Decke normalerweise gedacht ist", schmunzelte Juan, legte sich dann auf seine Decke und döste ein, die Hand jedoch auf dem Schwertgriff liegend.

In weiser Voraussicht und mit dem Wissen, dass diese Pferde so trainiert waren, dass sie nichts Unüberlegtes taten, hatte er die Enden der Zügel sich um sein rechtes Bein gebunden. Durch ein Ziehen an seinem Bein wurde er mitten in der Nacht geweckt und schlug die Augen auf. Das Gardepferd wieherte leise und zog nervös an den Zügeln. Juan beugte sich vor und löste geschwind den Knoten; dann griff er nach dem Schwert und erhob sich lautlos, die Ohren gespitzt und auf fremde Geräusche hörend. Da war das Plätschern des Wasser. Der Wind, der über den kargen Boden wehte. Der eigene Herzschlag und der eigene Atem. Und ein Schaben wie als würde man etwas über den Boden ziehen. Und das leise wiehern des Pferdes. Und...Moment mal. Ein Schaben?
Mehr aus Reflex als aus Können fuhr Juan herum und hob das Schwert zur Abwehr. Dies rettete ihm wahrscheinlich das Leben, denn schon prallte die schwere Keule gegen die Klinge und schmetterte sie dem Agenten aus der Hand. Sie flog in die Dunkelheit davon und landete wahrscheinlich einige Meter entfernt klirrend auf dem harten Steinboden. Juan sah sich einem Untier gegenüber, welches nicht ganz die Größe seines Pferdes erreichte, jedoch nur wenig kleiner war - ein Bergtroll, grau wie die Nacht, aber nicht minder aggressiv wie eine Horde Goblins auf Raubzug. Juan wich zurück, nun völlig unbewaffnet, und der Troll schwang die Keule. Krachend landete sie an der Stelle, an der der Rothwardon eben noch gestanden hatte. Steinsplitter lösten sich von der massiven Keule und flogen wie kleine Projektile auf den Agenten zu. Dieser schloss instinktiv die Augen um sich zu schützen; die kleinen Splitter schmerzten im Gesicht, ein etwas größerer hinterließ auf der rechten Wange einen tiefen Schnitt als er sich durch die Haut schlitzte. Ein Bergtroll bringt mich in's Grab, was für ein schäbiges Ende, schoss ihm durch den Kopf, als das Monster erneut zum Schlag ausholte und Juan weiter zurückwich. Dann aber erfolgte Hilfe von unerwarteter Seite. Das Pferd schien nicht nur im Dienste der Garde zu sein, sondern auch so zu handeln wie seine gewöhnlichen Reiter. Mit Anlauf rammte das gewaltige Reittier den Troll von der Seite, sodass es ihn von den Füßen riss, er mehrere Meter über den Boden rutschte und so liegen blieb. Juan war erstaunt und für einen Moment erstarrt und blickte auf den regungslosen Bergtroll. Dieser regte sich mittlerweile wieder und rappelte sich schwerfällig und grunzend auf. Dies riss Juan aus seiner Starre - schnell lief er zu seinem Schlafplatz, an welchem durch den Trollangriff alles durcheinanderlag und suchte in der Dunkelheit seinen Bogen. Schnell hatte er ihn gefunden, stellte aber fest, dass der Köcher alle Pfeile preisgegeben hatte und sie überall auf dem Boden verstreut lagen. Wahllos schnappte er sich den erstbesten Pfeil und legte auf den Troll an, welcher inzwischen nach seiner Waffe suchte und ihm den Rücken zuwendete. Jetzt, den ersten Schock überwunden, zielte Juan mit kühler Gelassenheit auf die Kehrseite des Monsters und ließ den Pfeil los. Dieser zischte durch die Luft und bohrte sich an gewollter Stelle kurz unter dem Genick in's Fleisch. Der Bergtroll schrie auf, kippte vorneüber und blieb dann regungslos liegen.

Erst jetzt, nachdem es völlig still war bis auf das Plätschern und dem Wind, spürte Juan den Schmerz in seinem Gesicht. Vorher verhinderte das Adrenalin das Gefühl für die Wunde, jetzt aber war dieses verflogen. Er ließ die Waffe sinken und fasste sich vorsichtig an die Wange. Er spürte, dass es immer noch stark blutete, weil er sein warmes Blut auf der Haut fühlte. Der Agent aber ignorierte das zunächst und begab sich zu dem Leichnam des Trolls. Emotionslos und noch etwas schwer atmend zog er den Pfeil knackend aus dem Rücken des Besiegten und warf ihn achtlos zu den anderen auf den Boden. Dann blickte er sich in der Dunkelheit um; er fand, was er suchte. Derjenige, der ihm mit ziemlicher Sicherheit das leben gerettet hatte, stand unschuldig nach Futter suchend am See und blickte in's Wasser, als wäre nichts gewesen. Juan lachte trocken auf. "Das ist Abgeklärtheit...", kicherte er in sich hinein und setzte sich dann auf sein verwüstetes Nachtlager.
Jetzt kramte er in der Unordnung nach einer kleinen Phiole, welche er auch schnell fand. Das Buch, welches ihm so wichtig war, beinhaltete auch eine Alchemiesammlung der einfachsten Tränke und Gebräue, darunter auch eine blutstillende und wundenschließende Salbe. Da Juan noch Anfänger war was die Alchemie betraf, hatte er diese Salbe auf gut Glück und exakt nach Buch zusammengemischt und hoffte nun, dass sie wenigstens ein wenig half. Darauf vertrauend, dass er hoffentlich kein Gift gemischt hatte, trug er sie auf dem blutenden Riss auf seiner Wange auf und wartete. Es brannte wie Feuer, aber war dies nicht ein Zeichen dafür, dass es wirkt? Juan verbrachte den Rest der Nacht damit vor sich hinzudösen und dem pochenden Schmerz in seiner Wange zu lauschen. Als der Morgen dämmerte, schlug er die Augen auf...

Lobstercookie
07.03.2009, 20:21
"Wir könnten in meine Behandlungshalle gehen, wenn es Euch zu wieder ist, hier zu reden. Sie befindet sich in meinem Keller. Ihr könnt ihn über eine Tür hinter meinem Haus erreichen. Hier..."
Sie reicht dem Mann einen Schlüssel. "Wenn Ihr reden wollt...kommt um 20 Uhr."
Damit verschwindet sie aus der Herberge.

Van Tommels
07.03.2009, 21:52
Die Sonne stand tief, und wie es der Zufall wollte, schien sie Juan direkt in's Gesicht, als er die Augen aufschlug. Etwas benommen streckte er sich und wischte sich den Schlaf aus den den Augenwinkeln, wobei etwas getrocknetes Blut von seiner haut abblätterte. Sofort kam ihm die Wunde in den Sinn, und vorsichtig betastete er sie. Sie schmerzte noch ein wenig, aber sie hatte aufgehört zu bluten und fühlte sich recht gut an. Schwerfällig erhob sich der Agent und schlenderte zum felsigen Ufers des Sees. Hier, direkt neben dem Pferd, kniete er sich hin und betrachtete sein Spiegelbild im dunkelblauen Wasser des Bergsees. Blutverschmiert war sein Gesicht, und rasch rieb er sich das eiskalte Wasser auf die Haut, um sich zu säubern, aber auch um wach zu werden. Die Temperatur des kühlen Nasses musste nur knapp über den Gefrierpunkt liegen, aber es erfüllte seinen Zweck. Bis auf den roten und tiefen Riss quer über seine rechte Wange war auf seinem Gesicht nichts mehr zu sehen. Juan seufzte. "Schon wieder eine weitere Narbe. Und das auch noch so offensichtlich.". Er warf einen bösen Blick Richtung toten Bergtroll, dann aber schwenkten seine Augen zu dem verwüsteten Nachtlager, welches von gleißender Morgensonne erhellt wurde.
Der Rothwardon machte sich sogleich daran, seine Sachen wieder ordentlich zu verstauen und sie auf das Pferd zu laden. Die größten Schwierigkeiten bereiteten ihm die Pfeile, welche kreuz und quer verstreut lagen. Die Hälfte der Geschosse warf Juan wutentbrannt in den See, da sie nicht mehr zu verwenden waren, weil der Bergtroll sie unbrauchbar durch darauf herumtreten gemacht hatte. Jedoch wurde der Agent nochmals negativ überrascht, als er sein Schwert in einem kleinem Moos liegend wiederfand. er hob es auf und seine Gesichtszüge entgleisten. Eine große Kerbe war an einer der Schneiden zu sehen, und dies ausgerechnet genau in der Mitte. "Ist doch nicht wahr...", stammelte Juan und musterte ungläubig seine zerstörte Waffe. Seufzend schob er die Klinge in die Schwertscheide an seinem Gürtel, wobei sie sich durch die Kerbe natürlich sogleich verhakte. Fluchend rückte er sie zurecht, ebenso seinen Bogen und den nun nur noch halbgefüllten Köcher. Mit den Zähnen mahlend schwang er sich auf das bereitstehende Gardepferd in luftige Höhe. Hier tätschelte er kurz den Hals des Tieres. "Danke dir, das hatte ich glaube ich noch gar nicht gesagt...", lächelte Juan verhalten und setzte sich dann in Bewegung. Er lenkte das Pferd zurück auf den Pfad und folgte diesem weiter Richtung Westen.

weuze
08.03.2009, 03:32
Arranges starrte auf den Schlüssel in seiner Hand. Achja, das ist wiedermal sehr typisch, einen Schlüssel bekomme ich aber den Namen oder um welches Haus es sich handelt, das sagt man mir natürlich nicht. Es ist doch immer dasselbe... Er steckte den Schlüssel ein und ging zum Tresen. 'Seid abermals gegrüßt. Sagt, kann ich das Zimmer nocheinmal für den Nachmittag haben?' Die Wirtin zögerte einen Moment stimmte aber dann zu. 'Ich danke.' Damit begab sich der Kaiserliche wieder in den ersten Stock und betrat das Zimmer indem er zuvor die Nacht verbracht hatte. Oha, ich war nur wenige Stunden weg und schon ist alles für den nächsten Besucher gerichtet. Nun denn, dann werd ich es auch möglichst so belassen ich werde sowieso nur den Schreibtisch benötigen. Damit zog er die Schriftrolle hervor, die er von der Alchemistin erhalten hatte. Er schob sie auf dem Schreibtisch auseinander und schaute sich den Inhalt an. Es waren nur wenige daedrische Buchstaben. Für den Laien absolut nichtssagend. Doch für Arranges war es die Bschwörungsformel für einen Skelettwächter. Die stärksten Vertreter der skelettierten Untoten. Zudem sie auch noch mit dem Bogen angriffen und somit auch auf Distanz sehr gefährlich waren. Es ist schade, dass ich nicht auch noch das Buch erhalten habe... aber ich hoffe doch, dass sie es bis zum nächsten Mal auftreiben kann, ich werde nun wahrscheinlich recht lange fort bleiben, schon allein wegen ihrer aufdringlichen Art, die sie während der letzten paar Besuche immer wieder an sich hatte. Sie braucht Zeit um ab zukühlen... Bei den letzten Gedanken konnte er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. So, nun aber an die Arbeit... Arranges schloss die Tür und verdunkelte zum Sichtschutz die Vorhänge vor dem einen schmalen Fenster. Dann las er sich die Formel auf dem Pergament nochmals genau durch und prägte sie sich ein. Dann hob er die rechte Hand ausgestreckt von sich mit gespreitzten Fingern über den Boden. Er konzentrierte sich auf die Worte welche auf dem Papier standen und murmelte sie langsam vor sich hin, während er die Finger krümmte und eine Geste machte, als wolle er das zu beschwörende Skelett aus dem Boden ziehen. Es blitzte kurz hell auf im Zimmer und vor ihm lagen ein paar Knochen, welche sofort wieder zerfielen und verschwanden. Nunja... Erfolg schaut anders aus. Dies wiederholte Arranges in den nächsten Stunden mit ähnlichen Ergebnissen. Ich wusste ja, dass die höheren Beschwörungszauber wie der Spinnendaedra, der Markynaz oder der Kopflose Zombie etwas schwerer sind, aber dass auch dieser hier zu den schweren zählt war mir unbekannt. Zudem es sich ja auch noch um ein simples Skelett handelt...

Es dämmerte draußen schon, als Arranges den letzten Versuch startete. Dieses Mal muss es einfach klappen... Dachte er sich grimmig und zog nocheinmal all seine Kraft zusammen und konzentrierte sie auf seine Hand aus der er sie dann während er zeitgleich die Formel sprach schubweise entlies. Und tatsächlich aus einer blau und lila farbenen Kaskade am boden erhob sich ein Skelett. Ein Ausdruck des Triumphes huschte über sein Gesicht, als das sehr stattliche Exemplar sich zu ihm umdrehte und ihn aus leeren Augenhöhlen heraus anschaute und mit den entblößten Zahnreihen zu grinsen schien. Doch im selben Moment klopfte es an der Tür. Und so schnell wie das wohlige Gefühl des Erfolgs gekommen war, so schnell wich es nun einem Stoß von Hektik. Ah verdammter Mist, ich dachte mir schon dass das eine meiner unklügeren Ideen war, in einer Stadt in einem gebuchten Zimmer Beschwörungszauber zu trainieren. 'Einen Moment bitte, ich werde sogleich aufschließen.' Stotterte Arranges unsicher. Während er mit Schweißperlen auf der Stirn damit beschäftig war das Band zwischen ihm und dem Skelett zu lösen, durch welches der Untote am Leben erhalten wurde. Draußen auf dem Flur redete jemand gegen die Tür, versuchte zweimal die Türklinke zu betätigen und störte die Konzentration des Kaiserlichen. Die Zähne zusammengepresst und die Hände auf die Kreatur gerichtet, begann diese in einem imaginären Windhauch zu verwehen. Erleichtert, dass wenigstens die Entlassung so schnell ging, sagte Arranges nun wieder selbstsicher und ruhig: 'Ich komme.' Sogleich schloss er die Tür auf und blickte in das Gesicht eines jungen Mädchens vielleicht im zwansigsten Lebensjahr. Er erkannte sie als eine aus dem Nordvolk und schaute sie fragend an, während er noch das Ende des letzten Satzes mitbekam. '... neuer Gast, aber was macht ihr da drinnen überhaupt?' 'Ich? Ich wollte nur ungestört an meinen Studien arbeiten...' Sagte der Kaiserliche in freundlich charmantem Tonfall. 'Oh verzeit, dass ich mich nicht vorgestellt habe, aber ich arbeite erst seit kurzem hier und Cyrodiils Umgangsformen sind mir noch nicht geläufig... Studien sagt ihr? Entschuldigt, aber darf ich mal sehen? Oh verzeit, schon wieder... es hat mich als Zimmermädchen nicht zu interessieren, was Gäste hier während ihres Aufenthaltes machen...' Stammelte die junge Nord. 'Nun lasst es aber gut sein. Warum sollt ihr nicht fragen dürfen, was Gäste hier auf den Zimmern machen?' 'Es ist uns eben untersagt, es verletzt die Privatsphäre der Besucher.' 'So ein Humbug, wenn nun ein Zauberer seine verrückten Sprüche hier testet und im Begriff steht das Gemäuer mit Feuerzaubern ab zubrennen und ihr nicht nachgefragt habt, so kann man euch trotzdem die Schuld zuweisen. Also fragt lieber nach. Außerdem kann man mit allerlei interessanten Menschen ins Gespräch kommen. Und nun tretet ein wenn ich euch meine Schriften zeigen soll.' Sie wusste gar nicht, was sie darauf sagen sollte und machte einfach ein paar Schritte, bis sie mitten im Raum stand. 'Was für eine Art Studien sind das denn?' 'Nun, wie ich vorhin erklärte, ist es nur recht, wenn ihr nach den Aktivitäten der Anwesenden fragt, denn ich setze mich wie mein Vater vor vielen Jahren auch, mit Magie auseinander.' Mit einer flüssigen Bewegung nahm er die Rolle vom Tisch und reichte sie der jungen Frau. 'Hier, so sehen Schriftstücke aus, mit denen ich mich beschäftige.' Die Nord nahm das Pergament in die Hand und hielt es vor sich um dann festzustellen, dass sie keine Ahnung hatte, was dort geschrieben stand. 'Um was für einen Zauber handelt es sich hier denn?' 'Nunja, er ist von Effeckt und Wirkung her eher langweilig, aber hat trotzdem einen sehr großen Nutzen.' 'Darf ich ihn mal sehen, oder würdet ihr mir die Worte hier übersetzen?' 'Hmm ich kann euch etwas anderes zeigen wenn ihr möchtet, denn dieser Zauber hier kann unter Umständen gefährlich werden...' 'Ihr würdet wirklich nur für mich etwas zaubern... ihr müsst wissen, dass ich auch sehr gerne mit Magie umgehen könnte, nur leider vebietet die Familie und Tradition es mir etwas anderes außer Draufhauen und nett auszusehen.' Betrübt schaute die Nord zu Boden.' 'Nun, ich werde euch etwas zeigen.' Mit für ihn unüblicher großer Geste und Ausfürlichkeit hielt er wie am Morgen die Hand mit der Innenfläche nach oben ausgestreckt von sich und sprach verständlich einige sehr seltsame Begriffe, bei denen die Nord neben ihm die Stirn in Falten legte, aber weiter gebannt auf die Hand des Kaiserlichen starrte. Und wie am Morgen zuvor, begann erst die Luft satisch zu knacken und zu knistern und wenige Sekunden später wurde der Raum für einen Augenblick stark erwärmt. 'Wie macht ihr das? Ist das alles Magie?' Fragte die Nord aufgeregt. 'Ja sicher, das dient dazu, die Räumlichkeiten in Häusern bei Kälte zu erwärmen.' Mit dem sicheren Wissen, dass der Kaiserliche nur einen Scherz gemacht hatte lachte die junge Frau hell auf. So, jetzt muss ich aber schaue, dass ich hier wegkomme, sonst habe ich noch ein halbes Mädchen, dass sich zu meinem Unwohlsein sich mit zu viel Zuneigung mir gegenüber äußert... Kaum hatte er fertig gedacht, drang ihre Stimme wieder an sein Ohr: 'Würdet ihr mich als Lehrling nehmen?' Auch das noch... 'Würdet ihr mir glauben, wenn ich euch sage, dass ich schon einen habe?' 'Nein!' Antwortete sie, da man Arranges Gesichtszügen ansah, dass dies nicht stimmte. 'Bitte, ich werde euch überall hinfolgen, ich werde üben und viel lernen...' 'Nein, ich kann euch nicht mit mir nehmen, es geht nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass wir uns seit wenigen Augenblicken erst kennen, seid ihr auch noch zu jung...' Unterbrach Arranges sie. 'Ich bitte euch... nein ich flehe euch an: Nehmt mich mit und lehrt mich mit Magie um zugehen!' 'Nein. und das ist mein letztes Wort!' Sagte er nun in sehr ernstem Tonfall und seine Mine versteinerte sich. Sie wusste nich mehr was sie sagen sollte. Einen Moment blickte sie ihn noch aus ihren grünen Augen an, welche in einem perfekten rundlichen aber nicht fetten Gesicht saßen, welches von schulterlangen roten Haaren eingerahmt wurde. Langsam drehte sie sich um und und lief eilig aus dem Zimmer. Drausen auf dem Flur hörte der Kaiserliche sie schluchzend die Treppe hinunter rennen. Dann krachte eine Tür und für einen Moment herrschte Stille. Dann setzte das allgemeine Geraune in der Schankstube wieder ein.

Arranges stellte erschrocken fest, dass der Abend schon weit vorangeschritten sein musste und er sich noch mit dieser Frau treffen wollte. Schnell packte er alles zusammen und hängte es an seinen Gürtel. Dann verließ er den Raum und schloss einmal mehr ab. Er folgte dem Gang bis zur Treppe und ging diese hinunter, bis er vor dem Tresen stand. Die Wirtin kannte dieses aufgesetzte unschuldige gesicht von Arranges schon. 'Was habt ihr dieses Mal gemacht?' Fragte sie seufzend, während sie die Holzoberfläche polierte. 'Nichts. Euer neues Zimmermädchen hat gefragt ob sie mit mir kommen könnte und ich hab natürlich nein gesagt. Ihr hättet sie sowieso nicht gehen lassen.' 'Das ist richtig. Ein sehr aufgewecktes junges Ding, sie brachte nach langem endlich mal etwas Schwung in die Herberge und somit auch etwas mehr Gäste als sonst.' 'Das kann ich gut glauben.' Schmunzelte der Kaiserliche. 'Ich dachte immer, dass ihr euch nichts aus festen Bindungen macht?' Wenn du wüsstest, was für feste Bindungen ich von Zeit zu Zeit eingehe. 'Das stimmt und deswegen habe ich auch abgelehnt... abgesehen davon wäre sie mir auch zu jung.' '22 Jahre hat sie schon...' Antwortete die Wirtin. Dann habe ich einmal mehr gut geschätzt. 'Seht ihr... nun denn, ich habe noch ein Treffen mit jemandem... auf baldiges Wiedersehen.' 'Eine Gute Reise und kehrt bald wieder.'

Draußen auf den Straßen von Skingrad war es recht düster. Arranges suchte nach einer Wache um sie sogleich zu fragen: 'Ich suche nach einer Heilerin. Sieht etwas älter aus, ich meine es ist eine Bretonin.' Die Wache wies ihm wortkarg die Richtung und der Kaiserliche machte sich auf den Weg. Als er es gefunden hatte umrundete er das Haus und stand auf der Rückseite vor einer Tür, in deren Schloss der Schlüssel passte, den er erhalten hatte. Nun denn, auf ins Gefecht... Er schloss auf und schob die Tür nach innen auf. 'Hallo? ...'

Van Tommels
08.03.2009, 10:45
Trotz des rauen und holprigen Geländes, welches den Pfad darstellte, ging es für Juan auf seinem Gardepferd gut und schnell voran, da dieses Tier so gut wie keinen Kräfteverschleiß zeigte und anscheinend sogar froh war, sich endlich einmal an seinen Leistungsgrenzen zu bewegen, so wirkte es.
Nach stundenlangem Ritt glänzte das Fell des Pferdes schon lange nicht mehr wie am ersten Tag, sondern war nun mit einem matten Schwarz überzogen. Juan aber störte das genauso wenig wie das Tier selbst.
Die Landschaft zog an ihm vorüber und bot nicht gerade das, was man Abwechslung nennen könnte. Hier und da ein kleiner Bach, welcher den Pfad kreuzte, nutzte der Agent dazu, das Pferd kurz verschnaufen zu lassen. Während sich das Reittier erfrischte, ging er selbst seinen Gedanken nach. Was ist, wenn diese Frau schon längst an der Festung angekommen ist? Der Auftrag verrät keinerlei Details über die Frau. Nur dass sie ein wenig sadistisch veranlagt zu sein scheint und dass ihr Aussehen über ihr Alter hinwegtäuscht, in die negative Richtung. Was ist sie? Angeblich eine Aufsetzige, die etwas gegen Heiler hat. Das Pferd war fertig, und schon ging die Reise weiter.
lange Zeit blieb die Landschaft monoton: Felsiger Untergrund, sanfte Hügel und Senken, niedriges Buschwerk. Aber je weiter der Agent gen Westen vorrückte, desto mehr veränderte sich seine Umgebung. Aus Hügeln wurden spitze, scharfkantige Berge, aus Senken tiefe Täler, von Bewuchs war bald gar nichts mehr zu sehen und die Temperaturen fielen zusehens. Juan fröstelte es. Er saß von dem Pferd ab und kramte in seinem Gepäck. Schnell wurde er fündig, da er seine Sachen sehr geplant gestapelt hatte, sodass alles gut erreichbar war. Er rollte einen dicken Umhang aus schwarzen Fell auseinander und legte ihn sich an. Was ist das eigentlich für ein Tier gewesen? Ich habe keine Ahnung, aber sei's drum. Sogleich wurde ihm wärmer, und zufrieden schwang er sich wieder auf sein Pferd und ritt weiter. Die Kapuze zog er tiefer ins Gesicht und band sich dann später noch ein Tuch vor den Mund, damit die Kälte nicht sein ganzes Gesicht angreifen konnte.
Den ganzen Tag über blieb es so kalt. Der Himmel war wolkenlos und die Sonne schien, jedoch herrschte ein eisiger Wind, welcher die Wärme vollendens vertrieb.
Am späten Nachmittag kam der Agent zu einer großen Schlucht, an deren Eingang sich sein Pfad mit dem eines anderen aus südlicher Richtung vereinigte und an der beide zusammen in die Schlucht hinein führten. Juan verharrte und überlegte. Die Schlucht schien der einzige Zugang zu der Festung zu sein, leicht zu verteidigen, und dass sich bis hierhin jemand zufällig verirrte, schien auch ausgeschlossen. Dies würde später die beste Stelle sein, die Frau abzufangen. Mit diesen Plan im Kopf lenkte Juan sein Reittier in die Schlucht. Die Neugier trieb ihn, denn schließlich interessierte ihn, was genau er denn vor der Frau beschützen sollte, und es war ja auch möglich, dass die Frau ihm schon einen Schritt voraus war.
Als der Abend dämmerte und die Sonne verschwand, wurde die Kälte noch beißender, da nun der schwache Gegenpart der wärmenden Sonne fehlte. Juan aber ritt weiter durch die Nacht, da diese abermals wolkenlos blieb. Der Mond schien hell, jedoch nur bedingt bis in die Schlucht hinein, da die Felswände mal höher, mal niedriger waren.
Endlich, es war nach der Einschätzung Juans kurz vor Mitternacht, gab ihn der Canyon frei, und ihm öffnete sich der Blick auf eine abermals felsige Landschaft, welche jedoch steil anstieg. In nicht allzu weiter Ferne sah der Agent Licht. Sollte er schon am Ziel sein? Der Pfad schlängelte sich den Berg hinauf, und langsam schob sich eine von Mondlicht angestrahlte Ruine auf der Spitze des Hügels und am Ende des Pfades in das Blickfeld des Rothwardonen je weiter dieser nach oben gelangte.

Lobstercookie
08.03.2009, 15:42
Als Tantchen die Stimme hinter sich hörte, drehte sie sich langsam um. Der Keller war nur sehr wenig ausgeleuchtet, das machte es weniger deprimierend, dass sie nur auf einem Auge sah. Sie erkannte den Mann und ihr Gesicht verzog sich zu einem unter den Narben sehr schwer erkennbaren Lächeln. "Ihr seid also tatsächlich zu mir gekommen. Die meisten Leute nehmen vor mir reißaus, wenn sie mich zum ersten Mal sehen.Nun zu meiner Frage: Was haltet Ihr von Heilern? Ich glube kaum, dass Ihr euch mit "Normaler" Magie befasst. Ihr scheint gerade Magie praktiziert zu haben, habe ich Recht? Fragt mich nicht woher ich das weiß, nennen wir es einfach mal...Instinkt."

weuze
08.03.2009, 17:49
Die direkte Art der Bretonin war Arranges beinahe unangenehm. Ich war eigentlich der Meinung ich hätte um ein Gespräch geboten, aber... 'Nun, zuerst einmal würdet ihr verstehen, warum ich zu euch gekommen bin, wenn ihr wüsstet, mit wem oder was ich meine Künste ausübe. Dann... nunja, von Heilern? Ich war eine zeitlang Schüler bei so einem, aber beibringen konnte er mir nicht viel. Zum Schluss meinte er dann, dass ich in anderen Schulen vielleicht begabter wäre... was schlussendlich auch richtig war und ist. Ich selbst versorge mich durch Tränke und sonstigem was man aus handfesten Zutaten der Natur zum Erhalt der eigenen Gesundheit herstellen kann.' Er machte eine kurze Pause und redete dann weiter: 'Und ja, es stimmt, ich habe den ganzen Nachmittag meine... nennen wir es Begabung, trainiert.'

Lobstercookie
08.03.2009, 18:16
"Nun, mir selsbt sind Heiler ein wirklicher Dorn im Auge. Sie stöhren mich. Und besonders dieser reizende, mickrige Orden, in der Nähe von Choroll. Ich bin der Ansicht, dass Cyrodiil eine Art Revolution braucht. Irgendwann..." sie stoppte kurz "Es ist das selbe wie mit Nekromantie. Sie ist verboten, weil sie anders ist. Die ganzen Idioten aus der Magiergilde sind elende "Traditionalisten". Sie haben Angst das sie verdrängt werden. Seht Euch das an."
Sie lief zu einem kleinen Tisch der in der einen Ecke des Kellers stand und zog eine Plane von diesem. "Das" sagte sie und zeigte auf zwei Finger, die einsam auf einem Tablett vor sich hin lagen "sind zwei Finger eines Patienten von mir. Den einen hat ein Heiler behandelt. Den Anderen ich. beide sehen identisch aus. Natürlich habe ich sie erst entfernt, als der Mann gestorben war." sie lächelte. "Was also haben die Leute gegen mein Verhalten und gegen meine Methoden? Sie sind nicht inhuman sie tun nur ein bisschen weh. Aber ich bin mir sicher, dass sie irgendwann die alteingesessenen Methoden ersetzen werden. Fragt mich nicht warum. Nun, wißt Ihr zufällig etwas über diesen Orden? Ihr müsst wissen ich kenne die Alchemistin hier sehr gut und sie hat mir bereitwillig ein paar Informationen über Euch gegeben...ich habe sie allerdings nicht gefragt warum."

weuze
08.03.2009, 18:58
Wieder hörte der Kaiserliche geduldig zu und schaute auf die zwei Finger, während die Bretonin neben ihm weitersprach. Auch was sie über Nekromantie und die Einstellung der Magiergilde dazu, sagte ging an dem Mann vorrüber als habe er es schon viele Male gehört. Im Moment hatte er nur noch Augen für die zwei menschlichen Extremitäten auf dem Tablett. Beinahe makelloses totes Fleisch... ich wette daraus könnte ich etwas sehr mächtiges beschwören... Und sie, dieses Diletantin lässt sie einfach hier herumliegen. Ich muss wissen wie man Gewebe so gut konservieren kann und dazu noch an der Luft... Doch als die Frau neben ihm die Alchemistin, ihn und Informationen über seine Person in einem Satz erwähnte, horchte er auf. Eines sollte ich in Zukunft doch vermehrt unterlassen: Dieser Frau, so sehr sie mich auch mag, zu viel zu erzählen. 'Sagt, um was für Informationen handelte es sich denn? Ja, ich hätte Informationen über diesen Orden, sofern wir überhaupt den selben meinen... Aber was soll ich mir davon versprechen, wenn ich euch etwas darüber erzähle? Außer, dass ihr Heiler nicht mögt, dieses Kloster eventuell dem Untergang nahe bringt und mir somit einige potentielle Lehrmeister vergrault?'

Lobstercookie
08.03.2009, 19:08
"Wer sagt, dass ich ihnen Probleme machen will? Ich will nur Informationen über sie. Und wie ich sehe scheint Ihr Euch sehr für die Finger zu interessieren. Wisst Ihr...falls Ihr Euch für Nekromantie interessiert, sollte es doch auch in Eurem Interesse sein, das Fleisch lange haltbar zu machen, oder? Diese Finger sind zehn Jahre alt. Und immer noch perfekt. Oben habe ich Körper liegen, die genauso alt sind und keinen Kratzer haben...außer die, die ich ihnen selbst beigebracht habe. Und ich kann es Euch zeigen. Die Informationen...ich weiß nicht viel. Ich habe auch nicht direkt nach Euch, sondern nach den Heilern gefragt. Sie sagte mir dann, dass Ihr etwas darüber wisst. Ich will nicht, dass die Frau Ärger bekommt."
Sie nahm die beiden Finger und balancierte sie auf ihrer Handfläche.
"Ein perfekter Leib ist teuer. und er hält nicht lange. Er verfault. Dann stirbt er ab und vergeht weiter. Aber ich verhindere es. Es gibt einige Leute, die ihre toten Verwandten immer bei sich haben wollen..."

Van Tommels
08.03.2009, 19:25
Kurze Zeit später war die Ruine erreicht, welche sich für den Agenten aus der Nähe gar nicht als solche entpuppte.
Die Mauern dieser alt aussehenden Festung erwiesen sich bei genaueren Hinsehen als nicht so antik wie gedacht, denn obwohl das windige und wahrscheinlich meist schlechte Wetter in den Bergen an dem Gestein genagt hatte, war am Fundament keinerlei Beschädigung zu sehen, welche durch etwas längeres Bestehen entstanden wäre. Typisch für diese Festung waren die 4 Ecktürme mit unzähligen kleinen Schießscharten. Genau diese hatte Juan aus der Ferne für herausgebrochene Steine gehalten, und nun stand er vor dem kleinen Steintorhaus, welches mit einem Fallgitter versperrt war. Zunächst hätte man denken können, die Festung sei verlassen, jedoch sprachen die brennenden Fackeln an den Wänden eine andere Sprache. Der Agent saß von seinem Gardepferd ab und trat an das metallische Geflecht, dass den Weg versperrte und linste in den Innenhof. Bis auf das Knistern der Fackeln und den Wind, der durch das Gemäuer fuhr, war nichts zu hören.
Erst spät erblickte Juan den Mann in der schwarzen Kutte, der dort quer über den düster beleuchteten Innenhof auf ihn zuschritt. Er trat zurück und wartete ab, als der Heiler an dem Gitter angekommen war, aber dieser schwieg und schien ebenfalls auf etwas zu warten. Dann fiel Juan ein, dass diese Mönche ja wohl nicht jeden dahergelaufenen Abenteurer einlassen würden, aber er sah auch nicht ein, warum er diesen wortkargen Kerl anbetteln sollte, ihn einzulassen. Stattdessen zog er die Schriftrolle mit dem Auftrag hervor, ebenso seine Plakette, und reichte sie wortlos durch das Fallgitter dem Heiler. Dieser griff mit einer selbst im Fackellicht bleich und knochig wirkenden Hand danach und studierte beide Sachen genau. Dann drehte er sich um und entfernte sich mitsamt Juans Unterlagen wieder über den Innenhof. Gerade als der Agent seiner Empörung verbal Luft verschaffen wollte, hob der Mönch ansatzlos die Hand, und kurz darauf glitt das Fallgatter in einer Bewegung ratternd nach oben. Der Rothwardon schnappte schnell die Zügel seines Pferdes und begab sich mit diesem in den Hof. Kaum war er eingetreten, fiel das Gitter wieder. "Was für Freundlichkeit, aber diese Mönche, Heiler, Templer und Magier sind ja alle sehr exzentrisch und halten sich für Halbgötter...", grummelte er vor sich hin und band sein Pferd an einem vertrockneten Baum an, welcher in einer Ecke des Innenhofs stand. Dann folgte er schnellen Schrittes dem Mann, welcher in einem dunklen Torbogen verschwunden war.
Juan fand sich nun in einer befackelten Unterführung wieder. Langsam folgte er dieser, so wirklich eine Ahnung wo er hinlief, hatte er nicht. Schließlich kam er zu einer schweren Holztür; hier klopfte er kurz und trocken zweimal an und trat dann ein.
Im Inneren des Raumes herrschte dasselbe düstere Fackellicht vor wie draußen im Hof, mit dem Unterschied, dass es hier drinnen drückend warm war. Juan schloss die Tür hinter sich und streifte die Kapuze und das Tuch vor seinem Mund ab, den Umhang öffnete er. Erst jetzt blickte er sich um. Alles war edel möbliert und mit Teppich ausgekleidet, an den Steinwänden waren hier und da Fackeln befestigt, welche jedoch nur vereinzelt brannten, auf den vielen Tischen und Schränken standen viele Kerzen. Am anderen Ende des Raumes, genau gegenüber der Tür, stand ein Schreibtisch, dahinter saß ein Mann in roter Kutte, daneben stand der schwarze Mönch, der Juan eingelassen hatte. Eine kaum wahrnehmbare Handbewegung des Rotgekleideten folgte, der dunkel Angezogene verbeugte sich ehrwürdig und verließ dann lautlos den Raum durch eine Seitentür.
Der rote Kuttenträger erhob sich und streifte seinerseits die Kapuze zurück. Zum Vorschein kam der kahlgeschorene, ebenfalls bleiche Kopf eines Mannes mittleren Alters. Die Augen lagen tief in den Höhlen, die Nase hatte eine leichte Hakenkrümmung, die Gesichtszüge waren im allgemeinen mehr hager als voll. Juans Blick fiel auf den Schreibtisch. Zwei Totenschädel zierten die Arbeitsplatte, und die Augen des Agenten mussten wohl daraufhin etwas Verwunderung in sich getragen haben, denn sein Gegenüber lachte leise, es war ein kratzig, etwas hell klingendes Lachen. "Hehe, nur keine Sorge, Agent des Hohepriesters der Kaiserstadt, dies sind nur Imitate", der Mann räusperte sich und fuhr fort, "Willkommen in meiner kleinen Festung. Ich bin der Leiter dieses kleinen Ordens von abgeschiedenen Heilern. Entschuldigt den kühlen Empfang, aber mein Bruder hat es nicht so mit Worten, wie auch der Großteil der hier in der Festung Anwesenden. Dazu sind unsere Studien zu ernst und verlangen zuviel Konzentration. Aber zu eurem Auftrag...", und der hagere Mann studierte wohl nur um die Pause zu überbrücken sporadisch das Dokument und die Plakette. "Diese Frau haben wir schon etwas länger ins Auge gefasst. Sie passt nicht so ganz in unser Schema. Sie verbreitet ketzerische Ansichten. Verletzungen seien mit purem Stahl behandelbar anstatt mit Magie, und das gleichwertig oder sogar besser. Wollt ihr euch etwa aufschneiden lassen wenn ihr eine Verletzung habt?". Der Mann fragte nur rhetorisch, denn er fuhr fort. "Es gilt, diese Frau zu überwachen. Sammelt Informationen, die sie der Ketzerei beschuldigen könnten. Haltet sie wenn möglich von hier fern. Aber krümmt ihr kein Haar, ich weiß, in dem Auftrag steht 'mit allen Mitteln'. Es würde sich nicht gut machen, wenn unser Orden oder der Hohepriester in Verruf geraten würde. Diese Frau ist mittlerweile sehr bekannt geworden, ihr mysteriöses Verschwinden würde auf uns oder den Tempel zurückfallen. Sollte sie bis hierher vorstoßen, weisen wir sie bestimmt ab. Sucht einfach nur nach Informationen, die sie vor den Scharfrichter führen können.". Juan hatte gelauscht, genaustens zugehört, aber irgendetwas kam ihm suspekt vor. Dieser Mann sah nicht aus wie ein Heiler, dennoch gab er vor einer zu sein. Vielleicht irrte sich Juan auch, er war müde. "Gut, ich habe euch verstanden", nickte der Agent nur zur Antwort. Der Kuttenträger musterte den Agenten von oben bis unten einen Moment. "Warum seid ihr eigentlich hergekommen?", in der Frage lag ein misstrauischer Ton, beinahe bedrohlich klang er. Juan antwortete ruhig. "Ich muss meine Vorräte auffüllen, außerdem mich versichern, dass die Frau nicht schon hier war oder ist. Da dem nicht so scheint, lautet nun meine Frage, ob ihr mir bis morgen früh ein Nachtlager anbieten könnt, desweiteren würde ich euch um ein Auffüllen meiner Vorräte bitten, um die Versorgung meines Pferdes und ein neues Schwert, denn leider hat mir ein Bergtroll auf den Weg hierher etwas zugesetzt.". Der Rotgekleidete lächelte und drückte dann, kraftvoller als für möglich gehalten, Juan seine Plakette und das Dokument wieder in die Hand, dabei starrte er ihm tief in die Augen, dass Juan himmelangst wurde. Dies zeigte er aber nach außen hin nicht, hoffte er. Der Mann lachte leise und wendete sich dann ab. "Aber natürlich, ich werde alles in die Wege leiten...ich wünsche angenehme Nachtruhe...Kasimir...", rief er, und der Heiler aus dem Innenhof trat wieder herein, tuschelte kurz mit dem Leiter der Festung und bedeutete dann Juan, ihm zu folgen, was dieser auch tat.

Wenig später stand der Rothwardon in einem kalt eingerichteten kleinen Raum. Ein Fenster war nicht vorhanden, sofern man von den beiden Schießscharten absah, und an der Wand genau über dem einfach aussehenden Bett thronte eine kleine Fackel. "Extravaganz pur...", grummelte der Agent, nahm seinen Umhang ab und breitete ihn als Laken über die Decke aus. Wer weiß was ich mir sonst einfange, dachte er sich dabei und legte sich dann, nachdem er sein Schwert, Bogen und den Köcher neben das Bett gelegt hatte, auf den Umhang und blickte an die hohe Decke. Wirklich tief schlief er den Rest der Nacht nicht, da er manchmal glaubte, aus dem Gewölben unter sich hätte er Schreie, Kratzen und Kettenrasseln gehört, aber dies tat er als Hirngespinst ab. Warum sollte es in einem kleinen Heilerorden auch solche Geräusche geben. So döste er abermals vor sich hin, bis die Morgensonne ihre Strahlen durch die Schießscharten genau auf Juans Beine warf...

weuze
08.03.2009, 19:25
'Nein nein, ich würde die Dunmerin eher schützen als ihr Ärger zu machen, aber zu meinem Leid hat sie zeitweilig ein recht loses Mundwerk... Aber sagt, wie kann man totes Gewebe derartig lange erhalten ohne eine Spur der Verwesung? Ich frage aus reinem Interesse...' Versuchte Arranges die Gedanken, er sei ein Nekromant, aus dem Raum zu vertreiben. 'Wenn ihr mir das veratet, wäre ich geneigt euch etwas über das Kloster nahe Chorrol zu erzählen...'

Lobstercookie
08.03.2009, 19:35
"Es ist im Prinzip ganz einfach. Es gibt ein sehr interessantes Mittelchen, in das man tote Körper einlegen kann. Wenn man sie eine halbe Stunde später entnimmt, kann man sie getrost so lange liegen lassen wie man möchte. Die Flüssigkeit funktioniert sehr einfach, sie setzt sich in das Gewebe und verhindert eine Auflösung dessen. Für die Herstellung des Mittels braucht ihr allerdings etwas Geduld sowie einen guten Lieferanten. Ihr benötigt mehrere Pflanzen, die in Cyrodiil fast nicht zu finden sin sowie einige andere ungewöhnliche Zutaten.
Es ist mein Rezept, deswegen werde ich es nicht einfach so heraus rücken... wenn wir uns irgendwann besser kennen sollten, und ich betone dieses Wort, dann werde ich es Euch sagen. Bis dahin kann ich es allerdings für Euch herstellen.
Nun, was wist Ihr über diese Heiler?"

weuze
08.03.2009, 19:54
So, ein Gebräu zum Einlegen... ach verdammt. Wenn ich doch nur etwas mehr in der Alchemie bewandert wäre. Dann werde ich eben noch warten müssen... 'Nun, das ist jetzt schon einige Jahre her, aber ich habe für einige Wochen von einem der Mönche dort gelernt. Was, das tut nichts zur Sache. Auf jeden Fall weiss ich noch, dass die Burg wirklich sehr schwer zu finden ist. Ersteinmal muss man ins colovianische Hochland gelangen. Dort müsste dann westlich von Chorrol eine markante auffallende Schlucht sein, durch welche man hindurch muss. Man könnte rein theoretisch auch drumherum, aber das wäre ein Umweg, der die ganze Reise nicht wert wäre. Seit ihr aus der Schlucht wieder heraus, so müsste man in der Ferne auf den Bergen schon die Festung sehen können. Aber ihr habt Glück, ich muss mich mit jemandem in Chorrol treffen, das heißt, dass ihr meinetwegen mit mir kommen könnt.'

Lobstercookie
08.03.2009, 20:04
"Ich werde Euch gerne begleiten. Aber...keine Falschen Spiele. Die Narben habe ich von einem Kampf mit einem ehemaligen Verehrer, der mir zu Nahe gekommen ist. Einen sehr ehemaligen Verehrer. Ich weiß, dass ihr kaum glauben könnt, das ich jemals einen gehabt haben könnte. Aber es ist so.
Unterwegs werde ich Euch vielleicht mehr in die Kunst der Erhaltung einweisen. Aber nur, wenn Ihr wünscht. Ich bin froh, dass ich nicht alleine reisen muss...die Leute mögen mich nicht besonders. Wann wollt Ihr denn los?"

weuze
09.03.2009, 16:55
Ein Verehre, der die Visage eines Menschen so umdekoriert... war wohl eher ein Bär... Grinst Arranges bei sich. 'Nunja, ich würde wenn es nach mir ginge, sofort aufbrechen. Erstens reist es sich in der Dunkelheit unauffälliger und zweitens möchte ich nicht noch mehr Zeit verlieren, mir fehlen bereits schon fast zwei Tage.' Und um seine Worte zu unterstreichen, wendet er sich schon halb zur Tür hin. 'Und ganz unter uns, ich wäre froh, wenn ihr mir nicht zu nahe kommt, aber euren Worten nach zu urteilen, kann ich des Nachts bestimmt ruhig schlafen.' Bei den letzten Worten kann sich Arranges ein Grinsen nicht gänzlich verkneifen.

Lobstercookie
09.03.2009, 17:05
"Gewiss nicht. Ich habe nie Interesse an irgendjemanden gezeigt, weder an Mann noch an Frau. Und auch nicht an irgendetwas. Wenn Ihr sofort aufbrechen wollt, muss ich zunächst noch mein Reisegepäck zusammensuchen."
Damit läuft sie die Treppe hoch, aus dem Keller des kleinen Hauses, in das Wohnzimmer. Hier nimmt sie einen kleinen Beutel von der Wand, den sich sich um die Hüften schnürt, sowie ein grobes, unbearbeitetes Eisenschwert aus einer Ecke. Chroll...ein Dorf voll stümperhafter Baumfanatiker. ABer was soll's. Es passt zu den Heilern in ihrer Nähe. Obwohl ich mir zugestehen muss, dass ich diesem Mann nicht ganz traue. Ich sollte ihn nicht aus den Augen lassen.
Dann schlendert sie langsam zurück in den Keller.
"ich hoffe, ich habe Euch nicht zulange warten lassen. Von mir aus können wir los".

weuze
09.03.2009, 18:24
[OOC]Vorweg, ich hab per PN mit Lobstercookie abgeklärt, dass ich für beide Chars die Reise nach Chorrol schreiben werde, da die getrennten Posts von uns zu viel Zeit in der Hinsicht verschlingen würden ;) Allerdings wird die Sicht, die meines Chars bleiben, da ich mich nur bedingt in den von Lobster versetzten kann -_-

'Ich habe in der Herberge zur Westebene aufgeschnappt, dass ihr eine ganze weile nach mir in die Stadt gekommen seit, obwohl ich nochmals von der Kaiserstadt hier her kam. Wie ist das möglich, hat euch auf dem Weg ein wildes Tier das Pferd zerfetzt?' 'Nein, Pferd, so nenne ich es praktisch begründet, lahmt etwas... etwas arg.' Soso, es lahmt. Ich hätte auch wenig Lust so einen Reiter vernünftig durch die Gegend zu tragen, schon allein deswegen nicht, weil es dann unnatürlich wirken würde, wenn ein gesundes Pferd einen dem Aussehen nach nicht ganz so gesunden Reiter befördern würde... Ein schmunzeln huschte bei diesen Gedanken über des Kaiserlichen Gesicht. 'Nun, denn würde ich vorschlagen, dass ich euch vor mir in den Sattel nehme, was die Geschwindigkeit unbedeutend beeinträchtigen würde. Oder aber, ihr verschafft euch ein anderes Pferd.' So etwas sage ich auch nur denen, bei denen ich mir sicher bin, dass sie derartige Vorschläge sowieso nicht annehmen... 'Das hättet ihr wohl gern? Ich könnte aber schauen, ob die Stallungen der Stadt mir eines ihrer Pferde leihen könnten...' 'Das ist auch eine Möglichkeit.'

Beide verliesen sie das Haus der Heilerin und gingen zu den städtischen Stallanlagen, wo bis auf die massigen Gestalten der Reittiere auf der umzäunten Wiese keiner zu sehen war. 'Wartet hier...' Mit diesen Worten ließ sie den Kaiserlichen einfach auf dem Weg stehen und ging zu dem hölzernen kleinen Gebäude. Sie klopfte und einer der Stallburschen öffnete die Tür einen Spalt weit und trat sofort etwas erschrocken zurück. 'Was kann ich für euch tun?' Fragte der Junge nahe dem 20. Lebensjahr mit etwas unstabiler Stimme. 'Ich brauche ein Pferd, für einen Reiseweg nach Chorrol und gegebenenfalls zurück. Ich will es aber lediglich leihen, nicht behalten. Ich würde ja mein eigenes nehmen, jedoch lahmt es so, dass ich zu Fuß wahrscheinlich schneller da wäre.' Sagte die Bretonin etwas harsch. 'Nun, wir hätten einen Rappen, den wir für eine kleine Zahlung ausleihen würden.' 'Wie viel würde das denn ausmachen?' 'Wie viel habt ihr denn?' 'Wenn ihr weiterhin euren Lebtag Spaß daran finden mögt andere Leute in ihrer Eile auf zu halten, dann werdet ihr es ab dem heutigen Tage nicht mehr tun, sollte noch eine solche Frage eurerseits kommen.' Sagte die Frau gereitzt. 'Schon gut, schon gut. Wir verlangen eine Leihgebühr von 100 Septimen.' Arranges, der inzwischen außerhalb des Lichtscheins der Tür herangetreten war sagte nun: 'Schreibt es auf, wir werden nicht lange wegbleiben...' Der Stalljunge erkannte die stimme des Kaiserlichen: 'Ja natürlich. Euer Pferd befindet sich im Übrigen gleich dort drüben in dem Unterstand. In kürze wird auch das Pferd eurer Begleitung fertig sein.'

Als die beiden aufstiegen und die Heilerin den Kaiserlichen etwas schief an zuschauen schien, konnte dieser sich ausmalen, was sie über ihn dachte. Ich werde jetzt besser den Mund halten, sonst will sie mich von einer möglichen Krankheit heilen... 'Ich würde vorschlagen, wir reiten von hier aus direkt nach norden. So müssen wir nicht den Straßen folgen und können uns besser den neugierigen Augen der Patroullien entziehen.' Nickend stimmte die Bretonin zu.

Sie ritten die ganze restlich Nacht hindurch und gönnten sich in der Morgendämmerung eine kurze Rast. Ein Drittel des weges war geschafft. Mitten in der Wildnis schlugen sie ein kleines Lager auf und Arranges machte mit zwei Steinen und ein paar trockenen Ästen Feuer. Nach einer kurzen aber üppigen Mahlzeit schliefen sie jeder abwechslend ein wenig während der andere wachte. Es war schon Mittag, als sie weiterritten. Spät in der Nacht erreichten sie die Grenzen des großen Forstes. Sie ritten in den großen Wald, bis wieder die ersten Sonnenstrahlen durch die Baumkronen fielen. Auch jetzt machten sie wieder wie am Morgen zuvor eine Rast, jedoch verzichtete Arranges auf ein Feuer, da dies am Tag wilde Tiere aus dem Wald anlocken konnte. Die Unterbrechung der Reise verlief ohne Zwischenfälle. Kurz nach Mittag setzten sie den Ritt dan weiter fort. Trotz der dichten Baumreihen, kamen sie schnell voran und traten so in der Nach aus dem Wald heraus und sahen die Mauern von Chorrol auf einer Erhebung vor sich.

Van Tommels
09.03.2009, 19:47
Kaum hatten die ersten Sonnenstrahlen Juans Aufmerksamkeit erregt, stand dieser auch schon voll angekleidet vor dem Bett und hatte seine Waffen angelegt. Innerhalb von kurzer Zeit stand er allein in dem verlassenen Innenhof, von seinem Gardepferd einmal abgesehen. Die Vorratstaschen an jenem Tier sahen gut gefüllt aus, und an dem Sattel baumelte eine Schwertscheide aus rotem Leder, aus welcher ein Gold verzierter schlichter Griff ragte. Mit einem ganz mulmigen Gefühl nahm er die neue Waffe in die Hand und zog das Schwert heraus. Er seufze. "Ein Silberschwert. Zum Kämpfen so gut wie nicht geeignet, außer ich habe vor einen Vampir oder Werwolf zu erlegen. Viel zu weiches Metall, einzig als Statussymbol zu verwenden.". Kopfschüttelnd befestigte er das Schwert, nachdem er es zurückgesteckt hatte, an seinem Gürtel; nun hingen dort 2 Langschwerter. Der Blick des Agenten ging zum Torhaus; das Gatter war nach oben gezogen, somit musste Juan zum Glück keinen der Heiler darum bitten, ihn heraus zu lassen. Er saß auf seinem großen schwarzen Pferd auf, schlang den Umhang um sich, da es ihn in diesen Höhenlagen mal wieder etwas fröstelte, und ritt aus der Festung in leichtem Trab heraus, zurück durch die Schlucht.

Nach kurzem Ritt kam der Rothwardon an der Weggabelung an und blickte sich in der kargen Gegend um, wobei seine Augen in der Ferne die Pfade entlang des Horizonts musterten. Nichts war zu sehen, nur strahlend blauer Himmel, keine Pflanzen, viel Felsen. Eine trostlose, kalte, unwirtliche Gegend. Juan wendete das Pferd und blickte an den Rändern der Schlucht entlang, dann setzter er sich in Bewegung, einen Gedanken im Kopf.
Eine kurze Zeitspanne später stand der Agent am Rand der Schlucht und blickte auf den Pfad, welcher sich zwischen den Felswänden entlangschlängelte, hinab. Einen dafür angelegten Weg hier hinauf hatte er nicht gefunden, jedoch hatte das Pferd absolut keine Probleme, über das unwegsame Gelände bis hierher zu gelangen, und so nutzte Juan den Vorteil dieses Prachttiers.
Wenig später hatte es sich der Agent gemütlich gemacht. Diese Stelle war windanfällig und sogar noch kälter als zwischen den windkanalähnlichen Canyonwänden, aber dafür war der Weitblick, der sich hier bot, unglaublich wertvoll. Erst recht, wenn man auf jemanden wartete und diesen jemand eher erblicken als man selbst entdeckt werden wollte. Ein Lagerfeuer hatte er sich schon gemacht, nur ein kleines wegen dem rauch, aber es spendete genug Wärme. In seinen warmen Umhang gehüllt und ein wenig warmen Wein schlürfend, welchen er auf dem Lagerfeuer in einer kleinen Blechtasse erhitzt hatte, saß er auf einem Stein und blickte konsequent zum Horizont. Er lächelte und nahm ab und zu einen Schluck. Wer würde schon erhitzen Wein trinken? Nur ich, da nur ich weiß, wie das schmeckt und es wärmt, dachte er so bei sich. So saß er da, bis der Abend dämmerte.

Die Nacht verbrachte er ebenso, jedoch nicht mehr allzu aufmerksam. Das Lagerfeuer hielt er mit dem spärlich zu findenden Holz am Leben, und er wärmte sich allerlei Sachen auf dem Feuer auf und aß sie.
Der nächste Tag verlief beinahe wie der davor. Mit Blick auf den Horizont hielt der Agent wacker durch, aber langsam beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Was war, wenn er etwas übersehen hatte? War das hier wirklich der einzige Zugang zur Festung? Noch kein einziger Heiler kam hier vorbei. Wie versorgten sie sich? Sich immer wieder diesen Gedanken aus den Kopf schlagend schaute er starr die Pfade entlang, auf denen sich wie zu erwarten den ganzen Tag wieder nichts tat. Als abermals die Sonne verschwand, war der Verdacht Juans stärker als der Wille, seinen Posten nicht zu verlassen. Er löschte das Lagerfeuer mit ein paar Stiefeltritten, räumte alle Utensilien in die Taschen und schwang sich auf das Pferd, welches sichtlich erfreut war, sich endlich wieder bewegen zu dürfen.

Juan ritt abermals durch die Schlucht hindurch, so langsam kannte er sie wie seine Westentasche. Nachdem er durch sie hindurch war und sich wieder am Fuße des Hügels befand, auf welchem sich die Festung befand, zügelte er das Tempo. Kein Weg war zu sehen außer der, der sich zu dem Gemäuer hinaufschlängelte. Der Agent zuckte mit den Schultern und lenkte in den immer mehr nachlassenden Licht und der dafür hereinbrechenden Dunkelheit das Pferd in das raue Gelände.
Es ging nur sehr beschwerlich voran, denn zu dem sehr unwegsamen Gelände kam die Tatsache hinzu, dass die Sicht zusehens schlechter wurde, was auch durch die abermals klare Nacht nur wenig linderte. Juan war jetzt schon eine Weile unterwegs und stellte fest, dass er jetzt fast zur Hälfte um die Festung herumgeritten war. Mittlerweile war tiefste Nacht, der Mond stand fast direkt über ihm, und Juan wollte gerade wenden, also er, unweit von seinem Standort, Lichter erblickte. Rein von der Höhe her geschätzt war das niemals die Festung, auch weil er diese noch sehr gut in luftiger Höhe erkennen konnte und sich die neu entdeckten Lichter zu bewegen schienen. Es gab also doch einen anderen Zugang? Der Agent saß ab, schlang die Zügel des Pferdes um einen großen Felsen und schlich dann zu Fuß Richtung seiner Entdeckung.
Der Rothwardon stieß auf einen sehr breiten, gepflasterten Weg nach ein paar Minuten Fußmarsch, aber diese Tatsache nahm er gar nicht wirklich wahr, denn das wirklich Relevante spielte sich auf dem Pflaster ab. Die Lichter, die Juan gesehen hatte, waren Fackeln gewesen. Fackeln, welche von Heilern mit schwarzen Kutten getragen wurden, und eben diese Heiler begleiteten 3 beladene Pritschenwagen, die mit großen Planen abgedeckt waren. "Es gibt also noch einen Zugang. Dass man mich immer selbst nachforschen lassen muss wird langsam zur Gewohnheit...", murmelte er süffisant, als er hinter dem großen Felsen hervorlugte, an welchen er sich presste. Seine Augen tasteten die Fracht der Wagen ab und blieben auf den unförmigen Wölbungen unter der Plane hängen. "Geht mich nichts an, was sie als Vorräte verwenden...", grummelte er unsicher vor sich hin und warf noch einen Blick den Weg entlang. Aus dieser Richtung würde sich die Frau wohl nicht nähern, das wäre ein sehr großer Umweg, und diesen Weg scheint nicht jeder zu kennen. So schlich sich der Agent zurück zu seinem Pferd und machte sich auf den beschwerlichen Rückweg. Diesmal führte er das Pferd gehend zurück auf den Pfad, von dem er gekommen war, stieg dann auf und ritt wieder durch die Schlucht.
An Tagesanbruch befand sich der Agent wieder an seinem angestammten Platz, hatte das Feuer neu entzündet, schlürfte warmen Wein und hatte sein persönliches Buch auf seinem Schoss. Er las aufmerksam darin und versuchte die komplexen Zusammenhänge der Alchemie und Nekromantie zu verstehen, des öfteren warf er einen Blick zum Horizont, nur um immer wieder dieselbe, karge Landschaft zu sehen...

Lobstercookie
11.03.2009, 16:43
"Chorrol. Ich kann diese Stadt irgendwie nicht leiden." bemerkte Tantchen als sie sich der Stadt weiter näherten. "Ich weiß nicht, aber mir sind Leute suspekt, die einen uralten Baum in ihrem Satdtzentrum als Denkmal ansehen. In den Wäldern gibt es viel ältere Bäume und um die macht niemand so ein Trara."
Tantchen verabscheute so oder so fast alle größeren Städte und besonders die Kaiserstadt. Zu viele Leute, zu viel Lärm. Und zu viele Augen, die sie anstarren konnten.
"Ich würde sagen wir quartieren uns im teuren Gasthaus ein. Ich bezahle. Macht Euch keine Sorgen darum. Ich habe immer genug Geld."
Vor den Stallungen angekommen, sprang sie vom Pferd un überließ es einem jungen Mann der das Tier wegführte. Ihr Rücken schmerzte, sie war das Reisen auf fremden Pferden nicht gewöhnt.
"Verdammtes Vieh. Ich hätte doch besser mein altes Pferd besser pflegen sollen." sie grinste. "Aber dann wäre ich nicht ich. Und das täte mir leid."
Sie passierte die Wachen mit dem gleichen Zettel, den sie bereits den Skingrad-Wächtern vorgezeigt hatte und sah sich, als sie durch das Tor getreten war, um.
Anscheinend war der Baum nicht das einzigste Denkmal, das die Stadt aufwies, jemand hatte außerdem eine Statue errichten lassen, die direkt hinter dem Tor prangte.
"Da wären wir."

weuze
12.03.2009, 19:53
Ach Gott, was hab ich mir da nur für eine Begleitung angelacht? Naja gut, ich will ihr mal nicht die Freude an der Beschwerde zerstören... Während sie die letzten hundert Meter bis zum Stadttor ritten, hatte Arranges nichts gesagt und sich in Schweigen gehüllt. Er war nicht so oft in Chorrol und war deswegen auch weniger bereit offener zu reden.

An den Stallungen angekommen gab sich der junge Moryn so diskret wie möglich um nicht mehr Aufmerksamkeit als nötig zu erregen. Auch er drückte die Zügel seines Pferdes dem Stallburschen in die Hand und fügte hinzu: 'Behandel es gut!' Dies sagte er in dem für ihn typisch rauem Ton, den er hauptsächlich Fremden gegenüber an den Tag legte. Auch hier ließ er die Worte der Heilerin unkommentiert.

Beim Tor dachte sich Arranges, dass er als Begleitung auch ohne Einwohnernachweis weitergehen könne. Doch die Wachen fingen ihn ab. 'Euren Pass bitte. Außerdem die Gründe für den Aufenthalt und den dazugehörigen weiteren Reiseweg, wenn ihr die Stadt verlasst.' Den weiteren Reiseweg wenn ich die Stadt wieder verlasse? Das ist neu... Arranges streckte die Hand unter dem Umhang, den Pass haltend, hervor und reichte ihn der Wache. 'Ich komme wegen eigennütziger Studien nach Chorrol und werde die Stadt nach Möglichkeit noch heute wieder verlassen. Aber seit wann ist denn der weitere Reiseweg für die Stadtwache interessant?' 'Wisst ihr, in den letzten Tagen gehen selstame Dinge in den Wäldern um Chorrol vor sich, deswegen wird jeder überwacht, der die Stadt besucht und verlässt.' 'Ich werde für meine nächste Reiseroute den Weg nach Westen ins Hochland einschlagen.' Die Wache gab den Pass zurück. 'Nun denn, einen angenehmen Aufenthalt.' Mit einem leichten Nicken ging auch Arranges durch das nun offene Tor und stand ein paar Schritte hinter der Heilerin. 'Mir wäre eine Reiseunterbrechung, welche einen Gasthausaufenthalt ervordern würde etwas zu lange, ich würde lieber meine Erledigungen abarbeiten und dann weiterreiten.'

Lobstercookie
12.03.2009, 20:11
"Nun denn, wenn Ihr nicht rasten wollt, machen wir jetzt gleich weiter. Was haben Euch die Wachen eigentlich so lange aufgehalten?"
Ohne eine Antwort zu erwarten lief sie los und fuhr fort:" Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, wo wir anfangen sollen zu fragen. Ich glaube kaum, das die Magiergilde uns einfach so Informationen geben wird...vorallem mir nicht" sie grinste. "Wir sollten die einfachen Leute befragen. Die bekommen doch sowieso mehr mit, als diese Magier, welche die ganze Zeit in ihren Gildenhallen herumhocken. Wenn das nichts bringt, müssen wir wohl eine höhere Instutition aufsuchen. Ich will wissen, was diese Heiler machen. Es kommt mir seltsam vor, dass sie in der Nähe von Chorrol leben aber noch nie in irgendeiner offiziellen Quelle erwähnt wurden. Entweder sind sie nicht wichtig genug, oder aber zu wichtig, als das man etwas von ihnen erfahren sollte.
Was meint Ihr?"
Sie sah den Mann erwatungsvoll an. In der letzten Zeit kam sie sich immer öfter wie ein kleines Kind vor und hoffte, das niemand anderes es bemerken würde.
Sie konnte es nicht leiden, wenn sie selbst fröhlich war. Sie hasste es.
Es passte nicht zu ihr.

weuze
12.03.2009, 21:16
Die Frage zum zwangsläufigen Aufenthalt am Tor überging der Kaiserliche gekonnt und gab stattdessen Antwort zur zweiten Frage der Heilerin: 'Ich bitte inständig um Verzeihung, aber ich muss mich dringenst mit jemandem treffen...' Sagte Arranges sehr übertrieben. 'Ihr könnt die Leute doch selbst befragen, oder wollt ihr einen Markynaz als Hilfe haben?' Bei den letzten Worten musste der Kaiserliche unweigerlich grinsen, rügte sich aber sogleich in Gedanken, da sie für solche Worte zu nahe bei den Torwachen standen, die in der Regel genau wussten, was ein Caitiff oder ein Markynaz ist, ganz zu schweigen davon, dass sich die Frau vor ihm nun ein Bild seiner Künste machen konnte. 'Aber was ich meine? Nun ich denke, dass diese Mönche es sehr geschickt durch Beziehungen und anderweitige Aktionen eingefädelt haben, aus allen Berichten und Manuskripten über die Stadt, heraus gehalten zu werden. Wenn ihr mich jetzt entschuldigt...' Und damit wandte er sich zum Gehen...

Lobstercookie
12.03.2009, 21:32
"Daedra? Soso...das macht Ihr also. Interessant. Aber ich brauche keine Unterstützung.
Ich bin keine 'alte Frau', wie Ihr meint. Außerdem trete ich härter als ein Pferd.
Geht nur. Mir macht es nichts aus. Ich werde mich derweil ein wenig umhören. Vielleicht stoße ich ja auf mehr als nur tote Ohren."
Sie drehte sich um und ging.
Tantchen lief von der einen Seite Chorrols zur Anderen. Sie sprach zunächst mit niemanden, sah sich nur um.
Sie empfand nur seelische Kälte, für egal was sie sah. Sie bezeichnete sich selbst gerne als "tot". Denn sie fühlte sich auch häufig so. Leer. Allein. Und sie genoss es.
Gemeinsam mit diesem Mann zu reisen belustigte sie ungemein. Sie fand das andere Leute sich immer von ihrem Äußeren und ihrem äußeren Verhalten beeinflussen ließen.
Und meistens hatte sie recht.
So sinnend ging sie langsam ihren Weg auf dem Pflaster der Straße, es wurde immer kälter.
In den Häusern hörte sie die Leute reden.
Sie schwieg.

weuze
12.03.2009, 22:21
Arranges ging seinerseits durch Chorrol und sann seinen Gedanken nach. Daedra... nunja, als Dekmantel für meine nekromantischen Züge sicherlich nicht das schlechteste. Und wie er so durch die Gassen ging bemerkte er plötzlich eine Bewegung neben ihm im Schatten. Abruppt blieb er stehen und schaute zur Seite. 'Ihr konntet Treffen wie dieses noch nie unauffällig abhalten.' Drang eine harte kratzige Stimme von dem Schatten an Arranges Ohren. Und wenngleich keiner der nicht weit entfernten Passanten etwas bemerkt zu haben schien, züchtigte ihn die Gestalt in der Seitengasse weiter: 'So sehr ihr es auch versuchtet, aber leise, dieskret und wahrlich unsichtbar, dafür müsst ihr noch mehr üben und viel mehr lernen.' 'Ich bitte in höchster Form um Verzeihung. Ich werde versuchen meine Künste in dessen, was ihr mir zutragen wollt zu verbessern, aber desweilen habe ich eine andere Bitte an euch. Weswegen ich euch hier treffen wollte ist folgendes: Lehrt mich den Beschwörungszauber um einen Lich zu rufen.' Die Gestalt kicherte leise. 'Du? Du meinst also, die Kraft zu besitzen, einen Lich an dich zu binden? Erinnerst du dich noch an den Unfall, als ich dich lehrte Dremoras zu rufen? Wenn dasselbe bei der Beschwörung eines Lichs passiert, hast du geringere Chance davon zu kommen, denn anders als Daedra spielen Untote mit ganz falschen Karten und haben im Notfall immer noch ein Ass im Ärmel um das Geschehen zu ihren Gunsten zu leiten. Ich gebe dir, Arranges Moryn eine Schriftrolle, die einen Lich ohne Umwege und eigenes zutun, heraufbeschwören kann. Nutze sie um daraus deine Fähigkeiten zu verbessern und wenn du mir bei unserer nächsten Zusammenkunft beweisen kannst, dass ein Lich dir Gehorsam leisten wird, dann werde ich dich lehren aus eigener Kraft einen dieser untoten Hexenmeister zu beschwören.' Der schatten streckte die Schrifftrolle dem Kaiserlichen entgegen. Arranges nahm das Pergament entgegen und richtete noch Worte des Dankes an die schwarze Gestalt: 'Ich danke euch Meister. Auf das wir uns bald wieder sehen.' 'Du bist einer unserer fähigsten Leute. Versteh mich nicht falsch Arranges, aber ich würde nur ungern einen Schüler wie dich wegen meiner Unvorsichtigkeit als Lehrmeister verlieren.' Und damit verschwand die Gestalt so plötzlich wie sie gekommen war.

Der Kaiserliche ging mit dem ergeizigen Erstreben sein Können so bald wie möglich in den selben Glanz dem des Meisters zu heben. Seinem Meister, von dem er über all die Jahre so viel gelernt hat. Er schritt durch die Straßen, bis er wieder vor dem Tor stand, durch welches sie gekommen waren. Ich hoffe doch diese Heilerin ist schlau genug nicht irgendwo zu warten und auch hierher zurück zu kommen.

Lobstercookie
13.03.2009, 18:39
Tantchen war mittlerweile recht guter Stimmung. Sie hatte fünf Leute sich streiten hören und eine Frau hatte anscheinend ihrem Mann eine Vase auf dem Kopf zerschlagen.
Sie hatte ihre Runde bereits fast beendet und war auf dem Weg zu den Stadttoren zurückzukehren, als sie erneut stehen blieb und einem Gespräch lauschte.
Es waren zwei Männer die sich unterhielten, sie versuchten ihre Stimmen zu dämpfen, aber sie verstand ihre Worte trotzdem.
"Angeblich soll doch diese komische Frau hier in Chorrol angekommen sein." "Komische Frau? Wen meinst du? Mir ist niemand aufgefallen." "Na ja. Ich habe vorhin mit einem der Torwächter mich unterhalten. Er meinte das diese Anti-Heilerin hier her gekommen wäre." "Glaubst du, die hat was mit diesem Kloster zu tun? Dieses kleine, hier in der Nähe." "Bestimmt. Die soll ja ganz aggressiv sein. Anscheinend hat sie auch schon mal Leute umgebracht. Es wäre allerdings ziemlich schlecht für mich, wenn sie die Heiler töten würde. Dann kann ich mir den Weg durch den Wald noch Norden ganz sparen. Ich meine nach Norde, da ist es so verdammt steil. Na ja, was macht man nicht alles für ein paar Münzen."
Tantchen hatte genug gehört. Ihre Laune war auf dem Höchsstand.
Langsam schlenderte sie zu den Stadttoren.

weuze
14.03.2009, 17:31
Ein Lich. Der König der Untoten. Das wäre die letzte Hürde zur Vollkommenheit eines Nekromanten... Es dunkelte schon, als Arranges die Bretonin auf die Tore zukommen sah. Ob sie nun pessimistisch ist oder nicht und sich meinetwegen auch sonst stark von anderen Frauen im gleichen Alter stark abhebt. Eines haben sie alle gemeinsam: Das Wort Eile scheint bei ihnen nicht zu existieren. Ungeduldig schob der Kaiserliche mit dem Fuß einen Kiesel auf dem Boden hin und her. Als die Heilerin fast heran war sagte er kurz angebunden: 'Ich hoffe doch wir können nur weiter...'

Van Tommels
14.03.2009, 18:37
Eine solche Ausdauer im Warten hätte man einem Rothwardon wohl nicht zugetraut, jedoch war sich Juan bewusst, welchen Berufsweg er eingeschlagen hatte. Der Großteil der Zeit seiner Anstellung bestand aus Warten und nur ein wirklich Kleiner im aktivem Handeln. Er hatte gelernt, damit umzugehen.
Seit dem frühen Morgen saß er hier und hatte sich nicht von der Stelle gerührt, sah man von den paar Schritten zu den Taschen seines Pferdes ab, um neuen Wein oder etwas zu Essen zu holen.
Mit wachen Augen suchte er immer wieder den Horizont nach Veränderungen ab, aber er wurde immer wieder enttäuscht. Der Agent nahm das teilnahmslos zur Kenntnis und blieb hartnäckig; die gute Sicht von seinem Beobachtungspunkt erlaubte es ihm, dass er sich nicht einmal von seinem Felsen erheben musste, sondern von hier aus beide Pfade überwachen konnte. Skeptisch warf er nun, am späten Nachmittag einen Blick auf das kleine Feuer zu seinen Füßen, welches er mit Absicht auf solcher Größe hielt. Schließlich wollte er sich nicht durch verräterische Rauchschwaden oder zu hellen Feuerschein in der Nacht verraten.
Juan blätterte wieder in seinem Buch und las aufmerksam die folgende Seite, wobei er leise vor sich hinmurmelte. "Das Konservieren der sterblichen Überreste des Versuchskörpers stellt eine besondere Hürde dar, da selbst nach dem Tot des Objektes noch chemische Prozesse ablaufen. Diese Vorgänge äußern sich deutlich sichtbar in der Verwesung; diese zieht sowohl materiellen Verfall nach sich als auch einen gut wahrnehmbaren typischen Geruch. Nichtsdestotrotz eignen sich auch fast komplett zerfallene Körper für jegliche Totenbeschwörungen, wobei auch hier gilt: je fähiger der Beschwörer, desto mächtiger ist auch die Kreatur, welche entsteht. Diese ist in diesem Fall dann durchaus in der Lage, die Stärke eines mächtigeren Skelettkriegers zu erreichen, im Allgemeinen gilt jedoch der Grundsatz, dass diese bestimmte Art der Totenbeschwörung häufig schwächer ist als wenn man mit gleichen Einsatz ein Skelett erschafft. Somit ist die Konservierung von toten Körpern nur für Anschauungszwecke, Versuche oder Ritualen notwendig.". Juan legte die Stirn in Falten. Dieses Kapitel befasste sich mehr mit der Beschwörung als mit der wirklichen Alchemie. Jedoch ließ sich dort ein kleiner Teil herauslösen: Konservierung war ein schwieriges Unterfangen, und wenn man nicht gerade Experimente tätigen wollte, war sie total unnütz. Aber genau dies interessierte den Agenten.
Dennoch klappte er das Buch zu, legte die Hände darauf und blickte wieder zum Horizont. Was sage ich eigentlich, wenn ich dieser Frau gegenüberstehe? Als was gebe ich mich aus? Als Abenteurer?, und er schaute zu dem großen Gardepferd, welches die normalen Tiere deutlich überragte von der Schulterhöhe her. Das wird sie mir nicht glauben, nicht mit solch einer Ausrüstung, und sein Blick fiel danach auf seinen dicken schwarzen Fellumhang, den er sich umgelegt hatte wegen der Kälte in diesen Höhenlagen. Was dann? Ich könnte mich als Bote ausgeben, und wenn sie wirklich zu der Festung will könnte ich behaupten, ich müsste ebenfalls dorthin. So würde ich ihr auf den Fersen bleiben, ohne verdächtig zu wirken. Ja, diese Idee klingt plausibel. Juan konnte sich sehr gut Ausreden zurechtlegen, um seine Identität zu verschleiern, dazu war er jetzt lange genug Agent. Nur sehr wenigen Leuten gelang es, ihn mittlerweile zu durchschauen, und das auch nur erst wenn er mit eben jenen Leuten ein wenig Zeit verbracht hatte. Boten waren dafür berühmt, immer eine der besten Ausrüstungen zu erhalten, schließlich mussten sie schnell voran kommen, also war er mit dieser Aussage auf der sicheren Seite. Agenten kannte im Kaiserreich, wenn sie unterwegs waren so gut wie niemand, also konnte man auch nicht auf sie schließen, nur wenn jemand ausgezeichnet ausgestattet war.
Froh darüber, auch dieses Problem gelöst zu haben, suchte er mit den Augen nochmals die Landschaft ab und vertiefte sich dann, nachdem er abermals nichts Außergewöhnliches erblicken konnte, wieder in sein Buch, bis der Abend dämmerte...

Lobstercookie
14.03.2009, 20:13
"Ja, natürlich. Ich musste mir die Zeit vertreiben, bis Ihr endlich wieder kommt. Darf ich fragen, was Ihr zu tun hattet? So wie ich Euch einschätze, werdet Ihr mir zwar keine Antwort geben, aber ich kann's ja mal versuchen." Tantchen lächelte, sie wusste nun, dass sie ihrem Ziel sehr nahe war.
"Hat es etwas mit Euren Beschwörungen zu tun? Ich interessiere mich sehr für diese Schule, sie ist so anders...ich selbst habe früher Kreaturen beschworen, aber das ist schon lange her...Aber irgendwie kann ich Euch immer noch nicht ganz glauben, dass Ihr 'nur' Daedra beschwört. Ihr würdet...anders riechen. Fragt mich nicht, warum. Ich bin startbereit."

weuze
14.03.2009, 21:32
Es war ein Fehler sie in Skingrad auf zu suchen... Eine Person mehr, die sich zu viele Gedanken über mein Tun macht. 'Ich bitte euch nicht in der Gegenward der Wachen von Daedrabeschwörung zu reden.' Flüsterte Arranges ihr zu. 'Wenn wir aus der Stadt heraus sind werde ich euch mehr erzählen. Und... was ich getan habe werde ich nicht erzählen, zumindest noch nicht. Wenn ich mir sicher bin und euch besser einschätzen kann, werde ich euch vielleicht etwas über meine eigentlichen Beschäftigungen sagen. Aber nun lasst uns gehen.' Rau und barsch klangen die Worte des Kaisrelichen, waren aber nicht unhöflich gesprochen. Er zog seinen Umhang etwas enger und schritt eilig zum Stadttor.

Lobstercookie
16.03.2009, 14:38
So, jetzt über nehme ich mal die Kontrolleüber meinen und weuzes Charakter. Letzteren aber nur äußerst begrenzt, genau aus den gleichen Gründen, die auch weuze bereits angegeben hat.


"Was rennt Ihr denn auf einmal so? Das Kloster wird uns schon nicht weglaufen."
Tantchen grinste spöttisch. Sie wusste, dass ihr Reisegefährte Fragen nach seinen Künsten nicht sonderlich schätzte, was wohl der Hauptgrund dafür war, dass er ihr keine Antwort gab.
Langsam folgte sie ihm auf den Weg zu den Stallungen.
Als sie beide auf den Pferden saßen und sie nach dem genauen Weg fragte, beschlossen beide, dass er einfach voranreiten solle.
Die Reise führte die meiste Zeit durch den Wald, weswegen langsam reiten mussten. So vergingen die ersten beiden Reisetage nur sehr langsam.
Am Abend des zweiten Tages fühlte Tantchen eine seltsame Unruhe in sich hochkommen, sie kannte das Gefühl und es bedeutete nichts Gutes. Sie schlief nur sehr unruhig und auch nur bis knapp vor Sonnenaufgang. Als sie aufwachte, fühlte sie das seltsame Stechen in ihrer linken Brust, stand langsam auf und wankte zum nächsten Baum, um sich festzuhalten.
Sie atmete langsam und kontrolliert ein und aus, um die Schmerzen zu senken.
"Hör auf so weh zu tun, du verdammtes Drecksteil und wenn ich dich dazu aus meiner Brust reißen muss!" flüsterte sie sich leise selbst zu.
Nach zwei, drei Minuten fühlte sie nichts mehr, weckte dann ihren Reisepartner und sie ritten weiter.

Nach vier Tagen Reise kamen sie an den Ausläufen der kargen Gebirge, die von Chorrol aus westlich lagen, an. Nun war Tantchen froh, ein neues, trittsicheres Pferd zu besitzen, das auf den teilweise sehr steilen Gebirgswegen nicht ausrutschte.
Die Landschaft gefiel ihr auf Grund ihrer Einfachheit, nichts prunkvolles, nichts, dass den Blick einfing.
In der Ferne zeichnete sich eine Schlucht deutlich vom Rest des Gebirges ab.
Dort schien ihr Ziel zu liegen, denn sie ritten stetig darauf zu.

Van Tommels
16.03.2009, 17:06
Ich gehe mal von aus, dass die beiden nach Westen gegangen sind, weil im Norden bin ich weißgott nicht xD

Der Rothwardon schlief in den Nächten, welche vergingen, nur sehr unruhig, aber genug, um am Tag den Horizont im Auge zu behalten. Mit der Zeit schlich sich zwangsläufig eine gewisse Routine ein: Im Buch lesen, an den Horizont blicken, Etwas essen oder trinken, das Feuer kontrollieren. Und dann begann alles wieder von Vorn.
Mittlerweile waren ein paar Tage vergangen, die Vorräte gingen langsam aber sicher zuneige und Juan zweifelte jetzt schon recht stark, was das Ziel der Frau laut Auftrag anging. Skeptisch blickte er zu den Satteltaschen seines Gardepferdes. "Bald müsste ich wieder in die Festung zum Vorräte auffüllen. Und bei der Gelegenheit werde ich gleich mal berichten, dass hier niemand...", und während er dies so sagte und sein Blick über den Horizont gleitete, stockte er und verstummte schließlich.
Es war früher Nachmittag, und in der Ferne, noch als kleine Punkte, machte er zwei Reiter aus. Zwei Reiter? Im Auftrag war von einer Frau die Rede. Aber der Agent handelte schnell. Er stopfte seinen Metallbecher schnell in die Satteltasche, trat das kleine Feuer aus und schwang sich dann behände auf das große Pferd. So schnell wie möglich ritt er durch das Steile unwegsame Gelände bis zu der Stelle, als sich die beiden Pfade vereinigten und in die Schlucht führten.
Hier verharrte er kurz. Woher kamen die Reiter? Aus derselben Richtung wie er selber. Wenn er die Fassade eines Boten aufrechterhalten wollte, musste er auf dem anderen Pfad Richtung Schlucht reiten. Entschlossen lenkte er das Pferd im schnellen Galopp auf den südlichen steinigen Pfad und wendete es nach kurzer Zeit wieder.
Juan zog seinen schwarzen Fellumhang zurecht und rückte die beiden Schwertscheiden an seinem Gürtel und den Bogen und den Köcher auf seinen Rücken zurecht. Dann wartete er, bis er in der Ferne die beiden Reiter in der Nähe des Schluchteingangs entdeckte, dann setzte er sich in ihre Richtung in Bewegung und zügelte sein großes schwarzes Gardepferd als er Tantchen und Arranges wie durch Zufall genau an der Stelle begegnete, an welcher sich beide Pfade an der Schlucht vereinigten.

weuze
16.03.2009, 18:20
Als sie der Schlucht näher kamen sah Arranges einen Reiter auf einem stattlichen Pferd auf einem weiteren Weg, der sich mit dem ihrigen vor der Schlucht bvereinigte, heranreiten. Ich war ja schon lange nicht mehr hier, aber von dem Pfad habe ich außer den Mönchen und vereinzelten Boten, die den Weg verloren hatten, noch nie jemand kommen sehen. Und dieses Pferd... das stammt auf keinen Fall aus einer normalen Zucht. Sie waren noch ein Stück von der Kreuzung entfernt, da richtete Arranges das Wort an die Heilerin neben sich: 'Wie wollt ihr ohne größeres Aufsehen in das Kloster hineinkommen? Ich meine, ich bin dort einigen der Mönche bekannt, aber ihr werdet nicht so einfach Zugang bekommen.'

Lobstercookie
16.03.2009, 19:19
"Wer ist das denn?" Misstrauisch hielt Tantchen ihr Pferd an. "Der ist bestimmt kein Mönch."
Ihr Hand tastete nach dem kleinen Beutel, der an ihrem Rücken hing. Ihr Schwert nützte ihr nicht viel, aber der Inhalt des Beutels, war um so nützlicher.
Er enthielt ein äußerst schnell wirkendes Gift, dass schwere Verätzungen hervorrufen konnte, aber nicht nur am Beworfenen, sondern auch am Werfenden, wenn man es nicht richtig machte.
Da der Mann nicht wirklich aggressiv aussah, löste sich ihre Hand wieder davon. Außerdem hätte der Wind ihr das Zeug direkt ins Gesicht geblasen, was sie tunlichst vermeiden wollte.
Trotzdem hielt sie ihn im Auge.
"Was Eure Frage betrifft...wir werden uns einfach als Schüler ausgeben oder sowas." sagte sie dann mit gesenkter Stimme.
"Wenn wir ohne Probleme an diesem Mann vorbei kommen."

Van Tommels
16.03.2009, 19:35
Kaum sind die beiden Reiter herangekommen, dass Juan ihre Gesichter erkennen kann, mustert er sie schweigend mit bohrenden Blick.
Seine Augen treffen zunächst auf Arranges. Dieser machte einen recht normalen Eindruck, auch wenn er ihn als einen stillen Zeitgenossen einschätzte, der nicht viel von sich reden machte. Etwas an der Aufmachung des Kaiserlichen störte Juan. Dieser Kerl strahlte etwas aus, mutete an wie ein Magier.
Dann wandte der Agent seinen Blick zu Tantchen und fixierte sie. Vernarbtes Gesicht, schwarze Haare, zierliche Gestalt. Sofort kam ihm das Bild auf dem Auftrag in den Sinn. Im wahrsten Sinne des Wortes eine Kopie.
Aber wieso reiste sie mit diesem Magier oder was auch immer dieser Kaiserliche darstellte? Dass er sich mit zwei Zielpersonen herumschlagen musste war so nicht vereinbart und der Agent bekam ein wenig schlechte Laune. Bei dieser Frau hatte er von vornherein das Gefühl gehabt, dass sie Arbeit mit sich bringen würde, aber nun zwei Personen, auf die er achten sollte? Zumal sich diese beiden wohl auch noch besser kannten, weil so eine lange Reise musste etwas von Vertrauen haben, und laut Juans Informationen war die gesuchte Frau, die ihm gegenüberstand, eine bekannte Einzelgängerin.
Die Hand unter seinem Umhang auf einen der Schwertgriffe und das Gardepferd versuchend ruhig zu halten, blickte er auf Arranges und Tantchen hinab. Schweigend, eine Reaktion erwartend. Seine Erscheinung wirkt dabei alleine durch die Größe des Tieres allein schon erhaben, was durch seine komplett schwarze Aufmachung noch untermauert wird.

weuze
16.03.2009, 19:56
Was zum... dieses Pferd ist grauenhaft groß und sein Reiter hat etwas komisches an sich. Für einen Wanderer eindeutig zu gut ausgestattet. Ein Bogen von guter Machart und gleich zwei Schwerter. Wo der wohl hin will. Oder hat er gar uns gesucht? 'Wohin des Weges Rotwardon?' Die Rassenbezeichnung unterstrich der Kaiserliche mit einem schmeichlerischen Ton, war ihm doch wohl bekannt, dass jene aus diesem Volk begabte Kämpfer waren. In Gedanken bereitete er sich jedoch auf einen eventuellen Kampf vor, wenngleich er keinen provozieren wollte, so war es ihm etwas mulmig, da der Blick des Fremden äußerst schwer auf ihm lastete.

Van Tommels
16.03.2009, 20:09
Seine Augen bewegten sich zurück zu dem Kaiserlichen, wobei sie vorher noch einen Moment auf Tantchen liegenblieben. Juans Blick durchbohrte Arranges förmlich, als er mit sicherer und fester Stimme antwortete: "Ich bin ein Bote des Kaisers und unterwegs zu der Festung des Heilerordens. Gestattet mir auch euch nach dem Ziel euer Reise zu fragen...", und der letztere Teil seiner Aussage klang mehr wie eine Aufforderung als eine Bitte. Juan war sich bewusst, dass ihm alleine der Ausdruck 'Bote des Kaisers' bei einer Vielzahl von Leuten, selbst Räubern und Plünderern, Respekt verschaffte. Nicht selten wurden ganze Garnisonen mobilisiert, um Räuberlager, welche für den Tod eines Boten verantwortlich waren, auszuräuchern.
Die Hand sicher am Zügel seines Pferdes und die andere immer noch auf dem Schwertgriff, wartete der Agent auf eine Antwort, sowohl von dem Kaiserlichen, als auch von der bis jetzt sehr schweigsamen Bretonin.

weuze
16.03.2009, 20:24
Du willst Bote des Kaisers sein? Boten haben schnelle gelenke Pferde und keine Schlachtrösser. Und ein Bote hat auch ebenso wenig 3 Waffen zur Wahl. Deine Auftreten und die Ausrüstung grenzd eher an einen Soldaten, der verdeckt operiert... aber seis drum ich will ihm seine gar nicht mal so schlechte Tarnung schließlich nicht sofort zerstören. Schon allein deswegen nicht, weil ich mir der Reaktion dieser nahezu unberechenbaren Bretonin nicht bewusst sein würde. Arranges hatte schon zu viele Boten der verschiedensten Adelsleute, Vereinigungen und auch welche des Kaisers persönlich gesehen, als dass ihm jemand etwas in dieser Richtung vorspielen könnte. Agenten, welche genau zu diesem Zweck ausgebildet wurden konnten ihn teuschen, aber diese Leute wurden zu wenig gebraucht, als dass sie Arranges zu zahlreich begnet wären. 'Natürlich, ich mache in der Regel keine Geheimnisse aus meinen Reisewegen, mein Weg führt mich und meine Begleitung zu einem Kloster, jenseit der Schlucht.' Sagte Arranges gegen fast jedes seiner Verhaltensmuster verstoßend. Doch um Leute wie diese, die nun vor ihm standen und von denen er sich nicht sofort ein Bild deren Person machen konnte, zu verwirren, wandte er diese Gesprächstaktik an.

Lobstercookie
16.03.2009, 20:46
"Ihr seid ein ziemlich komischer Bote, oder? Warum solltet Ihr so ein Pferd haben? Ihr seid bestimmt gar keiner. Und warum reitet Ihr in die falsche Richtung, wenn Ihr zum Orden wollt. Betrunken?" fragte Tantchen und das in einem sehr unhöflichen Tonfall.
Sie mochte Adelige genauso wenig wie Heiler. Bis auf einen ganz speziellen, aber der war schon lange tot. "Nun, ich mache Euch einen Vorschlag. Wir können zusammenreisen. Das erleichtert die Sache."
Bei dem Gedanken an dem Verstorbenen hatte sich wieder etwas in ihr gerührt und wieder verspührte sie dieses Stechen in der Brust. Zunächst versuchte sie, es zu ignorieren, doch es schwoll stetig an.
Sie fast sich an den Hals und schmeckte bereits den metallischen Geschmack von Blut in ihrem Mund.
Ein dünnes Rinnsal der Flüssigkeit glitt ihr aus den Mundwinkeln und ihr wurde langsam schwarz vor Augen. Sie krallte ihre Finger in den Sattel des Pferdes, aber das konnte ihren Sturz nicht mehr verhindern.

Van Tommels
16.03.2009, 20:57
Der Rothwardon sind die Blicke Arranges nicht entgangen, welche über seine Waffen gewandert sind. Sein Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. "Keine Sorge, auf meiner Reise muss ich vorsichtig sein, und Bergtrolle lassen sich schlecht abschrecken wenn ich ihnen ein 'Ich bin ein Bote des Kaisers' entgegen gröle", meinte er mit ruhiger Stimme, diese Anmerkung klang durch ihre Ruhe bedrohlicher als beabsichtigt.
Dann aber meldete sich die Bretonin zu Wort, und das was sie sagte, brachte Juan unbeabsichtigt zum Lachen. "Nun, werte Dame, ich zweifle ein wenig an eurem Orientierungssinn. Dort...", und er nickte in die Schlucht, "...geht es zum Orden, da...", und er wies auf den südlichen Pfad, von dem er kam, "...geht es nach Skingrad. Und was euren verdacht angeht, ich kann euch beruhigen, ich bin durchaus ein Bote. ich würde euch meinen Auftrag aushändigen, wenn ihr mein Ziel wärt. Außerdem sage ich euch: schaut eure Pferde an, schaut meines an, dann wisst ihr, warum ich auf solch einem kräftigen Tier unterwegs bin...", und er nickte dann auf die Pferde von Arranges und Tantchen, welche merklich tief ein und ausatmeten. Dadurch dass Juan den ganzen Weg nicht geritten war, sah sein Pferd sehr ausgeruht aus und unterstrich seine These. "Kräftige Pferde bringen in dieser Gegend größeren Nutzen als Schnelle....", meinte er noch so nebenbei, als dann plötzlich Tantchen aus dem Sattel kippte.
Ungeniert blieb Juan auf seinem Gardepferd sitzen und blicke auf die Bretonin hinab. Ein Trick? Ich lasse mich nicht blenden, sondern behalte das Ansehen eines gefühlskalten adligen Boten aufrecht.

weuze
16.03.2009, 21:16
Anscheinend ein Bote, noch nicht lange im Dinest... Man löst doch durch derartig unüberlegte Aussagen nicht seine Tarnung auf. Aber bei den letzten Worten, bezüglich der Pferde, viel Arranges auch auf, dass vor allem sein Pferd, ein starker Rotfuchs, der schon viele Gegenden bereist hatte und kräftiger war als andere Pferde, tatsächlich Schaum vor dem Mund hatte und schwer atmete. Ein scharfes Auge und einen hohen Intellekt allerdings machen einen Boten durchaus zu dem was er ist. Als Die Bretonin sprach musste Arranges sich jedoch unweigerlich an den Kopf fassen. Ich denk und sag es immer wieder: Frauen können ihre Gedanken gerade in den ungünstigsten Situationen einfach nicht für sich behalten... Doch merkte der Kaiserliche ein wenig überrascht auf, als die junge Frau plötzlich und ohne Anmerkung des Unwohlseins aus dem Sattel flog. Was soll das denn... Doch genauso wenig, wie der Rotwardon rührte sich auch Arranges. Er blickte nur mit leerem Ausdruck auf die am Boden liegende Bretonin. Ich sollte einfach nichts tun... aber liegenlassen kann ich sie auch nicht. Der Rotwardon könnte sich doch auch mal von seinem Ross bewegen und etwas Aktion zeigen. Noch einen Moment wartete Arranges, als er ohne jede Emotion von seinem Pferd stieg und sich neben die Bretonin kniete. 'Was ist mit euch?' Während er auf eine Reaktion wartete, sah er den dünnen Blutstreifen, welcher aus dem zerschlagenen Mund rinnte. Wenn sie stirbt, hab ich ein problem weniger beim Kloster. Aber sollte dieser Bote tatsächlich ein Mann im Dienste des Kaisers sein, habe ich binnen weniger Tage einige Kopfgeldjäger am Hals... Er blickte wieder auf das Gesicht der Bretonin. 'Was habt ihr?' Richtete er nocheinmal das Wort an sie und tätschelte zur Unterstüzung mit der flachen Hand ihre Backe.

Lobstercookie
17.03.2009, 16:31
"Geht schon." Langsam wurde Tantchen wieder bewußt wer da zu ihr sprach und wo sie war. Sie stützte sich hoch, aber bei jeder Bewegung setzte das Stechen ein, sodass sie es nur sehr langsam schaffte. "Solange ich atme ist alles in Ordnung. Das passiert manchmal. Oh, wie ich ihn hasse."
Sie kletterte langsam auf den Rücken des Pferdes zurück, wobei sie mehrmals aus dem Sattel rutschte. "Und was meinen Orientierungssinn betrifft, ja, der ist beeinträchtigt und das aus dem selben Grund wie meine "Anfälle". Wenn ich irgendwann wieder zusammenbrechn sollte, lasst mich einfach liegen. Wenn ich es nicht mehr alleine auf die Beine schaffe bin ich eh schon tot. Und was wollt Ihr von den Heilern? Mit den Waffen die Ihr tragt, könntet Ihr das ganze Kloster ausrotten. Auch wenn ich nichts dagegen hätte."
Sie lächelte hintergründig. Sie wissen nichts von mir. Sie sehen in mir eine verrückte Frau. Und das ist ein guter Schutz. Ein sehr guter.
"Ich bin Tantchen. Ärztin und Leugnerin von heilender Magie. Ich nehme an, 'Bote des Kaisers' ist nicht Euer Name? Oder habe ich den überhört. Verzeiht, aber meinem Mitstreiter nach, bin ich schon sehr alt."

Van Tommels
17.03.2009, 16:43
Juan überging die Frage nach seinem Anliegen an das Kloster geschickt, denn er hatte ja in Wirklichkeit kein Interesse an der Festung, sondern an der Frau. Denkt sie wirklich, ein Bote des Kaisers würde ihr verraten, was er von den Heilern wolle? Ich zweifel an ihrem Geisteszustand, jetzt mehr denn je, ich weiß nicht was ich von ihr halten soll. Und so alt sieht sie in Wirklichkeit nicht aus, auch wenn ich aus meinem Dokument ja schon vorab informiert bin. Ohne diese Information hätte ich vielleicht nur 5 Jahre älter geschätzt. Der Rothwardon antwortete abermals mit ruhiger Stimme: "Gut, wie ihr wollt, dann lass ich euch liegen, wenn es die Gelegenheit ergibt. Ich habe sowieso nicht das Privileg, eine Dame unaufgefordert zu berühren", und er nickte mit einem leichten Lächeln. "Belassen wir es bei dem Boten, mein Name tut hier nichts zur Sache...", und prüfend blickte der Agent von Tantchen zu Arranges.

weuze
17.03.2009, 17:35
Arranges stand auf, als die Frau vor ihm wieder eindutige Lebenszeichen von sich gab. Ich hasse auch so einiges, aber Anfälle wie diese kommen doch nicht von ungefähr. Entweder diese Bretonin ist nicht mehr ganz Herr ihres Geistes, oder aber sie versteht es verflucht gut andere zu blenden. Aber woher kam dann das Blut aus ihrem Mund. Hat sie sich auf die Zunge gebissen, um diese Teuschung echter wirken zu lassen? Nein das glaube ich nicht. Vielleicht aber weiss sie mehr als ich und steht womöglich mit diesem Reiter da im Bunde. Sie hat auch viel zu schnell zugesagt, als ich in Skingrad die Andeutung gemacht habe, ob sie mitreisen möchte. Während dies alles Arranges durch den Kopf ging, schwang er sich elegant in den Sattel seines Pferdes zurück und schenkte der Bretonin keinerlei weitere Beachtung. Als er wieder sicher auf dem Rücken seines Rappen saß und aufsah, merkte wieder den prüfenden Blick des Rothwardonen auf sich ruhen. Diese Gestalt dort ist so undurchsichtig wie ein Stein... mal ganz davon abgesehen, dass er ständig mit dieser leichten Arroganz und zu viel Selbstsicherheit von seinem hohen Ross in zweierlei Bedutung auf mich und meine Begleiterin herabschaut... den werd ich wohl besser im Auge behalten, solange er mit uns reist. 'Ich will mir nicht anmaßen, zu sagen, dass wir lieber allein weiterreisen würden und außerdem bezweifle ich auch, dass wir euch so einfach loswerden würden. Deswegen könnt ihr gern das kurze Stück Weg, das es bis zum Kloster noch zu reiten gilt, mit uns kommen.' Richtete Arranges das Wort, die Konversation zwischen dem Fremden und seiner Begleitung übergehend, an den Rothwardon.

Van Tommels
18.03.2009, 14:56
Ich schreib jetzt für alle mit
Der Rothwardon mustert Arranges. "Warum solltet ihr mich nicht loswerden können...dies passiert vielleicht schneller als man glauben mag...", entgegnet er dem Beschwörer mit Nachdruck und zweideutigem Unterton. Aber schließlich willigt er in den Vorschlag der gemeinsamen Reise ein. Sie wird nur von kurzer Dauer sein, und dieses Wrack von einer Frau strahlt nicht gerade das aus, was ich Gefahr nennen würde. Jedoch kann das alles auch eine Finte sein, ich sollte also vorsichtig vorgehen, schließlich weiß ich außer dass sie in den Augen des Hohepriesters eine kaltblütige Schlächterin ist nichts über sie. Sich mit seinen Gedanken herumschlagend hält sich der Agent im Rücken von Arranges und Tantchen, die beide vor ihm durch die Schlucht reiten.

Stillschweigend verläuft die Reise zwischen den hohen Felswänden für Juan, denn über was Arranges und Tantchen vor ihm tuscheln, das vermag er nicht zu vernehmen. Als sich die Schlucht nach links und rechts verläuft und der Pfad sich den Berg hinaufschlängelt, verstummt das Geflüster und die Bretonin und der Kaiserliche schauen desöfteren zu den immer höher werdenden Mauerwerk hinauf.
Schließlich stehen sie vor dem geschlossenen, schwarzen Fallgitter in dem kleinen Torhaus. Juan beschließt keine Anstalten zu machen was den Einlass in die Festung angeht, sondern schweigend abzuwarten, was sein Auftrag und ihre Begleitung gedenken zu tun. Sein Gesicht zeigt keine Regung, aber hinter dieser ernsten Fassade grinst er in sich hinein, da die beiden ziemlich verloren und ratlos aussehen. Auf dem Innenhof tut sich derweil nichts.

weuze
18.03.2009, 18:32
Da Arranges Kontakte zu einigen der Mönche hatte, wusste er, wie er sich Zugang verschaffte. Was seine beiden Begleiter allerdings nicht wussten und was auch die meisten Wanderer, die sich hier Unterschlupf für die Nacht suchten, nicht ahnen konnten wenn wie aus dem Nichts ein Mönch über denn Innnenhof daherkam und für die Öffnung des Tores sorgte. Arranges saß ab und stellte sich direkt vor das Tor und blickte in das Innere der umfunktionierten Burg. 'Arranges grüßt die Bruderschaft des Hailerordens. Ich bitte um Einlass für mich und meine Begleitung, eine Bretonin, ihres Zeichens Heiler und einen Rotwardonen, Botes des Kaisers.' Rief er mit klarer und lauter Stimme. Ohne weiteres Zutun oder das Erscheinen eines Mönches im Innenhof, ratterten Ketten und das Tor glitt kratzend nach oben. Arranges drehte sich um und sah die beiden anderen an und sagte: 'Ich hoffe ihr habt einen angenehmen Aufenthalt, für mich gibt es noch etwas zu erledigen, bevor wir uns am Anbruch des nächsten Tages wiedersehen. Ich wünsche eine ruhige Nacht.' Und noch während er die letzten Worte sprach, kamen drei Mönche herbei einer von ihnen nam Arranges die Zügel seines Pferdes ab, während die beiden anderen auf die zwei Begleitungen des Kaiserlichen warteten, um deren Reittiere entgegen zu nehmen. Arranges schritt selbstsicher davon und verschwand in einer der Barracken links vom Tor.

Van Tommels
18.03.2009, 18:42
Der Rothwardon lässt sich, schon einiges gewohnt, seine Überraschung mit keiner Faser in seinem Gesicht oder irgendeiner Reaktion anmerken. Dieser Kerl hatte doch tatsächlich Kontakt zum Orden. Die Tatsache, dass er mit dieser Frau reiste, die den Orden schaden wollte laut seines Auftrages, passte somit gar nicht ins Bild. War er ein Abtrünniger, der seinen Status noch nicht bekanntgegeben hatte und der Frau halt? Das würde in's Bild passen, schließlich konnte die Frau es unmöglich allein mit all den Magiern allein aufnehmen. Der Agent wies die Hilfe der Mönche ab und lenkte sein Pferd selbstsicher und allein in den Innenhof und band es, wie Tage zuvor, an dem einsamen Baum in einer Ecke des Hofes an. Seine Augen folgten bei seinem Abstieg Arranges, und er merkte sich, in welcher Tür dieser verschwand. Das werde ich zur Sprache bringen. Nun aber lehnte er sich zunächst an das Pferd an und behielt Tantchen im Auge.

Lobstercookie
21.03.2009, 17:18
Tantchen blickte milde lächelnd den Leuten hinterher, die ihr Pferd wegbrachten.
Seitdem sie angekommen waren, war das Stechen durch ein unruhiges Gefühl ersetzt worden. Das Kloster machte auf sei einen seltsamen Eindruck, es wirkte fast so, als wären immer irgendwelche Leute in Bewegung, obwohl niemand da war. Die Luft war unruhig und schwer.
Die Architektur war fein, die Wände von der Farbe her aber eher dunkel-verdreckt. Alles wirkte wiedersprüchlich, das Schöne, Edle wurde bei näherer Betrachtung von etwas Wiederlich-Hässlichen verdrängt.
Leise folgte sie mit dem Blick ihren Reisebegleitern und bemerkte, dass sie von dem Rothwardonen beobachtet wurde. Langsam drehte sie sich weg.
Trotz der Höhe war ihr ungewöhnlich warm, fast heiß, fast, als würde sie an einer Krankheit leiden.
Dieser verdammte Drecksack von einem Mann. Wenn er nicht gewesen wäre, ginge es mir wunderbar und könnte mich normal, einer Frau meines Alters entsprechend bewegen.
Leise fluchte sie.

Van Tommels
21.03.2009, 17:37
Der Rothwardon musterte die Bretonin, die ganz offensichtlich ihren Gedanken nachging. Es sah nicht so aus, als ob sie jetzt vor hatte, das Kloster mit einem zerstörerischen Zauberspruch auf einen Schlag auseinander zu nehmen. Juan blickte sich aufmerksam im Innenhof um. Außer ihm und Tantchen und den Pferden befand sich niemand mehr hier. Wenn ich jetzt bleibe, fällt es auf, dass ich mehr Interesse an ihr habe als es für einen einfachen Boten angemessen wäre. Kurz entschlossen drehte sich der Agent auf dem Absatz um. Er legte den Umhang ab und warf ihn auf den Sattel seines Pferdes, danach schritt er selbstsicher in den Gang, welchen er Tage zuvor auch entlang gegangen war. Nochmals warf er einen Blick Richtung Tantchen im Weggehen, aber diese wandte ihm den Rücken zu und bewegte sich nicht. Skurrile Frau, schoss Juan durch den Kopf und er ging in den dunklen steinernen Übergang hinein.

Letztendlich stand er wieder in dem Raum wie Tage zuvor, der Festungsführer saß an seinem Schreibtisch und grinste Juan an, als er eintrat. "Willkommen, 'Bote des Kaisers', oder sollte ich sagen 'Willkommen zurück'", meinte dieser, als der Agent die Tür geschlossen hatte. "Man tut was man kann für seine Tarnung", war Juans kurz angebundene Antwort darauf. Dann aber, als er vor dem Tisch des glatzköpfigen Heilers stand, senkte er die Stimme. "Die Frau habe ich im Blick, im Moment scheint sie sehr geschwächt zu sein, oder aber sie schauspielert sehr gut und beißt sich dazu sogar ein Stück ihrer Zunge ab, damit sie blutet. Was mir allerdings Kopfzerbrechen bereitet ist dieser Kerl, der mit ihr gereist ist. Ich habe keine Ahnung, wer er ist oder woher er kommt. Auf den ersten Blick halte ich ihn für eine Art Magier. Aber so, wie er hier hineinspaziert ist, muss er aus dieser Festung hier stammen und sich auskennen. Aber die Tatsache, dass sich solch ein Mann mit einer Frau abgibt, die euch schaden will, gibt mir doch zu denken, was seine Loyalität betrifft.". Juan hat sich inzwischen auf der Tischplatte aufgestützt und lässt die Augen nicht vom Gesicht des Ordenführers, welcher ihn ausdruckslos anblickt und aufmerksam zuhört. Ein Schweigen entsteht im Raum...

weuze
23.03.2009, 17:56
Arranges schloss die Tür der Barracke hinter sich und stand in einem eher kleinen Raum, der von einigen Fackeln an den Wänden erhellt wurde. An allen Wänden standen Bücherregale, vollgestopft mit unzähligen Bänden und vergilbten Pergamente. In der Mtte befand sich ein runder massiver Tisch, der von mehreren Stühlen umgeben war. Auf einem dieser Stühle saß eine Gestalt. Gekleidet in eine schwarze Kutte hing der Mönch über einer Schriftrolle und studierte sie sorgfältig.

'Seid gegrüßt Bruder.' Sagte Arranges nähertretend um einen Blick auf das Papier zu werfen. Doch ehe er sehen konnte, was darauf geschrieben stand, rollte es der Mönch zusammen und wickelte einen roten Lederstreifen darum. 'Du solltest deine Augen nicht über Dinge schweifen lassen, die dich nichts angehen und deine Ohren schließen, wenn Töne, die nicht für selbige gedacht sind, zu dir dringen.' Sagte der Heiler ruhig aber mit einer Härte, die Arranges sogleich wieder daran erinnerte, wen er genau vor sich hatte. Das Verhältnis seines Lehrmeisters in der Schule der Mystik vor vielen Jahren zu dem Kaiserlichen war ähnlich wie das zwischen Vater und Sohn, aber noch immer war der Mönch der Meister von Arranges. 'Weswegen bist du hergekommen Arranges? Willst du wieder den Versuch starten, dich in der Kunst der Alchemie weiter zu bilden oder brauchts du etwas anderes?' Fragte der Mönch gleichermaßen belustigt und freundlich. Wobei er sich ein leichtes Grinsen nicht ganz verkneifen konnte. 'Nein, ich bin gekommen um deine Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich brauche ein gut erhaltenes Skelett.' 'Nun, es ist nicht so, dass ich dir nicht helfen will, aber einerseits brauche ich ersteinmal einen plausiblen Grund für deine Bitte und dann wird es noch schwerer sein, dieser nachzukommen.' Sagte der Heiler bestimmt aber in einem fast schon kumpelhaften Ton. 'Warum? Ich meine ihr hantiert doch mit Knochen jeglicher Art. Meinetwegen nehme ich auch die Überreste eines Goblins, aber komplett und gut erhalten muss es sein.' 'Das ist nicht das Problem. Der Grund, warum ich dir in absehbarer Zeit keines beschaffen kann ist die Tatsache, dass hier vor ein paar Tagen ein seltsam wirkender Rotwardon auftauchte und sofort und ohne Umwege mit dem Ordenshöchsten redete. Allein schon, dass man ihn hier so einfach hereinließ machte mich stuzig. Ich würde dir gerne mehr sagen, aber in letzter Zeit herrscht ein unnötig rauer Ton im Kloster. Und die Wände haben manchmal auch gern Ohren. Komm doch morgen Nacht in meine Einsiedelei. Du weisst ja wo sie liegt. Da können wir uns dank der mehr oder weniger natürlichen Wachen besser unterhalten, aber für jetzt ist es besser, wenn wir nicht mehr darüber reden.' Arranges nickte nur, um alles lautlos zu bestätigen. Der Mönch setzte erneut an: 'Stattdessen möchte ich dir etwas zeigen.' Er ging zu einem der Regale und zog einen dicken mit blau gefärbtem Leder gebundenen Folianten heraus. Trug das doch recht massige Buch zu dem Tisch und ließ es erleichtert darauf fallen. Es gab einen dumpfen Schlag und man konnte sich nun denken, warum der Tisch so robust gebaut war. Der Mönch schlug es auf und blätterte schier endlose Sekunden, bis er die gesuchte Stelle gefunden hatte. 'Hier, das könnte dir bei der Ausübung deiner Künste behilflich sein.' Arranges schaute auf die Seite, auf welche der Heiler deutete. Die obere Hälfte wurde von einer mit Rot- und Brauntönen gezeichneten Fratze eingenommen, die an Dömonen aus Alpträumen denken ließ. Ein mit spitzen Zähnen bewehrtes Maul, welches unter den pupillenlosen Augen zu einem mehr als hässlichen Grinsen verzerrt war. Darunter stand in daedrischen Lettern etwas über die Wichtigkeit der Konzentration bei dem Versuch einen Lich zu beschwören. Und der Zusammenhang zwischen der Konzentration und der Ballung von magischer Energie auf die Beschwörung.

Verblüfft schaute Arranges auf, konnte er sich doch nicht errinnern, seinem Meister gesagt zu haben, was er mit dem Skelett vorhatte. Der Mönch konnte es also gar nicht wissen und doch zeigte er ihm, was man zu der Beschwörung eines Lichs besser verstehen und wissen sollte. Doch noch bevor der Kaiserliche aussprechen konnte, was er dachte, winkte der Mönch ab. 'Du glaubts doch nicht ernsthaft, dass ich dich unbeobachtet lasse. Just vor kurzem hast du von einem deiner vielen anderen Lehrmeister in Chorrol eine Schriftrolle erhalten, ich konnte es mir bei deiner Wissensgier über die Beschwörung verschiedenster Kreaturen ausrechnen, was darin steht, da es mir bekannt ist, dass du sonst alle möglichen Diener aus dem Reich des Vergessens und aus der Ebene von Oblivion beschwören kannst. Und da ich durch dieverse Verdienste und hohes Ansehen im Kloster eben Zugang zu den Archiven habe, der dir ja leider als Außenstehender vesagt bleibt, habe ich mir gedacht, dass es vielleicht ganz gut ist, wenn ich dir mit deinen Studien,' dieses Wort betonte er auf eine ironisch süffisante Art, 'schon nicht ganz so gut helfen kann, so würdest du dich über einen solchen Band bestimmt sehr freuen.' Mit einem triumphierenden Grinsen schlug er das Buch wieder zu.

Ich wusste schon immer, dass mich die Zeit, die ich in diesem Koster mit dem Erlernen verschiedenster Fähigkeiten zugebracht habe, nie loslassen wird. Aber zumindest war das jetzt nicht negativ zu deuten... Was sich Arranges allerdings nicht ganz eingestehen wollte, war das Gribbeln in seinen Fingern, als er auf das Buch starrte. Er bebte förmlich bei dem Gedanken weiter und mehr darin zu lesen. Ein Buch aus den verschlossenen Archiven des Klosters. Der Kaiserliche vermochte sich kaum noch zu beherrsche, als es ihm immer wieder durch den Kopf schoss, dass er so viel aus diesem einen Buch lernen konnte. Und wo eines von dieser Art war, da waren noch mehr... Der Mönch schien einer der wenigen Personen zu sein, die in den Augen von Arranges zu lesen vermochten, was in dem Kopf des Nekromanten vorging. Er unterbrach die Spannung, die den Kaiserliche festhielt, indem er einfach drauflosredete, als wäre ihm gar nicht aufgefallen, dass die Eindrücke des Buches den Beschwörer zu überschwemmen drohten. 'Ich kann dir leider nichts dieser Art anvertrauen, doch werde ich es anordnen, eine Kopie dieses Buches für dich anfertigen zu lassen. Man wird nicht danach fragen, da man lediglich die Archive und die Bibliothek verriegelt sehen will, das Gesammelte dort allerdings theoretisch allen offen steht.' Und mit diesen Worten warf er mit leichter Hast ein schwarzes Tuch über den Folianten als habe er plötzlich Bedenken, ob es eine gute Idee war, es dem Kaiserlichen zu zeigen. Vor allem deswegen, da er gegen die Regeln verstoßen hatte und eines der Werke aus den Archiven entfernt hatte.

Doch es lag eine plötzliche Veränderung in der Luft, jetzt, da Arranges plötzlich den Ausdruck in dem verschlafenen Gesicht des Mönches sah. Dessen Augen zuckten unmerklich hin und her. 'Ich glaube es ist besser, wenn wir für heute Schluss machen, wir haben schon zuviel geredet...' Er schlug das Buch in das Tuch ein und in diesem Moment schien sich die Realität für einen kurzen Moment, kaum die benötigte Zeit für einen Liedschlag, zu verschieben. Ein Schatten huschte durch den Raum und es war als würde sich etwas in der Luft dagegen stemmen, dass das Buch weiterhin geschlossen wurde und auch noch von der Umwelt durch ein Stück Stoff abgeschirmt wurde.

Nachdem dieser unheimliche sinnzerüttelnde Moment vorbei war, keuchte der Mönch hörbar und atmete sogleich einmal erleichter tief ein. 'Was... was war das?' Fragte Arranges verwirrd. 'Es gibt genug gute Gründe, warum die Schriften in den Archiven und der Bibliothek vor Unwissenden und sonstigen Fremdlingen verschlossen bleiben. Dieser war einer davon, einige der Folianten dort scheinen in die Wasser Oblivions getaucht worden zu sein, bevor sie entgültig als fertig befunden wurden. Was ich damit sagen will: Nicht wenigen der Schriften haftet eine Art böse Kraft an, die es zu bannen gilt, will man mehr in den Büchern lesen... aber dazu erzähle ich dir in meiner Einsiedelei mehr. Ich für meinen Teil werde mich jetzt weiter meinen Studien witmen und muss dich bitten zu gehen.' Kaum in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen sagte Arranges nur: 'Ja ich werde euch dann zu gegebener Zeit aufsuchen. Lebt wohl Meister, Bruder.' Dies hängte er noch an seine Verabschiedung, da ihm der Mönch wiedereinmal klar gemacht hatte, was er für Macht besaß, mit Kräften bösen Ursprungs zu ringen. Der Kaiserliche allerdings verstand es lediglich Dämonen und Untote für gewisse Zeit an sich zu binden.

Als Arranges wieder aus der Barracke heraustrat sah er zum klaren Himmel auf. Die beiden Monde von Mundus standen schon tief im Westen und waren im Begriff durch ihren Untergang das Heraufziehen des neuen Tages anzukündigen. Ich werde wahrscheinlich keinen Schlaf finden, hinlegen werde ich mich trotzdem... Er ging quer über den Hof und verschwand in einer der Anbauten der Festungsmauer. Er ging einige Treppen hinauf und und zwei schlecht beleuchtet Korridore entlang, dann stand der Nekromant vor einer beschlagenen Holztür. Er öffnete sie und betrat das Zimmer in welchem er lange lange zuvor gelernt hatte. Es war mäßig möbiliert. Mit einem Schreibtisch, einem großen Schrank und zwei Regalen, die die ganze Wand um das einzige Fenster gegenüber der Tür einnahmen. Zu seiner Linken stand ein edel verziertes großes Bett.

Arranges musterte kurz die Bücher in den Regalen und lächelte, als er sah, wie seine Anfänge in der Beschwörung und Zerstörung aussahen. Dann legte er sich auf das noble Bett und schlief ein. Doch hatte er keinen ruhigen Schlaf. Seltsame Eingebungen und Stimmen geisterten durch seine Träume...

Lobstercookie
23.03.2009, 19:26
Tantchen schwankte immer noch, obgleich es schon Nacht war, über den Klosterhof. Die Mönche hatten sich zurückgezogen und so war sie ganz allein. Mit ihren Schritt ließ sie ihre Gedanken schweifen, taumelnd wie ein Marionette, der man nacheinander die Fäden abtrennt.
Sie traute keinem. Weder dem Kaiserlichen, noch dem Rothwardonen. Beide entfernten sich zu weit von ihr, als dass sie Vertrauen hätte fassen können. Sie gingen ihr aus dem Weg, das taten zwar viele, aber die Beiden schienen deutlich höhere Gründe als die bloße Abscheu zu haben. Vom Kaiserlichen, diesem...Arranges, erwartete sie beinahe, dass er ein Nekromant war. Wie er in ihrem Haus auf die Finger gestarrt hatte...er musste einer sein, außer er war nekrophil, was sie nicht hoffte.
Er war sehr verschlossen ihr gegenüber und schwer zu zu ordnen.
Über den Rothwardonen wusste sie rein gar nichts, nicht einmal den Namen. Aber er schien einen Auftrag zu haben.
Allgemein schienen die Interessen der Drei ziemlich auseinander zu gehen, doch der Gefährlichere von Beiden schien ihr Arranges zu sein. Er beherrschte eindeutig die Kunst der Beschwörung, was sie sehr beunruhigte.

Der Himmel war klar und der Mond schien auf den Hof hinab. Tantchens schwarze Kleidung glänzt im Licht.
Ohne Sinn oder Ziel stolperte sie vorwärts, wieder von diesem Stechen geplagt.
"Ich werde dir nicht so schnell folgen, mein Lieber. Den Gefallen tu ich dir nicht"
Sie fasste sich ans Herz. "Zumindest nicht, bevor diese Heiler weg sind".
Sie fing leise an zu summen, es war keine richtige Melodie, eher ein kratzen in der Kehle.
"Du weißt, wohin ich gehöre. Aber ich werde dort nicht hingehen. Nicht sobald. Ich will nicht wieder zurück. Zurück nach Hause."
Schließlich ließ sie sich in eine Ecke fallen und rollte sich dort zusammen. Bald war sie eingeschlafen und im Schlaf ging eine seltsame Kälte von ihr aus. Sie war absolut still. Als würde sie nicht atmen.

Van Tommels
23.03.2009, 20:08
...welches schließlich von dem Glatzkopf gebrochen wurde. Dieser erhob sich im selben Moment und ließ seinen Blick über das Bücherregal schweifen, während er sich im Plauderton mitteilte. "Nun, Arranges, so heißt er, verließ uns vor so ziemlich genau 8 Jahren, ist aber dennoch immer noch ein recht häufiger Besucher in unserer bescheidenen Festung. Man könnte ihn als einen der unseren bezeichnen, jedoch unterscheidet ihn sein Hang zum Beschwören sehr stark von uns. Wir frönen bis auf ein paar Ausnahmen dieser Zauberschule nicht, und da wir ihm nicht das liefern konnten was er begehrte, verließ er uns. Ab und zu jedoch holt er Rat bei den wenigen von uns ein, welche dieser Magie mächtig sind. Aber darüber habe ich Kontrolle, was wir ihn lehren oder welche Informationen wir ihm geben. Im Moment weiß ich leider sehr wenig über den Wissensstand von Arranges, ich nehme stark an, dass er sich enorm verbessert hat seit er von uns fort ist. Seit Längerem vermute ich sogar, dass er, nunja, den eher verbotenen Künsten nachgeht, aber ich werde mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen...", und der Mönch legt eine Pause ein. In Juans Kopf arbeitet es, den Köder, welchen der Festungsführer ausgeworfen hatte, fand in dem Agenten fruchtbaren Boden. Verbotene Künste? Nekromantie! Dann ist dieser Kerl wirklich gefährlich! Das dürfte den Hohepriester interessieren, wenn ich zurückkehre, jedoch....die Totenbeschwörung ist ein interessantes Pflaster..., und der Rothwardon legte die Hand auf seine Rüstung, unter welcher sich das Buch befand. Dann aber schloss der Mönch. "Nun, mehr kann ich euch zu ihm nicht sagen. Die Frau habt ihr ja nun im Auge, hoffe ich. passt auf sie auf, wir wollen keinen Ärger.". Damit drehte sich der Mann um und verschwand wortlos durch eine Tür, Juan blieb allein im Raum zurück.

Der Agent nahm einen der Totenschädel vom Schreibtisch und drehte ihn in der Hand hin und her, dabei betrachtete und befühlte er ihn genau. "Wenn der wirklich nicht echt sein sollte, ist das ein sehr gutes Imitat...", murmelte er vor sich hin und blickte sich skeptisch um. Irgendetwas hier stimmte nicht, das spürte er, aber was es war, das blieb für ihn im Dunkeln. Er stellte die Knochenskulptur zurück auf den Tisch und verließ dann ebenfalls das Zimmer in Richtung steinerem Übergang, aus welchem er gekommen war.

Der Übergang verlief an der Seite des Innenhofs entlang, die dem Torhaus gegenüber lag. Die Nachtluft war kalt und trocken und schlug Juan beim Betreten des Innenhofs ins Gesicht und kroch ihm unter die Lederrüstung. Sofort ging er zu seinem Pferd und nahm sein Umhang vom Sattel. Er drehte sich um und wollte ihn sich gerade umlegen, als sein Blick in eine Ecke des Innenhofs fiel. Dort hockte, zusammengekauert, die Bretonin.
Skeptisch schaute sich der Agent im Hof um, nur die Flammen der Fackeln gaben Geräusche und Licht von sich, ansonsten war es still. Weder ein Mönch noch dieser Beschwörer war irgendwo zu sehen. Langsam ging Juan auf die Bretonin zu, bedächtig einen Schritt vor den anderen setzend. Als er bei ihr angekommen war, kauerte er sich hin. Sie sah aus wie tot. Sollte mein Auftrag jetzt schon zuende sein?, dachte er sich, jedoch ohne Emotion. Er streifte geräuschlos seinen rechten Lederhandschuh ab und drückte kurzerhand seinen Zeige- und Mittelfinger auf den Teil des Halses der Bretonin, an welchem die Halsschlagader lag. Seine körperwarmen Finger berührten die völlig unterkühlte nackte Haut am Hals von Tantchen und fühlten den Puls...

Lobstercookie
23.03.2009, 20:38
Als sie die Berührung an ihrem Hals fühlte, wachte Tantchen sofort auf. Wie im Reflex sprang sie auf ihr Gegenüber, dass sie nicht erkannte zu und riss es zu Boden.
Im Schlaf gestört zu werden erinnerte sie an diesen einen Mann, der ihr weit mehr als nur äußerliche Verletzungen zugefügt hatte. Körperlich gesehen.
Als sie den Mann erkannte, stand sie schnell auf und sah ihn ängstlich an. "Entschuldigt...Was, was wollt Ihr?"

Van Tommels
23.03.2009, 20:57
Noch am Boden liegend blickte der Agent völlig verwirrt zu der vor ihm stehenden Frau auf. Was war das denn? Eine verrückte Furie ist das. Erst tot spielen, und mich dann anfallen..., dachte er sich so, als er sich schwerfällig aufrappelte. Dann endlich, als er wieder stand, klopfte er sich den Staub vom Mantel und musterte sein Gegenüber, wobei er jedoch ein wenig nach unten blicken musste. "Ich wollte mich nur vergewissern, dass ihr noch lebt und nicht erfroren seid.". Wie die Bretonin so vor ihm stand, fröstelnd und in sich zusammengesunken, verspürte er einen Hauch Mitleid, aber nur einen ganz kleinen Moment. Dieser reichte aber aus. Fast automatisch nahm er seinen Mantel von den Schultern, legte ihn Tantchen um und meinte dazu nur: "Es ist kalt, wenn ihr schon draußen schlafen wollt, dann werdet ihr wenigstens so die Nacht überstehen.". Damit drehte er sich um und ging in den steinernen Übergang zurück, wo er dann im Schatten verschwand, nur seine Schritte waren noch einen Moment lang zu hören.

Lobstercookie
24.03.2009, 19:00
Irritiert von sich selbst und dem Mann, schlang sie den Mantel fester um sich und sah zu, wie er sich entfernte.
Schlafen konnte sie sowieso nicht mehr, es wurde Zeit ihren Reisegefährten zu suchen.
Sie wusste nicht, wo er schlief, aber sie würde ihn finden, selbst wenn sie sämtliche Mönche aufwecken musste.

Für den Anfang schlich sie allerdings leise durch das Kloster. Sie fand im Dunkeln keine Zeit sich die Architektur des Gebäudes anzusehen, wusste kaum, wo sie war.
Bald taumelte sie in einen der Nebentrakte. Gerade als sie einen Fuß auf eine der Treppen gesetzt hatte, schien irgendetwas sich über ihr, am Absatz zu bewegen.
Als sie sich diesem langsam näherte, fand sie allerdings nichts.
Dann allerdings schien sie vor sich etwas wahrzunehmen und schlich leise darauf zu, doch kaum war sie nahegenug herangekommen, um etwas zu erkennen, verschwand es.
Dafür stieg ihr ein bekannter "Geruch" in die Nase. "Er ist eindeutig ein Nekromant. Er riecht schon danach."
Sie wusste nicht, wie sie soetwas wahrnehmen konnte, aber sie tat es. Seit dem kleinen "Unfall" den sie mit diesem einen Mann gehabt hatte, war es keine Schwierigkeit für sie.
Vorsichtig klopfte sie an die Tür.

weuze
24.03.2009, 20:19
[OOC]Ich gehe davon aus, dass 'Tantchen' an die Tür zum Schlafzimmer von 'Arranges' geklopft hat.

Arranges schreckte aus seinem nicht wirklich erholsamen und vor allem sehr kurzen Schlaf hoch. Hatte er sich doch erst vor wenigen Minuten hingelegt. Ärgerelich orientierte er sich im schwachen Licht der morgendlichen Dämmerung... Wenn das nicht wichtig ist, werde ich demjenigen, der es wagt mich meines onehin schon schlechten Schlafes zu berauben, gewaltig einheizen. Dachte er sich wieder in seine arrogante und selbstverliebte Haltung verfallend. Er stemmte sich vom Bett hoch, welches er nur zögerlich verließ und zog seine zerknitterten Unterkleider zurecht.

Er ging sicheren Schrittes und jedes Gereusch vermeidend zur Tür, hielt einen Moment inne und riss sie mit einem schnellen Ruck auf. Zu seinem Verblüffen, welches sich auf seinem Gesicht breit machte, sah er sich der etwas kleineren Bretonin gegenüber. Im Halbschlaf wäre er fast schon erschrocken ob des zermarteten Gesichts der jungen Frau. Aber er konnte sich noch beherrschen, riss sich zusammen und wartete einige Sekunden auf eine Reaktion. War aber dann doch zu ungeduldig und sagte in rauem Tonfall: 'Was denn? Schlafen Heiler eurer Sorte nicht auch um diese Zeit?' Dann fügte er noch etwas ärgerlicher und recht harsch hinzu: 'Ich glaube nicht, dass ich in der Laune bin euch viel zu erzählen, egal was ihr von mir wollt! Und nun erklärt euch, damit ich wieder mein Bett aufsuchen kann.' In diese Art zu sprechen verfiel Arranges immer, wenn er im falschen Moment gestört wurde oder unnötig aus dem Schlaf gerissen wurde.

Noch während er auf eine Antwort wartete, fiel im der Mantel auf, den sie um die Schultern hatte. Was zum... der gehört doch diesem Bote oder irre ich? Nein, ich sehe zwar kaum aus den Augen, aber einen so markanten Mantel erkenne ich auch im Halbdunkel wieder... sie wird doch wohl nichts mit diesem Boten zu tun haben... ich werde da wohl ein Auge drauf haben, sonst wird man mich wegen Verrat des Klosters verweisen und ich würde einen gewaltigen Schatz an Wissen über Mystik verlieren...

Lobstercookie
24.03.2009, 20:37
"Was habt Ihr denn? Plagt Euch euer schlechtes Gewissen, Nekromant? Und fragt nicht woher ich es weiß."
Als sie bemerkte, dess der Kaiserliche auf den Mantel über ihren Schultern blickte, flüsterte sie verstohlen: "Oh, den hat mir dieser 'Bote' geschenkt, der garantiert keiner ist. Was denkt Ihr über ihn? Und...was noch viel wichtiger ist...was denkt Ihr über mich? Ihr misstraut mir ganz offensichtlich. Entweder seid Ihr nur sehr vorsichtig, oder Ihr habt etwas zu verbergen. Ich denke, es wird Zeit, etwas über Euch und mich zu sprechen. Ich werde so oder so früher oder später alles über Euch herausgefunden haben, selbst wenn Ihr schon tot seid. Denn ich werde wohl kaum noch m...ähm. Ich bin nicht dumm." sie stockte. Beinahe hätte sie sich verraten. "Außerdem...ich habe etwas für Euch." Sie klimmperte mit einer kleinen Flasche, die sie aus ihrem Beutel gezogen hatte.
"Ihr habt Euch doch für mein Mittelchen interessiert nicht wahr?"

Van Tommels
24.03.2009, 20:49
Juan schlenderte nun in aller Ruhe durch die dunklen und verwinkelten Gänge der Festung, nur alle paar Meter erhellte eine Fackel seinen Weg und warf bizarre Schatten auf die Wände und den Boden. Der Agent dachte über die Begegnung im Innenhof mit dieser seltsamen Frau nach. Warum bin ich eigentlich gegangen? Sollte ich sie nicht im Auge behalten? Sei’s drum, ich war schon fast überzeugt, dass sie tot ist, und dann fällt sie mich an wie ein ausgehungerter Höllenhund. Ich bin nicht leicht zu erschrecken, aber das von gerade eben war schon sehr hart an der Grenze des Vertragbaren. Der Rothwardon kam um die Ecke gebogen. Vor ihm erstreckte sich ein längeres Gangstück, an dessen rechter Seite eine Treppe nach unten in’s Nichts führte. Davor standen zwei Mönche mit Schwertern bewaffnet und rührten sich nicht, als Juan sich näherte. Keine Bewegung ließ auch nur annehmen, dass die beiden den Agenten bemerkt hatten, nachdem er vorübergegangen war, sie bewachten einfach nur diese Treppe.
Plötzlich hörte es der Rothwardon, nachdem er schon fast vorbei war, aus der dunklen Tiefe, in die die Treppe führte, rumoren. Es klang wie Schreie, oder verstümmelten die verwinkelten Gänge der Festung ganz normale Stimmen und Geräusche zu solchen Lauten? Er war verwirrt, aber die Wachen rührten sich keinen Millimeter, als hätte er sich das nur eingebildet. Kopfschüttelnd bog er ab und lehnte sich dann mit dem Rücken an die kalte Steinmauer, mit der Hand sich an den Kopf greifend. Hier stimmt doch irgendetwas nicht, oder macht mich dieses Gemäuer mürbe im Denken? Ach was, selbst wenn die Heiler Untote wären, ich habe meinen Auftrag zu erledigen, dachte er unsicher, sofort diesen Vergleich bereuend, da er ihm Unbehagen bereitete.
Juan lenkte seine Schritte in das Zimmer, in welchem er Tage zuvor genächtigt hatte. Er schloss die Tür hinter sich, drehte den Schlüssel herum und ließ ihn quer stecken. Dann blickte er sich hilflos um. Die beiden Schießscharten an der gegenüberliegenden Wand pfiffen, als der Wind durch sie fuhr und unter der Tür hindurch wieder entschwand. Der Agent setzte sich auf’s Bett, holte sein Buch hervor und las unkonzentriert darin. Nach einer halben Seite jedoch klappte er das Schriftwerk seufzend zu, verschränkte die Arme darüber und döste den Rest der Nacht vor sich hin, immer wieder dieselben nicht ganz normalen Geräusche hörend wie bei seinem letzten Aufenthalt hier....

weuze
24.03.2009, 21:14
Die Mine von Arranges verfinsterte sich bei den Worten der Bretonin. Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass man jene vom Volk der Bretonen nicht teuschen kann. Aber das ändert nichts, sie weiss, oder denkt sich jedenfalls zu viel. Ich sollte sie nichteinmal umbringen lassen, diese Ehre hat ein Skelett, ja nichteinmal ein Markynaz verdient, sonder ihr eigenhändig den Hals umdrehen. Aber ihr jetzt wohl noch etwas vorzugaukeln wäre verschwendete Zeit und Gedanken... Und wie er das dachte und sich vorstellte, was für ein grotesker Zombie man aus der Leiche der Heilerin beschwören könnte, zog die Bretonin ein Fläschchen unter dem Mantel hervor und setzte ihren Versuch den Nekromanten zu bestechen an.

Fast ein wenig zu plötzlich hellte sich das Gesicht des Kaiserlichen auf und er sagte wieder in gewohnt elegant schmeichlerischem Ton: 'Nun wir wollen doch nicht den Teufel an die Wand malen. Was eure Vermutung über mein Interesse und meine Künste angeht, will ich nicht leugnen, dass eure Gabe ander zu durchschauen euch nicht ganz falsch geleitet hat.' Er war noch nie jemandem begegnet, der so direkt nach einem Gespräch über ihn gefragt hat, daher war es Arranges, so gut er auch reden konnte, unmöglich hier den Effeckt der Frage seines Gegenübers umzulenken. Daher beschloss er einfach mal darauf einzugehen, was die Frau zu wissen verlangte.

'Der Rotwardon scheint recht zuvorkommend zu sein. Für einen gewöhnlichen Boten eher unrealstisch, da sie einfach den kürzesten und einfachsten Weg suchen, ihre Nachricht vom Absender zum Empfänger zu bringen. Ihr habt ja selbst gesehen, dass er mit uns in gemäßigtem Tempo hierher geritten ist. Das wäre für einen Boten undenkbar, da diese sonst Zeit verlieren würden, die sie nicht haben. Und dass sein Pferd müde gewesen wäre, würde ich nich als eindeutige Aussage gelten lassen, da sein Reittier unumstritten sehr fit aussah, aber schon ein weilchen unterwegs sein musste, da seine Fesseln über den Hufen doch recht verschmutzt waren, der Bote hätte nach Chorrol gehen können, um sich dort ein neues Pferd zu leihen.' Arranges machte eine kleine Kunstpause und redete dann weiter: 'Wenn ihr mich fragt, hat meine Falle den Fremden zu fragen, ob er mit uns reiten will um zu sehen, ob er das Angebot wegen möglichem Zeitverlust ausschlägt, gut zugeschnappt, findet ihr nicht? Aber nun, wollt ihr nicht eintreten, zwischen Tür und Angel redet es sich höchst ungemütlich.' Er trat etwas zur Seite und unterstrich sein Angebot mit einer einladenden Geste. Die ganze Zeit aber glitt sein Blick immer wieder über das Fläschchen, welches die Heilerin in der Hand hielt.

Lobstercookie
24.03.2009, 21:52
"Gerne" Tantchen antwortete übertriebn freundlich. Sie merkte, wie sehr das Gespräch von dem kleinen Fläschen abhing.
Sie hatte zunächst die Aggression in seinen Augen gesehen, die aber sofort in ein freundliches Gesicht umgeschwungen war.
Sie folgte seiner Bitte und trat ein. Sie hielt sich nicht lange damit auf, den Raum zu betrachten, sondern ging in die nächste Phase über: aus der Reserve locken. Sehr wichtig. Es würde das Gespräch noch einfacher machen.
"Um mich und meine Schlussfolgerungen zu verstehen, muss ich Euch eine weitere, persönliche Frage stellen: Seid Ihr...schon mal gestorben?" Sie zog die Augenbrauen hoch und wartete. Ihr Leib wurde still.

weuze
24.03.2009, 22:10
Arranges schaute die Bretonin fragend an, als sie wissen wollte, ob er schonmal gestorben sei. Was zum... ich dachte mir ja schon bei unserer ersten Begegnung, dass sie eindeutig ein bisschen verrückt ist, aber das schlägt dem Fass den Boden aus... 'Ich bin mir dem Sinn eurer Frage wahrscheinlich nicht ganz bewusst, aber hingegen meiner Gewohnheit werde ich euch einfach normal antworten. Zumindest nach der Logik, die mir die Antwort auf eure Frage vorschreibt. Nein, ich bin nicht gestorben, weder untot, noch sonst eine Kreatur der Nacht. Weder Vampir noch dämonischer Natur. Ich stehe hier aus dem selben Grund wie ihr, weil meine Lungen sich stehtig mit Luft füllen und mein Herz immer während Blut durch meine Adern pumpt.' Arranges fühlte sich fast ein wenig hilflos, trotz seiner ausgeprägten Sturheit und seiner Kunst des strategischen Wortwechels. Aber sein gegenüber bohrte gerade in einer Wunde, die er stehts zu verbergen pflegte... Wenn sie noch weitere Fragen über mich und vor allem über meine Vergangenheit stellt muss ich sie aus dem Raum entfernen, sonst laufe ich Gefahr zu viel zu erzählen... Als würde sich dieses Gefühl dadurch lindern lassen, begann Arranges damit sich an zu ziehen. Zuerst sein rampuniertes Hemd und die Kniehose, dann das Mithrielpanzerhemd und dann die Lederrüstung. Zum Schluss legte er sich noch den grauen wettergegerbten Umhang um.

Lobstercookie
25.03.2009, 14:33
"Gut, da bin ich froh...obwohl....manchmal hasse ich es ein...Unikat zu sein. Das müsst Ihr nicht verstehen. Aber sagt mal....sind Euch auch komische Dinge aufgefallen? Eben, als ich zu Euch hochkam, sah ich verschwommene Schatten vor mir die kurz darauf verschwanden. Zudem habe ich seitdem wir hier sind ein komisches Gefühl.
Ich werde gleich einmal nach diesem Boten sehen. Der läuft bestimmt noch hier rum. Einem "Boten" fallen bestimmt Dinge leichter ins Auge. Ich hoffe, dass, wenn meine Frage geklärt ist, ich Euch in Ruhe lassen kannn. Ihr seht....beschäftigt aus."

weuze
25.03.2009, 16:48
... In Ruhe lassen... Diese Worte hallten noch in seinem Gehör nach als er seinen Umhang glatt strich und wieder zu der Bretonin aufschaute. Erst jetzt wurde ihm überhaupt bewusst, was sie genau gesagt hat. Sie behauptet in dem Zusammenhang ihrer Frage, auf die ich mit nein antwortete, dass sie ein Unikat ist. Entweder diese Heilerin müsste mal zu einem Prister oder... obwohl, der arme Prister... Aber mal ernsthaft. Sie wird immer noch seltsamer, sofern da noch eine Steigerung möglich ist. 'Nein, eigentlich bin ich nicht beschäftigt, es erschien mir nur sinnvoller, mich jetzt anzukleiden, um nachher den Tag beginnen zu können, als den schwachsinnigen Versuch zu unternehmen, wieder einzuschlafen, wenn ihr geht...' Und er schaute zu seiner eigenen Bestätigung aus dem Fenster und sah, dass die Welt schon von dem kalten grauen Licht der Dämmerung eingehüllt wurde.

Er drehte sich wieder zu der Frau um und sprach weiter: 'Nun, ich war lange in dem Kloster und komme immer noch öfter hierher, aber seltsame Dinge sind mir hier noch nie aufgefallen.' Log er. Der Kaiserliche hatte zwar keine Ahnung, was die Mönche in den Katakomben weit unter den Grundmauern betrieben, aber er wollte es im Grunde auch gar nicht wissen, da er auch von den Mönchen hier oben das meiste erfuhr, was er wissen wollte. Allerdings hielt Arranges es besser, nicht mehr als nötig über die Mönche und das Kloster selbst zu reden. Ihm war schon zu der Zeit, als er hier lernte aufgefallen, dass so einiges nicht ganz mit rechten Dingen zuging. So war es zum Beispiel sehr seltsam, dass durch den Eingang im Nordwesten, beinahe jeden Tag große Planwagen hereinrollten. Es hieß immer, dass man Vorräte brauche, aber für eine handvoll Heiler derart viele Nahrungsmittel? Das war mehr als fragwürdig, selbst wenn einige der Mönche zugegeben etwas korpulent waren.

Arranges schaute die Heilerin vor ihm wieder fragend an, da sie ja von anderen Dingen redete, die es noch zu besprechen galt. Allerdings hoffte er, dass er mit seinen letzten beiden Antworten die anderen, ihm unangenehmen Fragen unter den Tisch geschoben hatte.

Lobstercookie
25.03.2009, 17:17
"Nun, wenn Ihr auch nichts wißt...kann ich Euch nur Glück wünschen, dass die seltsamen Schatten Euch auffressen. Ich werde jetzt nach dem boten sehen. Ach....und bevor ich's vergesse..." sie stellte die kleine Flasche auf das Pult "Verschwendet es nicht. Es genügt eine sehr dünne Schicht." Damit wandte sie sich zur Tür und ging.
Sie hatte das Gefühl, dass er nicht ganz aufrichtig gewesen war, aber sie musste ihm einfach vertrauen. Obgleich sie recht gut darin war das Wesen anderer Leute zu erkennen, blieb es ihr bei ihm verschlossen.

Sie hatte keine Ahnung wo sie den Boten hätte suchen sollen. Einige Zeit irrte sie durch das Gemäuer, doch bei jedem Schritt wurden ihre Beine schwerer.
Schließlich blieb ihr nur die Möglichkeit, sich hinzulegen. Sie stolperte durch die Tür eines Zimmers. Obwohl darin kein Bett stand, legte sie sich hin, einfach, wie bereits zuvor, auf den Boden.
Sie schlief sehr tief, wie immer. Erneut sank ihr Leben auf eine niedrige Stufe hinab.

Van Tommels
25.03.2009, 18:46
Am nächsten Morgen, die Sonne dämmerte noch nicht einmal, erhob sich der Agent aus seinem Bett. Er hatte beschlossen, dass es keinen Sinn machte, zu versuchen, die Fassade eines Boten aufrecht zu erhalten, wenn er bei der Frau bliebe. Darum entschied er, den Festungsführer direkt damit zu konfrontieren und ihm einen Vorschlag diesbezüglich zu unterbreiten. „Ich bin gespannt, wie er darauf reagiert...“, lächelte Juan in sich hinein, aber auch ein leicht flaues Gefühl in der Magengegend habend. Flotten Schrittes verließ er sein Zimmer Richtung Hauptbüro des Mönches. Ohne Anzuklopfen platzte er in den Raum.
Der Führer der Festung saß, auch jetzt schon so früh am Tag, an seinem Schreibtisch und beschriftete Pergament. Böse blickte er auf, aber Juan bemühte sich nicht um Höflichkeit, sondern schloss hurtig die Tür hinter sich. „Hört mich an...“, eröffnete er das Gespräch, und die Miene des Mönchs wurde eine Spur neugierig, scheinbar hatte er solch ein Tempo nicht erwartet. „Ich habe die halbe Nacht wach gelegen, und etwas kann nicht stimmen mit dieser Frau. Ebenso ist mir dieser Beschwörer sehr suspekt, ich sah ihn seit gestern nicht mehr. Dies ist aber nicht der Punkt. Die Sache ist meine Tarnung des Boten. Da diese nie lang an einem Ort verweilen, wäre es nicht logisch, würde ich bei der Frau bleiben. Darum habe ich folgenden Vorschlag zu machen: Ich reite sofort los. An der Rückseite der Festung sah ich einen weiteren Eingang. Lasst mich über diesen wieder in die Festung, dieser Arranges und die Frau denken, ich sei weg, aber als Agent tarne ich mich und observiere die Frau ohne ihr Wissen. Was haltet ihr davon?“. Die Gesichtszüge des Mönches waren versteinert, und zwar exakt zu dem Zeitpunkt, als Juan den zweiten Zugang erwähnte.
Ein Schweigen breitete sich aus, keiner der Anwesenden bewegte sich. War ich zu voreilig und ungestüm? Wie konnte ich nur?! Ich bin immer noch ein Untergebener dieses Mannes, und ich rede auf ihn ein ohne gefragt zu werden, dachte Juan in diesem Moment. Dann schließlich ergriff der Festungsführer das Wort und lehnte sich dabei zurück. „Als Agent habt ihr eine Schweigepflicht, welche über eurem Leben steht. Somit stimme ich eurem Vorschlag zu, erinner euch aber an dieses Gelübde. Was immer ihr dort unten seht, darf euren Mund niemals verlassen, am besten erst gar nicht den Weg in euer Gedächtnis finden.“. Der Mönch fixierte den Agenten, dass diesem sehr unwohl wurde bei der Kälte dieses Blicks, und er legte eine Pause ein, bevor er fortfuhr. „Dann macht euch mal auf den Weg, ich gebe Kunde, dass man euch die Pforten öffnet. Aber lasst euch nicht beobachten, und ich ermahne euch nochmals an euer Gelübde...“. „Sehr wohl...“, und Juan deutete eine Verbeugung an und verschwand so schnell aus dem Raum wie er gekommen war; das hämische und fürchterliche Grinsen, welches auf dem Gesicht des Mönches lag, sah er nicht mehr.
Der Agent lief schnell den Gang entlang. Mein Schweigegelübde? Warum sollte ich mich daran erinnern? Dass um diesen Geheimgang soviel Aufriss nicht gemacht wird ist mir klar, aber warum bestand dieser Kerl so darauf? Sei’s drum, er hat Recht, und ich bin schließlich ein Agent des Kaisers, also halte ich mich daran. Draußen im Innenhof machte Juan einen hastigen Eindruck, welcher durchaus beabsichtigt war. Sollten ihn doch Tantchen und dieser Arranges beobachten, wie er sich aus dem Staub machte, das würde nur zu seiner Tarnung beitragen. Er kramte hektisch in den Satteltaschen seines Pferdes und zog schließlich einen dünnen schwarzen Umhang hervor. Er legte ihn sich um und hoffte so, wenigstens etwas Wärme dadurch zu empfangen. Dann schwang sich der Rothwardon behände auf das Pferd, zeitgleich wie auf Kommando ratterte das Fallgatter geräuschvoll nach oben, sodass jetzt wohl auch der letzte in der Festung wach geworden war. Juan drückte die Fersen seiner Stiefel fest in die Flanken seines Garderosses und preschte los, durch das Torhaus aus der Festung hinaus und den geschlängelten Pfad hinunter. Der Agent hatte die Festung verlassen...

weuze
25.03.2009, 19:35
Arranges sagte nichts, als Tantchen das Zimmer verlies. Er setzte sich an den Schreibtisch und zog die Schriftrolle, die er in Chorrol erhalten hatte, hervor und breitete sie aus. Erst jetzt fiel im das Fläschchen auf, dass die Bretonin vor ihrem Verlassen des Raums auf den Tisch gestellt hatte, auf. Na... wenigstens konnte ich ihr das noch rausleiern, bevor sie ging. Er nahm mit bebenden Fingern das kleine Gefäß. Er hob es gegen das blasse Licht, welches durch das Fenster schwach den Raum erhellte. Die Flüssigkeit hatte keine richtige Färbung und war flüssig wie Wasser. Nachdenklich nahm er den Deckel ab und hob die Öffnung unter die Nase. Nichts. Es riecht nach nichts. Sehr seltsam, ich würde zugern wissen, aus was das Zeug besteht. Naja egal, ich werde es aber bei der nächsten Gelegenheit ausprobieren. Er ließ das Fläschchen vorsichtig unter seinem Umhang verschwinden und befestigte es mit einem Lederriemen an seinem Gürtel. Dann sah er wieder auf die Schriftrolle. Nach wenigen Minuten jedoch nickte er über dem Pergament ein.

Der Kaiserliche fuhr aus seinem Schlaf hoch, nachdem plötzlich das laute Rasseln von Ketten an sein Ohr drang und das protestierende Knirschen von Stahl auf Stahl zu hören war. Als Arranges nach dem Schreck die Augen blinzelnd öffnete, war die Sonne drausen schon aufgegangen und erhellte das Zimmer. Wer verlässt um diese Zeit das Kloster? Mönche? Wohl kaum, sie bekommen Lieferungen, welcher Art auch immer, in der Regel mittags oder abends. Aber wer dann? Tantchen? Könnte sein, bezweifle ich allerdings... Aber dieser Rothwardon, der sich als Bote ausgibt. Könnte sein. Aber wenn er so früh losreitet, scheint es nicht nurmehr eine Tarnung zu sein...

Schnell rollte der Kaiserliche das Schriftstück zusammen, packte es ein und ging schnellen Schrittes durch das Gemäuer, bis er durch eine Tür zum Innenhof trat. Gerade noch sah er, wie das Gittertor des zweiten Eingangs der Festung auf den Boden krachte. Schnell rannte er zum Tor, schaute durch die Gitterstäbe und erkannte weiter unten auf dem von Serpentinen geprägten Weg eine Gestalt auf einem auffällig großen Pferd dahingaloppieren. Wenn das mal nicht der Herr Bote ist... er scheint es tatsächlich eilig zu haben. Ich will mal glauben dass es ein Bote ist, mein Misstrauen allerdings kann ich nicht ganz ablegen. Er trat wieder vom Tor zurück und sah sich sogleich einem Hünen in Mönchsgewand gegenüber. Dieser Bursche überragte den Kaiserlichen um gut eineinhalb Fuß und blickte auf ihn herunter. 'Arranges, ich habe eigentlich Befehl, allen Unbefugten einen Aufenthalt im hauseigenen Kerker zu verschaffen, die diesem Tor zu nahe kommen. Dich jedoch will ich mal als halbes Mitglied im Orden laufen lassen.' Arranges wollte dem Heiler antworten, wurde aber von diesem mit einer abweisenden Handbewegung zum Schweigen gebracht. 'Sag nichts, geh einfach weiter!' Arranges tat was der Riese vor ihm sagte und ging über den Hof auf die Barracke zu, in der er am Tag zuvor mit seinem Lehrmeister redete.

Seltsam, die Wachen an den Toren waren doch früher nicht so hart. Die Zeiten ändern sich doch drastisch und vor allem sehr schnell. Aber seis drum, lange wäre ich sowieso nicht im Gefängnis gewesen... Er öffnete die schwere Tür zur Baracke und fand den Raum leer vor. Erhellt von wenigen kleinen Fenstern, hoffte Arranges unter den unzähligen Büchern das zu finden, welches der Mönch ihm gezeigt hatte, fand jedoch nur die ganz normalen Schriftstücke, die auch jeder Händler in Cyrodiil anbot. Um sich die Zeit zu vertreiben nahm er einen Klassicker, den Pfad des Pilgers, hervor und begann darin zu lesen. Auf den Abend wartend, damit er sich zu der Hütte seines Meisters begeben konnte...

Lobstercookie
25.03.2009, 21:40
Tantchen wachte auf. Es war bereits Mittag, wie immer hatte sie zu gut geschlafen. Sie streckte sich und stand langsam auf. Ihre Gedanken kreisten um den gestrigen Abend. Sie hatte zu viel von sich preisgegeben. Aber was war daran schon schlimm.
Ihr machte es nichts aus.

Die Suche nach dem Boten verlief weiterhin erfolglos. Auch Arranges blieb verschwunden. Als Zeitvertreib beobachtete sie dei Mönche, die stillschweigend an ihr vorbei gingen. Ihre Gedanken und Interessen blieben ihr verborgen, denn obwohl sie viele Wesenszüge von Personen kannte und auch mit ein wenig Nachdenken den Kaiserlichen als Nekromanten entlarven hatte können, war sie doch nur ein relativ normaler Mensch.

In der nacht war ihr die Architektur nicht aufgefallen, doch nun offenbahrte sie sich ihr und erinnerte sie an eine bessere, schönere Zeit.
Als sie noch nicht so fanatisch gewesen war, ging es ihr um einiges besser, aber irgendwann war der Wahn über sie gekommen. Dadurch wurde ihr vieles weggerissen, was sie liebte, aber nun nicht mehr misste.
Langsam schritt sie durch die Hallen, immer wieder dieses eine Bild verdrängend, dass ihr in den Kopf kam und sie quälte. Ein Gesicht. Aus weiter Ferne. Immer und immer wieder. "Geh Ararchron, geh. Es gibt dich nicht mehr."
Sie fluchte leise, als das Stechen wieder begann. Du kontrollierst mich nicht, Ararchron. Du bist wie ein kleines, trotziges Kind"
Als sie endlich draußen auf dem Hof ankam, atmete sie tief ein. Das Stechen wurde schwächer. Tantchen schüttelte den Kopf. "Ich habe nichts gehört. nein, nein, nein."

Van Tommels
25.03.2009, 21:41
Am Fuß des Hügels angekommen, zügelte Juan sein Reittier und blickte zurück und hinauf zur Festung. Nur noch die Türme waren zu sehen, und das nur im Ansatz. Zufrieden, dass er nun außer Sichtweite war, saß er ab und führte sein Pferd nach rechts, abseits des Weges durch das Gelände. Die Kälte und der Wind zerrten an ihm, die Sonne war noch nicht aufgegangen als dass sie irgendeine Spur von Wärme spenden konnte.
Eine gute Stunde verging, inzwischen zeigte sich die Sonne am Horizont und warf ihr wärmendes Licht auf die öde und karge Landschaft. Der Agent war gut voran gekommen und schließlich erreichte er den gepflasterten Weg hinter der Festung. Er atmete durch und blickte sich um. Ein gut befestigter Weg, wie geschaffen für schwerere Transporte wie ich sie sah. Hier entlang dürften die Vorräte die Heiler erreichen und sie versorgen. Aber warum so ein umständlicher Zugang? Vorsicht Juan...dir steht es nicht zu, Fragen zu stellen. Der Rothwardon bewegte sich auf das große, schwere, zweiflügelige Holztor zu und dann stand er schon davor. Er wollte soeben anklopfen, da schwang einer der Flügel nach innen auf und ein Mönch trat heraus und bat ihn wortlos herein. Juan leistete dieser Anweisung Folge, und kaum war er durch das Tor getreten, schloss sich der schwere Holzflügel hinter ihm mit lautem Krachen.
Drinnen mussten sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnen und er zwinkerte ein paarmal. Der Mönch nahm ihm unterdessen die Zügel des Pferdes aus der Hand und führte es an der Wand zu Juans Rechten entlang bis zu einem kleinen Unterstand mit Heu, wo er es festband. Nun endlich hatten sich die Augen des Agenten an das karge Licht gewöhnt, und was er sah, verschlug ihm die Sprache.
Anscheinend war der gesamte Hügel, auf dem die Festung stand, untergraben und von einer komplexen, riesigen Katakombe durchsetzt. In der Eingangshalle, in der Juan jetzt stand, war der Boden komplett gepflastert, die Wände gemauert und die Decke ebenso. Viele leere Pritschenwagen standen an den Hallenwänden, wie zu einer Kette aufgereiht und ganz offensichtlich schon entladen. Der Mönch, welcher das Pferd weggeführt hatte, trat an Juan heran. „Folgt mir bitte“, meinte er kurz angebunden und ging ohne Zurückzuschauen voraus. Juan folgte ihm schweigend, sich weiterhin staunend umblickend.
Sie betraten den nächsten Raum, welcher nur wenig kleiner war wie die Eingangshalle und sich direkt an diese anschloss. Und nun verstand Juan, was der Festungsleiter mit seinem Hinweis auf das Schweigegelübde gemeint hatte. Hier türmten sich tausende und abertausende von Knochen zu großen Haufen, welche nicht selten doppelte Mannshöhe erreichten. Seine Augen tasteten diese Ansammlungen von Überresten genauestens ab, und sollte ihn doch Dagon höchstpersönlich holen, er könnte schwören, dass sie menschlich waren. Sein Verdacht sah er auf’s grausamste kurz vor dem Hallenausgang bestätigt: Hier befanden sich große unförmige Hügel, mit großen Leinentüchern abgedeckt. Diese wiesen im spärlichen Licht große glänzende rote Flecken auf, und unter den Rändern der Tücher schauten hier und da Arme und Beine hervor. Juan schüttelte verwirrt den Kopf und hielt inne, den Leinenhügel wie gefangen anstarrend. Was ist das hier für eine kranke Vereinigung?!Der Mönch packte ihn plötzlich am Arm. „Nur nicht Anhalten, dies ist eigentlich nicht für eure Augen bestimmt“, der Mann klang süffisant, lächelte auch bei den Worten und zog dann Juan mit sich. Der Agent ließ die Augen nicht von dem Hügel, bis sie schließlich den Raum verlassen hatten. Nun gingen sie schweigend durch verwinkelte Gänge, die aber alle sehr säuberlich und stabil gemauert waren.
Der Gang führte sie an vielen Türen vorbei, hinter denen sich die ominösesten Geräusche vernehmen ließen: Spruchformeln, Geschrei wie von einer Folter, herzerweichendes oder auch furchteinflößendes Stöhnen, Kampfgeräusche. Aber all dies vernahm der Rothwardon nicht. Vor seinem geistigen Auge sah er immer noch diese Berge von Leichen und Knochen; mit leerem Blick und eine schiere Ewigkeit folgte er dem Mönch. Dieser hielt dann plötzlich an, beinahe wäre Juan ihm in den Rücken geprallt. Mit einer Geste wies er auf einen Durchgang, dann auf die Treppe, die am Ende des Ganges lag und nach oben führte. „Da könnt ihr euch umziehen, eine schwarze Robe wie sie jeder trägt, eine schwarze Kapuze wie sie jeder trägt. Wie ihr bestimmt bemerkt habt, reden wir kaum ein Wort. Dazu würde ich euch auch raten, ihr wirkt so weniger nicht hier zugehörig. Stummheit ist hier keine Seltenheit. Und dann könnt ihr da entlang gehen, am Ende der Treppe erwartet man euch. Und...“, der Mönch bewegte sein Gesicht nahe an das von Juan und verfiel in Flüsterton, welcher sehr bedrohlich wirkte, „...denkt daran: Schweigen ist Gold.“. Damit verschwand der Mann in die Richtung, aus die sie gekommen waren. Juan stand allein im Gang.
Der Agent begab sich dann in dem ihm zugewiesenen Raum. Ein Schrank, ein einfaches Bett, ein kleines Tischchen daneben mit einer kleinen brennenden Öllampe, die einzige Lichtquelle. Fensterlos, dunkel, aber keineswegs schmierig war der Raum. Einfach nur karg, wie die Landschaft draußen. Die Augen des Rothwardonen blieben auf der kleinen Öllampe hängen. „Viel zu klein für den großen Raum, aber ein extravagantes Gasthaus kann ich hier wohl nicht erwarten.“.
Er schloss die Tür und öffnete dann den Schrank, in welchem eine schwarze Hose, ein gleichfarbiges Hemd und ebensolche Schuhe waren, sowie eine schwarze Robe und die dazugehörige Kapuze. Der Agent entkleidete sich fast vollständig bis auf seine Untersachen und verstaute alles im Schrank. Dann zog er sich die für ihn zurechtgelegte Kleidung über. Als er den Schrank schließen wollte, fiel sein Blick auf das Buch. Sein Buch. Schweigend Hob er es auf, verschloss die Schranktür, trug dann das Schriftstück zum Bett und überlegte. Dass sie mein Zimmer durchsuchen, glaube ich nicht, aber sicher ist sicher. Er legte sich auf den Bauch und schaute unter das Bett. Hier fand er auch ein paar Querbalken des Gestells und verklemmte hier das Buch. Dabei fiel ihm auf, dass nicht einmal hier auch nur der Ansatz von Spinnenweben zu entdecken war. Schwerfällig richtet er sich wieder auf und setzte sich dann ebenso auf das Bett, den Kopf auf die Hände gestützt. Ich habe nichts gegen Leichen. Nichts gegen Knochen. Aber ich bin in einem Heilerorden! Was hat diese Konzentration von Nekromantie hier zu suchen? Dieser Auftrag ist brisant. Der Orden wird von dem Hohepriester der Kaiserstadt geschützt. Weiß er etwa davon? Wer noch? Hat mich mein Gefühl bei dem Schädel im Büro doch nicht getäuscht. Auftrag ist Auftrag, mein Eid oder mein Leben. Nun endlich richtete sich Juan auf, verließ sein dunkles Zimmer und folge der Anweisung des Mönches. Langsam, einen Schritt vor dem andren setzend, ging er die besagte Treppe hinauf.
Das Ende der Stufen kam ihm nur zu bekannt vor. Hier blickte auf die Rücken der beiden Wächter, an welchen er noch letzte Nacht vorbeigekommen war. Einer der beiden drehte sich um, als er ein Geräusch hinter sich vernahm. Die Augen fielen auf Juan, und mit einer kurzen Geste gab der Wächter Juan zu verstehen, er solle die Kapuze aufsetzen. Dies tat er auch, sein Gesicht war nun nicht mehr zu erkennen im Düstern der Festungsanlage. Weiterhin stumm wies der Mann in Richtung des Büros. Juan nickte kaum merklich und machte sich auf den Weg. Welch Scharade, für mich als Agent bis jetzt die beste Verkleidung...

weuze
26.03.2009, 17:05
Der Tag war schon fortgeschritten, als Arranges von dem Buch aufsah und durch die kleinen Fenster in den Himmel schielte. Ich sollte mich nun besser auf den Weg machen. Sonst komme ich noch zu spät und das wäre höchst unerfreulich, wenn ich schon die Aussicht auf eine sehr seltenes Werk der Sammlung des Klosters habe.

Sorgfältig schob er den Folianten zurück in die Lücke im Regal. Er streckte sich einmal, um die Verspanntheit in seinem Rückrad vom langen Sitzen los zu werden und trat dann vor die Tür. Grelles Tageslicht flutete den eher dunklen Raum, als der Kaiserliche die Tür nach außen aufschob. Nach einigen Augenblicken hatten sich seine Augen an die Sonne gewöhnt und er trat ein paar Schritte auf den Hof, als er Tantchen mitten auf dem Platz bemerkte, etwas erschrocken erstarrte Arranges kurz, um sich dann nach den Stallungen des Klosters um zu sehen, ehe die Heilerin ihn bemerkte. Sie schien durch irgendetwas abgelenkt zu sein. Arranges wandte sich in die Richtung, wo die Ställe an den Festungsmauern angebaut waren.

Lobstercookie
26.03.2009, 17:42
Aus den Augenwinkeln sah Tantchen eine Person den Hof betreten. Zunächst machte sie sich keine Gedanken darum, aber als sie genauer hinsah, erkannte sie Arranges.
Langsam schlenderte sie auf ihn zu. Es kam ihr seltsam vor, dass er einfach aus dem Kloster veschwunden war.
Als sie nahe genug war, rief sie ihm zu: "Was macht Ihr denn außerhalb der Mauern? Eine Freundin treffen?" sie lächelte freundlich.

Van Tommels
26.03.2009, 17:54
Juan kam ohne Zwischenfälle im Büro des Mönches an. Er öffnete bedächtig die Tür und schloss sie hinter sich. Der Mann saß noch genauso hinter dem Schreibtisch, wie der Agent ihn verlassen hatte. Er blickte auf und hatte einen strengen Gesichtsausdruck. „Was willst du? Ich erwarte keinen Besucher!“, wurde der Rothwardon barsch angefahren. Daraufhin schlug er seine Kapuze zurück, und die Gesichtszüge des Mannes entgleisten einen kurzen Moment. „Ach ihr seid das. Die Tarnung ist wirklich enorm gut, eines muss man euch Agenten lassen, ihr versteht euer Handwerk.“. Eine Pause. „Nun, dann wünsche ich euch viel Erfolg bei eurem Auftrag. Euch wird man so schnell nicht verdächtigen, aber für den Fall der Fälle...“, und der Mönch holte aus dem Schubfach des Schreibtisches einen Silberdolch samt dazugehöriger Scheide und Gürtel hervor, legte alles auf die Arbeitsplatte und schob es Juan hin. Dann lehnte er sich zurück, aber nicht ohne den Totenschädel aufzunehmen und ihn bedächtig mit den Fingern abzutasten, dabei lag sein Blick mit einem Hauch von Spott auf dem Agenten. Dieser betrachtete diese Szene einen Moment. Du kranke Seele, dies dachte Juan, als er diese bleiche Gestalt bei ihrem Schädeljonglieren beobachtet. Aber er sagte nichts, sondern trat wortlos an den Schreibtisch, nahm die Waffe auf und schnallte sie sich unter die Robe um die Hüfte. Dann drehte er sich um, zog die Kapuze im Weggehen über den Kopf und verließ das Büro.
Draußen im Gang blickte sich Juan verstohlen um. Nun galt es, die Frau zu finden und unauffällig zu observieren. Als er so durch den Gang schritt, kam er auch an dem Innenhof vorbei, und wie es der Zufall wollte, beobachtete er das Treffen zwischen Arranges und Tantchen. Sich mit dem Rücken an die Wand drückend und durch die Dunkelheit des Ganges geschützt, linste er um die Ecke und beobachtete die Szene.

weuze
26.03.2009, 19:51
Arranges stoppte mitten in der Bewegung. Verdammt... was erzähl ich ihr jetzt nur, damit sie hinterher nicht auch noch mit will... 'Genau genommen war ich gar nicht außerhalb der Burg. Ich war die ganze Zeit da, nur eben in anderen Räumlichkeiten.' Antwortete der Kaiserliche stockend. 'Und nein, ich trffe keine Freundin außerhalb des Klosters, weil ich bis jetzt noch keine Frau getroffen habe, die es längere Zeit mit mir ausgehalten hätte.' Obwohl ich gern glauben würde, dass einige von denen, die ich kenne den Versuch, mit mir eine Beziehung einzugehen, freudestrahlend starten würden... Beendete Arranges seinen Satz in Gedanken. 'Aber sagt, irgendetwas plagt euch doch. Ihr seht gar nicht gut aus.' Arranges biß sich auf die Zunge, als er sogleich bemerkte, was er da gesagt hatte und in ihr Gesicht schaute. Schnell fügte er hinzu: 'Also ich meine im großen und ganzen, also... ihr wirkt irgendwie rastlos. Als ob ihr nicht zu genüge ausgeruht seid.' Formulierte er umständlich. Ich sollte keine Bücher wie das von vorhin lesen, wenn ich Gefahr laufen könnte, mich gegenüber anderen so dämlich zu äußern...

Lobstercookie
27.03.2009, 11:04
Sie merkte, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte, denn so seltsam verklemmt sprach normalerweise niemand, aber sie ließ es darauf beruhen. Stattdessen sagte sie freundlich, froh darüber endlich mit jemanden zu sprechen, sodass die seltsamen Erinnerungen verschwanden:"Nun, danke das Ihr fragt. Mir geht es im Moment tatsächlich nicht sonderlich gut. Aber daran habe ich mich gewöhnt, es wird Euch und mich also nicht behindern. Manchmal denke ich nur allzu intensiv über meine Vergangenheit nach...dann wirke ich immer etwas irritiert. Ich will Euch nicht belästigen, aber bevor sich mehr Fragen auftun, nun, es hat etwas mit meinen Anfällen zu tun. An der ganzen Geschichte ist zudem ein Mann beteiligt, zu dem ich kein sondelich romantisches Verhältniss hatte. Um ehrlich zu sein...wir haben uns gehasst. Und nach einem dummen Zufall hatte ich dann diese Krankheit am Hals. Ich bin im Moment ehre tot als lebendig, deswegen habe ich Euch auch diese komische Frage gestellt. Ob Ihr schonmal gestorben wäret."
Tantchen atmete kurz durch. Sie war sich nicht sicher, ob sie es sagen sollte, aber es war besser, als dass er es zufällig erfahren würde.
"Ich bin praktisch untot." setzte sie fort. "Ich weiß nicht, was er mit mir gemacht hat. Und ob das überhaupt geplant war. Ich nehme einfach mal an, nein. Er dachte wohl ich wäre tot. Aber...Nekromantie verträgt sich mit noch lebenden Körpern nicht allzu gut. Nun, aber ich schätze, das dürfte Euch nicht allzu sehr interessieren. ich gehe nun und...ich werde Euch nicht fragen wo Ihr wart. Es scheint Euch unangenehm zu sein. Und es geht mich nichts an."
Damit drehte sie sich um und lief wieder in die Mitte des Hofes, wo sie die Arme verschrenkte und leise anfing, zu pfeifen.

Van Tommels
27.03.2009, 11:58
Angestrengt spähte der Agent zu dem Kaiserlichen und der Bretonin. Zu seiner Ausbildung gehörte unter anderem das Lippenlesen, aber da ergab sich ein Problem. Zum einen stand Arranges mit dem Rücken zu Juan, sodass er keine Chance hatte, zu erkennen, was dieser sagte. Aber die interessantere Person von beiden verschaffte ihm echte Schwierigkeiten, denn obwohl Tantchen sich in einer perfekten Entfernung und Position zum Lippenlesen befand, gelang es Juan, nur Wortfetzen zu entschlüsseln. Er brauchte einen Moment um zu begreifen, warum, aber dann fiel es ihm wie Schuppen vor den Augen. Das ist wirklich ungünstig. Meine Punkte, an denen ich mich beim Ablesen von den Lippen orientiere, reagieren nicht so wie ich es kenne, da sie ja diese vielen Narben besitzt. Anstrengen, Juan.... Mit geschärften Blick hing er an den Lippen der Bretonin. Geschichte...Mann...Verhältnis.Der Rothwardon hatte nur Augen für die Lippenbewegungen von Tantchen. Dummer Zufall...im Moment eher tot...Ich...untot. Juan war verwirrt, aber machte sich noch nicht weiter Gedanken über die Bedeutung der Wörter, sondern sog weiter jede Information, die er bekommen konnte, in sich auf. Geplant...tot...Nekromantie...Körpern...geht mich...an. Dann drehte sie sich weg und ging in Richtung Hofmitte.
Juan drückte sich an die Wand und ließ sich die Informationen durch den Kopf gehen. Untote? Nekromantie? Körper? Weiß diese Frau etwas über die Vorgänge im Kloster? Bestimmt, sonst hätte sie nicht so oft vom Tod geredet. Aber wie passt dieser Bezug auf sich selbst in die ganze Sache hinein? Ich muss mehr Informationen bekommen. Und auch diesen Arranges nicht außer Acht lassen, schließlich denke ich mir so langsam, seine Zaubereien sind wirklich nicht ganz koscher mit den Kaiserlichen Gesetzen. Der Agent stieß sich von der Wand ab und ging langsamen Schrittes und mit gesenktem Kopf den steinernen Übergang entlang. Dies tat er, weil er hier von Arranges gesehen werden konnte. Schließlich bog Juan in den nächstbesten Gang ein und verschwand im Inneren der Festung.

weuze
27.03.2009, 17:17
Arranges lauschte den Worten von Tantchen. Als sie geendet hatte, wollte er gerade ansetzen, etwas zu erwiedern, aber sie war einfach davongelaufen. Hmm... untot sagst du also... na das will ich doch testen. Schließlich hat es mich Zeit und Mühe gekostet einen Zauber zu erlernen, der Skelette und Zombies, die mir ans Leder wollen von mir abzulenken. Aber nicht hier. Das wäre wegen des dämlichen Lichtspiels des Zaubers etwas zu auffällig. Ich werde sie mitnehmen und auf dem Weg mal sehen, ob sie auch die Flucht ergreift, wenn ich sie versuche zu bannen. Arranges ging zu der Bretonin und fing wild mit den Händen gestikulierend an, sich zu entschuldigen: 'Nein nein, ihr seht das wahrscheinlich falsch. Ich meine, ich könnte euch jetzt natürlich erzählen, warum ich euch nun besser zu verstehen vermag, werde ich aber vermeiden, da sonst mein Verstand bröckelt, ich meine, sobalt man das Für und Wieder von Beschwörungsformeln für Skelette und Zombies mit sich selbst ausdiesskutiert...' Arranges hielt inne. Was zum... warum veliere ich immer wieder die Beherrschung, wenn ich mit dieser Frau rede? Sie hat keinerlei Einfluss auf meine Gedanken, noch wäre etwas an ihr sonderlich begehrenswert, nicht auf die Weise, und auf eine andere schon gar nicht. Und trotzdem habe ich keine Kontrolle über mein Mundwerk, wenn ich mit ihr spreche... 'Was ich eigentlich sagen wollte war folgendes. Wollt ihr vielleicht die Umgebung der Burg mit mir anschauen? Ich werde nämlich jetzt bis morgenfrüh das Gemäuer verlassen.'

Lobstercookie
27.03.2009, 19:59
Nachdem der Mann auf sie hektisch eingeredet hatte, versuchte sie, ihn wieder etwas zu beruhigen:"Beruhigt Euch. Ihr seid in letzter Zeit so nervös. Liegt das an mir? Ich verstehe das. Die meisten Leute sehen mich als hässliches Monster. Aber wenn Ihr mich so fragt...ich komme gerne mit Euch. Wenn Ihr dass denn auch wirklich möchtet.
Ich...war lange nicht mehr...spazieren."
Sie wusste nicht, ob sie ihm trauen konnte. Bei Nekromanten war sie sich, aus offensichtlichen Gründen, immer unsicher.
"Wohin wollt Ihr denn?"

weuze
27.03.2009, 20:11
Sie verdreht alles ein wenig, aber nunja... solange ich nichts weiter sage, wird sie das wohl weiter tun und... verdammt, was hab ich denn jetzt für einen Mist geredet? Egal, jetzt ists grad egal... 'Nun, wenn ihr mitkommen wollt, dann könnt ihr das gerne tun. Ich möchte einen Mönch aus dem Kloster besuchen, der nur wenig weit entfernt von hier viel Zeit in einer Einsiedelei verbringt. Er hat mich gebeten, ihn bis heute Abend aufzusuchen.' Und hastig fügte er hinzu: 'Nein, ich halte euch nicht für ein hässliches Monster. Mal ganz davon abgesehen, dass Monster nicht so umgänglich wären...' Und damit wandte er sich zum Gehen.

Lobstercookie
27.03.2009, 20:25
"Nun denn. Ich komme mit. Und Ihr habt recht. Für ein Monster bin ich wirklich nett. Wisst Ihr..." sagte sie, während sie langsam zum Tor des Klosters schritt, ohne darauf zu achten, ob ihr Begleiter ihr folgte, oder nicht "Ich bin einmal in einem Dorf vorbei gekommen. Es war eine dieser Winzlings-Städte, in der man Nekromanten noch verbrennt. Als sie dann herausgefunden haben, dass ich nicht gerade..."Frisch" bin, wollten sie das gleiche mit mir tun. Zu dieser Zeit reiste ich noch mit Ararchron zusammen, dem Mann der mir dieses Schicksal bereitete. Ich konnte den Zorn der Dorfbewohner auf ihn lenken. Es war einfach großartig. Ich habe ihn noch nie so schnell rennen sehen. Vor mir hat er nie Respekt gehabt, selbst dann nicht, als ich ihm ein Auge ausstach..." sie seufzte.
Die Luft war frisch und kaum ein Geräusch war zu hören. Aber sie brauchte keine Geräusche. Dort war Leben. Das reichte.

weuze
27.03.2009, 21:54
Arranges folgte der Heilerin schweigend und erwiederte auch nichts, nachdem sie geendet hatte. Ich muss sagen, dass ich als Lehrling der Nekromantie mit dem, was ich den sterblichen Überresten meiner Eltern antat selbst unter den verrücktesten Anhängern der Totenbeschwörer als krank galt, aber diese Frau hier breitet mir Kopfschmerzen, ich sollte mich etwas von ihr distanzieren, nur um nicht Gefahr zu laufen, auch einmal Ziel ihrer Anfälle zu werden... meine Reaktion mag zwar schnell sein, aber ich glaube, wenn die mal richtig aufdreht, kann ich nicht viel mehr machen als schauen, dass ich wegkomme... Dachte er bei sich.

Da sich die Bretonin nicht darum zu kümmern schien, wo sie hinliefen und Arranges auch nicht direkt zu der Einsiedelei seines Lehrmeisters gehen wollte, ging er einfach neben ihr her und ließ sie in ihrer guten Laune, die sie gerade offensichtlich hatte. Sie waren fast am Fuße des Berges angekommen auf dem das Kloster stand, als Arranges plötzlich stehen blieb und Tantchen am Arm haltend daran hinderte weiter zu gehen. Gleichzietig schaute er sich um und horchte aufmerksam in die Einöde der Felslandschaft. Man konnte nichts außer der öden grauen Weiten und gelegentlichen Büschen nichts sehen, aber irgendetwas stimmte an dem Gesamtbild nicht, der Kaiserliche kam nur nicht darauf, was es war.

Lobstercookie
27.03.2009, 22:09
Sie war einfach weitergelaufen, obgleich sie nicht wusste, wohin. Da Arranges sie aber auch nicht anhielt, einen anderen Weg zu nehmen, änderte sie ihre Richtung nicht. Er lief nur stillschweigend neben ihr her.
Tantchen achtete nicht sonderlich auf ihre Umgebung, sondern fragte sich immer wieder selbst, ob es so intelligent gewesen war, ihm von ihrer Sonderlichkeit zu erzählen.
Gerade, als sie einen Schritt nach vorne machen wollte, packte der Mann sie und hielt sie zurück. Von dem plötzlichen Griff erschreckt, versuchte sie sich erst zu entwinden, aber sie schaffte es nicht und unterließ die Gegenwehr. Stattdessen fragte sie lise: "Was soll dass? Leidte Ihr an Verfolgungswahn, oder was ist?"
Sie konnte nichts auffälliges entdecken, nichts was ihr Sorge bereitet hätte.

weuze
27.03.2009, 23:03
Arranges schaute zu der Bretonin und legte einen Finger auf die Lippen. Er zog sie etwas näher an sich heran und sagte leise aber bestimmt: 'Geht den Weg rauf zum Kloster. Etwas stimmt hier nicht, ich spüre es. Aber rennt nicht, lauft ganz normal!'

Arranges konnte die Anwesenheit von Untoten oder beschorenen Daedra auf eine gewisse Art und Weise spüren. Er konnte nicht sehen oder ausmachen, von wo, oder was da kam oder da war, aber er nahm die magischen Schwingungen, die von jenen Wesen ausgingen wahr.

Er konzentrierte sich darauf, viel magische Energie zu sammeln, um vorbereitet zu sein, falls sich sein Verdacht über die Anwesenheit von Untoten, bestätigen sollte. Und plötzlich schälte sich nur wenige Meter vor ihm ein Skelett aus dem Boden und kam etwas wankend zum Stehen. Arranges erkannte den Skelettmeister sofort an dem Bihänder, welchen die Kreatur hielt. Ein schwer zu führendes, aber auch sehr gefährliches Zwergencleymore. Der Kaiserliche sah die Notwendigkeit schnell zu handeln, da Skelettmeister ihrerseits gute Beschwörer eigener Artgenossen waren. Der Gedanke zur Gegenwehr war schnell gefasst und der Kaiserliche murmelte ein ein paar unverständliche Worte vor sich hin, kniff die Augen zusammen und seine Hand glühte auf. Er richtete die Hand gegen seinen Gegner und sogleich wich dieser einige Schritte zurück und es sah für den Moment so aus, als hätte der Zauber zur Vertreibung von Untoten seine Wirkung getan, doch dann riss sich der Untote von den magsichen Fesseln des Kaiserlichen los und machte eine Bewegung mit einer Hand, die er kurz von seiner Waffe löste, als wolle er etwas aus dem Boden ziehen. Und aus einer indigofarbenen Kaskadenwolke wuchs ein Skelettkrieger niederen Ranges , aber nicht minder gefährlich.

Verdammt, was mache ich jetzt? Ich sollte wohl um die Bretonin und vor allem mich zu schützen, meine Künste preisgeben... Gesagt getan. Arranges musste innerhalb von wenigen Sekunden, die seine beiden Gegner zur Reaktion brauchten, Energie sammeln, die Formel sprechen und sich auf die Beschwörung konzentrieren. Und aus einer ebenfalls lilanen mannshohen Kaskade trat ein Skelett, auch mit Claymore bewaffnet. Greif an, keine Rücksicht und vernichte meine Feinde! Befahl er seinem Schaffenswerk in Gedanken, woraufhin es sich den beiden anderen Gerippen entgegenwarf und den Skelettmeister gut in schach hielt, während Arranges, sein Schwert ziehend entschlossen auf das Beschworene zuschritt. Die ersten beiden Hiebe des Kaiserlichen blockte der Knochenkrieger mit seinem Schild, der dritte ging ins Leere, da das beschworene Skelett einfach an dem Nekromanten vobeirannte und sich mit erhobener Waffe der Bretonin näherte...

Van Tommels
27.03.2009, 23:46
Juan wandelte ein wenig ziellos durch die finsteren Gänge, ihm kam gar nicht in den Sinn, dass Tantchen und der Beschwörer die Festung verlassen könnten, denn er ging davon aus, dass der Festungsführer sie nicht gehen lassen würde. Stattdessen ging er seinen Gedanken nach. Ganz offensichtlich bin ich in eine sehr wichtige Sache hineingestolpert. Der Hohepriester muss von den Vorkommnissen hier wissen, da bin ich überzeugt. Aber warum toleriert er die Totenbeschwörung? Wer weiß, wie die Heiler an die Leichen herankommen? Vielleicht bringen sie sie eigenhändig um? Wer weiß das schon? Dazu noch diese ominöse Frau, die mir ein Rätsel ist und nicht ganz Herrin ihrer Sinne zu sein scheint. Und zu guter Letzt noch ein Beschwörer, der genauso verrückt zu sein scheint wie diese ganzen Möchtegernheiler hier. Ich halte viel aus, aber das hier...ich weiß nicht. Ohne es zu realisieren, hatte die Füße des Agenten ihn in einen der Türme geleitet. Er schüttelte den Kopf, als wolle er abwinken und schickte sich an umzukehren, als er Gelächter von oben vernahm. Lachen in dieser Tod ausstrahlenden Festung? Mit ein wenig Neugier stieg er im Turm höher.
Langsam schob der Rothwardon die Luke auf, hinter der das Gelächter hervordrang. Ihm bot sich ein skurriles Bild: Der Festungsführer stand an eine der Zinnen, machte seltsame Handbewegungen den Turm hinunter und hatte sein Gesicht zur Grimasse verzogen. Er lachte abermals schallend und wedelte seltsam mit den Händen. Juan ließ die Luke etwas lauter ins Schloss fallen und zog die Kapuze zurück; zum Vorschein kam ein fragender Gesichtsausdruck. Der Mann wendete die Augen zu ihm. „Willkommen, Agent des Kaisers. Kommt und erfreut euch mit mir an der Vorstellung“, meinte er kichernd, die Gestik mit den Händen nicht einstellend. Juan trat neben den Mann und blickte den Turm hinunter an den Fuß des Hügels, denn obwohl die Distanz beachtlich war, erkannten Juans scharfe Augen jedes Detail. Die Szene, die sich ihm bot, war wie aus einem schlechten Theaterstück. Dort unten erkannte der Agent Tantchen und Arranges. Aber sie waren nicht allein, denn vor ihnen stand ein großes Skelett, und kurz darauf schoss noch ein weiteres aus dem Boden. Man sah, wie Arranges zunächst Tantchen zurückdrängte und dann erhob sich schon das nächste Skelett, diesmal auf Seiten des Beschwörers. „Doch ein Nekromant...“, murmelte Juan und verfolgte gebannt die Geschehnisse. Das von Arranges beschworene Skelett duellierte sich mit dem großen Gegenstück, das kleinere rannte auf Tantchen zu. Dann plötzlich hörte Juan den Mann neben sich mit ruhiger Stimme sprechen.
„Diese beiden glaubten doch tatsächlich, sie könnten durch die Gegend spazieren wie es ihnen beliebt. Sie werden gleich wieder zurück in die Festung rennen! Dachtet ihr, ich würde sie gehen lassen?!“, die Frage war nur rhetorischer Natur. „Mit mir nicht. Dieser lächerliche Zwerg da unten von einem Beschwörer glaubt doch tatsächlich, sich mit mir messen zu können. Seine Kreatur ist nicht schlecht, aber meine sind unbesiegbar! Dieser Dilettant von einem Nekromanten!“. Die letzte Textpassage schrie der bleiche, kahlköpfige Mann. Auf seinem Hals zeigten sich die Adern, er ballte die Fäuste und öffnete sie kraftvoll Richtung der Szene. In gleißenden Licht erschienen hinter Arranges und Tantchen drei große Ahnengeister, während das kleinere Skelett auf die Frau zulief. Als Fluchtweg blieb nur noch der Weg zur Festung hinauf...

Lobstercookie
28.03.2009, 13:43
Als sie Arranges sagen hörte, sie solle zurück kehren, war ihr erster Gedanke "DFas glaubt Ihr doch wohl selbst nicht".
Tantchen fürchtete sich nicht vor Untoten. Und auch nicht vor Nekromanten.
Das plötzlich Auftauchen des Skelettes erschreckte sie allerdings. Es war nicht normal, dass die Dinger einfach so aus dem Boden schossen.
Auch der Angriff des von der Kreatur beschworenen zweiten Skeletts irritierte sie zunächst.
Als die Kreatur ihr allerdings immer näher kam, wurde sie wach, was allerdings auch an dem Stechen lag, das wieder hochkam. Tantchen schloss die Augen.
Dann war sie allein.

Sie wusste, dass dies nur eine Täuschung ihres Wahns war, eine Illusion ihres Gehirns, aber sie gab ihr Konzentration zurück. Sie hörte das Fauchen des Skelettes
Und in diesem traumartigen Zustand roch sie Qualm. Feuer. Sie schien sich an etwas zurück zu erinnern, aber sie wusste nicht, an was.

Sie zog ihr Schwert und machte sich bereit, sich zu verteidigen.

weuze
28.03.2009, 15:06
Du Kreatur aus dem Reich des Vergessens, bleib stehen oder ich fahr gleich ganz andere Sachen auf... Dachte Arranges zornig, als das Skelett die Bretonin attackieren wollte. In solchen Situationen schwoll der Hass des Kaiserlichen bis aufs unermessliche an und er setzte alles daran, sich seiner Haut zu erwehren.

Das Skelett war nur noch wenige Schritte von Tantchen entfernt, als Arranges ein paar Worte erst leise sprach, aber die letzten Silben schreiend sich zu dem niederen skelettierten Krieger umdrehet und aus seiner Hand ein glühender Feuerball hervorstieß und das Skelett traf, als es gerade ausholen wollte. Das Gerippe wurde in seine Einzelteile zerlegt als der Feuerball es erreichte. Die Knochen und die Waffe des Untoten lösten sich augenblicklich nach dem Ableben der Kreatur auf. Das war Nummer eins, Nummer zwei folgt sogleich... Und damit wollte er sich gerade dem Skelettmeister widmen, als neben ihm aus dem Nichts 3 Ahnengeister erschienen. Sie fackelten nicht lange und gingen sofort mit ihren typischen Eiszaubern zum Angriff über. Zwei der kalten schimmernden Kugeln flogen an Arranges vorbei, doch die dritte erfasste ihn am Fuß, als er zur Siete hechtete. Augenblicklich durchfuhr eine Kälte seinen Fuß, die keine Vergeliche kannte. Für einige Sekunden trübte der Schmerz und die Taubheit seinen Verstand, gerade lange genug, dass die Bindung zwischen ihm und seinem Skelett dahinschied... es zerviel und löste sich auf.

Als Arranges sich hochstemmte und aufstehen wollte, gelang es ihm nicht, er konnte seinen Fuß noch nicht wieder richtig bewegen. So, jetzt könnte es brenslig werden, ich werde wohl zu anderen Mitteln greifen müssen... Und mit diesem Gedanken stemmte er sich nocheinmal hoch und setzte sich auf. Er konzentrierte sich so auf die Formel, die ihm durch den Kopf ging, dass auf seiner Stirn die Adern dick hervortraten und ihm der Schweiß ausbrach. Die Geister und das Skelett ließen sich nicht beirren und kamen auf den Kaiserlichen zu. Die Geister setzten zum Zauber an und das Skelette holte gerade aus, als Arranges' Beschwörung ihre Wirkung tat. Die Luft vor ihm wurde von einem roten Leuchten zerfetzt, das von überall und nirgends zu kommen schien und plötzlich stand ein Dremora Markynaz vor dem Kaiserlichen, zog blitzschnell seine Waffe und wehrte den Hieb des Skeletts auf seinen Beschwörer ab, danach holte es seinerseits mit dem gewaltigen daedrischen Schwert aus und schleuderte den Skelettmeister zurück, als er ihn traf. Doch im gleichen Moment musste der Dremorafürst seinerseits einstecken und zwar die Zerstörungszauber der drei Ahnengeister. Brüllend trat er ihnen entgegen und schwang von blinder Rasrei gepackt seinen Bidhänder.

Das verschaffte Arranges ein wenig Zeit, um aufzustehen und zu Tantchen zu humpeln. Er sah, dass sie ihr Schwert gezogen hatte und schaute sie etwas belächelnd an. 'Ihr seid wahnsinnig, steckt dieses verrostete Buttermesser ein und kommt!' Sagte der Kaiserliche gleichermaßen hektisch und beherrscht. Er sammelte nocheinmal alles an Energie, was er bekommen konnte und seine Hand bagann zu funkeln. Flach stieß er sie der Bretonin in den Unterleib und sogleich wurde sie wie von einer leicht schimmernden zweiten Haut umgeben. 'Es reicht, wenn ich Ziel ihrer Zauber werde und jetzt rennt...' Drängte der Beschwörer

In der Zwischenzeit war der Skelettmeister wieder aufgestanden und trat von hinten an den Markynaz heran um ihm den letzten Hieb zu verpassen, doch im gleichen Moment löste Arranges die Bindung und der Dämon aus Oblivion verschwand in einem leichten Windhauch...

Van Tommels
28.03.2009, 15:23
Die geübten Augen Juans verfolgten die Geschehnisse am Fuß des Hügels gebannt, und auch, wie Arranges und Tantchen den Rückzug antraten. Er wendete seine Augen zum dem Festungskommandant neben sich. Das Gesicht des Mannes zeigte einen Anflug von Zorn, den der Agent nicht ganz verstehen konnte, schließlich ging der Plan, den kaiserlichen und die Bretonin zurück in die Festung zu jagen, brillant auf. "Dieser kümmerliche Beschwörer denkt, ich sei von diesem Monster aus Oblivion beeindruckt?! Obwohl er es nicht länger als zehn Sekunden aufrechterhalten kann?!", der Mann presste die Worte wütend hervor. Seine Hände machten wilde Bewegungen; kurz darauf folgten die Ahnengeister den beiden Flüchtenden, der große Skelettkrieger jedoch machte kehrt und versank dann kurz darauf wieder in der steinernen Landschaft.
Juan hatte genug gesehen, diese kranke Demonstration der nekromantischen Künste des Mannes war vollkommen unnötig in seinen Augen. Er drehte sich um und schritt zur Luke, als er von dem Nekromanten angerufen wurde. "Denkt an eure Schweigepflicht, verehrter Agent des Kaisers...", und von lautem Lachen begleitet verließ der Rothwardon das Plateau des Eckturmes.
Als er dann die Treppe hinunterging und sich die Kapuze wieder über den Kopf zog, war sein Kopf vollkommen leer. Er dachte an nichts. Seine Füße lenkten ihn automatisch zurück in den überdachten Übergang des Innenhofs. hier presste er sich abermals an die Wand und wartete, so versteckt, auf die Ankunft von Arranges und Tantchen.

Lobstercookie
28.03.2009, 20:27
Während sie in Richtung Kloster zurück rannte, warf Tantchen immer wieder einen Blick zurück, wobei sie mit Sorge bemerkte, dass die Untoten hinter ihr immer näher kamen, egal, wie schnell sie rannte.
Es hatte keinen Sinn. Es war noch relativ weit und die Kreaturen schlossen immer weiter auf.
Schließlich blieb sie gänzlich stehen, wandte sich um und starrte auf die sich nähernden Wesen.
Sie strengte sich an. Es war keine Magie, die sie vollbringen musste, aber dennoch war es sehr schwer. Als sie genug Konzentration gesammelt hatte, fing sie an.
Zunächst nur leise, dann immer deutlicher drangen Laute aus ihrem Mund, die für einen normalen Menschen recht untypisch waren.
Sie ähnelten denen von Untoten, waren kehlig und dumpf.
Sie hatte das schon einmal gemacht. Und auch jetzt klappte es. Die Untoten blieben irritiert stehen, anscheinend nicht ganz gewiss, wen sie da angrifffen. In diesem Moment der Verwirrung nah Tantchen die Beine in die Hand und rannte zum Kloster hcoh, wo sie erst stoppte, als sie hinter dem Tor verschwunden war. "Irgendetwas ist hier faul. Und ich schätze, das Arranges davon weiß."

weuze
28.03.2009, 21:13
Arranges rannte ebenfalls als ob Dagon persönlich hinter ihm her wäre. Allerdings war sein Vorsprung nicht ganz so groß wie der von Tantchen und so sah er das seltsame Ereignis von beiden Seiten.

Tantchen blieb stehen und drehte sich um. Was hat sie denn jetzt vor? Verrückt und lebensmüde sind doch zwei verschiedenen Dinge... Er blickte kurz über seine Schulter und stellte erstaunt fets, dass die Geister stehen geblieben waren. Ich sollte die Finger von Ciirodylischem Weinbrand lassen... das wird mit jeder Minute seltsamer. Nicht nur, dass ich ein Skelett mitten am Tage und unter freiem Himmel aus dem Boden wachsen sehe, nein, diese Frau hier verschweigt mir etwas... ich würde glatt behaupten, dass sie in den Künsten der Nekromanti auch einiges gelernt hat, niemand kann einen Untoten einfach dazu bewegen, stehen zu bleiben... und bei Geistern ist das noch eine Spur komplizierter als bei Zombies oder Skeletten... Aber kaum hatte er fertig gedacht und sich zu Tantchen gewendet, da sah er wie, die Geister die Verfolgung wieder aufnahmen... Ich bin in einem Irrenhaus gelandet! Was ist hier nur los... Völlig verwirrd stolperte er hinter der Heilerin, die längst wieder losgerannt war, her und blieb ebenfalls erst stehen, als er sah, dass sich hinter ihnen das Tor des Klosters schloss.

Keuchend trat er an die Bretonin heran und sagte in sehr barschem Tonfall: 'Ihr habt mir entweder etwas anderes von euch erzählt, oder aber mehr als die Hälfte verschwiegen... Ihr wisst, was das war, nicht wahr? Ich mag mich momentan teuschen und eigentlich ist es auch generell nicht meine Art andere wegen irgendwelcher hirnrissigen Dingen oder Geschehnissen zu beschuldigen, aber habt ihr eine Ahnung, wie gefährlich das gerade eben war?' Doch Arranges beherrschte sich gleich wieder, sah Tantchen aber mit scharfem Blick auf eine Antwort wartend an.

Lobstercookie
28.03.2009, 21:41
Als ihr Gegenüber geendet hatte, begann Tantchen ihre Erklärungen, die sie ruhig und selbstsicher vortrug:" Ich habe Euch bereits erzählt dass ich untot bin. Vor einigen Jahren, ich war selbst noch ein Kind, lebte in der Nähe meines Heimatdorfes ein Nekromant namens Ararchron. Meine Eltern schätzten ihn als gewöhnlichen Magier ein und schickten mich so mit sieben Jahren zu ihm in die Lehre. Ararchron hasste mich. Ich war ihm ein Klotz am Bein, der ihn an der Ausübung seiner Interessen hinderte.
Eines Abends wurde ein Fest im Dorf gefeiert, auch er war anwesend. Zu den Feierlichkeiten war ein großes Feuer entzündet worden, aber niemand hatte mit dem Wind gerechnet. Einige Funken schlugen auf eines der Häuser über, das in der Nähe des unseren satnd.
Da es spät Abends war, schlief ich in meinem Zimmer. Das Feuer griff rasch auf die anderen Häuser über und bald auch auf meines. Ararchron "rettete" mich damals. Aber nicht, um mir zu helfen, sondern vielmehr, in der Annahme, dass ich tot sei, erstickt, um mich in sein Heim zu verschleppen und dort diverse Experimente mit mir durchzuführen.
Dummer Weise lebte ich noch. Obgleich Nekromantie am lebenden Wesen schwer zu benutzen ist, verwandte er mir unbekannte Techniken, wodurch dieser Fluch auf mich überging.
Ich war die ganze Zeit in einer Wach-Starre gefangen gewesen, doch eines Abends wachte ich auf und wollte nach Hause rennen. Ararchron fand mich auf halben Wege und wollte mich töten, damit ich nichts erzählen konnte. Ich wurde mehrfach erdrosselt und ertränkt, aber wirklich sterben konnte ich nicht. Ich fiel meist nur für sehr lange Zeit in Ohnmacht.
Das heißt nicht, dass ich sonderlich mächtig wäre. Angriffe mit Schwertern oder Magie können mich leicht töten, aber Angriffe, die nur einen bestimmten Teil des Körpers lahm legen, behindern mich nur, wenn das auch für Monate oder Jahre.
So konnte ich zwei Jahre nach seinem Angriff nicht mehr laufen, anscheinend hatte mein Gehirn Schaden genommen.
Ararchron sperrte mich in seinem Haus ein, versorgte mich aber, denn auch ich kann verhungern oder verdursten.
Ich wuchs ungewöhnlich schnell, wurde früh erwachsen. Als ich achtzehn war, zog ich mit ihm durch die Gegend, er brachte mir sehr eigenartige Dinge bei, Dinge, die kein anderer Nekromant kennt, wie auch das Mittel, welches Ihr bereits kennt.
Und er erzählt mir von diesem Kloster. Er hasste die Heiler. Wie ich.
Irgendwann, ich war 19, wurde er bei einem Überfall marodierender Legionäre getötet, unschuldig.
Ich muss gestehen..." sie lief rot an "ich habe ihm lange nachgetrauert. Wir waren uns nicht direkt näher gekommen, aber uns verband ein sehr unseliges Band. Und es verbindet uns immer noch. Manchmal, wenn ich schlafe, kann ich ihn hören.
Als Untote kann ich mit anderen kommunizieren. Nur kurz und nicht besonders effektiv. Aber ich kann es. Nun, das ist mein Leben. Ich weiß nicht, wie lange ich leben werde. Und wie. Aber...Ararchron lebt mit mir.
Ich verlange nicht, dass Ihr alles versteht. Oder meine Ansichten teilt. Aber seht mich...als ein Leben aus Nekromantie an. Ein sehr schwaches, leicht verletzliches."

Sie seufzte. Es war schwer gewesen, das alles zu erzählen, aber nun ging es ihr besser.

Van Tommels
28.03.2009, 21:56
Juan presste sich an die Wand der Mauer und war völlig starr, denn er hatte jedes Wort von Tantchens Ausführungen vernommen. zunächst erschien es ihm klug, zu warten, bis beide den Innenhof betraten, aber dann beschlichen ihn Zweifel. War es nicht so, dass man, sobald man in Sicherheit war, anhielt und verschnaufte? Somit war er schnell quer über den Innenhof gehuscht, bevor Arranges und Tantchen ankamen, hatte eine Tür neben dem Haupttor geöffnet, war hineingeschlüpft und hatte die Tür angelehnt. Hier wollte er warten und der Verzweiflung der Beiden lauschen. Aber was bekam er jetzt zu hören? Die komplette Lebensgeschichte der Frau, die er beschatten sollte. Mehr gab es nicht über sie zu erfahren, zumindest nichts mehr Relevantes. Und nun? Was soll ich eigentlich tun? Sie im Auge behalten. Sie davon abhalten, den Heilern etwas anzutun. Ja, ich soll die Heiler beschützen. Vor der Frau. Aber es gibt keine Heiler. Und auch keine Frau. Die Heiler sind Nekromanten, die Frau ein halbes Monster. Juan, langsam gerät das alles aus dem Ruder.
Der als Mönch verkleidete Agent presste sich noch fester an die Wand und spitze die Ohren. Auf die Reaktion des Beschwörers war er gespannt.

weuze
28.03.2009, 22:07
Arranges hörte alles geduldig an. Nun, sie scheint ein ähnlich verschrobenes Leben zu führen wie ich... nur mit dem Unterschied, dass ich nie in der Weise eingeschränkt war wie sie es nun ist und auch früher war... 'Ihr... seid also tatsächlich tot... also untot? Im Normalfall würde der reine Gedanke darüber mich dazu verführen, sonst was mit euch anzustellen, aber irgendwie verwehrt es mir mein Verstand auch nur annähernd solche Gedanken zu fassen... Ich kann es mir auch nicht erklären, aber ihr seid anders als andere... also nicht weil ihr untot seid, sondern auch auf menschlicher, oder in eurem Falle mehr persönlicherer Ebene.' Arranges wusste nich genau was er sagen sollte, sah ihr aber an, dass während sie sprach, sie eine große Last von sich warf...

Egal, wie sie eingestellt ist oder auch nicht, aber das hier ist nicht länger das Kloster, von dessen Bewohner ich so viel gelernt habe... 'Ihr wisst also nicht, was es mit dem Angriff auf sich hatte?'

Van Tommels
28.03.2009, 22:20
'Ihr wisst also nicht,w as es mit diesem Angriff auf sich hat'. Der Agent dachte bei diesen Worten von Arranges an die Situation auf dem Eckturm zurück. Vor seinem geistigen Auge hatte er plötzlich wieder den Festungskommandanten, der mit seinen Nekromantiekünsten die beiden zurück in die Festung trieb. Wie eingebrannt hatte sich der irre Gesichtsausdruck des Mannes. Die pulsierenden Adern an dessen Hals. Die wild fuchtelnden Hände. Die Luft, die vor Magie knisterte. Das verrückte psychopatische Schreien, als wolle er etwas beweisen. Und dann das höhnische Lachen als er verdeutlichte, dass Juan nichts anderes übrig blieb als zu schweigen, wenn er am Leben bleiben wollte. Selbst wenn er es aus dem Kloster schaffen würde und dann draußen erzählen würde, was hier vorging, er hatte keine Zweifel daran, dass er dann nicht mehr lange zu leben hatte, der Hohepriester würde schon dafür sorgen.
Juan faltete die Hände, rang mit ihnen, legte sie sich auf das Gesicht und konzentrierte sich. Also heißt es weiter, zu schweigen. Die Frau beobachten und sie von irgendwelchen Dummheiten abhalten. Diese Vereinigung kann sie nicht aufhalten. Ich würde nur zu gerne jetzt nach draußen treten und ihr mitteilen, was ich weiß. Aber ich kann es nicht. Ich stehe mit Sicherheit auch unter Beobachtung. Ich muss irgendwie anders mit den beiden da draußen in Kontakt treten. Ich werde am Besten herausfinden, wo die Frau nächtigt und sie dann kontaktieren.
Er wartete weiterhin ab, ob das Gespräch ihm noch weitere Informationen liefern würde.

Lobstercookie
29.03.2009, 21:40
"Ja, ich bin...untot. Und die Zauber, die Untote beeinflussen, beeinflussen auch mich.
Allerdings solltet Ihr nicht versuchen, sie auf mich anzuwenden. Ihr könntet dabei verletzt werden, denn manche haben eine außergewöhnlich gegenteilige Wirkung.
Und nein, ich weiß nicht, was hier vor sich geht, aber wenn Ararchron hiervon wusste, muss es etwas mit Nekromantie und zwar ziemlich ungewöhnlicher zu tun haben. Aber wir sollten hier nicht reden. Ich schätze, dass man uns belauscht. Folgt mir einfach, natürlich nur, wenn Ihr wollt."

Tantchen trat zögernd in das Kloster und schritt, wie am Abend zuvor die Treppe hoch.
Es dauerte nicht lange, da befand sie sich wieder in ihrer kleinen Kammer.
Nun aber lauschte sie. Ein kleiner Ton drang an ihr Ohr, ein dumpfes Wimmern oder Schreien. "Was ist das hier?" fragte sie und legte die Stirn in Falten.

weuze
29.03.2009, 21:56
Die Gedanken in Arranges Kopf überschlugen sich. Schon allein, um seine Wut zu bändigen, die ihm wegen der augenscheinlichen Niederlage dort unten wiederfahren war, malte er sich im Gedächtnis die Szene so aus wie seine beschworenen Kreaturen ihre Feinde in Stücke rissen... Ich war zu nachlässig und habe meine Gegner auch noch unterschätzt... das kann ich auch nicht dadurch entschuldigen, dass sie mit dem Überraschungseffeckt auf ihrer Seite angriffen. Dremora und andere Daedra aus Oblivion gut und recht, meine Untoten sind aber zu schwach... ich muss entweder auf Masse setzen, so wie es offensichtlich der gegnerische Beschwörer tat... 3 Ahnengeister erscheinen nicht einfach so, aber wo hat er sich nur auf der kargen Ebene dort unten vor der Schlucht versteckt? Unsichtbarkeit, Kamälionzauber? Gut möglich, aber dann muss es ein verdammt mächtiger Magier gewesen sein... Ich kann mir das nicht verzeihen... Ich muss den Beschwörungszauber für einen Lich erlernen und zwar sofort. Aber dazu brauche ich meinen Lehrer. Er hat zwar an sich nichts mit Nekromantie am Hut, aber sein Konzentrationstraining half mir schon viele Jahre zuvor auch... Aber nun muss es auch einmal so gehen!

Ich werde mit ihr mitgehen, aber nur, weil ich befürchte in meiner eigenen Kammer nicht ungestört zaubern zu können... 'Ich werde mit euch kommen.' Und damit folgte er ihr.

Arranges schon sich hinter der Bretonin in den kleinen Raum. Wo sind wir hier? Wohl in einer Abstellkammer... Dachte sich der Kaiserliche, als auch er plötzlich ein Gereusch wie ein Wimmern wahrnahm. Und gleich darauf die Frage von Tantchen an sein Ohr drang. Ich würde mal sagen, dass hier Dinge vor sich gehen, die nicht ganz in die öffentliche Gesellschaft passen wollen... 'Keine Ahnung,' beantwortete der Nekromant ihre Frage und fügte hinzu, 'Aber wir sollten heute Nacht besser vorsichtig sein, ich sah dieses Kloster immer als eine Art zu Hause an, doch nun ist mir das Gemäuer und einige seiner Bewohner mehr als unsympatisch...'

Doch überlegte es sich der Kaiserliche nach einem Moment anders. Er drehte sich zu Tantche und sagte: 'Ich werde mich in mein Zimmer zurückziehen. Ich muss etwas für mich allein sein, aber habt keine Angst, euch kann nichts passieren. Wenn es tatsächlich jemand auf dich, mich oder uns beide abgesehen hat und dich jemand behelligt, sih zu, dass du unauffällig zu mir kommen kannst. Ich für meinen Teil muss über den Angriff von heute nachdenken, denn erstens glaube ich nicht, dass diese Untoten natürlicher Magie waren und zweitens waren es auch recht viele Beschwörungen auf einmal... Das ist nicht gerade normal wisst ihr.' Und mit diesen Worten drehte sich der Kaiserliche auf dem Absatz um und ging in sein Zimmer.

Als er die Tür hinter sich schloss, war er in heller Aufregung, von einer wahnsinns Euphorie gepackt, legte er hektisch die Schriftrolle aus Chorrol auf den Tisch und begann damit, auf eine sehr ungewöhnliche Weise, also ohne irgendeine materielle Basis, die sterblichen Überreste irgendwelcher Wesen, sich den Zauber zur Beschwörung eines Lichs beizubringen...

Van Tommels
30.03.2009, 13:20
Juan hatte dem Gespräch weiterhin gelauscht, bis sich die beiden entfernten. Sie ist also auf Bannzauber, welche für Untote geschaffen sind, allergisch. Vielleicht ist mir das noch einmal zu irgendwas nütze, aber nun heißt es erst einmal, herauszufinden, wo genau ich sie einzuordnen habe.
Kaum waren Tantchen und Arranges vom Innenhof verschwunden, schob der Agent die Tür auf und folgte den beiden. Er schlich ihnen hinterher durch die Gänge und die schmale Treppe hinauf, bis er vor der geschlossenen Tür von Tantchens Kammer stand. Wie nebenbei ging er daran vorbei und um die nächste Ecke. Hier wartete er im Halbdunkeln ab.
Nach kurzer Zeit schwang die Tür auf, der Beschwörer trat heraus und entfernte sich schnellen Schrittes. Juan blickte gespannt den Gang entlang, aber es tat sich nicht.
Nun, jetzt muss ich mir überlegen, wie ich Kontakt zu ihr aufnehme. Am besten nächste Nacht, also..., und er huschte auf direktem Weg in die Bibliothek. Letzte Nacht hatte er auf seinen Streifzug festgestellt, dass sie Nachts verschlossen war und niemand Zutritt genoss. Das Schloss allerdings war für ihn kein Problem. So nahm er sich jetzt hier in der Bücherhalle einen Federkiel und ein Platt Pergament und schrieb in schön verschnörkelter Schrift, welche nicht seine Handschrift war: "Treffe euch um Mitternacht in der Bibliothek der Festung. Kommt allein!". Juan stutzte, unterschrieb dann jedoch mit "Ein Freund". Er legte alles weg, faltete das Blatt und ließ es in einer Robentasche verschwinden. Dann verließ er die Bibliothek und begab sich wieder zu Tantchens Zimmer. Er lief in langsamen Gang wie nebenbei vorbei, mit gesenktem Kopf, und als er auf der Höhe der Tür war, griff er blitzschnell in seine Tasche. Er kniete sich im Laufen hin, schob das Blatt unter der Tür durch und huschte schnell hinter die nächste Ecke. Dann ging er im normalen Tempo durch die Gänge, bis er zu der Treppe kam, wo die beiden Wächter standen und an deren Ende sich sein Zimmer befand. Langsam stieg er in die Finsternis hinab.

Lobstercookie
30.03.2009, 15:10
Tantchen hatte, nachdem Arranges gegangen war, sich zum Schlafen niedergelegt.
Erst ein leises Schaben über den Boden weckte sie wieder auf.
Ein Zettel war unter der Tür hindurch geschoben worden, was sie äußerst seltsam fand, erinnerte es sie eher an Kinderstreiche denn eine ernst gemeinte Nachricht.
Als sie zu Ende gelesen hatte, war sie noch irritierter als zuvor. Sie konnte sich nicht daran erinnern, unter den Mitreisenden einen "Freund" gehabt zu haben.
Es kam ihr wie eine Falle vor, niemand lud jemand anderen einfach zu einem Treffen in der Bibliothek ein.
Trotzdem beschloss sie, ziemlich rasch, dennoch der Forderung nachzukommen.
Es war erst Nachmittag, es blieb ihr noch genügend Zeit sich vorzubereiten.
Sie packte diverse Gegenstände in den kleinen Umhängebeutel und verschloss diesen sicher.
Dan legte sie sich erneut hin. Sie war müde und ausgelaugt. Alles, der Angriff der Untoten und ihre, kurzzeitige, Zurückdrängung hatten sie Kraft gekostet.

Van Tommels
30.03.2009, 15:27
Unten in seinem Raum angekommen, verschloss Juan zuerst die Tür hinter sich und verharrte. Durch die dicken Steinwände drangen allerhand Geräusche, hauptsächlich die, die er das letzte Mal auch gehört hatte. "Machen die denn nie Pause mit ihren perversen Machenschaften...", murmelte er monoton vor sich hin und ließ sich dann auf dem Bett nieder. Er legte die Kapuze und die Robe ab und holte sein Buch unter seinem bett hervor. Er begann wieder ein wenig zu lesen, ließ dies aber sehr schnell wieder sein. Das Buch tat er zurück und beschloss, ein wenig zu schlafen. Schnell war er weggenickt, trotz der unheimlichen Umgebungsgeräusche.

Mitten in der Nacht wachte der Agent auf, seine innere Uhr wusste, wann sie den Rothwardon wecken musste, damit er seine Aufträge erfüllen konnte. Schnell erhob er sich, legte hastig seine Robe und die Kapuze an, zog letztere Über und verließ schnell seinen Raum.
Die Treppe war er schnell nach oben gegangen, und kurze Zeit später, eine halbe Stunde vor Mitternacht, erreichte er die Bibliothek. Ein kurzes Nesteln unter der Robe, ein leises Knacken, und die Tür war offen. Leise huschte der Agent hinein und schloss die Tür hinter sich, aber ohne sie zu verriegeln, Tantchen sollte schließlich eine Möglichkeit haben, zu dem Treffen zu erscheinen.
Drinnen blickte sich Juan um. Viele Bücherregale, vollkommene Dunkelheit. Langsam ging er zu einem der Lesetische. Hier zündete er eine Kerze an und stellte einen Stuhl davor, sodass es aussah wie die Aufforderung "Setz dich". Auf den Platz neben der Kerze schrieb er wieder ein Pergament: "Augen geradeaus.". Dieses legte er verdeckt auf den Platz.
Nachdem er alles präpariert hatte, wich er zurück und versteckte sich zwischen zwei Bücherregalen, welche vollkommen im Schatten und im Rücken des Stuhles lagen. So wartete er lautlos auf Tantchens Erscheinen.

Lobstercookie
30.03.2009, 18:15
Als Tantchen wieder aufwachte, hatte sie unwillkürlich das Gefühl, zu spät zu sein, obwohl sie keine Uhr besaß.
Leise stand sie auf, griff sich den kleinen Beutel und schlich leise aus dem Zimmer.

Den weg hinab zur Bibliothek kannte sie bereits, sie war an den Tagen zuvor schon das ein oder andere Mal dort vorbei gekommen. Auf ihrem Weg hörte sie wieder diese angsteinflößenden Geräusche, aber sie schaffte es, sie zu verdrängen.

Sie schob langsam die Tür der Bibliothek auf. Eine kleine Kerze brannte auf einem Tisch, neben den ein Stuhl einladend zurecht gerückt worden war. Sie wollte sich gerade setzen, als ihr ein weiterer Zettel auffiel.
Als sie zu Ende gelesen hatte, tat sie, wie geheißen.

Van Tommels
30.03.2009, 18:44
Juan spähte hinter dem Regal hervor, als Tantchen hereintrat. Seine Augen, die sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannten jedes Detail im Raum. Kaum stand Tantchen in Position, wartete der Agent und betrachtete ihren Rücken. Sie leistete dem Zettel wahrlich Folge. Der Rothwardon trat hinter dem Regal hervor, sodass er bequemer stehen konnte, Tantchens Bewegungen ideal sehen konnte und dazu selbst noch im Dunkel stand. Nun sprach er sie mit leiser und gedämpfter Stimme von hinten an.
"Wenn ihr euch herumdreht, ist unser Gespräch beendet. Also setzt euch ruhig, somit kommt ihr nicht in die Versuchung, dies aus Versehen zu tun.". Durch die vielen Bücher und den übermäßigen Gebrauch von Teppichen klang die Stimme Juans wie die eines Unbekannten, was ihm sehr entgegen kam und weshalb er auch diesen Ort ausgewählt hatte nebst der Ungestörtheit.
Er lehnte sich mit dem Rücken an das Regal und wartete ab, ob Tantchen das Wort ergreifen würde, schließlich kam sie ihm als eine sehr neugierige Person herüber. Vor allem aber achtete er darauf, dass sie keine unerlaubten Anstalten machte, sich herumzudrehen.

Lobstercookie
30.03.2009, 19:52
"Warum sollte ich mich umdrehen, wenn ich doch bereits Eure Stimme erkenne. Dennoch, was wollt Ihr?"
Natürlich wußte sie nicht, wer da mit ihr sprach. Aber es diente auch nur dazu, ihr Gegenüber im Unklaren darüber zu lassen, was sie wirklich wusste.
Sie tastete in der Dunkelheit nach dem Beutel. Sie hatte ihn, für andere nicht sichtbar, an ihrer Seite befestigt.
Manchmal sagte sie sich, dass der Inhalt des Beutels ihr Leben bestimmte, obgleich er auf andere bedeutungslos wirkt.
Sie wartete auf die Antwort des Mannes.

Van Tommels
30.03.2009, 20:09
"Nun...", setzte Juan mit leiser Stimme an, "...ihr seid jetzt einige Tage im Orden, und euer Erscheinen ist, ich sage jetzt mal, nicht unbeobachtet geblieben von der breiten Masse des Klosters.".
Juan machte eine bedeutungsvolle Pause.
Jetzt schock ich sie. Sie kann mir nichts vormachen, selbst wenn sie ruhig reagiert, innerlich wird sie aufgewühlt sein wie die See.
"Desweiteren sind sich einige Leute über eure Ziele, den Orden zu vernichten im Klaren. Nur das wie wäre interessant, da ihr ja als....", Juan lächelte im Schatten, "...untotes Wesen nicht gerade das seid, was man unanfällig auf Nekromantie bezeichnen würde. Ein einfacher Bannzauber bringt euch in Rage und außer Kontrolle."
Das was ich weiß, wird sie aus der Fassung bringen. Juan verstummte und ließ seinen Blick auf dem Rücken von Tantchen liegen.

Lobstercookie
30.03.2009, 20:23
Tantchen war erstant. Sie hatte nicht gedacht, dass sie jemand hatte hören können, aber sie war nicht sonderlich beuunruhigt.
"Ihr unterschätzt mich. Nur ein sehr starker Nekromant kann mich beeinflussen. Ich habe, im Gegensatz zu anderen Untoten eine Seele und einen Verstand. Ich kann mich dagegen wehren. Zudem würdet Ihr einen sehr starken und besonderen Bannzauber brauchen. mein Meister wollte mich noch nie teilen."
Sie lächelte.

Van Tommels
30.03.2009, 20:35
Juan stieß sich von dem Regal ab und kam etwas näher.
"Ihr wisst nicht, was ihr soeben spracht. Gerade ihr müsst wissen, wie schwer es ist, einen einzigen Untoten aufrecht zu erhalten. Habt ihr euer Erlebnis vergangenen Nachmittag etwa schon verdrängt? Glaubt ihr wirklich, dass all diese Wesen natürlicher Natur waren? Ich sage euch etwas: Ihr wisst nicht, mit wem ihr euch einlasst. All diese Kreaturen beschwor ein einziger Mann. Und ich hatte das Gefühl, damit war er noch lange nicht ausgelastet. Schlagt euch euren Plan aus dem Kopf, das wäre mein Hinweis an euch.".
Juan zog sich wieder an das Regal zurück.

Lobstercookie
30.03.2009, 20:50
"Mit Verlaub, aber dieser Magier ist wohl bei weitem "unausgebildeter" als mein Herr. Er beherrscht vielleicht die Kunst der Nekromantie, aber er kann kein lebewesen kontrollieren, wie es mein Meister konnte. Nur weil er mich erschaffen hat, besitzt er Kontrolle über mich. Euer Magier kann gerne versuchen, seine Kunst zu erlernen, aber er würde dafür Jahre brauchen!"
Langsam wurde Tantchen wütend.

Van Tommels
31.03.2009, 11:13
Juan war ein wenig erstaunt. War die Frau nicht interessiert, den Orden auszulöschen? Warum dann reagierte sie auf die unerwartete Hilfe von außerhalb so seltsam-aggressiv? Der Agent bereute in diesem Moment seinen Schritt, mit dieser Frau ein Treffen arrangiert zu haben, denn nun wusste sie, dass sie beobachtet wurde von jemanden, dessen Rolle nicht einzuordnen war in diesem untoten Spiel: durch ihn.
Der Rothwardon entschloss sich, das Gespräch zu beenden, denn er sah hier keinen Sinn mehr, es fortzuführen. Es würde sich nur hochschaukeln, und am Ende würde vielleicht noch seine Tarnung aufgehoben. "Dann geht euren Weg...", meinte der Agent nur kurz angebunden und in leisem Tonfall. Dann zog er sich in die Dunkelheit zurück und ehe Tantchen überhaupt aufstehen konnte, war Juan schon an der Tür und huschte hinaus. Lautlos schloss er sie und schlich schnellen Schrittes durch die Gänge, als er dann außer Reich- und Sichtweite war, schlug er einen normalen Gang mit gesenktem Kopf an, halt wie ein Mönch, der nachts durch die Gänge wandelt.

Kurze Zeit später war Juan die dunkle Treppe hinuntergestiegen und saß in seinem Zimmer auf dem Bett. Die Tür war abgeschlossen. Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht? Juan, deine Aufgabe ist es, diese Frau zu observieren. Nichts weiter. Dich haben diese Vorgänge in der Festung absolut nicht zu interessieren. Warum mischt du dich ein? Warum willst du dieser untoten Kreatur helfen? Kreatur? Mensch? Ach, was weiß ich..., und er rieb sich die schweißnasse Stirn mit dem Robenärmel. Dann entledigte er sich seiner Robe und der Kapuze und legte sich wieder auf das Bett. Das Buch war rasch hervorgeholt, aber er schlug es nicht auf, sondern betrachtete nur das verwitterte Pentagramm auf dem Einband.

Lobstercookie
31.03.2009, 11:44
Ihr Verhör wurde abrupt beendet und Tantchen saß alleine da. Sie blieb noch kurz im Dunklen sitzen und dachte über die Fragen nach. Jemand wußte, wer sie war und was sie wollte. Es gefiel ihr nicht sonderlich.
Der Gedanke, dass man ihre Absichten, egal, wie viel er wusste, verraten könnte, kam ihr erst jetzt und sie hätte sich für ihre Unvorsichtigkeit ohrfeigen können.
Leise schimpfte sie mit sich selbst.
Sie stand auf und spaziert ein wenig herum, obgleich sie es bald wieder ließ, denn sie stieß mehrmals mit irgendwelchen Gegenständen zusammen.
Gerade, als sie sich fluchend ihren Knöchel rieb, den sie sich an einem Kerzenständer angeschlagen hatte, hörte sie, direkt unter sich, ein lieses Wimmern. "Schon wieder...Egal wer es mir sagt und wenn es die Götter selbst sind, das hier ist nicht mehr normal!"
Sie ging leise zur Tür und schob sie auf. Wie erwartet hörte sie das Wimmern nun noch deutlicher, egal, was es war, es befand sich nur wenige Schritte vor ihr.
Als sie um die Nahe gelegenene Ecke spähte, konnte sie im Dunklen zunächst nicht erkennen, doch dann sah sie die Umrisse zweier Männer, anscheinend Mönche des Klosters, wie sie langsam den Flur hinab verschwanden.
Mit ihnen gingen auch die Geräusche und Tantchen war sich sicher, dass sie jemanden getragen hatten, aber das konnte sie nicht genau erkennen.
Sie schlich hinter den Mönchen, die bereits auf den Treppen sein mussten.
Als sie am Absatz ankam, war sie sich sicher, dass die Beiden einen Mann schleppten, nun, wo sie von oben auf sie herab sah. Man hatte ihm ein Tuch über den Kopf gezogen, wohl um zu verhindern, dass er sah, wohin er gebracht wurde.
Gerade, als Tantchen den Mönchen witer folgen wollte, wandte sich einer um und sie musste sich ducken, um nicht gesehen zu werden.

Nach der, relativ erfolglosen, Verfolgung, kehrte Tantchen auf ihr Zimmer zurück.
Sie machte sich Sorgen. Sie war nicht gerade stark zu nennen, konnte weder kämpfen und weigerte sich zu Magie einzusetzen. Falls sie wirklich einmal in Bedrängniss geraten würde, wäre es ein leichtes sie zu töten.
Diese düsteren Gedanken vertreibend, legte sie sich nieder, um bis zum nächsten Morgen zu schlafen

Van Tommels
31.03.2009, 19:17
Juan bekam von den Geschehnissen draußen zunächst nichts mit, da er sich allmählich an die Umgebungsgeräusche gewöhnt hatte, die hier vorherrschten. Dazu zählten weit entfernt klingendes Schreien, Stöhnen, Krachen, Knallen und Rumoren. Stattdessen fand der Agent endlich mal wieder Zeit, in dem Buch zu blättern, um vielleicht etwas genaueres Über die Nekromantie zu erfahren. Dieses Kapitel behandelte sein Werk schließlich ausgiebig, und er wurde auch fündig. Beim Lesen der verschiedenen Abschnitte verschlug es ihm ab und an die Sprache, vor allem die Tatsache, dass professionelle Nekromanten am liebsten frische 'Körper' verwendeten, ließ ihn das Lesen unterbrechen und den perversen Geräuschen lauschen. Nachdem er sich ein wenig über die Praktiken informiert hatte, klappte Juan das Buch zu und versteckte es wieder unter dem Bett. Nun saß er einfach nur da, und ihm kam ein skurriler Gedanke. Bücher über Nekromantie müssen doch hier auch existieren. Wo sind diese?
Nach kurzer Überlegung rappelte er sich auf, warf sich seine Verkleidung über und verließ den Raum. Diesmal wand er sich jedoch nicht Richtung Treppe, sondern begab sich tiefer in die Katakomben. Er wollte nur die ersten Türen, die sich ihm zeigte, inspizieren, allzu tief in die verschlungenen Gänge wollte er nicht vordringen.
Er kam nach kurzer Zeit zu dem ersten Durchgang und warf hier einen Blick hinein. Der Raum war groß und komplett leer. "Platz haben sie ja...", murmelte der Agent leise und schritt weiter voran. Am nächsten Türbogen fand er ebenfalls ein verlassenes Zimmer vor, jedoch war dies schaurig ausgestattet. Ein Opferaltar befand sich in der Mitte des Raumes, darum war ein rotes Pentagramm auf dem Boden gemalt, überall standen erloschene Kerzen und auf einem leicht erhabenen Podest befand sich ein leerer Bücherständer. Im Halbdunkeln glaubte Juan, getrocknetes Blut zu erkennen, aber schnell schritt er weiter. Schließlich fragte er sich schon wieder, warum er so herumschnüffelte. mit diesem Verhalten würde er seine Neutralität gegenüber seines Auftrages nicht gerecht.

Diese Gedanken rückten schnell in den Hintergrund, denn der dritte Raum ließ Juan fündig werden. Hier waren im fahlen Fackellicht Bücherregale zu sehen, welche bis unter die nicht gerade niedrige Decke reichten. Unzählige Korridore , durch die Regale gebildet, eröffneten sich dem Blick des Agenten, als er seine Augen schweifen ließ. Seine Augen tasteten die Umgebung ab, niemand war zu sehen. Schnell huschte er in einen der Gänge und ließ seinen Blick über die ordentlich eingeräumten Buchrücken gleiten.
Langsam lief er das Regal ab. Hier gab es wirklich alle möglichen verbotenen Werke des Reiches, Juan kam dabei der Gedanke, dass man ihm allein dadurch, dass er diesen Vorrat nicht meldete, den Prozess machen konnte, aber das verdrängte er geschwind.
Seine Augen blieben nach einiger Zeit plötzlich an einem Einband hängen, welches ihm nur zu bekannt vorkam. Langsam griff er es und zog es heraus, und tatsächlich: Das war sein Buch, dass er unter dem Bett verklemmt hatte. Lächelnd wollte er es zurückstecken, aber dann erstarre er. Neben der Stelle, von der er das Werk in seiner Hand hatte, erblickte er einen identischen Buchrücken. Eine Abschrift dieses Werkes? Schnell wechselten beide Bücher die Position, und mit glänzenden Augen hielt Juan das Buch in der Hand. Dies war nicht dasselbe, vielmehr war es ein zweiter Band. Ohne groß zu überlegen stopfte es der Agent unter seine Robe und ging Richtung Ausgang. Das war im Grunde nicht seine Art, aber das Verlangen, dieses Buch zu besitzen war stärker.

Nach kurzer Zeit und ohne Zwischenfällen schloss der Rothwardon die Tür seines Zimmers hinter sich ab, streifte Robe und Kapuze ab und warf beides achtlos in die Ecke. Dann setzte er sich und holte sein bestehendes Buch unter dem bett hervor, woraufhin er beide verglich. Auf seinem 'neuen' Buch waren drei Pentagramme statt einem zu sehen. "Also der dritte Band...", murmelte er leise und mit ein wenig aufgeregter Stimme. Flink verklemmte er sein altes Buch unter dem Bett und las in dem neuen bis zum Sonnenaufgang. Dieser dritte Band, so stellte Juan in dieser Zeit fest, legte den Schwerpunkt auf die Leichenpräparation, dieses Thema war in Teil Eins nur kurz erwähnt worden. Interessiert, da es sich sehr auf alchemistische Abläufe konzentrierte, saugte Juan jede noch so kleine Information mit den Augen auf...

weuze
03.04.2009, 18:42
Die ersten paar Versuche des Nekromanten waren immer mit dem selben Ergebnis beendet: Einige seltsam erscheinende weiße Objekte auf dem boden, die entfernt an zersplitterte Knochen erinnerten und sich kurz nach dem missglückten Beschwörungsversuch auflösten. Nach gefühlten hundert gescheiterten Versuchen, die alle ein mehr oder weniger grotestkes Endergebnis hervorriefen, schaute Arranges aus dem Fenster und stelle etwas erschrocken fest, dass er die ganze Nacht geübt hatte und nichts brauchbares hinbekam.

Er setzte zu einem letzten Versuch an. Arranges nahm alle seine Resourcen zusammen und konzentrierte sich noch ein letztes Mal bevor er zu erschöpft sein würde. Er ballte beide Hände zu Fäusten, dass die Knochen unter der Haut weiß hervortraten. Er nuschelte die Formel von der Schriftrolle vor sich hin und rief sich das Bild eines Lichs ins Gedächtnis. Die Dielen zu seinen Füßen glühten in einem kalten Blau auf und die Raumtemperatur schien um mehrere Grade zu fallen. So war es bei den vorangegangenen Versuchen auch, aber dieses Mal war es anders, eine fremde Energie lag in der Luft und jagte Arranges einen Schauer über den Rücken und plötzlich sah er Schemen vor sich in dem Glühen auf dem Boden. Es war, als würde etwas von weit unten aus einem See auftauchen. Dann ging alles ganz schnell. Ein Skelett, eingehüllt in einen braunen zerfetzten Mantel mit einer Art Krone auf dem Kopf, wuchs aus dem Boden empor. In einer Hand einen Stab, dessen oberes Ende weiß leuchtete. Das letzte Indiez, dass es ein Lich war, verrit die Kreatur dadurch, dass sie nicht wie andere Skelette auf beiden Beinen stand, sondern schwebte. Arranges blieb wie gebannt stehen. Von dem Lich ging eine derartig energische Präsenz aus, dass die Luft zugleich brannte und gefror. Schweißbanen bildeten sich auf dem Gesicht des Nekromanten, als er um die Herrschaft über den Untoten rang, aber nach wenigen Sekunden schwierigster Gedankenarbeit gewann der Kaiserliche die Kontrolle über das imaginäre Band. Doch es war zu viel der Anstrengungen und der Nekromant löste die Beschwörung auf. Von einer Sekunde auf die andere war der ganze Spuk vorüber. Das Zimmer wurde nicht länger von dem Glühen auf dem Holzboden erleuchtet, sondern erneut von den einezlnen Sonnenstrahlen durch das Fenster erhellt. Der Beschwörer stürze beinahe vornüber, während der wenigen Augenblicke, in denen die Beschwörung gewirkt hatte, schien sich die Luft in eine zähe Masse verwandelt zu haben. Nun aber mussten wieder die eigenen Muskeln den Körper des Kaiserlichen tragen.

Ich würde sagen, dass ich das als sehr großen Erfolg ansehen darf... Keuchend taumelte Arranges auf sein Bett zu und ließ sich so wie er war auf die Matratze fallen und schlief auch sofort ein.

Lobstercookie
03.04.2009, 21:23
Die Nacht war keine Gute. Tantchen konnte nicht richtig schlafen, mal war ihr zu warm, dann frohr sie wieder erbärmlich.
Auch der Vortag machte ihr große Sorgen, sie wollte nicht unbedingt in einem Kloster schlafen, in dem Leute verschleppt wurden.
Sie wäre den Männern gerne gefolgt und hätte damit dem Klischee des neugierigen Weibes wahrscheinlich voll und ganz entsprochen, aber am Ende schien es ihr doch zu gefährlich.
Aber eins war sicher: Die Mönche hatten den Mann garantiert nicht zu Heilungszwecken verschleppt.
Ansonsten hätten sie ihn nicht die Augen verbunden.

Sie musste irgendwem mitteilen, was sie gesehen hatte, obgleich sie wusste, dass die beiden ihr halbwegs vertrauten Personen sicherlich auch von den seltsamen Geschehnissen wussten, vielleicht sogar mehr als sie.

Aber sie musse schlafen. Ansonsten würde sie am Nächsten Tag kaum durchhalten können. Sie würde die Treppen morgen hinabsteigen, allerdings sehr vorsichtig, nicht das jemand am anderen Ende noch auf sie wartete.

weuze
03.04.2009, 21:49
Nach einem recht kurzen, aber sehr tiefen Schlaf erwachte Arranges um die Mittagszeit. Er lag mit dem Gesicht auf der Matratze und hatte ein paar rote Striemen im Gesicht, die von Falten im Leinentuch verursacht wurden. Er richtete sich mit knackenden Gelenken auf und bog den Rücken durch, was zu weiteren schmerzhaft anmutenden Lauten führte. Er schaute sich mit verschlafenem Blick im Zimmer um und die Erinnerung an seinen erfolg der letzten Nacht drang wieder in seinen Verstand. Er lächelte innerlich. Wer auch immer die Untoten am gestrigen Tag auf uns gehetzt hat, wird es heute nicht nocheinmal wagen, mich am Verlassen der Festung zu hindern...

Arranges ging durch die Festung und suchte das Zimmer von Tantchen auf. Er klopfte leicht gegen die schwere Holztür und schob sie dann einen Spalt auf. 'Seid ihr wach?'

Lobstercookie
03.04.2009, 22:10
Tantchen war vor gut einer halben Stunde eingeschlafen und befand sich so, als die Schläge an ihrer Tür sie weckten, in einem Zustand, den man wohl kaum als "wach" bezeichnen konnte.
Trotzdem schwang sie sich stolpernd auf die Beine und öffnete die Tür. Als sie in Arranges vertrautes Gesicht sah, war sie halb erleichtert, dass sie jemanden Bekkanten sah, aber auch zu gleich entnervt ob der Ruhestörung.
"Was macht Ihr denn so früh hier? Habt Ihr gestern auch diese Typen im Treppenhaus gesehen? na ja, dafür seht Ihr mir viel zu ausgeschlafen aus."

weuze
03.04.2009, 22:25
Arranges stutze ob der etwas rüden Begrüßung. 'Hmm... also wenn ihr die Zeit, zu der die meisten Leute in der Regel ihre zweite Mahlzeit am Tage zu sich nehmen, als früh bezeichnet, seit ihr in der Tat anders als andere...' Sagte er grinsend. 'Wenn ich hereinkommen könnte, könnte man besser miteinander reden und ihr müsstet nicht stehen. Da ihr den Augenringen nach zu urteilen müde seid, könnt ihr euch ja wieder hinlegen... während ich eure Frage beantworte.' Leise fügte er hinzu: 'Es ich nicht besonders klug das hier so offensichtlich zu erwähnen...'

Van Tommels
03.04.2009, 22:40
Juan hatte die ganze Nacht durchgelesen, aber hier unten in den Tiefen unter der Festung bekam er dies nicht mit. Als er das Buch zu schlug, war es bereits später Vormittag. Er setzte sich auf und verklemmte das Buch neben dem anderen unter dem Bett; dann stand er auf, streifte sich die Robe über und die Kapuze über den Kopf und verließ sein Zimmer. Wenn ich die Frau aus den Augen verliere, wird es eng, ich sollte über jeden ihrer Schritte auf dem Laufenden sein.
Der Agent trat an den beiden Wachen vorbei auf den Gang und ging Richtung Innenhof. Hier stellte er dann auch fest, dass es bereits schon später am Tag war, als er angenommen hatte. Schnellen Schrittes ging er Richtung Tantchens Zimmer. Hier angekommen lauschte er an der Tür und vernahm ganz leise, unruhige Laute. Sie ist also noch im Zimmer. Im selben Moment hörte er ein Geräusch hinter sich. Schnell huschte Juan hinter die nächste Ecke, kurz darauf hörte er Arranges leise sprechen und Tantchen verschlafen antworten. genau richtig...., grinste der Rothwardon in sich hinein und lauschte.

Lobstercookie
04.04.2009, 10:36
"Jetzt bin ich eh schon wach, da leg ich mich nicht noch mal hin. Aber ich hätte nicht gedacht, dass es schon so spät ist. Aber das kommt davon, wenn man in einer Abstellkammer schläft. Ihr könnt natürlich mit rein kommen. Ich befürchte, nachdem was mir gestern wiederfahren ist, dass man mich so oder so überwacht. Und Euch auch, ansonsten hätte man Euch garantiert nicht diese Kreaturen auf den Hals geschickt."
Langsam trabte Tantchen wieder zurück in ihr Zimmer, setzte sich an einen kleinen, halb zerfallenen Tisch und wies ihren Besucher an, dies ihr gleichzutun.

weuze
04.04.2009, 11:05
Arranges folgte dem Angebot von Tantchen und nahm ebenfalls Platz und fing ohne großes Drumherum an, das zu sagen, was er dachte: 'Nun, ich hätte genau genommen keine Probleme mit den Untoten gehabt, der Grund, warum ich nichts weiter unternommen habe, war, dass ich etwas überrascht war, dass diese Wesen unter solche seltsamen Umständen erschienen waren. Und weil ich auch euch noch dabei hatte, wollte ich nicht riskieren, einen ausartenden Kampf zu beginnen.' Ich sage ihr mal besser nicht, was ich eher vermute... mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht weiss, wer die Kreaturen beschworen hat, will ich sie nicht noch mehr in Schrecken versetzen... 'Wir müssen herausfinden, was hier vor sich geht. Ich erkenne die Mönche kaum wieder, ja sogar der Ordensoberste scheint ausgewechselt zu sein. Lediglich mit einem, meinem früheren Lehrmeister, kann ich normal reden, aber ich befürchte, dass er sich in seiner Einsiedelei versteckt hält, weil er nicht zwischen die Fronten geraten will. Im Übrigen war das mein Reiseziel am gestrigen Mittag...' Arranges machte eine rhetorische Pause und sprach dann weiter: 'Ihr solltet besser aus der Festung verschwinden oder euch irgendwie unauffällig versteckt halten, bis ich etwas brauchbares herausbekommen habe. Ich bin ja diverse Seltsamheiten hier im Kloster gewohnt, aber ich habe immer das Bedürfnis, vor allem des Nachts, wenn die Korridore und Treppenhäuser dunkel und unübersichtlich sind, mir einen Begleiter herbei zurufen. Ich bin normalerweise kein ängstlicher Mensch, wäre auch eher ungünstig für einen Nekromanten. Aber ich fühle immer wieder die Anwesenheit von fremden Dingen, die meinen Wahrnehmungen nach nicht in das Bild eines kleinen Heilerordens passen will...'

Lobstercookie
04.04.2009, 11:25
"Geheilt wird hier sowieso nicht mehr" begann Tantchen ihre Ausführungen, als ihr Gegenüber geendet hatte. "Letzte Nacht konnte ich zwei Mönche dabei beobachten, wie sie einen Mann das Treppenhaus hinunterschleppten, in Richtung dieser seltsamen und verstörenden Geräusche. Sie hatten ihm die Augen verbunden, weshalb ich glaube, dass er wohl kaum freiwillig dorthin kam. Zudem war ich gestern Teil eines sehr unangenehmen Verhöres. Wer auch immer mich befragt hat, ich kenne seine Stimme, aber ich weiß nicht woher. Ich schätze, dass ich beobachtet werde.
Aber ich werde nicht gehen oder mich versteckt halten, dass könnt Ihr nicht von mir verlangen. Ich will wissen was hier los ist. Ihr sagtet, dass dieses Kloster zu Beginn anders war? Ich schätze, Ihr habt in gewisser Weise recht, aber ein Fünkchen dieses unheiligen Tuns muss bereits zuvor hier gesprungen sein, wenn mein Meister dieses Kloster aufsuchte. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie er nach einer Woche zurückkam. Selbst er wirkte verstört und das mag etwas heißen. Er sagte, dass ich froh sein könne, nicht mit ihm gereist zu sein. Des Weiteren erwähnte er nur noch, dass es eine sehr "unüberlegte" Arbeit gewesen sei. Ich wusste damals nicht, was er meint. Und ich verstehe es immer noch nicht ganz."

weuze
04.04.2009, 11:57
'Dass hier schon seit Bestehen des Kosters mehr als komische Experimente gemacht wurden, bekam ich auch nur am Rande mit, aber bis vor kurzem war ich noch so naiv zu glauben, dass alles medizinisch begründet wäre. Nun aber befürchte ich, dass hier ganz andere Dinge getrieben werden als die reine Forschung am leblosen Körper, um mit dem gewonnenen Wissen anderen das Leben retten zu können... Ich könnte nun natürlich versuchen mich zu rechtfertigen, leider würde es beim Versuch bleiben, da ich ja wie ihr nun wisst, selbst nicht ganz gesellschaftstaugliche Zauberkünste praktiziere...' Arranges wirkte für einen Moment etwas verlegen, fing sich aber gleich wieder um weiter zu reden: 'Ich kann euch natürlich nicht vorschreiben, wie ihr euch in dieser verzwickten Situation zu verhalten habt, aber ihr seid körperlich schwach, weigert euch Magie einzusetzen und besitz eine gewisse Anfälligkeit gegenüber Bannzauber für Untote.' Erst jetzt wurde Arranges die Worte über das Verhör richtig bewusst, als er endete. Ein Verhör? Das scheint mir nun aber etwas zu skuril, vor allem, weil die Bewohner dieses Klosters hier mehr Wert auf das Schweigen legen als auf ihre tägliche Mahlzeit... 'Wie meint ihr das, ein Verhör? Wann und wo hatte dieses stattgefunden? Hat man euch gezwungen mitzumachen?' Arranges wirkte etwas nervös, beherrschte sich aber dies nicht zum Ausdruck zu bringen.

Van Tommels
04.04.2009, 12:51
Nachdem die Tür geschlossen wurde, woltle sich Juan schon heranschleichen um zu lauschen, dies aber erschien ihm etwas zu gewagt. Stattdessen nahm er in Kauf, den Anfang des Gesprächs zu verpassen. Lautlos huschte er in den von nur einer Fackel beleuchteten Gang. Ebenso geräuschlos nahm er diese von der Wand und plazierte sie schräg an der gegenüberliegenden Wand, sodass nun eine Seite der Tür völlig um Dunkeln lag. Hier drückte er sich an das Mauerwerk und durch die nicht gerade stabile und sehr alte Tür konnte er zwar gedämpft, aber sehr deutlich jedes Wort vernehmen. Das mit der Fackel war ein so unwichtiges Detail, sodass es niemanden auffallen würde.
Ab der Stelle mit dem neuen Oberst setzte Juans Lauschangriff ein, und er hörte gespannt zu. Als dann aber das Gespräch auf das geheime Treffen gelenkt wurde, wäre Juan am liebsten auf den höchsten Turm gerannt und hätte sich kopfüber in die Tiefe gestürzt. Noch immer konnte er sich ohrfeigen für seine dämliche Idee, dieses Treffen arrangiert zu haben. Er hatte gedacht, in der Frau eine halbwegs kooperative Person zu finden, stattdessen hatte er es mit einer starrhalsigen Untoten zu tun gehabt. Dieses Treffen war unnütz und gefährlich. Abermals schärfte sich der Agent ein, sich nicht mehr so einen Ausrutscher zu leisten, sondern sich geradlinig auf seinen Auftrag zu konzentrieren. Aber war das Buch unter seinem Bett, welches er entwendet hatte, nicht auch schon wieder ein Abrücken von seinem Auftragsziel? Egal. Juan lauschte, was die Frau antworten würde auf Arranges Frage.

Lobstercookie
04.04.2009, 13:49
"Es hat die Nacht in der Bibliothek statt gefunden. Allerdings ist derjenige, der mich ausgefragt hat, bald verschwunden. Wirklich gezwungen wurde ich nicht und wirkliche Bedeutung kann ich dem Ganzen auch nicht zuteilen, aber er wusste, was ich bin. Das beunruhigt mich nun doch. Ich hoffe, dass wirklich niemand von den Mönchen so viel über mich weiß. Ich nehme an, dass er uns belauscht hat, denn ansonsten würde er es nicht wissen. Aber...Ihr müsst Euch im Übrigen nicht für Eure Kunst schähmen. Ohne diese Praktiken wäre ich nicht hier."

weuze
04.04.2009, 14:41
Aha, also werden wir doch beobachtet... Vielleicht wäre es besser, wenn ich mich dieser sehr prikären Situation hier einfach entziehe, indem ich auf dem schnellsten Wege das Kloster verlasse. 'Ich würde sagen, dass wir nicht mehr darüber reden, oder nur dann, wenn ich mir sicher sein kann, dass uns niemand belauscht. Die Mönche kennen sich hier aus und beherrschen die Schulen der Veränderung, Mystik und Wiederherstellung, aber durch Wände hören, oder durch Türen sehen können auch sie nicht. Und um ehrlich zu sein, glaube ich, dass wir auch in diesem Moment nicht allein sind...'

Kaum hatte der Kaiserliche ausgeredet, kam in ihm wieder ein unwohles Gefühl hoch. Ähnlich dem des vorangegangenen Tages, als sie vor der Festung angegriffen wurden. Irgendetwas flößte dem Nekromanten Angst ein, aber er konnte im Augenblick nicht sagen, woher dieses Gefühl kam, oder durch was es verursacht wurde. Er stand auf und schaute sich einmal gründlich in dem kleinen Raum um. Das ist doch nicht normal, keine Höhle und keine Burgruine hat mir Angst gemacht, obwohl in manchen sehr üble Kreaturen hausen, aber dieses harmlos wirkende Gemäuer macht mir solche Angst, dass ich nicht mehr klar denken kann. Ich habe immer das Gefühl, als würden mich Geister verfolgen und mich bespizeln... das ist aber Unfug. Soetwas gibt es nicht, auch der mächtigste Beschwörer kann Geister oder andere Untote nicht in solcher Weise in seinen Dienst stellen...

'Ich will euch nicht beunruhigen, aber wir sind nicht allein. Ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll, aber ich habe immer das Gefühl als würden mich die Augen einer untoten Kreatur verfolgen...'

Lobstercookie
04.04.2009, 14:53
"ich nehme an, Ihr meint damit nicht mich? Und ich glaube auch, dass hier jemand ist. Es wäre sehr ungewöhnlich, wenn unser Treffen ubemerkt geblieben wäre. Aber...wie geht es eigentlich mit Euren Studien voran?"
Auch sie erhob sich und stellte sich neben den Mann. "Hier ist nichts. Im Moment noch nicht. Aber ich fühle mich auch nicht gerade wohl. Seit dem Angriff leiden ich ständig unter einem ungewöhnlichen Gefühl. Ich hatte es schon einmal, aber ich weiß nicht wann. Es ist schon lange her."

weuze
04.04.2009, 16:30
'Ihr hab noch zu viel Menschlichkeit an euch, nein, das was ich zu spüren scheine, ist wirklich untot, von daher glaube ich auch nicht, von einem der Mönche beobachtet zu werden...'

Arranges wollte gerade die Tür zum Gang aufschieben, als er im Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Wie der Bitz fuhr er herum und starrte sogleich in ein undurchdringliches Nichts aus schwarzer Leere. 'Was ist das?' Keuchte er. Doch die Antwort von Tantchen konnte er nicht abwarten. Aus den unnormal tiefen Schatten im hinteren Teil der Kammer kamen seltsame knirschende Laute und von einem Moment auf den anderen sah sich Arranges einem verblichenen Geist gegenüber, der ein Elfenkurzschwert schwang. Der Kaiserliche hatte gerade noch so viel Reaktionszeit, um schützend seinen Arm hoch zu reissen um mit der ledernen Armschiene den Angriff abzuweheren. Mit einem lauten Scheppern schlug die Klinge auf dem gehärteten Material aus Tierhaut auf. Das Reissen von Fleisch war zu hören und kurz darauf wurde der Boden von unzähligen kleinen Blutstrofen befleckt. Arranges schrie auf, als der Schmerz durch seinen Arm raste und zog ihn sofort zurück, als hätte er sich verbrannt. Doch sein schneller Konter wurde durch die Wunde kaum beeinflusst. Schnell zog er sein Silberschwert aus der Scheide und hieb damit nach der schemenhaften Gestalt des Untoten. Knisternd und kratzend fuhr die Schneide durch die magische Präsenz des Geistes und er wich irritiert zurück. Der Nekromant nahm die Deckungslücke sofort wahr und schickte einen Feuerball hinterher. Das Zimmer wurde für wenige Sekunden von der Explosion des flammenden Projektils grell erleuchtet. In der Dunkelheit erklang ein Klirren, welches von der Waffe des Gespenstes herrührte, als selbiges die Klinge nach seinem Ableben fallen ließ.

Schwer atment drehte sich Arranges zu der Bretonin um und verzerrte sein Gesicht zu einem dämlichen Grinsen. Sein Arm blutete noch recht stark, war aber keine ernsthafte Verletzung. 'Wenn ihr vielleicht so frei wäred, mir bei der Verarztung zu helfen?'

Lobstercookie
04.04.2009, 16:56
"Anscheinend was man wirklich wo wir sind" bemerkte Tantchen kühl, dann griff sie grob nach dem Arm.
"Hm, äußerlich scheint es nicht so schlimm zu sein, aber innerlich..." sie bog den Arm hin und her. "Tut das weh? Ich nehme an, ja. Dann ist das Ding gebrochen, wäre nicht gut, vorallem nicht in einer solchen Situation." Ohne eine Antwort abzuwarten, griff Tantchen in ihren Beutel und zog ein feines Messer heraus, über das sie kurz mit einem Tuch glitt. "Wenn der Arm gebrochen ist müssen wir ihn wieder zurecht biegen." Anstelle mit dem Messer irgendetwas am Arm zu machen, schnitt sie einige Bahnen eines Wandbehanges zurecht.
"Und wir sollten das Ganze 'desinfizieren'. Falls Ihr wisst was ich meine."

weuze
04.04.2009, 17:24
Arranges verbiss sich einen Schmerzensschrei, als die Heilerin anfing sich an seinem Arm zu schaffen zu machen. Ihr Ruf mag meinetwegen gut sein, aber ihre Metoden sind mir ein kleinwenig zu abstrakt... Warum nicht einen einfachen Heilzauber... Als er dann noch das Messer sah wurde ihm fast ein wenig schlecht. Reiss dich zusammen, das ist ja peinlich. Ein Nekromant, der sich vor einem Messer in der Hand einer Bretonin fürchtet... 'Und ihr wisst was ihr da tut? Ich glaube nicht, dass er gebrochen ist aber das macht die Verletzung auch nicht minder schlimm... Und was meint ihr mit desinfizieren? Das ist eine Fleischwunde und keine komplizierte Fraktur...' Sagte Arranges keine Ahnung habend, was er damit überhaupt ausdrückte, aber in der Hoffnung, dass Tantchen mit dem Messer oder sonst einem seltsamen Werkzeug nicht näher an den Arm kam.

Van Tommels
04.04.2009, 17:35
Juan war schon in den Schatten zurückgewichen, als er eine Bewegung an der Tür wahrnahm, aber diese stoppte kurz darauf. Stattdessen waren von drinnen Kampfgeräusche zu hören, die dem Agenten so gar nicht in das Schema passten. Beharkten sich jetzt etwa die Frau und der Beschwörer gegenseitig? Von dem Gespräch her konnte er sich dies nicht erklären. Dann knallte auch schon der Feuerball, das Geräusch hallte in den Gängen wieder, danach war es totenstill.
Kurz darauf hörte Juan beide wieder reden, und bei dem Inhalt des Gesprächs grinste er in sich hinein. Jetzt wollte also die Frau ihre "Künste" an dem Beschwörer ausleben, weil dieser sich bei was auch immer verletzte hatte. Der Agent wich wieder in den Schatten zurück, aus welchem er getreten war, und lauschte, was ihm die Situation alleine von der Geräuschkulisse her noch für Informationen liefern würde.

Lobstercookie
04.04.2009, 17:45
"Eben deswegen muss ich es desinfizieren. Aber anscheinend wisst Ihr nicht, was das überhaupt ist. Ich behandle die Wunde so, dass sie sich nicht entzünden kann, was passiert, wenn Schmutz in sie hineingekommen ist.Eine Entzüdung kann tödlich sein, aber ich schätze, dass wisst Ihr. und starrt nicht so auf das Messer. Ich werde Euch schon nicht aufschlitzen."
Sie zog erneut etwas aus dem Beutel, diesmal eine größere Flasche. "Alkohol. Purer Alkohol. Immer noch das beste Mittel zur Desinfektion. Es wird brennen."
Damit kippte sie die Flasche kurz über die frisch zugeschnittenen Bandagen und wickelte sie um den Arm. "Heute Abend wechseln wir den Verband. Aber...dieser Angriff gibt mir immer noch Rätsel auf. Wie weit reicht ein Beschwörungszauber?"

weuze
04.04.2009, 18:03
Arranges bemerkte wie sich Schweiß auf seiner Stirn bildete, als die Bretonin plötzlich ein Fläschchen mit Alkohol aus ihrer Tasche zog. Jetzt aber langsam, du wirst dich doch wohl nicht von so einer Frau und ihren zugegeben abartigen Metoden nicht so beeindrucken lassen... Aber als Tantchen die getränkten Stoffstreifen auf seine Wunde legte wich alle Farbe aus seinem Gesicht und er presste die Kiefer aufeinander. Es brannte schlimmer als Feuer. Er beachtete die Frage von Tantchen erst gar nicht, da das Brennen ihn völlig einnahm. Verdammt... wenn ich mich in der Wildnis selbst verarzten muss ist das komischerweise nicht so schlimm... allerdings muss ich hinterher trotzdem oft einen Heiler aufsuchen...

Als der hämmernde Schmerz nach ein paar Minuten endlich nachließ entspannten sich auch die Gesichtszüge des Kaiserlichen wieder. 'Ich bin mir ja bei euren Metoden nicht ganz sicher...' Aber um sich die Hilfe der Heilerin nicht ganz zu vergraulen, wechselte er schnell das Thema und griff ihre Frage auf: 'Nun, das kommt ganz auf den Beschwörer an. Ich kann eine Kreatur niederen Ranges nur in meiner unmittelbaren Nähe beschwören. Starke Dremora aus Oblivion oder beispielsweise den Skelettmeister kann ich nur direkt neben mir beschwören, da das anfängliche Band unser beider Verstand sonst nicht lückenlos wäre und das würde bedeuten, dass sich die beschwören Kreatur selbsständig machen könnte. Was allerdings machbar ist, wäre ein Wesen zu rufen und es dann nach eigenem Ermessen weite Strecken laufen zu lassen. Das macht der Verbindung zwischen Magier und Kreatur nichts. Jedoch benötigt man hierzu einiges an Erfahrung...'

Lobstercookie
04.04.2009, 18:55
"Erfahrung hat dieser Magier ganz offensichtlich. Was mich aber besonders stört, ist, dass er uns direkt hier abgegriffen hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass der erste Angriff verhindern sollte, dass wir das Kloster verlassen, aber das sie uns schon in meinem Zimmer angreifen...Ihr solltet mit diesem Arm nicht mehr kämpfen. Ruht Euch aus. Es ist besser."

weuze
04.04.2009, 19:54
'In meinem Kopf formt sich auch mehr und mehr der Gedanke, dass man uns ohne größeres Aufsehen, sofern es hier in dieser Einöde überhaupt möglich ist Aufsehen zu erregen, von der Bildfläche verschwinden lassen will... Ahh, ich kämpfe doch nie, oder eher selten selbst, das sollte euch doch einleuchten.' Fügte der Nekromant mit einem hämischen Grinsen hinzu. Er betastete seinen Arm und den Verband. Schon bei leichtem Druck schmerzte das Gewebe darunter. Verdammt, größere Beschwörungen werden damit nicht mehr möglich sein...

Lobstercookie
04.04.2009, 20:11
"Und dann wahrscheinlich als Teilnehmer an dieser wunderbaren Show beteiligen lassen. Deswegen haben sie uns wahrscheinlich auch überhaupt reingelassen. Sie sind sich sicher, dass sie gewinnen werden und freuen sich über unsere unfriwillige Spende, die wir ihnen leisten werden, wenn wir tot sind. Eines wundert mich allerding...wenn Ihr bereits hier wart und sie Euch kennen,ich meine, sie hätten ja auch versuchen können auch "anzuwerben". Außer, sie mögen keine Konkurrenz. Oder, sie sind einfach zu stolz. Obwohl, jetzt werdet Ihr ihnen nicht mehr viel nützen. Macht mit dem Arm bloß nichts anstrengendes. Ansonsten muss ich doch mit dem Messer ran."
Beim letzten Satz grinste sie und balancierte das Schneidwerkzeug zwischen ihren Fingern.
"Was sollen wir nun tun?"

weuze
04.04.2009, 20:47
'Um euch meine Vermutung mitzuteilen, warum sie es auch auf mich abgesehen haben, muss ich etwas weiter ausholen. Als wir vor zweieinhalb Tagen hier ankamen, ging ich gleich nach unserer Ankunft fort, das dürfte euch ja aufgefallen sein. Ich traf meinen Lehrer aus früheren Zeiten. Keine Ahnung woher er genau wusste, an was ich in letzter Zeit arbeitete, aber er zeigte mir ein Buch aus den streng bewachten Archiven des Klosters. Es behandelte sehr pikante Beschwörungsformeln. Unter anderem auch die, die mir noch als einzige Formel fehlte. Ich kann alles herbeirufen, vom einfachen Zombie bis zum Skelettmeister, aber ein Lich war mir immer verwehrt geblieben. Und in diesem Buch waren einige Texte, die die Übungen für eine Lichbeschwörung erleichtern sollten.' Arranges machte eine kurze Pause und sprach dann weiter: 'Er hat das Buch illegal aus den Sammlungen entwendet. Das zieht in der Regel eine hohe Strafe seitens des Klosters nach sich. Und nicht nur, dass er dieses Buch einfach mitgenommen hat, er hat es jemandem gezeigt, der nicht dem Kloster angehört, nämlich mir. Hinzu kommt jetzt noch, dass er für mich eine Kopie anfertigen lassen wollte... Ich befürchte jetzt, dass er unfreiwillig in seiner Einsiedelei festgehlten wird, denn in den letzten 2 Tagen habe ich ihn nirgens mehr gesehen...'

Lobstercookie
04.04.2009, 21:02
"Ich hoffe nicht, dass er der Mann war, den die Beiden nach unten geschleppt haben. Aber ich kann es mir nicht wirklich vorstellen. Obwohl...ich weiß ja nicht, wie pervers diese Mönche sind, dass sie einen der ihren töten, um an Material zu kommen.
Ein Lich also? Und? Hat es funktioniert? Mein Meister hat sehr lange gebraucht, bis er es geschafft hat. Aber er konzerntrierte sich auch auf andere Studien. Wie mich..." Sie lief rot an. "Versteht das jetzt bitte nicht falsch. Aber ich denke, wir könnten uns gemeinsam das Kloster ansehen? Vielleicht finden wir ja etwas am Fuße der Treppe, die sie den Mann hinunter geschleppt haben?"

weuze
04.04.2009, 21:17
Arranges hob eine Augenbraue und schaute Tantchen fragend an. 'Ich glaube nicht, dass sie diesen Mönch nur zu zweite hätten eine Treppe hinunter tragen können. Bei einem so gewaltigen Körper, mehr breit als hoch breuchte man mindestens 4 andere starke Männer. Außerdem weiss er sich trotz seinem schwächlich anmutenden Äußeren sehr gut zu verteidigen... Sie würde zu viel Zeit und Leute darauf verschwenden, ihn aus seiner Hütte im Wlad herauszuholen. Ich glaube eher sie versuchen ihm klar zu machen, dass er ohne weiteres nicht heil rauskommen könnte. Und was das Untersuchen des Klosters angeht, ich würde vorschlagen noch diese Nacht abzuwarten und am ächsten Morgen versuchen, dort unten etwas herauszufinden. Auch werde ich euch nicht mehr allein lassen, es ist schon gefährlich genug und ich glaube nicht, dass die Mönche es bei den beiden vorangegangenen Versuchen uns umzubringen, belassen werden. Außerdem, wenn wir in der Nähe der Mönche sind, wird uns eher wenig passieren. Sie werden nur etwas unternehmen, solange wir ungesehen oder allein sind...' Er machte eine nichtssagende Geste mit der Hand und sprach dann weiter: 'Und zu eurer Frage, ja letzte Nacht gelang es mir den König der Untoten, einen Lich, zu beschwören. Allerdings fehlt es mir noch an Gedankenkraft und Erfahrung. Ich konnte die Kreatur nur wenige Sekunden aufrecht erhalten, bevor mir die Kraft ausging und ich den Zauber auflöste. Aber mit dem verletzten Arm dürfet es schwer sein überhaupt noch Kraturen von großem Nutzen zu beschwören.'

Lobstercookie
04.04.2009, 21:34
"Wisst Ihr," begann Tantchen total in Gedanken versunken, "was die letzte Arbeit meines Meisters war? Er wollte mich beschwören. Ich weiß nicht, was er sich darunter vorgestellt hat. Ich meine, ich bin doch schon hier? Ach, äh und wie wollt Ihr das Nachts machen? Wenn Ihr mich nicht mehr alleine lassen wollt?" sie zwinkerte ihm zu, was sonst gar nicht ihre Art war. "Ich würde vorschlagen, dass wir Morgen dann uns zunächst die Treppe ansehen, dann können wir uns auch einmal im Außengelände umsehen. Seid ihr eines Tarnzaubers mächtig?"

weuze
04.04.2009, 21:58
'Ich dachte mir das so, dass ihr im Bett schlaft und ich irgendwie... Hier auf dem Stuhl... oder so...' Im Gleichen Moment viel ihm auf, wie dämlich sich das anhörte. Aber wenn ich sie diese Nacht allein lasse, liege ich mit der Befürchtung, dass sie bis zum nächsten Morgen nicht mehr da sein wird, wahrscheinlich gar nicht so falsch. Und damit griff er die zweite Frage von Tantchen auf: 'Nein, tut mir leid, dass ich euch entteuschen muss, aber meine Kenntnisse in der Veränderungsschule sind mehr als begrenzt. Aber fürs erste würde ich sagen, dass es gefählich genug ist, sich im Kloster umzusehen...'

Lobstercookie
04.04.2009, 22:23
"Ist schon in Ordnung. Ihr könnt Euch dann hier irgendwo hinsetzen oder so. Es macht mir nichts aus. ich wurde über zehn Jahre im Schlaf beobachtet. Da ich auch keine Magie einsetzen werde, müssen wir uns eben vorsichtig genug durch das Kloster bewegen. Es wäre natürlich interessant zu wissen, ob die Mönche einen bestimmten Tagesablauf haben, was in Klöstern ja die Norm ist. Dann könnten wir zu bestimmten Zeiten uns hier bewegen. Es wäre sehr unangenehm, irgendwie in die Esssaal zu stolpern, wenn die Mönche ihr festgelegtes Mittagsessen zu sich nehmen.
Aber...ich fürchte dass ich mit meinen Gedanken zu sehr ins Negative rutsche.
Ich sollte mich für Euch freuen, dass Ihr mit Eurer Beschwörung so weit gekommen seid."
Tantchen versuchte sich von der ganzen Situation abzulenken. Es ging ihr gar nicht gut, ihr war schlecht, das Stechen hatte angefangen und sie frohr. Es war die Nervösität, die sich langsam, aber sicher in ihr breit machte.
Sie war froh, das Arranges hier bleiben würde, ansonsten wäre sie wieder allein mit ihren Gedanken gewesen.

weuze
04.04.2009, 22:42
Obwohl sie den Mann, der sie so zugerichtet hat, irgendwie zu hassen scheint, hängt sie mit den Gedanken immer noch oft an ihm... so sieht es zumindest aus. 'Also ich kenne so in etwa den Tagesablauf der Mönche. Und wenn er sich nicht grundlegend verändert hat, was ich nicht glaube, dann müssten alle bis auf die 6 Nachtwächter bis zum Sonnenuntergang in ihren Kammern sein. Die Nachtwächter sind Mönche, die nicht nur im Nahkampf augebildet sind, sondern auch die 3 Elemente in ihrer Gewalt haben, sowie den Umgang mit leichter Rüstung gut kennen. Also haben wir es hier mit 6 starken Kämpfern zu tun. Allerdings werden sie uns nicht entdecken, wenn wir nicht im Innenhof unterwegs sind. Sie stehen meines Wissens nach die ganze Nacht über an den Toren, auf den Wehrgängen und sind außerdem noch in den Türmen zugegen...'

Lobstercookie
06.04.2009, 15:31
"Dann sollten wir Morgen eigentlich keine Probleme haben, uns nach unten zu begeben? Ich nehme an, dass wir den Mönchen Abends oder Nachts begenen werden, da sie ja auch gestern Abend den Mann hinunter getragen haben. Ich hoffe, dass wir ihnen nicht direkt in die Arme laufen werden. Aber...wenn sie uns beobachten, woher sollen wir dann wissen, dass sie uns noch frei herumlaufen lassen? Es kann doch sein, dass sie mehr Wachposten positioniert haben?"

weuze
07.04.2009, 20:09
'Am besten, wir finden es heraus...' Arranges war jetzt aber nicht mehr ganz sicher, ob er sich wirklich noch dort unten umschauen wollte. Angst war ihm im Normalfall ein Fremdwort, aber hier war er seinen Vermutungen nach von unzähligen Nekromanten mit mindestens so guten Fähigkeiten wie die seinen, umgeben. Außerdem wurde er durch seinen verletzten Arm stark im Kampf beeinträchtig. 'Nun, wenn wir es schon wagen, dass sie uns direkt vor dem Treppenabgang abfangen, dann sollten wir wenigstens vorbereitet sein und uns nun ausruhen. Schlaf allerdings wird wohl nur beschränkt möglich sein, da ich seit der Gewissheit, hier nicht mehr ganz freiwillig festgehalten zu werden, keinen ruhigen Schlaf mehr finde.' Mit diesen Worten stieß sich der Nekromant vom Tisch weg, so dass der Stuhl nur noch auf den hinteren Beinen stand und verkeilte seine eigenen unter dem Tisch. 'Wir können gerne noch reden, aber ich werde es mir trotzdem schoneinmal so bequem wie möglich machen... sofern ein Stuhl als Liegefläche überhaupt als bequem bezeichnet werden kann.'

Lobstercookie
11.04.2009, 16:58
Dieser Textabschnitt fasst einen längeren Dialog zusammen

"Ihr könntet Euch eigentlich auch auf den Boden legen, dann gebe ich Euch eine Decke. Stellt Euch mal vor, der Stuhl kippt um. Dann kann ich Euren Arm nochmal verarzten.
Ich bin sowiso dafür, dass wir möglichst sicher schlafen sollten."

Arranges schaute erst Tantchen fragend an und blickte sich dann suchend im Raum um. 'Was für eine Decke wollt ihr mir denn geben? Außerdem bin ich so schneller auf den Beinen, sollte etwas unvorhergesehenes passieren... Und um meinen Arm macht euch mal keine Sorgen. Ich habe schon mit gequetschtem Brustkorb auf Bäumen geschlafen um Tieren in der Wildnis zu entkommen...' Dann musste er flüchtig grinsen und fügte sarkastisch hinzu: 'Ihr wollt hier sicher schlafen? Und das nachdem wir mit Gewissheit sagen können, dass die Mönche alles andere als freundliche Gesellen zu sein scheinen? Naja, euer Optimismus scheint den meinen wohl um einiges zu übersteigen.'

"Ich habe schon an Orten geschlafen, an denen Ihr noch nicht einmal tagsüber mit einer Laterne herumlaufen würdet. Außerdem hatte ich meistens einen Mann dabei, der selbst für sich genommen äußerst gefährlich war. Oder wer sollte mich sonst so schön im Gesicht verziert haben?" Tantchen lächelte, wobei sich die Narben in ihrem Gesicht verschoben und ein Netz aus Striemen bildeten. "Da wird man optimistisch. Aber ich glaube dennoch, dass ich kaum ruhig schlafen werde. Die Situation ist sehr ernst. Vorallem, da ich die Mönche nicht einschätzen kann. Sind sie ein Kult? Handeln sie im Auftrag von jemanden? Forschen sie? Oder sind sie verrückt? Was auch immer, ich glaube kaum, dass wir an ihre Vernunft appellieren können. Und um ehrlich zu sein...ich fühle mich in Eurer Gegenwart um einiges wohler. Nun, ich werde Euch aus diesen Wandbehängen eine Decke machen. Selbst wenn Ihr auf den Stuhl schlafen wollt, ich denke es ist angenehmer".
Damit riss sie einen der roten Wandbehänge herab, die in sämtlichen Teilen des Klosters hingen.

Ich glaube kaum, dass sie schon an Orten war, die ich schon gesehen habe... Oblivion dürfte ähnlich grauenerregend sein, wie die Kathakomben, die ich vor vielen Jahre unter einer Ruine der Ayleiden gesehen habe... Für einen Moment stutze der Nekromant allerdings, als er die Worte der Bretonin nocheinmal revue passieren ließ. Ich kenne oder kannte noch nie jemanden, der sich in meiner Gegenwart tatsächlich wohlfühlte... oder zumindest im Ansatz. Nicht nur, dass Eiferer der Magiergilde und ihre Mitglieder selbst ganz gerne mal Jagt auf mich und einige andere, die ich kenne, machen. Nein, sondern auch andere magiebegabte oder auch einfache Leute mit besonderer Intuition, haben in der Regel einfach nur Angst vor mir. Von den Wachen in jeder Stadt mal abgesehen, aber für die bin ich glücklicherweise nur ein Waldläufer. 'Ihr wisst, dass wenn die Mönche uns heute Nacht sozusagen unvorbereitet hier entdecken haben wir schlechteste Karten. Nicht dass ich euch Angst machen will, aber ich meine, dass es besser wäre, wenn ich wach bleibe,' er blickte zu der modrigen Tür, dann fügte er hinzu, 'Mal ganz davon abgesehen, dass sie früher oder später sowieso nach uns suchen werden, sobalt sie bemerken, dass ich nicht in meinem Zimmer bin, könnten wir die Tür noch verbarrikadieren.' Das wird zwar eher wenig bringen, sollten diese Leute wieder versuchen uns mit Beschwörungen anzugreifen, aber vielleicht kann ich ihr damit etwas die Angst nehmen...

"Die Tür? Die ist ja noch nicht mal ein loses Brett wert. Außerdem, wenn die uns erreichen wollen, schicken die uns ihre Lieblinge direkt in dieses Zimmer.
Und ich nehme an, dass sie das tun werden, in Kutten kämpft sich's schlecht. Ich würde vorschlagen, dass wir beide wachbleiben. Ihr braucht den Schlaf, ich ihn nur begrenzt."
Mit dem Messer schnitt sie den Wandbehang in der Mitte durch, griff dann erneut in den Beutel und zog eine einzelne Nadel heraus, mit der sie nun die Zierbänder des Behanges auftrennte, um mit diesen die beiden Hälften, nun längs, wieder miteinander zu vernähen.
"Das, was uns höchstens helfen könnte, ruhig zu schlafen, wäre ein allumfassender Stillezauber, aber ich schätze, das niemand auch nur die Kraft hätte, einen solchen zu sprechen."

Arragens nickte nur knapp, während er die Arbeit der Heilerin an dem Stück Stoff beobachtete.

'Ich glaub ihr unterschätzt die Mönche. Sie mögen starke Zauberer sein ansonsten aber harmlos wirken. Davon ließ ich mich auch blenden, als ich die ersten Tage hier lernte. Doch sah ich ihre Wachen öfter schon kämpfen und ich würde sagen, dass ich eher selten bessere und verbissenere Kämpfer gesehen habe als diese Leute. Ohne Rüstung und mit bloßen Fäusten wissen sie sich besser zu verteidigen als so mancher Krieger in dicker Rüstung mit einem Zweihänder... Und, sollten sie tatsächlich mit Untoten versuchen uns zu behelligen, ich habe noch einen Zauber parat, der ihre magischen Angriffe zurückwerfen wird. Genaugenommen dürften sie mir gar nichts anhaben können, weil ich genau wie sie es beherrsche, Untote Kreaturen mit Magie zurückzudrängen, es aber nichts derartiges gegen die Monster aus Oblivion gibt, die ich ebenfalls rufen kann,' er schaute etwas verlegen und meinte dann noch ergänzend, 'Nur kann ich nicht gegen so viele auf einmal bestehen und sie wissen leider auch von meiner anderen Seite. Ich erzähle das normalerweise niemandem, aber mit euch bin ich nun schon lange genug unterwegs, um euch zu vertrauen.' Er Machte eine Pause, in der er seine Stirn runzelte, als suche er nach den passenden Worten. Schließlich sprach Arranges weiter: 'Es ist so dass meine Fähigkeiten nicht von ungefähr kommen. Ich müsste dazu allerdings etwas zu weit ausholen, damit ihr das verstehen würdet. Es reicht für euch zu wissen, dass mein Vater auch ein sehr begabter Magier war, allerdings anders als ich war er Mitglied in der Magiergilde und beherrschte gegensätzlich zu mir die Künste der Wiederherstellung und der Illusion. Was ich aber eigentlich sagen will, ist, dass ich mich eigentlich immer als den mürrischen Fremden, der nur in Ruhe gelassen werden will, gebe, damit ich eben auch meine Ruhe habe. Aber eigentlich würde ich es nie zulassen, dass jemand, den ich lange oder gut kenne, etwas passiert. Ihr seid mir zwar etwas zu offen und auch sonst nicht die Art Person, mit denen ich sonst verkehre, aber aus einem mir verschlossenen Grund seid ihr mir sympatisch...' Arranges starrte jetzt nur noch auf die Hände der Bretonin, weil es ihm überhaupt nicht passte, ihr das gesagt zu haben, auf der anderen Seite hat er es ohne Blockaden oder Gedränge in seinem Verstand getan und trotzdem suchte er nun nach einer Möglichkeit ihrem Blick auszuweichen.

"Nun denn, ich werde mich noch einmal zu Bett begeben. Ihr könnt ebenfalls noch einmal schlafen, oder wach bleiben, es ist mir egal. Tut, was Euch gefällt. Aber ich bin noch sehr müde. Falls Ihr irgendetwas braucht, weckt mich ruhig."
Damit schritt sie auf ihr Lager zu und legte sich nieder. "Eure Decke ist fertig." Sie deutete auf den genähten Wandbehang. Dann drehte sie sich um und begann den Versuch zu schlafen.

Arranges nickte nur knapp und schaute etwas skeptisch auf die provisorisch zusammengenähte Decke. Ich glaube ob mit oder ohne Decke, was macht das für einen Unterschied? Ich vermisse gerade irgendwie den Komfor meiner Kammer... aber was tut man nicht alles um andere wenisgtens ansatzweise zu schützen. Als Tantchen auf dem Bett lag und vor sich hindöste, ließ auch der Kaiserliche den Kopf auf die Brust sinken. Aber er schlief nicht, alle seine Sinne außder die Augen waren hellwach und tasteten immer wieder den Raum nach Auffälligkeiten ab. Das nächste Mal werden sie uns, oder vielmehr mich, nicht mehr so überraschend angreifen können...

Obgleich der Schlaf für sie erneut nicht sonderlich erhplsam war, wachte Tantchen am Abend deutlich ausgeglichener auf.
Mit einem Blick auf den Mann in ihrer Nähe fragte sie leise: "Schlaft Ihr? Oder was ist mit Euch los?"
Sie rappelte sich auf und streckte sich, wobei ihre Knochen ein ungesundes Knacken von sich gaben. Das kommt davon, wenn man Untot ist. Nichts funktioniert mehr richtig.
"Ich hoffe doch, dass sie uns weiterhin in Ruhe lassen werden. Es wäre wirklich nervig, wenn sie uns schon wieder angreifen würden."
Wenige Sekunden später war wieder einer der seltsam verzerrten Laute aus der Tiefe des Klosters zu hören. "Mh, uns lassen sie in Ruhe. Ihre Opfer allerdings nicht."

Arranges hatte sich während der letzten Stunden gut erholt, wenngleich er nicht schlief. Als Tantchen sich regte und nach ihm fragte, schlug er die Augen auf und antwortete: 'Ich dachte, dass es mehr Sinn machen würde, schliefe nur einer von uns und der andere bliebe wach. Hat sich zwar nicht unbedingt gelohnt, da nichts passiert ist, nichteinmal auf dem Gang vor der Tür war etwas zu hören...' Als Tantchen aufstand und ihre Gelenke lockerte sah der Kaiserliche auf und blickte sie fragend an, als erneut ein klagender Laut aus den Räumen unter ihnen erklang. 'Das einzige, um was ich die gequälten Seelen dort unten wirklich beneide ist die Tatsache, dass sie es bald hinter sich haben, während wir hier in einer Wolke aus Ungewissheit vor uns hinvergetieren.'

"Und Ihr habt es im Vergleich zu mir nochmals besser. Ich sollte es eigentlich schon hinter mir haben, aber es geht einfach weiter. Manchmal frage ich mich, warum die Leute so an ihren Leben hängen. Ich glaube, dass ich deswegen auch die Heiler so verachte. Sie wollen Leben verlängern. Und wenn jemanden wie mir noch die Substanz, der Haltpunkt geraubt wird...Ihr wisst was ich meine? Ich trauere meinem Meister nur ungern hinterher, aber es ist wie jetzt, diese furchtbare Unsicherheit, die das Ganze unerträglich macht. Ich war nicht dabei, wie er starb, besser gesagt, ich habe es nicht gesehen. Und seine Leiche...ich weiß nicht, sie wirkte so unecht, als würde er sich nur totstellen, als wäre es nur wieder einer seiner Tricks, um mich loszuwerden." Sie hatte sich hinter den Stuhl gestellt, auf den Arranges saß und stemmte sich gegen die Lehne. Sie wirkte seltsam verträumt, doch dann schüttelte sie den Kopf. "Ich muss wissen, was sie dort unten machen. In einer Stunde werden wir gehen. Ich muss mich ablenken."

'Nunja, gewissermaßen sine wir Beschwörer auch nicht besser als Heiler. Nur, dass wir diejenigen, von denen wir das Leben sozusagen verlängern, uns unterwerfen. Wir holen unschuldige Seelen aus dem Reich des Vergessens zurück und lassen sie für uns die Drecksarbeit im Kampf erledigen...' Er blickte etwas verlegen, als er das saget. Was die Bretonin weiter sagte, ließ er allerdings unquittiert im Raum stehen, wohlwissend, dass sie darüber jetzt nicht reden mochte. Dann bemerkte er, wie sie sich hinter ihn stellte und sich auf dem Stuhl aufstütze. Ich bin eigentlich weniger jemand, der andere meidet, aber das ist mir nun doch etwas zu nahe... Konversationsabstand ist noch in Ordnung... 'Nun, ihr könntet einen Schritt zurücktreten. Ich muss noch etwas vorbereiten, bevor wir gehen.

"Natürlich. Ich bin...nur etwas durcheinander." Sie trat einen Schritt zurück. Sie wunderte sich über sich selbst. Normalerwiese rückte sie nicht so nah an andere Leute heran. Ihr war ihr Verhalten direkt peinlich. Sie wandte Sich ab und starrte gegen die weiße Wand.

Arranges erhob sich und schaute zu Tantchen. Nanu, was wohl so interessant an der Wand ist? Unverhohlen musste Arranges bei diesem Gedanken grinsen, konnte er sich von der Reaktion von Tantche auf seine Bitte einen Schritt zu weichen, ausmalen, was sie gerade dachte. 'Nun, ich werde noch versuchen einige Heiltränke zu brauen, bevor wir uns dort hinunter begeben...' Damit machte er sich daran, seine Ingredienzien auf dem Tisch zu verteilen und förderte einen Mörße mit Stößel und einen Lehrlingskalzinator aus seinem Gehänge am Gürtel hervor.

"Macht dass. Ich werde derweil meinen "Glücksbringer" herstellen. Das wollte ich seit langem schon tun."
Sie setzte sich zu Arranges an den Tisch und zog etwas in ein Papiertuch Eingewickeltes hervor. Es entpuppte sich rasch als ein Finger. Tantchen zauberte eine weitere Flasche mit ihrem Wundermittel hervor und beträufelte das Körperteil damit.
Aus dem Stumpf hingen noch einzelne Sehnen und nerven und als sie an einem Strang zog, zuckte der Finger.
"Niedlich nicht wahr?" Vorsichtig band sie einen Faden um das Bündel und legte sich diesen probeweise an den Hals, bestimmte die Länge und schnitt ein Stück davon ab.

Man sah Arranges an, dass er wenig Erfahrung im Umgang mit alchemistischen Gerätschaften, geschweigedenn den Zutaten für die verschiedenen Tränke hatte. Nachdem er alles sorgsam aufgebaut hatte, zog er einen zerknitterten Zettel unter seinem Umhang hervor und faltete das recht alte Pergament vorsichtig außeinander. 'Das kommt da rein... dann mit dem Kalzinator so hin... und dann alles umrühren... destilieren... nein so geht das nicht... halt das muss anders sein...' Er sah abwechslend auf das Papier und abwechselnd auf seine Arbeitsfläche, während er mit der einen Hand das Rezept hielt und mit der anderen zwischen den Utensielien herumwerkelte. Er wirkte wie ein Barbar, der verzweifelt versuchte, etwas zu kochen, das nicht nur aus einem risen Stück Fleisch bestand...

"Geht's? Oder kann ich Euch irgendwie helfen?" Tantchen sah von ihrem Finger hoch und bestaunte mit dem Interesse einer Mutter, die ihr Kind bei dem Versuch betrachtet, sich etwas aus Teig und Schlamm, den es im Garten gefunden hat, zu backen, Arranges. "Vielleicht kann ich Euch helfen."

Arranges ignorierte in seiner Konzentration erst die Frage von Tantchen, aber nach wenigen Augenblicken schaute er auf und hatte einen recht verzweifelten Ausdruck in den Augen. 'Ich.. ja... ähh. Ich versuche zu lernen wie man Tränke braut,' sagte er und zwang sich zu einem unsicheren Lächeln. 'Aber es gelingt mir einfach nie wirklich. Nichteinmal die einfachen Heiltränke bekomme ich so hin, dass sie hinterher auch tatsächlich heilen und nicht das Gegenteil bewirken. Aber wenn ihr mir helfen wollt, könnt ihr das gerne tun.' Und damit schob er die Utensilien vor sich zu Tantchen. Auch den Zettel drückte er ihr in die Hand, da er nicht automatisch daran dachte, dass andere die Alchemie besser beherrschten als er.

"Was für einen Heiltrank wollt Ihr denn? So, wei es aussieht, brauchen wir ein paar Dinge mehr, als die, die auf dem Zettel stehen. Einen gegen Gift? Gegen Wunden? was wollt Ihr?" Sie legte den Zettel weg und nahm sich die Gerätschaften. "Ein einfacher Stößel und ein einfacher Mörser, aber trotzdem, sie sind fein gearbeitet."

Nunja, die Alchemistin in Skingrad gab mir auf meine Frage hin, ob sie was für einfache Heiltränke gegen Wunden und Verletzungen aller Art auf Lager hat, alles was ich für eine Stückzahl von 4 Tränke benötigen würde. Diesen Zettel da hab ich irgendwann mal in einer Kiste eines Bandietenlagers gefunden... ich weiss ja nicht, ob die Rezeptur mit meinen Ingredienzien zusammenpasst,' anwoortete der Nekromant verlegen.

"Nun, dann wird es auch wirklich nur für vier Tränke reichen. Ihr kennt sie gut, die Alchemistin, nicht wahr?" Ohne eine Antwort abzuwarten griff sie sich die Ingredenzien,
warf einige davon in den Mörser und zerstößelte sie fein säuberlich. "Seht mir einfach zu. Dadurch lernt man am besten. Haben wir hier irgendwo Wasser? Mein Meister hat mir vieles beigebracht...aber das hat ihm am Ende auch nicht viel genützt."
Jetzt sah sie wieder traurig und nachdenklich aus. "Ich weiß nach all den Jahren immer noch nicht, was ich von ihm halten soll. Was meint Ihr? Ich meine...Ihr seid ein Mann. Ihr solltet Euer eigenes Geschlecht besser einschätzen können. zumindest glaube ich dass."

Etwas peinlich berührt ignorierte Arranges die erste Frage der Bretonin und schaute zu was sie tat. 'Ja, ich habe etwas Wasser, aber seid nicht zu verschwenderisch damit.' Mit diesen Worten nahm er seine kleine Feldflasche vom Gürtel und reichte sie der Heilerin. Als sie wieder anfing von ihrem Meister zu reden und ihn dann fragte, was er dazu meinte, wusste Arranges im ersten Moment nicht genau was er sagen sollte, antwortete dann aber: 'Ihr fragt mit mir jemanden, der noch nie eine Frau an seiner Seite hatte, wie also soll ich abschätzen, was euer Meister mit oder von euch wollte? Und genau genommen ist es bei uns mindestens so schwer uns zu druchschauen, wie bei euch.' Bei den letzten Worten huschte ein Grinsen über das Antlitz des Kaiserlichen.

"Oh, es geht nicht um meine 'Beziehung' zu ihm. Es geht um seine Persönlichkeit. Aber Ihr habt wohl recht. Ihr seid allesamt schwer zu verstehen. Und ich...ich scheine so oder so etwas sehr mysteriöses für viele Leute zu sein. Nicht, dass ich besonders stolz darauf wäre." Sie griff sich das Wasser, schüttete ein paar winzige Tropfen in den Mörser und setzte ihrer Arbeit dann fort. "Man braucht nicht zu viel Wasser. Wenn man den Trank zu satrk verdünnt, wirkt er nicht mehr richtig. Ich werde Euch die Arbeitsgänge nachher nochmal aufschreiben."

Arranges nickte zustimmend und sagte dann: 'Das meine ich doch... ich habe mich etwas umständlich ausgedrückt...' Dann sah er wieder mit großem Interesse auf die Arbeit, die Tantchen verrichtete.

Nach einigen Minuten schob Tantchen die Utensilien zurück. "Ihr könnt das noch ein wenig verdünnen, den Brei im Mörser meine ich. Dann könnt Ihr damit machen was Ihr wollt. Allerding...ich werde jetzt nachsehen gehen, was da passiert.
Damit stand sie auf und öffnete vorsichtig die Tür, wobei sie sich nach allen Seiten umsah.

Van Tommels
14.04.2009, 23:40
Die ganze Zeit über hatte Juan an der Wand gelehnt und gelauscht. Alles was er an Informationen gewinnen konnte, hatte er in sich aufgesaugt wie ein trockener Schwamm eine Pfütze. Als es dann still wurde und aus dem Dialog ersichtlich war, dass beide sich schlafen gelegt hatten, spielte der Agent schon mit dem Gedanken, in das Zimmer einzudringen und zu inspizieren, wie die Beschaffenheit dort drinnen ist und ob es vielleicht etwas zu entdecken gab. Dies aber verwarf Juan schnell wieder, es war zu unsicher. Schließlich entschloss er sich dazu, gemäß seines Auftrages und auch wenn sich alles in ihm dagegen sträubte, Bericht zu erstatten. Langsamen Schrittes lenkte er seine Füße Richtung Büro.

Hier angekommen erwartete ihn schon der Nekromant in Heilerrobe, und ein hässliches Grinsen lag auf seinem Gesicht. Juan schloss die Tür hinter sich und setzte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch, schweigend. Der Mann ergriff das Wort sogleich. "Hat euch die letzte Vorstellung gefallen?", lachte er. Juan antwortete trocken: "Meint ihr die in dem Zimmer der Frau gerade eben?". Die Gesichtszüge des Meisternekromanten entgleisten, dann aber lachte er wieder. "Euch entgeht aber auch gar nichts. Immer auf dem Posten, so gefällt mir das. Was habt ihr zu berichten?". Der Blick des Mannes lastete schwer auf dem Agenten, dennoch wählte er seine Worte mit Bedacht und völlig ruhig. "Nun, außer ein wenig belangloses Gerede zwischen dem Beschwörer und der Frau war nicht viel zu erfahren. Sie planen heute Nacht etwas, jedoch weiß ich nicht, was genau.". Ich lüge soeben, was mir den Hals unter Umständen brechen wird, schoss ihm durch den Kopf, und in dem Moment sah er im Gesicht seines Gegenübers etwas kaum merklich Zucken. Hatte er die Lüge durchschaut? Schnell, vielleicht zu schnell fuhr er fort. "Ich werde sie weiter beobachten und sollte sich etwas ergeben, werde ich euch berichten, was...", aber plötzlich wurde er unterbrochen mit einer harschen Handbewegung, die Augen des Totenbeschwörers funkelten. "Ich kann mir denken, wonach es der Frau gelüstet, sie will in die Katakomben. Aber dort wird sie nicht hinkommen, hoffe ich für euch. Es ist Zeit, eure Loyalität zu prüfen, wenn es kritisch wird. Ihr seid mir unterstellt. Sollte diese Frau auch nur eine Stufe der Treppe, welche hinabführt, betreten, lautet eure Order ab dann: Tötet sie. Ihr habt einen Dolch erhalten, der scharf wie eine Rasierklinge ist. Was aber bedeutend an diesem Stück Silber ist, ist die Tatsache, dass er geweiht, verzaubert und was weiß ich nicht alles ist. Die Frau mag sich untot vorkommen und somit fast unantastbar, aber ein Schnitt mit dieser Klinge reicht, um sie in die Hölle, wo sie hingehört, zu schicken.". Juan meldete Protest an. "Aber ich bin Agent, kein Assassine, ich kann niemanden tö...", und wieder wurde er unterbrochen. "Ein Agent ist eine Marionette des Kaisers. Ein Werkzeug. Eure Fertigkeiten entsprechen denen eines Assassinen: unauffällig, leise, gefährlich. Töten könnt ihr auch. Ihr seid wie Assassinen, nur dass ihr für gewöhnlich solche Aufträge nicht erhaltet. Nun aber ist es soweit. Ihr seid bevollmächtigt, alles zu tun was nötig ist. Dies ist nötig. Also tut es. Euer Leben oder das der Frau. Eure Entscheidung fällt ihr dann, wenn es soweit ist. Und nun raus hier und beschäftigt euch mit diesem Weib...".

Juan leistete dem Folge, mehr automatisch als gewollt, und schon war er wieder auf dem Weg zu Tantchens Kammer. Den Dolch hielt er plötzlich in der Hand und starrte ihn an. Wo bin ich hier hineingeraten? Bis eben dachte ich noch, alles sei unter Kontrolle, und nun wird meine Loyalität mit einem Mord geprüft? Ich zweifel nicht daran, dass dieser Verrückte sich mit mir beschäftigt wenn ich die Frau nicht aufhalte, aber selbst wenn er es nicht tun sollte, Wenn ich wieder in der Kaiserstadt bin, wird der Hohepriester schon dafür sorgen, dass ich eingeäschert werde, diese Person enttäuscht man nicht. Da sind schon ganz andere der Ketzerei beschuldigt und verbrannt worden.

Schließlich kam er wieder im altbekannten Gang an, die Waffe hatte er weggesteckt. Er hoffte nun darauf, dass die Wachen vor der Treppe genug der Abschreckung sein würden, denn diese hatten sich noch nie von der Stelle bewegt und machten schon einen imposanten Eindruck. Juan lauschte wieder an der Tür. Immer noch Stille, ab und zu hörte er ganz leise, wie sich jemand in einem Bett herumdrehte. Also waren die beiden noch im Zimmer. Juan wartete.

Endlich regte sich wieder etwas in dem Raum Juan verfolgte jedes Wort. Er verdrehte die Augen. Inhaltslose Gespräche waren noch informativ gegen das, über was sich die beiden drinnen unterhielten, so seine Auffassung. Der Beschwörer kam ihm alles andere als interessiert vor, eher schien er diesen privaten Geplänkel ausweichen zu wollen und etwas für seine Wissenschaften zu lernen. Ein sehr analytischer Mensch, so wirkte Arranges auf Juan, solch ein Charakterzug war lobenswert. Dann aber wurde er hellwach. Nachsehen? Das war wie ein Stichwort. Juan huschte schnell beiseite und verschwand hinter der nächsten Ecke, wo es komplett dunkel war. Gerade noch rechtzeitig, denn leise quietschend öffnete sich die Tür und Tantchen lugte heraus. Juan beobachtete sie aus seiner sicheren Deckung heraus.

weuze
15.04.2009, 00:19
Arranges war im ersten Moment nur auf das Gemisch in der Mörserschale konzentriert und hörte Tantchen schon nichtmehr zu. Als er dann einige Augenblicke später aufsah, erstarrte er angesichts dessen was die Bretonin dort machte. Sie stand vor der Tür und blickte in den Gang hinaus. Und das obwohl sich beide einig waren, dass sogar die Mauern der Festung selbst ihnen feindlich gesinnt waren.

Lautlos trat der Nekromant hinter Tantchen und flüsterte ihr aufgeregt ins Ohr: 'Seid ihr von Sinnen? Wartet doch und sagt mir bescheid, bevor ihr einfach irgendetwas tut. Der Gang ist schlecht beleuchtet und die Mönche tragen schwarze Gewänder... wartet und lasst mich vor...!' Dann schob er die Frau mit sanfter Gewalt zur Seit und ging auf den Gang hinaus. Er schaute erst ein paar Augenblicke in die eine Richtung und dann genau so lange in die andere.

'Habt ihr eine Laterne oder Fackel in eurem Zimmer? Irgendeine Lichtquelle, die unauffellig ist und die wir mitnehmen können?' Fragte er sich wieder zu der Heilerin umdrehend.

Lobstercookie
15.04.2009, 11:27
"Ich habe es Euch gesagt. Ich kann nichts dafür, wenn Ihr Euch mehr für Euer Gebräu interessiert!" zischte Tantchen zurück.
Als sie im Flur nichts erspähte, ging sie einen Schritt zur Tür hinaus und meinte: "Wir brauchen kein Licht. Erstens kann ich gut im Dunklen sehen und zweitens denke ich nicht, dass die Mönche in völliger Dunkelheit arbeiten. Zudem sind die meisten natürlichen Lichtquellen unzuverlässig."
Sie lief leise den Gang entlang, möglichst nah an der Wand. "Außerdem...warum sollte es ein Nachteil sein, dass die Mönche schwarze Gewänder tragen? Selbst wenn das Licht noch so finster ist, schwarz hebt sich so gut wie von allem ab. Außerdem trage ich auch schwarz, falls Euch das nicht aufgefallen ist."
Der Gang kam ihr um einiges länger vor als das letzte Mal, aber das lag daran, dass sie so langsam ging.
Gerade als die Treppe in Sicht kam, vielen ihr zwei Gestalten auf, die am Absatz Wache hielten.
Sofort blieb Tantchen stehen und begutachtete die beiden Mönche, die starr und stumm auf ihren Posten standen.

Van Tommels
15.04.2009, 13:09
Juan hielt sich hinter der Ecke versteckt und lauschte, mit einem leichten Grinsen auf den Lippen, dem Streitgespräch der Beiden zwecks des auf den Gang tretens. Kühle Analytik trifft auf aufgebrachte und angespannte Gefühle, so kam es ihm vor.
Der Agent vernahm die sich entfernenden Schritte der Frau und des Beschwörers, und plötzlich gefror ihm das Lächeln. Waren sie jetzt auf den Weg zur Treppe? Bitte nicht, das darf nicht sein. Ich will doch nicht..., und er legte die Hand auf seine Hüfte, wo er unter dem schwarzen Stoff der Robe den Griff des scharfen Silberdolches spürte. Geschwind, aber leise huschte er hinterher, wobei er kurz mit dem Gedanken spielte, nun das Zimmer zu untersuchen, aber das Risiko, die Frau und den Beschwörer zu verlieren, war zu groß.
In einiger Entfernung erblickte er dann wieder sein Ziel samt Begleitung im Gang an einer Ecke stehen, hinter welcher sich seiner Erinnerung nach die Treppe mit den beiden Wachen befand. Seinerseits drückte er sich in eine komplett finstere Nische.
Sie will also doch die Treppe hinunter. Jetzt geht es also wirklich um alles oder nichts, ihr Leben oder meines. Meine einzige Chance, diesem Ereignis aus dem Weg zu gehen werden die Wachen sein. An denen vorbeizukommen ohne Aufmerksamkeit zu erregen dürfte nicht allzu einfach sein für die Zwei. Vollkommen lautlos verhaarte der Agent und beobachtete.

weuze
15.04.2009, 15:02
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging Arranges der Heilerin nach, bemüht sie nicht aus den Augen zu verlieren, da er als Kaiserlicher im Gegensatz zu anderen Rassen im Dunkeln kaum bis gar nichts sehen konnte. Ein Grund warum ich lieber allein arbeite und reise, als in der Gruppe... das unüberlegte Vorgehen dieser Bretonin wird uns noch das Leben kosten.

Als Tantchen direkt vor ihm an einer Ecke abruppt stehen blieb, hätte der Nekromant sie beinahe umgerannt, konnte aber im letzten Augenblick noch halten. Sie ist verrückt... so wie ich es von Anfang an dachte... Der Kaiserliche drückte sich an ihr jedes Gereusch vermeident vorbei und lugte vorsichtig um die Ecke. Eine Treppe führte in die Tiefe, vor ihr waren zwei recht korpulente und große Gestalten zu erkennen. Verdammt! Während der Umstrukturierung mussten sie die Wachen aufgestockt haben. Dass hier aber gleich zwei von diesen grausamen Kämpfern eine scheinbar banale Treppe bewachen sagt mir, dass wir richtig sind... 'Nun? Was machen wir jetzt? Das einfachste, gleich nicht das beste, wäre sie nieder zuschlagen. Andererseits könnte ich sie auch mit einem harmlosen Zauber außer Gefecht setzen.' Flüsterte er so leise wie möglich.

Arranges legte sich schonmal ein Argument, das für seinen Zauber sprach, bereit, da er dachte, Tantchen würde das als zu auffällig erachten...

Lobstercookie
16.04.2009, 09:47
"Verzeiht, aber ich finde beides irgendwie...schlecht. Ein Zauber, den merkt jeder im Umkreis von so und so viel Metern und ich kann nicht wirklich kämpfen, vorallem nicht gegen diese Typen.
Im Moment tendiere ich allerdings dennoch mehr zum Zauber. Ist irgendwie zuverlässiger...ich hätte nie gedacht dass ich sowas je sagen würde." Flüsterte Tantchen, während sie immer noch die Wachen beobachtete.

weuze
16.04.2009, 18:51
'Also das ist der unauffälligste Zauber den ich so kenne... und ich kenne einige. Das einzige, was der Zauber negatives mitbringt wird sein, dass ich nur eine der Wachen außer Gefecht setzen kann. Bis ich den Zauber neu gesprochen habe, wird die Zweite schon bei uns sein... Aber ich werte euere Antwort ganz einfach mal als ein ja.'

Mit einem grimmigen Lächeln schob sich der Kaiserlich etwas weiter in den Gang, darauf achten nicht in den Lichtkegel der vereinzelten Fackeln an den Wänden zu treten und richtete den unverletzten Arm ausgestreckt auf den Mönch, der ihm am nächsten stand. Ein helles Licht flammte für den Bruchteil einer Sekunde auf, gefolgt von einem dumpfen Schlag, der wie ein Hieb eines Schmiedehammers auf Holz klang und eine mattschimmernde Kugel verließ die Fingerspitzen von Arranges und zischt durch den Gang und traf die Wache auf die er gezielt hatte. Der Mönch drehte sich bei dem Gereusch und dem Licht um, aber es war schon zu spät für eine Reaktion seinerseits. Die Energiekugel erreichte in und zerplatze an ihm wie Blasen auf kochendem Wasser. Eine Sekunde lang, in der nichts geschah, starrte der hünenhafte Recke in die Richtung, in der Arranges stand und dann brach er stumm zusammen. Der Nekromant hatte ihm mit dem Zauber die Kraft für einen kleinen Zeitraum genommen. Von seinem eigenen Körpergewicht, der schweren Mönchskutte und des stählernen Schwertes, das an seiner Seite hing, auf dem Boden festgehalten, versuchte sich der Mönch vergeblich hochzustemmen, aber kaum hatte er das Gesicht und den Rumpf wenige Zentimeter vom Grund wegbewegt, sank er wieder keuchend zurück.

Der andere Mönch sah geschockt auf die Szenerie, fing sich aber sogleich wieder. Mit hassverzerrtem Gesicht riss er sein Schwert aus der Scheide und rannte den Gang entlang auf den Kaiserlichen zu. Mit wenigen Sätzen hatte er Arranges erreicht, holte noch im Schritt zum Streich aus und hieb mit beiden Händen das Metall umschlossen nach dem Nekromanten. Im letzten Augenblick konnte Arranges noch ausweichen, doch die Spitze der Klinge strich noch über den Mithrielpanzer. Funken stoben, als das Metall in die Wand neben Arranges drang, aber der Wächter hatte sein Schwert nach kurzem Zerren wieder aus der Mauer befreit, als Arranges ihm mit voller Wucht in den Unterleib trat. Hustend und schwer atmend stolperte der Heiler zurück, erholte sich aber von dem Angriff erstaunlich schnell und drang wieder auf den Beschwörer ein. Doch die kurze Zeitspanne hatte dem Kaiserlichen genug Raum gelassen, um seinerseits die Waffe zu zücken und den ersten Streich der Wache abzufangen. Keine Sekunde zu spät riss er das Schwert hoch, als die ersten Hiebe auf ihn einprasselten. Eine Reihe schwerer Schläge ging auf den Kaiserlichen nieder und Arranges hatte Mühe, alle zu blocken oder auszuweichen, wobei er öfter ausweichte als blockte, da seine Klinge Gefahr lief, bei der Gewalt der gegnerischen Hiebe, zu brechen. Nach schier endlosen Sekunden, die so vergingen und sein Gegner immer heftigere Schläge auszuführen schien, konnte Arranges eine Finte durchführen auf die der Mönch wie gewollt reagierte. Sein Schwert spickte hart zurück und Arranges sah die Möglichkeit zum Gegenangriff. Er ballte seine freie Faus und wenige Augenblicke später, nach denen der Heiler wieder den Halt gefunden hatte und erneut ausholend vor den Nekromanten trat, lies dieser seine Hand vorschnellen und stieß sie dem Mönch tief in den Bauch. Dieser verharrte mitten in der Bewegung und seine Mine verzog sich zu einer hässlichen Grimasse, die Schmerzen jenseits der Vorstellungskraft ausdrückten. Es erklang ein Knistern, wie man es von Feuer kannte, gefolgt von einem Brutzeln, als würde jemand Fleisch über offener Flamme rösten. Und kurz darauf erfüllte der Geruch von verkohltem Fleisch den Gang.

Schlaff wie ein leerer Kartoffelsack sank der Recke zu Boden, auf dem Bauch eine riesengroße mit Blasen übersähte Branntwunde, die noch leicht dampfte. Nach Atem ringend drehte sich Arranges mühsam zu der Bretonin um und man sah ihm an, dass die Wache ihm übel zugesetzt hatte. Außer dem Mithrielpanzer, welcher kaum Folgen des Kampfes dafongetragen hatte, war die lederne Rüstung, die er an Armen und Beinen trug, zerfetzt, Schnallen und eiserne Schienen, die eingearbeitet waren um Stabilität zu gewährleisten, zeigten tiefe Kerben und waren teilweise verbogen. Na klasse... das wird beim nächsten Schmied ein teuerer Spaß... 'Nun kommt. Schnell, bevor der andere Mönch wieder die Kraft hat sich zu erheben!'

Van Tommels
16.04.2009, 19:19
Schon als Arranges den Angriff gestartet hatte, begannen die Gedanken sich in Juans Schädel zu überschlagen. Dieser Kerl war ein mächtiger Beschwörer, sicher, aber war er den beiden Wachen auch gewachsen? Dieser Angriff würde die restlichen Beschwörer alarmieren, das war ihm wahrscheinlich nicht so bewusst. Juan verfolgte das Geschehen zunächst genauso regungslos wie Tantchen, da er noch hoffe, der Beschwörer würde unterliegen. Aber als dann der Schwertkampf entbrannte und es ganz danach aussah, als ob Arranges triumphieren würde, erwachte der Agent aus seiner Starre. Er hatte plötzlich nur noch die Worte des Nekromanten im Kopf. Wenn die Frau hier lebend herauskommt, bin ich des Todes. Sie oder ich....ich oder sie.... Juan zog automatisch lautlos den Dolch aus der Scheide und wog ihn in der Hand.
Einen Bruchteil später hatte er die Kapuze sich tief in das Gesicht gezogen, schließlich wollte er, sollte sein Angriff jetzt scheitern, nicht seine Tarnung verlieren. Juan fixierte Tantchens Rücken, welche den Zweikampf zwischen dem Wächter und Arranges verfolgte, wahrscheinlich um ihn nicht zu stören. Auf leisen Sohlen huschte er von hinten an sie heran, alle waren abgelenkt durch den Kampf, dies war Juans Chance. Geschmeidig bewegte er sich aus dem Schatten heraus und sprang Tantchen von hinten an. Sein linker Arm schoss vor und legte sich von hinten um Tantchens Hals, er klemmte sie in seiner Armbeuge ein. Seine rechte Hand, welche die tödliche Waffe hielt, führte diese unterhalb seines Armes an die Halsschlagader der Bretonin. Das kalte Silber drückte sich gegen die Haut. Juan achtete darauf, dass er sie noch nicht verletzte, darum ließ er sie die Flanke der Klinge spüren. Tantchen war ihm selbst körperlich beiweitem unterlegen, allein schon zwecks der Körpergröße, trotzdem wehrte sie sich zunächst. Dies aber stellte Tantchen schnell ein, als sie das Metall spürte. Kaum war sie ruhig, drückte Juan ein wenig mehr mit dem Arm zu, damit dies auch so bleibt und zog sie ein Stück rückwärts, damit ein wenig mehr Abstand zwischen ihm und dem Beschwörer war.
Dieser hatte jetzt auch den zweiten Wächter ausgeschaltet und blickte in seine Richtung. Er redete schon etwas von Eile und erkannte die Situation wahrscheinlich erst jetzt, aber Juan schwieg und bewegte sich keinen Millimeter, Tantchen weiterhin den Dolch an den Hals haltend.

Lobstercookie
16.04.2009, 19:57
Tantchen sah Arranges anteilnahmslos zu, wie er sih bemühte, die Wachen auszuschalten. Sie hätte so oder so nichts tun können. Tantchen war schwach.
Ab und zu ging sie einen Schritt zurück, um nicht zu nahe an das Geschehen zu geraten.
Deshalb war sie einige Meter von Arranges entfernt, als sie dieses ungute Gefühl überkam. Später hatte sie das Gefühl, etwas gesehen zu haben, aber wenn, dann zu spät, denn schon war jemand an sie herangetreten und alsbald presste sich ein Messer gegen ihre Kehle. Ihr frühzeitigen Versuche, sich aus eigener Kraft zu befreien unterließ sie rasch, tauschte sie gegen diese untote Starre.
Sie schluckte nicht. Sie atmete kaum. Das verhinderte zum einen eine Bewegung ihres Halses, die sie näher an die Schneide gebracht hätte, bewirkte allerdings auch eine gewisse, umnebelte Wahrnehmung, wodurch sie den Rest ihres Leibes nicht mehr richtig koordinieren konnte. Ihre Augen zuckten unruhig und das Stechen in ihrer Brust war so stark, dass sie ihre beiden Hände zu Fäusten ballte, diese so fest aufeinander pressend, dass sich ihre Fingernägel in ihr Fleisch bohrten.
"Lasst das...wenn ich noch...so wäre, wie Ihr denkt, denn Ihr könnt nicht wissen was ich bin..." sie unterbrach ihren Satz. Sie wollte ruhig klingen, überlegen wie immer, aber das war schon längst nicht mehr möglich.
Es war eine zu große Bedrohung. Und eine zu große Erinnerung.
Ein Bild ihres alten Meisters festigte sich in ihrem Kopf. Sie hatte ihn nicht sterben sehen, aber sie wusste, dass es wohl so geendet hatte.
Sie hatte den Schnitt gesehen.
Sie hing fast an dem Arm, der das Messer an sie presste, müde und schwach.
Der Schmerz in ihrer linken Brust trieb ihr Blut und Tränen aus den Augen, sie verlor komplett die Kontrolle.
Sie schrie nicht um Hilfe, sie schrie einfach nur.

weuze
16.04.2009, 20:17
Arranges fuhr vor Schreck zusammen, als Tantchen plötzlich in einer schier unglaublichen Lautstärke anfing zu kreischen. Als er sich zu ihr wandte, stutze er einen Moment ungläubig, war ihm das Messer an der Kehle der Bretonin zuvor nicht aufgefallen, als er nach seinem Kampf das Wort an sie richtete. Er dachte nichts, geschweige denn, dass er sich bewegt hätte, gebannt starrte er einige Sekunden auf den Dolch, der am Hals der Heilerin lag. Verdammt, was habe ich übersehen? Das kann doch nicht sein... wo kommt plötzlich dieser, dieser... dieser Mönch her. Dachte Arranges entsetzt als er mit höchster Anstrengung seiner Augen, die er nur mit Mühe von dem Dolch lösen konnte, in die Dunkelheit hinter Tantchen sah und eine Mönchskutte erkannte. Aber kaum hatte der Kaiserliche seine Gedanken zu Ende geführt, da regte sich einige Meter hinter ihm am Absatz der Treppe auch schon der Mönch, welchen der Zauber getroffen hatte.

Verdammt, jetzt wird es verflucht eng. Töte ich den Mönch, wird die Heilerin nicht mehr leben, bis ich mich umdrehe. Versuche ich aber den neuen Angreifer zu überweltigen, ist das Risiko ebenso groß, dass sie stirbt. Eigentlich wäre es mir egal, aber ihre Fähigkeiten könnten mir in den Katakomben nocheinmal von Nutzen sein. Arranges entschied sich dann doch sein volles Potential auszuschöpfen, trotz des sicheren Wissens, dass er dann in den Katakomben sehr entkräftet sein würde um die gleiche Leistung im Kampf erbringen zu können.

'Ich töte euren Kollegen dort an der Treppe genauso artgerecht, wie ich diesen hier gebraten habe, wenn ihr sie nicht sofort loslasst!' Damit deutete er auf die Leiche zu seinen Füßen.

Van Tommels
16.04.2009, 20:33
Juan erwiderte auf Tantchens Gestammel nur kühl und mit bedrohlicher Ruhe: "Mir ist völlig egal, wer oder was ihr seid...ihr oder ich...". Über diese Emotionslosigkeit in seiner Stimme war er selbst geschockt, und er verstummte rasch. Etwas fester umfasste er den Griff des Dolches und drückte ihn etwas mehr gegen den Hals seines Opfers. Na los, Juan, mach schon, du sagtest doch selbst gerade 'sie oder du', warum hast du jetzt Skrupel? Der Nekromant hat Recht, Agenten sind im Grunde nur Assassinen, welche nie Mordaufträge erhalten Die Ausbildung ist dieselbe. Exakt. Oder doch nicht? Der Kodex. Die Ehre. Unschuldige verschonen. Absatz zwei, fünfter Vers. Ist sie unschuldig? Aber Absatz Eins, der Auftrag hat höchste Priorität. Umfasst das den bedingungslosen Gehorsam meines Auftraggebers? Und warum kommt mir jetzt der gelernte Kodex aus meiner Ausbildung in den Sinn? Bin ich überhaupt ich selbst? Juan ließ das Szenario auf sich wirken. Vor sich hatte er einen Beschwörer stehen, er hielt eine Frau in Schach und war drauf und dran, ihr die Kehle aufzuschlitzen um seine eigene Haut zu retten.

Tantchen schrie, wodurch sie zwangsläufig ein wenig zappelte. Juan verstärkte den Druck mit der Armbeuge und erstickte den Schrei der Frau, wobei er jedoch darauf achtete, dass sie noch Luft bekam. Nun herrschte Stille im Gang.

Jetzt richtete Arranges, den ersten Schock anscheinend überwunden, das Wort an ihn. Er drohte mit der Tötung des Mönches. Wie naiv dieser Kerl war, aber woher sollte er auch wissen, wen er hier vor sich hatte. Juan schwieg, eine Stille herrschte in der Festung, die nur vom Ächzen des zweiten Mönchs gestört wurde. Der Agent überlegte, ließ sich die Situation nochmal durch den Kopf gehen....und traf eine Entscheidung für sich selbst.

Hinter Arranges erhob sich bereits schwerfällig der Mönch. Juan fixierte ihn, mit einem Mal ließ er Tantchen los, welche daraufhin vor ihm auf die Knie sackte. Kurz danach und für Arranges völlig ansatzlos zischte der Dolch an dem Beschwörer vorbei und traf den sich aufrappelnden Mönch exakt in den Hals. Das Messer war mit einer solchen Wucht geworfen, dass die Waffe bis zum Heft in den Hals eindrang. Röchelnd kippte der Getroffene hintenüber und fiel dumpf zu Boden, wo er regungslos liegen blieb.

Nun herrschte wirklich ausnahmslose Stille in dem Gemäuer. Juans Gedanken wirbelten durcheinander. Er hatte sich gegen den Auftrag und für seine Ehre und die Vernunft entschieden. Einen Menschen im Auftrage anderer zu töten war das Handwerk eines Assassinen, keines Agenten. Dieser offensichtliche Unterschied war Juan zu spät in den Sinn gekommen, aber rechtzeitig genug, wie er mit einem Blick vor sich auf den Boden feststellte, wo Tantchen mit dem Rücken zu ihm kniete. Er schwieg noch immer und stand einfach nur da; unbewaffnet, aber immer noch mit seiner Robe und der Kapuze. Jetzt war sein Kopf komplett leer, und er fixierte Arranges, welcher bestimmt genau wie Tantchen jede Reaktion, aber nicht diese vermutet hatte.

Lobstercookie
16.04.2009, 20:38
Als der Mann sie loslies, kippte Tantchen einfach um, zunächst auf die Knie, dann sackte sie gänzlich nieder.
Die Schmerzen ließen nach, aber dennoch entschied sie sich dafür, liegen zu bleiben. Sie fühlte sich schlecht. Unglaublich pessimistisch, taurig und erschöpft.
Traurig um Arrachrons Willen. Erschöpft wegen ihres Körpers. Pessimistisch wegen allem.

weuze
16.04.2009, 21:02
Als Juan den Griff noch mehr festigte, war Arranges bereit alles zu tun um diesen zu töten. In Gedanken legte er sich schon mehrere Sprüche bereit, die noch jeden Gegner in Stücke gerissen hatten. Er wird es noch bereuhen sie bedroht zu haben und dann wird er sich alles wünschen, nur nicht den Moment seines Todes miterleben zu müssen... Dachte der Nekromant.

Aber dann ging alles rasend schnell. Arranges wollte gerade beginnen, eine Beschwörung zu murmeln, da lies der vermeindliche Mönch die Bretonin los. Sie fiel auf den Boden und blieb einfach liegen und fast im selben Moment holte der Agent aus und schleuderte seinen Dolche, welcher noch kurz zuvor das Leben der Heilerin bedroht hatte. Die ganze Aktion ging viel zu schnell von statten, als das Arranges im Stande gewesen wäre, dem Wurfgeschoss auszuweichen. Er hatte gar nicht gemerkt, dass sich der andere Wächter von dem Zauber erholend, schon wieder aufgerichtet hatte. Doch ein nasses Klatschen vermischt mit dem Gereusch von reissendem Fleisch verriet dem Kaiserlichen, wo der Dolch sein Ziel gefunden hatte. Ein dumpfer Aufprall auf dem Steinboden wenige Meter hinter Arranges zeugte von dem tot liegngebliebenen Mönch.

In den ersten Sekunden dachte der Beschwörer gar nichts. Aber dann drehte er sich langsam, wie in Zeitlupe, um und schaute auf den Toten, dessen Ableben schon fast einer Blutigen Hinrichtung glich. Eine rote Lache breitete sich langsam auf dem Boden aus und glucksende Laute, verursacht durch einige Reflexe der Lungen, waren zu vernehmen. Dann schaute er wieder zu der Person in Mönchskutte. 'Wer seid ihr? Ihr tragt eine Kutte wie diese Leute und verhaltet euch auch ähnlich verstohlen, aber die Gemeinschaft des Klosters hat zu dicke brüderliche Bande, als dass sie sich auch in höchster Not gegenseitig umbringen würden...'

Van Tommels
16.04.2009, 21:19
Juan lachte leise auf. "Brüderliche Bande...ein Haufen Nekromanten mit einem Anführer, der glaubt, Agenten wären Assassinen....", murmelte der Rothwardon, hob langsam die Hände und schlug die Kapuze zurück.
Aus wachen Augen blickte er sein Gegenüber an, sein Gesicht verriet keinerlei Emotion. "Zum Glück wurde mir dies noch rechtzeitig bewusst, aber auch nur, weil ich meine Ehre höher eingeschätzt habe als mein eigenes Leben, welches ich jetzt hiermit vielleicht verwirkt habe...", und er nickte zu dem von ihm massakriertem Mönch.
Dann kniete er sich hin, packte Tantchen an den Schultern und zog sie hoch, sodass sie jetzt wenigstens auf dem Boden saß und nicht lag. Juan schwieg dabei und hielt sie weiterhin an den Schultern fest, damit sie nicht wieder zurücksank. Dann meinte er leise: "Es tut mir leid...". Dabei beließ er es, denn mehr fiel dem Agenten nicht ein.
Juan blickte dann wieder auf und zu Arranges hin. "Mit eurer Kampfeinlage habt ihr jedoch dafür gesorgt, dass jetzt wahrscheinlich die gesamte Festung Bescheid weiß. Wir sollten die Leichen verschwinden lassen, die Kampfspuren sind sowieso nicht entfernbar, aber damit wir reden können und ich mich vielleicht erklären kann. Ihr nehmt eure 'Beute', ich nehm die meine", nickte er zu den beiden Mönchen, "...und dann folgt ihr mir hinunter, ich habe da ein Zimmer..."

Lobstercookie
16.04.2009, 21:27
Als Tantchen ihr Gegenüber erkannte, sich einiger Maßen gefasst hatte und der Mann sein Gespräch mit Arranges geendet hatte, sich daran aufmachend, die Leiche zu entfernen, schlug sie ihn mit der flachen Hand ins Gesicht. "Spart Euch eure miesen, kleinen Entschuldigungen! Wie könnt Ihr nur? Ihr dreckiges, kleines Schwein!"
Tantchen war außer sich. So behandelte sie niemand.
Selbst Ararchron hatte ihre Hand zu spüren bekommen, als er versucht hatte...sie verdrängte den peinlichen Gedanken.
"Erst so unscheinheilig tun! Ein Agent also? Von wem? Ich traue Euch keine zehn Meter mehr über den Weg!

weuze
16.04.2009, 21:56
Als der Mann in Mönchskutte die Kapuze zurückschlug stutze Arranges und das Staunen war ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben.

Als er seine Mine wieder geordnet hatte erwiederte er: 'Korruptheit ist doch nichts neues, auch in den Abgelegensten Teilen Nirns werdet ihr das finden. Aber dass die Mönche hier Nekromantie betreiben und das nicht zu knapp, wusste ich nicht und war mir bis dato auch unbekannt und...' Er brach ab und schaute verachtend auf die Leiche neben sich. Als Juan die Bretonin loslies und sich daran machte sein Opfer wegzuräumen und sich eine schallende Ohrfeige einfing, musste der Nekromant unweigerlich grinsen. Hach wie schön... die Zärtlichkeiten einer wütenden Frau... sie sind es, die man in vollen Zügen genießen darf... Dann rückte er seine rampunierte Rüstung zurecht und kontrollierte sein Gehänge am Gürtel. Zum Glück führe ich nur Dinge mit mir, die stabil genug sind, solchen Strapazen standzuhalten... Er bückt sich und schaute angewiedert auf den riesigen Kadaver. In der Wunde an seinem Bauch hatte sich Blut und Wundsekret gesammelt, welches triefend über den Rest des Körpers floß, als der Kaiserliche den toten hochstemmte. Arranges sah zwar hager und schmächtig aus und obwohl der Hüne eine sehr umfangreiche Körperbreite besaß, war er doch nicht ganz so gewichtig, wie es der äußere Eindruck glauben machen wollte. Arranges ging den Mönch halb unterm Arm tragend, halb am Boden schleifend zu der Stelle, wo der andere lag und die Treppe in die Tiefe führte. Dann meinte er in Richtung des Agenten: 'Ihr habt wohl recht, wir sollten ertsmal schaune, dass wir hier wegkommen, ehe die anderen Wachen Wind von der Sache hier bekommen...'

Er wandte sich nocheinmal um. Und sagt etwas lauter an Tantchen gewandt: 'Braucht ihr Hilfe?'

Van Tommels
16.04.2009, 22:05
Juan nahm Tantchens Wutausbruch und auch ihre Ohrfeige reaktionslos zur Kenntnis und erhob sich. "Mehr als entschuldigen kann ich mich nicht, und auf Knien euch anflehen mir zu vergeben würde auch nichts bringen. Dass ihr mir nicht traut, klingt so, als ob ihr denkt, ihr würdet mir damit einen verbalen Schlag versetzen. Mitnichten, dass man mir über den Weg traut als Agent, dies schließt sich aus, ich bin es nicht anders gewohnt, wie ein Ausgestoßener behandelt zu werden.". Obwohl der Inhalt sehr nach ein wenig Selbstmitleid klang, machte Juans Stimme dabei den komplett anderen Eindruck; sie wirkte monoton. In der Tat berührte ihn Tantchens Handlung nicht im Geringsten, er hatte keine andere Erfahrung gemacht. Sobald man um seine Identität wusste, war er geächtet wie ein Untoter, aber selbst dem würde noch ein Nekromant Respekt zollen. Als Agent war er für die Drecksarbeit der Edelleute gut genug, aber dies kostete ihm persönliches Ansehen. Juan sah darüber hinweg, er kannte es nicht anders. Misstrauen und Abneigung bekam er in Städten fast täglich zu spüren, warum also sollte ihn diese verbale und körperliche Beschimpfung von Tantchen etwas ausmachen, oder warum sollte genau diese Frau, nur weil sie untot war, eine Ausnahme sein was die Behandlung von ihm anging? Zugegeben, ein Gefühlsausbruch war in dieser Situation vertretbar, aber genau dieses spontane Handeln sagt aus, was Personen wirklich denken. Warum also sollte Juan etwas anderes als Abneigung erwarten?
Der Rothwardon ging zu 'seinem' Mönch herüber und machte sich dann daran, sich aus seiner Robe zu schälen. Kurzerhand hob der diesen Fleischberg an, wickelte die Robe um dessen Hals, nachdem er den Dolch entfernt hatte, und rollte ihn so zur Seite. Dann nahm er die Kapuze vom Kopf und wische das Blut auf dem Boden auf, es war nicht allzu viel sodass dies problemlos gelang. Die vollgesogene Kapuze stopfte der Agent dann unter die Robe des Mönches. Juan erhob sich und warf sich, leise ächzend, den Mönch über die Schultern. Mein Rücken freut sich, was für ein Brocken, dachte er so bei sich. "Folgt mir....", meinte er kurz angebunden zu Arranges und Tantchen und ging dann als Erster langsam die Treppe hinab, ohne sich zu erkundigen, ob jemand Hilfe bräuchte. Wer Ohrfeigen austeilen und mich beschimpfen kann, kann auch allein laufen..., dachte er dabei süffisant und emotionslos.

Am Treppenansatz angekommen, tat Juan noch ein paar Schritte und stieß dann die Tür auf der linken Seite mit dem Fuß auf. Er trat in seinen Raum, ging bis an die gegenüberliegende Wand und hier warf er den Leichnam von seinen Schultern achtlos in die Ecke. Er seufzte nochmal, da nun endlich die Last von seinen Schultern genommen war. Juan drehte sich dann um, und nachdem Arranges und Tantchen eingetreten waren, wies er mit der Hand wortlos Richtung Bett, eine Geste, sich zu setzen. Er selbst blieb am Ende des Bettes stehen, wartete ab und versicherte sich nochmal, dass die Tür geschlossen ist.

Lobstercookie
17.04.2009, 12:39
"Warum glauben immer alle, dass ich Hilfe bräuchte? Ich bin mein ganzes Leben lang so gewesen. Wenn ich Hilfe brauche, dann sage ich es." Tantchen kam sich unglaublich zickig vor. Deshalb senkte sie den Kopf und sagt zu Arranges: "Verzeihung. ich bin etwas...durcheinander."
"Und Ihr...ich will Euch nicht beleidigen. Ich will einfach Eurem, in meinen Augen, sinnlosen Dasein Ausdruck verleien."
Sie blickte den Agenten wütend an. Als sie sah, wie er den eher breiten als hohen Leichnam in ein Zimmer schleppte, grinste sie innerlich.
Nachdem sie ihm in das Zimmer gefolgt war, was sie zunächst nur zögernd tat, ignorierte sie seine Geste und lehnte sich, die Arme verschrenkt, gegen eine Wand.

weuze
17.04.2009, 18:51
Arranges ließ die Aussage von Tantchen ersteinmal unquitiert. Er war eher darauf fixsiert, das Gewicht des Mönch zu ballansieren, während er die Treppe Juan folgend hinunter ging. Er trat nach dem Agenten in das Zimmer und ließ die Leiche mitten im Raum auf dem Boden liegen. Der Nekromant nahm die Einladung des Rothwardonen mit einem dankenden Nicken an, war er doch recht erschöpft von dem Kampf.

Er schaute erst fragend zu der Bretonin und dann schute er wardent zu Juan hinüber.

Van Tommels
17.04.2009, 19:30
Juan hatte Tantchens Rechtfertigung gar nicht mehr gehört, selbst wenn er sie mitbekommen hätte, würde er mit derselben Ignoranz darauf reagieren. Auch jetzt im Zimmer war es ihm egal, ob Tantchen nun stand oder saß oder was oder wen sie in ihm sah. Einzig der Beschwörer schien nicht so voreingenommen wie dieses zickige Weibsbild zu sein, aber auch dies war ihm reichlich egal. Er holte erst einmal tief Luft, stütze sich an den Bettpfosten und begann dann mit ruhiger Stimme zu erzählen. „Nun, wie ich bereits erklärt habe, bin ich ein Agent. Und zwar ein Agent des Kaisers, im Auftrag einer hohen Persönlichkeit an dessen Hof unterwegs. Wer mein Auftraggeber ist, werde ich euch nicht verraten, ich habe was das betrifft einen Eid geschworen, an welchen ich auch vorhabe mich zu halten. Wohl aber sollt ihr meinen Auftrag erfahren, denn es wäre angebracht, dass ihr erfahrt, weswegen ich hier bin. Und zwar wegen euch...“, und er blickte Tantchen an. „Meine Order lautete ursprünglich, euch zu observieren. Nicht mehr und nicht weniger. Desweiteren sollte ich den weiteren Befehlen des Festungsführers gehorchen, welcher sich aber für mich als Monster entpuppte. Aber dazu später mehr. Ihr, Namsy“, Juan sprach sie absichtlich und nicht ohne Hintergedanken mit ihrem wahren Namen an, denn sie sollte wissen, dass er sehr gut über sie informiert war, „habt anscheinend das Ungemacht einiger Leute erweckt, welche daraufhin sehr ausgiebig über euch recherchiert haben. Seht selbst...“, und er warf ihr eine Schriftrolle hin, sodass sie sie fangen konnte, auf der alle ihre körperlichen Merkmale und auch ein wenig von ihrer Hintergrundgeschichte inklusive einer sehr guten Zeichnung von ihr zu sehen waren. Dann drehte sich Juan zum Schrank und öffnete ihn. Während er sich seine Rüstung anlegte, erzählte er weiter. „Wie dem auch sei, schon bei meiner Ankunft hier und bei meinem ersten Zusammentreffen mit dem führenden Mönch war mir irgendetwas an dieser Festung nicht ganz koscher. Als ich dann meinen Plan, Namsy als unauffälliger Mönch zu beobachten realisiert hatte, ritt ich aus diesen Mauern um die Festung herum und benutze den Zuliefererzugang. Da allerdings wusste ich nicht, was mich erwartete. In diesen Katakomben befinden sich Berge von Knochen und Leichen, welche für etliche nekromantische Experimente verwendet werden. Dort unten wird einem, der mit diesen Künsten nicht oft zu tun hat, schnell übel...“, bemerkte Juan, wissend, dass er hier der einzige im Raum war, der so etwas nicht gewohnt war. „Aber ich bin sicher, dass das auch euch überrascht hätte...“, fügte er beiläufig ein und fuhr rasch fort, „...wie dem auch sei, ich beschloss, meine beruflichen Prinzipien treu zu bleiben, also mich nur auf meinen Auftrag zu konzentrieren. Dies funktionierte auch ganz gut, bis ich den Festungsführer auf dem Turm bei seinen Machenschaften überraschte. Ihr erinnert euch sicherlich an den Angriff, als ihr das Kloster verlassen wolltet. Dies war sein Werk, und wie mir schien, war er dabei noch lang nicht ausgelastet. Ich fing an zu zweifeln, und erst vor ein paar Stunden wurde ich dann vor die Wahl gestellt von ihm. Er ahnte, dass ihr in die Katakomben wolltet, und darum erteilte er mir den Mordauftrag, sollte sich sein Verdacht bestätigen. Ich weigerte mich, jedoch machte er mir bewusst, dass eine Weigerung, euer Leben zu beenden, dazu führen würde, dass ich Meines dafür lassen müsste. Ich denke, ich muss hier kurz eine Erläuterung anfügen. Als Agent unterliege ich der Richtlinie, meinen Auftraggeber Folge zu leisten, egal was er befiehlt. Zwischenzeitlich war dieser Auftraggeber wie erwähnt der Nekromant, aber wenn ihr wüsstet, von wem meine Order, hierher zu kommen, ursprünglich stammt, dann würdet ihr wissen warum ich um mein Leben fürchtete. Und vor dem Tod sind wir alle gleich, niemand kann mir erzählen, er habe davor keine Angst. Auch ihr nicht, Namsy...“, meinte er Richtung Tantchen. „Nun, ich war also zum Handeln gezwungen, und als ich euch das Messer an die Kehle hielt, erinnerte ich mich an meinen Kodex. Sicher, er besagt, dass ich Folge zu leisten habe, aber auch, niemand Unschuldigen zu schaden. Und da auch ich noch eine gewisse Ehre in mir habe, ihr mögt es kaum glauben“, bemerkte er zu Tantchen, „... entschied ich mich dazu, dass ich lieber mein eigenes Todesurteil unterschreibe als mit einem Mord weiterzuleben. Was ich nun auch getan habe. Man könnte sagen, dass ihr jetzt weiterlebt und ich zum Tode verurteilt bin, Namsy, aber ich erwarte natürlich keine Lobesrede darauf, auch kein Danke erwarte ich. Ich erwarte gar nichts von euch, ich bin für mich selbst verantwortlich, das war ich schon immer. Ich habe diese Konsequenz verursacht, ich werde sie tragen. Als Agent mag man mich vielleicht für ein gefühlloses Wesen halten, was nur darauf aus ist, seinen Auftrag zu erfüllen komme was da wolle. Das dachte ich bis eben auch, aber meine Treue hat Grenzen. Wenn mich der Nekromant nicht bekommt, dann mein Auftraggeber, in beiden Fällen ist das Resultat für mich dasselbe.“. Juan war fertig damit, seine komplette Ausrüstung anzulegen. Bei dem letzten Satz zuckte er gleichgültig mit den Schultern. Diese Geste könnte man als Hilflosigkeit auslegen, jedoch wirkte Juans ganzes Verhalten so gar nicht danach. Er klang im Gegenteil recht gleichgültig und auch keine Angst vor dem, was da auf ihn zukommen würde, war herauszuhören oder ihm anzusehen. Nun schwieg er und lehnte sich mit den Rücken und verschränkten Armen an den Schrank, abwechselnd zwischen Tantchen und Arranges hin und her blickend.

Lobstercookie
18.04.2009, 11:52
Tantchen hörte den Schilderungen des Mannes so lange nicht aufmerksam zu, bis er ihren Namen verwendete. Namsy. Innerlich fluchte sie. Doch sie wartete ab. Jedes Mal, wenn er sie so nannte, zuckte sie unmerklich zusammen, mit jedem Mal wurde sie wütender. Wenn er nicht gleich aufhört, bringe ich ihn um. Ich weiß nicht wie, aber ich bringe ihn um.
Er hörte nicht auf.
Als er geendet hatte, hielt sei es nicht mehr aus. "Nennt...mich nie wieder so! Ihr seid dazu nicht einmal annähernd berechtigt. Nicht einmal meine Eltern haben mich so gerufen. Ich wurde von Anfang an schon Tantchen genannt. Nur ein Person darf mich so nennen und die...ist tot!"
Tantchen hatte sich von der Wand gelöst und ließ sich nun wieder zurück fallen. Sie bebte vor Zorn. Dieser kühlte langsam auf ein, auch für sie, erträgliches Maß ab.
"Ihr wisst also mehr über mich, als ich gedacht hätte. Ich will nicht wissen wo her.
Aber immerhin...jetzt habe ich immerhin Kenntniss darüber, was hier passiert. Auch in Hinsicht auf mich. Hätte nicht gedacht, dass ich so wichtig wäre." Sie war ruhig geworden. "Und was nun? Ich nehme nicht an, dass wir einfach lieb und nett an die Tür diese Mönches anklopfen können und ihm die Kehle aufschneiden."

weuze
18.04.2009, 17:46
Arranges hörte dem Agenten aufmerksam zu und auch seine Wut über die Mönche, die seinen Lehrmeister der Freiheit beraubten, wuchs. Er war erstaunt, wie genau Juan über die Vorgänge, die Mönche und vor allem über die Bretonin bescheid wusste. Namsy, das also ist ihr richtiger Name...

Als der Agent geendet hatte bemerkte der Kaiserliche die Wut, die über Namsy herrschte. Er rechnete damit, dass sie dem Rothwardonen gleich an den Hals springen würde und spannte sich, um sie in diesem Falle zurückzuhalten. Doch sie entspannte sich wieder, als sie auf die Rede von Juan antwortete. Nachdem auch sie fertig war, ergriff der Kaiserliche in seinem nunmehr gesteigerten Hass gegen die Mönche, allerdings besser beherrschd, das Wort: 'Na was werden wir wohl tun? Obwohl ich eher gegen solche Hals über Kopf-Aktionen bin, aber ich würde sie am liebsten allesamt ausräuchern! Nicht nur, dass sie einen engen Freund und Lehrer gefangen halten, nein, sie sind in gewisser Weise auch noch eine ernst zu nehmende Konkurrenz für die Nekromantengemeinschaft, in deren Kreisen ich auch öfter verkehere. Es ist nicht so, dass ich einen Eid oder ähnliches geschworen hätte, der mir vorschreibt, für eben diese Zusammenkunft zu kempfen, aber mein Verstand sagt mir, dass das hier nicht nur ein feiger Haufen von Möchtegernbeschwörern ist, sondern auch noch eine Gruppe, die sich hinterhältig ihre Leichen besorgt!' Arranges war so erregt, dass er während er sprach sogar vom Bett aufsprang und mit den Fäusten in der Luft herumwedelte. Aber es war kein Hauch von Wut oder Aggression in seiner Stimme zu hören, eher eine seltsame Mischung aus Patriotismus und Pflichtbewusstsein.

Van Tommels
18.04.2009, 17:59
Der Agent war wenig beeindruckt von Tantchens Zurechtweisung, denn zum einen hatte er eine solche Reaktion beabsichtigt, und zum anderen war er der Meinung, wenn diese Person ihm keinen Respekt entgegen brachte, war er selbst dazu auch nicht verpflichtet. Er hatte zwar in seiner Ausbilldung durchaus alle Arten von höflichen Verhaltensregeln erlernen müssen, aber Juan sah sich hier nicht dazu angehalten, diese anzuwenden, machte doch diese Person davon auch keinen Gebrauch. Ein anderer Agent hätte vielleicht trotzdem darauf bestanden, aber Juan nicht, für ihn persönlich existierte der Grundsatz „Wie du mir, so ich dir“.

Mit ruhiger Stimme erwiderte er darum nur: „Ihr habt mir wenig zu sagen, Namsy. Weder besitzt ihr die Rechte dazu, noch verhaltet ihr euch entsprechend als dass ich eurer Bitte Folge leisten würde.“. Juan ließ seine Worte wirken, und fuhr nach einer kleinen Pause fort. „Und bildet euch nicht zu viel ein, eure Wichtigkeit scheint sich darauf zu beziehen, dass einige Leute eurer überdrüssig geworden sind, demnach scheint ihr nicht gerade die besten Verhaltensmuster zu besitzen, wie ich auch soeben erfahre in eurer Anwesenheit. Und was ihr nun tut, das ist mir auch bei Weitem egal, das müsst ihr wissen. Ich werde einen Teufel tun und euch unterstützen, für mich gilt jetzt nur die Rückkehr zu meinem Auftraggeber, was wohl der Nekromant zu verhindern versuchen wird. Euch scheint danach zu sein, ihn zu töten, damit will ich nichts zu tun haben, ein Mord reicht mir, und ich sehe es in diesem Fall auch nicht als unehrenhaft an, zu flüchten. Mir bleibt da nur zu sagen: Rache ist eine schlechte Motivation. Aber ich erwarte nicht, dass ihr das versteht.“. Der Rothwardon holte ein schwarzes Tuch hervor, griff unter das Bett und wickelte noch dort beide Bücher in das Tuch ein. Dann holte er das Bündel hervor. Die beiden müssen nicht auch noch um meine Beschäftigung wissen und mich womöglich verraten, sonst fall ich noch in endgültiger Ungnade ohne einen Funken Ehre. Juan erhob sich wieder und blickte von Arranges zu Tantchen. Eigentlich schade, ich dachte, ich könnte etwas von den Beiden lernen. Ich bin zwar ein wenig daran schuld, aber so wie der Charakter der Frau beschaffen zu sein scheint bin ich dafür nicht allein verantwortlich. Sie kommt sich so unglaublich wichtig vor, ich bilde eigentlich keine vorschnellen Urteile, aber sie ist eingebildet und auf sich selbst fixiert. Da ist der Beschwörer im Gegensatz dazu ganz anders. Nicht zu glauben, ich dachte die Frau sei mir sympathischer und der Beschwörer wäre der Unruhepol, und nun ist es genau andersrum. Verkehrte Welt, aber nichts ist so wie es scheint. Bei dem letzten Gedanken blickte er auf die verdeckten Bücher in seiner Hand. Nichts ist so wie es scheint..., dachte er abermals dabei.

Als dann auch Arranges geendet hatte, blickte Juan ihn nur ausdruckslos an. Alle beide sind sie auf Rache aus. Die Frau aus zaubereiabhängigen Gründen und der Beschwörer, weil er sich für das hinters Licht führen seinerseits rächen will. Beides keine sehr guten Motive, die einen Mord rechtfertigen. Auch für meine Tat gibt es keine Entschuldigung. Juan sagte nichts zu dem Plan des Kaiserlichen, sondern er schwieg, schließlich war er nicht in der Position, Ansprüche zu stellen. Dies hatte er auch nicht vor, denn er wollte im Grunde mit diesen Racheakten nichts zu tun haben. Der einzige Gedanke in seinem Kopf war die Rückkehr in die Kaiserstadt und das sich Stellen der Konsequenzen. Ob er davor noch mithalf ein Kloster auszuräuchern oder nicht, war im weitesten Sinne egal, vorbei war es sowieso, aber Juan erschien es ehrhafter, nicht mit einem Massenmord aus dieser Welt zu treten. Er wartete ab, was die beiden beschließen würden.

Lobstercookie
18.04.2009, 19:30
"Ich sagte, Ihr sollt diesen Namen nicht benutzen. Ich mag Euch nichts zu sagen haben, aber über mich bestimme ich immer noch selbst. Ihr mögt höher als ich in Eurer politischen Stellung sein, aber für mich seid Ihr nichts weiter als ein Stück Dreck. Wenn Ihr hier fallen solltet, werde ich alles daran setzen um Euren kleinen Ehrenkomplex zunichte zu machen. Und wenn Ihr nicht größer wärt als ich, dann würde ich Euch jetzt schon ins Gesicht spucken. Das ich nicht wichtig bin, ich meine Ihr habt Recht. Aber tiefe Verachtung, wie Ihr mir sie anscheinend gegenüber fühlt, oder auch nur das genervt sein empfinde ich als große Wertschätzung. Nicht, dass mir Eure Einstellung gegenüber wichtig wäre. Ihr seid arrogant. Euch interessieren die Geschehnisse um andere rein gar nicht. Ich bin vielleicht auch so, aber wenn man unsere Vorgeschichten bedenkt, unsere Kindheit, nehme ich an, dass man mir dies in gewisser Weise verzeihen kann. Aber was rege ich mich auf? Ich kann doch eh nichts daran ändern. Ich hoffe allerdings, dass Ihr entweder der Erste seid, der stirbt, oder der Letzte.
Ich werde diese verdammten Nekromanten suchen, denn wie auch Arranges ist mein Ziel, und war es schon immer, wenn auch in einem anderen Rahmen, die Erhaltung der Ehre dieser Praktiken und der Prakizierenden.
Ich bin schwach. Ich werde es nicht schaffen. Und ich habe Angst zu...sterben. Ich weiß nicht, wie mein Tod sein wird. Ich gehe jetzt."
Tantchen näherte sich der Tür. Dieser Name. Dieser Name. Er soll aufhören, oder...nein. Das ist einmal passiert und nicht wieder. Er ist es sowieso nicht wert. Wenn Ararchron noch leben würde, hätte er ihm die Zunge rausgerissen. Mit seinen Händen.

weuze
20.04.2009, 08:22
Das ist ja klasse, jetzt habe ich es mit einer hitzköpfigen Bretonin zu tun und mit einem Rothwardonen der hingegen seiner Rasse alles andere als eine kämpferische Natur aufweist... Aber allein kann ich gegen die Heiler auch nichts machen. Namsy geht einfach und rennt diesem Haufen unfähiger Mönche in die Hände und dieser Agent, wohlwissend um die schändlichen Dinge, die in diesem Kloster fabriziert werden, will sich einfach aus dem Staub machen... nein, so nicht! Der Hass von Arranges steigerte sich und er wollte die beiden auf seine Seite ziehen um mit ihrer Hilfe den Ring der Mönche zu zerschlagen. Blitzschnell griff er nach dem Arm der Bretonin und hinderte sie so am Gehen.

Er sprach mit beherrschter, aber etwas vorwurfvoller Stimme: 'Nun wartet doch einen Moment, man kann ja mit kaum einem von euch beiden einen richtigen Wortwechsel führen. Ihr rennt in euer Verderben und ihr,' damit wandte er sich an Juan, 'rennt davon. Bin ich der einzige, der versteht, dass dieses Kloster jede Art von Ehre und Daseinsberechtigung durch die Ausübung der Nekromantie verloren hat?' Er richtete das Wort wieder an die Bretonin: 'Ihr seid schwach, tot im weitesten Sinne und redet unzusammenhängenden Schwachsinn daher, aber wollt nicht einsehen, dass die Hilfe des Agenten uns von Nutzen sein kann? Wo ist euer Verstand? Die Intelligenz, die ich euch im Zuge unseres gemeinsamen Handelns hoch angerechnet habe? Es wäre weder ehrenhaft für überhaupt alle Nekromanten, noch besonders klug einfach drauflos zu kämpfen, mal ganz davon abgesehen, dass ihr nicht kämpfen könnt. Ihr könnt heilen, aber weder durch Zauber, noch durch Waffe anderen schaden und das wisst ihr. Ihr wäret mir, oder uns vielmehr von Nutzen, wenn ihr unseren Vitalzustand im Auge behalten würdet...' Er ließ sie wieder los, in der Hoffnung, dass seine Worte ihren Geist zum Arbeiten brachten.

Dann drehte er sich um und sagte zu Juan: 'Ihr kennt euch aus hier, besser als ich, obwohl ich dachte, die Festung zu kennen, aber wie schon gesagt, diese Katakomben waren mir gänzlich unbekannt. Ihr könnt uns helfen und obwohl ich euch glauben schenken mag, zweifle ich doch, dass ihr alles einfach hinnehmen wollt. Ihr habt sehrwohl Angst vor dem Tode, selbst wenn er gerechtfertigt wäre. Und gaz rein ist eure Weste trotz Eid auch nicht, jeder von uns handelt gegen den äußeren, oft vernünftigeren Einfluss. Ihr auch, ob es nun ein Mord während eines Auftrags ist oder etwas anderes, das spielt keine Rolle, ich wette, dass ihr schon öfter gegen den Kodex der Kaiserlichen Agenten gehandelt habt.'

Van Tommels
20.04.2009, 11:04
„Rachsüchtiges Weib...“, meinte Juan zu Tantchens Ansprache nur, und seiner Meinung nach waren auch nicht mehr Worte als die nötig, denn es sagte alles aus, was diese Situation beschrieb aus der Sicht des Agenten. Sie sieht in mir ein Stück Dreck und wünscht mit den Tod, aber will sich Mühe geben, meine Ehre in den Dreck zu ziehen? Was passt an dieser Geschichte nicht? Und sie hat Angst vor dem Tod und ganz offensichtlich ohne den Beschwörer nichts dem Nekromanten entgegen zu setzen? Was passt an dieser Geschichte nicht? Und ihre ach so bedauernswerte Vorgeschichte, herrscht sie nach Mitleid? Ja, das tut sie. Rachsüchtig, von sich eingenommen, keine Ehre im Körper. Warum versuche ich überhaupt, mit dieser Person zu reden, es hat doch sowieso kein Sinn. Ich werde mich wohl auf den wesentlich aufgeschlosseneren Beschwörer konzentrieren, denn diese Frau, die mich als nicht lebenswert hinstellt, ist es selbst nicht.

Dann lauschte er Arranges Kundgebung, überraschend direkt sprach er Tantchen auf ihre Hilflosigkeit an, und innerlich grinste er darüber. Doch als der Beschwörer das Wort an ihn, an Juan, richtete, gefror dieses innerliche Grinsen. Dieser Kerl wusste gar nicht, wie recht er damit hatte, aber der Agent ließ sich äußerlich nicht das Geringste anmerken. „Dass meine Wenigkeit keine Angst vor dem Tod hat, dies habe ich nie in den Raum gestellt. Natürlich empfinde ich schon eine gewisse Furcht davor, jedoch gehen mich die Geschehnisse in dieser Festung nichts, aber auch gar nichts an. Ihr begreift meine Lage nicht, werter Herr Arranges. Wenn ich mit dieses Gemetzel, welches stattfinden wird wenn ich euch helfe, überleben sollte und zu meinem Auftraggeber zurückkehre, dann wird mir mit Sicherheit ein noch grausameres Ende bereitet als wenn ich jetzt sofort zurückkehre. Warum? Das kann ich euch sagen. Ich bezweifel, dass mein Auftraggeber von alle dem hier nichts gewusst hat, und wenn ihr um den Einfluss jener Person wüsstet, dann würde sich euch jetzt an meiner Stelle dieselbe Frage durch den Kopf gehen.“. Dann straffte sich Juan. „Und wagt es nicht noch einmal, mir fehlende Ehre vorzuwerfen, das wäre meine Bitte an euch“, und er warf Tantchen einen Seitenblick zu der sagen sollte So trägt man Bitten vor. Dann fuhr er fort. „Als Agenten haben wir Auftragsdiskretion, egal welcher Art dieser sein sollte. Noch nie bin ich von dieser abgewichen bis auf diesen hier. Schicksal wird es sein, dass mir dieser einzige Fehler mich das Leben kosten wird. Was glaubt ihr, warum wir Agenten so unglaublich beliebt sind? Während unseres Auftrages rücken wir für gewöhnlich unseren eigenen Gefühle und Meinungen in den Hintergrund, um zur vollsten Zufriedenheit des Auftraggebers zu handeln. Was das betrifft, habe ich versagt, und da sollte ich jetzt alles nur noch schlimmer machen? Ihr habt keine Ahnung von den Mühlen der Politik, eure Nekromantie ist nur ein kleiner Randbereich, seid ihr einmal richtig tief drin dann wird euch der kleinste Fehler das Genick brechen. Ich bin seit meiner Geburt in diesen Mühlrädern, ihr könnt euch nicht in meine Lage versetzen. Da ist es jetzt vollkommen klar, dass ihr meint, ein Zerschlagen des Ringes würde meiner Ehre helfen. Im Gegenteil, solch eine Handlung würde den Rest davon zerstören. Jedem ist der Begriff Ehre anders definiert...“. Mit diesem Kaiserlichen kann ich wenigstens vernünftig reden, dachte er nach dem Ende seiner Rede.
Und er schloss mit einem Lächeln an, mit herausfordernder Stimme: „Und demnach habt ihr auch keine Daseinsberechtigung, wie dieses Kloster, Herr Nekromant?“. Dass er damit voll ins Schwarze treffen würde war ihm bewusst, aber er ließ sich seinen Triumph nicht anmerken. Nicht umsonst hatte er mit dieser Äußerung bis zum Schluss gewartet, sie sollte den Nekromanten schließlich vollkommen aus dem Nichts treffen. In der Konversation war er ausgebildet worden, und auch solche Nebensächlichkeiten sog er auf wie ein Schwamm um sie dann gegen seinen Gesprächspartner zu verwenden, wenn dies angebracht war.
Juan stützte sich dabei mit den Händen am Bettende ab und wartete, wie sich Arranges darauf rechtfertigen würde, denn dieser hatte sich mit seiner Aussage der Daseinsberechtigung selbst in's Aus geschossen.

weuze
20.04.2009, 13:46
Arranges hörte dem Agenten aufmerksam zu und zuckte zusammen, als er bemerkte wie er sich in seiner Rage vertan hatte, fasste aber sogleich wieder seine Haltung. Als der Agent geendet hatte ließ der Kaiserliche die Worte einen Augenblick auf sich ruhen. Er war eigentlich niemand, der große Reden schwang oder besonders begabt in der Disskusion war, aber die Rasse des Kaiservolks legte ihm trotzdem ein Talent zur gehobenen Konversation in die Wiege.

'Natürlich habe ich aus den Augen des Gesetztes kein Recht zur Existenz, aber ich im Gegensatz zu vielen anderen meiner Gilde, wenn ihr so möchtet, welche oft und öfter darauf aus sind, anderen ohne direkten Grund zu schaden, setze meine Fähigkeiten jedoch zu meinem Schutz und dem enger Freunde ein. Außerdem gebe ich mich nicht als Nekromant zu erkennen, was wahrscheinlich auch der Grund dafür ist, dass ich nicht den Anhängern von Manni Marco oder anderen kleineren Kulten dieser Art beitreten kann. Ich bin großräumig der einzige Nekromant, der ungebunden durch Cyrodiil wandert. Aber ich möchte nicht von mir prahlen und somit meinen Bekanntheitsgrad anheben, denn das würde zur Echtung bei vielen Nekromantengruppen führen. Eigentlich müsste ich euch umbringen, dich und die Bretonin. Auch der Mönch, der einzige hier, dem ich vetraue und der mich vieles gelehrt hatte, müsste ich eigentlich unter die Erde befördern. Ihr seht, ich bin in einer ähnlich verzwickten Lage wie ihr und dennoch habe ich es geschafft, mir mein Leben und die Maske der Teuschung vor Gleichgesinnten aufrecht zu erhalten. Nun gut, das mag hinterlistig sein, dafür funktioniert es. Warum soll etwas, das in eher kleinerem Maßstab seit Jahren hervorragend funktioniert, nicht auch bei den Staatsmännern des Reichs funktionieren? Mit dem Mord eines Unschuldigen, wie ihr den Mönch dort,' damit deutete er auf die Leiche in der Ecke, 'umständlich bezeichnet, habt ihr euch sowieso schon eurer Ehre entledigt. Dass ihr eurem Kodex nach nun keine Ehre mehr haben dürftet, ihr euch aber etwas anderes denkt, ist schlichtweg und einfach eine Illusion, die ihr euch erschafft um euer eidverseuchtes Gewissen zu beruhigen. Und mal ganz davon abgesehen. Was habt ihr jetzt noch zu verlieren? Ihr habt jetzt die Möglichkeit mit einem Mord am Hals, von dem euer Auftraggeber sicherlich über kurz oder lang erfahren wird, zurück zu kehren und eure Strafe entgegen zu nehmen, oder wir drehen das ganze ein wenig, wenn ihr uns helft diese Gruppe zu zerstören. Man könnte euer Ehrgefühl anheben und euch zu Ruhm verhelfen. Ganz zu schweigen, was mit allen externen Beteiligten an diesem Kloster geschehen wird... Ich glaube nicht, dass es im Sinne des großen Rates wäre, würde man einen Agenten, der eine rechtswidrige Gruppe ausgehoben hat, hinrichten.'

Lobstercookie
26.04.2009, 19:53
Tantchen konnte das Gespräch nicht mehr ertragen. Sie hatte das Gefühl, sich nur lächerlich zu machen, ein Wesen zur Schau zu stellen, dass sie selbst hasste.
Außerdem...es ging ja nicht um diesen Agenten. Sie hatte doch Wichtigeres zu tun. Nur, dass ich dies in letzter Zeit immer wieder außer acht lasse.
Sie wusste, dass dies wohl töricht oder unaufmerksam wirken musste, aber ihr hallten die seltsamen Geräusche in ihrem Kopf nach.
"Nun gut. Ich denke, dass ein Streit uns nicht wirklich weiter bringt. Wenn wir uns streiten....wenn wir uns streiten bringen sie uns wahrscheinlich leichter um, als wir uns denken können. Trotzdem...wir sollten uns langsam wirklich in Bewegung setzten. Obwohl...so wie ich sie einschätze, wissen sie eh bereits, dass wir hier sind. Und ich nehme an, dass sie das nicht gerne sehen. Allerdings...wir sollten uns darauf einigen, dass ich nicht mehr mit meinem Geburtsnamen angesprochen werde, in Ordnung?
Ich werde Euch wohl kaum Schaden zufügen können, aber ich denke nicht, dass Ihr jemand zickigen mit Euch herumlaufen haben wollt. Ich kann sehr zickig werden. Aber das wisst Ihr bereits."

Van Tommels
28.04.2009, 11:18
„Ihr vergesst, dass ihr auch eine rechtswidrige Person seid, euch müsste ich demnach auch liquidieren. Aber dies liegt nicht in meinem Ermessen, denn in den Kreisen, in denen mein Auftraggeber verkehrt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er der Einzige ist, welcher involviert ist. Somit wird man mich nicht mit Lob überschütten, sondern sich meiner schnellstens entledigen, denn niemand braucht einen unloyalen Agenten, welcher auf eigene Faust handelt.“. Juan schwieg und stellte Überlegungen an. Ohne Kampf werde ich diese Festung nicht verlassen können. Im Grunde bin ich berechtigt, diese Mönche und Arranges und die Frau zu töten, denn sie sind schließlich allesamt mit der Nekromantie verbunden. Andererseits hindert mich mein Gewissen daran und die Tatsache, dass die Geschehnisse hier im Kloster dem Hohepriester mit ziemlicher Sicherheit alle bekannt sind. Dass ich bei seiner Auslöschung helfe wäre nicht in seinem Sinne. Ebensowenig, wenn ich die beiden hier von ihrem Vorhaben nicht abbringe oder sie aufhalte. Aber Aufhalten kann ich sie wohl nur mit noch einem Mord. Blut wird sowieso fließen, nur wessen steht noch nicht fest. Und wenn ich alle, welche mit der Nekromantie zusammenhängen, auslöschen will, dann müsste ich mich selbst eliminieren. Der Rothwardon dachte an den Inhalt seines Bündels, speziell an die Bücher. Dann blieben seine Augen an Tantchen hängen. Namsy. Seltsamer Name ist es, und dass sie so allergisch darauf reagiert, da könnte mehr dahinterstecken. Aber ich bin nicht gewillt, es zu erfahren, schließlich ist sie mir sehr unsympathisch und eingebildet. Eingebildeter als ich selbst es bin, das möchte etwas heißen..., dachte er mit ein wenig Sarkasmus.
Juan musterte Tantchen, als diese sprach, und erwiderte dann trocken: „Wer hat denn an dieser Stelle gesagt, dass ich mit euch beiden ‚herumlaufe‘? Ich habe nur im Sinn, zurückzukehren zu meinem Auftraggeber.“. Der Rothwardon schob sich dann wortlos an der Bretonin vorbei hinaus in den Gang und blickte sich in der Dunkelheit um. Es herrschte völlige Stille. Mein Pferd befindet sich noch in den Katakomben. Wenn diese perversen Gestalten es nicht schon gegessen haben. Also muss ich nun den Weg hier hinaus allein finden. Sei‘s drum, dachte er, als ihm bewusst war, dass er schon ein paar Schritte allein gegangen war und ihm Tantchen und Arranges nicht folgten.

Juan kam zu einem der vielen Durchgänge in der Mauer. Bisher waren die Zimmer immer leer, aber in diesem hier rumorte es. Der Agent lugte im Halbdunkeln um die Ecke und traute seinen Augen kaum. Auf dem Altar, welcher etwas abseits stand, lag mit ausgebreiteten Gliedmaßen und aufgeklapptem Brustkorb der Leichnam eines Mannes, Blut lief in Rinnsalen das Altargestein hinunter. In der Mitte des Raumes, auf dem Boden und in der Mitte eines Pentagramms, lag ein blutiger Haufen. Juan identifizierte dies als die Eingeweide des Mannes, schließlich war dies am Naheliegensten. Davor und mit dem Rücken zum Eingang stand eine Gestalt in dunkelgrüner Robe, Magie ging von ihr aus, und das was von dem Körper zu sehen war, verriet, dass jegliche Fase unter Spannung stand. Die Gestalt begann zu Murmeln, undefinierbare Wörter, welche Juan aber glaubte schon einmal in einem der Bücher gelesen zu haben. Viel mehr aber erstaunte ihn die Tatsache, dass es eine Frauenstimme war. Eine Frau in einer Festung der Mönche? Nekromanten wohl eher, das revidiert dieses Argument..., dachte er leicht süffisant. Juan beobachtet die Frau. Der Raum füllte sich mit magischer Energie, die selbst für den nicht gerade magiebegabten Juan zu spüren war, kurz darauf waberte der Eingeweidehaufen und schien sich zu bewegen; er wuchs in die Höhe, und aus seltsamen Fortsätzen an den Seiten formten sich Arme und Beine, Knochen formten sich um den Bluthaufen, ein Kopf trat hervor. Schließlich, als die Nekromantin ihre Beschwörung beendete, stand im Inneren des Pentagramms ein Hüne von einem Zombie. Größer als ein durchschnittlicher Nord, breitere Schultern als ein solcher; der Gesamteindruck war furchteinflößend. Der Zombie blickte sich um, fixierte die Beschwörerin und stürzte sogleich mit Gewalt auf sie zu, die riesigen Pranken nach vorne ausgestreckt. Die Frau zuckte mit keiner Wimper, als das Monster plötzlich von dem Bann des Pentagramms aufgehalten und zurück in die Mitte geschleudert wurde. Seelenruhig schritt sie an ein Regal an der Seite und las in einem der Bücher, der Zombie, in dem Pentagramm gefangen, tobte und startete immer wieder Angriffe, welche jedoch an der Barriere wirkungslos verpufften.

Der Agent verfolgte die Szene mit ungläubigem Blick. Was wollten die Nekromanten mit solch einem rohen und unkontrollierbaren Monster anstellen? Eine Armee aufbauen? Absurder Gedanke. Wie gefesselt beobachtete der Rothwardon weiter, immer noch vorsichtig, nicht entdeckt zu werden.

weuze
28.04.2009, 13:04
'Ein wahres Prachtexemplar.' Sagte Arranges ruhig und so leise, dass die Beschwörerin in dem Raum nichts hören konnte.

Er hatte die Aussagen des Agenten unkommentiert im Raum stehen gelassen und nach einigen Augenblicken des Nachdenkens auch Namsy ebenso reaktionslos zurückgelassen. Er war dem Rothwardonen unauffällig gefolgt und schaute nun an ihm vorbei in den selben Raum. 'Eine Frau habt ihr wohl nicht erwartet? Aber ich kenne diese Stimme nur zu gut. Obwohl man Frauen in einem Kloster mit Mönchen nicht erwarten würde, ist sie auch recht oft hier durchgekommen, als auch ich zugegen war und laut Aussagen einiger Mönche, die ich hier näher kenne, noch öfters hier zu Gats gewesen als ich...' Er hielt inne und beobachtete weiter das Treiben in dem Zimmer. Dann setzte er erneut an: 'Eine sehr unerfahrene Beschwörerin. Sie hat aber durchaus Talent, das muss man ihr lassen... allerdings... Erst einen Bannkreis, dann ein viel zu mächtiger Zombie und jetzt noch ein Kontrollzauber. Das wird sie zu viel Energie kosten, ehe sie den Zauber gesprochen haben wird, den sie nun wahrscheinlich sucht, wird die Kreatur wieder zusammenfallen.' Der Kaiserliche trat einen Schritt vom Eingang des Zimmers zurück und plötzlich viel ihm die kleine Ungereimtheit auf, welche sich zuvor in dieser Szenerie verbarg. Es ist fast schon wie ein Schlag ins Gesicht... Kein Beschwörer und sei er noch so unerfahren, würde Nekromantie in einem offenen Raum, selbst, wenn der Ort drumherum geheim ist, praktizieren. Sie ist vielleicht ungeschickt im Umgang mit den Kraturen, die sie ruft, aber sie deswegen als dumm einzustufen wäre sehr unvorsichtig.

Etwas gehetzt schaute sich Arranges in dem Gang um, aber er konnte in der Dunkelheit kaum etwas erkennen. Auch hören konnte man wegen dem Tumult, den der riesige Untote in dem kleinen Raum veranstaltete, nichts.

Lobstercookie
28.04.2009, 14:37
Tantchen war den Anderen kaum gefolgt, blieb noch ein wenig zurück, als sie dieses seltsame Kribbeln unter der Haut spürte, Magie war im Einsatz, nekromantische Magie. Ihr wurde kurzzeitig schwarz vor Augen und sie musste sich gegen die Wand stützen.
In dem kurzen Moment, in dem sie die Kontrolle verlor, gab sie erneut wieder die seltsamen Geräusche von sich, welche sie auch bei ihrem ersten Kontakt mit der nekromantischen Magie des Klosters ausgestoßen hatte.
Doch ganz gleich, wie stark die Wirkung war, sie ließ rasch nach, Hier verstand jemand wohl sein Handwerk nicht ganz. Oder war zu schwach.
Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie laut sie gewesen sein könnte. Besorgt sah sie sich um, aber es kam niemand, um nach dem Rechten zu sehen. Leise schlich sie den Anderen hinterher.

Van Tommels
30.04.2009, 11:24
Juan wollte gerade etwas antworten, was er in dem Buch aus der Bibliothek gelesen hatte, als durch einen Seiteneingang des Raumes ein Mann trat. Der Agent, der darüber dass Arranges und Tantchen ihm einfach gefolgt waren, ein wenig verärgert war, musterte den Neuankömmling. In der Dunkelheit war die pechschwarze Robe, ein rasierter Schädel und die bleiche Gesichtsfarbe zu erkennen. Man könnte ihn für den Nekromantenführer halten, jedoch nur auf den ersten Blick.

Der Mann musterte den Zombie. "Gute Arbeit, Isimar. Du kannst dich entfernen.". Die Frau tat wie ihr geheißen, legte das Buch weg und verließ den Raum durch den Zugang, durch den der Mann gekommen war. Der Zombie unterdessen war ruhig geworden und fixierte den Schwarzgekleideten, aber es schien ein gewisser Respekt vorhanden, denn das Monster schien schon beinahe demütig. Der Nekromant hob eine Hand, der Zombie fiel plötzlich auf die Knie. Auf weitere Handzeichen reagierte er beinahe lächerlich: er legte sich auf den Boden, drehte sich auf den Rücken, kroch auf seinen blutigen Gliedmaßen herum und erhob sich dann wieder, stand da wie zuvor, als der Nekromant die Hand senkte. Plötzlich fuchtelte der Mann mit den Händen herum, aus den 5 Ecken des Pentagramms stieg je eine Feuerkugel empor, und zeitgleich, als sie fast die Decke erreicht hatten stürzten sie zeitgleich auf den Zombie hinab. Dieser verhaarte regungslos, als warte er nur auf den Einschlag, welcher dann auch erfolgte. Mit einem lauten Krachen und einer grellen Feuerexplosion, die den gesamten Raum erhellte und Juan die Augen zusammenkneifen ließ, schlugen die Kugeln ein. Zurück blieb nur ein Häufchen Asche. Die Barriere löste sich plötzlich auf und der Mann verließ ebenfalls reaktions- und wortlos den Raum.

Selbst dem Agenten war aufgefallen, dass anscheinend keinerlei Konzentration nötig war, um den Zombie aufrecht zu erhalten. Er selbst war nicht in Beschwörungen bewandert, doch auch er hätte sich darüber gewundert, hätte er nicht das Buch gelesen, welches er aus der Bücherei gestohlen hatte. Darin hatte er erst letztends gelesen, dass ein Untoter, aus entsprechenden Überresten erschaffen, solange bestehen blieb, bis er zerstört wurde. Diese Überreste mussten nur zwei Voraussetzungen erfüllen: Sie mussten der Grundstoff für das entsprechende Monster sein und sie mussten frisch sein. Der offene Brustkorb verriet Juan, dass es frischer kaum noch ging. Für ein Skelett hätte dieser perverse Nekromantenring wohl das Fleisch von den Knochen geschält und einen frischen Knochenhaufen verwendet. Juan hatte fasziniert gelesen damals, aber das alles real zu sehen bereitete ihm doch Unbehagen. Diese Methode war ihm vorher auch unbekannt gewesen, und auch in Beschwörerkreisen war sie seines Wissens nach unbekannt. Diese Nekromanten schienen eine neue Art der Untotenbeschwörung entwickelt zu haben.

Jetzt blickte er hinter sich, Arranges direkt ins Gesicht; trotz Dunkelheit schien der Agent alles zu erkennen. Er war froh, dass er vorhin in seiner Überraschung nichts von seiner Kenntnis über diese Art der Beschwörung kund getan hatte, denn damit hätte er sich verraten. Stattdessen musterte Juan jetzt den Beschwörer kalt und sah auch an Arranges vorbei, dass Tantchen anwesend war. Wieder fixierte er Arranges. "Warum folgt ihr mir? Was versprecht ihr euch davon? Ich helfe euch nicht bei eurem Vorhaben, wie oft noch", flüsterte trocken seinem Gegenüber zu. Das reinste Irrenhaus hier.

weuze
30.04.2009, 12:26
Auch Arranges hatte das Schauspiel in dem kleinen Raum beobachtet und war verwirrd. Warum benutzen diese Beschwörer frische Leichenteile um einen Zombie zu beschwören? Entweder sie sind zu schwach in der Kontrolle über Kreaturen aus dem Reich des Vergessens, oder aber sie vermögen über ein mir und vielen anderen unbekanntes Wissen mit welchem sie auf diese Art viel stärkere und mächtigere Untote beschwören können. Aber das wäre mehr als unsinnig... kein Nekromant hat immer eine Leiche griffbereit um etwas derartiges zu rufen.

Dann drang Juans Frage zu Arranges. Er blickte geistesabwesend zu dem Rothwardonen und setzte nach ein paar Sekunden zu einer Antwort an: 'Ihr helft mir nicht direkt, aber wenn ich euch folge, dann werdet ihr mich, ob ihr es wollt oder nicht, hier unten herumführen. Früher oder später werdet ihr den Ausgang aus diesem Labirinth aufsuchen. Diese Beschwörer werde ich mir, wenn es die Situation verlangt, auch allein zur Brust nehmen.' Er machte eine kurze Pause und redete dann weiter: 'Ich könnte euch rein theoretisch auch gewaltsam zwingen, uns zu helfen, aber das wäre nicht in meinem Sinne. Stattdessen will ich euch nur noch eines sagen. Könntet ihr es mit eurem Gewissen vereinbaren, eine solche Organisation einfach ihrem Trachten nach Macht überlassen. Was wäre wenn diese Mönche plötzlich beginnen würden Bauern und Dörfer der Umgebung zu überfallen. Ländlicher Einfluss bedeutet Macht und eine Machtquelle wie diese würde eine ernsthafte Bedrohung für das ohnehin schon zerrüttete Kaiserreich darstellen... Solche Worte aus dem Munde eines Beschwörers zu vernehmen muss sehr seltsam sein, aber ich bin eben keiner dieser Nekromanten, die danach streben, das Imperium ins Chaos zu stürzen.'

Ich habe jetzt lange genug gerdet, das nächste wird sein, dass ich ihn doch noch zwingen werde uns zu helfen, denn allein könnte es mehr als schwierig werden, diese krankhafte Nekromantenvereinigung auszuheben...

Van Tommels
30.04.2009, 12:48
Der Rothwardon fixierte den Kaiserlichen mit starrem Blick. "Ihr könntet mich zwingen? Ich gebe zu, dass ihr ein mächtiger Magier seid, und mit Sicherheit verfügt ihr auch über eine gewisse Macht der Gedankenkontrolle, aber Obacht. Wenn ihr wirklich so bewandert darin seid wie ihr andeutet, dann wisst ihr sicher auch, dass es nur wenige gibt, die den Willen eines Rothwardonen brechen können. Ich zweifel nicht daran, dass es euch gelingt, den meinigen zu brechen, aber dennoch würde ich dies zuvor bemerken, wenn es sich andeutet. Und sollte es soweit kommen, ich schwöre euch, dass ihr eher einen Dolch in eurer Kehle habt als ihr es fertig bringt meinen Willen zu beugen.". Mit ruhigen, aber ernsten Tonfall fügte er an: "Und verlasst euch nicht darauf, dass ich euch nicht töte; schließlich würdet ihr mich direkt bedrohen. Die Nekromanten hier bedrohen mich nicht direkt und sogar nur im Weitesten Sinne indirekt. Also wenn ich nun schon für euch Fremdenführer spiele, dann haltet euch im Hintergrund, sodass ich euch nicht bemerke, verstanden?".

Juan wandte sich von dem Beschwörer ab, lugte noch einmal in den Raum und schlich dann leicht geduckt tiefer in die Katakomben hinein, als würden Arranges und Tantchen nicht existieren.

Lobstercookie
30.04.2009, 19:49
Lange Zeit hatte sie zugesehen und zugehört.
Das Spektakel machte ihr bewusst, was ihr Meister gesagt hatte. Sie waren ungewöhnlich. Sie waren anders.
Und das, was sie gehört hatte, ließ in ihr die unschöne Ahnung eines nahenden Konfliktes aufsteigen.
Sie schritt zu Arranges.
"Meine Güte!" flüsterte sie energisch. "Eben streite ich mich und jetzt müsst ihr beide euch gegenseitig bedrohen? Seid ihr von Sinnen? Nicht hier! Es wird gar niemand gezwungen. Und auch niemand umgebracht. Ohne Grund zumindest. Außerdem...wir sollten ihm folgen. Er ist der Einzige, der sich auskennt."

weuze
30.04.2009, 20:07
Arranges wollte gerade etwas erwiedern, als ihm Tantchen dazwischen redete. Mit einem Gesichtsausdruck, der größtes Vrblüffen zeigte, sah er auf die gering kleinere Bretonin neben ihm. Was denn... Ich stelle hier meine eigenen Spielregeln auf! Wut darüber, dass man ihm den Mund verbietet und der Agent sich als besonders störrisch im Chrakter erwies stieg in ihm auf. Aber fürs erste beherrschte er sich und schaute nur mit leerem Blick in die Richtung von Juan.

Wenn das hier so strukturlos weitergeht, dann müsste ich wohl doch mal etwas anderes ausprobieren. Schön dass der Agent denkt, ich könnte Gedankenlesen, aber warte nur, dich bekomm ich auch anders. Den Willen eines Rothwardonen zu brechen ist im Grunde nicht so schwer wie es ausschaut, man muss diesem sturen und kampfsüchtigen Völkchen nur zeigen, dass man ihnen im Gefecht überlegen ist. Anders als Orks geben sie dann auf und lassen sich nicht niederschlachten...

Van Tommels
03.05.2009, 11:26
Juan schlich den Gang weiter und kam schließlich zu einem ihm vertrautem Raum: Die Bibliothek. Er warf einen Blick zurück, und als er weder Tantchen noch Arranges entdecken konnte, atmete er erleichtert auf. Jetzt scheine ich die beiden los zu sein. Zumindest vorerst. Ich bezweifel, dass sie der Bücherei widerstehen können, wenn sie hier vorbeikommen..., und mit dieser Feststellung im Kopf schlich er an dem Durchgang vorbei und folgte dem Gang weiter in die Tiefe.

Nachdem er so eine Zeitlang im Dunkeln gewandelt und auch an einigen leeren Räumen vorbeigekommen war, bog der Agent um die nächste Ecke, aber sogleich zog er sich zurück und presste sich mit dem Rücken an das Gestein. Verdammt, Juan, du wirst zu selbstsicher, tadelte er in Gedanken sich selbst. Den Gang entlang hatte er eine Patrouille bestehend aus vier Mönchen und scheinbar einem Gelehrten auf sich zukommen sehen. Der Rothwardon blickte sich ein wenig hektisch um und erinnerte sich dann an einen leeren Raum, an dem er wenige Meter zuvor vorbeigekommen war. Schnell huschte er auf leisen Sohlen dorthin und presste sich, nachdem er den Raum betreten hatte, an die Mauer neben dem Durchgang. Dass es hier aber auch keine Türen gibt, dachte Juan ärgerlich, und als er die Schritte der Nekromanten näher kommen hörte, legte er fast automatisch die Hand auf sein Langschwert und zog es bereits lautlos halb aus der Scheide.

Seine Vorbereitungen sollten sich als umsonst herausstellen, denn die Patrouille ging ohne auch nur an dem Durchgang inne zu halten schnurstracks daran vorbei. Juan atmete leise aus, denn unbewusst hatte er die Luft angehalten. Er wartete noch, bis sich die Schritte entfernten. Das sah mir ganz danach aus, als gingen sie zur Bibliothek. Das wird Arranges und Tantchen nochmals aufhalten, wenn nicht sogar erledigen. vier Kampfmönche und ein Gelehrter, welcher womöglich noch der Magie mächtig ist? Wer weiß, wenn sie die Räumlichkeiten der Bibliothek ordentlich nutzen ist das durchaus leicht zu schaffen. Allerdings denken sie nicht so heimtückisch wie ich, ich bin Agent...., und Juan stellte Überlegungen an. Vielleicht sollte er ihnen helfen? Konnte er sie so einfach ihrem Schicksal überlassen? Er schob das Schwert zurück in die vorgesehene Halterung, löste sich von der Wand und trat in den Durchgang. Nachdenklich blickte er in den von Fackeln nur spärlich beleuchteten Gang in jene Richtung in welcher die Patrouille verschwunden war. Sollte er helfen oder nicht...

weuze
03.05.2009, 18:50
Während Arranges seinen Gedanken nachging und Tantchen dabei immer noch wütend anblitzte, machte sich der Agent leise in der Dunkelheit aus dem Staub.

Als sich der Kaiserliche dann zum Gehen wandte um dem Rothwardonen weiter zu folgen, stellte er etwas erschrocken fest, dass dieser verschwunden war. Verdammt... jetzt können wir wieder sehen wo wir bleiben... Harsch fuhr er die Bretonin an: 'Ich besitze wohl sehr viel Gedult, aber spätestens hier endet selbige! Jetzt haben wir auch noch den Agenten verloren. Ich habe keine Ahnung, wie man hier herauskommt und es wird nicht mehr lange dauern, bis wir von diesen Nekromanten verfolgt werden... Aber wisset: Ich werde hier keine Rücksicht walten lassen, wenn ihr also zu gebrechlich für den Anblick von Blut seid, dann geht wohin ihr auch immer wollt, ich für meinen Teil werde hier mal richtig aufräumen.' Arranges hatte Mühe, sich beim Reden zu beherrschen, aber man sah ihm deutlich an, dass er kochte vor Wut, die er sich wahrscheinlich selbst nicht so richtig erklären konnte.

Ungelenk, wie man es eher weniger von ihm kannte, tastete er sich an der Wand entlang ohne auf seinen verletzten Arm zu achten, welcher immer wieder unsacht an dem Gestein entlangschrammte. Doch der Nekromant war noch nicht weit gekommen, als er an einem Raum vorbeikam, der ihn mit unsichtbaren Fesseln fest zu halten schien. Er war schon an vielen türlosen Kammern vorbeigekommen und hat ihnen eher wenig Aufmerksamkeit geschenkt. In diesem jedoch erspähte der Beschwörer im schwachen Schein der wenigen Fackeln Bücher. Massenhaft Bücher. Er ging nocheinmal ein paar Schritte zurück und betrat dann die Bibliothek, die ihm sonst immer verschlossen war. Er stand mit weit aufgerissenen Augen im Türrahmen und staunte über die gewaltige Ansammlung schier unvorstellbaren Wissens, gefangen auf unzähligen Seiten. Man möchte meinen, dass es unmöglich ist für eine Person meines Charakters nach dem Ableben den Himmel zu betreten, aber ich würde mit Recht behaupten, dass ich selbigen soeben noch während meiner Lebtage betreten habe... Alles um ihn schien sich aufzulösen, für Arranges existierte nur noch die Bibliothek. Er war unfähig sich zu bewegen, er konnte nur noch starren. Seine Augen saugten sich regelrecht an den Folianten fest.

Wenige Augenblicke später Vernahm der Kaiserliche jedoch plötzlich Schritte im Gang vor dem Raum. Herrgott, dass man hier auch nicht in Ruhe sein kann. Aber diese recht überflüssigen Gedanken verflogen sogleich wieder, als der Beschwörer wieder in die Realität zurückgezogen wurde. Er reagierte blitzschnell. Mit der einen Hand zog er seine Silberklinge und mit der Anderen begann er magische Energie zu sammeln. Dann stellte er sich mit dem Rücken an die hintere Wand der Bücherei, so, dass er außerhalb der Lichtkegel der Fackeln war.

Lobstercookie
03.05.2009, 19:54
Von der plötzlichen, aggressiven Reaktion Arranges erschreckt, fand Tantchen erst keine Worte um zu parieren und da war der Nekromant auch schon verschwunden.
Sie folgte ihm langsam und als sie in dem Raum angekommen war, fühlte sie sich wie... zu Hause. Eine gewöhnliche Bibliothek hätte wohl kaum solch familiäre Gefühle ausgelöst, aber eine solch große...
"Das ist Wahnsinn...so viele Bücher. Ich will nicht wissen, was in ihnen steht, aber sie erinnert mich so an früher...Die meines Meisters war wohl auch so groß. Aber sie ist zerstört."
Ihr Blick glitt über die Buchrücken, beachtete Arranges gar nicht und zunächst interessierten sie auch nicht die Schritte, die in ihre Richtung kamen, doch als Arranges plötzlich aus ihrem Blickfeld verschwunden war, versteckte auch sie sich.
Von ihrem Versteck, in einer Nische des Raumes, konnte sie niemanden sehen, aber sie hörte wie die Schritte immer näher kamen.
Sie hörte auf zu atmen. Das konnte sie gut. Aber sie hatte Angst. Ihre Hand tastete nach dem Schwert.
Doch dann kam ihr eine bessere Idee. Sollte Arranges für sie kämpfen.
Und wieder schrie sie die seltsamen, untoten Laute heraus, die sie in den letzten Tagen wiederholt gerufen hatte.

Van Tommels
04.05.2009, 21:39
Ich übernehme jetzt einfach mal kurz den Part der Mönche, sowas wie ein Teil-SL, damit das alles besser strukturiert/nachvollziehbar ist. Aber nur für diese Situation/diesen Post hier.

Die Gruppe der Mönche schritt stillschweigend den Gang entlang Richtung Bibliothek. Erst vorhin hatten sie an einer Biegung einen Schemen gesehen, dies aber stumm als Schattenspiel abgetan. In diesem Gemäuer war so einiges nicht wie es schien, und wenn es kein merkwürdiger Schattenwurf einer Fackel war, dann eben einer der vielen Geister, die der Nekromantenführer durch die Festung schickte. Also nicht, dessen man Aufmerksamkeit schenken musste. Nun waren sie fast an der Bibliothek, was musste dieser Magier hier auch mitten in der Nacht ein bestimmtes Buch suchen.
Die Gruppe befand sich kurz vor dem Eingang, als sie Tantchens Schreien vernahmen. Oft genug wurden sie vor diesen Geräuschen gewarnt, und sie befürchteten schon, dass eines der Experimente entkommen sei. Zeitgleich zogen sie alle ihre Langschwerter und hielten in der Bewegung inne. Der Gelehrte jedoch hob die Hand. "Dies ist kein normaler Untote. Da, in der Bibliothek. ". Durch die vielen Bücher war der Raum gedämmt und erzeugte kaum einen Schall, somit fiel es auch den Mönchen nicht schwer, das Geräusch zu lokalisieren. Zwei von ihnen positionierten sich links vom Eingang, die anderen beiden rechts davon. Der Gelehrte fing an etwas zu murmeln,, kurz darauf fingen wiederum zwei der Mönche kurz an zu glimmen; der Magier hatte einen Unterstützungszauber gesprochen, welcher die physische Verfassung verstärkte [Lebensenergie festigen]. Nun stürmten die Mönche in die Bibliothek und blickten sich rasch um. Arranges und Tantchen zu entdecken fiel ihnen nicht schwer, wobei Zweitere einfacher durch ihr Schreien zu entdecken war. Ohne zu zögern rannten zwei der Mönche auf die Bretonin zu. Die anderen brauchten einen Moment, um sich zu orientieren. Arranges versteckte sich zwar im Dunkeln, aber das Glimmen beim Sammeln seiner Energie verriet ihn. Sogleich war auch er entdeckt und zog die anderen beiden Kämpfer auf sich. Der Gelehrte verblieb am Bibliothekseingang und fuchtelte mit den Händen, kurz darauf fing auch er an kurz zu leuchten, denn auch er spürte Magie in seiner Umgebung [Magieresistenz]. Allerdings waren da nicht nur zwei Personen, sondern mehrere. Mehrere? Nein...unzählige! Der Magier schaute sich verwirrt um, nicht mehr auf den Kampf achtend, griff sich an den Kopf und murmelte.
Kurz darauf schwebte hoch über Tantchen aus der Decke ein Ahnengeist und griff ohne zu überlegen, sie ebenfalls an. Neben Arranges aus der Wand schoss ebenfalls einer, aber er ignorierte den Beschwörer und die Mönche, auch er griff die Bretonin schnurstraks an. Immer mehr Schemen zeigten sich.

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Juan stand unschlüssig im Gang. Sollte er helfen? Sollte er nicht? "Ach was soll's, sie werden schon klar kommen, so schwach sind sie nicht...", murmelte der Agent vor sich hin und wand sich ab. Dann aber hörte er den Schrei den gang entlang hallen. Er fuhr herum und blickte in den dämmrigen Gang. Nichts zu entdecken. Was war das? Es klang unnatürlich. Juan zog aus Reflex sein Stahlschwert und hielt es in Angriffshaltung vor sich. Es wurde still. Griff jetzt ein Untoter an? Juan machte ein paar Schritte nach vorne, aber es herrschte noch immer Stille. Der Agent entspannte sich, aber just in diesem Moment huschte nur wenige Zentimeter vor ihm ein Ahnengeist links aus der Wand und verschwand blitzschnell gegenüber durch die Mauer. Juan erschrak sich und schlug beinahe automatisch danach. Die Klinge traf funkenschlagend auf die Mauer, und Juans Handgelenk schmerzte kurz darauf. "Was...", stammelte er, als kurz darauf noch ein Ahnengeist, etwas von ihm entfernt, denselben Weg nahm. Als er hinter sich blickte, bot sich ihm dasselbe Bild. Die Untoten schienen ihn gar nicht zu registrieren, sondern strebten zielgerichtet in Richtung Bibliothek, in die Richtung aus der der Schrei kam. Und sie sahen alles andere als freundlich aus. Ist das ein Angriff des Nekromanten? Aber warum greifen sie mich nicht an? Beinahe automatisch ging er schnellen Schrittes Richtung Bibliothek zurück, immer wieder huschte ein Schemen vor oder hinter ihm durch die Wände. Dann endlich, unzählige Ahnengeister später, kam der helle Schein des Bibliothekdurchgangs in Sicht.

weuze
04.05.2009, 23:43
Als die Bretonin anfing diese seltsamen Laute auszustoßen schaute der Kaiserliche etwas erschrocken auf. Dieses Weib wird uns noch ins Verderben reiten. Dachte er verärgert bei sich und verdoppelte seine Anstrengungen so viel Magie wie möglich zu konzentrieren. Seine Linke begann blauweiß zu schimmern und gerade wollte er eine Beschwörung sprechen, da wurde er einigen in Zauber gehüllte Gestalten in der Tür zur Bibliothek gewahr. Blitzschnell änderte er seine Formel. Noch während er dabei war, den Zauber zu sprechen waren zwei der 4 Mönche mit hochgerissener Waffe bei ihm.

Die ersten beiden Hiebe parierte er mit knapper Not, unter dem nächsten tauchte er hindruch, der vierte erreichte ihn nicht mehr. Als der zweite der Mönche gerade zum Schlag ausholte, ließ Arranges seine Klinge hervorschnellen. Das geschliffene Silber grub sich tief in den Brustkorb des Geistlichen. Augenblicklich war die Schwerthand des Nekromanten rot vom Blut. Nach einem kurzen Stöhnen sackte der Mönch schlaff zusammen... Aber nur, um kurz darauf wieder aufzustehen. Die Magie des Gelehrten im Eingang ließ ihn noch nicht sterben. Er griff mit seiner freien Hand nach der Schneide, welche aus seinem Körper ragte und zog sie heraus. In dem Griff, welche die Klinge einfach so entfernte, war eine Kraft, wie sie Arranges selten erlebt hatte und war daher für einen Bruchteil einer Sekunde irritiert. Lange genug, damit der eigentlich tötlich Verletzte ihm den Knauf der Silberklinge in den Bauch rammen konnte. Die Luft wich pfeifend aus Arranges Lungen. Er taumelte zurück und musste sich an einem der Tische festhalten, damit er nicht stürzte. So, jetzt reicht es mir entgültig. Ich bin niemand, der mit unfairen Mitteln kämpft, aber ihr zwingt mich ja geradezu... Während er den wankenden Mönch mit der klaffenden Wunde im Brustbereich fixierte, murmelte er ein paar wenige Worte. Der Halbtote begann, auf ihn zu zuhumpeln. Dann war der Gegner heran und holte Blut an Wänden und auf Möbeln verspritzend, aus. Doch noch bevor er die Klinge niedersausen lassen konnte wurde er davongeschleudert. Eine Feuerstrahl schoss aus der auf den Mönch gerichteten Hand des Nekromanten und zerfetzte den Unterleib des Mönchs, während dieser einige Meter zurückflog. Mit einem dumpfen Schlag kam er auf dem Holzboden zum Stillstand. Ungläubog schaute der zweite Gegner abwechselnd auf den Toten am Boden, dessen nach oben gewandte Seite, also der Torso und das Gesicht, kaum noch als solche zu erkennen waren. Er war die ganze Zeit dabei gewesen, seinem kämpfenden Kollegen den Rücken frei zu halten. Aber jetzt musste er sich ersteinmal selbst seiner Haut erwähren. Arranges hatte während dessen damit begonnen sich Hilfe zu rufen und ehe der Mönch realisierte, was sein Gegenüber machte, wuchs vor ihm ein Skelettkrieger aus dem Boden. Die Konzentration des Geistlichen war in den ersten Augenblicken so geschwächt, dass er nur wild nach dem Gerippe hieb. Dieses setzte sich seinerseits kaum zur Wehr und blockte stattdessen alles mit dem massigen Schild. Doch nach einigen Momenten wurde der Hass des Gegners stärker und mit ihm wuchs auch die Kraft, die Zielsicherheit nahm zu und 2 Volltreffer später zerfiel das Skelett. Arranges hatte nicht damit gerechnet, dass der Mönch das Skelett so schnell bezwingen würde und wurde jetzt völlig überraschend von einem Streich des Mönchs getroffen. Die Spitze der Klinge kratzte funkensprühend über das Mithrilhemd des Kaiserlichen. Der zweite Schlag traf ihn auf die Schulteplatte des verletzten Arms. Augenblicklich zuckte ein stechender Schmertz durch den schwer in Mitleidenschaft gezogenen Arm. Arranges riss instinktiv die schmerzende Seite zurück und lehnte sich nach hinten. Gerade noch rechtzeitig. Er Spürte noch den scharfen Luftzig, der durch das Schwert des Mönchs verursacht wurde, welches dicht vor seinem Gesicht vorbeischwang. Für einen Bruchteil einer Sekunde hatte der Nekromant Luft sich etwas neues zu überlegen. Das Leben retette ihm ein beschworener Skamp, der hinter dem Angreifer aus dem Nichts trat. Mit den klauenbesetzten Händen bearbeitete das kleine Ungetüm das Rückrad des Mönchs, sodass dieser mit einer schmerzverzerrten Grimasse von dem Kaiserlichen abließ und sich umdrehte. Arranges richtete sich stöhnend auf und schaute zu dem Mönch, welcher bemüht war mit dem unhandlichen Schwert den wendigen Skamp zu treffen. Die Ablenkung nutzte Arranges und rammte dem Geistlichen seine Klinge in den Rücken. Mit verdrehten Augen erlag sein Gegner der Verletzung.

Der Raum war erfüllt von unzähligen Ahnengeistern, die sich alle auf Tantchen zu stürzen schienen. Was zum... Was geht hier vor? Woher kommen nun diese Geister? Völlig verwirrd, aber immer noch blind vor Wut suchte er nach einer Lösung sich dieser optischen Übermacht zu entledigen. Und setzte dann zu einer Beschwörung an. Aber er fühlte nichts, keine Magieströme, die in seinem Körper pulsierten. Ach verdammter MIst! Mit diesem gedanken suchte der Kaiserliche verzweifelnd nach einem Trank, der dieses Problem lösen konnte. Er wurde fündig. Eine Phiole, in welcher sich eine blaugraue Flüssigkeit befand. Das wird reichen... hoffe ich... Damit kippte er sich den Inhalt in den Mund, schluckte, sammelte wieder Energie und flüsterte einen Zauber vor sich hin. Nur einen kleinen Augenblick später wurde die Bibliothek von einem unheimlichen roten Glimmen, das von überall gleichzeitig zu kommen schien, erhellt. Vor Arranges bildete sich eine Rote Kaskade und ein Schatten wurde in ihrem zentrum sichtbar. Und wenige Sekunden Später schälte sich ein wahres Monstrum von einem Daedroth aus der roten Wolke. Untote gegen Untote keine Chance... Oblivionkreaturen gegen Untote... Sieg für mich!

Lobstercookie
05.05.2009, 15:11
Sie hatte den Angriff erwartet. Sie haate auch erwartet, dass sie direkt auf sie losgehen würden. Warum nicht. Es war eine schlechte Idee gewesen. Aber...sie hätten sie so oder so gefunden. Vielleicht.
Sie sah Arranges beim Kämpfen zu beachtete die Mönche, während sie zwischen den Regalen rannte, um nicht selbst ins Zentrum des Geshehens gezogen zu werden.
Bald hatte sie Arranges aus den Augen verloren.
Als sich die Regale lichteten, musste sie feststellen, dass sie sich im Kreis einer Horde Ahnengeister befand, die alle auf sie zu kamen.
Sie wusste nicht, ob sich noch menschliche Verfolger hinter ihr befanden, aber sie musste es annehmen. Dennoch galt ihre Konzentration weder den Ahnengeistern noch irgendwen sonst, nur sich selbst.
Nein, nein, nein. DU verstöst nicht gegen deine EIGENEN Grundsätze. Selbst wenn du stirbst.
Danach sah es momentan auch aus. Sie würde sterben, hier und jetzt. Selbst als sie sah, dass Arranges wieder etwas am Beschwören war, änderte sich ihre Einstellung zu ihrer Lebenserwartung nicht.
Es ist die einzige Möglichkeit. Also, was willst du. Sie entschied sich.

Magie hatte sie, seit sie geboren worden war schon immer als seltsam empfunden, obwohl sie wusste, dass jeder über ein wenig davon verfügte. Eine mehr, andere weniger. Sie hatte sie auch einsetzen können-was hätte ihr Meister wohl mit ihr gemacht, wenn sie ihm wenigstens nicht in dieser Hinsicht dienlich gewesen wäre.
Sie wusste nicht, ob man das verlernen konnte. Es war lange her.
Beim ersten Versuch geschah gar nichts. Es war, als wäre einfach nichts mehr da.
Der Zweite Versuch ließ das Stechen in ihrer Brust wieder anfangen, stärker als zuvor. Verdammt. Du hast keine Magie mehr. Du bist fast selbst magisch. Oder was glaubst du, hält dich zusammen? Manchmal glaubte sie, in sich selbst ihren Meister zu hören. Sie schaffte es doch auch die Untoten halbwegs zu verwirren, warum konnte sie diese dann nicht einfach fortschicken. Weil ein anderer Wille dahinter steckt, schon klar.
Sie wollte wieder ihre "Besonderheit", wie ihr Meister es genannt hatte, dieses untote Schreien, benutzen, doch diesmal klang es anders. Vielleicht, weil sie in Panik war. Die Untoten hielten nicht. Sie kamen weiter auf sie zu. Nicht sie waren anders. Tantchen war es. Sie hörte ihren eigenen Puls nicht mehr. Sie konnte keine Atembewegungen erkennen. Dann verlor sie das Bewusstsein.

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Tantchens Körper bewegte sich. Er folgte einer Bahn, die er, obwohl sie nicht sichtbar war, dennoch wahrnahm. Und doch wieder nichts fühlte. Ihr Körper war leer. Er war tot. Ohne Seele. Die schlief.
Sie war nie Bewusstlos geworden, jedenfalls nicht lange genug, um diesen Zustand zu erreichen.
Langsam schlurfte der Körper auf die Untoten zu. Langsam, kontrolliert, statisch in seinen Bewegungen.
Es war die Angst gewesen. Keine Magie. Keine Überirdisch-Mächtige Kraft.
Es war der Fluch des Untot-Seins, den sie mit rumschleppte.
Sie wusste nicht was geschah. Ihre Hand zog das Schwert, dass sie bei sich trug.
Die Seele war fern, und der Körper erwachte zum ersten Mal aus einer Starre aus Gelübten, Erinnerungen und missachteten Fähigkeiten. Der Körper würde kämpfen. Und er würde keinen Schmerz fühlen-er würde kämpfen, bis er zerstört war-und Tantchen endgültig tot.

Van Tommels
05.05.2009, 16:13
Noch während der Rothwardon näher kam, wechselte er die Waffe. Genug hatte er über Ahnengeister gelesen und dabei zugeschaut, wie gegen sie gekämpft wurde, und nun war er froh, dass er bei seiner Ankunft hier ein neues Langschwert erhalten hatte, welches aus Silber bestand. Damals noch verfluchte der Agent jene Klingen, sie verformten sich viel zu schnell wenn man mit ihnen gegen ein richtig geschmiedeten Stahlschwert kämpfte, aber gegen Monster und Magisches aller Art waren sie erste Wahl. Darum revidierte Juan seine anfängliche Meinung im Innersten und war froh, die glänzende Klinge in der Rechten Hand zu halten. So stürmte er in die Bibliothek, und, was gar nicht seine Art war, vollkommen ohne sich vorher umzusehen.

Das Erste, was er erblickte, war der Gelehrte, welcher sich immer wieder verwirrt umschaute und im Allgemeinen nicht vollkommen anwesend wirkte. Die vielen Ahnengeister im Raum schienen seinen Willen, welcher vollkommen den Untoten zu unterliegen schien, auszuschalten, und unkontrolliert bewegte er sich. Anders als sonst zögerte Juan diesmal nicht, er war noch mitten in der Bewegung. Beinahe automatisch schlug er mit einer fließenden Bewegung das Schwert über seiner Schulter und duckte sich halb weg, als er bei dem Magier war. Gleichzeitig drehte er sich einmal um die eigene Achse, die ganze Bewegung wirkte einstudiert und zeugte von viel Geschick, im Grunde passte sie zu dem Gesamtbild eines Rothwardonen, eines Kämpfers. Die Klinge schnitt sich mit fast ihrer gesamten Länge quer über den Oberkörper des Gelehrten, sie war enorm scharf, schärfer als Juan erwartete. Während er die Drehung beendet hatte und weiterlief als wäre er nicht aufgehalten worden, warf es den Magier mit offenen Brustkorb zur Seite und auf den Boden, aber bei seinem Aufschlag war er bereits tot.

Erst jetzt erfasste der Agent Arranges an der gegenüberliegenden Wand. Ein zerfetzter Körper und ein Mönch lagen vor ihm, und gerade flößte er sich irgendein Gebräu ein, dennoch sah er ordentlich mitgenommen aus. Aber er hat sich gehalten, das habe ich von ihm mehr erwartet als von dieser Irren. Juan blickte sich hektisch um. Wo war sie eigentlich? Hat sie etwas mit diesen Ahnengeistern zu tun? Eben jene wurden immer mehr und schwirrten nur so durch den Raum. Arranges konnte sich selbst helfen, so sah es aus, also setzte der Agent seinen Weg zwischen die Bücherregale fort, in Richtung der Ahnengeister. Er hörte einen Radau, eben jenen, welchen Ahnengeister machen, wenn sie ihr Opfer angriffen. Aber dieser Ton war beinahe durchgehend, es musste sich um unzählige Schemen handeln. Juan kam ans Ende des langen Büchercanyons und stand jetzt auf einer recht großen freien Fläche. Hier wurden anscheinend die Bücher gelesen, denn es befanden sich viele umgeworfenen Tische hier. Etwas vor sich entdeckte Juan dann schließlich Tantchen. Viele Ahnengeister umgaben sie und griffen sie immer wieder mit ihren Blitzen an, und was machte diese Frau? Sie schlug mit ihrem Kurzschwert um sich, es sah beinahe ein wenig statisch aus, diese Bewegungen. Aber die Geister waren zu wendig als dass Tantchen sie auch nur eine Möglichkeit hatte, einen von ihnen zu treffen. Wieder und immer wieder flogen kleine Blitze durch die Luft und trafen Tantchen, deren Muskeln sich daraufhin verkrampfen. Daher eventuell die ungelenkten Bewegungen.

Hätte Juan einen klaren Moment gefunden, hätte er bestimmt überlegt, Tantchen ihren Schicksal zu überlassen, denn mögen tat er sie nicht wirklich, nein Schlimmer, in gewisser weise hatte er eine Abneigung gegen sie. Aber dabei zuzuschauen, wie jemand von Untoten getötet wird, mag vielleicht einen reinrassigen Nekromanten erfreuen, ihm aber schmeckte dieser Gedanke gar nicht. Ein weiterer Ahnengeist flog an Juan vorbei Richtung Tantchen, und blitzschnell schlug der Agent zu. Die silberne Klinge schnitt durch die Luft und durch den geist, als würde gar kein Widerstand bestehen, aber der Ahnengeist schrie auf und zerteilte sich, kurz darauf fand sich nur noch ein kleines Häufchen Staub am Boden. Der Rothwardon war überrascht, zu kämpfen ohne auch nur den geringsten Widerstand der Klinge zu spüren. Aber dennoch rief er nun einstudierte Bewegungen ab und führte sie einfach aus, ob nun Blut spritze oder Geisterstaub entstand, das war im Grunde egal. Jeder Schwertstreich ging fließend in den nächsten über, den Umgang mit dem Schwert beherrschte er Agent tadellos. Auf seinem Weg vorwärts Richtung Tantchen stellte er fest, dass die Ahnengeister zwar mit einem Schwertstreich zu töten waren, jedoch dies mit Masse versuchten wettzumachen. Aber irgendwie schienen sie Juan zu ignorieren, obwohl dieser schon einige von ihnen zurück in die Unterwelt geschickt hatte. Nun war der Rothwardon nur noch wenige Meter von der Bretonin entfernt, sein Schwert zerschnitt abermals 2 Ahnengeister, welche schon beinahe selbst unachtsam in die Schneide der Klinge flogen.
Juan machte wieder ein paar Schritte vorwärts und wollte sich bei Tantchen positionieren, um sie besser zu verteidigen. Aber dann geschah etwas, mit dem er nicht gerechnet hatte. Die Heilerin, welche immer noch mit dem Schwert herumfuchtelte, schien weder Freund noch Feind unterscheiden zu können, denn als der Agent beinahe heran war, schlug sie plötzlich mit ihrem gegen die Ahnengeister wirkungslosen Schwert auf ihn ein, Juan musste einen unplatzierten Hieb nach dem anderen abwehren, was ihm zwar keine große Mühe bereitete, ihn jedoch enorm irritierte. Warum Griff Tantchen ihn an? Er konnte nicht wissen, dass der Körper der untoten Frau in eine Art Raserei verfallen war. Die Ahnengeister schossen weiterhin mit ihren Blitzen auf Tantchen ein, und diese hatte nicht weiter zu tun als den Agenten zu attackieren? Metallklirrend wehrte der Rothwardon abermals einen Angriff von Tantchen ab. Ist sie jetzt vollkommen durchgedreht? Und was soll der leere Blick? Sie wird mich noch zwingen, sie zu töten! Und wieder parierte er einen von Tantchens Schwertstreichen mühelos.

weuze
05.05.2009, 16:56
Arranges staunte selbst ein wenig, als er sah, was er da beschworen hatte. Ich sollte die Mixtur etwas verdünnen... Bei Kreaturen mit eigenem Willen wie Dremoras, könnte ein solcher Energieschub unglücklich ausgehen. Er musste den Kopf in den Nacken legen, um den Kopf des Wesens vor ihm zu sehen. Das Daedroth war so groß, dass es mit dem Haupt fast die Decke berührte. Der massig Leib hatte mehrere Regale umgeworfen, als sich die Kreatur zu dem Pulk aus Ahnengeistern umdrehte.

Arranges brauchte nichteinmal groß den Befehl zum Angriff erteilen, denn ohne zu zögern stapfte das Daedroth los. Mit beiläufigen Bewegungen stieß es die Bücherregale beiseite, die ihm den Weg versperrten. Ein wahnsinniger Krach entstand, der alle anderen Geräusche untergehen ließ. Der Kaiserliche folgte der Spur aus gesplittertem Holz und zerrissenen Büchern. Dann hielt die Bestie an. Unschlüssig blickte sie auf den Mob aus Geistern, der sich wie ein grauer Nebel um Tantchen und eine weitere Person legte. Wer war der andere? Arranges gebot dem Monster Einhalt, stellte sich neben es und schaute angestrengt nach vorn.

Völlig verwirrd starrte er mit aufgerissenen Augen in die wogende Masse aus Schemen. Ein Rothwardon stand bei Tantchen. Aber was tat er da? Er ging mit dem Schwert gegen die Bretonin vor, zumindest sah es so aus. Er schwang die Waffe immer wieder in ihre Richtung. Aber auch die Ahnengeister attackierten Ausnahmslos die Heilerin. So, dann wissen wir wenigstens, von wem diese Untoten plötzlich kommen... Dachte der Kaiserliche grimmig. Mit einer beiläufigen Handbewegung gab er dem Monster neben sich an, was dieses zu tun hatte. er selbst blieb im Hintergrund und schaute sich nach den verbliebenen Mönchen um, konnte aber nichts sehen. Er wandte sich wieder dem Tumult zu und schaute zufrieden zu, wie das Daedroth die Anzahl der Geister schnell dezimierte. Mit zwei Feuerbällen riss die Kreatur rießige Schneißen in die Reihen der Geister, dann war es mit wenigen Schritten unter der Tobenden Menge und wütetet unter den Geistern. Die magische Präsents erlaubte es dem Monstrum mit den eigenen Pranken den Geistern zu schaden. Doch der Ansturm ließ nicht nach, immer mehr Schatten kamen von überall her, für jeden Ahnengeist, welcher zugrunde ging, kam augenblicklich ein neuer nach. Die optische Überlegenheit war zermürbend. Arranges bemerkte auch almählich, wie ihm die Kontrolle über seine Beschwörung versagte, aber er beschloss, die Kreatur noch so lange wie möglich zu erhalten.

Lobstercookie
07.05.2009, 21:15
Als Tantchen Juan angriff, hatte der Körper immer noch mehr Kontrolle als ihr Geist, obwohl dieser, aufgrund des kaum vorhandenen Rückngriffs ihres "Gegners", wieder mehr an Kraft gewann.
Während Juan einen nutzlosen Schlag um den nächsten parierte und der unkontrollierte Leib immer wieder aushohlte, kam wieder ein gewisses Bewusstsein in ihm, denn der einzige Gedanke, falls es denn überhaupt einen dahinter gab, war anscheinend die primäre Verteidung und nicht auf mehrere Gegner eingestellt, resultierend wahrscheinlich aus einer Art untotem Instinkt.
Gerade als sie erneut zum Hieb ausholte, wurde sie wieder "wach".
Sie erkannte auf Grund ihrer Verwirrung, die immer noch vorherrschte, Juan nicht und wusste auch nicht mehr, wo sie war, weshalb die erste, für sie komplett untypische Reaktion, die der Besorgniss war.
"Meine Güte," brabbelte sie müde vor sich hin "seid Ihr verletzt?"
In einer nutzlos-hilflosen Geste streckte sie vorsichtig die Hand nach dem Mann aus, der zurück wich, bevor sie begriff, dass sie immer noch das Schwert in dieser hatte.
Beschämt ließ sie die Hand sinken. Immer noch erkannte sie ihn nicht, obgleich ihr das Gesicht bekannt vorkam.
Und erst dann wurde ihr die Situation bewusst, in der sie steckte.
Ein riesiger Deadroth bahnte sich seinen Weg durch immer wieder erscheinende Geister. Sie wusste nicht, wer Feind oder Freund war, aber am liebsten hätte sie sich hinter dem Mann versteckt. Er schien sie jedenfalls nicht anzugreifen.
Was man von den Geistern nicht sagen konnte.
"Was ist hier los?" wandte sie sich zu ihrem Gegenüber, panisch, aber müde und erschöpft um sich blickend. "Ihr müsst mir helfen!"
Hätte sie gewusst, wer vor ihr stand, hätte sie das garantiert nicht gefragt, aber so blieb sie hilflos zurück und legte ihre momentanen Lebenserwartungen in die Hände jenes Mannes, den sie eigentlich missachtete.

weuze
07.05.2009, 22:37
Arranges schlug nun auch wild um sich und beförderte einen Geist nach dem anderen wieder in das Reich der Toten. Der Ansturm der Untoten nahm langsam ab, aber immer noch kamen zahlreiche Schemen zurch die Wände.

Durch letzte Anstrengungen befahl Arranges dem Dadroth durch einige Gesten, mit ein paar gewaltigen Feuerzaubern für Ruhe zu sorgen. Einige kleinere Explosionenen ließen den Raum hell aufflammen, Regale krachten zusammen und Papierfetzen flogen durch die Luft. Die wenigen Geister, die nun noch in den Raum drangen zogen sich gleich wieder rasch zurück, als sie die gewaltige magische Präsenz des Daedra bemerkten. Dann zerstäubte der Körper des Monsters, wie Sand vom Wind davongetragen wird. Arranges trat zu der Bretonin und dem Rothwardonen. 'So! Ihr wolltet sie einfach erschlagen, während hier dieser Tumult herrschte? Ich glaube ihr würdet euch eine Hinrichtung im Namen des Kaisers wünschen, wenn ihr wüsstet, was ich jetzt aus euch mache...' Aber weiter kam er nicht, denn nun traten die Mönche aus dem Schatten des hinteren Teils der Bibliothek. Beide rannten sie mit gellenden Schreien und gezogenen Schwertern auf sie zu.

Ich dachte jetzt wäre Ruhe, aber diese Stümper sind hartnäckiger als ich dachte... Wutgeladen fuhr der Kaiserliche herum und wollte etwas beschwören, doch der Zauber gelang ihm nicht. Er war nun völlig kraftlos in dieser Hinsicht und konnte in nächster Zeit nichts mehr mit seinem magischen Wissen anfangen... gerade noch rechtzeitig duckte er such unter dem Hieb des einen hinweg und huschte hinter die beiden Geistlichen. Sie befanden sich nun Rücken an Rücken zwischen Arranges und den anderen beiden...

Van Tommels
08.05.2009, 20:12
Juan war im ersten Moment erstaunt, als Tantchen ihre Angriffe einstellte und ihn aus schon beinahe bittenden Augen ansah. Dieser Ausdruck vermochte so gar nicht zu ihr passen, aber der Agent ließ sich nur kurz irritieren. Diese Frau hatte ihn schließlich als ehrlos und nichts wert bezeichnet vor noch nicht einmal so langer Zeit. Wenn der Rothwardon eines konnte, dann sich den Inhalt von Gesprächen merken. Darum reagierte er auf die Bitte von Tantchen nur dahingehend, dass er sich auf das Ausschalten weiterer Geister beschränkte. Plötzlich und wie aus dem Nichts jedoch verschwanden die untoten Gebilde so rasch, wie sie gekommen waren, und einen Moment herrschte Stille.

Dann jedoch wurde Juan von hinten angesprochen, er erkannte dies als die Stimme Arranges. Dieser schien ihn nicht zu erkennen, er stand mit dem Rücken zu ihm, sonst hätte er wohl nicht diese Worte gewählt. Er hörte die Angriffsschreie der Mönche, Arranges ächzendes Ausweichen, dann erst drehte sich der Agent herum. Das Schwert hielt er locker in der rechten Hand und fixierte die beiden Männer. Einer war ihm zugewandt, der andere stand im Rücken seines Partners, Arranges zugewandt. Blitzschnell und in Sekundenbruchteilen tasteten die Augen des geübten Agenten die Position und die Haltung der Mönche an, rechneten sich die Abwehr- und Trefferchancen aus, achteten auf Mimik und Gestik. Und kamen zu dem Schluss: das alles würde sehr schnell Zuende sein. Er sollte recht behalten, denn ansatzlos aus dem Stillstand schnellte der Rothwardon vor.

In der Vorwärtsbewegung griff Juan mit beiden Händen den Griff des Silberlangschwertes und holte aus. Der Mönch, sichtbar überrascht, holte mit seinem schweren Zweihänder aus und schwang ihn seitlich in die Richtung des angreifenden Rothwardonen. Dieser duckte sich in seinem Angriff darunter weg, hielt das Schwert eisern fest und drehte sich. Mit voller Wucht traf er die ungeschützten Schienenbeine seines Gegners. Diesen riss es die Beine blutend nach hinten weg, er ließ seine Waffe los und schlug mit dem Gesicht dem Boden zugewandt auf. Aber damit war Juans Schwertstreich noch nicht beendet, denn die beiden Männer standen so dicht beisammen, dass die Waffe des Agenten ihren Weg fortsetzte und ihr Ziel schließlich in den Kniekehlen des zweiten Mönches fand. Diesem fiel schreiend die Waffe aus den Händen und er knickte nach hinten weg. Juan brach die halbe Drehung seines Körpers ab, schwang die Klinge in die andere Richtung in einem Halbkreis nach oben und in einer fließenden Bewegung bohrte sich die Spitze des Schwertes in Herzhöhe von hinten in den Rücken des zuerst gefällten Mönches. Dieser war schon tot, als Juan das Schwert gnadenlos und blutspritzend aus dem Leib unter sich riss. Der andere Mönch lag wimmernd auf dem Rücken und versuchte die Beine des Rothwardonen zu greifen, wahrscheinlich um ihn umzuwerfen.
Noch in der Bewegung des Herausreißen seines Schwertes holte Juan mit dem Fuß aus und trat dem am Boden liegenden Mönch mitten ins Gesicht. Seinen Gegner warf es benommen wieder auf den Rücken. Der Agent stellte seinen Fuß auf die Brust des Mönchs, packte das Schwert abermals mit beiden Händen und rammte es dann abermals genau auf Herzhöhe in dem unter seinen Fuß sich windenden Körper. Dieser bäumte sich daraufhin auf und erschlaffte dann augenblicklich.

Es herrschte beängstigende Stille im Raum, der Rothwardon hielt immer noch das Schwert fest, welches in den Körper unter seinen Fuß gebohrt war. In dieser Position kam er sich auf einmal wie ein Schlächter in Imponierpose vor, und er setzte den Fuß wieder auf den blutdurchtränkten Teppichboden. Kraftvoll riss er das Schwert aus dem Leichnam des Mönches und blickte zuerst zu Tantchen, welche immer noch regungslos dastand, und dann zu Arranges. Mit fast schon beängstigender Ruhe wischte er das Schwert an der Kutte des vor ihm liegenden Mönches ab, erhob sich dann wieder und ließ die Silberklinge zurück in die Scheide an seinem Gürtel gleiten. Wortlos bewegte er sich Richtung Ausgang der Bibliothek, besonders dicht an Arranges ging er dabei vorbei. Aber er sagte nichts. Er schwieg. Er erwartete keine Worte des Dankes, weder von dem Beschwörer noch von Tantchen, denn in sich drin war er damit beschäftigt, sich zu fragen, warum nur er sich schon wieder eingemischt hatte. Gerade von Zweiterer hatte er so etwas sowieso nicht erwartet. Wortlos und mit durch den Teppich gedämpften Schritten verschwand er in einer der unzerstörten Büchercanyons, und kurze Zeit später hatte er die zerstörte Bibliothek verlassen. Über den am Eingang liegenden Leichnam des Gelehrten war er einfach drübergestiegen, ohne ihm Beachtung zu schenken.

Dann war er wieder im Gang, welchen er nun schon das dritte Mal entlangging. Und er fragte sich abermals, wozu das gerade gut war. Wieder drei von ihm unnötigerweise Getöteten, die er auf dem Konto hatte. Schon wieder musste ich mich einmischen. Wem will ich was beweisen? Super, Juan, dir selbst, wie es scheint. Du hast es noch drauf, Glückwunsch, du hast einen Magier aus dem Hinterhalt und zwei langsame Kämpfer per Frontalangriff getötet, ohne dich auch nur ansatzweise treffen zu lassen und anstrengen zu müssen. Und dieser Arranges wird jetzt denken, dass er mich doch für seinen Rachefeldzug verwenden kann. Und Namsy, sie sieht in mir sowieso nur Abschaum, was dieser bittende Blick sollte weiß ich bis jetzt nicht. Wahrscheinlich nur Ironie. Endlich war er bei dem Raum, an welchem er sich zuvor noch versteckt und auch seine Bücher deponiert hatte.

Lobstercookie
09.05.2009, 21:51
Bei dem Angriff der Mönche hatte Tantchen sich einfach zusammengekauert, immer noch verwirrt von der Situation.
Als die Geräusche des Kampfes endlich verklungen waren, blickte sie Juan hinterher, der wieder verschwand. "Hey, wo wollt Ihr hin?" Schrie sie ihm hinterher, doch er hörte sie schon nicht mehr. Immer noch auf dem Boden sitzend, blickte sie sich um.
Als sie Arranges sah, auch ihn nicht erkennend, rappelte sie sich langsam auf. "Was...was ist hier los? Könnt Ihr mir sagen, was hier los ist?" Sie sah ihn flehend an.
Er hatte den Deadroth beschworen und der hatte einige Geister vernichtet, also konnt er nicht gänzlich böse sein.
Er schwieg, warum wusste sie nicht. Sie kam immer weiter auf ihn zugestolpert.
"Bitte, Ihr müsst mir sagen, was hier los ist!"

weuze
10.05.2009, 17:41
Arranges schaute nur verblüfft, als der Rothwardon sich zu erkennen gab. Völlig überrascht, dass der Agent die beiden Mönche so blitzschnell ausgeschaltet hatte, sagte er auch nichts, als Juan den Raum sogleich verließ.

Erst als Tantchen ihn immer energischer ansprach, lockerten sich seine Muskeln und er ließ den Schwertarm sinken. Nun registrierte er auch, dass sich Tantchens Geist gerade in völliger Umnachtung befinden musste. Nanu, was ist denn mit ihr passiert? Sie wird wohl etwas abbekommen haben... Arranges ging ein paar kleine Schritte zurück, als er sah, wie die Bretonin immer weiter in seine Richtung kam. 'Habt ihr einen Schlag abbekommen? Tut euch was weh? ... Wir klären zuerst den Zustand eurer Vitalität, dann sage ich euch was hier los war.' Sagte Arranges so beruhigend wie möglich nach diesem Kampf.

Er schob sein Schwert in die Scheide zurück und ordnete seine Montur, danach sah er wieder zu Tantchen.

Van Tommels
10.05.2009, 19:17
Der Rothwardon bückte sich schwerfälliger als eigentlich nötig nach dem kleinen schwarzen Stoffbündel in der Ecke des sonst völlig leeren Raumes. Am Boden verhaarte er, betrachtete die Bücher und hob sie schließlich auf. Als Juan den Raum wieder verließ, wandte er den Blick nochmals in den Gang, welchen er soeben entlang gekommen war, zuckte mit den Schultern und schlug dann den Weg tiefer in die Katakomben ein.

Als er so durch das schlecht beleuchtete Ganglabyrinth lief, ließ er das in der Bibliothek Geschehene noch einmal Revue passieren. Aber er kam zu demselben Schluss: Er wusste nicht, warum er sich schon wieder einmischen musste. Das ist keine gute Eigenschaft von mir.Das Seltsame ist, dass mir dies nie zuvor aufgefallen ist oder ich damit je zu kämpfen hatte. Diese ganze Geschichte ist nicht mehr normal, und das nimmt kein gutes Ende, soviel Einfühlungsvermögen habe ich.... Juan lief und lief, dort eine Kurve, da eine Kreuzung, hier eine Abzweigung. Als der Agent schließlich wieder mit vollem Bewusstsein in das Hier und Jetzt zurückkehrte, stellte er fest, dass er gar keine Ahnung mehr hatte, wo er jetzt gelandet war. Der Rothwardon hielt inne und blickte zurück. Dort waren zwei abzweigende Gänge zu sehen. Er blickte nach links; ein Gang in die Dunkelheit. Rechts führte eine Treppe tiefer nach unten, mit Fackeln war dort gespart worden. Und vor ihm sah er im fahlen Fackellicht drei andere Gänge vom Hauptweg abgehen. Verdammt, ich, ein Agent, hat sich verirrt. Und komischerweise kann ich mich auch nicht mehr erinnern, als ich damals den Zulieferereingang benutzte, welchen Weg wir genommen hatten. Skeptisch blickte Juan in die rabenschwarze Dunkelheit zu seiner Rechten. Diese flache Treppe führte nach unten. War nach unten nicht gut? Schließlich galt es einige Höhenmeter zu überwinden, und wer weiß, vielleicht haben die Mönche die Fackeln in diesem Gang gelöscht. Kurz entschlossen montierte der Agent eine Fackel von der Wand, sie hinterließ eine unausgeleuchtete Stelle im Gang. Und dann begab sich Juan eben jenem, nicht gerade einladenden Weg hinunter, ohne zu wissen, warum er dies eigentlich tat. Er verschwand hinter der nächsten Biegung, die Fackel vor sich haltend, es herrschte völlige Stille, sah man von den Wiederhallen seiner Schritte auf dem steinernen Boden ab. So lenkte ihn der abfallende Gang in die Tiefen der Katakomben.

Lobstercookie
10.05.2009, 21:28
Auf die Frage nach ihrer Gesundheit begann sich Tantchen unglaublich zu schämen. Sie wusste noch nicht mal, wer der Mann war und flehte ihn so um Hilfe an.
"Ich weiß...nicht. Ich weiß nicht mal, wer Ihr seid." Als sie das verdutzte Gesicht des Mannes sah, schämte sie sich noch mehr. "Aber ansonsten...ich glaube, es geht mir gut. Wer war der andere Mann? Kanntet Ihr ihn? Und diese Männer..." sie starrte auf die Überreste der Mönche "wer sind die? Warum greifen sie uns an? Ach...Ihr kennt mich ja nun auch nicht. Ich bin Namsy. Aber bitte, sagt mir jetzt, was hier los ist."

weuze
10.05.2009, 22:54
Oha, sie scheint wohl übel zugerichtet worden zu sein... naja kein Wunder, bei so vielen zwar schwachen aber nicht minder gefährlichen Geistern. Ob ich ihr wohl alles erklären soll? Ich werde erstmal sehen, wie es ihr tatsächlich geht... möglicherweise hat sie eine Verletzung am Kopf.

'Ah, ich bin Arranges.' Der Kaiserliche deutete eine Verbeugung der Höflichkeit an. 'Sagt, was macht ihr nur an so einem Ort? Wisst ihr überhaupt wo ihr euch befindet? Aber das spielt jetzt keine Rolle, Hauptsache ihr wurdet von diesen Kreaturen nicht ausgelöscht... dieser Mann, der Rothwardon, war ein... Freund von mir. Ein eigensinniger Haudegen aber immer da wenn man ihn braucht.' Log Arranges. Der Kaiserliche sah, wie er sie verunsichert hatte mit seinen Fragen. Er trat näher an die sichtlich erschöpfte Bretonin, um sie im Falle eines Schwächeanflugs stützen zu können.

'Ihr seid mitten in einen Kampf gelaufen. Diese Mönche hier betreiben hier eine... nunja sehr ungesetztmäßige Einrichtung. Und diese Leute wollen mich umbringen... fragt mich nicht warum, ich für meinen Teil war ihnen nie feindlich gesinnt.' Sagte der Nekromant halb wahrheitsgemäß, halb gelogen.

Lobstercookie
11.05.2009, 13:53
Sie hörte den Ausführungen des Mannes aufmerksam zu, zumindest so aufmerksam, wie es ihre Erschöpfung erlaubte.
"Nun, ähm, Arranges, ich kann mich nicht wirklich erinnern, hier her gelaufen zu sein...aber...ich bin ein wenig müde. Wo ist euer Freund denn hingerannt? Ich hoffe, ich habe Ihn nicht zu sehr vergrault...Manchmal bin ich so...eigentlich in letzter Zeit sehr oft...Seltsam, nicht wahr? Daran kann ich mich noch erinnern." Mit der Naivität eines kleinen Kindes grinste sie Arranges an. Als sie merkte, dass sie ihn nur erneut irritierte, stolperte sie langsam in die Richtung, die Juan kurz zuvor eingeschlagen hatte. Sie sah sich um. Dann winkte sie Arranges zu "Na los. Ich will hier nicht bleiben. Irgendwo muss Euer Freund doch sein. Ich nehme nicht an, dass Ihr ihn zurücklassen wollt?"

weuze
11.05.2009, 14:53
Hat ihr Gedächtnis verloren, aber diese überstürzende Art ist geblieben... ganz toll... 'Nun wartet doch einen Moment...' Arranges ging ihr zügig hinterher und blieb dann in dem Gang hinter ihr stehen. 'Ihr könnt doch nicht einfach davon laufen. Wir haben es hier mit Leuten zu tun, die nicht ganz normal sind. Seid vorsichtig und bleibt besser hinter mir.'

Er stellte sich schützend vor dir Bretonin und bedeutete ihr mit einer Handbewegung ihm zu folgen. Arranges mobilisierte nochmals alle Energie, die er jetzt aufbieten konnte. Ich hoffe der Zauber ist mit so wenigen Ressourcen möglich... Er murmelte etwas unverständliches vor sich hin und für einen kurzen Moment schien es, als ginge eine matt glimmende Aura von ihm aus. Sogleich wurde sein Geist überschwemmt von Informationen. Alles was auch nur entfernt Leben ausstrahlte wurde als Reiz, als ungreifbare Wahrnehmung in seinen Verstand gespült. Der Kaiserliche musste erst stehen bleiben, um seine Gedanken neu zu ordnen. Dann ging er langsam weiter.

Nichts verdächtiges, weder irgendwelche Untote in der Nähe, noch jemand aus der Anhängerschaft des Klosters... Arranges konzentrierte sich so auf den Zauber, dass er gar nicht wahrnahm, wo er überhaupt langlief. Auch ob Tantchen ihm folgte oder nicht, war ihm jetzt egal, all sein Streben galt darauf, mittels des Zaubers sich vor weiteren Überraschungen abzusichern.

Immer tiefer drang der Nekromant in die Katakomben ein und die ohnehin schon mehr als lichte Beläuchtung nahm schließlich fast ganz ab. Und plötzlich merkte der kaiserliche eine Schwäche in den Füßen, Schlieren waren in seinem Blickfeld und er musste sich an der Wand stützen. Verdammt... ich kanns nicht mehr halten... ich bin am Ende. Dachte Arranges die Augen zusammenkneifend und die drohende Ohnmacht niederringend. Er löste den Zauber auf. Sofort wurde sein Verstand wieder klar und das Unwohlsein schwand. Noch ein kleinwenig länger und ich wäre auf unbestimmte Zeit hier gelegen... Dann sah er auch wieder klar, die ganzen fremden Gedanken verschwanden aus seinem Kopf und er wurde wieder seiner unmittelbaren Umgebung gewahr. Vor sich sah er einen Gang, der weiter geradeaus zu führen schien und rechts neben sich war ein Treppenansatz zu erkennen, der in die Tiefe führte. Doch schon nach wenigen Metern verschwanden die Stufen in einem schwarzen Schlund, der alles Licht restlos zu schlucken schien. Der Kaiserliche wandte sich in die Richtung aus der er gekommen war und suchte in der Dunkelheit nach der Bretonin.

Van Tommels
11.05.2009, 16:26
Der Rothwardon tappte die flache Treppe hinab, die Fackel vor sich halten. Er ging um eine Biegung, der Gang fiel weiter ab, dann kam noch eine Biegung. Der Agent bekam aus dem Augenwinkel im Fackelschein eine seltsame Maserung mit und hielt inne. Mit wachen Augen betrachtete er die nach magischen Runen aussehende kreisförmige Gravur in der Wand. „Komisch...“, murmelte er, wandte sich ab und ging weiter. Der Gang führte jetzt schnurgerade geradeaus und hatte auch keinerlei Steigung mehr. Gefühlte fünfzig Meter schlich Juan weiter, dann wurde ihm langsam aber sicher mulmig und er verfiel in Gedanken. Vor und hinter sich herrschte undurchdringliche Dunkelheit, welche nur von dem Feuer der Fackel durchbrochen wurde, somit betrug die Sichtweite nur mehrere Meter. Also so langsam glaube ich, dass ich falsch bin. Obwohl es nach unten geht, an solch eine Dunkelheit erinnere ich mich nicht. Ebenso diese Maserung vorhin. Ich glaube ich sollte umkehren. Aber gerade, als er den Gedanken zu Ende dachte, spürte er an seinem Fuß einen Widerstand. Ganz leicht nur, aber er bemerkte ihn. Durch seinen Kopf zuckte blitzschnell der Gedanke ‚Falle, beweg dich nicht‘, aber Juans Körper handelte anders. Der Fuß wollte den Widerstand durchbrechen und tat dies schließlich auch. Mit einem metallischen Geräusch wie das Reißen einer Harfensaite sah der Agent im dämmrigen flackernden Licht den Metallfaden reißen.

Dann ging alles ganz schnell. Hinter Juan knallte es ohrenbetäubend, für einen Moment waren seine Augen noch an dem Metallfaden gefesselt, welcher bei seinem Reißen noch einmal kurz aufgeblitzt hatte, das sah schon beinahe nach Magie aus. Dann aber fuhr er herum und blickte an das Ende des Ganges, von wo er gekommen war. Er erinnerte sich an die Maserung, die seltsame Gravur in der Wand. Jetzt wusste er, wozu sie da war, denn an eben jener Stelle hatte sich ein riesiger Feuerball materialisiert, welcher den gesamten Gang auszufüllen schien. Diese tödliche Kugel kam direkt den Gang entlang auf ihn zugeflogen, dabei gab sie ein lautes Dröhnen von sich. Juan handelte instinktiv. Er rannte. Er wusste weder, wie weit der Gang noch führte, noch sah er das Geringste vor sich. Er hoffte einfach, sich irgendwie retten zu können. Aber nur fünf Schritte später sah er seine Hoffnungen begraben, denn anscheinend hatte sich aus der Wand im Laufe der Jahre ein Stein gelöst und eben jener lag mitten auf dem Weg. Im Dunkeln sah ihn der Agent nicht und setzte in seiner Hast, so wollte es der Zufall, seinen Fuß genau auf diesen im Weg liegenden Stein. Juan rutschte weg und schlug der Länge nach hin, das Bündel mit den Büchern fiel ihm aus der Hand und rutschte vor ihm in die Dunkelheit. An der Helligkeit der Wände sah er, dass der Feuerball nur noch wenige Meter entfernt sein musste, er spürte die Hitze herannahen...und blieb einfach nur liegen, sich an die noch völlig kalten und feuchten Steinplatten pressend. Das war es dann wohl..., war das Letzte, was er dachte, dann war die Feuerkugel auch schon bei ihm.

Juan dachte er würde sterben und irgendwie wünschte er sich dies fast, denn obwohl die Kugel nur für den Bruchteil einer Sekunde über ihn hinweg fuhr, streifte die volle Hitze über seinen Rücken und die ungeschützten Arme. Seinen Umhang pulverisierte es sofort, das nicht brennbare Leder seiner Rüstung heizte sich blitzschnell auf und bildete eine Rußschicht; die stabile Kapuze hielt der Hitze sonderbarerweise auch stand, aber wärmte sich ebenfalls auf und brannte Juan auf seinem Kopf. Überall spürte er die Hitze, an den Beinen, dem Rücken, dem Nacken, dem Kopf, es brannte fürchterlich. Was ihn aber wirklich zu schaffen machte und ihn fast bewusstlos werden ließ waren die Verbrennungen an seinen Armen, denn diese waren vollkommen ungeschützt. Rüstung an den Armen hieße eingeschränkte Bewegungen, Juan war dagegen, sich dort Rüstungsteile anzulegen. Jetzt wünschte er sie sich so unwahrscheinlich, aber es war zu spät. Der Feuerball verbrannte die Haut an der Oberseite seiner Unterarme und Hände völlig, unsägliche Schmerzen durchfuhren Juan hier, nicht einmal Luft zu Schreien hatte er, da das Feuer der magischen Kugel den Großteil des Sauerstoffs im Gang verbrauchte, welcher sowieso schon nicht in Massen vorhanden war. Der einzige Grund, warum Juan überlebte, war die Tatsache, dass der Feuerball ungefähr einen halben Meter über dem Boden hinwegrauschte, ansonsten füllte er wirklich den gesamten Gang. Nachdem die zerstörerische Kugel über Juan hinweggefegt war, knallte sie in einiger Entfernung an das Ende des Ganges, welcher dort anscheinend wieder einen Knick machte. Es gab abermals eine laute Explosion, und der Feuerball war verschwunden.

Juan blieb regungslos liegen. Der Gang, welcher in seiner Gesamtlänge zirka einhundert Meter maß und in dessen Mitte sich der Agent ungefähr befand, war nun vollkommen schwarz vom Ruß der Feuerkugel; überall waren tausende und abertausende winzig kleine Flämmchen zu sehen, welche den Gang jetzt über die gesamte Länge matt beleuchteten wie winzige Kerzen.
Der Agent atmete flach, die Finger schmerzten ihm, als er sie bewegte, die Arme taten höllisch weh, als er sich aufstemmte vom Boden. Seine gesamte Rückseite war rußverschmiert und brannte ebenfalls wie Feuer, ein paar kleine Flämmchen befanden sich auch noch auf der Rüstung, welche aber sofort erloschen, als sich Juan bewegte. Er ächzte vor Schmerzen und blickte auf. Vor sich sah er den Gang sich erstrecken und dessen Ende, direkt vor sich hatten sich seine Bücher in ein Haufen Asche verwandelt. Das Atmen fiel ihm enorm schwer, denn abgesehen von den Schmerzen war die Luft heiß und schwer einzuatmen, da es einfach an Sauerstoff fehlte, welcher soeben verbrannt worden war. „Ich...lebe...noch...“, stöhnte er ungläubig, auf den Boden starrend. Die Hitze an seinem Rücken ließ langsam nach, jedoch nicht der brennende Schmerz von seinen Unterarmen abwärts. Im fahlen Licht wendete er schwerfällig den Blick dahin; die Arme waren vom Ruß verschmiert, darunter erkannte er schemenhaft viele Brandblasen.
Ächzend wuchtete sich Juan hoch und fiel dann mit dem Rücken gegen die Wand und rutschte sie wieder herunter, da seine Beine noch extrem wackelig waren. Hier blieb er sitzen und wartete, bis der pochende Schmerz an seinem Rückgrat nachließ, welcher durch das Dagegenfallen entstanden war. Dies passierte recht schnell, da die Verbrennungen auf dem Rücken minimal durch die Rüstung gehalten worden waren.

Das sind solche Schmerzen und so wenig Luft hier, ich lebe tatsächlich noch. Und meine Bücher sind hin. Meine Bücher. Juan du machst dir Sorgen um deine Bücher, und was ist mit deinen Armen? Mit deiner Haut? Mit deinem Leben? Er blickte sich in den mit kleinen Flammen übersäten und rußigen Gang entlang. „Den Knall hat man in der ganzen Festung gehört, oder wohl eher beide...“, murmelte er ausgelaugt und leise. Seine Ohren waren durch das Dröhnen und den Explosionen, welche in solch einem engen Gang besonders zum Tragen kamen, noch mit einem leichten Fiepen belegt, trotzdem versuchte er auf etwaige Schritte zu lauschen. Er legte leise stöhnend seine Hand auf den Griff eines seiner Schwerter und zog es langsam; die Schneide legte er quer über seinen Schoss und lehnte den Hinterkopf an die Wand. Die Hitze im Gang erschwerte immer noch das Atmen...

Lobstercookie
12.05.2009, 10:59
Als hätte Arranges es ihr befohlen, rannte sie hinter ihm her. "Ihr müsst Euch keine Sorgen um mich machen. Ich kann ganz gut auf mich selbst aufpassen." Mit großen Augen starrte sie ihn an, während er den Zauber sprach. "Ihr kennt Euch gut mit Magie aus, nicht wahr? Ich habe das noch nie verstanden...es ist so kompliziert..."
Sie folgte ihm weiter und als sie in den Gang kamen und sie ihn nicht mehr so, rief sie mehrfach seinen Namen, bis seine Schritte ihr verdeutlichten, dass er noch da war.
Auf einmal ertönte ein Lärm, den sie in einem solchen Ausmaße noch nicht gehört hatte. Sie schrie panisch auf und klammerte sich mit beide Händen an den Mann vor ihr. "Meine Güte, was war das?"

weuze
12.05.2009, 13:26
Der Kaiserliche konnte sich nicht auf die Heilerin konzentrieren, während sie wiederholt nach ihm rief, er musste sich darauf verlassen, dass sie ihm gefolgt war.

Arranges erkannte in der Dunkelheit die Silhouette von Namsy, aber im gleichen Moment, als er sich schon zum Gehen wenden wollte, rauschte eine Welle aus ohrenbeteubendem Lärm aus dem Schacht rechts neben ihm herauf. Zwei gewaltige Schläge ließen die Mauern erzittern und hinterließen ein leises aber penetrantes Rauschen in Arranges Ohren. Aber mit dem Aufschrei der Bretonin wurde sein Gehör noch mehr in Mitleidenschaft gezogen.

Doch als er den angsterfüllten Klammergriff der Heilerin bemerkte, schluckte er die scharfe Entgegnung hinunter. Ja was denn ...?! Aber selbst auf sich aufpassen wollen... sicher... Einen Moment blieb Arranges so stehen ohne etwas zu sagen, damit sich Namsy wieder fing. Dann antwortete er: 'Ich könnte euch die Frage wesentlich besser beantworten, wenn ich etwas besser Luft bekäme...' Dann löste er mit sanfter Gewalt ihre Arme von seinem Körper und trat ein wenig zurück. 'So wie sich das angehört hat, war es mit großer Wahrscheinlichkeit eine Explosion. Aber von was ausgelöst... keine Ahnung.' Sagte er beruhigend.

'Habt ihr eine Waffe?' Dies fügte er nur an, um von eventueller Nervosität oder Angst abzulenken und um ihr Sicherheitsgefühl etwas zu heben, da Arranges ja wusste, dass sie nicht ganz wehrlos war.

Van Tommels
12.05.2009, 13:42
Hustend wartet Juan ab und blickte mit zusammengekniffenen Augen zu der Stelle, von der der Feuerball kam. Er wartete, dass jetzt jeden Moment eine Gruppe Mönche herbeigestürmt kam und ihn ohne Gnade tötete. Aber nichts geschah. In seinen Ohren fiepte es nur noch ganz leise, und langsam kamen auch seine Kräfte zurück; er erholte sich von dem Schock, was jedoch nicht die Schmerzen linderte. Der Agent war am ganzen Körper mit Ruß bedeckt. Halbherzig klopfte er sich auf den Lederpanzer, unterließ dies aber sofort, weil seine Hand daraufhin nur noch mehr pochte. Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, dass er wartete, es waren aber nur ein paar Sekunden. Juan spannte seinen Körper an und drückte sich nach oben; schließlich stand er leicht gebückt im Gang. Kraftlos hielt er sein Schwert fest, die andere Hand stützte der Rothwardon auf seinen Oberschenkel. Warum musste es hier auch so stickig sein.

Juan wusste nicht, wohin er gegen sollte. Dem Gang weiterhin folgen oder zurückgehen? Nein, zurück konnte er nicht, von da würden nur noch mehr Mönche kommen. Der Rothwardon drehte sich schwerfällig um und schlurfte langsam in die Richtung, in die der Feuerball geflogen war, der Gang kam ihm endlos vor als er so schwach von den unzähligen Flämmchen beleuchtet vor ihm lag. Juan setzte bedächtig einen Schritt vor dem anderen. Achtlos trat er in den Aschehaufen, welcher die Überreste der Bücher darstellte.

Lobstercookie
12.05.2009, 13:58
Als Arranges ihre Hände vorsichtig löste, lief Namsy knallrot an. Normalerweise passierte ihr sowas nicht. "Eine Waffe? Ja, die habe ich. Mein Vater hat mir beigebracht damit umzugehen, aber so gut bin ich nicht im Kämpfen. Wir sollten uns vielleicht beeilen. Es könnte Euer Freund sein, der verletzt worden ist."
Damit schob sie sich langsam an Arranges vorbei und lugte in die Richtung des Lärms.
"Was da wohl explodiert ist. Vielleicht war es Magie. Magie macht manchmal Fehler." kommentierte sie in ihrer fast kindlichen Naivität. "Und wenn hier böse Menschen rumlaufen, dann kann es doch sein, dass sie ihn angegriffen haben. Aber...könntet Ihr bitte vorgehen? Ich habe jetzt doch ein wenig Angst." gab sie zu und versteckte sich wieder hinter dem Mann.

weuze
12.05.2009, 14:49
Bei Dagon, was ist bloß los mit ihr... sie ist ja fast wie ein junges Mädchen... Arranges ließ, obwohl ihm unzählige dämliche Bemerkungen dazu eingefallen wären, ihre Schmesröte unkommentiert und schaute an ihr vorbei, die Treppe hinunter.

'Magie macht keine Fehler, nur der Zaubernde. Und ich hätte schon eine Idee, was das gewesen sein könnte, aber wir wollen den Teufel nicht gleich an die Wand malen.' Dieser Agent wird wohl gerade übel zugerichtet, ich werde mal besser danach sehen, dass er nicht einfach davonstirbt... 'Es wird wohl auch besser sein, dass ihr etwas Abstand zu mir haltet, wenn ich nun vorgehe. Nicht dass wir noch in eine Falle oder ähnliches laufen.'

Und damit ging er langsam und an der Wand entlangtastend die Treppe hinunter. Die Zeichen in der Wand, die Teil der Falle waren, erkannte der Kaiserlich nicht im Dunkeln, alles was er tun konnte war langsam gehen und darauf zu achten, die Treppe nicht im Flug hinter sich zu bringen. Unten angekommen bot sich ihm ein sehr skuriles Bild. Tausende kleiner Flämmchen im ganzen Korridor erehllten das Mauerwerk und den Boden. Vor dem dumpfen Schein der Lichtchen zeichneten sich die Umrisse einer leich gebeugte langsam dahinschlurfenden Gestalt im hinteren Teil des Gangs ab. Oh verdammt... Und ich habe weder Tränke, noch sonstwie die Kraft etwas nützliches herbeizurufen...! Arranges ärgerte sich innerlich und drehte sich dann so leise wie möglich zu Namsy um: 'Bleibt zurück!' Flüsterte er und deutete auf die Gestalt weiter vorn. Dann ging er voraus.

Wenige Schritte hinter der Gestalt blieb der Kaiserliche stehen. 'Ganz langsam umdrehen! Und keine Faxen bitte.' Bewusst laut, ließ er seine Klinge aus der Schwertscheide gleiten und hielt sie fest in der rechten Hand.

Van Tommels
12.05.2009, 15:09
Schon längst hatte der Rothwardon das Geräusch hinter sich gehört, denn Schleichen zählte wohl nicht zu Arranges Ausbildungen, auch wenn er sich noch so sehr anstrengte. Aber Juan war weitergelaufen, als ob er nichts bemerkt hätte, jedoch hatte er bereits das Schwert fester umfasst. Für einen offenen Kampf war er zu angegriffen durch die Brandverletzungen, aber wenigstens hatte er jetzt das Überraschungsmoment auf seiner Seite, denn der Unbekannte hinter ihm dachte mit Sicherheit seinerseits dass er sich 'angeschlichen' hätte.

Kaum wurde Juan von hinten angesprochen und er hörte das Ziehen eines Schwertes, ging alles relativ schnell. Der Agent hob plötzlich das Schwert, drehte sich blitzschnell um und schwang die Klinge in Arranges Richtung. Juans Waffe prallte auf die von dem Beschwörer, welcher noch inbegriffen war, sein Schwert in eine richtige Position nach dem Ziehen zu bekommen. Die Kraft des Schlages wirkte beinahe wie ein Hebel auf die Hände, welche die Schwertgriffe hielten. Juan schlug es die Waffe aus der von Brandwunden malträtierten Hand, sie fiel nach dem Treffer klirrend zu Boden, und nun er stand unbewaffnet und vollkommen ver- und ausgebrannt vor Arranges. Erst jetzt erkannte er sein Gegenüber, aber in diesem Gang fehlte es zum einen weiterhin an Luft und zum anderen fiel Juan nichts besseres ein da er noch mit den Schmerzen kämpfte, darum presste er einfach nur "Ach ihr...." hervor und stützte sich mit einer Hand an der Wand ab.

weuze
12.05.2009, 16:19
Arranges registrierte die Bewegung von Juan gar nicht, so schnell wurde sie ausgeführt. Die Wucht prellte ihm das Schwert aus der Hand und Schmerzen rasten durch seine Hand.

Reflexartig zog er den Arm zurück und starrte sichtlich überrascht auf den Rothwardonen. 'Was macht ihr hier und wer hat euch so heftig mitgespielt?' Eine Falle... eine sehr miese noch dazu. Dieser Agent ist zu stark, als dass man ihn so überfallen könnte, das hat er in den letzten Stunden bewiesen. Aber wo und wie wollen sie nun uns zu Leibe rücken? Hier kann man sich nicht verstecken und Magie ist auch nirgens zu spüren... Er drehte sich leicht zu Namsy um und beudete ihr mit einer beiläufigen Geste, herzukommen. Sie ist schließlich Heilerin... und alles wird sie wohl nicht vergessen haben und ich werde derweil dieses dämliche Spielchen mitspielen, solange ich nicht weiss, wie sich die Lage weiter verhalten wird...

Lobstercookie
13.05.2009, 10:55
Als Arranges ihr befahl, zurück zu bleiben, ging es ihr nicht gerade besser, mehr noch, sie fürchtete sich nun. Die schlurfende Gestalt vor ihnen machte ihr noch mehr Angst.
Das Ziehen der Waffe gab ihr den Rest. Sie zog sich kauernd zurück ging in die Hocke und betrachtete verschreckt, wie die Gestalt sich ebenfalls bewaffnete. Die Waffen schlugen auf einander und sie schloss die Augen.
Erst, als sie die Beiden Männer miteinander sprechen hörte, öffnete sie sie wieder.
Sie satnd auf und shlich langsam zu ihnen. Nun erkannte sie die Gestalt. Es war der Mann, den sie wirkungslos mit ihrer Waffe bearbeitet hatte.
Sie lächelte "Immerhin haben wir ihn wieder gefunden, euren Freund. Aber..." sie wandte sich zu Juan "geht es Euch gut?" Besorgt musterte sie ihn.

Van Tommels
13.05.2009, 11:20
"Wer? Sagen wir eine etwas hitzige 'kleine' Kugel. Und was ich hier unten mache? Nun, wie es scheint suche ich ein niedliches gemütliches Gasthaus, um mich volllaufen zu lassen...", antwortete Juan süffisant auf Arranges Frage. Über diesen Sarkasmus von sich selbst war er wahrscheinlich mehr überrascht als sein Gegenüber es sein würde. Das kommt wahrscheinlich von den Schmerzen, anders kann ich es mir nicht erklären. Aber diese Frage von ihm war ja auch wirklich nicht gerade schlau ausgewählt.
Dann trat auch noch Tantchen dazu, total verschüchtert. Er betrachtete sie mit skeptischen Blick, welcher noch misstrauischer wurde, als sie was von 'Freund' redete. War er gemeint? Er, ein Freund von Arranges? Wie bitte? Die Frage von Tantchen gab ihm schließlich den Rest, am liebsten hätte er beiden sofort seine Faust ins Gesicht geschlagen für diese scheinheiligen Anreden. Sein Blick traf Tantchen eiskalt, als er erneut mit ironischen Unterton antwortete: "Nein, ihr seht doch dass es mir gut geht. Es ist wirklich schön hier, und ich finde es wirklich wunderschön, mir meine Gliedmaßen grillen zu lassen. Sieht man mir das nicht an?". Sein Gesicht machte eine abwertende Mimik, welche durch den Ruß überall noch skurriler wirkte. Schwerfällig bückte er sich dann nach seinem Schwert. Seine Arme brannten als würden sie jeden Moment abfallen und davonrennen wollen. Gib dir jetzt keine Blöße, beherrsch dich. Du hast den Willen dazu, und es reicht, dass man dir deinen Schock durch diese unkonventionellen Antworten anmerkt. Seine schmerzende Hand umschloss den Schwertgriff, und lautlos ausatmend ob der Anstrengung erhob er sich wieder. Seine Hände und Arme pochten so stark, dass er den Schmerz schon fast gar nicht mehr spürte, sondern sich ein Taubheitsgefühl ausbreitete. Dies machte es Juan einfacher, sich nur wenig anmerken zu lassen. Er warf den beiden vor sich noch einen geringschätzigen Blick zu und konnte erneut eine sarkastische Aussage nicht unterdrücken. "So, und nun suche ich besagtes Gasthaus", damit wandte er sich ab und humpelte mehr als er ging den Gang weiter, da er immer noch eine Spur unsicher auf den Beinen war. Bei dem ein oder anderen Schritt wäre er beinahe eingeknickt, aber der Willen des Agenten war nicht zu brechen wie es aussah; so stur wie nur ein Rothwardon es sein konnte. Juan wurde damit ohne dass er es wollte zum besten Beispiel dafür, warum sein Volk im Kampf so schwer zu schlagen war; Aufgeben war für seine Rasse ein Fremdwort, selbst wenn sie dabei vergaßen, was Logik bedeutet, denn in seinem jetzigen Zustand war der Agent wohl kaum in der Lage, anständig zu kämpfen. Dies aber war ihm offensichtlich egal. Zum einen bewundernswert, auf der anderen Seite äußerst idiotisch.

weuze
13.05.2009, 11:48
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass dieser Rothwardon ähnlich kaputt hinter der Stirn ist, wie diese Bretonin... aber verdammt nochmal warum scheint das vernünftige Denken momentan nur noch bei mir vorhanden zu sein? ... Was für ein Trottel, als ob man nicht sehen würde, dass der Rothwardon schon allein vom Äußeren her unmöglich länger kämpfen könnte. Vom zerstörten geistigen Zustand mal ganz abgesehen... Arranges verdrehte die Augen, als ihm diese Gedanken durch den Kopf gingen. Die Antwort von Juan ließ er unkommentiert. Ich kann nicht ordentlich mit jemandem kommunizieren, der nur noch vor sich hinsiecht, aber immer noch meint bei voller Stärke zu agieren...

Er wandte sich wieder an die Bretonin und wedelte mit der flachen Hand übers Gesicht. 'Man könnte meinen er wäre vor lauter Arroganz und Sturheit die Treppe heruntergefallen... Aber Rothwardonen, die auch halbtot noch meinen, laufen zu können, brauchen auch keine Treppe, wozu auch, geht immer schneller, wenn man mehr fliegt und purzelt, als läuft.' Sagte Arranges bewusst laut wobei er sich ein wirklich dämliches Grinsen nicht verkneifen konnte. Dann fügte er flüsternd hinzu, sodass es nur die Bretonin hören konnte: 'Seid vorsichtig, er scheint verstört oder gut geschockt, aber gefährlich ist er immer noch...'

Auch Arranges nahm sein Schwert vom Boden auf und ließ es in der Lederscheide verschwinden. Dann gab er Namsy mit einem Wink an ihm zu folgen und ging dann hinter dem mehr humpelnden als laufenden Rothwardonen her.

Lobstercookie
13.05.2009, 12:56
Namsy hörte Juan, der für sie nicht mehr als ein sehr seltsamer Mann war zu, ohne wütend zu werden oder einzuschnappen.
Nachdem er davon gehumpelt war und Arranges geendet hatte meinte sie nur ruhig, während sie Arranges folgte: "Ihr solltet Euch bessere Freunde suchen. Wie Ihr schon sagtet, er scheint nicht ganz dicht zu sein. Oder ein extremer Alkoholiker, wenn er hier nach einem Gasthaus sucht." Sie grinste. Dann fiel ihr etwas ein. "Ihr sagtet doch, dass die Mönche hier böse Absiten hätten...sind sie...Nekromanten? Ich kannte mal einen. Er war unser Nachbar. Aber angeblich ist er schon lange Tod."

Van Tommels
13.05.2009, 13:20
Juan ließ den Kommentar von Arranges unerwidert, ebenso Tantchens Gebrabbel, welches für ihn nicht wirklich Sinn machte. Ihm wären einige giftige Antworten eingefallen, aber zum Reden hatte er jetzt keine Lust. Er machte sich viel zuviel Gedanken darüber, warum er jetzt diesen Weg hier eingeschlagen hatte. Hatte ich nicht gesagt, dass ich hier falsch bin? Hier geht es doch nicht nach draußen, das ist der falsche Weg. Warum also hier entlang? Umdrehen kann ich nicht, die beiden hinter mir denken anscheinend, dass ich weiß wo ich hin gehe. Nein, Arranges, nicht in's Gasthaus. Ich will raus, aber das ist der falsche Weg. Endlich hatte der Rothwardon das Ende des von Flämmchen und Ruß gesäumten Ganges erreicht und bog schlurfend um die Ecke. Wasser wäre jetzt gut. Trinken, Waschen, die Arme und Hände kühlen.

Juan fand sich nicht mehr in der Festung wieder, zumindest schien es so. Anscheinend war er einige Meter in die Tiefe unter der Festung hineingelaufen, denn nun stand er auf einmal schwer atmend in einer großen Höhle, von welcher 2 Gänge außer dem, aus welchem er gekommen war, abgingen. Die rauen Felswände verrieten, dass es sich hier um eine natürliches Werk handeln musste. Während des Baus der Festung musste man auf diese Höhle gestoßen sein und sie mit dem Katakombensystem verbunden haben. Leuchtende Pilze säumten den Ansatz der Wände und tauchten die Höhle in ein helles, blaues Licht.
Der Agent lauschte und hörte auf einmal ein Plätschern. Wasser? Ruckartig blickte er sich um. Tatsächlich, zu seiner Linken quoll in einiger Entfernung aus einer Nische Wasser aus dem Fels und hatte sich dort im Laufe der Jahre durch das Gestein auf dem Boden gearbeitet. Hier bildete sich eine Art natürlicher Auffangbehälter. Juan ließ kraftlos sein Schwert fallen; klirrend polterte es auf den steinernen Boden, dies hallte an den groben Steinwänden wider. Aber das war dem Agenten egal; er stolperte auf das Kühlung versprechende Nass zu, fiel davor auf die Knie und tauschte, ohne mit der Wimper zu zucken, seine Arme bis zu den Oberarmen hinein.
Unsägliche Schmerzen durchzuckten ihn, abermals glaubte er fast ohnmächtig zu werden. Kein Ton drang zwischen seinen Lippen hervor, welche fest aufeinandergepresst waren; das Wasser färbte sch leicht dunkel, da sich er Ruß augenblicklich von den Armen Juans löste. Auf den Schmerz folgte dann das Abklingen dieser, das kalte Wasser half enorm. Der Agent wagte kaum, seine Gliedmaßen wieder herauszuziehen, zum einen weil dann die Kühlung wieder nachlassen würde, zum anderen weil er sich vorstellen konnte, welcher Anblick ihm jetzt bevorstand. Langsam zog er seine Arme aus dem Wasser und blickte gebannt daran herunter. Die Haut hatte unzählige Blasen geschlagen, darunter erkannte man verbranntes oder auch angesengtes Fleisch. Es blutete nicht, dazu war die Verbrennung zu schnell von statten gegangen, die Wunden hatten sich sofort verschlossen. Juan hatte einen stabilen Magen und musterte seine Arme mit ausdruckslosem Blick, aber manch anderem hätte es jetzt wohl das Essen aus dem Körper wieder nach oben gedrückt.

Das Wasser hatte so geholfen, wie Juan sich versprochen hatte. Der Schmerz war merklich zurückgegangen, wenn sie auch bei jeder Bewegung sich wieder bemerkbar machte, es war besser auszuhalten als vorher. Der Rothwardon tauschte nochmals die Arme in das Wasser, dazu sein Gesicht und wusch es halbherzig. Dann stand er schwerfällig auf und drehte sich zu Arranges und Tantchen herum, welche nun durch den weggewaschenen Ruß und das helle, blaue Licht der Umgebung besten Blick auf seine Arme hatten. Er sagte nichts, sondern belegte den Kaiserlichen und die Bretonin nur mit einem nüchternen, ausdruckslosen Blick.

weuze
13.05.2009, 14:06
'Nunja, wir sind nur Freunde im Übertragenen Sinne, wäre er tatsächlich eine Vertrauensperson für mich, würde ich mich aus dem Staub machen, aber wie ihr seht, ist er als guter Schläger im Kampf immer nützlich... Und was die Mönche angeht... Nunja, sie sind gewissermaßen Nekromanten, wobei nur wenige Gelehrte von ihnen wirklich Untote herbeirufen können.'

Arranges folgte dem Agenten unauffällig und trat wenig später auch in die unterirdische Höhle. Großer Gott... Staunend blickte sich der Kaiserliche um. Dann viel sein Blick auf den Rothwardonen, der an einem kleinen sprudelnden Quell saß und sich dort... ja er wusch sich dort. Ich bin sicher niemand, der Vorurteile hegt, aber dieser Rothwardon ist entweder so eitel, dass er es nicht erträgt schmutzig zu kämpfen, oder einfach nur... Weiter kamen seine Gedanken nicht, denn als sich der Rothwardon aufrichtete und den Blick auf seine Arme frei gab, rissen die Gedanken in Arranges Kopf abrupt ab. Finster lag sein Blick auf den gebratenene Extremitäten von Juan. Einige Augenblicke später riss er sich aus seiner erstarrten Haltung und sagte: 'Ich bin mir nicht ganz sicher, was euch dazu veranlasst hat, aber meint ihr nicht auch dass das eher ungesund ist?' Pass mal auf, wer mir eine blöde Antwort gibt, der bekommt eben auch eine selten dämliche Frage gestellt. Ohne das Gesicht zu verziehen, schob der Nekromant die nächste Frage nach: 'Warum seit ihr nicht gleich nach dem Geplänkel in der Bibliothek geflohen? Dann wäre auch das hier möglicherweise erspart geblieben.' Dann trat er an den Agenten heran und sagte in recht ernstem Tonfall: 'Sagt mal, was ist das hier? Ihr kennt euch hier unten aus... oder wenigstens etwas besser als ich und die Bretonin.'

Arranges war es etwas komisch, seit er diese Höhle betreten hatte, er fühlte sich plötzlich unsicher und seine Sinne meldetem ihm Gefahr, aber er schob diese Gedanken beiseite und wartete auf die Antwort von Juan.

Lobstercookie
13.05.2009, 19:11
Namsy betrachtete das Tun der Beiden nur mit wenig Interesse. Die Höhle war viel interessanter. Sie pfiff und der Klang schlug sich als Echo an den Wänden nieder.
Dann kehrte sie zu den Anderen zurück. "Sind wir nicht mehr im Kloster? Es heißt, viele Nekromanten lbten in Höhlen. Das würde doch passen. Wenn wir Pech haben...ist das hier ihr Versammlungsort. Mir wäre es lieber, wir könnten wieder gehen. Der Ort macht mir Angst. Als sie Juans Arm sah rief sie laut:"Iih! Meine Güte!" Schnell kam sie näher, packte ohne Rücksicht Juans Arm und das so fest, dass dieser ihn selbst unter starker Anstrengung nicht aus ihrem Griff bekam. Dann zog sie einen Stoffetzen aus ihrem Beutel, tauchte ihn mit der freien Hand ins Wasser und band ihn um den Arm.
"Ich hoffe, es ist besser so" sagte sie, als sie zurück trat.

Van Tommels
13.05.2009, 19:43
Juan ignorierte Arranges unpassende und bewusst dumm gestellten Fragen, denn im Gegensatz zu vorhin war sein verstand jetzt wieder klarer und berechnender als vorher. Gerade als er zu einer kühlen Antwort ansetzen wollte, wurde er von Tantchen am Arm gepackt. Es tat weh, allerdings nicht zu sehr, das Wasser tat seine Wirkung schon sehr gut. Der Agent wehrte sich nicht, darum fiel es ihr so leicht, ihn festzuhalten. Vielmehr war er überrascht. Als die Frau dann fertig war, schaute Juan auf den kleinen Stofffetzen, welcher um seinen Arm gebunden war. Das sah eher aus als ein Schmuckbändchen als ein Verband. "Das hättet ihr euch sparen können...", sagte Juan daraufhin trocken, ein wenig überrascht von Tantchens Handeln und Verhalten. Ohne mit der Wimper zu zucken löste er das 'Armband' und es fiel klatschend zu Boden. Er vertraute dieser Frau nicht. "Wer weiß, was ihr dort für Gifte oder Mittelchen hineingemischt habt, euch ist schließlich alles zuzutrauen. Ich habe keine Lust, euer nächstes Anschauungsobjekt zu werden", meinte er mit monotoner Stimme und musterte dabei Tantchen kalt. Dann wand er sich an Arranges. "Ich habe immer noch vor, hier heraus zu kommen, aber anscheinend befinden wir uns auf ein und denselben Wissenstand was das angeht.". Juans Arme sahen schlimm aus, zum Fürchten, jedoch merkte man ihm jetzt die Schmerzen gar nicht mehr an. Die Wunden schmerzten schon vom Sehen, aber Juan spürte sie augenscheinlich gar nicht mehr.
Tatsächlich spürte Juan immer noch ein leichtes Pochen in den Armen, aber im Vergleich zu vorher war es erträglich. Der Agent ging an den beiden vorbei und hob sein eben fallengelassenes Schwert vom Boden auf. Die verbrannte Haut an seinen Fingern spannte, als er sie um den Griff der Waffe schloss. Als er sich wieder erhoben hatte, blickte er zu den beiden Gängen, welche tiefer in die Höhle führten.

weuze
13.05.2009, 21:44
Lasst ihn doch in Ruhe, wenn er schonmal dabei ist zu antworten... Dachte Arranges kopfschüttelnd bei sich, als er Namsy zusah.

'Nun, in dem Fall, ich will nämlich momentan auch nichts eher als hier raus...' Arranges dachte bei diesen Worten an seine fast zur Gänze aufgebrauchte Energie. Sie wird nur noch für ganz kleine Kunsstückchen reichen und diese will ich nicht in einem Kampf zur Schau tragen... Ich kann ja kaum noch die Konzentration für etwas nützliches aufbringen. Unter seinem löchrigen Umhang tastete er seinen Gürtel ab. Dann strich seine Hand über die Schriftrolle, die er in Chorrol erhalten hatte. Die hab ich ja auch noch... gut! Er suchte weiter, bis er gefunden hatte, was er brauchte. Eine weitere mächtige Schriftrolle, die er schon seit einiger Zeit mit sich herumtrug und die er nur für wirklich brenslige Situationen benutzen wollte. Mit dieser Formel habe ich wenigstens Gewissheit, dass die Bretonin im Notfall überleben wird...

Er wandte sich an Tantchen: 'Lasst ihn doch... wer nicht braucht, der hat schon...'

Lobstercookie
15.05.2009, 14:44
Die Reaktion Juans erstaunte sie überhaupt nicht, sie war dass on anderen Menschen bereits gewöhnt, aber dass er ihr unterstellte, ihn vergiften zu wollen, irritierte sie.
"Was soll dass denn heißen? Ihr kennt mich gar nicht!" war dementsprechend auch ihre Antwort, doch Arranges Kommentar hielt sie von weiteren Verteidigungen ab.
"Ihr habt Recht" bemerkte sie. "Jemand der so misstrauisch ist, ist es nicht wert.
"Und ich will hier raus. Ich glaube kaum, dass wir hier richtig ind. Die Höhle scheint nicht an der Erdoberfläche zu liegen, ansonsten hätte sich kein Wasser angesammelt. Vielleicht sollten wir einfach zurück gehen. Oder einfach mal nach den Urheber dieser Probleme Ausschau halten. Ich glaube kaum, dass er sich in dieser Höhle aufhalten wird. Wenn schon, dann tiefer.Und ich glaube nicht, dass er mit sich reden lassen wird.
Also sollten wir uns auf einen Kampf vorbereiten."

Van Tommels
15.05.2009, 15:16
Juan hatte sich zum Glück von den beiden abgewandt, so sahen sie wenigstens nicht, wie der Agent die Augen verdrehte. "Misstrauisch zu sein ist mein gutes Recht, schließlich wollt ihr mich auch tot sehen, das sind eure Worte...", bemerkte er beiläufig, nichts von Namsys Wandlung wissend, und ging ein paar Schritte. 'Ich glaube nicht, dass er mit sich reden lassen wird' äffte er in Gedanken die Bretonin nach. Na sowas, das wäre ja wirklich eine sowas von große Überraschung, wenn er mit sich nicht reden ließe. Der Rothwardon hatte wieder einen markigen Kommentar auf der Zunge, aber im Gegensatz zu vorhin beherrschte er sich. Ein wenig orientierungslos ging er mit langsamen Schritten tiefer in die Höhle hinein und an die beiden Gänge heran und spähte etwas desinteressiert hinein.

Der linke Gang war nicht besonders einladend, überall lag Geröll herum und etwas weiter hinten glaubte der Agent das Ende zu sehen. Der Rechte jedoch war da von ganz anderem Kaliber. Die leuchtenden Pilze fehlten vollkommen, stattdessen waren viele brennende Kerzen auf dem Boden und auf Felsvorsprüngen aufgestellt und sorgten für eine helle Beleuchtung, welche vom Katakombenzugang nicht zu sehen gewesen war. Etwas neugierig trat er näher. 'Ich glaube kaum, dass er sich in dieser Höhle aufhalten wird', dachte der Agent süffisant an Tantchens Worte. Das hier sah ihm ganz anders aus, und er wollte schon in den Gang hineingehen, als sich sein Instinkt meldete. Einmal 'gebrandmarkt' reicht. Er blickte sich in der Höhle um, und tatsächlich, dort oben in einiger Entfernung hing ein seltsames Gebilde an der Decke, von dem ein Seil wegführte, welches genau über seinem Kopf in einer Metallöse an der Höhlendecke endete. Langsam ging sein Blick zu Boden. Mit beiden Füßen stand er vor einem dünnen, quer über den Gangboden gespannten Strick. Mit triumphierenden Gesichtsausdruck trat der Agent an die Höhlenwand zur Seite und schnitt kurzerhand den Strick mit einem Schwertschwung durch. Das Gebilde, welches sich als demolierter Wasserspeier entpuppte, sauste nach unten und schwang genau über die Stelle, an der Juan gerade eben noch gestanden hatte. Langsam und mit weitläufigen Bewegungen schwang die Statue schließlich aus und blieb so hängen. Mir reicht es langsam mit diesen feigen Angriffstechniken in Form von Fallen. Der Nekromant musste ganz nah sein, das spürte er auch ohne Kenntnisse von Magie. schließlich würde wohl kaum ein normaler Beschwörer hier unten den Zugang mit Fallen präparieren und Kerzen aufstellen. Juan hob das Schwert in Abwehrpose und schlich, bedächtig einen Schritt vor den anderen setzend, in den Gang hinein. Seine Arme schmerzten nur noch gering, aber dem Treiben hier musste ein Ende gesetzt werden.

Lobstercookie
03.06.2009, 14:56
Die Worte Juans irritierten Namsy erneut. Warum sollte sie ihn umbringen wollen?
Und vorallem: Wann hatte sie das gesagt?
Da sie von dem Rothwardonen keine gescheite bzw. höfliche Antwort erwartete, wandte sie sich an Arranges.
"Habe ich das wirklich gesagt? Und wann?"
Dabei blickte sie sich Gedanken verloren in der Höhle um. "Ich weiß immer noch nicht recht, was her passiert. Aber anscheinend gibt es hier Nekromanten, die wir umbringen müssen. Ihr müsst mir jetzt nicht die ganzen Zusammenhänge erklären, aber was Euren...'Freund' angeht...was hat er?"

weuze
06.06.2009, 12:40
Arranges beobachtete die Aktion des Agenten und schaute dann zu der Bretonin, als sie das Wort an ihn richtete.

Er winkte mit einer müden Geste ab. 'Er wird wohl etwas auf den Kopf bekommen haben und paranoid scheint er auch zu sein... Aber nun bleibt hinter mir...' Mit diesen Worten ging er an Namsy vorbei und lief mit bedächtigen Schritten dem Rothwardonen nach.

Immer eine Hand auf dem Griff seines Schwertes, schlich er dem Agenten nach, während er sich immer wieder umschaute, damit er keine Falle auslöste. Mit der verletzten, aber freien Hand tastete er an seinem Gürtel. Verdammt wo ist diese dämliche Phiole... Seine Finger glitten weiter, bis sie schließlich über das kühle Glas eines kleinen Fläschchens strichen. Ahh... die werde ich brauchen, ist nur fraglich, ob der Inhalt noch ausreichend ist. Er zog die Flasche aus seinem Gürtel und hob sie gegen das matte Licht, das in der Höhle herrschte. ... Das Daedroth in der Bibliothek war völlig unnötig... Zu viele Resourcen habe ich für diese Beschwörung gebraucht und nun reicht es nichteinmal mehr für einen halb so starken Zauber... Mit verärgertem Gesichtsausdruck ließ er die Phiole wieder unter seinem Umhang verschwinden. Dann schaute er auf und korrigierte seinen Abstand zu Juan... während er seinen Gedanken nachging, hatte er seinen Gang unbewusst beschleunigt und ließ sich jetzt wieder auf gut 10 Schritte zurückfallen. Wenn der Agent eine Falle übersieht, erwischt sie mich möglicherweise auch noch...

Der Kaiserliche blickte sich suchend nach der Bretonin um und blieb einen kurzen Moment stehen. Für die Dauer eines Liedschlags meinte der Nekromant eine Gestalt ganz hinten in der großen Höhle, aus der sie gekommen waren, hin und her huschen zu sehen... Ich sehe schon Geister... Dachte sich Arranges und musste bei diesem selbssarkastischen Gedanken schmunzeln.

Lobstercookie
06.06.2009, 21:32
Namsy folgte Arranges, als er ihr zuwinkte. Sie vertraute ihm und das tat sie relativ selten. Interessiert betrachtete sie, wie er eine kleine Phiole hervorzog und diese betrachtete. In ihrer Neugier hätte sie ihn beinahe gefragt, was darin sei, als sie ein Geräusch hinter sich hörte. Es war sehr leise.
Als sie sich umdrehte, sah sie jemanden in der Höhle, der allerdings gleich darauf wieder verschwand. Mit schnellen Schritten ging sie auf Arranges zu. "Habt Ihr das auch gesehen? Das war bestimmt einer dieser Nekromanten. Aber warum versteckt er sich? Warum greift er nicht an?"
Kaum hatte sie das gesagt, als sie auch schon das Stöhnen eines Untoten hinter sich vernahm. "Ich ollte wohl besser meinen Mund halten, nicht wahr?"

Van Tommels
10.06.2009, 17:06
Der Agent war weitergeschlichen, die beiden hinter sich gar nicht beachtend. Selbst die Initiative ergreifen, darauf kommen sie ja nicht. Sich mit unnützen Geschwätz aufhalten, ja das können sie. Wirklich ernst nehmen sie mich auch nicht, aber das soll nicht meine Sorge sein. Wer hat mich je schon einmal verstanden. Vorsicht, Juan, verfall' jetzt nicht in Selbstmitleid, sondern konzentrier' dich auf den Weg. Der Feuerball vorhin ist genug gewesen. Mit wachen Augen sondierte Juan den von Kerzen erleuchteten Weg vor sich nach weiteren Stolperdrähten oder anderen Fallen. Nichts zu entdecken.
Ihm entging dann auch das Innehalten von Arranges und Tantchen hinter sich nicht, und er hielt ebenfalls an. Sein Blick erhaschte eine Gestalt, und dann drangen die Geräusche an sein Ohr. Ein Untoter hinter ihnen? Wen hatte er übersehen? Wo hatte er sich versteckt? Ihnen war bestimmt jemand gefolgt. Jetzt konnten sich die beiden wenigstens nützlich machen und ihm den Rücken freihalten. Der Rothwardon packte das Schwert fester und setzte sich wieder in Bewegung, tiefer in die Höhle hinein und den Kerzen folgend, weg von dem Beschwörer, der Bretonin und dem Untoten. Er bog um die nächste Ecke und schon war er aus dem Blickfeld. Und stand allein in einem großen Raum.

Alles hier erinnert an die Höhle ganz zu Anfang, nur es gab einen Unterschied. Überall standen Tische, waren Teppiche aufgehängt oder ausgelegt und Kerzen waren plaziert. Auf den Holztischen lagen Totenschädel, diverse Bücher und Alchemiegerätschaften, an die Wände waren seltsame Symbole mit roter Farbe (zumindest hoffte Juan, dass dies Farbe war) gemalt, ebenso auf dem Boden. In der Mitte der großen Höhle fand sich auch wieder ein großes Pentagramm, diesmal allerdings nicht in roter Farbe wie vor einiger Zeit bei der Untotenbeschwörung oben in der Festung, sondern dieses war in sehr dunklem Grün gemalt. Alles in allem würde dieser Teil der Höhle sehr wohnlich wirken, wenn zwei Dinge nicht gewesen wären: zum einen die Totenschädel, welche überall verteilt waren und zum anderen der kahlköpfige Mann, der hinter dem Pentagramm stand und Juan böse grinsend anstarrte und der dem Agenten nur allzu bekannt war.

Juan kam langsam näher, das Schwert in Abwehrposition vor sich haltend. Vor dem Rand des Pentagramms hielt er an. Man wechselte kein Wort, es herrschte Stille. Letztendlich durchbrach sie der Nekromant mit leiser Stimme. "Nun, ich wunder mich, dass ihr hier heruntergekommen seid, Agent. Ist es nicht euer Ansinnen gewesen, zu flüchten? Ohne euren Auftrag erfüllt zu haben? Die Frau, ihr erinnert euch? Ich sehe den Dolch noch an eurem Gürtel, also habt ihr den Auftrag wohl nicht ausgeführt. Wie ungehorsam. Aber ich habe Respekt vor euch. Was genau hat denn mit meiner Falle nicht gestimmt dass ihr sie überlebt habt?". Mit spöttischem Blick musterte der Mann Juan von oben bis unten. Deutliche Brandspuren waren überall an seiner Rüstung zu sehen, ebenso die mit Blasen beschlagenen Unterarme und das notdürftig vom Ruß befreite, immer noch nasse Gesicht. Der Agent schwieg. Er wusste, auf was dies hier hinauslaufen würde. Entweder würde er den Nekromanten vor sich jetzt auf der Stelle töten oder er würde selbst dran glauben müssen. Er war kein Mörder, das redete er sich immer und immer wieder ein. Aber Notwehr war erlaubt. Dies hier war eine Bedrohung seines Lebens, und er würde kämpfen. Kämpfen um zu überleben.
Der Nekromant erhob wieder seine Stimme, als er bemerkte, dass der Rothwardon keine Anstalten machte, sich zu bewegen oder etwas zu erwidern. "Nun, ihr wisst, dass ich euch jetzt so nicht mehr gehen lassen kann. Da bin ich mir sicher. Eure beiden Freunde sind zurzeit zumindest beschäftigt, wenn nicht schon tot. Somit kann ich mich ganz euch widmen. Aber ich überlasse euch den ersten Zug....", meinte der Totenbeschwörer süffisant und verschränkte lässig die Arme. Mach jetzt keinen Fehler, Juan, hier ist etwas faul. Aus Reflex trat er einen Schritt auf den Nekromanten zu, aber sofort begriff er, dass er den Fehler schon begangen hatte, denn sein Fuß setzte im Inneren des großen grünen Pentagramms auf, welches zwischen ihm und dem Nekromanten lag. Juan blickte zu Boden, und schon hörte er den Totenbeschwörer schallend lachen....

weuze
10.06.2009, 20:34
Arranges wandte sich wieder um. Um dem Agenten zu folgen, aber dieser war nirgends in dem Gang vor ihm zu sehen... Wohin ist er... ?

Als die Bretonin ihn dann plötzlich ansparch zuckte er zusammen. Er drehte sich um, ließ aber die Frage der Bretonin nach der Dezimierung ihres Rededrangs unquittiert. Stattdessen schob er sie sachte beseite und stellte sich vor sie. Angestrengt blinzelte er in das schwache Glimmen, das von den Pilzen ausging... Und plötzlich war der Zombie heran. Eine Missgeburt, wie sie Arranges nie zuvor gesehen hatte. Von den Umrissen her war es ein normaler Zombie, aber diese Kreatur hatte Bocksbeine wie ein Pferd und sprintete auf ihnen den Gang entlang. Aber als ob das noch nicht genug wäre, hatte sie anstatt normaler Arme die Branken eines Bärs an jede Schulter genäht bekommen. Das menschliche Gebiss mit den Mahlzähnen wurde durch einzeln eingesetze Reißzähne eines Wolfes ausgetauscht. Aber um die kaum noch menschliche Bestie noch abstoßender zu machen, wurde ihr Torso von unzähligen Scherben eines Dreughtpanzers, wie die helle Hautfarbe verriet, bedeckt. 'Was zur Hölle ist denn das?!' War alles was Arranges noch hervorbrachte, als er sich zur Seite schmiss und dabei Namsy mit sich zog, Da der entstellte Zombie schon nach ihnen hieb.

'Bleibt liegen und rührt euch nicht!' Etwas ungelenkt richtete sich der Kaiserliche auf. Mit lautem Gereusch fuhr seine Silberklinge aus der Lederscheide und richtete sich mit der Spietze gegen den Zombie, der keiner mehr war. Die Kreatur sah in aus blutroten Augen an... Und mit einem Ruck, gefolgt von einem klagenden Brüllen, schnellte das Ungeheuer vor. Die klauenbewähreten Bärenbranken zuckten nach vorn und ferfehlten Arranges nur um Haaresbreite, der im letzten Augenblick einen Schritt zurück trat. Doch der Beschwörer hatte keine Sekunde um zu Atem zu kommen, den der nächste Hieb folgte direkt auf den ersten. Arranges versuchte diesen Schlag zu parrieren. Und tatsächlich, der angreifende Arm wurde durch das Schwert abgelenkt und ging ins Leere, aber dafür wurde der Nekromant auch entwaffnet. Die Kraft, die das Monster in seinen Schlag gelegt hatte, war mehr als übertrieben und prellte dem Kaiserlichen das Kurzschwert aus der Hand. Bis fast zum Heft grub es sich in die gegenüberligende Wand.

Was ist das? Soetwas habe ich noch nie gesehen... diese Mönche sind sogar für meinen Geschmack richtig krank... wobei ich die Machart dieser Kreatur gern gewusst hätte... Nein! Konzentrier dich auf den Kampf, sonst könnte er übel für dich ausgehen... Entschlossen zog der Kaiserliche seine magischen Essenzen zusammen und ballte sie in seiner Hand... mit einem dumpfen Gereusch stach eine Flamme aus seiner Hand. Er richtete seine in Feuer gehüllte Hand gegen den Zombie, der mitten in seinem nächsten Schlag erstarrte. Soo, du magst also kein magisches Feuer... na dann, lass es dir schmecken! Ein grellgelber Strahl schoss aus den gespreizten Fingern und traf die Kreatur vor ihm mit voller Wucht... Doch der mächtige Feuerzauber, den Arranges bei vielen starken Gegnern oft mit Erfolg einsetzte, bewirkte hier offenbar gar nichts. Die Bestie stand mitten in dem Strahl aus sengender Hitze und hielt stand. Nach wenigen Sekunden war der Zauber auch schon wieder vorbei. Rus färbte das Antlitz der Kreatur schwarz, aber sonst schien sie keinen äußeren Schaden genommen zu haben. Arranges stutze. Was zum... du solltest verrecken... genau wie jene, die dich erschaffen haben! ... ... ... 'Stell dir vor: Jene, die mich geschaffen haben schirmten mich gegen jegliche Angriffe durch Magie!' 'Wer spricht da?!' Rief der Nekromant und blickte dem lauernden Gegner in die unheimlich schimmernden Augen. Seine zerrissenen Lippen bewegten sich, doch kein Laut kam über seine sie, stattdessen schien eine lange dünne hoch erhitzte Nadel durch die Schädeldecke des Kaiserlichen zu fahren und dann hörte er wieder diese Raum und Zeit zerüttende Stimme, die er gerade schon einmal in seinem Kopf hörte: 'Ich werde dich töten, ohne meine physischen Kräfte zu nutzen... denn das erscheint mir nicht fair. Ihr Menschlein seid so schwach... es wundert mich, dass ihr es überhaupt geschafft habt, ganz Tamriel zu erobern... Doch eure Gesten sind groß, euer Ass ist die Masse und euer Schwert ist die Zunge. Ich weiss um eure Kunst, anderen nur durch Worten euren Willen aufzuzwingen... wer euch dennoch wiedersteht wird von den Massen eurer Legionen überrannt... Ich sage dir das, um euch Kaiserlichen eure Unfähigkeit vor Augen zu führen und damit ich einen Grund habe dich hier und jetzt zu vernichten. Aber zuvor will ich dir ein Geheimniss verraten: Ich bin eigentlich nur eine gefangene Seele, die in diesem Körper steckt. Genau genommen bin ich ein Dämon, geboren aus den Wassern Oblivions. Ein sehr mächtiger Dämon, diese mehr oder weniger fähigen Nekromanten dieser Festung haben mir eine Hülle, diese Hülle, angeboten, damit ich meiner liebsten Beschäftigung, dem Verzehr von Gedanken anderer Lebewesen, in eurer Welt nachgehen kann... Doch genug geschwatzt... nun ist es für dich an der Zeit zu Gehen! Während die Stimme wie ein Feuerwerk in seinem Kopf wütete, breitete sich eine grässliche Hitze langsam aber stetig in seinem ganzen Körper aus.

Ich muss etwas tun, aber was, wie kann ich diesem... Ding zu Leibe rücken... 'Nicht doch, egal was du tust, du kannst mir nichts anhaben Menschlein, ich weiss sofort was du vorhast, noch bevor deine Gedanken eine für dich greifbare Form angenommen haben.' Die Hitze ließ die Gliedmaßen des Kaiserlichen taub werden und seine Beine begannen zu zittern, als wäre plötzlich die Altersschwäche in ihn gefahren. 'Na? Wie fühlt es sich an, seiner Kräfte beraubt zu werden. Ich werde dir deine Lebensgeister aussaugen... aber um für mich dabei den größtmöglichsten Spaß zu erzeugen, werde ich es sehr langsam tun... Seine Beine knickten ab und er stürzte vronüber und lag nun mit dem Gesicht seitlich auf dem Felsen. Wellen aus Kälte und Hitz zogen durch seinen Körper und beide standen in so krassem Kontrast zueinander, dass der Schmerz die Nerven, die ihn übertrugen zu zerreissen schien. Er krümmte sich vor Schmerz auf dem Boden und umklammerte mit beiden Händen seinen Kopf. Sein Leib zitterte und seine Glieder krampften, es war ihm unmöglich sich zu wehren. Vor ihm stand die widerliche Kreatur mit einem siegessicheren Lächeln auf dem entstellten Mund und blitzenden Augen. Sie musste nur einmal ausholen und der Nekromant wäre tot gewesen, doch der Dämon zog es vor sich in das Denken von Arranges zu fressen und somit dessen Verstand zu vernichten.

... So wirst du mich nicht... töten können, ich weiss schon... wie... ich dir den Wind aus den Segeln nehmen kann... Er konzentrierte sich um den Versuch zu starten, die tötliche Dämonenkreatur zu zerstören. Für die Dauer weniger Liedschläge ballte der Nekromant die letzten kläglichen Reserven, die sein Körper noch hergab. 'Was treibst du da? Was wird das?! Doch die kranke rasselnde Stimme, die ihn zuvor wie eine Weltenzertrümmernde Zeitkaskade traf, verlor mehr und mehr an Festigkeit, je weiter Arranges sich auf die Formel konzentrierte. Er ging nicht auf die leeren Drohungen des Gedankenwandlers ein... plötzlich ließ er die Formel wirken und eine schmerzender Druck machte sich im Kopf von Arranges breit und drohte ihn zu sprengen, dann wich der Druck in die Arme und Beine und den restlichen Körper. Ein Prickeln lief über die Haut des Beschwörers. Unzählige Informationen über Leben, das sich in seiner unmittelbaren Nähe befand, überschwemmten den Verstand von Arranges, alle Gedanken wurde wie in einer großen Flut ertränkt.

Zurück blieb nur die Leere... eine angenehme Leere. So, nun bin ich wieder allein mit meinen Ideen! Dachte der Nekromant triumphierend. Vor ihm verharrte immer noch der reichlich missgestaltet Leib, der dem Dämon als Hülle gedient hatte. Doch der Körper wollte der dunklen Kreatur aus Oblivion nicht mehr gehorchen wie es schien. Abgehackte Bewegungen und unflüssige Schwünge, war alles, was dies Missgestalt noch hinbekam. 'Nunja, ich will nicht behaupten, dass du ein schwacher Gegner warst, aber sich nur auf eine Art des Kampfes und dazu noch eine so riskante Form davon zu versteifen ist ziemlich dämlich... dabei dachte ich immer Dämonen wären verschlagene und höchst intelligente Geister. Aber nun muss ich meine Meinung von euch wohl etwas korriegieren: Verschlagen seid ihr sehrwohl, aber mit der Intelligenz habt ihr es wohl nicht so gut getroffen...' Sagte der Kaiserlich herablassend, als er sich wieder aufgerichtet hatte und seine Montur ordnete.

'Ich werde dir nun zeigen, wie ich dich durch Zerstörung deiner physischen Hülle mittels Magie nach Oblivion zurückschicken werde...' Arranges zog wieder die kleine Phiole unter seinem Umhang hervor, entfernte den kleinen Korken ab und kippte sich den letzten Rest in den Mund. Er schluckte und kurz darauf fühlte er sich wie neu geboren, die Magische Energie sprudelte gerade zu aus der Haut... aber bei der geringen Menge hielt dieser Zustand nicht lange, Arranges musste sich beeilen. Der Kaiserliche verlor keine Zeit, er murmelte unverständliche Worte und hielt den unverletzten Arm von sich gestreckt und schien in der Luft etwas zu greifen, was gar nicht da war, aber wie aus dem Nichts hielt der Kaiserliche plötzlich eine daedrische Klinge in der Hand. Er hob die Schneide, holte aus und legte alle verfügbaren Kräfte in den nun geführten Streich. Das Schwert fuhr durch den Leib der Kreatur, wie ein heißes Messer durch Butter gleitet. Doch kein Laut kam über die Lippen des Monsters, auch machte die Missgeburt keine Anstalten umzufallen, lediglich die glühenden Augen verloren langsam an Farbe. Die Klinge schnitt so tief ein, dass Arranges das beschworene Schwert nach wiederholtem Rütteln nicht freibekam. Er löste den Zauber und sofort quollen die Eingeweide verschiedenster Geschöpfe aus dem offenen Leib hervor. Blut drang aus dem langezogenen Loch und kurzdarauf sackte die Gestalt zusammen. Nichts kündete mehr von der Anwesenheit des bösen Geistes, der dieser Kreatur noch vor wenigen Augenblicken innewohnte.

Zufrieden blickte Arranges auf das Blutbad, das er veranstaltet hatte und drehte sich zu Tantchen um, streckte ihr die Hand hin und sagte mit berühigender aber etwas zitternder Simme: 'Kommt, er ist tot.'

Lobstercookie
10.06.2009, 21:02
Während des Kampfes hatte sich Namsy die Hände vor die Augen gehalten. Sie konnte nur die Geräusche hören und das war genug. Ihr Magen fühlte sich mehr als flau an.
Der Kampf schien endlos zu dauern, nur ein-zwei Mal fühlte sie die Hitze heraufbeschworener Feuermagie. Ihre Gedanken schienen an ihre Kopfhöhle zu pochen und erst, als Arranges beruhigend zu ihr sprach, hob sie langsam den Kopf, nur allmählich begreifend, das es vorbei war. Ängstlich starrte sie auf die Überreste der Kreatur. "Wisst Ihr," sagte sie wie betäubt, "mein Meister war auch ein Nekromant. Er war einmal hier. Und er sagte, dass sie schreckliche Dinge täten- aber sowas...so viele Kreaturen...verstümmelt." Dann sah sie Arranges an, die Direktheit ihres Blickes verwirrte sie selbst. "Aber Ihr habt Recht. Gehen wir weiter. Der Rothwardone muss hier irgendwo sein. Falls sie ihn nicht schon gefressen haben". Sie kicherte.
Leise folgte sie dem Gang. "Wohin führt das hier? Und...habt Ihr Euch schon einmal Gedanken darüber gemacht, was ist, wenn wir den Verurschacher des Ganzen finden? Wir können dann doch nicht weglaufen. Ich kann nicht gut kämpfen. Und auch keine Magie anwenden. Aber einen Zauber kann ich. Einen. Doch ich weiß nicht, was er bewirkt."
Der Gang wurde von Kerzen erleuchtet, die seltsam verkrümmte Schatten auf Namsys vernarbtes Gesicht warfen.
Auf einmal horchte sie auf. "Habt Ihr das gehört? Da hat jemand gelacht. Irgendwo. Weiter vorne. Und es riecht hier ziemlich modrig. Noch ein Nekromant?"

Van Tommels
10.06.2009, 21:24
Noch ehe Juan reagieren konnte, explodierte um ihn herum die Welt in abertausenden von Blitzen. Sein Fuß war wie am Boden festgenagelt, und eine schier übermächtige Kraft zog ihn in den Bannkreis. Schon stand er plötzlich mit dem Rest seines Körpers in dem Kreis, dies alles geschah nur in dem Bruchteil einer Sekunde, dem Agenten aber kam es wie eine Ewigkeit vor. Er fand sich auf Knien wieder, das Schwert lag neben ihm. Mühsam rappelte er sich auf, die Waffe dabei aufhebend, und blickte sich um.
Der Nekromant lachte immer noch schallend. "Und da behauptet man, ihr Agenten wärt so schlau und gerissen. Ein Schritt und er ist gefangen.". Der Mann prustetet los, als Juan seine Hand gegen den Bannkreis drückte, diese aber sogleich wieder zurückzog, als Funken schlugen. "Glaub mir, du nichtbegabtes Individuum kommst aus diesem Kreis nicht heraus. Deine Freunde können dir nicht helfen, du bist dem Untergang geweiht...". Der Kahlköpfige redete noch weiter irgendwelchen machterfüllten Kram, der Agent jedoch hörte gar nicht mehr zu, sondern rügte sich in Gedanken selbst. Was bist du dumm, Juan, was bist du dumm. Vorher schaust du noch auf diesen seltsamen Bannkreis, schwörst dir nicht hineinzugehen, und kaum erblickst du diesen Mann, vergisst du das alles wieder. Du weißt doch, wie gerne er Fallen benutzt. Jetzt hat er mich in der Hand..., und er kehrte mit seiner Aufmerksamkeit in die Wirklichkeit zurück und hörte dem Nekromanten wieder zu. Dieser schloss gerade: "...und somit werde ich euch jetzt erledigen, aber nicht ohne Spass dabei zu haben. Das wird ein Fest....", lachte er, drehte sich um und und schien sich zu konzentrieren. Er konzentrierte sich lange. Zu lange für Juans Geschmack, er glaubte sogar, den Totenbeschwörer leicht zittern zu sehen. Das ist nicht gut, das ist gar nicht gut..., dachte der Rothwardon und griff die Waffe gerade fester, als plötzlich allmählich die ganze Höhle zu beben begann. Es wurde immer stärker, Schutt regnete von der Decke und die Gerätschaften ringsum klapperten laut aneinander. Juan ging in die Knie, um sich besser halten zu können, und plötzlich tat sich in der Mitte des Pentagramms ein Loch auf....

Juan starrte wie gebannt auf dieses Loch im Boden, aus dem langsam eine seltsame Kreatur emporstieg. Der Kopf erinnerte an dem eines Orks, war aber mindestens 2 mal so groß und steckte unter einem kappenartigen Metallhelm. Die Augen waren nicht vorhanden, stattdessen waren an dieser stelle nur blutige Höhlen. Der Oberkörper, welcher nun erschien, war überdimensioniert muskelbepackt und darum spannte sich ein rostiges und blutiges Kettenhemd, bei welchem an manchen Stellen große Löcher klafften. Dadurch sah man poröse und leicht durchsichtige Haut, welche den teilweisen Blick auf die Innereien des Monsters zuließen. Die Arme schienen ebenfalls nur aus Muskeln zu bestehen und waren an den Oberkörper ganz offensichtlich angenäht worden, und in der rechten hand hielt die Bestie eine riesige Streitaxt; Blut klebte ebenfalls daran. Die Beine und Füße schließlich steckten in dicken Plattenpanzern. Die Kreatur schwebte einige Zentimeter über dem Loch. Die Höhle bebte noch, als sich das Tor zur Unterwelt schloss, und als es endlich verschwunden war, hörte das Rütteln abrupt auf und die Kreatur krachte mit beiden Beinen auf den Höhlenboden, ging leicht in die Knie und erhob sich dann ganz langsam, ebenso wie Juan. Dieser blickte nach oben, denn das musste er, wenn er der Kreatur ins Gesicht schauen wollte.
Der Agent war an sich schon nicht klein, aber die Kreatur vor ihm überragte ihn um einen geschätzten Meter. Ich glaube jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, die Götter um Hilfe anzuflehen..., dachte Juan schon leicht panisch und wich instinktiv langsam zurück. Die Kreatur brüllte laut in seine Richtung und schwang die Axt hin und her; dies wurde nur von dem lachen übertönt, welches der Beschwörer von sich gab. "Das wird ein Fest....", rief dieser leicht außer Atem und setzte sich auf einen Stuhl in der Nähe; dort sah Juan, wie der Mann ein paar Phiolen einnahm, gefühlt mit blauer Flüssigkeit. Dieser Dreckskerl fühlt seine magischen Vorräte wieder auf...., schoss es Juan durch den Kopf, aber dann war seine Aufmerksamkeit wo ganz anders.

Dieses orkähnliche Monster kam mit schweren Schritten auf ihn zu und holte mit seiner Axt aus. Ansatzlos hieb es auf Juan ein. Dieser duckte sich, aus seiner Starre erwacht, weg und flüchtete den Rand es Bannkreises entlang, sodass er jetzt hinter dem Monster stand. Dieses jedoch hatte sich bereit umgedreht und ihn wieder fixiert. Abermals schlug es zu, und diesmal blieb Juan keine andere Möglichkeit als zu blocken. Die Axt traf das Schwert, Juan hielt die Waffe mit beiden Händen, sonst wäre sie ihm aus der Hand gerissen worden. Ein Wunder, dass es sie nicht zerteilt..., dachte er blitzschnell, als er abermals krachend einen Schlag parierte. Funken sprühten, und Juan befand sich die ganze Zeit in der Rückwärtsbewegung. Seine Arme schmerzten ob der Anstrengung, und als er wieder eine Attacke abblockte, tat sich eine kleine Pause auf. Diese versuchte Juan zu nutzen und stach mit dem Schwert zu. Er zielte auf eine Stelle, welche nicht vom Kettenhemd bedeckt war, und schon fuhr die klinge bis zum Heft in den Körper der Kreatur hinein. Sie brüllte laut vor Wut, sodass die Höhle abermals zu beben schien...

weuze
10.06.2009, 21:53
Arranges drängte an der Bretonin vorbei und lugte vorsichtig um den Knick, den der Gang bedeutete. Eine seltsame Szenerie bot sich ihm. Der Agent stand in einem wohnlich eingerichteten Raum, vor ihm stand ein Mann in einer Mönchskutte mit Glatze, der sich an irgentetwas lauthals lachend erfreute. Dann erkannte der Kaiserliche den Bannkreis auf dem Boden... Verdammt, dieser Nekromant hat Juan gefangen...

Für einige Augenblicke herrschte tiefe Stille, dann begann die Höhle zu beben und die Fläche vor den Füßen des Agenten leuchtete auf. Eine schwere massige Gestalt erhob sich innerhalb des Pentagramms direkt vor Juan. Von der Statur her erinnerte das Geschöpf an einen Zentaur, war aber von den Umrissen her massiger. Was für ein kranker Geist muss all diesen Nekromanten innewohnen, dass sie deartige Monster beschwören können... Aber egal, ich werde dem Einhalt gebieten.

Arranges drehte sich zu Namsy und sagte leise als Antwort auf ihre Frage: 'Es würde mir schon genügen, wenn ihr danach schauen würdet, dass meine Wunden mich nicht umbringen, dieser Sack Mist auf zwei Beinen dort wird es jedenfalls nicht schaffen...' Und damit rannte er los. Sein Silberlangschwert musste er zurücklassen, da der Fels es nicht mehr freigab. Wie zuvor beschwörte er sich eine Klinge und zog mit der freien Hand die Schriftrolle für den Lich hervor...

Van Tommels
10.06.2009, 22:03
Juan riss an dem Schwert, aber es schien festzustecken. Sei es drum, solange das Vieh nur umkippt..., dachte er dabei, wurde aber sogleich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, und dies wortwörtlich. Der Agent sah die Pranke aus dem Augenwinkel heranfliegen, konnte aber nicht mehr ausweichen. Die flache, von Muskel gewölbte Hand traf ihn mit voller Wucht und schleuderte ihn zur Seite. Er wartete darauf, Knochen knacken zu hören, aber dies blieb aus, und er prallte mit dem Rücken gegen den Bannkreis. Blitze stoben auseinander und Juan prallte von der Wand aus Magie ab auf den Boden. Ihm schmerzte jeder Knochen und jeder Muskel im Körper, und in seinem Mund sammelte sich Blut. Der Agent spuckte aus und erhob sich schwerfällig. Der Kreatur unterdessen zog das Schwert aus seinem Bauch als ob es einen Gürtel ablegen würde und schleuderte es beiseite. Knisternd prallte es gegen den Bannkreis und klirrend dann zu Boden. Juan fixierte seine Waffe, und schaute dann auf das Ungetüm. Dieses kam wieder auf ihn zu, die Axt erhoben. Juan schnellte in dem Moment vor, als die Axt niedersauste, und krabbelte mehr schlecht als recht durch die Beine des Monsters hindurch. Die Waffe vor Augen rannte er darauf zu, als er aus dem Augenwinkel Arranges erblickte, wie dieser auf den Nekromanten zustürzte. Seine Absichten waren klar. Er wollte schreiben, dass er dies nicht tun sollte, aber sein Mund war voller Blut, sodass er nur einen Schwall der roten Flüssigkeit hervorwürgte und ausspuckte. Hinter ihm drehte sich bereits die Kreatur mit erhobener Axt herum, aber Juan wollte nur noch Arranges warnen....

Lobstercookie
10.06.2009, 22:25
Sie konnte nichts sagen, da rannte Arranges auch schon wieder an Namsy vorbei, in Richtung des kleinen Raumes, der vor ihnen lag.
Sie selbst blieb zurück, betrachtete nur den Nekromanten und die Kreatur, sowie den gefangenen Juan, der von dem Monstrum bearbeitet wurde.
Die Ruhe und Selbstsicherheit des Nekromanten gefiel ihr gar nicht, er sollte nicht so seelenruhig dort stehen.
Sie wusste, wie anstrengend es war, einen Untoten zu beschwören, selbst Meister wirkten nach der Beschwörung ein müde-aber der hier, er schien gar nichts zu fühlen.
Gerade wurde Juan niedergeschlagen, als Arranges auf den Nekromanten zupreschte, was Namsy ebenfalls beunruhigte, vielleicht war er noch gefährlicher, als es im Moment aussah. Juan schien ihre Vermutung zu bestätigen, denn kurz schien es so, als ob er Arranges etwas sagen wolle.
Nun setzte auch Namsy sich in Bewegung...

weuze
10.06.2009, 22:34
Arranges stellte sich breitbeinig vor den glatzköpfigen Nekromanten. 'So alter Mann, hier endet dein Leben... Und ich werde die Ehre haben dir deinen Abgang zu erleichtern, solltest du dich gegen das Unausweichliche stämmen wollen.' Arranges grinste breit, als er die etwas hilflos wirkende Mine sah, die sich auf dem Gesicht des Beschwörers formte.

'Was habt ihr vor? ... Arranges, du willst doch niemanden töten, der dir so vieles beigebracht hat?' Arranges wusste, dass ihm kaum Gefahr drohte, da der Mönch nach einer so gewaltigen Beschwörung seine Kräfte erst wieder regenerieren musste. 'Pass auf alter Mann! Der einzige, der im Stande war, meine Fähigkeiten richtig zu fördern, habt ihr draußen im Wald in seiner eigenen Hütte gefangen... das alleine wäre ein Grund euch in tausend Stücke zu zerfetzen... Aber wisst ihr was, jetzt wo ihr so hilflos seid, werde ich das hier nicht brauchen.' Damit ließ er die Schriftrolle wieder unter seinem Umhang verschwinden.

Leises Gemurmel ging von dem Kaiserlichen aus und als er endete wurde seinen nun freie Hand von eisigem Blau umhüllt. Er ging einige Schritte auf den Mann im Mönchsgewand zu und streckte seine zaubernde Hand nach dem Hals des Nekromanten aus. 'Eigentlich würde es mir mehr Spaß bereiten, wenn du in meiner Feuermagie verkohlen würdest, aber das Element Eis finde ich genau so spannnen...' 'Aber Arranges ihr könnt doch nicht...' Seine Worte wurden erstickt. Der Meister dieses Nekromantenrings war so gebannt von dem Auftreten des Kaiserlichen, dass er sich nicht wehrte. Er ruderte lediglich wild mit den Armen in der Luft, aber der Arm von Arranges war schneller und schon packte ihn die zaubernde Hand am Hals und drückte zu. Es dauerte keine 5 Sekunden, da kippte der Mönch mit vereister Kehle nach hinten. Als er auf dem Boden aufschlug brach das vereiste Gewebe und die durch den Schockfrost spröde gewordenen Knochen. Der Kopf trennte sich vom Rumpf. Dampfseulen stiegen auf, als sich das noch warme Blut durch das Eis arbeitete.

Ohne erkennbare Emotion blickte Arranges auf den Toten nieder... die beschworene Klinge in seiner Hand verging in einem zarten Windhauch, als er den Zauber löste.

Van Tommels
10.06.2009, 22:57
Juan verfolgte gebannt Arranges Handlung, er wollte schreien, dass er es nicht tun sollte, aber selbst wenn er einen Ton herausgebracht hätte, dies wäre von dem Gebrüll des Monstrums hinter ihm übertönt worden. Der Nekromant schlug kaum auf den Boden auf, als das Pentagramm zu flackern begann. Scheinbar wurde der Bannkreis nur von dem Nekromanten aufrecht erhalten, und dies scheinbar ohne weitere Mühe. Jetzt aber, wo er tot war, existierte diese Quelle der Macht nicht mehr. Juan blickte hinter sich, mit entgeistertem Gesichtsausdruck. Das Monster stand noch vor ihm wie eh und je, und es schien sogar, als ob es noch wütender geworden war, nachdem sein Schöpfer tot war.
Juan sah seinen verdacht bestätigt. Diese Kreatur war eine Schöpfung des Nekromanten, war jedoch nicht als Beschwörung, sondern als Teleportation hierher gelangt. Darauf war der Agent gekommen, als er die angenähten Gliedmaßen erblickt hatte, es erinnerte ihn an seine verbrannten Bücher. Diese Themen waren dort häufig behandelt worden.
Juan wich langsam zurück und bückte sich ebenso nach seiner Waffe. Die Kreatur war jetzt nicht mehr gefangen, konnte tun und lassen was sie will. Und genau das erkannte sie anscheinend auch gerade, denn sie drehte sich Richtung Arranges und stapfte auf ihn zu, wild brüllend und die Axt kraftvoll schwingend.

Der direkte Weg ist nicht immer der Beste, lieber Arranges, dachte der Agent vollkommen ohne Gefühl. Er musste dieses Monster stoppen, nur wie? Arranges und Namsy, die er jetzt auch erblickte, waren leichte Beute für die Kreatur. Kurzerhand packte er den Griff des Schwertes fester mit beiden Händen und rannte auf das Ungetüm zu. Er sprang ab und rammte seinem Gegner das Schwert abermals bis zum Heft in den unteren Rücken. Juan klammerte sich an dem Griff fest wie besessen, die übergroße Gestalt brüllte auf und warf sich herum, versuchte den Agenten abzuschütteln, aber dieser hielt sich ganz gut fest und drehte die Klinge dabei in der Wunde. Abermals ein lautes Brüllen der Kreatur, eine heftige Bewegung, und plötzlich sah Juan von links eine große Hand kommen, welche er nur zu gut kannte. Wieder sah er sie zu spät, aber diesmal schlug ihn diese Pranke nicht, sondern griff ihn brutal in der Höhe seiner Schulter und riss ihn vom Schwert los. Juan wurde herumgeschleudert, kein Ton drang über seine Lippen, und das zusammengenähte Wesen ließ den Agenten schließlich mitten in der Bewegung los. Juan flog Richtung Namsy, an ihr vorbei und schlug kurz hinter ihr auf dem Boden auf. Durch den Schwung hob er noch einmal wie eine Puppe leicht vom Boden ab und krachte mit dem Rücken gegen die Höhlenwand, an welcher viele Tische mit Büchern und Gerätschaften standen. Holz splitterte, ebenso ging glas lautstark zu Bruch; nur durch seine Lederrüstung blieb Juan vor schlimmen Schnitt- und Schürfwunden verschont. Zunächst paralysiert lag Juan in dem Berg von zerstörten Geräten und schaute nur an die Decke, dann aber regte er sich schmerzvoll stöhnend und versuchte langsam freizukommen. Langsam aber sicher stieß er an seine körperlichen Grenzen, aber der Kampfeswille des Rothwardons zwang ihn, sich wieder aufzurappeln, weiterzukämpfen, selbst wenn der Gegner übermächtig war. Ich besieg dich schon...., rief eine Stimme in seinen Kopf; es war seine Eigene.

weuze
10.06.2009, 23:42
Arranges schaute Juan hinterher, wie er quer durch den Raum flog, dann wandte er sich dem Monster zu, das nun mit schweren Schritten auf ihn zukam.

Ich hatte doch schon mit so einem wie dir zu tun, nur bei dir fehlt es an der Möglichkeit den Verstand zu nutze wie? Naja... du wirst ähnlich ehlend sterben wie dein Schöpfer... Damit ließ er die soeben von der Daedraklinge freigewordenen Hand aufflammen und führte die Eis- und die Feuerhand zusammen. Eine blaue Flamme züngelte der Decke entegegen. Arranges wartete bis die Kreatur auf wenige Schritte heran war und streckte ihr dann beide Arme entgegen. Eine unnatürlich aussehende Flamme wand sich durch die Luft und prallte auf das Untier. Ein wütendes Brüllen hallte durch die Höhle. Als der Zauber verging.

Eine Branntwunde in Bauchhöhe kam zum Vorschein, doch schien sie die Kreatur kaum zu spüren. Sie kam immer weiter auf den Nekromanten zu. Und ohne dass er reagieren konnte traf ihn ein harter Schlag von der Seite, er hatte die Faust gar nicht kommen sehen. Arranges flog ein paar Meter zur Seite. Er hörte Holz bersten und Stoffe zerreissen. Als er einige Sekunden später benommen die Augen öffnete war die Bestie schon wieder bei ihm und holte zum letzten Schlag mit der riesenhaften Axt aus.

Lobstercookie
11.06.2009, 14:34
Der Tod des Nekromanten, die Kreatur, die trotzdem blieb, wo sie war und der Kampf, waren Ereignisse, die in ihrem Kopf eine relativ nichtige Stelle einnahmen-ihr Überleben war Namsy durchaus wichtiger. Zurück in die Höhle zu stolpern würde ihr nicht wirklich einen Vorteil verschaffen, an Ort und Stelle zu verbleiben wäre ihr sicherer Tod, da die Kreatur sich bereits mit Arranges beschäftigte und sie am nächsten war. Das Silberschwert würde ihr auch nicht viel nützen, wenn selbst andere Waffen, von Stärkeren geschwungen, nichts ausrichten konnten.
Aber als sie sah, wie Arranges zu Boden geschleudert wurde und die Kreatur erneut ausholte war ihr die Regel "Der Stärkere gewinnt", egal.
Die Monströsität achtete nicht auf sie und so rannte sie geduckt an diese heran holte aus- und schlug auf den bereits arg geschundenen Rücken ein.
Es ging schwer und vom Schwung des Schlages wurde Namsy nach vorne gerissen.
Die Haut war überraschend zäh und ein unangenehmes Ratschen ertönte, als sie einriss.
Trockene Muskelstränge wurden sichtbar, einige zerissen, andere intakt.
Als das Monster aufheulte sprang Namsy zurück, aber nicht schnell genug, beim umdrehen erwischte das Wesen mit einem Arm, sodass sie hinstürzte.
Ihr Kopf hämmerte, womöglich war ihr Schädel verletzt, alles war rötlich, als ihr Blut in die Augen lief.
In diesem Moment kam sie zur Besinnung. Ein Gedanke formte sich in ihrem Kopf, wie der eines zweiten ichs, eines gemeineren, kalten ichs, denn sie wusste nicht, woher er kam.
Er schien alle Geräusche auszublenden, jegliche Störung abtropfen zu lassen, sodass sie sich an die Formel erinnern konnte.

Als die Kreatur nach ihr griff, schien es ihr so, als würde sie wach werden. Das Monster traf sie-und traf dennoch nicht, er wurde abgeschirmt, von diesem einem Zauber, den ihr Meister noch als unbedeutend uns "sowieso nicht nutzbar für ein magisch dermaßen unbegabtes Objekt wie sie" bezeichnet hatte.
Nur kurz, dann rollte sich Namsy zur Seite, rappelte sich auf und rannte zu Arranges, kniete nieder und versuchte ihn hochzustützen, doch sie war sehr, sehr müde.
Sie wusste nicht, ob das wirklich Magie gewesen war, oder nur eine Illusion. Auf jeden Fall, sie wollte es nie wieder tun.

Van Tommels
12.06.2009, 05:57
Von alledem bekam Juan nichts mit, denn zu dem Zeitpunkt befand er sich noch inmitten der zerstörten Gerätschaften und versuchte die Schmerzen, die der Aufprall verursacht hatte, zu überwinden. Dieses Monster wurde langsam aber sicher lästig. Juan war verwirrt. In solch einer aussichtslosen Situation fasste er einen solchen Gedanken? Er wusste nicht, wie der Kreatur beizukommen war, und er empfand sie nur als lästig? Er hätte schon längst in tausend Teile zerrissen in der Höhle verteilt liegen können, und etwas besseres als "Das Ungeheuer ist mir lästig" fiel ihm nicht ein? Du hast wohl etwas auf den Kopf bekommen. Konzentrier dich auf das Wesentliche...., ermahnte er sich.

Schließlich kämpfte er sich aus der Zerstörung um sich herum frei und stand wieder, den Blick auf den Boden gerichtet. Ein seltsames Gefühl durchfloss seinen Körper. Obwohl er sicher war, dass er jetzt schon sehr erschöpft sein musste, schließlich hatter er schon zwei direkte Treffer der Kreatur einstecken müssen, fühlte er sich mit jeder Sekunde, die verstrich, vitaler und kräftiger. Das fühlte sich an wie....Adrenalin. Ja, das war es. Dieses Gefühl hatte er bis jetzt nur zu wenigen Momenten gefühlt, aber bei genauerer Überlegung immer in brenzligen Situationen. Er fühlte sich mit einem Mal stark. Juan wusste nicht, ob das reichen würde, um der Kreatur beizukommen, aber was hatte er für eine Wahl. Im Moment war logisches Denken alles andere als vorhanden in seinem Kopf, der einzige Gedanke, der ihn beherrschte, bestand aus einer einzigen Aussage: Ich werde gewinnen. Mit festem Blick schaute er auf, auf das Monster, welches sich in seine Richtung gedreht hatte und sich verwirrt umschaute. Dahinter erkannte er Arranges in einem Gerümpelberg liegen, Namsy daneben versuchte ihn in aller Seelenruhe aufzuhelfen. Entweder hat sie Nerven oder sie ist einfach nur dumm. Zweiteres...., beschloß er kurzerhand, aber das war ihm egal. Der Beschwörer und die Frau verschwammen hinter der Kreatur, welche sich für Juan herauskristallisierte als der Feind. Der Feind, den es zu besiegen galt.

Erst jetzt fixierte auch die Missgestalt den Agenten und kam brüllend auf ihn zugestapft, bereits ausholend mit der Axt. Du kriegst mich nicht...ich werde gewinnen..., dieser Gedanke beherrschte den Rothwardonen. Geschickt duckte er sich unter dem riesigen Axtblatt weg, es schien als ob Juan bis jetzt nicht einen Treffer eingesteckt hätte, so behände bewegte er sich. Durch eine Seitwärtsrolle kam er schräg hinter die Kreatur, welche sich durch ihre Größe zu schwerfällig bewegte, als dass sie dem Manöver des Agenten folgen könnte. Juan erblickte seine Waffe im Rücken des Monsters, ebenso die an einer Stelle ein wenig aufgerissene Haut, welche sich durch das umliegende Kettenhemd jedoch in Grenzen hielt. Nanu, da hat wohl jemand gekratzt...ich werde gewinnen..., schoß ihm durch den Kopf. Er spurtete los, hinter dem Rücken des Monsters entlang, und als er auf Höhe seines Schwertes war, packte er zu. im Laufen riss er die Klinge aus dem Rücken des Ungeheuers und vollführte, nachdem sie frei war, eine halbe Drehung, an dessen Ende er das Schwert mit beiden Händen hielt. De Höhle erbebte erneut unter den Wutgebrüll der Kreatur, und rasend fuhr sie herum und hieb blindlinks zu, in die Richtung von Juan. Dieser machte keine Anstalten, auszuweichen. kein Schritt zurück, kein Ducken, keine Rolle. Er hob das Schwert, die Axt prallte auf den Stahl und schlug Funken. Juan spürte den Aufprall kaum, seine Waffe wich keinen Millimeter, so eisern hielt er sie fest. Das Monster schien einen Moment lang verwirrt ob dieser Standfestigkeit von Juan, dann aber verfiel es in einen Blutrausch. Wild und unkontrolliert prügelte es mit der Axt auf den im Vergleich zu ihm kleinen Menschen vor sich ein; dieser aber wich nur immer ab und zu einen Schritt zurück und schien die mächtigen Schläge mühelos zu blocken. Ich werde gewinnen, ich werde gewinnen....ich...werde...dich...zerstören...., ging ihm bei jedem Funkenflug durch den Kopf.
Nun war die Kreatur anscheinend alles andere als begeistert. Die hirnlose Gestalt hob die Axt und ließ sie von oben auf den Agenten niedersaußen. Dieser hob sein Schwert über den Kopf, die Schneiden prallten grell aufblitzend und laut aufeinander; und dann standen sich Juan und die Kreatur gegenüber, Waffe an Waffe. Der Agent blickte nach oben, über seinem Kopf schwebte die Schneide der rostigen Streitaxt, nur der Druck seiner Klinge verhinderte, dass sie seinen Schädel spaltete. Juan lächelte. "Ich werde gewinnen....", murmelte er mit fester Stimme, aber so leise, dass es niemand verstehen konnte. Die Kreatur schien verwirrt, dass sie die Axt einfach nicht weiterdrücken konnte auf den kümmerlichen Menschen vor sich. Juan spürte die Kraft der Kreatur, jedoch schien er nun seltsamerweise ebenbürdig zu sein. Nicht einmal außer Atem war er. Die Waffen zitterten leicht ob der Kräfte, die auf sie wirkten.
Juan atmete einen Moment tief ein, schloß kurz die Augen, blickte dann auf und legte alle Kraft die er hatte in einen kurzen Stoß mit dem Schwert. Die Klingen trennten sich voneinander, nur wenige Zentimeter, da die Kreatur nicht damit rechnete und immer noch mit aller Kraft drückte. Diesen Bruchteil einer Sekunde nutze Juan und tauchte weg, auf die Kreatur zu. Diese hatte den Widerstand zu ihrer Axt verloren und die Waffe schlug krachend auf den steinernen Boden auf, dort wo Juan gerade eben noch gestanden hatte. Jetzt war die Gelegenheit günstig, das Ganze zu beenden. Ich werde gewinnen...., dachte er, als er mit dem Schwert ausholte.

Juan befand sich ganz nahe an dem Mutanten, und sein erster Shwertstreich, von oben links nach unten rechts war mit einer solchen Kraft geführt, sodass das rostige Kettenhemd aufplatzte und die grob geschmiedeten Glieder nach allen Richtungen davonflogen. Zusätzlich dazu riss die Waffe den Oberkörper der Kreatur auf, da die Schneide durch die vielen Angriffe bereits schartig geworden war und mehr riss denn schnitt. Das Monster brüllte schmerzerfüllt und wich einen Schritt zurück, aus Reflex griff es mit der freien Hand nach Juan. Dieser aber befand sich bereit in einer Drehung mit dem Schwert, und diesmal hatte er die ankommende Hand bemerkt. Einen Augenschlag später riss die Waffe alle fünf kräftigen Finger der Kreatur ab; der Agent war selbst überrascht, wieviel Kraft er besaß, war dieses Schwert doch bereits stumpf. Aber ihm kam es vor, als schnitt er mit einer Sense. Die Kreatur zog ruckartig ihre Hand zurück und brüllte abermals auf. In ihrer Rückwärtsbewegung riss sie die Axt aus dem Steinboden und setzte an, damit auszuholen, aber da hatte Juan seine Drehung bereits vollführt und ließ sein Schwert von oben auf den Waffenarm des Mutanten niederfahren. Blut spritze, und man sah die abgerissene Hand samt Axt einige Meter davonfliegen. Die Kreatur taumelte zurück, war verwirrt, wusste nicht was sie tun sollte. Sie wirkte nur noch wie ein behelfsloser Fleischklumpen ohne Führung und ohne Mittel, irgendetwas zu tun. Wild ruderte sie mit den Armen, oder zumindest mit dem was davon übrig war. In Juans Blick aber fand sich keine Gnade und kein Mitleid. Seine Gedanken waren nur noch von einem beherrscht: zu gewinnen und dadurch selbst zu überleben. Dass seine verbrannte Haut an den Armen durch die Anstrengungen rissig geworden und aufgeplatzt war, bemerkte er nicht. Er fühlte weder Erschöpfung noch Schmerzen. Alles um ihn herum spielte sich in Zeitlupe ab, wobei er sich jedoch normal bewegte und dadurch enorm überlegen vorkam.
Die Kreatur war nun bereits einige Meter zurückgewichen, als Juan einen günstigen Moment abpasste, an dem der rudernde Waffenarm nach unten zeigte. Sogleich spurtete er los, sprang ab und landete auf halber Höhe des mächtigen Armes der Kreatur. Diese versuchte ihn abzuschütteln und warf die Gliedmaßen nach oben, aber dies hatte der Agent erwartet. Er ließ sich nach hinten über die Schulter desm Mutanten schleudern, hielt sich jedoch mit einem Arm fest und änderte so seine Flugrichtung leicht. Mitten in der Luft drehte er sich, holte aus und als er hinter dem Kopf des Ungetüms vorbeiflog, hieb er zu. Die Klinge traf auf Widerstand, als sie dem Halswirbel begegnete, aber mit einem lauten Krachen war auch dieses Hindernis pasé. Juan landete mit der Schulter unsanft auf dem Höhlenboden und rollte noch einige Meter weiter, seine Waffe schlug klirrend zu Boden und blieb etwas entfernt von ihm liegen. Der Kopf des Ungeheuers schlug nur etwas versetzt neben ihm auf und rollte noch etwas weiter, bevor er mit dem Gesicht nach unten liegenblieb. Der Agent blickte auf, der Körper des Mutanten schien noch eine halbe Ewigkeit dort zu stehen, aber wirklich waren es nur ein paar Sekunden; dann wankte das zusammengenähte Überbleibsel des Nekromanten, kippte vorneüber und schlug krachend auf dem Boden auf.

"Ich habe gewonnen....", murmelte der Agent, halb auf der Seite liegend. Alle Kraft war plötzlich aus seinem Körper gewichen, jeder Knochen und jeder Muskel in seinem Körper schmerzte ungeheuerlich, seine Arme brannten wie Feuer. Wo waren Namsy und Arranges? Ihm war es vollkommen egal, sollten sie doch die Flucht während seines Kampfes ergriffen haben; er hatte überlebt, was allein für ihn ein Wunder darstellte. Er ließ sich zurücksinken auf den Rücken und starrte schwer atmend an die unebene Höhlendecke...

weuze
12.06.2009, 19:30
Durch verschwommene Schleier sah Arranges wie das Geschöpf vor ihm mitten im Schlag inne hielt und von ihm abließ. Er schloss die Augen und war im Begriff das Bewusstsein zu verlieren. Der Trank, der zuvor seine Magievorräte wieder aufgestockt hatte brannte ihn nun als negative Nebenwirkung gänzlich aus...

Doch kaum hatte er die Lieder gesenkt, griffen Arme nach ihm. Er öffnete schlagartig die Augen, doch alles was er erkennen konnte war eine eher zierliche Gestalt die ihn etwas grob anfasste und versuchte ihn hochzustämmen. Was zum... Wer bitteschön nimmt sich hier das Recht heraus, mich anzufassen... Arranges war es nicht recht, dass Namsy ihm auf diese Weise helfen wollte. Er war nicht in der Lage sich irgendwie zu bewegen, ja sogar sprechen konnte er nicht. Seine Kehele fühlte sich trocken an. Das einzige was er spürte waren die Hände der Bretonin und immer wieder war das dröhnende Brüllen der Bestie zu hören. Dieser dämliche Rothwardon... er denkt doch tatsächlich er könnte es mit dieser Kreatur aufnehmen... wenn nichteinmal ich sie vernichten kann, wie soll es dann... einer aus diesem Volk schaffen... minderwertige Kämpfer, die nur durch rohe Gewalt etwas bewirken können... würde man deren Verstand mit einer Klinge vergleichen hätte man ein verottetes Schwert, das schon tausend Jahre im Moder lag... Arranges war normalerweise niemand, der so respektlos von anderen dachte, aber in seiner Wut, dass er diesen Abschaum eines von Verstand und Intelligenz getrennten Haufen Drecks nicht besiegen konnte, kamen immer wieder solche Gedanken hoch.

Noch immer war Kampflerm im Raum zu hören. Verdammt... ich werd noch wahnsinnig, wenn dieses Weib nicht aufhört an mir rumzufingern... Abruppt waren die Gereusche der Kämpfenden verstummt. Dann durchbrach ein Schäppern gefolgt von einem Dumpfen Schlag, dass von etwas großem massigem kommen musste ein letztes Mal die Stille... Was hat er denn jetzt getan... Der Dumpfe Schlag muss wohl von seinem Körper gekommen sein, den es an der Wand außeinandergenommen hat... Naja, dann hats jetzt auch keinen Sinn mehr. Arranges ließ sich von der Dunkelheit einfangen und war nun völlig bewusstlos.

Lobstercookie
13.06.2009, 11:23
Als Namsy merkte, wie sich Arranges gegen ihre Versuche, ihm zu helfen wehrte, bemerkte sie etwas zickig: "Meine Güte, ihr stellt Euch vielleicht an! Ich bin Ärztin, verdammt! Außerdem kann ich nichts dafür, dass ich so an Euch rumgrabeln muss, wenn Ihr mir nicht helft!"
Sie schrie kurz auf, als sie den lauten Knall hinter sich hörte, hatte aber keine Zeit sich umzudrehen, denn sie merkte, wie Arranges Körper nach hinten kippte und musste sich alle mühe geben, ihn zu stabilisieren. Mehrmals rüttelte sie an seinen Schultern, doch er wurde einfach nicht wach.
Langsam wandte sie sich um. Die Kreatur lag auf dem Boden, anscheinend tot oder zerstört, aber vom Rothwardonen fehlte jede Spur, zumindest konnte sie ihn in den Trümmern nicht finden.
Langsam erhob sie sich und schritt durch die Trümmer. Glasscherben knackten unter ihren Füßen.

Van Tommels
13.06.2009, 13:34
Er hatte keine Ahnung, wie lange er jetzt hier so gelegen hatte; Sekunden, Stunden, Tage. Es war ihm egal, er war nur froh, überhaupt noch zu leben. Juan spürte, wie sich das Blut in seinem Mund schwer mit seinem metallischen Geschmack auf seine Zunge legte. Die ganze Zeit hatte er während des Kampfes nicht ausgespuckt und es war in kleinen Rinnsalen aus seinen Mundwinkeln gelaufen. Jetzt aber bemerkte er es. Genug ausgeruht, komm hoch und sammel dich..., und der Agent setzte sich schwerfällig auf; Glassplitter fielen von seiner arg strapazierten Rüstung leise klimpernd zu Boden, ebenso kleine Steinchen. Juan blickte sich nicht um, ihm war egal ob er allein war oder nicht; vor sich sah er, einige Meter entfernt, den riesigen Körper des Monsters reglos daliegen. So wirklich wusste er nicht mehr, wie er das fertiggebracht hatte, und irgendwie aber doch, da sich das Ganze wie ein Bildband in sein Gedächtnis eingebrannt hatte. Der Rothwardon drehte den Kopf zur Seite und spuckte aus. Der Hals schmerzte ihm ebenfalls, überhaupt tat dies jede Bewegung die er ausführte. Aber wenigstens war er nun das Blut in seinem Mund los.
Nun...der Nekromant ist tot, diese Kreatur ebenfalls....nun ist die Frage wie ich hier herauskomme. Das wo ist nicht das Problem, eher das Wie. Überall laufen noch die Schergen dieses Verrückten herum. Ach was, ich werde das schon schaffen...wie war das...ich werde gewinnen...., dachte er mit einem trockenen Lächeln.
Plötzlich hörte er das Knirschen von Schuhen hinter sich auf dem steinernen Boden, noch etwas entfernt. War jetzt etwa schon jemand hier heruntergekommen? Juan schielte zu seiner Waffe, aber diese lag zu weit weg als dass er sie erreichen konnte. Der Agent drehte sich nicht herum, sondern blieb weiterhin regungslos sitzen und lauschte....

Lobstercookie
19.06.2009, 19:23
Nach wenigen Schritten hörte sie Bewegungen und konnte Juan erkennen, der sich langsam erhob. Aus seinem Mund lief ein dünner Faden Blut, er wirkte müde und erschöpft. Sie trat näher an ihn heran. "Ihr", flüsterte sie "geht es Euch gut? Kann ich Euch helfen? Obwohl Ihr so unhölich und misstrauisch wart-ich brauche Euch, um hier rauszukommen. Also, kann, oder besser, darf ich Euch helfen?"
Namsy ging in die Knie, auf die letzten Zentimeter war es eher ein Zusammensacken, doch ihre Besorgnis galt nicht ihr selbst, sondern den beiden Männern. Schließlich war sie Ärztin. "Ihr habt es getötet nicht war? Aber wie kommen wir hier wieder raus?"
Ihre Gedanken waren bei den Totenbeschwörern und wie schwer ein Rückweg sein könnte, wenn da noch mehr waren. Vorallem: Wenn sie hier rauskamen, wohin sollte sie? Die letzten paar Jahren waren erstaunlich...leer.
Vorsichtig stand sie wieder auf, dann hielt sie Juan ihre Hand hin. "Wenn Ihr schon so misstrauisch seid, dann lasst mir Euch wenigstens aufhelfen."

Van Tommels
20.06.2009, 10:46
Juan fixierte Namsy, als diese neben ihm in die Knie ging. Sie braucht mich um hier heraus zu kommen? Darum lässt sie sich jetzt dazu hier herab? War ich mit meiner Einschätzung doch nicht so falsch, diese Gesellschaft ist nunmal ein am Nutzen orientiertes Wesen, warum auch sollte diese Frau hier eine Ausnahme bilden. Als ihm dann die Hand gereicht wurde, ignorierte er diese und blieb sitzen. Gerade weil ich so misstrauisch bin werde ich ihr wohl die Hand geben. Was hat sie hier eigentlich geleistet? Gar nichts. Sie ist der Grund, dass ich jetzt hier sitze, mit Brandwunden, schmerzenden Knochen und Gelenken, mit zerstörter Ausrüstung und beschmutzter Ehre. Juan deutete an, Namsys Hand zu nehmen, aber stattdessen griff er an dieser vorbei und setzte sie auf den Boden auf. Ächzend stemmte er sich hoch und stand dann mit zunächst wackeligen Beinen vor der Bretonin. Noch immer hatte er kein Wort gesagt, sondern sein Gegenüber nur ausdruckslos angeschaut. Schweigend wandte er sich ab, ging ein paar Schritte und hob dann beinahe in Zeitlupe seine Waffe auf. Sein Silberschwert hatte er verloren, er hatte keine Ahnung, wo es hingekommen war; in den Händen hielt er sein schartiges Stahlschwert. Dann drehte er sich wieder zu der Frau um, wischte sich das Blut vom Kinn und antwortete dann leise: "Im Gunde ist es eure Schuld, dass wir überhaupt hier sind. Eure Schuld ist das, was hier die letzten Tage passiert ist. Aber was bringt es über Vergangenes zu streiten.". Der Rothwardon warf einen Blick zum Eingang in diese Höhle. "Da geht es raus, schätze ich mal. Einen anderen Ausgang wird es wohl kaum geben.". Diese Selbstverständlichkeit, dass sie mir helfen will, wirkt so richtig skurril. Nichts tun, aber wenn alles vorbei ist, dann handeln. So etwas kann ich leiden.
Überall lagen Trümmer und zerstörte Geräte herum, Juan wich diesen mühsam aus, als er zur Höhlenwand torkelte, an deren Fuß die Leiche des Nekromanten lag. Hier ging er in die Knie und suchte die Überreste des Beschwörers ab.

Lobstercookie
20.06.2009, 13:14
Das er ihre Hilfe nicht annahm, irritierte sie keineswegs, aber das es ihre Schuld sein sollte..."Meine Schuld? Was soll das? Ich bin hier mitten in einem Saal voller Geister und ihrer Herren aufgewacht, ohne zu wissen, wo ich bin und es soll meine Schuld sein? Was habe ich Euch überhaupt getan? Bis vor wenigen Minuten, kannte ich Euch noch nicht einmal! Und jetzt, auf einmal, ist es meine Schuld? Ich könnte mir Schöneres vorstellen!"
Sie wandte sich ab. Zorn kochte in ihr hoch, das erste Mal seit langem. Namsy war eine ruhige Person, relativ freundlich und vorsichtig. Ab und zu kam es ihr vor, als würde sie aus ihrem Kopf verdrängt-oft hatte sie mit dem Gedanken der Schizophrenie gespielt, diesen dann aber bald verworfen.
Sofort tat ihr ihr Verhalten leid, murmelte etwas von Entschuldigung, drehte sich aber nicht mehr zu dem Rothwardonen um. "Ich bin Heilerin. Was hätte ich tun sollen. ich kann nicht kämpfen. Ich besitze kaum Magie. Und ich will nicht hier sein."

Van Tommels
20.06.2009, 13:58
Juan hörte nur mit einem Ohr zu, seine Aufmerksamkeit war zum größtem Teil auf den Leichnam vor sich gelenkt. Vorsichtig untersuchte er den den Körper und wurde schließlich fündig an der linken Hand des ehemaligen Meisternekromanten: ein goldener Siegelring befand sich am Mittelfinger, und dieser zeigte ein Symbol, welches ihm nur zu bekannt vorkam. Mit ausdruckslosem Blick streifte er den Ring ab und steckte ihn in seine Tasche. Dann erhob er sich schmerzvoll stöhnend und drehte sich zu der Frau um.
Heilerin, soso....Quacksalberin träfe es besser..., dachte er, als er sich daran erinnerte, welche Methoden diese Frau für gewöhnlich anwendete. Aber statt ihr dies an den Kopf zu werfen, meinte er nur mit ruhiger Stimme: "So, ihr erinnert euch an nichts? Dann habt ihr auch vergessen, dass ihr mir den Tod gewünscht hat? Nun, mit dieser Bestie dort...", er nickte zu dem zusammengebrochenen, kopflosen Fleischberg, "....wäre dieser Wunsch beinahe in Erfüllung gegangen. Aber nur beinahe. Mir macht ihr nichts vor, eure Rachegelüste an diesem Kerl da...", er nickte hinter sich zum Leichnam des Nekromanten, "...haben uns erst in diese Situation hier geführt. Also tut nicht so, als ob ihr euch an nichts erinnert. Ihr seid Heilerin? Dann dürfte es eure Pflicht sein, euch um Verletzte zu kümmern. Da liegt euer Patient." Er deutete auf Arranges, welcher bewusstlos in einem Gerümpelberg lag. "Von mir lasst ihr eure Finger. Wer Morddrohungen gegen mich ausspricht, braucht sich mir auch nicht zu nähern.". Juan spuckte Blut aus und sprach dann weiter. "Ich werde die Höhle jetzt verlassen, es gibt nur einen einzigen Ausgang. Den werdet ihr auch allein finden.". Ohne ein Wort der Verabschiedung schob sich der Agent an der Frau vorbei, und verließ den Raum des Nekromanten über den Weg, den er gekommen war.

Auf den Weg raus aus der Höhle war er an einer seltsam zusammengeflickten Kreatur vorbeigelaufen, aber er schenkte ihr keine Beachtung, zuviel hatte er jetzt in den letzten Stunden erlebt als dass ihn dies überraschen könnte. Auch die Wasserstelle ließ er links liegen und betrat dann den verkohlten Gang, in welchem die kleinen Flämmchen immer noch nicht erloschen waren. Mit den Händen stützte er sich immer wieder an den Wänden ab und verschnaufte ab und zu einen Moment. Er war sich bewusst, wie abgeledert und geschafft er aussehen musste, aber jetzt gerade beherrschte ihn nur das Verlangen, hier heraus zu kommen. Die stickige alte Luft der Katakomben half dabei nicht besonders, aber Juan biss die Zähne zusammen und setzte seinen Weg fort. Als er die Treppe, welche hinunter in den Fallengang führte, hinter sich gelassen hatte, bog er ohne groß zu überlegen nach rechts ab und folgte dem dunklen, von Fackeln erhellten Gang immer gerade aus. Der Agent wusste nicht, wo er entlanggehen sollte, aber dies hier war der Größte von allen Gängen, und somit hoffte er, nun endlich zum Hintereingang der Festung gelangen zu können.

Nach einer schier endlosen Lauferei, so kam es ihm vor, erreichte er tatsächlich die ihm bekannte Halle, in welcher sich die Knochenberge stapelten. Aber diese waren nirgends zu sehen; stattdessen befanden sich überall weiße Haufen Knochenmehl, und es lagen, verstreut durch den ganzen großen Raum, Mönchskutten und Waffen herum, ebenfalls mit Knochenmehl durchsetzt. Es sah beinahe aus, als ob die Mönche einfach zu Staub zerfallen wären. Ein Werk des Nekromanten? Bestimmt, wer bekommt schon anständige Heiler dazu, der Nekromantie zu folgen. Da baut man sich doch viel lieber anständige, willenlose Sklaven aus Knochen..., dachte er und schlurfte eilig weiter in den großen Hauptraum, in welchem er vor Tagen sein Pferd gelassen hatte....

Lobstercookie
20.06.2009, 14:27
Nach Juans Antwort verdstand Namsy gar nichts mehr. Sie sah ihm nur stillschweigend nach. Dann setzte sie sich wieder in Bewegung, kniete sich zu Arranges und hob seinen Kopf an. Er war in tiefe Bewusstlosigkeit gesunken. Zunächst schlu sie noch relativ zärtlich auf seine Wange, dann gab sie ihm eine Ohrfeige. Er wollte nicht aufwachen. "Na komm schon, ich kann dich nicht den ganzen Weg hinter mir her schleifen. Und liegen lassen auch nicht. Außerdem musst du mir Antworten geben. Denn ich wüsste nicht, warum ich einen wildfremden Mann den Tod wünschen sollte."

weuze
21.06.2009, 05:25
Arranges spürte eine ruppige Bewegung im Gesicht. Langsam öffnete er die Augen und blickte in das Gesicht von Namsy. Doch bevor er zum Sprechen ansetzten konnte, ließen ihn Krämpfe und Reflexe zusammenzucken. Er wälzte sich von der Bretonin weg auf die Seite. Der Geschmack von Blut breitete sich in seinem Mund aus und ließ den Kaiserlichen würgen.

Ein Schwall Blut und Erbrochenes bildeten eine Lache vor ihm auf dem Boden. Arranges versuchte sich aus seinem Auswurf hochzustämmen, aber seine Arme knickten wie morsche dünne Ästchen unter ihm weg. Seine Füße konnte er bis auf ein kaum wahrnehmbares Zittern nicht mehr rühren und nun machte sich noch ein hämmernder Schmerz in seinem Rücken bemerkbar.

Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen oder etwas zu sagen, stönte Arranges nur qualvoll auf, sein gesamter Brustkorb und die Wirbelseule brannten wie Feuer und machten ihm das Atmen schwer.

Lobstercookie
29.06.2009, 18:31
Hoffend, dass ihre etwas ruppige Reaktion auf Arranges Ohnmacht nicht an dessem schlechten Zustand schuld war, griff Namsy vorsichtig nach seinen Armen und begann, mit all ihrer Kraft den Mann hochzustemmen. Sein schlechter Zustand bereitete ihr große Sorgen. Wenn er starb war sie mit diesem anderen Mann allein.
"Langsam. Macht langsam. Wir haben Zeit" keuchte sie unter Anstrengungen, während sie ihm weiter auf die Beine half.
"Wir kommen hier schon noch raus" meinte sie mehr zu sich selbst gewandt.

weuze
30.06.2009, 19:46
Durch das Bewegen seiner Gliedmaßen kehrte auch das Gefühl für die Motorig zurück. Der Schmerz wurde zwar stärker, als die Bretonin ihn hochzog, aber er half mit, so gut er konnte.

Schwer atmend und schwankend kam er neben Namsy auf die Beine. Er spürte jeden einzelnen Wirbel, jeder Muskelphaser strahlte Schmerz aus und seine Haut fühlte sich an, als ob sie vereist wäre und zu gleich brennen würde. Er machte sich von der Heilerin los drohte aber umzufallen und griff sofort wieder nach ihrem Arm, wie ein verängstigtes Kind. Die schwarzen Schleier vor seinen Augen lichteten sich almälich und er konnte wieder mehr als nur grobe Konturen erkennen. Er schaute zu Namsy und sagte mit kraziger Stimme: 'Was... was ist denn hier passiert? Ist euch... etwas zu... zugestoßen?'