Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein paar neue Gedichte
Jerome Denis Andre
03.03.2009, 22:08
Diesmal ist auch einiges Nicht Religiöses dabei. Konstruktive Kritik ist wie immer erwünscht.
Alle folgenden Gedichte (c) 2009 by Jérôme Denis Andre
Die Liebenden,die in den Betten liegen,
Mütter,die ihre Kinder wiegen,
In der Kirche Gedenken an die Opfer des Bebens,
Kinder die in Kenia Teppiche knüpfen,
Während Andre vor Freude im Kreise hüpfen,
Die alte Frau übt die Kunst des Webens,
Dies waren drei Sekunden des Lebens.
Verlassen,Einsam und Allein,
Begriffe für die selbe Pein,
Vom Schicksal verspottet,von Gott gequält,
Geradezu mit dem Unglück vermählt,
Ein Schicksalsschlag nach dem andern passiert,
Die Zukunft von Alledem ruiniert,
Wohin man auch geht: Die Palette der Wahl,
Doch wohin man auch geht:Es ist egal,
Das Unrecht, Die Qualen,sie verfolgen dich,
Im Wahn siehst du schon, Engel im Licht,
Unmöglich ist sie, die Wende,
Zum Ende bleibt meist nur das Ende.
Die Kindheit unsrer Zeit,
Monoton,das Gleiche-immer wieder,
Die Spielplätze unsrer Zeit,
Maschinen,Vorbereitung auf das Arbeiterleben,
Die Schaukel,
Vor-Zurück, Vor-Zurück,
Die Wippe,
Hinauf-Hinunter, Hinauf-Hinunter,
Immer wieder das Selbe,
Tage, Wochen, Jahre lang,
willenlos,
erzogen zu kleinen,
Maschinen,
Arbeitern,
Ausbeutern,
Genormt zu kleinen Erwachsenen,
Für die Wirtschaft.
Gewalt,
Ein legitimes Mittel unsrer Zeit,
Schlägst du mich, Schlag ich dich,
Auge um Auge, Zahn um Zahn,
Erlaubt,
Seit dem Altertum,
Seit der Bibel,
Vergessen ist sie,
Die Backe, die Rechte,
Gewalt,
Ein sich immer wieder wiederholender Kreislauf,
Ein ewiger Teufelskreis,
Dank der Rache,
Wie Leben, und Tod,
Gewalt,
Auch dich wird sie töten,
Nicht Leiblich, doch Seelisch,
Gewalt,
Moralischer Müll,
Und dennoch,
Erlaubt.
Am Rand die weiten Knoblauchslande,
Felder so weit das Auge reicht,
Der drei-gewappneten zum Rande,
Doch bald schon Weilern, Dörfern weicht,
Dorfidylle,Alltagsleben,
Ein Bauer der sein Feld bestellt,
Handwerker die's Leben weben,
Die Sonn der Rednitz, Grund erhellt,
Nun wir uns,zur Stadt hin wenden,
So langsam wird der Stress nun wach,
Zum „Schleusen-Hafen“, zu Fabrik Geländen,
Zum Fernsehturm, in Röthenbach,
Die Häuserreihen werden dichter,
Nach Gostenhof kommt man hinein,
Arbeiter,Künstler, Säufer, und Dichter,
Dreckig und Schmutzig muss es sein,
Doch schon weiter, nach Sankt Johannis,
Hier steigt die Lebensqualität,
Selten verschmäht, des Stadtteilzentrums Partys,
Daneben Kirchen, Pietät,
Und weiter zum Einkaufszentrum, am Plärrer,
Der Verkehr macht dich schier perplex,
Und hinter Stadt-graben und Mauer,
Europas größter Kino-komplex,
In der Innenstadt, gibt es vieles zu kaufen,
Touristen Ansturm, Viele Leut,
Bratwurstbuden, Männlein-Laufen,
Christkind-Markt zur Weihnachtszeit,
Und in der Stadtes, tiefster Mitte,
Touristen sind darauf erpicht,
Trohnt stolz auf Nürnbergs schönstem Berge,
Die Kaiserburg, im Sonnenlicht.
Nach jedem Absatz ein Fasching mäßiges Taa-Daa,Taa-Daa, Taa-Daa denken ... :-)
München-Hamburg fährt ein Zug,
Darüber liegt des Friedens Trug,
Der Schaffner Karten einsammelt,
Wer hat den Koffer abgestellt?,
Der Zug gerade verlassen ist,
Von einem „bösen“ Islamist,
Der nur zum Schein, Getränk-Verkäufer ist,
Nun die Frage,wie man sich in so einem Fall verhält,
Wer hat den Koffer abgestellt?,
Schon schlägt die Kamera Alarm,
Angerückt kommen die Gendarm',
Der Zug von Sirenen-Licht erhellt,
Wer hat den Koffer abgestellt?,
Damit man keine Zeit verliert,
Wird der Bahnhof evakuiert,
Der Chef des angerückten SEK verstaucht sich,
im „Fluchtmengengedränge“ die Wade,
Doch, oh wie schlimm,
Im Koffer ist nur Limonade.
Sie sind Die Dritte Zeit im Jahre,
Schneeregen, Sturm und Wind,
Regengüsse, nasse Tage,
Bunte Blätter spielen im Wind,
Des Jahres „Lebens“ Wechseljahre,
Als Absterben sind sie bekannt,
Ein Letztes buntes Aufblühen, auf der Bahre,
Bevor von Winters Tod übermannt,
Doch bald schon jauchzet!-Die Auferstehung,
Schon bald jung Frühlings Leben naht,
Dass alles wieder hinauf spriesset,
Die Natur jährlich, aufs neue tat.
In unseren Tagen, haben wir es alle,
Das neue, schöne Glück,
Keiner ist heute mehr unglücklich,
Jedermann das Glück heut' besitzt,
Wir besitzen es, wir klammern uns an es,
Das neue, schöne Glück,
Unser Besitz, glücklich macht er uns,
Obgleich wir sind, Knechte des Besitz',
Knechte des Bedarfs,
Knechte des Konsums,
Gar Knechte des Glücks,
Geknechtete Diener,
Des neuen, schönen Glücks,
Neu wie der Fortschritt, der Unheil uns gebracht,
Schön wie die Kunst,
Die den Tod, ästhetisch hat gemacht,
Der Besitz macht uns glücklich,
Trotz Freud', uns egal,
Wir dienen dem Mammon, und Leid,
sein ew'ges Kapital,
Glücklich sind wir, wir Konsumenten,
Glücklich sind wir, ohne zu denken,
Glücklich, seit wir vergaßen, dass einst,
wir war'n Menschen,
Glücklich, Ja glücklich sind wir,
Wir Knechte des Glücks,
Wir sind verrückt.
Ein freundlicher Blick erfreut jeden,
Eine gute Nachricht gibt neue Kraft,
Das Herzen hin zur Sonne lacht,
Durch ein Lächeln, das noch so verwegen,
Ein Zwinkern, ein Blick zu betören,
Ein Fahren durch die Herde des Gilead, zur Vollendung ein Schwur,
Ein Hauch, eine Annäherung an die Liebliche, an die purpurne Schnur,
Eine Berührung der Lippen, sich Liebe zu schwören,
Unter einem einzigen Blicke zerronnen,
Wirfst du den Kopf zurück, biegst den aalglatten Hals,
Entblößt die Schilde der Starken, deine Tränen, das Salz,
Und mein Herz hast du mir genommen,
Tue mir auf meine Freundin, höre meine Gefühle, die Zarten,
Du gabst ihn mir, ich habe von deinem Honig gegessen,
habe die Milch getrunken, bin von Liebe besessen,
Oh voller Freude werde ich warten,
Durch deine Schönheit, meine Sinne, sie schwächeln,
Die jungen Gazellen bis zur Nacht der Nächte verwahrt,
Ein Geschmeide den Kelche des Trunkes bewahrt,
Schenkst du mir einst unter Zyperblumen dein Lächeln.
Sorge dich nicht – Lebe,
Doch lebe keinen Traum,
Im Streit nicht geh – Vergebe,
So dein Freundesstamm wächst wie ein Baum,
Hinterfrage alles, glaub nicht
was da glaubt der Rest,
Verleugne nicht des Künstlers Licht,
Was da recht ist glaube fest,
Fürchte nicht das Morgen,
Bestell' keinen einz'gen Morgen Land,
Was bringen dir die Sorgen,
Bist du doch in des Schöpfers Hand,
Drum wie die Vögel mach es nun,
Sie säen und ernten nicht,
Und dennoch versorgt ohne zutun,
Sind sie durch des Sämannes Licht,
Die Liebe sei dir höher als alles,
Agape doch Eros zugleich,
Schätze Liebliches weit mehr als Pralles,
Sei hart nicht zu andern - doch weich,
Selbst wenn du geschafft, wie nach einer Sitzung die Tage tagte,
setze auf ein fröhliches Gesicht,
den ein trauriges, wie schon Franz von Assisi sagte,
ziemt sich für einen klugen Menschen nicht,
Sei bereit aus dem Leben zu treten,
So die Zeit Nachhause zu gehen gekommen ist,
Und versuche niemals zu vergessen,
dass du hier nur ein Gastarbeiter bist,
Keine Trauer, kein Tod, Keine Tränen,
Für einen Menschen der so lebt werden sein,
nach mehr nützt es nichts sich zu sehnen,
Sei glücklich mit dem was ist dein
Jerome Denis Andre
14.03.2009, 17:54
*push*
La Cipolla
15.03.2009, 13:18
Wo war denn dieses "Bibel in 3 Sekunden" oder so? Hab da was in Erinnerung, das mir ganz gut gefallen hat.
In "3 Sekunden des Lebens", das ich eigentlich wirklich nett finde, kommt der letzte Satz irgendwie gewollt, aber nicht gekonnt rüber. Probier damit noch ein bisschen rum, vielleicht klingt es sogar schon besser, wenn der einfach nur "3 Sekunden des Lebens" lautet, ohne dies und das. Außerdem hast du 2x "Kinder" benutzt, was kein großer Fehler ist, was man aber ebenso einfach umgehen kann, mit "kleinen" oder ähnlichen Phrasen.
Du nennst ein Gedicht direkt holzhammermäßig "Kapitalismuskritik" und meinst den Titel nicht mal sarkastisch? Da hab ich schon keine Lust mehr, weiterzulesen. Das Gedicht an sich ist aber auch stilistisch unspektakulär und für meinen Geschmack einige Bildüberschriften zu reißerisch. :rolleyes:
Das gleiche gilt für die Inventur des Glücks, die aber gott sei dank nicht so einen lahmen Titel hat (heißt, der gefällt mir). Nochmal kurz: Die Gedichte sind mir zu einseitig.
"Neu wie der Fortschritt, der Unheil uns gebracht"
Wir haben einen schönen "Diskussionsthread" zum Thema grüne Anarchie im Politikforum. ;)
Das Terrorlied ist gut, geh trotzdem nochmal drüber, einige Sachen kann man wahrscheinlich einfach noch ein bisschen besser machen, vor allem, da das ja direkt ein "Vortragsgedicht" ist. Das "böse" musst du nicht in Anführungszeichen setzen, das nimmt der Sache die Pointe ja vorweg.
"Verlassen" find ich jetzt irgendwie zum Kotzen ('schuldigung), "geradezu mit Unglück vermählt" klingt außerdem krampfhaft gereimt.
Den Rest guck ich mir vielleicht ein anderes Mal an, das sind mir zu viele auf einmal. :D
Mordechaj
15.03.2009, 19:59
Diesmal ist auch einiges Nicht Religiöses dabei. Konstruktive Kritik ist wie immer erwünscht.
Na dann mal los.
Die Liebenden, die in den Betten liegen,
Mütter, die ihre Kinder wiegen,
In der Kirche: Gedenken an die Opfer des Bebens,
Kinder, die in Kenia Teppiche knüpfen,
Während andere vor Freude im Kreise hüpfen,
Die alte Frau übt die Kunst des Webens,
Dies waren drei Sekunden des Lebens.
Langsam machst du einen recht verstörten Eindruck - mir ist klar, dass sich "liegen" gut auf "wiegen" reimt, aber warum geht es dir eigentlich permanent um Sex?
Abgesehen davon ist der gestelzte Sprachstil mehr als unpassend - oder schon wieder passend, wenn man die Oberflächlichkeit des Gedichtes als Maßstab nimmt. Ich meine: Wen interessiert noch, was in drei Sekunden alles gleichzeitig passiert? Dann stell doch wenigstens die Absurdität der räumlich distanten Gleichzeitigkeiten dar.
Es gibt übrigens packendere Beispiele für Kinderarbeit als Kenia und darauf "im Kreise hüpfen" als idiomatisch zu verkaufen, kommen auch nur bibeltreue Christen...
Verlassen, einsam und allein,
Begriffe für die selbe Pein,
Vom Schicksal verspottet,von Gott gequält,
Geradezu mit dem Unglück vermählt,
Ein Schicksalsschlag nach dem andern passiert,
Die Zukunft von alledem ruiniert,
Wohin man auch geht: Die Palette der Wahl,
Doch wohin man auch geht: Es ist egal,
Das Unrecht, Die Qualen,sie verfolgen dich,
Im Wahn siehst du schon, Engel im Licht,
Unmöglich ist sie, die Wende,
Zum Ende bleibt meist nur das Ende.
Zum Ende bleibt das Ende... So nach dem Motto. Störet meine Kreise nicht, ihr Idioten!
Gleiche Oberflächlichkeit, gleicher, unmöglicher Sprachstil, nur mit noch weniger Inhalt. Emocore hat da mehr ernsthafte Gefühle und ich mein... hallo, das ist Emocore!
Kapitalismuskritik/Kapitalismus-Kritik/Kritik am Kapitalismus
Die Kindheit unserer Zeit,
Monoton, das Gleiche _ immer wieder,
Die Spielplätze unserer Zeit,
Maschinen, Vorbereitung auf das Arbeiterleben,
Das musst du mir mal erklären. Unterliegen wir alle einer fiesen Propaganda, die unseren Kindern die Hirne wäscht? Ginge es um Barbie, könnte ich das verstehen, aber so...
Die Schaukel,
Vor - zurück, vor - zurück,
Die Wippe,
Hinauf - hinunter, hinauf - hinunter,
Immer wieder das Selbe,
Tage, Wochen, Jahre lang,
Ich will's jetzt nich Schwachsinn nennen, aber wer kommt auf die Idee, Wippen und Schaukeln mit Kapitalismus zu vergleichen? Und war das mit der motivationslosen Monotonie nicht der Sozialismus?
willenlos,
erzogen zu kleinen,
Maschinen,
Arbeitern,
Ausbeutern,
Genormt zu kleinen Erwachsenen,
Für die Wirtschaft.
Durche Wippe. Alles klar.
Gewalt,
Ein legitimes Mittel unserer Zeit,
Schlägst du mich, schlag ich dich,
Auge um Auge, Zahn um Zahn,
Erlaubt_
Seit dem Altertum,
Seit der Bibel,
Vergessen ist sie,
Die Backe, die Rechte,
Wenn du Gewalt im Plural verwendest, hast du keine Gewalt, sondern Gewalten, wie in "Gewaltenteilung" und da sind Gewalten dann doch schon ganz angenehm.
Gewalt,
Ein sich immer wieder wiederholender Kreislauf,
Ein ewiger Teufelskreis,
Dank der Rache,
Wie Leben_ und Tod,
Gewalt,
Auch dich wird sie töten,
Nicht leiblich, doch seelisch,
Gewalt,
Moralischer Müll,
Und dennoch_
Erlaubt.
In welchem Staat bist du denn groß geworden? Kolumbien? Kongo? Iran? Singapur? Burma?
Abgesehen davon ist das kein Gedicht, sondern mehr als schlechte Prosa, die du in grobe Stücke gehaun hast. Und verdammt, Groß- und Kleinschreibung, Kommasetzung, idiomatischer Sprachgebrauch...
München-Hamburg fährt ein Zug,
Darüber liegt des Friedens Trug,
Der Schaffner Karten einsammelt,
Wer hat den Koffer abgestellt?_
Schonmal was von Kadenzen gehört? Wie bitte reimst du "sammelt" auf "gestellt", also so rein betonungsmäßig und so?
Der Zug gerade verlassen worden ist
Von einem „bösen“ Islamist,
Der nur zum Schein_ Getränkeverkäufer ist,
Nun die Frage: Wie man sich in so einem Fall verhält,
Wer hat den Koffer abgestellt?_
Schon schlägt die Kamera Alarm,
...
Angerückt kommen die Gendarm',
Der Zug von Sirenen-Licht erhellt,
Wer hat den Koffer abgestellt?_
Aber der Zug fährt doch noch, oder?
Damit man keine Zeit verliert,
Wird der Bahnhof evakuiert,
Der Chef des angerückten SEK verstaucht sich_
im „Fluchtmengengedränge“ die Wade,
Doch, oh wie schlimm,
Im Koffer ist nur Limonade.
Wo ist das Gedicht, wo ist der literarische Anspruch, wo ist die Erzählebene und wo verdammt hast du die letzten paar Jahre gelebt? Solche selbsternannten "Satiren" traut sich ja das Fernsehen schon nicht mehr zu zeigen, weil das Thema so ausgelutscht ist.
Sie sind die dritte Zeit im Jahre,
Schneeregen, Sturm und Wind,
Regengüsse, nasse Tage,
Bunte Blätter spielen im Wind,
Sehr romantisch, ehrlich...
Des Jahres „Lebens“ Wechseljahre,
Was will uns der Autor wohl mit dieser grammatikalischen Unzulänglichkeit sagen?
Als Absterben sind sie bekannt,
Ja, das steht in jedem Kinderbuch.
Ein letztes buntes Aufblühen_ auf der Bahre,
Bevor von Winters Tod übermannt,
An der Stelle nochmal kurz: Auch im Deutschen setzt man nicht willkürlich soviele Kommata, wie einem das gerade in den Kram passt.
Doch bald schon jauchzet!-Die Auferstehung,
Schon bald jung Frühlings Leben naht,
Dass alles wieder hinauf spriesset,
Die Natur jährlich, aufs Neue tat.
Gute Drogen?
In unseren Tagen, haben wir es alle,
Das neue, schöne Glück,
Keiner ist heute mehr unglücklich,
Jedermann das Glück heut' besitzt,
Man könnte meinen, die Disney-Übersetzer haben wieder zugeschlagen.
Wir besitzen es, wir klammern uns an es,
Auszeit. "an es"? Das ist dein Ernst, oder?
Das neue, schöne Glück,
Unser Besitz, glücklich macht er uns,
Obgleich wir sind_ Knechte des Besitz',
Knechte des Bedarfs,
Knechte des Konsums,
Gar Knechte des Glücks,
Klingt ein bisschen rot, aber okay...
Geknechtete Diener,
Paradox!
Des neuen, schönen Glücks,
Eindeutig Disney-Übersetzer.
Neu wie der Fortschritt, der Unheil uns gebracht,
Erm... du bist Puritaner?
Schön wie die Kunst,
Die den Tod_ ästhetisch hat gemacht,
Der Besitz macht uns glücklich,
Trotz Freud', uns egal,
Er macht trotz der Freude glücklich? Toll was der Besitz alles kann!
Wir dienen dem Mammon, und Leid,
sein ew'ges Kapital,
Deutsche Grammatik adé, scheiden tut weh.
Glücklich sind wir, wir Konsumenten,
Glücklich sind wir, ohne zu denken,
Glücklich, seit wir vergaßen, dass einst_
wir war'n Menschen,
Langsam wirds peinlich. Vor allem dieses "Oh, ihr bösen Menschen seid alle fiese Kapitalisten, die mir das Leben vermiesen!"
Glücklich, ja glücklich sind wir,
Wir Knechte des Glücks,
Wir sind verrückt.
Ich vermag meine Leseempfing in vier Worten zusammenzufassen: "Nein, du bist verrückt."
Sorge dich nicht – Lebe,
Doch lebe keinen Traum,
Im Streit nicht geh – Vergebe,
So dein Freundesstamm wächst wie ein Baum,
"Hey duuuu, Herr Duden?!" - "Ja?" - "Warum reimt sich der Imperativ von 'geben' eigentlich nicht auf den von 'leben'?" - "Na weil wir Deutschen früher mal höfliche Umgangsformen hatten und den Imperativ starker Verben mit dem Stamm der zweiten Person Singular Indikativ gebildet haben. Leider stimmte der Stamm der zweiten Person Singular Indikativ so häufig mit dem Präsensstamm der schwachen Merkmale eines Verbs überein, dass es heute immer mehr Leute gibt, die den Imperativ mit dem Infinitivstamm bilden, sie sagen zum Beispiel 'Nehm das weg', statt 'Bitte nimm mir das aus dem Gesicht' und reimen 'gebe' auf 'lebe'." - "Danke, lieber Herr Duden!"
Und beim nächsten Mal: Warum meinen so viele Leute, Synkopen im Wortinneren nicht kennzeichnen zu müssen, kennen aber währenddessen nicht den Unterschied zwischen starken und schwachen Imperativen der zweiten Person Singular Präsens?
Hinterfrage alles, glaub nicht,
was da glaubt der Rest,
Verleugne nicht des Künstlers Licht,
Was da recht ist, glaube fest,
Wer ist der Künstler? Warum soll ich glauben, was recht ist, wenn ich doch erstmal alles hinterfragen soll?
Schonmal gemerkt, dass sich aufklärerische Gedanken selten mit Religion vereinbahren lassen? In der aufgeklärten Welt geht das dann wieder, weil wir halt schlauer sind als die ollen Rationalisten, aber aufklärerisch ist nunmal kontrareligiös.
Fürchte nicht das Morgen,
Bestell' keinen einz'gen Morgen Land,
Was bringen dir die Sorgen,
Bist du doch in des Schöpfers Hand,
Ja... hinterfragen und an Gott glauben müssen. Und meinen Acker nicht bestellen, aber auch nich im Traum leben. Paradox, paradox...
Drum wie die Vögel mach es nun,
Sie säen und ernten nicht,
Und dennoch versorgt ohne zutun,
Sind sie durch des Sämannes Licht,
Du hast das mit dem Sämann nicht so ganz kapiert, oder?
Im übrigen: Ja, Vögel leben von nichts, genau wie der Mensch das kann. Anarchie, meine Brüder!
Die Liebe sei dir höher als alles,
Agape doch Eros zugleich,
Schätze Liebliches weit mehr als Pralles,
Sei hart nicht zu andern - doch weich,
Lass dir sagen was du denkst, doch denke selbst nicht!
Selbst wenn du geschafft, wie nach einer Sitzung die Tage tagte,
Klingt nach seriösen Geschäften auf dem Klo, wenn ich das mal so galant sagen darf. Das Wortmotiv mit "Tage tagte" ist aber spitze - so unerwartet und unfreiwillig belustigend.
setze auf ein fröhliches Gesicht,
den ein trauriges, wie schon Franz von Assisi sagte,
Der ja überhaupt keinen schmerzvollen und schrecklichen Tod gestorben ist, der hat also alles richtig gemacht.
ziemt sich für einen klugen Menschen nicht,
Versteckt eure Gefühle! Ahoi!
Sei bereit aus dem Leben zu treten,
Durch Hungertod und Augenkrankheit - hey, irgendwie ergibt der Text grad nen unfreiwilligen Sinn...
So die Zeit Nachhause zu gehen gekommen ist,
Und versuche niemals zu vergessen,
dass du hier nur ein Gastarbeiter bist,
XD Wählt die CDU, die erinnern die Gastarbeiter auch, nach Hause zu gehen!
Keine Trauer, kein Tod, Keine Tränen,
Für einen Menschen, der so lebt, werden sein,
nach mehr nützt es nichts sich zu sehnen,
Sei glücklich mit dem was ist dein
Ganz plakativ für den gesamten Text strotzt die letzte Strophe nur von Sinnlosigkeit.
Sorry, konstruktiver wirst du es nicht bekommen. Müll bleibt Müll, da helfen keine oberflächlichen Verweise auf Bibelstellen, religiöse Geschichten und Parabeln.
Die zwei Gedichte, die ich ausgelassen habe, waren übrigens von ähnlichem Tiefniveau, ich bin sogar so frech und sage, dass sich nichts davon wirklich Gedicht schreien darf, ohne das seinem Dichtvater beichten zu müssen. Ob Gedichte auch Rosenkränze beten müssen, oder ob die mit Selbstzerknüllelung davonkommen?
La Cipolla
15.03.2009, 22:07
Sorry, konstruktiver wirst du es nicht bekommen. Müll bleibt Müll [...].
Von dir nicht bekommen, meinst du. Ganz ehrlich, dann lass es lieber ganz und spar dir deine Zeit für Sachen, bei denen du unvoreingenommen rangehen kannst (Und das meine ich jetzt ganz ohne Zynismus!).
So wie deine Kritik hier in diesem Thread steht, hilft sie niemandem. Sie mag zwar ganz unterhaltsam für die Unbeteiligten sein, aber das hier ist immer noch das Atelier, wo man auch einen gewissen Respekt gegenüber den Erzeugnissen anderer Leute zeigen sollte, selbst wenn man sie noch so (inhaltlich oder stilistisch) grausam findet. Und wenn man mal einen Anfall kriegt und sich mit einem zerschmetterndem Kommentar absolut nicht zurückhalten kann (kann ich gut verstehen, ging mir mit dem "Verlassen" Gedicht so), dann muss man nicht gleich jede Zeile und jeden Schreibfehler aufs Übelste zerpflücken - denn es ist erschreckend eindeutig, dass du hier (ob jetzt bewusst oder nicht) darauf aus bist, den Autor vor allen Lesern als unheilbaren Idioten hinzustellen. Die Fehler sind da offensichtlich nur ein Mittel zum Zweck.
Wie gesagt, wenn du bei einem Autoren zu voreingenommen bist, ist das kein Weltuntergang, aber dann benutz die Zeit besser für einen lustigen Post im Qfrat (der nicht zwangsweise jemanden verletzen muss) oder für etwas weniger zynische Kritik bei anderen Werken. (Nichts gegen Zynismus, er darf nur nicht die Quintessenz der Kritik sein...)
Denn natürlich kann man aus deinem Post mehr als nur eine wirkliche Unzulänglichkeit rausholen und verbessern. Aber Respekt dem, der nach deinem "Argumentationsstil" noch Lust hat, zwischen all dem Hass nach Konstruktivität zu suchen. -_-
Jerome Denis Andre
15.03.2009, 22:44
Also echt Eynes, ich hatte n bisschen mehr Objektivität von dir erwartet.
Ich mein, - auf die stilistisch / Grammatikalischen Fehler hinzuweisen ist in ordnung - aber ansonsten...
[..] aber warum geht es dir eigentlich permanent um Sex?
Also, dass du immer gleich an reinen Animalischen Geschlechtsverkehr denken musst, zeigt eigentlich wie eingeschränkt DU in solchen Sachen bist !
Ich dacht da eher an ein paar das eifach still nebeneinander liegt, er ihr sanft mit der hand durchs haar fahrend...
Zum Ende bleibt das Ende... So nach dem Motto. Störet meine Kreise nicht, ihr Idioten!
Nein, eher nach dem Motto: "Und jetzt begehe ich Selbstmord, um dem Leid zu entfliehen..." - Das Gedicht entstand übrigensaus aus eigenen Gefühlen heraus, (auch wenn jetzt erst veröffentlicht, ist es dennoch etwas älter). Ich befand mich damals, noch nicht von festem glauben gestärkt, in so einer Art Krise, wo ich solche Gedanken hatte. Hatte mir damals sogar Kupfersulfat besorgt, aber Gottlob nie genommen. Das kupfersulfat habe ich immernoch, benutze es nun aber für lustige Feuereffekte an Neujahr (färbt Flammen grün).
Das musst du mir mal erklären. Unterliegen wir alle einer fiesen Propaganda, die unseren Kindern die Hirne wäscht? Ginge es um Barbie, könnte ich das verstehen, aber so...
Ja, sozusagen ...
Ich will's jetzt nich Schwachsinn nennen, aber wer kommt auf die Idee, Wippen und Schaukeln mit Kapitalismus zu vergleichen? Und war das mit der motivationslosen Monotonie nicht der Sozialismus?
Ach was, ...
Jeden Tag einem Sinnlosen Fabrikjob nachzugehen, ist wohl keine Monotonie ?
Eindeutig Disney-Übersetzer.
Da das Gedicht eben aussagt, dass das "neue, schöne Glück" nur ein Scheinglück ist - nein, nichts mit Disney. Auserden soll es ne Anspielung auf "Schöne neue Welt" (das Buch solltest du eigentlich kennen) sein.
In welchem Staat bist du denn groß geworden? Kolumbien? Kongo? Iran? Singapur? Burma?
Why? Gewalt gibt es auch in Deutschland. Als jemand der von der 2. bis zur 8. Klasse regelmäßig verprügelt wurde, weil er erst ab da stark genüg war sich zu wehren (kleiner und schwächer als Andere), und somit zum idealen "Opfer" taugte, kann ich davon durchaus erzählen.
Gute Drogen?
Häh ?
Er macht trotz der Freude glücklich? Toll was der Besitz alles kann!
Nein, soll heissen:
Leider meinen viele heute, nur noch durch den Besitz von Status-symbolen glücklich werden zu können, anstatt sich an den kleinen Dingen des Lebens (eg. Blume am Wegesrand) zu erfreuen.
XD Wählt die CDU,
Ganz sicher nicht, - Die CDU ist so christlich, wie die SPD Wahlversprecheneinhaltend.
Versteckt eure Gefühle! Ahoi!
Ähm nö. Denkt positiv! (aka Audiosuggestion).
Mordechaj
16.03.2009, 08:26
Also echt Eynes, ich hatte n bisschen mehr Objektivität von dir erwartet.
Ich mein, - auf die stilistisch / Grammatikalischen Fehler hinzuweisen ist in ordnung - aber ansonsten...
denn es ist erschreckend eindeutig, dass du hier (ob jetzt bewusst oder nicht) darauf aus bist, den Autor vor allen Lesern als unheilbaren Idioten hinzustellen. Die Fehler sind da offensichtlich nur ein Mittel zum Zweck.
Ich muss aber mal ganz ehrlich behaupten, dass das mein abschließendes Urteil in etwa streift, so fies das jetzt klingen mag. Nahezu jede Zeile ist ein einziger stilistisch-grammatikalischer Fehler, keiner der Texte hat auch nur einen Hauch von Inhalt (bis auf die zwei, die ich außen vorgelassen hab, da mag ich mir kein Urteil drüber erlauben) und letztendlich könnte ich mich wirklich stundenlang über die falsch gesetzten, verfremdeten und gestelzten Inversionen auslassen, genauso wie über den Zwang, Kommata zu setzen, wo nicht mal symbolhaft welche hingehören dürften, und sie an den entscheidenden Stellen einfach mal zu streichen.
Mir ist klar, dass man nicht immer gute Sprachkenntnisse voraussetzen kann und ich sehe auch ein, dass man in dem einen oder anderen grammatikalischen Thema nicht so ganz bewandert ist, aber 90% der stilistischen Fauxpas müssten einem eigentlich in Leib und Seele fahren, vor allem, weil es da noch nicht aufhört:
Selbsternannte Metaphern und Verweise stellen sich spätestens im umliegenden Zeilengefüge als Halbwissen heraus, mein Gott, gerne darfst du dich der allgemeinen Symbolik und Kultur bedienen, dafür sind beide da, aber dann lass das doch nicht so unreflektiert und teilweise vollkommen missdeutet.
Also, dass du immer gleich an reinen Animalischen Geschlechtsverkehr denken musst, zeigt eigentlich wie eingeschränkt DU in solchen Sachen bist !
Warum ist Sex immer rein animalisch und besteht nur aus Geschlechtsverkehr, frage ich da mal ganz frech zurück.
Ich dacht da eher an ein paar das eifach still nebeneinander liegt, er ihr sanft mit der hand durchs haar fahrend...
Zugegeben, das habe ich missdeutet.
Nein, eher nach dem Motto: "Und jetzt begehe ich Selbstmord, um dem Leid zu entfliehen..." - Das Gedicht entstand übrigensaus aus eigenen Gefühlen heraus, (auch wenn jetzt erst veröffentlicht, ist es dennoch etwas älter).
Also deckt sich das doch gar nicht mehr mit deiner Gefühlswelt, wie stehst du denn dann als Autor dahinter? Vor allem ist auch hier wieder alles unreflektiert, du lässt dem Leser keinen Zweifel daran, dass dein Leiden das größte und auswegsloseste ist - das ist sozialer Chauvinismus. Mal abgesehen davon hat es etwa den Effekt von diesen lustigen Youtube-Kurzgeschichten mit den schärfsten Schreibfehlern aller Zeiten, die immer damit enden, dass irgendwer von einem Engel von seinem hach so schrecklichen Leiden erlöst wird.
Ja, sozusagen ...
Wippen und Schaukeln?
Ach was, ...
Jeden Tag einem Sinnlosen Fabrikjob nachzugehen, ist wohl keine Monotonie ?
Der Kapitalismus auf der Basis des freiheitlichen Systems bietet genug Auswege daraus (ja, ich weiß, dass die Realität ein bisschen anders aussieht, aber das kein dein Leser weißgott nicht aus den Zeilen entnehmen). Wir brauchen nunmal Fabrikarbeiter, aber ich persönlich dresche keinen davon gegen seinen Willen ans Fließband.
Da das Gedicht eben aussagt, dass das "neue, schöne Glück" nur ein Scheinglück ist - nein, nichts mit Disney. Auserden soll es ne Anspielung auf "Schöne neue Welt" (das Buch solltest du eigentlich kennen) sein.
Die Anspielung habe ich schon erkannt, nur werfe ich dir in diesem Moment vor, dass du deine Leseerfahrung unreflektiert und vor allem ungar wiedergibst (und Disney bezog sich auf sowohl den Sprachstil, als auch diese Form der Versimplifizierung). Huxleys genormtes Glück steht im Widerspruch zu deinem knechtenden. Zugegebenermaßen könnte man deinen Interpretationsansatz noch irgendwo nachvollziehen (auch, wenn der herkömmliche Literaturlehrer das sicher anders sieht), allerdings kommt dann die tatsächlich fehlende Aussage des Textes zum Tragen, die sich hinter der platten Form und dem penibel entfremdeten Ausdruck nicht zu verstecken traut.
Why? Gewalt gibt es auch in Deutschland.
Ja, und ist durch Gesetze verboten.
Als jemand der von der 2. bis zur 8. Klasse regelmäßig verprügelt wurde, weil er erst ab da stark genüg war sich zu wehren (kleiner und schwächer als Andere), und somit zum idealen "Opfer" taugte, kann ich davon durchaus erzählen.
Na dann schreib doch vielleicht nicht darüber, wie doof die alle sind, dass sie Gewalt so drollig finden, sondern ergründe die gesellschaftlichen Ursachen. Oder du gehst sogar noch einen Schritt weiter und kritisierst die geradezu urzuständliche Subgesellschaft in Schule und Jugend, ein aktuelles Beispiel gibts ja dazu auch (ad Winnenden).
Nein, soll heissen:
Leider meinen viele heute, nur noch durch den Besitz von Status-symbolen glücklich werden zu können, anstatt sich an den kleinen Dingen des Lebens (eg. Blume am Wegesrand) zu erfreuen.
Ich werfe dir vor, dass das grammatikalisch ein unmöglicher Schluss ist.
Ganz sicher nicht, - Die CDU ist so christlich, wie die SPD Wahlversprecheneinhaltend.
And still, du vergleichst die Dauer des Aufenthaltes eines Christen auf Erden mit dem Arbeitsverhältnis eines Gastarbeiters - kommt dir das nicht selber ein bisschen doof vor?
Ähm nö. Denkt positiv! (aka Audiosuggestion).
Also denken wir positiv, in dem wir nach Außen hin glücklich wirken? Oder wie kommst du sonst auf die Assoziation, das Innere des Menschen läge im Gesicht?
Es heißt übrigens Autosuggestion, aber das nur am Rande.
Ich gebe zu, dass ich wohl ein bisschen über meine Stränge und vor allem meine Kompetenzen geschlagen habe und entschuldige mich auch dafür. Nur, mit aller Vehemenz, die mir gegeben ist, aus den Texten hier ist ebenso wenig etwas zu machen, zu lesen oder gar Positives zu entnehmen, wie bei deinem letzten "Machwerk". Und eigentlich hätte man auch irgendwo gehofft, du hättest dir von selbigem noch irgendwas mitgenommen, beispielsweise die Lehre über Groß- und Kleinschreibung, oder ein aktives Sprachgefühl (nochmal: Inversionen kann man nicht überall vornehmen, vor allem nicht dort, wo es bescheuert klingt), oder vielleicht sogar die Erkenntnis, dass man mit Holzhacken keine Kunst schaffen kann.
Im Moment jedenfalls machst du den Eindruck, als wäre deine Weltsicht auf dem Stand eines 12Jährigen. Das ist ja nicht mal verwerflich, du hast weißgott andere Qualitäten, nur die Alternative zu gar nicht mehr schreiben ist in meinen Augen für dich nur, dass du deinen Tunnelblick mal ein bisschen öffnest (und ja, Bibel und Heiligengeschichten toll oder nicht, ein Buch und ein paar Überlieferungen von vor knapp 2000 Jahren sind nicht in der Lage, dir Sicht in die aufgeklärte Welt zu verschaffen, das ist schon rein physikalisch nicht möglich).
La Cipolla
16.03.2009, 10:02
Im Moment jedenfalls machst du den Eindruck, als wäre deine Weltsicht auf dem Stand eines 12Jährigen. Das ist ja nicht mal verwerflich, du hast weißgott andere Qualitäten, nur die Alternative zu gar nicht mehr schreiben ist in meinen Augen für dich nur, dass du deinen Tunnelblick mal ein bisschen öffnest.
Sehe ich genau so. Im Internet ist Schocktherapie durch Auslachen aber ein sehr zweifelhaftes Mittel dafür, weil man im Internet nichts, aber auch gar nichts ernst nehmen muss - und es bestimmt nicht tut, wenn man selbst nicht halbwegs (!) ernst genommen wird. Wenn man dagegen merkt, dass der Gegenüber nicht die grundlegende Intention hat, einen zur Sau zu machen, neigt man schon viel eher dazu, den "Tunnelblick" zu öffnen. ;)
Er ist übrigens 16, da ist so eine Weltsicht nichts unglaublich Zurückgebliebenes, sondern eher normal. Und daher sollte Kritik auch konstruktiv sein, vor allem im Atelier. Menschen ändern sich schließlich.
Kaltblut
16.03.2009, 17:02
"Satirisches Lied über den Terror" hätte mich an der Nase führen können, wenn da nicht statirisch stände. Gefällt mir ansich recht gut und gibt der ständigen Terrorhetze ein bisschen kontra. Ich bin aber leider kein wirklicher Sprachkünstler, daher bleibt die stilistische Kritik bei diesem recht undeutlichen "Gut". "3 Sekunden des Lebens" hätte mir besser gefallen, wenn die letzte Zeile nicht dabei wäre. Der Titel sagt es ja bereits. Trotzdem ganz nett.
Ich finds schön zu sehen, dass du dich nicht nur mir Religion beschäftigst. Manchmal hab ich mir da ein wenig Sorgen um dich gemacht. Deine Inhalte zu Gewalt und Kapitalismuskritik sind übrigens keineswegs 12 jährig. Ich stimm den Inhalten zwar nicht zu, aber es gibt auch Professoren, die solche Ansichten vertreten und den Dämon des Werteverfalls beschwören.
Von dir nicht bekommen, meinst du.
Lustig, genau diese ersten vier Worte steckten in meinen Gehirnwindungen, als ich deinen Post gelesen habe. Dein Eingreifen find ich klasse. Schön verständlich, selbst für den emotional involvierten ^_^.
Jerome Denis Andre
16.03.2009, 17:19
Deine Inhalte zu Gewalt und Kapitalismuskritik sind übrigens keineswegs 12 jährig. Ich stimm den Inhalten zwar nicht zu, aber es gibt auch Professoren, die solche Ansichten vertreten und den Dämon des Werteverfalls beschwören.
Danke ^^
Deine Inhalte zu Gewalt und Kapitalismuskritik sind übrigens keineswegs 12 jährig. Ich stimm den Inhalten zwar nicht zu, aber es gibt auch Professoren, die solche Ansichten vertreten und den Dämon des Werteverfalls beschwören.
Vielleicht, weil ihr Weltbild auch eher dem von 12 Jährigen ähnelt? So mit Schwarz-Weiß gut -böse usw. ;)
Sorry, musste jetzt sein.
Das Satirische Lied über den Terror fand ich ganz nett, auch wenn es nichts neues ist. Ansonsten ist mir die Thematik aber meistens zu einfach und plakativ dargestellt.
Kapitalismus - Böse. Ungläubige - Böse. Sex zur Lustbefriedigung - Böse.
Insgesammt gefällt mir eigentlich "verlassen" noch am besten, auch wenn die Messange typisch Emo-Depri-Teenager Artig ausfällt.
Das hat aber immerhin noch eine erkennbare Reimstruktur und lässt sich flüssig lesen, das hat schon etwas fürsich.
Aus der Diskussion um EPs Kommentar halte ich mich raus. Ich hab eigentlich nix gegen Verrisse, er hätte sich aber etwas mehr Mühe geben können, seinen Post amüsanter für die Lesenden zu gestalten :p
DieHeiligeSandale
17.03.2009, 18:17
Na, hier wird ja heiß diskutiert.
Ein Autor, der mit merkwürdigen Standpunkten und ... ähm ... gewöhnungsbedürftigen Gedichten auf sich aufmerksam gemacht und hier die Gemüter erregt, na, wenn das nicht ein Grund ist, mal wieder im Atelier zu posten.
Aber, nun ja, was soll man noch sagen ... Das meiste ist schon gesagt. Also, ich finde deine Gedichte auch nicht gut. Inhaltlich belanglos, plakativ und teilweise regelrecht verwerflich ... und von der Form wollen wir gar nicht erst reden. Ich wüsste jetzt auch nicht viel Konstruktives zu erzählen. Ich habe weder Zeit noch Lust, mich jetzt so aufopferungsvoll wie EP über jedes einzelne deiner Gedichte zu setzen und zu korrigieren (und dafür, dass er das so sorgfältig tut solltest du ihm lieber dankbar sein, anstatt dich über ach so undifferenzierte Kommentare aufzuregen), zudem wäre es ja sinnlos, weil der Gute das schon ziemlich umfassend getan hat.
Ich könnte dir Tipps für die Zukunft geben, die ich meine, geben zu können. Das wäre dann zum Beispiel, zunächst mal an klassischen Gedichtformen zu üben, also Silbengleichklang und AA BB oder AB AB Reime, bevor du expressionistisch mit allem brichst, was es da so gibt. So sehr nämlich "innovative" und freie Formen den Anschein machen, leichter zu schreiben zu sein als Lyrik, die sich an strenge äußere Vorgaben hält, so sehr handelt es sich dabei um einen Trugschluss. So lange man nicht die Form und die Sprache absolut sicher beherrscht, sollte man sich nicht weiter wagen, kommt nur Mist bei raus (und ich spreche aus Erfahrung ;)).
Zudem könnte ich dir dazu raten, dich mit ein paar philosophischen Werken auseinander zu setzen (lies Nietzsche!! Und LaVey!), die religionskritisch sind. Vielleicht hast du das ja schon gemacht, weiß ich nicht, aber ernsthafte und interessierte Beschäftigung mit Denkweisen, die der eigenen fern sind, kann zu Horizonterweiterung (und wenn nicht dazu, dann doch zur Verbesserung der argumentativen Fähigkeiten und zur Festigung des eigenen Standpunktes) führen.
Ich bezweifle aber, dass das viel bringt. Schließlich ist dies das Internet, wir kennen uns nicht, warum solltest du dir zu Herzen nehmen, was irgendein anonymer Internet-Depp da so schreibt?
Schreib prinzipiell einfach weiter und gehe kritisch mit deinem Werk um. Viel lesen (und nicht nur die Bibel. Das Teil ist nichts weiter als ein uraltes Buch, tausendfach manipuliert und fehlerhaft übersetzt, inhaltlich zwischen abartig und poetisch, mit absoluter Sicherheit nichts, wonach man sein Leben richten kann!) und viel schreiben, dann wird man automatisch besser, glaube ich gerne. Wenn ich mal von mir ausgehe: Allein schon, wenn mir heute angucke, was ich vor nur einem Jahr so geschrieben habe könnte ich teilweise fast sterben vor Scham. Dir wird das sicherlich irgendwann ganz ähnlich gehen. Von vorne betrachtet sieht manches, das man mal für den Höhepunkt des eigenen Schaffens gehalten hat, ziemlich erbärmlich aus.
Zu EPs Kritik habe ich ja weiter oben schon einmal kurz etwas gesagt, möchte das aber noch einmal etwas ausführlicher kommentieren: EP's Kritiken gehören meiner Meinung nach zu den wertvollsten, die man im Internet bekommen kann. Wie oft bekommt man von unqualifizierten Pseudo-Poeten absolut lächerliche und nicht ernst zu nehmende Kommentare! Ob die nun unbegründet negativ sind oder (was viel häufiger passiert) den schlimmsten Mist über den grünen Klee loben, sie sind dämlich und keinesfalls hilfreich, es sei denn, man braucht ein bisschen Seelenbalsam. Wenn man aber weiter kommen möchte braucht es fundierte Kommentare von Menschen, die Ahnung von dem haben, was sie sagen, und sich auch wirklich die Mühe machen, sich kritisch mit dem auseinander zu setzen, was da geschrieben wurde. Das tut EP, und zwar in absolut ungewöhnlichen Ausmaßen.
Er war in diesem Fall vielleicht nicht wirklich nett. Kann ich aber gut verstehen, da er dir, JDR, schon mal ganz ähnliche Dinge geschrieben hat und ihr ja auch schon mal in Wertediskussionen aneinander geraten seid. So waren seine Kommentare hier teilweise tatsächlich boshaft. Allerdings ändert das nichts daran, dass er wieder einmal in ungewöhnlichem Umfang deine Texte auseinander genommen und in ihrer Form korrigiert hat. Den Inhalt hat er kommentiert und seine Standpunkte dargelegt. Was will man mehr erwarten? Es kann nicht immer nur Lob regnen, und wenn einen Kritiker etwas wirklich ärgert, kann er auch zynisch werden, und würde die kritisierte Kritik nur aus zynischen Bemerkungen bestehen, wäre der Sinn durchaus anzuzweifeln. In der Form, wie sie da steht ist sie allerdings eine sehr brauchbare Auseinandersetzung mit deinen Texten, die dich weiter bringen kann.
So, genug davon. Mir ist da in deinem Liebesgedicht etwas Merkwürdiges aufgefallen. Ich war, ausgehend von dem, was ich an Postings von dir so alles oberflächlich überflogen habe, davon ausgegangen, dass du wohl Jungfrau (weil unverheiratet) bist. Aber ...
Du gabst ihn mir, ich habe von deinem Honig gegessen,
habe die Milch getrunken, bin von Liebe besessen,
Ihren "Honig" gegessen? Ihre "Milch" getrunken? Entweder hast du ihren Kühlschrank geplündert oder ... Ih?
Jerome Denis Andre
17.03.2009, 22:06
So, genug davon. Mir ist da in deinem Liebesgedicht etwas Merkwürdiges aufgefallen. Ich war, ausgehend von dem, was ich an Postings von dir so alles oberflächlich überflogen habe, davon ausgegangen, dass du wohl Jungfrau (weil unverheiratet) bist. Aber ...
Das bin ich auch ...
Die jungen Gazellen bis zur Nacht der Nächte verwahrt,
Ein Geschmeide* den Kelche des Trunkes bewahrt,
*bevor es wieder Missinterpretiert wird ... mit Geschmeide hier ist "Schwur" gemeint.
Ihren "Honig" gegessen? Ihre "Milch" getrunken? Entweder hast du ihren Kühlschrank geplündert oder ... Ih?
... Steht für das "Nicht mehr loskommen" von einer anderen Person. Heute würde man wohl sagen "Ich hab deine Droge genommen" ... Doch die meisten Metaphern im Gedicht sind aus dem "Hohelied der Liebe" (Ein Buch aus dem alten Testament) geklaut ... daher ...
( Übrigens auch die Sache mit den Gazellen ... ;) einfach mal nachlesen ...)
By the Way,:
Das Gedicht bezieht sich nicht auf eine spezifische Person, sondern auf meine, (wahrscheinlich) noch nicht getroffene, zukünftige Ehefrau, von der ich aber gewiss bin, dass Gott sie mir eines Tages schenken wird.
Ich könnte dir Tipps für die Zukunft geben, die ich meine, geben zu können. Das wäre dann zum Beispiel, zunächst mal an klassischen Gedichtformen zu üben, also Silbengleichklang und AA BB oder AB AB Reime, bevor du expressionistisch mit allem brichst, was es da so gibt. So sehr nämlich "innovative" und freie Formen den Anschein machen, leichter zu schreiben zu sein als Lyrik, die sich an strenge äußere Vorgaben hält, so sehr handelt es sich dabei um einen Trugschluss. So lange man nicht die Form und die Sprache absolut sicher beherrscht, sollte man sich nicht weiter wagen, kommt nur Mist bei raus (und ich spreche aus Erfahrung ;)).
Das geht nicht nur dem TO so, sondern sehr vielen Leuten, die meinen, sie malen jetzt Expressionismus, schreiben ein frei-rhythmisches modernes Gedicht oder ähnliches. Man muss die Regeln erstmal kennen, um sie dann bewusst zu brechen, sonst sieht es nicht gekonnt aus, und jeder, der etwas von der Materie versteht, erkennt den Amateur auf Anhieb.
Zudem könnte ich dir dazu raten, dich mit ein paar philosophischen Werken auseinander zu setzen (lies Nietzsche!! Und LaVey!)
:hehe:
Jerome, er hat recht. Auch wenn du LaVey vermutlich nicht lesen wollen wirst. Falls doch, melde dich, ich kann dich mit ein paar Texten versorgen.
Niezsche willst du nicht lesen, das ist nicht halb so spannend, wie manch einer glaubt.
Ihren "Honig" gegessen? Ihre "Milch" getrunken? Entweder hast du ihren Kühlschrank geplündert oder ... Ih?
Ich dachte immer, das heißt Kaviar und Sekt :rolleyes:
Jerome Denis Andre
17.03.2009, 22:26
Jerome, er hat recht. Auch wenn du LaVey vermutlich nicht lesen wollen wirst.
Ist das nicht der begründer des modernen Satanismus ?
( Zumindest hatte ich schon ein paar Mal mit selbsterklärten "LaVey-Satanisten" zu tun --- mit Noctisten zum Glück erst ein mal und mit Crowley-Satanisten zum GROßEN Glück noch gar nicht [Der Noctist, der meinte er müsse mich jetzt eigentlich töten, weil ich Christ bin, war schon gruslig genug ...] )
EDIT:
(Wenn ich alles, was ich so bisher zu dem Thema gelesen habe, richtig verstand, glauben die LaVey Satanisten, ja nicht an den Satan als reales Wesen, sondern als "Prinzip" ... Die Noctisten und Crowley's hingegen, verehren Satan als reale Person ...)
Falls doch, melde dich, ich kann dich mit ein paar Texten versorgen.
Na, ich lese gerne alles durch was du mir schickst ... Auch die Gegenseite muss angehört werden ...
Niezsche willst du nicht lesen, das ist nicht halb so spannend, wie manch einer glaubt.
Oh ... da gibts schlimmeres ... Les mal Freud's "Der Mann Moses" - Das ist Krank ... XD
(Wenn ich alles, was ich so bisher zu dem Thema gelesen habe, richtig verstand, glauben die LaVey Satanisten, ja nicht an den Satan als reales Wesen, sondern als "Prinzip" ... Die Noctisten und Crowley's hingegen, verehren Satan als reale Person ...)
Ja, so in etwa. Die ersten Kapitel der Satanischen Bibel sind auch noch ganz gut lesbar, bevor er mit seinem Ritual-Geschwafel anfängt.
Im Kern sagt er aus, dass jeder Mensch sich selbst als Individuum ins Zentrum seines Handelns und Denken setzen und die von der Gesellschaft und (noch schlimmer!) der Religion auferlegten Grenzen abwerfen soll.
Teilweise ist das aber auch mit viel Unsinn verbunden, der Mann hätte den Ethischer Egoismus besser Studieren sollen.
Ich schicke dir mal eine PDF zu.
Btw., Leute die allen ernstes Satan verehren, sind noch viel, viel lächerlicher als die allermeisten anderen Religionen. Pastafaris sind bei weitem ernstzunehmender.
Du brauchst dich nicht vor selbsternannten Satanisten zu fürchten, die wollen sich bloß aufspielen.
La Cipolla
18.03.2009, 05:27
Wollte grad sagen, also ob das alles so viel weiter als die Bibel geht. :rolleyes: Ich find Nietzsche letztendlich auch recht einseitig. Aber gut, wenn man beides gelesen hat, ist es natürlich wesentlich grundierter, sich einen eigenen Standpunkt zu basteln. Ich erinnere mich noch recht gut, dass unser Ethik-Lehrer uns Niezsche falsch erklärt hat, ich seine falsche Erklärung auch nochmal falsch verstanden habe und mir dann etwas für mein Leben rausgenommen hab, das Nietzsche wahrscheinlich niemals so gedacht hat. :whistle:
Und so (oder so ähnlich) ging es mir mit viel "Philosophischem" Kram.
Schreib prinzipiell einfach weiter und gehe kritisch mit deinem Werk um. Viel lesen
:A Genau.
Und nimm das ernst, was die Sandale gesagt hat. Selbst eine Kritik an der Grenze der Konstruktivität kann sinnvoll sein, wenn man sich zusammenreißt und die (hier sicherlich bewusst gewählte) Provokation und Beleidigung außen vorlässt.
Ich bin trotzdem gegen diese Vorgehensweise (in diesem Ausmaß!), wie erwähnt, weil es dem Großteil der Autoren halt nichts bringt.
It's still the Internet! :eek:
Ich empfehle dir übrigens eher mal "Der kleine Prinz", "Der Steppenwolf" (Hesse), oder "Der Alchemist" (Coelho) als Nietzsche und Co. Wär ich früher mal nicht so pseudointelligent gewesen und hätte gleich angefangen, sowas zu lesen, hätt ich mir den ganzen philosophischen Schmuh auch sparen können. :D
Denn der is am Ende immer noch intelektuell, und darin sehe ich ein eindeutiges Schimfwort. Meistens ist er außerdem lahm zu lesen. Genau wie die Bibel.
Aber gut, da muss jeder seinen eigenen Weg finden.
Offenheit kann nur niemandem schaden.
Powered by vBulletin® Version 4.2.3 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.