Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Werwölfe vom MMX – Das Forenspiel
Quod hatte sich unbemerkt unter die Versammelten gemischt. Seine Arbeit als einfacher Bauer machte ihm zu schaffen und durfte auch in schweren Zeiten, ganz besonders nicht in diesen, einfach so liegen gelassen werden. Doch wenn er sich nicht hin und wieder blicken lassen würde, würde er sich nur unnötig verdächtig machen. Dieser Mivey schien ihm höchst suspekt. Ein Hitzkopf mit einem schier unerschüterlichen Vertrauen in die Authoritäten. Wenn ihn seine Gedanken jedoch nicht täuschten, dann war dieser Mivey aber auch einer der ersten gewesen, die einen Verdacht gegen Zappy offen aussprachen. Wenn die Werwölfe denn wirklich von einander wussten, dann würden sie wohl kaum von Anfang an den Verdacht auf einen von ihnen lenken. So schwer es ihm fiel, Mivey gehörte erstmals nicht zu dem Kreis der für Quod Verdächtigen. Leise und unscheinbar - ohne auch nur etwas gesagt zu haben - verzog er sich wieder von der Menschenmenge, er würde seine Gedanken später laut ausprechen und sich jetzt vielleicht während der Arbeit ein paar Überlegungen dazu machen.
"Es ist ja wohl klar das die Werwölfe, uns unschuldige Bürger beschuldigen, damit sie nicht in verdacht kommen! Ich war der festen überzeugung, das Daen ein Mensch war. Ich habe mich geirrt, in zukunft traue ich keinem Hauptmann mehr."
Verwirrt sah Seldara vom einen zum anderen.
Was zum Henker geht hier bloß vor? Ich verliere langsam wirklich den Überblick...
Also, Margery beschuldigt momentan Fyx, Yukari und Mivey. Pater Nerys stimmt Margery bei Fyx scheinbar zu, da er eine Uhr bei Schlaftablettes Überresten gefunden hat, auf der Fyx' Name eingraviert ist.
Sie erhob die Stimme: "Die Tatsache, dass Vater Nerys eine Uhr mit der Gravur von Fyx' Namen gefunden hat, muss noch kein Beweis sein. Wäre es denn nicht auch möglich, dass einer der Wölfe, vielleicht sogar Zappy, die Uhr dort gezielt plaziert hatte, um ihn verdächtig erscheinen zu lassen? Eine Gravur muss kein zuverlässiges Indiz sein - schließlich kann jeder auf einer Uhr eingravieren lassen, was er möchte.
Und der Fakt, dass Mivey wütend und aggressiv reagierte, als man ihn beschuldigte, ein Werwolf zu sein, ist in meinen Augen nicht sonderlich verdächtig. Wer von uns", sie sah demonstrativ jedem Anwesenden in die Augen, "würde nicht in die Luft gehen, wenn man ihn beschuldigen würde, eines der Biester zu sein? Es wäre für mich eher verdächtig, wenn man bei so einer Anschuldigung keine Miene verzieht oder nicht defensiv reagieren würde.
Zu Yukari kann ich nicht viel sagen. Sie hält sich wirklich sehr oft im Hintergrund, ob aus Angst, Vorsicht oder Argwohn, kann ich nicht beurteilen. Es mag an ihrer vielleicht eher schüchternen Wesensart liegen, oder daran, dass sie sich auf gar keinen Fall verdächtig machen will. Allerdings ist es seltsam, dass sie keinem Hauptmann mehr trauen will, obwohl wir doch nicht wissen, ob Ineluki oder mögliche zukünftige Inhaber dieses Amtes Werwölfe sind."
Zufrieden mit ihrer Aussage nickte sie noch einmal bekräftigend und wartete dann auf andere Meinungen.
Ineluki schwieg eine ganze Weile und hoerte sich die Anschuldigungen von Margery und den anderen an. Schliesslich hob er Schwert und Gehstock um sich Ruhe zu verschaffen. Kurz darauf kehrte Stille ein.
"Ihr habt ganz recht. Egal, wie ich mich entscheide, egal was ich tue, ich werde mich immer verdaechtig machen. Daher ..."
Ineluki rammte Daens Schwert in den Boden vor sich, wo es stecken blieb.
" ... kann sich jeder, der meint, ein besserer Hauptmann zu sein, gerne dieses Schwert nehmen, und das Amt fuer sich beanspruchen. Aber bedenkt folgendes:
Der Hauptmann macht sich immer verdaechtig. Ein Werwolf in dieser Position kann viel Schaden verursachen.
Der Hauptmann ist ein strategisches Ziel fuer die Werwoelfe, denn sie allein wissen, ob der Hauptmann einer von ihnen ist, oder nicht. Greifen sie ihn an, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass einer von Ihnen der naechste Hauptmann wird, greifen sie ihn nicht an, ist das verdaechtig, und die Menschen kuemmern sich um den Rest.
Der Hauptmann wird immer Neider haben, weil die meisten meinen, es besser zu machen, bessere Entscheidungen fuer das Dorf zu treffen, denn sie haben nicht die Last zu tragen.
Der Hauptmann muss letztlich ueber Leben und Tod entscheiden. Liegt er richtig, und es ist ein Werwolf, so jubeln ihm alle zu oder meinen dass es doch offensichtlich war, aber was ist, sollte er sich irren ? Dann hat er einen Unschuldigen zum Tode verurteilt und schwere Last auf seine Seele geladen.
Wollt Ihr WIRKLICH diese Last auf Euch laden ?
ICH will diesen Posten nicht. Aber einer muss ihn schliesslich besetzen. Ich tue dies nur, weil ich das Gefuehl habe, dass ich es der Gemeinschaft schuldig bin. Ihr wisst, ich gelte nicht als Hitzkopf sondern als besonnener und gelehrter Mann, der es versteht, Fuer und Wider abzuwaegen, der viel gesehen hat, und vieles ueber die Welt weiss, dass euch verborgen ist. Also sehe ich mich in der Verpflichtung, Euch dadurch zu schuetzen, dass ich dieses Amt an mich nehme, zumal ich weiss, dass viele von Euch fuer mich in der ersten Wahl gestimmt haben.
Nur zu, ergreift dieses Schwert. Hier steht es ja. Macht euch ruhig zur Zielscheibe der Werwoelfe und des Misstrauens gleichermassen.
Daen Wallace war mein Freund. Und auch wenn es mich sehr schmerzt, dass er dem Feind anheim gefallen ist, ja, selbst einer der Werwoelfe war, kann und WILL ich nicht glauben, dass das, was er uns gepredigt hat, falsch gewesen sein soll.
HALTET ZU SAMMEN, SEID STARK, SEID WACHSAM, SEID MENSCHLICH UND VERTRAUT EINANDER, DANN WERDEN WIR DEN DRECKSVIECHERN IN IHRE HAARIGEN EIER TRETEN.
Das waren seine Worte. Und ich sehe darin keinen Fehl. Ich bin der festen Ueberzeugung, dass Daen uns als Mensch und Hauptmann schuetzen wollte. Ich weiss nicht, ob er nicht wusste, dass er ein Werwolf war oder ob er deswegen nur um so verbissener versucht hat, uns gegen sie zusammenzuschweissen. Aber ALLES in mir widerstrebt dem Gedanken, dass er versuchte, uns bewusst zu taeuschen.
Erinnern wir uns an ihn, wie er als MANN gelebt und gewirkt hat, denn darin war er meiner Meinung nach fuer uns alle ein Vorbild. Und lassen wir die Bestien dafuer buessen, was aus ihm geworden ist."
Ineluki wirft einen Blick in die Runde der versammelten Dorfbewohner, die schweigend und betroffen um ihn und das Schwert herumstanden. Keiner von ihnen hatte auch nur einen Schritt in seine Richtung getan.
"Ich weiss nicht, wie es euch geht, aber ICH bin bereit, Schuld und Verantwortung auf mich zu laden, wenn es sein muss."
Mit diesen Worten zog Ineluki Daens Schwert aus der Erde und hob es ueber seinen Kopf, damit alle es sehen konnten.
"Ich werde mir ALLE Anschuldigungen heute Abend anhoeren. Jedes kleine Argument, jedes Indiz. Ich werden jeden Beschuldigten zu Wort kommen lassen. Und dann werde ich meine Entscheidung bekannt geben. Wie ihr abstimmt, kann ich nicht beeinflussen. Aber ich werde mein bestes tun, um die ganze Angelegenheit nicht in ein Blutbad verkommen zu lassen. Wenn wir schon Gefahr laufen, Menschen, Bekannte und Freunde hinzurichten, dann sollen sie wenigstens eine faire Anhoerung bekommen haben."
Ineluki senkte das Schwert des Hauptmanns und bahnte sich einen Weg durch die Doerfler in Richtung seines Hauses. Kurz bevor er seine Tuer erreichte rief er:
"Margery ? Kann ich dich bitte kurz unter vier Augen sprechen ?"
dann betrat er sein Haus und wartete auf seinen Gast, ehe er hinter ihr die Tuer schloss.
Das Geschrei und Geheul ließ ihn erahnen was geschehen ist, doch was wirklich auf ihn zukam konnte er sich zuerst nicht erklären.
2 Tote, eissceda und der Hauptmann Daen Wallace.
Lumino wurde schnell erklärt das Daen ein Werwolf war und eissceda ihn richten konnte doch dabei dem Werwolf zum Opfer fiel.
2 Wölfe, 2 Menschen, das Feld lichtete sich und der neue König wurde bereits ernannt, Ineluki sollte ab sofort der Hauptmann sein.
Lumino wusste nicht wie er die Situation nehmen sollte, sollte er glücklich über einen weiteren Sieg über die Werwölfe sein oder doch lieber um den verblichenen eissceda trauern?
Ihm blieb letztlich keine Zeit eine angemessene Entscheidung zu treffen da er schon von einem Worthagel aus allen Richtungen gestört wurde, Beschuldigungen ausgesprochen.
Yukari, Mivey und Fyx dies waren die Namen die zur Diskussion standen.
„Vater Nerys, wie ihr schon sagtet, Fyx ist ein armer Schlucker. Doch wie kam sein Vater bitte an die Uhr? Wäre es nicht eher so, dass auch sein Vater nicht viel für seinen Sohn zu bieten hatte und erst recht nicht solch eine teure Uhr? War Fyx Vater nicht sogar schon bemüht darum ihm genug zu bieten um anständig leben zu können?
Ich halte es für Absurd, dass diese Uhr Fyx gehören soll, er müsse schon aus einer Familie stammen die viel Geld besitzt, die irgendwo in den großen Städten lebt. Doch wieso sollte Fyx dann hier bei uns leben? Hier, wenn er doch viel mehr haben könnte?
Ich fasse zusammen. Fyx stammt soweit ich weiss aus keinen Verhältnissen, die sich so eine Uhr leisten könnten, irgendjemand anderes hat diese Uhr dort platziert um Fyx etwas anzuhängen.
Entweder war es einer dieser Werwölfe oder ihr Vater Nerys, derjenige der diese Uhr gefunden hat!
Erklärt uns wieso ihr uns diese Uhr vorzeigt, wo ihr doch genau wissen solltet das Fyx Familie sich solch eine Kostbarkeit hätte leiste können.“
Lumino wandte sich noch schnell zu Margery, der Frau die sich schon beim Hauptmann nicht irrte.
„Ich bitte euch Margery, ihr habt schon beim Hauptmann bewiesen, dass ihr ein glückliches Händchen habt, bitte was auch immer ihr getan habt um unseren Hauptmann zu entlarven, tut es nochmal.“
Lumino senkte nun sein Haupt, er hatte gesprochen. Fyx kam für ihn nicht als Werwolf in Frage, doch was er von Yukari und Mivey halten sollte wusste er nicht, sie beide waren Sympathisanten Daens. Vielleicht waren sie Werwölfe, vielleicht waren sie aber auch einfach nur zwei Unschuldige die sich in ihrer Naivität an Daen klammerten und hofften er könne sie von der Plage der Werwölfe befreien.
Margery folgte Ineluki mit zögernden Schritten, nachdem sie Lumino noch ein dankbares Lächeln geschenkt hatte.
Ihr war etwas unwohl zumuten, denn selbst wenn sie Ineluki zur Sprache gebracht hatte, hatte sie doch großen Respekt vor ihm. Er war ein Gelehrter, der seinem Titel alle Ehre machte; er war klug und seine Entscheidungen wirkten immer wohl überlegt. Für die Wirtin war es schwer, ihn einzuschätzen, und in seiner Gegenwart fühlte sie sich immer wie eine niedriger gestellte Persönlichkeit. Nervös wartete sie auf das, was er zu sagen hatte.
daenerys
07.03.2009, 12:21
Nerys seufzte. Hatte man ihn nicht verstanden? Er müsste sich wohl noch klarer ausdrücken. "Höret mich an. Zunächst wende ich mich an fyx. Du hast während meiner Predigten in der Kirche wohl sehr gut aufgepasst, was wohl auch kein Wunder ist, wenn man sich die hohe Qualität...", doch er brach ab. Da war er mal wider vom Thema abgekommen und etwas arrogant dazu. "Ich lüge nicht und ich habe nur gesagt, dass ich vermute, dass diese Uhr deine ist und dass dein Vater sie dir schenkte. Das ist die beste Erklärung, die ich habe, warum dein Name auf ihr steht. Wenn du eine bessere Erklärung hast oder wenn sie dir gestohlen wurde, zögere nicht, es uns zu sagen. Im Moment ist es aber ein Indiz gegen dich, wenn auch kein Beweis."
Nerys hoffte, dass fyx ihm diesmal wirklich zugehört hatte und ihn nicht missverstand.
Nun wandte er sich an Seldara:
"Liebe Seldara, du sprachest aus, was auch ich für möglich halte. Deshalb frage ich fyx: Hattest du vielleicht besondere Feinde im Dorf? Und bist du sicher, schwöre es mir, dass dies nicht deine Uhr ist?", sagte er mit Nachdruck gewand an fyx.
Als Ineluki Daens Schwert emporhob, senkte er kurz sein Haupt zur kirchlichen Anerkennung des neuen Hauptmanns. Nerys war gespannt, ob man ihm trauen könnte, Ineluki, den größten Verehrer der Wissenschaft.
Jetzt war Lumino an der Reihe:
"Ich kenne fyx' Vater nicht und weiß nicht genau, aus welchen Verhältnissen er stammt. Da müsst ihr eher ihn fragen.
Was deine Beschuldigung mir gegenüber angeht...", Nerys lachte kurz, was sich wie verrückt anhörte, "Ich soll die Uhr gefälscht haben, die ich mich selbst bei Schlaftablettes Asche finden ließ, nur um fyx sehr wackelig zu beschuldigen, was ich ohne die Uhr vielleicht besser gekonnt hätte? Hört es sich nicht sogar in euren ungebildeten Ohren widersinnig an?" Jetzt war er wirklich arrogant geworden. Das hatte er eigentlich vermeiden wollen.
"Entschuldigt bitte, Lumino. Die zwei vergangenen Tage und Verluste machen mich noch zu einem alten Griesgram. Das Licht der Welt und der Vergebung steckt ja bereits in eurem Namen, so hoffe ich, dass es auch euer Herz erfüllt."
Dann sah er Margery, eine der schönsten Schöpfungen Gottes, in Inelukis Haus gehen. Er hatte so eine leise Vermutung, worüber er wohl mit ihr sprechen wollte.
Yukari kann sich die Anschuldigungen nicht mehr anhören und schliesst sich in ihr Haus ein. "Ich kann keiner Fliege etwas zu leide tun, eher würde ich mich selber töten, als einen anderen Menschen zu ermorden..."
Wieder einmal wanderte die Sonne unaufhaltsam von Osten nach Westen über das blaue Himmelszelt, unter dem Olma wie so oft in ihrem Schaukelstuhl saß und grübelte, während um sie herum die jungen Trottel zum zweiten mal hitzig darüber debattierten, wen sie bei Sonnenuntergang hängen sollten. Die Naivität, mit der die anderen argumentierten und sich gegenseitig beschuldigten, belustigte die Alte ebenso wie es sie frustrierte. Sie murmelte zu sich selbst, aber bewusst gerade laut genug, dass die anderen sie hören konnten:
"Ineluki, lass diese Theatralik doch bitte sein, du machst dich lächerlich, mein Lieber. Und jetzt muss ich mir wohl wie die anderen überlegen, wer gehängt werden soll, das wird ja lustig... Hähähähähä, wer soll es denn heute sein? Wen wollen sie heute Abend vom Galgen baumeln lassen? Yukari, Mivey und Fyx sind die heutigen Kandidaten, wie mir scheint... Ähähähähäh, eine gute Auswahl... Nerys hat Fyx aufgrund einer am Tatort gefundenen Taschenuhr angeklagt - ein sehr schwaches Indiz. Die Uhr könnte sonstwann dort platziert worden sein, besonders wenn es derart fraglich ist, ob sie tatsächtlich Fyx gehört. Nerys' Beweisführung kommt mir sehr konstruiert vor - und Nerys, diesem Schweinepriester, habe ich noch nie besonders getraut, seitdem der hier predigt, bin ich nicht mehr zur Beichte gegangen. Mich dünkt, der Pater hatte letzte Nacht irgendeine "göttliche Eingebung" und hat sich diese Geschichte mit der Uhr zusammengebastelt, um Fyx zu diffamieren...
Warum Raknar Yukari verdächtigt, erschließt sich mir auch nicht so recht. Es gab genügend Leute, die Margery nicht geglaubt haben, als sie gestern Daen beschuldigt hat, und von denen ausgerechnet Yukari herauszusuchen, die sich bislang friedlich und schüchtern, wenn auch naiv, verhalten hat, kommt mir unsinnig vor.
Dann wäre da noch dieser Mivey. Mivey wurde zuerst von Margery beschuldigt und Margerys erste Anschuldigung hat sich ja bewahrheitet. Vielleicht sollten wir ihrem Gespür ja wieder vertrauen... Mein Bauch sagt mir ebenfalls, dass mit Mivey vielleicht etwas nicht stimmt. Er benimmt sich viel zu aggressiv gegenüber unserer süßen Margery, das sind doch keine Manieren. Er war der allererste, der damit anfing, das arme junge Ding zu beschuldigen, sie sei ein Werwolf, als sie sich gestern gegen Daen wandte. Eine Frechheit. Wenn also bis heute Abend nichts dramtisches mehr geschieht, um meine Meinung umzuschwenken - und da müsste schon etwas großartiges passieren, denn ich bilde mir nicht leichtfertig eine Meinung und ändere sie genauso wenig leichtfertig -" Olma machte eine theatralische Pause, während der man einige Dorfbewohner gebannt Luft holen hören konnte, dann krächzte sie, "würde ich auch dafür votieren, dass Mivey heute Abend sterben sollte."
Und damit verstummte die Dorfälteste wieder und überließ die Zuhören ihren eigenen Reflexionen.
Die erste Stimme gegen ihn. Es traf ihn schon hart das jemand ihn Tod sehen wollte. Er wollte nicht sterben, war es so seltsam das er sich aufregte,
"Ich war wütend und aggresiv, ja das stimmt. Aber wer hätte den anders reagiert? Mein Leben ist mir wertvoll, bin ich deswegen ein diabolisches Monster? Ich verstehe deine Entscheidung nicht Olman. Aber gut du bist eine alte Greisin daher werde ich dich auch nicht zu einer Stellungnahme zwingen dennoch möchte ich den anderen Dorfbewohnern sagen: Ich war wütend doch nur weil mein Leben auf dem Spiel stand und noch steht. Würdet ihr nicht auch so reagieren? Oder würdet ihr ruhig sein während jemand über euer Leben richtet. Meine Reaktion war menschlich.", sagte Mivey in die Menge und schaffte es das alle Anwesenden ihn hörten.
Wieso wollten sie ihn alle verteufeln? Waren sie schon so sehr an das Töten einer Dorfbewohners gewöhnt?
(Beim ersten Mal hatten wir noch Glück aber bald werden wir uns die Finger verbrennen wen wir anfangen leichtfertig Dorfbewohner hinzurichten), dachte er verbittert.
"Es ist ja nicht so", sagte Raknar zu Olma, "dass ich Yukari einfach nur aus purer Willkür genannt habe. In der Tat, es gab viele, die Margery nicht glaubten - auch ich gehörte dazu, so sehr es mich jetzt beschämt. Was mich aber zu meinem Verdacht bewogen hat, ist, dass sie, nachdem Margery Daen beschuldigt hat, nicht nur entsetzt und ungläubig reagiert hat - nein, sie hat sofort mit dem Finger auf Margery gezeigt! Gestern abend habe ich mir freilich noch nicht viel dabei gedacht - aber da wusste ich auch nicht um Daens Geheimnis." Er schüttelte wieder den Kopf, langsam und traurig. "Da es jetzt aber bekannt ist, müssen wir Yukaris Anschuldigung ganz anders betrachten, nämlich als den Versuch eines Werwolfs, einen anderen zu schützen!"
Im Haus hörte Margery die Gespräche der anderen nun natürlich nicht mehr, und hatte keine Ahnung, dass die Diskussionen voll im Gange waren.
Während Ineluki noch Daens Schwert an einen Platz, der ihm würdig war, legte, machte sie sich noch einmal ihre eigenen Gedanken.
Die Sache mit Nerys und Fyx ließ ihr keine Ruhe, selbst wenn sie jetzt im Moment ganz andere Probleme hatte. Im Stillen dachte sie zu sich selbst:
"Wenn man mal ganz sachlich drüber nachdenkt, ergeben sich einige Schlüsse:
Aus irgendeinem Grund hat Nerys einen Verdacht auf Fyx gelenkt. (OOC: Natürlich hat der Priester im RP nichts Genaues gesagt, aber er hat mir die Uhr gezeigt, und der Name darauf war eigentlich sofort zu erraten. Da schon bekannt sein dürfte, dass ich immer sofort Nägel mit Köpfen mache, konnte daenerys sich ja denken, oder wollte sogar, dass ich Fyx beschuldige oder mindestens zur Sprache bringe.) Jetzt ist die Frage, warum. Aus irgendeinem Grund muss der Priester also die Vermutung haben, dass Fyx nicht auf derselben Seite steht wie er. Es würde eigentlich keinen Sinn ergeben, den Verdacht auf jemanden zu lenken, von dem man absolut nicht weiß, auf welcher Seite er steht. Also komme ich zu dem Schluss, dass einer von beiden ein Werwolf sein müsste, (OOC: oder einer, der das Siel sabottieren will ;)) entweder Fyx oder Nerys - es könnte schließlich auch eine Falle sein, da Werwölfe ihre Kumpanen ja kennen und immer jemanden beschuldigen können, von dem sie genau wissen, dass dieser ein Dorfbewohner ist. Die Frage ist nun natürlich, wer der Wolf von beiden sein könnte.
Nerys hat sich bei der Abstimmung für Zappys Hängung enthalten, während Fyx den Namen immerhin noch vor Daen genannt hat. Allerdings ist es auch so, dass Nerys sofort auffliegen würde, wenn wir Fyx hängen, und herauskommt, dass dieser ein Dorfbewohner war. Als Guter würde es die Sache aber wert sein, von den Wölfen in der Nacht getötet zu werden oder gar von uns gehängt zu werden, weil man als Folge immerhin einen Wolf entlarvt hätte."
Es war schon eine ziemlich gute Chance, einen der Wölfe unter den beiden zu erwischen, aber es war eine heikle Sache...
Vielleicht war es das Beste, erst einmal weitere Hinweise zu sammeln und diesen Sachverhalt später wieder aufzugreifen. Vergessen sollte man es aber auf keinen Fall.
Doch nun war es wirklich an der Zeit, das alles bei Seite zu schieben und Ineluki anzuhören.
Ineluki schloss hinter Margery die Tuer und begann dann seine Rede.
"Margery, Wir kennen uns vielleicht nicht so gut, wie wir uns kennen koennten, und das liegt sicherlich auch daran, dass ich nicht gerade Stammkunde in deinem Etablissement bin, aber ich kann mit Fug und Recht sagen, dass ich dir Vertraue und Glaube, dass du kein Werwolf bist.
Ich nehme an, dass du vorletzte Nacht etwas gesehen hast, und es nur schlecht in Worte fassen konntest. Es klang naemlich so, als haettest du Daen nicht als Werwolf sondern als Menschen gesehen, was ja nicht wirklich verwunderlich war. Und der Zeitpunkt haette auch nicht schlechter sein koennen, da es so schien, als wolltest du von Zappy ablenken. Zu dem Zeitpunkt gab es ja noch keine Indizien gegen Daen, und ich muss gestehen, dass auch ich geschockt war, als ich herausfand, was Daen wirklich war.
Wie gesagt, ich traue dir. Trotzdem wuerde ich mir wuenschen, dass du dich ein wenig zurueck nimmst. Ich weiss, das ganze geht dir zu Herzen, und wir alle haben grosse Angst, aber das letzte, was wir jetzt gebrauchen koennen, ist, dass alle in Panik ausbrechen und jeder jeden beschuldigt. Natuerlich hast du ein Recht, deine Meinung zu aeussern, und um ehrlich zu sein, denke ich, dass wir auf deine scharfe Beobachtungsgabe und deine Erfahrungen angewiesen sind. Um so wichtiger ist es, dass du dich trotz deiner Leidenschaft nicht zu sehr ins Rampenlicht wagst. Ich moechte dich fuer unsere Seite nur schwer verlieren, doch damit, dass du dich zu sehr exponierst, dich zu sehr in den Mittelpunkt stellst, machst du dich zu einem leichten Ziel fuer die Werwoelfe, die dich entweder Angreifen oder diffamieren wollen.
Ausserdem bist du auch recht schnell mit deiner Meinung, wenn es um die Anschuldigung geht, ein Werwolf zu sein. Das ist etwas, was sehr viel Misstrauen zwischen die Doerfler saeht, und so etwas vergiftet im Moment den Zusammenhalt aller, das ist es, was die Werwoelfe versuchen. Woelfe umkreisen eine Schafherde, versuchen sie auseinander zu treiben und treiben ihr Spiel so lange weiter, bis sie ein lohnendes Ziel ausfindig gemacht haben, welches sie dann zerreissen. Ich will nicht, dass uns das passiert.
Daher wuerde ich dich bitten, ja bitten, nicht befehlen, dass du mit deinen Anschuldigungen vorsichtig bist. Wenn du einen Verdacht hast, sag ihn mir oder einem anderen Menschen deines Vertrauens, und geht der Sache nach, findet Beweise oder zumindest Indizien. Dann kann man der Sache nachgehen, in meinem Fall vielleicht auch mit der noetigen Autoritaet.
Und damit du mir vertrauen kannst, werde ich dir etwas zeigen. Es ist zwar kein Beweis, aber immerhin ein Indiz."
Mit diesen Worten ging Ineluki hinueber zum Schrank und kam mit einem kleinen aus Silber gefertigtem Kreuz zurueck, welches an einer Kette hing. Dann kniete er sich vor Margery nieder, drueckte sich das silberne Kreuz auf die Stirn und sprach:
"Hiermit schwoere ich vor Gott, dem Allerhoechsten und Jesus Christus seinem eingeborenen Sohn, allen Engeln und Heiligen, dass ich kein Werwolf bin. Und sollte ich hier und jetzt falsch Zeugnis ablegen, so moege mich Gott strafen, mit der ganzen Macht des Juengsten Gerichtes, und mich auf immerdar dem Fegefeuer anheimfuehren."
Nach diesen Worten nahm er das Kreuz von der Stirn und richtete sich auf. Dann nahm er Margerys Hand und legte das Kreuz samt Kette hinein.
"Dieses Kreuz hat meinen Eltern gehoert. Moege es dich vor allem Unbill beschuetzen, solange noch Werwoelfe unter uns weilen. Trage es verdeckt als Zeichen des Schutzes. Wenn alles vorueber ist, kannst du es mir wieder geben.
Margery, wir brauchen dich. Denke immer daran. Ich bitte dich instaendig, versuche keine Heldentaten. Und nun, so du mir jetzt vertraust, berichte mir, was du damals in der Nacht gesehen hast und was du von den aktuell Angeklagten weisst. Ich habe heute abend eine sehr schwierige Entscheidung zu treffen."
Die junge Seidenweberin hatte am Morgen vergeblich an Inelukis Tür geklopft, da sie sich anscheinend verpasst hatten. Das realisierte sie als sie die Alarmglocke hatte läuten hören, als sie vom Dorfplatz her erklang. Sie hatte sich nicht gleich dorthin aufgemacht, schließlich wusste sie nun, dass das Dorf über das Geschehen bescheid wusste. So gesellte sie sich erst am Abend zu den anderen, wo es bereits wieder Anschuldigungen gab wer als nächstes gehängt werden sollte, wer wohl ein Werwolf war. Noch bevor sie sich wirklich ein Bild der Lage machen konnte beobachtete sie wie Ineluki und Margery von dannen zogen. Neugierig beobachtete sie, wie sie zu zweit in Inelukis Haus verschwanden, so presste sie ihre Lippen zu einer Linie. Sie war verheiratet, doch konnte sie sich der aufsteigenden Eifersucht nicht ganz erwehren. Sie malte sich zahlreiche Bilder aus, über was wohl in seinem Haus geschehen würde, bis es sie plötzlich nicht mehr an den Platz hielt. Neugierig und verstohlen schlich sie hinter beiden hinterher. Sie wollte nicht auffallen so lugte sie nur durch das Schlüsselloch, versuchte etwas zu erkennen, das gelang ihr nur schlecht als Recht, dennoch dachte sie zwei Silhoutten wahrnehmen zu können. Ein Lodern lag in ihren Augen und Verachtung stieg in ihr hoch, Annahmen führten sie dazu die Wirtin fortan in einen anderen Licht zu sehen. Ein leichtes Mädchen war sie für die Seidenweberin fortan und mit Verachtung hob sie die Nase, sie misinterpretierte die Schatten, die sie sah. Sie schnaufte, und obwohl ihr danach war diesem Weib sämtliche Haare einzeln auszureißen entschied sie sich abzudrehen, sie würde diese Frau schon drankriegen, sie musste nur auf den richtigen Moment warten. Selbst wenn sie generell nicht so gut war die richtigen Momente zu erkennen, sie beschloss diese Frau als •••• und Hexe zu denunzieren, denn das war es was Tisa dachte, das sie war. Sie hoffte nur, dass jemand das Fegefeuer schon schürte...
Entschuldigt, falls ich mich etwas kurz fasse, aber ich muss gleich weg und weiß nicht genau, wann ich wieder daheim bin.
Fyx stand immer noch etwas unbeholfen, ja fast verloren auf dem Dorfplatz und wusste nicht, was er sagen sollte. Nach ein paar Blicken in die Runde begann er dann doch: "Ich... ich weiß nicht, was das hier alles soll, aber anscheinend muss ich ja irgendwen beschuldigen. Ich hab mal wieder keine Ahnung, wer ein Wolf sein könnte, deshalb ist mein Kandidat heute... bitte, lieber Gott, verzeih mir... Vater Nerys. Ich weiß, er ist eigentlich ein guter Mensch, aber er ist der einzige, der mir heute etwas böses tun wollte und deshalb muss es sein."
Margery hatte dem neuen Hauptmann schweigend zugehört. Sie spürte, wie sie sich mit jedem Satz etwas elender fühlte, aber trotzdem halfen ihr seine Worte, ein wenig ruhiger zu werden. Das erste mal seit das mit den Werwölfen angefangen hatte...
"Du hast ja recht..." , begann sie etwas kleinlaut, aber ihre Stimme festigte sich sofort, als sie weitersprach. "Ich weiß, dass ich etwas zu schnell ausspreche, was ich denke, aber ich habe mich auch ein wenig dazu verpflichtet gefühlt. Ich verstehe, dass wir alle unsicher sind, aber wenn niemand seine Meinung sagt oder über etwas diskutieren möchte, werden wir irgendwann alle tot sein. Ich hoffe du verstehst, was ich meine.
Ich weiß auch, dass ich als Ziel der Wölfe mehr als jeder andere in Frage komme, aber ich halte es nicht aus, nichts zu tun. Gerade weil ich jede Nacht sterben könnte, möchte ich so viel zur Ausrottung der Wölfe beitragen wie möglich." Die Wirtin seufzte und drehte das Kreuz an der Kette zwischen ihren Fingern hin und her. Dann nahm sie sich ein Herz und legte sie um den Hals.
"Danke, Ineluki." Es rührte sie, dass sie so einen kostbaren Gegenstand von ihm erhalten hatte...und doch... "Ich möchte dich nicht anlügen, ich denke nicht, dass ich dir sofort trauen kann. Da ist zu vieles, was mir nicht gefällt und ich werde dich im Auge behalten. Aber ich werde dir trotzdem alles erzählen, denn ich will alles was ich weiß loswerden, bevor es zu spät ist."
Sie setzte sich unaufgefordert auf einen Stuhl, weil der Stress der letzten Zeit ziemlich an ihren Nerven gezehrt hatte, und ihre Beine weich wie Butter wirken ließen.
"Du hast recht, vorletzte Nacht habe ich Daen in der Gestalt eines Menschen gesehen, allerdings konnte es keinen Zweifel für mich geben, dass er ein Werwolf war.
Jedenfalls war ich draußen, weil ich bemerkt habe, dass jemand vom Dorf noch wach war und meine Neugier größer war, als irgendeine Angst. Es war reiner Zufall, dass ich sie gesehen habe... die Gestalten im Schatten, größer als jeder Mensch, mit rasselndem Atem und einem dichten Fell. Sie alle schienen ziemlich aufgeregt zu sein, was wohl der einzige Grund sein dürfte, dass sie mich nicht bemerkt haben. Sie hatten bereits ein Opfer für diese Nacht gefunden. Es war dunkel, und ich wollte natürlich nicht näher rangehen... ich kann dir nicht einmal sagen wie viele es waren. Aber ich konnte meinen Augen kaum trauen, als sich eine etwas kleinere Person von der Gruppe löste, und davon ging, als wäre nichts. Ich habe keine Ahnung, warum er schon wieder in seiner menschlichen Gestalt war, und ich habe auch nie wirklich darüber nachgedacht. Für mich war nur klar, was er war, alles andere interessierte mich nicht mehr.
Die Zeit, ihn anzuklagen war vielleicht ungünstig, aber das was egal. Ich wusste, wenn ich sterben würde, dann würden alle wissen, dass ich recht hatte. Das war es wert. Und das wäre es mir auch immer wieder."
Sie stand nun wieder auf, obwohl sie sich noch kraftloser als zuvor fühlte. Ob es gut gewesen war, dem Hauptmann dies alles anzuvertrauen, war ihr nicht klar. Aber es würde sich spätestens in der Nacht herausstellen, ob die Augen, die sie nun vertrauensvoll ansahen, einer Bestie gehörten, oder nicht.
"Danke fuer deine Offenheit. Das hilft mir sehr weiter, auch wenn es eine meiner Theorien schwaecht. Aber das ist das Schicksal der Wissenschaftler, dass sie ihre eigenen Gedanken immer aufs neue hinterfragen und pruefen muessen."
Ineluki machte bei diesen Worten sein sehr trauriges Gesicht und es schien einen Augenblick, als wuerden sich seine Zuege, ja sein Herz, fuer einen Augenblick verhaerten. Dann sah er wieder guetig zu Margery hinueber.
"Und nun sage mir bitte noch alles, was du ueber FYX, Mivey, Yukari und Vater Nerys weisst. Wir haben zur Zeit ein grosses Problem, denn ich denke, einer von Ihnen ist ein Werwolf. Allerdings beschuldigen sich alle gegenseitig.
Um ehrlich zu sein, traue ich FYX so etwas nicht zu. Er hat so ein schlichtes und einfaeltiges Gemuet, dass es mir das Herz erwaermt. Und ich glaube ebenso nicht, dass er sich auch nur im entferntesten so eine Uhr leisten koennte. Und so weit ich weiss, war sein Vater auch nicht gerade wohlhabender als er. Du arbeitest doch mit ihm zusammen. Ist dir in letzter Zeit irgendetwas an ihm aufgefallen ? Irgendeine Veraenderung ?
Und was ist mit Vater Nerys ? Er scheint mir ebenfalls sehr engagiert zu sein, und immerhin war er es auch, der die Uhr angeblich fand und behauptete, dass sie Fyx Vater gehoert haette. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, ich bin ehr geneigt, dem einfaeltigen Fyx zu glauben, von dem wir wissen, dass er noch nie einer Fliege etwas zu leide getan hat, als unserem Pfaffen, der, wie wir alle wissen, an sich zuerst und dann erst an andere denkt. Fuer ein paar saftige Huehnerschenkel wuerde er womoeglich alles tun, wenn ich auch nicht so weit gehen moechte, zu behaupten, sein Seelenheil zu verkaufen. Andererseits hat er sich ungewoehnlich schnell an die Bestattung der heutigen Leichen gemacht, was sonst so gar nicht seine Art ist. Sonst muss man ihn bei Beerdigungen doch immer erst mit dem guten Essen eines Leichenschmauses locken. Und diesmal hat er keinen Lohn verlangt und nicht einmal auf den Totengraeber gewartet und selbst beide Graeber ausgehoben. Und das, bevor ich auch nur die Leichen genauer untersuchen konnte. Zudem hat er mich genau in dem Moment abgelenkt, als Zappy die Leiche ins Feuer warf.
Auch Mivey hat meines Wissens nach immer seinen Laden ordentlich gefuehrt, und verhaellt sich in letzter Zeit auch nicht wesentlich anders, als sonst. Zumal stand er von Anfang an auf der Seite derer, die Zappy hinrichten wollten. Und da deine Ausfuehrungen in die Richtung deuten, dass die Werwoelfe in menschlicher Gestalt doch mehr von ihrer Art wissen, als sie vorgeben, deucht es mir unwahrscheinlich, dass sie einen der Ihren direkt opfern wollen.
Ja, selbst wenn ich mir Daens Verhalten ansehe, so erkenne ich doch, dass es vielleicht nicht nur aus menschlichen Motiven, nur fuer das alleinige Brechen der Beine statt einer Hinrichtung war, denn er wusste wohl doch von der Natur Zappys als auch seiner Heilkraefte. Und als ich den Metallenen Kaefig vorschlug, wich er sofort auf eine Grube aus, aus der ein Werwolf leichter haette fluechten koennen.
Bleibt als letztes Yukari. Ein stilles Maedchen, von dem ich gar nichts weiss, ausser dass es sehr aggressiv wurde, als man Daen beschuldigte, ein Werwolf zu sein. Das kann viele Gruende haben, doch kam es mir nie so vor, dass sie sich sonst sehr in die Angelegenheiten des Dorfes eingemischt haette. Woher dieser spontane Verteidigungsversuch.
Wenn ich ein Werwolf waere, und Gottlob bin ich keiner, wuerde ich entweder versuchen, trotz der GHefahren, in eine Leitende Position zu kommen, oder wuerde mich auf das naechtliche Jagen beschraenken und mich am Tag besonders unauffaellig verhalten, versuchen, meine Kammeraden in hohen Positionen zu unterstuetzen oder sie in selbige zu hiefen. Yukari wuerde auf dieses Schema passen, es koennte aber nur Zufall sein.
Weisst du irgend etwas ueber diese oder andere Leute, was ich nicht weiss ? Kennst du einige ihrer Geheimnisse ? Hasst du irgendetwas gesehen oder gehoert, vielleicht auch schon aus der Zeit, bevor wir von den Werwoelfen heimgesucht wurden ? Du als Wirtin vernimmst doch das eine oder andere, was dem einen oder anderen im Rausche herausrutscht ... "
"Ach hätte ich damals nur nichts wegen Daen gesagt..." dachte sich Yukari. "Jetzt glauben soviele, dass ich ein Werwolf bin. Ich hab ihn doch nur verteidigt weil er mir in der schweren Zeit, als meine Eltern starben geholfen hat.." "Achherje am besten ist es doch immer den mund zu hakten und nichts zu sagen..." murmelte sie.
ooc: Ich möchte euch nur noch einmal darauf hinweisen, dass ich in etwa 2-3 Stunden gerne die Auswertung machen möchte. Deshalb wäre es schön, wenn bis dahin noch möglichst viele ihre Stimme abgeben würden!
Das Dorf war anscheindend wieder bereit jemanden hängen zu lassen. Mivey erinnerte sich an gestern. Dann war es ja noch gut verlaufen aber heute...
Es gab einfach niemanden der eindeutig verdächtig ist. Nur Andeutungen die aber genauso gut garnichts bedeuten können. Die Gefahr diesesmal einen Unschuldigen hinzurichten war real. Leider sah sie wohl keiner.
Wann würdet wohl ihr Blutdurst gestillt werden? Die der Werwölfe und die der Dorfbewohner. Die einen sind Bestien und die anderen sind zum Schutz vor den Ungeheuern selber zu welchen geworden. Wer vom Vampir gebissen wird der beist auch bald den nächsten. Doch so wird es nie ein Ende haben.
Außer vielleicht dem Tod. Dem Ende von allem und jeden. Der Geruch des Todes war schon seit geraumer Zeit spürbar hier im Dorf.
"Ich enthalte mich VORERST der Stimme. Die Gefahr selber zum Mörder eines Unschuldigen zu werden ist mir zu hoch als das ich die Rache eines Unschuldigen riskieren könnte", sagte Mivey in die Menge und distanzierte sich dadurch von der Selbstgerechtheit der anderen.
Gerechtigkeit ist wichtig aber wer soll zu solchen Zeiten noch wissen was wahr und was falsch ist? Niemand kann das. Es sei denn er ist ein Narr oder ein Verräter. Beides gleichermasen zu verachten.
(Mal sehen wer die Wahl des Todes gewinnen wird, meine Chancen stehen ja ziemlich gut) dachte er sich und lachte dabei in sich hinein.
(ooc: also wenn jetzt nicht was großes passiert bleibt es wohl dabei)
Margery trat ans Fenster und blickte kurz nachdenklich hinaus. Sie musste sich so gut wie möglich an alle Details erinnern, die sie aufgeschnappt hatte.
"Bei Fyx habe ich meine Meinung auch schon längst überdacht. Natürlich war ich von Anfang an ein wenig skeptisch und wollte auch sehen, was Vater Nerys zu meiner Reaktion sagt, aber ich denke selbst immer weniger, dass Fyx zu den Werwölfen gehören könnte. Er hat immer gute Arbeit geleistet und sich bemüht. Er spricht zwar nicht viel, beschwert sich aber auch nie über etwas. Ich habe ihn eigentlich noch nie besonders aufgeregt oder wütend gesehen, und das hat sich auch in letzter Zeit nicht geändert. Die Vorbehalte hingegen, die ich gegen eine Hängung des Priesters hege, sind eher eine Sache meines Gewissens und weniger meines Verstandes."
Die Wirtin fand es angenehm, endlich mit jemandem ausführlich über diese ganzen Dinge sprechen zu können. Auch wenn sie Ineluki nicht traute, war er immer noch ein kluger Mann. Es war auch nicht so, dass er sie vehement von etwas überzeugen wollte, sondern erklärte, warum er bestimmte Meinungen hatte, und auf solche Diskussionen ließ sie sich gerne ein.
Sollte der neue Hauptmann wirklich ein Werwolf sein, war er nicht nur ein sehr gerissener, sondern womöglich auch einer mit einer überwiegend menschlichen Seite.
"Vielleicht habe ich mich bei Mivey ein wenig mitreißen lassen, weil ich mich von ihm angegriffen gefühlt habe. Er hat einfach mehr als jeder andere auf meine Vorwürfe reagiert, wo hingegen selbst du, der du wie ein Freund zu Daen standest, nicht ganz so aufbrausend gehandelt hast. Allerdings spricht diese Sache mit Zappy wirklich für ihn... Ich finde, wir sollten ihn auf alle Fälle im Auge behalten, oder zumindest nicht ganz vergessen was ich über ihn gesagt habe."
Nun glitten die Gedanken der Wirtin langsam zu dem Mädchen, das als Letzte noch unter Verdacht stand.
"Ich bin mir bei Yukari einfach nicht sicher. Sie ist so jung, vielleicht weiß sie es nicht besser. Aber du hast recht, es ist als Wolf wirklich klüger sich tagsüber im Hintergrund zu halten..." Margery fuhr mit ihren Fingern kurz über das Kreuz, das sie um den Hals hatte.
"Ich finde, heute sollten wir uns vielleicht auf die Sache mit Fyx und Vater Nerys konzentrieren. Einer von beiden ist höchstwahrscheinlich ein Werwolf, wir müssen nur den Richtigen erwischen. Danach beginnt wieder eine neue Nacht, und ein neuer Tag. Vielleicht finden wir mehr heraus... oder sind tot, so dass wir uns keine Sorgen mehr darum machen müssen.." Den letzten Satz hatte sie nur leise zu sich selbst gemurmelt, und noch eine ganze Weile starrte sie gedankenverloren aus dem Fenster. Dann, mit dem plötzlichen Anflug eines Lächeln, sagte sie: "Du kannst dir sicher vorstellen, in diesen Zeiten trinken die Menschen noch mehr als sonst. Aber sie reden nicht. Ich könnte dir höchstens sagen, wer Abends noch nüchtern genug wäre, jemanden zu töten..."
(OOC: Ich werde bestimmt noch für jemanden stimmen, lass ich mir doch nicht entgehen XD Aber ein klein wenig muss ich echt noch überlegen, ich machs aber sicher bald^^")
Verdammter Mist, dachte Raknar, warum ist diese Sache so kompliziert? Am besten wäre es, wenn das ganze schnell endet, und das elende Blutvergießen endlich aufhört. Aber es ist so verflucht undurchsichtig, wer hier Werwolf, wer unschuldig ist!
Zunächst war da Fyx. Konnte man ihm wirklich so etwas zutrauen? Er war doch viel zu naiv dafür!
Andererseits kann diese ganze Dummheit ja auch nur gespielt sein!, fuhr es Raknar in den Sinn. Aber dennoch... ich glaube nicht, dass er es war.
Dann war da noch Mivey. Wenn er ein Werwolf ist, dann ist er verdammt kaltblütig, einen seiner eigenen Kumpane zu opfern, damit ja kein Verdacht auf ihn fällt. Andererseits ist es natürlich auch nicht ausgeschlossen, dass er es getan hat - es wäre eine gerissene Aktion. Dann dachte er daran, was Zappy, der erste Werwolf, gestern getan hatte - es kam Raknar wie eine Ewigkeit vor, dass es passiert war. Das war nicht besonders gerissen, immerhin hat er sich damit seinen eigenen Galgenstrick geknüpft
Raknar lächelte grimmig, als er daran zurückdachte. Damals - gestern - schien alles noch so leicht gewesen zu sein. Heute dagegen - niemand mehr, dem man trauen konnte, tatsächlich hatte er sich bei jedem Dorfbewohner schon gefragt, ob er ein Werwolf war.
Yukari, zum Beispiel. Ein unscheinbares Mädchen, das die meiste Zeit im Hintergrund blieb. Aber gerade dies könnte mit Absicht geschehen sein. Zudem hat sie ziemlich merkwürdig reagiert, als Daen beschuldigt wurde - und das ergab am meisten Sinn, wenn sie auch ein Werwolf war.
Und was ist mit Vater Nerys?, kam es ihm in den Sinn. Das würde freilich eine ziemlich bittere Ironie sein - ein Mann Gottes, der in Wahrheit eine Bestie des Leibhaftigen war. Dennoch, er konnte es natürlich auch gewesen sein, so wie jeder andere. Und sein Verhalten sprach nicht gerade für ihn.
Raknar dachte noch eine Weile über die Möglichkeiten nach, bis er sich zu einer Entscheidung durchgerungen hatte. Es war keine leichte Entscheidung gewesen, und doch klang seine Stimme fest und entschlossen, als er sie allen mitteilte: "Ich glaube, Yukari ist ein Werwolf."
Bithor saß in eine leichte Trance versunken am Feuer und dachte über die Geschehnisse des Tages nach. Schon wieder hatten die Bestien zugeschlagen und wieder suchte das Dorf einen Schuldigen für die begangenen Taten, den es am Ende des Tages richten wollte. Auch er musste eine Entscheidung fällen und nichts fiel ihm schwerer als dieses Unterfangen. Um sich besser konzentrieren zu können, nahm er seine Harfe zur Hand und begann schwermütig zu spielen. Als er fertig war, fühlte er sich besser und ließ sich die Geschehnisse des Tages noch einmal berichten.
"Meine kleinen Elfenfreunde, helft mir bei meiner Entschiedung. Einer dieser Trottel muss ein Werwolf sein, aber wer? Fyx? Nein, der ist dafür viel zu einfältig. Mivey? Ein kleiner Hitzkopf, der sicherlich etwas zu verbergen hat. Aber gleichzeitig ist er auch einer der ersten gewesen, die Zappys Tod forderten. Nein, es ist unwahrscheinlich, dass er ein Werwolf ist, da sie sich wohl kaum schon zu Beginn ihrer Überfälle selbst reduzieren würden. Yukari? Ein vorlautes, kleines Biest ohne jeglichen Respekt vor der Dorfgemeinschaft und dem Alter. Ja, ihr würde ich es durchaus zutrauen, vielleicht ist es aber auch nur ihr Mangel an Erfahrung.
Derjenige, der sich jedoch im höchsten Maße verdächtig gemacht hat, ist Vater Nerys. Nicht nur, dass er die angebliche Uhr von Fyx Vater gefunden hat, nein, er tat auch alles, um den Verdacht genau auf Fyx zu richten. Der Eifer mit dem er dieses Ziel verfolgt hat, macht ihn für mich zu einer dieser Bestien.
Vater Nerys soll heute zur Hölle fahren! Und sollte er doch unschuldig gewesen sein, dann ist er wenigstens bald mit seinem Schöpfer vereinigt. Muhääh."
daenerys
09.03.2009, 18:52
Als Fyx seinen Verdacht äußerte, war Nerys wie betäubt. Wie konnte das sein? Er hatte versucht, dem Dorf zu helfen, ohne fyx etwas Böses zu wollen. Nun wollten sie ihn ... IHN ... Schockiert stand er da und schüttelte nur hin und wieder geistesabwesend den Kopf. IHN? ... Dann wusste er plötzlich, was er tun wollte. Er ging zu Niniel, dem verstoßenen Mönch, mit dem er bisher nicht viel zu tun hatte, doch in diesem Dorf gab es keine Auswahl.
"Seid gegrüßt, Niniel.", flüsterte er ihm zu, so dass nur Niniel ihn hören konnte. " Gott schütze euch. Seht ihr den Eschenbaum dort drüben auf dem Friedhof, neben Kirche und Hühnerstall? Ist er nicht wunderschön? Könnt ich wählen, wo man mich be... wo ich auf Gott warten sollt', ich wählte diesen Ort." Er seufzte. "Weiße Rosen sind meine Lieblingsblumen." Noch ehe der Mönch antworten konnte, ging Nerys gesenkten Hauptes davon, seine schwarze Kutte wehte im Wind. In seiner Kammer aß er alle Hähnchenschenkel auf, die er besaß und auftreiben konnte, auch wenn ihm schlecht davon wurde. Danach sah er auf das silberne Kreuz, dass zum Schutz und unbewegt auf der Schwelle zu seiner Schlafkammer lag. Homo homini lupus, tzz, soviel zum Schutz vor Wölfen!
Als alles aufgegessen und alles geschrieben war, hielt Vater Nerys es nicht mehr in seiner Kammer aus. Wenn ich gehen muss, so will ich stolz gehen!
Und ging hinaus, geraden Schrittes zum Haus des Hauptmanns. Gerade sah er eine kleine Gestalt vor dessen Schlüsselloch stehen. Wer war denn das? Tisa, die junge Seidenweberin erhob sich empört, als hätte sie etwas unsittliches gesehen. Nerys blieb stehen, erneut schockiert. Ineluki und Margery waren schon eine ganze Zeit allein in diesem Haus gewesen. Sie würden doch nicht... ? Er rannte zum Haus des Hauptmanns. Das war doch typisch für diesen "Gelehrten"!, dachte der Priester, als er anklopfte. Drinnen vernahm er nur noch leise Margerys Stimme, die Ineluki wohl gerade "noch nüchtern ?" geantwortet hatte. Er hämmerte gegen die Tür.
;)
"Es waere ein guter Anfang, zu wissen, wer nuechterner bleibt als die anderen. Vielleicht haben die Werwoelfe einen anderen Metabolismus, der sie vor Alkohol schuetzt. Ansonsten ..."
Es klopfte laut an der Tuer.
"Wir reden spaeter noch einmal. Kommt vor dem Einbruch der Dunkelheit nochmal zu mir, dann will ich Euch etwas anderes geben." sagte Ineluki hastig bevor er laut HERREIN rief.
Seldara war an einem der Tische, die die Wirtin Margery am Dorfplatz bereit gestellt hatte, eingenickt, und wachte nun mit einem Schrecken auf.
Die Abstimmung! Oh, ach du meine Güte, ich hoffe, ich habe nicht verschlafen! Verdammt nochmal, das kann ja nur mir passieren! Ich hoffe, dass ich nichts allzu wichtiges verpasst habe!
Etwas hektisch und leicht desorientiert gesellte sie sich wieder zu den anderen Dorfbewohnern. Dann erhob sie kurz die Stimme:
"Ich enthalte mich heute. Für mich gibt es keinen klaren Schuldigen, aber natürlich auch niemanden der bisher Verdächtigten, der eine absolut weiße Weste hätte. Dennoch will ich mich nicht dadurch schuldig machen, aus Unwissenheit einen Dorfbewohner zu töten. Momentan basiert alles nur auf vagen Spekulationen und Vermutungen, die alle leicht abzustreiten wären. Entscheidet ohne mich."
In der Hoffnung, dass kein Unschuldiger heute Abend am Galgen baumeln würde, verzog sie sich in ihr Haus und ging dort sofort zu Bett. Sie wollte die Hinrichtung nicht mitansehen, da sie das dumpfe Gefühl nicht loswerden konnte, dass heute womöglich keiner der Werwölfe sterben würde.
"Vater Nerys ist ein Werwolf, nicht nur weil er sich verdächtig gemacht hat, werwölfe sind fast immer diejenigen,wo mans am wenigsten erwartet und diejenigen die hohes ansehen im dorf haben durch ihre animalische aura!"
Spitfire
09.03.2009, 19:39
"Ich vertraue voll und ganz auf Margerys Wahl. Wenn sie sich mit Begründung entschieden hat werde auch ich mich entscheiden!", sagte Spitfire, der den ganzen Tag im Wald mit Pilze Sammeln verbracht hatte.
Zur Zeit würde ich am ehesten zu Vater Nerys tendieren...
Tarrox saß schon eine ganze weile am Rand des Platzes und hörte sich die Anschuldigungen und Verteidigungen, der am Gespräch beteiligten Personen an. In seinen Augen war keiner der Anwesenden ein Werwolf, oder die Lage war viel zu verworren. Er noch Jung und unerfahren, konnte sich kein deutliches Bild machen.
"Da war auf der einen Seite Fyx.", dachte sich Tarrox:"Er war arm, aber an sich ne gute Person. Und die Uhr. Er würde doch nie im Leben sich eine solche Uhr leisten können, oder? Vieleicht war dies auch ein Versuch, ihn aus dem Weg zu räumen, in zum schweigen zu bringen. Den Werwölfen währe eine Intrige zuzutrauen. Doch wer war nochmal derjenige der ihn zuerst beschuldigte?"
Kurz am überlegen wer Fyx, den nun nochmal in die missliche Lage brachte, sah er Nerys wie er an eine Tür klopfte und sogleich fiel es ihm wieder ein und er fuhr seine Gedanken weiter fort: "Ach ja, das war Vater Nerys. Er setzte Fyx mit seinen Beschuldigungen stark unter Druck. Hat er die Uhr vieleicht nur prepariert, um ihn zu beschuldigen? Wobei vieleicht war es jemand anders und der falsche Name hat auch ihn auf eine falsche Spur gebracht. Es währe auf jeden Fall töricht ihn aus dieser Lage sofort als Werwolf zu sehen."
Seine Gedanken langsam ihn an seine Leistungsgrenzen zu zwängen, dachte er weiter nach:"Wer war sonst im Gespräch. Ach ja, Yukari. Sie war still und unscheinbar, sie ist in bedrängniss geraten als sie Dean den alten Hauptmann verteidigte, der sich als Werwolf entpuppte. Doch daraus zu schließen sie wäre ein Werwolf? Wir alle wollten ihn doch als Hauptmann haben, oder etwa nicht? Vieleicht doch nur die Werwölfe. Wie dem auch sei", dachte Tarrox:"weiter zu denken wird nur dazu führen, das ich noch vor Irrungen und Wirrungen zusammenbreche. Ich werde deshalb meine Stimme enthalten. Wobei? Falls sich Meister Ineluki noch entscheiden sollte, so werde ich seinem Worten folgen. Nicht umsonst will ich bei ihm studieren, wenn er nicht der Klügste aller Köpfe im diesem Dorf währe. Seine Entscheidung wird ohne Zweifel die Richtige sein und sollte er sich vertun, so hat selbst ein Genie seine schwachen Tage."
daenerys
09.03.2009, 19:46
Als er "Herein" vernahm, riss Nerys ganz außer Atem die Tür zum Haus des Hauptmanns auf. "IHR WERDET IN DER -" Doch Margery und Ineluki standen an fast entgegengesetzten Seiten des Raumes, eher einander ab- als zugewand. Als er ihre neugierigen und verwunderten Gesichter wahrnahm, schloss er die Tür und sagte: "Ach, ähm, ihr werdet in der Tat gleich erfahren, was ich dringend noch zu sagen habe. Sicher verwunderte euch die Taschenuhr mit fyx' Namen ebenso wie mich. Und sicher wundert es euch, dass ich sie ausgerechnet Margery zeigte, doch dafür habe ich meine Gründe: Ich kann nicht wie ein Hauptmann Leute zu mir bestellen und mir halbwegs sicher sein, was sie zu sagen hätten. Ich hegte einen sehr leisen Verdacht gegen fyx, der jedoch nicht auf Wissen, sondern auf Intuition beruhte." Er legte eine kurze Pause ein, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen und um zu Betonen, wie wichtig dieser Satz war. "Dann fand ich diese Uhr bei Schlaftablettes Asche, die ja nur ein Indiz, keinesfalls ein Hinweis war. Als ich Margery diese Uhr zeigte, wollte ich wissen, wie sie reagierte und ob sie mehr wusste als ich. Heute erkenne ich meine Unbesonnenheit, dass ich Margerys Mitteilungsdrang nicht einrechnete. Ich hätte nicht gedacht, dass sie ihn öffentlich anprangert. Noch immer bin ich mir nicht sicher, ob fyx ein Werwolf ist, deshalb wollte ich euch bitten, ihn vorerst nicht zu hängen. Zudem gebe ich zu Bedenken, dass Daen der letzte Werwolf sein könnte - handelt also bitte nicht unbesonnen.
Doch muss ich gestehen, dass ich nicht nur um fyx', sondern auch um meinetwillen zu euch kam. Ich werde wohl sterben an diesem Tag, doch mein Blut soll nicht an euren Fingern kleben, denn es ist menschliches Blut, auch wenn jeder unter uns dies beteuern könnte." Er packte sein Kreuz mit einer Hand. "Ich schwöre euch, ihr würdet es bereuen, mich zu hängen. Das sage ich euch nicht nur als Egoist, der ich zuweilen manchmal bin, sondern auch als kindlicher Priester, der ich zu sein gedenke." Er schwieg bedächtig und senkte sein Haupt. Dann schritt er zu Ineluki und schüttelte seine Hand wie zum Abschied, flüsterte ihm aber ins Ohr: "Es gibt nur einen Heiler unter uns und einen einzigen Heiltrank, doch es gibt mehr als diesen Schutz vor Werwölfen. Sie können des nachts töten, wen sie wollen. Wen würden sie bei Tag wählen?"
Daraufhin trat er zurück und salutierte schon fast. "Hauptmann! Ohne überzeugt zu sein, stimme ich für Yukari. Ich möchte euch eine Wahl geben. Für die Schuld, die ich damit auf mich lade, werde ich euch bis zu meinem Tode nützlich sein."
:\ Nimm es mir bitte nicht übel, Yukari.
Edit:
Danach verließ er das Haus, er konnte es nicht ertragen, länger an seine Schuld, die Verdächtigungen und vor Allem an seine Unbesonnenheit erinnert zu werden. Auf dem Marktplatz traf er Niniel, den Mönch, der ihm wohl noch etwas zu sagen hatte.
Flying Sheep
09.03.2009, 19:51
Niniel war in ein Gespräch mit Vater Neris vertieft:
"Der Baum hat etwas unheimliches, wenn Ihr mich fragt, obgleich seiner Schönheit. Der Friedhof ist ein friedlicher Ort, aber doch sträubt sich in mir alles, wenn ich an ihn zu denken wage. Wenn ich Trost in der Welt suche, dann schaue ich zum Mond. Er hilft mir bei meinen Entscheidungen weiter."
Er seufzte kurz.
"Versteht mich nicht falsch, aber es ist gefährlich, Gerüchte zu verbreiten, die man nicht belegen kann... Ich habe nichts gegen Euch, aber ihr dürft Euch nicht wundern, dass man Euch misstraut. fyx ist ein ehrwürdiges Mitglied unseres Dorfes und ich würde ihm das Bestiendasein nicht zuschreiben... zumindest hoffe ich darauf, dass ich das nicht muss. Ach, es ist zum aus der Haut fahren... wieder steh ich vor der Entscheidung, ein Leben zu beenden und wieder einmal sträube ich mich davor. Ich möchte es nicht, aber ich weiß, dass ich es muss."
Niniel schaut langsam nach oben in Richtung des aufgehenden Mondes. Sein Blick ist sanft, aber doch wie gefesselt.
"Ich habe nichts gegen Euch und auch nicht gegen Euren Glauben, also versteht mich nicht falsch, aber Ihr habt euch einfach zu verdächtig gemacht... Solltet Ihr heute Abend den Tod finden, werde ich mich aber dafür einsetzen, dass ihr an diesem Baum... Ihr wisst schon..."
Plötzlich wendet er seinen Blick vom Mond ab und schaut Vater Neris gefasst in die Augen.
"Aber! Diese Entscheidung soll durch mich keine Unterstützung finden. Ihr seid nicht der einzige, der sich verdächtig gemacht hat. Heute Abend soll Yukari ein Ende finden... der Mond steh uns bei."
Ohne ein weiteres Wort zu sagen entfernt sich Niniel ein paar Schritte von seinem verdattert dreinschauenden Gesprächspartner und widmet sich erneut dem Mond.
[edit]
Hey daenerys, nicht weglaufen, wenn ich mir dir rede xD
Oh, ich seh grade, dass ich schon wieder die Zeiten durcheinander geschmissen hab >_>"
daenerys
09.03.2009, 20:04
[occ: ^^ Bitte Edit meines letzten Posts beachten. Nerys ist nicht mehr im Haus des Hauptmanns. [/occ]
Tränen standen in seinen Augen, als er mit Niniel redete.
"Der Baum hat etwas geheimnisvolles und immer ist mir, als wachte er über dieses Dorf..."
"Ich danke euch, Niniel.", sagte er durch die verdrängten Tränen fast heiser. "Wenn es euch beliebt,... ein paar Worte über meinem... über ein paar nette Worte freue ich mich stets." und damit ging er in die Kirche, um für ihrer aller Seelen zu beten und um ordentlich Wein zu trinken.
Margery hatte den Worten des Priesters nachdenklich gelauscht. Aber, als ob sie beweisen wollte, dass sie nicht mehr so überstürzt handelte, wartete sie erst einmal ab, was Ineluki dazu zu sagen hatte.
(OOC: Die "Nominierung" kommt also jetzt gleich nach Inelukis Posts)
Entscheidungen mussten gefällt werden, und Lumino war bereit sich zu entscheiden.
“Vater Nerys es tut mir leid, doch ihr kommt neben Yukari als einziger Verdächtiger für mich in Frage. Ich sage, die Uhr ist eine Fälschung und ihr habt sie angeblich gefunden um etwas gegen Fyx in der Hand zu haben, aus welchem Grund auch immer. Ich denke ihr seid ein Werwolf Vater Nerys.
Und bezüglich meines Namens, verzeiht das ich Lumino heiße, doch daran kann ich nichts ändern. Dies müsstet ihr wissen. Vielleicht ein weiterer Versuch von euch Zwist unter uns zu sähen und dies lässt euch nur noch verdächtiger erscheinen.
Ich bin kein besonders gottesfürchtiger Mensch, doch nun bete ich zu ihm, dass ich das richtige tue.“
Als Vater Nerys das Haus verlassen hatte, stand Ineluki noch eine Weile schweigend da, dann schloss er wieder die Tuer.
"Es ist eine schwierige Situation, liebe Magery. Und schwierige Situationen erfordern schwierige Entscheidungen. Du magst recht haben, dass wir uns zwischen Fyx und Vater Nerys entscheiden sollten, aber ich gebe folgendes zu bedenken: Vater Nerys bekleidet ein fuer die Moral wichtiges Amt. Wenn wir ihn hinrichten und er ist kein Werwolf, sieht es fuer diejenigen, die nicht so fest im Glauben sind, vielleicht so aus, als haette uns Gott verlassen. Wir waeren ohne denjenigen, der uns am ehesten Trost und Zuversicht spenden sollte. Machen wir uns nichts vor, Vater Nerys ist wichtig fuer die Moral im Dorf.
Ja, Vater Nerys hat sich sehr verdaechtig gemacht. Aber ebenso tat dies Yukari. Das Vater Nerys jetzt zu mir gekommen ist, deutet darauf hin, dass er sich wirklich schaemt und um sein Leben fuerchtet, was auch einen nicht so frommen Mann zur Demut bewegen kann, oder er ist noch durchtriebener, als ich dachte. Wie dem auch sei, ich finde, wir sollten ihn noch beobachten. Wenn er eine der Bestien ist, ist die Moral bereits verloren. Ist er jedoch kein Werwolf, wuerden wir eigenhaendig unsere Moral und Wertevorstellungen erdolchen. Ihn heute hinzurichten birgt meiner Meinung nach ein groesseres Risiko, als ihn am Leben zu lassen, obwohl er ein Werwolf sein koennte. Yukari hingegen ist in diesem Kontext ehr entbehrlich, und so leid es mir tut, wiegt die moralische Schuld sie hinzurichten im Fehlfall weniger Schwer, als bei unserem Geistlichen.
Ich werde dir keine Empfehlung aussprechen, fuer wen du stimmen sollst, Margery, doch ich habe mich dir offenbart, auf dass du mit den selben Voraussetzungen wie ich, deine eigene Entscheidung treffen kannst. "
Danach ging er erneut zu seinem Schrank und holte das kleine Laudanumflaeschchen heraus und reichte es Margery.
"Hier, dies ist ein sehr wirksames Schlaf- und Beruhigungsmittel, was besonders gut in Verbindung mit Alkohol wirkt. Dies ist es, was ich dir eigentlich heute Abend geben wollte, da ich erwartete, dass man uns sofort zur Besprechung hinaus bittet. Wenn dir einer deiner Kunden besonders auffaellig erscheint, kannst du ihn damit ausser Gefecht setzen. Zumindest fuer eine Weile. Ein paar Tropfen sollten reichen, damit er einschlaeft. Nutze es, oder nutze es nicht, ganz wie dir beliebt.
Und nun sollten wir vielleicht hinaus gehen. Die anderen warten schon."
Mit diesen Worten oeffnete Ineluki die Tuer seines Hauses und trat hinaus auf den Marktplatz, wo die grosse Entscheidung stattfinden sollte.
"Werte Mitbuerger ...
Ich habe lange nachgedacht, da ich eine schwerwiegende Entscheidung zu treffen habe. Heute wurden mindestens vier Personen angeklagt, und alle haben sich in irgend einer Weise verdaechtig gemacht. Ich habe versucht, die Schwere des Verdachtes zu pruefen, ich habe versucht, die Konsequenzen einer Fehlentscheidung zu bedenken. Und ich weiss nicht, ob es mir gelungen ist.
Ich komme jedenfalls zu folgendem Schluss:
1. Bei keinem der vier Angeklagten ist eine Schuld hinreichend bewiesen.
2. Vater Nerys und Yukari haben sich hingegen besonders verdaechtig gemacht. Ersterer durch eine ominoese Uhr und dass er mich just zu dem Zeitpunkt abgelenkt hat, als Zappy die Leiche ins Feuer warf. Zweitere, weil sie gestern sofort jeden beschuldigte selbst ein Werwolf zu sein, der auch nur in Erwaegung zog, Daen koennte ein Werwolf sein, und das, obwohl sie sonst so schweigsam ist und sich nie zu irgendetwas aeussert.
3. Vater Nerys ist der Seelsorger in unserem Dorf, unsere spirituelle Autoritaet und der, der uns Trost und Segen spenden sollte. Wenn er eine der Bestien sein sollte, so ist uns dieser Posten bereits verloren. Ist er jedoch keiner, so haben wir eine unserer staerksten Waffen gegen die Biester eingebuesst, und das durch eigenes Versagen.
4. Yukari hingegen ist in diesem Kontext ehr entbehrlich. Ein Fehler bei ihr haette wahrscheinlich weniger gravierende Konsequenzen als bei Vater Nerys.
Daher stimme ich dafuer, dass Yukari hingerichtet wird. Der Verdacht bei ihr ist nicht gerechtfertigter, als bei Vater Nerys oder einem der anderen Beschuldigten, ihr Tod jedoch im Falle eines Fehlers ein geringeres Opfer.
Mehr habe ich nicht zu sagen.
Ausserdem finde ich, dass daenaerys ein besseres Rollenspiel als Yukari an den Tag legt, weswegen ich ihn gerne behalten wuerde ^^.
ARGH jetzt hat Magery vor mir gepostet ... bitte wertet noch nicht aus, bis wir zwei uns abgesprochen haben, wer editieren muss.
Lynx, du bist ein Schatz. Danke, dass du zurueck steckst ^__^
Margery nahm das Fläschchenen und steckte es in eine der Taschen an ihrer Schürze. Sie hatte schon in diesem Moment eine kleine Ahnung, was sie damit machen würde... "Vielen Dank." ,sagte sie ein weiteres Mal zum neuen Hauptmann und folgte ihm nach draußen.
Am Dorfplatz standen viele der Bewohner, sie wirkten alle sehr nervös und unruhig, und die Wirtin suchte Fyx unter ihnen. "Komm, hilf mir ein paar Getränke bereit zu stellen." ,sagte sie mit sehr sanfter Stimme zu ihm und legte ihm kurz die Hand auf die Schulter. Sie hatte sich ihre Meinung gebildet und hoffte, es war nicht zu spät, ein wenig Reue zu zeigen.
Nachdem sie alle Bewohner einmal mehr mit gratis Alkohol versorgt hatten, genehmigte Margery sich selbst ein paar Schlucke und lauschte dem, was Ineluki zu sagen hatte.
So wie sie hier alle standen würde es nie wieder sein. Irgendwann würde es vielleicht vorbei sein, aber bis dahin würde es noch einige Opfer geben... Es war grauenvoll, an die Zukunft zu denken.
Nach einem besonders großen Schluck aus dem Becher sagte Margery schließlich: "Ich stimme heute für Vater Nerys."
(OOC: War bestimmt um einiges weniger Arbeit als es bei dir gewesen wäre ;) )
Eine große Menge stimmte Ineluki darin überein das wohl einer der beiden Schuld sei oder zumindest fanden sie seine Worte passend und angemessen.
Mivey aber hing es wirklich zum Halse raus. Mit den logisch begründeten Hinrichtungen konnte er sich noch irgendwie abfinden. Harte Zeiten erforden ebensolche Maßnahmen aber das hier ging zuweit.
"Sollen wir etwa ein Bauernopfer machen? Ist der Wert eines menschlichen Lebens etwa so gesunken das es keinen Unterschied mehr macht wen wir umbringen solange seine Wichtigkeit für das Dorf nicht gegeben ist? Wer sind den wir das wir über das Leben eines andern Menschen richten? Ich verstehe die Notsituation, irgendwie verstehe ich auch die Hinrichtungen und die Hetze die entsteht, aber eine solche Begründung verstehe ich überhaupt nicht.
Sind wir den nurnoch Figuren auf einem Schachbrett so dass man den einen oder andern wie einen Bauern opfern kann? Ich verstehe das alles nicht mehr."
Spitfire
09.03.2009, 20:58
Ich stimme für Vater Nerys, da er mir doch sehr suspekt vorkommt...^^
daenerys
09.03.2009, 21:02
Als er durch das Fenster seiner Kirche immer häufiger "Ich stimme für Nerys" hörte, wurde er unruhig, ja, er verzweifelte. Das konnte doch nicht wahr sein? Er war hin- und hergerissen. Sollte er hinausgehen?
Es begann zu regnen, der Marktplatz und das Dorf wurden schlammig, braun, düster. Langsam begann die Hoffnung Nerys zu verlassen. Sie würden ihn töten. Wenn ihn nur die Werwölfe letzte Nacht gesehen und getötet hätten.
Wenn er nur die Taschenuhr nicht gefunden hätte.
Wenn das Dorf ihn nur nicht töten würde.
Nerys ging doch hinaus in den Regen.
Er flehte sie auf Knien an:
"Ich bitte euch!"
Sein Stolz war
gebrochen.
Hiermit erkläre ich die Abstimmung für beendet!
Zeit sollte ja nun wahrlich genug gewesen sein, da wir zum einen den Tag verlängert haben und zum anderen jeder, der hier mitspielt, wissen sollte, dass zwischen 20 und 22 Uhr die Daedline ist, und ich habe sie schon bis zum Ende gezogen.
Am heutigen Abend ist es sehr knapp gewesen. Aufgrund der Doppelstimme des Hauptmanns steht es 6:6 zwischen Yukari und Vater Nerys (deanerys). Da aber bei Stimmengleichheit die Stimme des Hauptmanns entcheidet, verkünde ich hiermit, dass Yukari heute Abend den Dorfbewohnern zum Opfer fällt und gehängt wird.
Weiteres erfahrt ihr von ihr selbst.
"Ich weiss nicht, ob ihr unschuldig seid, Vater Nerys, aber euer Flehen ruehrt mich.
Zeigt Reue und Demut, und ihr werdet vielleicht auch den naechsten Tag ueberleben.
Seht es als Gottes Geschenk, dass die Stimme des Hauptmannes doppelt zaehlt, und ihr mein Herz erweichen konntet, als auch dass ich die Wichtigkeit euerer Mission akzeptiere.
Wie ich der Auszaehlung entnehme, steht es Sechs Stimmen gegen Sechs Stimmen. Damit wird Yukari hingerichtet. "
Hin und her, hin und her, hin und her, schaukelte Olma nachdenklich in ihrem alten Schaukelstuhl, der immernoch, auch um 22:00, als die Sonne längst untergegangen war und nur noch Fackeln und vereinzelte Öllampen die besorgten Gesichter der versammelten Dorfbewohner erleuchteten, auf dem Dorfplatz stand. In aller Seelenruhe hatte sie die Dorfälteste, die ihre Entscheidung schon früh am Tage gefällt hatte, den anderen bei ihrer langen Debatte zugehört. Schließlich, als fast alle letztlich zu dem einen oder anderen Entschluss gekommen waren, erhob Olma noch einmal ihre krächzende Stimme:
"Ähem... Ich hatte ja erwähnt, dass ich meine Meinung zur Hinrichtung womöglich, falls sich neue Argumente entwickeln sollten, nochmal ändern könnte. Dies ist nicht eingetreten. Mivey, für dessen Hinrichtung ich gestimmt habe, wird jetzt wohl fürs erste doch mit dem Leben davonkommen, obwohl er sich des Sähens von Zwietracht und Misstrauen unter uns schludig gemacht hat. Das soll mir recht sein, wenn es die Mehrheit von euch ihn unschuldig dünkt.
Jedoch ist die Beweislage für sämtliche anderen Verdächtigen immernoch so schwammig, dass ich es nicht für nötig halte, meine Stimme gegen Nerys, Yukari und FYX zu richten.
Allerdings muss ich euch sagen, dass ich das Argument unseres werten neuen Hauptmanns Ineluki, dass Nerys wegen seiner Funktion als Priester mehr wert sei als Yukari, für gequirlten Schwachsinn halte, der in dieser Form ja auch nur von einem Einfaltspinsel wie Ineluki kommen konnte. Ich erinnere mich da noch an die guten alten Zeiten, als ich noch jung war, wo man die Leute noch anhand ihrer Hautfarbe oder ihres Vermögens beurteilt hat - und nicht aufgrund der Tatsache, ob sie nun der Moral des Dorfes zuträglich sind oder nicht! Und was hat Priester Nerys schon für die Moral getan, außer einem symapthischen armen Kerl wie FYX anzukreiden, er sei einer von den Bösen? Nichts!
Und wenn sich morgen früh herausstellt, dass wir einen Unschuldigen gehängt haben, dann ist es schlecht für die Moral, die Ineluki so sehr schätzt, egal ob der Unschuldige der Priester Nerys oder die kleine Yukari war."
Damit verschränkte Olma mit einer Geste der altersgeschuldeten Sturheit die Arme und schaukelte bis in die späten Stunden der Nacht friedlich weiter in ihrem Schaukelstuhl.
Edit:
Als Olma bemerkt, dass die Abstimmung sowieso schon beendet wurde, während sie ihre Rede hielt, macht sie mit ihren knorrigen Fingern eine höchst beleidigende Geste und murmelt zu sich: "Päh, diese Jugend heutzutage... Keine Geduld, kein Respekt..."
:D
daenerys
09.03.2009, 21:16
Nerys konnte seinen Ohren kaum trauen. Er musste sich verzählt haben. Er hatte seine letzten Worte schon gewählt...
Auf Knien dankte er dem Hauptmann, dankte dem Dorf und fiel erschöpft zu Boden und keuchte, sein Herz pochte nunmehr vor Erleichterung. Der Abend war fast zu viel für ihn gewesen.
Mist, hab aus Versehen den vorigen Post gelöscht. :\
Mivey musste schon herrlich über Olmas Worte lachen. "Misstrauen gesät" Das ist zu köstlich. Wenn es nicht die Worte einer alten geistig verwirrten Greisin wären wäre er vllt wütend aber so war die Situation einfach perfekt.
Dann dachte er an Yukari. Er hatte sie nie gekannt sie war wohl wirklich schüchtern. Er hoffte innig das sie auch diesesmal recht behielten mit iher Wahl. Aber er war sich nicht sicher. Er hoffte mehr kann man da nicht machen.
Die Dorfbewohner müssen jetzt weiter leben, mit der gewissheit eine unschuldige junge Frau gehängt zu haben. Yukari war kein Werwolf. Mit ihren letzten Atemzug nahm Yukari nihr Gewehr und nimmt Vater Nerys mit in den Tod, da sie Jäger ist. Qualvoll erstickte Yukari am Galgen und würde auf ewig das Dorf als Geist heimsuchen...
[occ]Hat Spaß gemacht :) und das wenige schreiben war, weil ich sowas zum ersten mal gemacht hab, daher keine ahnung hatte.
"Was lachst du so blöd, du Lausbengel?" Krächzte Olma von ihrem Schaukelstuhl aus, als das schelmische Gelächter von Mivey sie in iher Ruhe störte.
"Du solltest lieber froh sein, dass du nicht an stelle von Yukari am Galgen baumeln wirst, so wie du mit der guten Margery umgesprungen bist - aber was nicht ist kann ja noch werden..."
Und damit der Junge das bloß nicht vergessen würde, zog sie ihm noch einen mit ihrem Gehstock über.
"So, da habt ihr es nun! Wo ist deine Moral jetzt, 'Hauptmann' Ineluki?" Rief Olma empört und spuckte zwischen ihren wenigen Zähnen hindurch mit Blick auf den Hauptmann abfällig auf den Boden.
"Und mit unserem Glück stellt sich wahrscheinlich gleich auch noch heraus, dass der Schweinepriester Nerys auch nur ein gewöhlicher Schweinepriester war und ebenfalls kein Werwolf! So eine gehäuft Inkompetenz gepaart mit soviel Pech habe ich in meinem langen Leben auch noch nicht erlebt!"
Und damit geht auch Vater Nerys von uns...
Er berichtet ebenfalls selbst von seinem letzten Abend in Düsterwald.
daenerys
09.03.2009, 21:50
Eben noch glücklich hörte Nerys einen Schuss aus der Ferne. Die Farbe wich aus seinem Gesicht. Das Mädchen Yukari, Teil des Dorfes, das er stets zu schützen versucht hatte, hatte sich gegen ihn gewand und es schien ihm, als hätte Gott ihn verlassen. Er atmete schwer, von der Kugel getroffen. „So sei es denn.“ und er fiel in den Schlamm, Wasser spritzte auf. Seine schwarze Kutte wehte, sein Herz pochte, seine Stimme war unsicher. Doch wollte er keinen Schmerz, kein Leid vor dem Dorf zeigen, dessen Teil ihn verraten hatte. Das Mädchen, dessen Gesicht er zum Glück nicht noch einmal gesehen hatte, nahm ihn mit in den Tod. Nun war es Zeit für seine letzten Worte.
„Hier bin ich nun und will euch, will sie nicht hassen, will euch nicht grämen, auch wenn ich mir – bei Gott - ein anderes Schicksal gewünscht hätte. Seit ehrlich, Yukari hat für euch entschieden!
Ihr seid mir wie Isaak, der sich mit einer anderen Frau statt mit Ruth vermählt, weil er getäuscht wurde. Auch ihr wurdet getäuscht und ein Teil von mir will euch dafür verdammen, will euch in der Hölle schmoren sehen für eure Sünde, einen unschuldigen Priester zu ermorden!" Er röchelte. Er musste sich sputen. "Doch ein anderer Teil in mir – und ich hoffe, dass er stärker ist – will euch vergeben und euch sagen, dass euch keine Schuld trifft, wenn ihr nach bestem Gewissen gehandelt habt. Denn ich wäre eure Ruth, ich wäre euer Mädchen gewesen.
Herr, bitte vergib ihnen.“
Nerys schloss die Augen. Er fürchtet sich vor dem, was kommt, und will seine Tränen verbergen.
Ein leises Atmen.
Ein Röcheln.
Seine Brust hob und senkte sich, hob und senkte sich und hob sich nie mehr.
Die Hand, die eben noch das Kreuz umklammert hatte, lies los.
Das erste Mädchen war tot.
Damit zieht eine erneute Nacht über Düsterwald herein.
Ihr wisst ja, wie das geht...
Ineluki wandte sich stumm um und ging in Richtung seines Hauses.
Er wollte jetzt nicht hoeren, dass er sich in beiden getaeuscht hatte.
Er wollte weder Hohn, Spott noch den aergerlichen Aufschrei der Buerger hoeren.
Er wollte allein sein.
Hinter sich verschloss er wie jeden Abend die Tuer und legte den Schluessel auf den Schrank.
Alles in allem ein schlechter Tag.
Flying Sheep
09.03.2009, 22:01
Noch immer geschockt von der unerwarteten Wendung der Handlung, machte Niniel sich daran, sein Versprechen zu erfüllen und Vater Nerys unter dem Eschenbaum zu begraben.
"Heda! Steht nicht so untätig in der Gegend rum, helft mir lieber, bevor die Dunkelheit uns vollkommen verschlingt!"
Gemeinsam mit ein paar anderen Dorfbewohnern schafften sie den Vater nun unter die Erde, wo er auf seinen Gott warten möge. Niniel kniete vor dem frisch gehäuften Grabe, bis er plötzlich aufstand und sich zu den Dörflern wendete.
"Gehen wir lieber in unsere Häuser. Es war ein langer Tag..."
Betrübt trabt der verstoßene Mönch in Richtung seiner Unterkunft, mit dem Blick gen Himmel. Es war ein schlechter Tag... zwei Unschuldige haben ihr Leben lassen müssen und Er selbst hatte sich schuldig gemacht.
Margery beobachtete die Szene, und es kam ihr vor, als würde sie alles in Zeitlupe sehen. Yukari, ein unschuldiges Mädchen... in ihrer Verzweiflung hatte sie den erschossen, den das Dorf angeklagt hatte, und auch dies war die falsche Entscheidung gewesen.
Die Wirtin fiel vor dem Grab des Priesters auf die Knie. "Es tut mir leid... Oh Gott, es tut mir so leid, dass ich nicht auf dich gehört habe, dass ich gezweifelt habe und mein Misstrauen mich aufgefressen hat..." Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und schluchzte. Niemand konnte ihr diese Schuld nehmen. Das silberne Kreuz schien plötzlich wie ein schweres Gewicht an ihrem Hals zu hängen, das ihr die Luft abschnürte. Es war unverzeihlich... eine schwere Sünde, die sie begangen hatte.
Nachdem die meisten in ihre Häuser zurückgekehrt waren, machte auch Margery sich auf den Weg in die Taverne. Hier hatte sie jeden Tag jemanden arbeiten lassen, dem sie auf eine gewisse Art und Weise vertraut hatte. Sie war also falsch gelegen.
Aber erst einmal galt es, die Vorbereitungen für die Nacht zu treffen...
Zwei von den unseren sind tot. Mivey wusste nicht was ihm mehr Kopfschmerzen verursachte: Der Schlag von Olmas fürchterlich hartem Gehstock oder diese Erkenntniss.
Er fühlte sich schuldig. Hätte er doch was getan um diese Tragödie abzuwenden doch er wusste es gab nichts war er hätte tun können von daher vergaß er das schnell. Er ging langsam und traurig in sein Haus.
Er wollte nichts mehr von allem wissen er hoffte naiv morgen würde ein besserer Tag werden.
Fassungslos starrte Raknar auf dem Galgen, an dem das arme, unschuldige Mädchen hing.
Ich habe ihren Namen zuerst genannt, dachte er ich bin schuld daran!
Er spürte die Kälte im Gesicht, die sich langsam in seinem ganzen Körper ausbreitete. Er blickte auf die Leiche von Vater Nerys. Dann abermals zum Galgen.
Allmächtiger... Was habe ich nur getan...
Ihm fiel auf, dass er immer noch den Hammer in der Hand hielt, krampfhaft umklammert. Seine Finger lösten sich, der Hammer fiel und versank mit dem kalten Stahl im Schlamm.
Ich habe ganze Arbeit geleistet, den Werwölfen zu helfen. Das, was ich gemacht habe, ist unverzeihlich.
Seine Knie zitterten, er dachte, er würde gleich hinfallen und sein Magen war flau.
Wortlos und ohne noch einen Blick auf die beiden toten Körper oder in die Runde zu werfen, ging er fort zu sich nach Hause und legte sich hin. Durch das offene Fenster warf der runde Mond sein kaltes, fahles Licht auf sein Gesicht.
Ob er sich wohl jemals wieder in die Sonne verwandeln wird?
Er wusste, er würde nicht viel schlafen in dieser Nacht. Von fern erklang ein leises Heulen. Sein Hammer lag auf dem Dorfplatz, von Schmutz besudelt.
Er glaubte nicht, dass er ihn noch einmal in die Hand nehmen könnte.
Sorry, Yukari... hab wirklich gedacht, du wärst ein Werwolf :\
Bithor saß am Rande des Dorfplatzes auf einem großen Stein und dachte mit Schrecken über das Geschehene nach. Das Dorf hatte wieder Blut gefordert und es bekommen, aber die Entschiedung hätte nicht schlimmer ausfallen können. Zwei der Dorfbewohner durften nun die kalte Erde ihr Zuhause nennen, während die Bestien sich wahrscheinlich in ihr Fäustchen lachten ... natürlich unter der Voraussetzung, dass sie über Fäuste verfügten.
Der alte Kauz erhob sich schweigend. Ihm fehlten einfach die Worte für das Geschehene. Wie das ganze Dorf, so hatte auch er sich schuldig an dieser Lynchjustiz gemacht. Schlimmer hätte es wahrlich kaum kommen können. Obwohl, tut es das nicht doch noch? Auch wenn er nicht sehen konnte, ob die Nacht einbricht, so spürte er doch eine vertraute Kälte auf seiner Haut. Schlagartig begann er zu zittern und er spürte, wie das Blut aus seinem Gesicht wich. Die Nacht brach ein. Es würde schlimmer kommen. Die Bestien würden heute Nacht wieder zuschlagen und einen Bewohner des Dorfes reißen. Der dörfliche Zwist hatte also nur ihnen genutzt.
Langsam erhob Bithor seine Stimme: "Freunde, die Wölfe sind immer noch unter uns und werden uns einen nach dem anderen holen, wenn wir sie nicht schnellstmöglich ausfindig machen. Und was machen wir? Wir haben nichts besseres zu tun, als uns selbst zu zerfleischen. Wäre es nicht so makaber, könnte man die Wölfe glatt als gerechte Strafe für unser Handeln sehen. Muhääh."
Er spürte, dass die verbliebenden Augenpaare auf ihn gerichtet waren, die Worte hatten also ihren Zweck getan. Aber er war ja noch nicht fertig.
"Bisher haben wir immer diejenigen aufgeknüpft, die sich auch rege an der Diskussion über mögliche Werfwölfe beteiligt haben. Was ist aber mit denen, die sich beharrlich ausschweigen und nicht sagen? Niemand würde vermuten, dass sie verdächtig sind. Sie schwimmen mit der breiten Masse mit und fallen daher nicht weiter auf. Mit anderen Worten: Sie wären die perfekte Tarnung für die Schoßhündchen. Vielleicht sollten wir beim nächsten Mal besser einen von den Schweigern aufknüpfen, als unsere gesamte Führungsriege aufzuknöpfen. Ihr Schweiger hört mich an: Ab morgen wird das Leben für euch ungemütlich werden. Muhääh."
Mit diesen Worten packte er seine Harfe und den Stock und tastete sich langsam zu seiner Hütte vor, während er die schweigende Menge hinter sich ließ. Er wusste, dass seine Rede für Diskussionen im Dorf sorgen würde und als er seine Hütte erreichte vernahm er auch schon ein leises Tuscheln hinter sich. Bithor nahm noch rasch ein Abendessen mit einem starken Getränk zu sich, bevor er sich wieder an seine Harfe setzte und Bilder von Elfen durch seinen Gesang beschwor. Heute verließen ihn dabei allerdings seine Kräfte und er schleppte seine alten Knochen zu seinem Bett, das ihn schon sehnsüchtig erwartet hatte. Bald schon schlief Bithor wie ein Stein.
Die Wirtin saß auf einem der Stühle mitten im Raum und sah sich genau in der Taverne um. Viele Erinnerungen hingen an diesem Platz, und sie hoffte dass sich, wenn sie denn einmal sterben würde, jemand gut um dieses Haus hier kümmern würde.
Nachdenklich spielte sie mit dem Verschluss des Fläschchens in ihrer Hand. Ineluki hatte ihr eindeutig etwas Wertvolles gegeben, auch wenn er wohl keine Ahnung hatte, was sie genau damit vorhatte.
Mit einem Blick nach draußen stand sie seufzend auf und ging hinter den Tresen. "Das hier ist die letzte Runde, Leute, danach solltet ihr wirklich nach Hause gehen." ,rief sie den letzten paar Gästen zu. Ihr Blick blieb auf Fyx hängen. Gäbe es nicht die Möglichkeit, ihn noch in der Nacht außer Gefecht zu setzen? Sie war sich nun sicher, dass er ein Werwolf sein musste, aber es war unmöglich, ihn alleine zu überwältigen. Und in der Nacht würden die Biester wieder zuschlagen, wohl noch gestärkt durch die Erfolge des Tages.
In diese Gedanken versunken, goss sie den letzten Met für heute Abend in die Krüge.
"Noch 2 Leute weniger..." murmelte Auratus leise in ihrem Zimmer, als sie das Geschrei im Dorf durch das gekippte Fenster wahrnahm.
"Ausgerechnet der Pfarrer und das kleine, unschuldige Mädchen..."
Ihre Augen waren mittlerweile rot und geschwollen vom dauerhaften Weinen, ihr Kopfkissen war noch immer am Trocknen auf dem Tisch in der matten Sonne.
"Vater...Mutter...wenn ihr das nur mitbekommen würdet..." dachte sie sich traurig und setzte sich schwer aufs Bett.
"Hm, das klingt ja alles schon recht gefährlich...", murmelt der Bäcker Tigrean vor sich hin. Er hat die letzten Tage nur sehr wenig von den Ereignissen in Düsterwald mitbekommen und sich aus dem lauten GEschrei des Volkes weitestgehend rausgehalten. Doch nachdem was er nun gehört hat wurde ihm schritt für Schritt klar, dass wahre Gefahr umging. Er nahm sich vor, die nächsten Tage seine Backstube die ein oder andere Stunde zu schließen um mitzubekommen, was das Dorf bekümmert.
Nachdem er sichergestellt hat, dass sein Ofen auch wirklich aus ist, begibt er sich in sein Schlafgemach und ruht. Der nächste Tag könnte anstrengend werden...
Es hatte zwei weitere Tote gegeben, gehängt von den Dorfbewohnern selber hatten sie damit den Werwölfen doch einen Vorsprung verschafft, 3 tote Dorfbewohner, 2 tote Werwölfe. Was sie verwunderte war, dass überhaupt jemand aufgeknüpft wurde, wusste denn jemand wie viele Werwölfe es gab? Vielleicht waren sie ja schon alle tot, sie rieb sich nachdenklich die Nase. Richtig weinen konnte sie nicht, sie war nie jemand gewesen, der bei Toden anderer Menschen geweint hatte, besonders wenn sie ihr völlig fremd waren. Sie trauerte, doch Weinen war nichts für das sie bekannt war.
Ihre Augen richteten sich auf Bithor als er drohte, dass es für die Leute, welche schwiegen nicht mehr sicher sein würde. Sie schüttelte nur den Kopf, zwar verstand sie seine Gedankengänge aber ohne handfeste beweise konnte man jemanden nicht beschuldigen nur weil er oder sie nicht viel Sprach. Auch Tisa war nicht sehr gesprächig, was hauptsächlich daran lag, dass in den letzten Tagen im Dorf ein riesiges Chaos herrschte und sie sich fühlte als würde sie unter all den Menschen untergehen. Auch jetzt sagte sie nichts, sondern machte sich nur auf den Weg nach Hause, diesmal schützte sie sich nicht mal mit Knoblauch sie wollte nur noch schlafen, dieser Tag war wirklich von Wolken behangen gewesen. Sie hoffte nur die Sonne würde Morgen heller scheinen.
Achadrion
11.03.2009, 05:20
Die Nacht kommt - die Nacht geht.
Die aufgewühlte Dorfbevölkerung, die eigentlich kaum an Schlaf denken kann, erwacht.
Jeder stellt für sich fest, ob er noch lebt und seine Körperteile noch vorhanden sind.
Langsam kommen die Dorfbewohner aus ihren Häusern. Jeder für sich zählt die anwesenden durch, immer damit rechnend, dass es diesmal den Nachbarn oder sie Familie getroffen hat.
Aber wie durch ein Wunder ist keiner der Dorfbewohner ums Leben gekommen.
Eine große Last fällt ab - allerdings bleibt trotzdem noch eine Pflicht:
Wer soll als nächstes hingerichtet werden, damit man die Werwölfe mit Stumpf und Stiel ausrotten kann?
Die Diskussion kann beginnen. ;)
Margery erwachte zitternd aus ihrem Schlaf. Erst konnte sie sich nicht erklären, warum es so kalt im Raum war, doch als sie aufstand sah sie, dass das Fenster offen war. Merkwürdig, sie hatte es Nachts grundsätzlich geschlossen.
Das gespannte Angst, vielleicht bald einen der Ihren tot aufzufinden, war ihr inzwischen ein vertrautes Gefühl, und die Wirtin machte sich sofort auf den Weg nach draußen, um sich umzusehen.
Es schien alles ruhig zu sein. Die, die schon wach waren gingen ihrer Arbeit oder alltäglichen Unternehmungen nach, und es gab kein Anzeichen, dass irgend etwas passiert war.
Mit Herzklopfen ging Margery zurück in die Taverne. Sie fischte nach dem kleinen Kreuz und drückte es fest mit ihrer Hand. Das Fläschchen mit dem Laudanum stand noch auf dem Tresen. Die Wirtin betrachtete es kurz. Konnte es sein, dass Fyx doch etwas getrunken hatte? Sie hatte ihm das Mittel unterjubeln wollen, doch es kam ihr gestern fast vor, als würde er sein Getränk meiden... Wenn er allerdings doch ein paar Schlucke getrunken hätte, wäre er bestimmt außer Gefecht gewesen... und außer Stande, einen Dorfbewohner des Nachts zu töten. Sie zwang sich, ganz ruhig zu bleiben. Noch hieß es abwarten, ob nicht doch ein Opfer gefunden werden würde...
Ineluki erwachte schweissgebaded nach einer unruhigen Nacht in seinem Bett und fuehlte sich sehr elend. Er war fuer den Tod von zwei Unschuldigen verantwortlich, und das zehrte an seiner Seele. Ja, die Moeglichkeit, einen Unschuldigen hinzurichten, bestand immer, und das Dorf hatte sich gemeinsam dazu entschlossen, es trotzdem zu tun. Aber dass mit einem Mal gleich zwei Unschuldige ihr Leben lassen mussten, damit hatte er nicht gerechnet ... Zumal er ganz allein fuer das Ausmass der Tragoedie verantwortlich war, denn seine doppelte Stimme hatte den Gleichstand verursacht und dann zudem zu Gunsten von Vater Nerys entschieden, wodurch das Unglueck seinen Lauf nahm. Haette er Vater Nerys hinrichten lassen, wuerde wenigstens noch Yukari leben ... und doch war er von ihrer Schuld ueberzeugt gewesen. Und auch Vater Nerys hatte sich ohne Zweifel sehr verdaechtig verhalten. Er war ueberzeugt gewesen, dass einer von beiden ein Werwolf war.
Aber vielleicht gab es ja schon keine Werwoelfe mehr. Konnte es wirklich sein, dass Zappy und Daen Wallace die einzigen Werwoelfe waren, dass sich die Dorfbewohner jetzt grundlos gegenseitig hinrichteten ? Dies wuerde zumindest erklaehren, warum zwei Unschuldige gestorben waren. Wenn wirklich niemand mehr sterben sollte, dann wuerde Ineluki daraus Konsequenzen ziehen muessen. Er wuerde sein Hab und Gut zusammenpacken und wegziehen. Den Dorfbewohnern koennte er dann nicht mehr in die Augen sehen. Sollten allerdings doch noch Bestien unter ihnen weilen und weiter Morden, dann waere die gestrige Doppelhinrichtung nur ein bedauerlicher Unfall gewesen. Aber darueber zu spekulieren, war muessig. Die schreckliche Wahrheit wuerde schon frueh genug ihr verunstaltetes Gesicht zeigen. Er hatte sein Leben lang nach der Wahrheit gesucht, doch nun schrak er vor ihr zurueck, wie ein Braeutigam am Altar, der zum ersten Mal den Schleier zum Kusse hebt, und feststellt, dass seine Gemalin alt und haesslich und voller eitriger Geschwuere ist.
Doch er musste jetzt stark sein. Und wenn schon nicht fuer sich selbst, so doch fuer die anderen Dorfbewohner, die trotz allem an ihn glaubten. Er durfte nicht weichen sondern musste diese bittere Pille schlucken. Und wer weiss, vielleicht hatten ihn auch nur seine Sinne getaeuscht weil seine Nerven ueberspannt waren, und die Wahrheit stellte sich im Licht der Sonne gar als nicht so haesslich heraus, wie sie auf den ersten Blick erschienen war. Vielleicht musste er einfach nur seine Braut umarmen, sie kuessen, und schon wuerde sie sich in eine Schoenheit verwandeln.
So kleidete sich Ineluki in gewohnter Weise an und trat hinaus auf den Dorfplatz, der schrecklich schoenen Dinge entgegen, die ihn moeglicher Weise dort erwarten wuerden.
Raknar wusste nicht, wie viele Stunden er geschlafen, und wie viele Stunden er sich unruhig im Schlaf umhergewälzt hatte. Doch als er aus seinem Bett stieg, waren seine Glieder bleischwer und er schleppte sich, voller düsterer Vorahnungen, auf den Dorfplatz.
Keiner war getötet worden. Das war die gute Nachricht. Aber gleichzeitig die schlechte. Denn das bedeutete, das gestern überhaupt kein Anlass bestanden hatte, Jagd auf die Werwölfe zu machen, er hätte überhaupt keine Verdächtigungen aussprechen müssen, und Yukari würde noch leben... und Vater Nerys. Zwei Unschuldige, die von ihren eigenen Leuten, auch von ihm, ihres Lebens beraubt wurden.
Er sah seinen Hammer auf dem Boden liegen, den Kopf von braunem Schmutz bedeckt. Er streckte den Arm aus, wollte ihn schon greifen, zog ihn aber zurück.
Er war immer noch nicht bereit. Und würde es vielleicht niemals wieder sein.
Mivey wurde von den ersten Sonnenstrahlen geweckt die durch das Fenster auf sein Bett schienen. Zuerst dachte er würde wieder Träumen von der Zeit vor den Werwolfsüberfällen träumen. Vorvorgestern hatte er das letze Mal auschlafen könnnen bis in die ersten Morgenstunden und nicht mitten in der Nacht aufwachen müssen.
Sein zweiter Gedanke war das er nicht träumte und das diese Nachts nichts passiert war. Er hatte es gehofft aber das es jetz wirklich eintrat hatte etwas surreales. Er stand auf, zog sich an, machte den Laden bereit, obwohl er wusste das wie die Tage davor, seit Schlaftablettes Tod, niemand kommen würde.
Er machte sich Gedanken was sie jetzt tun sollten. Er hatte aus dem Fenster den Markplatz beobachtet, alles hatte seinen gewohnten Gang. Was sollten sie jetzt tun? Er fragte sich wieso die Werwölfe diese Nacht nichts getan hatten. Vielleicht gab es einfach keine mehr oder sie sind geflohen oder sie konnten sich nicht entscheiden wen sie bis zum Morgengrauen umbringen sollten.
Die noch wichtigere Frage war was jetzt getan werden sollte. Entweder sie hängen wieder jemanden, diesmal aus schierer Paranoia, oder sie warteten, dass die Werwölfe den nächsten Schritt machten ( ooc: wenn die werwölfe das können dann wir doch auch!)
Falls sich die Dorfeinwohner für das Morden entschieden wüsste er schon wer es sein würde. Mivey! Er war der einzige der vom gestrigen "Trio des Todes" noch übrig war. Natürlich würden sie ihn hängen. Aber er würde es ihnen nicht leicht machen. " Wenn ich schon draufgehe dann werde ich meine Haut so teuer wie möglich verkaufen!" sagte er sich selbst bevor er aus dem Haus ging und zum Dorfplatz ging um die weiteren Geschehnisse beobachten zu können.
Bithor schlief an diesem Morgen so lange wie schon lange nicht mehr. Erst die Wärme, die durch sein Fenster an seine Haut kam, weckte ihn. Irgendetwas kam ihm merkwürdig vor, aber was war es? Bithor lauschte eine Weile. Langsam und allmählich stieg die Gewissheit in ihm auf, was es war. Die Stille kam ihm äußerst verdächtig vor. Die letzten Tage war er immer von dem lauten Geschrei und Gewusel auf dem Dorfplatz geweckt worden. Heute aber lag eine unheimliche Totenstille über dem Ort. Selbst die Vögel sangen nicht.
Die Situation beunruhigte ihn. Sollten die Bestien diese Nacht etwa nicht zugeschlagen haben oder war er etwa der letzte Überlebende eines Dorfes, dass nun samt und sonders in einem kalten Grab lag? Hastig ertastete sich Bithor seinen Stab und die Harfe und schritt bedächtig zum Dorfplatz. Bald schon vernahm er wieder die vertrauten Stimmen Inelukis, Margerys, Raknars und Miveys. Die Bestien hatten sie also verschont, aber hatten wirklich alle Bewohner überlebt? Unruhe überfiel Bithor. Gab wirklich nicht doch noch irgendwo eine Leiche oder hatte sie eine bisher unbekannte Macht vor dem Zugriff der Wölfe geschützt? Grübelnd ließ er sich auf einem Stein nieder und begann wiederum seine Elfensagas zum Besten zu geben. In Gedanken fragte er sich jedoch, was der Tag dem Dorf wohl bringen würde.
Spitfire
11.03.2009, 19:31
Spitfire wurde erst am Mittag vom Lärm der restlichen Leute geweckt.
"Mann, bin ich müde..."
Er ging zu Margery in die Taverne, um mit ihr über die Geschenisse der Nacht zu reden.
"Nichts ist passiert! Sehr merkwürdig... Jemand muss das Opfer beschützt haben!"
"Margery, was glaubst du, ist Fyx ein Werwolf? Man bedenke, dass Vater Daenerys ein Mädchen war ( xD ) und er den Verdacht auf Fyx lenken wollte. Möglicherweise hatte er etwas über dessen Identität herausgefunden. Ich denke, das sollten wir näher untersuchen!"
Margery schenkte Spitfire ein warmes Lächeln. "In der Tat, ich würde eher meine Taverne in Brand setzen als jetzt noch zu glauben, dass Fyx unschuldig ist. Es ist zwar viel zu spät dafür... aber ich traue dem Urteil von Vater Nerys jetzt, er hätte nichts über Fyx und die Uhr gesagt, wenn er nicht erhebliche Gründe gehabt hätte. (OOC: Im RP ists echt schwer,das Argument gut hinzubekommen, aber ich denke es dürfte ja allen klar sein, warum Fyx wirklich unter Verdacht steht)."
Die Wirtin blickte durch die noch offene Tür zum Dorfplatz. "Ich werde erst einmal mit dem Hauptmann sprechen. Diesmal möchte ich ihn um seine Meinung fragen, bevor ich mich wieder zu weit aus dem Fenster lehne und etwas Falsches tue." Sie zwinkerte Spitfire zu und fügte hinzu: "Obwohl die Sache mit Fyx ziemlich klar sein dürfte."
Als Raknar die Kneipe betrat, hörte er noch die letzten Worte von Margery.
"So, so... ihr wollt also wieder mit dem Hängen anfangen? Dann hoffe ich, dass es dieses Mal wirklich einen Werwolf erwischt. Es darf nicht noch einmal so enden wie gestern! Aber du hast Recht, Margery: Wenn einer unter Verdacht steht, dann ist es Fyx, denn jetzt, wo wir Vater Nerys unter einem anderen Licht sehen können, ändert sich natürlich einiges."
Er kaute an seiner Unterlippe.
"Allerdings... genau das gleiche haben wir gestern auch über Yukari gesagt - dass sie nach den Ereignissen in einem ganz anderen Licht stünde. Und ihr habt ja gesehen, wozu das geführt hat. Wenn wir also Fyx, oder irgend jemand anderen an den Galgen hängen, sollten wir unserer Sache sehr sicher sein!"
Ineluki stand auf dem Marktplatz und sah sich um. Keine Menschenauflaeufe, kein Geschrei, kein Wehklagen. Anscheinend war diese Nacht wirklich niemand gestorben. Trotzdem fuehlte er sich nicht erleichtert und er hatte das Gefuehl, als ob irgend etwas nicht stimmen wuerde.
Schweigend und mit einem griesgraemigem Blick, der durch sein Augenringe unterstrichen wurde, wandte er sich Margerys Schenke zu. Er hielt sich dort kaum auf, und wenn meist nur, um etwas Alkohol fuer seine Experimente zu kaufen. Nun zog es ihn jedoch dort hin. Er oeffnete die Tuer, lies einen Blick durch den Raum gleiten und setzte sich dann schliesslich auf einen Stuhl am Tresen, auf den er ein grosszuegiges Geldstueck legte, welches er in Margerys Richtung schob.
"Margery, gib mir einen vom Staerksten, den du hast. ... Nein, besser gib mir zwei. "
Tigrean drehte an der Tür zu seiner Bäckerei das Schild um, sodass es die Aufschrift "Vorübergehend geschlossen" jedem zeigte, der einen Blick darauf werfen würde. Unter seinem dicken Arm trug er einen Korb in dem sich frische Brötchen befanden, darüber ein Küchentuch, damit die Brötchen auch ja nicht kalt werden würden.
Fröhlich pfeifend wankte er zum Dorfplatz wo sich bereits eine Traube gebildet hatte. Fröhlich, wie er nunmal ist, rief er über den Platz hinweg: "Na, wessen Kopf hats diesmal von den Schultern geschlagen?"
Als er merkte, dass er mit dieser Bemerkung wohl nicht gerade schöne Pluspunkte geerntet hatte, nahm er mit unsicherem Blick das Küchentuch von seinem Korb.
"Ach, nun lacht doch mal ein wenig, wir stehen ja alle noch. Nehmt euch n paar frische, dunkle Brötchen, die sind noch warm. Und dann denken wir mal darüber nach, wieso die Wölfe letzte Nacht niemanden bekommen ha'm. Und dann werden wir schon rausfinden, wem wir als nächstes den Hals länger machen müssen."
Mivey blieb noch einige Zeit auf dem Dorfplatz und redete mit einigen Einwohnern über die letzen Tage und was er davon hielt.
Nachdem ihm klar wurde das wohl im Moment nichts los war ging er wieder zurück zum Laden und, zu seiner Überraschung, kamen tatsächlich einige Kunden. Man kaufte zwar nicht so viel wie sonst aber immerhin.
Er schaute kurz aus dem Fenster. Der Dorfplatz war leer.
Er fragte sich ob heute noch was passieren würde. Heute war der ruhigste Tag seit langem. Vielleicht war es ja wirklich vorbei? Aber er spürte die Spannung die unter dieser plötzlichen Ruhe lag. Vor jedem großen Sturm war eine zeitlang Stille. Er hoffte das die Böen des Sturms noch etwas von seinem schönen Dorf übrig ließen. Wer weiß vielleicht...
"Ähmm Hallo? Ich möchte zwei von denen hier. Hören sie mich?"
Er war kurz in Gedanken versunken gewesen, aber er sammelte sich gleich wieder.
" Was? Achso ähmm... natürlich. Das macht ..äh.. 2 Goldtaler."
Bithor saß noch immer auf dem alten Stein am Dorfplatz und wartete auf die Dinge, die an diesem Tag geschehen sollten. Irgendwie schien das Dorf heute allerdings nicht sehr kommunikativ zu sein. Anscheinend hatten die letzten Tage doch sehr an den Nerven der Dorfbewohner gezehrt und keiner wollte die Verantwortung für die nächsten Schritte übernehmen.
"Muhääh. Was für ein lahmer Haufen ist das denn hier? Haben die Wölfchen euch jetzt auch noch das letzte Stück Verstand geraubt oder warum handelt ihr nicht? Glaubt ihr wirklich, dass diese Biester schon wieder verschwunden sind? Wie einfältig seid ihr eigentlich? Ich spüre das Unheil, dass über diesem Ort liegt mit jeder Faser meiner Haut. Nein, diese gottverfluchten Bestien sind nicht von uns gegangen. Dazu sind sie viel zu gerissen, zumal wir uns ja schon selbst über die geringsten Kleinigkeiten in die Haare kriegen."
Seine Worte hatten die Wirkung wieder einmal nicht verfehlt. Intuitiv spürte er, wie sich einige Bewohner ihm zuwandten und leise begannen über ihn zu tuscheln.
"Die Wölfe sind immer noch unter uns und ich sage euch, sie müssen aufgespürt und ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Muhääh!"
Ein betretenes Schweigen machte sich bei den Zuhörern breit, aber leider schienen ihn immer noch nicht alle zu beachten. Langsam erhob sich Bithor und tastete sich mit seinem Stock zur Glocke vor. Als er sie mit seinem Stock ertastet hatte, schwang er seinen Stock hoch in die Luft und ließ ihn krachend auf die Glocke fallen.
Das Dröhnen der Glocke machte sich im gesamten Dorf breit. Spätestens in einigen Minuten sollten sich auch die letzten Schlafmützen voll Schrecken auf dem Dorfplatz in Erwartung von schlechten Nachrichten einfinden. Spätestens dann sollte er Beachtung finden.
"Hört mich an, Bewohner Düsterwalds! Die Bestien hausen noch unter uns, aber wer kann es sein? Ich habe euch bereits letzte Nacht gewarnt, ihr Schweiger! Kommt aus euren Löchern und offenbart euch. Es kann nicht sein, dass nur eine handvoll Leute hier im Dorf über alles entscheiden.
Warum beteiligt ihr euch nicht an der Diskussion? Es gibt nur eine logische Erklärung: Weil ihr euch und eure Artgenossen nicht durch eure Taten gefährden wollt! Wäre eure Seele rein, könntet ihr euch vollkommen in die Dorfgemeinschaft einbringen, so aber besteht immer die Gefahr, dass ihr euch verratet. Aber euer Schweigen hat euch letztendlich auch zu Sonderlingen gemacht. Ich warne euch: Ich beobachte euch und werde euch eurer gerechten Strafe zuführen. Ich habe gehört, dass da einige hübsche Bäume noch mit Seilen ausgestattet werden könnten. Muhäääh."
Beklommendes Schweigen machte sich über der Dorfgemeinschaft breit. Diese Ansprache würde für Zwist unter den Bewohnern sorgen, aber gleichzeitig hoffentlich auch die Motive einiger Bewohner ob ihres Schweigens offenlegen.
"Bevor wir uns aber diesem Problem zuwenden können, müssen wir uns noch mit einem anderen Ärgernis rumschlagen. Pater Nerys ist tot, gestorben durch unsere Hand. Aber sein Tod war nicht sinnlos, bevor er starb gab er uns den Hinweis auf einen möglichen Schoßhund. Ich erinnere hier nur an Fyxs Uhr, die er bei der Leiche Eiscadas fand. Wir verdächigten ihn deshalb ein Wolf zu sein, was leider nicht der Fall war. Lasst uns diesen Fehler nicht wiederholen! Pater Nerys' Tod hat mir die Augen geöffnet, dass er die wahre Identität eines Werwolfs kannte. Fyx, ich wünsche dir viel Spaß heute Abend am Galgen. Muhääh!"
Tisa war gerade auf den Dorfplatz geschritten, als der schreckliche Kerl von gestern schon wieder begann seine Reden zu schwingen. Sie mochte ihn nicht, seine Art alle aufzuwiegeln sein gesamtes aggressives Verhalten ging ihr gründlich gegen den Strich. Sie war gerade auf den Weg zu den lokalen Händler und trug einen Korb mit beiden Händen, diesen ließ sie aber nun fallen und machte ihre Hand zu einer Faust.
"Verdammter Aufwiegler..." ,rief sie über den Platz und deutete mit ihrem nackten Finger auf ihn, "Woher wollt ihr denn wissen, dass sie noch unter uns sind? Diese Nacht ist doch offenbar niemand gestorben, also seid ihr vielleicht ein Werwolf, schließlich seit ihr es der uns aufwiegelt... Wer sagt, dass es nicht in der Hoffnung ist, das wir uns gegenseitig unserer Köpfe berauben, währen ihr euch genüsslich an unseren Leben sowie unseren Leichen labt..." Sie schnaubte und griff ihren Korb, dann schritt sie auf Bithor zu und nahm ordentlich Schwung in einem Versuch ihren gegenüber mit dem leeren Weidenkorb auf den Kopf zu dotzen.
"Aufwieglerei bringt hier gar nichts, wir brauchen Beweise, Hinweise.... Spuren... sonst töten wir wieder Unschuldige wie am gestrigen Tag, habt ihr denn gar nichts gelernt?", Abermals versuchte sie den Mann zu schlagen wie eine ziemlich aufgebrachte Frau, die sie war.
Margery stellte Ineluki einen Krug vor die Nase und eine Flasche, die aussah, als wäre sie schon Jahrzehnte lang nicht mehr angefasst worden. "Bitte, bedien' dich." Sie ignorierte das Goldstück und genehmigte sich selbst einen Schluck des hochprozentigen Tropfens. "Heute musst du nicht zahlen, das ist leider das einzige, was ich dir als Dank geben kann."
Dann ging sie zur Tür, stemmte sie auf und schob ein Stück Holz darunter. Das Wetter war schön, und die Wirtin wollte ein wenig Tageslicht in das schummrige Ambiente lassen. Ein paar Fetzen von Bithors Rede waren nun zu hören, und Margery hörte angestrengt hin. "Fyx..... heute Abend am Galgen...."
Der Hauch eines Lächelns huschte ihr übers Gesicht, bevor sie sich wieder hinter den Tresen stellte und sich zu Ineluki beugte.
"Was meinst du?" ,flüsterte sie beinahe, obwohl es nicht nötig gewesen wäre, da außer Spitfire sonst niemand hier war. "Ich weiß du hoffst, dass es keine Wölfe mehr gibt, aber Weglaufen wäre auf keinen Fall ihre Art und... ich habe diese eine Nacht mehr als nur zwei gesehen, das habe ich dir doch erzählt." Eigentlich hatte sie sich diesen Teil erst sparen wollen, aber dann doch das Gefühl gehabt, sich rechtfertigen zu müssen für das, was sie eigentlich sagen wollte. "Vielleicht ahntest du schon, dass ich dein Laudanum für Fyx verwenden würde...und sieh' an, nichts ist diese Nacht passiert. Doch selbst wenn es anders gewesen wäre, nach dem Tod von Vater Nerys hatte ich ohnehin keine Zweifel mehr. Du weißt, der Priester hätte nie etwas gesagt, wenn er sich nicht sicher wäre. Unschuldige hätte er nicht angeklagt, noch dazu wo er meist recht egoistisch war. Gestern hat er sich selbstlos in Gefahr gebracht, nur um uns etwas mitzuteilen. Nämlich, dass Fyx ein Werwolf ist."
Sie machte eine kurze Pause, doch Ineluki erwiderte erst einmal nichts. Die Vögel draußen zwitscherten und hielten die Illusion des Friedens aufrecht.
"Ich weiß, du tust dir schwer als Hauptmann. Und mir ist auch bewusst, dass du nicht vorschnell handeln willst und alles erst genau durchdenken musst. Aber ich bitte dich, Ineluki... diesmal ist es anders! Wenn du jetzt noch behauptest, wir könnten uns nicht sicher sein, dann stimmt etwas nicht mit dir." Ihre Stimme klang fast flehend. "Diesmal ist dies keine Methode, dich zu beschuldigen oder verdächtig zu machen. Sonst würde ich da draußen am Dorfplatz stehen und es laut aussprechen. Aber bei dieser Lage ist der Fall diesmal klar... gerade du, der du einer der klügsten Köpfe bist, die ich kenne, müsstest es wissen. Und nicht nur ich werde dir nicht mehr vertrauen, solltest du Fyx in Schutz nehmen oder ihn einfach weiter unter uns leben lassen wollen."
Auf diese Worte hin nahm sie einen kräftigen Schluck aus ihrem Krug und schenkte sogleich wieder nach. Sie hatte fast Angst vor der Antwort des Gelehrten. Dies würde ein entscheidender Moment sein...
(OOC: Der alte Bithor wird von Tisa mit einem Weidenkorb verdroschen, stell ich mir total komisch vor XD)
"Eines will mir nicht aus dem Kopf, Margery. Es ist etwas, was Vater Nerys kurz vor seinem Tod sagte, bei seinem Besuch bei mir.
Er sagte: 'Ich hegte einen sehr leisen Verdacht gegen Fyx, der jedoch nicht auf Wissen, sondern auf Intuition beruhte. Dann fand ich diese Uhr bei Schlaftablettes Asche, die ja nur ein Indiz, keinesfalls ein Hinweis ist.'
'Ein sehr leiser Verdacht', keine Ueberzeugung, keine Andeutung, er haette ihn gesehen. Und dann die Betonung auf 'Intuition' statt Wissen, 'Indiz' statt Beweis.
Du selbst hast doch gestern noch gesagt, dass dir an Fyx keine Veraenderungen aufgefallen sind, oder bilde ich mir das nur ein ?
Und dann hat Vater Nerys auch noch um das Leben von Fyx gefleht. Es schien so, als sei er am Ende davon ueberzeugt gewesen, in die Irre gefuehrt worden zu sein. Erinnerst du dich noch, was er im Sterben ueber Isaak und Ruth gesagt hat ? Das ist eine Stelle aus dem Alten Testament in der es um Taeuschung geht. Ich glaube, er wollte uns damit warnen, dass die Werwoelfe uns taeuschen und gegeneinander ausspielen wollen, damit wir nach 'Auge um Auge, Zahn um Zahn' verfahren.
Nein, ich glaube nicht, dass alles so einfach ist."
Ineluki schenkte sich sein Glas mit Hochprozentigem voll, und stuerzte alles in einem Zug hinunter. Dann hustete er kurz und stellte das Glas neben die Flasche.
"Ich weiss nicht, ob Fyx ein Werwolf ist, oder nicht. Ich bin aber ueberzeugt davon, dass Vater Nerys kurz vor seinem Tod dachte, er sei reingelegt worden, dass ihm jemand die Uhr als Beweis untergeschoben habe, auf dass er sich verdaechtig machen wuerde. Und wie man sieht, hat dieser Plan, so er denn existierte, funktioniert. Beinahe waere er von uns gehaengt worden. Und als das nicht passierte, war zumindest Yukari derart von seiner Schuld ueberzeugt, dass sie ihn kurzerhand erschoss.
Plaene in Plaenen, Geheimnisse hinter Geheimnissen. Ich bin es leid, Margery. Ich bin es so leid. "
Margery schwieg eine Weile und spielte nachdenklich mit dem Korken der alten Flasche. "Ich denke, in dieser Sache bringt es uns nicht viel, zu diskutieren." ,sagte sie schließlich mit völlig neutraler Stimme. "Meiner Meinung nach hat Vater Nerys nicht an seinem Verdacht gezweifelt. Mir kam es so vor, als hätte er nur bereut, wie das Ganze von statten ging. Er hat schließlich um sein Leben gefürchtet, natürlich versucht man noch einmal alles zu tun, um nicht sterben zu müssen. Ich denke, der Priester wollte sich selbst retten, indem er Fyx im letzten Moment schützte... wahrlich der falsche Zeitpunkt, und keine Heldentat, aber wer kann es ihm verdenken?"
Die Wirtin hielt kurz inne und schüttelte den Kopf. "Wir beide haben in dieser Sache eine Situation unterschiedlich aufgefasst, Ineluki. Und ich denke, niemand von uns wird den anderen überzeugen können." Sie blickte durch die offene Tür ins Freie. "Ich glaube auch, dass es nicht darum ging, dass Vater Nerys getäuscht wurde, sondern wir alle von Fyx und den anderen Werwölfen, wie viele es auch geben mag. Ich weiß was ich gesagt habe, und ja, Fyx hat sich nicht anders benommen als sonst. Aber wer weiß, wie lange er diese Rolle schon spielt... und einmal ehrlich, hat Daen sich auffällig verhalten? Ich denke nicht. Sie alle täuschen uns so gut, dass wir dauernd die Unsrigen verdächtigen, deshalb kann man sich nicht total auf meine Aussage stützen." Sie hatte sich schon die halbe Nacht über die größten Vorwürfe gemacht, Fyx Vertrauen geschenkt zu haben, obwohl sie beinahe schon auf der richtigen Spur gewesen war. Jetzt kam diese Welle schlechten Gewissens wieder hoch, doch Margery unterdrückte den Impuls, in Verzweiflung auszubrechen.
Die Wirtin lächelte nun, aber es sah ein wenig sorgenvoll aus. "Ich hoffe du triffst bis zum Abend die Entscheidung, die du für richtig erachtest. Aber bei mir ist dies bereits geschehen." Dann ging sie durch die Tür auf den Dorfplatz und rief laut, so dass es alle in einem näheren Umkries hören konnten: "Fyx sollte heute zur Rechenschaft gezogen werden."
(OOC: Sry, ich hab heut bis zu einem unbestimmten Zeitpunkt am Abend keine Zeit mehr, deshalb ist das jetzt total abgekürzt, aber ich wollte unbedingt meine Stimme abgeben^^ Gerade wo es so schwer ist, die richtigen Gründe für Fyx im RP zu finden, würde ich gerne Ausführlicheres dazu schreiben, aber geht leider nicht anders. Naja, wer das da oben nicht nachvollziehen kann: daenerys = Mädchen und klagt DFYX an; klare Sache. Kann man nur RP-mäßig nicht erklären, sieht man ja an Luki ;) )
Spitfire
13.03.2009, 13:07
Fyx soll gehängt werden.
Seldara sah aus ihrem Bett, an das sie mit ihrer Erkältung wohl oder übel gefesselt war, durch ihr Fenster nach draußen. Die Sonne war langsam aber sicher vom Höchststand an weiter gesunken. Irgendwann würde sie untergehen, und erneut sollte jemand gehängt werden. Da sie allerdings keine Diskussionen vom Dorfplatz oder der Taverne mitbekommen hatte, musste sie ihre eigenen Überlegungen anstellen.
Als einziges fiel ihr Fyx ein. Er war von Pater Nerys, dem unschuldigen Dorfpriester, verdächtigt worden. Sie hatte den Priester gekannt, und wusste, dass er nur mit einigermaßen guten Gründen und nach langem Nachdenken einen Verdacht aussprechen würde.
Aufgrund der Krankheit, die ihr Denken lahmlegte, kam sie zu keinem besseren Schluss, als dem, dass Fyx wohl irgendwie involviert gewesen sein musste. Und das Gefühl, garnichts zu tun, behagte ihr überhaupt nicht. Sie mochte es nicht, tatenlos zuzusehen und die anderen Dörfler die Entscheidungen fällen zu lassen, also zog sie sich etwas an und schleppte sich zum Dorfplatz.
Nach einem lauten Räuspern, das schnell zu einem Hustenkrampf überging, sprach Seldara ihre Gedanken aus: "Ich bin ebenfalls dafür, dass Fyx gehängt wird. Momentan haben wir allerdings eine etwas dürftige Beweislage, dennoch vertraue ich auf mein Bauchgefühl." Mit diesen Worten nickte sie noch einmal schwach, nieste laut, beeilte sich, wieder nach Hause zu kommen und ging direkt wieder zu Bett. Sie musste schnell wieder genesen, ansonsten wäre sie mit Sicherheit ein gutes Ziel für die Wölfe. Und Ruhe und Wärme hatten ihr noch immer bei einer Erkältung geholfen.
Obwohl die Nacht augenscheinlich ohne Unruhen vonstatten gegangen ist, wollten die Dorfbewohner also doch erneut Blut sehen. War es denn nicht möglich, dass sie diese Plage schon überwunden hatten? Oder waren denn gar alle Wölfe, die nur ihren Blutdurst stillen mochen? Quod hatte von den neusten Geschehnissen nur wenig mitbekommen. Er war zu fest in seine Arbeit vertieft gewesen. Was brachte es ihm, wenn er dieses Unheil überleben sollte, danach aber verhungerte? Er nahm sich aber dennoch vor, sich wieder etwas mehr in die Dorfgemeinschaft zu integrieren, ansonsten würde er nämlich schlussendlich noch selbst ins Kreuzfeuer der aufgebrachten Menge geraten. Der Dorfplatz schien nicht so gut gefüllt wie auch schon, dennoch vernahm er überall die Worte "Fyx" und "gehängt werden". Fyx? War das nicht der nette Kerl, der in Margerys Taverne aushalf? Wider besseres Wissen warf auch Quod etwas ein: "Ja, lasst uns Fyx hängen". Egal welchen Preis es auch haben mochte, alles war besser als am Ende selbst an einem Baum zu baumeln.
Genau wie im Rollenspiel beschrieben, versuche ich nun auch wieder aktiver mitzumachen. Es liegt weniger am RP als am RL weshalb ich mich zur Zeit (bzw. die letzten Tage) nicht gross zu Wort melde (gemeldet habe).
Mit Entsetzen registrierte Raknar, dass die anderen Dorfbewohner offenbar schon wieder einen neuen Galgenstrick knüpften, als ob sie nichts gelernt hätten. Aber er wusste, er würde es nicht verhindern können, also sagte er: "Die Wahl scheint ja bereits entschieden zu sein, und auch ich kann nur eine Person nennen, die unter Verdacht stünde: Wenn schon gehängt wird, dann soll es Fyx treffen."
Er spürte noch einen Lufthauch, bevor ihn der Korb der jungen Seidenweberin genau zwischen die Augen traf und dort eine hässliche Platzwunde hervorrief. Bithor spürte, wie das Blut seine Wangen herunterlief. Ein vertrautes Gefühl, dass ihn lange nicht mehr heimgesucht hatte. Wie lange hatte er nicht mehr den Geschmack auf der Zunge gehabt? Es war schon eine Ewigkeit her und doch kam es ihm vor, als wäre es erst gestern gewesen. Dunkel erinnerte er sich an die Schlacht, die ihn sein Augenlicht geraubt hatte. Noch immer rief es bei ihm Schauder hervor. Mit der Hand wischte er sich das Blut vom Mund, bevor er sich an die versammelte Menge wandte:
"So wird einem also der jahrelange Einsatz für Düsterwald gedankt? So sieht die Belohnung dafür aus, dass ich mein Augenlicht dem Dorf opferte?
Wahrlich, meine Worte waren hart gewählt, aber alles dient nur dem Ziel das Dorf vor der Gefahr zu schützen. Ihr wollt Beweise dafür, dass noch immer Wölfe unter uns hausen? Dann denkt doch nur einen Moment nach. Erinnert euch an die Nacht, als Daen und eiscada starben. Hat nicht das gesamte Dorf Spuren von mehr als einer Bestie bei der Leiche eiscadas gefunden? Glaubt ihr ernsthaft, dass die Bestien nun von uns abegelassen haben? Es wäre doch reichlich dumm, wenn sie sich so eine Chance entgehen lassen würden. Immerhin präsentieren wir uns ihnen doch fast wie auf dem Präsentierteller. Hat irgendwer die letzten Tage patroulliert? Nein, wir sind vielmehr alle brav wie die Lämmer schlafen gegangen. Ich weiß nicht, was uns diese Nacht gerettet hat, aber wir sollten definitiv dankbar dafür sein, dass uns nichts passiert ist."
Erneut musste er sich das Blut aus dem Gesicht wischen, um weiter sprechen zu können. Diesmal wählte er einen ruhigeren Ton und sprach die Weberin direkt an.
"Junge Tisa, einst kannte ich euren Großvater und euren Vater. Mit eurem Großvater habe ich häufig zusammen im Schildwall gekämpft. Ein gewissenhafter Mann, der noch wusste, was das Wort Ehre bedeutet. Leider scheint dieses Talant in der Familie nicht weitergegeben worden zu sein.
Ihr beschuldigt mich, aus dem vergangenen Tag nichts gelernt zu haben. Wenn ich eins aus den vergangenen Tagen gelernt habe, dann das wir den Falschen gerichtet haben. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass uns Pater Nerys noch etwas sagen wollte, bevor er starb. Warum sonst sollte er Fyx Uhr so in den Mittelpunkt gestellt haben?
Glaubt mir bei Gott, dass ich immer nur das Beste für das Dorf will, selbst dann, wenn ich dafür von der Jugend als Aufwiegler beschimpft werden muss."
Kaum war das letzte Wort gesprochen, wandte er sich von der jungen Seidenweberin ab und tastete nach seinem Stab. Als er ihn gefunden hatte, tastete sich behutsam zur Taverne vor. Auf diesen Schock brauchte er erstmal einen kräftigen Schluck. Blutüberströmt betrat er den Laden, dessen leises Gemurmel bald darauf verstummte.
"Frau Wirtin, ich könnte eine kleine Stärkung vetragen. So ein kleines Gör meinte doch glatt die Stabilität meines Kopfes testen zu müssen. Muhääh. Das einzige, was sie damit erreichen wird, ist allerdings mit dem Geruch meines Blutes die Bestien anzulocken. Muhääh."
Die Abstimmung und Diskussion war wieder groß im Gange. Mivey hatte seinen Laden wieder zugemacht. Es würde keiner mehr kommen, denn alle Einwohner hatten sich wieder versammelt. Er hatte eine Zeit lang den Reden der anderen zugehört und sich im Laufe der Diskussion eine Meinung gebildet. Die Situation unterschied sich von gestern wo das ganze Dorf gespalten war. Heute konzentrierte sich der Verdacht auf Fyx. Falls man annimmt das Vater Nerys des Nachts wie ein schlafloses Mädchen umhergewandert ist und tatsächlich genau ihn gesehen hatte, wieso diese Tarnung mit der Uhr? Vielleicht aus Angst selbst in Verdacht zu kommen. Das würde zumindest Sinn machen. Dann muss Fyx ein Werwolf sein. Das ist der einzige Punkt der gegen ihn spricht, sonst hat er sich nichts zu Schulden kommen lassen. Beweiße gibt es also keine nur Indizien und der Weiterführung des Gedanken das Vater Nerys etwas gesehen hatte.
Normalerweise wohl sehr waklige Begründungen, aber die letzen Tage waren wohl kaum "normale Umstände". Gestern hatte sich Mivey nicht zur Wahl gemeldet doch heute war es eindeutig und selbst wenn er sich nicht beteiligen würde, Fyx würde sterben das war klar.
"Nur bei einem von uns ist die Gefahr das er einer der Bestien ist am größten. Nur er soll heute gehängt werden. Ich stimme für Fyx."
Flying Sheep
13.03.2009, 17:17
"Na das sieht ja recht eindeutig aus..."
Niniel traf auf die versammelte Menge am Dorfplatz. Er hatte den ganzen Morgen lang in seinen Büchern gelesen. Sie waren sein einziger Besitz und er war stolz darauf, obgleich in ihnen nichts gestanden hätte, was er nicht bereits wusste oder was ihn interessierte.
"Ich verstehe eure Vorwürfe. Es ist schon ein ziemlich deutlicher Hinweis, wenn einer der Toten die Möglichkeit dazu hatte, des nachts eine der Bestien zu erblicken. Ob diese Person allerdings jemanden von uns Dorfbewohnern wiedererkannte und diesen dann auch anklagte, das bleibt natürlich offen... es besteht immerhin ein Restrisiko... aber..."
Er lachte kurz.
"Risiko... was heißt schon Risiko, wenn es um die eigene Haut geht. So sehr ich Euch auch als Dorfbewohner schätze, fyx... vielleicht hatte Vater Nerys doch recht... es tut mir Leid."
Stumm hatte Auratus am Fenster dem Geschrei gelauscht.
"Mir ist es egal, wen sie hängen... Mir können sie niemanden mehr nehmen..." schluchzte sie und setzte sich an den Tisch, um weiter an einem Deckchen zu sticken.
[Kurz: Enthaltung]
Nachdem Magery gegangen war, schenkte sich Ineluki viele weitere Male ein. Er war weiss Gott kein Trinker, aber im Moment wollte er einfach vergessen. Irgend etwas hatte er uebersehen, und auch wenn solch ein Fakt ihn sonst mit Ehrgeiz befluegelt haette, so fuehlte er sich in diesem Moment ausgebrannt und leer. Der Alkohol begann langsam zu wirken, die Welt um ihn herum begann langsam zu verschwimmen, doch die Antworten auf seine vielen Fragen wollten einfach nicht klarer werden.
Die Flasche in der einen Hand, die andere ausgestreckt um sein Gleichgewicht zu halten, torkelte er schliesslich auf den Marktplatz.
"Es ist mir sch..sch..scheiss egaal, wie ihr heute abschtimmt. Isch jedenfalls habe ... KEINEAHNUNG ... ob Fueks ein Wehrwolf ist oder nischt. Alles wasch ich weiss ist, dass Vater Nerisch .. um das Le'm von dem Kerl jebeten hat. Mir hadder jenfalsch niemals nuescht jedahn.
Jenausojut koennte es Margery, Bithor, Olma, Quod, ich oder sonstwer sein."
Ineluki begann durch sein wildes Gestikulieren das Gleichgewicht zu verlieren und torkelte zwei, drei Schritte nach rechts, dann fing er sich wieder.
"Macht wasser wollt ... ischt mir alles ejal ... Isch jedenfalls bin nich von Fueksens Sch..sch..schuld ueberzeucht. Aber da isch euch sowieso euern Spass nich ausredn kann, will isch wenichstens nuescht damit zutunham.
Gude Nacht"
Ineluki hob abermals die Flasche an seinen Mund, stellte verwundert fest, dass sie bereits leer war, zuckte mit dem Schultern und warf sie dann hinter sich ueber die Schulter. Dann setzte er sich erneut schwankend in Bewegung und verschwand in seinem Haus.
Die meisten Dorfbewohner sahen der Szene mit offenem Munde zu. So hatten sie Ineluki noch nie gesehen und die meisten von ihnen dachten bis zu diesem Moment sogar, dass er ueberhaupt nie trinken wuerde.
Und somit entscheidet die Mehrheit der Dorfbewohner, dass fyx heute dran glauben muss.
Ich bitte ihn hiermit darum seine "Enthüllung" zu posten. Anschließend beginnt dann die nächste Nacht.
[Sorry, dass ich mich so kurz fasse heut, ist nicht mein Abend... Wenn fyx heute Abend doch nichts mehr selbst schreiben sollte, dann übernehm ich die Sache morgen früh.]
Da DFYX leider selbst nichts mehr geschrieben hat, werd ich das also übernehmen müssen. Bitte verzeiht, wenn ich kurz in das RP eingreifen und fyx etwas in den Mund legen muss, aber es geht leider nicht anders.
Fyx stand in der Menge und hörte die Anschuldigungen gegen ihn. "Das könnt ihr doch nicht ernst meinen. Ich wollt doch nicht wahrhaftig glauben, dass ich einer von denen bin? Ich bin doch nur ein Dorfdepp!"
Fyx schaute in die Runde und wartete die Reaktionen des Dorfes ab.
Fyx wird somit verschont und darf weiter leben (d.h. er darf auch weiterhin am RP teilnehmen). Allerdings hat er seine Stimme bei den abendlichen Abstimmungen verloren, da das Dorf nichts auf die Stimme eines Trottels gibt.
Ein weiteres Mal hatte sich das Dorf falsch entschieden. Diesesmal jedoch hatte sich der Unglücksrabe selbst gerettet. Durch seine eigene Dummheit.
Ein weiterer Tag war vorbei und immerhin musst keiner von ihnen daran glauben. Leider waren die Bestien immernoch unter ihnen. Was Mivey auch überrascht hatte das keiner seine Stimme gegen ihn erhoben hatte, auf der anderen Seite war wohl der Märytertod von Vater Nerys zu wirkungvoll als das er nicht eine Wirkung auf die Diskussion des heutigen Tages haben konnte.
Das er einen betrunkenen Ineluki sehen würde hatter er auch nicht erwartet.
Er schläft vermutlich seinen Rausch aus.
"Los bring einer diesen Dorftrottel vom Scheiterhaufen runter. Der da hat da nichts verloren"
Er blieb noch einge Zeit im Dorfplatz machte sich aber dann wie die Tage zuvor auf den Heimweg. Er hoffte das die Werwölfe nicht ihn erwischten und wünschte ihnen die Pest an den Hals, verfluchte Dämonen.
Das Dorf schien wie ausgestorben zu sein. Die Fehlentscheidung, von der sie fast alle überzeugt waren, dass es diesmal die richtige gewesen war, hatte ihnen erneut einen großen Teil Hoffnung genommen.
Margery saß in der leeren Taverne, die sie für heute schon geschlossen hatte. Sie konnte niemandem der Dorfbewohner mehr in die Augen sehen, nachdem sie alles Erdenkliche falsch gemacht hatte. Wie sollte sie je Fyx wieder gegenüber treten? Nur gut, dass sie den Irrtum gerade noch rechtzeitig erkannt hatten...
Die Wirtin nahm ein Stück Leder und legte es auf den Tresen. Dann nahm sie die Kette von Ineluki ab, wickelte sie in das Leder und band eine Schnur darum. Mit diesem kleinen Bündel machte sie sich auf den Weg zum Haus des Gelehrten. Sie wusste, dass er schon schlafen musste, schließlich trank er nie und hatte in kürzester Zeit ihren stärksten Tropfen geleert.
Mit einem weiteren Stück Schnur band sie das kleine Päckchen an die Tür. "Ich denke, ich verdiene es nicht mehr, dein Kreuz zu tragen." ,sagte sie in die Dunkelheit. "Du hast bestimmt die Kraft, unser Dorf zu retten... Ich vertraue auf dich." Dann warf Margery noch einen kurzen Blick auf das Haus, in dem es vollkommen ruhig war, und ging zurück zur Taverne mit der Hoffnung, dass der nächste Tag endlich einmal wieder ein guter werden würde.
(Edit/OOC: Das ist eigentlich eh noch ein Abend-Post, also findet nicht schon am Morgen statt, sondern noch vor der Nacht, weil ich dachte, die dauert noch länger... passt also zeitlich noch rein^^")
Nur so als Hinweis: Die Nacht ist im Grunde vorbei. Das Opfer der Werwölfe hat schon per PN Bescheid bekommen. Bitte geduldet euch daher noch, bis derjenige hier selbst sein Ende beschreibt. Danach kann der neue Morgen beginnen.
Die Nacht war hart gewesen, und obwohl er recht schnell durch seinen Rausch eingeschlafen war, war er in der Nacht aufgewacht, als er ein Rascheln und Kratzen an seiner Tuer hoerte. Halb Schlaftrunken war er an das Fenster getreten und hatte einen Blick hinaus riskiert, wo er eine dunkle Gestalt von seinem Haus wegschleichen sah. Dann allerdings fiel ein Strahl silbrigen Mondlichts auf ihr Gesicht und er erkannte Jimmothy, einen der unscheinbarsten Dorfbewohner ueberhaupt. Jimmothy wandte sich dem Mond zu und liess ein markerschuetterndes Wolfsheulen erklingen, dass aus weiteren Kehlen beantwortet wurde. Von Angst ergriffen, aber froh, dass er die Tuer wie immer verriegelt hatte, verkroch sich Ineluki erneut im Bett.
Am fruehen Morgen erwachte Ineluki mit hoellischen Kopfschmerzen. Allerdings sah er, dass man ihm etwas unter seiner Tuer durchgeschoben hatte. Einen Zettel ?
Ineluki stand hastig auf, entfaltete den Zettel und erbleichte sichtlich, was bei seiner ohnehin recht fahlen Haut ein Wunder war. Er las den Zettel immer und immer wieder durch.
In einer krakligen Handschrift und mit braunroter Tinte war folgendes zu lesen:
"Werter Hauptmann,
Mit unverholener Freude teilen wir Euch mit, dass wir diese Nacht Euere Liebste heimgesucht haben. Wir haben Euch bei Euerem kleinen zaertlichen Rendevous im Wald gesehen, wo Tisa Euch Ihre Liebe gestand. Das war sehr unvorsichtig von Euch, und nun werdet ihr den Preis dafuer zahlen, uns im Weg gestanden zu haben.
Falls es Euch interessiert, sie war geradezu koestlich und dieser Brief ist mit ihrem Herzblut geschrieben. Wie wollten Euch immerhin etwas uebrig lassen.
Mit besten Gruessen,
Eurere wohlverbliebenen Werwoelfe."
Ineluki rollte eine Traene die Wange hinab. Sie hatten also Tisa zerrissen, seine Tisa, die so unvorsichtig war, ihm ihre Liebe zu eroeffnen, wo sie doch beide wussten, dass sie niemals zusammen kommen durften, schliesslich war sie verheiratet ... So war es bei einer romantischen beidseitigen Schwaermerei geblieben, die ihr Kraft gab. Doch nun war sie tot, und das nur seinetwegen ...
Ineluki sackte auf dem Boden zusammen und weinte Traenen der Wut. Die Biester wuerden dafuer bezahlen. Er wusste nicht wie, noch wen, als ihm sein Traum von letzter Nacht einfiel, in dem er Jimmothy gesehen hatte. Doch das war kein Traum gewesen. Er war es, der diesen Brief unter seiner Tuer durchgeschoben hatte ... Er wuerde bezahlen, und zwar jetzt ...
Ineluki ging hinueber zu seinem Allzweckschrank und holte ein Seil heraus, an das er schnell eine Schlinge knuepfte. Der Kerl .. das Ungeheuer sollte bezahlen ...
Ineluki oeffnete die Tuer um in das Licht des Tages, des Tages seiner Rache zu treten, und erbleichte ein zweites Mal an diesem Morgen. Etwas glitzerte gleissend an seiner Tuer. Es war das silberne Kreuz, dass er Margerys zum Schutz gegeben hatte. Sie hatten die Werwoelfe also auch erwischt, die auf die er seine grosse Hoffnung gelegt hatte.
Alles war verloren ... die Bestien hatten so gut wie gewonnen ... die beiden Frauen im Dorf, die ihm am meisten bedeutet hatten, waren tot und die Werwoelfe mussten so zahlreich sein, dass sie sich derart sicher fuehlten, dass sie es ihn wissen lassen wollten. Vater Nerys war tot, Daen war tot und hatte ihn getaeuscht, den Quacksalber hatte es dahingerafft und die beiden Jaeger Eisceada und Yukari waren ebenfalls im Reich des Todes. Und gestern wohl auch noch Fyx, der liebenswerte Trottel des Dorf, der aber seiner Meinung nach das herz am rechten Fleck hatte.
Aber was war das ? Der Scheiterhaufen, den man gestern schon fuer Fyx aufgeschichtet hatte, war nicht abgebrannt ? Hatte man ihn laufen lassen ? Dann bestuende noch Hoffnung die menschliche Seele der Dorfbewohner zu retten ... aber nicht fuer ihn selbst ... Ineluki hatte eine Entscheidung getroffen.
Er griff seinen silbernen Dolch und begab sich auf den Friedhof an die Stelle, wo die knorrige Eiche stand. Das Seil schwang er ueber einen der starken Aeste, so dass die Schlaufe genau ueber einem der wackligen Grabsteine hing. Dann nahm er seinen Silberdolch und ritzte seine letzten Worte in die Rinde des Stammes.
"Jimmothy ist ein Werwolf. Ich habe ihn heute Nacht gesehen.
Die Werwoelfe haben Tisa und Margery gerissen. Sie haben es mir mitgeteilt.
Ich habe schrecklich versagt.
Mein Haus, meine Buecher und meinen gesamten Besitz sollen Tarrox Dieventhy und Fyx, so er noch lebt, bekommen, bis auf je 100 Goldtaler fuer Niniel fuer mein christliches Begraebnis, Mivey fuer den Ausbau seines Ladens und denjenigen, der Margerys Taverne weiterfuehrt.
Ich habe euch allesamt schrecklich enttauscht und tue es wieder, indem ich mich so davon stehle. Vielleicht werdet ihr eines Tages verstehen. Vielleicht werdet ihr mir auch verzeihen.
Falls Fyx noch leben sollte, soll er der neue Hauptmann werden, denn er hat mehr Herz und Verstand gezeigt, als die meisten anderen. Sollte er nicht mehr leben, gebe ich euch den Rat, lasst das Amt unbesetzt. Ihr habt gesehen, was meine Einmischung Vater Nerys und Yukari angetan haben.
Fuer meine Taten werde ich vor meinem Schoepfer Rechenschaft ablegen."
Dann schlug Ineluki den silbernen Dolch in den Baum, direkt neben seinen Text, stieg auf den Grabstein, zog die Schlinge ueber seinen Kopf, sprach ein letztes Gebet und stiess den Stein um.
Damit stirbt das zweite Maedchen, getoetet durch Armors Pfeil und die Werwoelfe. Hat sehr viel Spass gemacht.
Nachdem sie den alten Mann blutig geschlagen hatte, war Tisa relativ geschockt gewesen, an diesem Abend hatte sie sich recht hurtig auf den Weg nach Hause gemacht und war dort relativ zügig zu Bett gegangen.
Eigentlich hatte die Nacht relativ ruhig angefangen, sie hatte sogar einen schönen Traum gehabt. Doch just in dem Moment, in dem sie ihren Geliebten im Traum in die Arme gefallen war, hatte sie Lärm aus dem Bett gerissen, sie hatte ihre Augen weit aufgeschlagen als sie die Bestie erkannt hatte, es gab sie also doch noch, war ihr letzter Gedanke gewesen und noch bevor sie sich aus ihrem Bett flüchten konnte wurde sie auch schon angegriffen. Viel um sich zu verteidigen hatte sie nicht, so verlor sie ihr Leben nach den ersten beiden Prankenschlägen des Biestes. Blut in Massen begann aus ihrem Körper zu strömen, so viel, dass sogar die Seide, die sie aus Schutz vor Dieben immer an ihrem Bett behielt, rot gefärbt wurde.
Es war so schnell vorbei, dass sie nicht einmal mehr die Zeit für letzte Gedanken fand. Doch war es so wie ein jeder beschrieb, denn bevor sie in das Reich des Himmels trat zog noch einmal ihr gesamtes Leben an ihre vorbei. Sie war nie etwas besonderes gewesen nur eine einfache Dorfbewohnerin, die den Beruf als Seidenweberin für sich erwählt hatte.
Die blutrote Morgensonne hatte sich bereits über den Horizont geschoben, als Raknar die Augen öffnete und vor die Tür trat. Doch was er dort sah, ließ ihn beinahe sofort wieder umdrehen. Stattdessen trat er langsamen Schrittes auf den Friedhof zu, wo an einem Baum etwas im leichten Wind baumelte, das ihm entsetzlich vertraut vorkam. Dann erkannte was es war. Ineluki, seinen Hals in einer tödlichen Schlinge.
"Oh nein", flüsterte Raknar, "das kann nicht sein"
Er schloss die Augen und öffnete wieder, nur um zu sehen, ob es nicht doch ein böser Traum war. Es war keiner.
Was war nur passiert? Hatten ihn die Werwölfe dermaßen zugerichtet? Hatten sie ihn an diesem Baum aufgehangen? Dann sah Raknar die Einritzungen am Baum. Er kam näher, fuhr mit dem zitternden Finger an den Zeilen entlang und las die Botschaft, die Ineluki der Nachwelt hinterlassen hatte. Tränen traten ihm ins Gesicht.
"Verfluchter Mist, verfluchter Mist... Warum hört es nicht auf?"
Eine Weile stand er regungslos dar und starrte wie versteinert auf die Zeilen.
Er konnte sich nicht bewegen. Wolken kamen auf und bedeckten den Himmel. Regen tropfte nieder und strömte auf ihn und den Körper des Toten herab und spülte die Tränen weg. Raknar drehte sich um, rannte ins Dorf zurück und schrie: "Sie haben Tisa und Margery geholt! Ineluki hat sich in den Tod gestürzt!"
Auf seinem Weg kam er an dem Hammer vorbei, der jetzt schon fast gänzlich im Schlamm versunken war. Er zog ihn heraus und hielt ihn in der Hand. Er fühlte sich schwer an, aber Raknar konnte ihn auch nicht wieder fallen lassen.
Ja, ich weiß, Margery ist nicht tot... aber woher soll mein Charakter das wissen, der seine Informationen nur aus Lukis Abschiedsbotschaft hat^^?
Noch einmal für alle zur Übersicht:
Es ist ein neuer Tag.
Der Werwölfe haben in der Nacht Katii (aka Tisa) zu Ihrem Opfer gewählt, sie war Dorfbewohnerin.
Ineluki hat sich daraufhin aus Verzweiflung selbst umgebracht, er war ein Mädchen.
Katii und Ineluki waren die Liebenden.
Ineluki hat in seinem "Abschiedsbrief" noch eine wichtige Information für die Dorfbewohner hinterlassen. ;)
Margery lag schon eine Weile lang wach, hatte sich aber noch nicht aufraffen können, aufzustehen und einem neuen Tag entgegen zu blicken. Doch nun hörte sie eine Stimme - erst leise, dann wurde sie immer lauter. Irgendwann verstand sie die Worte... "Sie haben Tisa und Margery geholt! Ineluki hat sich in den Tod gestürzt!"
Mit einem Satz sprang die Wirtin aus dem Bett und kleidete sich an. Sie zwang sich, ruhig zu bleiben, doch ihre Hände zitterten so sehr, dass sie es kaum schaffte, sich ihren Zopf zu binden.
Als sie schließlich mit zerzaustem Haar auf den Dorfplatz rannte, gelangte sie zu Raknar, der sie vollkommen überrascht anstarrte. Doch sie hatte keine Zeit, ihn zu fragen warum sie tot sein sollte, oder ihm zu versichern, dass sie unversehrt war, sie musste sofort mit eigenen Augen sehen, ob wirklich stimmte, was er da sagte. Nach kurzer Zeit rang der Schmied sich dazu durch, in Richtung Friedhof zu zeigen, und Margery stürmte sofort los.
Es regnete nun in Strömen, und als sie bei der alten Eiche ankam, war sie bis auf die Haut durchnässt.
Entsetzt sank die Wirtin auf die Knie. "Du... du hast dich einfach davon gemacht? Bist geflohen? Wie kannst du es wagen?!" ,rief sie plötzlich hysterisch und schlug mit den Fäusten in den schlammigen Boden. "Du warst meine Hoffnung für dieses Dorf..."
Sie hatte schon vorher nicht mehr gewusst, wie es weiter gehen sollte, hatte sich selbst vor der Verantwortung zurückziehen wollen... Nun, ohne Ineluki, kam es ihr vor, als gäbe es kein Licht mehr am Ende des Tunnels.
Margery kniete eine ganze Weile vor der Eiche, ihr Kleid und ihre Hände waren schlammig und der Regen goss erbarmungslos weiter in Strömen auf sie herab.
Irgendwann, es kam ihr vor als wären Stunden vergangen, zwang sie sich zum Aufstehen. Es gab doch noch etwas zu tun. Nicht nur, dass Ineluki und Tisa ein Begräbnis verdient hatten, nun hatten sie immerhin endlich einen handfesten Beweis, welcher der Dorfbewohner ein Werwolf war.
Schnellen Schrittes ging die Wirtin zurück zum Dorfplatz. Es fiel ihr unglaublich schwer, einen Schritt vor den anderen zu setzen, und dem Drang zu widerstehen, einfach davon zu laufen oder Ineluki zu folgen... Doch irgendjemand musste stark sein und weiter für das Wohl des Dorfes kämpfen...
"Wer zur Hölle ist dieser Jimmothy? Kennt den irgendwer von euch?"rief Mivey in die kleine Menge die sich bereits, genauso wie er, vor dem Friedhof versammelt hatte.
Einige Zeit zuvor wurde er , wie die Tage zuvor, vom Lärm aufgeweckt und folgte den wenigen Menschen gen Friedhof. Dort sah er einen schwarzen Schmenen der an einem Baum schaukelte. Zuerst wusste er nicht was er davon halten sollte doch als er dann direkt davor stand begriff er es. Ineluki hatte den Freitod gewählt. Danach las er aufmerksam den Text der auf der Baumrinde stand durch, nachdem er bemerkte das da einer war. Alles darin scheinte zu stimmen außer das Margery, er sah sie nachher ebenfalls, noch lebte, glücklicherweise.
Er stand schon einige Zeit vor dem Friedhof als es langsam begann zu regnen.
Vom Dorf hörte er dann noch die Alarmglocke, wie gewohnt, schrillen, irgendwer war doch noch auf die Idee gekommen sie zu läuten.
Er fragte sich was er mit dem Gold machen werde, aber ihm fielen dann schon einige Dinge ein die er im Laden seit einiger Zeit wegen Geldmangel aufgeschoben hatte. Ja das wäre wohl in seinem Sinn gewesen. Eine Schande das ein Mann wie Ineluki gezwungen war so zu sterben
Flying Sheep
15.03.2009, 22:22
Niniel war sichtlich irritiert. Man hatte von ihm ein christliches Begräbnis verlangt und nun gab es nicht einmal jemanden, bei dem er sich hätte beschweren können. Nun gut, es ging andererseits auch um Geld und das war für den Mönch schon ein Grund, seine Überzeugung ein wenig runterzuschrauben. Aus diesem Grunde entschloss er sich, das Geld zu nehmen und Ineluki zu beerdigen, wenn auch nicht auf die genormte christliche Art.
"Wolan. Ich werde die Beerdigung leiten. ABER! Ich bin kein Totengräber. Erweist Unserem Hauptmann die letzte Ehre und schaufelt ihm ein Grab! Los. Und denkt daran, dass seine Geliebte auch noch Platz haben muss!"
Darüber grübelnd, ob er sich nicht auch irgendwie diese Doppelbeerdigung zu einem finanziellen Nutzen machen konnte, setze er sich unter den Baum neben das Grab des verstorbenen Vater Nerys. Ja, überhaupt war es keine schlechte Idee. Beerdigungen schienen ein lukratives Geschäft zu sein, jedenfalls im Moment.
"Jimmothy ? Ein Werwolf ? Ich muss zugeben, das hätte ich nicht erwartet. Meine Vermutungen gingen in eine völlig andere Richtung. Vielleicht war es ein Fehler, der Hauptmann sein zu wollen. Nicht nur, dass ich scheinbar mit all meinen Vermutungen daneben lag. Nein, ich wäre vermutlich längst tot. Immerhin sind der Hauptmann und sein Nachfolger inzwischen tot. Sicherlich kein gutes Omen und wer will in einer solchen Situation schon noch Hauptmann werden.
Wie dem auch sei, Inelukis Brief ist unser einziger Hinweis. Wir sollten Jimmothy hängen."
Bithor erwachte langsam aus dem Schlaf, nur um bald darauf einen stechenden Schmerz am un dim Kopf zu verspüren. Behutsam ertastete er die Wunde und stellte fest, dass sie immer noch blutverkrustet war. Keiner der Dorfbewohner hatte es also auch nur annähernd für nötig gehalten ihn zu verarzten. Welch ein undankbares Pack. Sie hatten ihn förmlich als Wolfsköder belassen. Wenigstens schien er den Wölfen nicht sonderlich appetitlich gewesen zu sein, immerhin konnte er spüren, dass alle seine Körperglieder noch vollzählig waren.
Aber wo war er eigentlich und warum hatte er solche Kopfschmerzen? Von der Platzwunde konnten sie nicht stammen, dafür war die junge Tisa wirklich nicht stark genug. Langsam ließ Bithor den gestrigen Abend Revue passieren und mit einem Mal wusste er, woher die Kopfschmerzen stammten. Margerys Bester hatte seine Wirkung wahrlich nicht verfehlt. Den Rest konnte er sich ausmalen: Irgendein Mitglied der Dorfgemeinschaft musste ihn noch aus der Taverne verfrachtet haben. Langsam ertastete sich Bithor den Untergrund. Wut breitete sich in ihm aus. "Potztausend, welcher reudige Hund hat mich denn in der Pferdetränke abgelegt? Wenn ich den erwische, kann der aber sein blaues Wunder erleben."
Normalerweise hätte solch ein Fluch mit Sicherheit die gesamte Dorfgemeinschaft alarmiert, aber heute war es anders. Es geschah absolut nichts. Plötzlich vernahm Bithor laute Schreie und emsiges Gewusel um ihn herum. Irgendetwas musste passiert sein. Der Klang der Alarmglocke bestätigte seine schlimmen Befürchtungen. Die Bestien mussten wieder zugeschlagen haben. Hektisch erhob sich Bithor und folgte dem Klang der Stimmen.
Nach kurzer Zeit war er auf den neuesten Stand gebracht worden: Tisa und Ineluki waren tot. Sie zerfleischt von den Bestien und er aus Kummer über ihren Tod. Bithor war am Rande der Verzweifelung. So sehr Tisa ihn auch am Vortag verletzt hatte, so sehr war er ihrer Familie aber auch verbunden gewesen. Immerhin hatte Ineluki ihnen noch eine Nachricht hinterlassen, die ihnen die Identität einer Bestie offenbarte.
"Freunde, so sehr wir den Tod Inelukis und Tisas auch betrauern, so ist er dennoch nicht ganz umsonst gewesen. Ineluki hat uns immerhin noch den Hinweis auf einen Wolf gegeben. Wer heute Abend am Galgen enden muss ist damit klar: Jimmothy!
Was allerdings noch klarer ist, ist Folgendes: Ich hatte mit meiner Aussage recht. Während wir uns selbst zerfleischt haben, haben die Wölfe geschwiegen und uns ihre Arbeit machen lassen. In der Folge kann das nur eines heißen: Tod den Schweigern! Tod all jenen, die sich in diesen schweren Zeiten nicht um die Belange des Dorfes kümmern. Muhääh."
Gähnend richtete sich Seldara auf. Sie hatte zwar weit mehr als den kompletten Morgen verschlafen, fühlte sich dafür aber wieder gesund. Nachdem sie sich, noch etwas ungelenk, angekleidet hatte, trat sie nach draußen und machte sich auf den Weg Richtung Dorf.
Aus den grauen Wolken am Himmel ergoss sich buchstäblich ein Regenmeer, und als sie am Dorfplatz ankam, war sie erneut durchnässt.
Wunderbar. Kaum bin ich wieder genesen, erkranke ich sofort erneut!
Es ist zu still hier. Was habe ich verpasst? Haben die Wölfe wieder zugeschlagen?
Suchend blickte sie sich um. Die meisten Leute schienen am Friedhof zu sein, also machte sie sich ebenfalls auf den Weg dorthin. Kaum, dass sie angekommen war, erblickte sie auch schon den toten Ineluki, der noch immer an dem Baum hing, an dem er sich aufgeknüpft hatte. Die Nachricht in der Rinde bemerkend, trat sie näher und las.
Oh mein Gott ... Diese Hunde! Anstatt den Hauptmann Ineluki zu töten, einfach seine Liebe umzubringen! Wie tief kann man sinken?!
Fassungslos sank Seldara gegen einen nahen Grabstein. Sie konnte völlig nachvollziehen, was Ineluki zu seiner Handlung getrieben hatte, aber dennoch hätte ihn das Dorf dringenst gebraucht. Was sollte nun ohne ihn geschehen? Wer würde seinen Posten übernehmen? Fyx mochte zwar gutmütig und freundlich sein, aber er war für dieses Amt einfach nicht geeignet.
Wieder und wieder las sie die Nachricht, die Ineluki hinterlassen hatte. Natürlich würde es jetzt diesem ominösen Jimmothy, wer auch immer er war - sie kannte ihn nicht wirklich gut, er war im Gewirr der Menge in letzter Zeit untergegangen - an den Kragen gehen. Dennoch wollte sie erst hören, was er zu seiner Verteidigung vorzubringen hatte, obwohl in ihr eine Stimme wutentbrannt nach seinem Blut schrie. Aufgelöst ging sie wie von einer unsichtbaren Macht gelenkt zum Dorfplatz, und dann auf direktem Wege zur Kirche. Ihr fiel auf, dass sie von niemandem gehört hatte, der dort seit dem Tod von Pater Nerys gebetet hätte.
Völlig entgeistert blickte Raknar Margery hinterher. Sie lebte also noch? Dann hatte Ineluki sich also geirrt? Aber wieso? Er beschloss, diese Fragen hinten anzustellen, und dachte stattdessen an das, was Ineluki geschrieben hatte. Dass jener ominöse Jimmothy ein Werwolf sei. Ineluki hatte geschrieben, er hätte ihn beobachtet, und Raknar hatte dem Gelehrten immer vertraut. Normalerweise war er seit der Sache mit Yukari gegen die Sache mit dem Lynchen, aber dieses Mal hatte er keine Zweifel. "Wenn es hier in diesem Dorf einen Jimmothy gibt - dann soll er sterben!"
Margery half, immer noch vollkommen dreckig und durchnässt, das Grab zu schaufeln und schwieg dabei. Sie machte sich keine Gedanken, wie es sonst ihre Art war, sie konzentrierte sich nur verbissen auf diese Arbeit.
Nach einer Weile sah sie durch die Runde der Dorfbewohner, die sich schon auf dem Friedhof eingefunden hatten. Jimmothy war natürlich nicht darunter. Bei genauerer Betrachtung gab es einige, die sie schon tagelang nicht mehr gesehen hatte. Der Bäcker... Aurelia... sollten sie wirklich alle verdächtigt werden, wie Bithor es gesagt hatte?
Nun, für dieses Mal gab es immerhin keine Zweifel, Ineluki hatte zuletzt noch eine große Tat begangen, und ihnen sein Wissen mitgeteilt. Jimmothy würde heute Abend sicher am Galgen baumeln.
"Wenn es Inelukis letzter Wunsch war das er am Galgen baumeln soll, dann verdammt nochmal lasswd uns das auch mach'n. Ich bin dafür das wir diese Bestie hängen! Jimmothy (ooc: aka Fantasy Fighter) soll sterben!" schrie Mivey in der Taverne von Margery. Er hatte sich ordentlich vollgetrunken um die Ereignisse des Tages zu vergessen was ihm erfolgreich misslang.
Er fragte sich wer genau dieser Jimmothy sei, er erinnerte sich grob den Namen schonmal gehört zu haben aber es fiel ihm nicht ein, erst recht nicht mit vier Krügen Bier im Körper.
"Bitte nachschenken, Wirtin", rief er in Richtung Margery.
"Jaja, die Liebe... Ich war auch einmal verliebt, aber das ist schon eine lange, lange Zeit her. Achtzig ganze Jahre ist es her, dass ich Elias kennenlernte. Ein beispielhafter junger Mann war er damals: charmant, höflich, stark und kultiviert - und noch dazu nicht schlecht bei Kasse. Er hatte sich, glaube ich, auf den ersten Blick in mich verliebt. Verständlich, denn ich war ja nicht immer so alt und faltig wie jetzt. In meiner Jugend war ich die Schönste im ganzen Dorf und Männer jeder Altersklasse standen Schlange um sich mir anzubieten. Aber schon bald hatte ich mich versichert, dass nur Elias der Richtige für mich seien konnte. Also heirateten wir. Fünfzehn Jahre lang ging das gut - und das waren die fünfzehn glücklichsten Jahre meines langen Lebens, denn wir hatten alles, was wir wollten. Eines Tages verletzte sich Elias aber bei der Arbeit - er war Schmied. Einer seiner Gesellen kam aus irgendeinem Grund angetrunken zum Dienst, aber Elias ließ ihn in seiner Gutmütigkeit an dem Tag trotzdem arbeiten, obwohl er ihn hätte feuern oder zumindest nach Hause schicken müssen. Und eben dieser halb betrunkene Kerl schlug Elias dann später ausversehen mit voller Wucht den Schmiedehammer auf die Hand und zerschmetterte sie völlig. Die Wunde entzündete sich. Der Arzt entschied, man müsse Elias den Unterarm abnehmen, sonst würde sich die Infektion weiter verbreiten. Aber er überlebte die Operation nicht. Als Elias tot war, wollte ich erst auch nicht weiterleben... Aber ich war noch nie jemand, der einfach mal einer Eingebung oder einem Gefühl völlig gefolgt ist, ohne den logischen Verstand zurate zu ziehen. Deshalb habe ich mich damals nicht in den Tod gestürzt - und die Zeit hat mir recht gegeben, schließlich hätte ich sonst die nächsten 65 Jahre meines Lebens verpasst.
Ineluki hätte sich nicht das Leben nehmen dürfen, jetzt stehen wir wieder ohne Anführer dar. Aber man kann es ihm kaum verdenken. Schließlich hatte er gewissermaßen schon Vater Nerys und Yukari auf dem Gewissen und dann noch zusehen zu müssen, wie sich Jimmothy in einen Werwolf verwandelt, bevor er die Nachricht vom Tode seiner Geliebten Tisa erhielt, kann ja dem stärksten Mann den Lebenswillen rauben. Und Ineluki war nur wirklich nicht der Stärkste... Oder der Klügste, sonst hätte er nicht Fyx als nächsten Anführer vorgeschlagen - schließlich wissen wir jetzt, dass er der Dorftrottel ist. Und als Dorftrottel hat Fyx kein Stimmrecht, dadurch wäre also die Doppelstimme, die man durch das Amt des Hauptmannes erhält, verwirkt.
Einen großen Dienst hat Ineluki uns zumindest am Ende noch erwiesen: Heute Abend fällt es leicht, zu bestimmen, wer am Galgen baumeln soll. Jimmothy hat gestern seinen letzten Mond gesehen..."
Nachdem sie dies losgeworden war, zog sich Olma auf ihren Gehstock gestützt humpelnd in ihre Hütte zurück.
So... zwar haben bisher erst 6 von 16 abgestimmt (was ich sehr schade finde; noch nicht mal Fantasy Fighter selbst will sich irgendwie verteidigen), aber da es heute sehr eindeutig ist, und die anderen vermutlich auch nicht anders abstimmen würden, erkläre ich die Abstimmung für beendet (und ich will heute auch mal zeitig schlafen gehen ;))
Ich schreibt FF noch an, dass er seinen Todespost selbst schreiben kann, wenn er möchte. Sonst seht ihn einfach als tot an. Was er ist, wisste ihr ja ;)
Gute Nacht!
Spitfire
16.03.2009, 21:52
Spitfire kam endlich von seiner langen Fernreise aus Mainz wieder zurück. Er hörte von Margery, dass der Hauptmann sich gehängt hatte, weil seine Liebste Tisa von den Werwölfen getötet wurde. :(
Zufrieden stellte er jedoch fest, dass der Hauptmann noch einen entscheidenden Tipp gegeben hatte, wer wohl ein Werwolf sein könnte. Auch wenn er die Abstimmung verpasst hatte, war er sich sicher, dass Jimmothy die richtige Wahl war.
Er verabschiedete sich von der zum neuen Hauptfrau gewählten Margery. Aus irgendeinem Grund hatte er jedoch Angst um selbige.
"Pass auf dich auf Margery!", sagte er noch beim herausgehen und ging zu seinem Haus, um sich schlafen zu legen.
Wie ganz weit entfernt, nahm Auratus das Geschrei draußen wahr.
"Der Hauptmann hat sich gehängt..." schoss es ihr durch den Kopf.
Flugs zog sie sich um, schlich aus ihrem Haus und betrat Inelukis Haus.
Vorsichtig und langsam bewegte sie sich hindurch, bis sie das mächtige Schwert des Hauptmanns fand.
Mit großer Mühe hievte sie es hoch und stolperte aus dem Haus wieder heraus.
Leider stolperte sie und fiel bäuchlings mit dem Schwert in den Armen in den Matsch.
Nachdem alles erledigt war, und die Toten endlich begraben nutzte Margery die Gelegenheit, etwas zu sagen. Alle Bewohner wirkten durcheinander, ängstlich, und niemand wollte für etwas die Verantwortung übernehmen. Auch der Wirtin graute davor, sich bei allem was schon geschehen war, weiter mit den Werwölfen und Beschuldigungen auseinander zu setzen... aber sie hatte schnell bemerkt, dass einer es tun musste, wenn sie überleben wollten. "Wir sind nun ohne führende Hand und wohl geschwächter als jemals zuvor. Deshalb würde ich die Verwantwortung auf mich nehmen, und den Posten des Hauptmanns ab jetzt besetzen. Natürlich nur, wenn niemand etwas dagegen hat (ooc: :p). Aber Ineluki hat mir vertraut, und auch ihr wisst schon lange, dass man mir trauen kann... selbst wenn ich einige Fehler gemacht habe..." Sie schwieg eine Weile, aber niemand schien Einspruch zu erheben, deshalb machte sie sich etwas matt auf den Weg zurück zur Taverne. Ein paar vereinzelte folgten ihr, um die Erinnerungen des Tages wegzuspülen.
Wenn sie die Nacht überleben würde, dachte Margery, würde sie morgen ihr Bestes geben. Sie kam sich alleine und verlassen vor, ohne einen Menschen, dem sie trauen konnte. Doch die meisten von den anderen waren genauso unschuldig wie sie, und sie durfte nicht vergessen, dass sie ebenso um ihr Leben fürchteten.
Als sie sich wenig später von den letzten Gästen, darunter auch Spitfire, dem sie für seine Sorge dankte, verabschiedete, war sie unglaublich geschafft von den Schrecken des Tages, und doch brannte immer noch eine kleine Flamme der Hoffnung in ihr... und so lange diese existierte, würde sie nicht aufgeben.
"Ähähähähä... Hängen wir diesen Jimbo, Jimmy, Jeometry oder wie immer er heißt jetzt endlich oder nicht? Es ist schon stockfinster - nicht dass wir im Dunkeln ausversehen dem Falschen die Schlinge um den Hals legen."
Olma saß wieder in ihrem Schaukelstuhl, den sie diesmal vor dem Galgen positioniert hatte, um die bevorstehende Hinrichtung aus erster Reihe beobachten zu können. Diesmal war schließlich jeglicher Zweifel an der Schuld des Angeklagten ausgeschlossen und Olma wollte dabei sein, wenn endlich mal etwas nach Plan verlief. Das Margery zur ersten Hauptfrau ernannt worden war (ooc: die Tatsache, dass Ineluki ein Mädchen war, zählt nicht :D ) stimmte sie auch zufrieden. Olma hatte schon immer einen Hang zum Feminismus gehabt und es war ihr gerade Recht, dass endlich mal eine Frau das Sagen in diesem Hühnerhaufen von einer Dorf hatte.
"Bevor die Werwölfe wieder eine Chance bekommen, uns zu dezimieren, möchte ich den verbliebenen von Euch einen Ratschlag erteilen.
Olmas scharfem Verstand war nicht entgangen, dass sich insbesondere die Anzahl der Dorfbewohner, die sich aktiv an den Abstimmungen und den Schuld/Unschuld-Debatten beteilgten, zurückgegangen war. Das lag natürlich daran, dass sich die engagierten Dorfbewohner durch ihre Aktionen zum Wohle des Dorfes nicht nur zu Zielscheiben für die gefräßigen Werwölfe machten - sondern auch zu Zielscheiben für die Anschuldigungen ihrer Mitbürger bei den Exekutionen, wie man bei Yukari und Vater Nerys gesehen hatte.
"Für die Werwölfe" sprach Olma "ist es natürlich am günstigsten, wenn sie sich völlig im Hintergrund halten, an den Abstimmungen und Diskussionen nicht weiter teilnehmen und bis zur Nacht in ihren Häusern bleiben. Denn so fallen sie uns, die wir ja nur daran interessiert sind, die Werwölfe unter uns aufzuspüren, gar nicht auf. Wir ziehen sie gar nicht als Galgen-Kandidaten in Betracht, weil wir praktisch gar nicht wissen, dass es sie gibt. Und indem sie sich nie zu Worte melden, vermeiden sie ebenfalls, dass sie den Verdacht auf sich lenken. Ich schlage also vor, dass wir diejenigen, die sich bislang vornehm zurückgehalten haben, genauer unter die Lupe (ooc: Hehe... Lupe -> Lupus -> lat. "Wolf" :D ) nehmen. Insbesondere meine ich Tiger, csg, tarrox, Gendrek und quod! Schließlich gibt es nicht unsonst das Sprichwort, das ich schon in meiner lang zurückliegenden Kindheit gelernt habe: 'Stille Wasser sind tief'. Das englische Äquivalent, "Silent but deadly" drückt es noch besser aus. Also, wir haben ja gesehen, was passiert ist, als wie diejenigen gehängt haben, die den Mund aufgemacht haben. Vielleicht sollten wir es also als nächstes lieber mit den schweigsamen versuchen. Die werden wir dann auch weniger vermissen... Hähähähähä..."
"Ähähähähä... Hängen wir diesen Jimbo, Jimmy, Jeometry oder wie immer er heißt jetzt endlich oder nicht? Es ist schon stockfinster - nicht dass wir im Dunkeln ausversehen dem Falschen die Schlinge um den Hals legen."
Ich schreibt FF noch an, dass er seinen Todespost selbst schreiben kann, wenn er möchte. Sonst seht ihn einfach als tot an. Was er ist, wisste ihr ja ;)
Gute Nacht!
Er ist eigentlich schon tot :D Er hatte keine Lust/Zeit sich selbst sterben zu lassen.
Wenn ihr wollt, kann da einer noch nachträglich was zu schreiben, aber nötig ist es nicht zwingend.
Es war ein langer Tag gewesen und Mivey ging wieder heim. Jimmothy war nicht mehr, auch wenn gewisse alte Menschen das wohl nicht ganz mit bekommen haben und neben einigen Überraschungen so das die alte Olma die anglikanische Sprache beherschte und natürlich die schnelle Hinrichtung der Bestie war es ein erfolgreicher Tag gewesen.
Hoffentlich würden sie auch weiterhin die Biester dezimieren bis keiner mehr übrig war doch ein langer Weg beginnt mit kleinen Schritten und sie hatten schon einiges erreicht und zumindest war Inelukis Tod gerecht worden und sie hatten eine neue Anführerin.
Mivey hatte schon angefangen das Gold von Ineluki für Arbeiten am Laden auzugeben, unter anderem wegen des undichten Daches, und er hatte sogar ein besonderes extra beim Maler in Auftrag gegen das Morgen fertig sein sollte (ooc: eine kleine Überaschung, falls ich nicht diese Nacht draufgehe^^)
"Mal ob sie mich diese Nacht erwischen werden" dachte sich Mivey und schloß die Tür seines Ladens, der gleichzeitg zu seiner Wohnkammer im Obergeschoß führte, ab und ging zu Bett.
Tigrean hatte wieder den ganzen Tag in seiner Backstube geschuftet. Die Nacht ist bereits hereingebrochen, als er die letzten Nusssplitter auf seinen kleinen Keksen verstreut.
Zufrieden mit den Taten vom Tag geht er hinaus auf den Hof um einige Säcke Mehl für den morgigen Tag bereit zu stellen. Wie er da vor seinem Laden steht, nur das flackernde Licht in einer der Laternen beleuchtet matt den Bürgersteig, da hört er ein merkwürdiges Grunzen aus dem Gestrüpp. Er tritt ein wenig näher, wieder ein leises Grunzen. Noch ein Schritt und noch ein Schritt. Sachte verlangsamt Tigrean sein Schritttempo und starrt unentwegt auf die Quelle des Geräusches.
"Hallo?", haucht er in Richtung des Gebüsches. Keine Antwort. Stille. "Verdammich, wieso habe ich meine Laterne in der Backstube liegen lassen?" murmelt er vor sich hin. Gerade will er sich herum drehen, als er etwas aufflackern sieht. Ein Glühen, ein leises Glimmen. Wie von Glühwürmchen.
Und schon wieder dieses Grunzen. Mit großen Augen verfolgt er, wie der Busch Augen bekommt und sich bewegt. Große, gelb leuchtende Augen, zu kleinen Schlitzen verengt.
Vom Schrecken gelähmt beobachtet er langsam, wie sich aus dem Gebüsch eine gigantische Gestalt erhebt, er blickt in ein großes, mit rasiermesserscharfen Zähnen bestücktes Maul.
"Werwolf!", versucht er zu schreien, doch mehr als ein Ächzen will seiner Stimme nicht entweichen.
Schnell nimmt er die Beine in die Hand und rennt so schnell es sein fettleibiger Körper zulässt auf seine Backstube zu. Er hört, dass der Wolf hinter ihm mit schnellen Schritten die Verfolgung aufgenommen hat. Ängstlich schafft Tigrean es gerade noch, in seine Ofenkammer zu kommen, das sperrige Holztor zuzudrücken und den schützenden Riegel vorzuschieben. Er stemmt sich eine Weile gegen die Türe, während der Wolf von außen mit aller Kraft gegen das Tor springt.
Nach wenigen Minuten ist es vorbei. Er ist wieder in Sicherheit. Mit zitternden Knien und kalt vom Angstschweiß stolpert er auf seinen Verkaufsraum zu. Er muss sich halten. An seiner Kasse, seiner Theke, dem Kleiderständer... bis seine Hand in etwas Weiches greift. Er hört ein Geräusch, wie reißender Stoff. Als er auf seine Hand blickt sieht er, dass er ein Büschel Gras hält. Nein, ein Büschel Fell.
Wo kommt es her?
Als ihm klar wird, woher er die Hand voll Fell hat, hat ihn bereits eine kräftige, klauenbestückte Hand im Hals gepackt.
"Ist das nun ein zweiter Wolf?" ist die letzte Frage, die dem Bäcker durch den Kopf geht, bevor der Wolf gierig seine Zähne in dessen Hals rammt und das Brot von gestern mit purpurnem Blut markiert...
Das Dorf verliert nicht nur einen Bäcker, sondern einen Bäcker, dessen Brote derart gut waren, dass man damit selbst tote aufwecken konnte, das Dorf verliert seinen Heiler an die Werwölfe.
Achadrion
18.03.2009, 05:24
Der neue Tag bricht an. Das Dorf ist um einen Toten reicher.
Langsam trat die Wärme des neuen Tages an Bithors alten Körper heran. Nachdem er die letzte Nacht ja eher unfreiwillig in einer Pferdetränke verbracht hatte, war es ihm wenigstens in der letzten Nacht möglich gewesen sich noch nach Hause zu schleppen. Dennoch spürte er immer noch die Nachwirkungen der letzten Tage. Seine Stirn war immer noch geschwollen von Tisas Korbattacke und seine Knochen taten ihm wegen der durchzechten Nacht immer noch weh. Wenigstens seine Kopfschmerzen waren verschwunden. Wenigstens eine gute Nachricht an diesem Morgen. Traurig dachte er noch immer an den Verlust der jungen Seidenweberin. Ihr Tod war so sinnlos gewesen. Gedankenversunken ließ Bithor die Dorfgeschichte sich noch einmal durch den Kopf gehen. Viele alteingesessene Familien waren durch die Wölfe für immer verschwunden. Was würde nur aus ihm werden?
Schlagartig wurde Bithor bewusst, dass er nicht durch eine Alarmglocke oder Geschrei geweckt wurde. Hatte sie die höhere Macht der vergangenen Tage wieder beschützt? Waren die Werwölfe verschwunden? Zweifelnd setzte sich Bithor an seinen Tisch und griff nach dem Brotkasten. Ein gutes Frühstück würde den Schrecken zwar nicht von ihm nehmen, ihm aber zumindest das Denken erleichtern.
"Verfluchter Mist! Das Ding ist ja leer. Welcher Idiot hat sich denn da wieder gütig dran bedient? Verdammtes Pack! Mögen euch die Bestien holen."
Wütend nahm Bithor sich seinen Stab und ging den alteingebrachten Weg zum Bäcker Tigrean hinauf und wollte die Klinke drücken. Seltsamerweise griff seine Hand jedoch ins Leere. Behutsam tastete er sich mit seinem Stab vor und betrat das Haus. Ein seltsamer Geruch lag in der Luft. Bithor kannte ihn. Er hatte ihn schon mehrmals in seinem Leben wahrgenommen, wahrscheinlich sogar häufiger als ihm lieb sein konnte. Es war der Geruch von frischem Blut. Wenn Tigrean nicht neuerdings auch noch Blutwurst herstellte, musste etwas Schreckliches geschehen sein.
Langsam tastete er sich weiter vor, bis er auf einen weichen Widerstand stieß. Bithor ließ seine Hände über den Gegenstand fahren und brauchte nicht lange, um festzustellen, dass es sich nur um den Leichnam des Bäckers handeln konnte. Dann setzte er zu einem markerschütternden Schrei an:
"Die Bestien haben wieder zugeschlagen! Tigrean wurde von ihnen zerfleischt! Erhebt euch endlich aus euren Betten und kommt her!"
Verzweifelung machte sich in seinem ganzen Körper breit. Die Bestien hatten nicht vor, dass Dorf zu verschonen. Nein, sie würden sie alle bis zum letzten Mann abschlachten.
Raknar wachte aus einem vergleichsweise ruhigen Schlaf auf, geweckt durch die Schreie des alten Bithor.
Oh nein, war sein erster Gedanke. Gestern, als mit Jimmothy endlich wieder ein Werwolf aufgeknüpft wurde, hatte er gehofft, dass endlich alles vorbei wäre. Doch wie so oft in den letzten Tagen wurde er von einem Mord auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Langsam wird das zur Gewohnheit, dachte er bitter.
Tigrean... warum ausgerechnet er?
Er stand auf und setzte sich in Bewegung Richtung Dorfplatz.
Vielleicht hat ja irgendjemand etwas gesehen. Jemanden unter den Werwölfen erkannt. Viele können es ja nicht mehr sein, drei haben wir bereits erwischt. Auch wenn es uns eine Menge gekostet hat.
Margery ging schnellen Schrittes auf den Dorfplatz. Ihr Gesichtsausdruck war entschlossen, obwohl sie alle Mühe hatte, so stark wie möglich aufzutreten. Es hatte Tigrean erwischt... ausgerechnet ihn. Sie hatte seine Gesellschaft zwar nicht oft genossen, dennoch schien es, als hätte er im Hintergrund sehr wohl genau gewusst, was vor sich ging... Es war ein großer Verlust.
Nun musste schnell etwas geschehen. Mit jedem Opfer sank die Hoffnung der Dorfbewohner, und Margery hatte sich überlegt, wie sie es am besten anpacken sollte, die Wölfe zu entlarven. Auf dem Dorfplatz waren schon Bithor und Raknar, doch die Wirtin schlug ein paar Mal noch den Gong (?), damit möglichst viele ihre folgenden Worte hörten.
"Liebe Dorfbewohner! Ich hoffe, viele von euch kommen und hören sich genau an, was ich zu sagen habe. Die Hilfe von euch allen wird benötigt...
Ich habe mir in Gedanken eine Liste aufgestellt, die jeden von uns ein wenig genauer beleuchtet, ganz objektiv. Und ich möchte, dass mir danach so viele wie möglich ihre Meinung dazu sagen... vielleicht kommen wir gemeinsam der Wahrheit einen Schritt näher...selbst wenn manche von uns Verräter sind, ich bin sicher, dass wir überleben können, wenn wir zusammen halten."
Sie wartete einen Augenblick, bis ein paar mehr Leute auf dem Platz waren, und begann.
"Ich beginne ganz willkürlich mit Raknar, weil er hier vor mir steht. Er ist meist freundlich und ist mir auch nie unangenehm aufgefallen, aber was sagen die Fakten? Ich kann mich erinnern, dass er damals, als Zappy gehängt werden sollte, erst nach Daen für ebenjenen gestimmt hat. Und er hat die Sache mit Yukari erst richtig ins Rollen gebracht, ich weiß nicht ob wir sie gehängt hätten, hätte er nicht damit angefangen. Allerdings haben wir alle uns schon oft geirrt, dies hier soll uns nur einen Denkanstoß geben, genauso wie alle kommenden Argumente gegen oder für euch.
Bithor hingegen ist zwar verbittert und nicht besonders höflich, aber er hat in meinen Augen oft ein paar vernünftige Dinge von sich gegeben. Bei keiner Abstimmung hat er sich auffällig verhalten, und erst jüngst hat er auf die verwiesen, die an sozialen Kontakten unter uns nicht sonderlich interessiert scheinen. Ein kluger Vorschlag.
Olma ist in dem Fall ähnlich, sie mischt sich nicht oft ein, aber wenn, sagt sie doch kluge Dinge, über die es sich lohnt, nachzudenken. Bei der Abstimmung zwischen Nerys und Fyx hat sie als einzige für jemand ganz anderen gestimmt, nämlich Mivey. Zumindest in dem Fall hat sie keinen von uns auf dem Gewissen!
Als nächstes komme ich zu einem gewissen Chris (csg), den die wenigsten von uns kennen, und der sich niemals bei uns blicken lässt. Ich habe nur in Erinnerung, dass er damals Vorbehalte gegen die Hängung von Zappy hatte, aber mehr kann ich beim besten Willen nicht sagen. Hält er sich absichtlich von uns fern? Und wäre er überhaupt ein Verlust für uns?
Lumino (Gendrek) war da wenigstens etwas sozialer und ist das ein oder andere Mal aufgetaucht. Er hatte ebenfalls Vorbehalte gegen die Hängung Zappys, aber war gleichzeitig vollkommen von der Unschuld Fyx' überzeugt. Letzteres wiegt dabei in meinen Augen mehr...
Auch Tarrox ist ein undurchsichtiger Geselle, wir wissen nichts über ihn. Das einzige Mal, an dem er je an einer Abstimmung teilnahm, war jene, die Vater Nerys und Fyx betraf. Eine eigene Meinung besaß er allerdings nicht und meinte, er würde für dasselbe Opfer wie Ineluki stimmen. Das kann natürlich viel bedeuten, aber man kann sagen, dass Tarrox wohl annahm, dass unser damaliger Hauptmann kein Werwolf war...
Von Quod haben wir auch nicht immer viel gesehen... Grundsätzlich fand ich seine Kommentare immer einleuchtend, jedoch waren sie gleichzeitig immer sehr vorsichtig und nie verfänglich. Ein wenig könnte man schon annehmen, dass er um keinen Preis auffallen wollte.
Aurelia hat sich in letzter Zeit auch total zurückgezogen. Es ist verständlich, sie ist alleine... aber können wir uns ihrer Unschuld sicher sein? Sie stammt schließlich von einem Werwolf ab! Nach Daens Tod war sie kein einziges Mal bei einer Abstimmung und hat sich betont zurückgehalten. Wohl ein wenig zu sehr, wie ich finde.
Von Spitfire habe ich zwar viel gehört, aber das liegt daran, dass ich ihn schon lange kenne... ich weiß nicht, ob er euch sonderlich aufgefallen ist. Er ist immer sehr nett und besorgt... ich habe oft erlebt, dass er mit mir einer Meinung war. Allerdings könnte es natürlich nur eine Masche sein... und so leid es mir tut, ich werde ihn ein wenig im Auge behalten.
Kommen wir nun zu Lars (Eisbaer). Er ist immer etwas unwirsch, wollte selbst Hauptmann sein und war alles andere als traurig über Daens Tod. Ich kann über ihn kaum etwas sagen, aber die Rolle als Unschuldiger spielt er eigentlich gut... Ist jemand anderem etwas bei ihm aufgefallen?
Auch Niniel (Flying Sheep) kenne ich im Prinzip nicht, aber er schien Vater Nerys zu vertrauen und hat sich auch sonst nicht verdächtig gemacht. Bei ihm bin ich ebenfalls ziemlich ratlos...
Dafür habe ich natürlich einiges über Mivey zu sagen... Jeder von euch müsste noch wissen, was vor kurzer Zeit meine Gründe waren, ihn zu verdächtigen. Er hat unerschütterliches Vertrauen in Daen bewiesen, aber vielleicht hat er einfach allgemein den Drang, Obrigkeiten zu trauen. Man darf nämlich nicht vergessen, dass er tatsächlich der Erste war, der für Zappys Hinrichtung gestimmt hat.
Zu guter Letzt bleibt noch Seldara, die ich auch schon etwas länger nicht mehr gesehen habe. Bei der Debatte, ob Yukari oder Vater Nerys gehängt werden soll, hat sie sich enthalten. Als Werwolf hätte ihr vielleicht egal sein können, wer gehängt wird, aber als Dorfbewohner konnte sie sich vielleicht nicht durchringen, einen für schuldig zu befinden. Dafür hat sie sich aber auch bei Jimmothy enthalten, wo die Sache um einiges klarer war..."
Nachdem sie jeden einzelnen durchgegangen war, blickte Margery durch die Gesichter, die sie stumm ansahen. "Nun, ich selbst bin natürlich auch noch da." ,sagte sie mit einem leichten Lächeln. "Aber ich hoffe, ihr habt euch eure Gedanken über mich bereits gemacht und vertraut mir." Mit diesem Satz endete sie erst einmal und hoffte, jemand würde reagieren. Sie hatte nur verschiedene Dinge aufgezählt, aber sie brauchte unbedingt verschiedene Meinungen, um einen konkreten Verdacht haben zu können...
(OOC: Hab nur Tippfehler ausgebessert)
Stark taumelnd erhob sich Auratus als sie Margery hörte.
"Von Euch konnte ich auch nichts Anderes erwarten!" schrie sie mit Tränen in den Augen in Margerys Gesicht und sackte weinend wieder zusammen.
"Nur weil mein Vater ein Werwolf war..."
"Deine Argumente, Margery", sagte Raknar, "sind einleuchtend. Allerdings stimmt es nicht, dass ich erst nach Daen einen Verdacht gegen Zappy ausgesprochen habe, tatsächlich habe ich diesen Verdacht, soweit ich mich erinnere, als erster direkt ausgesprochen. Wenn ich also ein Werwolf wäre - warum sollte ich so etwas tun?"
Er schüttelte den Kopf.
"Ich versichere dir bei Josef, Maria und allen Heiligen: Ich bin kein Werwolf. Die Sache mit Yukari war ein furchtbares Versehen, das ich sehr bereue, und für das mich der Herr sicher bestrafen wird."
Seldara lauschte Margerys Rede aufmerksam, und schüttelte dann enttäuscht den Kopf:
"Meine liebe Margery, wie Ihr ja hoffentlich wisst, hatte ich mir vor kurzer Zeit eine Krankheit eingefangen und konnte daher nicht wirklich aktiv am Dorfleben teilnehmen. Wenn Ihr das als verdächtig empfindet, hättet Ihr mich wohl einmal besuchen sollen, um Klarheit zu bekommen, worüber ich mich auch sehr gefreut hätte, da ich ja mehrere Tage ohne jegliche Gesellschaft verbracht habe.
Was Jimmothy angeht, muss ich auch sagen, dass ich zuerst seine Verteidigung anhören wollte. Da ich allerdings von ihm nichts zu hören bekam, bis ich, schon übermüdet, einschlief, wollte ich mich lieber enthalten.
[OOC: Ich bin zu dem Zeitpunkt duschen gegangen und kam nicht mehr an den PC, das lief etwas blöd! Tut mir leid. Natürlich hätte ich ohne Reaktion des Angeklagten für seinen Tod gestimmt, aber das kann ich leider nicht mehr beweisen... :\]
Was Vater Nerys und Yukari anbelangt: Ich wusste nicht, wieso, aber ich hatte das Gefühl, dass beide unschuldig waren, und diesen 'Bauchgefühlen' vertraue ich vollkommen. Seht es von mir aus als Intuition oder als Vorwand zur Verdächtigung an, wie Ihr wollt. Ich weiß, was ich bin, und das ist eine normale Bürgerin!
Und um es nochmal deutlich zu sagen: Ich bin definitiv kein Werwolf!
Natürlich verstehe ich es, wenn ihr mir nicht glaubt. Es gibt keine Möglichkeit für mich, euch allen meine Unschuld zu beweisen, genauso wie es keine Möglichkeit für euch gibt, meine Schuld zu beweisen. In dieser Hinsicht sind wir normalen Dorfbewohner mit Blindheit geschlagen und müssen aufmerksam diejenigen beobachten, die wir als potenzielle Wölfe ansehen. Wenn ihr mich dazuzählt, dann beobachtet mich nur. Und findet heraus, dass ich nur eine ordinäre Dorfbewohnerin bin!"
Sie nickte noch einmal kräftig und wartete dann auf andere Meinungen.
"Da wohl niemand einen Verdacht aussprechen möchte, und ich auch niemanden verdächtigen möchte, weil ich keine Ahnung habe für wen ich stimmen sollte, werde ich für denjenigen stimmen, für den unsere Hauptfrau stimmt. Sie hat zwar Fehler gemacht, aber ich finde sie hat den klarsten Verstand von uns allen, und sie ist nicht umsonst unsere Hauptfrau geworden."
Er nickte Margery zu. Hoffentlich würde sie durch dieses Vertrauen, das er in sie setzte, sehen, dass er kein Werwolf war, sondern nur jemand, der in Sorge um das Dorf die falschen Entscheidungen getroffen hatte.
Bithor hatte an diesem Tag lange nachgedacht. Zweifellos stand heute Abend wieder eine Wolfsjagd an und er musste langsam eine Entscheidung fällen, wer von ihm für den Galgen nominiert werden sollte. In Gedanken ging er noch einmal Margerys Liste durch. Mindestens einer von ihnen musste noch ein Werwolf sein, aber wer?
Raknar? Zweifelsohne hatte er mit Yukaris Nominierung einen schrecklichen Fehler gemacht, der sie im Nachhinein zwei Dorfbewohner gekostet hatte, aber reichte das aus um ihn an den Galgen zu bringen? Zudem schien er seine Taten zu bereuen, aber das konnte auch durchaus gespielt sein.
Olma? Die alte Dame schien ihm auch immer verwirrter zu werden, fällte aber immer noch kluge Entscheidungen. Im Geiste war sie ihm wahrscheinlich ähnlicher als sonst irgendwer hier im Dorf.
Aurelia? Das arme Mädchen litt wahrscheinlich immer noch unter dem Verlust ihres Vaters. Neuerdings legte sie allerdings zusätzlich zu ihrer Trauer auch eine ungewohnte Aggressivität, insbesondere gegenüber Margery an den Tag. Irgendetwas schien Bithor hier in höchstem Maße suspekt zu sein. Vielleicht war es aber auch nur Ausdruck ihrer Trauer.
Seldara? Sie schien immer recht unentschlossen zu sein, allerdings hielt Bithor dies nicht für ein Anzeichen daüfr, dass sie ein Werwolf wäre. Er schob es vielmehr darauf, dass Seldara noch sehr jung und unentschlossen war und Konflikten aus dem Weg gehen wollte.
Niniel? Der Mönch war Bithor immer unsympathisch gewesen. Insbesondere seitdem er für die Beerdigungen horrende Summen verlangte, hatte er sämtliche Sympathie für ihn verloren. Allerdings war er immer sehr gut mit Vater Nerys befreundet gewesen und hatte sich auch sonst nicht auffällig verhalten. Auch wenn er ihn nicht mochte, so schied er doch als Verdächtiger aus.
Mivey? Der Junge war Bithor höchst suspekt, allerdings konnte er keinen Beweis für seine Schuld finden. Er schien allerdings einen ziemlichen Drang zur Obrigkeit zu haben.
Margery? Die Hauptfrau schien einige Dinge vor den Dorfbewohnern zu verbergen und mehr zu wissen als der Rest. Warum sonst hätte sie schon ziemlich früh Daen für einen Werwolf halten sollen, ohne dass es irgendwelche Hinweise dafür gab. Vielleicht hatte sie ja Kontakt zu irgendwelchen höheren Mächten, die ihr bei der Entscheidung halfen.
Chris, Lumino, Quod, Spitfire, Tarrox oder Lars? Mindestens einer von ihnen musste zu den Wölfen gehören. Sie scherten sich einen Dreck um das Dorf und meldeten sich immer nur dann zu Wort, wenn es unbedingt sein musste. Sie alle schienen etwas vor dem Dorf zu verbergen und sich nur deshalb nicht zu äußern, damit sie in gar keinem Fall gerichtet würden. Einen von ihnen würde Bithor heute nominieren, aber wen?
Langsam schritt Bithor zur Mitte des Dorfplatzes und erhob kraftvoll seine Stimme:
"Wie ihr alle wisst, habe ich in den letzten Tagen immer wieder angedroht, dass es den Schweigern an den Kragen gehen müsse. Dieser Linie bleibe ich treu und verlange deshalb, dass Chris gehängt wird. Mögen im meine kleinen Elfenfreude auf dem Weg zur Hölle begleiten. Muhääh."
Mivey war den ganzen Tag mit der Organisation der Arbeiten am Laden beschäftigt, eine mühselige Arbeit, aber nun waren sie alle fertig sogar das große Extra, das neue Ladenschild.
http://npshare.de/files/f03668ae/ToterWolf.pngAllzweckladen zum toten Wolf
Mivey gefiel es. Es zeigte was allen Werwölfen in diesem Fleckchen Land droht. Wer weiß vielleicht würden die Biester davon Angst bekommen und fliehen.
Nach getaner Arbeit ging Mivey zum Dorfplatz und hörte so lange den anderen zu bis er genung mitbekommen hatte als das er mitreden konnte.
"Wir haben kaum Beweiße, wen wir auch hängen lassen, die Chance ist leider hoch einen Falschen zu erwischen, so müssen wir uns für denjenigen entscheiden der am ehesten Verdächtig ist. Was anderes bleibt uns nicht übrig. Und Bithor hat Recht, wer schweigt und sich nicht daran beteiligt diese Kreaturen zu beseitigen, der macht sich verdächtig. Allerdings können wir nicht mit Sicherheit sagen wer Werwof und wer ein einsamer Geselle ist aber in solchen Zeiten gibt es keine Sicherheit, das ist leider so.
Ich bin für Chris, er war gegen den Tod von Zappy, weil er ein Werwolf ist und seinen Kameraden Schützen wollte, das ist meine Vermutung.
Ich hoffe ich behalte Recht, wenn nicht möge seine Seele in Frieden ruhen.
Gott wird die Seinen zu sich nehmen, so viel lehrte mir Vater Nerys."
Als Olma aufwachte - sie war während Jimmothys Hinrichtung in ihrem Schaukelstuhl eingenickt - merkte sie sofort, dass etwas nicht stimmte. Der wohltuende Geruch frisch gebackenen Brots, den sie zwischen den üblichen Fäkalgerüchen, die auf der Straße vorherrschten, leicht herausriechen konnte, fehlte an diesem Morgen. Und als Olma sich umsah und Margery, Aurelia, Bithor, Raknar und Seldara trauernd und nachdenkend herumstehen sah, wurde der Dorfältesten sofort klar, wen die Werwölfe wohl in der Nacht ermordet hatten.
"Verdammt! Gibt es denn keine Gerechtigkeit mehr in der Welt? Tigreans Brot war das einzige, was zart und weich genug war, dass ich es mit meinen wenigen Zähnen noch essen konnte! Und jetzt ist er tot! Nie wieder werde ich seine Backwaren genießen können, dabei waren sie eine der wenigen Dinge, die ich in meinem hohen Alter noch genießen konnte... Damit ist wirklich auch noch der letzte Grund, warum ich mich noch mit diesem Leben abplage, verschwunden. Was ist bloß aus dieser Welt geworden, wenn eine alte Frau einfach so brutal ihres Bäckers beraubt wird? Aber wenn diese hinterhältige und bösartige Greueltat eines bewirkt hat, dann dass ich noch entschlossener bin, auf meine alten Tage diese Werwölf-Pest auszurotten!"
Olma hatte sich vielleicht mit diesem letzten Satz etwas zu viel vorgenommen, denn kaum hatte sie fertig gesprochen, ergriff sie ein scheußlicher Hustenanfall, den sie erstmal abschütteln musste, bevor sie, sich räuspernd, weiterreden konnte:
"Und damit wären wir auch schon bei den heutigen Anschuldigungen. Ähähähähä...
Raknar ist mir wegen seiner relativ unbegründeten Anklage gegen die arme Yukari immernoch suspekt, obwohl er stark seine Reue ausgedrückt hat. Egal ob er vor oder nach Daen für Zappys Hinichtung plädiert hat, beides kann gegen ihn verwendet werden. Er könnte ein Werwolf sein, weil er als erster die dafür stimmte, einen Werwolf zu opfern, um uns zu täuschen. Oder er könnte ein Werwolf sein, weil er drauf gewartet hat, was Daen, der Oberwerwolf vorhat. Damit sage ich nicht, dass ich Raknar anklage, sondern nur dass alles was gegen ihn spricht auch andersherum gedeutet werden kann.
Bithor spricht mir aus der Seele. Den Schweigsamen muss es langsam an den Kragen gehen, im wahrsten Sinne des Wortes, hähähä. Unter anderem deswegen halte ich ihn nicht für verdächtig. Denn wenn er ein Werwolf wäre, dann würde er nicht so intensiv analysieren wie er es tut. Ein Werwolf würde sich entweder völlig aus dem Meinungsbildungsprozess heraushalten, oder versuchen gezielt den Verdacht auf eine Person zu lenken. Sämtliche Personen gegeneinander abzuwägen und dann doch jemanden zu beschuldigen, der völlig schweigsam ist, so wie Chris, wäre kein logisches Verhalten für einen Werwolf.
Für Margery gilt ähnliches. Sie analysiert viel zu viel um ein Werwolf zu sein. Zu jeder Entscheidung hat sie sich bislang genau geäußert und Gedanken gemacht, selbst bei denen, wo wir Unschuldige hingerichtet haben. Wäre sie ein Werwolf, hätte sie keine Probleme gehabt, sich z.B. zwischen Yukari und Nerys zu entscheiden. Zu guter letzt: Dass sie praktisch Daens Tod verantwortet hat, ist der endgültige Unschuldsbeweis.
Auch wenn ich ihn einmal angeklagt habe, bin ich inzwischen überzeugt, dass
Mivey unschuldig ist. Ich habe mir seine Äußerungen nochmal genau durch den Kopf gehen lassen und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass er einfach nur sehr leicht zu beeinflussen und sehr autoritätsgläubig ist.
Aurelia verhält sich... irrational. Ihre Äußerungen sind immer extrem pathetisch, dass heißt, sie will immer Mitleid, Vertrauen oder sonst irgendetwas in uns erzeugen. Nun ja, sie ist jung - und junge Leute sind ja für solches Verhalten bekannt - aber wir sollten die Kleine im Auge behalten.
Zu den 'Schweigsamen' habe ich mich ja schon zu genüge geäußert - wir sollte unter ihnen ausmisten. Welchen von ihnen wir uns genau zuerst vornehmen sollten, werde ich noch nicht entscheiden.
Hierin überlasse ich die Wahl unserer Haupfrau Margery, deren Gefühl und Verstand ich voll und ganz vertraue - und dass will etwas heißen, denn ich bin keine vertrauensselige Person."
Und damit begann Olma wieder damit, in ihrem Stuhl hin und her und hin und her zu schaukeln.
Nun war es auch Chris zuviel geworden.
Bereits nach der ersten Nacht, nachdem er mit ansehen musste, wie barbarisch und mit welch grausamen Mitteln seine Mitbürger sich gegen sich selbst aufstachelten, brach eine Welt für ihn zusammen.
Er versteckte sich tagelang in seinem Haus. Verbarg sich in vollständiger Isolation und versuchte dem Wahnsinn zu entkommen. Ohne jedoch zu merken, wie er ihm selbst langsam aber sicher verfiel.
Tag für Tag musste er sich die Stimmen von draußen anhören, wie sich sich gegenseitig beschuldigten, beschimpften und verleugneten.
Und in der Nacht hörte er, durch die dünnen Holzwände, wie die Werwölfe sich langsam aber sicher einen Bewohner nach dem anderen holten.
Die tagtägliche Dunkelheit, geparrt mit den Worten und Schreien des Hasses, die von draußen in sein Ohr drangen, lies ihn seinen Verstand verlieren. Und nun sollte der stille Beobachter selbst geopfert werden.
In blinder Wut riss er die Holzbalken, womit er seine Tür verriegelte, weg und trat an die frische Luft, welche für ihn allerdings roch wie Blut und faule Gedärme.
Ohne jeglichen Sinn bei sich zu haben näherte er sich den anderen, schreiend und fluchend.
"aha! Ihr alle! ihr Mörder! Töten tut ihr, einen nach dem anderen, ohne triftige Beweise! Den blanke Wahnsinn hat euch ergriffen, eingenommen, eure Gedanken benebelt und euch zugleich in einen Zustand reiner geistiger Verwirrung gebracht!
Und ich bin Zeuge! Alles hörte ich, ja alles! Jede Nacht und jeden Tag! Ich hörte die Wölfe, wie sie des Nachts miteinander sprachen und Namen nannten, und wisst ihr was? Ihr klingt genau so wie sie!"
Er strich sich mit seinen Händen durch sein langes, zerzaustes Haar und schien immer nervöser zu werden.
"Ihr alle seid Werwölfe! Ihr alle wollt mich töten, aber ihr schafft es nicht bei Nacht! ha! Haha!!"
Er zuckt etwas, schaut sich um und mustert jeden Anwesenden genau.
"Jetzt habt ihr Angst, dass euer Wahnsinn bekannt wird! ihr wollt nicht, dass auch nur einer diees Terror überleben wird!"
Chris wird nervös und schaut sich abermals verwirrt um.
"Du! Ja du, Aurelia! du dreckiger Wolf! Ich habe dich schon mehrmals gehört, bei Tag sowie bei Nacht! Du wirst uns noch alle umbringen! Ganz sicher!"
Er sackt in sich zusammen, hält sich mit seinen Armen umschlossen und fängt an Tränen des Wahnsinns zu weinen.
Kein weiteres Wort ist von ihm zu hören, nur ein leises Lachen...
[ooc: Ja okay, das war wohl mein Todesurteil :D aber ich fands gut.]
Olma hörte, wie die Tür zu Chris' Haus aufgeschlagen wurde und der Einwohner, der sich seit Tagen darin verabrrikadiert hatte, rasend vor Wut herauslief. Sie setzte sich in ihrem Schaukelstuhl auf und reckte ihren Hals um einen besseren Blick auf Chris zu bekommen, der sich mit gejagtem Blick und wilden Haaren direkt vor den anderen Dorfbewohnern hingestellt hatte. Seine wahnsinnige Anklagerede verfolgte Olma lediglich mit mildem Interesse, im Gegensatz zu den anderen Bewohnern, deren Reaktionen von Überraschung bis zu blanker Furcht reichten. Nachdem Chris völlig von Sinnen zusammengebrochen war, krächzte die Dorfälteste den verstörten Dorfbewohnern mit verstecktem Zynismus zu:
"Ähähähähä, ja, hören wir auf den Verrückten! In seinem Wahnsinn hat er uns die Wahrheit offenbart! Lasst uns Aurelia hinrichten!"
Als sich die Zuhörer verblüfft zu ihr umdrehten und Blicke auf sie richteten, die sagten "das kann doch nicht dein Ernst sein", sprach Olma zwinkernd, bevor sie ihr widersprechen konnten:
"Hähähähähä, nein, natürlich nicht! Knüpft den Spinner schon auf, bevor er noch irgendwelchen Schaden anrichtet. Hängt Chris auf und befreit ihn von seiner elenden Existenz."
[Offtopic: Hehehehe, wenn du wüßtest, csg...]
Nun sich zum 2. Mal aus dem Matsch erhoben, starrte sie Chris zornfunkelnd und hasserfüllt an.
"Das sagt der Richtige!" zischte sie. "Der das Bett mit dem Ungeziefer teilt!"
"Wenn, dann hat er den Strick verdient! Chris soll gehängt werden!" kreischte sie zurück und ging weinend, mit gebücktem Gang, zurück in ihr Haus. Das reichte ihr.
Margery musterte Chris, der vollkommen unerwartet aufgetaucht war, lange. Er tat ihr leid... und es war eindeutig schwieriger, sich gegen ihn zu entscheiden, wenn er vor ihr saß. So schnell es ging versuchte sie sich noch einmal einen klaren Kopf zu verschaffen.
"Verdammt..." ,flüsterte die Wirtin. Es gab so viele Hinweise, denen es nachzugehen galt, so viele kleine Verdachte und Unstimmigkeiten. Aber die Zeit rannte ihnen davon, und vor der Nacht musste noch etwas geschehen.
"Ich bin absolut nicht überzeugt. Aber ich kann nicht blindlinks jemand anderen beschuldigen... Es gibt bei uns im Dorf eine Person, die einen Trank besitzt, der uns schützen kann... und ich habe große Angst, dass es eine Person ist, die sich im Hintergrund aufhält. Ich bete, dass es nicht Chris ist, denn dieser soll von seinem Dasein heute erlöst werden..."
(OOC: Ich fand den Post auch gut, hättest ruhig öfter sowas rauslassen können :P)
Spitfire
19.03.2009, 20:41
Spitfire kam wie üblich erst im späteren Verlauf des Tages zur Dorfversammlung.
Er beobachtete von der Ferne wie Chris, der scheinbar vollkommen verrückt war, die anderen beschuldigte Werwölfe zu sein. Sein Reaktion darauf war klar:
"Chris soll gehängt werden!"
Desweiteren bin ich mir aber bei den wenigsten von euch sicher, dass ihr keine Werwölfe seid!
Und Margery: eine Hexe, vermute ich, würde sich nicht in den vollständigne Wahnsinn stürzen, sofern sie uns noch helfen könnte ;).
Lumino war geschockt. Chris war dem Wahnsinn verfallen, und er beschuldigte Aurelia.
Ihm war jetzt klar, dass es sich bei Chris um einen Werwolf handeln musste. Die aggressive Art seines Auftretens, was geradezu animalisch.
„Ihr habt Recht, Chris ist ein Werwolf. Dieses animalisch aggressive aufbäumen um seinem Tod entgegenzuwirken, sowas würde ich nur von einem Werwolf erwarten.
Ich stimme für Chris, er soll heute gehangen werden, zu unseren und zu seinem Besten!“
Während Tarrox noch in seinem Zimmer saß und die Unterlagen über Werwölfe las, hörte er wie drausen die Leute immer lauter wurden. Erst jetzt erkannte er, dass es schon tiefer nachmittag war. Er legte die Unterlagen, die er vom verstorbenen Gelehrtem Ineluki erhielt, zur Seite und ging mit raschen Schritten zum Fenster. Dort angekommen schob er den dunklen Vorhang zur Seite und öffnete das Fenster. Nun konnte er auch vernehmen worüber gesprochen wurde. Es ging um, das nächste Opfer, den Bäcker Trigrean und wer heute sterben sollte.
Gestern hatte er sich noch von der Diskussion enthalten. Der Fall lag so klar vor, dass auch ohne sein Zutun, der Wolf getötet worden währe. Stattdessen zog er sich zurück in sein Zimmer um mit den Unterlagen des Meisters, mehr über Werwölfe zu erfahren. Und obwohl er seit gestern bis jetzt gesucht hatte, konnte er nichts nennendes finden. Und er wusste, jetzt noch weiter zu suchen, wird auch nichts mehr bringen, stattdessen sollte er zum Dorfplatz gehen und schaun was los ist.
Kaum beim Dorfplatz angekommen, hörte er auch schon, wer als nächster gehängt werden sollte. "Chris", erschalte es von allen Seiten. Es hörte sich nicht dannach an, als ob jemand daran Zweifel hätte. So entschied Tarrox es hinzunehmen, er war ech schon zu müde um auch noch einen klaren Gedanken zu fassen. So sagte er laut: "Ich währe auch für Chris. Er war bisher sehr unscheinbar, vieleicht ein wenig zu viel. Wahrscheinlich ist er nicht wortgewannt genug, um sich in die Bevölkerung zu begeben, ohne das seine Worte ihn verraten." Mit diesen Worten ging er wieder zurück zu seinem Haus, um endlich wieder ein wenig Schlaf zu erhalten.
Achadrion
20.03.2009, 05:35
Das Dorf hat entschieden!
Von den 15 Überlebenden haben sich 9 für Chris (csg) entschieden.
csg ist ein Werwolf.
Hier müsste jetzt sein bewegender Sterbepost kommen.... ;)
die Prozedur war kurz und schmerzlos.
Nachdem er auf dem Platz zusammenbrach, war er bereits Mental gebrochen. Er wehrte sich nicht und stammelte nurnoch unsinnige Wortfetzen, wobei er hin und wieder zusammenzuckte.
Er wurde zum Galgen geführt und in wenigen Sekunden war sein Leben erloschen, gänzlich unspektakulär. Nur das immernoch bestehende Grinsen auf seinem Gesicht jagte dem einen oder anderen Dorfbewohner einen kalten Schauer über den Rücken.
Da allerdings die Frage, ob er nun ein Werwolf gewesen sei, noch offen stand, sammelten sich ein paar der übrigen Bewohner um seine alte Holzhütte genau zu untersuchen. Schon an der Eingangstür drang ihnen einschwer zu beschreibender Geruch, bestehend aus Fäulniss und Tod, in die Nasen.
Auf das schlimmste gefasst betraten sie das zweistöckige Gebäude, fanden aber nichts was sie übermäßig überrascht hätten.
eine kleine Schlafecke, überall alte und vergammelte Essensreste auf den Boden - Hier lebte jemand über längere Zeit vollkommen abgeschnitten von der Aussenwelt. Erst das betreten der oberen Etage sollte den Bewohnern ihre Sprache verschlagen.
Es hätte in der Tat an ein Wachsfigurenkabinett erinnern können. Ein krankes, natürlich, wo doch all die Ausstellungsstücke Menschen waren. Manche waren körperlich intakt, anderen fehlten Gliedmaßen, Innereinen oder hatten gar zu viele: Es war eine Art Werkstadt des Todes, in dem Tag für Tag gearbeitet wurde. Nur die schmerzverzerrten Gesichter der Opfer, sofern sie vorhanden waren, zeugten von dem Terror der sich hier über so lange Zeit hatte erstrecken können.
Ohne auch nur ein Wort zu wechseln verliesen die Dorfbewohner das Haus und zündeten es stillschweigend an.
Niemand sprach, während das einsame Haus Feuer spie und in die dunkle Nacht schrie - Stellvertretend für all die Opfer, die hier ihr leben lassen mussten.
Und damit endete das Kapitel, welches später nurnoch als "Werwolf des Wahnsinns" überliefert werden sollte...
[ooc: Oh ja, und jetzt werde ich euch in euren Träumen jagen! >: D]
Das Feuer erhellte die einbrechende Dunkelheit noch lange, und irgendwann, als Margery ihre Augen endlich von den Flammen abwenden konnte, ging sie Richtung Taverne. "Kommt...ich glaube, wir könnten alle einen kräftigen Schluck vertragen." Es war eine seltsame Stimmung, der Erfolg, einen weiteren, offenbar wirklich wahnsinnigen, der Biester gefunden und ausgeschalten zu haben, erfüllte sie mit Freude... Doch die grausame Entdeckung jagte ihnen auch einen Schrecken ein und schockierte sie. "Bald ist es geschafft..." ,sagte die Wirtin in die Leere und machte sich daran, ein paar Fässer für alle zu öffnen, als letzter Beruhigungstrank vor dem Schlafengehen.
Achadrion
20.03.2009, 11:36
Das Feuer flackert hell, als die Sonne den Horizont berührt.
Es ist wieder Nacht - die Zeit der Werwölfe.
Der beissende Gestank von Rauch und brennendem Fleisch stieg Quod in die Nase. Langsam wandte er sich von seiner einfachen Liege auf und trat ans Fenster. Feuer?! Aber es war nicht das gewohnte Lodern des Scheiterhaufen, es schien als würde tatsächlich ein Haus in Flammen stehen. Waren denn jetzt alle verrückt geworden? Ohne gross nachzudenken kleidete er sich schnellsmöglichst an, nahm die Mistgabel in die Hand verliess das Haus und rannte auf die Brandstelle zu. Die frische Luft tat ihm gut und mittlerweilen fühlte er sich auch wieder etwas besser. Die letzten Tage war er teilnahmslos im Bett gelegen, nachdem er sich ab der plötzlich eintretenden Kälte und des Überarbeitens eine Grippe eingefangen hatte. Er stoss gerade zu der Ansammlung von stummen Dorfbewohnern, als die sich von den Überresten von Chris' Haus abwendete. Schnell brachte Quod in Erfahrung, dass er ein Werwolf gewesen war. Er folgte Margery und den anderen in die Taverne, einen guten Schluck hochprozentiges war jetzt genau das Richtige.
"Heda, Wirtin, bring mir ein Glas mit deinem stärksten Schnaps". Unwillkürlich fuhr er zur rechten Hosentasche und stellte beruhigt fest, dass sich der Geldbeutel an seinem zugedachten Platz befand. Er wandte sich an die Person seines Vertrauens, die ihn sicher schnell über die neusten Ereignisse des Dorfes aufklären würde. Es stand tatsächlich Schlechter um sie, als er befürchtet hatte, die Plage war anscheinend immer noch nicht ausgerottet und ein paar weitere Unschuldige waren ihr zum Opfer gefallen. Noch schlimmer war allerdings die Tatsache, dass ihn gewisse Menschen, mit denen er sich früher immer gut verstanden hatte, aufgrund seiner Abwesenheit, bereits unterschoben selbst zu den Biestern zu gehören. Zwar waren nur wenige zugegen, aber nachdem er ein Glas nach dem anderen geleert hatte, erhob Quod schliesslich seine Stimme, so dass ihn alle Umstehenden verstehen konnten.
"Es sind harte Zeiten, das ist selbst einem einfachen Bauern wie mir klar. Wie ich soeben erfahren habe, habt ihr mit Jimmothy und Chris zwei Werwölfe ihre gerechte Bestimmung zuführen können, die sich wohl aus diesem Grund bedeckt und unauffällig verhalten haben, um sicherlich keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Aber bedenkt bitte, dass ich schon immer der schweigsameren Sorte von Menschen angehört habe. Selten habe ich mein Wort in einer grösseren Menschenmasse erhoben, oft habe ich das Gespräch unter vier Augen vorgezogen und auch bewusst gesucht. All jene, die den guten Tigeran verdächtigt haben, haben ja gesehen, das er schlussendlich unschuldig war. Er ist nicht durch euer Zutun gestorben und ihr, bzw. wir," - hier brach Quod kurz ab und betonnte noch einmal kurz und kräftig das wir, "wir haben gute Arbeit geleistet in den letzten beiden Tagen, in denen wir die Richtigen zur Strecke gebracht haben, aber gerade im Augenblick des Sieges sollten wir uns jetzt nicht vorschnell von waagen Vermutungen leiten lassen und genau abwägen, wen wir als nächstes den Strick um den Hals legen.
Unbefriedigt, nicht alles gesagt zu haben, was er sich vorgenommen hatte, verliess Quod die Taverne und machte sich auf zu seinem Haus, wo er sich in sein Bett legte und noch lange ins Leere starrte.
In dieser Nacht hatte sich Olma wieder in ihre Hütte zurückgezogen, um sich nach den turbulenten Ereignissen des Abends - die Diskussionen über Schuld und Unschuld, Chris' Geständnis, seine Hinrichtung, die grausamen Entdeckungen in seinem Haus - etwas Ruhe zu gönnen. Diese ganze Werwolf-Angelegenheit war ohne Zweifel die gefährlichste und nervenaufreibendste Situation, in der sie sich in ihrem langen Leben befunden hatte. Auch wenn es ihr dank Altersweisheit und einem von Natur aus ruhigen Gemüt möglich gewesen war, einen klaren Kopf zu bewahren, spürte Olma die Anspannung und den Stress, die der tägliche Kampf ums Überleben verursachte, langsam aber sicher in ihren alten Knochen.
Nachdenklich saß die Dorfälteste in ihrem Schaukelstuhl, den sie so selten wie möglich verließ, und starrte in die Flammen, die in ihrem Kamin loderten. Hin und her wankte der Schaukelstuhl auf seinen Kufen, in einem stetigen Rythmus ohne Rücksicht auf die verstreichende Zeit, wie das Pendel in der alten Standuhr, welche an der Wand neben dem Kamin stand, während Olmas Blick unbeweglich und starr auf der leuchtenden Feuersglut ruhte.
So vergingen einige Stunden, in denen draußen der verhängnisvolle Mond, dieser blasse Katalysator des Verderbens, die Wolken vertrieb und immer höher am Firmament hinaufkletterte, als wollte er eine bessere Sicht bekommen auf den Mord, den seine haarigen Diener in dieser Nacht anrichten würden.
Ein leises Geräusch erweckte Olma aus ihrer Trance. Noch immer züngelten die Flammen im Kamin und wärmten die trockene Luft in der Hütte. Sie hatte eine Eingebung. Plötzlich erwachte die alte Frau aus ihrer starren Versteinerung und erhob sich mit unerwarteter Agilität aus ihrem Schaukelstuhl. Dieser erhielt durch ihr Aufstehen einen unwillkürlichen Anstoß. Während der Stuhl wie aus eigener Überzeugung wieder hin und her zu schaukeln begann, lief Olma langsam und auf ihren hölzernen Gehstock gestützt zu ihrem Kleiderschrank hinüber. Dieser ragte wie ein deckenhoher Monolith aus über die Jahre geschwärztem Eichenholz über der gebeugten alten Frau. Sie lehnte den knorrigen Gehstock gegen die Wand. Mit einem groben Eisenschlüssel, den sie aus ihrer Jackentasche zog, entriegelte Olma die schwere Schranktür, die dann auf gut geölten Scharnieren leiste aufschwang.
Mit geschickten Fingern streifte Olma einige Schichten Blusen und Schals beiseite, bis sie eine schwere runde Form, die unter einem Kleiderhaufen auf dem mittleren Regal in den Schatten geruht hatte, enthüllte. Nach einem kurzen Zögern ergriff Olma die Form mit beiden Händen und hob sie langsam aus dem Kleiderschrank heraus und zog sie an sich. Im fahlen Mondlicht, welches durch ein Fenster ins Haus fiel, erleuchtete die Kristallglas-Kugel mit einem milchigen weißen Schein.
Vorsichtig, als hielte sie ein neugeborenes Kind in Händen, trug die Dorfälteste ihren uralten Schatz zurück zum Kamin.
Still betrachtete Olma die Sphäre im roten Licht des Kaminfeuers. Verzerrt tanzten die glühenden Feuerzungen in der Glaskugel und füllten sie mit Rauch. Immer dichter wurde der weiß-graue Feuernebel im Inneren, bis die Flammen nicht mehr zu sehen waren und die Kugel völlig opak geworden war. Olma, die Seherin, holte mit ihren alten Lungen tief Atem und konzentrierte sich...
Der Rauch in der Kristallkugel begann sich, wie von einem unsichtbaren mentalen Kochlöffel umgerührt, zu drehen. Langsam aber sicher wirbelte der Nebel immer schneller, als wäre die Kugel eine Badewanne, in der jemand den Stöpsel rausgezogen hatte, bis er sich endlich lichtete und ein Bild preisgab. In der Glaskugel erschien das Abbild einer Geburtstagstorte, so perfekt in ihrer Komposition, ihrer Aufschichtung, ihrer Glasur, den symmetrisch angeordneten Kerzen, dass sie glatt von Tigrean hätte stammen können...
Nein, ich will nicht wissen, dass Mivey heute Geburtstag hat... Dachte Olma und schloss die Augen, um ihre Konzentration erneut zu sammeln. Dann richtete sie ihren Blick wieder in die mysteriöse Tiefe der Kristallkugel. Die Vision der Torte verblasste und aus dem metaphysischen Nebel ging ein anderes Scheinbild hervor, welches einige Sekunden lang lebensecht im Kugelinneren erschien, bei dessen Anblick Olma eine Augenbraue hochzog - und dann abrupt die Kugel fallen ließ. Mit einem dumpfen Knall schlug die massive Glassphäre auf dem Holzboden auf und rollte einige Meter in Richtung der Haustür... Und prallte mit einem weiteren dumpfen Knall von der Haustür ab, als diese genau in dem Moment leise von außen geöffnet wurde.
Olma drehte sich nicht um, als sie das Geräusch hörte. Auch nicht, als die dunkle Silhouette einer hünenhaften Figur vom Mondlicht von hinten beleuchtet auf übergroßen Wolfstatzen in die Hütte trat.
"Hähähähähä..." lachte die alte Seherin leise zu sich selbst, darüber, dass sie außgerechnet ihren eigenen Tod als letztes in ihrer Kristallkugel gesehen hatte - und dass die Werwölfe an ihr zumindest kein Festmahl finden würden. Sie fürchtete den Tod schon lange nicht mehr, oder hatte sich über die letzten 20 Jahre zumindest so sehr an die Furcht gewöhnt, dass sie sie nicht mehr spürte. Als der riesiege Werwolf voller Blutlust die paar Meter zwischen der Eingangstür und der Stelle, an der Olma still und gelassen stand, binnen Bruchteilen einer Sekunde mit einem gewaltigen Sprung überquerte, sah Olma ein letztes Mal in Richtung des Kamins, in dem die ausgebrannte Glut nur noch schwach glimmte. Dann streckte die Bestie sie mit einem einzigen Prankenhieb nieder, und die dünne Gestalt der Dorfältesten brach in sich zusammen.
Und wie von Geisterhand schaukelte der Schaukelstuhl weiter...
Und somit bricht der nächste Morgen an.
Doch das Dorf hat einen schweren Verlust zu beklagen:
Olma, die Seherin, ist tot!
So verschlafen wie eigentlich immer, stieg Auratus aus dem Bett und zog sich an, um am Morgen bei der alten Olma etwas zu Essen vorbeizubringen.
Liebevoll füllte sie den Korb und ging langsam hinaus.
"Olma?" fragte sie leise, als sie vor der Haustür stand und anklopfte.
Niemand antwortete, die Tür hing auch so merkwürdig schief in den Angeln...
Auratus vernahm einen leichten Geruch von Blut, ihr wurde schon wieder schlecht...
Buchstäblich mit der Tür ins Haus fallend lag sie nun da und war (wieder einmal) ohnmächtig.
Gähnend richtete sich Seldara in ihrem Bett auf.
Wen es wohl dieses Mal erwischt hat? Merkwürdig, dass es noch kein Geschrei, Diskussieren oder Glockenläuten gab... Vielleicht sollte ich mich einmal umsehen.
Sie zog sich etwas an und trat an die frische Morgenluft hinaus. Als sie am Dorfplatz ankam, war noch niemand zu sehen, und alle Türen schienen verriegelt zu sein. Sie lief zu jedem Haus und klopfte an. Oftmals erhielt sie nur ein müdes Brummen als Antwort, manchmal aber wurde sie auch freundlich gegrüßt.
Seltsam, das waren doch jetzt alle Anwohner, oder habe ich jemanden vergessen? In Gedanken ging sie die Namen durch. Hm, Olma und Auratus habe ich wohl übersehen.
An Auratus' Haus erhielt sie keine Antwort und spähte durch ein Fenster hinein. Es schien niemand anwesend zu sein. Grübelnd lief sie weiter zu Olmas Haus, und bereits von weitem war zu sehen, dass die Tür offen stand.
Oh nein... nicht die Dorfälteste Olma...
Sie trat näher und sah verwirrt, dass Auratus auf der Türschwelle lag, neben sich einen gefüllten Frühstückskorb. Vorsichtig trat sie ein und sah sich um. Der Geruch von Blut lag in der Luft. Sich umsehend erblickte sie Olma, die gebrochen neben ihrem Schaukelstuhl lag, der bei genauerem Hinsehen sich noch zu bewegen schien, und genau dieser Anblick brannte sich in ihrem Kopf fest. Schreiend rannte sie zum Dorfplatz zurück und läutete wie eine Verrückte die Glocke, dass der Lärm noch im ganzen Dorf zu hören war:
"Olma ist tot! Olma, die Dorfälteste ist von den Werwölfen umgebracht worden!"
Als die ersten verschlafenen Dorfbewohner eintrafen, pickte sie sich zwei Männer heraus, die sie bat, Auratus in ihr Haus zu tragen. Die Arme scheint in letzter Zeit sehr mit den Nerven am Ende zu sein, dachte sie bei sich.
Nachdem Auratus wieder in ihrem Bett lag, in dem sie sich hoffentlich bald von ihrem Ohnmachtsanfall erholen würde, kehrte Seldara zur Glocke zurück und begann erneut zu läuten, bis wirklich jeder anwesend zu sein schien. Danach berichtete sie, was sie gesehen hatte, und wartete darauf, dass die anderen etwas sagten.
Es war ruhig,viel zu ruhig. War wieder etwas geschehen?
Mivey zog sich an und ging aus dem Haus und sah bereits eine Schar von Menschen... an Olmas Haus. "Sie haben doch nicht...", murmelte Mivey doch dann als er näher kam sah er ihren Leichnahm. Kurz darauf hörte er auch Seldaras Stimme und die Glocke die das was er nun sah ins ganze Dorf rief.
Kurz darauf war das ganze Dorf, wie die Tage zuvor und vermutlich auch noch die nächste Zeit, im Dorfplatz versammelt.Er ging zur Mitte des Dorfplatzes, wo eine natürliche Erhebung war, so das alle in der Menge ihn sehen konnten und sprach:
"Diese verdammten Biester haben wieder einen von uns erwischt. Es war Olma, doch hat man in Olmas Haus eine seltsame Kugel unbekannten Ursprungs gefunden, vielleicht war sie mit dem Teufel im Bunde, dann wäre ihr Tod kein Verlust, aber vielleicht hatte sie auch durch göttliches Wirken die Gabe Dinge zu sehen, dann wäre es ein schwerer Verlust.
Nichtsdestotrotz bedeutet dies das weiterhin Werwölfe unter uns sind und dadurch das nur noch so wenige lebende Mitglieder im Dorf sind ist eigentlich fast jeder ein potentieller Werwolf, auch ich. Das einzige was uns übrig bleibt ist den Verdächstigsten zu hängen, was anderes können wir garnicht machen. Und was andere verdächtig macht sind begründete Beschuldigungen, also hat jemand hier eine begründetete Beschuldigung gegen einen im Dorf?"
Ein Getuschel breitete sich unter der Menge aus und verdächtige Blicke wurden ausgetauscht, vllt war es nicht schlau gewesen es so zu sagen aber in Miveys Augen war das nunmal die Wahrheit und musste deswegen gesagt werden.
"Wenn sie wirklich die göttliche Gabe hatte, Dinge zu sehen, dann sollten wir uns erinnern, wen sie angeklagt hat - und da fiel der Name Mivey. Allerdings gibt es da noch ein Problem: Wenn sie wirklich wusste, dass er ein Werwolf ist, und es nicht nur ein Bauchgefühl war - warum sollte Mivey uns dann darauf aufmerksam machen, dass Olma diese Gabe hatte?"
Er schüttelte den Kopf.
"Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht mehr, was ich noch glauben soll."
Margery hatte die Nachricht erst jetzt vernommen. Sie schlief in letzter Zeit schlecht, und träumte dauernd von den vergangenen Ereignissen, so dass sie inzwischen immer schwerer aus dem Bett kam.
Die alte Olma hatte es also erwischt... was für Biester machten nicht einmal vor einer uralten Dame halt? Fassungslos schüttelte die Wirtin den Kopf, dann trat sie zu Mivey.
"Mivey, du hast vollkommen recht. Vielleicht stimme ich dir das erste Mal seit langem zu..." ,sagte sie mit einem Augenzwinkern. "Aber inzwischen haben wir uns alle so zurück gezogen, dass Verdächtigungen schwierig sind." Margery ging ein paar Schritte, um ihre Gedanken zu ordnen und richtig formulieren zu können, was sie dachte.
"Offenbar sind die Werwölfe allesamt recht klug. Sie täuschen uns dauernd, sie haben es durch ihre Intrigen sogar geschafft, dass Ineluki sich selbst aus dem Weg räumt..." Bei dem Gedanken daran seufzte sie laut. "Die Frage ist, ob es ihnen zuzutrauen wäre, selbst im Angesicht des Todes noch eine Täuschung zu vollbringen..." Die Wirtin warf einen Seitenblick in die Richtung, in der Aurelias Haus lag. Das Mädchen tat ihr furchtbar leid, und dennoch musste sie sagen, was für Gedanken sie sich gemacht hatte.
"Chris hat Aurelia beschuldigt, und wusste wohl genau, dass wir ihn hängen würden. Die Frage, die sich mir stellt, ist nun folgende:
Können wir annehmen, dass er sie erwähnt hat, einfach nur weil er auf einen Umschwung hoffte, so dass wir doch eine Dorfbewohnerin hängen? Ich denke nicht. Es gibt in meinen Augen zwei Möglichkeiten:
1.: Chris hat sie genannt, weil er wusste, dass er bald als Werwolf enttarnt werden würde. Wenn er sie nun nennt, würden wir annehmen, dass sie unschuldig ist, da er ja nie einen Seinesgleichen anprangenr würde.
2.: Chris hat gehofft, wir würden um ein paar Ecken denken und auf ersteren Schluss kommen. Dann hätte er den Verdacht geschickt auf sie gelenkt, obwohl sie Dorfbewohnerin ist."
Die Wirtin machte eine kleine Pause und sah, ob sie alle verstanden hatten, was sie meinte. "Es ist wirklich verzwickt... was meint ihr dazu? Was gibt es sonst für Punkte die für oder gegen Aurelia sprechen?"
Sie hoffte, jemand würde etwas sagen. Sie selbst war inzwischen viel vorsichtiger mit ihren Anschuldigungen geworden, vorher war ihr nie bewusst gewesen, was es hieß, jemand unschuldigen zu Unrecht einfach hängen zu lassen... Aber jetzt, nach allem was passiert war...nachdem sie nun diese Träume hatte... Doch irgendwo musste man anfangen, um die letzten der Wölfe auch noch zu erwischen.
Margery wandte sich zuletzt noch an Raknar: "Olma hat gerade zuletzt davon gesprochen, dass sie Mivey nicht mehr als schuldig ansieht. Erinnere dich an das Letzte, was die Alte gesagt hat. Ich persönlich würde mich gegen eine Hängung von Mivey aussprechen."
Raknar versuchte sich zu erinnern, was die Alte zuletzt gesagt hatte. Dann nickte er.
"Du hast Recht, Margery. Ich muss es wohl vergessen haben."
Er wandte sich Mivey zu.
"Es tut mir leid, mein Gedächtnis hat mir wohl einen Streich gespielt. Meine Anschuldigung ist damit nichtig."
Dann wandte er sich wieder an Margery: "Was Aurelia angeht: Ich bin mir ebenfals überhaupt nicht sicher. Einerseits stimmt das, was du gesagt hast, zum Anderen müssen wir bedenken, dass ihr Vater auch ein Werwolf war, und wir wissen nicht, ob diese Sache vererbt wird. Wenn doch nur Ineluki hier wäre - der könnte uns dabei sicher helfen."
Seldara lauschte Margerys Rede sehr aufmerksam, bevor sie sich an sie wandte:
"Margery, ich hoffe, ich konnte deinen Gedankengang richtig nachvollziehen. Du sagst, dass Chris gehofft hat, unsere Aufmerksamkeit entweder gezielt auf Auratus zu lenken oder sie von ihr wegzulenken. Es klingt sehr verwirrend, aber irgendwie scheint es möglich zu sein.
Allerdings war Chris bereits dem Wahnsinn verfallen, soweit ich das beurteilen kann. Er war entweder ein ausgesprochen guter Schauspieler und Lügner, oder er redete einfach nur wirr. Wir können auch die letzte Möglichkeit nicht ausschließen.
Vielleicht sollten wir Auratus selbst fragen, sobald sie wieder zu sich gekommen ist. Natürlich könnte sie uns anlügen, um sich selbst zu retten, aber jeder sollte zumindest die Chance bekommen, sich zu verteidigen. Falls sie vor der Nacht nicht mehr aufwacht, könnten wir uns auf andere Meinungen oder Berichte verlassen."
[(OOC: Auratus, wie nennst du dich jetzt eigentlich? Du selbst schreibst ja Auratus, oder heißt deine Figur doch Aurelia? Ich bin grade etwas verwirrt...)]
Bithor wurde wieder einmal von der Unruhe geweckt, die an diesem Morgen im Dorf herrschte. Die Bestien mussten wieder einmal zugeschlagen haben. Aber wer war das Opfer? Langsam erhob sich Bithor aus seinem Bett und marschierte auf seinen Stab gestützt zum Dorfplatz und versuchte die Richtung auszumachen, aus der das Getuschel stammte. Ein Schrecken durchfuhr ihn, als er sie endlich identifiziert hatte. Die Bestien hatten doch nicht etwa ...
Eiligen Schrittes wandte sich Bithor dem Pfad zu Olmas Haus zu. Die Stimmen wurden lauter und in ihm wuchs die innere Verzweiflung. Die Bestien hatten es tatsächlich fertig gebracht, die Dorfälteste Olma zu ermorden. Kalte Wut wuchs in ihm. Nicht einmal vor dem Alter hatten die Bestien jetzt noch Respekt. Bithor hatte Olma gekannt seitdem er ein kleines Kind war. Früher hatte er sie sogar als "Oma" angesprochen. Salzige Tränen flossen seine Wangen herunter. Olma war tatsächlich das letzte Überbleibsel seiner Kindheit gewesen. Er würde sie definitiv vermissen. Schlagartig wurde ihm allerdings auch bewusst, dass er nun das älteste Mitglied der Dorfgemeinschaft war. Hoffentlich würde niemand auf die Idee kommen und ihn nach weisen Ratschlägen fragen. Dafür war er vielleicht die denkbar unpassendste Person und Olma konnte er eh nicht ersetzen.
Durch den grauen Schleier schnappte Bithor jedoch den Begriff "seltsame Kugel" auf. Angestrengt dachte er nach. Irgendwo hatte er schon einmal etwas davon gehört. Aber wo nur? Plötzlich fiel es ihm wieder ein und er ehob seine Stimme:
"Mivey, womit wir es hier zu tun haben, ist kein Teufelswerk. Nein, vielmehr handelt es sich um eine Tradition, die lange vor deiner Zeit und lange bevor Leute wie Vater Nerys oder Niniel in diese Gegend kamen, praktiziert wurde. Es handelt sich dabei, um eine Überbleibsel der alten Religion, die einst sehr mächtig in dieser Gegend war. Heute künden nur noch die Sagas von dieser Tradition und nur noch wenige Menschen sind in der Lage die alten Bräuche korrekt auszuüben.
So wie du das Objekt beschreibst, muss es sich dabei um eine der legendären Göttinnenkugeln handeln, die angeblich alle zerstört wurden. Es wundert mich, dass es tatsächlich immer noch eine davon gibt, aber es passt zu Olma, dass sie die Hüterin eines solch großen Schatzes war. In Verbindung mit den alten Traditionen ermöglicht sie nämlich, die wahre Identität einer Person zu erfahren. Leider wird sie ihre Tradtion nun nicht mehr an die nächste Generation weitergeben können."
Behutsam hob Bithor die Kugel auf und nahm sie an sich.
"Bei mir wird sie wohl am besten aufgehoben sein. Es ist gut, dass Niniel gerade auf Reisen ist. Er würde diesen Gegenstand wahrscheinlich lieber gestern als heute zerstört sehen."
Noch einmal musste er sich beim Gedanken an die tote Olma eine Träne wegdrücken. Blinde Wut erfasste ihn, als er an die Bestien dachte. Rasch drehte er sich zu der ohnmächtigen Aurelia um, wies mit dem Stab auf sie und begann zum Dorf zu sprechen:
"Nun aber zu dir, Aurelia! Wie aus meinen Beschreibungen hervorgeht, müsste dir klar sein, dass Olma über das zweite Gesicht verfügte. Erinnern wir uns einmal an Olmas letzte Aussagen, als wir alle zusammen saßen und diskutierten, wer ein Werwolf sein könnte. Olma hat damals eindeutig darauf hingeweisen, dass wir Aurelia im Auge behalten sollten.
Wisst ihr, was ich vermute? Ich glaube, dass Aurelia uns die ganze Zeit etwas vorgespielt hast. Oh ja, sie hat die Rolle überzeugend gespielt, um uns alle in Sicherheit zu wiegen. Aber zieht man Olmas Fähigkeiten in Betracht, so bin ich der festen Überzeugung, dass sie eine der Bestien ist!"
Mit diesen Worten streckte Bithor die Kugel demonstrativ mit beiden Händen in die Luft und ließ sie in der Sonne glänzen.
Mit einem unguten Gefühl und einer Seldara, die an ihrer Seite wachte, öffnete sie ihre Augen.
"Olma...tot...alles...Blut..." murmelte sie vor sich hin, Bithors Rede hatte sie verschlafen und sah sich müde um.
Alle sahen sie so komisch an, Aurelia wurde ganz heiß und ihr Herz raste.
"Was schaut ihr mich so an? Denkt ihr etwa, dass ich Olma...?" stotterte sie und riss die Augen auf.
"Ich...kann doch keinem...was zuleide tun... Habe ihr...doch nur...Frühstück bringen...wollen..." schluchzte sie, die Tränen kullerten über ihre Wangen.
Aurelia, die inzwischen wieder aus ihrer Ohnmacht erwacht war, sah so aus, als würde sie jeden Moment wieder zusammenbrechen, weshalb Seldara versuchte, sie ein wenig zu beruhigen:
"Ganz ruhig, Aurelia, noch ist ja nicht aller Tage Abend. Jetzt beruhige dich doch erst einmal, und erzähle uns dann, was du gesehen hast und was du weißt. Bisher sprechen wir ja alle nur vage Vermutungen aus, und selbst wenn die anderen dir nicht glauben, würde ich persönlich sehr gerne hören, was du zu sagen hast."
Gedanklich fügte sie noch hinzu: Auch, wenn du mich möglicherweise nach Strich und Faden anlügen könntest. Aber da bisher noch nichts bewiesen ist, musst du allein schon der Fairness halber angehört werden, für den Fall, dass du doch nur eine Dorfbewohnerin bist.
"Wie wäre es wenn wir die erfolgreiche Strategie vom Vortag weiterführen, die Stillen zu Rede und Antwort zwingen? Wenn es bei einem geklappt hat wieso dann nicht nocheinmal? Wer sich nicht an der Diskussion beteilgt muss einer von ihnen sein."
Dann fiel sein Auge Blick auf Aurelia. Er holte es zurück und stecke es zurück in seine Augenhöhle.
Sie hatte schon einiges durchmachen müssen. Sie hatte rausgefunden das ihr Vater ein Werwolf ist, und nun musste sich auch eine alte tote stinkende Frau anfassen. Armes Ding.
Aber wer weiß vielleicht ist das auch nur Fassade. Gut möglich das sie hinter dieser Maske eine skruplose Mörderin ist, die Menschenfleisch begehrt. In Zeiten wie diesen kann man niemandem trauen, auch nicht den angeblich Schwachen.
Und wenn Olma tatsächlich sie verdächtig hat, hat das sehr große Bedeutung, wobei sie Aurelia niemals direkt beschuldigt hat, das war schon seltsam
Dennoch sind die "Einsiedler" im Dorf um einiges verdächtiger, als dieses unscheinbare Ding. Zumindest bis sich der Verdacht erhärtet.
„Aurelia…die kleine zarte Aurelia. Ihr wolltet Olma also Frühstück bringen? Was wolltet ihr der guten denn bringen? Etwas was ihr in der Nacht aus ihr herausgebissen habt?
Gebt es doch zu, ihr seid durch euren Vater infiziert! Die schiefen Blicke, die stillen Verdächtigungen, sie machten euch wahnsinnig, man kam eurer wahren Erscheinung näher. Doch ihr konntet immer wieder durch eure Schauspielerei von euch ablenken. Aber dann hat euch Olma verdächtigt, die Dorfälteste, die einzige Frau die man nicht täuschen konnte. Sie kam euch zu nahe.
In dieser Nacht seid ihr dann zu ihr gegangen, habt sie gerissen und heute Morgen seid ihr an den Ort eures Verbrechens zurückgekehrt, vielleicht aus Reue? Oder vielleicht weil ihr ein perverses Vergnügen beim Anblick vom Blut empfindet? Gebt es zu, ihr spielt uns doch nur alles vor!
Ich beschuldige dich des Mordes an Olma, ich beschuldige dich ein Werwolf zu sein!“
Lumino wandte sich der Menge zu
„Aurelia muss gehangen werden!“
Lumino ging nun auf Mivey zu um ein Gespräch unter 4 Augen zu suchen.
"Wieso die Leute töten die nichts sagen, wenn wir doch eine schwerwiegende Vermutung haben, dass Aurelia ein Werwolf ist? Ich halte es für sinnvoller sie zu hängen, anstatt irgendjemanden der sich verängstigt im Hintergrund hält. Diese Methode sollten wir anwenden wenn wir keine Beweise habe. Ich halte es immer noch für ein Wunder, dass wir mit Chris tatsächlich eines dieser Scheißviecher erwischt haben. Doch wir können uns nicht immer auf dieses Glück verlassen."
Obwohl Quod Miveys Seitenhieb auf ihn selbst zu verstehen wusste, schritt er ersteinmal nicht ein. Still hatte er sich unter die Anwesenden gemischt. Wichtig war es für ihn in erster Linie Präsenz zu zeigen, vorschnelles Handeln hielt er weiterhin für verfehlt. Der Tod der alten Frau bedrückte ihn nicht so stark, wie er es wohl sollte. Zuviel war in den letzten Tagen vorgefallen, langsam schien es zu einer traurigen Gewohnheit zu werden, dass die Biester sich jede Nacht einen Unschuldigen holten. In erster Linie war jetzt das eigenes Überleben sein wichtigstes Ziel.
Beiläufig schnappte er Luminos Worte auf. Er musste ihm zustimmen.
"Mein verehrter Mivey, Eure Absichten in Ehren, nur an was wollt ihr das festmachen. Nur weil sich jemand nicht an einer durchaus überlebenswichtigen Diskussion beteiligt, ist er in Euren Augen also schon ein Werwolf und damit ein Todgeweihter? Denkt doch ein wenig weiter. Es gibt viele Gründe für ein Nichterscheinen. Es kann die panische Angst sein, sich selbst verdächtig zu machen und/oder den Werwölfen zum Opfer zu fallen, obwohl man sich nichts zu Schulden hat kommen lassen und vollkommen Frei von jeglicher Sünde ist. Aber das weiss natürlich nur jeder für sich selbst. Auch ich bin mir ja nicht sicher, ob sich jetzt nicht sogar unter den hier Versammelten eines dieser grauenvollen Geschöpfe aufhält. Es kann auch was ganz anderes sein, wie das Verrichten von profanen Arbeiten. Ja, ich halte es auch für bedenklich, wenn man sich Tagelang in seinem Haus verschanzt, und ihr, äh wir, hatten Glück die letzten beiden Tagen. Aber dieses Glück wird auch endlich sein und nicht ewig halten. Was ist, wenn wir einen Unschuldigen treffen, dessen einziges Verbrechen es war zu Schweigen? Auch ich halte es im Moment noch etwas verfrüht, Anschuldigungen gegen Aurelia auszusprechen. Aber hier haben wir im Moment wenigstens so etwas wie Anhaltspunkte und die müssten wir bei Anderen erst noch Suchen und vor allem Finden.
Bald musste wieder entschieden werden wen sie diesesmal hängen, bevor wieder die nacht beginnt und die Werwölfe vom Düsterwald in das unschuldige Dorf eindringen und blutig morden, bis die grellen Strahlen der Sonne diese Kreaturen der Hölle wieder dazu zwingen im Dunkel Schutz zu suchen und sich unter den Menschen vom Dorf zu verstecken. Doch nur durch die Exekution jedes einzelnen Werwolfes kann Abhilfe geschaffen werden, das war die einzige Möglichkeit das nicht die Werwölfe die Oberhand gewinnen und uns vernichten.
"Wie die Tage zuvor so ist auch dieses Mal die Entscheidung schwer. Ich gehe sogar soweit zu sagen: zu schwer. Deswegen vertraue ich auf jemanden dessen Aufgabe hier im Dorf nur auf Vertrauen beruht: Die Hauptfrau. ( ooc: hört sich wirklich blöd an, hauptfrau...)
Ich gebe zu, anfangs war ich zumeist gegen ihre Entscheidungen und Schlussfolgerungen, doch ich muss dennoch zugeben bisher hat sie meistens ein glückliches Händchen erwiesen.
Deswegen bin ich dafür das meine Stimme für diegleiche Person ist für die sich auch unsere Hauptfrau, Margery entschieden hat" (ooc: dürfte bei der auzählung kein problem sein, denk ich)
Dann wartete er wie sich die anderen entscheiden würden, denn die Dämmerung hatte bereits begonnen und er hatte wirklich kein Lust in der Kälte der Nacht darauf zu warten das irgendein Werwolf gehängt wird.
Mehrere Stunden lang hatte Stille im Dorf geherrscht, bis schließlich Mivey verkündete, dass er sich der Entscheidung der Hauptfrau Margery anschließen würde. Seldara wollte nun verhindern, dass erneut die Ruhe einkehrte, denn Mivey hatte recht - die Dunkelheit nahte, und ihnen rann die Zeit davon...
"Ich schließe mich Mivey an. Bei den bisherigen Abstimmungen habe ich mich mehrmals enthalten, da ich es nicht über mich brachte, jemanden ohne eine zumindest gute Beweislage an den Galgen zu wünschen. Jetzt versuche ich, mich nicht durch weitere Enthaltungen verdächtig zu machen, und vertraue sozusagen blind dem Urteil unserer Hauptfrau Margery. Derjenige, den sie als Schuldigen erwählt, der soll heute auch nach meinem Willen am Galgen baumeln. Auch, wenn für mich immernoch nicht genug Indizien, Beweise oder Hinweise vorliegen, um jemanden konkret anzuklagen."
Mit einem kurzen Seufzer verstummte sie wieder, in der Hoffnung, richtig gehandelt zu haben.
Deswegen bin ich dafür das meine Stimme für diegleiche Person ist für die sich auch unsere Hauptfrau, Margery entschieden hat" (ooc: dürfte bei der auzählung kein problem sein, denk ich)
... vertraue sozusagen blind dem Urteil unserer Hauptfrau Margery. Derjenige, den sie als Schuldigen erwählt, der soll heute auch nach meinem Willen am Galgen baumeln.
Nun, ein direktes Problem bei der Auszählung gibt es nicht, wenn Margery sich für noch jemanden entscheidet.
Aber besonders prickelnd, finde ich es trotzdem nicht, da ihr somit die ganze "Schuld" auf ihre Schultern legt und selbst fein raus seid. Ich finde es schon ein wenig schade, um nicht fast zu sagen "feige", keine eigene Meinung zu haben.Aber Hauptsache, ihr seid nicht diejenigen, die als erstes mit dem Finger auf jemanden zeigen :rolleyes: Sorry, soll kein Angriff und auch keine Beleidigung sein, aber ein wenig nervt es schon.
Bithor saß wieder grübelnd auf seinem Stein und dachte über die Geschehnisse und Argumentationen der anderen nach. Auch er war der festen Überzeugung, dass Aurelia etwas zu verbergen hatte, aber zunehmend zerfraß ihn der Zweifel an seiner Argumentation von heute Morgen. Hatte er vielleicht vorschnell auf den Tod eines geliebten Menschen reagiert oder hatte er die Zeichen eventuell falsch gedeutet? Schwer atmend, zermaterte er sich das Gehirn.
In Gedanken versunken schnappte er einige Fetzen der Reden Luminos und Quods auf. Wie die Geier stürzten sie sich auf Aurelia und argumentierten gegen das, was Bithor die letzten Tage gepredigt hatte. Beide hatten sich immer seltsam zurückgehalten, stürzten sich aber jetzt beinahe aggressiv auf ein mögliches Opfer. Sollte etwa die Möglichkeit bestehen, dass sie zu den Bestien gehörten? Sie kamen ihm jedenfalls sehr verdächtig vor.
"Vielleicht habe ich heute Morgen etwas vorschnell gehandelt. Meine Gedanken waren noch bei der armen Olma als ich meinen Verdacht äußerte. Mittlerweile zweifele ich wieder ein wenig an dieser Entscheidung. Von daher stimme ich für Lars. Seitdem er erfolglos versuchte Hauptmann zu werden, hat ihn niemand mehr im Dorf gesehen. Da niemand seine Leiche gefunden hat. Muss er noch leben. Die Frage ist nur: Als was? Wahrscheinlich hockt er nachts mit den anderen Bestien zusammen im Wald und zernagt die Knochen unserer Freunde. Lasst uns dem ein Ende machen und ihn von seinem elenden Dasein erlösen. Muhääh."
Margery hasste diese Momente, in denen alle plötzlich vor Einbruch der Dunkelheit mit neuen Argumenten kamen, die sie sich alle durch den Kopf gehen lassen musste. Ihre Meinung hatte sich schon gebildet, und nun kam dieser alte Kauz und schlug eine vollkommen andere Richtung ein...
"Ich bin ehrlich... auch ich wollte Aurelia hängen lassen. Ihr Verhalten kommt mir einfach verdächtig vor, und es bessert sich nicht, egal was geschieht. Trotzdem..." Die Wirtin kratzte sich kurz nachdenklich am Kinn. "Aurelia ist jung und wenn sie ein Werwolf ist, tarnt sie sich ohne Frage besonders gut als das naive, schwache Mädchen. Ich glaube aber, dass sie das alleine nicht so gut hinkriegen würde... Also vermute ich, dass es da noch jemand anderen gibt...jemanden, der den Ton angibt. Der, der die entscheidende Kraft in der Auswahl der Opfer ist. Ich traue dem Mädchen das alleine einfach nicht zu, ein noch viel Gerissenerer muss dahinter stecken."
Sie legte eine kleine Pause ein, noch einmal alle Schritte langsam in ihrem Kopf durchgehend. Dann trat sie ganz nahe an Bithor heran, so dass er ihren Atem spüren musste. "Ich weiß nicht, was dich dazu bewegt hat, plötzlich jemand ganz anderen anzuklagen, denn du hast ein Argument gebracht, das so nicht stimmt." Es wirkte vielleicht bedrohlicher als es sollte, deshalb ging Margery rasch wieder einen Schritt zurück und wandte sich den anderen zu.
"Ich erinnere mich genau an das Letzte, was ich Auffälliges von Lars gehört habe. Es war nach Daens Tod, als wir alle schockiert waren...traurig und verwirrt. Lars war der einzige, der über den Hauptmann geschimpft hat, und ihm 'keine einzige Träne hinterherweinen' wollte. Sogar auf das Grab hat er gespuckt. Damals dachte ich mir nichts dabei. Doch jetzt könnte man es doch anders interpretieren... Außerdem traue ich ihm sehr wohl zu, die Wölfe mit kluger Hand zu führen..."
Trotzdem waren dies alles nur Vermutungen, mit denen man sich leicht täuschen lassen konnte. Sobald jemand einen anderen verdächtigte, gab es plötzlich viele kleine Hinweise, die einem vorher nie aufgefallen waren.
Natürlich war es merkwürdig, dass Bithor plötzlich jemand völlig Neuen beschuldigte... und man konnte nie wissen. Aber würde er wirklich so auffällig agieren, nur um einen Dorfbewohner loszuwerden, wo doch sowieso bald die Nacht hereinbrach? Eher nicht.
Die Wirtin seufzte einmal tief und schloss die Augen. Ihr Herz klopfte... es lag an ihr, über schuldig und unschuldig zu entscheiden. "Ich denke... ich werde dieses Mal für Lars stimmen."
Sie fühlte sich, wie schon am Vortag bei Chris, nicht wohl bei dem Gedanken. Trotzdem würde diese Aktion bestimmt nicht ohne Folgen bleiben. "Eines möchte ich noch los werden." ,sagte die Wirtin und versuchte, ihre unsichere Stimme etwas zu festigen. "Ihr dürft nicht vergessen, was heute gesagt wurde. Inzwischen wissen wir nicht mehr, wie viel Zeit wir noch haben, jeder von uns könnte der Nächste sein. Deshalb möchte ich nur alles sagen, was nötig ist, bevor ich es nicht mehr kann... Wir dürfen Aurelia nicht vergessen, und müssen sie weiterhin im Auge behalten. Auch müssen wir uns an Bithors Worte erinnern. Das, was er über Gendrek oder Quod gesagt hat... aber auch, dass er Lars als Erster erwähnt hat..." Sie seufzte wieder einmal und sah kurz aus dem Fenster. Zuerst hatte sie wirklich Aurelia hängen lassen wollen... doch sie war überzeugt von ihren eigenen Worten. Dass es da einen anderen Wolf geben musste, der die Entscheidungen traf, und sie alle hinters Licht führte... ein kluges Wesen, das es als erstes zu erledigen galt.
Es war schon später Nachmittag als Tarrox wieder aufwachte. Er hatte einen ganzen Tag verschlafen, was aber nicht verwunderte nach der letzten durchgearbeiteten Nacht. Noch ein wenig Müde zog er sich an und ging aus dem Haus, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Dort angekommen, bemerkte er die sehr betrübte Stimmung, die nun im Dorf herrschte. Um seine Ahnungslosigkeit zu bekämpfen, ging er zur nächsten Person und fragte nach der Aktuellen Lage. Diese erzählte ihm von dem neuem Opfer Olma und das nun die Diskussion über den nächsten zu hengenden, in eine Art Sackgasse geraten ist.
Sogleich er diese Informationen erhielt, ging er zum Dorfplatz um sich ein eigenes Bild davon zu machen. Schon von weitem sach er wie die Menschen da standen und bis auf paar kleine Gespräche, die Scenerie sehr ruhig war. Doch näher kommend bemerkte er schon einzelne Gruppierungen, die sich bildet hatten.
Auf der einen Seite war da Aurelia, die völig schokiert am Boden hockte und aussah als ob sie jeden Moment zusammenbrechen würde. Um sie herum einige Personen, die auf der einen Seite sie beruhigten, auf der anderen Seite stark anstarten und mit Fragen bewerfen.
Auf der andern die Denker, in sich selbst nicht als solche Gruppe zu erkennen, dennoch verband sie ihr Schweigen und die Zurückhaltung die sie bei der Versammlung zeigten.
Dies alles war ein sehr befremdendes Bild, das sich Tarrox bot. Die letzten paar Abstimmungen herrschte immer rege Diskussion und lautes rumgerufe, doch heute war es anders. Stille herrschte im Dorf und nur ein paar Rufe von hier oder dort, brachen den Schleier des Schweigens, der jedoch sofort wieder zufiel.
Normalerweise würde Tarrox anhand der Diskussion, in die Abstimmung wiederfinden und Teilnehmen, doch da diese fehlte, fragte er die erstbeste Person und erkundigte sich. Diese erzählte, das Aurelia, die schokiert am Boden saß, als nächstes Opfer benannt wurde. Er erklärte weiter, das Aurelia diejenige war, die das heutige Opfer gefunden hat und von daher am verdächtigsten gilt. Ansonsten erfuhr er, dass sich nicht alle einig über diesen Beweis sind, damit folgte auch das große Schweigen.
Mit diesen neuen Information dachte, Tarrox über die Sachlage nach. "Aurelia ist also die Hauptverdächtige heute. Schwierig, schwierig.", dachte er sich und schaute rüber zu ihr. Er sah nur wie sie weinend und zusammengekrault am Boden saß und sofort erinnerte er sich an Chris. Auch er brach zusammen als er benannt wurde und versuchte sich so zu schützen. Könnte es sein, dass Aurelia hier das gleiche versucht. Verdächtig. Doch warte, war es nicht Chris, der in seinem Wahnsinn Aurelia als Werwolf beschuldigte. Könnte es nicht sein, dass er das Tat mit der Hoffnung sie würde bei der nächsten Nominierung gewählt werden, oder bloss um sie zu schützen, denn es war klar, dass er ein Werwolf war. Die Werwölfe würden sich doch nicht gegenseitig anzeigen oder doch? Vieleicht versuchte er mit diesem Manöver, Aurelia zu schützen mit der Hoffnung wir würden denken sie währe ein Mensch.
Während er noch so daherdachte, hört er die Predigt von Bithor und seine Anschuldigung an Lars. "Es stimmte, was er da von sich gibt.", dachte sich Tarrox. Die Lage ist sehr verzwickt und undurchsichtig, doch wo ist nun Lars die letzten Tage gewessen.
Mit diesem Gedanken stand es für Tarrox fest, Lars sollte sterben. Sollte er dennoch ein Mensch sein, so dürfte Aurelia und Bithor, die nächsten Hauptverdächtigen sein, wenn nicht dann haben wir richtig gehandelt. Wir sind nunmal in einer verzwickten Lage und müssen das ein oder andere Opfer hinnehmen.
"Lars? Sein Benehmen war schon seltsam beim Tode Daens. Wenn ich darüber nachdenke...es schien fast so als würde er sich über den Tod eines Rivalen freuen. Eines Kumpanen! Daen bekam alles..., den Posten des Hauptmanns und hübsche Frauen während Lars von all dem nur träumte. Tatsächlich, eine gute Andeutung Bithor...trotzdem, irgendwie passt das nicht zusammen, es ist zu auffällig.
Ich halte immer noch Aurelia für die Hauptverdächtige, aber wie es aussieht hat die Mehrheit bereits entschieden. Hoffentlich erweist sich euer Verdacht als richtig Bithor."
Raknar ließ sich alles noch einmal durch den Kopf gehen.
Es gibt nur zwei Verdächtige, Lars undAurelia. Und bei Aurelia gibt es eine Erklärung dfür ihr merkwürdiges Verhalten, immerhin sitzt der Schock über den Tod ihres Vaters noch tief. Bei Lars gibt es diese Entschuldigung nicht.
"Lars soll gehängt werden", sagte er schließlich, obwohl er sich ganz und gar nicht wohl dabei fühlte.
"Es ist eine regelrechte Unverschämtheit, dass mein Name hier in dem Zusammenhang fällt. Als einer der Wenigen hier, habe ich nie jemanden an den Galgen bringen wollen. Wäre ich schuldig, hätte ich dies doch mit Sicherheit versucht.
Ich habe bisher lediglich nach klaren Hinweisen gesucht, damit ich nicht den Falschen verdächtige, doch bisher ohne Erfolg. Wie könnt ihr jemanden an den Galgen bringen, ohne jeglichen Beweis für seine Schuld zu haben ?"
"Den Luxus von Beweißen und sicheren Beschuldigungen können wir uns in dieser Lage nicht leisten. Gegen niemanden gibt es sichere Beschuldigungen, jeder kann unschuldig oder ein Werwolf sein. Daher ist es nur der Verdacht den wir als einzige Waffe haben, so sehe ich die Situation zumindest.
Findet euch mit eurem Tod ab, Lars. Schon mehr als die hälfte aller Bewohner hat für euch, gestimmt, euer Tod ist gewiss.
Falls ihr ein Mensch seid so wird Gott euch, wenn keine schlimmeren Sünden von euch begangen wurden, zu sich nehmen, aber seid ihr ein Werwolf wartet das die finsterste Kammer der Hölle auf euch.
Was von beidem ihr seid, werden wir früh genung erfahren."
Mivey war gereitzt. Schon seit Stunden wartete er darauf das endlich eine Entscheidung getroffen wird. Die Wahl war entschieden, der Galgen bereits gespannt und trotzdem passierte gar nichts.
Und das einzige was er mehr hasste als jemanden der in seinem Laden stiehlt, war es in eisiger Kälte auf etwas zu warten was sowieso längst entschieden war.
Achadrion
24.03.2009, 12:13
Jetzt wird es aber langsam mal Zeit, dass sich die anderen Dorfbewohner auch mal melden. Wir hatten euch für einen Abstimmungstag real 48 Stunden gegeben. Wir sind jetzt weit drüber. Mit der Hälfte der Dorfbewohner können wir keine wirkliche Entscheidung ausrufen. Also macht mal hinne, sonst verläuft das Spiel im Sande, und das wollen wir doch nicht, oder? ;)
Bis heute Nacht (24.03.2009) 24:00 Uhr muss Abgestimmt sein.
Und was, wenn Lars doch unschuldig ist? Für so etwas werden wir alle in der Hölle schmoren. Ich habe keine Lust mich ein weteres mal zu versündigen. Deshalb enthalte ich mich der heutigen Abstimmung, da ich weder weiss ob Lars, noch Aurelia nun einfache Dorfbewohner oder doch Werwölfe sind. Ausserdem ist es eh nicht vonnöten, dass ich mich noch einmische, da das Urteil längst gefällt ist.
Keine Zeit für einen längeren Post, da ich jetzt dann gleich weg muss. Aber wo liegt das Problem? Ein anderer Ausgang ist eh nicht zu erwarten, also zögert das Spiel doch so nicht unnötig hinaus. ^^" Von den 11 Stimmberechtigten haben gerade mal fünf eine eigene Meinung abgegeben, zwei weitere vertrauen auf das Urteil von jemand anderem. Die vier restlichen können die Entscheidung nicht mehr aufheben und könnten ihre Stimme genau so gut Lynx schenken, womit sie sich sogesehen ebenfalls enthalten. ;) Mir ist bewusst, dass es nicht Sinn des Spiels ist sich zu enthalten, nur in dem Fall hier ist es irrelevant.
Jetzt wird es aber langsam mal Zeit, dass sich die anderen Dorfbewohner auch mal melden. Wir hatten euch für einen Abstimmungstag real 48 Stunden gegeben. Wir sind jetzt weit drüber. Mit der Hälfte der Dorfbewohner können wir keine wirkliche Entscheidung ausrufen. Also macht mal hinne, sonst verläuft das Spiel im Sande, und das wollen wir doch nicht, oder? ;)
Bis heute Nacht (24.03.2009) 24:00 Uhr muss Abgestimmt sein.
Eigentlich sollte schon gestern Abend Schluss und heute Nacht sein.
Ich war nur gestern Abend früh im Bett und hab darauf vertraut, dass du hier schon alles nötige veranlasst :D.
Nun denn, da auch die übrigen die Entscheidung nicht mehr umschmeißen können, erkläre ich hiermit die Abstimmung für beendet!
Lars (Eisbaer) wird von den Dorfbewohnern an den Galgen gehängt!
Hier kann dann jetzt sein Todespost folgen, anschließend beginnt eine neue Nacht (und da mittlerweile nicht mehr viele Sondercharaktere vorhanden sind, könnte es, wenn die Werwölfe schnell sind, sogar schon morgen den nächsten Tag geben ;))
Achadrion
25.03.2009, 05:19
Da Eisbaer seinen Todespost nicht selber schreiben will, mache ich es kurz.
Als er seine letzten Zuckungen am Seil beendete, gab es keine Verwandlung in ein wildes und haariges Wesen. Das Dorf hatte einen weiteren Menschen gerichtet.
Mit diesem Wissen beginnt die nächste Nacht ...
Das Dorf hatte einen weiteren Menschen gerichtet.
Du solltest vielleicht noch erwähnen, dass er normaler Dorfbewohner war. Denn Menschen sind hier im Grunde alle ;)
Auratus hatte der Hängung vom Fenster ihres Zimmers aus beigewohnt.
"Sie töten einen nach dem Anderen..." murmelte sie vor sich hin und kroch mit einem sehr unguten Gefühl in ihr Bett, wo sie erst nach 2 Stunden ihren traumlosen Schlaf fand.
Bithor saß noch eine ganze Weile auf dem Stein am Dorfplatz, der ihm schon fast eine zweite Heimat geworden war. Er war immer noch fassungslos ob der Geschehnisse des vergangenen Tages. Er hatte einen Unschuldigen an den Galgen gebracht. Seine Glieder verkrampften sich. Nicht nur, dass die Bestien sein Herz durch die vielen Tode der Dorfbewohner belastete, wurde es jetzt auch noch durch seine ganz persönliche Schuld erweitert. Er war es gewesen, der Lars an den Galgen gebracht hatte. Er hatte ihn schließlich als Erster dafür vorgeschlagen.
Bithor atmete tief ein. Die Luft kam ihm in dieser Nacht noch kälter als sonst vor. Er spürte, dass etwas passieren würde. Seine gerechte Strafe erwartete ihn schon. Langsam nahm Bithor seinen Stab und machte sich auf den Heimweg. Es war ihm allerdings, als ob er dabei einen Teil seiner Seele am Dorfplatz zurückließ.
Sein ganzes Leben hatte er, abgesehen von den Feldzügen, immer in diesem Dorf verbracht. So gehässig er auch manchmal sein konnte, so sehr liebte er dieses Dorf und seine Bewohner doch. Er selbst hatte nie eine Familie gehabt, von daher war das Dorf immer ein Ersatz dafür gewesen. Bithor fragte sich, ob sich irgendwann irgendwer an ihn erinnern würde oder ob er nur eine Episode der Geschichte bleiben würde, an die sich in einigen Jahren niemand mehr erinnern würde.
Gedankenversunken erreichte Bithor seine Hütte und öffnete sie. Langsam tastete er sich zu den Flaschen vor. Ja, diese Form kannte er nur zu gut. Behutsam füllte er sich ein Glas Absinth ein und leerte es in einem Zug. Bithor dachte über die Ereignisse der letzten Tage nach, während die Flasche sich zunehmend einem Zustand der volllständigen Leere näherte. Er hatte Fehler gemacht und wusste nicht, wie er sie je wieder gutmachen könnte.
Seine alten Knochen tasteten sich zu seiner Harfe voran und er begann ein Lied der tiefsten Trauer zu singen. Immer mehr näherte er sich einem Zustand der vollkommenen Melancholie, doch dann vernahm er ein ihm unbekanntes Geräusch. Er hielt mit dem Spielen inne. Löste der Alkohol jetzt schon Täuschungen bei ihm aus? Nein, dies war keine Phantasie. Er spürte ihre Nähe, konnte ihren heißen fauligen Atem in seiner Nähe spüren.
"Na kommt meine kleinen Schoßhündchen, ich habe keine Angst vor euch. Meine kleinen Feenfreunde werden mich schon vor euch beschützen."
Mit diesen Worten griff Bithor um sich und konnte eine der Bestien am Kopf berühren. Sanft tätschelte er den Kopf des Wolfes, bevor er wieder begann zu singen.
Selbst die Bestie schien von dieser Tat irritiert zu sein. Schnell griffen seine animalischen Instinkte allerdings wieder und mit einem schnellen Biss zerfetzte sie die Kehle des alten Skalden.
Von der Wucht der Attacke umgeschmissen, blieb Bithor auf dem Rücken liegen. Seine blinden Augen starrten zur Decke. So sollte es also enden. Alt, verlassen von der Menschheit und zerfleischt von einer Bestie lag er mit dem Tod ringend auf seinem Rücken. Tränen flossen ein letztes Mal über seine Wangen. Er hatte keine Angst vor dem Tod, fürchtete sich aber um das Schicksal des Dorfes. Vor seinem Auge begannen sich Lichter zu drehen, begannen sich wie im Tanz um ihn zu bewegen.
"Ich komme, meine Feenfreunde. Muhääh. Ich komme ...", waren seine letzten Gedanken, bevor sich seine Augen zum letzten Mal schlossen. Kurz darauf hörte der Dorfdepp Bithor für immer auf, zu atmen. Seine Geschichte war zu Ende geschrieben.
Achadrion
26.03.2009, 05:18
Als er seine letzten Zuckungen am Seil beendete, gab es keine Verwandlung in ein wildes und haariges Wesen. Das Dorf hatte einen weiteren Menschen gerichtet.
Ich fand das eigentlich sehr eindeutig.;)
Ich fand das eigentlich sehr eindeutig.;)
Ja, das sagt aber nur, dass er kein Werwolf war. Er hätte ja auch noch ein Sondercharakter sein können ;)
Und somit beginnt ein weiterer Morgen in Düsterwald, mit einem toten Dorfdeppen mehr.
Der Morgen brach an und die Sonnenstrahlen wärmten bereits das Dorf und schienen durch Miveys Fenster direkt auf sein Gesicht.
Er wachte auf, zog sich an, aß etwas zum Frühstück und ging runter zum Laden. Er machte den Laden bereit und während der draußen war und das große Ladenschild, es war sein ganzer Stolz, sorgsam vom Morgentau befreite, bemerkte er das ein Auflauf von Menschen durch das Dorf eilte, alle in eine Richtung unterwegs, anscheinend war wieder jemand gestorben.
Er machte schnelle seine Arbeit am Schild fertig, das ging vor, Leiche hin oder her, danach folgte er den anderen die alle wussten wohin sie mussten.
Unterwegs erfuhr er das diesesmal den alten Bithor erwischt hatte, anscheinend war er ein alter Depp gewesen, wie der Fyx nur älter.
Es ärgerte ihn das sich die Biester einen alten wehrlosen Mann als Opfer gewählt hatten, feige Mistviecher!
Als er an Bithors alter Hütte angekommen war sah er das die Werwölfe ihn heimgesucht hatten, eine Blutspur führte aus dem Haus und verblasste ihn einigem Abstand, zeigte aber deutlich Richtung Dorf, der Werwolf war unter ihnen.
"Verdammte Wölfe! Wieder haben sie einen von uns erwischt, wann hört das auf? Wann das auch sein wird, ich möchte nich schutzlos darauf warten, lasst uns dafür sorgen das sowas nicht nochmal geschieht. Lasst uns einen von ihnen zurück ihn die Hölle bringen aus der sie kamen. Doch wir dürfen keinen von den unseren Hängen. Ich verdächtige Aurelia, der Verdacht gegen sie hat immernoch bestand, ich will mich aber nicht entscheiden bevor sie sich nicht selber dazu gemeldet hat. Wo bist du Aurelia? Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?"
Mivey sah nach Aurelia aber er konnte sie unter der Menge um Bithors Hütte nicht finden, vermutlich schlief sie noch, und ruhte sich vielleicht von den Mühen ihrer nächtlichen Tat aus.
Margery saß auf dem Tresen der Taverne und nippte an einem Glas. In den letzten Tagen war Alkohol zu ihrem Hauptnahrungsmittel geworden. Dass sie schlecht schlief sah man unter anderem auch an den dunklen Rändern unter ihren Augen, die sie ungewöhnlich alt aussehen ließen.
Die Ältesten im Dorf waren zu Tode gekommen; nicht mehr lange und die Frauen und Kinder waren als nächstes dran, und das Dorf würde keine Chance mehr haben zu überleben und fortzubestehen. Ihr lag nun mehr an ihrer Heimat und den Leuten als je zuvor... und trotzdem traf sie dauernd falsche Entscheidungen, ließ Unschuldige hängen...
Mit einem Seufzen gab sich die Wirtin einen Ruck und ging nach Draußen. Die Sonne schien an einem wolkenlosen Himmel, und es kam ihr furchtbar vor, dass sie an so einem Tag mit diesem wunderbaren Wetter begrüßt wurde.
Langsam schritt sie zur Menge, die bei Bithors Hütte stand. Als Mivey mit seiner kurzen Rede geendet hatte, ergriff Margery das Wort:
"Der einzige Verdacht, den wir haben, ist der gegen Aurelia. Ich glaube nicht, dass wir es noch länger aufschieben sollten. Wenn wir sie nicht hängen, werden wir sie morgen wieder verdächtigen, und übermorgen wieder. Wenn sie kein Werwolf ist, hat sie ihre Chancen längst verwirkt, uns von ihrer Unschuld zu überzeugen." Die Worte klangen hart, aber die Wirtin hatte keine Lust, es anders zu betonen oder zu formulieren. "Ich habe ohnehin den Eindruck, dass Aurelia nicht mehr sehr am Leben hier hängt, manchmal kommt es mir vor, sie legt es richtig darauf an... Also sollten wir sie vielleicht endlich zu ihrem Vater gehen lassen."
Raknar war inzwischen auch zu den Anderen getreten und hatte mit Entsetzen von Bithors Ableben gehört.
Als Margery sprach, konnte er wieder nur zustimmend nicken.
"Du hast recht. Als Olma ermordet wurde, haben wir ihr gesagt, sie solle verdammt noch mal den Mund aufreißen, und uns erzählen, was sie in der Nacht gemacht hat. Sie hat geschwiegen. Und das kann nur eins heißen: Sie hat etwas zu verbergen. Zudem war ihr Vater auch ein Werwolf. Aurelia ist ein Werwolf und muss gehängt werden!"
Nachdem er es ausgesprochen hatte, war er erstaunt, wie viel Hass in seiner Stimme lag. Aber die letzten Tage hatten ihn sehr verändert. Früher hätte er niemals etwas derart Grauenhaftes ausgesprochen, aber heute fiel es ihm erstaunlich leicht.
Hoffentlich ist es bald vorbei, dachte er im Stillen.
Tarrox saß an einem der Tische in der Taverne und hörte den Rednern zu, bevor er selbst das Wort ergriff: "Ich stimme Margery und Rakner zu. Selbst wenn sie nur ein Mensch ist, so bleibt in unserem Köpfen noch immer der Verdacht gegen sie erhoben. Ich denke von daher, sollten wir das Rätselspiel nicht weiter vorantreiben und dem Ganzen ein Ende setzen. Denn jetzt wieder jemanden anderen vorzuschlagen, währe wohl Niemanden anzumuten, nachdem wir schon Lars so gewählt hatten. Sie ist nunmal der verdächtigste unter uns und sollten wir bald nichts tun, so werden wir ech alle gefressen."
Nachdem Tarrox diese Worte verfasste, nahm er einen tiefen Schluck Alkohol und endete seine Rede: "Die einzige Frage die bleibt ist, wieso Bithor nicht dafür war sie zu hängen?... Wobei?... Einem Deppen kommen immer dumme Gedanken in den Kopf, selbst in solchen Situationen. Deshalb lasst uns nicht lange Fackeln und lastt uns Aurelia hängen."
Flying Sheep
26.03.2009, 22:31
Niniel kehrt ins Dorf zurück. Er war auf der Suche nach einem Gegenmittel für die "Bestienkrankheit", oder wenigstens nach einem Identifikationswerkzeug.
Er war noch nicht lange unterwegs, da fiel ihm plötzlich etwas Seltsames auf. Der Wald schien dichter geworden zu sein und hat sich wie ein Gürtel um das Dorf gelegt. Vielleicht war es schon immer so und ihm einfach nur nie aufgefallen, aber es hatte etwas bedrohliches. So dicht kannte er den Wald auch gar nicht. Er schien keinen Meter voran zu kommen, solange er auch lief. Weit und breit keine Lichtung in Sicht und schon gar keine Menschenseele. Um nicht Gefahr zu laufen, sich selbst zu verlaufen, kehrte er schon nach kurzer Zeit um. Der Wald war so dicht, dass es Niniel nicht möglich war, sich an den Sternen zu orientieren.
Aus diesem Grund lief er den Innenring des Waldgürtels ab... auf der Suche nach einer Lichtung oder Schneise... ohne Erfolg.
"In meinen Augen ist sie auch die Verdächtigste und ich werde zwar mit hoher Sicherheit für sie stimmen , allerdings sollten wir ihr dennoch die Chance lassen zu Wort zu kommen. Es ist noch nicht spät wir haben noch Zeit für unserere Entscheidung und was wären wir für Menschen wenn wir jemanden hängen ohne das dieser sich verteidigen kann? Geh doch einer zu ihrer Hütte und ruf sie, sonst verschläft sie noch ihre eigenes Urteil."
Seldara beobachtete die Dörfler, die zwar ziemlich betrübt über den Verlust von Lars waren, aber dennoch schon fast dabei waren, Aurelias Galgenstrick zu knüpfen. Sie seufzte.
Irgendwie haben sie ja recht. Aurelia hat sich wirklich ziemlich verdächtig gemacht, und auch, wenn ich absolut verstehen kann, dass sie traurig und verstört wegen des Geschehens ist, so sollte sie doch zumindest genug Lebenswillen haben, um selbst das Wort zu ergreifen und sich zu verteidigen. Wenn sie den Mund nicht aufkriegt, schaufelt sie sich nur ihr eigenes Grab.
Nach diesem Gedankengang erhob sie die Stimme:
"Ihr habt recht. Aurelia hat sich in letzter Zeit sehr auffällig und verdächtig verhalten. Wenn sie kein Werwolf ist, so scheint mir ihr Lebenswille doch gebrochen zu sein. Wir alle mussten in letzter Zeit so viel Grauen miterleben, aber sie hat es mit am schlimmsten getroffen. Vielleicht ist sie einfach über ihrem Schmerz zerbrochen."
Sie schwieg einen Moment und warf einen Blick in Richtung von Aurelias Hütte.
Etwas leiser fuhr die junge Frau dann fort: "Ich stimme euch zu. Aurelia soll heute zu ihrem Vater geschickt werden."
Dann verließ sie den Dorfplatz und gesellte sich zu Margery in ihrer Taverne, wo sie versuchte, ihre Sorgen mit Alkohol zum Schweigen zu bringen.
Starr vor Schreck hatte sie die Worte vernommen und lächelte.
Ja, sie lächelte, wie sie da vor ihrem Haus stand.
"Ihr wollt mich also hängen, ja?" schmunzelte sie und sah sich um.
Seldara verschwand gerade in die Taverne.
"Eine gute Idee...Wenn die Wölfin betrunken ist, lässt sie sich einfacher ermorden. Bevor ich am Galgen hänge, vollstrecke ich mein eigenes Urteil!" dachte sie sich vergnügt und lachte kurz auf, darauf folgte sie Seldara in die Taverne und setzte sich neben sie.
"Zwei Krüge von Eurem teuersten Fusel, Wirtin!" rief Aurelia Margery zu und knallte 2 Goldmünzen auf den Tisch.
Mivey beobachtete Aurelia, er war entäuscht, hatte er doch erwartet sie würde sich verteidigen. Nun gut sie hatte sich entschieden, auch wenn anfangs fast niemand im Dorf ihren Entschluss, nämlich den zu sterben, verstehen konnte. Aber langsam leuchtete Mivey ein wieso sie sich so benahm
"Ich finde wenn heute wieder jemand unter dem Galgen hängen soll dann wohl nur eine. Es ist traurig das sich Aurelia damit so abgefunden hat aber das ändert nichts daran das sie am Verdächtigesten ist."
Hätte sich irgendjemand anderes hier im Dorf so verhalten dann würde es wohl sein Mitgefühl nicht zulassen ihn zu hängen aber er wusste, oder dachte es zumindest, wieso Aurelia sich so benahm, es war die Sehnsucht nach ihrem Vater. Und er wäre herzlos ihr diesen Wunsch nicht zu erfüllen, jeder hat das Recht auf eine Familie selbst ein Werwolf (ooc: das ist im ganzen spiel bis jetzt die lächerlichste begründung jemanden zu hängen xD)
"Ich stimme dafür das Aurelia gehängt wird, sie verdient es das wir ihr diesen Wunsch erfüllen, wir tun ihr etwas gutes"
Mit einem falschen Lächeln gießt Aurelia immer Seldara nach, bald waren die beiden Krüge leer und Seldara hatte schon rote Backen.
Genau besah sich Auratus einen Krug.
Fast schon unzerstörbar stand er da, aus feinem Ton gemacht und einfach braun lasiert. Auch recht schwer war er, besonders der Boden war sehr massiv.
"Wenn ich sie unten mit der Kante erwische, ist sie am ehesten ohnmächtig..." dachte sie vergnügt und zog versteckt unterm Tisch eine lange, gebogene Hutnadel aus ihrem Nadelkissen an ihrem linken Handgelenk, die sie versonnen betrachtete und dann hastig wieder einsteckte.
Seldara sah sich verwirrt um. Alles war so verschwommen, und irgendwie schmerzte ihr der Kopf...
Neben sich sah sie Aurelia, die sie vor noch nicht allzu langer Zeit an den Galgen gewünscht hatte. Ihr Lächeln gefiel ihr garnicht, es war so verdächtig... es hatte etwas böses an sich, war so ungewohnt im jungen Gesicht der Seidenweberin...
"Aure... hicks... oh, hups... Aurelia... es tummir so ... gansssss sch.. sch... schreglih leid... ich ... ughh... wie wir'mmir..."
Sie blinzelte ein paar Mal langsam, stand schwankend auf und ging zur Tür. Etwas lief hier so schrecklich schief...
An der Tür angekommen wandte sie sich in Richtung Tresen, wo sie Margery vermutete.
"Magg..Magge'y... hilfmir ... mirs so ssssschlecht... Aurelia 's sssseltsam.." Sie konnte sich gerade noch an einem Holzpfosten festhalten, bevor sie zu Boden gefallen wäre.
Urx... Nimmermehr... Alk'hol...
An das Holz geklammert, beschloss sie, doch selbstständig ihren Weg nach Hause zu suchen. Aurelias Blick hatte ihr Misstrauen geweckt, auch wenn sie noch so betrunken war, weshalb sie sich mit einigen Problemen, aber auch mit ein wenig Hilfe der anderen Dorfbewohner, in ihr kleines Häuschen verzog.
Dort steckte sie erstmal den Kopf in einen Eimer voll kalten Wassers, was den Nebel des Alkohols etwas hob, allerdings ihre Kopfschmerzen verschlimmerte. Brummelnd legte sie sich in ihr Bett, nachdem sie alle Türen abgeschlossen hatte. Heute würde sie zwar dadurch die Hängung verpassen, wäre aber wenigstens etwas gegen die Wölfe geschützt.
"Ich denke, für heute ist es genug." ,sagte Margery schroff, als Seldara in besorgniserregendem Zustand die Taverne verlassen hatte. Alle Gäste, die sie hatte, scheuchte sie hinaus. "Es ist bald Zeit, langsam dämmert es. Wir sollten uns alle versammeln."
Gemeinsam mit Aurelia verließ sie als letzte die Taverne. Sie sagte kein Wort und schenkte dem Mädchen keinen Blick. Sie wusste, dass sie einen Moment der Schwäche bekommen könnte... Aber heute gab es nur diese eine richtige Entscheidung. Aurelia sollte an den Galgen kommen.
An der Tür drehte sich Aurelia noch einmal um und sah stumm in Margerys Augen, dann ging sie auch und setzte sich draußen auf einen Bank, um auf die Hinrichtung zu warten.
Die Dorfbewohner haben erneut eine Entscheidung getroffen: Auratus (oder Aurelia, wie auch immer..) soll heute an den Galgen gehängt werden.
Damit stirbt eine weitere Dorfbewohnerin...
Nach der Hinrichtung kommt die Nacht wieder über Düsterwald herein.
Alle Bewohner begeben sich in ihre Häuser, dem entgegen bangend, was wohl dieses Mal passieren wird.
Schweigend stieg Aurelia mit wehendem Kleid auf den Schemel, der Henker legte ihr mit zitternden Händen die Schlinge um den Hals.
"Zu dumm, dass ihr die Falsche hängt..." seufzte sie, ehe der Henker den Schemel umtrat, riß sie sich das Kleid vom Leib.
"SEHT!" rief sie durch das Dorf, alle sahen ihren nackten Leib an.
"Mutter, Vater...gleich bin ich mit euch vereint..." flüsterte sie dann fast unhörbar und schloß die Augen.
In dem Moment als die Sonne unterging und die Werwölfe sich normalerweise verwandelten, trat der Henker den Schemel um.
Kein Fell, keine Wolfsohren, keine Pranken erschienen an Aurelias nacktem Leib. Sie war wirklich kein Werwolf.
Die letzten Gäste waren längst gegangen, doch Margery fand einfach keinen Schlaf.
Die Ereignisse der vergangenen Tage verfolgten sie dauernd in ihren Träumen und jede Nacht kamen neue schreckliche Erinnerungen hinzu...
Die Hand der Wirtin wanderte zum Fläschchen mit Laudanum, das sie immer noch hatte und stets bei sich trug.
Kurzerhand nahm Margery sich einen großen Krug, goss Rum mit mehreren Tropfen Laudanum hinein, und trank alles aus. Das war das einzige, das ihr noch einfiel, um endlich etwas ruhigen, Schlaf finden zu können - beziehungsweise fast ohnmächtigen, bei der Menge Alkohol, die sie intus hatte.
Es dauerte nicht lange bis die Wirkung eintrat. Die Wirtin fühlte sich plötzlich ganz ruhig, und der bedrückende Schmerz, den ihr ihr Gewissen gebracht hatte, verschwand. Selbst als sie leise Geräusche vor der Tür der Taverne vernahm, machte sie sich keine Sorgen. Interessiert, jedoch auch ein bisschen benebelt, stellte die Wirtin fest, dass die Geräusche ein wenig an das Keuchen eines großen Tieres erinnerten, ihr wollte jedoch nicht einfallen, wo sie es schon einmal gehört hatte.
Plötzlich flog mit einem lauten Knall die Tür auf, wurde durch die große Kraft des Eindringlings aus den Angeln gerissen und landete auf dem schmutzigen Boden.
Margery starrte auf das Ungetüm, das sich Zutritt verschafft hatte. Das Laudanum verhinderte, dass sie Panik bekam, trotzdem stellte sie mit Bedauern für sich selbst fest: "Verdammt...ich hätte es früher nehmen sollen, dann würde ich jetzt schlafen...".
Langsam, mit einem bedrohlichen Knurren, trat der Werwolf in den Raum, die Augen funkelnd auf die Wirtin gerichtet. Man erkannte die Gier in seinem Ausdruck, doch er ließ sich offenbar Zeit... vielleicht hatte er lange auf diesen Moment gewartet.
Margery versuchte sich zusammenzureißen, sich der Wirkung des Arzneimittelchens zu widersetzen, um vielleicht irgendwie zu erkennen, wer von den Dörflern ihr gegenüber stand... Doch sie hatte schon unglaubliche Mühe, ihre Augenlider offen zu halten, es war unmöglich, Details wahrzunehmen oder einen klaren Gedanken zu fassen.
Der Werwolf rührte sich nur langsam und doch war er in kurzer Zeit schon beim Tresen. Nun stand er wieder ruhig da, nur sein rasselndes Atmen durchbrach die Stille. "Nun wird es wohl ernst..." ,dachte die Wirtin und schritt langsam zur Seite. Der Feind stand ihr gegenüber, und dennoch ließ er es vorerst geschehen, dass Margery sich bis zur Tür bewegen konnte. Offenbar wollte dieses Ungetüm noch ein wenig mit seinem Opfer spielen... Die Wirtin musste bei diesem Gedanken unweigerlich ein wenig grinsen. Die Vorstellung, dass der Wolf auf diesen Moment gewartet hatten und die Sache in seiner Vorfreude langsam angehen wollte, amüsierte sie. Sie würde sich schließlich bald von selbst nicht mehr auf den Beinen halten können, mit ihr würde er den Spaß einer Jagd nicht erleben...
Der Werwolf kam nun langsam wieder näher, Margery schaffte es, aus der Taverne zu kommen, doch sie wusste, dass es sinnlos war, sie hatte nur austesten wollen, wie lange sie durchhielt . Die Erschöpfung übermannte die Wirtin, sie sank zusammen und das Ungetüm stürzte plötzlich auf sie los. Der erste Schlag traf sie am Oberkörper, zerschliss ihr Kleid und die hinterlassenen Wunden färbten den weißen Stoff sofort tief rot. Margery machte keinen Laut, auch nicht beim zweiten und dritten Schlag, und auch nicht als er seine großen, scharfen Zähne zum Einsatz brachte. Sie schloss stattdessen die Augen und merkte, wie sie langsam in eine Art Traumwelt glitt und nicht mehr wahrnahm, was um sie herum passierte.
Es war schon richtig so... sie hatte ihre Aufgaben erfüllt. Jetzt war es an den anderen, das Richtige zu tun... aber sie war endlich frei! Frei von diesem Albtraum, erlöst von allem Leid... Es war vorbei.
Gut, dass sie für alle Fälle etwas hinterlassen hatte...
"Als Zeichen meines Vertrauens möchte ich, dass Mivey die Taverne bekommt. Er kann damit machen, was er möchte, sie verkaufen oder geschlossen halten. Nur Fyx sollte in dem Fall, dass die Türen der Taverne offen bleiben, bitte weiterhin dort arbeiten können.
Zum neuen Hauptmann ernenne ich Niniel (Flying Sheep), möge er mehr Glück als seine Vorgänger haben."
Somit gab es ein weiteres Opfer durch die Wölfe, Margery Luchs, die Wirtin, hatte vielleicht viele wertvolle Eigenschaften, in erster Linie war sie aber bloß eine normale Dorfbewohnerin.
Quod hatte sich bei den letzten beiden Abstimmungen enthalten. Bei Lars war es der Grund, dass keine Indizien für seine Schuld sprachen, Aurelia war sowieso schon längst dem Tod geweiht, auch hier musste er sich nicht zu Wort melden. Er musste zugeben, dass er sich ziemlich sicher war, dass sie zu diesem elenden Pack gehörte, das immer mehr Tote unter den ihrigen forderte. Leider war dem nicht so. Wenigstens hatte er sich nicht versündigt und so konnte er vor seinen Schöpfer treten ohne sich noch weiter mit unnötiger Schuld beladen zu haben. Vorerst jedenfalls.
Es war mitten in der Nacht, bestimmt wüteten die Ungeheuer schon wieder im Dorf. Er mochte sich gar nicht vorstellen was draussen gerade abgehen mochte, doch noch schien ihn niemand heimzusuchen. Nach der Hinrichtung hatte er sich noch kurz in Margerys Taverne begeben um den Kummer hinunterzuspühlen. Doch der Schlummertrunk schien ihm nicht zu bekommen, seit Stunden lag er nun schon wach im Bett und fürchterliche Bauchschmerzen plagten ihn. Was war bloss los mit ihm? Hatte ihm jemand in einem Moment der Unachtsamkeit etwas in sein Bier gemischt? Das Gebräu schmeckte wie sonst immer, vorzüglich, und gespürt hatte er jedenfalls nichts und doch, irgendwas war da mit ihm im Argen, das wusste er genau.
Es fiel ihm ein besonderes Erlebnis ein, dass er einmal mit einem Fremden teilte. Es war eine regnerische Nacht - genau wie heute - und ein einsamer Wanderer suchte für die Nacht Unterkunft in Quods bescheidener Hütte. Das Geld um sich ein Zimmer in der Pension zu leisten hatte er nicht. Bereitwillig nahm ihn Quod auf. Der Fremde bescherte ihm als Gegenleistung einen kurzweiligen Abend. Aus seinem vom langem Wandern abgenutzen Rucksack zog er ein kleines, karriertes Spielbrett hervor. Danach postierte er vorsichtig die verschiedensten Figuren darauf. Quod erinnerte sich an die Worte, als wären sie erst gestern gesprochen worden. "Junge, lass mich dir das Spiel der Könige beibringen. Das hier sind die Bauern" und er deutete mit einer Hand auf die kleinsten und unscheinbarsten Figuren, die prozentual die grösste Gruppe von gleichen Spielfiguren darstellten. "Viele fallen in der Regel zuerst, aber auch wenn du ein einfacher Bauer bist, so schützt du damit nur die mächtigeren und wichtigeren Figuren. Denn diese Figuren sind es letztendlich, die das Spiel entscheiden. Mit dem Leben eines einfachen Bauern, kannst du diese schützen und die Bauern helfen dabei, indirekt das Spiel zu gewinnen".
Schweissgebadet stand er auf und kleidete sich an. Er musste an die Frische Luft, hier drin erschien ihm plötzlich alles so stickig. In seiner linken Hosentaschen fand er das, wonach er suchte. Seine Hand umschloss eine kleine hölzerne Figur, die er seit seiner Begegnug mit dem Fremden ständig als Talismann bei sich trug. Es war ein Bauer, wie er selbst einer war. Er würde ihn schützen, aber auch wenn es mitten in der Nacht war, er musste die Hauptfrau um ein kurzes Wort ersuchen, ihm war urplötzlich eine Idee gekommen, nun erschien ihm alles vollends klar. Er wusste nun ziemlich sicher zumindest eine Person, die einen unscheinbarereren Eindruck von sich selbst vermittelte, als sie in Wirklichkeit war.
Es regnete leicht, von irgendwoher vernahm er Geräusche. Er war nicht alleine, irgendwer anderes trieb sein Unwesen da draussen. Er rannte, rannte so schnell wie er seinen Lebtag nie gerannt war. Sie waren hier, nur orten konnte er sie nicht. Er musst die Taverne erreichen, bevor sie ihn einholen konnten. Sein Atem wurde immer kürzer, je weiter er kam. Etwas stimmte nicht, sein Körper spielte verrückt, er fühlte sich schlecht und erbrach sich fast. Kurz vor der Taverne musste er sich zügeln. Seine blutunterloffenen Augen begannen langsam überzuquollen. Er veränderte sich. Würde bei den Werwölfen der gleiche Prozess stattfinden? Angestrengt umklammerte er die kleine Figur in seiner Hosentasche und holte sie hervor. Doch sie entglitt ihm augenblicklich und landete neben ihm im Schlamm. Zu Schwach fühlte er sich. Auch er konnte sich kaum noch halten, torkelte umher. Er wusste, dass er beobachtet wurde, nur wer beobachtete ihn? Er musste weiter, er musste die Taverne erreichen. Die Geräusche wurden lauter, je näher er seinem Zielort kam. Er vernahm ein leises Röcheln und sah wie vor ihm eine menschliche Silhouette zusammenbrach. Margery? Gott bewahre, sie hatten sich die Taverne, und mit ihr deren Besitzerin, ausgesucht. Ein letztes Mal mobilisierte er alle noch ihm zur Verfügung stehenden Kräfte und stürmte mit einem lauten Kriegsruf nach vorne. Er würde sie ihnen nicht kampflos überlassen. Er würde sie schützen. Es war seine Pflicht die Königin vor den angreifenden Figuren zu schützen. So war es vorgesehen, das waren die Regeln des Spiels. Noch bevor er den Ort des Schreckens ganz erreichen konnte, brach er zusammen. Alles erschien ihm so unwirklich, vor sich sah er im fahlen Licht des Mondes den Mensche, Margery, liegen, über den sich eine grosse, animalische Gestalt breitgemacht hatte und weiss Gott allein, was mit ihr anstellte. Auch sie war gefallen, gefallen um vielleicht eine noch mächtigere Figurn in diesem Spiel zu schützen, die letzte Figur, in die er jetzt noch seine Hoffnung hegte.
Traurig dachte er daran, dass es praktisch keine Bauern mehr auf dem Spielfeld gab und die Macht des Gegners mit jedem erfolgreichen Zug weiter wuchs. Noch trauriger war er über den Umstand, dass es ausgerechnet Margery getroffen hatte. Er hatte ihr immer vertraut und ihren Charakter geschätzt.
Mit seinem letzten Atemzug hoffte er, dass die Dorfbewohner doch noch obsiegen würden. Dann wurde ihm schwarz vor den Augen.
Der leblose Körper Quods, des normalen Dorfbewohners, lag leblos im Schlamm der Vergessenheit.
So, jetzt bin ich ja mal gespannt. Auch ich erbitte Zugang für das Werwolf Interne.
Flying Sheep
29.03.2009, 23:50
Niniel hatte einen unruhien Schlaf. Er machte sich allerdings mittlerweile keine Gedanken mehr darüber, war es doch klar, woher er rührte. Wer sollte auch bei den Geschehnissen der letzten Zeit ruhig schlafen können. Niemand... außer vielleicht die Bestien, aber das ist nur eine Vermutung.
Er bemerkte, wie langsam Tageslicht durch die ungleichmäßig geschnittenen Wandbretter ins Innere seiner Behausung eintrat. Nun verspürte er Durst, doch der Krug am Tisch war zu seinem Pech leer.
"Mist... Wie schön wäre doch eine Welt, in der jedermann einen eigenen Brunnen im eigenen Hause hätte..."
Es nutzte nichts, Niniel zog sich an, schnappte sich den leeren Krug und stapfte nach draußen in Richtung Brunnen. Auf dem Weg dorthin bemerkte er einen leblosen Haufen menschlichen Körpers vor der Taverne.
("Huch, wer schläft denn im Matsch vor der Taverne? Es wird ja wohl kein Wolfsopfer sein, dafür fehlen hier sämtliche Blut- und Kampfspuren...")
"Hey! Wach auf!"
Niniel trat näher an den Körper heran, rüttelte an der Schulter und drehte ihn schließlich um. Er erkannte den leblosen Quod im Schlamm.
"Was hast du denn hier draußen gemacht, du dummer Junge... Es kann ja nur in der Nacht gewesen sein, ich war nach dir zuhause. Möge der Allmächtige dich in seine Reihen aufnehmen."
Plötzlich fiel sein Blick auf die angelehnte Tür der Taverne. Könnte dieses alte, wacklige Gebäude Grund für den nächtlichen Ausflug Quods gewesen sein? Er riskierte einen Blick hinein und fand Schreckliches vor: Der zerfleischte Körper einer Person lag auf (mindestens) einem der Tische. Nur schwer ließ er sich noch als die Leiche Margerys ausmachen...
"Zwei... ZWEI TOTE DIESE NACHT! Zwei... Dorfbewohner..."
Er senkte Stimme und Blick und fand einen kleinen, leicht blutverschmierten Zettel auf dem Boden. Er laß ihn leise vor.
"Hauptmann... Niniel... möge er mehr Glück haben..."
Glück? Oh ja, da hatte Margery recht... einzig uns alleine Glück konnte noch in dieser Situation helfen. Niniel sah sich als neuer Hauptmann von insgesamt acht Dorfbewohnern.
"So viele mussten sterben... und doch hat es bisher nur vier Wölfe erwischt. Wie soll das nur enden?"
Er sank auf dem Boden zusammen. Tränen tropfen in den leeren Krug, den er noch immer in der Hand hielt.
Achadrion
30.03.2009, 10:55
Der neue Morgen graut.
Einer der Dorfbewohner wird den morgigen Tag nicht mehr erleben.
Mivey hockte in der leeren Taverne , die jetzt ihm gehörte. Sie hatte zwei Räume, der eine war groß, das war der Hauptteil in dem die Gäste aßen oder sich betranken, hinter der Theke war noch ein kleiner Raum, hier hatte wohl Lynx gelebt. Der hintere Raum war immer noch genauso wie sie ihn verlassen hatte, genauso wie alles andere, außer den Blutflecken die Mivey entfernt hatte.
Mivey hockte auf einem Sessel an der Theke und dache über den Tag nach.
Heute morgen war er auf aufgestanden hattte den Laden, wie immer, bereit gemacht und musste gleich vor seiner Haustüre erfahren das Lynx und Quod tot waren. Die eine ermordet durch die Werwölfe und Quod, naja er war einfach Tod man konnte keine Verletzungen an seinem Körper finden. "Sieht verdammt nach Gift aus", hatte Mivey gesagt als das gehört hatte. Vermutlich hatte ein Dorfbewohner gedacht er sei einer von den Biestern und er würde etwas gutes tun, verdammter Narr.
Später erfuhr er von Lynx' Testament. Er hatte keine Ahnung was mit der Taverne anstellen sollte, aber wollte sie nicht verkaufen oder schließen, es würde Tage dauern bis sich jemand finden ließ der einen anständigen Preis zahlen würde und die Zeit hatte niemand, auch er nicht.
"Fyx hat doch Erfahrung in dem Laden..." murmelte Mivey vor sich hin.
"Vielleicht sollte ich ihm die Verantwortung über die Taverne geben."
Den Erlös würde trotzdem Mivey bekommen, natürlich würde er auch Fyx entsprechen entlohnen.
Er fragte Fyx ob ihm das passen würde, Mivey konnte ja auch hin und wieder aushelfen, mehr auch nicht er hatte schließlich keine Erfahrung wie eine Taverne zu führen ist. Fyx hatte nichts dagegen, freute sich sogar in der Taverne bleiben zu können (ooc: das mache ich nur für den Fall das sich im thread Fyx nicht mehr meldet, dann passt es RP-technisch)
Nachdem das erledigt war übergab Mivey Fyx die Schlüssel, sie hatten sich vorher im Hinterzimmer auf seinen Lohn geeingt, und ging dann zum Dorfplatz um an der Diskussion teilzunehmen was jetzt gemacht werden sollte.
Seufzend lauschte Seldara den Diskussionen am Dorfplatz. Ihr Kopf schmerzte wie die Hölle und gedanklich verfluchte sie Aurelia.
Margery und Quod... ich kann es immernoch nicht fassen. Zwei Tote nach nur einer Nacht. Bald werden die Werwölfe alle Dorfbewohner getötet haben, und dann ist unser schönes Dorf endgültig verloren. Verdammt nochmal, was machen wir denn jetzt?!
Sie schüttelte den Kopf und sah die übrigen Bewohner an. Wer war ein Werwolf, wer war ein normaler Mensch? Gab es überhaupt noch Dorfbewohner, oder waren die Werwölfe so zahlreich, dass die womöglichen Überlebenden keine Chance hätten, sie alle auszulöschen?
Wenn es wirklich so ist, dass diese verfluchten Biester uns zahlenmäßig überlegen sind, dann werden sie natürlich versuchen, die verbliebenen Dorfbewohner nicht nur nachts zu töten, sondern auch am Abend zu hängen. In diesem Falle sind wir so oder so schon so gut wie tot.
Resigniert legte sie den Kopf in die Hände. So eine ausweglose Situation hatte sie in ihrem kurzen Leben noch niemals erlebt.
Die Wölfe können nur gewinnen. Es gibt keine Möglichkeit, sie unzweifelhaft zu enttarnen, aber sie wissen genau, wen sie beschuldigen müssen. Sie wissen genau, wer ein Dorfbewohner ist und wer nicht.
Zögernd erhob sie die Stimme: "Hauptmann Niniel. Ich weiß nicht, wem noch zu trauen ist, und kann in unserer Lage keinen Ausweg als die endgültige Zerstörung des Dorfes sehen. Bitte, wisst Ihr einen Rat? Was schlagt Ihr vor, was als nächstes zu tun ist?"
Anscheinend war der Hauptmann im Moment damit beschäftigt die Beerdigung von der beiden Toten zu organisieren. Es war vermutlich nicht leicht bei dem ganzen Trubel der zur Zeit im Dorf herschte. Eigentlich war es fast wieder normal, beinahe die ganze letzte Woche war es auch so gewesen.
Deswegen warteten alle Dorfbewohner die sich im Dorfplatz eingefunden hatten darauf das er kam, Seldara hatte als erste nach ihm gerufen aber Nienel, seit wenigen Stunden erst zum Hauptmann ernannt, war unter der Menge nicht zu finden. So begannen die Dorfbewohner zu über die Geschenisse zu schwatzen. Jedoch war es keine Disskusion, mehr ein stumpfes Gerüchte und Sorgen austauschen.
"Was sollen wir jetzt machen?" , "Haben wir überhaupt noch eine Chance gegen diese .. ihr wisst schon wer" ( einige Bewohner fürchteten sich bereits vor dem Ausprechen des Wortes "Werwolf" ) , "Sollen wir wieder irgendwen hängen?" "Nein, wir könnten einen von uns erwischen"
Solches oder so ähnliches Gerede vernahm Mivey von der Menge, er selbst stand zwar auch in der Menge aber sinnierte schweigend.
Jedoch wollte er nicht mehr auf Niníel warten, es könnten noch Stunden vergehen und Zeit zu verschwenden war in dieser Situation ein Fehler den sich keiner leisten konnte.
"Wir müssen wieder einen von ihnen hängen. Wir haben keine andere Möglichkeit, denn wenn wir nichts tun wird wieder einer Sterben und wieder und wieder. Nur der Galgen kann unser Leben noch retten in dem diesen Mistviechern ihres nimmt. Wenn wir jetzt zögern sind wir verloren. Und nicht nur wir: Sie werden weiter gehen zum nächsten Dorf und dort weiter morden."
Flying Sheep
31.03.2009, 21:08
Niniel trifft wieder zur Runde.
"Ja Himmel, ihr glaubt ja nicht allen ernstes, dass ich die beiden da so liegen gelassen hätte! Auch Prioritäten gehören zum Hauptmanns- und vor allem Mönchsdasein. Das soll aber auch nicht heißen, dass ich Euch nicht jammern gehört habe, ha ha."
Sein Lachen wirkte gekünzelt. Plötzlich drehte er sich zu Seldara.
"Ihr sagtet etwas darüber, dass Ihr keinen anderen Ausweg als die Zerstörung des Dorfes seht. Vllt ist es besser, dass Ihr nicht die Führung des Dorfes inne habt. Die Zerstörung des Dorfes ist das Letzte, was ich anstreben würde. Damit hätten die Wölfe doch gleich gewonnen!
UNSERE CHANCEN MÖGEN SCHLECHT STEHEN, ABER WIR WERDEN NICHT AUFGEBEN!"
Mit stolz geschwellter Brust und vllt auch etwas Übermütigkeit wegen der plötzlich ergatterten Machtposition stand Niniel nun in der Menge... falls man acht Personen als Menge bezeichnen möchte.
"Nur... leider haben wir zurzeit so gut wie keine Anhaltspunkte über mögliche Identitäten... Einzig unseren verträumten Fyx können wir wohl mit Sicherheit von der Wolfsbrut ausschließen. Es verbleiben sieben mögliche Personen, die ein Doppelleben als Todbringer führen... Was machen wir? Diejenigen, die sich zu sehr zurückgehalten und damit allein schon verdächtig gemacht haben hängen, oder darauf hoffen, dass sie nachts genau so zahm sind wie des Tags und lieber weiter ins Blaue hineinraten und Morden? Beide Wege sind nicht richtig, aber etwas müssen wir tun!"
"Schwierig, sehr schwierig...", dachte sich Tarrox als er Niniels Worte hörte: "Ein weiteres heiteres Raten währe alles andere als vorteilhaft, aber was sollte man stattdessen machen?".
Mit diesem Gedanken stand er auf und fing an zu reden: "Egal wie man es sieht, meine lieben Leute. Es sind noch einige dieser Bestien unter uns. Und sollten wir nichts machen, werden sie uns jagen, Tag für Tag, bis unsere aller Blut den Boden bis zur letzten Ritze färben wird.", er machte eine kurze Pause um seinen Worten Ausdruck zu verleihen und führ weiter fort: "Wir müssen deshalb handeln, selbst mit der Möglichkeit, wider zu versagen. Denn das wir bisher fast nur uns selbst hängten, sagt nur eines aus: Sie sind wenige und sie haben Angst, sie verstecken sich vor uns, wollen sich nicht preis geben und tun alles in der Macht stehende sich nicht zu verplappern."
Nun war Tarrox schon am Ende seiner Überlegungen: "Aus diesem Grund verlange ich Spitfire vorzusprechen. Bisher war er selbst sehr zurückhaltend, wenn nicht sogar verräterisch zurückhaltend. Selbst wenn er sprach dann nur wenige Worte, so als ob er nichts preisgeben wollte. Aus diesem Grund, verdächtige ich ihn ein Werwolf zu sein. Aber wir wollen keine voreiligen Schlüsse ziehn, deshalb soll er erst einmal sich selbst zu diesem Verdacht äußern."
Spitfire
31.03.2009, 21:45
Ich versichere dir ich bin kein Werwolf. Wann habe ich mich "verräterisch" zurückhaltend verhalten?
Als Tarrox Spitfire's Worte hörte, antwortete er ihm nach kurzem Überlegen: "Du warst unscheinbar, ja dass muss ich gestehen, doch eben dies macht mich stuzig. Alle die wir bisher hängten waren gesprächiger als du, naja bis auf Lars vieleicht... Auf jeden Fall hab ich das gefühl du wolltest nicht zu viel von dir freigeben, vieleicht deine wahre Identität? Deshalb kommst du mir komisch vor, denn wie ich schon sagte, habe ich das Gefühl, dass sich die Werwölfe zurückhalten, um so einem Verdacht zu entgehen. Deshalb der Verdacht, du sprachst nur wenig und ohne tiefen Sinn. Aber ich lasse mich eines bessern belehren. Deshalb frage ich dich, was denkst du über diese Situation? Hast du vieleicht etwas im Verhalten der andern entdeckt, dass diese Verdächtigen würde? Wir sind nun mal in einer schweren Situation. Wir wissen nicht viel und das macht uns zu schaffen, deshalb suche ich nach Hinweisen, dort wo sie noch nicht gesucht wurden."
[ooc]qed ist Tot, raus mit ihm aus der Liste^^[\ooc]
Mivey mischte sich in die Unterhaltung, wenn es so nennen möchte, zwischen Tarrox und Spitfire ein.
"Wann ihr euch verdächtig verhalten habt? Im Dorf morden wilde Bestien und ihr versteckt euch in eurer Hütte und meidet den Dialog mit anderen. Einsiedler schön und gut aber zur Zeit ist es verdammt gefährlich ein Einsiedler zu sein, lebensgefährlich wenn ihr versteht was ich meine.", Mivey wandte sich zum Rest des Dorfes," Wolf oder einsamer Spinner?, das ist die Frage."
Achadrion
01.04.2009, 18:06
Hey Leute, ihr hattet eure 48 Stunden. Sogar mehr! Ab jetzt will ich Nominierungen sehen - und zwar zackig! Sonst suche ich mir einen aus. Und wer will schon so ein altes Gehoppse als Schicksal haben? ;)
"Uns bleibt keine Zeit mehr. Die Sonne neigt sich schon gegen Westen. Aller nötigen Vorsicht zum Trotz müssen wir einen der Biester hängen, wir haben kein andere Wahl. Ich stimme für den der bis jetzt der Verdächtigste unter uns war. Er hat nicht einmal zu seiner Eigenen Beschuldigung duch tarrox Stellung bezogen, zeigt uns das nicht seine Natur?.
Ich stimme für Spitfire. Der verdammte Wolf soll im Fegefeuer brennen und bereuen das er jemals unser Dorf betreten hat.
Ich möchte niemanden hängen aber eine solche Situation lässt keine Alternativen zu und selbst wenn er unschuldig ist so ist er dennoch selber verantwortlich für sein törichtes Verhalten."
Spitfire
01.04.2009, 18:59
"Uns bleibt keine Zeit mehr. Die Sonne neigt sich schon gegen Westen. Aller nötigen Vorsicht zum Trotz müssen wir einen der Biester hängen, wir haben kein andere Wahl. Ich stimme für den der bis jetzt der Verdächtigste unter uns war. Er hat nicht einmal zu seiner Eigenen Beschuldigung duch tarrox Stellung bezogen, zeigt uns das nicht seine Natur?.
Ich stimme für Spitfire. Der verdammte Wolf soll im Fegefeuer brennen und bereuen das er jemals unser Dorf betreten hat.
Ich möchte niemanden hängen aber eine solche Situation lässt keine Alternativen zu und selbst wenn er unschuldig ist so ist er dennoch selber verantwortlich für sein törichtes Verhalten."
Unerhört sowas!
Natürlich habe ich zu Tarrox verdacht Stellung genommen!
Ich verstehe nur nicht, womit er seinen Verdacht begründet hat.
Im gegenzug verdächtige ich jedoch dich ein Werwolf zu sein; Du hast dich schon in den ersten Tagen sehr seltsam verhalten und es gibt nicht mehr viele Leute, die noch Werwölfe sein könnten. Ich verdächtige also dich, Gendrek und Seldara.
Empört ging Spitfire zu seiner Hütte. Ein so gelehrter Mann wie er verdiente es nicht beschuldigt zu werden, dass er ein Werwolf sei, obwohl er sehr wohl Tarrox geantwortet hatte.
Der Radau, den Spitfire veranstaltet hatte, löste bei Seldara erneut Kopfschmerzen aus und versetzte sie vom demprimierten in einen beinahe angriffslustigen Zustand.
Soso, der werte Herr Spitfire verdächtigt also mich ebenfalls? Na, dann soll er das doch. Pfah. Soll er mal sehen, wie weit ihn das bringt!
Sie erhob kurz die Stimme:
"Ich schließe mich Mivey an. Spitfire soll heut' am Galgen baumeln.
Seine Rechtfertigung ist mir zu lasch, seine Verteidigung zu selbstsicher. Offenbar glaubt er, dass er alles regeln kann, wenn er sich einfach aus dem Staub macht. Oder vielleicht denkt er schon darüber nach, wen er in der kommenden Nacht reißen will, als Rache für die Anschuldigung."
Sie warf einen Blick in Richtung Mivey, und zuckte mit den Schultern.
"Mal ganz ehrlich, selbst wenn er ein Dorfbewohner ist - ein großer Verlust wäre es wohl nicht, wenn wir uns irren..."
Brummend und sich die Schläfen reibend fluchte sie noch ein paar Minuten lang, bis sie schwieg, um die Anderen zu hören, die möglicherweise noch etwas beitragen wollten.
Lumino beobachtete Spitfires Szene, seltsam der Kerl.
„Er beschuldigte Seldara und…Gendrek? Wer ist Gendrek? Und wieso drückt er sich so komisch aus?
Wisst ihr was ich glaube? Er ist ein Werwolf, diese Szene…dieser Wahn. Jedenfalls interpretiere ich seine nicht existente Person als Wahn. Er erinnert mich stark an Chris, Chris den Werwolf. Ich bin eindeutig dafür Spitfire zu hängen!"
Flying Sheep
02.04.2009, 01:22
Niniel hat es sich mittlerweile auf dem staubigen Boden bequem gemacht.
"Was soll ich sagen. Wir haben keine wirklichen Anhaltspunkte und daher können wir nur raten. Demnach schließe ich mich euch an, Spitfire soll baumeln... tut mir leid..."
Achadrion
03.04.2009, 05:38
Das Dorf hat Entschieden - Spitfire wird hingerichtet.
Spitfire war die Hexe und ein Mensch.
Hier könnte jetzt der bewegende Sterbepost stehen... ;)
Spitfire
03.04.2009, 10:37
Das gesamte (übrige) Dorf hatte sich um den Galgen versammelt. Spitfire ging mit gesenktem Haupt seinem Tod entgegen.
Langsam stieg er den kleinen Absatz zum Holzpodest hinauf.
Als ihm der Henker die Schlinge um den Kopf legte schmiss Spitfire eine Glasampule auf den Boden. Es gab einen Blitz und Rauch um den Galgen herum. Spitfires Haut wurde grünlich und unter seinen Kleidern, die im Rauch verschwanden, hatte er einen schwarzen Umhang an. Der Henker reagierte jedoch zu schnell und ließ die Bodenklappe wegfallen. Als der Rauch verschwunden war sahen die Dorfbewohner eine Hexe am Galgen hängen, die sie mit ihren leeren, grünen Augen vorwurfsvoll ansah.
"Eine Hexe, deren Beruf aus dem Mischen von Giften besteht? Sie hat sicher den armen qed vergiftet! Sie hat ihren Tod verdient!" so rechtfertigte Mivey seine Entscheidung. Es war nicht allein seine Schuld das sie einen von ihnen verloren hatten. Dennoch...
Es war die falsche Wahl gewesen, vielleicht eine gerechtes Urteil aber trotzdem eines das den Werwölfen half. Verdammter Spitfire, wieso musste sich dieser Hexer auch so benehmen, er hatte sich kaum mehr gemeldet in letzer Zeit.
Etwas anderes war Mivey auch klar: Einer von ihnen würde wieder sterben und keine Magie konnte sie nun mehr beschützen aber auch nicht vergiften.
Es war wieder Nacht geworden, er ging zur Taverne trank etwas, gab Fyx seinen Tageslohn, er verbrachte die Nacht in Lynx ehemaliger Kammer in der Taverne, ging dann zum Laden machte alles für die Nacht bereit und schloß ab. Er hoffte nur noch das er sich erholen konnte von diesem anstrengenden Tag, und betete das die Werwölfe nicht ihn ausuchen würden.
Es war gerade später Abend als sich Tarrox noch die ein oder andere Unterlage anschaute. Doch schon nach kurzer Zeit, bemerkte er einen kühlen Wind über seine Haut streichen. Verwundert darüber schaute er zum Fenster rüber, welches weit offen stand und die Kälte reinbrachte. Eigentlich war er sich sicher das Fenster zugemacht zu haben, doch es verwunderte ihn nicht weiter, da es schon öfter vor kamm, dass die Fenster ein Eigenleben führten.
So stand er auf und machte sich auf dem Weg, dass Fenster zu schließen. Während er sich nach drausen beugte um die Fenster zu greifen hörte er plötzlich ein leises knurren, dass von oben kamm. Nun ergriff Tarrox die Angst und er drehte sich langsam um und bemerkte, wie eine peltzige Fratze ihn anblickte. Doch noch bevor er irgendwas machen konnte, holte die Bestie mit ihrer Klaue aus und Köpfte denn angehenden Gelehrten. Während der Kopf noch zu Boden fiel, sah Tarrox in seinen letzten Momenten sein Leben an ihm vorbeilaufen. Darunter auch die Zeit, als er noch die Macht hatte mit blossen Worten, Herzen einander finden zu lassen. Doch dies alles zerfiel, als sein Kopf den Boden berührte und alles um ihn herum mit Blut tränkte.
Und so starb ein weiterer Dorfbewohner(Armor).
Es bricht ein weiterer Morgen in Düsterwald an.
Und mit tarrox hat das Dorf auch die Liebe verloren...
"Verdammt, verdammt, verdammt", fluchte Raknar, "wir sind die letzten Verbleibenden, und es ist immer noch mindestens ein Werwolf unter uns - aber wer ist es?"
Den ganzen letzten Tag hatte er geschwiegen, weil er zu schockiert war von dem was Margery zugestoßen war (OOC: Und weil ich zu viel Stress hatte^^), aber in dieser Situation musste er sprechen.
Er kaute auf seiner Unterlippe, während er darüber nachdachte, wer denn gehängt werden sollte. Immerhin hing das Schicksal des ganzen Dorfes von der heutigen Hängung ab! Aber er konnte sich nicht mehr vor der Entscheidung drücken, wie am letzten Tag, nicht, wo sie so wichtig war.
"Ich verdächtige Mivey", sagte er schließlich. "Er war der erste, der für den armen, unschuldigen Spitfire gestimmt hat, und das macht ihn für mich im Moment am verdächtigsten."
(OOC: Tut mir leid, dass ich in letzter Zeit so wenig gepostet habe, ich hatte - wie ich oben bereits geschrieben habe - wahnsinnig viel um die Ohren, sodass mir kaum Zeit fürs Rollenspiel geblieben ist)
Lumino trat zu den restlichen Dorfbewohnern, es waren kaum noch welche übrig. Die Wölfe und ihr eigener Wahn haben schon viele gerichtet.
"Wir müssen etwas tun, jeder von uns wird entscheiden MÜSSEN! Heute ist vielleicht unsere letzte Chance zu überleben, wenn wir also jetzt nicht richtig handeln, sind wir wohlmöglich verloren.
Für mich gibt es nach reiflicher Überlegung nur 2 Verdächtige. Dies wären zu einem Raknar und Mivey. Raknar weil er sich einfach zu lange versteckt hat, schon bei Jimmothy und bei Chris hatten wir das Glück zwei Werwölfe erwischt zu haben. Doch wir hatten auch viel Pech.
Mivey verdächtige ich aus einem simplen Grund...er ist zu gut. Er ist zu unauffällig. Ich denke auch seine Beweggründe entschlüsselt zu haben. Die komplette Kontrolle über das Dorf, er besitzt mittlerweile 2 Geschäfte. Der Laden zur Bekämpfung von Werwölfen und die Taverne. Alleine schon ersteres ist doch die perfekte Tarnung. Wer von uns würde hinter solch einer Person einen Werwolf vermuten? Doch jetzt ist mir alles klar.
Er ist ein Werwolf, sein Laden dient als Tarnung, die absolute Gehorsamkeit gegenüber Daen, die aggressive Art die er zeigt, zumindest für mich scheint sie aggressiv."
Lumino hielt kurz inne, nur eine kleine Verschnaufpause.
"Ich gehe nochmal alles durch, alle Leute samt mir.
Seldara..., bis jetzt lies sie sich nicht wirklich etwas zu Schulden kommen. Sie ist kein bisschen verdächtig, ein unbeflecktes Stück Papier. Vielleicht zu unbefleckt, ich weiss nicht so recht was ich von ihr halten soll. Entweder sie ist wirklich eine zarte junge Frau welche die Unschuld in Person ist. Oder sie ist ein kluger Werwolf, welcher penibel darauf achtet nicht aufzufallen.
Raknar, der letzte Mann der sich versteckt hat, lange Zeit..., jeder sollte für sich entscheiden ob das Risiko zu groß ist ihn zu hängen und dabei einen Werwolf zu erwischen oder einen normalen Menschen.
Mivey, mein Hauptverdächtiger. Ich halte alles um ihn herum für einen Tarnung. Eine Tarnung so perfekt, dass sie unglaubwürdig erscheint.
Niniel, unser Hauptmann. Ein Mönch von ausserhalb. Entweder ein normaler frommer Mönch, so fromm, gutherzig und den Geboten der Bibel folgend wie Nerys oder ein Werwolf der diese Saat des Bösen in unser Dorf gebracht hat.
Und schließlich ich. Lumino der Händler. Geboren auf dem Land, aufgewachsen in der Stadt, und von dort komme ich auch. Direkt aus der Stadt, einzig und allein mein Name fiel Nerys auf. Ob euch mein Name als Beweis genügt, dafür dass ich einer der Werwölfe bin, bleibt euch überlassen. Ich für meinen Teil kann nur sagen, was kann ich bitte für meinen Namen?"
Lumino schielte nochmal durch die kleine Runde. Da standen sie alle, die letzten.
"Auf unseren Schultern lastet eine große Bürde, wir entscheiden heute vielleicht über die Rettung oder Vernichtung des Dorfes..."
Raknar schüttelte den Kopf und schnaubte.
"Ich soll mich lange Zeit versteckt haben? Ich habe bisher immer meine Meinung gesagt, wenn es darum ging, wen wir hängen sollten, bis auf gestern und da hatte ich einfach nur nichts zu sagen. Macht mich das in deinen Augen verdächtig?"
"Verzeiht mir Raknar, ihr habt Recht. Ihr habt euch beteiligt, damit gehört meine vorläufige Sammlung an Gedanken, Fakten usw. geändert. Eure Schuld, die Schuld des Versteckens wäre damit weggewischt. Doch für die anderen ändert sich nichts."
Mivey war heute morgen aufgestanden hatte wieder alles bereit gemacht was gegessen und sein Haus verlassen. Nachdem in der Taverne war um zu schauen ob alles in Ordnung ist ging er zum Dorfplatz und lauschte Gendrek und Raknar.
Er dachte eine Weile nach über was sie sagten und sprach dann.
"Ihr beide beschuldigt mich weil ich unauffällig bin? Ich melde mich zu Wort und war an jeder Hinrichtung bei der Diskussion dabei, daher schätze ich mal ihr meint nich das ich mich verstecke sondern das ich einfach glaubwürdig bin. Und das macht mich unglaubwürdig?" Er muss kurz lachen hatte sich aber gleich im Griff. "Ihr wisst das falls wir einen falschen erwischen, das unser Ende bedeutet. Das was ihr da äußert ist kein Verdacht sondern schierer Wahnsinn. Ihr habt nichts gegen mich, gar nichts und trotzdem bin ich für euch ein Wolf? Falls ihr mich hängen solltet so wisset eines: ihr werdet untergehen denn ich bin ein Dorfbewohner. An meinen Händen klebt das Blut von allen unschuldigen die wir gehängt haben aber euch an den euren, von daher wäre mein Tod nicht weiter von Bedeutung ABER ... dieses Mal ist das letze mal hängt mich und ihr seid des Todes."
Das hatte er zu seiner Verteidung zu sagen, es interessierte ihn auch nicht wirklich was die anderen zu sagen hatten. Sie würden ihn hängen obwohl der einzige Grund schierer Wahnsinn ist. Auf der anderen Seite würde er an ihrer Stelle vermutlich dasselbe machen, ganz klar. Dennoch hatte er das Recht sein Leben zu verteidigen.
Es traf ihn dennoch sehr, mag man die ewige Ruhe nur im Tod finden, trotzdem ist das Leben wertvoll. Er wollte nicht sterben, er hatte Angst. Aber er konnte seine Angst nicht zeigen, die letzen Tage und das ständige Töten hatten ihn vielleicht ausgehärtet, doch langsam ersetze blanker Hass die Angst.
Er sagte noch wen er verächtigen würde:
"Wen verdächtige ich ? Seldara? Nein, sie ist eine von uns das spüre ich. Niniel? Vllt, aber er hatte sich bis jetzt nichts zu Schulden kommen lassen. Lumino? Er ist schon ein seltsamer Kauz und ich verdächtige ihn schon allein schon weil er sich erst seit einpaar Tagen wieder wirklich meldet. Mein Verdacht aber beruht auf Raknar! Er ist mir am unsympahtischen, das mag ein sehr dummer Grund sein, aber wonach soll ein einfacher Mann wie ich denn sonst entscheiden? Ich bin kein großer Denker, wie es Ineluki, möge er in Frieden ruhen, war als er lebte. Meine Entscheidung ist einfach und simpel aber mir es egal wie ihr über mich richtet, ich kann so sowieso nicht mehr Leben, diese ständige Angst. Aber vergesst meine Worte nicht: Tötet mich und eurer Schicksal ist besiegelt.
Nur noch ein Wunder vermag euch dann zu helfen"
Es war ein warmer Tag, der erste wirklich schöne seit so langer Zeit. Die Sonne hatte ihren Zenitstand zwar bereits verlassen, aber ihr Licht wärmte die Umgebung dennoch sehr. Die ersten Knospen zeigten sich bereits an den Bäumen, die Blumen fingen an zu blühen und die warme Luft war vom Zwitschern der Vögel erfüllt. Ab und zu wehte eine angenehme Brise und brachte die Schilder der verschiedenen Läden und der Taverne in Bewegung. Einzig die traurigen Mienen der Dorfbewohner störten das friedliche, frühlingshafte Gesamtbild.
Seldara begab sich auf den Dorfplatz zu den verbliebenen Männern. Unter ihnen musste noch mindestens eines der Biester sein. Der Gelehrte Tarrox hatte sich schließlich nicht selbst geköpft.
Den ganzen Morgen lang hatte sie in ihrem Garten gearbeitet und die Pflanzen, die in letzter Zeit so vernachlässigt worden waren, gepflegt und Unkraut gejätet. Es war eine anstrengende Arbeit, die zwar die Hände, aber nicht den Kopf beschäftigte, und ihre Gedanken hatten sich immer wieder um die Verbliebenen gedreht.
Wie man es auch hält, dreht und wendet, es muss eine Entscheidung getroffen werden. Und unser aller Schicksal hängt momentan am seidenen Faden. Hängen wir heute erneut einen Dorfbewohner, sind wir wohl endgültig verloren. Die Wölfe werden in der Nacht wieder einen von uns holen, und die Übrigen dann durch ihre Stimmüberlegenheit auch am Tage töten.
Sie ließ sich ins Gras auf dem Dorfplatz fallen, das nicht nur trocken, sondern auch warm war, strich einige Male nervös und unsicher über ihre weiße Bluse und ihren Rock, die deutliche Spuren ihrer Gartenarbeit aufwiesen, und fing dann an, zu sprechen:
"Ich nehme mir an euch ein Beispiel und gehe ebenfalls alle Namen durch.
Lumino." Sie wandte sich an genannten und fuhr fort: "Du warst ebenfalls nicht wirklich auffällig, hast insgesamt wenig gesprochen, versuchst dich jetzt aber mehr zu beteiligen. Liegt es daran, dass du versuchst, uns deine Unschuld zu beweisen, oder daran, dass du fürchtest, aufgrund deines Schweigens und deiner Zurückhaltung als Wolf identifiziert zu werden? Theoretisch gesehen müssten die Werwölfe ja nichts mehr tun, als jeglichen Verdacht von sich abzulenken, und auf einen Fehlschlag unsererseits zu hoffen, der durchaus wahrscheinlich ist.
Raknar." Erneut wandte sie sich um. "Du hast dich am Dorfleben, soweit ich das beurteilen kann, fast immer beteiligt und deine Meinung ausgesprochen. Auch wenn du keine großen Reden gehalten hast wie Ineluki - möge er in Frieden ruhen - und dich nie stark aus der Masse hervorgehoben hast, wusste man doch, dass du wirklich da warst und dich nicht verstecktest.
Mivey. Du hast zu allem immer etwas zu sagen gehabt, hast deine Gedanken geäußert und dich nicht gescheut, den Anfang bei den Vorschlägen der zu Hängenden zu machen. Dennoch wurdest du das ein oder andere Mal sehr von deinem Temperament beeinflusst. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich dich beurteilen soll, aber natürlich könnte ein Wolf sich alles so zurechtbiegen, dass er es als Beweis oder Indiz verwenden könnte.
Niniel. Nun, ehrlich gesagt erinnert mich unser Mönch seit der kurzen Zeit, in der er das Amt des Hauptmannes inne hat, irgendwie an Daen, und zwar im Sinne der Ansprachen. Seine letzte größere Rede zeigte einen Stolz und eine Sicherheit in die Dörfler, die ich mir nur erträumen könnte. Ich weiß nicht, wo er das alles hernimmt, aber es scheint mir doch suspekt, dass er ausgerechnet jetzt so übermütig ist. Vielleicht weil er weiß, dass die Wölfe sich bereits als Sieger sehen, und er einer von ihnen ist?
Tja, und zu guter Letzt bin da ja noch ich. Ich weiß nicht, wie mich andere sehen, und versuche natürlich deutlich zu machen, was ich bin. Die ordinäre, langweilige, eigentlich völlig unwichtige normale Dorfbewohnerin." Dazu zuckte sie mit den Schultern und murmelte leise etwas vor sich hin, zu leise, dass es jemand verstehen könnte. Einzig die Wörter "Situation" und "verflucht" waren deutlich.
Flying Sheep
05.04.2009, 15:48
Niniel lachte.
"Übermut? Wer hat denn vorgeschlagen, das Dorf niederzubrennen? Ihr wart das! Nein, ich bin nicht übermütig, aber zurzeit befinden wir uns in einer schwierigeren Situation, als zu anfangs... Leider befinden wir uns aber ins einer ebenso ratlosen Situation wie am Anfang... wir können nur raten. Den Glauben in das Dorf habe ich nie verloren, wieso sonst hätte ich die gefährliche Reise auf der Suche nach einem Gegenmittel auf mich nehmen sollen? (ooc: abgesehen davon, dass ich eine Woche in Urlaub war xD)
Es mag sein, dass meine Reden sich etwas gewandelt haben, mehr Ausdruck haben, als die kargen Reden von einst, aber ist der Grund dafür nicht offensichtlich? Der Hauptmann ist der Führer des Dorfes und meines Wissens eine Respektsperson. Er motiviert sein Dorf in schwierigen Situationen. Wenn er schon keine Aussichten mehr sieht, steigt die Moral der Dorfbewohner sicherlich nicht dadurch!"
Er atmete tief durch.
"Ich weiß, dass wir in einer fast aussichtslosen Situation sind, aber wir haben noch eine Chance! (ooc: sonst wär das Spiel schon beendet worden :P) Wir brauchen die Moral weiterzukämpfen, sonst sind wir wirklich dem Untergang geweiht... auch wenn das bedeutet ins Blaue hinein raten zu müssen..."
Hauptmann Niniel hatte eine ziemlich kleine Rede gehalten. Aber ihre Größe passte zur Größe der verbliebenen Bewohner.
Es war eine seltsame Stimmung im Dorf, so unwirklich und falsch. Der Duft von Tod war ganz deutlich zu spüren. Und an vielen Stellen und Häusern gab es Blutspuren und seltsame Abdrücke, allerdings zu verwischt um zu sagen woher sie kamen und gingen.
Mivey erinnerte sich auch an die nächtlichen Geräusche, das Knurren die lauten Schritte und vorallem dieses alles durchdringende Heulen. Mivey hasste und fürchtete diese Biester gleichermassen. Aber er scheute sich seine Angst offen zu zeigen, das war unter seiner Würde, er musste sich zusammenreißen.
Er verscheuchte diese Gedanken fürs erste aus seinem Kopf und ging auf Niniels Worte ein.
"Was anderes als Raten können wir im Moment nicht, seit der ganzen Zeit haben wir nur geratet, einige wenige Male richtig und leider sehr oft falsch. Aber nun wäre es wichtig das wir den Richtigen wählen, ich habe mein Urteil schon verkündet und sehe im Moment keinen Grund mehr an der Diskussion teilzunehmen. Ehrlich gesagt verliere ich langsam die Hoffnung das wir noch gewinnen können. Ich stelle mir nur die Frage: Was ist besser? Von den Werwölfen zerfleischt zu werden, oder einen schnellen Tod durch den Strang zu sterben?" Der Tod als Erlösung, er musste kurz lachen, aber es war ein zynisches Lachen er drehte sich um und entfernte sich in ruhigen Schritten.
Er ging zum Laden und sah nach dem Rechten, es war alles in Ordnung. Er musst noch etwas erledigen bevor er wieder zurück zum Dorfplatz gehen konnte. "Verdammt, wo habe ich das alte Pergamentpapier liegen lassen?" Er schaute hinter den Regalen aber da war nichts, schlieslich fand er es unter einem Stappel von alten Büchern. Schreibzeug hatte er auch gefunden, so begann er in seinem Laden seinen letzen Willen aufzuschreiben (ooc: werde ich dann bei meinen tod, wann auch immer das sein mag posten, wird nur RP auswirkungen haben)
"Bah. Ich hasse diese Situation wirklich! Ich habe absolut keine Ahnung, wem ich vertrauen soll, und wenn ich das ausschlaggebende Gewicht an der Waage bin, das einen Dorfbewohner zum Tode verurteilt, dann soll mich doch der Teufel, oder eher der Werwolf holen!
So. Da ich ahnungslos bin, rate ich jetzt einfach. Es wird schon sehr bald dunkel werden, und wir müssen endlich eine Entscheidung fällen."
Seldara holte tief Luft, seufzte und sagte nur ein Wort, beziehungsweise einen Namen: "Raknar."
Flying Sheep
06.04.2009, 21:11
"Wir sind fünf stimmberechtigte Personen, das macht insgesamt sechs Stimmen. Vier habt Ihr nun gegen Euch, Raknar. Es ist vielleicht etwas makaber, aber es sieht so aus, als sollt Ihr unsere... naja... Glücksfee(?) sein. Möglicherweise entscheidet diese Wahl über Leben und Verderben des gesamten Dorfes. Nehmt es mir nicht übel, aber ich hoffe inständig, dass Ihr eine der Bestien seid... für uns alle..."
Da ihr, wie ihr selbst sagt, nur noch 5 stimmberechtigte seid, würde ich gerne dieses Mal von jedem eine Stimme haben, also wäre es schön, wenn ich bis spätestens heute Abend euch alle entschieden habt! (So wie ich das sehe, hat Lumino noch keine Stimme abgegeben). Also hopp hopp! (Auch wenn es nichts mehr ändert)
"Ihr wollt wirklich Raknar hängen? Ich glaube nicht, dass er ein Werwolf ist. Zumindest nicht mehr. Ich halte Mivey für einen Werwolf und deshalb soll er auch am Galgen hängen! Nicht Raknar.
Aber wenn ich das richtig sehe, ist meine Stimme sowieso wertlos, ich habt euch ja bereits entschieden."
Lumino schüttelte den Kopf und ging vom Platz, zurück zu seiner beschaulichen Hütte.
Die Entscheidung ist gefallen: Mit 4:2 Stimmen entscheidet das Dorf (kann man es überhaupt noch so nennen?), dass Raknar an den Galgen gehängt werden soll.
Ich bitte jetzt Raknar seinen Tod und seine "Enthüllung" zu posten. Danach schauen wir mal, ob und wie es weiter geht ;)
Nun.. ich wollte es spannend machen. Aber da Raknar noch nicht gepostet hat, und ich es nicht noch länger hinauszögern möchte, mache ich hier mal weiter.
Mit Raknar stirbt ein weiterer normaler Dorfbewohner.
Entmutigt gehen die restlichen Bewohner schlafen, nicht wissend, wen sie am nächsten Morgen noch wieder sehen werden...
(ooc:Sorry für das späte und kurze Todesposting, ich hatte bis gerade keine Möglichkeit ins Internet zu kommen und jetzt habe ich auch nur kurz Zeit...)
Wie aus einer anderen Welt drangen die Rufe an sein Ohr, die seinen Tod forderten.
"Also gut", sagte er, "wenn ihr unbedingt mich hängen wollt... wenn ihr unbedingt in euer Verderben laufen wollt..."
Er stand langsam auf, seinen Hammer, den er zur Demonstration seiner Stärke immer sich hatte, auf den Boden fallen lassend, wo er mit einem dumpfen Geräusch auffiel.
Langsam schritt er auf den Galgen zu, die, die ihn dorthin führten, stieß er ab, und ging von selber dort hin.
"Eigentlich habe ich es ja auch verdient... auf gewisse Weise...", dachte er.
Seltsamerweise belustigte ihn dieser Gedanke. Er hatte auch, wie ihm auffiel, gar keine Angst.
Im Vorbei gehen bemerkte er Lumino und nickte ihm zu.
"Danke für dein Vertrauen", sagte er, "auch wenn es nichts gebracht hat."
Dann sah er zu den anderen Gesichtern, die ihn teils voll Hass und Zorn, teils voll Angst ansahen.
"Ihr anderen habt euch blenden lassen von den Lügen eines Werwolfs. Mivey sollte jetzt an meiner Stelle sein, und das wisst ihr. Auch wenn ihr es nicht sagen wollt."
Dann trat er wortlos seinen weiteren Gang in den Tod an und sagte nichts mehr, bis die Schwärze ihn umhüllte, ihn, den einfachen Hufschmied und Bewohner des Dorfes, das jetzt auf einige wenige verzweifelte Menschen und mindestens einen Werwolf zusammengeschrumpft war.
Die verbliebenen Dorfbewohner nahmen Raknar vom Galgen herunter und er lag dann am Bodern. Irgendwer sollte ihn wohl beerdigen.
Aber das kümmerte keinen mehr, zumindest Mivey nicht. (wobei es auch daran lag das sowas nicht in seinen Aufgaben fiel) Sie waren dem Ende nah, es waren kaum mehr als eine handvoll von ihnen am Leben. Diese verdammten Wölfe hatten das Dorf zugrunde gerichtet. Fast alle Häuser standen leer und mehr als die hälfte waren teilweise zerstört und blutverschmiert. Einige von ihnen hat zwar versucht zumindest das Blut wegzuwischen aber es kammen viel schneller neue hinzu sodass das ganze Dorf mit vertrockneten Blutlachen voll war. Sie erinnerten an das was geschehen war.
Die Sonne war bereist untergegangen, dennoch war es noch nicht kalt es war eine schwüle Sommernacht man hörte vom Wald das Zirpen der Grillen.
Früher mochte Mivey denn Wald, er sah in ihm einen Schutz vor der Welt da draußen und den Kriegen und was sonst noch für Gefahren auf einen Lauern können. Doch seit den Geschehnissen im Dorf und den Alpträumen begann er den Wald zu fürchten, Mivey sah in ihm einen Käfig der sich nicht öffnen würde bis der letze unter ihnen tot war. Ein unüberwindbares Hinderniss.
Er wandte seinen Blick ab vom Wald und machte sich auf den Heimweg, er schaute noch kurz bei der Taverne vorbei und half Fyx dabei die Tagesausrechnung zu machen, er hatte seine Schwierigkeiten mit Addition und Subtraktion, gab ihm dann seinen Lohn und ging dann zum Laden.
Er fragte sich wieso er ihn überhaupt noch bertrieb. Es kaufte sowieso keiner mehr ein, doch dann dachte er an den Ladenschild und sah in seinem "Allzweckladen zum Toten Wolf" eine letze Bastion gegen die Werwöfe. Selbst wenn er sterben würde dieses Schild würde fortbestehen.
"Vielleicht ist noch nicht alle Hoffnung verloren.", sagte er zu sich.
Er trat ein und ging zu Bett.
Flying Sheep
08.04.2009, 23:24
Niniel war schwer erschüttert darüber, dass schon wieder ein unschuldiger getötet wurde. Und das wiedermal mit seiner Zustimmung...
"Wie soll es denn nur weitergehen? WIE? So sagt es mir doch..."
Die verbliebenen Dörfler starrten ihn erstaunt an, aber das war ihm egal. So langsam war ihm alles egal... Ohne ein weiteres Wort zu sagen, drehte er sich um und ging Richtung Hütte, die Nacht brach herein.
Es wurde schließlich dunkel, nur der Vollmond spendete ein wenig Licht.
Niniel lag in seinem Bett. Er war zu niedergeschlagen, um noch irgendetwas anderes tun zu können. Allerdings schlief er nicht. Er schaute unruhig auf das helle Mondlicht, das durch die schiefen Wandbretter hindurch schien. Nein! So durfte es nicht enden. Es musste doch einen Weg geben, um den oder die verbliebenen Wölfe zu identifizieren.
Leise zündete er sich eine Kerze an und nam sich sein altes Buch zur Hand, ein Erinnerungsstück aus dem Kloster. Der Inhalt war unverständlich geschrieben und machte eher keinen Sinn. Zumindest sah er bis dato keinen in den Schriften. Niniel kritzelte ein wenig darin rum, während er die Seiten, die er doch schon so oft studiert hatte, in Gedanken versunken überflog.
Plötzlich sprang er auf:
"HEUREKA! Ich hab’s! So sollte es uns möglich sein, die Bestien zu identifizieren! Aber etwas fehlt noch... ich muss etwas überprüfen!"
Er zog sich rasch seine Kutte über, steckte das Buch ein und wagte sich raus in die eiskalte und sternenklare Nacht. Er rannte Richtung Wald, wobei er versuchte, möglichst leise zu sein. Es gelang ihm, sich unbemerkt aus dem Dorf zu schleichen. Nur wenige Minuten später erreichte er den dichten Wald, der im kalten Licht des Mondes nun noch um einiges bedrohlicher aussah, als am Tage. Er betrat ihn und sofort kam es ihm so vor, als habe er die Orientierung gänzlich verloren, dabei hatte er den Wald seit seiner Reise vor ein paar Tagen noch sehr gut in Erinnerung. Trotz des dichten Baumwuchses war der Himmel klar zwischen dem Geäst erkennbar.
Des Mondes Rund faszinierte den Mönch. Er starrte hinauf in die unerreichbare Ferne und verharrte einen Augenblick an Ort und Stelle.
Plötzlich fuhr Niniel zusammen, als ein markerschütterndes Heulen aus der Ferne drang.
Es kam näher.
Das Laub unter seinen Füßen raschelte, als er durch den Wald rannte. Ja, er hatte sich verlaufen, aber er hoffte das Dorf zu finden. Das Heulen kam näher, es rannte förmlich auf ihn zu. Die Bestie schien ihn gewittert zu haben. Endlich erreichte er den Waldrand und er konnte das Dorf im Mondlicht sehen. Er sammelte ein Stück Holz auf, das ihm im Notfall als Waffe dienlich sein sollte, als eine Bestie aus dem Gehölz hervorbrach.
"Das ist... ich erkenne es. Ich erkenne EUCH!"
Unter tosendem Gebrüll stieß der Wolf vor, als Niniel prompt das Stück Holz packte und Richtung Wolf warf. Es verfehlte sein Ziel nicht und traf das Ungeheuer am Schädel, worauf dieses knurrend zu Boden ging.
"Ich könnte es töten, hätte ich eine silberne Waffe... VERFLUCHT!"
In Panik rannte er Richtung Dorf. Er wollte die anderen warnen, ihnen sagen, wen er soeben erkannte. Er erreichte das Dorf.
"HEDA, WACHT AUF, HÖRT HER! EINER DER WÖLFE IST..."
Ein furchbarer Prankenhieb streckte ihn zu Boden. Er erkannte nicht, ob es der soeben k.o.-gegangene oder ein anderer Wolf war. Er wusste nur ein: Die Bestie war im Dorf und im Begriff ihn zu töten. Schwer verwundet von dem Hieb, konnte er sich kaum mehr bewegen, als die Bestie zu einem weiteren Schlag ausholte.
"Nein... bitte..."
Der Wolf verrichtete seine Arbeit, ohne auch nur eine Sekunde dabei gezögert zu haben. Der Hautmann war tot. Während sein lebloser Körper zu Boden ging, fiel das eingesteckte Buch aus seiner Kutte. Das Buch mit den wirren Notizen, Texten und Kritzeleien.
Der Wolf schnappte nach dem Buch und verschwand in der Dunkelheit. Was der Bestie allerdings entgangen war, war ein unscheinbarer Brief, der aus dem Buch gefallen war. Der Brief, den Hauptmann Niniel vorsorglich nach seinem Amtsantritt geschrieben und in dem Buch versteckt hatte. Er hatte selber nicht mehr daran gedacht, als er es einsteckte, doch nun lag er dort im Staub. Die verbliebenen Dorfbewohner würden ihn finden und lesen, so war es gewollt. Aus ihm würden sie erfahren, dass Mivey wohl den Posten des Hauptmanns übernehmen müsse:
"In der Hoffnung die richtige Entscheidung getroffen zu haben: Möge Er mehr Glück bei seinen haben. Er würde es brauchen.
Hauptmann, solltet Ihr dennoch wider Erwarten zu den Bestien gehören... fahrt zur Hölle!"
Mit Hauptmann Niniel starb ein weiterer einfacher Dorfbewohner. Sein Nachfolger soll Mivey sein.
Und so bricht der zehnte Tag nach Ausbrechen der Werwolfs"plage" an. Das Dorf ist mittlerweile auf vier Bewohner (davon 3 stimmberechtigt) dezimiert worden.
Was werden sie unternehmen?
Der Morgen brach an und Mivey machte sich bereit, öffntete den Laden, eigentlich nur symbolisch schlieslich würden von den 3 anderen Bewohnern wohl keiner heute etwas kaufen.
Dann ging er zum Dorfplatz aber fand ihn leer vor. Er hörte einigen Lärm von Niniels Hütte. Er rannte sofort hin und begriff noch bevor er ankam was wohl geschehen war.
"SIE HABEN SICH NINIEL GESCHNAPPT! VERDAMMTE WÖLFE", schrie er ducht das Dorf.
Er war als erster am Unglücksort aber er konnte nichts mehr für den Armen tun. Als er sich Aufmachen wollte um die übrigen zu Rufen, sah er etwas weißes auf dem sonst graubraunen Boden. Ein Brief. Er las ihn durch.
"Also ist es jetzt meine Verantwortung die Bestien auszurotten."
Die anderen waren inzwischen angekommen. Mivey dachte eine kleine Rede wäre angebracht.
"Wieder haben sich die Biester einen von uns geschnappt. Wieder hat ein unschuldiger sein Leben verloren. Doch heute wird das enden, heute muss es enden. Ich bin überzeugt das nur noch einer von den Biestern übrig ist. Es muss einer von uns dreien sein.
Mir , Seldara oder Gendrek,
schließlich wird wohl niemand den Dorfdeppen beschuldigen.
Ich denke es wäre noch in Ordnung wenn jeder etwas zu seiner Verteidigung sagt weswegen er oder sie gerade kein Wolf sein kann. Danach, so habe ich es vor, stimmen wir ab. Das ist nur ein Vorschlag. Natürlich können wir auch gleich jemanden hängen lassen. "
Er machte eine kleine Pause.
"Ich mache dann den Anfang: Weswegen kann ich keiner der Biester sein? Ich bin nun schon mein ganzes Leben in diesem Dorf und arbeite in meinen Laden seit mein alter Herr, Gott hab ihn selig, von uns gegangen ist.Ich hatte einige gute Freunde in diesem Dorf, zumindest bis diese verfluchten Kreaturen sie auf grauenhafte art und weise zerfleischt haben.
Meinen Hass auf diese Bestien kann jeder von euch sehen der seine Augen auf das äußere meines Ladens richtet.(Der Ladenschild ist geimeint)
Auch die Tatsache das meine Einahmen vom Laden in den letzen Tagen gegen Null liegen ist die Schuld dieser Bestien. Wenn ich ein Wolf wäre wieso sollte ich mich selbst in den Bankrott treiben?
Ich habe bei JEDER Diskussion wen wir hängen, so oder so Annteilnahme gehabt, war ich anfangs auch noch ängstlich das wir einen Unschuldigen hängen so muss ich jetzt traurig sagen das ich wohl abgehärtet bin. Allerdings habe ich diesesmal einen eindeutigen Verdächtigen doch selbst ihn möchte ich noch zu Wort kommen lassen. Nicht weil ich diesem dreckigen Wolf zuhören möchte sondern weil es richtig ist das er zu Wort kommt. Ich bin ein Dorfbewohner und der Hauptmann dieses Dorfes, das ist wohl klar"
Er wartete darauf was die anderen sagen würden.
Lumino schritt durch das leere Dorf, alle wurden sie getötet. Zerfleischt von den Bestien.
Er war dreckig, in der einen Hand eine Flasche voller Fusel, in der anderen der Dolch aus seinem Gehstock.
Er hörte sich die Rede von Mivey an, wahre Worte die er dort sprach.
"Scheiß Viecher sind das, wir hätten das Dorf abfackeln sollen als die kamen."
Lumino atmete durch, ihm war übel. Die Leiche von Niniel brannte sich in sein Hirn, so zerfetzt und aufgerissen, die Werke der Monster wurdenmit jeder Leiche brutaler und blutiger.
"Ich bin kein Werwolf, ich komm aus der Stadt, da leben keine von den Viechern. Ich bin hier in der Hölle, der Wald ist so dicht wie der Bart meines Vaters, und zu undurchdringlich wie die Logik meiner Mutter. Dann diese Missgeburten von Wölfen.
Ich hab mich am Abend in meine Hütte verzogen und gesoffen, wie soll ich sonst noch schlafen?
Ich hab mich früher wenig eingemischt, aber auch nur weil ich das Leid nicht mit ansehen konnte. Ich hatte Angst vor den Wölfen und ich dachte, dass wenn ich sowenig wie möglich sage und so wenig wie möglich verdächtige, desto besser stehen meine Chance am Leben zu bleiben.
Wie ihr seht, hats geklappt. Ich lebe, aber zu welchem Preis? Ich bin kaputt, ein Wrack. Mein Körper konnte schon vorher nichts und jetzt?"
Er atmete nochmal tief durch, der Würgereiz wurde stärker.
"Was auch immer kommt, ich bin mit Seldara einer Meinung..., ich kann mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, dass ein Mann das Dorf kontrolliert. Tut mir Leid Mivey wenn ich euch damit vor Kopf stoße, aber Demokratie find ich besser, Diktatur ist nichts für mich.
Übrigens..."
Lumino packte den Dolch fester, die Klinge schimmerte im Licht der Sonne
"...wenn ihr einen Beweis wollt...das ist Silber..."
Lumino stellte seine Flasche auf dem Boden ab und rammte sich den Dolch in 3 Mal in seine Hand. Sein Gesicht war schmerzverzerrt.
"...wenn ich ein Wolf wäre, dann müsste ich doch verbrennen oder wie wild zucken...aber wie ihr seht, es tut zwar weh, aber genauso wird es jedem von euch gehen. Ich bin kein verdammter Wolf und ich hoffe ihr glaubt mir. Mehr als meine Hoffnung habe ich nicht mehr."
Das Blut tropfte von der einen Hand, während die andere vor seinem Mund lag und den Schwall von Magensäure zurückhielt. Schnell rannte er weg, er wollte nicht mitten auf dem Platz seinen Magen entleeren.
"Dikatur? Habe ich etwa die Rolle des Hauptmannes erfunden oder gar bestimmt das ich sie bekomme? Die Tradition des Hauptmannes oder früher auch des Dorfältesten ist uralt und besteht vermutlich seit der Errichtung dieses Dorfes. Er oder Sie wurde immer dann rangezogen wenn große Not im Dorf herschte. Es mag sein damit Risiken verbunden sind doch wie es unseren Ahnen geholfen hat so wird aus auch uns helfen, zumindest denen die zu uns gehören."
Mivey war erstaunt von Luminos Reaktion. Er hatte wirklich nicht geglaubt das er den Mum hatte sich einen Dolch in die Hand zu rammen. Er hatte behauptet es wäre Silber und tatsächlich passte die Farbe der Klinge. Aber vielleicht klappte das ja nur bei verwandelten Werwölfen. Es überzeugte ihn nicht. Gut möglich das das irgendein Trick war.
Er wartete noch auf Seldara deren Antwort auch wichtig war.
Lumino wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab.
"Ich habe nichts dagegen wenn man den Hauptmann noch überstimmen kann, aber so? Egal was Seldara und sich sagen. Ihr entscheidet in Wahrheit. Wir können doch nichts mehr gegen eure Stimme ausrichten. Das meine ich mit Diktatur. Aber mit meinen Ansichten bin ich ja schon desöfteren angeeckt."
"Wie gesagt ich habs nicht erfunden. Ich bin mir der Verantwortung bewusst. Deswegen frage ich euch noch eurer Verteidigung. Ich bin nur ein Mensch. Absolute Objektivität ist für mich nich möglich, nich nach den Schrecken der letzen Tage und auch davor wohl nicht. Ich würde je nach Logik entscheiden aber die letzen Tage haben mich gelehrt das was auch immer wie sagen wir doch nur die Wirklichkeit zurecht zu legen versuchen, es ändert nichts daran wer ein Dorfbewohner ist und wer nicht. Am Ende entscheiden wir doch nur nach Affekten. Ich gebe es zu ich frage euch nur um mein Gewissen zu erleichtern. Ich gebe euch auch Recht das es nur meine Stimme ist die zählt doch sagt würdet ihr diese Macht nich ausnützen wenn ihr an meiner Stelle wärt? Würdet ihr nicht denjenigen hängen lassen von dem ihr am ehesten glaubt zu wissen das er ein Wolf ist?
Ich sage es nochmal, ich habe all dieses Leid nicht hervorgerufen, das so vielen von uns das Leben nahm doch eines weiß ich mit Sicherheit: ich werde es beenden, heute hier und jetzt."
"Ihr würdet eure Stimme als Einzelne zählen zugunsten des Dorfes? Ihr würdet wenn Seldara und ich für euch stimmen würde zugunsten des Dorfes, weil das Dorf euch am Galgen sehen will, auf eure Stimmmehrheit verzichten?
Edel, in euch steckt mehr als ich dachte.
Ich hoffe ihr haltet euch auch an euer Angebot, selbst wenn es schlecht für euch aussieht.
Wirklich edel Mivey."
Mivey lachte auf als er das hörte.
"Wann soll ich das gesagt haben? Listiger Wolf dreh mir nicht die Worte im Mund herum. Meine Stimme zählt doppelt. Ich hab doch gesagt das alte Traditionen wichtig sind. Mein Recht lasse ich mir nicht nehmen.
Ich weiß nicht was ihr für seltsame Ideen von euren Städten aufgeschnappt habt aber glaubt nicht das ihr in einer solchen Situation eine Revolution oder sowas auslösen könnt.
Wenn ich für euch stimm dann wird brav gestorben, verstanden?"
Das klang zwar makaberer als Mivey beabsichtigt hatte aber eigentlich war ihm das egal. Seine Entscheidung war ihm klar, er wollte nur noch Seldara hören.
"Vielleicht sollte ich sie wecken? Naah. Sie hat das Recht sich auszuschlafen.", dachte er sich.
"Ihr sagtet, dass ihr uns das Recht gebt, dass nur eure Stimme zählt. Das bedeutet für mich soviel wie "Nur meine Stimme als Bewohner des Dorfes und nicht als Hauptmann soll zählen", ich kann nichts dafür wenn ihr euch so schwammig ausdrückt.
Und was ich vorhin sagte, von wegen ihr seid edel. Ihr seid kein bisschen edel, dank eurer letzten Worte weiss ich nun endlich, was für ein blutrünstiger und kranker Mensch ihr seid.
Es wird brav gestorben wenn ich es sage? Und sowas will ein Hauptmann sein..."
Seldara wurde von den Sonnenstrahlen geweckt, die durch ihr Fenster schienen. Zuerst war sie verwirrt, warum es denn so ruhig war, dann fiel ihr mit einem riesigen Schrecken wieder ein, was gestern passiert war, und dass sie wohl eher am Dorfplatz sein sollte als in ihrem Bett.
In letzter Zeit bin ich irgendwie ständig in Eile, verschlafe wichtige Diskussionen oder Abstimmungen und treffe verdammt nochmal immer die falschen Entscheidungen. Argh!
Sie traf am Dorfplatz auf Mivey und Lumino, die scheinbar auf sie zu warten schienen, und holte erst einmal tief Luft.
"Gebt mir einen Moment, meine Gedanken zu ordnen. Ich will nicht schon wieder etwas falsches sagen."
Sie band sich die noch leicht zerzausten Haare mit einem Stoffband im Nacken zusammen und betrachtete die beiden einen Moment lang eindringlich.
"Gut. Also."
Sich in Richtung Mivey drehend, fuhr sie fort:
"Hauptmann Mivey. Ich bin sicher, Ihr wollt so schnell wie möglich eine Entscheidung. Jetzt, wo das Dorf schon so gut wie ... so gut wie ..." Das Wort wollte nicht über ihre Lippen.
"Ach, Ihr wisst, was ich meine. Wir sind die Letzten, mal abgesehen von Fyx, den ich schon eine Weile nicht mehr gesehen habe, aber ich bin überzeugt, dass es ihm gut geht. Warum sollte ihn auch jemand töten? Er ist nicht relevant, in keiner Weise.
Einer von uns muss einer der Werwölfe sein ... nunja, mindestens. Ich weiß nur, dass ich keiner bin, und es wundert mich, dass ich immernoch am Leben bin. Also, wie auch immer, jedenfalls ..."
Ein Seufzen und ein kurzer Blick in Richtung Lumino folgte, der furchtbar aussah, wobei sie die Wunde an seiner Hand bemerkte, die scheinbar niemand ordentlich verbunden hatte. Das Blut tropfte noch immer.
"Lumino, wartet. Ich hole Euch eine Binde für Eure Hand."
Sie eilte davon und kehrte einige Minuten später mit einem Leinenverband zurück, den sie straff um Luminos Hand band. Entweder war er wirklich zäh, diese Schmerzen auszuhalten, oder er war betrunken.
Mit einem Zähneknirschen trat sie einen Schritt zurück und betrachtete ihr Werk. Wenn die Wunde bereits entzündet war, standen seine Chancen nicht gut. Dann besann sie sich auf das, was sie eigentlich sagen wollte, und fuhr fort:
"Erinnert Euch an das, was uns die Seherin Olma gesagt hat. (OOC: Oder lest es nach^^)Sie verkündete nach dem Tod des Bäckers Tigrean, dass sie Mivey für unschuldig hielte. Und da wir wissen, dass sie die Gabe besaß, hinter jede Maskerade zu blicken, vertraue ich ihrem Urteil...
Ich werde mich jetzt noch nicht festlegen, aber ich muss sagen, dass es klar ist, worauf unsere Situation hinausläuft. Entweder hänge ich heute Abend am Galgen, oder Lumino. Mivey würde nicht so blöd sein, für sich selbst zu stimmen, und seine Stimme würde meine und Luminos sowieso aufwiegen. Ja, ich weiß, ich bin nicht gerade optimistisch, aber wenn Mivey einer der Wölfe ist, sind wir so oder so verloren."
Mivey hatte sich Seldaras Worte angehört und sinnte nun darüber nach was er als nächstes Tun würde.
Das Schicksal des ganzen Dorfes lag in diesem Augenblick in seiner Hand, er konnte Abhilfe schaffen von diesem Fluch aber auch das Verderben des Dorfes einläuten. Er hatte in den letzen Tagen immer gedacht es sei eine tolle Sache der Hauptmann, der Anfüher zu sein. Aber jetzt wo er sich entscheiden musste wenn er hängen musste und die Möglichkeit den falschen auszuwählen begriff er das Verantwortung nicht die tolle Sache war für die er sie immer gehalten hatte.
Dennoch wusste er das es keinen Sinn hatte seine Entscheidung weiter zu verschieben, er wusste was er tun musste und das es jetzt getan werden musste.
"Ich entscheide mich für Gendrek. Es ist der Wolf, davon bin ich überzeugt. Er wird heute sterben und mit ihm wird wieder das Leben in unser Dorf kommen. Heute werden alle Morde gerächt werden die diese Bestie begangen hat. Heute ist der Tag der Abbrechung. Es waren 10 lange Tage der Furcht, des Hasses und des Todes. Nun beende ich sie.
Falls ich falsch liege so werde ich, den morgigen Tag wohl kaum mehr erleben und mit mir wird auch das Dorf untergehen. Es scheint als wäre das Schicksal des Dorfes eng mit dem meinen Verbunden.
Doch werde ich dieses Band trennen. Sobald der letze Wolf tot ist werde ich dieses Dorf verlassen und im Land mein Glück versuchen."
Nachdem er gesprochen hatte ging er vor die erstnächste Wand hockte sich davor hin und wartete. Er hatte getan was er tun konnte. Nun wird die Zeit ihm zeigen ob seine Wahl gut oder schlecht war.
Nach der beinahe patriotischen Rede von Mivey saß Seldara eine ganze Weile lang auf dem Rand des Dorfbrunnens und beobachtete das Wasser und den Lauf der Sonne. Kurz nachdem letztere untergegangen war, erhob sie noch einmal die Stimme: "Um den Formalitäten nachzukommen... Lumino soll nun am Galgen hängen." Dann sah sie weiterhin in den Brunnen, während sie auf die Hinrichtung wartete.
"Das du, Mivey, mich tot sehen willst, war mir von Anfang an klar, du hast uns doch nie eine wirkliche Chance gegeben dich noch in irgendeiner Form zu beeinflussen, dir klar zu machen wer der Wolf ist. Und weisst du wieso? Weil es dir egal ist wer von uns stirbt. Du bist nämlich der Wolf, du uns niemand anderes.
Seldara ich bin mir sicher, dass er ein Werwolf ist. Jetzt nutzt er seine Position aus.
Ich werde mich seinem kranken Willen nicht beugen, nicht dem Willen eines blutgeilen Tieres.
DU IST DER WOLF! NICHT ICH! NICHT SELDARA! DU MIVEY!"
Schweißperlen tropften von Luminos Stirn, seine Hand brannte heiß wie eine Esse. Seldara hatte sich zwar um seine Hand gekümmert, doch der brennende Schmerz kam trotzdem.
Sein Beweis sollte Folgen für ihn haben. Wieso müsste er sich auch nur die Hand durchstechen und sich danach in die Büsche verziehen?
"Ich bin nur ein Mensch. Ich bin nicht vollkommen und habe ,ich gebe es zu, auch Bilder und Vorurteile von anderen. Und in dir sehe ich nunmal den bestialischen Wolf. Dennoch sind wir immer noch gütiger als ihr Werwölfe jemals sein wird, schließlich erlauben wir unseren Getöteten einen schnellen schmerzlosen Tod durch den Strang. Ich gehe jetz zu Fyx. Zusammmen mit ihm werde ich den Galgen bereit machen und euch schließlich holen. Seldara, passt auf ihn auf! Hier nehmt ein Seil und bindet ihn fest."
Mivey gab ihr festes Stück Seil und half ihr beim binden. Er wehrte sich zwar aber dank seiner Verletztung war er geschwächt und so gelang es ihnen doch. (ooc: es ist sowieso klar wie das ausgeht also nehm ich es jetz einfach vor)
Dann ging er in die Taverne zu Fyx, er war in letzer Zeit sowas wie sein Handlanger geworden, und bat ihn darum das er ihm beim Aufrichten des Galgen und binden des Stricks half. Es war schon eine Menge Arbeit sowas nur zu Zweit zu machen. Es dauerte eine Weile doch dann Stand der Galgen.
Der Boden unter ihm, es war der selber Ort wo auch die anderen gehängt worden waren, war getränkt von Angstschweis.
Die Sonne ging langsam wieder unter. Mivey war schon in seiner Hütte gewesen und hatte einige seiner Sachen gepackt er war überzeugt das heute der letzte Tag war. So oder so jetzt endete alles.
Ein leichter Wind kam vom Süden auf. Es warf den Gestank von Blut und Verwesung der vom Dorf kam in Miveys Richtung. Er musste leicht husten.
"Verdammt es wird Zeit das zu beenden. Komm, Fyx hör auf deine Füße abzulecken und komm mit. Es gibt einen Wolf zu hängen"
Er schritt entschlossen Richtung Dorfplatz.
Festgebunden stand er dort am Holzpfahl, doch so leicht wollte er sich dem Monster nicht ergeben. Für sowas hatte er doch seinen Dolch.
Langsam tastete er sich immer weiter zu seinen Taschen vor und zog mit den Fingerkuppen den Dolch hervor.
Er war eine Plackerei den Dolch zu ziehen und in Position zu bringen, so hatte er also Glück, dass man vom ihm erwartet hatte gänzlich erschlafft zu sein. Das Seil war nicht dick und lies sich in Sekundenschnelle zerschneiden.
Mit einem letzten Schnitt fiel das Seil von seinem Körper ab, endlich frei und bereit den Wahnsinn zu beenden.
Wie ein Wahnsinniger brüllte er nun los.
"Verdammtes dreckiges Monster, niemals wirst du mich bekommen, hörst du? NIEMALS!"
Vom Adrenalin überflutet spurtete er los zu seinem Haus. Seinem letzten Zufluchtsort...
Auch wenn Lumino sich wehrt... Hauptmann Mivey und Seldara haben entschlossen, dass er an diesem Abend sterben soll und laufen ihm deshalb gemeinsam mit Fyx bis zu seinem Haus hinterher. Er hat die Tür versperrt. Wie wild klopfen sie daher gegen die Tür und versuchen ihn zum rauskommen zu bewegen.
Er stand vor der Türe, wartete auf seinen Tod. Doch für solche Anlässe soll man doch gut aussehen. Der Griff um den Dolch verhärtete sich, und die Knochen schienen aus dem Fleisch herausbrechen zu wollen...
*Rumms...rumms...rumms* Die Türe flog auf, und die letzten 3 lebenden Menschen betraten das Haus von Lumino. Nichts auffälliges. Nur ein leerer Raum und am Ende zwei Türen. Gedeckter Esstisch, Kleiderhaken, ein Schrank voller Bücher und vieles mehr. Doch keine Spur von Lumino.
Mit zaghaften Schritten durchquerten die 3 den Raum. Spärlich und schlecht bewaffnet und mit der festen Überzeugung dem Wahnsinn der sie alle zugrunde richtete zu beenden.
Die Wände schimmerten teilweise in hellem Rot und zum anderen teil waren sie trocken und matt.
Die Drei erkannten ihren Fehler erst, als es schon zu spät war.
Die Türe flog mit einem gewaltigen Krach in Schloss und versperrte den Dreien den rettenden Ausweg aus dem Loch des Verrückten Lumino.
Da stand er vor ihnen. Mit nichts weiter als einer Hose bekleidet. Den Oberkörper frei und verziert. Über seinen Körper verstreut fanden sich Zeichen, Zahlen, Buchstaben, frisch mit einem Dolch hereingeschnitten.
„Ihr dachtet ihr könntet mich töten? Mich? Niemand kann mich töten. Mich eure Geißel.“
Langsam näherte sich Lumino den Drei Überlebenden. Er hob die Hände an und präsentierte sie.
„Seht nur, seht was mir die Saat geschenkt hat. Ich bin nicht zu verletzen“
Tatsächlich, seine Hand war geheilt. Lediglich eine rosa farbene Stelle wies auf kürzliche Heilung hin.
„Ihr seid so jämmerlich, genau wie meine Brüder. Liesen sich einfach von euch töten. Törichte Brüder.“
Er kam immer näher, breitete die Arme fast schon einladend und freundlich aus.
„Ich bin stärker als ihr Drei zusammen, ihr wisst das. Selbst wenn ich wie ein kümmerlicher kleiner Kerl aussehe. Sobald sich der Mond nur ein Stückchen zeigt, töte ich euch. Und wisst ihr was? Es ist soweit“
Entsetzliches Knacken und Krachen ertönte aus dem Körper des Händlers. Seine Knochen brachen und ordneten sich neu an. Ihm wuchsen Krallen, eine lange Schnauze mit riesigen Fängen. Fell fing an sich auf seinem Körper auszubreiten.
Die Drei sahen wie versteinert zu, wie sich Lumino unter Schmerzen zu einem Monster verwandelte.
Und endlich stand er auf. In voller Pracht stand der Wolf vor ihnen. Er knurrte, schien kaum noch Herr seiner Sinne.
„Das Blut, das Fleisch. Es gab mir Kraft. Kraft weiterzuleben. Wisst ihr, als eines dieser Monster mich anfiel lag ich im sterben, doch ich habe es geschafft und stehe nun vor euch. Wollt ihr nicht auch so ein Leben? Ihr seid euer eigener Herr. Könnt tun was ihr wollt und ihr könnt die Ekstase fühlen wenn sich eure Zähne in Fleisch graben.“
Die Antwort der Drei war deutlich. Eine Klinge durchschnitt die Luft und lies ein Zischen ertönen. Ein Messer stecke in seiner Schulter und wackelte noch.
„Aber aber liebe Freunde, wollt ihr mich verärgern? Wisst ihr denn nicht wo ihr dann endet?“
Die Krallen deuteten auf den gedeckten Esstisch. Um genau zu sein auf eine Schüssel voller Fleisch.
„Eure Freunde...und seht nur dort“
Schwungvoll deutete seine Pranke nur auf die Wände.
„Ich habe sie verteilt. Wunderschön, nicht wahr?“
Ein weiterer Schritt und ein weiteres Messer welches in ins Bein traf.
„Wenn ihr es so wollt. Zuerst töte ich den Hauptmann, mein Stigma. Danach den Deppen. Und zum Schluss werde ich mir das Mädchen vornehmen. Das zarte Fleisch von Margery, ganz alleine durfte ich kosten, wie zart wird erst ihr Fleisch sein?“
Lumino ging in die Hocke und setzte zum Sprung an, pfeilschnell flog er durch die Luft und versuchte auf Mivey dem Hauptmann zu landen. Aber er konnte ausweichen. Lumino durchbrach die hölzerne Trennwand und flog in den Nebenraum.
Die Dorfbewohner ergriffen ihre Chance und flüchteten zu ihrer wohlmöglich letzten Bastion. Dem Laden von Mivey. Dort würde sie genug Waffen finden.
Lumino wollte es gar nicht erst dazu kommen lassen, er rappelte sich wieder auf und folgte ihnen. Er konnte sie riechen, das Abendessen würde ihm nicht entkommen.
Er sprengte die Türe des Ladens aus dem Rahmen heraus und entdeckte sofort seine Beute. Doch diese wollte nicht wehrlos untergehen. Die Frau und der Depp, bewaffnet mit versilberten Mistgabeln und der elende Hauptmann hielt ein Jagdgewehr in seinen Händen. Noch bevor Lumino reagieren konnte spießte man ihn an den Armen auf und rammte in an eine Wand.
Das Silber brannte nun wie Feuer, es verzehrte ihn, wollte ihn töten.
Doch die Mistgabeln sollten nicht sein Ende sein.
*PENG* Der erste Schuss fiel und traf ihn in den Bauch. Blut spritzte aus der Wunde heraus und verteilte sich auf dem Boden.
„Verdammter Dreckskerl, ich hätte dir schon vor langer Zeit den Kopf abbeißen sollen.
*PENG* Die Zweite Kugel flog aus dem Gewehr und sprengte seinen Brustkorb. Das Leben floss aus ihm heraus.
Die dritte, und letzte Kugel, traf ihn ins Auge. Leblos sackte der Wolf zusammen. Die Bedrohung war vorbei.
Die Mistgabeln wurden aus Lumino herausgezogen und er fiel zu Boden.
Ein leises Atmen und röcheln, mehr brachten seine Lungen nicht mehr zustande.
„Hütet euch....vor....den groß....en Alten....“
Lumino spuckte Blut, noch war er nicht tot, und diese Worte wollte er noch aussprechen.
„Wenn sie dichter werden....werdet ihr dünner...wenn sie dunkler werden....werdet ihr lichter....“
Ein letztes Atmen, ein letzter Herzschlag und das Leben war aus ihm gewichen.
Die Bewohner des Waldes waren wieder sicher. Mit Lumino ging der letzte Werwolf von ihnen und lies sie ihn der Gewissheit zurück, dass ihr eigener Wahn fast zu ihrem Verderben wurde.
Es war vorbei.
Mivey stand noch eine ganze Weile vor dem Toten Kadaver des Werwolfes. Das Blut hatte um diesen herum eine kleine Lache gebildet und begann nun zu trocknen.
Als Mivey sich von der Leiche entfernte konnte er sehen wie einige Raben sich über seine Leiche hermachten.
Er verabschiedete sich bei Seldara, Fyx konnte er nicht finden. Die ganze Aufregung war ihm wohl nicht bekommen und er ist vermutlich weggerannt.
Aber das intersierte Mivey nicht.
Er kam vor seinem Laden an. Seine Sachen standen gepackt da, er hatte nur das nötigste mitgenommen. Alle unwichtigen Sachen hatte er im Laden gelassen. Er brauchte sie nicht mehr, die Wahrscheinlichkeit das er wieder einen Laden führen würde war eigentlich null.
Mivey hatte vor landeinwärts zu Reisen, zu den großen Ackerfeldern von Brahe. Er hatte von einigen Händlern die von Zeit zu Zeit kamen gehört das man dort leicht Arbeit finden konnte und durch Fleiß und harte Arbeit eine Bleibe erwirtschaften könne. Er war noch jung. Vllt würde er eine Frau finden und eine Familie gründen? Aber all das lag noch in den Sternen.
Im Augenblick wollte Mivey nur eines: Von hier verschwinden. Er hatte von Niniel gehört das er ab einem gewissen Punkt im Wald nicht mehr weiter gekommen war. Mivey hoffte das jetzt nach dem der letze Wolf in der Hölle schmorrte möglicherweise diese Barriere nicht mehr vorhanden war.
Er lief in ruhigen Tempo aus dem Dorf und konnte dabei nicht umhin an die letzten Tage zu denken. Es war so viel geschehen, so viele grauenhafte Dinge hatten sich ereignet. Er hoffte er könne das alles irgendwann vergessen.
Als er kurz vor dem Wald war, blickte er zurück und erblickte ein letztes mal in seinem Leben das Dorf und erinnerte sich an alles die er mit diesem Ort verband, er wusste nicht was das Schicksal noch für ihn bereit hielt aber eines wusste er mit absoluter Sicherheit:
Es war vorbei.
Das... das war es wohl...
Zitternd stand Seldara auf dem Dorfplatz, die letzte, die noch im Dorf zu weilen schien. Mivey hatte sich bereits von ihr verabschiedet, und Fyx war nicht zu sehen. Das, was in der vergangenen Nacht passiert war, würde sie wohl ihr ganzes Leben lang heimsuchen, aber immerhin war sie noch am Leben.
Wir haben gewonnen. Wenn man das so nennen kann. So gut wie alle sind tot... allerdings auch die verdammten Wölfe.
Wie geht es jetzt weiter? War das endgültig das Ende der Plage, oder ist es doch nur eine kleine Verschnaufpause? Ich kann irgendwie nicht glauben, dass es schon vorbei ist.
Die Sonne war nun über die Baumwipfel gestiegen und erhellte das verlassene Dorf. Es war ein friedliches Bild, als wären alle negativen Gefühle mit dem Tod des letzten Werwolfs aus dem Dorf gewichen. Die Angst, die Unruhe, die Beklommenheit, das Misstrauen - alles war verschwunden, und zurück blieb nur eine allumfassende Stille.
Ich werde es Mivey gleichtun, und von hier verschwinden. Es gibt nichts, was mich hier noch halten könnte. Ich denke, ich werde zuallererst meine Cousine und meine Eltern besuchen. Es ist ein Wunder, dass ich das alles heil überstanden habe, und jetzt brauche ich am allermeisten jemanden, mit dem ich reden kann.
Sie packte ein, was sie für die Reise brauchte, und ließ ihre restliche Habe zurück. Dann schrieb sie noch zwei lange Briefe, die sie in die Taverne legte. Einen an Fyx, für den Fall, dass er das Dorf noch nicht verlassen hatte, und einen an diejenigen, die möglicherweise einmal das Dorf wieder bewohnen würden.
Wer auch immer an diesem vom Unglück heimgesuchten Ort leben wird, sollte wissen, was alles geschah.
Dann machte sich Seldara auf ihren Weg, ohne einen letzten Blick auf das geisterhafte Dorf zu werfen.
*applaus*
Es ist vorbei! Der letzte Werwolf musste sein Leben lassen, die letzten Dorfbewohner konnten so gerade noch das Dorf davor retten, dass es zu einer Geisterstadt verkommt.
Mit dem Weggang von Mivey sind Seldara und Fyx die letzten verbleibenden Bewohner von Düsterwald. Ihre Aufgabe ist es nun, das Dorf wieder neu aufzubauen und zum Leben zu erwecken.
ENDE
Daen vom Clan
14.04.2009, 12:42
Mit dem Weggang von Mivey sind Seldara und Fyx die letzten verbleibenden Bewohner von Düsterwald. Ihre Aufgabe ist es nun, das Dorf wieder neu aufzubauen und zum Leben zu erwecken.
*lach*
DASS sieht nach einem Fulltime-Job für Seldara aus *hust* *unanständigeGedankenwegwisch*
:D
*lach*
DASS sieht nach einem Fulltime-Job für Seldara aus *hust* *unanständigeGedankenwegwisch*
:D
Naja, leider hatte ich den Post geschrieben, bevor ich gesehen hatte, dass Seldara das Dorf auch verlassen hat, und danach wollte ich es nicht mehr editieren, weil mir eigentlich die Idee gefiel, dass genau ein Mann und eine Frau übrig bleiben und ein neues Dorf gründen :D
Naja, leider hatte ich den Post geschrieben, bevor ich gesehen hatte, dass Seldara das Dorf auch verlassen hat, und danach wollte ich es nicht mehr editieren, weil mir eigentlich die Idee gefiel, dass genau ein Mann und eine Frau übrig bleiben und ein neues Dorf gründen :D
Eigentlich wär das Dorf je verlassen. Ich und Seldara sind weg und Fyx ist vermutlich verschwunden.^^ Und da das ganze im Wald dürfte das in einigen Jahrzenten total verwachsen sein. Ein wirklicher Sieg des Dorfes, also auch seiner Bewohner, ist es also eigentlich nicht.
btw: Selbst wenn noch ein Mann und eine Frau da sind, müsste das, wenn sie das Dorf " neu zum Leben zu erwecken" wollen ziemlich krass in Inzest ausarten. Inzest ist böse! >:(
Inzest ist böse! >:(
Erklär das mal Noah.
Und wie war das mit Adam und Eva?
Und wie war das mit Adam und Eva?
http://npshare.de/files/35d9208e/n00b.png
Powered by vBulletin® Version 4.2.3 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.