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DSA-Zocker
19.02.2009, 17:07
Äh, ist jetzt keine Kurzgeschichte, aber ich hab mir gedacht, ich stell meine Fantasygeschichte hier einfach mal vor. Ich habe leider schon länger kein Kapitel mehr fertiggestellt, aber ich gehe davon aus, diesen Monat mit dem 11. Kapitel fertig zu werden. Ich würde mich über Rückmeldungen natürlich freuen und ebenso über konstruktive Kritik.

Link: http://www.fanfiktion.de/s/486e2240000097310c901388

Edit: Dann mach ich das doch glatt, müsst ihr halt auf das Personenverzeichnis verzichten, das man aber unter dem Link nachschlagen kann

Kapitel 1

Es war morgens und die Sonne ging über dem Ozean in leuchtenden Rottönen auf. Langsam wich die Ruhe der Stadt einem geschäftigen Klappern und Rattern. Die Schiffe am schmutzigen Hafen wurden mit großen Kisten beladen, die Händler priesen ihre Ware laut an und aus den zahlreichen Handwerksbetrieben hörte man das stetige Hämmern der Werkzeuge.
Eoin öffnete die Fensterläden seiner engen Wohnung holte einmal tief Luft und verließ dann das Haus um zu seiner Arbeitsstelle, einer großen Bäckerei im Zentrum der belebten Stadt zu kommen. Die Straße war wie jeden Morgen voll, es war ein buntes Bild. Einige vom Volk der Grozz’tun, in die typischen weißen Umhänge des Wüstenvolkes gekleidet, waren auf der Straße unterwegs und auch einige Murianer in ihren bunten Gewändern hatten den Weg in die Stadt gefunden.
Die Luft war voll vom Gestank der vielbeschäftigten Stadt und das Geschrei der vielen Leute auf der Straße war erhob sich über alle anderen Geräusche der Stadt.
Eoin war froh endlich in der sauberen und ruhigen Bäckerei angekommen zu sein. Er meldete sich bei seinem Chef und ging dann mit den anderen Gesellen die hölzerne Wendeltreppe hinunter in die dunkle Backstube. Den Teig für die Brote hatten sie schon am letzten Abend fertig gestellt und sie mussten jetzt nur noch die Laibe formen und sie in den Ofen legen. Dann begannen sie die Stube zu fegen. Das Mehl, das überall auf dem Boden lag wirbelte auf und sie mussten mehrmals niesen.
Als sie mit dem Putzen fertig waren, holten sie die Brote vorsichtig auf dem Ofen und brachten sie nach oben, wo der Meister sie schon ungeduldig entgegen nahm.
Die Sonne stand schon hoch auf dem Himmel, doch die Luft draußen war noch immer kalt, denn das Jahr war noch jung, es war noch Frühling. Eoin hatte seine Pflichten für den Vormittag nun erledigt und brauchte erst wieder nach der Essenszeit kommen. Er schlenderte die belebten Straßen entlang zum Hafen, den er oft besuchte. Es machte ihm nichts aus, dass der Hafen schmutzig war. Er mochte es aufs Meer zu schauen und dem Lied der Vögel zuzuhören. Als er beim Hafen angekommen war, setzte er sich an seinen Lieblingsplatz, zwischen zwei kleine Lagerhäuser und schaute aufs Meer. Über ihm sangen die Vögel, um ihn herum schufteten die Seemänner. Schon oft hatte er sich vorgestellt selbst einmal die Meere zu besegeln, doch er wusste, dass unmöglich war.
Nach einer Stunde stand er wieder auf und ging zum „Fliegenden Fisch“, einer heruntergekommenen Kneipe im Hafenviertel. Als er die Türe öffnete kam ihm der Gestank von Bier und Pfeifenkraut entgegen. Er lief zu einem leeren Tisch und bestellte sein Essen. Er musste nicht lange warten, denn der untersetzte Wirt kam schon nach zehn Minuten und brachte ihm einen Teller Suppe und ein Bier.
Nach dem Essen ging Eoin zurück in die Bäckerei und half seinem Meister nun die Brote zu verkaufen. Die Bäckerei in der er arbeitete war gut besucht und es kamen Personen jedes Volkes.
Kurz vor dem Ladenschluss ging die Türe knarrend auf und ein schwer gepanzerter Soldat trat ein. An seinem ledernden Gürtel baumelte ihm ein langer gefährlich aussehender Krummsäbel und auf seiner Brust prangte das Wappen von Grongur: Ein Pferd mit einer Mähne und einem Schwanz aus Feuer, das gerade abspringt: ein Feuerschweif. Er trug einen glänzenden Helm auf dem ein roter Schweif befestigt war. Seine Rüstung war mit feinen Ornamenten bedeckt, die Feuerschweife darstellten. An seinen Armschienen waren kleine rote Sterne befestigt, die ihn als Mitglied der Feuerschweif-Reiterei von Grongur auswiesen. Eoin starrte ihn ehrfürchtig an. Er hatte sich schon immer gewünscht einmal einen echten Feuerschweifreiter zu sehen. Wie oft er doch schon davon geträumt hatte endlich dem langweiligen Bäckersleben zu entfliehen und einmal ein Feuerschweif zu reiten.
„Was können wir für Euch tun?“, fragte der Meister unterwürfig.
„Man sagte mir, dies sei die beste Bäckerei in Stromstadt. Ich brauche drei Laibe Brot, ich bin auf Durchreise.“
„Wohin reist Ihr?“, fragte Eoin neugierig.
Der Reiter lächelte ihn an: „Ich muss in die Ödlande. Wir haben den Verdacht, dass uns ein Krieg gegen die Snrszh bevorsteht. Ich muss versuchen herauszubekommen ob dies stimmt.“
„Hier sind die drei Laibe.“, sagte der Meister und schaute Eoin zornig an.
„Nicht doch. Ihr habt keinen Grund böse auf ihn zu sein.“, erwiderte der Reiter und warf ein kleines schimmerndes Goldstück auf den Tisch. „Ich hoffe Ihr nehmt auch die Währung aus Grongur an.“
Der Meister beeilte sich zu sagen: „Natürlich.“
Dann winkte der Reiter noch einmal Eoin zu und verließ dann die Bäckerei mit langen Schritten. Sofort wandte der Meister sich Eoin zu und schrie ihn an: „Was fällt dir ein! Das war der General der Feuerschweif-Reiterei und dir fällt nichts besseres ein als ihn zu fragen wohin er reist!“
„Er hat doch gesagt, es sei in Ordnung.“
„Ich will nicht, dass so etwas noch einmal vorkommt!“
„Ja, Meister.“
„Du kannst jetzt nach Hause gehen. Morgen ist Markttag, du musst also nicht hierher kommen.“
„Danke, Meister.“
Eoin wandte sich zur Türe und öffnete sie.
„Ach übrigens, hier ist dein Lohn.“, der Meister warf ihm einen kleinen Beutel zu.
„Danke, Meister.“
Nun verließ er die Bäckerei, wandte sich nach Hause und lief gedanken-versunken der untergehenden Sonne entgegen.

Am nächsten Morgen wurde Eoin früh von den Sonnenstrahlen geweckt. Er hatte am Abend zuvor vergessen die Fensterläden zu schließen. Müde stand er auf und schaute in seinen Spiegel, der teuerste Einrichtungsgegenstand den er besaß. Der ovale Rahmen war aus dunkelbraunem Hartholz gefertigt, das mit Schnitzereien von alten Kämpfen verziert war und oben auf dem Rahmen waren seltsame Worte eingraviert:

Boira gunara ama gringa
Bura menang rerivera
Sand Maguna fori Norma
Revenira dun ka Suna
Intigaro ama kano
Duna hrie tunagones
Sand noman kona mantuno
Ama rivera Seliona

Eoin sah seine kleine Gestalt im Spiegel. Seine kräftigen Arme baumelten an seinem schlanken Körper herunter und seine gelockten dunkelbraunen Haare trug er fingerlang. Seine braunen Augen spiegelten das Licht und blitzten freundlich auf. Sein Gesicht war unauffällig.
Er fuhr sich noch einmal durch die Haare, dann wandte er sich ab um auf den Markt zu gehen, doch er merkte, dass er kein Geld dabei hatte. Er drehte um und machte das Säckchen mit dem Lohn auf. Darin befanden sich Kupfermünzen. Er wühlte etwas darin herum und fand die Goldmünze des Reiters. Sofort wusste er, dass der Meister die Ansprache nicht ernst gemeint hatte und er murmelte: „Danke, Meister.“
Auf der Münze war das Wappen Grongurs abgebildet und sie glänzte matt im Licht. Er steckte sich einige Kupfermünzen ein und legte die Goldmünze, nachdem er sie dreimal ehrfürchtig gedreht hatte, auf seinen Tisch. Dann verließ er das Haus und schloss die Türe hinter sich.
Die Straßen waren diesen Morgen zum Bersten voll und es stank wie jeden Markttag nach Schweiß, Bier und den Dingen die verkauft wurde. Jeden Markttag war die ganze Stadt mit Ständen gefüllt und er schlenderte langsam in Richtung des Stromes.
Der Strom war der Grund des Reichtums von Stromstadt und auch der Grund des Namens. Es war ein großer Fluss, der in Stromstadt ins Meer mündete. Wenn man flussaufwärts reiste, kam man zuerst nach Golsburg, einer Stadt bei den Nebelsümpfen, die vor allem mit Torf handelte. In Golsburg teilte sich der Fluss in den Festenfluss und den Strom. Der Festenfluss führte zur Hohen Feste zu Grongur, zur Hauptstadt von Grongur, wo er entsprang und der Strom führte an den Nebelsümpfen entlang, wo er sich wieder teilte. Der Strom führte dann in den Seherwald und der Sichelfluss nach Gromar, durch den grünen Wald und dann nach Morgom, der Hauptstadt von Grondom. Er entsprang in der Sichel, einem großen Gebirge.
Endlich kam Eoin am Strom an. Im Fluss schwammen mehrere Lastenkähne, die mit großen Kisten beladen waren. Am Ufer standen Marktstände. Eoin ging zu Albrune, der alten Frau, bei der er sich immer sein Essen einkaufte.
„Guten Morgen, Eoin.“, sagte Albrune krächzend.
„Guten Morgen.“
„Was wünschst du heute?“
„Ein Tausendkupfer Kartoffeln, vier Hundertkupfer Karotten, fünf, nein sechs Hundertkupfer Mehl, zehn Eier und vier Flaschen Milch.“
„Das macht 24 Kupferstücke.“
„Hier.“
Er warf ihr ein paar Münzen auf den Tisch und ging dann weiter. Am Strom standen vor allem die teureren Stände. Es wurden dort fast alles verkauft, was es zu kaufen gab und es wurde am Fluss in einer besseren Qualität verkauft als sonst in der Stadt, aber eben auch teurer. Ein paar Schritt von Albrune entfernt stand ein Stand der Holzschnitzereien verkauft und noch ein bisschen weiter Schmuck. Eoin lief an all diesen Ständen vorbei und steuerte zielstrebig durch die bunte Masse der Marktbesucher auf einen kleinen Stand in einer schmutzigen Seitengasse zu.
Die Häuser in dieser Gasse waren nicht wie die Häuser am Strom gebaut. Sie waren kleiner und schmutziger. Der Stand verkaufte kleine Talismane, jedes unterschiedlich gestaltet, die einen groß die anderen klein, doch alle waren sie fein gearbeitet und hatten ein Loch durch das eine dünne Schnur gefädelt war. Eines war aus Knochen geschnitzt und hatte die Form eines kleinen Hornes, ein anderes mit grünem Stoff überzogen und war wie eine kleine Pyramide geformt.
Eoin sprach den Verkäufer an: „Habt Ihr noch das Amulett aus den Haaren eines Feuerschweifes?“
„Ja das besitze ich noch. Warum?“
„Ich würde es gerne kaufen. Wie teuer soll es sein?“
„Es ist aus einem sehr seltenen Material gefertigt. Ich würde sagen, weil Ihr es seid, vielleicht zwei Silberstücke und fünf Kupferstücke?“
„Zweihundertfünf Kupferstücke? Das erscheint mir aber sehr teuer für so ein kleines Ding.“
„Ihr könnt es auch für deren zweihundert bekommen.“
„In Ordnung.“
Eoin zog seinen Geldbeutel aus der Hosentasche. Er öffnete ihn und zählte einige Kupfer- und Silberstücke ab.
„Hier, das Geld. Es müsste so stimmen.“
„Es stimmt. Auf Wiedersehen!“
„Auf Wiedersehen!“



Eoin betrachtete das Amulett als er auf dem Heimweg war. Es bestand aus einem grünen, leicht durchscheinenden Stein, der am unteren Ende viele kleine Löcher hatte. Durch diese Löcher waren Haare vom Rücken eines Feuerschweifs gefädelt. Die Haare waren schwarz und schimmerten leicht. Es war ein weit verbreiteter Glaube, dass die Haare eines Feuerschweifes Glück brachten, aber Eoin hatte das Amulett nicht deshalb gekauft. Er dachte immer noch über den Reiter nach, der in die Bäckerei gekommen war. Was würde er dafür geben, ebenfalls ein Feuerschweif-Reiter zu sein. Aber er wusste, dass er sich keine Hoffnungen zu machen brauchte. Er war Geselle in einer Bäckerei und das würde er auch bleiben, bis er mit etwas Glück vielleicht einmal Meister werden würde.
Er hielt das Amulett fest in der Hand, als er schließlich durch einige unbelebte Seitengassen lief. Völlig in Gedanken versunken lief er einige Umwege, bis er endlich vor dem Haus angekommen war in dem er wohnte. Er lief die dunkle Holztreppe empor und kam schließlich vor seiner Wohnungstüre an. Dann trat er ein und legte das Amulett und die Goldmünze in eine Schublade.
Es war nun Mittag und er machte sich sein Essen aus einigen Kartoffeln, die er zuerst in Wasser kochte, sie dann schälte und dann in einer Pfanne mit einigen Gewürzen anbriet. Als er all das erledigt hatte, machte er das Feuer im Ofen wieder aus und schüttete die Kartoffeln auf einen Teller. Er aß langsam das seltene und gute Mahl und als er schließlich fertig war, setzte er sich in seinen Stuhl und schaute durch die kleinen, verdreckten Fenster auf die Straßen.
Nun, zur Mittagszeit, waren die Straßen nicht so voll wie normalerweise. Man konnte nun deutlich die verdreckten Pflastersteine auf der Straße und die wenigen Hunde, die in den Müllhaufen in den Seitengassen nach Futter suchten, sehen. Er blickte die Straße herab und sah am Ende der Straße den großen Hafen Stromstadts, mit den vielen Schiffen, große wie kleine, und den langen Kais, auf denen die Matrosen in der Mittagspause saßen. Die gesamte Straße war wie jeden Markttag von Ständen gesäumt, die in allen Farben leuchteten.
Seufzend stand er auf und dachte an die bevorstehenden zwei Wochen harter Arbeit, bis endlich wieder Markttag war. Sein Meister war immer sehr streng zu ihm und den anderen Lehrlingen. Doch er musste ihm dankbar sein, denn immerhin lernte er bei ihm sehr viel. Viel lieber aber würde er auf einem Feuerschweif durch Grongur reiten und Heldentaten vollbringen, so wie der Reiter es wohl gerade tat, doch wie es schien, konnte er an seinem Schicksal nichts ändern.
Er lief quer durch die Wohnung über die staubigen Dielen und blieb vor der Türe unschlüssig stehen. Sollte er noch einmal über den Markt schlendern? Er zog sich seinen Mantel an und ging kurz entschlossen aus dem Haus. Die Straßen waren wie jeden Nachmittag wieder zum Bersten voll und er drängte sich durch die verwinkelten Gassen in Richtung des Südtores.
Nach Süden wurden die Häuser immer kleiner und armseliger, die wenigen Reichen wohnten in dem kleinen Teil der Stadt, der sich nördlich des Stromes befand. Der größte Teil der Bevölkerung lebte südlich des Stromes in zum Teil sehr ärmlichen Verhältnissen. Die Stände an den Seiten der Straßen wurden nach Süden hin auch immer kleiner und billiger.
Er wusste nicht, warum er unbedingt den Weg nach Süden eingeschlagen hatte, doch er machte sich auch keine Gedanken dabei. Als er aber am Südtor ankam staunte er.
Im offenen Tor war niemand anders zu sehen als der Reiter. Er saß auf einem großen, weißen Feuerschweif, dessen Schweif und Mähne in roten Flammen standen. Er trug dieselbe Rüstung, die er auch getragen hatte, als Eoin ihn das letzte Mal gesehen hatte. Eoin schaute wieder auf seine eindrucksvolle Gestalt, bis ihm auffiel, dass der Schweif an seinem Helm abgeschlagen war. Auch die glänzende Rüstung hatte einige Kratzer abbekommen und das Feuerschweif sah ebenfalls elend aus.
„Du bist doch der Gehilfe aus der Bäckerei?“
„Ja, warum fragt Ihr?“
„Ich habe dir gestern erzählt, warum ich mich auf den Weg nach Mrszh gemacht habe. Ich habe befürchtet, dass uns ein Krieg mit den Snrszh bevorsteht. Diese Befürchtung hat sich bewahrheitet. Ich bin gerade noch mit dem Leben davongekommen.“
„Warum erzählt Ihr mir das?“
„Weil ich Hilfe benötige. Du kennst dich doch hier in der Stadt aus, oder?“
„Ja, ich kenne mich hier aus.“
„Dann zeige mir den Weg zur Grongurschen Botschaft.“
„Gerne. Folgt mir.“
Die Grongursche Botschaft lag nördlich des Stromes in der Nähe des Meeres. Eoin führte den Reiter durch die breiten Straßen und die anderen Leute auf der Straße machten ehrfürchtig Platz. Das Feuerschweif bewegte sich mit einer geradezu tänzerischen Eleganz, wirkte aber dennoch kräftig genug um lange zu laufen und schnell genug um jedes Pferd abzuhängen. Es war ohne Zweifel ein außergewöhnliches Tier.
Der Reiter bemerkte den Blick Eoins auf sein Feuerschweif und erklärte ihm: „Sein Name ist Gronol. Er ist noch sehr jung. Da fällt mir ein, ich habe mich dir noch nicht vorgestellt. Ich bin General Biorn Eisenwaldt.“
„Ich bin Eoin, der Bäcker. Seid Ihr wirklich der General der Feuerschweif-Reiterei?“
„Der bin ich.“

La Cipolla
19.02.2009, 17:51
Wenn du die Geschichte direkt hier rein postest, und vielleicht noch in bequemen Kapiteln, wird sie sicher öfter gelesen als wenn da ein Link auf irgendeine Seite ist, durch die man sich erst durchfuddeln muss. :)
Wäre nett, wenn du das noch mit der Editieren-Funktion verändern könntest.

daenerys
19.02.2009, 19:40
Den ersten Satz würde ich an deiner Stelle überarbeiten - Mit "Es ist morgens" anzufangen... Das passt nicht zum sonstigen Erzählstil und hört sich holprig und unbeholfen an.
(Dir zu sagen, dass du einige Kommafehler eingebaut hast, das überlasse ich mal Nathrael ^^)
Der Anfang gefällt mir recht gut (im Moment habe ich leider nicht die Zeit, es mir ganz durchzulesen), doch insgesamt wirkt es auf mich, als fehle ihm noch der letzte Schliff, also eine Überarbeitung. Eine Überarbeitung empfehle ich dir auch. Mehr Nebensätze und weniger "unds" täten dem Stil auch gut.
(Da ich bisher nur sehr wenig las, gehe ich nur auf den Stil ein.)

Als Feedback noch schnell die imo etwas holprigen Stellen:

Die Straße war wie jeden Morgen voll, es war ein buntes Bild.

Den Teig für die Brote hatten sie schon am letzten Abend fertig gestellt

denn das Jahr war noch jung, es war noch Frühling.

brauchte erst wieder nach der Essenszeit kommen.

das Geschrei der vielen Leute auf der Straße war erhob sich über alle anderen Geräusche der Stadt.

dass der Hafen schmutzig war

zwischen zwei kleine Lagerhäuser Gege Diskrimiierug vo Buchstabe! (kleinen Lagerhäusern)

schaute aufs Meer. Welle - keine Welle - Welle - keine Welle. (Hier fehlt vielleicht noch ein "hinaus")

DSA-Zocker
19.02.2009, 20:06
Ich werde den Anfang sicher noch überarbeiten, da es schon eine ganze Weile her ist, dass ich das erste Kapitel geschrieben habe. Danke für die Kritik, ich werd sobald ich dazu komm die Stellen überarbeiten.

DSA-Zocker
21.02.2009, 11:05
Hier das kurze zweite Kapitel:

Kapitel 2

Grnrszh hielt ein glänzendes Tablett voller Delikatessen auf einem seiner vier Arme. Er war ein Snrszh, eine mannsgroße und intelligente Wespe. Wobei intelligent vielleicht ein bisschen übertrieben war. Natürlich gab es intelligente Snrszh, aber Grnrszh gehörte auf keinen Fall zu ihnen. Er war ein einfacher Sklave, er war als Sklave geboren und würde auch als Sklave sterben. Nur dank seines guten Aussehens wurde er als Kellner eingesetzt. Er versuchte so elegant wie möglich zu seinem Herrn zu laufen, da er hoffte, die Überreste der Mahlzeit zu bekommen. Er arbeitete in der größten Stadt des Reiches, die gleichzeitig auch die Hauptstadt war, in Mrszh. Bedächtig setzte er einen Fuß vor den anderen bis er endlich vor dem Herrn stand. Er senkte den Kopf und dem Herrn das Tablett entgegen.
Der Herr riss es ihm aus der Hand und begann die Maden nur in sich hereinzustopfen. Er war wohl wieder sauer über die Vorkommnisse. Grnrszh wusste, dass nichts übrig bleiben würde. Man konnte am Bauchumfang der Snrszh ihre Wichtigkeit feststellen, je dicker desto wichtiger, und sein Herr war definitiv eine der wichtigsten Personen der Stadt.
Nachdem der Herr fertig gegessen hatte, nahm Grnrszh das Tablett entgegen und lief rückwärts mit gesenktem Blick aus dem Zimmer. Doch dann geschah etwas, das besser nicht geschehen wäre: Grnrszh stolperte, verlor das Gleichgewicht und fiel auf dem Boden. Er rappelte sich sofort auf, doch der Herr hatte das Unglück schon bemerkt.
„Wachen, tötet ihn!“
„Gnade Meister! Es tut mir leid!“
Doch es war zu spät. Drei Speere hatten ihn bereits durchbohrt. Röchelnd sank er zu Boden.
„Wischt ihn weg und gebt die Reste den Sklaven zu fressen.“, Snrszh waren für ihre Brutalität bekannt, „und vergesst nicht den Küchenchef zu exekutieren. Die Maden waren zu trocken.“

An einem anderen Ort in Mrszh stapfte Wrnszh gerade durch die dreckigen Tunnel der Stadt. Mrszh war wie alle Städte der Snrszh wie ein riesiger Wespenbau aufgebaut. Wrnszh trug ein kleines Bündel auf dem Rücken, in dem er tote Ratten aufbewahrte. Er war ein Rattenfänger eines vornehmen Restaurants. Ratten waren für die Wespenwesen eine leckere Mahlzeit.
Müde kam er endlich am Restaurant an. Er lieferte die Ratten ab und ging sofort in den Aufenthaltsraum. Der Raum war klein. Einige Bänke standen an der Wand und in der Mitte des Raumes stand ein Tisch, auf dem die magere Verköstigung der Arbeiter zu finden war. Spinnen. Würmer. Käfer. Nichts im Vergleich zu den schmackhaften Maden und Ratten der Reicheren. Seufzend ließ Wrnszh sich auf eine der Bänke fallen. Er war unzufrieden.

deserted-monkey
21.02.2009, 11:45
Wieder so eine Fantasy-Geschichte ...
Erstmal Respekt meinerseits, dass du bereits bis Kapitel 10 geschrieben hast. Viele andere haben bereits nach dem ersten Kapitel kapituliert. ;) Weiterhin sei gesagt, dass ich mir die ersten zwei Teile durchgelesen habe, was eigentlich recht erstaunlich ist, da ich solchen Geschichten ansonsten nicht viel abgewinnen kann.

Einige dieses Forums haben schon probiert, Fantasy-Geschichten zu schreiben (oder sogar ganze Bücher, die nach zwei Seiten aufgegeben wurden), scheiterten aber kläglich an Schreibstil, Spannungsaufbau, den Grundsätzen der Rechtschreibung und vielem weiteren, was für's Geschichtenschreiben notwendig ist. Ich kann mit Freude behaupten, dass deine Geschichte bisher eine der besten Fantasy-Geschichten ist, die ich mir bisher hier angetan habe.

Dein Stil ist gar nicht mal so übel, du solltest aber das Korrekturlesen nicht ausser Acht lassen. Kommafehler, auch einige Logiklöcher und komische Sätze, die leicht falsch verstanden werden könnten, befinden sich noch in deinem Text und sind eigentlich recht einfach zu finden. Lies doch noch einmal oder mehrmals drüber und verbessere hie und da noch etwas, dann ist zumindest der Stil in Ordnung.

Zum Inhalt der Geschichte möchte ich nicht viele Worte verlieren, weil mir wie gesagt solche Storys nicht sehr zusagen. Ich fand's jetzt nicht gerade langweilig (sonst hätte ich's nicht gelesen), aber richtig packen konnte mich das Ganze auch nicht.

DSA-Zocker
22.02.2009, 13:35
Hier das dritte Kapitel. Vielen dank für die Kritik, ich habe sicher schon Korrekturgelesen, aber es ist meistens so, dass man selbst Sachen leicht übersieht. Ich werde mir das ganze nochmal anschauen, um diese Fehler zu finden.

Kapitel 3

„Herr Bornineti, seid Ihr euch sicher? Ihr versteht doch, dass ich nicht mit falschen Behauptungen vor den Rat treten kann.“
„Absolut. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie sie sich vorbereitet haben. Wir müssen sofort zum Gegenschlag ausholen. Es ist die einzige Möglichkeit, zu siegen. Und das wollen Sie doch hoffentlich.“, Eswald Bornineti machte eine drohende Bewegung.
„Natürlich, Herr Bornineti!“
„Der Rat wird keinen Grund zur Sorge haben. Hören Sie mal her. Ich hab da was, was Sie brennend interessieren wird: …“

Eoin wartete auf den General Eisenwaldt. Er hatte, nachdem Eoin ihn zur Grongurschen Botschaft geführt hatte, ohne ein Wort zu verlieren das Gebäude betreten und es seither nicht wieder verlassen.
Die Botschaft war ein beeindruckendes Gebäude im Norden der Stadt. Weißer und schwarzer Marmor bildeten auf der Vorderseite zahlreiche Gemälde aus der bewegten Geschichte Grongurs und über dem großen Tor hing das Wappen: ein Feuerschweif. Das Gebäude war eines das drittgrößte Gebäude der Stadt, nur der Palast des Herzogs von Stromstadt und die Bibliothek waren größer. Die Botschaft war von der Form genau ein Quadrat, jede einzelne Seite war ein Tausendschritt groß.
Eoin fragte sich gerade, was in der Botschaft alles aufbewahrt wurde, da ging das Tor auf einmal auf und der General verließ das Gebäude. Er sah sichtlich erleichtert aus.
„Es ist alles genauso verlaufen wie ich es mir vorgestellt hatte. Es wird eine Brieftaube zur Hohen Feste geschickt, die meine Nachricht übermitteln wird.“
„Verlasst Ihr Stromstadt nun wieder?“
„Ich habe keine andere Wahl. Ich muss die Feuerschweifreiterei in der Schlacht gegen die Snrszh anführen, aber ich bin mir sicher, dass wir uns bald wieder sehen werden.“
Er strich Eoin einmal über die Haare, schwang sich dann auf sein Feuerschweif und ritt los. Eoin starrte ihm mit offenem Mund nach und wünschte sich mehr denn je ein Feuerschweifreiter zu sein.

Ormud stand auf dem Wehrgang und schaute hinab auf den schmalen Durchgang zwischen dem Ozean und dem großen Forst. Stromstadt war taktisch günstig platziert. Im Süden bildete der große Forst, ein dichter, unerforschter Wald, der rund 80 Tausendschritte in Ost-West Richtung maß und 40 Tausendschritte in Nord-Süd Richtung, einen natürlichen Wall, der alle eventuellen Angriffe abhielt, im Osten die Stromberge und im Westen lag der Ozean. Zwischen dem Forst und dem Meer betrug der Abstand höchstens einen Hundertschritt, nicht genug um eine Armee schlagkräftig in Position zu bringen, außerdem machte der geringe Abstand zum Meer die Soldaten zu einem leichten Ziel für die Kriegsschiffe von Stromstadt.
Aber Stromstadt war schon lange nicht mehr angegriffen worden und Ormud machte sich auch keine Sorgen. Niemand würde es wagen, Stromstadt anzugreifen, nicht nur wegen der günstigen taktischen Position, sondern auch wegen des Bündnisses mit Grongur. Deshalb glaubte Ormud dem Bericht des Generals nicht, die Snrszh würden Grongur und die Stromstadt angreifen wollen. Dennoch war er wachsamer als sonst. Er hatte den Befehl erhalten, jeden Snrszh zu töten, der sich der Stadt näherte.

Eswald Bornineti war zufrieden. Er hatte sein Ziel erreicht. Bald würde er das Geheimnis kennen, hinter dem er schon Jahre her war. Es war nur noch eine Frage der Zeit. Und wenn er das Geheimnis erst kannte, dann war er der mächtigste Mensch, den es gab. Der törichte Rat konnte ihm dann nichts mehr anhaben, er allein wäre der Herrscher über den Orden und nichts und niemand könnte ihn dann stoppen.

Eoin rannte durch die zum Bersten gefüllten Straßen. Es regnete und ein eisiger Wind drang in jede Gasse. Er beeilte sich endlich zur Bäckerei zu kommen und hoffte sein Meister würde nicht allzu streng mit ihm sein. Immerhin war es das erste Mal, dass er zu spät kam.
Er rannte durch mehrere enge Gassen. Immer wieder stieß er einen Passanten an, auf die er jedoch nicht achtete. Je näher er der Bäckerei kam, desto mehr Passanten standen ihm im Weg, was normalerweise nicht vorkam. Er drängte sich durch die Menschenmasse, als er es sah. Dunkler Rauch stieg von der Bäckerei auf. Sie brannte.
Schaulustige aus dem Weg schiebend eilte er zu Bäckerei: „Meister! Lebt Ihr noch?“
Als er aus durch die Menschenmasse gerannt war, sah er, dass die komplette Bäckerei in Schutt und Asche lag. Nur vereinzelt brannten noch kleine Feuer. Er beachtete die Hitze, die vom Boden ausging nicht und lief so schnell es ging zur Treppe die in den Backraum führte. Sie war von einigen Trümmern versperrt. Verzweifelt versuchte er die Trümmer zur Seite zu schieben, doch sie bewegten sich nicht.

Der einzige Mensch, der ihm auf die Schliche kommen könnte war beseitigt. Die Bäckerei in der er arbeitete war heute Morgen das Opfer eines Anschlags geworden. Amüsiert las Eswald den Bericht des Anschlags. Die komplette Bäckerei war zerstört. Es war unmöglich, dass Eoin noch lebte. Nun konnte er seinen Plan ausführen, ohne dass ihn irgendjemand dabei störte.

DSA-Zocker
12.04.2009, 08:57
So, ich stell auch mal das vierte Kapitel hier rein, würde mich über Kritik freuen.

Kapitel 4

Eoin war sich sicher, dass sich die Bäckerei nicht durch einen Unfall entzündet hatte. Er kannte seinen Meister gut genug um zu wissen, dass er immer sehr umsichtig war. Die anderen Gesellen waren auf Geheiß des Meisters auch immer sehr vorsichtig, also gab es für ihn nur eine Möglichkeit. Die Bäckerei war von jemandem angezündet worden. Er hatte damit nicht nur seine Arbeitsstelle verloren, sondern auch sein Meister, der ihm alles beigebracht hatte, was er wusste und die anderen Gesellen, die ihm sehr ans Herz gewachsen waren. Er schwor sich im Inneren, den Brandstifter zu finden und sich zu rächen. Er würde für seine Tat büßen.

„Geh noch einmal los, Wrnszh. Wir haben noch nicht genug Ratten für das Essen heute Abend.“
„Ja.“
Wrnszh verließ missmutig die Küche des Restaurants. Er hatte heute schon mehr als genug Ratten abgeliefert, aber dennoch musste er noch einmal los. Sollte der Küchenchef doch selber seine Ratten fangen! Er würde von nun an keine Ratten mehr fangen. Sein Plan stand schon fest.

Eoin hielt ein Schwert in der Hand. Er ließ es mehrmals zur Probe kreisen und nickte zufrieden. Die Waffe hatte er vor mehreren Jahren von seinem Vater geerbt, als dieser an einer schweren Krankheit gestorben war. Er war nicht sehr erfahren im Kampf, aber das Schwert lag ihm gut in der Hand. Es war ein schmales Schwert, mit einem verzierten Knauf und einer schlichten Klinge. Damit wollte er sich an dem Mörder rächen, der die Bäckerei zerstört hatte.
Ihm war klar, dass er, wenn es zum Kampf kommen sollte wohl keine Chance haben würde, aber er vertraute darauf, dass ihm vielleicht ein Glücksschlag gelingen würde. Zudem kam ja noch die Bedrohung durch die Snrszh. Mit dem Schwert in der Hand fühlte er sich viel sicherer.
Er verließ seine kleine Wohnung und beschloss den einzigen Mann aufzusuchen, dem er vertraute. Natürlich hatte er auch noch andere Freunde, aber er war sich sicher nur von einem Unterstützung und Hilfe zu bekommen. General Biorn Eisenwaldt.
Eoin hatte zwar noch keine Ahnung, wie er den General oder den Brandstifter finden sollte, aber der erste Schritt war es sicherlich sich auf den Weg zur Hohen Feste zu Grongur zu machen, der Hauptstadt Grongurs.

In den Nebelsümpfen stach Mardon gerade Torf. Er war ein Torfsucher, ein armer Mann aus Golsburg. Mit dem wenigen Geld, das er durch das Verkaufen von Torf verdiente gelang es ihm, sich gerade so über Wasser zu halten. Es war wie immer neblig, daher trugen die Nebelsümpfe auch ihren Namen, und Mardon konnte kaum die Hand vor Augen sehen.
Mit einer schnellen Bewegung drehte er sich um. Er war sich sicher gewesen ein Geräusch gehört zu haben, doch da war nichts. Nachdem er sich eine Weile ängstlich umgeschaut hatte, machte er sich wieder an seine Arbeit. Wieder hörte er ein Geräusch, doch diesmal klang es dumpfer und lauter. Er drehte sich um und erstarrte. Vor ihm stand ein mannsgroßes Insekt. Um genau zu sein, eine Wespe.

Eoin wanderte durch die Straßen Stromstadts. Es war nun später Morgen. Vom restlichen Geld hatte er sich eine Ausrüstung gekauft: Stiefel, eine warme Decke, Nahrung und einen wasserdichten Mantel. Mit dieser Ausrüstung, seinem Schwert, der Goldmünze und dem Amulett machte er sich nun auf den Weg. Der Regen hatte mittlerweile nachgelassen und es war wärmer geworden. Sein Weg würde ihn über Sumsbach zur Hohen Feste führen. Wenn er stramm lief würde er den Weg in zwei Tagen zurücklegen.
Er schritt durchs Tor und ließ seine Heimatstadt hinter sich. Seit dem Tod seiner Eltern hatte er die Stadt nicht mehr verlassen. Nun lief er etwa zwei Tausendschritt an den Strombergen vorbei, bis er endlich den Strom erreichte. Eine große Brücke aus Stein führte über den Fluss, auf dem einige Schiffe langsam zum Meer trieben. Stromstadt war eine freie Stadt, deren Grenzen die Stromberge, der Strom, ein Teil des Strandes und der große Wald bildeten. Daher musste auf der Brücke Zoll bezahlt werden.

Er schritt vor den Rat. Die Männer in den weißen Roben mit der schwarzen Klaue auf der Brust wirkten sehr überheblich. Tatsache war, dass der Rat nur aus mächtigen Kaufherren bestand, die ihre Identität als Ratsmitglieder natürlich geheim hielten.
„Was ist denn so wichtig, dass Ihr den Rat einberufen habt?“, fragte der Älteste des Rates.
„Eswald Bornineti hat mir von bedrohlichen Vorkommnissen berichtet. Sie bereiten sich vor. Er hat mir vorgeschlagen sofort zurückzuschlagen.“
„Das halte ich für keine gute Idee.“
Ein weiteres Mitglied fragte nun: „Warum? Ich finde, wir sollten zurückschlagen um unsere Macht zu festigen.“
„Unsere Armee ist noch nicht stark genug …“
Er wusste was nun geschehen würde. Der Rat würde sich stundenlang beraten. Das war der Nachteil des Rates, einer Demokratie.

Eoin war ohne Zoll bezahlen zu müssen über die Brücke gekommen und befand sich nun auf grongurianischem Boden. Er ging nun auf der fast leeren Straße in Richtung Norden. Rechts von ihm befand sich der Strom, der langsam und majestätisch dahin floss und so breit war, dass Eoin kaum das andere Flussufer sah, und links von ihm lag das Hügelland, das seinen Namen durch die vielen kleinen Hügel bekommen hatte. Im Hügelland wurde kaum Ackerbau betrieben, die Hänge voll mit saftigem Gras eigneten sich mehr zur Viehzucht und so waren viele Schafe und Rinder zu sehen. Der Regen hatte nun ganz aufgehört und langsam wich auch das schmutzige Grau der Wolken einem klaren Blau.
Es war nun Mittag und Eoin hatte Hunger. Die Sonne strahlte mittlerweile hell und es war so warm, dass Eoin sich auf die Rückseite eines kleinen Buckels setzte, wo er vor der Sonne geschützt war. Er packte seinen Proviant aus und aß ein Stückchen Rinderfleisch mit etwas Schwarzbrot.

Tormad beugte sich weiter über sein Pferd und trieb es zu mehr Eile an. Er musste die Hohe Feste noch heute erreichen. Eswald mochte es nicht zu warten. Er hatte ihm klar gesagt, er solle sobald er seinen Auftrag abgeschlossen hatte so schnell wie möglich zu ihm kommen. Tormad hatte sich schon einmal zu viel Zeit gelassen. Seitdem besaß er nur noch ein Ohr. An seinem anderen hing er noch zu sehr, als dass er zu lange brauchen würde.

Als es Abend wurde kam Eoin in Sumsbach an. Sumsbach war ein kleines gemütliches Dorf, das vor allem durch den Sumsbacher Schafskäse bekannt war. Er suchte sich ein billiges Wirtshaus und mietete ein Zimmer. In seinem Zimmer sah er sich noch einmal das Goldstück an und überlegte erneut, wo sich der General aufhalten könnte. Vermutlich konnte man es ihm in der Hohen Feste sagen.
Das Zimmer war, obwohl es sehr billig gewesen war, doch recht ansehnlich. Ein gemütliches Bett stand in der Ecke und ein Schrank aus Eichenholz rundete das Gesamtbild ab.
Eoin legte sich auf sein Bett und dachte noch einmal über den vergangenen Tag nach. Warum war die Bäckerei angezündet worden? Das hatte doch keinen Sinn. Sobald er den Brandstifter gefunden hatte, würde er das auch wissen.

„Er lebt noch? Was bist du unfähig! Du hast mir doch geschrieben, er könne nicht überlebt haben!“
„Er kam zu spät zur Bäckerei. Ich habe ihn nach dem Brand gesehen, aber er ist mir entkommen. Es tut mir Leid, Meister!“
„Du Nichtsnutz! Warum hast du ihn dann nicht selbst umgebracht?“
„Er war auf der offenen Straße unterwegs, was hätte ich tun sollen? Danach habe ich ihn dann aus den Augen verloren.“
„Komm her.“, die letzten Worte flüsterte Eswald nur noch böse. Tormad kam ihm entgegen und Eswald zückte sein Messer.
„Nein! Gnade!“
„Schweig du Schwächling!“, mit diesen Worten schnitt er Tormad dessen zweites Ohr ab.