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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Texte von MaxikingWolke22



MaxikingWolke22
11.02.2009, 19:19
Hallo,

Da ich auch gerne schreibe und seit kurzem auch ein Buch verfasse - mal sehen, was draus wird - , werde ich hier mal kurz einige meiner Gedichte vorstellen. Zuerst ein "romantisches Gedicht" (Romantik ~ Gefühle), das wir zum thema in der schule mal verfassen sollten:
______________
Ich schau’ von meiner Arbeit auf,
Ein Schrei, der hat mich aufgeschreckt,
Dort draußen, dort gibt’s Schnee zuhauf,
Ein Schneemann stolz sein Haupte reckt.

Ich blick’ zu meinen Heften hin,
Ich weiß nicht, wie ich’s halten soll,
Nachdenklich kratz’ ich mich am Kinn:
Nach draußen geh’n, das wär’ schon toll

Doch andererseits: Es ist die Pflicht,
Die Hausaufgaben zu beenden.
Auch wenn’s schon lang nach Tageslicht:
Das Politikbuch muss man wenden.

Sobald ich Seite Eins aufschlag’,
Um das Kapitel schnell zu finden,
Sich mir ein Zitat entgegenragt:
„Die Welt ist voller Sünden!“

Ich lehne mich zurück und merk’:
Das Buch, das hat schon Recht!
Vom tiefsten Tal zum höchsten Berg,
Die Welt ist ziemlich schlecht.

Ich döse ein und lasse dann
Die Gedanken frei sich treiben;
Es geht die Sonne irgendwann
Und Reif schwebt auf die Scheiben.

Was man einst im Fernsehen sah,
Das bleibt noch lang ’ne Qual.
Auch in Nachrichten, und gerade da,
Ist’s manchmal sehr brutal.

Klima, Krieg und Katastrophen
Sind die schlimmsten aller Sachen,
Und nur Weniges lässt hoffen,
Dass die Menschen bald aufwachen.

Hunger, Hass und Hinrichtungen:
Man sieht den Körper leblos sinken,
Der Schmerzenschrei ist schon verklungen,
Vergangen auch der Augen Blinken.

Die Leiche wird schnell weggeschafft,
Soldaten preschen weiter vor,
Im Nahkampf kaum ’ne Lücke klafft,
Doch schießt das zweite Feuerrohr!

Der falsche Mann ist an der Macht,
Und das ist gar nicht gut,
Die dritte, vierte Waffe kracht!
Der Boden färbt sich rot vom Blut.

Ich komme zu mir und erwach’,
Der Albtraum ist zum Glück vorüber,
Ich hör’ von Ferne: Jemand lacht,
Doch Schule ist mir jetzt viel lieber.

Das Konzentrieren fällt mir schwer
Auf Zahlen, Texte oder Thesen,
Ich bin meines Geistes nicht mehr Herr,
Ich kann nicht ’mal mehr lesen.

Bedrückt seh’ ich durchs Glas nach unten,
Erkenne dort im Dämmerlicht
Von Sonne sehr schnell überwunden
Des Schneemanns trauriges Gesicht.
______________

DAS GEDICHT DARF NICHT VERVIELFÄLTIGT WERDEN

außerdem ein etwas anderer bericht über unsere exkursion nach oldenburg, wo wir passend zu lektüre das stück "die ratten" besuchten.
______________
Es war der siebzehnte Dezember
nach dem gregorianischen Kalender.
Die Zeit war neun Uhr früh am Morgen
und ein paar Minuten,
Als man stieg frei und ohne Sorgen
in den Bus nach Oldenburg.
Nachdem wir aus dem Bus gerannt
warteten wir total gespannt
auf den Beginn des Stücks „Die Ratten“.
Als wir dann kurz gewartet hatten,
sahen wir das Bühnenbild:

Als Kulisse dienten Latten
und ein großer Haufen Müll,
Die einfach auf dem Boden lagen!
Und da mussten wir uns fragen:
Ist das modern und somit recht,
oder nur faul und ziemlich schlecht?
Denn kreativ, das finde ich,
war dieses Bühnenbild nun nich’!
Auch war das Stück frei formuliert
und kaum am Buch orientiert.
Könnte das der Hauptmann seh’n,
er würde sich im Grab umdreh’n!

Doch Moderne hin, Moderne her,
das kümmert uns jetzt gar nicht mehr
wenn wir die Schauspieler betrachten,
die jederzeit sehr tadellos
uns unterhielten.

Der Hassenreuter, dieser Kloß, konnte mit Humor begeistern,
und auch Frau John die Rolle meistern.
Doch es war’n alle ziemlich gut,
und davor ziehe ich den Hut,
denn ich hätt’ niemals soviel Mut,
als Schausteller die Glut
des Publikums so zu entfachen,
das es anfängt, laut zu lachen,

oder zu weinen,
denn ich will meinen,
dass Theater ja zum einen
lustig oder tragisch ist,
doch das lässt sich auch gut vereinen,
wie man in kleinen Teilen
bei diesem Stück ja ganz gut sah.

Aus Angst, den Text dann zu vergessen
oder den Einsatz zu verpassen,
werd’ ich in meinem Leben
die Finger vom Theater lassen,
das Feld den Profis übergeben.

Vielleicht, vielleicht und noch vielleichter
werd’ ich in die Dichtung geh’n!
Denn ihr habt ja g’rad geseh’n:
Das fällt mir erheblich leichter!
______________

es ist zwar nicht englisch, es reimt sich im gegensatz zu den ach so tollen modernen gedichten, es ist nicht abstrakt, sondern vielmehr lustig, aufgelockert durch vermische reimschemata (kreuzreim usw.) und teilweise veränderte betonung, um den rhythmus zu behalten. bitte um kritik.

FF
11.02.2009, 20:22
Da ich auch gerne schreibe und seit kurzem auch ein Buch verfasse - mal sehen, was draus wird

Sowas hättest du nicht schreiben sollen, wenn du ernstgenommen werden willst.
Grundsatz beim schreiben von Romanen: Sprich erst darüber, wenn es fertig ist.



DAS GEDICHT DARF NICHT VERVIELFÄLTIGT WERDEN

Finde ich ziemlich lächerlich. Wovor hast du Angst? Dass jemand dein Geschreibsel nimmt, und dafür einen Literaturpreis gewinnt? Aber okay, es ist deine Sache.

Beim zweiten fällt mir sofort auf, dass die Metrik und SIlbenanzahl usw. viel zu oft wechselt, sodass man es nur schwer rhythmisch lesen kann.

Die einzelnen Zeilen, die kein Reimpaar Bilden, lockern das ganze aber zum Glück etwas auf, trau dich, mehr davon zu verwenden.
An anderen Stellen passt es hingegen nicht, hier z.B.


wenn wir die Schauspieler betrachten,
die jederzeit sehr tadellos
uns unterhielten.
"uns alle sehr zum Lachen brachten" oder so wäre besser, IMO.
Entweder solltest du den letzten Vers jeder Strophe ungereimt lassten, oder diese stellen immer im Gedicht haben, sonst ist man als Zuhörer nur verstört und wartet darauf, dass noch was kommt bzw sucht (vergeblich) danach.



Vielleicht, vielleicht und noch vielleichter
werd’ ich in die Dichtung geh’n!
Denn ihr habt ja g’rad geseh’n:
Das fällt mir erheblich leichter!

Vielleichter auf leichter zu reimen ist... suboptimal, vor allem in der letzen Strophe, das reißt den Eindruck nochmal runter.

Das andere gefiel mir, bis der kitschige Kram mit Krieg usw. kam - der Anfang mit dem Schneemann war ganz witzig. Ich hätte mir da was ironischeres gewünscht. Was weiß ich, dass der Schneeman in den Krieg zieht, im Tagtraum des Erzählers oder so :D

Defc
11.02.2009, 22:06
Die Texte sind okay, aber nicht mehr.
Bei Gedichten muss ich ein Gefühl des 'flüssigen' lesens bekommen, gerade wenn es nach AB-Prinzip aufgebaut ist.
Bei dir musste ich ein paar mal Stoppen, gerade weil du einige Wörter oft mit ' geschrieben hast (mir ist gerade die Bezeichnung nicht eingefallen :p).
Ansonsten aber recht nett, nicht mehr, nicht weniger - Wie bereits gesagt.

MaxikingWolke22
12.02.2009, 16:34
normalerweise reime ich auch vorsichtiger, und ich bin ja der vorleser und habe es, wenn ich das so sagen darf, so im griff, dass der text flüssig rüberkommt. ich denke, dass er durch 4-5-fache reime oder andere ungewöhnliche mittel erst recht aufweckt und das publikum aufweckt ;) werde dann in zukunft weniger davon verwenden.

danke erstmal für die verbesserungsvorschläge; über den inhalt lässt sich ja immer streiten. ging mir halt so durch den kopf, wenn man mal drüber nachdenkt, wie viel dämliche scheiße - damals die amis fürs schwarze gold - doch passiert.