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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Japanisches Kloster



Ricky
04.12.2008, 23:31
Hi,

gibt es eigentlich auch japanisch Kampfsportkloster?
Wäre nämlich ein ideales reiseziel für mich, um dort mal einige Zeit zu verbringen...
hat vllt. auch schon jemand Erfahrung damit, oder kann mir sonst was dazu sagen?

Gruß

Wischmop
05.12.2008, 01:27
Hi,

gibt es eigentlich auch japanisch Kampfsportkloster?
Wäre nämlich ein ideales reiseziel für mich, um dort mal einige Zeit zu verbringen...
hat vllt. auch schon jemand Erfahrung damit, oder kann mir sonst was dazu sagen?

Gruß
Ich weiß jetzt nicht genau, wie du dir das so vorstellst, aber ganz ehrlich - mein erster Gedanke war, du musst zuviel chinesische (!) Kung-Fu (!!) Filme oder dergleichen geschaut haben, dass du glaubst, dass sowas heute noch existiert, und dann noch in Japan. Es gibt Dôjô, die Kampfsport lehren, aber das ist dann noch am ehesten wie bei uns ein Verein, da gehen Leute hin, die vor Ort wohnen, die sind sicher auf keinem abgeschiedenen Berg, und stählen ihre Muskeln unter eiskalten Wasserfällen. :eek:
Vielleicht findet sich ja jemand, der was Genaueres darüber weiß, ich selbst habe drüben keine derartige Erfahrung gemacht, geschweige denn was gehört, dass solche ominösen "Kampfsportkloster" existieren, nur oben erwähnte Dôjô, und die finden dann noch am ehesten in Turnhallen statt. ;) Kampfsport, wie das Wort selbst, hat heutzutage mehr mit Sport als mit "alten Werten" wie Meditation und dergleichen zu tun, und sowas kriegste dann natürlich bei uns auch, ohne Sprachbarrieren oder möglichem Rassismus.
Lasse mich dennoch eines Besseren belehren, vielleicht jemand, der zB auf Okinawa war, nachdem Karate dort herkommt....

Don Cuan
05.12.2008, 14:09
"Kampfsportklöster", im Sinne der Shaolin-Klöster wie sie in Martial-Arts-Filmen dargestellt werden, sind mir auch nicht bekannt.
Sehr wohl gab es aber Sōhei (僧兵, "Mönchsoldaten"), wobei es bei denen nicht wirklich gesichert zu sein scheint, ob diese sich tatsächlich aus Mönchen oder angeheuerten Söldnern rekrutiert haben. Bis zu ihrem Bedeutungsverlust in der Tokugawa-Zeit waren die Sōhei aber wohl ein maßgebliches Mittel der buddhistischen Klöster, ihren Interessen gegenüber Feudalherren Nachdruck zu verleihen.
Mit waffenlosem Kampf hat man sich dabei wohl auch weniger abgegeben. Das populäre Bild des Sōhei zeigt ihn mit meist Naginata, Schwert, Bogen oder Arkebuse.

Ianus
05.12.2008, 18:21
Kampfsport ist was für Weicheier. Mach Shugenja - chicks dig it und man bekommt davon einen kosmischen Penis. Musst dafür nur ein paar Tage lang unter einem Wasserfall stehen, ein par Tage lang in einer Hütte voller aggressiver Dämpfe ausharren und andere potentiell tödliche, aber mindestens schädliche Kasteiungsprüfungen überstehen. Eine Reihe von alten Männern betreiben das als eine Art Hobby in ihrer Pension.

Es existieren auch noch eine Reihe von Ryu, traditionellen Kampfschulen, die auch Unterricht geben, aber deren Programm dürfte entweder recht spezialisiert (Naginata, kurzer Stock, Fechten im Harnisch, Bogenschießen zu Pferd) oder zu allgemein - Judo, Ji-jutsu usw sein. Wenn dich das interessiert, solltest du mal das swordforum durchforschen. Da sind ein paar Leute unterwegs, die ein paar Jahre in solchen Vereinen verbracht haben.


Mit waffenlosem Kampf hat man sich dabei wohl auch weniger abgegeben. Das populäre Bild des Sōhei zeigt ihn mit meist Naginata, Schwert, Bogen oder Arkebuse. Die Arkebuse war mehr eine Waffe der religiösen Laiensekten, wie der Ikko-ikki. Das waren keine "klassischen" Kampfmönche mehr, wie die der großen etablierten Klöster.
Waffenloser Kampf gehört normalerweise zum Curriculum dazu, allerdings handelt es sich dabei eher um den höchst prosaischen und unmodischen Ringsport und seine Varianten. Jemand mit der Faust in die Fresse haun ist einfach nicht so effektiv wie ihm den Arm brechen, wenn er wirklich versucht, dich umzubringen.

Ricky
06.12.2008, 00:15
Naja... mir geht es nicht darum unter einem Wasserfall zu stehn...

Es muss auch kein Kloster sein. Ich fände es halt gut, wenn es was wäre, wo man bleiben kann. Also eben kein Verein, wo man ein paar mal in der Woche hingeht und ein paar Stunden trainiert, sondern etwas, wo man nichts anderes mehr macht. (Also wo ich nicht mehr "extern" arbeiten muss, um mir das Training zu finanzieren)
Unglücklich formuliert vllt... versteht ihr, was ich meine?

Mit beten hab ich's auch garnicht so ^^

Gruß

Wischmop
06.12.2008, 01:51
Ich dachte eigentlich, durch die verschiedenen Andeutungen sollte sich herauskristallisiert haben, dass es sowas, was du gern hättest, eigentlich in dem Sinne nicht (mehr) gibt. Zumindest nicht in Japan. China ist wieder was ganz anderes.

Ricky
06.12.2008, 11:24
In Bezug auf Kloster hat sich das auch rauskristalisiert. Aber ich hatte gehofft, dass sich durch meine zweiten Informationen etwas ändert ...

Gruß

Ianus
06.12.2008, 13:01
Es muss auch kein Kloster sein. Ich fände es halt gut, wenn es was wäre, wo man bleiben kann. Also eben kein Verein, wo man ein paar mal in der Woche hingeht und ein paar Stunden trainiert, sondern etwas, wo man nichts anderes mehr macht. (Also wo ich nicht mehr "extern" arbeiten muss, um mir das Training zu finanzieren)
Unglücklich formuliert vllt... versteht ihr, was ich meine? Du kannst dich einem JMA-Club im Land anschließen, gut genug werden und dann nach Japan zu einem Intensivkurs eingeladen werden. Das wäre der übliche Kursus. Kursgebühren fallen dabei aber IMO trotzdem an.
Eine weitere Möglichkeit wäre es, bei den Katholiken für Mau zu schlafen (wenn ich das recht mitbekommen habe, hat die katholische Kirche weltweit billige Schlafplätze für Gläubige...es hat das mal ausgenützt, wenn ich mich recht entsinne) und dann intensiv trainieren. Geld kostet allerdings alles irgendwo - selbst das Shaolin-Kloster ist nicht gratis.

Die noch existenten Ryu wurden irgendwo mitsamt ihrem Pedigree im Internet aufgelistet - den Link dazu habe ich mal auf swordforum gesehen. Von da weg kannst du ja suchen, welche davon in Deutschland Ableger haben und bei denen einsteigen.

Goddess
12.12.2008, 06:26
... Geld kostet allerdings alles irgendwo - selbst das Shaolin-Kloster ist nicht gratis.

Das ist wohl wahr... früher kam man noch umsonst in den Shaolin Tempel, wenn man einfach durch den Ausgang reingegangen ist und sich dämlich gestellt hat. ;)

Wie die anderen Herren vor mir schon erwähnt haben... in Japan wirds schwierig. China ist kein Problem (es handelt sich hier aber um Militärschulen und nicht um Kloster / Tempel), da hab ich auch mal 1 Jahr lang Sport für Weicheier gemacht (so als Fulltime-Beschäftigung). ;)