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deserted-monkey
15.11.2008, 17:24
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Maruta - In Narcosis
Reviewed by deserted-monkey


Veröffentlichung: Oktober 2008
Label: Willowtip Records
Land: USA
Stil: Grindcore/Punk/Hardcore
Website: http://www.myspace.com/maruta

Lineup:
Mitchell Luna - Vocals
Eduardo Borja - Guitar
Nick Augusto - Drums

Spielzeit: 32:09
Bewertung: 7.0/10


Ich steh' ja eigentlich überhaupt nicht auf all dieses neuartige Core-Zeugs (sprich: Deathcore, Hardcore, Metalcore etc.). Ausser natürlich auf schönen, gepflegten Grindcore. Von Maruta habe ich bisher noch nie gehört, diese Band existiert ja auch erst seit 2005. Doch ihr Debut-Album In Narcosis hat mich sozusagen ziemlich an die Wand geblasen. Erst war ich skeptisch, weil ihr Stil als Mischung aus Grindcore, Punk und eben Hardcore beschrieben wurde. Doch schon nach den ersten paar Sekunden des Lauschens wurde ich beruhigt. Dies hier ist keine Musik von irgendwelchen Kindern, die versuchen, so brutal wie möglich zu klingen und dabei vergessen, das Ganze irgendwie anhörbar zu gestalten. Das hier ist eben doch waschechter Grindcore mit einer Schlagseite zu Punk und einem ganz kleinen bisschen Hardcore. Das stört mich also überhaupt nicht.

Dieses Album ist keineswegs überproduziert, wie viele dieser neuartigen Scheisse. Hier knarzt und krächzt es noch, so wie es sein sollte. Die Produktion an sich klingt eher nach einer für Goregrind typischen Produktion (auch wenn die Musik hier rein gar nichts mit Goregrind am Hut hat), ist also nicht gerade das gelbe vom Ei. Das würde aber auch nicht zu dieser Art von Musik passen, ganz ehrlich. Ich finde, mit der falschen Produktionsweise kann man ein ganzes Album ruinieren. Aber eben nicht, weil die Produktion zu schlecht ausgefallen ist, nein, weil sie zu gut ist. Zum Glück ist das hier aber nicht der Fall.

In Narcosis ist ein brutales, schredderndes Sounderlebnis das dich verstört und kaputt zurücklässt. Die Gitarre mäht tonnenschwer durch die Gehörgänge, klingt dumpf und tief. Das Schlagzeug hämmert und kesselt alles in Grund und Boden, wird aber auch mal langsamer um in eine schleppende Hardcore-Passage zu verfallen. Der Sänger schreit oder grunzt vorzugsweise, wechselt zwischendurch ab, was die Musik auflockert aber gleichzeitig auch irgendwie wütender macht. Alles im grünen Bereich also. Geboten werden fünfzehn Songs, die alle eigentlich nach dem selben Muster eingespielt sind, aber trotzdem etwas an Abwechslung bieten und nicht etwa alle gleich klingen. So gibt es von kurzen, zerstörenden Stücken bis hin zu schleppenden, zum Headbangen anregenden Dingern alles.

Lyrisch befasst man sich wohl mit eher politischen Dingen, so weit ich das erkennen kann (hab' keine Lyrics vorliegen). Jedenfalls bezieht Maruta ihre Einflüsse von den sogenannten Moneybags, also fetten, hochnäsigen Geldsäcken, was auf eine eher linkspolitische Gesinnung der Bandmitglieder schliessen lässt. Deshalb ist Punk auch in ihrer Stilrichtung vertreten (musikalisch jedoch hat Maruta nichts mit Punkrock gemeinsam). Was gibt es noch zu sagen? Ja, ab auf ihre Myspace-Seite, Lieder anhören, abchecken ob's einem gefällt und wenn ja, kaufen und die Nachbarn zur Verzweiflung treiben. Los!

Fazit: Mir fehlt eigentlich nichts an diesem Album. Es ist wirklich klasse. Wer auf Grindcore oder auch Hardcore steht, sollte zugreiffen.

Anspieltipps: Iconoclast, Pray For The Nihilanth, In Perpetual Narcolepsy, The Iron Lung Has Failed Us


Tracklist:

1. Iconoclast 01:32
2. Pray For The Nihilanth 01:42
3. The Collapse 01:47
4. Demise Of The Humanist 03:39
5. In Perpetual Narcolepsy 01:53
6. The Great Delusion 02:10
7. A Sea of Dead Serpents 01:49
8. Dirt Worshipper 02:39
9. Replicate 04:07
10. The Iron Lung Has Failed Us 0:53
11. Man Versus Gravity Aka The Inevitability of Human Error 1:01
12. Idolize then Destory 01:05
13. Rise of the Iron Moth 02:40
14. Waking Up From the American Dream 01:31
15. Seratonin 03:36