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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mein Traum



Dune
20.07.2003, 08:13
Also, das ist mein Traum.
Ich träume jeden Tag ein Stück von ihm, so zusagen in Fortsetzungen.
Meist erwache ich dann, die Bilder sind noch so deutlich, die Gefühle überwältigen mich, es ist so real.
Doch jede Sekunde, die ich zögere, verblasst der Traum mehr.
Daher kommt es in der Geschichte vor, das ich Textpassagen einfach selbst erfunden habe.
Deshalb wirken manche Stellen realer als andere, meist verblasst auch meine Erinnerung, weshalb ich auch öfters improvisiert habe.
Trotzdem, so hoffe ich, bleibt die Geschichte lesenswert.



Part one: A town called...

Ich bin so müde...

Seit ca. zwei Monaten kann ich nicht mehr schlafen, nichts mehr essen, nur noch Tagträumen.
Ich träume von ihr.
Von ihr, wie sie über eine nasse Straße schwebt, ihre Kleider sacht vom Wind getragen, einem Engel gleich, der tanzenden Schrittes die Welt betritt.
Warm ist die Briese, die hier weht und mit ihr bringt sie den Geruch von Frühling...und Freiheit.
Farben spiegeln sich in den Wassertropfen wieder, die der Regen überall hinterlassen hat.
Ein Ort der Geborgenheit.

Mein Blick schweift wieder zu ihr, gebannt beobachte ich den Engel.
Da dreht sie sich um, sieht mich an... und verzaubert mich mit ihrem Lächeln.
Und ich lächle zurück.

Dann erwache ich, ertappe mich, wie ich noch immer mit starrem Blick den Boden fixiere.
Und mir wird bewusst: Es war wieder nur ein Traum.
Noch immer hocke ich in den Slums der Stadt.
Noch immer umringt von Müll... menschlichem Müll.
Nur Trauer, Trostlosigkeit und keine Hoffnung.
Sieh den Menschen ins Gesicht und du wirst genau das erkennen, ihre Hilflosigkeit wie Neugeborene.
Keinen Funken Stolz wirst du hier erblitzen sehen.
Wozu auch? Der Stolz tötet dich.
Welcher stolze Mensch würde schon mit den Ratten um das bißchen Essen streiten?

Zurück zur Hoffnung.
Sie starb vor langer Zeit gleich mit dem Sonnenlicht.
Denn Staub und Wolken von giftigen Gasen verdunkeln den Himmel und lassen selbst den Tag nur im blassen ``Mondlicht´´ (wie wir es nennen) erscheinen.
Um zu unterscheiden, ob es Tag oder Nacht ist, gehen wir nach dem Nebel.
Dieser alles verätzende, immer des Nachts aus der Kanalisation aufsteigende ``Nebel des Todes´´ ist unsere Uhr.....und unser Richter.
Wehe dem, der es wagt zu spät Zuflucht hinter verschlossenen Türen zu suchen.
Meist passiert das den Neuen.
Sie leben meist nicht länger als einen Tag hier unten.
Schon am nächsten werden ihre Leichen abgeholt.
Wohin sie geschleppt werden weiss niemand.
Aber ein Begräbnis kann sich hier niemand leisten...

Hier lebe ich (wenn man das Leben nennen kann) und hier werde ich wohl auch sterben.
Ich bin gerade einmal 17 Jahre und habe schon jeden Lebenswillen verloren.
Der Tod kann nicht schlimmer sein, eher eine Erlösung.

Aber vom Tod redet hier keiner, da er schon allgegenwärtig ist.
Zusammen mit meinen Freunden versuche ich ihm jeden Tag ein Schnippchen zu schlagen....und gelingt uns dies nicht , so ist es nicht weiter schlimm, denn dann haben wir es hinter uns.

Unsere ``kostbare´´ Zeit verbringen wir damit, Essen für den nächsten Tag zu erbeuten, mit Hilfe von Drogen der realen Welt zu entfliehen oder den grellen Lichtern der Stadt unsere Aufmerksamkeit zu schenken.
Trotz der Entfernung und des Nebels sieht man den Puls der Metropole: zigtausende Leuchtreklamen jeder Farbe, ein Meer aus Licht.
Hierzu träumen wir (unser Ersatz für Drogen, falls Mangel besteht).
Das ist unser Tagesablauf.

``Sai!´´
``Sai, wo steckst du schon wieder?!´´

Sai ist mein Name, er wurde mir gegeben als man mich als kleines Kind in den Slums fand.
Sai hat keine Bedeutung, es waren die letzten zu erkennenden Buchstaben auf dem Wrack, in dem ich hauste.

``Träumst du schon wieder?´´
``Was willst du, Mia?´´

Mia ist ein Mädchen aus den Slums, ich habe sie auf einem meiner Streifzüge kennengelernt. Sie ist für eine 14 Jährige mit einer Größe von 1.65 recht gut gebaut. Sie hat schwarze, kurze Haare und eine niedliche Gesichtsform.
Aber das wichtigste an ihr sind ihre grün schimmernden Augen, die wie Smaragde glänzen, wenn sich eine Lichtquelle darin spiegelt.

Obwohl sie für ihr Alter nicht gerade Zwergenwuchs hat, wird sie von allen nur als ``Kleine´´ abgetan.
Nur ich und der alte Mann nennen sie bei ihrem Namen.
Mia ist eine nette Person, die allerdings auch nerven kann...vorallem, wenn ich meine Ruhe zum träumen brauche.

``Mike hat wieder ein paar Telefonkarten besorgt, wir können uns also wieder ausgiebig zurauchen´´
``Hm, Gras wäre mir lieber....´´
``Alter Nörgler, du weisst doch, das Naturprodukte gut bewacht werden.....und kaufen willst du sie bestimmt nicht, oder?´´
``.....Hm, um mir das zu sagen weckst du mich?´´
``Woher soll ich wissen, das du schläffst, deine Augen sind immer offen und du starrst unentwegt.´´
Sie setzt sich neben mich.
``Willst du eigentlich in den Slums bleiben?´´
``Natürlich nicht´´
``Also hast du einen Traum?´´
Wenn sie wüsste...
``Warum fragst du mich das?´´
``Nur so. Mike und die anderen wollen Heute eine neue Tour machen...willst du nicht mit?´´
``Keine Lust.´´
``Was ist bloss los mit dir, seit geraumer Zeit hast du zu nichts mehr Lust. Du starrst unentwegt und vergisst deine Freunde.´´
Ihr Blick hat sich verfinstert.
``Komm, gib dir einen Ruck´´
``Nein, ich will nicht´´
``Sturer Bock!! Aber ich geh mit, ich will die Welt nicht nur von hier drinnen sehen!´´
Mit diesen Worten steht sie auf und rennt davon.
``Warte doch, was habt ihr vor?!´´
``Wir verlassen die Slums!´´
``Was?! Seid ihr noch zu retten?!´´
Sie bleibt stehen und dreht sich zu mir.
``.....Nein......wir retten uns selbst....´´
``Wers glaubt... Warte auf mich!´´

End of Part one



Part two: Never seen a blue sky

Gerade erreichen wir die Mitte der Slums, eine Kreuzung, von wo aus man fast überall hinkommt, ein Weg führt sogar aus den Slums...oder besser in die Slums (den raus kommen nur wenige, wir wissen nicht einmal, ob die Toten dazu gehören).
Die Alten nennen sie Kreuzung der Entscheidung, warum weiss ich nicht.
Oh man, heute ist Mia wieder besonders gut zu Fuß.
``Warte doch....argh, dieses Weib!!´´

Sie ist natürlich als erste an unserem Treffpunkt, wo Mike und die anderen schon warten.
Mike hält sich für so was wie unser ``Familienoberhaupt´´, dabei ist er gerade mal so alt wie ich.
Mit seinen roten, senkrecht in den Himmel stehenden Harren und seinem stechenden Blick sieht er aus wie ein kleiner Teufel.
Das liegt aber auch an seiner geringen Größe von 1.69m.
(Wir schließen schon Wetten ab, wann Mia ihm endlich auf den Kopf spucken kann.)
Doch was ihm an Größe fehlt gleicht er durch seinen aufbrausenden Charakter wieder voll aus.
Auch wenn man schnell mit ihm aneinander geraten kann, so war er doch immer ein sehr guter Freund, auf den man sich verlassen konnte.
Es heißt, er hätte sich schon mal mit den ``Wächtern´´(bewachen die Grenzen des Slums) angelegt als einer unserer Freunde Probleme mit ihnen hatte.
Aber darauf angesprochen grinst Mike nur in sich hinein und geht seiner Wege.
Mike:``Ah, sieh da, der Träumer kommt.Hat dich Mia also doch überredet.´´
Sia:``...´´
``Hallo Sai´´
Tönt es aus einem Mund.
Ja klar, die Zwillinge sind auch wieder von der Partie.
Ed und Nefen, die beiden munteren Gestalten des Slums.
Sie haben noch Träume und Wünsche, sind dem Leben noch nicht so fremd gestellt wie wir anderen, was vielleicht daran liegt, das sie schon immer einander hatten und nie allein waren.
Die Zwillinge sind unsere Freaks.....Technikfreaks, wenn man so will.
Es gibt kein System, das sie nicht schon gehackt haben.
Unschlagbar für jede Diebestour.
Bewaffnet sind sie immer mit ihren Laptops, einem großen Machtinstrument in dieser Welt.
Zu ihrem Charakter ist nur zu sagen, das sie immer versuchen einzigartig zu bleiben.
Soll heißen: Hat der eine blaue Haare (wie Ed im Moment) trägt der andere seine grün.
Genauso ist es mit ihren Outfits.
Trägt der eine lange Klamotten, muß der andere natürlich kurz angezogen sein, egal ob da der größte Schneesturm im Anmarsch ist.
Zu ihrem Alter ist nichts bekannt, wir schätzen sie auf 16Lenze, wobei sie sich manchmal wie Kleinkinder bekriegen.
Da es zwei ziemlich muntere Gesellen sind, führt das meist ins Chaos....und dann muß selbst ich lachen.
(Ich mag unsere Gang einfach. Sie ist mein ganzer Lebensinhalt, meine Familie.)
Übrigens schweißt uns noch etwas zusammen, wir alle haben unsere Eltern nicht gekannt und wuchsen ``beim alten Mann´´ auf.

Mia:``Wir sind also endlich alle beisammen, bis auf....der Kerl regt mich auf, kann er nicht einmal pünktlich kommen?!´´
``Nur weil du mich nicht siehst, heisst das noch lange nicht, dass ich nicht da bin.´´

Dieser trockene Satz kam von unserem letzten Mitglied Dämion.
Wir wissen nicht viel über ihn, weder Alter noch Augenfarbe oder Größe. Ja, es scheint mir so als wachse er, wenn er vor einem steht und schrumpfe, wenn er in den Schatten eintritt.
Ich schätze ihn trotzdem auf min. 1.85, also in etwa meine Größe.
Dämion besitzt als einziger eine echte Waffe von uns, ein altes Katana, wie es vor Jahrhunderten benutzt wurde.
Erstaunlicherweise hat seine Klinge nichts an Glanz oder Schärfe eingebüsst.
Des weiteren ist er immer in schwarz gekleidet, meist mit einem Mantel oder Umhang versehen.
Da ihn keiner von uns je gegenüber stand, kann ich nur vermuten, das er schwarze Haare hat.
Manchmal kommt es mir so vor, als wenn er noch eine Maske oder Brille trägt, doch jedes Mal, wenn ich ihn anstarre, verbirgt er seinen Blick wieder hinter seinem aufgestellten Kragen, als könne er fühlen, wie meine Blicke ihn durchbohren.
Mia scheint eine persönliche Fede gegen ihn zu führen, denn er scheint sie nur zu beachten, wenn er sie tadeln kann.
Des weiteren lacht er nie oder feiert mit uns.
Ich habe ihn noch nie an einem Joint ziehen sehen, geschweige denn an einer Telefonkarte oder sonstigem Plastikmüll.
Er und Mia sind die einzigen, die sich nicht wie wir anderen mit Drogen in eine bessere Welt flüchten.
Obwohl sie das verbindet beharcken sich die beiden zunehmend.

Ab und zu fällt mir allerdings auf, das Mia ihn aus dem Augenwinkel beobachtet...und manchmal erhalten ihre Augen dann einen komischen Glanz.
Ihre Augen können einen verzaubern, die einzigen Sterne, die ich bisher funkeln sah.
Mia:``Du...´´
Mike:``Wo wir uns jetzt endlich alle hier eingefunden haben, lasst uns über das Vorhaben sprechen.
Also, Ed, Nefen, kriegt ihr das mit dem Sicherheitssystem auf die Reihe?´´
Ed:``Klar Chef, überlass die mechanischen Wächter uns´´
Nefen:``Und dank dem Code, den wir letztens erbeutet haben können wir auch ihre Funksprüche mithören....und sogar abfangen.
Damit können sie keine Verstärkung ordern.´´
Mike:``Wunderbar, damit haben wir ein Problem weniger.´´
Mia:``Aber wie sieht es mit den nichtmechanischen Wächtern aus?´´
Mike:``Kein Problem, Dämion kümmert sich um die Soldaten, falls einige Probleme machen wollen.
Stimmts?´´
Dämion:``...´´
Sai:``Moment.....Wächter? Soldaten?! Ihr wollt wirklich aus den Slums?! Kein Scherz?´´
Mike schaut mich ernst an:
``Du hast es erfasst, kein Scherz.
Es ist die Gelegenheit. Wer konnte auch ahnen, das sich an Bord eines Müllfrachters statt Plastikmist, wie Telefonkarten auch so ein Schatz befindet: Eine intakte Codekarte der Mingcooperation.
Und ich denke nicht daran, diese Chance weg zuwerfen...
Lieber sterbe ich.´´
``Aber...´´
``Was aber?
Sai, du warst es doch immer, der am meisten das Leben hier unten gehasst hat. Du bist doch der Träumer.
Oder willst du mir erzählen, das wir hier bleiben sollen, wo uns nichts ``passieren´´ kann?
Nein mein Lieber, ich bleibe nicht hier.´´
``Reg dich ab, ich habe verstanden.
Aber wir müssen uns noch verabschieden´´
Mike:``Das haben wir schon gemacht, nur du und die Kleine, ihr solltet noch einmal zum alten Mann gehen.´´
Sai:``Warum nur zum alten Mann?
Was ist mit den anderen, Fettman, dem Prof usw.? ´´
Mike:``Desto weniger Bescheid wissen, umso besser für uns....sonst wollen die anderen auch noch mit.
Außerdem wird das jetzt nur eine Erkundungstour.
Wir verabschieden uns, wenn wir uns sicher sind wirklich von hier zu verschwinden.
Es reicht also, wenn der alte Mann Bescheid weiss.
Also, geht zu ihm, verabschiedet euch und schlaft noch eine Runde.
Wir anderen haben noch Besorgungen zu machen.
Wir treffen uns, wenn die Nacht herein bricht.´´
``Aber was ist mit dem Nebel des Todes?´´
``Lasst das mal unsere Sorge sein.
Geht jetzt.´´´
Mia und ich machen uns auf den Weg zur Baracke des alten Mannes.
Auf dem ganzen Weg schweigen wir uns gegenseitig an.
Mia:``Wir sind da´´
``Hm´´
Kaum sind wir eingetreten, schon ertönt eine raue Stimme.
Eine vertraute Stimme, beruhigend und das Herz erwärmend.
``Hallo Sai, kommst du mich auch mal wieder besuchen?
Hast dich lange nicht blicken lassen.´´
``Entschuldige, aber...´´
``Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen, schließlich bist du kein Kind mehr.
Also, was führt dich zu mir?´´
Sai:``...´´
Mia: ``Wir wollen uns verabschieden´´
``So? wo wollt ihr denn hin?´´
Mia: ``Raus aus den Slums´´
``Habt ihr euch das gut überlegt?
Man kann bei diesem Unterfangen umkommen.´´
Sein Gesicht legt sich in Sorgenfalten.
Sai:``Und hier sind wir lebendig begraben...wir nehmen es in Kauf.´´
``Gut....jetzt weißt du auch, warum wir der Kreuzung ihren Namen gegeben haben.
Jeder entscheidet für sich und ich finde es gut, das du dich nicht beirren lässt auf deinem Weg. Seit äußerst vorsichtig, sonst habt ihr eure Chance verspielt, bevor ihr sie auch nur genutzt habt.´´
Damit dreht er sich wieder dem Feuer zu.
``Hm......ist das alles? Mehr wollen sie uns nicht sagen.......oder erfragen?
Wir könnten Sie mitnehmen´´
Er blickt weiterhin ins Feuer, ohne Regung nimmt er meine Fragen in Kauf.
Dann, nach ein paar Minuten Stille.
``Mein lieber Freund, ich bin ein Mensch der Wolken sieht....und doch zu müde ist, wie sie zu fliehen.´´
Damit endet unsere Unterhaltung. (Es sollte unsere letzte sein.)

Mia hat sich hingelegt und auch ich habe mich in Decken gehüllt.
Allerdings fällt es mir schwer, loszulassen, zuviele Gedanken schwirren in meinem Kopf.
Jetzt halte ich es nicht mehr aus, ich lege die Decken beiseite und schleiche zu dem grossen Fenster im zweiten Stock.
Zu meiner Überraschung entdecke ich Mia, die ebenfalls am Fenster sitzt und mich auch gleich ausfragt.
``Du kannst wohl auch nicht schlafen?´´
``Ja, bin zu aufgeregt´´
``Hast du Angst, Sai?´´
``Nein´´
``Aha.
Und warum willst du fort von hier?´´

``.....Ich will meinen Traum jagen, er ist da irgendwo da draußen. Er ist real, ich weiss es einfach.
Und du?´´

``Ich.....ich will nicht alt werden hier.
Ich will die Welt sehen, andere Menschen kennen lernen.
Ich habe noch nie den Himmel gesehen.
Ich meine, so ohne Staubwolken....ich will einen glasklaren blauen Himmel sehen.´´

Und bei diesen Worten flackert wieder ein Leuchten in ihren Augen.

End of Part two

Mjey
21.07.2003, 03:59
WOW!Das is wirklich eine sehr interessante Geschichte!:)
Und dein Schreibstil is wirklich toll!!!
Hoffentlich gibt es baldigst ein neues Kapitel!:D
Würde ich mich sehr drüber freuen!http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif ;)

XTRMNTR2K
21.07.2003, 06:40
Wirklich interessant, was für eine erschreckend düstere Atmosphäre du in der Geschichte rüberzubringen vermagst.
Mir gefällts jedenfalls, weshalb ich mich auch schon auf eine Fortsetzung freue.
Großes Lob! :A :A :A

Dune
21.07.2003, 07:59
Wirklich interessant, was für eine erschreckend düstere Atmosphäre du in der Geschichte rüberzubringen vermagst.
Sorry, aber das bin nicht ich, das ist deine Fantasy.
Ich finde es gut, wie du dir eine Welt aus dem bißchen, was ich geschrieben habe, erstellst.

Ich werde versuchen, euch mehr Anhaltspunkte zu geben, mal sehen, ob
mir das gelingt.
Hier kommt des Traumes dritter Teil.

Part three: Creatures of light and darkness

Es ist spät geworden, die Nacht bricht herein und noch immer sitzen wir an dem Fenster und beobachten das Treiben der Stadt.
Schließlich werden die Lichter schwächer, der undurchdringliche Nebel erscheint wie ein Bote des Todes. Langsam kriecht er aus seinen Löchern und überflutet die Straßen und Gassen.
Nur noch Fetzen von Licht dringen durch diesen weißen Schleier aus Verderbnis.
Stille und Dunkelheit treten ein.

``Es wird Zeit, die anderen warten bestimmt schon´´
``Hm´´
``Hast du etwas essbares eingepackt Mia?´´
``Ja, die letzten Reste unserer Tagesration´´
``Gut, gehen wir, aber leise, der alte Mann schläft bestimmt schon´´

Ich hatte Recht, der Alte sitzt noch immer am Kamin und döst vor sich hin.
Behutsam packen wir ihn in eine Decke, damit er nicht friert, wenn das Feuer erlöscht.
``Sai, ich werde ihn sehr vermissen. Wir haben ihm alles zu verdanken.
Ohne ihn wären wir doch alle längst nicht mehr am Leben´´
``Ich weiss....Lebe wohl, alter Mann´´

Und so schleichen wir davon, die Vergangenheit hinter uns lassend, der Zukunft entgegen, jeder auf der Suche nach seinem eigenem Glück.

Der Nebel wird immer dichter, uns fröstelt die auftretende Kälte.
Nicht mehr lange können unsere Mundschützer das Gift abhalten.
Sollte dies geschehen, so werden auch wir in der Umarmung des Nebels entschlafen.

``Schmerzender Schrei, in der Nacht ist auch der Tod dabei, heuchelnder Wind, wer weiss wo all die Seelen sind? Alles endet, Dämmerstunde, ein Abenteuer beginnt...´´
``Oh man, Dämion, musst du uns so erschrecken?!
Sai, sag doch was.....mir ist fast das Herz stehen geblieben´´
``Wo sind die anderen?´´
`` Unterwegs´´
``Gut, uns geht nämlich langsam die Luft aus´´

Mike: ``Ah, da seid ihr ja, beeilt euch, schluckt diese Tabletten und setzt euch die Atemgeräte ein.´´
Sai: ``He, sind das nicht solche Dinger, wie sie die Soldaten nutzen?´´
Mike: ``Gut erkannt, man setzt sie in ein Nasenloch ein und ta da, fertig. Die Medikamente verhindern übrigens, das eure Schleimhäute angegriffen werden, für die Augen haben wir spezielle Schutzbrillen, die auch noch als Nachtsichtgerät und Kompass dienen, so das wir durch den Nebel finden.
Und hier sind noch Ohrclips, ebenfalls Schutz und Sprechanlage in einem.
Frag lieber nicht, wo wir das Zeug herhaben, du willst es nicht wissen.´´

Mittlerweile sind auch die Zwillinge eingetroffen, beide mit Elektronik überhängt.
``Kann losgehen Chef, suchen wir den nächsten Terminal auf. Ich glaube an der Grenzwand (Anmerkung: Die Slums sind Teilweise von einer 4Meter hohen Mauer umgeben, die verhindern sollen, das Nebel oder Menschen die Slums verlassen) im Ostsektor steht noch ein alter, alt, aber zweckmäßig.
Außerdem wird er nur noch spärlich bewacht, das erspart uns viel Ärger.´´

Mike: ``Ok, seid ihr bereit? Ab jetzt gibt es kein zurück mehr.
Also los, lasst uns gehen.´´

Gegen Mitternacht erreichen wir den Ostsektor ohne auch nur auf eine Seele, bzw. Maschine getroffen zu sein.
Mike: ``Lief ja besser als erwartet, Ed, such den Terminal und mache einen Uplink. Ihr anderen, haltet die Augen und Ohren offen.´´

``Sai, Dämion ist schon wieder verschwunden, ich gehe ihn suchen.´´
``Mia, nein......ah, dieses Mädel!´´


Bonus Part one: The search/Zusammenkunft

``Dämion, wo steckst du?! Hallo, bist du hier, oder hast du dich verlaufen?´´
Stille.
``Zwecklos, eher habe ich mich verlaufen, wo sind denn die anderen ?´´
Mia begann zu lauschen, doch nur der Wind sang leise sein Lied.
Da fing ihr Herz schneller zu schlagen an, sie fühlte sich allein und verlassen, eine Panik erfasste sie.
Rufend rannte sie los.
``Wo steckt ihr bloß?! Sai!! Mike!!´´
Keine Antwort.
``Irgend jemand muß doch hier sein....Nefen! Ed!´´
Wieder nichts.
Doch plötzlich zeichneten sich feine Umrisse in den Nebel, die immer größer und deutlicher wurden.
``Gott sei dank, ich habe euch gefunden, ich dachte schon, ich müsse hier.....´´
Da verstummte sie.
Denn das, was da auf sie zukam, war keiner von uns.
Schwer schnaufend näherte sich ein Cyborg ihrer Position.
Mia war gelähmt vor Angst, noch nie hatte sie mit so einer Kreatur zu schaffen gehabt.
Auf einmal wurde sie gepackt und blitzschnell zu Boden geworfen.
In diesem Moment dachte sie, es wäre aus, sie müsse sterben.
Um so erstaunter war Mia, als sie die Hand, die ihren Mund zuhielt, als Dämions idendifizierte.
``Bleib liegen und beweg dich nicht.´´
Seine Stimme klang überaus gelassen und beruhigend zugleich.
Er schien keine Angst zu haben.
Mia nickte und wischte sich eine Träne aus ihrem Auge. (Ob Angst- oder Freudenträne weiss wohl nur sie selbst.)
Schon stapfte der Cyborg schweren Schrittes an ihnen vorbei, gezeichnet von all den Jahren, die er hier im ätzenden Nebel verbracht hatte.
Es war ein altes Modell, von der Sorte, die man nur noch in die Slums zum patrullieren schickte, oder sie besser gleich einäscherte.
Kaum mehr etwas menschliches hatte er an sich, die Haut war fast vollständig von dem Metallskelett gefault, sein Brustpanzer wies schwere Kratzer und kleine Löcher auf, bei jedem Schritt hörte man die Servomotoren quietschen und es tropfte irgend eine Flüssigkeit auf den Boden.

So blieben die beiden etwa fünf Minuten liegen, bis die Gestalt wieder im Nebel verschwand.
``Ein altes Modell aus den Anfängen der Kybernetik, sogar noch vor dem großen Krieg hergestellt. Die Dinger waren weniger Mensch als Maschine, ein Jammer um jeden, der seine Seele dafür ließ.´´
Aber das war Mia so ziemlich egal, denn nachdem sie sich von ihrem Schrecken erholt hatte, bemerkte sie nur noch die Wärme, die der Körper von Dämion ausstrahlte. Sie hörte seinen Atem und spürte seinen Herzschlag. (Wobei sie nicht sagen konnte, ob es ihrer oder wirklich der von Dämion war.)
In dieser Stellung könnte wie wohl selbst hier im Nebel einschlafen.
Aber es war nicht nur die Körperwärme, die dieses Glücksgefühl verursachte.
Da sie sich nicht im klaren über ihre Gefühle war, kuschelte Mia sich noch näher an ihren Beschützer, um noch mehr von dieser ``Wärme zu empfangen´´.
Aber da stand er schon auf.
``Komm, wir müssen weiter, der Terminal ist nicht weit von hier´´
Und so folgte Mia ihm durch den Nebel, doch plötzlich auch von einem Hunger getrieben.
Einem Hunger nach Liebe.

(Diese Geschichte erfuhren wir anderen allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt.)

End of Bonus Part one


In der Zwischenzeit waren die Gang und ich nicht untätig gewesen.
Wir hatten den Terminal gefunden und wieder in Betrieb genommen.
Ed und Nefen waren gerade dabei, das System zu hacken, als der Rest unserer Truppe eintraf.
``Da seit ihr ja endlich....was habt ihr solang getrieben, während wir hier die Arbeit verrichtet haben?!´´ wetterte Mike gleich los, als er die beiden erblickte.
``Kundschaften´´
War die trockene Antwort unseres Schattenläufers.
``Und die Kleine?!´´
``Mia hat mir geholfen´´
Ich bilde mir ein, das sich Mias Gesicht just in diesem Moment rötlich färbt.
Aber das schwache Katodenlicht spendet mir nicht genug Helligkeit, und so kann ich nur Vermutungen anstellen.
``Na fein, was entdeckt?´´
``Nur einen alten Cyborg, noch ohne Bewegungsmelder oder Wärmebildkamera. Der Typ ist einfach an uns vorbei gestiefelt, keine Gefahr.´´
``Gut, haltet die Augen weiter offen, ich will keine ungebeten Gäste auf meiner Partie´´
``Chef, wir sind drin, was brauchst du?´´ meldet sich Nefen zu Wort.
``Zuerst einen Lageplan, dann sämtliche Codes die das Ding ausspuckt, alles wissenswerte über die Wächter wie Anzahl, Ablösungen und Truppen, die zur Verstärkung hier stationiert wurden.
Danach sperrst du ihre Kommunikation, schaltest die Verteidigung ab, öffnest ein Tor und fertig.´´
``Kann ein Weilchen dauern Chef, das Ding ist nicht mehr der schnellste´´
``Gut, warten wir.´´
Und so machen wir es uns rund um den Terminal bequem.
Ed sitzt neben Nefen und gibt ihm Ratschläge, Mike hat sich einen Joint angezündet und spaziert grummelnd vor sich hin.
Mia hat es sich neben Dämion, der auf sein Katana gestützt an der Schutzwand lehnt, gemütlich gemacht.
Ich selbst hocke gerade in der Nähe des Terminals, als mich ein Tagtraum übermannt.
Zuerst höre ich noch das klicken der Tastatur und das Geflüster der beiden, doch dann hat mich der Traum gefangen.

Und wieder sehe ich meinen Engel, doch diesmal ist es anders.
Ein kalter Wind weht mir um die Glieder, es ist Pechschwarze Nacht.
Nur Die Reklametafeln und mein Engel spenden mir Licht.
Von hier oben kann ich die ganze Stadt sehen, wir sind also auf einer Anhöhe...nein, es ist ein Gebäude, die Linien werden schärfer.
Mein Engel tritt an den Rand.....doch sie sieht so anders aus.
Aus ihren sonst so lieblichen blauen Augen spricht Trauer und Furcht.
Ihre Haut ist blasser als jemals zuvor, die Hände zittern leicht.
Eine Träne läuft ihr über das Gesicht.
Mit ihrem klagenden Blick sieht sie mich so an, das mir das Herz zerspringen mag.
Sie stellt sich Rückwärts an den gähnenden Abgrund, ihre langen schwarzen Haare wehen im Wind.
Jetzt breitet sie die Arme aus.....und lässt sich fallen.

Ich zucke zusammen, als Mike an mir rüttelt.
``Komm schon, wir müssen los´´
Noch immer innerlich aufgebracht schleife ich mich hinter den anderen her Richtung Osttor.
Auf diesem Marsch geht jeder seinen eigenen Gedanken nach, und so ist es dementsprechend still.
Nur Mia schaut mich komisch an.
``Du siehst schlecht aus....total durchgeschwitzt.
Wieder der Traum mit dem tanzendem Engel?´´
``Nein, diesmal ist er geflogen...´´

Schließlich erreichen wir das Osttor.
Die Zwillinge haben gute Arbeit geleistet, keine Gegenwehr seitens der Selbstschussanlagen.
Auch das Tor ist wie versprochen offen, nur noch ein kleiner Schritt in die Freiheit.

End of Part three

Rohfassung, Fehler behebe ich morgen, wenn ich wach bin.

Vio
21.07.2003, 17:03
lass dir nix einreden, dune, die story ist PERFEKT. schreib ja weiter, hörste? ich willwillwill wissen wie's weitergeht :)

für die geschichte bekommste sogar die Killer-Respekt-Smiley-Kombo :) :

http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/respekt_2.gif dune http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/respekt_2.gif

Pommespanzer
29.07.2003, 05:51
Herzlichen Glückwunsch! Du hast den längsten Post geschrieben, den ich bis jetzt gesehen und gelesen habe.
Deine Geschichte ist dir richtig gut gelungen! Respekt, mach weiter so ;)

Ocelot
30.07.2003, 01:43
Die Story kann einen richtig mitnehmen, sehr gut geschrieben.

Jinjukei
09.08.2003, 22:06
Verdammt die Geschichte ist echt gut, man kann sich sofort die ganze Welt vorstellen, man sinkt in dieses Land ein. Ich glaube, wenn man das als Manga veröffentlich wird das ein Hit, doch es ist schade wenn man es veröffentlicht, denn die Gedanken und die Welt über die Story würde dann nicht mehr die gleichen sein....http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/respekt_2.gif

Dune
11.08.2003, 04:09
Ich muß euch leider noch ein bißchen vertrösten, Part 4 ist in Arbeit, ich hatte allerdings die letzten 2 Wochen Urlaub.
Das ist jetzt meine dritte und ich weiss noch nicht, ob ich jetzt weiterschreibe.
Ich finde es aber trotzdem Klasse, wenn jemand nach Wochen noch hier hinein postet.
Allerdings wäre ich über Kritik sehr erfreut (kann doch nicht sein, das euch allen die Geschichte oder Teile davon gefallen, oder?)