Anmelden

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Abitur ????



BK-10
08.11.2008, 22:14
Zunächst mal hallo an alle,
ich hätte da gerne eine Frage. Ich gehe zur Zeit in die 10 Klasse und besuche die Realschule. Ich würd gern an einem weiter führenden Schule weitermachen.
Also Abitur. Aber man kann doch in 2 Schulen Abitur machen. Also in Gymnasium und in der Gesamtschule. Ich würde gerne die unterschiede wissen welches Abitur von welcher Schule besser ist.:confused:

BIT
09.11.2008, 20:34
Nicht verzagen, Lehrer fragen. Prinzipiell gibt es keinen Unterschied zwischen dem Abitur an Gymnasien und an Gesamtschulen. Du lernst an beiden Schulen den selben Stoff und die selben Methoden kennen. Kein Abitur ist somit mehr wert als das andere!

Unterschiede im Abitur gibt es nur, wenn man verschiedene Bundesländer miteinander vergleicht. Bei einem Zentralabitur werden die Aufgaben vom Kultusministerium vorgegeben, während beim "freien" Abitur die Schule selbst die Aufgaben auswählen kann. Auch kann es dazu kommen, dass Gesamtschüler im Zuge der so genannten G8-Verkürzung weiterhin drei Jahre in der Oberstufe verbringen, während Gymnasiasten nur zwei Jahre dort verbringen.

Da du allerdings nicht geschrieben hast, in welchem Bundesland du zur Schule gehst, kann ich dir die Spezifika deines Bundeslandes nicht nennen. Aber das kann man ja im Zweifelsfalle nachholen.

Kiru
09.11.2008, 21:21
Nicht verzagen, Lehrer fragen. Prinzipiell gibt es keinen Unterschied zwischen dem Abitur an Gymnasien und an Gesamtschulen. Du lernst an beiden Schulen den selben Stoff und die selben Methoden kennen. Kein Abitur ist somit mehr wert als das andere!


Das ist vllt die Theorie... wobei selbst hier zweifel ich mal daran.

Kleiner Vorschub, ich befinde mich in NRW:

Es ist einfach Fakt, dass viele ein Abi des Gymnasiums als "besser" sehen, was imo aber auch so ok ist.

Es kommt natürlich auch ein wenig auf die Schulen an, aber bei mir in der Stadt ist der Unterricht an der (einer) Gesamtschule um einiges einfacher gewesen, als auf einem der Gymnasien.
Hinzu kommt, dass beim Abi eben nicht nur die mitunter zentralen schriftlichen Prüfungen zählen, sondern auch die mündlichen Prüfungen, sowie alle Arbeiten etc. in der Abizeit. (2Jahre)

Selbst beim hiesigen Nrw-Zentralabi von 07 hatten die Gesamtschüler leichtere/andere Aufgaben als die Gymnasiasten... ob das noch mal geändert wird, weiß ich nicht, aber eigentlich ist das ja nicht Sinn eines Zentralabis...


Das ganze unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland, darum kann ich auch nur von meinen Erlebnissen hier in NRW berichten...

RPG-Man
09.11.2008, 21:51
In dem Thread rollt sich ein alter Streit auf, den ich mal mit einem Kollegen gehabt habe.;)

Ob Gesamtschulen jetzt schlechter sind kann man nicht sagen und man muss schon tiefere Statistiken aufstellen um zu behaupten dass die Gesamtschüler es einfacher hätten. Fakt aber ist das muss ich mal sagen, dass im Durchschnitt die vom Gymnasium mehr für ihren Stoff arbeiten mussten als die Gesamtschüler. Dabei rede ich nicht von einzelnen Personen sondern auch von der Arbeitsweise beider Schulen, die mir von den ansässigen Schülern gesagt wurden. Aber das macht immer noch nicht die Intelligenz des Schülers aus weil es sicherlich auch Leute vom Gym gibt die nie einen Handschlag getan haben und sich den Stoff sofort aneignen konnten.

Wenn die Lehrer den Unterricht der Gesamtschulen zu leicht machen oder die Lernpläne des Gymnasiums einfach zu schwer gemacht werden ist das die Schuld unseres Schulsystems und nicht die der Schüler denn jeder hat sein Abi so verdient wie er es geschafft hat. Aber ich muss sagen, dass das Zentralabi in NRW noch lange nicht genug ist und weiter verschärft werden muss um eine gewisse Gerechtigkeit zu gewährleisten. Denn solange das nicht gewährleistet wird werden die Ausbildungsbetriebe diese Einstellungstests weiterhin machen weil für die ein Notendurchschnitt keine Bildungsgarantie ist.

@BK-10: Du kannst dein Abitur auch an einem Berufskolleg/beruflichen Gymnasium machen wo du zwar vorgegebene LKs sowie GKs hast aber das wäre z.B. in NRW die einzige Möglichkeit den Leistungskurs Informatik zu bekommen. Neben Informatik gibt es noch einige andere Bereiche unter anderem Elektrotechnik, Chemie etc.

BIT
09.11.2008, 22:20
Das ist vllt die Theorie... wobei selbst hier zweifel ich mal daran.

Kleiner Vorschub, ich befinde mich in NRW:

Es ist einfach Fakt, dass viele ein Abi des Gymnasiums als "besser" sehen, was imo aber auch so ok ist.

Es kommt natürlich auch ein wenig auf die Schulen an, aber bei mir in der Stadt ist der Unterricht an der (einer) Gesamtschule um einiges einfacher gewesen, als auf einem der Gymnasien.
Hinzu kommt, dass beim Abi eben nicht nur die mitunter zentralen schriftlichen Prüfungen zählen, sondern auch die mündlichen Prüfungen, sowie alle Arbeiten etc. in der Abizeit. (2Jahre)

Selbst beim hiesigen Nrw-Zentralabi von 07 hatten die Gesamtschüler leichtere/andere Aufgaben als die Gymnasiasten... ob das noch mal geändert wird, weiß ich nicht, aber eigentlich ist das ja nicht Sinn eines Zentralabis...


Das ganze unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland, darum kann ich auch nur von meinen Erlebnissen hier in NRW berichten...


Schön zu wissen, ich komme nämlich auch aus NRW und kenne mich daher mit dem hiesigen Schulsystem allein schon von Berufswegen ziemlich gut aus. ;)

Das mit den anderen Aufgaben ist übrigens ziemlicher Unfug. Es gibt in NRW nur eine Form der gymnasialen Oberstufe. Dabei ist es dann ziemlich egal, welche Schulform du besuchst, da du in jedem Fall in den Prüfungen die selben Aufgaben erhälst. Anders ist das nur bei den zentralen Lernstandserhebungen, die jeweils auf ihre Schulform angepasst wurden. Es ist von daher wirklich egal, wo das Abitur gemacht wird. Alle SchülerInnen haben am Ende den selben Stoff durchgenommen. Gesonderte Lehrpläne gibt es in der Oberstufe nicht mehr. Dass die Gesamtschulen übrigens gleichwertig zu den Gymnasien betrachtet werden, zeigt sich auch schon bei der Aufteilung der Lehramtsstudenten (Gym/Ge auf der einen Seite und GHR auf der anderen).

Schwankungen in der Beurteilung ("leicht" oder "einfach") gibt es übrigens auch zwischen ganz normalen Gymnasien. Selbst dort gibt es massive Schwankungen. Ein Beispiel: Eine Arbeit eines Schülers wurde zwei Gymnasiallehrern vorgelegt. Während der erste dem Schüler eine "1" gab, wurde die selbe Arbeit vom anderen Lehrer mit "5" benotet. Aus solchen Gründen werden auch regelmäßig Arbeiten von verschiedenen Schulen verglichen.

Das Zentralabi ist in diesem Zusammenhang eines meiner Lieblingsthemen: Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass dies nur ein verkapptes Zentralabi ist, auch wegen der von dir aufgelisteten Schwierigkeiten. Außerhalb der Abiprüfungen kriegt man als Lehrer zwar eine Art Checkliste an die Hand gegeben, die in der Arbeit behandelt werden mussten, allerdings gibt es keine Kontrollinstanz, die dies wirklich regelmäßig überprüft. Von zentral kann so keine Rede sein. Wollte man dies wirklich haben, so müsste man auch die Vorprüfungen im Rahmen von zentralen Prüfungen abhalten.

RPG-Man
09.11.2008, 22:37
Das Zentralabi ist in diesem Zusammenhang eines meiner Lieblingsthemen: Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass dies nur ein verkapptes Zentralabi ist, auch wegen der von dir aufgelisteten Schwierigkeiten. Außerhalb der Abiprüfungen kriegt man als Lehrer zwar eine Art Checkliste an die Hand gegeben, die in der Arbeit behandelt werden mussten, allerdings gibt es keine Kontrollinstanz, die dies wirklich regelmäßig überprüft. Von zentral kann so keine Rede sein. Wollte man dies wirklich haben, so müsste man auch die Vorprüfungen im Rahmen von zentralen Prüfungen abhalten.

Eine Kontrollinstanz würde erst eingerichtet werden wenn der Beamtenstatus bei den Lehrern wegfällt und der Staat endlich mal in die Pöte kommt.:D


Dass die Gesamtschulen übrigens gleichwertig zu den Gymnasien betrachtet werden, zeigt sich auch schon bei der Aufteilung der Lehramtsstudenten (Gym/Ge auf der einen Seite und GHR auf der anderen).

Wenn diese Schulen gleichwertig sind wäre es doch die beste Idee eine der Schulform abzuschaffen. Man kann ja eine Gesamtschule als Schule der Sek1 festlegen, wo alle Schüler reinkommen und nach der 10 Klasse zusehen müssen was sie machen wollen. Als Gymnasium/berufliches Gymnasium werden dann Schulen der Sek2 festgelegt, wo die Schüler anstatt Qualifikation nach einer bestandenen Aufnahmeprüfung (mit einmal Wiederholung) in die 11-13 Klasse wechseln können. Haupt, Real, Gym Sek1 fallen dann völlig weg sowie die Gesamtschule auf seine Sek2 verzichtet. Dann kann letzten Endes keiner mehr die Schüler wegen der Schulform kategorisieren.

kris
10.11.2008, 17:19
Unterschiede im Abitur gibt es nur, wenn man verschiedene Bundesländer miteinander vergleicht.

Kniet nieder, ich hab Abitur in Bayern gemacht! \o/

AT: Ich kann mit dem Begriff "Gesamtschule" jetzt eher weniger anfangen. Ist das vergleichbar mit der hiesigen FOS? Wenn ja, dann geh lieber auf die FOS als aufs Gymi. Du brauchst, falls du später an der FH studierst kein Vorpraktikum mehr und der NC liegt ebenfalls höher. Z.B. Kommunikaitonsdesign. NC(Gym) = 2,1 und NC(FOS) = 2,5.

RPG-Man
10.11.2008, 18:55
Kniet nieder, ich hab Abitur in Bayern gemacht! \o/

AT: Ich kann mit dem Begriff "Gesamtschule" jetzt eher weniger anfangen. Ist das vergleichbar mit der hiesigen FOS? Wenn ja, dann geh lieber auf die FOS als aufs Gymi. Du brauchst, falls du später an der FH studierst kein Vorpraktikum mehr und der NC liegt ebenfalls höher. Z.B. Kommunikaitonsdesign. NC(Gym) = 2,1 und NC(FOS) = 2,5.

Die FOS gibt es bei uns in NRW auch aber da kann man nur die 12. Klasse für das Fachabi und die 13. Klasse für das Abi nur machen wenn man vorher ne Ausbildung in dem Bereich gemacht hat. Ganz praktisch wenn man nach der Ausbildung 1-2 Jahre überbrücken muss.

BIT
10.11.2008, 19:03
Eine Kontrollinstanz würde erst eingerichtet werden wenn der Beamtenstatus bei den Lehrern wegfällt und der Staat endlich mal in die Pöte kommt.:D
Wenn diese Schulen gleichwertig sind wäre es doch die beste Idee eine der Schulform abzuschaffen. Man kann ja eine Gesamtschule als Schule der Sek1 festlegen, wo alle Schüler reinkommen und nach der 10 Klasse zusehen müssen was sie machen wollen. Als Gymnasium/berufliches Gymnasium werden dann Schulen der Sek2 festgelegt, wo die Schüler anstatt Qualifikation nach einer bestandenen Aufnahmeprüfung (mit einmal Wiederholung) in die 11-13 Klasse wechseln können. Haupt, Real, Gym Sek1 fallen dann völlig weg sowie die Gesamtschule auf seine Sek2 verzichtet. Dann kann letzten Endes keiner mehr die Schüler wegen der Schulform kategorisieren.

Beamtenstatus abschaffen halte ich für eine der denkbar schlechtesten Ideen. Zum einen ist Vater Staat nämlich wirklich die einzige Kontrollinstanz, die es für Lehrer gibt (in Form der Kommune und des Landes), und zum anderen würdest du Lehrern somit auch das Streikrecht verschaffen, das Beamte ja nicht haben. Die Probleme, die dadurch entstehen würden, kannst du dir hoffentlich vorstellen. ;)
Zum zweiten Unterpunkt: Ähnliche Pläne gibt es schon seit Jahren in verschiedensten Formen. Zu einem Großteil sind diese unter dem Namen "Einheitsschule" bekannt, an deren Ende es verschiedene Qualifikationsabschlüsse gibt. Eine weitere Prüfung zu Beginn der Oberstufe ist bei diesen allerdings nicht vorgesehen.


Kniet nieder, ich hab Abitur in Bayern gemacht! \o/

AT: Ich kann mit dem Begriff "Gesamtschule" jetzt eher weniger anfangen. Ist das vergleichbar mit der hiesigen FOS? Wenn ja, dann geh lieber auf die FOS als aufs Gymi. Du brauchst, falls du später an der FH studierst kein Vorpraktikum mehr und der NC liegt ebenfalls höher. Z.B. Kommunikaitonsdesign. NC(Gym) = 2,1 und NC(FOS) = 2,5.

Nein, Gesamtschulen gibt es auch in Bayern. Dort führen sie allerdings aus Gründen des politischen Grabenkampfes eher ein Schattendasein. Gesamtschulen sind eher in Anfang der 60er bis Mitte der 70er von SPD-Regierungen regierten Ländern zu finden. Dort wurden sie in den Folgejahren dann systematisch ausgebaut, während ihre Zahl heute stagniert und Neugründungen nur unter strengsten Auflagen erfolgen.

Übrigens: Das bayerische Abitur ist nicht wirklich besser als das der anderen Bundesländer. Im Zuge der PISA-Studie gab es da einige Missverständnisse. Die Abiturienten/ Gymnasiasten erzielten eigentlich in allen Bundesländern recht ähnliche Ergebnisse. Die Unterschiede sind in Punkten gesehen in einem Bereich, der statistisch kaum eine Rolle spielt. Problematisch sind eher die Zahlen am unteren Ende der Skala. Dort weißt Bayern tatsächlich wesentlich bessere Ergebnisse als der Rest der Republik auf.

RPG-Man
10.11.2008, 21:53
Beamtenstatus abschaffen halte ich für eine der denkbar schlechtesten Ideen. Zum einen ist Vater Staat nämlich wirklich die einzige Kontrollinstanz, die es für Lehrer gibt (in Form der Kommune und des Landes), und zum anderen würdest du Lehrern somit auch das Streikrecht verschaffen, das Beamte ja nicht haben. Die Probleme, die dadurch entstehen würden, kannst du dir hoffentlich vorstellen.

Mag ja sein aber andere Länder kommen auch mit den Lehrern ohne unseren Beamtenstatus klar. Streiks kann man Lehrern auch gesetzlich einfacj ganz verbieten lassen indem man einen anderen gesonderten Angestelltenstatus macht also eher eine völlig abgespeckte Version vom Beamten.



Zum zweiten Unterpunkt: Ähnliche Pläne gibt es schon seit Jahren in verschiedensten Formen. Zu einem Großteil sind diese unter dem Namen "Einheitsschule" bekannt, an deren Ende es verschiedene Qualifikationsabschlüsse gibt. Eine weitere Prüfung zu Beginn der Oberstufe ist bei diesen allerdings nicht vorgesehen.

Sorry aber ich halte von Qualifikationsabschlüssen absolut gar nichts und werde es nie als die richtige Form zum Weiterkommen in der Oberstufe sehen einfach aus dem Grunde nicht in welcher Gerechtigkeit unser Schulsystem aufgebaut ist. Womit ich mich noch abfinden würde wäre für die Schüler ohne Qualifikation eine Ergänzungsprüfung anzubieten also eine zweite Chance sich da noch zu beweisen. Das machen mittlerweile einige Universitäten bei Leuten mit Fachhochschulreife und die, die das geschafft haben, haben das Studium auch gepackt.

Jemand, der z.B. wirklich sein Abitur machen will, sollte die Chance bekommen es zu kriegen. Es gibt genug Leute, die wegen der 10. Klasse insbesondere den Lehrern dort gescheitert sind und diese Leute haben sich beim Fachabitur sehr gut bewiesen. Denoch werden sie zusätzlich bestraft 2 Jahre länger zu machen als welche die den ersten Bildungsweg gemacht haben.

BIT
11.11.2008, 12:22
Ähmm, ein Streikverbot würde allerdings nicht mit der herrschenden Tarifautonomie in Deutschland zusammenpassen. Dagegen würden sich die Gewerkschaften (GEW etc.) mit Sicherheit wehren.

Zum zweiten Punkt:

Die Beispiele, die du nennst, haben alle den Qualifikationsverweis bekommen. Außerdem hat die Schule weltweit eine Allokationsfunktion bei der die Schüler gemessen an ihrem Leistungsvermögen eingeteilt werden. Das Problem sind dabie in der Regel auch nicht die sogenannten Zehnerabschlüsse, sondern die frühe Einteilung in das dreigliedrige Schulsystem, das in NRW jetzt sogar verpflichtend auf die Schulempfehlung des Grundschullehrers aufbauen muss. Das ist selbst für mich ein kritischer Punkt, da eine Durchlässigkeit innerhalb des Schulsystems damit kaum noch gegeben ist.

Aldinsys
11.11.2008, 15:06
Ich würde den Besuch des Gymnasiums empfehlen. Allerdings ist es auch so eine Sache mit den Mitschülern. Die werden sich schon fast alle seit der 5. Klasse kennen und du bist der Neuling. Ansonsten musst du vielleicht Dinge nachholen, die ihr in der Realschule vielleicht nicht so intensiv behandeln konntet. Der Besuch der Gesamtschule wäre für mich nur ein Kompromiss, wenn du schon die Möglichkeit hättest aufs Gymnasium zu gehen. Allerdings weiß ich nicht wie es mit diesen Fachabis so ist. Ein normales, gymnasiales Abitur eröffnet eigentlich die meisten Wege.

BIT
11.11.2008, 18:42
Ansonsten musst du vielleicht Dinge nachholen, die ihr in der Realschule vielleicht nicht so intensiv behandeln konntet.

Das sollte aber nicht das grundlegende Problem sein, da für solche Fälle zumindest in NRW Angleichungskurse existieren. In den anderen Bundesländern sollte das nicht anders sein.

Zu dem Problem der Wertigkeit, wäre es interessant zu wissen, ob BK-10 nach dem Abitur direkt in eine Ausbildung wechseln will oder ob er an einer Uni/ FH/ PH studieren will. Im ersteren Fall kann es tatsächlich auf Grund der vorherrschenden Vorurteile gegenüber Gesamtschülern sinnvoll sein ein Gymnasium zu besuchen, während es im letzteren eigentlich egal ist, da dort nur auf den NC, die Wartesemester und gegebenenfalls eine Aufnahmeprüfung geachtet wird.

RPG-Man
11.11.2008, 20:29
Allerdings weiß ich nicht wie es mit diesen Fachabis so ist. Ein normales, gymnasiales Abitur eröffnet eigentlich die meisten Wege.

Die Fachabis an den Berufsschulen haben definitiv einen höheren Stellenwert als die Fachabis nach der 12. Klasse der gymnasialen Oberstufe weil diese zum Einen nicht als Abgang oder Abbruch gesehen werden kann sowie zum Anderen mehr fachbezogen als allgemeinbildend sind.

Ja nach Wahl kann man sein Fachabitur 2 Jahre machen dann ist das genauso wie 1-2 Jahre gymnasiale Oberstufe oder 3 Jahre in Zusammenhang mit einer schulischen Ausbildung verknüpft. Bei den schulischen Ausbildungen werden 2 Jahre gymnasiale Oberstufe (Mathe, Deutsch, Englisch, Wirtschaft etc.) auf 3 Jahre verteilt und man bekommt ausbildungsspezifische Fächer (z.B. wenn man den Informationstechnischen Assistenten macht hat man Fächer wie Programmieren, Datenbanken und Elektrotechnik) dazu.

Vorteil ist, dass man für die betriebliche Ausbildung danach gut gewappnet ist und in der Regel an den Fachhochschulen mehr Vorkenntnisse haben wird als Andere.
Was viele nicht wissen: Die NCs bei der Aufnahme an den FHs für Abiturienten niedriger also besser sein müssen als Absolventen mit der Fachhochschulreife.

Der Hauptnachteil ist einfach, dass man von den Großteil der Universitäten verschlossen bleibt (Außnahmen sind Universitäten im Ausland und einige Universitäten in Hessen) Wenn ich daran denke, dass einige Freunde von mir mit Fachabi an den englischsprachigen Auslandsuniversitäten studieren müssen weil sie in den Universitäten im eigenen Land nicht angenommen werden. Da müssen sich die Universitäten wundern, dass in einigen Fachbereichen Studentenmangel herrscht vorallem weil es genügend Abiturienten gibt, die eher an der FH studieren als an der Uni.

FF
11.11.2008, 21:20
Mag ja sein aber andere Länder kommen auch mit den Lehrern ohne unseren Beamtenstatus klar. Streiks kann man Lehrern auch gesetzlich einfacj ganz verbieten lassen indem man einen anderen gesonderten Angestelltenstatus macht also eher eine völlig abgespeckte Version vom Beamten.
Falscher Ansatz. Solln sie halt Streiken, wenn es genug potentielle Lehrer gibt, die den Job für weniger machen würden, werden die alten eben Entlassen. Angebot und nachfrage. Diese können dann den Job des Unterrichtskontrolleurs annehmen, der regelmäßig die Qualität der Lehrer testet.

BIT
12.11.2008, 06:27
@Freierfall

Tja nur leider gibt es in Deutschland bei weitem nicht genug Lehrer. Die Nachfrage übersteigt jetzt schon das Angebot, das vorhanden ist. Und die Rolle des Unterrichtskontrolleurs finde ich eh irgendwie komisch: Man kann Unterricht nicht nach den Kriterien eines Wirtschaftsunternehmens kontrollieren. Dazu sind die einzelnen Schüler einfach zu unterschiedlich und der Unterricht verlangt somit verschiedene Methoden, die man anwenden sollte. Einheitsbrei wie sie ein Kontrolleur verlangen würde, bringt dich da nicht weiter.

FF
12.11.2008, 20:19
Damit kann man genauso gegen das Lehramts-Studium generell argumentieren. Die Kontrolleure müssten das selbe pädagogische Lehramtsstudium durchlaufen haben, und können dann auch ruhig Beamte sein. Die können es sich leisten, kleinkariert und pingelich zu sein.

Es gibt zu wenige Lehrer? Aber nur in einigen Fächern, gerade für Fächer wie Deutsch, Englisch oder Pädagogik scheint es doch Lehrer wie Sand am Meer zu geben. Ich kenn einige, die keinen Job in ihrer Umgebung finden/lange finden konnten.

BIT
12.11.2008, 20:36
Genau das müssten die Kontrolleure wirklich machen. In der Realität sieht es leider so aus, dass viele von denen eben ausgebildete Beamte im Bereich Betriebswirt sind. Der Rest sind dann zumeist ausgebildete Fachpädagogen, die zwar viel Theorie gelernt haben, aber ihr Wissen kaum praktisch angewendet haben. Das fiese aktuell ist ja auch noch, dass es kein einheitliches Lehramtsstudium mehr gibt. Im Zuge des Bolognaprozesses hat sich da jede Uni sein eigenes Modell zusammengebastelt, dass zum Teil sogar noch in Konkurrenz zum alten Lehramt angeboten wird. Das war ja eigentlich nicht das Ziel dieses Prozesses.

Und die aktuellen Zahlen sagen eigentlich aus, dass es insgesamt zuwenig Lehrer gibt. Fachspezifische Unterschiede kann es dabei allerdings natürlich auch regional geben. Die Schulen, die ich persönlich aus dem Studium kenne (NRW), suchen allerdings zumeist wirklich in allen Bereichen Lehrer. Auch wirbt Hessen momentan bei uns in sämtlichen Bereichen auch Lehrer ab.

Kiru
13.11.2008, 21:13
Oh, hell, Lehramtis :D
Immer wenn ich den "Ausdruck" höre gibts irgendwas kompliziertes, was niemand irgendwie vorher bedacht hat. (zumindest scheint es mir so :D)
Die haben meistens den kompliziertesten Weg zur Klausuranmeldung und allgemein einen sehr... wenig durchgeplanten Studiengang. (Naja glaube nicht, dass meine Uni da die einzige ist)
Mittem Bachelor scheints teilweise etwas besser zu gehen. Hauptproblem ist einfach, dass die Lehramtis zu nix richtig dazu gehören. Ein bisschen hiervon, ein wenig davon... etc.

Dazu wird auch oft genug geklagt, dass die Lehramt-Studis einfach zu wenig "praktisches" haben und somit das Studium allgemein nur so halbwegs toll ist. Nunja, nun wo nicht mal mehr jeder Lehrer Beamter wird, soweit ich das verstanden hab, sollte man sich nicht wundern wenns noch mehr bergab geht.

Lehrer sein ist ein undankbarer Job und gerade Hauptschullehrer müssen erst mal gefunden werden... weniger Geld und naja... man kanns sich denken. Da läuft noch vieles falsch, Lehrern generell den Beamtenstatus zu entziehen dürfte da noch ne größere Katastrophe raus machen, auch wenns afair eigentlich schon in diese Richtung geht... aber genau weiß ich das nicht mehr.

FF
14.11.2008, 06:34
Was ist schlecht daran, Lehrern den Beamtenstatus zu entziehen?
Ich meine, ich stimme dir zu, Lehrer haben einen Stressigen beruf, der oftmals zu schlecht bezahlt wird, aber das gilt nur für die, die sich auch Mühe geben, Unterricht vorbereiten usw. - für die, die sagen, "Geil, ich bin eh unkündbar, die könn'n mich mal!" ists ein einfacher Job, in dem man auch noch Kinder schikanieren kann :rolleyes:
Und genau diese würde man durch den Entzug des Beamtenstatuses (und damit der Kündigung von Lehrern, über die Beschwerden eingehen) ausschalten, da sehe ich nix schlechtes drin.

BIT
14.11.2008, 10:31
Die haben meistens den kompliziertesten Weg zur Klausuranmeldung und allgemein einen sehr... wenig durchgeplanten Studiengang. (Naja glaube nicht, dass meine Uni da die einzige ist)
Mittem Bachelor scheints teilweise etwas besser zu gehen. Hauptproblem ist einfach, dass die Lehramtis zu nix richtig dazu gehören. Ein bisschen hiervon, ein wenig davon... etc.

Glaub' mir: Mit dem Bachelor wird überhaupt nichts einfacher! Ich spreche da aus eigener Erfahrung. ;) Zwar werden einem die Stundempläne im Prinzip schon vorgegeben, wobei man natürlich immer noch die Wahlpflicht zwischen zwei Kursen hat, und man gehört einer Fakultät an, dafür wirst du aber als Gymnasiallehrer mit den Fachwissenschaftlern in einen Kurs gepackt. Die Fachdidaktitk geht bei so einer Einstellung dabei natürlich unter, da die Professoren auch "nur" Fachwissenschaftler sind. Von der komplizierten Wechselphase vom Bachelor in den Master of Education will ich gar nicht mal anfangen. Ich kenne mehr als einen Fall, wo es dabei zum Verlust eines Semesters kam.


Was ist schlecht daran, Lehrern den Beamtenstatus zu entziehen?
Ich meine, ich stimme dir zu, Lehrer haben einen Stressigen beruf, der oftmals zu schlecht bezahlt wird, aber das gilt nur für die, die sich auch Mühe geben, Unterricht vorbereiten usw. - für die, die sagen, "Geil, ich bin eh unkündbar, die könn'n mich mal!" ists ein einfacher Job, in dem man auch noch Kinder schikanieren kann :rolleyes:
Und genau diese würde man durch den Entzug des Beamtenstatuses (und damit der Kündigung von Lehrern, über die Beschwerden eingehen) ausschalten, da sehe ich nix schlechtes drin.


Beamter ist nicht gleichzusetzen mit "unkünbar". In schweren Fällen (z. B. Amtsmissbrauch) können selbst Beamte gekündigt werden. In solchen Fällen kannst du eine Dienstaufsichtsbeschwerde einreichen. Außerdem, so bescheuert es jetzt klingen mag, kommt den Staat sogar ein verbeamteter Lehrer günstiger zu stehen, als ein Nichtverbeamteter. Verbeamtete Lehrer werden nämlich nur für 41 Stunden die Woche bezahlt (NRW-Beamtentarif), während bei Nichtverbeamteten Überstunden bezahlt werden müssen sollten (Praxis sieht da ein wenig anders aus). Und die 41 Stunden sind schnell voll, das kannst du mir glauben.

Was das Motivationsproblem einiger Lehrer angeht: Leider gibt es diese Ausnahmen. Das habe ich selbst auch als Schüler alles erlebt. Wechselt man allerdings einmal die Perspektive, dann sieht man auch, wie viele Lehrer sich tagtäglich den Ar*** aufreißen, um etwas für die Schüler zu tun. Das geht teilweise sogar so weit, dass sie den Eltern noch um drei Uhr nachts wegen des Schichtbetriebs zur Verfügung stehen.

Die "Türklinkenpädagogen", wie du sie beschrieben hast, sind allerdings die Ausnahme.

Kiru
14.11.2008, 10:42
Glaub' mir: Mit dem Bachelor wird überhaupt nichts einfacher! Ich spreche da aus eigener Erfahrung. ;) Zwar werden einem die Stundempläne im Prinzip schon vorgegeben, wobei man natürlich immer noch die Wahlpflicht zwischen zwei Kursen hat, und man gehört einer Fakultät an, dafür wirst du aber als Gymnasiallehrer mit den Fachwissenschaftlern in einen Kurs gepackt. Die Fachdidaktitk geht bei so einer Einstellung dabei natürlich unter, da die Professoren auch "nur" Fachwissenschaftler sind. Von der komplizierten Wechselphase vom Bachelor in den Master of Education will ich gar nicht mal anfangen. Ich kenne mehr als einen Fall, wo es dabei zum Verlust eines Semesters kam.


Mir kams nur (etwas) durchgeplanter vor, das Zeug selbst ist natürlich im Prinzip das gleiche, was es vorher war... und das war, wie ich bereits erwähnt hab, ja nie sonderlich toll?
Naja, ich werd kein Lehrer, daher kann ich nur davon berichten, dass generell die Lehramtis in meinen VL's meist "Extrawürste" bei der Planung haben, sei das nun Zulassung zur Klausur, Anmeldung zu was auch immer oder sonst was... meist müssen die auch fragen, eh sie dann 1-2Wochen später was dazu erfahren.

Allgemein muss auf jedenfall was für das doch nicht grad als "Gut" angesehene Lehramt-Studium gemacht werden, das ist klar.

BIT
14.11.2008, 15:05
Das mit dem Nachfragen nennt sich dann andere Studienordnung und wird mit dem BA nicht wirklich besser. Zwar studieren jetzt zwar alle Studenten nominell auf den gleichen Abschluss, in der Praxis jedoch ist der Bachelor aber in so kleine Einzelteile zerlegt worden, dass regelmäßig Nachfragen entstehen, wie dieser oder jene Studiengang nun seine Leistungen zu erbringen hat. Die meisten Professoren und Studenten verlieren bei sowas dann meist echt den Überblick. Im Zweifesfall kann diese Unkenntnis dann sogar dazu führen, dass eine Leistung trotz gegensätzlicher Aussage des Lehrenden nicht von den Prüfungsämtern anerkannt wird.

Womit wir auch schon bei einem zweiten Punkt wären: Die sind nämlich notorisch überlastet durch die Umstellung, da nun alle Studenten nur noch ins BA-Sekretariat rennen. Auch werden Prüfungsergebnisse von anderen Unis heute noch weniger anerkannt als früher, was total gegen die Tendenz geht, die mit dem Bolognaprozess eigentlich erreicht werden sollte ("Man kann so einen Studiengang problemlos in allen Ländern Europas studieren.")

Was gut gelungen ist bei der Umstellung ist jedoch, dass man durch die Umstellung von Anfang an weiß, welche Kurse und wie viele Kurse man belegen muss. Auch steht von Semesteranfang an fest in welchem Bereich die Module anrechenbar sind.

FF
14.11.2008, 15:29
Beamter ist nicht gleichzusetzen mit "unkünbar". In schweren Fällen (z. B. Amtsmissbrauch) können selbst Beamte gekündigt werden. In solchen Fällen kannst du eine Dienstaufsichtsbeschwerde einreichen. Außerdem, so bescheuert es jetzt klingen mag, kommt den Staat sogar ein verbeamteter Lehrer günstiger zu stehen, als ein Nichtverbeamteter. Verbeamtete Lehrer werden nämlich nur für 41 Stunden die Woche bezahlt (NRW-Beamtentarif), während bei Nichtverbeamteten Überstunden bezahlt werden müssen sollten (Praxis sieht da ein wenig anders aus). Und die 41 Stunden sind schnell voll, das kannst du mir glauben.

Ich hab doch gesagt, Lehrer werden zu schlecht Bezahlt, dass sehe ich genauso. Wenn jetzt Lehrer, die Bereit sind, zu Arbeiten und auch Motiviert sind, ihre Überstunden voll ausgezahlt bekommen: Super. Man sollte für die Arbeit, die man verrichtet, auch enstprechend belohnt werden. Und die, die nicht arbeiten wollen, kriegen dann auch nix.
Dass Lehrer nicht komplett Unkündbar sind, und der Beamstenstatus einiges mehr Bedeutet, weiß ich schon, nur ist das dafür nicht relevant. Und Faulheit, mangelnde Motivation und Unterrichtsmethoden von vor dem Krieg sind keine Gründe für 'ne Kündigung, da ist das Problem.[/QUOTE]

BIT
14.11.2008, 16:02
Und Faulheit, mangelnde Motivation und Unterrichtsmethoden von vor dem Krieg sind keine Gründe für 'ne Kündigung, da ist das Problem.

Eins vorweg: Es gibt keine veralteten Unterrichstmethoden, es gibt lediglich die falsche Umsetzung dieser Methoden. Beispielsweise wird in der Bundesrepublik ja heute gerne auf dem ach so schlechten Frontalunterricht herumgehackt. Diejenigen, die das tun verweisen dann immer auf PISA und die guten Ergebnisse aus Finnland. Schaut man sich die Tabelle dann allerdings etwas genauer an, so fällt auf, dass unter den Topnationen allerdings auch Japan zu finden ist. Dort ist ebenfalls der Frontalunterricht die gängigste Unterrichtsmethode. Es liegt also nicht immer an der Methode, sondern vielmehr an der Umsetzung. Setzt ein Lehrer diese gekonnt ein, so ist selbst der Frontalunterricht ergiebig. Allerdings muss man dabei auch beachten, dass er nicht für alle Zwecke einsetzbar ist.

FF
16.11.2008, 00:04
Ok, ich muss zu der Obrigen AUfzählung noch Mängel in der Ausbildung und persönliche Unfähigkeit der Lehrer hinzufügen. Ich bin sogar tatsächlich ein Fan des Frontalunterrichts, weil ich in meinen 13 Jahren Schule nur einem(!) Lehrer begegnet bin, der dieses morderne-klassen.diskussion-alle-miteinander, was scheinbar überall gelehrt wird (damit kommt zumindest die Refrendare immer an...) produktiv genutzt hat. Das andere Extrem waren Lehrer, die zu Beginn eine Leitfrage gestellt haben, und dann den rest der Stunde nichts mehr. Lief immer auf ne Diskussion von mir mit 2-3 anderen hinaus, die ich mir auch hätte sparen können. Bei Wikipedia hätte ich in dieser Zeit mehr gelernt.
PRO mehr Frontalunterricht an den Schulen. Faktenwissen abspulen kann jeder. So lernt man zwar nie mehr, als man es durch lesen in einem Buch täte, aber immerhin meistens auch nicht weniger. Die schüler hier zulande sind zu mehr als 50% offensichtlich eh zu blöd, um aus einem Unterricht mit Geschprächen im Plenum einen Nutzen zu ziehen. (Zu sehen an den vielen Leuten, die in vielen Fächern ihre Note durch nicht vorhandene Beteiligung massiv verschlechtern. Dabei gibts zumindest in NRW, dank 50%-50% Reglung, was mündliche und schriftliche Noten angeht, diese praktisch ohne sich dafür irgendwie zu engagieren zu müssen)

Du bist vermultich (angehender) Lehrer? Wie auch immer, du solltest mich nicht immer an einzelnen (falsch) Aussagen festnageln, natürlich gibt es mannigfaltige Probleme im Deutschen Schulsystem, die man nicht auf ein paar wenige Punkte beschränken, wie ich das mit meinen oberflächlichen und verallgemeinernden Aussagen getan habe. Diese alle aufzuzählen, nur um meine Meinung von der Notwendigkeit von Wettbewerb und Kontrollinstanzen beim Schulunterricht hervorzuheben, hielt/halte ich jedoch nicht für notwendig.

BIT
16.11.2008, 11:29
Du bist vermultich (angehender) Lehrer? Wie auch immer, du solltest mich nicht immer an einzelnen (falsch) Aussagen festnageln, natürlich gibt es mannigfaltige Probleme im Deutschen Schulsystem, die man nicht auf ein paar wenige Punkte beschränken, wie ich das mit meinen oberflächlichen und verallgemeinernden Aussagen getan habe. Diese alle aufzuzählen, nur um meine Meinung von der Notwendigkeit von Wettbewerb und Kontrollinstanzen beim Schulunterricht hervorzuheben, hielt/halte ich jedoch nicht für notwendig.

Was den Punkt Lehrer angeht: Da hast du natürlich Recht. Ich bin allerdings noch knapp ein Jahr entfernt vom Master of Education/ Ersten Staatsexamen. Im Übrigen liegst du mit deinen Aussagen überhaupt nicht so falsch wie vielleicht durch die Diskussion der Eindruck entstand. Auch deine Positionen werden durchaus in der aktuellen Bildungspolitik vertreten. Letzten Freitag gab es zu dem Thema sogar einen Beitrag in der ZDF-Sendung "aspekte", in der sich einer meiner Professoren zu dem Thema geäußert hat.

Ich wollte dich mit deiner Meinung keinesfalls diskreditieren, falls dieser Eindruck enstanden sein sollte. Was unsere kleine Diskussion allerdings aufzeigt, ist die aktuelle Diskussion innnerhalb der Bildungspolitik, in der einige schöne Grabenkämpfe ausgetragen werden. Das sieht man selbst schon an unserer Uni, wo zwischen den einzelnen AGs praktisch ein dauerhafter Disput zwischen den einzelnen Lehrenden herrscht. Was ich allerdings herausstellen wollte, ist meine persönliche Meinung zu dem Thema, das in den nächsten Tagen bestimmt wieder zusätzlichen Auftrieb erhält, wenn die nächste PISA-Studie veröffentlicht wird.

Ich finde dabei konträre Meinungen sogar gut. Würde es nur eine einzige herrschende Meinung geben, käme es zu keinerlei Fortschritt. Das unser Bildungssystem an vielerlei Stellen mit Sicherheit nicht optimal ist, bestreitet niemand. In letzter Zeit wurden innerhalb der Schulentwicklung auch viele Schritte gemacht (Zentralabitur, G8-Verkürzung, Umstellung der Studiengänge etc.), bei denen ich manchmal keinen wirklichen Nutzen sehe, sondern vielmehr einen enormen "Rattenschwanz" von Problemen, die dieser Prozess hinter sich her zieht. Meiner Meinung nach werden die Reformen auch zu schnell hintereinander weg durchgeführt, ohne erst einmal die Auswirkungen der ersten Stufe abzuwarten.

Um es noch einmal klar zu machen: Ich wollte deine Meinung keinesfalls herabwerten oder nur bestimmte Aspekte hervorheben. Sollte dieser Eindruck aufgekommen sein, so bedauere ich dies zutiefst. Das Thema geht mir nur sehr nahe, von daher habe ich mich sehr über eine Diskussion gefreut.

RPG-Man
16.11.2008, 13:08
Beamter ist nicht gleichzusetzen mit "unkünbar". In schweren Fällen (z. B. Amtsmissbrauch) können selbst Beamte gekündigt werden. In solchen Fällen kannst du eine Dienstaufsichtsbeschwerde einreichen.

Dienstaufsichtbeschwerde? Sowas habe ich noch nie in meinem Leben gehört und ich zweifel jetzt schon an eine Wirkung, da die ganzen Staatsbediensteten sowie unter einer Decke stecken. Wie schon teilweise richtig gedeutet wurde kann man auch nicht alle Lehrer unter einem Kamm scheren weil es da auch welche gibt, die mehr tun als sie müssen. Das mit dem Beamtenstatus sehe ich nur kritisch bei denen, die das missbrauchen. Bestes Beispiel ist ein Lehrer, der ein halbes Jahr überhaupt nicht zur Schule kam weil er kein Bock mehr hatte und in diesem halben Jahr seinen Lohn weiter fort bezahlt bekam. Vorallem war da das Unglaubliche, dass er uns das vorher so gesagt hatte und die Schulleitung das auch anscheinend wusste. Ein anderer Fall, von dem ich aber nur gehört habe war ein Lehrer, der seine Schülerin sexuell belästigt hatte und mit hohem gerichtlichen Aufwand von Seitens der Eltern einfach nur auf einer anderen Schule versetzt wurde. Dort hatte er sogar mit seinen Methoden weitergemacht.

Wenn man das keinen Amtsmissbrauch nennen darf dann weiß ich auch nicht mehr wie weit ein Lehrer noch gehen darf um nicht gekündigt zu werden. Am Besten wäre da entweder die Regelung des Beamtenstatus für alle Beamten zu ändern, was aber gesetzlich nicht möglich ist, oder den Beamtenstatus endgültig abzuschaffen wobei die schon verbeamteten Menschen den aber nicht verlieren.