deserted-monkey
03.11.2008, 13:23
http://npshare.de/files/9c808096/kapeingolgothazc6.jpg
Kapein - Golgotha
Reviewed by deserted-monkey
Veröffentlichung: Dezember 2005
Label: Agonia Records
Land: Deutschland
Stil: Raw Black Metal
Website: http://www.kapein.com/
Lineup:
Kvaahl - Vocals
Fjölnir - Guitar
Torquemada - Guitar
Zephiroth - Bass
Sorath - Drums
Spielzeit: 28:02
Bewertung: 8.5/10
Raw Black Metal, roher Black Metal. So beschreibt man den Stil, der von dieser recht unbekannten Band aus Deutschen Landen zelebriert wird. Bis heute konnte ich nie viel mit dieser Stilrichtung anfangen. (Raw) Black Metal ist ja allgemein eine recht primitive Musikrichtung, jetzt nicht auf die Lyrics bezogen, sondern auf das Musikalische. Meist klingen die Songs alle ziemlich gleich und innerhalb der einzelnen Stücke wird nicht gerade die grösste Abwechslung geboten (es gibt sicher Ausnahmen, aber ich würde sagen, auf den Grossteil trifft das zu). So auch bei Kapein nicht.
Ich schiebe also die CD in den Player, die sehr knapp bemessene Spielzeit von gerade mal 28 Minuten blinkt mir entgegen. Ich denke mir nichts weiter dabei, hoffentlich mag mich die Musik mehr zu überzeugen. Und das ist ja schliesslich das Wichtigste. Es geht also mit dem Intro Catharsis los, Kirchenglocken läuten und irgendein Sakralgesang ertönt. Die CD wird also im wahrsten Sinne des Wortes eingeläutet. Nach knappen 50 Sekunden ist das Intro vorüber. Es passt ziemlich gut zum Cover, wie ich finde, welches die Kreuzigungsszene zeigt. Schon während dem Intro wird eine düstere, beklemmende Atmosphäre entfacht.
"The Essence of Eclipse!", kreischt mir der Sänger entgegen und dann geht's richtig los. Und wie! Der erste Song besteht aus simplen, minimalistischen Riffs, die sich trotz aller Einfachheit sofort ins Gehirn fräsen und dort hängen bleiben. Die Geschwindigkeit ist eher im Midtempo angesiedelt, was ich als sehr angenehm empfinde. Die Gitarren sägen und krächzen, klingen frostig und kalt. Das Schlagzeug spielt einen Beat, der zu einem Rock-'N'-Roll-Song passen würde, was The Essence of Eclipse zumindest von den Instrumenten her fast zu so einem werden lässt. Allerdings klingen die Gitarren dafür viel zu düster und der Sänger krächzt sich das Leid aus der Seele, als würden ihm tausend glühende Nägel durch das Fleisch getrieben. Grandioser Song! Allerdings musste ich ihn mir etwa dreimal anhören, bis er mir vollends gefiel. Obwohl der achtminütige Titel nicht gerade vor Abwechslung strotzt, wird er trotzdem über seine gesammte Spielzeit nicht langweilig. Ein sehr grosser Pluspunkt.
Weiter geht's mit dem Fluss der toten Seelen (River of dead Souls). Der Liedtitel passt hervorragend. Dieses Lied ist im Gegensatz zum vorhergehenden recht schnell eingespielt, knüppelt also ordentlich drauflos. Die Gitarren entfachen eine schmerzvolle, schwarze Atmosphäre, spielen zeitweise auch alleine, wenn das Schlagzeug mal aufhört zu hämmern. Der Sänger ist diesmal etwas mehr im Hintergrund, was den Instrumenten etwas mehr Ausdruckskraft verleiht. Der Rhythmus wird innerhalb des Songs mehrmals variiert, was eigentlich die einzige Abwechslung darstellt, stört aber überhaupt nicht, weil er wirklich geil ist und einen einfach Lauschen und träumen lässt. Träumen, von schwarzen, endlosen Abgründen und sternenlosen, dunklen Nächten.
The Crippled Hand Of Golgotha steht an. Der kürzeste Song auf dem Album, das Intro natürlich nicht mitgezählt. Auch dieser Song besitzt einmal mehr grosse Klasse. Frostiges Gitarrenspiel trifft auf schnelles Schlagzeug, dass nun auch von der Doublebass Gebrauch macht. Wohl das aggressivste Stück auf dem Album, von grandiosen Melodien nach vorne getrieben. Wie ein Gewitter bricht der Sound über einen herein, lässt einem in kaltem, nach Schwefel riechendem Regen stehen. Die Geschwindigkeit wird hervorragend und an den genau richtigen Stellen gedrosselt oder angezogen, was eine gewisse, primitive Faszination des Stücks ausmacht. Der Sänger sei noch einmal lobend erwähnt!
Und dann bricht schon der letzte Song über mich herein. Of Crawling Chaos. Er beginnt allein mit einem immer lauter und deutlicher werdenden Schlagzeugbeat, bis die Gitarren sich dazugesellen. Düster und morbid klingt das Ganze, wie das gesammte Album. Auch in diesem Titel gibt's wieder etwas Doublebass, aber nicht zu viel, dass finde ich positiv, da es sehr gut zu Kapein und ihrem Sound passt. Wieder erinnert mich das Schlagzeug teilweise an Rock-'N'-Roll. Geile Scheisse echt! Der Song wird mit Glockenläuten und Sakralgesang beendet, so wie das Album auch schon begonnen hat. Somit ist ein sehr gutes Black Metal Werk zu Ende, dass man sich am Besten gleich nochmal anhört.
Anspieltipps: Alles!
Tracklist:
1. Catharsis 00:48
2. The Essence Of Eclipse 08:03
3. River Of Dead Souls 07:24
4. The Crippled Hand Of Golgotha 04:48
5. Of Crawling Chaos 06:59
Kapein - Golgotha
Reviewed by deserted-monkey
Veröffentlichung: Dezember 2005
Label: Agonia Records
Land: Deutschland
Stil: Raw Black Metal
Website: http://www.kapein.com/
Lineup:
Kvaahl - Vocals
Fjölnir - Guitar
Torquemada - Guitar
Zephiroth - Bass
Sorath - Drums
Spielzeit: 28:02
Bewertung: 8.5/10
Raw Black Metal, roher Black Metal. So beschreibt man den Stil, der von dieser recht unbekannten Band aus Deutschen Landen zelebriert wird. Bis heute konnte ich nie viel mit dieser Stilrichtung anfangen. (Raw) Black Metal ist ja allgemein eine recht primitive Musikrichtung, jetzt nicht auf die Lyrics bezogen, sondern auf das Musikalische. Meist klingen die Songs alle ziemlich gleich und innerhalb der einzelnen Stücke wird nicht gerade die grösste Abwechslung geboten (es gibt sicher Ausnahmen, aber ich würde sagen, auf den Grossteil trifft das zu). So auch bei Kapein nicht.
Ich schiebe also die CD in den Player, die sehr knapp bemessene Spielzeit von gerade mal 28 Minuten blinkt mir entgegen. Ich denke mir nichts weiter dabei, hoffentlich mag mich die Musik mehr zu überzeugen. Und das ist ja schliesslich das Wichtigste. Es geht also mit dem Intro Catharsis los, Kirchenglocken läuten und irgendein Sakralgesang ertönt. Die CD wird also im wahrsten Sinne des Wortes eingeläutet. Nach knappen 50 Sekunden ist das Intro vorüber. Es passt ziemlich gut zum Cover, wie ich finde, welches die Kreuzigungsszene zeigt. Schon während dem Intro wird eine düstere, beklemmende Atmosphäre entfacht.
"The Essence of Eclipse!", kreischt mir der Sänger entgegen und dann geht's richtig los. Und wie! Der erste Song besteht aus simplen, minimalistischen Riffs, die sich trotz aller Einfachheit sofort ins Gehirn fräsen und dort hängen bleiben. Die Geschwindigkeit ist eher im Midtempo angesiedelt, was ich als sehr angenehm empfinde. Die Gitarren sägen und krächzen, klingen frostig und kalt. Das Schlagzeug spielt einen Beat, der zu einem Rock-'N'-Roll-Song passen würde, was The Essence of Eclipse zumindest von den Instrumenten her fast zu so einem werden lässt. Allerdings klingen die Gitarren dafür viel zu düster und der Sänger krächzt sich das Leid aus der Seele, als würden ihm tausend glühende Nägel durch das Fleisch getrieben. Grandioser Song! Allerdings musste ich ihn mir etwa dreimal anhören, bis er mir vollends gefiel. Obwohl der achtminütige Titel nicht gerade vor Abwechslung strotzt, wird er trotzdem über seine gesammte Spielzeit nicht langweilig. Ein sehr grosser Pluspunkt.
Weiter geht's mit dem Fluss der toten Seelen (River of dead Souls). Der Liedtitel passt hervorragend. Dieses Lied ist im Gegensatz zum vorhergehenden recht schnell eingespielt, knüppelt also ordentlich drauflos. Die Gitarren entfachen eine schmerzvolle, schwarze Atmosphäre, spielen zeitweise auch alleine, wenn das Schlagzeug mal aufhört zu hämmern. Der Sänger ist diesmal etwas mehr im Hintergrund, was den Instrumenten etwas mehr Ausdruckskraft verleiht. Der Rhythmus wird innerhalb des Songs mehrmals variiert, was eigentlich die einzige Abwechslung darstellt, stört aber überhaupt nicht, weil er wirklich geil ist und einen einfach Lauschen und träumen lässt. Träumen, von schwarzen, endlosen Abgründen und sternenlosen, dunklen Nächten.
The Crippled Hand Of Golgotha steht an. Der kürzeste Song auf dem Album, das Intro natürlich nicht mitgezählt. Auch dieser Song besitzt einmal mehr grosse Klasse. Frostiges Gitarrenspiel trifft auf schnelles Schlagzeug, dass nun auch von der Doublebass Gebrauch macht. Wohl das aggressivste Stück auf dem Album, von grandiosen Melodien nach vorne getrieben. Wie ein Gewitter bricht der Sound über einen herein, lässt einem in kaltem, nach Schwefel riechendem Regen stehen. Die Geschwindigkeit wird hervorragend und an den genau richtigen Stellen gedrosselt oder angezogen, was eine gewisse, primitive Faszination des Stücks ausmacht. Der Sänger sei noch einmal lobend erwähnt!
Und dann bricht schon der letzte Song über mich herein. Of Crawling Chaos. Er beginnt allein mit einem immer lauter und deutlicher werdenden Schlagzeugbeat, bis die Gitarren sich dazugesellen. Düster und morbid klingt das Ganze, wie das gesammte Album. Auch in diesem Titel gibt's wieder etwas Doublebass, aber nicht zu viel, dass finde ich positiv, da es sehr gut zu Kapein und ihrem Sound passt. Wieder erinnert mich das Schlagzeug teilweise an Rock-'N'-Roll. Geile Scheisse echt! Der Song wird mit Glockenläuten und Sakralgesang beendet, so wie das Album auch schon begonnen hat. Somit ist ein sehr gutes Black Metal Werk zu Ende, dass man sich am Besten gleich nochmal anhört.
Anspieltipps: Alles!
Tracklist:
1. Catharsis 00:48
2. The Essence Of Eclipse 08:03
3. River Of Dead Souls 07:24
4. The Crippled Hand Of Golgotha 04:48
5. Of Crawling Chaos 06:59