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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : FF7 - Romanfassung ist auch wieder da ^^



Omni
12.02.2003, 19:54
Jo, des würd ich gern sagen können, wenn es so wäre :)
Deshalb hab ich ne Frage: Wer könnte für mich den Band 1 des FF7 E-Books hochladen damit ich es hier zum download zur Verfügung stellen kann? Die Date is um die 7 MB groß und ich würde sie demjenigen per e-mail zuschicken.

Ich will einfach net dass dem neuen Forum hier ein solches Meisterwerk entgeht :D :D


EDIT: Hier ^^ http://www.squarenet.info/games.php?site=files&game=ff7

Zieg Feld
14.02.2003, 00:51
Hallo Omni http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_065.gif
Ich würds gern machen, wenn ich ne Webspace hätte:\

Ist den so schon ein neues Kapitel in Sicht *garnichtneugierigsei*

Omni
14.02.2003, 01:34
doch doch, der termin wurde für mitte februar festgelegt ^^

XTRMNTR2K
14.02.2003, 01:59
Hi Omni!
Wenn du die PDF-Variante des 1. Bandes meinst, dann habe ich den noch auf der Platte. Kann ihn ja mal hochladen und dir den Link per PN schicken. Wird aber wahrscheinlich nur eine temporäre Lösung sein, je nachdem wann meine 25 MB Webspace knapp werden.

EDIT: Hat sich leider erledigt. Dateien, die größer sind als 256 KB kann ich irgendwie nicht verlinken. Sorry. :(

Omni
14.02.2003, 02:26
jup das wär natürlich super.

btw hab grad mail von eric bekommen, nach welcher ich das neue kapitel morgen abend auf der platte haben werde ^^

XTRMNTR2K
14.02.2003, 02:28
Habs hochgeladen, aber es geht nicht zu verlinken... siehe oben.

Zieg Feld
14.02.2003, 02:40
Zitat von Omni
btw hab grad mail von eric bekommen, nach welcher ich das neue kapitel morgen abend auf der platte haben werde ^^

:eek: *kreisch* Jeeeeaaaaaaaaahhhh!!!! Morgen abend!
§marsch Das werde ich mir als erster holenhttp://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_071.gif ;)

EDIT: Achja, es muß ja erst übersetzt werden:rolleyes: Na dann halt später.

Chocwise
14.02.2003, 17:32
Der Roman liegt schon auf dem SN-Server, nur leider kann ich sie nicht in unsere File-Sektion einbinden weil wir dort einen Fehler haben. :(
Aber das EBook bekommt ihr hier:
www.rpgfiles.net/squarenet/files/files/ff7/ff7_mako_saga_band1.pdf
(Rechtsklick -> Ziel speichern unter...)


UPDATE:
Die File-Sektion auf Squarenet ist nun auch wieder gefixt.
Das EBook ist somit immer hier auf SN zu bekommen:
http://www.squarenet.info/games.php?site=files&game=ff7

@ Omni: Wie stehts eigentlich mit dem 2. Band? :)
Hast du schon weitere Kapitel fertig?
Ich hab bisher vom 2. Band nur bis Kap. 10 hier bei mir liegen. ;)

Omni
14.02.2003, 22:09
hui danke :)

von band 2 hab ich kapitel 11 auch schon fertig, allerdings wart ich noch bis ich kapitel 12 hab und schick dir dann alle beide.
mit kapitel 12 fang ich noch heute an :)

Chocwise
14.02.2003, 23:06
Original geschrieben von Omni
hui danke :)

von band 2 hab ich kapitel 11 auch schon fertig, allerdings wart ich noch bis ich kapitel 12 hab und schick dir dann alle beide.
mit kapitel 12 fang ich noch heute an :)
Schick mir zusätzlich noch ne PN wenn du mir die Kapitel an feuertaufe@squarenet.de geschickt hast, ich schau da nur noch selten rein seitdem ich die FT-HP nimmer weitermache. ;)

Red_Xlll
18.02.2003, 08:14
Original geschrieben von Omni
hui danke :)

von band 2 hab ich kapitel 11 auch schon fertig, allerdings wart ich noch bis ich kapitel 12 hab und schick dir dann alle beide.
mit kapitel 12 fang ich noch heute an :)

*freu* es geht weiter!!! http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_009.gif (löl)
:D ich freu mich schon tierrisch! ^^"
Ich hoffe die übersetzung gelingt wieder so gut wie sonst auch immer!
Aber als erste werd ich das gute kapitel wohl nicht zu gesicht bekommen -_- ich werd wahrscheinlich ne woche nicht online gehen können *grml*

Schafi
22.02.2003, 06:44
*zieg feld anspring*

Der Kampf geht weiter XD
Jetzt bin ich auch endlich da, pünktlich zum neuen Kapitel, das hoffentlich bald da is^_^

*mit den anderen wart*:D

Zieg Feld
22.02.2003, 17:52
*erschrockenzurückweich*

...:eek: WOW Sundria ist wieder da!!!http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_065.gif

Auf zur nächsten Schlacht^^

Das nächste Kapitel müßte bald kommen, ich hoffe du bist bereit?!;D

Schafi
22.02.2003, 18:28
Original geschrieben von Zieg Feld
Das nächste Kapitel müßte bald kommen, ich hoffe du bist bereit?!;D
Was eine Frage XD
Immer doch^_^

Omni
23.02.2003, 02:32
Servus, scheinen ja alle wieder da zu sein :)

Sooo, dann machen wir mal weiter, hm?

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Tifa’s Offenbarung
Kapitel XII
Phönix

Barret stand auf dem Außendeck der Highwind und winkte den vielen Menschen tief unter dem silbernen Luftschiff zu, als dieses dem Himmel immer näher kam und schließlich in dessen unendlichen Weiten verschwand. Nur eine Minute später blieb vom Anblick des kleinen Dorfes Nord Corel nichts mehr übrig, als ein kleiner Fleck in einer Gebirgskette und schon wenige Sekunden später wurde es völlig von den Bergen verschluckt, als sich die Highwind mit ihrer Crew auf den Weg auf den weiten Ozean hinaus machte.
„Bist du sicher, dass du nicht bei ihnen bleiben möchtest?“, fragte Cid, sich Barret zuwendend, während sich beide auf dem Weg ins Innere des Luftschiffes machten.
Barret stoppte für einen Moment und sah zurück auf den kleinen Fleck am Horizont, welcher noch vor ein paar Momenten riesige Berge waren. „Ja, ich bin mir sicher.“, antwortete er mit einer tiefen Stimme. „So gern ich auch dort bleiben und beim Wiederaufbau mithelfen würde...Meteor hat Vorrang. Denn wenn ich Meteor nicht stoppe, vernichtet er nicht nur Nord Corel, sondern den gesamten Planeten. Bevor irgendjemand von uns in sein normales Leben zurückkehren kann, muss erst Sephiroth sterben.“
„Ich hoffe, ich mache das Richtige...“, flüsterte Barret in den Wind. „Was, wenn Cloud nicht wieder gesund wird? Er ist vermutlich der einzige von uns, der es mit Sephiroth aufnehmen kann...“
Barret fühlte, dass er Recht hatte. Ohne Cloud würden sie eine bereits verlorene Schlacht schlagen. Vielleicht wäre es sogar besser, wenn sie alle nach Hause gehen und dort friedlich auf ihr Ende warten würden.
Barret knurrte, als er sich entschloss, unter Deck zu gehen. Diese ganze Weltanschauung bereitete ihm Kopfschmerzen. „Ich steige erst aus, wenn mir der Kopf abfällt.“, schnappte er, als er an Cid vorbeiging. Auf der Brücke angekommen, rempelte Cid Barret mit der Schulter an. „Hey, du musst dir noch jemanden aussuchen, der dich nach Fort Condor begleitet.“
Barret lehnte sich über die Reling und beobachtete durch das riesige Fenster auf der Brücke, wie die Wolken von dem spitzen Rumpf der Highwind entzwei geschnitten wurden.
Barret stand still und regungslos da, während er tief in Gedanken versunken war.
Cid wandte sich von ihm ab und sah den Rest der Crew an. „Okay, Herr Nutzlos will nicht nach Fort Condor. Auch gut. Irgendwelche Freiwillige?“
„Ich! Ich! Nimm mich!“, schrie Yuffie, hysterisch auf und ab springend. „Oooooh bitte! Ich will! Ich will diese Große Substanz sehen! Ich wett, die is ne Million wert!
„Wir machen das nicht des Geldes wegen!“, unterbrach Nanaki. „Unzählige Generationen von Wissen und Weisheit sind in der Großen Substanz enthalten. Wir borgen uns die Macht der Cetra, um dem Planeten zu helfen. Du kannst kein Geld dafür verlangen!“
Yuffie verschränkte ihre Arme und zeigte dem überraschten Nanaki die Zunge. „Ich wette, ich kann, du pelziges altes...Was-auch-immer! Sie muss super mächtig sein! Die Leute, die auf diesem Berg wohnen, verteidigen sie schon seit Jahren gegen die ShinRa!“
„Das weißt du auch nur weil ich es dir erzählt habe!“, unterbrach Cait Sith, während er seinen Kopf wild hin und her schüttelte.
„Ich geh jedenfalls mit! Keiner wird mich davon abhalten!“, verkündete Yuffie.
Cid zuckte mit den Schultern. „Schön, dann mach doch. Du kannst mitgehen. Und du gehst auch.“, fügte er hinzu, als er mit seinem Finger auf Nanaki deutete. „Du weißt von uns allen am meisten über die Große Substanz.“
Das rote Biest wachte aus seinem Halbschlaf auf und spannte seine Muskeln an. Wenn es das ist, was der Anführer wollte, würde er sein Angebot nicht ablehnen. „Für die Ehre meines Volkes und die des Cosmo Canyon!“, sprach er ernsthaft.
„Gut!“, fuhr Cid fort, als er dem Piloten der Highwind auf den Rücken klopfte. „Fort Condor, wir kommen!“

Elena lief es kalt den Rücken runter, als sie dort, beinahe 800 Meter unter dem Meeresspiegel stand und sie dabei nur eine Glasscheibe davon bewahrte, von den Wassermassen erdrückt zu werden. Der lange Glastunnel, welcher sich über den Grund des Ozeans schlängelte, führte direkt zum Unterwasserreaktor von Junon. Hinter ihr hörte man ein leises Summen vom Aufzug, der gerade von Junon herabgefahren kam. „Ich wollte schon immer mal hier runter kommen. Schon als ich noch ein kleines Mädchen war!“, sprach sie zu sich selbst, als sich ein zufriedenes Lächeln auf ihrem Gesicht breit machte.
„Pff...Fische sind dämlich.“, murmelte Reno an ihrer Seite und starrte dabei auf die Reflektionen im Glas. „Ich mag sie nur wenn sie gebraten, gegrillt oder gekocht sind.“
Elena sah ihren Partner schief an. „Ach wirklich? Und...was ist mit dem da?“, fragte sie, während sie mit ihrem Finger auf einen vorbeischwimmenden Hai deutete. „Ich könnte ihn fertig machen.“, erwiderte Reno ruhig.
„Vielleicht.“, schoss Elena zurück. „Aber sicher nicht alleine.“
Reno zuckte zusammen und sah über seine Schulter nach hinten. „Hey Rude, was sagst du? Lust auf ne Haijagd?“
Der kahle Turk steckte seine Hände in seine Hosentaschen und beobachtete den Hai durch seine dunkle Sonnenbrille. „Keinen Hunger.“, antwortete er flach.
Elena war gerade dabei, sich ein leichte Kichern zu verkneifen, als ein Lautsprecher im Unterwassertunnel ertönte.
„Achtung! Achtung, an das gesamte Personal: Der Transport von Projekt HADES wird um 22 Uhr anlaufen. Sofort mit den letzten Checks der Gelnika beginnen!“
„Das war das Stichwort.“, sagte Reno, als er sich mit seiner Hand durch sein widerspenstiges, braunes Haar strich. „Los, ab nach oben. Wir holen uns Hades, zusammen mit den freakigen Kreaturen von Hojo, bevor die am Ende noch ein paar von den Dritte Klasse SOLDATS auffressen.“

Fort Condor war eigentlich nicht mehr, als ein alter Mako-Reaktor. Die ShinRa hatten schon immer Probleme mit ihm. Doch keines schien bisher so unlösbar, wie das, das sie zur Zeit mit ihm hatten. Ein riesiger Kondor hatte die Spitze des Reaktors zu seinem Brutplatz auserkoren. Es dauerte nicht lange, bis alle Welt davon erfuhr. Schnell waren die ersten Touristen vor Ort, um den mehr als 20 Meter großen Vogel zu sehen. Alle waren sich sicher, er war einzigartig. Doch ShinRa scherte das einen Dreck. Sie dachten nur an Profit und die Tatsache, dass das Nest des Vogels den Betrieb des Reaktors negativ beeinflusste, war für sie Grund genug, das Tier beiseite schaffen zu wollen.
Doch eine mutige kleine Rebellentruppe wollte nicht einfach still bleiben und für das Aussterben einer uralten Vogelrasse verantwortlich sein. Sie verschanzten sich auf der Anhöhe, auf der der Reaktor stand und hinderten die ShinRa Sturmtruppen seit jeher, dem Vogel auch nur ein Haar zu krümmen. Doch es würde unweigerlich der Tag kommen, an dem die Rebellen in die Knie gezwungen werden würden und jeder kampfbereite Mann in Fort Condor wusste, es würde nicht mehr lange dauern, bis Heerscharen von SOLDATs den Reaktor, auf der Suche nach der Großen Substanz, überrennen würden.

„Fort Condor, da ist es!“, verkündete Cid. „Geh durch die Wolken runter. Der Landungstrupp wird sich vom Außendeck auf den Gipfel des Berges abseilen.“
Die Highwind schlingerte immer langsamer vorwärts, bevor der Pilot sie schließlich regelrecht durch die dicke Wolkenbank hindurch in Richtung Erde fallen ließ. Die Hälfte der Crew hielt sich am Geländer der Brücke fest und sah durch das riesige Fenster hinab auf den Gipfel Fort Condors. „Hey, seht euch den Vogel an.“, begann Nanaki atemlos. „Er ist riesig! Der muss mindestens 20 Meter groß sein!“
„Mmmh… ich kann die Substanz von hier aus riechen!“, scherzte Yuffie. Den anderen kroch ebenfalls der Geruch von Substanz in die Nasen, doch die Quelle dieses Geruchs sollte sich als ein anderer entpuppen. Ein Reaktor dieser Größe verbreitete genug Mako-Gestank, um eine ausgewachsene Zolom zu ersticken.
„Ich rieche noch etwas Anderes.“, sprach Nanaki, als er sich mit seinen Vorderpfoten auf die Reling stützte. „Hier riecht es nach Maschinenöl und Schießpulver. Aber welche Maschine…“
Cid blickte dem Pilot der Highwind über seine Schulter aufs Radar, das auf dem Steuerpult seltsame Laute von sich gab. Unmengen von Punkten und seltsame Verzerrungen bedeckten das gesamte Display. „Hey, ruf einen der Techniker nach vorne. Der soll sich das mal ansehen.“, sprach Cid zu dem Crewmitglied neben ihm.
„Ich kann keinen von ihnen erreichen.“, erwiderte der Co-Pilot, während er an dem Funkgerät herumdrehte. „Ich habe keinen Empfang.“
„Das ist eine Blockade! Eine Flotte Gelnika Luftschiffe befindet sich direkt über uns!“, schrie Cait Sith auf.
Wie aufs Stichwort, erschütterte eine enorme Explosion die gesamte Highwind bis auf ihren Kern. Die Hälfte der Crew lag auf der Brücke verteilt am Boden, während das Schiff beinahe seitlich Seite überrollte. Alarmsirenen gingen los, eine nach der anderen, bevor unzählige Schadensberichte den Monitor auf der Brücke erfüllten.
„Verdammt! Die haben uns!“, brüllte Cid, als er zurück auf seine Füße sprang und das Steuer des Schiffes übernahm. „Sie wussten, dass wir kommen würden. Die haben auf uns gewartet! Gottverdammt!“
Die Türen zur Brücke öffneten sich, bevor einer der Offiziere hindurchgeeilt kam und Cid hektisch salutierte. „Kapitän! Eine Nachricht vom Außendeck! Zehn Gelnika Transportschiffe der Klasse S sind über uns aufgetaucht. Vier davon sind bereits nördlich von Fort Condor gelandet und setzen soeben Infanterie ab; die restlichen Sechs befinden sich noch in der Luft und transportieren höchstwahrscheinlich Boden-Luft Bewaffnung.“
„Besetze die Geschütztürme und befiel der Mannschaft feuern auf eigenes Ermessen!“ Cid brüllte laut, als eine weitere Explosion in den Rumpf der Highwind einschlug. „Lasst die ShinRa nicht in die Nähe des Reaktors! Wir können ihnen die Große Substanz nicht überlassen!“
„Warte mal…“, entkam es plötzlich aus Nanaki’s Mund. „Wo ist Yuffie?“

„Ich hasse Höhen, ich hasse Höhen, ich hasse Höhen…!“, jammerte Yuffie, die sich wie der Teufel am Reling des Außendecks festklammerte. Etwas, das aussah, wie ein Paar kleiner windschnittiger Flügel aus Aluminium, war an ihrem Rücken festgeschnallt. Ihr Gesichtsausdruck sah nicht gerade so aus, als würde sie diesem Ninjawerkzeug besonders viel Vertrauen schenken. Immerhin, dachte sie sich, bestand ja durchaus die Möglichkeit, dass dieses Teil plötzlich in tausend Teile zerspringen und sie auf den Erboden tief unter ihr befördern könnte.
Doch da unten gab es Substanz, die nur auf sie wartete. Große Substanz! Substanz, deren Wirkungsgrad um hundert mal höher war, als der von normaler Substanz. Das müsste dann doch bedeuten, dass die auch hundert mal so wertvoll ist! Mit so viel Geld könnte sie Wutai gleich zwei mal wieder aufbauen und es würde noch genug für ihren persönlichen Palast übrigbleiben!
„Ja! Ich tu es!“, schrie sie auf, bevor sie auf das Geländer stieg. „Substanzjägerin Yuffie, von den Winden des Schicksal zur Großen Substanz geführt! Gott, ich bin ja so cool!“
Den Griff ihres Gleiters fest in die Hände nehmend, sprang Yuffie über Bord, hinab in die Wolken und geradewegs auf Fort Condor zu. Weit unter sich konnte sie die Dutzenden ShinRa Soldaten sehen, wie sie stetig auf den Reaktor zu marschierten, während über ihr die Gelnika Lufttransportschiffe kreisten. Als sie zwischen der Erde und des Himmels, mit nichts als dem Geräusch des vorbeizischenden Windes in ihren Ohren, hinab segelte, fing Yuffie an zu merken, warum Cid dieses Gefühl so liebte. Dort oben gab es keine Sorgen. Nur den endlosen blauen Horizont, der sich ins unendliche zu strecken schien.
Mit der Kraft des Windes auf ihrer Seite, dauerte es nicht lange, bis Yuffie die Spitze des kleinen Berges erreichte, auf dem der Reaktor stand. Es würde nicht lange dauern, bis auch die ShinRa Truppen dort eintreffen würden. Yuffie konnte bereits sehen, wie verschiedene Kommandotrupps einen Hang des Berges erklommen. Der Aufstieg auf den kleinen Berg war nicht besonders schwierig. Nur noch ein paar Minuten und sie würden oben ankommen. Yuffie musste sich beeilen und die Große Substanz vor ihrer Ankunft finden.
„Ich wette, du hast sie. Ist es nicht so?“, fragte sie sich selbst, als sie hoch zum Nest des großen Kondors sah. „Dir gefallen doch kleine funkelnde Dinge. Wo hast du sie versteckt?“ Yuffie begann, sich durch das enorme Neste zu wühlen. Doch außer Unmengen an Zweigen und Federn, fand sie nur ein riesiges Ei, genau in der Mitte des Nestes. Aber die Substanz musste doch hier sein. Oder befand sie sich am Ende doch noch im Reaktor...? Wollte sie da wirklich reingehen? Schließlich könnte sie sich eine Mako-Vergiftung einfangen und so enden wie Cloud – ein babbelnder Idiot, gestrandet in der Mitte von nirgendwo.
Das folgende Gewehrfeuer riss Yuffie unsanft aus ihrem Tagtraum heraus. Die Truppen näherten sich schneller, als sie es gedacht hatte. Ihre Uniformen sahen aus wie jene, die Cloud trägt, nur dass diese etwas dunkler gefärbt waren. Zweiter Klasse SOLDATs, vermutete sie. Die Einheiten der Dritten Klasse in Junon trugen schließlich orange.
„Treten Sie von dem Vogel weg, Miss!“, begann einer der Soldaten zu brüllen, als er mit seinem Sturmgewehr auf sie zielte. Zwei weitere SOLDATs, beide bewaffnet mit keilförmigen Schwertern, stießen von den Flanken hinzu. Alle drei waren bis an die Zähne mit Substanz bewaffnet.
Yuffie tat ein paar vorsichtige Schritte zurück. Einen hätte sie ja noch überwältigen können...aber gleich drei? Unmöglich. Das nächste mal, schimpfte sie zu sich selbst, würde sie auf die anderen warten!
Als sie weiter zurück wich, vernahm sie das Geräusch von einem Felsen, der gegen irgendein anderes Gestein kratzte. Ihr Fußknöchel stieß auf etwas. Sie sah so schnell sie nur konnte nach unten, wo sie eine kleine rote Kugel liegen sah, die sie förmlich anzustarren schien. Es war Substanz! Beschwörungssubtanz! Diese Art von Zaubern war sehr selten. Beschwörungssubstanz war eine ganz spezielle Art von Substanz. Man könnte sie ohne weiteres mit Großer Substanz vergleichen. Die einzige Frage, die man sich vor ihrer Benutzung immer stellen musste, war, wen oder was sie beschwor. Etwas Nützliches? Oder vielleicht etwas Gefährliches?
Doch wen kümmerte es denn jetzt ob es etwas Gefährliches sein könnte? Alles würde ihr jetzt hilfreich sein. „Jetzt seit ihr Pappkameraden dran!“, schrie sie den Soldaten entgegen, während sie die Substanz vom Boden aufhob. „Dieses kleine Baby hier wird euch ShinRa Abschaum von diesem Berg fegen!“
Die Drei SOLDATs nahmen ihre Waffen runter und begannen, einen Schritt zurückzutreten. Yuffie grinste schadenfroh; sie wussten, was rote Substanz war. „Genau, Jungs...zurück mit euch, denn diese Bombe wird jetzt hochgehen!“
Yuffie umklammerte die Substanz fest in ihrer Faust und hob sie gen Himmel.
„Rote Substanz! Von den verstummten Gefilden des Planeten, rufe ich den schlafenden Geist in diesem heiligen Stein! Verbreite deine Wut!“
Kein einziges Wort davon war wirklich notwendig, um die Seele in der Substanz zum Leben zu erwecken, aber in diesem Moment war ihr das egal. Die Beschwörungssubstanz loderte wie ein Inferno in ihrer Hand, als der Geist in ihrem Inneren nach Yuffie’s Anweisung verlangte. Kränze aus Feuer flammten unter dem steinigen Boden hervor und begannen, den gesamten Berg zu umkreisen.
Yuffie’s Sichtfeld wurde eingefärbt von einem starken roten Licht, bevor eine Fontäne aus Flammen um sie herum entsprang, welche langsam immer mehr vom Gipfel des Berges verschlang.
Aus dem lodernden Feuer auferstehend und seine, mit brennenden Federn bedeckten, Flügel ausbreitend, erhob sich die uralte vogelähnliche Kreatur Phönix, während sich ein schimmernder Regenbogen von einer Flügelspitze zur nächsten spannte. Jeder Soldat auf dem Berg schien wie erstarrt zu sein vor dem Anblick der sagenumwobenen Bestie. Der Phönix war beinahe zehn Meter groß, während seine Flügelspannweiter mehr als das doppelte Betrug. Seine dunklen, roten Augen glänzten im tobenden Schein der Flamme, aus welcher er zum Vorschein trat und reflektierten die unbeschreiblichen Tiefen des unendlichen Wissens der Unsterblichkeit.
Und dann, mit nur einem Schlag seiner mächtigen Flügel, sandte der Phönix eine Feuerwoge den Berghang hinab, die alles, was Yuffie oder dem Planeten feindlich gesonnen war, vernichtete. Die Heerscharen der ShinRa Soldaten wurden zu Asche und es blieb nichts, außer eine rauchende Spur aus Staub, an den Orten, an denen sie standen. Der Phönix richtete seinen Kopf gen Himmel, während er einen traurigen, trüben Gesang von sich gab. Jener Gesang verstummte erst nach mehreren Minuten, in denen die Feuerwoge ihre zerstörerische Arbeit verrichtete. Mit einem hellen Licht inmitten des brennenden Körpers des Phönix, löste sich die Kreatur in einer Wolke aus Asche auf und verschwand schließlich genau so schnell, wie sie gekommen war, zurück in die rote Substanz.
An den Hängen von Fort Condor war es für einen Moment totenstill. Yuffie öffnete langsam wieder ihre Augen, die sie aus Ehrfurcht geschlossen hatte und machte sich auf den Weg, den Berg hinunter. Alles um sie herum war mit einer feinen Schicht aus Glas bedeckt; die Hitze der Phönixflammen musste unbeschreibbar heiß sein! Doch ihr selbst wurde es nicht einmal warm. Nicht, dass sie sich darüber beschwerte, im Anbetracht dessen, auf welche Art und Weise diese Soldaten eben starben. Alles was sie wollte, war sie davon abzuhalten, sich die Große Substanz zu holen. Sie wollte sie zu keinem Zeitpunkt in Asche verwandeln.
Das Geräusch von Propellern über ihr ließ sie zum Himmel blicken. Die Highwind näherte sich von oben und stoppte etwa 50 Meter über der Kondorfestung. Cid stand auf dem Außendeck, mit einem weißen Megaphon in seinen Händen. „Hey! Hey, was zur heiligen Hölle war das?!“, schrie er hinab zu Yuffie.
„Beschwörungssubstanz!“ , antwortete sie, während sie die Substanz hochhielt.
„Gott im Himmel, nimm das Ding runter, bevor du uns alle zur Hölle bläst!“, brüllte Cid. Yuffie kicherte, als sie den Stein in ihre Tasche steckte. „Ich hab mit dem Anführer der Rebellen gesprochen! Wir können heute hier übernachten, weil wir jetzt die großen Helden hier sind!“
„ICH bin der große Held!!!“, verbesserte Yuffie Cid. „Heut ist hier Nationaler Yuffie-Tag in Fort Condor! Ich werde--“
Yuffie’s Aufmerksamkeit wandte sich augenblicklich dem riesigen Kondor zu, als dieser nur ein paar Meter von ihr entfernt seine Flügel ausbreitete und einen ohrenbetäubenden Schrei von sich gab. Dann, ohne eine Warnung, taumelte der große Kondor nach hinten und stürzte über eine Klippe den Berg hinab, wo er schließlich mit einem abscheulichen dumpfen Ton auf den Ausläufer des Hügels krachte. Yuffie’s Gesicht wurde blass und ihr Herz sank ihr geradewegs in ihre Stiefel. Hatte der Phönix...hatte SIE...den Kondor getötet?
Doch noch bevor sich der Staub vom Aufprall des Kondors gelegt hatte, zersplitterte das große Ei, welches er bewacht hatte und ein helles Licht begann, aus seinem Inneren zu entkommen. Der Lichtstrahl wurde immer schwächer, als die Eierschale sich mehr und mehr öffnete und als das Ei sich schließlich komplett geöffnet hatte, verschwand es. Anstelle des Lichtstrahles erschien ein zwei Meter großes, gelbes Geschöpf. Ein Babyvogel! Das Kind des Kondors, erkannte Yuffie. Die Hitze des finalen Angriffes von Phönix musste wohl gereicht haben, um das Ei fertig auszubrüten.
Oder...
„Nein, es war nicht die Hitze.“, flüsterte Yuffie, als sie die rote Substanz aus ihrer Tasche holte. „Das warst du. Der Phönix, das Symbol des Lebens, gab dem Baby eine Chance zu überleben.“ Der groß geratene Vogel kreischte Yuffie fröhlich an, woraufhin er seine Flügel ausbreitete und auf den südlichen Horizont zuflog. „Das heißt wohl ‚Danke’...“, sagte die junge Ninja zu der schimmernden roten Kugel in ihrer Hand. Sie strahlte, als die Substanz warm glühte und wie ein Leuchtfeuer durch Yuffie hindurchfuhr. „Also...danke. Danke, dass du mich und das Leben beschützt hast. Ich werde nie vergessen, was du getan hast.“
Vielleicht, dachte sich Yuffie, war am Ende doch noch etwas mehr als nur bloßes Geld an Substanz dran.

Zieg Feld
23.02.2003, 02:37
*Kreisch*
JEEEEEEEEAAAAAAAAAAAAAH!

Erster!o_o o_o

Da ist es, das Beutestück dieser Schlacht:p

Ich werde es sofort lesen...

EDIT: Tolles Kapitel, und vorallem weil Yuffie am Ende etwas einsicht gegenüber dem Substanzklauen zeigt.:A :A

Red_Xlll
23.02.2003, 04:47
:eek: ich bekomm das gute stück doch noch als eine der ersten zu gesicht! ;) werd's mir nachher in ruhe durchlesen ^^ Meine meinung poste/edittiere ich dann nach!


Bis dann, man liest sich!

Edit: Das Kapitel hat mir echt gut gefallen :D :A mag wohl auch daran liegen, dass schon allein Phönix eine meiner absoluten lieblingsbestias ist ^^"

Schafi
23.02.2003, 05:11
Original geschrieben von Zieg Feld
*Kreisch*
JEEEEEEEEAAAAAAAAAAAAAH!

Erster!o_o o_o

Da ist es, das Beutestück dieser Schlacht:p
Wuah!^^' *schnief*

Okok, die erste Runde geht wieder an dich, aber der Kampf geht weiter^_^

*erstmal lesen geht*

Zieg Feld
23.02.2003, 05:15
Zitat von Sundria
Wuah!^^' *schnief*

Okok, die erste Runde geht wieder an dich, aber der Kampf geht weiter^_^

*erstmal lesen geht*

*Sundria aufmuntern geh*
Nicht traurig sein ;)
Es war ja erst die erste Schlacht in diesem Forum:D

aber dennoch werde ich es dir beim nächsten mal nicht leicht machen^^

Schafi
23.02.2003, 05:18
Original geschrieben von Zieg Feld
*Sundria aufmuntern geh*
Nicht traurig sein ;)
Es war ja erst die erste Schlacht in diesem Forum:D

aber dennoch werde ich es dir beim nächsten mal nicht leicht machen^^
Oro, ich hab wieder meine Mailbenachrichtigung^^ du auch?^^

*nur das ich nie in mein Postfach guck ¬.¬* :p

Zieg Feld
23.02.2003, 05:23
Zitat von Sundria
Oro, ich hab wieder meine Mailbenachrichtigung^^ du auch?^^

*nur das ich nie in mein Postfach guck ¬.¬* :p

*Schluck*
Oh das wird ein harter Kampf:D

Ich habs zwar auch angestellt, aber ich schaue auch nicht so oft ins Postfach>.< :p

Bei mir ist das alles Gefühlssache ^_^°

XTRMNTR2K
24.02.2003, 00:32
Großes Sorry dafür, dass ich mich erst jetzt melde! Ich habe schon gestern angefangen, zu lesen, aber es heute erst beenden können:rolleyes:

Auf alle Fälle ein spitzen-Kapitel! :A :A :A
...
Und schön, dass es weitergeht!:D

Omni
01.05.2003, 07:59
hiiiii ^^

neues von der Front: rechnet morgen mit Kapitel 13 des 2. Bandes :)

schöne nacht noch ;)

brucenight
01.05.2003, 11:13
Wann wird denn Kapitel 2 wieder als pdf downloadbar sein!!!!
Bitte bald!

Schafi
01.05.2003, 18:05
Original geschrieben von Omni
hiiiii ^^

neues von der Front: rechnet morgen mit Kapitel 13 des 2. Bandes :)

schöne nacht noch ;)
Kyaa, endlich gehts weiter:D
Freu mich schon^^

*zu Zieg Feld rüberglubsch*:p

Zieg Feld
01.05.2003, 18:24
Zitat von Sundria
Kyaa, endlich gehts weiter :D
Freu mich schon^^

*zu Zieg Feld rüberglubsch* :p

Gyahaha, na endlich :)
Kanns kaum erwarten ^^

*zu Sundria schiel*:D

Omni
01.05.2003, 20:48
Original geschrieben von brucenight
Wann wird denn Kapitel 2 wieder als pdf downloadbar sein!!!!
Bitte bald!

der komplette Band 2 war noch nie downloadbar, weil er ja noch nicht fertig is :)

das e-book, das du meinst war nur eine beta version vom 2. band mit ein paar kapiteln drin. ich glaube nicht, dass chocwise den nochmal hochladen wird, bis er endgültig fertig ist, aber fragen kostet nichts, gell? ;)
wende dich mal an ihn

Chocwise
01.05.2003, 21:31
Nee, ich ladt des noch net hoch. :D
Wartet gefälligst bis der 2. Band fertig ist. ;)

Schafi
01.05.2003, 21:39
Du hast dir einen echt ungünstigen Zeitpunkt ausgesucht, Omni^^'
Krieg gleich meine neue Festplatte eingebaut und weiß nicht, wann ich wieder on bin. Aber spätestens heute abend:D

Wir werden sehen, wie es ausgeht und ob Zieg Feld es schafft erster zu sein^_^' wenn du's heute nachmittag hochstellst, hat er gute Chancen:p

Omni
01.05.2003, 22:00
hehe naja heute nachmittag wirds sichs eh net mehr ausgehen :)

scheinst ja nochmal glück gehabt zu haben ^^

Zieg Feld
01.05.2003, 22:12
Hach, warum einfach wenns auch kompliziert geht. da hätte ich doch leichtes Spiel gehabt.:p
Aber ist schon gut so, sonst macht es ja keinen Spaß :D

Schafi
01.05.2003, 23:29
*sich den pc ihres vaters gekrallt hat*
Jaa, dann hab ich ja doch noch Chancen:D
Also, bis heut Abend:)

Omni
02.05.2003, 02:18
hmpf wird wohl doch nix mehr heut.
geh gleich ins kino :)
aber dafür morgen fix :D

tschüüüüss ^^

Zieg Feld
02.05.2003, 03:53
OH HO, Morgen?! Da hab ich geringe Chancen...

(Man man man, noch nie hat ein kapitel für so viel Aufregung gesorgt ^^, sind wahrscheinlich die Entzugserscheinungen ^_^)

Red_Xlll
02.05.2003, 06:03
Original geschrieben von Omni
hmpf wird wohl doch nix mehr heut.
geh gleich ins kino :)
aber dafür morgen fix :D

tschüüüüss ^^

^^ hui! es geht wieder bald weiter!
Wär ein super start ins wochenende und würd mich den tag morgen besser ertragen lassen :rolleyes: :D
*ganznebenbeiaufsneuekapitelgespanntist*

(Wer wird wohl das rennen machen zieg feld oder sundria?! ;) )


Bis dann, man liest sich!

Schafi
02.05.2003, 20:15
Original geschrieben von Zieg Feld
OH HO, Morgen?! Da hab ich geringe Chancen...
http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_048.gif
Bin heut abend auf ner Party und dann im Kino und nachmittags kommt schon mein Freund^^' also wirds kritisch...

Am Ende läuft uns Red_XIII noch den Rang ab:p :D

Zieg Feld
02.05.2003, 23:45
Was! noch nichts passiert?!http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif

Es ist noch alles offen hehe:D


Zitat von Sundria
Am Ende läuft uns Red_XIII noch den Rang ab :p :D

Owe noch ein Konkurent..
nun denn möge der bessere gewinnen;)

Omni
02.05.2003, 23:48
Tifa’s Offenbarung
Kapitel XIII
Tifa’s Offenbarung

„Also ehrlich, Cloud, deine Frisur ist ein einziges Durcheinander.“, tadelte Tifa, als sie nach einer Schere griff. „Es ist zwar schon eine ganze Weile her, seit wir das letzte Mal so zusammen waren, aber das ist überhaupt kein Grund, dich so gehen zu lassen. Noch bevor du es mitkriegen wirst, wirst du wieder einen genau so niedlichen Pferdeschwanz haben wie damals als wir klein waren.“
Tifa lächelte, als sie begann, Cloud’s Haare zu trimmen. Sie wusste, dass sie mehr oder weniger mit sich selber sprach, aber es hielt sie davon ab, den ganzen Tag nur zu weinen und Nichts zu tun. Außerdem, hier im Krankenhaus zu bleiben, ließ in ihr eine Erinnerung hervorkommen, die sie schon beinahe vergessen hatte – Das Kochen. Sie hatte keine Möglichkeit mehr, sich eines ihrer „Premium-Herz“ Sandwiches zu machen, seit Sektor 7 gefallen ist und damit auch den Siebten Himmel unter sich begraben hat.
„Es fühlt sich an, als ob all das schon eine Million Jahre her ist, nicht Cloud?“, sprach sie in Gedanken versunken, während sie zärtlich gegen Cloud’s Ohren schnippte. „Aber in Wirklichkeit ist es nicht mehr als ein Monat...doch trotz alledem...muss ich zugeben...habe ich es genossen, die Welt zu sehen. Denk nur an all die wunderbaren Dinge, die wir gesehen und getan haben – wir sind auf Chocobos geritten, dem Midgar Zolom entkommen, überquerten den Ozean von Junon aus und haben uns sogar Costa del Sol angesehen. Ich glaube der Teil hat mir am Besten gefallen. Erinnerst du dich auch, Cloud? Barret meinte, er war so froh, als er diesen Matrosenanzug loswurde, den er zur Tarnung anhatte. Du hast gesagt, er sähe damit aus wie ein großer Bär, der einen Marshmallow anhaben würde.“
Tifa strahlte und erlaubte es sich sogar, zu lachen. Es fühlte sich gut an, nach den letzten trauererfüllten Tagen. Cloud hingegen starrte immer noch mit dem selben steifen und leeren Gesichtsausdruck auf die Wand auf der anderen Seite des Raumes. „Und dann sahen wir auch noch Barret’s Heimatort, Corel. Wir besuchten den Gold Saucer...und als wir dann im dortigen Gefängnis landeten, musstest du ein Chocobo Rennen gewinnen, um uns alle da wieder raus zu holen.“, fuhr Tifa fort, als sie mit ihrer Hand durch Cloud’s Haare fuhr. „Wir durften dank Nanaki Bugenhagen’s Theorie über das Planetenleben hören. Dann trafen wir Cid, reisten nach Wutai und haben sogar den Tempel des Alten Volkes mit unseren eigenen Augen gesehen.“ Sie ging vor dem im Rollstuhl sitzenden Cloud hin und her, bevor sie sich über ihn beugte und ihm tief in seine Augen sah.
Die Stellen, an denen Cloud dann die Kontrolle über sich verlor auszulassen, war wohl für sie beide das Beste, dachte sich Tifa. Ganz besonders für sich selbst, realisierte sie.
„Perfekt“, sagte sie, als sie sich wieder erhob. „Gutaussehend und doch gefährlich; das Zeichen eines guten SOLDAT’s.“
„SOLDAT!“, ertönte es aus Cloud’s Mund. „SOLDAT. Jenova. Ich bin...eine Marionette...“
Tifa’s Lächeln wurden immer schmäler. Sie kniete sich neben Cloud hin und hielt seine Hand. „Sag das nicht...hör auf.“, flüsterte sie. „Es ist nicht wahr. Du bist keine Marionette. Du warst schon immer viel zu stur und dickköpfig, als dass dich jemand kontrollieren hätte können. Sogar deine Freunde konnten dir nicht sagen, was du tun sollst. Warum hätte es irgend ein dahergekrochenes Monster tun können?“
„Wiedervereinigung...meine Nummer...“ Cloud sah hinab auf seine rechte Hand. „Fehler.“, würgte er hervor and lehnte sich schlafend zurück in seinen Rollstuhl.
„Cloud...wir finden einen Weg, dir zu helfen.“

* * * * * * * * * * * * *
„Große unabhängige Substanz und Große Befehlssubstanz.“, grübelte Cid, während er seine Reflektionen in den beiden Kristallen beobachtete. Die zwei schimmernden Steine lagen auf dem langen Konferenztisch im Besprechungsraum der Highwind, in welchem nur Barret abwesend war.
„Die Große Zaubersubstanz wurde kürzlich in Nibelheim geborgen und an einen unbekannten Ort abtransportiert, wohingegen die Große Beschwörungssubstanz im Unterwasserreaktor von Junon untergebracht wurde.“
„Exakt“, sprach Cait Sith nickend. „Nur der Präsident, Scarlet und Heidegger wissen wohin die Substanz aus Nibelheim gebracht wurde. Die beiden Substanzen, die wir hier haben, sind nicht einmal zusammen so mächtig wie die Große Zaubersubstanz and diese wiederum reicht nicht im Entferntesten an die Kraft der Großen Beschwörungssubstanz heran.“
„Menschen können soviel Macht nicht kontrollieren.“, unterbrach Yuffie, als sie an ihr Erlebnis mit dem Phönix zurückdachte. „Unmöglich.“
Cait Sith kratzte sich am Kopf, während sein ausgestopfter Mog das Selbe tat. „Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Normale Menschen können es nicht, soviel steht fest. Sogar ganz schwache Substanz hat zuviel Macht, als dass ein menschlicher Geist ihr Wissen auf Anhieb erfassen könnte. Nur mit wochenlangem Training und Konzentrationsübungen ist man in der Lage, sich an die Ströme zu gewöhnen, die bei der Benutzung von Substanz durch den Körper fließen. Also ich kenne nur eine Person, die in der Lage wäre, die Ströme einer Großen Substanz auszuhalten.“
„Cloud.“, unterbrach Vincent aus der Ecke heraus, in der er lehnte. „Cloud, ein SOLDAT höchsten Ranges, infiziert mit den Zellen Jenovas...ja, solch ein mächtiges Wesen hat bestimmt die Fähigkeit dazu. Stark genug, um sogar die vernichtendsten Zaubersprüche heraufzubeschwören.“
„Genau. Aber im Moment ist Cloud nicht mal in der Lage aufrecht zu stehen. Darum müssen wir ihm irgendwie helfen. Wir brauchen ihn so schnell wie möglich zurück.“, fügte Cait Sith hinzu. „Wir müssen nur irgendwie herausfinden, wie man eine Mako-Vergiftung heilen kann.“
Vincent sah durch seine Gesichtssträhnen hoch zur kleinen Katze. „Er ist nicht vergiftet. Die Jenova in seinem Körper hat auf den Lebensstrom reagiert und der Planet nahm ihm seinen Geist, um ihn zu schützen. Solch eine Kreatur, sollte er denn tatsächlich ein Abbild Sephiroth’s sein, wie Hojo sagte, würde gefährlicher sein, als alle Substanzen auf dem Planeten.“
„Wartet, ich höre etwas!“, stieß Nanaki hervor.
„Ohhh Scheiße, nicht schon wieder.“, schrie Cid, noch während er auf die Brücke hetzte.
„Ich höre es auch.“, sprach Vincent. „Ein Schrei vom Planeten. Irgendetwas Großes nähert sich...“

„Sie kommt!“, sagte Cloud plötzlich, bevor er unsanft erwachte.
Tifa stand langsam aus ihrem Sessel auf und sah hinaus zum Fenster. Noch nicht mal eine Wolke stand am Himmel. „Wer kommt?“, fragte sie.

„Ultima Weapon nähert sich von Steuerbord! Hebt eure Ärsche hoch und bewegt euch zum gottverdammten RECHTEN Deck!!“, johlte Cid in die Lautsprecheranlage der Highwind. Auf dem gesamten Schiff tummelten sich hektisch Crewmitglieder, auf ihrem Weg zu den Verteidigungsanlagen.
Draußen am Beobachtungsdeck sah Barret zu, wie die nachtschwarze, drachenförmige Weapon der Highwind immer näher kam. „Dieses Ding wird uns in Nullkommanichts wegputzen!“, schrie er und zückte sein PHS aus der Tasche. „Yo, Brücke...ich kann sie sehen. Nicht mehr als 900 Meter entfernt. Ich denke das ist nah genug...also bring uns hier weg, Herr Anführer!“
„Ich arbeite daran! Jetzt komm endlich zurück in das verdammte Schiff!“, rief Cid zurück. Er übergab das Steuer dem Co-Piloten und nahm sich wieder das Mikro. „He, ihr im Maschinenraum, ich will, dass ihr da unten volle Geschwindigkeit gebt! Unterbrecht ALLE anderen nicht notwendigen Vorgänge. Auf mein Signal machen wir eine starke Linkswende. Kanoniere, nicht feuern, bevor dieser Bastard uns folgt. Vielleicht stehen wir nur in seinem Weg. Wenn wir einen Kampf mit dem Ding verhindern können – super!“
„Ultima Weapon – 500 Meter und nähert sich!“, verkündete Cid’s Co-Pilot.
„Wir müssen den richtigen Augenblick abpassen. Wenn wir zu früh abdrehen, denkt es wir greifen an. Zu spät, und wir werden an den Himmel genagelt. Das wird jetzt wild, haltet also lieber eure Unterwäsche fest!“
„300 Meter!....200! Sir, sie kommt!“
„Ich sagte warten! Noch eine Sekunde...“
Mit einer enormen Geschwindigkeit breitete Ultima Weapon ihre großen Stahlflügel aus und begann rasend ihren Schwanz hin und her zu schlagen. Begleitet von einem ohrenzerreißenden Schrei aus ihrer gepanzerten Kehle, lehnte sich die Weapon hart nach rechts und verfehlte die Highwind nur um Meter. Allein der Windschub, der ihr nacheilte, erschütterte das gesamte Flugschiff bis auf seine letzte Niete. Fanatisch schmiegte die Weapon ihre Flügel wieder an ihren Stahlkörper an und setzte ihren Weg nach Süden fort.
Auf der Brücke der Highwind war alles still, nur die Bieptöne der Navigationscomputer waren zu hören. Doch für Cid existierten in diesem Moment keine Geräusche, außer das Schlagen seines Herzens. Langsam und steif lockerte Cid seinen Griff vom Steuer und schloss seine Augen.
„Uh...Sch...Schadensbericht.“, würgte er hervor. „Ich will den genauen Zustand des Schiffes wissen – bis auf die kleinste Schraube! Und markiert das Vieh, damit wir wissen, wohin es will.“
„Schon gemacht, Kapitän!“, verkündete der Navigator auf der Brücke. „Captain, Sir, südlich von unserem Standort gibt es nur einen kleinen Ort, der als Ziel der Weapon in Frage kommt.“
Abermals war es auf dem Schiff totenstill.
„Mideel, Sir!“

„Sie kommt!“, schrie Cloud, während er sich zitternd aus seinem Rollstuhl erhob. Tifa erschrak. Noch vor einer Minute hatte Cloud nicht einmal genug Kraft, um seinen kleinen Finger zu bewegen! Mit einem starren Blick in seinen Augen nahm sich Cloud den gefederten Schwertgriff, den er damals vom Schwertschmied Eiji Nakamura bekommen hatte und begann, nach draußen zu humpeln.
Tifa folgte ihm sofort und als beide durch die Türe des Krankenhauses schritten, machte sich ein breiter Schatten über ganz Mideel breit. Ein tiefes Beben erschütterte die Stadt und das rote Licht von Meteor wurde überdeckt, bevor Mideel in Dunkelheit gehüllt war. Cloud hielt den Schwertgriff fest in seinen Händen. Wie aus dem Nichts entsprang dem Griff plötzlich eine durchsichtige, beinahe 2 Meter lange Klinge. Sie sah aus, wie gesponnenes Glas, als sie aus dem runenbedeckten Griff erwachte. Blaue und grüne Blitze zuckten an der Oberfläche des geschliffenen Schwertes hervor.
Auch Tifa erkannte die Waffe wieder. Sie war vom Schmied, der in der Nähe von Gongaga wohnte, realisierte sie. Ist das, was die Waffe wirklich war? Die wahre Form des Schwertes? Warum wurde es gerade jetzt geweckt?
Die Ultima Weapon begab sich auf einen Sturzflug auf Mideel herab und landete auf dem Dorfplatz vor Cloud. Der monströse Metalldrachen war fast zehn Stockwerke hoch und ließ den EX-SODAT aussehen, wie eine Ameise. Weapon öffnete ihren Mund, bevor ein Lichtstrahl aus diesem entkam und das Krankenhaus hinter Cloud dem Erdboden gleich machte. Ein riesiges Loch in der Oberfläche des Planeten war alles, was von dem Einschlag des Strahles übrig geblieben war. Dort, wo vor einer Minute noch ein Krankenhaus stand, begann nun, rohes Mako aus der zerbrochenen Planetenkruste hervorzuquellen und einen breiten dampfenden Fluss quer durch Mideel zu bilden.
„Cloud! Wir müssen weg von hier!“, schrie ihm Tifa über den kochenden Lebensstrom hinweg zu. „Die Stadt wird evakuiert! Komm schon!“
Doch Cloud war nicht daran interessiert, wegzurennen. Sein blankes, leeres Starren hatte sich in einen feurigen und hasserfüllten Blick verwandelt, der einzig und allein auf Ultima Weapon ruhte. Der EX-SOLDAT bewegte sich mit hohem Tempo auf den gepanzerten Drachen zu, bevor er sich vom Boden abstieß und die Klinge seines Schwertes tief in der Brust des Monsters vergrub. Ultima Weapon schrie vor entsetzlichen Schmerzen auf. In ihrer Kehle begann erneut gleißendes Licht zu entstehen, welches in einem weiteren Strahl mündete, der den Erdboden neben Tifa brutal aufriss, als diese in Deckung sprang.
Der Lebensstrom unter Mideel kochte und immer mehr rohes Mako entkam dem Planeten. Währenddessen wurde der Erdboden unter Cloud’s Füßen gefährlich unstabil und noch bevor Tifa realisierte, was passiert war, hatte sich Mideel in vier kleine Inseln verwandelt – vier nichts bedeutende Erdfetzen in einem Meer aus kochendem Mako. Wie es aussah, war das Mako etwas dickflüssig und konnte die kleinen Inseln nicht mehr lange halten. Mideel begann zu sinken, wie ein Stein im Wasser und zog Tifa und Cloud mit sich hinab, während Ultima Weapon hinab in die dunklen, nebeligen Venen des Planeten flüchtete.
Ein kurzes grünes Flackern, dann sah Tifa nur noch Dunkelheit

An jenem Tag...vor fünf Jahren...
Ich wurde von meinem besorgten Herzen hier her geführt...
Jene, die vom Planeten auserwählt wurden.
Wach auf!

Tifa wachte unsanft auf. Ihre Augen erfassten eine dunkle Pflastersteinstraße. Sie versuchte, aufzustehen, doch ihre Bewegungen fühlten sich an, als ob sie in dickem Nebel schwimmen würde. Ihre Bewegungen schienen langsam und schwer, als ob sie sich in einem Traum befand. Sogar Denken fiel ihr schwer; ein dicker Schleier schien sich über ihr Gedächtnis zu breiten und ließ sogar die Erinnerung an ihren Namen unmöglich erscheinen. Es war als ob man versuchen würde, etwas in Erinnerung zu rufen, das schon tausend Lebzeiten her war. Als sie es schließlich zurück auf die Beine schaffte und sich umsah, erkannte sie, dass die Luft um sie herum wie eine dicke grüne Suppe zu fließen schien.
„Lebensstrom.“, flüsterte sie. In ihrer Stimme lag ein weites Echo, so als ob sie in ein Megafon sprach.
„Cloud? Bist du hier?“, rief Tifa.
Ein steinerner Pfad tat sich vor ihr auf und drängte den fließenden Lebensstrom zur Seite. Am Ende dieses Pfades existierte ein runder Wasserturm und als sich Tifa’s Blicke von diesem abwandten, erkannte sie alte Gebäude, die einen kleinen Marktplatz um den Wasserturm herum bildeten. Tifa wusste, wo sie sich hier befand – Nibelheim! Alles war wie in ihrer Erinnerung an ihren Heimatort. Sogar der alte Laster rostete noch an den Toren zur Stadt vor sich hin. Im Führerhaus des Lasters sitzend und tief in Gedanken versunken, entdeckte Tifa Cloud.
„Vor fünf Jahren kam Sephiroth in Nibelheim an...“, begann Cloud zu sprechen, als er seinen ernsten Blick erhob. „Das war der Tag, an dem alles begann.“
Tifa trat näher an den Laster heran und versuchte mit ihrer Hand über Cloud’s Wange zu streichen. Sie spürte zwar etwas, doch ihre Hand glitt durch Cloud’s Wange hindurch, als ob er gar nicht da wäre. „Du suchst nach dir, nicht wahr? Du versuchst, dich selbst zu finden.“, sagte Tifa, als Cloud etwas zurückwich. „Hier warst du also die ganze Zeit. Die Welt, in die du dich zurückgezogen hast, als du in den Nord Krater gefallen bist. Der Doktor hat so etwas erwähnt. Jetzt bin ich hier...ich werde dir helfen, dein wahres Ich zu finden. Wir können gleich hier anfangen, in Nibelheim. Ganz vom Anfang an. Deine früheste Erinnerung von vor fünf Jahren.“
Cloud erhob sich aus dem Laster und sprang hinab auf den Erdboden. Nur ein Augenzwinkern Tifa’s später, stand ein fünf Jahre jüngerer Cloud vor ihr. Sein Meisterschwert war schmiedeneu auf seinen Rücken gebunden und sein Gesicht war noch sauber. Drei schwarze Gestalten begannen sich nun um ihn herum zu manifestieren. Zwei davon hatten die Form von ShinRa Soldaten. Langsam nahmen sie die blaue Farbe der üblichen Uniformen an. Nun begann auch die dritte Gestalt, Farbe anzunehmen. Die langen Haare, die über seine Schultern hingen, färbten sich Silber, die Schulterplatten weiß. Der Rest seiner Kleidung verblieb in jenem schwarzen Farbton, welcher scheinbar alles Licht um sich herum aufzusaugen schien. Es war Sephiroth. Ein fünf Jahre jüngerer Sephiroth, der noch viel weniger Zorn und Hass in seinen schimmernden grünen Augen liegen hatte.

„Wie fühlst du dich? Das ist das erste mal seit Langem, dass du in deiner Heimatstadt bist, oder?

Tifa seufzte. „Das ist also der wahre Sephiroth.“

„Ich wünschte ich hätte einen Ort, den ich mein Zuhause nennen könnte.“

„Sephiroth...“

„Hmm...was ist mit deiner Familie?

„Um die Wahrheit zu sagen, dachte ich, er wäre sehr kalt und erbarmungslos.“

„Der Name meiner Mutter war Jenova.....mir wurde erzählt, sie starb bei meiner Geburt. Mein Vater... was macht das schon.“

Sephiroth ging auf den Dorfplatz zu und Cloud reihte sich hinter ihm ein. Er sah hinüber zu Tifa und nickte. „Vor fünf Jahren.“, bestätigte er.
„...nein, Cloud.“, antwortete Tifa mit einem traurigen Blick. „Ich hatte die ganze Zeit über Angst davor...Angst vor meinem Geheimnis und was mit dir passieren würde, wenn ich es dir sagen würde. Oder gar was mit uns passieren würde. Aber ich kann es dir nicht länger verheimlichen...
„Das hier geschah in Wirklichkeit gar nicht. Vor fünf Jahren kamst du, Cloud Strife, nicht nach Nibelheim. Die vier Männer, die hier ankamen, waren Sephiroth, zwei ShinRa Soldaten und ein junger, nervöser SOLDAT...aber dieser SOLDAT warst nicht du, Cloud.“
Cloud’s Abbild verblasste und wurde durch einen anderen Mann in seinem Alter ersetzt. Sein schwarzes Haar war durcheinander und ungekämmt, als es auf seine Schultern hinabbaumelte und das Meisterschwert auf seinem Rücken streifte. Er trug die selbe violette Uniform, wie Cloud – die Uniform der ranghöchsten SOLDATs.
Doch auch dieses Abbild löste sich urplötzlich in Nichts auf und ließ nur noch Cloud zurück, am Boden vor Tifa kniend. „Cloud...kam niemals...?“, flüsterte er heiser. „Aber...ich erinnere mich an...“
„Cloud...es muss eine Erklärung dafür geben.“, sagte Tifa, während sie ihre Hand auf Cloud’s Schulter legte. Abermals fuhren ihre Finger geradewegs durch seinen Körper hindurch. „Wir finden die Erklärung. Wir müssen nur etwas weiter zurück in der Vergangenheit suchen. Noch vor diesem Tag von vor fünf Jahren.“
Cloud erhob sich und der Lebensstrom begann erneut zu kochen. Der dunkelgrüne Himmel über Nibelheim spaltete sich entzwei und offenbarte einen wolkenlosen Nachthimmel, überfüllt mit einer unendlichen Anzahl von Sternen. Der Duft von kaltem klaren Wasser lag in der Luft. Tifa sah hinüber zum kleinen Wasserturm in der Mitte des Dorfes und erkannte sich selbst wieder – sieben Jahre Jünger im zarten Alter von 13. Neben ihr auf dem Wasserturm sitzend und mit über die Kante des Turmes herabhängenden Beinen, befand sich ein junger Cloud mit einem langen Pferdeschwanz.

„Kommenden Frühling...werde ich die Stadt verlassen.“

„Ich erinnere mich daran.“, sagte Tifa, bevor sie sich neben ihrem Jugendabbild hinsetzte. „Auch an diese kalte, klare Nacht, als sich Cloud mit mir treffen wollte.“

„Alle Jungen verlassen die Stadt.“

„Du warst damals so klein. Und niedlich.“, fügte sie lächelnd hinzu.

„Aber ich bin nicht so wie die Anderen. Ich werde SOLDAT beitreten.“

„Sephiroth sagte einmal,...“

„Ich will der Beste werden, genau wie der Große Sephiroth!“

„...dass sich Cloud seine Vergangenheit aufgrund der Geschichten, die ich ihm erzählt habe, zusammengereimt hat. Aber hast du dir auch diese Sterne am Himmel zusammengereimt?“
Tifa stützte ihr Kinn auf ihre Knie und sah hoch in die dunkle Nacht. „Nein, du hast dich daran erinnert. Doch...diese Erinnerung allein genügt noch nicht...“
So schnell wie Nibelheim aus dem Nichts entstanden war, verging die Illusion und wurde vom reißenden Lebensstrom ersetzt. Tifa stand vom Boden auf und wischte sich den Staub von ihrer Kleidung. Überall um sie herum hingen Kreise in der Luft, oder vielmehr schwammen sie im Lebensstrom. Braune, grüne, weiße und blaue Kreise. Nein, das waren nicht nur Kreise...es waren Planeten. Dieser Planet. Dutzende von ihnen in jeder denkbaren Größe. Die Himmelskörper bewegten sich mit dem Strom des Makos um Tifa herum.
„Was wir brauchen...“, fuhr Tifa fort. „...ist etwas, an das wir uns beide erinnern. Wenn ich etwas sage, das dir anschließend bekannt vorkommt, ist das noch keine Erinnerung. Das ist dann nur deine Einbildung. Aber wenn du etwas erzählst, an das auch ich mich erinnern kann, dann wissen wir, dass das wirklich passiert ist!“
Tifa verschränkte ihre Arme und starrte für einen Moment auf den Boden. „Denk nach...warum wolltest du überhaupt SOLDAT beitreten? Damals erschien diese Entscheidung für mich eher wie ein allzu spontaner Entschluss.“
„I...ich fühlte mich unbedeutend.“, antwortete Cloud, während er seine Augen schloss und sich von Tifa abwandte. „Ich wollte bemerkt werden...ich wollte, dass du mich bemerkst, Tifa.“
„Ich?“, fragte Tifa skeptisch. „Aber...warum ich?“
Cloud öffnete seine Augen. „Du erinnerst dich wirklich nicht mehr daran?“, fragte er. Seine Stimme klang wie die, eines Kindes. Sie klang so, als ob ein kleiner Junge aus seinem Inneren heraus sprechen würde. In einem weiteren Blitz aus grünem Licht, spaltete sich eine kleinere Gestalt von Cloud’s Körper ab und seine ursprüngliche Gestalt verblasste zu einem Schatten. Der kleine blondhaarige Junge, der nun neben ihm stand, konnte nicht mehr als 13 Jahre alt gewesen sein.
„Ich nehme es dir nicht übel, Tifa.“, sprach der junge Cloud mit einem leichten Lächeln. „Viel Zeit ist seitdem vergangen und Vieles ist geschehen seit jenem Tag.“
Unter dem Füßen der beiden begannen sich, Holzbretter zu zeigen und bildeten nach kurzer Zeit einen Fußboden. Nur einen Augenblick später wuchsen Wände um die beiden herum aus dem Boden und formten sogleich einen gemütlich eingerichteten Raum, mitsamt einem Fenster, durch das man nach unten auf einen Dorfplatz sehen konnte. Frisch gegossene Blumen verzierten die Fensterbank und es roch nach Frühling.
„Das...ist mein Zimmer.“, sagte Tifa, als sie sich etwas umsah. Sie stand gemeinsam mit den beiden Clouds in ihrem ehemaligen Zimmer in Nibelheim und beobachtete ihr junges Ich, wie es mit ihrem blauen Kleid auf dem Boden saß. „Dieses Kleid.“, begann Tifa lächelnd. „Ich habe dieses alte Ding Tag und Nacht getragen.“
„Tifa hat immer mit ihren beiden Freunden gespielt.“, fuhr der junge Cloud fort, während er auf die beiden Kinder zeigte, die plötzlich im Raum erschienen. „Ich erinnere mich genau, weil ich damals nie so richtig zu dieser Gruppe dazugehörte. Ich dachte, ihr wärt alle nicht normal. Ihr habt immer so kindisch rumgealbert und über jeden dummen Witz gelacht...“
Tifa errötete. „Wir...waren Kinder damals...“
„Ich weiß.“, antwortete Cloud mit einem Nicken. „Ich war derjenige, der nicht normal war. Ich war voreingenommen, weil ich so schwach war...also hab ich eines Nachts...Tifa gebeten, sich mit mir am Wasserturm zu treffen. Ich habe nicht gedacht, dass sie kommen würde.“
„Es war allerdings eine kleine Überraschung.“, stimmte Tifa zu.
Der kleine Cloud ging auf das Fenster zu und sah hinaus auf die kleine Stadt hinab. Von einem Moment auf den anderen ließ er sein älteres Abbild links stehen und hockte sich in eine Ecke des Zimmers. Er sah verlassen und gebrochen aus. „Ich wusste, ich konnte das, was zwischen mir und Tifa passiert war nicht so einfach wieder gut machen, aber jene Nacht ereignete sich auch noch zu der Zeit als...“
„...als was?“, unterbrach Tifa. „Was war so besonders an dieser Zeit?“
Cloud trat aus der Ecke hervor und ging hinüber zu der Wand, an der ein Kalender hing. Er hob ihn auf und deutete mit seinem Finger auf das damalige Datum. Im großen Spiegel war keine Reflektion des jungen Cloud’s zu sehen, erkannte Tifa. Doch dann sah sie, dass sie ebenfalls kein Spiegelbild besaß. Nur die drei Kinder in dem Zimmer schienen wirklich zu existieren. „Es war zu jener Zeit...“, fuhr Cloud’s jüngeres Ich fort. „...Tifa’s Mutter war gestorben.“
Tifa’s Herz stand still. In diesem Moment stand sie am Anfang des steinernen Pfades, der hoch zum Mount Nibel führte. Dort stand auch ihr jüngeres Ich, zusammen mit ihren beiden Freunden. Die kleine Tifa blickte hoch auf die verwitterten Gipfel der Berge und war in Gedanken versunken. „Glaubt ihr, Mama ist auf die andere Seite der Berge gegangen?“, sagte sie, fast schon zu sich selbst.
„Mount Nibel ist ein schrecklicher Ort. Niemand, der diesem Pfad auf den Berg hinauf jemals gefolgt war, kehrte zurück.“, antwortete eines der Kinder. Ohne ein weiteres Wort zu sagen ging Tifa los. Trotz der Rufe ihrer Freunde, umzukehren, ging sie weiter den Pfad entlang, welcher an eine lange Hängebrücke führte. Die beiden anderen Kinder liefen verängstigt zurück nach Nibelheim und schienen den ihnen entgegenkommenden Cloud gar nicht zu bemerken, während dieser hinter Tifa herrannte.
„Ich erinnere mich nicht mehr an das was geschehen war, nachdem die Brücke riss.“, sprach der junge Cloud, als er und Tifa zusahen, wie die beiden Kinder die Hängebrücke überquerten. Vor Tifa’s Augen wurde es plötzlich schwarz und im nächsten Moment, sah sie ihr jüngeres Abbild in einem tiefen Tal unter der Brücke liegen. Der junge Cloud lag bewusstlos neben ihr. „Damals kam ich mit abgeschürften Knien davon...aber Tifa lag nach dem Sturz für eine ganze Woche im Koma. Jeder in der Stadt gab mir die Schuld an dem Unfall. Ich schämte mich so sehr für meine Schwäche und für meine Unfähigkeit, Tifa zu beschützen, dass ich mehr und mehr aggressiv wurde. Ich fing an zu kämpfen. Es kümmerte mich nicht, wer mein Gegner war oder in welchen Zustand er sich befand.“
Tifa zwinkerte. Der Himmel war wieder mit Grün überflutet, bedeckt mit verformten Abbildern von Planeten. Die Vision von Tifa’s Zimmer fing an, zu verblassen, bevor sie schließlich im Nichts verschwand und Tifa allein mit den beiden Cloud’s zurück ließ. „Das war es also...deshalb hast du dich so zurückgezogen.“ Tifa kniete sich vor dem jungen Cloud nieder und umarmte ihn. „Es tut mir Leid, Cloud. Wenn ich mich nur daran erinnert hätte, hätte all dies verhindert werden können.“
„Das ist in Ordnung. Versprich mir nur, ihm das zu sagen.“, antwortete der junge Cloud, als er einen Schritt von Tifa wegtrat. „Er wird froh sein, das zu hören.“
„Wir sind nur einen Schritt davon entfernt, dein wahres Ich zu finden! Ich weiß es einfach!“, sagte Tifa, während sie wieder aufstand und sich Cloud’s Schatten zuwandte. „Wir haben jetzt alle wichtigen Momente in deinem Leben gesehen, bis auf...“
„...im Mako Reaktor vor fünf Jahren.“, antwortete der Schatten vom großen Cloud. Sein jüngeres Abbild verschwand in einer Wolke aus grünem Rauch, als die Stadttore zu Nibelheim vor ihnen erschienen. Der schattenhafte Cloud errang seine undurchsichtige Form wieder und glich nun erneut dem normalen Cloud. Er blickte nordwärts, hoch in die Berge, während sich um ihm herum alles andere zu verzerren schien. Die Wirklichkeit floss an Tifa und Cloud vorbei wie Öl in Wasser, als die beiden den Pfad zum Mount Nibel entlang schritten. Vorbei an den toten Hängen der Berge und hindurch durch die Substanzhöhlen des mächtigen Gebirges wurde Tifa von Cloud geführt, bis sie schließlich durch die Panzertüre ins Innere des Mako Reaktors eintraten. Sie erblickte ihren toten Vater am Boden liegend, gemetzelt von Sephitoth’s Klinge, der Masamune.
Als sich die Umgebung um sie herum wieder verschärfte, befanden die zwei sich in der Halle mit den in die Stasis-Kammern eingeschlossenen mutierten Organismen. Oben am Anfang der großen Treppe packte Sephiroth Tifa’s Hände und entriss ihr mit erschreckendem Fanatismus sein Schwert. Mit einem gewaltigen Hieb schlitzte er den Körper der fünf Jahren jüngeren Tifa auf und beförderte sie die Stufen hinter ihr hinab. Tifa lag am Fuße der Treppe in ihrer eigenen Blutlache und bewegte sich nicht mehr. Tifa erinnerte sich nur schwach an die Qualen, die sie bei diesem Angriff erdulden musste. Dieses Ereignis aus einer anderen Perspektive zu sehen war erschaudernd und widerwärtig.
Mit dämonischer Grazie drehte sich Sephiroth um und trat in Jenova’s Kammer ein. Der Moment, in dem sich die Türen hinter ihm schlossen, war der Moment, in dem der schwarzhaarige SOLDAT erschien. Das Meisterschwert lag fest in seinen Händen. Ohne ein Zögern eilte der SOLDAT, die verblutende Tifa unbeachtet lassend, die Metallstufen hoch und in die Kammer Jenova’s.

„Z...Zack...“, flüsterte Cloud. “Der Mann hieß…Zack..:“
„Zack!? Der Zack aus Gongaga?“, erschruk Tifa. „Der Junge, in den Aeris verliebt war?!“

Sekunden später öffneten sich die Stahltüren durch die Wucht des hindurchfliegenden Zacks. Sein mit Blut bedeckter Körper prallte gegen eine der Stasis-Kammern und das Meisterschwert kam mit einem lauten Trümmern am Boden neben Tifa auf.

„Genau...Zack wurde verwundet.“, sagte Tifa.

Die Lichter im gesamten Reaktor verdunkelten sich, als sich ein Schatten im Raum rührte. Der sperrige Schatten trat in die Halle ein und hob das Meisterschwert neben Tifa auf. Nachdem er die Klinge auf seine Schulter lehnte, rannte der Schatten weiter, in Richtung Jenova’s Kammer.

„Cloud...? Woher weißt du das alles? Du warst damals doch gar nicht da...“

Im Inneren von Jenova’s schwach beleuchtetem Gemach eilte der Schatten an dem Rohr hoch, das zur Röhre führte, in dem Jenova’s körperliche Überreste aufbewahrt wurden und richtete die Spitze des Meisterschwertes nach vorne. Sephiroth drehte sich sofort um, als er den Schatten hinter sich schreien hörte und hatte gar keine Zeit mehr zu reagieren, als die breite Klinge des Schwertes bereits seine Rippen gestreift hatte. Das Schwert schnitt ihm eine tiefe Wunde in seinen Oberkörper.
„Ich...habe dir vertraut...dich verehrt!“, begann der Schatten zu brüllen, als er von Sephiroth zurückwich. „Du hast mir alles genommen...meine Mutter, meine Heimatstadt und sogar Tifa...“
Die Lichter in der Kammer flackerten leicht und enthüllten die Gestalt des Schattens. Es war ein blau gekleideter ShinRa Soldat. Der Wachmann ließ das Meisterschwert auf den Boden fallen und griff hoch an seinen Helm.
Er nahm ihn sich ab und fuhr sich durch seine langen blonden Haare. Der Mann sah hinab auf den zusammengebrochenen Sephiroth und schenkte ihm den kältesten Blick seines Lebens. „Stirb endlich.“, knurrte er, während er Sephiroth den Rücken zuwandte und den Raum verließ.

„Du...warst da.“, begann Tifa atemlos. Erinnerungen kamen in ihr zum Vorschein. Erinnerungen an die Wanderung durch die Berge von vor fünf Jahren. „Nachdem die Brücke riss, ging einer der beiden ShinRa Soldaten verloren. Doch der andere stand genau neben mir, als ich mein Bewusstsein wiedererlangte. Das warst du, Cloud. Du hast die ganze Zeit auf mich aufgepasst...“

Der in einer ShinRa Uniform gekleidete Cloud ging die Metallstufen hinab und beugte sich über Tifa, hob sie hoch und legte sie zur Seite. Er kramte ein Glas mit einer violetten Flüssigkeit aus seinen Taschen hervor und leerte den dickflüssigen Inhalt in Tifa’s Mund.

„Du hast dein Versprechen gehalten und kamst, um mich zu retten.“

Die Türen zu Jenova’s Kammer wurden gewaltsam geöffnet und Sephiroth schritt hindurch, mit seiner Masamune in einer Hand und dem abgerissenen Kopf Jenova’s in der anderen. Jeder Atemzug, den er nahm schien ihm höllische Schmerzen zu bereiten und aus der klaffenden Wunde in seiner Brust rannte Blut auf den Metallboden hinab. Die Heilungssubstanz in seiner Masamune hatte seine Verletzung bereits etwas geheilt, doch eine so große Wunde würde noch mehrere Tage dauern, bis sie vollkommen verheilt sein würde. Der dunkle Krieger humpelte die Stufen hinunter, während er sich standhaft weigerte, das Geländer als Stütze zu benutzen. Seine brennenden grünen Augen waren auf Cloud fixiert, als er an diesem vorbeiwankte. „Das war erst der...Anfang.“
„C...Cloud...“, fing Zack an zu stöhnen, als er seinen Kopf hob. „Du musst Sephiroth...töten...er wird alles...zerstören...genau...wie...Nibel...heim...“
Einen letzten Blick auf Tifa richtend, stand Cloud auf und rannte hinter Sephiroth her, der gerade den Raum mit den Stasis-Kammern verlassen hatte. Hier befand sich eine Laufplanke, die zum Eingang des Reaktors führte und unter der sich ein tiefes Becken voll mit kochendem Mako befand. Sein Meisterschwert in einer Hand haltend, zog Cloud stattdessen seine Pistole aus dem Halfter und entleerte die restlichen Kugeln seines Magazins auf Sephiroth. Doch trotz der schweren Verletzungen, die der dunkle Krieger trug, war es für ihn ein Leichtes, jede einzelne Kugel mit Hieben seines Schwertes von sich wegzulenken. Bevor Cloud überhaupt eine Chance hatte, die Waffe nachzuladen, stürmte Sephiroth mit vorgehaltener Klinge auf ihn zu und vergrub sie tief in Cloud’s Brust. Die schimmernde Klinge wurde von Cloud’s Blut vollkommen bedeckt, als ein dickflüssiger Strom Blut aus seinem Körper entkam.
„Treib...es nicht zu weit!!“, grölte Sephiroth voller Zorn und etwas erschöpft.
Cloud’s gesamter Körper fühlte sich von dem sengenden Schmerz taub an. Seine Qualen wuchsen immer mehr, als Sephiroth ihn mit seinem Schwert vom Boden hochhob und ihn der Klinge entlang nach unten zum verzierten Griff der Masamune rutschen ließ. Durch den dicken Nebel aus Qual bahnte sich in Cloud langsam ein leises Echo durch seinen Kopf – „Zorn.“
Sephiroth’s kaltes Lachen und sein durchbohrender Blick verhöhnten Cloud, als er den Radius seiner Schwerthaltung erhöhte und ihn so immer näher zu sich heran rutschen ließ. In Cloud’s Gesicht machte sich der selber Ausdruck breit, den er hatte, als er zusah, wie Sephiroth an jenem Tag seine Heimatstadt nieder brannte.
„Zorn!“
Jedes Bisschen Stärke, das er in seinem Körper noch übrig hatte sammelnd, packte sich Cloud die Klinge der Masamune. Das geschliffene Schwert durchdrang seine Handschuhe und schnitt sich tief in seine Finger, doch sein Schmerz schien plötzlich unendliche Kilometer weit weg entfernt zu sein, verloren in Raserei, welche ihm scheinbar unantastbare Stärke verlieh. Cloud verlagerte sein Gewicht sprungartig nach hinten bis er wieder festen Boden unter den Füßen hatte.
„Das...das kann nicht sein!!“, brüllte Sephiroth. „Das ist nicht möglich! Wer bist du?!“
„Mein Name...ist Cloud!“, antwortete er, während noch immer Blut aus seiner offenen Brust pumpte. „Ich bin ein Soldat aus Nibelheim, der Stadt, die du zerstörtest! Ich sorge dafür, dass sie alle ihre Rache an dir bekommen, Sephiroth!“
In einem letzten Kraftausbruch gelang es Cloud, den dunklen Krieger aus der Balance zu bringen und ihn hochzustemmen, bis dieser den Kontakt zum Boden vollständig verloren hatte. Irgendetwas in Sephiroth hinderte ihn daran, den Griff seines Schwertes loszulassen. Mit der Klinge der Masamune noch immer in seiner Brust rastend, drehte sich Cloud mit Schwung zur Seite und schaffte es so, das Schwert aus seinem Körper herauszuziehen. Mit der heiligen Masamune und dem abgetrennten Kopf Jenova’s fest in seinen Händen, stürzte der dunkle Krieger über die Kante der Laufplanke hinab in das Loch, das tief in den Planeten hineinführte, und tauchte mit einem enormen Platschen in die dahinwalzenden Makofluten ein. Seine Todesschreie wurden von dem dickflüssigen Lebenssaft des Planeten, der in seinen Mund eindrang, erstickt, während dieser ihn lebendig zu kochen schien. Der Kopf Jenova’s glühte hellrot und sank sofort in die Tiefe. Sephiroth’s Hand ragte noch immer über die Makooberfläche hinaus und zuckte für einen kurzen Moment krampfartig zusammen, bevor sie eine Faust bildete und nach unten in den kochenden Sumpf gezogen wurde.
Cloud’s Kräfte verließen ihn wieder und er ging in die Knie. Nach einem kurzem Atemzug sackte er schließlich endgültig in sich zusammen und blieb leblos auf der Laufplanke liegen.

„Das geschah also in Wirklichkeit.“, flüsterte Tifa, sich Cloud zuwendend, während die Szenerie um sie herum verblasste und wieder vom reißenden Grün des Lebensstromes ersetzt wurde. „An jenem Tag, vor fünf Jahren.“
Cloud nickte. Um ihm herum begann der Lebensstrom zu reagieren und ein heftiger Aufwärtsstrom war bemerkbar.
„Danke, Tifa.“, begann er, während seine durchsichtige Gestalt klarer und klarer wurde. „Du hast mir so sehr geholfen...ich weiß nicht, ich dir danken kann.
„Doch lass uns jetzt zurück zu den Anderen gehen. Sie müssen sich schon Sorgen machen.“
Tifa sah nach oben, als ein gleißender Lichtstrahl den smaragdgrünen Himmel durchstach. Sie konnte fühlen, wie der Lebensstrom sie näher und näher an seine Oberfläche trieb und ein warmes Gefühl machte sich in ihr breit...eine beruhigende, einladende Wärme...sie konnte die schwachen Umrisse eines Gesichtes erkennen...

* * * * * * * * * * * * *

Tifa konnte es spüren, wie der dicke Schleier der Dunkelheit von ihren Augen genommen wurde. Sie öffnete ein Auge und sah direkt in Barret’s Gesicht, welcher mit dem breitesten Grinsen, das sie je gesehen hatte, in ihres zurückstarrte.
„Sie ist wach! Sie werden es beide schaffen!“, verkündete er, während er einer Person zuwinkte, die Tifa nur verschwommen sah. Höchstwahrscheinlich handelte es sich dabei um ihre Freunde.
„Mm...Barret? Wo ist Cloud?“, fragte sie.
Barret kniete sich neben ihr hin und richtete seinen Blick nach rechts. „Da liegt er ja und schläft wie ein Holzklotz. Also ich kann dir sagen...als wir hier angekommen sind, sah es hier echt übel aus. Alles lag in Schutt und Asche und Weapon hat sich grad in den Planeten verzogen. Aber wie’s aussieht brauchts wohl mehr als antike Waffen des Planeten, um euch unterzukriegen.“
Barret bot Tifa seine Hand als Stütze an und half ihr hoch. Ihr war noch schwindelig, doch wenigstens konnte sie noch stehen. „Du bist hart im Nehmen. Beinahe ein zweiter Cloud...nur halt mit schöneren Beinen.“
Tifa lächelte leicht und wandte sich Cloud zu, der gerade aus der Bewusstlosigkeit aufwachte. „Ist das nicht komisch,“, fing Tifa an zu flüstern. „wie viele Dinge Menschen in sich verborgen haben können? Dinge, die sie glaubten oder wünschten, schon längst vergessen zu haben...“
„Yo, scheint so.“, murmelte Barret. „Los jetzt. Gehen wir zurück zur Highwind.“

Mit Meteor, der den Himmel in eine fortwährende Abendröte hüllte, konnte Cloud nur anhand seiner Armbanduhr sagen, dass es jetzt gerade spät am Nachmittag war. Um den langen Tisch im Besprechungsraum der Highwind sahen ihm seine Freunde an und erwarteten geduldig eine Erklärung. Es war das Wenigste, was ihnen zustand.
„Ich möchte mich entschuldigen.“, begann er, während er auf den Boden starrte. „Bei euch allen.“
„Es muss dir nicht Leid tun, Cloud. Entschuldige dich nicht mehr. Das hast du jetzt schon den ganzen Nachmittag über gemacht.“, sagte Nanaki.
Cloud schloss seine Augen und nahm einen tiefen Atemzug.
„Ich...ich war niemals in SOLDAT.“, gestand er, mit dem Rest der Crew Blicke austauschend. „Ich hab Nibelheim vor sieben Jahren verlassen, in der Hoffnung, ich könnte wie Sephiroth werden. Aber ich hab es nie in SOLDAT hinein geschafft. Ich schämte mich so...ich wollte Nibelheim oder auch nur Irgendjemanden von dort nie wiedersehen. Ich hörte viele Geschichten von meinem damaligen besten Freund, Zack. Er war der wahre SOLDAT in Nibelheim vor fünf Jahren. Ich hab mir nur Teile seiner Vergangenheit genommen und sie mit meiner eigenen verknüpft, um es so aussehen zu lassen, als ob ich der SOLDAT war.
„Es waren mein Herz und mein Geist, die zu schwach waren, um die Aufnahmeprüfung zu bestehen. Nachdem ich Sephiroth damals in das Makobecken geworfen hatte, wurden Zack und ich von ShinRa gefunden und zurück ins ShinRa Anwesen in Nibelheim gebracht. Zack hatte die SOLDAT-Behandlung bereits bekommen und ich war gerade an der Reihe, meine eigene zu erfahren.
„Behandlung?“, fragte Barret.
„Das ist schwer zu erklären...“, antwortete Cloud. „Also, normale Mitglieder der ShinRa Wache werden einem bestimmten Grad an Mako ausgesetzte, genauso wie alle SOLDATs. Aber wenn du es erst einmal in die Dritte Klasse geschafft hast, wirst du dem Mako nicht nur ausgesetzt, sondern du bekommst tatsächlich Jenova Zellen injiziert. Das war Hojo’s ursprünglicher Plan, als er die Theorie der Jenova-Wiedervereinigung erschaffen hatte. Dass alle Teile Jenova’s wieder zueinander finden werden, egal wie weit sie auch über den Globus verstreut sein mögen. Die Tatsache, dass Jenova’s Zellen, gepaart mit rohem Mako mächtige Wesen aus den SOLDATs machte, war nur ein praktischer Nebeneffekt. Man fand heraus, dass wenn man verwundete SOLDATs oder ShinRa Wachen in Mako taucht, dies eine heilende Wirkung auf die Person hatte.
„Jedenfalls hat es uns mehrere Wochen gekostet, endlich aus dem Anwesen fliehen zu können. Wir beide fühlten uns erschöpft, aber unsere Wunden waren geheilt. Mein Geist hatte die Behandlung, die wir in Nibelheim bekamen, nicht verkraften können. Ich schaffte es nur zu überleben, weil Zack sich um mich gekümmert hat. Wir entkamen aus der Stadt und ließen uns von einem Laster nach Gongaga mitnehmen. Von dort aus trampten wir nordwärts nach Costa del Sol und erreichten über den Seeweg den Hafen von Junon. Der Tag war gekommen, an dem wir letzten Endes Midgar erreichten.“ Cloud lehnte sich gegen eine Wand und verschränkte seine Arme.
„Die ganze Reise über redete Zack von nichts Anderem, als das, was wir machen würden, wenn wir erst Midgar erreichten. Er meinte, wir beide sollten Söldner werden. Er hat mir sogar seine zweite SOLDAT Uniform gegeben.
„Aber als wir kurz vor unserem Ziel waren, wurde alles anders als geplant. Zack und ich wurden steckbrieflich gesucht, wegen des Mordes an dem ‚Großen Sephiroth’. Auf einer Anhöhe vor Midgar liefen wir in einen Hinterhalt. Mein Körper hatte sich noch immer nicht von der Mako-Behandlung erholt. Während ich kaum einen Finger rühren konnte, wurde Zack festgenommen und vor Ort exekutiert. Mich haben die ShinRa Soldaten, die uns entdeckt haben, einfach liegen lassen. Sie dachten, in meinem Zustand würde ich nicht mehr lange leben und haben beschlossen, mich als Futter für die Wölfe in den Steppen um Midgar zurückzulassen. Aber ich schaffte es. Ich kehrte zurück nach Midgar und schmiedete mir meine eigene Vergangenheit als SOLDAT zusammen. Ich hatte die Uniform, das Meisterschwert und eine prägende Erinnerung, auf die ich mich stützte...die Mission in Nibelheim. Das Einzige, das ich nicht hatte, war die Wahrheit.“
Cloud stand regungslos da. Er dachte, was für ein Narr er doch gewesen sein muss, aber wenigstens war die Wahrheit nun raus. Es gab keinen Zweifel darüber. „Cloud Strife, ex-ShinRa Wache, geboren in Nibelheim...Herr meiner eigenen illusorischen Welt.“
„Junge, du bist jetzt sicher fertig mit den Nerven.“, tadelte Cid mit einer Zigarette im Mund. „Aber wenn man’s genau nimmt, warst du das ja schon imm – au!“ Cid sah runter auf sein Bein, wo Nanaki gerade in seinen Knöchel gezwickt hatte.
„Also, was machst du jetzt?“, fragte Tifa.
Cloud nahm den Griff seines mysteriösen klingenlosen Schwertes und hielt ihn in beiden Händen. Seine Finger umklammerten den Lederverband fest und mit einem schmalen Lichtstrahl, begann die durchscheinende Klinge aus dem runenbedeckten Griff sich zu zeigen. Das ganze Schwert funkelte in einem weißen, durchsichtigen Ton. „Diese Ultimative Waffe ist ein Geschenk.“, murmelte er. Blaue und grüne Funken tänzelten an der massiven Klinge auf und ab und durchflossen die Waffe, wie Blut die Venen eines Menschen. „Ein Geschenk des Planeten, um die Fehler der Menschen wieder auszubügeln. Mit diesem Schwert werde ich die Weapons besiegen, Sephiroth stoppen und den Planeten von der Seuche Jenova befreien!“
Barret pfiff und stützte seine Hand gegen seine Hüfte. „So wird’s dann wohl sein.“
„Ja, es ist genau, wie du gesagt hast, Barret.“, antwortete Cloud. Er, Tifa und Barret tauschten sich für einen Moment zuversichtliche Blicke aus, wohingegen die anderen eher verwirrt starrten.
„Was ist?“, fragte Vincent. „Ich versteh’s nicht.“
„Ganz einfach.“, antwortete Tifa. Die drei hoben ihre Hände und schrieen: „Wir können von diesem Zug nicht mehr runter!“

Zieg Feld
02.05.2003, 23:49
Das Kapitel gehört MIR Gyahahahaha:D

Ich werde es mir gleich genüsslich durchlesen.

*sich nach gefährlichen Konkurenten umschau* :D

EDIT: man ist das lang, das warten hat sich gelohnt:)

Red_Xlll
03.05.2003, 04:51
Original geschrieben von Zieg Feld
Das Kapitel gehört MIR Gyahahahaha:D

Ich werde es mir gleich genüsslich durchlesen.

*sich nach gefährlichen Konkurenten umschau* :D

EDIT: man ist das lang, das warten hat sich gelohnt:)

Das Kapitel ist echt lang! :eek:
Sowas bin ich schon gar nicht mehr gewohnt. Da geht dann mal wieder die druckpatrone von 'nem superdrucker drauf, und das gibt wieder ärger mit dessem besitzer (, meinem vater) :rolleyes: Aber mein eigener Drucker (geliebter Schrotti ^^) würd sowas erst mit gut glück in 24 stunden fertigrausgedruckt haben :p
Meine Meinung zu dem Kapitel werd' ich dann später nachposten oder nacheditieren.


Original geschrieben von Sundria
Am Ende läuft uns Red_XIII noch den Rang ab:p :D

Dafür bin ich zu lahm :p
Aber wer weiss, vielleicht irgendwann, wenn's niemand erwartet (und ich selbst es auch nicht tue)... :D

Schafi
03.05.2003, 05:43
Kyaaa, baka^^'
Son mist^^'
Aber zu der Zeit... *denk*... hatte ich besseres zu tun, mein Freund war da:D :p

Also, Zieg Feld, glückwunsch^^ *knuddel*
Aber die Schlacht geht weiter ¬_¬

*erstmal lesen geht*

Edit: Habs endlich durchgelesen^^ Also echt, großes Lob an Omni und Eric^_^ das Kapitel ist klasse^^

Zieg Feld
03.05.2003, 17:52
Es ist wirklich schwierig ein ruhiges Plätzchen zum lesen zu finden.

Wieder ein hervoragendes Kapitel.:) Glückwunsch an unsere Übersetzungsmaschine Omni :) und den Urheber dieses Spektakles auch nicht zu vergessen Herr Eric.:)


Zitat von Sundria
Also, Zieg Feld, glückwunsch^^ *knuddel*
Aber die Schlacht geht weiter ¬_¬


Danke für die Blumen *knuddel*
)
Kyaaa, baka^^'
Son mist^^'


Das nächste mal gewinnst du (vielleicht :D )


Zitat von Red_XIII
Aber mein eigener Drucker (geliebter Schrotti ^^)

Gyahaha, ich weiß genau was du meinst ^^
diesesmal waren es 9 versaute blätter. Das ist dann immer wie ein puzzle, herauszufinden, welche versaute Seite wohin gehört :\

Red_Xlll
03.05.2003, 23:21
Original geschrieben von Zieg Feld
Gyahaha, ich weiß genau was du meinst ^^
diesesmal waren es 9 versaute blätter. Das ist dann immer wie ein puzzle, herauszufinden, welche versaute Seite wohin gehört :\

Hallo leidensgenosse! XD
Ich wollte meinem drucker letztens noch mal 'ne chance geben und ihn 2 seiten ausdrucken lassen, aber... -_- er hat nicht mal das bisschen geschafft, hat dann irgendwann abgebrochen und mir ne errormeldung verpasst, dann danach gebockt (weil er meinte es sei kein papier mehr da, von wegen!) und anschliessend 3 blätter mit sonderzeichen versaut >_<
Übrigens hab ich dann auch noch gemerkt, dass ihm auch noch die Tinte ausging. Arh! Ich lass ihn gleich verschrotten und krall mir den anderen :D

Aber ich schweife von meinem eigentlichem erstellen dieses Posts ab ^^
Ich hab' endlich das neue Kapitel durchgelesen, und es ist wirklich superklasse geworden, das warten hat sich (wie zieg feld schon sagte ;) ) gelohnt! Und ich hoffe auf mehr bzw. wann kommt denn wieder das nächste? :D


Bis dann, man liest sich!

Behemot
14.05.2003, 03:16
Tooollles Kapitel Omni!!!:) :)
Man bin ich froh,dass du weiter geschrieben hast !!
Ich dachte schon du hattest keine Lust mehr zuschreiben......
Auf jeden Fall ein gutes Kapitel!:A
Aber eine Frage hab ich:
Was war dass für ein Zeug,das Cloud Tifa im Reaktor eingeflößt?:confused:
mfg Behemot
PS: Wann kommt das nächste Kapitel?
Edit: Wooops!! Hab grad gelesen du übersetzt das Zeug nur.
Ich Dummi!!:D
Trotzdem Super Kapitel!

Golden Chocobo
15.05.2003, 23:23
Öhm eine Frage:

Wieviel Kapietel hat den Band 2 genauso viel wie Band 1 oder weniger?

Noch eine:

Wird die PDF, auch wieder mit den Bildern sein etc?

Letzte:

Wo gibt es es denn das Original, im englischen? ISt das auch ein eBook.

BTW: Lass dir Zeit, bin ja gerade dabei Band 1 zu lesen und als Buchvorstellung zu machen. Ist aber geil.
Zu den neuen Sachen sag ich nichts, denn ich habe sie mir erhlich gesagt nicht durchgelesen, da ich sie dann wieder am Stück lesen möchte und natürlich ausgedruckt auf Edel-Papier. (2 Stunden Druckzeit)

Cifer Almasy
28.05.2003, 23:09
Ähm...
Ich hab da mal ne andere Frage:

Wenn ich die Datei öffnen will,dann dauert es erst mal ne Weile,bis es fertig ist.Aber wenn ich es dann speichern will,dann gehts nicht.Es steht dann sowas da:

"Die Datei ist beschädigt und kann nicht geöffnet werden.Sie kann auch nicht repariert werden."

Kann mir jemand helfen?Please helf!!!http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif

Omni
08.06.2003, 20:10
hoi leute, sorry für die späten antworten, aba jetz gehts los ^^


Original geschrieben von Golden Chocobo
Öhm eine Frage:

Wieviel Kapietel hat den Band 2 genauso viel wie Band 1 oder weniger?

Noch eine:

Wird die PDF, auch wieder mit den Bildern sein etc?


Wo gibt es es denn das Original, im englischen? ISt das auch ein eBook.



1: band 2 wird etwas weniger kapitel haben als der erste, der dritte wird dann nur noch aus 4 kapiteln bestehen

2:türlich :D

3:das original ist im normalen word-format und ohne artworks. diese bilder hab ich zusammengesucht ^^ http://www.ff7citadel.com/fanficerich.htm


Original geschrieben von Behemot
Was war dass für ein Zeug,das Cloud Tifa im Reaktor eingeflößt?:confused:


hmm...ne potion/mega Potion etc :)


Original geschrieben von Cifer Almasy
Ähm...
Ich hab da mal ne andere Frage:

Wenn ich die Datei öffnen will,dann dauert es erst mal ne Weile,bis es fertig ist.Aber wenn ich es dann speichern will,dann gehts nicht.Es steht dann sowas da:

"Die Datei ist beschädigt und kann nicht geöffnet werden.Sie kann auch nicht repariert werden."

Kann mir jemand helfen?Please helf!!!http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif

da müsstest chocwise fragen, der kennt sich bei sowas besser aus als ich.

namingway
13.06.2003, 05:00
Original geschrieben von Cifer Almasy:


Wenn ich die Datei öffnen will,dann dauert es erst mal ne Weile,bis es fertig ist.Aber wenn ich es dann speichern will,dann gehts nicht.Es steht dann sowas da:

"Die Datei ist beschädigt und kann nicht geöffnet werden.Sie kann auch nicht repariert werden."


Du solltest rechtsklicken auf den link und dann ziel speichern unter wählen. Nach dem Download müsstest du es problemlos angucken können.

(Du meinst doch das FF7 ebook im PDFv Format oder??)

Cifer Almasy
14.06.2003, 13:48
(Du meinst doch das FF7 ebook im PDFv Format oder??)

Jap,und IRGENDWIE ging es in den letzten Tagen (Versteh einer die Welt-.-")

Chocwise
20.06.2003, 20:55
Original geschrieben von Cifer Almasy
Jap,und IRGENDWIE ging es in den letzten Tagen (Versteh einer die Welt-.-")
Wie namingway schon sagte, Rechtsklick->Ziel speichern unter...
Mit der PDF-Datei ist alles in Ordnung, ich hab sie eben nochmal gesaugt und getestet.

http://www.rpgfiles.net/squarenet/files/files/ff7/ff7_mako_saga_band1.pdf

Omni
23.06.2003, 02:20
neues futter ^^

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Tifa’s Offenbarung
Kapitel XIV
Wille und Stärke

„Wie erniedrigend...die Arbeit von Dritter Klasse SOLDATs zu erledigen.“ Reno kramte eine Zigarette aus seinem zerknitterten blauen Blazer hervor und steckte sie sich in den Mund, während er gelangweilt nach seinem Feuerzeug suchte. „Nur weil denen hier unten das Personal ausgeht, kann ich mich jetzt mit diesem Kinderkram befassen.“
Reno fand endlich sein Feuerzeug, versteckt in einer der Taschen seines Blazers. Im Unterwasser Reaktor von Junon war Rauchen streng verboten, denn nur ein kleiner Funken würde genügen, um einen der Sauerstofftanks hochgehen zu lassen und den gesamten Komplex aus dem Ozean zu sprengen. Fast zwei Kilometer unter der Wasseroberfläche und mehrere Kilometer vor der Küste Junons gelegen, war es dieser Reaktor, der die Stadt am Leben erhielt. Ursprünglich war geplant, Mako aus den Reaktoren in Midgar abzuzapfen um damit über Pipelines Junon unterirdisch mit Strom zu versorgen. Dieses Vorhaben wurde dann aber wegen der riesigen Gebirgskette, die Midgar von Junon trennt, aufgegeben. Diese Berge waren einfach ein zu großes Hindernis, sogar für die mächtige ShinRa Inc.
Der Junon Reaktor war ShinRa’s bis Dato ehrgeizigstes Projekt und der Bau der Anlage verschlang mehrere Milliarden Gil. Ob sich dieses ganze Vorhaben überhaupt lohnen würde, wusste niemand so genau, nicht einmal Reeve, der Leiter der Abteilung für die Städteentwicklung bei ShinRa. Er hatte alle Mühe und Not, auch den letzten Gil vom Budget, das ihm zur Verfügung stand, bis aufs Letzte auszuquetschen. Natürlich würde auch ShinRa’s aktuelles Vorhaben, das Projekt: Meteor, kostspielig werden, besonders da Cloud und seine Freunde es schon zweimal geschafft hatten, ihnen die Verwirklichung des Projektes zu erschweren. Zuerst in Corel und dann bei Fort Condor.
Der Reaktor bei Nibelheim war bereits ausgeschöpft worden, womit der Unterwasser Reaktor von Junon als der letzte Reaktor verblieb, in dem noch eine Große Substanz schlummerte. Zu diesem Zeitpunkt wusste auch der allerletzte Idiot, wofür diese Substanz benötigt wurde.
Alle Soldaten in der Stadt sprachen darüber. „Wir laden dieses Ding auf eine Rakete, katapultieren sie ins All und blasen Meteor vom Himmel!“
Reno wandte seinen Blick nach oben, durch das dicke Glas, aus dem der Verbindungstunnel zwischen dem Festland und dem Aufzug, der einen noch tiefer in den Planeten hinein brachte, bestand. Hier unten gab es nichts außer Wasser, soweit man sehen konnte. Ein gewaltiges Firmament aus endlosem Blau. Reno erinnerte sich daran, dass auch der Himmel einmal so ausgesehen hatte. Doch jetzt war er von Meteor mit einem tiefen Rot befleckt. „Lächerlich. Das wird nicht funktionieren.“, flüsterte er zu sich selbst.
Innerlich hoffte er, dass er damit falsch lag.
Die Tür des Aufzugs zur Oberfläche öffnete sich und Elena trat in den Glastunnel ein. Eine hellrote Mappe, beinahe so dick wie ein Wörterbuch, war unter ihren Arm geklemmt und ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie über Irgendetwas ganz und gar nicht erfreut war. „Elena. Nett, dass du mich hier unten mal besuchst.“, fing Reno an. „Ich dachte, nach deiner Beförderung hättest du Junon verlassen.“
„Wenn du es wissen willst, ich wurde aufgehalten.“, schnauzte sie zurück, als sie Reno die Mappe in die Hand drückte. „Ich habe fast zwei Stunden mit Heidegger telefoniert. Er hat mir alle bisher bekannten Daten über die Große Substanz gefaxt, sowie gut ein Dutzend Passwörter, um uns hundertprozentigen Zugang zur Carry Armor Verteidigungseinheit zu geben.“
„Dieses Ding ist hässlich wie die Nacht.“, meckerte Reno, während er sich durch den dicken Ordner arbeitete. „Berichte, Berichte, Berichte,...Gebrauchsanweisung für Carry Armor...Garantie für Carry Armor...nutzloser Müll. Mir gefällt die Idee, die Große Substanz dafür zu verwenden, noch immer nicht. Ich meine, auch wenn wir Meteor damit zerstören, was ist, wenn uns dann die unzähligen Meteor-Splitter treffen? Das Resultat wäre das Gleiche. Wir werden alle sterben, dank Hojo’s Voodoo-Bullshit.“
Elena runzelte die Stirn und schnappte sich Reno’s halb abgebrannte Zigarette aus seinem Mund. „Das liegt nicht an uns, zu entscheiden.“, sagte sie, während sie die Zigarette auf den Boden warf und mit ihrem Schuh austötete. Reno konnte Elena’s eingebildete Art noch nie ausstehen, aber im Moment hatte er wirklich Besseres zu tun, als sich über so etwas aufzuregen. Eine Person zu zwingen, etwas zu tun und einer Person zu befehlen, etwas zu tun, waren zwei verschiedene Dinge, realisierte er. Ein Anführer zu sein, war schwer. Wie hatte Tseng das nur geschafft?
„Ich gehe hoch und informiere Rude über die Neuigkeiten.“, fügte Elena hinzu. „Wenn hier alles glatt läuft, komm zu uns nach Rocket Town. Ich wette, du willst den Start der Rakete um keinen Preis versäumen.“
„Vielleicht.“, nahm Reno Stellung, als Elena an ihm vorbei, zum Lift ging. Er fragte sich, ob es das wirklich wert wäre, nach Rocket Town zu reisen, nur um zu sehen, wie die ganze Sache scheitern würde. Andererseits wäre so ein Raketenstart auch sehr beeindruckend zu sehen. So oder so, ihm war alles recht, um aus diesem nassen Loch raus zu kommen. Er fragte sich schon die ganze Zeit, ob zwei Große Substanzen anstelle von Vieren ausreichen würden, um Meteor in die Knie zu zwingen. Machte es denn überhaupt einen Unterschied?
Reno senkte seinen Blick, als er zurück zum Aufzug ging und nach unten in den eigentlichen Reaktor mit dem U-Boot Dock fuhr. Der Reaktor war nicht größer oder kleiner als einer der Reaktoren aus Midgar. Soweit er sich erinnern konnte, war dieser Reaktor jedoch der Einzige, der mit Quartieren bestückt worden war. Mechaniker, Reaktorarbeiter, U-Boot Besatzungen, Wachen und Dritte Klasse SOLDAT Einheiten verbrachten hier mitsamt ihren Familien ihre dreimonatigen Schichten. Es war schon etwas erschreckend, wenn er genauer über den Plan nachdachte. Rufus würde als Held und als der größte Präsident, den die Welt jemals gesehen hatte, gefeiert werden. Dieser Typ war auf einem Egotrip, den Reno nicht so einfach schlucken konnte. Vielleicht wäre es für Reno an der Zeit, ShinRa Inc. zu verlassen. Die Turks brauchten ShinRa nicht unbedingt, aber ShinRa hingegen brauchten die Turks sehr.
Das U-Boot Dock des Reaktors war ein großer Teil des Komplexes. Gut 200 Meter lang war die kuppelförmige Halle von einem Ende zum Anderen. Zwei himmelblaue U-Boote lagen bereit, ein weiteres, feuerrotes U-Boot, zu eskortieren, wenn jenes die Große Substanz von hier aus nach Rocket Town transportieren würde. Ursprünglich war geplant, alle vier Großen Substanzen auf dem Transportflugzeug des Typs Gelnika von Junon nach Rocket Town zu fliegen, doch jetzt, wo Cloud und seine Freunde bereits zwei der Substanzen besaßen, beschloss ShinRa, dass nur noch eine Große Substanz mittels der Gelnika transportiert wird. Die andere sollte ihr Ziel per U-Boot erreichen. Somit wollte Rufus sichergehen, dass wenigstens eine Große Substanz unbeschadet in Rocket Town ankommt.
Reno ging zum Ende der ersten Anlegestelle, wo einige Dritte Klasse SOLDATs um ein altes Holzfass saßen und ihr Glück bei einem Pokerspiel versuchten. SOLDAT-Einheiten wurde es normalerweise untersagt, im Dienst Glücksspiele zu betreiben aber unter Reno’s Kommando ging es in der Truppe immer etwas lockerer zu. Im Hintergrund sitzend und mit beiden Armen verschränkt, war die Carry Armor, eines der neuesten Projekte der Abteilung zur Erhaltung des Friedens. Heidegger bezeichnete seine neue Erfindung als „Turk-Ersatz“. Scarlet entwickelte das Design des Roboters, womit er indirekt zum Eigentum der SOLDATs wurde.
„Ist die Carry Armor bereit?“, fragte Reno, während er sich zu den Soldaten dazusetzte und die Karten neu mischte.
„Jawohl, Sir.“, antwortete einer der SOLDATs. „Vollständig ausgerüstet und kampfbereit, Sir. Dieser Typ namens Squall wird die Große Substanz nicht einmal zu Gesicht bekommen.“
Reno sah den SOLDAT verwundert an, aber sagte nichts. Fehlinformation war der größte Makel der SOLDATs. Manchmal kam es Reno so vor, als hätte Scarlet keinerlei Ahnung, wie man ein funktionierendes Informationsnetzwerk führte. Diese Soldaten kannten noch nicht einmal den richtigen Namen ihrer Zielperson. Der Turk sah sich die Karten in seiner Hand an. Was er da hatte, war eine wunderschöne handvoll Müll. „Schlechtes Omen.“, murmelte er.
„Haben Sie was gesagt, Sir?“, fragte ihn ein SOLDAT.
„Nah. Gib mir noch drei.“, antwortete Reno. „Also, wie funktioniert dieses Blechding da?“
Einer der SOLDATs sah dem Turk verwundert an. „Haben Sie die Gebrauchsanweisung nicht gelesen, Sir?“
„Hass mich nicht deswegen...“, scherzte Reno.
„Nunja, öhm...Kapitän Irvine hier ist derjenige, der sich mit diesem Ding auskennt.“, sagte der SOLDAT, während er auf den Mann neben ihm zeigte.
Irvine sah hoch von seinem Blatt. „Jesses...alte Klatschtante du. Kannst du nicht einen Moment warten? Ich arbeite hier gerade an einem astreinen Full House.“ Irvine ließ die Karten auf den Tisch fallen und seufzte. „Na schön...die Carry Armor funktioniert im Prinzip nicht anders, als jede andere automatisierte Kampfeinheit von ShinRa. Der Hauptunterschied liegt bei ihr im Design. Ihre beiden Metallarme erreichen ausgefahren eine Länge von 20 Metern und können jeweils ein Gewicht von zwei Tonnen heben. Also kannst du dir ja ungefähr die Schmerzen vorstellen, die du spürst, wenn dich einer der beiden trifft...Angetrieben wird sie von einer Miniaturausgabe einer Mako-Batterie. Die hält im Notfall zwei bis drei Tage durch, bevor man sie wieder aufladen muss. Der Lapis-Werfer in der Brust war ein Nachtrag von Ms. Scarlet. Er verschießt erhitzte, mit Mako gefüllte Geschosse, die eine Geschwindigkeit von –„
„Okay, ich kann’s mir schon Vorstellen.“, unterbrach Reno. „Heilige Scheiße, ich wollte eigentlich nur wissen, ob das Ding diese Typen killen kann.“
„Hm. Das sollte sie, Sir.“, antwortete Irvine. „In der Praxis...“
Reno hob eine Augenbraue an. „Genau. In der Praxis sieht immer alles einfach aus. Wie könnt ihr eigentlich für Rufus arbeiten, wenn ihr noch nicht einmal wisst, ob das Ding überhaupt richtig funktioniert?“
„Mit allem gebührendem Respekt, Sir, das kann man nie wissen. Ich glaube, es ist besser, wenn man einen kleinen Funken Hoffnung hat, anstatt schon am Anfang aufzugeben.“, sagte Irvine.
Ein anderer SOLDAT kramte inzwischen in seinen Taschen nach seinen letzten Gil und warf die Münzen auf den Tisch. „Ich geh mit. Das sind dann 25 und ein paar Zerquetschte.“
Hinter Reno fiel ein Stapel Holzkisten um. Irgendjemand schrie. „Verdammt, halt schon dein Maul! Ich kann mich ja selber nicht mehr denken hören!“, brüllte der Turk, während er seinen Blick auf den Karten hielt. „Okay, 30.“ Reno warf ein paar Münzen auf den Geldstapel vor sich.
„Mist. Ich bin raus.“, grummelte ein SOLDAT.
„30 plus zwei Magazine für ein StG 77.“, sagte Irvine völlig gelassen.
„Der zweite SOLDAT sah Irvine an. „Jetzt mach aber mal halblang, Captain, das is Bullshit.“
„Hey, ich bin halt etwas knapp bei Kasse!“
„Und alles, was du bieten kannst, ist Munition?“
„30. Bin dabei.“, unterbrach Reno.
„Narsh, kannst du mir bis Zahltag 5 pumpen?“, fragte Irvine den dritten SOLDAT.
„Captain, ich hab doch eh schon alles verloren.“ Antwortete Narsh mit einem Seufzen.
„Schön, auch gut.“, grummelte ein anderer SOLDAT. Er legte seine Karten auf den Tisch. „Drei Siebener.“
„Drei Könige“, begann Reno triumphierend. Ein lautes Stöhnen ging durch die Runde, als Reno mit einem breiten Grinsen seine Gewinne einstreifte. „Behalt das Wechselgeld.“, fuhr er fort, als er die beiden Magazine zu Irvine hinüber schob.
Über Reno begann etwas zu rasseln. Er sah hoch und beobachtete, wie ein großer roter Kristall am Ende einer Kette hing und gerade dabei war, in das rote U-Boot verladen zu werden. Das musste die Große Beschwörungssubstanz sein. „Es ist Zeit.“, grummelte Narsh. „Okay, Ladies. Packt zusammen.“, verkündete Irvine, während er seine beiden Magazine und die Karten einpackte. Reno begann, nach einer weiteren Zigarette zu suchen. Endlich würde er aus dieser Sardinenbüchse raus kommen. Hier unten roch es nach alten Tunbeuteln und toten Seelen. Doch bevor er seinen Glimmstängel anzünden konnte, erregte etwas Anderes seine Aufmerksamkeit. Es hörte sich an, wie das Geräusch eines Motors. Der Motor eines...Motorrades? „Was zur Hölle is das?“, fragte er.
„Hört sich an wie ein Auto.“, fügte Irvine hinzu.
„Ne, das ist so eins von diesen kleinen Transportwagen, die die Mechaniker hier unten benutzen.“, meinte ein anderer SOLDAT.
Narsh entsicherte sein Gewehr und sah zum Eingang der Halle hin. „Das muss aber nen Affenzahn drauf haben, so wie sich das anhört. Ich wette, wenn man eins von denen richtig aufmotzen würde, würde man das Ding locker auf 50 Sachen kriegen.“
Reno und die drei SOLDATs sahen hin zum Eingang, während das Geräusch immer näher kam. Als dann noch Gewehrschüsse zu hören waren, fing der Turk an, sich Sorgen zu machen. „Wenn das Ding hier rein kommt, aktivier sie!“, befahl er, während er zur Kontrolltafel für die Carry Armor zeigte.
Irvine nickte und begab sich zur Kontrolltafel.
„Ihr zwei habt Substanz, richtig?“, fragte Reno die beiden SOLDATs. „Zauber-Substanz auf Level drei!“, antwortete Narsh
„Blitz und Feuer Substanz, beide auf Level zwei!“, fügte der Andere hinzu.
Reno blickte skeptisch. Großartig. Seine eigene Substanz war stärker als die der beiden zusammen.
Noch ein paar Wochen und seine Feuer-Substanz würde die Master Stufe erreichen.
„Seid einfach bereit, wenn’s los geht.“
Die drei ShinRa Wachen gingen in Position und bereiteten sich auf den bevorstehenden Angriff vor. Das U-Boot Dock erzitterte, als eine Explosion das Fundament auf die Probe stellte. Die große Doppeltüre zum Dock wurde von einer Druckwelle aus ihren Angeln gehoben und gefolgt von einer Fontäne aus Mako, kam einer der kleinen Reaktorwägen in die Halle gefahren. Rauch und Flammen erschwerten den SOLDATs das Zielen auf den Wagen. In dem Moment wusste Reno, wer hinter dem Angriff steckte.
„Woooooooh!! Was für ein Ritt! Halt bloß deine Unterhosen fest, bevor sie dir der Fahrtwind wegbläst!“, schrie Cid Highwind, als er die Bremse des Wagens betätigte und ihn als Deckung quer parkte. Am Beifahrersitz saß der in einen roten Umhang gehüllte Cloud. Nachdem er den runenverzierten Griff seines Schwertes gezogen hatte, kletterte er auf das Dach des kleinen Wagens und bereitete eine grüne Substanzkugel vor.
„Schießt doch, ihr Schwachköpfe!!“, schrie Reno, der nach seiner modifizierten Handfeuerwaffe griff. Er war gerade am Entsichern der Pistole, als Cloud’s Umhang begann, in einem plötzlich aufkommenden Wind zu flattern. Cloud hatte die Substanz aktviert. Nur ein Augenzwinkern später bildete sich ein Tornado rund um den EX-SOLDAT. Dies war der Augenblick, in dem die Wachen zu feuern begannen. Cloud konnte beinahe sehen, wie die Kugeln aus den Sturmgewehren auf ihn zukamen, aber sobald sie in den Tornado eindrangen, veränderte sich ihre Flugbahn und die Kugeln wurden von dem mächtigen Wind in alle Richtungen abgelenkt. Cloud sprang vom Dach des Autos hinunter und lief auf die in Deckung gegangenen SOLDATs zu, welche Kugel um Kugel in den Tornado feuerten. Auch die SOLDATs spürten nun einen immer stärker werdenden Wind um sich herum aufkommen, umso stärker, je näher Cloud ihnen kam. „Der wird uns wegblasen, hört auf zu schießen und macht, dass ihr wegkommt!!“, schrie Irvine zu seinen Kollegen. Doch als er seinen Satz zu Ende gesprochen hatte, befanden sich seine zwei Kollegen bereits in der Luft. Die Stärke des Windes schleuderte sie gegen die Wand der Kuppel und machte sie kampfunfähig. Cloud’s Substanz hörte auf, zu glühen und der Wind verzog sich wieder. „Idioten, steht auf! Wir können ihnen die Große Substanz nicht überlassen! Irvine, aktiviere die Carry Armor“, brüllte Reno. In dem Moment startete die Carry Armor auch schon ihr Programm und ein rotes Auge begann auf dem Metallkörper zu leuchten wie das Herz eines Reaktors.
Cloud wandte seinen durchdringenden Blick auf Cid zu. „Cid, die Substanz wird ins U-Boot verladen! Los rein mit dir! Ich kümmere mich um diese Blechkiste.“
Cloud war gerade dabei, die Klinge seiner Ultimativen Waffe zum Leben zu erwecken, als ein einzelner lauter Schuss zu hören war. Nur ein Schuss, dann herrschte Stille in der gesamten Halle. Doch diese beruhigende Stille bestand nicht lange und wurde von einem Splittern unterbrochen. Die Quelle des Splitterns war nichts anderes als das rotglühende Auge der Carry Armor, das von Vincent’s Gewehr ins Jenseits geschickt worden war. Die Arme der Carry Armor verloren ihre hochgepriesene Kraft und hingen leblos hinunter, bevor schließlich ihr gesamter Körper in sich zusammenbrach. Gefolgt von Barret trat der dunkle Mann in seinem roten Umhang in die Halle ein und zwinkerte Cloud kurz zu, bevor abermals ein Geräusch eines Motors zu hören war. Alle Blicke richteten sich auf das rote U-Boot, welches in dem Moment, mit der Großen Substanz im Laderaum, begann, abzutauchen. Cloud, Barret und Vincent sprinteten auf die geöffnete Luke des Bootes zu und stiegen ein. Sekunden später hatte das U-Boot, mit Cid am Steuer, das Dock verlassen und verschwand im Meer. Reno spuckte verärgert ins Wasser, als die Mako Batterie der Carry Armor endgültig ihren Geist aufgab und explodierte. Irvine wurde von der Explosion erfasst. Bevor der Turk überhaupt etwas machen konnte, war er schon von Asche und Rauch umhüllt. Reno lief hinüber zu den am Boden liegenden Irvine und fühlte seinen Puls. Er schlug nur noch sehr langsam, lange würde er es nicht mehr machen. Nachdem Reno die beiden anderen SOLDATs gecheckt und festgestellt hatte, dass sie nur bewusstlos waren, wandte er sich wieder dem sehr viel schwerer verletzten Irvine zu. Irvines’s Körper sah schrecklich aus. Er war von den, von der Explosion der Carry Armor freigesetzten Splittern, geradezu durchlöchert worden und blutbedeckt. Reno seufzte und kniete sich neben ihn hin.
„S...Sir...sie...entkommen...“, flüsterte Irvine.
„Ja...ich weiß.“, antwortete der Turk. „Aber ich krieg sie. Mach dir keine Sorgen darüber, entspann dich jetzt einfach, okay?“
Was machte Reno da? Mitgefühl für einen SOLDAT Dritter Klasse? Er hatte noch nicht einmal bei Tseng’s Begräbnis auch nur eine Träne vergossen und jetzt zeigte er Reue gegenüber einem Typen, den er erst vor ein paar Tagen kennen gelernt hatte? Bedeutete es das, ein Anführer zu sein? Tseng meinte immer, er liebte es, mit Reno und Rude zusammenzuarbeiten aber Reno wollte ihm das nie glauben. Er dachte, solche Dinge sagen Anführer nur weil es ihre Pflicht war.
Hat er das damals wirklich ernst gemeint?
Irvine würgte ein schweres Keuchen hervor und streckte seine Hand zur Decke hin. Reno hielt Irvine’s Hand fest. Er war sich unsicher, was er tun sollte. Der SOLDAT versuchte, weiterzuatmen, doch fand die Kraft nicht mehr dazu. „Ich sterbe...ich...“, flüsterte er, während er in Reno’s eiskalte Augen starrte. „Ich...will...ich will...nicht...“
Irvine hielt seinen Atem an und sein Griff um Reno’s Hand festigte sich. Es schien so, als ob er genau wusste, dass dies sein letzter Atemzug war. Er wollte ihn einfach nicht hergeben. Irvine’s Gesichtsausdruck war gefüllt von Kummer, Schmerz und Leid und als er den Atem nicht mehr länger anhalten konnte, atmete er mit einem tiefen Röcheln aus. Sein Kopf fiel nach hinten auf den Stahlboden und sein Körper wurde schlaff.
Reno saß für eine weitere Minute stillschweigend neben der Leiche, schüttelte Irvine’s Hand und sah in seine leblosen Augen. Nachdem der medizinische Versorgungsdienst angekommen war, stand der Turk auf und ließ den Arzt durch, um Irvine zu checken. Ohne ein Wort von sich zu geben, verließ Reno die Docks. Er passierte den Bereich mit dem Reaktorkern, in dem ein noch größeres Durcheinander herrschte, als bei den Docks selbst. Den Berichten des Sicherheitspersonals zufolge, wurde der Reaktor gänzlich ausgeschalten, als Cloud und seine Freunde ihren Angriff begannen. Das erklärte, warum der Komplex nicht in die Luft flog, als hier die ganzen Explosionen losgingen.
Reno ging weiter, an den zerstörten Unterkünften vorbei und hinaus in den Glastunnel, geradewegs zum Aufzug, der an die Oberfläche führte. Sanitäter und Krankenschwestern liefen durch den Tunnel und versorgten die verletzten Wachen, die dort überall herumlagen. Die meisten der Wachen standen nur ein paar Wochen vor ihrer Beförderung in die Dritte Klasse, der Rest war tot oder schwer verletzt. Stichwunden, Einschnitte, Kopfschüsse...Markenzeichen von AVALANCHE.
Der Turk verließ den Komplex wie ein Geist. Er trat in den Aufzug ein, beinahe schon flüchtend vor dem Geruch von Verletzung und Tod. Die Türen schlossen sich und Reno war allein mit sich selbst. Mit steifen Bewegungen suchte er nach seiner letzten Zigarette und kaute für einen Moment auf dem Filter herum. Und in diesem Augenblick verspürte er etwas, das er glaubte, schon lange vergessen zu haben und das den Schmerz seiner Verbrennungen in seinem Gesicht wohltuend linderte - das Gefühl einer einzelnen, an seiner Wange herunter laufenden, Träne.

Schafi
23.06.2003, 20:10
Kyaaa, erste:D

Muss es erstmal lesen *lesen geht*:)
Danach kriegst du meine Meinung dazu^^

Zieg Feld
23.06.2003, 22:01
Gyaaaaaaaaaaaa!^^
So ein Pech aber auch ^^

@Sundria: Glückwunsch, diesesmal warst du schneller *Sundria die Hand schüttel* ^^

So ich verkrümel mich auch mal zum lesen ^^

Red_Xlll
24.06.2003, 02:08
:eek: Was ist das denn für ein Monstrum von Kapitel?!
Sowas bin ich ja gar nicht mehr gewöhnt! ^_^;
Ich werd' mich dann mal zum Lesen zurückziehen und meine Meinung später nachposten! :D

Edit: Ein geniales Kapitel!! http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_009.gif
Das Warten hat sich wiedermal richtig gelohnt.
^_^ Die Anspielung auf Squall fand ich klasse.
Überhaupt war die Atmosphäre und die Beschreibung im Kap. extraklasse!
Wirklich gute Arbeit! ^_^
Mach weiter so!

Zieg Feld
24.06.2003, 23:38
Hui, das hat länger gedauert als erwartet.


Zitat von Red_XIII
Ein geniales Kapitel!!
Das Warten hat sich wiedermal richtig gelohnt.
^_^ Die Anspielung auf Squall fand ich klasse.
Überhaupt war die Atmosphäre und die Beschreibung im Kap. extraklasse!
Wirklich gute Arbeit! ^_^
Mach weiter so

Tja, was soll ich noch dazu sagen? Ganz meine Meinung :) :)

Schafi
25.06.2003, 04:32
Original geschrieben von Red_Xlll
Ein geniales Kapitel!! http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_009.gif
Das Warten hat sich wiedermal richtig gelohnt.
^_^ Die Anspielung auf Squall fand ich klasse.
Überhaupt war die Atmosphäre und die Beschreibung im Kap. extraklasse!
Wirklich gute Arbeit! ^_^
Mach weiter so!
Ich kann mich Red_XIII wirklich nur anschließen. Echt klasse geworden:)

Omni
27.06.2003, 00:24
hehe danke :D

ich find die idee auch klasse, reno mal nen tieferen charakter zu geben. gratuliert eric mal dazu ^^
er sagte dazu, dass seiner meinung nach, reno einen richtigen grund gebraucht hätte, um aus der ShinRa auszusteigen. den hat man im spiel nie erfahren, aber jetzt kennt ihr ihn ja :D :D

XTRMNTR2K
28.06.2003, 05:45
Hui, hab ja lange gebraucht, um mal die Zeit für das Kapitel zu finden, aber es ist echt super!

Den anderen Laudatoren kann ich also guten Gewissens nichts mehr hinzufügen. :A

Omni
27.09.2003, 17:41
jo servus!
seids noch alle da?

*neueskapitelinsicht*

XTRMNTR2K
27.09.2003, 18:51
Original geschrieben von Omni
jo servus!
seids noch alle da?

Wir schon, aber dass es dich noch gibt... WOW! :D


*neueskapitelinsicht*

*Sabber*:creepy: :)

Red_Xlll
28.09.2003, 00:44
Original geschrieben von Omni
jo servus!
seids noch alle da?

Ich hoffe doch sehr! :D


*neueskapitelinsicht*
:eek: Darauf bin ich jetzt aber sehr gespannt ;D

Behemot
28.09.2003, 02:41
Ein neues Kap.!:eek:
Geil !!
Wann kommt das?
Ich dachte schon es geht überhaupt nicht mehr weiter
mfg Behemot

Omni
29.09.2003, 03:41
*räusper*

es is mal wieder so weit :) hat diesmal zwar etwas länger gedauert mit dem neuen kapitel, aber dafür gabs gründe. Eric hat nen neuen pc und musster erst mal alle seine daten sichern, dafür gehts jetzt hoffentlich etwas zügiger voran.
denn der endspurt naht ;)

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Tifa’s Offenbarung
Kapitel XV
Projekt Meteor


„Nein“, bestätigte Cloud mit einem Seufzer. „Ich kann sie nicht benutzen. Die ist ein paar Nummern zu groß für mich.“ Die gesamte Crew der Highwind schien zugleich zu stöhnen, als Cloud die Grosse Substanz aus dem Junon Reaktor auf den Tisch zurücklegte. Das Selbe hatte er zuvor auch von den beiden anderen Substanzen gesagt. „Vielleicht hätte Aeris es können...es braucht wohl eine erheblich größere Menge an Spiritueller Energie als ein normaler Mensch besitzt, um Große Substanz aktivieren zu können.“
„Aber...verdammt...du hast doch am meisten Energie von uns allen!“, unterbrach Barret. „Ich mein...du hast Mako in dir, und Jenova Zellen!“
Cloud zuckte mit den Achseln und starrte auf die schimmernde rote Oberfläche der Großen Substanz. „Mag sein. Aber vielleicht ist dies nicht die richtige Art von Energie...“
„Hat eigentlich irgendwer von euch Hirnis mal dran gedacht, dass wir das ganze falsch angehen?“ Alle Blicke wandten sich Cid zu, als dieser ruhig den Autopilot aktivierte und einen tiefen Zug von seiner Zigarette nahm. „Ich meine, wir alle hassen Rufus und ShinRa...aber trotzdem müsst ihr zugeben, dass sie eine gute Chance haben, Meteor zu besiegen.“
„Cid, wir können den ShinRa nicht die Große Substanz überla—„ bagann Cloud, der jedoch sogleich von Cid unterbrochen wurde.
„Ich weiß! Aber das sage ich auch gar nicht! Aber vielleicht könnten wir die Rakete, mit der sie Meteor vom Himmel holen wollen, übernehmen und Meteor selbst fertig machen!“
„Rakete?“, fragte Cloud unwissend.
Cid rollte seine Augen und tötete seine Zigarette aus. „Ja, Stachelbirne, eine Rakete. Was hast du denn gedacht? Dass Rufus die Große Substanz in den Himmel wirft und Meteor lieb bittet, doch endlich abzuhauen?! Beim Projekt Meteor geht es darum, dieses verdammte Ding mit einer Rakete in die Luft zu jagen! Mit MEINER Rakete! Der alten ShinRa 26!“
„Mach dir deswegen mal keine Sorgen. Nie im Leben kriegen die diesen fliegenden Müllhaufen in die Luft.“, kicherte Barret.
„Die is kein Müllhaufen, du Faultier!“, schrie Cid, während er auf Barret zumarschierte und einen anklagenden Finger auf ihn richtete. „Meine Rakete könnte sogar fliegen wenn die nur durch Kaugummi und Tixo zusammengehalten werden und als Treibstoff Pisse und Scheiße benutzen würde!! Und weißt du auch warum? Weil ich schon so gottverdammt lange an ihr rumgeschraubt habe und wenn ShinRa damit einen Kamikaze-Einsatz gegen Meteor fliegen wollen, dann sage ich: Nicht ohne mich!“
Cid war gerade dabei, sich eine neue Zigarette aus seiner Schachtel zu holen, als er bemerkte, dass diese leer war, während er verärgert die Brücke verließ. Cloud hielt sich seine Ohren zu und lehnte sich mit einem sarkastischen Gesichtsausdruck gegen eine Wand. „Das war nicht sehr nett, Barret.“, meinte Tifa. „Cid’s Schiffe bedeuten ihm viel.“
Cloud blinzelte ein paar mal und rieb sich seine Augen. Diese Streitereien bereiteten ihm Kopfweh. „Irgendwie hat er ja recht. Einerseits können wir ShinRa die Große Substanz nicht zerstören lassen – andererseits haben sie mit dieser Rakete zumindest eine geringe Chance, Meteor zu zerstören.“
„Nichts, von Menschenhänden geschaffenes, kann Meteor aufhalten.“, murmelte Nanaki tief.
Die Crew wurde merkwürdig still, nach Nanakis Worten. Die massiven Motoren der Highwind dröhnten dumpf in ihren Ohren und sandten das Luftschiff, hoch über den Inseln nördlich des Corel Gebirges, durch die Wolken. Die Highwind schlug einen südlichen Kurs ein, Tifa’s Gedanken wanderte jedoch nach Norden hin, zu der Stadt Bone Village und der dahinterliegenden Stadt des Alten Volkes. Als ihre Gedanken den nördlichsten Punkt des Planeten, den gigantischen Nordkrater, erreichten, fragte sie sich abermals im Stillen: „Was macht Sephiroth dort oben?“ Sie lehnte sich auf das Geländer vor der riesigen, gewölbten Windschutzscheibe der Highwind und beobachtete, wie das Land unter ihr vorbeizog. „Wartet er im Krater nur auf Meteor?“
„...wir werden Rocket Town in weniger als einer Stunde erreichen.“, sagte Cloud, als er die Brücke verließ. „Macht euch bereit. ShinRa wartet.“
Das große Tor, das von der Brücke führte schloss sich hinter ihm, während Cloud seinen Weg auf das Beobachtungsdeck fortsetzte. Er dachte, er würde Cid dort draußen finden und er hatte recht. Dort stand er, ein einsamer Pilot, der seine einzigen Freunde, die endlosen Wolken, beobachtete, wie sie an ihm vorbeizogen und sanft sein Gesicht streichelten.
„Ich hab versucht, so zu werden wie du...Dad...doch jetzt...bin ich mir nicht mehr sicher.“, flüsterte Cid in den Wind. „Soll ich ShinRa etwa die Große Substanz überlassen? Was, wenn es funktioniert und Meteor aufgehalten werden kann? Wir würden damit zwei Probleme auf einmal lösen. Meteor...und die Frage, ob Menschen jemals in den Weltraum reisen könnten. Auch wenn der Plan nicht aufgeht, die Rakete wird starten und alle Leute werden es sehen. Mein Traum wäre nicht länger nur eine finanzielle Nummer für dieses blutsaugende ShinRa Pack!“
„Wenn du mit ihm sprichst...antwortet er jemals?“, fragte Cloud.
Cid sah über seine Schulter. Nach einem Moment drehte er sich wieder zurück und lehnte sich über die Reling. „Ne. Er redet nicht wirklich mit mir. Aber Dad war ein Pilot, genau wie ich. Damals in dem verdammten Krieg. Ich hab gelernt, ein Flugzeug zu fliegen, noch bevor ich lernte, ein Auto zu lenken. Ich kann ihn im Wind fühlen, wann immer ich fliege.“ Cloud ging neben Cid hin und verschränkte seine Arme. „Hey...hör zu. Ich hör mich ja schon an wie Nanaki.“ Cid griff abermals, vermutlich schon aus Gewohnheit, in seine nun leere Zigarettenschachtel. Als Cloud das sah, zog er aus seiner Hosentasche Cid’s Lieblingszigarettenmarke hervor und schob sie in Cid’s Mund. Cid konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, während er die Zigarette anzündete. „Wie steht’s mit dir? Redest du manchmal mit deinem Vater?“
„Ich kannte ihn nie.“, antwortete Cloud emotionslos. „Ich glaub, ich kann mich erinnern, in den Armen eines Mannes gelegen zu haben, als ich noch sehr klein war, aber an sein Gesicht kann ich mich nicht mehr entsinnen. Ich kann mir ja noch nicht mal sicher sein, ob ich mich überhaupt an ihn erinnere oder ob ich ihn mir nur einbilde. Meine Mutter war alles, was ich bis zu meinem sechzehnten Lebensjahr hatte. Sie starb im Feuer in Nibelheim.“
Cid blickte verwundert. „Nur eine Mutter? Kein Tante oder Onkel? Großeltern? Cousins?“ Cloud schüttelte seinen Kopf. „Verdammt, das is hart.“, murmelte Cid, als die Glut am Ende seiner Zigarette aufflackerte. „Jedenfalls...bist du nicht allein mit deinem Schmerz. Viele andere Kinder sind, wie du, zu der Zeit geboren worden, als der Krieg ausbrach. Ich kann mir vorstellen dass eine Menge von diesen Kindern mit nur einem Elternteil aufwachsen mussten, oder noch schlimmer – mit keinem.“
Cloud nickte, aber wirkte nicht so, als ob er Cid zustimmen würde. „Ich hab ihn nie gekannt. Ich denke, ich bin nicht wirklich einsam. Trotzdem würde ich manchmal gerne wissen, wer und wie er war.“
„Ich will dich nicht anlügen, Cloud. Du hast einiges verpasst. Eines Jungen Vater ist sein bester Freund und stärkster Verbündeter. Cid nahm die Zigarette aus seinem Mund und tippte etwas Asche über die Reling. „Aber du hast es sehr gut verkraftet. Du bist etwas Besonderes. Ich wusste es, als ich dich das erste mal gesehen hab. Du hast echte Führerqualitäten in dir.“
„Hab ich das...“, fragte Cloud.
„Hör auf einen Mann, der selbst mal das Kommando über ein riesiges Schiff hatte.“, antwortete Cid und blickte hinab auf den Ozean, mehrere hundert Meter unter ihm. „Ein Anführer braucht mehr, als nur Mumm in den Knochen. Man muss auch besondere Talente besitzen. Nun, ich habe solche Talente – nur leider sind sie nicht von der richtigen Art. Ich kann problemlos einen Motor reparieren aber ich bin verdammt, wenn ich jemanden von diesen Lahmärschen da drinnen dazu bringen wollte, endlich in die Gänge zu kommen.“ Er sah hoch zu Cloud und schenkte ihm ein breites Grinsen. „Im Besonderen Fall Barret. Mann, es ist unmöglich, ihn zu irgendwas zu bringen. Man sagt: Mach das – und er macht genau das Gegenteil...wie ein kleines Gör.“
Cid lächelte, als auch Cloud langsam grinste. Ein leises Seufzen entkam seinen Lippen und nach einer Minute begannen beide zu Lachen. Nach einer Weile übertönte ihr Lachen sogar die dumpfen Motorengeräusche der Highwind, als diese ihren Weg durch die Wolken bahnte, wie ein heißes Messer durch Butter.

„Ich kann es einfach nicht glauben, dass wir unser Baby endlich starten können! Endlich werden sich unsere Träume erfüllen!“
Die drei Mechaniker erhoben auf ihren Barhockern ihre Gläser und stießen auf die Zukunft an. „Und wem verdanken wir das alles? Präsident Rufus Shinra!“ Die drei Gesellen jubelten erneut ließen sich ihre Biergläser neu auffüllen.
„Ich wünschte, der Kapitän wäre jetzt hier.“, fügte einer von ihnen mit einer etwas gemäßigten Stimme hinzu. „Der würde seinen rechten Arm dafür geben, nur um die alte 26er starten zu sehen...hey hat jemand von euch dieses...Große Substanzium-Ding...gesehen, als ShinRa es hier her transportierte?“
Rude sah vom anderen Ende der Theke, an der die Mechaniker saßen, zu ihnen hinüber, doch sprach kein Wort zu ihnen. Geplapper wie solches könnte für die Mission sehr gefährlich werden. Jeder von ShinRa’s Feinden könnte zuhören. Sogar einer von Cloud’s Leuten könnte ohne Weiteres Einzelheiten darüber aufschnappen. Er hatte bereits bewiesen, dass er und seine Freunde sehr wohl in der Lage dazu sind, ShinRa in die Quere zu kommen, als sie damals aus Junon entkommen waren.
Weiters haben sie bei Fort Condor eine halbe Armee ShinRa Soldaten eliminiert und das U-Boot mit der Großen Substanz in seinem Inneren im Unterwasser Reaktor vor Reno’s Augen entführt.
Nach Allem, was Rude gehört hatte, war Reno nicht sonderlich erfreut über diesen Zwischenfall bei Junon. Rude musste zugeben, dass bei Reno in letzter Zeit wirklich viele Sachen schief liefen. Es schien fast so, als würde hier alles den Bach runter gehen, nachdem Sephiroth Präsident Shinra getötet hatte.
Der Turk griff nach seinem Drink an der Bar. Er sah in die trübe Flüssigkeit und bemerkte sein Spiegelbild darin. Doch nach kurzer Zeit schon verschwand es, als die gesamte Theke plötzlich zu beben begann. „Irgendetwas kommt näher.“, murmelte er.
Rude und die drei Mechaniker sahen nach oben, als die Dachbalken des Hauses zu knarren begannen. Auf den weiten Feldern außerhalb der kleinen Stadt, begann sich ein großer Schatten zu erstrecken, der sich immer mehr dem Dorfplatz näherte. Als er schließlich über die Stadt zog, begannen unter ihm Fenster zu splittern und das Geräusch von enormen Propellern zerschnitt die Luft förmlich. Rude stürmte sofort aus dem Haus hinaus und entdeckte, wie die gigantische, silbrig schimmernde Highwind über der Stadt schwebte, beinahe tief genug, um die Dächer von den Häusern zu reißen. Eine Strickleiter wurde vom Außendeck hinab geworfen. Die Propeller begannen, immer mehr Staub in der Stadt aufzuwirbeln und dem Turk seine Sicht zu vernebeln.
Neben ihm konnte Rude nur noch hören, wie Schüsse fielen, die sich nach Sekundenbruchteilen in Fleisch bohrten. Ein greller Blitz zuckte durch die Staubwolke und aus purem Instinkt duckte sich Rude. Ein weiteres dumpfes Geräusch über ihm und er konnte sehen, wie sich ein Speer in die Hausmauer gebohrt hatte, genau dort, wo sich noch vor Sekunden sein Kopf befand.
Er zog verärgert den Speer aus der Wand und warf ihn zurück in die Staubwolke, aus welcher er geworfen wurde. Die Waffe traf ins Leere – der Angreifer musste sich verzogen haben.
Die Highwind zog ihre Strickleiter ein und verschwand schnell zurück in den Himmel. Der Sandsturm legte sich augenblicklich. Rude war allein, die drei Mechaniker lagen erschossen neben ihm. Er richtete sich seine Krawatte zurecht und marschierte auf die ShinRa 26 im hinteren Teil des Dorfes zu. Er konnte Cloud in der Ferne erkennen, wie er sich seinen Weg, die Leiter hoch zum Eingang der Rakete, bahnte. Rude zog seine Pistole und zielte auf die Leiter, bevor er einen Warnschuss abfeuerte, der nahe genug neben Cloud auftraf, um ihm beinahe den Finger abzutrennen.
„Was ist bloß los mit diesem Typen?“, murmelte Cloud, als ein weiterer Schuss an seinem Kopf vorbeizischte. Unter der Bedrohung, beschossen zu werden, kletterte er weiter nach oben. „Hey! Denk mal nach, Rude!“, begann er zu schreien. „Wenn die Große Substanz explodiert, dann war’s das! Sie ist ein Schatz! Etwas, das man nicht so einfach ins All schießen sollte!“
„Der Planet ist wertvoller als Substanz, ob Groß oder nicht!“, schrie Rude zurück. „Die Große Substanz wird Meteor zerstören! Willst du ernsthaft den gesamten Planeten opfern für etwas so wertloses wie Substanz?“
Ein dritter Schuss ertönte noch bevor Cloud antworten konnte und Rude’s Waffe wurde aus seiner Hand geschleudert. Die Hand des Turks war wie betäubt; wer auch immer diesen Schuss abgefeuert hatte, war ein außergewöhnlicher Scharfschütze. Er wandte sich der Richtung zu, aus dem der Schuss kam und entdeckte Vincent, der auf dem Dach von Cid’s Haus stand und eine, aus dem Lauf rauchende, Pistole in seinen Händen hielt. Rude wusste, welche Waffe das war – eine per Hand geladene ‚Peacemaker’, ein alter Revolver. Vermutlich schon über hundert Jahre alt. Wer um alles in der Welt könnte mit solch einer Waffe einen so gezielten Schuss abfeuern...
„Nichts von Menschenhand geschaffenes kann Meteor zerstören.“, begann Vincent, während er seinen Revolver eindrucksvoll durch die Luft schwang, bevor er sie zurück in den Halfter an seiner Hüfte steckte. „Nur durch die Schätze des Planeten, durch die Weisheit der Substanz, wird der Pfad der Erlösung offenbart.“
Rude nahm seine Sonnebrille ab und warf sie auf den Boden. „Wertlose Sentimentalitäten. Niemand stellt sich den Turks in den Weg.“ Er zog sich seinen dunkelblauen Blazer aus und enthüllte seine zweite Waffe, in dem Halfter, der um seine Brust gespannt war. Rude beugte seine Finger und knackte mit seinen Gelenken. Einen fanatischen Blick auf Vincent werfend, forderte Rude ihn zum Duell. Der Mann in Rot ging an die Kante des Daches und sprang hinab auf den Dorfplatz, wo er seinen blutroten Umhang nach hinten warf, um besser an seine Waffe heranreichen zu können.
Cid, der schon am Eingang zur Rakete angekommen war, wandte seinen Blick von den Duellanten ab. „Hey, Cloud! Komm jetzt endlich! Lass die beiden das unter sich ausmachen! Sollen sie sich doch ihre Ärsche mit Blei voll pumpen! Wir müssen in die Rakete!“
„R-Richtig.“, stammelte Cloud. „Ich hoffe nur, Vincent weiß, was er da tut...“
Cloud eilte den Rest der Leiter hinauf, drängte die ihm entgegenkommenden Mechaniker zur Seite und öffnete die Luke, die ins Innere der Rakete führte. Cid wunderte sich, wie es hier drinnen aussah. Vieles hatte sich verändert seit seinem letzten Besuch hier. Die ganzen alten Teile wurden auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Rufus muss wohl sehr viel daran liegen, diesen Meteor endlich vom Himmel zu pusten und den roten Himmel ein für alle Mal zu verbannen.
„Tja, beiß mich doch einer in den Arsch.“, begann Cid, während er über die Rohre an der Wand streichelte. „Sieh nur! Sie haben alles repariert! Jetzt ist sie besser als neu!“
„Tagträume müssen warten! Wo ist die Große Substanz?“, schrie Cloud.
„Find sie selber.“, schnappte Cid. „Ich bin gerade beschäftigt.“
Cloud’s Kinnlade schlug beinahe am Boden auf. „Gottver...was ist jetzt dein Problem? Wir haben jetzt keine Zeit für so was! Cid, du wusstest, dass wir die Magie der Großen Substanz brauchen, um den Planeten zu retten. Wir müssen...“
„Magie...“, unterbrach Cid. „Ja, ja, ich weiß doch. Trotzdem habe ich mich nie so richtig für Substanz begeistern können. Magie...ja, mag sein, dass es das war, was das Alte Volk benutzte, aber...Wissenschaft ist die ‚Magie’ von heute. Menschen, die bisher nur dazu in der Lage waren herumzugehen und die Vögel zu beobachten, können heute fliegen! Und jetzt...werden wir ins All fliegen! Magie und all dieser Hokus-Pokus-Kram mag ja für dich interessant sein, doch für mich gibt es nichts Großartigeres, als die Wissenschaft.“
„Cid...“
„Schnauze! Halt jetzt dein Maul!“, tobte Cid. „Ich weiß, was ich vorhin gesagt habe! Aber vielleicht lag ich damit falsch. Was, wenn Rufus’ Plan funktioniert? Was, wenn die Große Substanz Meteor zerstört?“
„Was, wenn nicht?“, begann Cloud mit starker Stimme.
Cid’s finsterer Blick begann, dahinzuschmelzen und plötzlich konnte er Cloud nicht mehr ins Gesicht sehen. „...“
„Du bist vielleicht bereit, dieses Risiko einzugehen, Cid, ich jedoch nicht. Von nichts, was ShinRa jemals getan hat, hat jemand profitiert, außer ihnen selbst. Mit oder ohne dich, ich werde die Große Substanz an mich nehmen.“ Cloud ging den Gang, der zum Cockpit führte, entlang. Die Tür schloss sich hinter ihm als er eintrat und Cid war nun alleine in dem langen Gang.
Was, wenn Cloud recht hatte? Konnte all die Wissenschaft und Technologie in der Welt wirklich etwas gegen Meteor ausrichten? Welchen Platz hatte das alles dann in der Welt?
Cid trat voller Frust gegen die Wand, worauf die gesamte Rakete plötzlich zu beben begann. Das war’s - er musste diesem Schrotthaufen wohl den Rest gegeben haben.
Noch bevor er irgendetwas machen konnte, schallte ein enormes Dröhnen durch die Rakete und Schweiß begann sich, auf Cid’s Haut breit zu machen. Jetzt erst merkte er, was hier wirklich vor sich ging. Die Rakete wurde auf den Take-Off vorbereitet.
Cid eilte ins Cockpit, wo Cloud verwirrt auf den Bordcomputer starrte und panikartig auf alle Knöpfe am Kontrollpult hämmerte. „Gottverdammt, lass mich mal ran. Du bringst uns ja alle um!“, schrie Cid, während er Cloud aus dem Weg stieß. „Die haben den Autopiloten reingehauen! Von hier aus kann ich nichts mehr machen!“
Auf dem Hauptbildschirm konnten Cloud und Cid beobachten wie außerhalb die Stützen der Rakete lose wurden und zu Boden krachten. Der Antrieb der Rakete setzte ein und die ShinRa 26 begann langsam, sich vom Boden zu lösen.
Die erzitternde Rakete hob ab wie ein Schuss, raste hoch in den wolkenlosen roten Himmel und begann so ihre gefährliche Reise ins All. Cloud und Cid wurden mit aller Wucht gegen eine Wand geschleudert. Der Druck und der Lärm waren beinahe unerträglich. Cloud konnte die Turbulenzen der Rakete bis in seine Knochen spüren. Alles wozu er noch fähig war, war seinen Kopf ruhig zu halten, um ihn nicht gegen eine Wand zu stoßen und sich selbst K.O zu schlagen.
Der Lärm und die ständigen Erschütterungen schienen ewig anzudauern, ließen aber etwas nach, als der rote Himmel immer dunkler wurde und langsam einer weiten Schwärze wich. Als um die Rakete herum schließlich alles in schwarz gehüllt war, begann das Schütteln zu verschwinden. Cloud öffnete zaghaft ein Auge und sah sich im Cockpit um. Es schien so, als ob sie beide noch in einem Stück waren.
„Woooo...was für ein Ritt! Was sagst du dazu?“, schrie Cid hysterisch. Ein breites Grinsen machte sich in seinem Gesicht breit. „Alles okay?“
„Mir wird’s besser gehen, wenn wir meinen Magen wieder aufsammeln.“, begann Cloud. „Ich glaub, ich hab ihn etwa 100 000 Meter weiter unten verloren.“ Das Trudeln in seinem Kopf ignorierend, erhob sich Cloud langsam wieder auf seine Füße. Als er sich umsah, wirkte das Cockpit irgendwie kleiner, als noch vor einigen Minuten. War das normal im Weltall? Er sah hinunter zu seinen Füßen und dann bemerkte er, dass er den Boden gar nicht mehr berührte.
„Null Schwerkraft.“, rief Cid ihm zu, sich vom Boden abstoßend und durch den Raum wirbelnd wie eine Fliege. „Die Physik ist ein Miststück, nicht?“, scherzte er. „Ich war seit meiner Pilotenausbildung nicht mehr schwerelos. Ich hab vergessen, wie krank sich das anfühlt.“
„Ich glaub, mir wird schlecht.“, murmelte Cloud.
Cid verkniff sich ein Lächeln und flog rüber zum Pilotensitz. „Jup, man muss sich daran gewöhnen.“ Er setzte sich vorsichtig hin und legte sich den Sicherheitsgurt um. „Komm her und setz dich hin. Ich schau mal, ob ich den Schwerkraftgenerator zum Laufen bringen kann.“ Cloud nickte und begann, unverholfen zum Co-Piloten Sessel hinüber zu schwimmen.
Cid warf einen Blick auf den Hauptmonitor, auf die weite, schwarze Leere, die darauf zu sehen war. Er sah mehr Sterne, als er überhaupt zählen konnte. Das Schiff wurde plötzlich von einem weiteren Ruck erfasst und das Geräusch von brechendem Metall durchdrang Cid’s Ohren. „Öhm...und was jetzt?“, fragte Cloud hastig.
„Die Nachbrenner werden ausgeklinkt.“, antwortete Cid gelassen. Cloud nickte und lehnte sich in seinem Sessel zurück, während der Antrieb der Rakete selbige langsam durch das All schob. Langsam, wie eine aufgehende Sonne, schob sich Meteor nach einiger Zeit in ihr Blickfeld. Sein roter Schein ließ die leuchtenden Sterne um ihn herum erlöschen und das gesamte Cockpit der Rakete in einem blutroten Farbton erstrahlen. Aus dieser Entfernung konnte Cloud genau sehen, wie sich breite Feuerwogen auf der Oberfläche des Meteors bewegten. „Was haltest du davon?“, fragte Cid, während er auf Meteor deutete. „Schaut angsteinflößend aus. Schwer, sich vorzustellen, wie wir so ein riesiges Ding vom Himmel holen sollen.“
„Eigentlich sieht es aus wie Lebensstrom.“, erkannte Cloud. „Nur rot anstelle von Grün.“
„Das Ding treibt mir einen Schauder über den Rücken.“, meinte Cid. „Lass uns die Große Substanz holen und verschwinden.“
In der künstlich geschaffenen Schwerkraft der Rakete, begann sich auch Cloud’s Magen zu erholen. Er war noch nie so froh darüber, auf festem Boden zu stehen. Cid’s Anweisungen befolgend, erklomm Cloud die Leiter im Cockpit, welche zu der Spitze der Rakete führte. In einer Glasvitrine liegend und in sanftem Licht erstrahlend, befand sich die letzte Große Substanz inmitten eines runden Raumes. Sie strahlte in einem weichen Blau, genau wie Unterstützungssubstanz. Cloud näherte sich der Vitrine und öffnete eine kleine Luke im Glas. ShinRa hatte nicht gerade dafür gesorgt, dass die Substanz besonders Diebstahlsicher untergebracht wurde. So konnte Cloud sich den blauen Kristall schnappen und zurück ins Cockpit klettern.
„Scheiße. Die haben da wirklich ganze Arbeit geleistet.“, grummelte Cid, als Cloud das Cockpit über die Leiter betrag. „Ich hab versucht, den Kurs der Rakete zu ändern. Nutzlos.“ Er öffnete eine der Klappen unter dem Kontrollpult und sah hinein. „Mein Fresse, die haben nicht nur den Autopiloten aktiviert und die manuelle Steuerung mit einem Passwort versehen – die haben hier drin alle Kabel, die nur im Geringsten mit der Steuerung der Rakete zusammenhängen, entfernt.“
Das Schiff begann erneut zu ächzen. Die Sensoren der Rakete schlugen auf einige Metallteile an, die sich von der Rakete lösten. „Schrauben! Die Anziehung von Meteor beginnt, dieses alte Schiff zu zerreißen!“, murmelte Cid.
„Cid, wir müssen gehen.“, drängte Cloud.
Cid nickte und erhob sich aus seinem Sitz. „Unten bei den Sauerstofftanks gibt es eine Rettungskapsel. Ich glaub zwar nicht, dass die in einem besseren Zustand als die Rakete selbst sein wird, aber sie muss uns ja nur sicher nach Hause bringen.“
„Könnte Meteor’s Schwerkraft nicht auch die anziehen?“, fragte Cloud, während Cid ihn aus dem Cockpit führte.
„Vielleicht.“, antwortete Cid, bevor er Cloud ein kurzes Lächeln über seine Schulter zuwarf. „Nichts ist unmöglich. Ich meine, wenn du mir vor einem Monat gesagt hättest, dass ich den Planeten bereisen werde, auf der Suche nach einem Verrückten, der selbigen in die Luft sprengen will, während ich mich mit der gesamten ShinRa Inc. auf einmal anlege...hätte ich dich für verrückt gehalten!“
Cloud stand für einen Moment still, als die beiden den Gang mit den Sauerstofftanks erreichten. „Hörst du das Zischen?“
Cid sah nach hinten zu Cloud. Er öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, doch bevor es soweit kam, wurde alles schwarz.

„Kapitän...keine Sorge...ich bin hier, um zu helfen...“
Wer immer da gerade gesprochen hatte, hörte sich an, als ob er Tausende Meter entfernt wäre. Jedes Wort schien in das Folgende zu münden, wodurch sich alles in ein unverständliches Gemurmel verwandelte. Cid sah nichts als Dunkelheit, die nur zeitweise von einem kleinen, grauen Licht vor seinen Augen durchdrungen wurde. Es kam ihm so vor, als ob er schweben würde. Seine Füße waren eiskalt, doch der Rest seines Körpers fühlte sich, als ob er in Flammen stand.
„Wird er wieder?“
„Ich glaube nicht, dass es etwas gibt, dass den Kapitän daran hindern kann, seine Mission zu erfüllen.“
Umrisse begannen sich durch die Schwärze zu zeigen. Er hörte das Geräusch von Pressluft, die aus einem Gefäß zischte, gefolgt von einem lauten Knall. Cid zwinkerte ein paar mal, bevor er versuchte, sich etwas umzusehen. Er befand sich scheinbar in einem sehr kleinen Raum, mit nur einem Fenster, wodurch man genau sehen konnte, wie unzählige Sterne daran vorbeizogen.
„Kapitän, kannst du mich hören?“, fragte eine weibliche Stimme. „Du kannst froh sein, noch am Leben zu sein. Wenn Herr Cloud nicht gewesen wäre, wärst du jetzt tot.“
Cid fasste sich an die Stirn. Sie fühlte sich feucht an und seine Hand färbte sich rot. „Cloud...? Wo ist...dieser Punk...?“
„Ich bin hier, keine Sorge.“, sprach Cloud zu Cid’s Rechten.
„Alles tut mir weh...was ist passiert?“, nuschelte Cid.
„Shera hat gesagt, dass einer der Sauerstofftanks explodiert ist.“, antwortete Cloud. Cid legte seinen Kopf wieder nach hinten und wischte das Blut aus seinen Augen. Sauerstofftank. Also hatte Tank Nummer 8 wirklich eine Fehlfunktion, genau wie Shera es damals sagte. Wenn die Rakete damals gestartet wäre, hätten sie alle sterben können. „Bringt uns diese Kapsel auch wirklich sicher nach Hause?“, fragte Cid benommen. Shera nickte. „Sie sollte es jedenfalls...Ich hab sie bis jetzt überprüft.“
„Dann bin ich beruhigt.“
Shera errötete und sah auf den Boden. Das war das erste Kompliment, das sie jemals aus Cid’s Mund vernommen hatte. Cid musste leicht grinsen und wandte sich dem kleinen Fenster der Rettungskapsel zu. „Schaut nur...ich bin wirklich hier...im Weltall.“ Er drückte seine Hände gegen das Glas, so als ob er die Sterne berühren wollte. Die Kapsel begann sich zu drehen und Meteor war erneut in Sicht, zusammen mit der verdammten Rakete. „Das alles verdanke ich dir...ShinRa 26. Leb wohl, alter Freund. Du hast mir geholfen, meinen Traum zu erfüllen. Ich werde dich nie vergessen...“
Die kleine Kapsel begann rot zu glühen, als sie in die Atmosphäre eintrat und das dunkle Weltall hinter sich ließ. Tausend Meter von ihr entfernt, setzte die ShinRa 26 ihren selbstmörderischen Kurs gegen Meteor fort; ein kleiner weißer Streifen, beinahe unsichtbar im Vergleich zur erschreckenden Gestalt Meteor’s.

In ganz Midgar schienen die Leute alles fallen zu lassen und still zu stehen, als sie sich in den Straßen sammelten und hoch zum Himmel sahen. Sogar die Slums waren wie leergefegt, da alle Bewohner auf die Platte gekommen waren, um ShinRa’s Plan in Aktion zu erleben.

Weit entfernt, auf dem westlichen Kontinent, beobachtete Bugenhagen in seinem Observatorium eine detaillierte Simulation, welche die Geschehnisse Hunderte von Kilometern über der Erdoberfläche widerspiegelte. Er wusste, dass ShinRa’s Plan fehlschlagen würde; er wusste es von Anfang an. Doch trotz dessen, gab es einen Platz in den tiefsten Tiefen seines Herzen, an dem er dafür betete, dass die Rakete stark genug sein würde, um den Planeten zu erlösen.

Die ShinRa Rakete kollidierte mit Meteor. Der Himmel über der Welt wurde in einen blendenden Schleier aus weißem Licht gehüllt, welcher selbst den Meteor komplett überdeckte. Zuerst gab es keinerlei Geräusche, doch als die Schockwelle schließlich den Planeten erreichte, erschallte über den Himmeln Midgars eine Explosion, die so gewaltig war, dass selbst das zentralgelegene ShinRa Gebäude damit zu kämpfen hatte, stehen zu bleiben. Für einige lange, scheinbar unendlich andauernde Minuten, widerhallte der Schall durch die Straßen Midgars, während das weiße Licht misstönend auf die Stadt herabschien.
Als das Beben dem Ende zu ging und der Lichtschein langsam verblasste, öffneten die Bewohner Midgars wieder ihre Augen und starrten voller Hoffung zum Himmel hin.
Meteor hing immer noch am Firmament und seine blutrote Aura zeichnete sich weiterhin unbarmherzig auf dem Planeten ab.

XTRMNTR2K
29.09.2003, 04:29
WOW! :A :A :A
Die lange Wartezeit hat sich gelohnt! Das Kapitel ist wirklich absolute Spitze und übertrifft IMHO sogar die meisten anderen Kapitel... *ganz sprachlos ist*

Großes Lob!:)

Behemot
30.09.2003, 02:34
Goiles Kapitel!!http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif
Mann die Wartezeit hat sich echt gelohnt!
Ich freu mich auf mehr von solchen Kapiteln
mfg Behemot

Omni
03.10.2003, 00:25
danke!

da freut man sich doch, wenn man hört, dass auch noch andere die mögichkeit dazu bekommen, die story von ffVII aufs neue zu genießen :D

btw. wo isn die ganze alte "clique" ala sundria und zieg feld hinverschwundn :) tät mich mal interessien :rolleyes:

Schafi
03.10.2003, 01:26
Myooo, mich gibt es noch^_^ *reingekullert komm*


Hab erst jetzt gesehen, dass es weitergeht und es direkt gelesen^.^ Ich muss wirklich sagen: Klasse! Unglaublich gut, ich freu mich^^

*neben omni plumps* *auf Zieg Feld wart* *Omni nen Keks anbiet*

Omni
03.10.2003, 02:23
*keks annimm* *sundria servus sag* *auf zieg feld wart* ^^

Zieg Feld
05.10.2003, 01:57
*in den Raum getappst komm*
:eek: Oh my... ein neues kapitel, und ICH HABS NICHT GEMERKT
*grummel* blöde Email benachrichtigung :\

...

Aber egal, ein neues Kapitel, nur das zählt ^^

BTW hallo Sundria, hallo Omni ^^

*erstmal lesen geh*

Schafi
05.10.2003, 02:01
*Zieg Feld bemerk und erstmal umknuddel*

Myoo, besser spät als nie^_^ ich war ja diesmal auch nicht erste^-^''
Aber das Kapitel ist echt wieder super^^

Zieg Feld
05.10.2003, 02:07
*Sundria zurückknuddel* ^^
Lange nicht gesehen :)

jup, besser spät als nie. Ich seh gerade es ist auch schön lang. Bin gespannt wie es ist, aber wenn du sagst das es gut ist, dann muß es ja gut sein ^^


ich war ja diesmal auch nicht erste^-^"

Aber das nächste Rennen um den ersten Paltz kommt bestimmt ;)

EDIT: Wieder ein wirklich gutes Kapitel:A :A :A (und endlich sind auch die Entzugserscheinungen für einen kurzem Moment verfolgen ^^)
weiter so!:)

Omni
23.10.2003, 00:17
hi alle! ich hab eric vor ein paar tagen eine e-mail mit all den raktionen von euch auf seine neuesten kapitel gesendet. heut hab ich folgende antwort von ihm erhalten:

Oh, wow. You have NO idea how great that sounds! These past few days have
been pretty rotten, so some good news like this is exactly what I needed to
help cheer me up.

I'm thrilled everybody enjoyed the last chapter. I put a little extra effort
into it, because Cid is probably my favorite. Make no mistake, the next one
will be delivered soon. I've been on a big creative streak lately, so I
tried to put it to good use.

Please, tell everybody "Thank You" for me! Your encouragement and support is
awesome.


wie bereits erwähnt danke ich euch in seinem namen (natürlich auch in meinem ^^) für all die zeit, die ihr dafür opfert, seine stories zu lesen. wie ihr natürlich alle aus der mail herauslesen könnt, freut er sich tierisch darüber, dass sich so viele leute für seine geschichte interessieren. Selbstverständlich hoffe auch ich, dass ihr alle bis zum ende dabei sein werdet :)

man liest sich! ;)

Zieg Feld
26.10.2003, 02:23
Zitat von Omni
wie bereits erwähnt danke ich euch in seinem namen (natürlich auch in meinem ^^) für all die zeit, die ihr dafür opfertopfert, seine stories zu lesen

Hm,ich denke nicht, das Zeit "opfern" das richtige Wort ist, viel mehr ist es mir (und sicherlich allen hier die mitlesen) ein Vergnügen diese wunderbare Story lesen zu dürfen. :)


Zitat von Eric
the next one
will be delivered soon.

Yeeeaaaaaaaaaah! :D

Omni
24.11.2003, 02:29
es geht weiter :D


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Tifa’s Offenbarung
Kapitel XVI
Ein Uraltes Geheimnis

„...es hat nicht funktioniert.“, flüsterte Nanaki.
Die Highwind schwebte still über der Küste Costa del Sols, das Meer unter sich und den roten Himmel über sich aus ihrem Thron in den Wolken bewachend. Cloud, Cid und Shera wurden in ihrer Rettungskapsel, auf dem Meer vor dem Urlaubsort treibend, gefunden, welcher nun aufgrund Meteor’s bedrohlicher Präsenz beinahe wie leergefegt war. Niemand wollte mehr gerne nach draußen gehen. Die Menschen wussten zwar, dass sie auch in ihren Häusern nicht sicher vor Meteor waren, aber das tat nichts zur Sache. Sie wollten sich einfach sicher fühlen. Sie brauchten etwas, an das sie sich voller Hoffnung klammern konnten.
Doch die letzte Hoffnung, die ihnen nun noch blieb, war ein schneller Tod.
„Verdammt. Der is zäh.“, fügte Barret hinzu.
Cloud sah durch die Frontscheibe der Highwind hoch zu Meteor. Der Ultimative Zerstörungszauber starrte auf ihn zurück und tauchte ihn in ein tiefes Rot, als dieses durch das Fenster ins Innere des Luftschiffes drang. „Ich weiß nicht mehr weiter.“, gab er mit einem Seufzer zu. „Ich hatte sogar gehofft, dass ShinRa’s Plan gelingen würde. Ich weiß einfach nicht, wie man etwas so großes bekämpfen soll. Das is ne Nummer zu groß für uns.“
„Hey...warte! Das ist aber nicht dein ernst!“, stieß Cid hervor. „Du gibst auf? Komm schon! Du bist doch noch jung, gottverdammt! Benutz diese Energie und mach etwas produktives draus!“
Cloud ließ seinen Kopf hängen. Er umschlang den Griff seines Schwertes und starrte auf es hinab, als würde er erwarten, es hätte eine Antwort parat. „Ich weiß nicht. Vielleicht hab ich das. Als ich dort oben im unendlichen Weltall in dieser engen Kapsel herumschwebte, hatte ich genug Zeit, über alles nachzudenken. Wie riesig dieser Planet doch ist und wie klein wir im Vergleich zu ihm sind. Ich glaube, ich habe mich noch nie in meinem Leben nutzloser gefühlt.“ Tifa näherte sich ihm langsam von hinten und umarmte ihn. Cloud legte seine Hände auf Tifa’s Arme und blickte mutlos über seine Schulter.
„Bullshit!“, schrie Cid erneut. Er ging nervös im Kreis und stopfte sich eine Zigarette nach der anderen in seinen Mund. „Ok, vielleicht sind wir ja alle winzig! Aber ich habe auch nachgedacht. Und Ja, der Planet ist ziemlich riesig. Aber dann hab ich mir alles andere angesehen – die anderen Planeten, die Sonne und Meteor...und dann hab ich mir gesagt: Der Planet ist gar nicht so groß, wie ich eigentlich immer dachte.“
„Darum sage ich immer, dieser Planet ist mehr wie ein Kind. Ein Kleinkind, das in der Mitte dieses riesigen, furchterregenden Universums schwebt und eine ganze Ladung Probleme am Arsch hat. Meteor über ihm und Sephiroth in ihm, wie eine eiternde Wunde.“ Cid warf seine Zigarette auf den Boden und wandte sich dem Rest der Crew zu. „Er braucht jemanden, der ihn beschützt. Jemanden wie uns! Könnt ihr mir folgen?“
Tifa nickte und lockerte ihre Umarmung. „Cid, du hast recht. Das war wunderschön.“
„Hey, das ging direkt ins Herz, Cid!“, rief ihm Barret zu.
„Also, was sollen wir jetzt tun?“, fuhr Tifa fort.
Cid forschte in seiner Tasche nach einer weiteren Zigarette und steckte sie sich nervös in den Mund. Er zündete sie am Ende an, lehnte sich gegen das Geländer und nahm einen tiefen Zug von ihr. Eine dichte Rauchwolke entkam seinem Mund, als er sich Tifa zuwandte und mit den Achseln zuckte. „Tja...daran arbeite ich noch.“
Vincent beobachtete die anderen still, als diese ein entmutigendes Stöhnen von sich gaben und einer nach dem Anderen die Brücke verließ. Nach einem Moment waren nur noch er und Nanaki übrig. Die rote Bestie ging ans hintere Ende der Brücke, wo Vincent in einem noch unbenutzten Sessel saß. Vincent starrte auf Nanaki herab.
„Beunruhigt dich etwas?“, fragte er.
Nanaki nickte. Sein flammenartiger Schwanz schlug hinter ihm sorgenvoll umher. „Aeris hätte uns helfen können. Sie hätte gewusst, was zu tun wäre.“
Vincent sah ihn weiterhin starr an. „Meinst du?“
„Ganz sicher.“, antwortete Nanaki standhaft. „Sie war eine Cetra. Ich denke, sie wusste viele Dinge von denen wir nicht einmal wussten, dass sie überhaupt existieren. Sie hat viele Geheimnisse für sich behalten...vielleicht zu viele.“
„Was meinst du damit?“
„Aeris war jemand, der immer nur gab. Für sie gab es kein Nehmen. Sie begab sich für uns in Lebensgefahr und opferte Sephiroth selbstlos ihr Leben, um einer Aufgabe nachzukommen, von der sie dachte, sie sei ihr Schicksal. Aus welchem Grund sie das tat, hat sie jedem von uns stets verschwiegen. Cloud war die letzte Person, mit der sie gesprochen hat, bevor sie starb und sogar dann klangen ihre Worte wie ein Rätsel für uns. Ich glaube sie hat deshalb nie mit uns darüber geredet, weil sie fürchtete, dass so viel Wissen uns Schaden könnte. Aber in ihrem Eifer, uns zu beschützen, verweigerte sie es völlig, uns eine Information zu geben, wie wir gegen Sephiroth und Meteor ankommen sollen.“
Vincent schloss seine Augen und lehnte sich etwas nach vorne. „Das unabänderliche Schicksal wird uns den Weg zeigen. Wir haben uns nicht durch Zufall getroffen.“
„Du meinst, es gibt noch Hoffnung?“, fragte Nanaki.
Vincent sah wieder hinab zu Nanaki. Ein leichtes, seltenes Lächeln überkam ihn, doch war es schwer zu erkennen, hinter seinem roten Deckmantel, der beinahe die Hälfte seines Gesichtes verdeckte. „Wir brauchen das Wissen des Alten Volkes. Aber es gibt keine Cetra mehr auf dem Planeten. Wen sonst könnten wir befragen? Einen weisen Mann mit Kenntnis über den Planeten. Jemand, der die Sterne am Himmel liest, wie ein Buch.“
„Großvater!“, unterbrach Nanaki. „Ja, er kennt einen Ausweg!“
Der dunkle Mann nickte und erhob sich aus dem Sessel. Er warf seinen Mantel über seine Schultern und überquerte die Brücke zum Ausgang hin. Nanaki sah ihm nur zu. „Du bist ein weiser Mann.“, rief Nanaki Vincent nach. „Warum bist du so still? Warum teilst du dein Wissen nicht öfter mit uns?“
Vincent stand einen Moment wie erfroren da. Er war absolut still und Nanaki sorgte sich, er habe ihn etwas gefragt, das er ihn nicht hätte fragen sollen. „Früher...lehnte ich es ab zu Schweigen. Dies führte zum Tod der Frau, die ich liebte und zur Geburt meines verfluchten Körpers. Vielleicht versuche ich meine damaligen Sünden durch Stillschweigen wiedergut zu machen.“ Er sah über seine Schulter. „Doch dann denke ich, dass mein Schweigen zu unserem Verhängnis werden könnte. Genau wie bei Aeris. Gehört zu werden, oder einfach nur zuzuhören...nichts davon ist wirklich von Bedeutung, Nanaki. Es gibt mehrere Arten, seine Gefühle zu zeigen, außer durch bloße Worte.“
Nanaki sah zu, wie Vincent die Brücke verließ und die Türen sich hinter ihm schlossen. „Du bist zwar still, aber deine Handlungen beweißen deinen Wunsch, mit uns gemeinsam den Planeten zu retten.“, flüsterte das rote Biest zu sich selbst. „Danke, Vincent. Dein Handeln sagt mehr als tausend Worte es je könnten.“
Er ging zum Pilotensitz und sprach zu Cid’s Co-Piloten. „Ändere den Kurs! Wir fliegen zum Cosmo Canyon. Jetzt!“

„Reno, richte dir deine Krawatte. Oder soll ich das etwa für dich erledigen?“, fragte Elena.
„Fall doch tot um.“, erwiderte Reno. Elena schmollte und wandte sich von ihm ab. Reno beobachtete derweil sein Spiegelbild in der Glaswand des Aufzugs, in dem er sich befand. Er fühlte sich, als ob er seit Tagen nicht mehr geschlafen hätte. Und um ehrlich zu sein, hatte er das auch nicht. Der Zwischenfall im Unterwasserreaktor von Junon lastete noch immer schwer auf ihm. Er erinnerte sich zurück an seine Kindheit in den Midgar Slums. Damals sah er täglich Menschen sterben und seit dieser Zeit kümmerte ihn der Tod Anderer nicht mehr. Seinem ruhigen Gemüt und seiner kalten Art hat er es zu verdanken, dass Tseng überhaupt erst auf ihn aufmerksam wurde, damals, als Reno noch zu den normalen ShinRa Soldaten zählte. Er war für das SOLDAT Programm vorgesehen, doch er bekam etwas noch viel besseres: Die Mitgliedschaft in ShinRa’s Administrativer Einrichtung für Forschung und Entwicklung. Oder, wie man sie später nannte, die Turks.
Hinter dem Glas konnte Reno eine hochsteigende grüne Makowolke erkennen. Sie kam aus dem Mako Reaktor #8, nachdem man in den letzten Wochen beinahe rund um die Uhr Reparaturen an ihm vorgenommen hatte. Heute war der Tag, seiner großen Wiederinbetriebnahme. Natürlich stand es allen Bewohnern der oberen Plattform frei, sich dieses Spektakel anzusehen, doch als Reno erkannte, dass auch viele Menschen aus den Slums daran teilnehmen durften, wunderte er sich etwas. Auf den Flugblättern, die für dieses Ereignis überall in der Stadt aufgehängt wurden, wurde verkündet, dass es sich beim neuen Reaktor #8 um das neue Symbol der Anti-AVALANCHE Bewegung, die Rufus vor einigen Monaten ins Leben gerufen hatte, handele. AVALANCHE wurde nun nicht nur für den Anschlag auf den Reaktor, sondern auch für das Rufen Meteor’s verantwortlich gemacht. Natürlich war das eine Lüge, doch die Menschen brauchten nicht zu wissen, dass in Wirklichkeit ein Kind der ShinRa Inc, nämlich Sephiroth, der wahre Verantwortliche hierfür war. Die Megaphone in den Sektoren verkündeten mittlerweile immer wieder die selbe Botschaft: „ShinRa wird sich um alles kümmern. Vertraut ShinRa! Rufus wird den Planeten retten!“
„Bullshit.“, murmelte Reno verbittert. Beinahe wie eine Reaktion auf seine schlechte Stimmung, ließ der Reaktor erneut eine Rauchsäule, begleitet von grünem Feuer, in den Himmel aufsteigen, als ein weiterer Teich voller Mako aus der Erde unter Midgar geerntet wurde.
„Hast du was gesagt?“, fragte Rude. Sein normalerweise pingelig gepflegter Anzug hatte ein kleines Einschussloch im Ärmel und seine Hand hing schlaff in einem Schulterriemen. Reno schüttelte den Kopf. Wie lange dauerte es wohl noch, bis der Aufzug im obersten Stockwerk ankommen würde? Wenn er es nicht besser gewusst hätte, würde Reno schwören, Rufus hat die Aufzüge im ShinRa Gebäude verlangsamen lassen, nur um ihn zu ärgern.
Im 69. Stockwerk angekommen, öffneten sich die Türen des Aufzuges mit einem sanften Klingeln und machten den drei Turks den Weg ins Büro des Präsidenten frei. Hinter dem riesigen halbrunden Tisch, saß Rufus, zurückgelehnt in seinen Ledersessel und Reno einen drohenden Blick zuwerfend, während dieser über den polierten Marmorfußboden auf Rufus’ Schreibtisch zuging. Es waren Momente wie dieser, in denen sich Reno wünschte, Tseng würde noch leben, denn dann müsste dieser sich mit dem Präsidenten herumärgern.
Die Turks blieben vor dem Tisch stehen und rührten sich. Reno salutierte nicht, auch Rude oder Elena wagten nicht einmal, daran zu denken. Rufus kümmerte das jedoch herzlich wenig.
„Du siehst müde aus.“, sprach Rufus zu Reno mit einer Stimme, so kalt, dass diese beinahe die Luft um ihn herum gefrieren ließ.
„Ich habe in den letzten Tagen nicht sonderlich viel geschlafen...Mr. Präsident.“, fügte Reno nach einer kurzen Pause hinzu. Rufus wandte sich Rude zu. „Wurdest du angeschossen?“
„Einer von Cloud’s Freunden, Sir. Aber die Verletzung behindert mich nicht weiter.“
Der Präsident nickte und starrte nach einem Moment in Elena’s Richtung. „Und was hast du gemacht?“
Elena brachte kurz kein Wort heraus. „Ähhh...also ich war bei Heidegger, Sir. Wir haben mit Frau Scarlet an der kürzlich von ihnen angeordneten Anti-Weapon Technologie gearbeitet. Ich denke, Sie werden mit dem Ergebnis zufrieden sein, Sir.“
Rufus nickte erneut leicht und lehnte sich entspannt zurück. Er gab ein tiefes Seufzen von sich, verschränkte seine Arme und machte einen äußerst gelangweilten Gesichtausdruck. Seine Finger tippten rhythmisch auf seinen Arm, während er über seine nächsten Worte nachdachte.
„Nibelheim, Fort Condor, Corel und Junon.“, er sah rüber zu Reno. „Weißt du was diese vier Orte gemeinsam haben?“
Reno starrte zurück. „...Große Substanz.“, antwortete er.
„Sehr gut.“, sagte Rufus, ein leichtes Lächeln zeigend. „Und genau diese Substanz war dafür vorgesehen, in Rocket Town in eine Rakete geladen zu werden. Nur wo ist sie jetzt?“
Die Turks tauschten sich gegenseitig zögernde Blicke aus.
„Antworte mir!“, brüllte Rufus, mit seiner Faust kräftig auf den Tisch schlagend.
„Sie ist...bei Cloud.“, murmelte Reno.“
„Ja, genau. Das ist richtig. Bei Cloud.“, Rufus erhob sich aus seinem Sessel. „Nun gut. Sephiroth befindet sich im Nordkrater, bewaffnet mit der Schwarzen Substanz. Cloud ist an Bord unseres neuesten Flugschiffes, das er so ganz nebenbei aus Junon mitgehen hat lassen, und überdies hat er alle vier Großen Substanzen!! Das bedeutet sozusagen, die ShinRa steht mit leeren Händen da!!!“, schrie er, als er einen Stapel Papier von seinem Tisch warf. „Wir haben nichts vorzuweisen! Wir sind immer mindestens zwei Schritte hinter jedem! WIR SIND SHINRA! ShinRa! Ich leite nicht nur eine Firma, Reno – ich leite hier diese ganze ver••••te Welt! Und trotzdem krieg ich dieses jämmerliche fehlgeschlagene Projekt Hojo’s nicht in meine Finger, weil ich umzingelt bin von einem Haufen inkompetenter Idioten, die im Finstern nicht einmal ihr eigenes ••••••••• finden könnten, selbst wenn man ihnen ne Taschenlampe in die Hände drücken würde!!“
Reno verlagerte sein Gewicht gelangweilt von einem Fuß auf den anderen. Er sah zur Seite und bemerkte, dass Elena nahe daran war, in Tränen auszubrechen. Sogar Rude begann unter Rufus’ Beleidigungen zu schwitzen. „Wenn Sie erlauben, Sir.“, unterbrach Reno. „Ich glaube, sie sehen das alles völlig falsch.“
Rude und Elena sahen beide rüber zu Reno, als ob dieser nun völlig den Verstand verloren hätte. Versuchte er wirklich, Rufus noch mehr aufzuregen? „Erklär mir das.“, ertönte es leise aus Rufus’ Mund.
„Sie teilen doch mit Ihrem Vater, dem früheren Präsidenten, noch immer diesen selben, verkackten Traum vom Verheißenen Land. Sie glauben zwar, sie hätten es gefunden...und vielleicht haben sie das auch...aber Sephiroth hat es schon lange vor uns entdeckt. Vergessen Sie also mal schön schnell diese Sache mit dem Bau Neo Midgars, weil dies nie geschehen wird.“ Reno sah tief in Rufus’ Augen. „Wenn Sie mich fragen, so glaube ich, Cloud hat eine weitaus größere Chance, Meteor zu stoppen, als wir alle zusammen. Lassen wir ihn tun, was immer er tun muss und Meteor wird zusammen mit der Erinnerung an AVALANCHE aus den Köpfen der Menschen verschwinden.“
Ohne seinen Blick von Reno abwendend, stieg Rufus auf seinen Schreibtisch, trat den Monitor seines Computers hinab auf den Boden und sprang auf der anderen Seite des Tisches herunter. Nun stand er nur ein paar Zentimeter vor Reno und er starrte ihn weiterhin in seine Augen. Der Präsident nahm einen tiefen Atemzug, griff mit seiner Hand an Reno’s Hals und begann, seine gelockerte Krawatte zu straffen.
„Nun gut.“, antwortete er gelassen und ruhig. „Wir versuchen es auf deine Weise. Cloud soll sich um Sephiroth und Meteor kümmern. Alles was wir tun müssen, ist die Barriere am Nordkrater zu zerstören.“
„Und wie stellen wir das an?“, fragte Reno.
Rufus ging einen Schritt zur Seite und führte die drei Turks hinaus zum Hubschrauberlandeplatz, außerhalb seines Büros. Hier oben im 69. Stockwerk schlugen die Winde wie ein eiskalter Hammer gegen die Außenmauern des ShinRa Gebäudes. Rufus deutete mit seinem Finger nach Norden, wo Midgar an die weiten Steppen vor der Stadt Kalm grenzte. Weiter im Norden befand sich das Meer und dahinter ein scheinbar unendliches Gebirge, in dem sich auch der Nordkrater befand. Doch als Reno nach unten auf die Stadt blickte, sah er, dass der komplette nördliche Teil Midgars von einer seltsamen Konstruktion bedeckt war. Hunderte von enormen Eisenträgern ragten aus dem Boden weit in den Himmel hoch und bildeten so ein gigantisches Gerüst, welches in eine einzige Richtung verlief: Nach Norden. Aus den ersten drei Mako Reaktoren kamen riesige Rohre, die sich am hinteren Ende des Gerüstes, bei einer großen Batterie, sammelten. „Was zur Hölle ist das?“, fragte Elena atemlos.
„Unser Ass im Ärmel.“, antwortete Rufus mit einem diabolischen Grinsen.


* * * * * * * * * * * * *

Meteor hing zirka zehn Zentimeter über Cloud’s Kopf und warf seinen verhängnisvollen roten Schein auf die Oberfläche des Planeten. Wenigstens der Mond war noch zu sehen. Doch schon in ein paar Tagen würde auch das bedeutungslos sein.
Währenddessen kreisten die Nachbarplaneten in Bugenhagen’s Planetarium, seelenruhig und ungerührt von der Notlage des kleinen blauen Planeten, auf ihren Bahnen um die Sonne herum. Cloud kniete sich inmitten dieses perfekten virtuellen Sonnensystems hin und holte die vier Großen Substanzen aus seinen Taschen.
„Ich bin froh, dass ihr alle wohlbehütet zurückgekehrt seid, meine Kinder.“, sprach Bugenhagen. Er schwebte neben dem Hologramm des Planeten und seine Stimme hörte sich so an, als ob er die letzten Tage nichts anderes gemacht hätte. „Wann immer ihr meine Weisheit benötigt, seid ihr hier Willkommen.“
„Ja, deshalb sind wir gekommen.“, sagte Cloud.
Bugenhagen lächelte und schwebte neben Cloud her. „Was passiert, wenn wir uns verirren und keinen Ausweg mehr sehen? Wenn so etwas passieren sollte, muss man tief in sich hinein sehen. Es gibt immer irgendetwas im tiefsten Inneren unseres Herzens. Irgendetwas tief Vergrabenes oder längst Vergessenes. Erinnere dich daran, denn es handelt sich um etwas, nachdem ihr alle sehnlichst sucht.“
Cloud schüttelte seinen Kopf. „Das sagt sich so leicht. Ich kann mich an so gut wie gar nichts erinnern...“
„Ich auch nicht!“, schmollte Yuffie. „Ich blicke bei diesem ganzen Wirrwarr sowieso nicht mehr durch!“
„Ich...erinnere mich an Aeris.“, unterbrach Tifa.
„Nein, das ist es nicht.“, Cloud verschränkte seine Hände. „Aeris war immer hier, die ganze Zeit. Sie war immer an unserer Seite. Sie war so nahe, dass wir sie gar nicht sehen konnten. Das, was Aeris getan hat, und die Worte, die sie uns hinterließ...“
Tifa lächelte. „Ja, das selbe habe ich auch gedacht.“
„Ich glaube, wir alle haben das gedacht.“, sagte Nanaki. „Sie meinte, sie wäre die Einzige, die Meteor stoppen könne. Aber jetzt ist Aeris weg. Bedeutet das, es ist nun unmöglich für uns, fortzuführen, was sie begonnen hat?“
„Wir sind keine Cetra, falls du das meinst.“, antwortete Barret.
Cid lächelte, als er sich im Planetarium umsah. Diese Imitation war ja ganz nett, aber nichts im Vergleich zum echten Universum. „Wozu ist sie überhaupt zu dieser Stadt des Alten Volkes gegangen?“
Cloud zwinkerte. „Das ist es.“
„Was? Was ist es?“, fragte Cid, völlig erschrocken vor Cloud’s plötzlichem Ausbruch.
„Wir haben alle keine Ahnung, warum Aeris so gehandelt hat. Aber was wusste sie, was wir nicht wussten? Warum hat sie sich Sephiroth so ausgeliefert?“, fragte Cloud. „Weil sie von der Stadt des Alten Volkes bescheid wusste. Dorthin wollte sie nämlich die ganze Zeit über!“
Bugenhagen lachte wieder, dieses mal noch lauter als zuvor. „Ich verstehe! Vielleicht solltet ihr mich dort hin bringen!“
Alle Blicke waren auf den alten Mann gerichtet. „Warum überrascht euch das so?“, fragte Bugenhagen. „Sogar ich verlasse mein Heim gerne um etwas von der Welt zu sehen. Trotzdem ist es ein merkwürdiges Gefühl. Ich frage mich, woher es wohl kommt.“
„Vom Planeten. Der Planet ruft dich!“, sagte Nanaki. Cid knurrte und rollte mit seinen Augen. Der Planet rief ihn...genau. Cid verließ das Planetarium, um eine Zigarette anzuzünden. Das letzte mal, als er versuchte, in Bugenhagen’s Haus eine zu rauchen, hat ihn der alte Mann mit Sprüchen wie ‚Rauchen sei ungesund’ zugetextet. Auf solche Sprüche war Cid nicht besonders scharf, also wartete er draußen auf die Anderen. Nach ein paar Minuten waren schließlich alle draußen angekommen, alle, außer Cloud. Er befand sich noch im Inneren des Planetariums.

„Wir tragen diese Große Substanzen nun schon eine ganze Weile mit uns herum.“, begann Cloud, auf die vier Kristalle deutend, die er vor sich hingelegt hatte. „Wir konnten sie ShinRa nicht überlassen. Ich habe gehofft, ich könnte sie fürs Erste hier aufbewahren.“
Bugenhagen legte seine Hand auf eine der Substanzen und lächelte, als diese ein warmes, empfängliches Glühen ausstrahlte. „Sehr interessant.“, flüsterte er zu sich selbst. „Große Substanz wie diese hier bewahrt mit Sicherheit eine besondere Macht in ihrem Inneren auf. Während normale Substanz das Wissen und die Weisheit des Alten Volkes in sich trägt, besitzt diese Substanz etwas noch Mächtigeres.“
„Mächtiger? Als die Cetra?“, fragte Cloud. „Was um alles in der Welt könnte das sein?“
„Ho hoo hooo!“ Ich habe keine Ahnung! Nur ein Gedanke eines alten Mannes.“ Bugenhagen blickte auf Cloud herab. „Dies ist ein sicherer Ort für die Substanzen. Wenn du jemals das Verlangen hast, sie wieder zu sehen, kannst du jederzeit hierher zurück kommen. Und jetzt sollten wir uns beeilen und zur Stadt des Alten Volkes aufbrechen. Ich habe das Gefühl, dass uns dort viele Antworten auf unsere Fragen erwarten.

Schafi
24.11.2003, 02:55
Erster!:D

Yatta!:p *lesen geht*

XTRMNTR2K
24.11.2003, 03:58
Zweiter! :D

Ich glaub, ich werde das Lesen aber auf morgen verschieben müssen -_-

Ist so... VIEL o_O

Chocwise
24.11.2003, 05:29
@ Omni:
Ich wollt nur sagen, das ich es super von dir finde, dass du Eric die Reaktionen der Community schickst. :):A
Daran hätte ich nicht gedacht obwohl es so nahe liegt und eine wunderbare Geste ist. :D

Zu meinem Bedauern muss ich gestehen, dass ich den FF7-Roman noch immer nicht gelesen habe. :(
Sicherlich unverzeihlich, aber ich verspreche ihn zu lesen zu beginnen noch bevor alles abgeschlossen ist. :)
Wäre dann mein erstes FanFic das ich lesen werde. ;)

XTRMNTR2K
25.11.2003, 00:44
Jetzt habe ich sogar Zeit gefunden, um das neue Kapitel zu lesen ^^°°°
Nicht schlecht...! Was mir am besten gefallen hat, ist die düstere Atmosphäre, die schließlich durch eine Art Aufbruchstimmung abgelöst wird... Respekt! Dafür gibts natürlich für dich und Eric die üblichen 3 von 2 Daumen! :D

:A :A :A

Galuf
25.11.2003, 14:23
Hallo Omni http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_065.gif

Ich bin ein ganz grosser Fan von dir seit ich das erste Band des Romans gelesen habe(auch wenn ich keine Ahnung hatte wer das gemacht hat, habe ich beschlossen ein Fan von dem Verfasser zu sein). Und jetzt weiss ich endlich wer das ist http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif.

Ich finde es genial das Game auf den Blatt zu bringen, da jeeder der es liest und das Spiel nicht kennt, denken wird dass es ein eigenständiger Roman ist. Und nicht mal auf die Idee kommen wird dass es von enem Spiel abgeleitet wurde http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/respekt_2.gif.

Ich sehe du hast hier schon angefangen von Kapitel XII des zweiten Bandes aufwärts zu posten.
Nimm es mir aber nicht übel wenn ich sage dass ich gewohnt bin nur von Anfang an zu lesen. Darum warte ich lieber biss ich die ersten 11 Kapitel lesen kann. Wenn das soweit ist dann hat das Leben auch wieder einen Sinn :D. Wenn du also irgendwo in deiner Tasche oder sonst wo die ersten 11 Kapitel haben sollst dann sag mir wo sie sind, und ich gehe bis zum Ende der Welt um sie zu finden.
Aber die Versuchung die Kapitel zu lesen die ich schon vor den Augen habe ist ganz schön gross. Aber ich warte doch lieber.


Alles gute! Galuf.

Holy Sword
26.11.2003, 00:16
Hi @ all. Wollte nur sagen, das ich es super finde, was Omni und Eric da leisten. Der bisherige Roman ist spitze. Ich hoffe das er zuendegebracht wird. Bin auch ein Fan der ersten Stunde. Bin nur nicht so oft im Forum. Also weiter so!!!:D

Schafi
26.11.2003, 01:04
So, ich hab's nun gelesen, es war einsame Klasse, wie immer:D
*Omni und Eric knuff*

Ich frag mich nur, wo ZiegFeld bleibt http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/bigeyecry.gif

XTRMNTR2K
26.11.2003, 02:44
Original geschrieben von Sundria
Ich frag mich nur, wo ZiegFeld bleibt http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/bigeyecry.gif

Ziggi wird wohl eine Weile nicht kommen... Sein I-Net ist hin und es kann etwas dauern, bis wieder alles läuft.:(

Urashima
27.11.2003, 03:10
*GEILgeilGEILgeilGEILgeilGEILgeilGEIL*

wieviel kapitel kommen noch??(muss erst mal Band1 fertig lesen aber das geht schneller als ihr glaubt!!)

Ich freu mich schon auf die veröffentlichung auf SN im pdf format!!!(mann da wird mein drucker wieder heiß laufen[für band1 hab ich 3 stunden gebraucht, der is soo lahm])

mfg urashima

Omni
27.11.2003, 22:58
Servus!

Wow, gleich so viele antworten *g* und das beste daran: sie sind alle positiv :D das gibt mir natürlich neue kraft beim übersetzen und lässt eric bestimmt doppelt so schnell schreiben ^^


Original geschrieben von Sundria
Erster!:D

Yatta!:p *lesen geht*

*sundria nen rieeeesen Pokal überreich* :D



Original geschrieben von Galuf
Hallo Omni http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_065.gif

Ich finde es genial das Game auf den Blatt zu bringen, da jeeder der es liest und das Spiel nicht kennt, denken wird dass es ein eigenständiger Roman ist. Und nicht mal auf die Idee kommen wird dass es von enem Spiel abgeleitet wurde http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/respekt_2.gif.

Ich sehe du hast hier schon angefangen von Kapitel XII des zweiten Bandes aufwärts zu posten.
Nimm es mir aber nicht übel wenn ich sage dass ich gewohnt bin nur von Anfang an zu lesen. Darum warte ich lieber biss ich die ersten 11 Kapitel lesen kann. Wenn das soweit ist dann hat das Leben auch wieder einen Sinn :D. Wenn du also irgendwo in deiner Tasche oder sonst wo die ersten 11 Kapitel haben sollst dann sag mir wo sie sind, und ich gehe bis zum Ende der Welt um sie zu finden.
Aber die Versuchung die Kapitel zu lesen die ich schon vor den Augen habe ist ganz schön gross. Aber ich warte doch lieber.


Alles gute! Galuf.

Danke! Meine Rede! ^^ Hm eigentlich hast du ja recht. Vielleicht sollte ich mal nen neuen Thread machen, wo ich alle Kapitel aus band 2 poste?



Original geschrieben von Holy Sword
Hi @ all. Wollte nur sagen, das ich es super finde, was Omni und Eric da leisten. Der bisherige Roman ist spitze. Ich hoffe das er zuendegebracht wird. Bin auch ein Fan der ersten Stunde. Bin nur nicht so oft im Forum. Also weiter so!!!:D

cool. tut gut zu wissen, dass auch leute, die hier nicht so oft posten, die story lesen und genießen!


Original geschrieben von Urashima
*wieviel kapitel kommen noch??(muss erst mal Band1 fertig lesen aber das geht schneller als ihr glaubt!!)

Ich freu mich schon auf die veröffentlichung auf SN im pdf format!!!(mann da wird mein drucker wieder heiß laufen[für band1 hab ich 3 stunden gebraucht, der is soo lahm])

mfg urashima

hm wieviele kapitel noch kommen, kann ich dir nicht sagen. sogar eric ist sich da nicht so sicher, weil er zwischendurch immer wieder neue ideen bekommt, was auch gut so ist :) Jo die idee von dem pdf e-book find ich nach wie vor genial :) da müsst ihr chocwise danken, denn der hatte ja die Idee dazu.

So nun dauerts nicht mehr allzu lange, bis der erste ff-teil eine deutschsprachige Romanfassung hat, die auch zuende geführt wurde. Denn dass wir dieses Projekt, das ja schon gut 2 jahre läuft, nun zu ende bringen, steht nach den ganzen tollen reaktionen hier außer frage ^^

Zieg Feld
30.11.2003, 03:07
Hui, ein neues Kapitel, na endlich. Wenigstens etwas, was mich in meiner I-net freien Zeit trösten kann. :)

@Sundria: konnte leider nicht am Rennen ums Kapitel teilnehmen, Oli sagte schon warum. Trotzdem Glückwunsch zum ertsen Platz :) *knuddel*

@Oli: Hallo, lange nicht gesehen ^^° Ich hoffe den anderen geht es gut. Grüße bitte alle ganz lieb von mir. Bin wahrscheinlich übernächste Woche wieder fähig ins I Net zu gehen.

So, ich geh jetzt Kapitel lesen ^^

asagaru
23.12.2003, 23:38
Hallo Omni!

Ich verfolge deine Romanfassung schon seit dem 1. Kapitel und bin einfach begeistert ^^!
Ich hatte diese dann aber leider ne weile aus den augen verloren und nun fehlen mit von Teil 2 die Kapitel 8-11.
Wäre super wenn mir die jemand an asagaru@mangafreak.de schicken könnte.

Mir ist da auch mal eine Idee gekommen aber ich weiß nicht ob diese Umsetzbar ist...
Nähmlich, dass wenn der Roman fertig gestellt ist noch einmal alles (natürlich von mehreren leuten) auf Rechtschreibfehler etc gecheckt wird (man kann so nen typo ja immer mal übersehen).

So nun zu meiner eigentlichen idee.
Wäre es Möglich diese fassung dann (lieber ohne bilder) Als !gebundenes Buch! Drucken zu lassen?
ICh denke mal da wären einige dran interessiert, denn die ganze ff7 story in nem dicken Hardcover buch ist doch einfach nur ein traum!
Ich frage mich nur ob das machbar ist und wie hoch da der KOstenpunkt wäre.

Omni
24.12.2003, 02:51
die kapitel hab ich dir eben zugeschickt. ich würd ja ehrlich gesagt die idee mit dem Buch auch befürworten, nur da müsste sich zuerst mal irgendwer dazu bereit erklären, das buch auch zu verkaufen. ich hab von solchen sachen ehrlich gesagt null ahnung :)

Omni
24.12.2003, 03:11
soda also ich hab mir mal gedacht, weil ich ja auch schon einige anfragen bekommen habe, poste ich hier jetzt mal der übersicht wegen die restlichen kapitel von band 2, die ja in dem thread fehlen. also sprich kapitel 1-11.

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Teil Zwei
Tifa’s Offenbarung

Tifa’s Offenbarung
Kapitel I
Das Ding, genannt WEAPON


Draußen im Freien schien die Sonne herab auf den frisch gefallenen Schnee und badete den gesamten Kontinent in ein kräftiges weißes Glitzern. Ungeachtet dessen, war die Luft am nördlichen Kontinent bitterkalt, doch trotzdem war sie jenseits der vergessenen Stadt frisch und sauber. Im Norden erstreckten sich die riesigen Gebirgsketten scheinbar unendlich weit in den bewölkten Himmel und bildeten einen Pfad zu den Gaea Klippen.
Sich in seiner verblassten Fliegerjacke durch den tiefen Schnee schleppend, begann Cid Highwind hemmungslos den Tag zu verfluchen, an dem er sein Zuhause verlassen hatte. Es kam ihm wie eine unendlich lange Zeit vor...aber es konnten nicht mehr als zehn Tage gewesen sein. Und doch ist in diesen zehn unscheinbaren Tagen so viel geschehen. Er begann sich mit jedem weiteren Schritt, den er durch den Schnee stapfte, älter zu fühlen.
„Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?“, brummte er. „Wir folgen diesen Bergen jetzt schon den ganzen Tag lang. Es wird schon langsam spät, weißt du? Beinahe Abend.“
Vor ihm kuschelte sich Tifa Lockheart etwas tiefer in ihre alte Lederjacke und sah sich zuerst auf ihre Armbanduhr, dann hoch zum Himmel. „Wir sind schon zu weit nördlich, um den Tag-Nachtwechsel zu bemerken.“, erklärte sie. „Hier oben kann der Tag...na ja...eben den ganzen Tag lang dauern. Ich kannte mal einen Typen in Midgar, der...“
Sie unterbrach ihren Satz abrupt, als die Erinnerungen an Sektor 7, die sie seit langer Zeit versuchte, in ihrem Hinterkopf zu vergraben, zurück an die Oberfläche kehrten. Die ShinRa hatten Sektor 7 dem Erdboden gleich gemacht, indem sie die Platte darüber auf die Slums hinabstürzen ließen...alle ihre Freunde lebten dort. Die Bar, für die sie so hart gearbeitet hatte, war weg. Fünf Jahre ihres Lebens...verschwunden.
„Verdammte ShinRa.“, murmelte Barret plötzlich. Die Gatling Gun an seinem Arm begann zu rotieren, als er seinen rechten Arm hob und seine Muskeln anspannte. „Jetzt laufen wir hier schon so lange herum und wir haben noch immer keine Anzeichen ihrer Anwesenheit gefunden. Ich frage mich, wo die alle hin sind...“
Ganz vorne, die Gruppe anführend, stapfte Cloud mit Mühen durch den knietiefen Schnee und versuchte, die Nörgelei seiner Freunde zu ignorieren. Aeris’ Tod schwirrte noch immer durch seinen Kopf, seine Tagträume begannen, sich in Alpträume zu wandeln. Sie waren alle gleich...Sephiroth, ein dunkler schlangenförmiger Schatten mit riesigen, silbernen Fangzähnen stürzte sich auf Aeris herab und verschlang sie mit Haut und Haaren. Das Geräusch von brechenden Knochen, Aeris folternde Schreie...der bittersüße und kupferne Geruch von Blut, als es von Sephiroth’s Fangzähnen hinab auf den Kristallaltar tropfte...
Cloud schloss seine Augen und konzentrierte sich immer auf seinen nächsten Schritt durch den Schnee.

* * * * * * * * * * * * *

„Wir liegen Tage zurück.“, knurrte Hojo. Neben ihm stand Präsident Rufus und stopfte ärgerlich seine Hände in seine Hosentaschen. Zuerst hatte er seinen Spion verloren, dann den Tempel und die Schwarze Substanz, mitsamt Tseng, seinem besten Turk. Und jetzt, wo sie endlich den Pfad zur legendären Stadt der Cetra gefunden haben, ist der Weg in die innigste Kammer der Stadt durch eine solide Wand aus Substanz versiegelt.
„Was würdest du jetzt tun, alter Herr?“, flüsterte Rufus sich zu. „Du warst schon immer besser in diesen Feldarbeiten als ich es bin.“
Der Präsident strich sich durch seine roten Haare und wandte sich Hojo zu. „Also, was denkst du? Sollen wir versuchen, diese scheinbar unzerstörbare Wand hier in die Luft zu blasen oder sollen wir zu Cloud und den anderen aufschließen?“
Professor Hojo zuckte einfach mit seinen Schultern. „Soweit wir wissen, sind Cloud und seine Freunde tot. Aber wir wissen auch, dass Sephiroth auf dem Weg zu den Gaea Klippen und dem riesigen Krater am Pol ist.“ Er schob sich seine Brille höher auf seine Nase, bevor er fortfuhr.
„Die Frage ist jetzt, warum Sephiroth sich dort hinbegibt und warum er Jenova mit sich trägt. Wenn sie meine Meinung hören wollen, Ruf...Präsident ShinRa...dann sollten wir diesen Haufen Müll hier hinter uns lassen und unsere Reise zu den Gaea Klippen fortsetzen.“
Rufus runzelte die Stirn und wandte sich der zentralen Muschel zu, wo gerade einige blau gekleidete ShinRa Soldaten und eine handvoll Zweiter Klasse SOLDATs in Deckung gingen. Nach ein paar Sekunden, ließ eine riesige Explosion die Stadt unter sich erzittern und spaltete einige Splitter des Daches der Muschelschale ab, die darauf in den Teich darunter stürzten. Ein SOLDAT der Zweiten Klasse spähte durch das entstandene winzige Loch ins Innere der Muschel, woraufhin er sich umdrehte und seinen Kopf schüttelte.
„Das waren jetzt 54 kg Sprengstoff, Sir!“, schrie er zum Präsidenten. „Das ist mehr, als wir benötigt haben, um die Platte über Sektor 7 zum Einsturz zu bringen, aber hier hat es nicht mehr als ein winziges Loch in die Muschel gerissen!“
Präsident Rufus ShinRa ignorierte Hojo’s Grinsen und schritt zurück zu seinem Langstreckenflugschiff, mit dem er angereist war. Die Motoren wurden bereits erhitzt, als er auch nur einen Fuß auf das Flugdeck gesetzt hatte, wo sich seine verbliebenden Turks neben dem Geländer versammelt hatten. Ohne auch nur einen Moment zu warten, packte Rufus Reno an dem Kragen seines Jacketts.
„Cloud und die anderen sind uns gute drei Tage voraus.“, grummelte Rufus. „Ich will, dass der gottverdammte Rest deines beschissenen Team’s seinen Arsch bewegt und jeden einzelnen schneebedeckten Zentimeter vom Gasthaus zum Eiszapfen bis hoch zu den Gaea Klippen nach ihnen durchkämmt, und ich will, dass das JETZT geschieht!“

* * * * * * * * * * * * *

„Oooooooh mein Goooott, es fühlt sich ja so unglaublich gut an, meine Füße wieder spüren zu können!“, jammerte Yuffie, als sie sich vor dem Kaminfeuer wärmte. „Warum ist das nur so gottverdammt kalt da Draußen?“
„Nur um dich zu ärgern.“, murmelte Cid.
Die junge Ninja brummte und vergrub ihren Kopf in ihrem weichen Kopfkissen. Natürlich MUSSTE sie sich gerade mit diesem haarigen, riechenden, betrunkenen Piloten ein Zimmer teilen...Cloud, dieser Bastard! Gerade in diesem Moment ist er wahrscheinlich nebenan in seinem Zimmer und macht es sich mit Tifa gemütlich!

Vincent grinste unter seinem Umhang und wandte sich Barret zu. „Noch zwei Minuten, bis sie wieder heult.“, sprach er.„Siehst du? Ich gewinne. Geld her.“

Cloud stand vor dem geöffneten Fenster im höchsten Zimmer des Gashauses zum Eiszapfen und beobachtete den langerwarteten Sonnenuntergang. Tifa machte es sich derweil in der riesigen Badewanne im Badezimmer mit heißem Wasser gemütlich. Und das war auch gut so. Cloud brauchte etwas Zeit für sich selbst.
Er wollte gerne wissen, was die anderen alle dachten...über Aeris’ Tod und seine Folgen. Aeris’ Dahinscheiden hatte sie alle auf eine andere Art und Weise beeinflusst, kein Zweifel...aber wie, das war die Frage, die er sich andauernd stellte. Sogar Vincent schien noch mehr distanzierter zu sein als sonst. Könnte es sein, dass sogar er einen Platz für Freunde in seinem Herzen übrig hatte? Es war seltsam, Vincent als etwas Kaltherziges und Stilles anzusehen. Immerhin war er ein Mensch. Ein Mensch, wie auch Cloud es einer war.
Barret, natürlich, war wie ein Fels, der einen stützte, und doch war es manchmal schwierig, seinen Gedankengang zu verstehen. Er und Aeris hatten eigentlich nie oft miteinander gesprochen. Nicht, dass sie sich nicht verstanden hätten oder so was, es war nur einfach eine Tatsache, dass sie sich wirklich nicht viel zu sagen hatten. Im Gegensatz zu ihm hatte Tifa sehr viel Zeit mit Aeris verbracht. Vielleicht sogar mehr Zeit als Cloud selbst.
Tifa...manchmal wunderte er sich über ihre Art. Jedes Mal, wenn sich ihre Blicke trafen, sah sie ihn mit einem unglaublich nervösen Blick an. Es war, als ob sie ihm etwas Wichtiges zu sagen hatte, es jedoch nie tat. Trotzdem blieb sie immer an seiner Seite. Er muss ihr dafür sehr dankbar sein.
Der EX-SOLDAT wurde zurück in die Realität gerissen, als er das letzte Wasser in den Abfluss der Badewanne rinnen hörte. Er drehte sich vom Fenster weg und wandte sich der Badezimmertüre zu, als Tifa gerade, in ein graues Handtuch eingewickelt, heraustrat. Bevor er auch nur ein einziges Wort verlieren konnte, sprang Tifa erschrocken in die Luft, rannte zurück ins Badezimmer und knallte die Türe hinter sich zu.
Nach fünf Minuten Gemurmel aus dem Badezimmer, öffnete sich die Türe wieder, Tifa kam, eingewickelt in etwa fünf bis sechs dicken Badetüchern, heraus, schnappte sich ihre Klamotten von der Couch und trampelte wieder zurück hinein.
„Meine unschuldigen Augen wurden soeben geschwängert.“, kicherte Cloud.
„Oh, sei still!“, ertönte es aus dem Badezimmer.
Ein willkommenes Grinsen überkam Cloud’s Gesicht, als dieser sich wieder zum Fenster drehte und hoch in die Berge blickte. Nicht mehr lange, und die Sonne würde hinter den Gipfeln verschwinden. Bereits die Hälfte des nördlichen Horizonts war von einem schwarzen Schleier bedeckt. Nur inmitten dieser Dunkelheit, glitzerte irgendetwas hoch am Himmel.
Cloud überblickte die Landkarte der Umgebung, die auf der Wand in seinem Zimmer hing. Weit im Norden...das müssen die Gaea Klippen, mit dem riesigen Krater dahinter, sein. Er fragte sich, was auf der Welt nur in der Lage wäre, eine solche Wunde am Planeten zu verursachen. Sicherlich würde es irgendjemand in dieser Stadt wissen.
Der EX-SOLDAT verließ sein Zimmer, eingehüllt in eine dicke Felljacke, bevor er schließlich aus dem Gasthaus hinaus in die Kälte trat. Jetzt, wo die Sonne untergegangen war, war der Rest des kleinen Eiszapfendorfes wie leer gefegt. Das einzige Anzeichen, dass die Stadt nicht total verlassen war, waren die Lichter in den Fenstern der verschneiten Häuser und die Schatten, die sich in diesen bewegten. Der Duft von hausgemachten Mahlzeiten war sehr verlockend für Cloud, doch dafür blieb ihm jetzt keine Zeit.
Die reizvollen Düfte ignorierend, watete er durch den Schnee hinüber zu dem einzigen Haus in der Stadt, in dem kein Licht brannte. Und so wie es aussah, war dieses Haus tatsächlich menschenleer und verlassen. Das Dach sah aus, als würde es jeden Moment einstürzen, zusammen mit dem Rest des Hauses. Wie alt war dieses Gebäude schon?
Cloud ging vorsichtig zu den vereisten Stufen, die hoch zum Eingang führten, Grimassen scheidend, als er an ihnen hoch rutschte. In Gebeten vertieft, dass das Haus ja nicht über ihm einstürzt, drückte er langsam die Türe auf und trat ein.
Das Innere des Hauses roch, als ob es seit Jahren kein Leben mehr gesehen hätte. Staub bedeckte jeden Zentimeter des Bodens und der Möbel, da schien sich sogar noch mehr Staub auf dem Staub darunter zu befinden. Spinnennetze, groß genug, um einen Elefanten darin zu fangen, erstreckten sich über die Decke, verlassen von den unzähligen Spinnen, die vor langer Zeit vor dem endlosen Winter geflüchtet waren.
Die zerschossenen Überreste von etwas, das aussah wie eine alte Kamera hing in einer Ecke. Das gesamte Erdgeschoss sah irgendwie aus, wie ein Labor, mit seinen meisten Experimenten unvollendet zurückgelassen. Einige der Reagenzgläser beinhalteten noch immer Restbestände irgendeiner Flüssigkeit und der flüssige Inhalt einer Flasche auf dem Tisch hatte sich in all den Jahren zu einer Art Mus und Wasser getrennt. Cloud sah sich die Flasche an und wagte einen vorsichtigen Atemzug...es war Natriumkarbonat, das sich vollständig separiert hatte.
Gegenüber der Kamera in der Ecke befand sich ein Fernsehgerät, komplett mit Fernbedienung und Videorecorder. Zu Cloud’s Erstaunen, befand sich noch immer eine Kassette darin. Beinahe unbewusst, was seine Hände gerade taten, schaltete er das Gerät ein und wischte etwas von dem Staub vom Bildschirm, bevor das Band startete...

„Verflixte Maschine...da wurde diese ganzen wissenschaftlichen Wunder der Welt alle in Midgar gebaut...und diese dumme Kamera funktioniert noch immer nicht richtig.“, grummelte die Stimme eines alten Mannes. Er hielt die Fernbedienung in seiner Hand und drückte rasend und immer wieder darauf herum, um das Bild am Monitor dazu zu bringen, mit dem Flimmern aufzuhören.
Die Frau in der gegenüberliegenden Ecke kicherte und warf sich ihren dicken, braunen Haarzopf nach hinten über ihre Schulter. „Halt! Ich glaube jetzt funktioniert es, Professor Gast.“
Der Professor blinzelte durch seine dicken Brillengläser und drehte sich zum Bildschirm, sah sich an, sah sich an, sah sich an...ganze fünf Minuten lang. „Scheint so.“, seufzte er.
Professor Gast steckte die Fernbedienung in seinen weißen Laborkittel und wandte sich der Frau zu. „Nun, Ifalna, bitte erzähl mir mehr über die Gaea Klippen und die Wunde des Planeten.“

Cloud’s Herz sprang ihm beinahe hoch in seinen Hals. Dies war also der berühmtberüchtigte Professor Gast, von dem Sephiroth andauernd sprach. Wie auch immer sich Cloud ihn vorgestellt hatte, so jedenfalls nicht. Er machte mehr den Anschein eines verwirrten und vergesslichen alten Mannes, anstatt eines hochklassigen Wissenschaftlers.

Ifalna nickte und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust. „Also...diese Gegend hier war nicht immer so von Schnee bedeckt wie sie es heute ist, Professor. Vor 2000 Jahren, bevölkerten meine Ahnen, die Cetra, diesen Planeten und teilten ihn sich mit vielen anderen Stämmen. Da waren die Canyon Wanderer, die Himmelsbeobachter, die feindseligen Nattak, und noch viele weitere. Die Cetra lebten in Frieden und Einklang mit dem Planeten, indem sie die Wohltätigkeit, die ihnen die spirituelle Energie gab, nutzten.
„Dann, so erzählen es die Legenden...stürzte irgendetwas vom Himmel auf den Knowlespol herab, schob das Land unter sich hoch und bildete so den massivern Nordkrater.“
Professor Gast nickte und kratzte sich seinen Schnurrbart. „Ifalna, was genau ist der Knowlespol?“
Ifalna räusperte sich, bevor sie mit ihrer Hand durch ihr Haar strich. „So nannte man den nördlichen Kontinent, auf dem sich der Krater befindet.
„Nachdem der Himmel gefallen war, fühlten die Cetra einen tiefen Schmerz im Inneren des Planeten.“, fuhr sie fort, ihre Stimme begann etwas zu zittern. „Sie versammelten sich und verrichteten ein ‚Planetenlesen’, welches ihnen erlaubte, die Schreie des Planeten zu vernehmen. Es geschah dann, dass sie beschlossen, die Energien des Planeten zu sammeln, um seine tiefe Wunde zu heilen.“
„Also konnten die Cetra die spirituelle Energie mit ihrem Willen beeinflussen?“, fragte der Professor.
Ifalna schüttelte ihren Kopf und trocknete ihre feuchten Augen. „Nein, nicht genau...es ist schwer zu erklären, wirklich. Alles was im Grunde geschah war, dass der Planet sich selbst Energie entzogen hat, um die Wunde zu heilen. Viele der Cetra opferten ihr Leben, in der Hoffnung, die spirituelle Energie, die daraus entstand, würde den Krater schließen können. Doch als die Wunde sich weigerte, sich zu schließen, begann der Planet die Cetra zu bitten, den Knowlespol zu verlassen, bevor sie alle sterben würden.
„Und das war der Tag, an dem...es...erschien.“

Cloud nahm sich einen alten Holzstuhl und wischte mehr Staub vom Monitor . Der Inhalt dieses Bandes begann, sich vertraut anzuhören...irgendetwas fiel vom Himmel, eine unheilbare Wunde...wo hatte er das alles schon einmal gehört?

„Das Biest offenbarte sich uns als unsere verstorbenen Mütter, unsere verstobenen Brüder...es zeigte uns Geister ihrer heimgesuchten Vergangenheiten. Die ‚Krise vom Himmel’ stellte sich uns als Freund vor...als Retter, der die Cetra von diesem neuentstandenem Terror befreien würde. Doch schon bald offenbarte das Biest sein wahres Gesicht und infizierte alle mit einer Seuche. Einer nach dem anderen, begannen sich die Clans der Cetra in abscheuliche Monster zu verwandeln. Tausende von Schatten unter seinem schrecklichen dunklen Schleier...unzählige von uns opferten sich, um es aufzuhalten, aber...“
Professor Gast schlang seine Arme um Ifalna und seufzte, als sie in seine Schulter weinte.
„Wir machen eine Pause.“, flüsterte er.

Das Band erreichte sein abruptes Ende, als es Cloud aus seinen Tagträumen riss. Das war also Professor Gast...aber diese Ifalna kam ihm ebenfalls sehr bekannt vor. Er hatte so ein Gefühl in seinem Herzen, als ob er sie schon einmal getroffen hatte, aber er konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, wo und wann das gewesen sein soll.
Cloud begann die Regale neben dem Fernseher nach weiteren Kassetten zu durchstöbern. Weit im hintersten Eck des Regals versteckt, entdeckte er eine Reihe durchnummerierter Bänder mit einer Beschriftung darauf. „Das Ding, genannt WEAPON.“
Der EX-SOLDAT entfernte das Siegel der Kassetten und schob die erste in den Recorder.

„...du etwas über dieses Ding, genannt ‚Weapon’?“, fragte Professor Gast.
Ifalna nickte. „Jenes...Ding..., das Sie zuerst irrtümlich für eine Cetra hielten, Professor, ist in Wirklichkeit ein böses Wesen, genannt ‚Jenova’.“

Cloud hauten diesen Worte fast vom Stuhl.

„Sie ist diejenige, die wir die ‚Krise vom Himmel’ nannten. Sie verstehen also, Professor...solange Jenova existiert, wird der Planet nie dazu in der Lage sein, die tiefe Wunde am nördlichen Kontinent vollständig zu heilen. Der Planet wusste, dass er die ‚Krise vom Himmel’ zerstören musste. Um überhaupt eine Chance gegen ihre mächtigen Kräfte zu haben, erschuf der Planet eigenständig fünf Massenzerstörungswaffen und versiegelte diese wieder. Eine perfekte Kombination aus Wissen und dem Willen des Planeten...das Ding, genannt ‚Weapon’.“
Professor Gast brummte. „Nun, Ifalna...du sagtest fünf Weapons? Warum so viele?“
„Jenova’s Kräfte sind unerschöpflich.“, antwortete Ifalna mit einem Schaudern. „Der Legende nach erschuf der Planet zwar mehr als fünf Weapons, doch einige von ihnen wurden von der Krise vom Himmel zerstört. Es heißt, diese fünf Weapons seien die gefährlichsten Waffen des Planeten.“
Der Professor nickte erneut und verschränkte seine Arme. „Und, existieren die Weapons noch auf diesem Planeten?“, begann er, während er wieder an der Kamera herumfummelte.
„Die Weapons können nicht vergehen.“, seufzte Ifalna. „Sie verbleiben schlafend, irgendwo auf diesem Planeten. Deshalb kann der Planet sich nicht heilen, solange Jenova sich auf ihm befindet. Die Weapons...beobachten Jenova nach wie vor in ihrer Gefangenschaft...und warten darauf, aus ihrem ewigen Schlaf aufzuerstehen und sie endgültig zu zerstören.“
Gast lauschte ihr gebannt, bevor er die Kamera ausschaltete.

Cloud’s Gedanken waren verschwommen. Jenova schlug also vor 2000 Jahren auf der Erde auf...erschuf so den Nordkrater und die Gaea Klippen. Dann stellte sie sich gegen die Cetra-Clans und brachte eine Seuche über das Land, welche die Mehrzahl aller Cetra in Monster verwandelte. Die Verbleibenden wurden niedergemetzelt.
Die Fresken an den Wänden im Tempel des Alten Volkes...! Das war der Ort, an dem er das alles gesehen hatte!
Langsam kam nun alles zusammen, und doch...blieben noch immer so viele Fragen offen und unbeantwortet.
Er legte die nächste Kassette ein und passte auf...

Dunkelheit
„Faules Ding...komm schon, funktioniere!“
„Was ist los, Prof...ich meine, Liebling?“, kicherte irgendjemand.
Ein Husten. „Ich wollte alles auf Video aufnehmen, aber die Kamera will heute wohl nicht...“
„Was wolltest du aufnehmen? Gibt es noch etwas, was ich vergessen habe, dir zu erzählen?“
„Nein, das ist es nicht...ich wollte meine wunderschöne Tochter aufnehmen während sie schläft. Sieh sie dir doch nur an...wie ein Engel.“
„Bevor wir sie aufnehmen, sollten wir ihr zuerst einen Namen geben, meinst du nicht?“
„Ich habe bereits einen Namen für sie! Unser kleines Mädchen wird Aeris heißen!“

Aber diese Worte brachten Cloud nun endgültig dazu, vom Stuhl zu fallen.

„Manchmal bist du so egoistisch!“ Ein weiteres Lachen. „Aber Aeris ist ein wunderhübscher Name, Darling...besonders, wenn man bedenkt, dass er deinem leeren Kopf entsprungen ist!“
Ifalna’s Gesicht erschien plötzlich ganz groß vor der Kamera, als sie auf diese zu ging und die Kappe vom Objektiv entfernte. Einen Moment später, endete das Band.

Der EX-SOLDAT rieb seinen Hinterkopf und grummelte, während er langsam wieder zurück auf den Stuhl kroch. Das beantwortete zweifellos einige Fragen. Also, Ifalna war Aeris’ Mutter, und Professor Gast war ihr Vater. Ebenso denkt Sephiroth, dass Gast sein Vater war, aber seine leibliche Mutter war nicht Ifalna, sondern Lukrezia. Es war beinahe so, als ob Sephiroth und Aeris...irgendwie miteinander verwand waren.
Der Gedanke daran brachte Cloud zum Zittern. Er setzte sich wieder auf den Stuhl und legte die letzte Kassette ein.

„...du dumme, teuflische Erfindung.“, grummelte Professor Gast. An seiner Seite hielt Ifalna die kleine Aeris in ihren Händen und lächelte, als der Professor wie wild an der Kamera herumgrabschte. „Ach, warum hab ich mir die überhaupt zugelegt?“
Ifalna hielt Aeris zu ihrem Vater hin und kicherte etwas. „Ist das vielleicht der Grund?“
Der Professor seufzte und schenkte Ifalna ein warmes Lächeln. „Ihr zwei...ich liebe euch so sehr. Unsere kleine Aeris ist ein besonderes Kind, weißt du...aber egal wie schlecht die Zeiten sind, die auf uns zu kommen, ich werde euch beide beschützen! Egal, was passieren mag.“
Professor Gast nahm Ifalna’s Hand und drückte sie fest. Er sah hinab zu ihr in ihre tiefen, grünen Augen...Augen, in die sich ein Mensch für immer verlieren könnte...“
Ifalna erschrak, als die Vordertüre vor einem harten Klopfen erbebte. Sie übergab Aeris wortlos ihrem Mann und ging langsam auf die Türe zu. Es herrschte ein schrecklicher Eissturm da draußen...wer in aller Welt würde in solch einer Nacht auf die Straßen gehen?
Aber noch bevor sie bei der Türe ankam, wurde diese durch mehrere Gewehrkugeln in ihrer Mitte gespalten. Zwei blau gekleidete ShinRa Soldaten traten durch den Eingang ein, gefolgt von einer weiteren Gestalt in einem Laborkittel. Ifalna schrie, als die Wachen mit ihren Maschinengewehren urplötzlich auf Professor Gast zielten, doch der Mann im Laborkittel stoppte sie sofort.
„Hojo!“, ertönte es aus Gast’s Mund. „Wie hast du mich hier gefunden?“

Cloud rieb sich ungläubig seine Augen. Hojo? Das war Hojo?. Er sah...überhaupt nicht jünger aus. Sein Haar hatte die gleiche Länge wie heute. Es war erstaunlich, dass er sich in 20 Jahren kein bisschen verändert hatte. Erstaunlich und seltsam.

„Glaube mir, es war gar nicht so leicht.“, knurrte Hojo. „Ich musste lange suchen, um dich und Ifalna schließlich hier oben zu finden.“
Professor Gast hielt Aeris ganz fest in seinen Armen. „I...Ich...bin aus der ShinRa Inc. ausgestiegen!“, stammelte er, überrascht wie ruhig sich seine Stimme anhörte. „Ich habe meine Krawatten zusammen mit dieser Firma vor Jahren gewechselt, Hojo! Du hast hier nichts zu suchen!“
Hojo gab ein tiefes Seufzen von sich. „Professor Gast...eigentlich suche ich Sie. Sie und ihre reizende Frau. Und...ist das ein Kind, Professor? Eine Vereinigung zwischen dem Blut der Cetra und dem eines Menschen...“ Professor Hojo’s Gesicht brach in ein Grinsen aus. „Meine Güte...sich mit einem Testsubjekt einzulassen...mein lieber Professor!“
Ein finsterer Blick übermannte Gast’s Gesicht, als er die kleine Aeris langsam Ifalna überreichte und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Ifalna’s Blick sah einen Moment sehr besorgt aus, doch er wandelte sich sehr schnell in tiefe Sorge, als Professor Gast auf Hojo zu stürmte und ihn zu Boden rammte. Einer der beiden Wachen verfiel in Panik und schoss eine Feuersalve auf die Kamera in der Ecke, welche daraufhin zerstört wurde...
„Hojo! Du korrupter Bastard!“, hörte man noch.
Ein Schuss. Ein Schrei, als jemand auf den Boden stürzte.
„Ihr nach! Lasst sie nicht entkommen!“
Weitere Schritte und Hojo’s Murren. Ein Geräusch, als ob jemand die Regale nach Kassetten durchstöberte.
„Oh...Professor Gast! Eine komplette Sammlung von Informationen über die Cetra, Jenova...und Weapon? Ich muss Ihnen wirklich danken, Professor. Ha..ha ha...“

Das Band endete und Cloud sah sich nervös um. Die Kamera in der Ecke, noch immer zertrümmert, sogar die Kugeln, die sie zerstörten, lagen noch unter der Kamera in der selben Ecke. Ein dunkler Fleck auf dem Teppich rechts neben Cloud. Professor Gast, Aeris’ Vater und Verbindung zu ihrer Vergangenheit...wurde genau hier erschossen.
Cloud zuckte zusammen, als er irgendein Flüstern in der Dunkelheit vernahm. Nein, es...war der Wind...und etwas von seiner Fantasie, zusammen mit den Ereignissen, die vor kurzer Zeit geschahen. Das war alles, was es war.
„Ifalna...Ich liebe dich...“
Sich nicht weiter um dieses Flüstern in seinem Kopf kümmernd, warf er sich wieder in seine Felljacke und ging zurück zum Gasthaus zum Eiszapfen.

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Tifa’s Offenbarung
Kapitel II
Erinnerungen in der Winterlandschaft

Im Abendfrost noch immer wie verzaubert aus dem Fenster starrend, lehnte sich Cloud gegen das gefrorene Glas und blickte mit einem Hauch von Sehnsucht in seinen Augen über das kleine Eiszapfendorf.
Fünf Jahre...es vor fünf Jahren, seit seine lange, beschwerliche Reise begonnen hatte. Er trat SOLDAT bei und wurde schnell in die Erste Klasse befördert. Sein Traum ging in Erfüllung...er ging auf eine Mission mit seinem Helden aus Kindertagen, dem Großen Sephiroth. In dieser kalten, regnerischen Nacht, auf der Ladefläche eines LKW’s, offenbarte ihm Sephiroth das Ziel der Mission.
Nibelheim. Oder vielmehr der Reaktor auf dem Gipfel des Mount Nibel.
Es geschah in Cloud’s Heimatstadt, dass er endlich seine alte Freundin aus Kindertagen, Tifa, wiedergetroffen hat, nachdem er die Stadt vor beinahe zwei Jahren verlassen hatte, um nach Midgar aufzubrechen. Sie hatte sich verändert...nicht nur äußerlich. Natürlich war sie gerade dabei, zu einer wunderschönen jungen Damen heran zu reifen, doch daran lag es nicht. Irgendetwas in ihren Augen, und die Art, wie sie sprach...sogar die Art, wie sie ging hatte sich verändert. Sie war wie eine völlig andere Tifa.
„Es fühlt sich an, als ob ich schon einmal hier gewesen bin.“, sagte Sephiroth damals. „Als ob ich jeden Baum und jeden Stein auf der Straße kenne...“
Am nächsten Morgen kam Cloud spät zum verabredeten Treffpunkt. Der Rest seines Vier-Mann-Teams wartete bereits auf ihn. Tifa – die Führerin für die Wege in den Bergen – posierte vor der alten ShinRa Villa, zusammen mit Sephiroth und ihm selbst, für ein Foto. Cloud hat niemals daran gedacht, sich einen Abzug von diesem Bild zu holen. Er lachte sich beinahe selber aus, als er realisierte, wie jung und naiv er damals war...ein Foto von sich im Alter von 16 Jahren zu sehen...in diese Augen zu sehen, würde nun sein, wie in die Augen eines Fremden zu sehen.
In dem Mako Reaktor am Gipfel des Berges hatte Cloud zum ersten Mal den Namen Hojo gehört, es war auch das erste Mal, dass er von seinen schrecklichen Experimenten gehört hatte. Er benutzte Mako Energie und ließ menschliche Zellen in brutale Monster mutieren. Es waren diese unmenschlichen Experimente, die schließlich die Drachen in den Bergen in höheres Terrain drängten. Und es waren diese „Monster“ – einst Menschen – die Sephiroth sein wahres Ich offenbarten.
Sephiroth floh zurück in die ShinRa Villa und schloss sich in ihrem Keller für drei Tage und drei Nächte lang ein. Er studierte jedes Buch und jeden medizinischen Bericht, den er dort unten finden konnte...und nicht ein einziges Mal, erlosch das Licht im Kellergeschoss. Es geschah in der dritten Nacht, als Sephiroth schließlich die ganze Wahrheit über seine Vergangenheit und wie sie mit Professor Gast und Hojo zusammenhing, herausfand. Er erfuhr auch, dass Gast vor einigen Jahren unter mysteriösen Umständen verschwand – das war zu dem Zeitpunkt, als Sephiroth noch jung war. Gast flüchtete in die nördlichen Regionen des Planeten, wo er sich in sein Subjekt, Ifalna, verliebte. Aus dieser Vereinigung entstand ihre Tochter...Aeris.
Die Informationen, die Sephiroth aufdeckte, machten ihn verrückt. In einem Anfall von Wut, brannte er Cloud’s Heimatstadt nieder, während dieser das alles mit hilflosem Zorn beobachtete. Der dunkle Krieger bewegte sich nordwärts, zum alten Reaktor, doch als Cloud ihn dort entdeckte, war es schon zu spät. Sephiroth hatte Tifa’s Vater getötet und sie selbst schwer verwundet.
Die darauffolgenden Jahre...nun ja, sie waren wie ausgelöst für Cloud. In seinen Gedanken passierte nicht viel seit dem Vorfall im Reaktor. Seine Kraftprobe mit Sephiroth...was geschah dort? Wie konnte er etwas wie das vergessen?
Über die folgenden Ereignisse nachzudenken, verursachte ein frisches Stechen in seiner Brust. Er knöpfte sich sein Hemd auf und sah auf seine Rippen, wo sich schon wieder diese pinkfarbene Narbe zeigte. Die Narbe war etwas länger, als seine Hand und hatte in etwa die Breite von zwei Fingern. Als Reaktion darauf, schnappte er sich seine Murasame vom Tisch und zeigte mit ihrer Spitze auf die Narbe. Die Klinge dieses Schwertes sah so aus, als ob sie eine solche Wunde verursachen konnte, aber...
„Oh mein Gott! Cloud, was tust du da?!“
Cloud durchfuhr ein erschrecktes Zucken und er zog sich seine Hände zu seiner Brust hin, während er es gerade noch schaffte, dem Schwert auszuweichen und dessen Klinge nur in seine Schulter schnitt. Wenn man sich diese kleine Wunde betrachtete, war dieses Schwert unglaublich scharf und etwas Blut sickerte aus seiner Schulter, bevor es hinab auf den Boden tropfte.
Tifa griff sich das Handtuch, mit dem sie sich noch vor ein paar Stunden abgetrocknet hatte, und drückte damit fest auf Cloud’s frische Wunde, während das Blut trotzdem weiterhin ausströmte. Cloud’s erster Gedanke war, Aeris zu holen, damit sie ihn heilen würde, doch sein Herz tat schrecklich weh, als er realisierte, woran er da dachte.
„Es tut mir Leid.“, stammelte Cloud, bevor er sich in sein Bett legte. „Ich habe mich nur über diese alte Narbe gewundert, sie sieht so aus, als ob...“
„Sei ruhig und leg dich hin!“, unterbrach Tifa, als sie den EX-SOLDAT auf sein Bett drückte. „Ich habe ehrlich keine Ahnung, wie du immer wieder eine weitere Narbe, Prellung, Quetschung oder Brandmal auf deinem Körper entdecken kannst, Cloud Strife, aber ich werde verdammt sein, wenn ich dich verbluten lasse, nur wegen deinem misslungenem Selbstmordversuch!“
„Aber, ich habe doch nur...“
„Ich weiß zwar, dass du noch immer wegen Aeris niedergeschlagen bist.“, fuhr Tifa fort. „Aber das Beste, das wir jetzt tun können ist, einfach nach vorne zu sehen. ‚Es macht keinen Sinn, über die Vergangenheit zu sprechen. Es ist immer besser, nach vorne zu blicken.“ Barret hat mir das einmal beigebracht...und du auch. Dich selbst zu töten würde nicht das geringste Problem lösen. Willst du denn nicht mit Sephiroth abrechnen?“
„Aber...“
„Nein!“, klagte Tifa. „Nein! Halt einfach den Mund, Cloud! Du bist nicht der einzige hier, der beunruhigt ist, weißt du? Barret, Cid, Nanaki...und die anderen ebenso! Wir alle machen uns Sorgen!“ Tifa biss besorgt auf ihrer Unterlippe herum und versuchte, sich die Tränen, die plötzlich in ihren sanften braunen Augen erschienen, wegzublinzeln.
„Wir...wir sind alle beunruhigt, und wir wissen, dass du es auch bist. Du kannst nicht immer den unschlagbaren Superhelden markieren, Cloud! Du musst uns wissen lassen, was du denkst!“
Cloud war dabei, etwas zu antworten, doch Tifa warf ihre Arme sofort um seinen Hals und vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter. Ungeachtet des blutigen Handtuchs in ihren Haaren, umarmte sie Cloud weiterhin mit aller Kraft.
„...es tut mit Leid.“, sprach nach einem kurzen Moment. „Du hast bestimmt genug Sorgen...auch ohne meine Probleme zu kennen.“
Der EX-SOLDAT schüttelte seinen Kopf und seufzte. „Mach dir darüber bitte keine Sorgen.“
Tifa drückte sich fester an Cloud heran und gab ein zufriedenes Gähnen von sich. „Ich möchte nur, dass du glücklich bist.“, sagte sie schläfrig. „Ich weiß, wie viel Aeris dir bedeutet hat...manchmal wünschte ich, Sephiroth hätte mich an ihrer Stelle geholt...“
„Sag das nicht.“, flüsterte Cloud, während er mit seiner Hand durch ihr Haar strich. „Ich bin mir sicher, dass auch die anderen so denken, aber das macht keinen Sinn, denn es kann nicht passieren. Aeris...ist tot.“
Sein Magen überschlug sich, als er sich daran erinnerte, wie Sephiroth’s Schwert durch ihre Brust drang. Dieses grausame, kalte Grinsen auf Sephiroth’s Lippen. „Ich werde Sephiroth töten...? Tifa?“
Sie war in seinen Armen eingeschlafen

„Also sach ich zu diesem Sack...also sach ich zu ihm: ‚HEY, du Fettarsch! Wie wärs mit nem Drink für den guten alten Cid, hä?’ Und der blickt mich denn mit diesem wirklich gruseligen Arschblick an, und ich WEIß einfach...der hat jetzt was heimtückisches mit mir vor.“
Yuffie saß mit entzückter Aufmerksamkeit auf ihrem Bett, als Cid sich von seinem Sessel erhob und begann, mit geballten Fäusten auf dem Teppich herum zu zappeln. „Also mach ich dann diese wirklich gefährlich wirkende Pose und das alles, aber der zuckte nicht mal. Und dann seh ich, wie diese fette Sau diese Substanz aus seiner Tasche hervorkramt, und er...“
„Was für eine war es!?!?!?!“, kreischte Yuffie und sprang wie wild auf ihrem Bett herum.
„Wen zur Hölle interessiert das?“, grummelte Cid. „Naja egal. Er kramte also diese grüne Substanz aus seiner Tasche hervor...und da fängt der doch echt an sich vorzubereiten, mit gottverdammten Zaubersprüchen um sich zu schmeißen! Und ich bekam solchen Schiss!“
Die junge Ninja schlürfte an ihrer heißen Schokolade und keuchte vor Aufregung. „Was hast du gemacht?!“
Cid zuckte mit den Schultern und steckte sich seine Hände in seine Taschen. „Was hätte ich denn tun sollen? Ich habe dem Sack in seine Eier getreten und mir seine Substanz geschnappt. Und nur knapp bevor mir die Wachen in meinen Arsch treten wollten, kam der Präsident aus dem Aufzug heraus und er sagt zu mir: ‚Wer bist, Söhnchen?’ Und ich sach: ‚Nenn mich nich Söhnchen, weil du bist bestimmt nich mein Paps! Mein Name is Cid Highwind!’
„Das wars dann. Der Präsident mochte meinen Geist und meinen....meinen...ähm...ja Übermut, also hat er mich in sein Büro gebeten. ER STELLTE MICH DOCH TATSÄCHLICH EIN, UM SHINRA’S ERSTE GELNIKA ZU DESIGNEN, ZU BAUEN UND ZU FLIEGEN!!!“
Yuffie streckte sich über ihr gesamtes Bett und gähnte. „So wurdest du dann ins ShinRa’s Raumfahrtprogramm aufgenommen, huh? Weil du irgendeinem fetten Idioten in seinen Willy getreten hast? Was für ein Schwachkopf. Dafür hätten sie dich auch töten können.“
“Ich wusste doch nicht, dass du dir Sorgen gemacht hast.“, plapperte Cid. Yuffie streckte ihm ihre Zunge heraus und versteckte sich unter ihrer Bettedecke.
Zwar Umgeben von alten Männern, doch mit sich ganz alleine, nahm Barret einen weiteren tiefen schluck aus dem Glas an der Bar und seufzte. Es war kalt Draußen, sein Kopf tat ihm weh, er war hungrig, und sein rechter Arm bekam wieder diese seltsamen Phantomschmerzen. Sie hatten sich etwa ein oder zwei Jahre nachdem er die Gatling Gun an seinen Arm operiert bekam verzogen, doch Dyne’s Tod lastete scheinbar noch immer auf seinem Herzen. Wie konnte jemand wie Dyne sich nur derartig verändern? Es hatte etwas Furchterregendes an sich.
Während seine Vergangenheit ihm durch den Kopf schwebte, schien diese die Gedanken an Midgar allmählich zu verdrängen, und damit auch...AVALANCHE. Nun war er kein Mitglied einer Rebellenfraktion, die versuchte die Welt von den ShinRa zu befreien, mehr. Jetzt war er nur noch jemand, der sich vor gut einem Monat, mit einem stachelhaarigen Punk an seiner Seite, auf dem Weg machte, um einen langhaarigen, schwerterschwingenden Psychopathen davon abzuhalten, mit etwas, das sich die Schwarze Substanz nennt, den gesamten Planeten ruckartig in Chaos und Zerstörung zu stürzen.
Es kam ihm vor wie gestern...er heftete Flugzettel, die für AVALANCHE warben, an jede Straßenlaterne und Windschutzscheibe, die er finden konnte. Sie verkündeten alle das Selbe, nämlich dass die ShinRa Inc. nichts weiter im Sinn hatte, als das Blut des Planeten auszusaugen und es in ein paar müde GIL umzuwandeln. Räudige Bastarde...
„Neueste Berichte von kürzlich gesichteten hellen Lichtern über dem Nordkrater haben einmal mehr das Interesse der Bevölkerung der Stadt Midgar auf sich gezogen.“, begann der Fernsehapparat in der Ecke der Bar zu verkünden. „Wie wir alle wissen, wurde der Krater vor mehreren tausend Jahren geformt, als ein mysteriöses Objekt vom Himmel herabstürzte und das umliegende Land in die Höhe schob. Seit damals hat sich der Krater und die Gaea Klippen, die ihn umgeben, mehr und mehr zu einem Paradies für Bergsteiger mit einem leichten Hang zum Nervenkitzel gewandelt.
„Ein Okkultist meinte diesbezüglich:“
„Uns war dieses Licht schon Jahrzehntelang bekannt, jedoch hatten wir einfach nie ein besonderes Interesse oder Verlangen dazu, es zu erforschen. Während des kommenden Frühlings jedoch, planen ich und einige Mitglieder der Organisation für Unerklärbare Phänomene, kurz OUP, einen Forschungsausflug nach Bone Village, um einige Nachforschungen anzustellen. Wir hoffen, eine Verbindung zwischen dem Nordkrater und der vergessenen Stadt des Alten Volkes zu finden.“
Barret knurrte und schob das Glas vor sich zur Seite. „Räudige Bastarde umgeben von einem Haufen Psychopathen, und das alles in einer einzigen Stadt...naja ich wollte ohnehin nie wieder dorthin zurückgehen...“
„Darüber hinaus verkündete Präsident Rufus ShinRa die feierliche Annahme der Baupläne für den Bau Neo-Midgars.“
„Jetzt, wo die Reparaturen der leicht beschädigten Sektor 6 Platte vollendet sind, steht unserem Vorhaben nichts mehr im Wege.“
„So der Präsident. Nachdem nun schon einige Städte an Orten gebaut wurden, wo rohes Mako aus der Erde sickert – Nibelheim, Gongaga, Corel und Midgar selbst – habe Präsident Rufus nun strengstes Vertrauen, dass der neue, wiedereingestellte Chef der Wissenschaftsabteilung von ShinRa, Professor Hojo, den Standort des legendären Verheißenen Landes ausfindig macht.“
„Es war einst der Traum meines Vaters, bevor er vor nur einigen Wochen brutal und hinterhältig in seinem Büro ermordet wurde.“
Der Präsident schien in der Öffentlichkeit immer ehrlich und offen zu wirken, doch Barret kannte die ShinRa und ihre Methoden nur zu gut. Sogar im Fernsehen konnte er noch immer diesen skrupellosen, kalten Schimmer in Rufus’ Augen erkennen.
„Dieses war jedoch nicht nur sein eigener Traum...es war der Traum eines jeden Slum-bewohnenden Einwohner Midgar’s. Der Traum, eine neue, tapfere Welt zu erschaffen, eine Welt in der Slums und Unterdrückung nur noch der Vergangenheit angehören. Neo-Midgar wird ein solcher Ort sein. Eine Heimat und ein Hafen der Geborgenheit für alle!“
„Professor Hojo war für einen Kommentar leider nicht verfügbar, doch der Chef der Einrichtung zum Erhalt des Friedens, Heidegger, kommentierte die derzeitige Lage mit den Worten:“
„Die Terroristenfraktion, die der ShinRa in letzter Zeit soviel Ärger bereitet hat, scheinen währenddessen ihre eigenen Züge zu machen und wandeln sich langsam zu einem lästigen Dorn in unserer Abteilung. Doch wir versichern ihnen, dass wir jeden erforderlichen Schritt unternehmen werden, um diese gefährlichen Kriminellen zu fassen.“
„Ja leck mich doch einer am Arsch.“, grummelte Cid, als er langsam die Treppe zur Kellerbar herabgetaumelt kam und sich neben Barret auf einen Hocker setzte. „Die sind doch nur angefressen, weil WIR es sind, die ihnen immer einen Schritt voraus sind.“
Barret grunzte eine schlichte Antwort heraus und riss sich von den Nachrichten im Fernseher los. „Yo, aber dafür ist Sephiroth UNS wiederum immer einen Schritt voraus. Das stört mich gewaltig.“
Cid kicherte und nahm einen langen Schluck von seinem Bier. „Hehe...du hörst dich schon an wie Cloud.“
Barret knurrte und stocherte mit einem Strohhalm auf dem Eiswürfel in seinem Glas herum.

* * * * * * * * * * * * *

Ein finsterer Blick übermannte Gast’s Gesicht, als er die kleine Aeris langsam Ifalna überreichte und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Ifalna’s Blick sah einen Moment sehr besorgt aus, doch er wandelte sich sehr schnell in tiefe Sorge, als Professor Gast auf Hojo zu stürmte und ihn zu Boden rammte. Einer der beiden Wachen verfiel in Panik und schoss eine Feuersalve auf die Kamera in der Ecke, welche daraufhin zerstört wurde...
„Hojo! Du korrupter Bastard!“, hörte man noch.
Ein Schuss. Ein Schrei, als jemand auf den Boden stürzte.
„Ihr nach! Lasst sie nicht entkommen!“
Weitere Schritte und Hojo’s Murren. Ein Geräusch, als ob jemand die Regale nach Kassetten durchstöberte.
„Oh...Professor Gast! Eine komplette Sammlung von Informationen über die Cetra, Jenova...und Weapon? Ich muss Ihnen wirklich danken, Professor. Ha..ha ha...“

Ein tiefes Seufzen entkam Vincent, als das Band zu einem ziemlich abrupten Ende kam. Abgesehen von dem leisen, sanften Zischen des Fernsehers, war der komplette Raum totenstill. Vincent hatte das plötzliche Verlangen zu zittern, doch er konnte es nicht, aus welchem Grund auch immer. Möglicherweise war seine Seele in der langen Zeit, in der er in diesem Sarg im Kellergewölbe der ShinRa Villa ruhte, bereits zerfallen, wohingegen sein Körper es nicht tat.
Das Labor war ein richtiges Durcheinander, trotzdem erkannte Vincent einige der Instrumente, die auf dem Tisch lagen, wieder. Sie waren die selben, wie jene, die an Lukrezia und ihrem armseligen Kind, Sephiroth, benutzt wurden. Sie hatten niemals eine wirkliche Chance dem Ganzen zu entgehen...
Ungeachtet seiner Wünsche, drifteten Vincent’s Gedanken in seine Vergangenheit als Turk ab...

„Sie und ich, wir sind beide Wissenschaftler!“, schrie jemand, als dieser seine Brille auf seine lange Nase schob. „Warum musst du dich ständig einmischen!?“
„Weil...ob Wissenschaftler oder nicht...was du tust ist unmenschlich!“, antwortete Vince pfeilschnell, während er seine Fäuste ballte. „Diese barbarischen Experimente werden Lukrezia und ihr Baby töten! Verstehst du das nicht?“
Der Professor brummte und verschränkte seine Arme vor seiner Brust. „Eine schwache Ausrede für einen Turk.“, knurrte er. „Ich sollte...“

Vincent entriss sich seinen Gedanken. Er hatte sich für diesen Tag schon genug erinnert.

* * * * * * * * * * * *

„Ich versuche es, Großvater.“, flüsterte Nanaki, als er das Fenster in seinem Zimmer mit seiner feuchten Nase aufdrückte. „Ich versuche es wirklich...genau wie du sagtest. Um das Leiden des Planeten zu lindern...müssen wir alle unser Bestes geben.“
Er warf sich erschöpft auf den warmen Teppich in der Mitte des Raumes und legte seinen Kopf auf seine beiden Vorderpfoten. „Nur manchmal...zweifle ich daran, Großvater...Cloud und die anderen sind zwar stark, doch unsere Herzen sind nicht vereint. Was würdest du jetzt wohl sagen, Großvater? Was würdest du jetzt tun?“
Nanaki sah hoch durchs Fenster in den bewölkten Himmel und wünschte sich, er würde die Sterne sehen können...wenigstens einen. Sie hatten sich nun schon so lange hinter diesem leblosen grauen Schleier versteckt, zu lange für ihn. Es musste mehrere Tage her sein, als Nanaki zuletzt die Gelegenheit bekam, sie zu bewundern. Hier oben am nördlichen Kontinent...er war sich sicher, dass sie hier wunderschön strahlen würden, jenseits der versmogten Wolken über Midgar.
„Nein...ich weiß, was du sagen würdest, was du tun würdest.“, sagte Nanaki, während er seinen Kopf wieder erhob. „Du würdest mir sagen, ich solle mein Herz bewahren, Nanaki...um die Reise fortzusetzen, auch wenn sie mir freudlos und leer erscheint. Weil ich ein Krieger bin, Sohn des tapferen Seto! Sephiroth wird für seine Taten und Absichten bezahlen!“
Sich wieder vom Boden erhebend und hoch zur Fensterbank springend, richtete Nanaki seinen Blick nach oben und entließ ein schrilles, kummervolles Heulen in die Nacht.

* * * * * * * * * * * * *

Das ShinRa Langstreckenflugschiff Model #707-A, wovon Cait Sith noch immer dachte, dass es ein schrecklicher Name für ein Flugschiff war, bahnte sich seinen Weg durch die Lüfte, während es Kurs nach Norden, über dem Gasthaus zum Eiszapfen hinweg, setzte. Präsident Rufus war schon den ganzen Flug über schlecht gelaunt, doch Cait Sith konnte ihn dafür keine Vorwürfe machen...nach allem, was vorgefallen war. Nach Tseng’s Tod befehligte nun Reno die Turks, welche allerdings unter seiner lockeren Einstellung auseinander zu brechen begannen. Des Weiteren bekam Rufus auch noch fortwährend negative Berichte von Hojo und Reno vorgelegt, was ihm dann vermutlich den Rest gab...
Alles in allem, war es eine sehr unangenehme Reise für ihn.
„Idioten!“, brüllte Rufus, als er auf die Brücke stapfte. „Ihr alle! Ich verfolge hier den Mann, der die Macht, den GESAMTEN Planeten zu zerstören, in seinen Händen hält, und ihr lahmt hier dermaßen rum!
„HEIDEGGER!!“
So schnell er nur konnte, hetzte der Chef ShinRa’s Einrichtung zum Erhalt des Friedens weg von dem riesigen Fenster an der Spitze des Flugschiffes und schlitterte genau vor Rufus’ Füßen zum Stillstand, während er sein Bestes gab und versuchte, nicht vorlauter Atemnot wie wild zu keuchen.
„Sag mir, Heidegger.“, fing Rufus still an, als er den fetten Mann an seinen Schultern packte. „Sag mir, wie eine riesige, sich über den gesamten Globus erstreckende Firma wie ShinRa – einstmals die ShinRa Elektrizitätsgesellschaft, gegründet und erbaut von meinem Ur-Großvater – SAG mir, Heidegger, warum ist es so arsch-unmöglich, nur EINEN EINZIGEN, WINZIGEN MENSCHEN ausfindig zu machen!!“
Heidegger, der bis hinab zu seinen Stiefeln zitterte, antwortete dem Präsidenten mit einem simplen Salut und zuckte mit seinen Schultern. „I...uh...ich bin mir nicht sicher, Herr Präsident.“, stotterte er. „Er muss wohl seine Spuren schneller verwischen, als wir sie entdecken können! Aber....aber wir wissen, dass er sich nach Norden, am Gasthaus zum Eiszapfen vorbei, und hoch zum Gaea Krater fortbewegt, Sir! Soviel ist jedenfalls sicher.“
„Fahre fort.“, knurrte Rufus.
„Uh...“
Dem fetten General fehlten für einen Moment die Worte, denn eigentlich hatte er gedacht, er müsse nur eben schnell den Zorn des Präsidenten ausbaden, doch jetzt musste er ihm gleich noch einen kompletten Lagebericht abliefern. „Äh...uhm...Sir...Herr Präsident, Sir...nun ja...also, unsere Satteliten haben eine gewaltige Energiewelle in der Gegend um den Nordkrater geortet. Das geschah nun vor genau 48 Stunden, doch bis jetzt haben wir es noch nicht geschafft, irgendwelche Fotos der Gegend dort aufzunehmen. Dort existiert eine Art elektromagnetische Störung, welche das ganze Gebiet dort bedeckt.“
„Achtung an die gesamte Crew! Wir haben soeben die nördliche Zeitzone durchbrochen. Bitte stellen Sie ihre Uhren auf die entsprechenden Uhrzeiten um.“
Rufus knurrte, als er seinen Blick sofort auf seine Uhr richtete. „Gibts noch was?“, fragte er. Heidegger salutierte abermals und schüttelte seinen Kopf. Der Präsident seufzte, während er irgendetwas unverständliches vor sich hin murmelte, bevor er seine Armbanduhr abnahm und sie gegen eine Stahlwand auf der Brücke schmetterte.
„Verdammt, Heidegger! Finde ihn!“, schnappte er, als gerade dabei war, die Brücke zu verlassen. „Oder ich schwöre dir, ich werde dich ohne zu zögern in den Schneefeldern aussetzen, damit sich die Wölfe um dich kümmern können.“
Heidegger zitterte sichtlich, als Rufus an ihm vorbei ging. Grummelnd watschelte er wieder nach vorne zu der riesigen Glasscheibe und sah nach vorne zum dunklen Horizont. Rufus’ Uhr...am Boden neben ihm lag sie. Warum hatte er sie weggeworfen? War das elektromagnetische Feld um den Nordkrater etwa schon so groß gewachsen, dass es seine Uhr angehalten hat?
„Die Uhr war ein Geschenk von seinem Vater.“, sprach Cait Sith leise. „Ich nehme mal an, dass die von deinem Gehalt abgezwackt wird, Heidegger.“
„Halt doch dein Maul.“, grummelte er.

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Tifa’s Offenbarung
Kapitel III
Cid Highwind, Cool Boarder



Zum ersten Mal seit Tagen schien nun endlich wieder die Sonnen am klaren blauen Himmel und erwärmte die Luft, trotz des eiskalten Schnees, der nach wie vor das komplette Eiszapfendorf bedeckte. Auf dem Dach des Gasthauses sitzend und von dort die kleine Stadt überblickend, nahm Cid Highwind einen weiteren langen Zug von seiner Zigarette und gab ein verfechtendes Seufzen von sich, als er den Rauch aus seiner Nase herausblies. Die frische Luft und der blaue Himmel waren alles, was er brauchte, um sich frei zu fühlen. Er musste Cloud dafür danken, dass er ihn auf seiner Reise begleiten durfte.
Durch die Fenster der Häuser konnte er sehen, wie sich derweil die Kinder in ihre Wintermäntel packten, bevor sie dann alle förmlich aus den Türen der Häusern hinaus auf die Straßen geflogen kamen. Sie fingen sofort mit einem Ereignis an, welches Cid später ‚Teil Drei der Großen Nördlichen Schneeballschlacht’ betiteln würde. Schon am gestrigen Nachmittag, als der Eissturm bereits etwas nachgelassen hatte, waren die Kinder draußen gewesen und haben alles für den heutigen Tag vorbereitet. Sie häuften riesige Schneebarrieren auf, die ihnen vor den durch die Luft schnellenden Schneebällen Schutz bieten sollten, und nebenher bestückten sie diese „Bunker“ auch noch mit festen kleinen Kugeln aus Schnee, genannt „Munition“, um sie sich heute endlich gegenseitig an die Rüben werfen zu können.
Diese unbeschwerten Kinder dort unten spielen zu sehen, brachte in Cid’s Gedächtnis Erinnerungen an seinen Vater zurück, den er schon vor langer Zeit verloren hatte. Sein Paps war ebenso ein Pilot gewesen wie er, und es gab nichts auf der Welt, was mehr liebte als den Himmel – ausgenommen seiner Familie, natürlich. Egal wie beschäftigt er auch gerade war, für Cid und Mutti hatte er immer Zeit.
„Erinnerst du dich, Paps...?“, fragte Cid die leere Luft, als er hoch in die Wolken starrte. „Dieser eine Winter...wir hatten eine riesige Schneeballschlacht am laufen. Ich erinnere mich noch genau...die muss den ganzen Tag gedauert haben. Und als du dann diesen Schneeball aufs Dach geworfen hast und eine riesige Schneelawine auf Mutti, die gerade aus dem Haus kam und uns sagen wollte, dass das Essen fertig war, herabgekracht kam...“
Cid lächelte und kaute auf dem Ende seiner Zigarette herum. „Gott, wir waren danach bestimmt mehrere Wochen damit beschäftigt, diese Schneemassen wieder aus unserer Einfahrt zu schaufeln. Tag und Nacht haben wir nur geschaufelt und gebuddelt.“
Trotz seinen Versuchen, nicht über seinen Vater nachzudenken, drifteten seine Gedanken mehr und mehr in die Vergangenheit ab und kamen an einem Punkt an, den er am liebsten aus seinem Leben gestrichen oder in seinen Hinterkopf geschoben und erbarmungslos zerschmettert hätte. Eines Morgens entdeckte er in den ShinRa Times einen Bericht über das neueste Testflugzeug, die Garnika, welche in einen plötzlich aufkommenden Sturm gekommen war und abstürzte...ihr Pilot hatte den Ruf, der Beste überhaupt zu sein, aber...sein Vater überlebte diesen Unfall nicht.
Sein Zuhause war danach nie wieder das Selbe. Seine Mutter sprach nur mehr ungern über Dinge, die so in der Welt geschahen und wurde immer depressiver, während die Jahre vergingen. In seinen schwierigsten Jahren musste Cid ohne einen Vater aufwachsen, doch trotzdem hielt er seine Grundsätze immer aufrecht und vergaß nie, was er ihm beigebracht hatte. Die Liebe zum Himmel und den Wolken war eine dieser Grundsätze seines Vaters.
Als Cid dann nach seinen drei Ausbildungsjahren auf der Pilotenschule von ShinRa aus Midgar zurückkehrte und seiner Mutter erzählen wollte, dass er ausgewählt wurde, als Testpilot in den Reihen der ShinRa-Flotte zu dienen, war er sicher, dass sie, genau wie er, vor Stolz platzen würde. Er würde wie sein Vater werden...tapfer, kühn, und mutig! Doch die Neuigkeiten über seine zukünftige Karriere bei ShinRa erzielten nicht die gewünschte Wirkung – stattdessen begann sich Cid’s Mutter schreckliche Sorgen um ihren einzigen Sohn zu machen. Sie lebte fortan in ständiger Angst, dass er seines Vaters Schicksal teilen würde.
Schlussendlich wurde die Anstauung des ganzen Kummers wohl zu viel für sie. Cid’s Mutter erlag einem tödlichen Herzinfarkt. Dies geschah zu der Zeit, als Cid gerade das neue Gelnika-Flugschiff entwarf.
Allein in der weiten Welt, fand der junge Cid Highwind nur noch Trost, wenn er durch die unendlichen Lüfte segelte, doch sogar dann, schien die Liebe seines Vaters zum Himmel und die Sorgen seiner Mutter sein Herz zu zerreißen. Die Wolken waren seine Freunde, die Himmelsrichtungen seine Familie...nichts auf der Welt bedeutete ihm so viel wie der endlose, blaue Himmel.
„Hey, unfair!“, jammerte eines der Kinder hinter seiner Schneebarriere. „Das war kein Schneeball, das war ein Matschball!! In meiner Unterhose juckt es und alles ist nass!“
„Es ist Schnee, Dummkopf!“, schrie jemand vom anderen Team. „Der ist nun mal nass! Gewöhn dich daran!“
Cid grinste, als er beschloss, dass es nun höchste Zeit war, diesen Kids zu zeigen, wie eine RICHTIGE Schneeballschlacht auszusehen hatte.

Cloud schwang das Fenster auf und streckte seinen Kopf kurz nach draußen. Für seinen Geschmack war es ja viel zu kalt...
„Cid!“, brüllte er nach unten. „Lass doch endlich die Kids in Frieden und komm hier rein! Wir haben etwas Wichtiges zu besprechen...ach und grab den Jungen dort bitte wieder aus dem Schnee aus, ja?“
PLATSCH! Cid’s Schneeball erwischte Cloud mitten im Gesicht. Der EX-SOLDAT blinzelte überrascht, bevor er das Fenster wieder schloss und den Schnee aus seinen Haaren schüttelte.

„Hehe, affengeil!“
Cid kicherte und warf noch einen Schneeball gegen das Glas. „Kommt alles aus dem Handgelenk! Ein gutes Ziel hilft natürlich auch, sonst knallt man nämlich aus Versehen irgend so einen Tölpel aus dem eigenen Team ab. An der Front kann so gut wie alles passieren.“

„Nun?“, fragte Tifa, als sie Cloud beobachtete, wie er sich den Schnee aus seinem Gesicht wischte und ihn ins Kaminfeuer warf. „Hast du ihn gefunden?“
„Sag jetzt nichts.“, schnappte der EX-SOLDAT.
„Hm...dann hat er wohl dich gefunden...hihi.“
Barret sah dem etwas verwirrt dreinblickenden Cloud zu, wie er anschließend ins Badezimmer trampelte, und als dieser die Türe hinter sich zu geknallt hatte, begann Barret vorlauter Gelächter zu heulen. Und wie er gelacht hat...immer wenn er an Cloud’s erstauntes Gesicht dachte, als ihn der Schneeball ins Gesicht geschleudert wurde, musste er sich vor Schmerzen an den Bauch fassen.
„Oh...na ja. Also ich denke, dann muss ich wohl an seiner Stelle die Ansprache halten.“, Tifa versuchte, ihren Minirock etwas weiter nach unten zu ziehen, während sie sich fragte, warum sie keine lange Hose eingepackt hatte, als sie in Midgar aufgebrochen war. Doch dann viel es ihr wieder ein, woher sollte sie denn wissen, dass sie jemals so weit kommen würden? Nun gut. Lebe und lerne, dachte sie sich. „Sephiroth befindet sich in den Schneefeldern im Norden und Gerüchte in der Stadt besagen, dass auch die ShinRa dorthin unterwegs sind. Unsere einzige Möglichkeit, auch dort hin zu kommen ist, den Hang am Ende der Stadt hinunter zu klettern und dann weiter zum Nordkrater zu wandern.“
Yuffie gähnte und schenkte Tifa einen schläfrigen Blick. „Du hörst dich genau wie Cloud an.“
„Des Weiteren...“, grummelte Tifa, Yuffie ignorierend. „...wissen wir, dass der schnellste Weg zum Krater über die Gaea Klippen verläuft, und der schnellste Weg zu diesen Klippen ist nun mal den Abhang an der Rückseite der Stadt hinunter. Also bereitet euch schon mal auf eine steile Bergwanderung nach unten vor. Ich schlage vor, jeder von uns kauft sich seine eigenen Seile, Eisenhaken und...“
Die Zimmertüre öffnete sich...nein, sie wurde förmlich eingetreten. Unter dem Türrahmen stehend und ein seltsames Brett in seinen Armen haltend, trampelte Cid Highwind sich den Schnee von seinen Stiefeln und trat ein, während er jedes erstaunte Gesicht, das ihn ansah, finster anblickte.
„Wie ich höre müssen wir den Abhang hinunter?“, sprach er plötzlich. „Wenn das so, vergiss mal die ganze Scheiße mit deinen Seilen, Eisenhaken und was weiß ich noch alles. Ich hab nämlich ne geilere Idee auf Lager.“
Tifa fragte sofort nach Cid’s ach so geiler Idee. Cid’s finsterer Blick wandelte sich von einer Sekunde auf die nächste in ein breites Grinsen, seine Augen sahen scharf wie Dolche.
„Snowboards??“
Cloud’s erstaunter Gesichtsausdruck steigerte sich in seiner Erstauntheit mit jedem weiteren von Cid’s Blicken, als dieser ihm das glatte Brett, verziert mit roten und orangefarbenen Flammen, überreichte. In der Mitte dieser lodernden Flammen befand sich irgend so ein komisches Ding, das zwar aussah wie ein Schwert und auch eine solche Klinge hatte, doch statt dem Griff eines Schwertes, hatte das Teil den Griff eines Revolvers, mitsamt Patronenkammer. „Du verlangst echt von mir, auf diesem Ding...ähm zu fahren? Was steht denn da überhaupt...’S. Leonheart’? Was ist denn das für ein völlig verblödeter Name?“
Cid zuckte mit den Schultern und nahm den Zigarettenstummel aus seinem Mund, bevor er ihn in den frischen Pulverschnee warf. „Hey, ich war es nicht, der dieses Ding so genannt hat. Ich hab’s von einem kleinen Jungen bekommen, weil ich ihn wieder aus dem Schnee ausgegraben hab. Ich denk mal der hat es so genannt. Der Bursche war so ein Süchtling, der andauernd eines dieser verdammten Videospiele gespielt hat. Ich sag’s dir, diese Jugend heutzutage...“
„Es ist mir egal wie lange wir brauchen, wenn wir den Abhang da hinunter steigen.“, murrte der EX-SOLDAT aufmüpfig. „Ich werde jedenfalls NICHT auf diesem komischen Brett da runter...“
„KAUUABUUUUUUUUNGAAAA!“
Sowohl Cloud, als auch Cid schafften es nur knapp, ihre Köpfe einzuziehen, als Yuffie über ihnen auf einem grünen Snowboard hinweg flog, während sie nach der Kante des Boards griff und einen zweifachen Backflip hinlegte, bevor sie dann sauber im Tiefschnee landete und ihren Weg, den Abhang hinab, fortsetzte. Nicht weit hinter ihr zischten dann auch schon Barret und Tifa vorbei, zwar legten sie nicht eine solche Show wie Yuffie hin, aber wenigstens schafften sie es, ihr Gleichgewicht auf diesen komischen Dingern zu halten. Mit Nanaki, der sich auf Vincent’s Rücken geklammert hatte und bange über seine Schulter guckte, war der dunkle Mann auf seinem dunklen Snowboard das Schlusslicht der Boardergruppe.
„Ähm, hast du was gesagt...?“ Cid streifte sich seine Fliegerbrille über die Augen und legte sein Board flach auf den puderigen Schnee. Ein leichtes Grummeln entkam Cloud, als auch er sich gezwungen fühlte, sein Board vor ihn hin zu werfen, seine Schuhe in die Bindung schnallte und sich den Hang hinunter schwang.
„Hab ich dir nicht gesagt, dass das schneller gehen würde?“, jodelte Cid, als er Cloud aufholte und neben ihm über den Schnee glitt. „Bei diesem Tempo schaffen wir diese Zweitagesreise in einer halben Stunde! Pass nur auf die Bäume auf und wir sind im Nu unten!“
Bäume. Großartig. Was hatte das Eiszapfendorf denn noch alles für Cloud auf Lager?
Wie auf Stichwort horchten Cloud’s Ohren ruckartig auf, als nicht weit entfernt Gewehrfeuer zu hören war, gefolgt von umfallenden Bäumen. Es war schwer zu schätzen, wie weit die Schüsse entfernt waren, doch schon eine Minute später, erreichten Cloud und Cid die gefallene Fichte, wo eine äußerst beunruhigende Blutspur ihre Quelle fand und anschließend den Abhang hinab floss. Weitere Schüsse fielen und jemand schrie auf.
„Wie zur Hölle macht man dieses Ding schneller?!“, johlte Cloud, als er sich weit nach vorne lehnte, um nach dem Makotank zu suchen. Bevor Cid antworten konnte, begann der EX-SOLDAT auch schon in einem alarmierenden Tempo die Piste hinabzufetzen.
„Hey du Pistensau! Mach mal langsamer!!“, hörte Cloud noch von hinten, da begann sich die Welt vor ihm in seinen Augen vorlauter Geschwindigkeit in einen verschwommenen weißen Tunnel zu verwandeln. Seine Mako-geschärften Sinne und seine hyperaktiven Reflexe traten sofort und ohne auch nur daran zu denken ein. Bäume waren nun kein Hindernis mehr, er segelte an ihnen vorbei, als ob sie Hunderte von Kilometern auseinander stehen würden. Während Cid hinter ihm verzweifelt versuchte, mit ihm aufzuschließen, konnte er sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Vielleicht realisierte es dieser Junge ja nicht, aber er hatte wirklich Hummeln im Hintern...“
Ein Schrotschuss neben ihn in den Schnee brachte Cid zum Taumeln und er kam von der Piste ab. Die Kante seines Boards krachte in einen Baumstumpf, welcher ihn daraufhin aus seiner Bindung und hoch in die Luft katapultierte, bevor er dann auf einem Felsen am Rande der Piste aufschlug. Er versuchte noch seinen Kopf zu heben und sich umzusehen, doch der Felsen, auf dem er lag, traf ihn wie eine Tonne Ziegelsteine. Cid Highwind ließ einen gedämpften Fluch von sich und ging K.O.

„Ich werde dir niemals vergeben!“, brüllte Elena, als sie das Magazin aus ihrer Pistole fallen ließ, bevor sie aus ihrer Jackentasche ein volles holte und damit ihre Kanone nachlud. „Jetzt rechnen wir ab! Rache für meinen Boss!“
Barret nahm seinen nächsten Atemzug und umklammerte seine Schusswunde in seiner Seite. Wenn man beachtete, dass er und Tifa mit guten 50 Sachen den Hang hinab glitten, musste Elena ein wirklich guter Schütze sein. Entweder das, oder sie hatte einfach nur Glück gehabt...
„Wir haben deinem gottverdammten Boss GAR NICHTS angetan!“ Wenn er schrie, fühlte sich seine Wunde an, als ob sie mit einem Brandeisen hineingebrannt worden wäre. „Sephiroth hat ihn auf dem Gewissen!“
Elena trat hinaus auf die Kufen des schwebenden Helikopters und hielt sich mit einer Hand an der Türe fest. „Lügen! Du lügst, ich weiß es! Du hättest doch alles getan, nachdem Tseng die Freundin von diesem SOLDAT entführt hat!
Aber noch bevor sie fortfahren konnte, gab der ShinRa Soldat hinter Elena einen entsetzlichen Schrei von sich, als sich sein Torso in einem Hagel aus blutbefleckten Pistolenkugeln entzwei riss und der Rest seines Körpers aus dem Hubschrauber hinab in den Schnee stürzte. Vincent erschien etwas weiter oben am Hang, zusammen mit Nanaki, welcher sich noch immer mit aller Kraft am Rücken des dunklen Mannes festklammerte, doch Vincent schien das nicht weiter zu stören. „Wenn ich bedenke...“, begann er mit gesenktem Kopf zu sprechen. „...dass ich mich einst selbst einen von euch genannt habe. Sieht so die Zukunft der Turks aus? Schändliche, rückratlose Mörder, die wie Feiglinge aus dem Schatten zuschlagen?“
„W...was weißt du schon?!“, schrie Elena zurück, während sie ihren Griff um die Pistole etwas lockerte. „Du bist ja nicht einmal ein Turk!“
Vincent zog sich erneut seine Quicksilver aus dem Halfter an seinem Oberschenkel und wirbelte sie mühelos auf seinem Finger im Kreis, bevor er sich ihren Griff schnappte und ihren Lauf auf den Helikopter richtete. „Nein“, sprach er, gerade laut genug, dass nur er es hören konnte. „Ich bin kein Turk. Nun nicht mehr.“
Der dunkle Mann drückte den Abzug, woraufhin die Kugel den Heckrotor des Hubschraubers durchschlug und ihn, begleitet von Funken und Schrapnell, wirbelnd durch die Luft beförderte. Elena wurde von der kleinen Explosion erfasst und von den Kufen des Helikopter gestoßen, mit ihren Armen wild um sich schlagend, als sie in den Wipfel einer Fichte krachte und ohnmächtig wurde. Oben in der Luft begann der kleine Hubschrauber währenddessen unkontrolliert umher zu taumeln, während sein Pilot verzweifelt versuchte, mit dem Steuerknüppel wieder die Kontrolle zurück zu erlangen, doch ohne dem Heck als Stabilisator, wandelte sich dieses Unterfangen in ein Kamikazemanöver geradeaus in den verschneiten Wald unter ihm.

„Wooohoooo“, feierte Yuffie, als sie sich in ihrer rasanten Fahrt umdrehte, um die schwarze Rauchfahne im Wald hinter sich zu beobachten. „Was für ein Feuerwe...“
WHUMP
Tifa zuckte zusammen, als sie neben Barret mit ihrem Snowboard her glitt. „Yuffie hat einen Baum getroffen.“, grummelte sie. „Sollen wir ihr helfen?“
„Hmm...nein, das überlassen wir Cloud.“, antwortete dieser.

Cloud seufzte, als er an der im Schnee liegenden Yuffie vorbei zischte. „Was für ein Tollpatsch.“

Barret versuchte sich auf die Heilungssubstanz zu konzentrieren, mit der Tifa gerade seine Wunden versorgte, doch es war schwer für ihn, in dem Schneegestöber noch etwas zu erkennen. War es wirklich Schnee...? Es war schwer zu sagen, denn die Dinge vor seinen Augen begannen, zu verschwimmen. Wie viel Blut hatte er verloren? Da zog sich eine liebliche Blutspur ein paar Kilometer den Hang hoch und er fing auch langsam an zu frieren.
„Halt durch, Barret.“, flüsterte Tifa ihm zu, während sie noch immer versuchte, einen Heulzauber auf ihn zu sprechen. „Nicht mehr weit, dann sind wir unten!“
„Nanaki klammerte sich nun an Vincent’s Bein und brummte. „Hier gibt es kein ‚Unten’!“
Tifa wischte sich ihre Haare aus dem Gesicht und sah den Abhang hinab. Er hatte Recht. Hier gab es wirklich kein Unten. Bloß eine tiefe Klippe am Ende der Piste. „Na gut! Barret, versuch anzuhalten. Wir werden auf Cloud warten und...“
Doch da war’s auch schon zu spät. Tifa segelte in hohem Bogen über die Klippe hinaus. Der Wind peitschte an ihr vorbei, als sich die Bindung ihres Snowboards löste und sie nach unten in den dichten, weißen Nebelschleier sandte. Irgendetwas Kaltes und Hartes schlug in ihr Gesicht, bevor sich die Welt vor Tifa’s Augen verdunkelte.

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Tifa’s Offenbarung
Kapitel IV
Winterfrost



Das Erste, was Tifa bemerkte, als sie aus ihrem seltsamen, nebelhaften Traum erwachte, war die extreme Kälte um sie herum. Sie fühlte sich, als ob sie auf einem Gletscher liegen würde, und als dann ihre Nase anfing, zu laufen, realisierte sie, dass sie das auch tatsächlich tat. Doch dann streichelte ein plötzlich aufkommender Hauch von Wärme sanft ihre kalte Haut, und sie erhob sich vom Boden, bevor sie auf die Quelle der Wärme zu stapfte.
„Geh nicht zu nahe ran. Du verbrennst dich noch.“
Tifa’s Augen blinzelten unaufhörlich, doch als sie sich nach ein paar Minuten an das schwache Licht in der Höhle gewöhnt hatten, erkannte sie Cloud, der vor einem lodernden Lagerfeuer saß, während er mit einem Stock ein Stück Fleisch über das Feuer hielt und es ungeduldig anstarrte. „Ist sowieso bald fertig. Ich hoff du bist auch richtig hungrig.“
„Ich bin nahe am Verhungern!“, grummelte Tifa. „Was gibt’s denn Schönes?“
Der EX-SOLDAT antwortete mit einem leisen Knurren. „Ich habe Vincent vorhin das Selbe gefragt. Er sagte: ‚Wenn du Hundeliebhaber bist, Cloud, frag lieber nicht.’“ Er lächelte kurz und drehte den Stock in seiner Hand. „Ich nehme an, es ist Wolfsfleisch von den hiesigen Eiswölfen. Vincent und Nanaki sind noch immer unterwegs, um Nachschub zu besorgen.“ Cloud nahm das Fleisch weg vom Feuer und wagte einen festen Biss, bevor er es gründlich durchkaute.
„Das...schmeckt schrecklich.“, brummte er. „Schmeckt wie fettiges Leder...willste mal abbeißen?“ Tifa war viel zu hungrig, um sich von Cloud’s Beschwerden beeinflussen zu lassen und haute ihre Zähne begierig in die Wolfskeule. Ihr doch egal was Cloud dachte, ihr schmeckte die Keule vorzüglich.
„Wo sind die anderen?“, fragte sie mit vollem Mund.
Cloud knurrte erneut und sah zum Ausgang der Höhle in die ewigen Schneefelder hinaus. „Ein paar von uns...sind verloren gegangen. Cid und Yuffie haben wir schon am Hang verloren. Und Barret sagte, er wollte eben mal Eisfischen gehen.“
Tifa blinzelte überrascht und hörte auf zu kauen. „Eisfischen? So richtig mit Angel und Haken durchs dicke Eis? Barret hat doch noch nie in seinem Leben Schnee gesehen! Was in aller Welt kann der schon groß von Eisfischen verstehen?“

Barret kauerte sich ganz klein zusammen, um die Kälte etwas abzuwehren. „Dummer Fisch...“, begann er zu grummeln, während er hasserfüllt auf die Oberfläche des Wassers starrte. „Dummer Arsch-Fisch...lässt mich hier einfach so gottverdammt lange warten...was zur Hölle hab ich mir eigentlich dabei gedacht, überhaupt hier her zu kommen oder zu denken, ich sei der ‚Große Mister Naturliebhaber’. Jesses...Leute, geht ja nie fischen...wo is denn hier das nächste Steakhaus?“
Manchmal konnte er diesen kleinen Teufelsfisch unter dem Eis hin und der schnellen sehen, doch mit dieser armseligen Holzangel und einem Zahn als Köder, konnte er wohl nicht erwarten, dass er plötzlich anbeißen würde. Ihm gefiel es nicht, Marlene’s ersten ausgefallenen Zahn als Köder zu benutzen, doch was anderes hatte er nicht, außerdem hoffte er innerlich, sie würde ihm das noch einmal vergeben.

„Hm...unsere einst so stolze Crew wurde auseinander gerissen.“ Tifa umarmte ihre Knie und gab ein tiefes Seufzen von sich. Trotz den Versuchen, damit aufzuhören, schaffte sie es nicht, den Gedanken, dass es besser gewesen wäre, wenn sie von Anfang an daheim geblieben wäre, zu verdrängen. An jenem regnerischen Abend am Bahnhof von Sektor 7...eigentlich wollte sie gar nicht dort hin gehen, doch irgendwie war es, als ob sie von ihm förmlich angezogen wurde.
Dort sah sie ihn, am Boden sitzend und gegen eine Laterne lehnend, seinen Bauch vor Schmerzen umschlingend und stöhnend. Die ShinRa Wache am Bahnhof hatte ihn schon längst aufgegeben und saß mittlerweile wieder in ihrem sicheren – und zweifellos warmen – Wachposten, während sie Tifa beobachtete, wie sie ihren Regenschirm aufspannte und an diesen blassen Typen herantrat. Sie erinnerte sich and diese Sache, als ob es gestern gewesen wäre.

„Bist du OK?“
„...u...ugh...“
„Hey, kannst du aufstehen? Was ist mit dir passiert?“
„...uh...T...Tifa?“
„Huch?“
„Tifa...du bist Tifa...“
„...ist...Cloud? Bist du es, Cloud??“

Er erhob sich vom Boden, trotzdem zitterte er am ganzen Leib und sah so aus, als ob er jeden Moment wieder zusammenbrechen würde. So blass...

„Das ist richtig. Ich bin Cloud...“
„Cloud! Es ist...schon so lange her...“
„Ja...Fünf Jahre...seit wir uns das letzte Mal gesehen haben...“

Vor fünf Jahren. Er hatte seinen Wunsch erfüllt und ist SOLDAT beigetreten. Nach diesem Zwischenfall mit Sephiroth vor fünf Jahren...was geschah danach?
Tifa sah rüber zu Cloud, der vor dem Feuer saß. Er lehnte sich gegen die Felswand hinter sich und wirkte etwas schläfrig. Dann, als er seine Augen schloss, schien es tatsächlich so, als ob er schlafen würde. Sie wusste, dass, immer wenn er seine Augen schloss und einschlief, er in Wirklichkeit in seine eigene, kleine Welt eintauchte. Und nun erneut.
„Er hat bereits viel zu viel Leid ertragen müssen...“
Tifa sprang erschrocken hoch, als sie diese Stimme vernahm. Während sie sich hastig umsah, um nach ihrer Quelle zu suchen, entdeckte sie Vincent, der am Höhleneingang stand und etwas Weißes in seinem klauenartigen Panzerhandschuh hielt.
„Habe ich dich erschreckt?“, fragte er, als er sich neben das Feuer setzte und seinen Fang neben sich hinlegte. „Das wundert mich nicht, Tifa. Ich habe mich schon lange an meine dunkle Aura gewöhnt.“
„Nein...das ist es nicht.“, murmelte Tifa, während sie ihren Kopf hängen ließ. „Ich...war einfach nur zu sehr in meinen Tagträumen vertieft.“
Der dunkle Mann nickte kurz und zog sich seinen Mantel etwas nach unten, um sein Gesicht frei zu machen. Tifa starrte ihn einen Moment an und realisierte jetzt, dass das nun das erste Mal war, dass sie Vincent’s komplettes Gesicht sah. Sie musste schon zugeben, dass trotz seiner „dunklen Aura“, er ein sehr gutaussehender Mann war. Doch seine Augen waren so finster, so voller Leid und Kummer...manchmal bemitleidete sie ihn und wünschte sich, er würde wenigstens ein bisschen seiner schweren Bürde mit seinen Freunden teilen. Dann plötzlich ein Gedanke...vielleicht sah er ja keinen anderen Menschen als einen richtigen Freund an. Er musste schon viele schreckliche Dinge gesehen und erlebt haben. Mitunter hatte er einen sehr mysteriösen Charakter.
„Ich würde mir keine großen Sorgen um ihn machen.“, fuhr Vincent mit einem leeren Blick in das Feuer fort. „Genauso wie ich, ist Cloud an das grausame, dunkle Schicksal, das Gott uns auferlegt hat, gebunden...sein Wille ist gestärkt. Er wird auch die kommenden Prüfungen überleben.“
Tifa schenkte ihm einen verwirrten Blick. „Prüfungen...?“
Der dunkle Mann war gerade dabei, etwas zu sagen, doch als er seinen Mund öffnen wollte, wurde plötzlich die Stille der Höhle von einem entsetzlichen Geräusch von zersplitterndem Holz durchbrochen, das die Insassen in Deckung schickte. Auf einem kleinen Hügel in der Ferne tauchte eine große Schattengestalt auf, die durch den tiefen Schnee genau auf die Höhle zustapfte.
„Sephiroth!!“, brüllte Cloud, als er aus seinen Träumen aufwachte und seine Murasame zog.
„VERDAAAAMMMT...“
Tifal zwinkerte und lockerte wieder ihre angespannten Muskeln, als Barret in ihr Sichtfeld plumpste, in der einen Hand einen ziemlich ärmlich aussehenden Fisch und in der anderen seine zerbrochene Angel haltend.
„Eisfischen ist der größte Scheiß, dens gibt!“, schnappte dieser und warf den Fisch – na ja, eher Fischchen – in den Schnee, bevor Cloud mit einem irritierten Knurren seine Murasame wegsteckte. „Ich musste schließlich schwerere Geschütze auffahren.“
„Schwerere...Geschütze?“ Tifa und Vincent tauschten sich ein paar besorgte Blicke aus.
„Granaten, versteht ihr!“, sagte Barret daraufhin und brach in ein breites Grinsen aus. „Wusstet ihr, dass sich Granaten viel besser zum Eisfischen eignen, als eine dieser idiotischen Angeln?“

* * * * * * * * * * * * *

„Bitte denken Sie nicht, ich würde es genießen, grob und unhöflich zu anderen Leuten zu sein, Mr. Highwind. Es ist mehr so was wie eine Selbstverständlichkeit, verstehen Sie? Ich bin ein sehr beschäftigter Mann, und ich befürchte, dass mich dieses Gespräch hier mit Ihnen mehr Geld und Zeit kostet, als ich bereit bin, auszugeben.“ Rufus faltete seine Hände in seinem Schoß und stützte seinen Fuß auf den langen Bürotisch im Konferenzraum an Bord seinen Langstreckenluftschiffes. Auf der gegenüberliegenden Seite des beinahe zehn Meter langen Tisches, saß Cid Highwind und schenkte dem Präsidenten auch weiterhin einen finsteren Blick. Er versuchte inständig, seine Hand davon abzuhalten, hoch an seine Fliegerbrille auf seinem Kopf zu greifen, wo er seine Zigaretten aufbewahrte.
„Na dann wollen wir es noch einmal versuchen...“, fuhr Rufus fort. „Warum reist du dreckiger Bastard mit deinen Freunden nach Norden zu den Gaea Klippen? Und erzähl mir nicht, ihr würdet nicht zum Nordkrater wollen, denn sonst befindet sich dort oben nichts! Also was wollt ihr da?“
Cid knurrte. „Ach •••• dich doch selber.“
Rufus entkam ein tiefes Seufzen, während er sich mit seiner Hand an sein Nasenbein fasste. Die Sache verlief nicht ganz so, wie er sich das vorgestellt hatte. „Ich kann verstehen warum du dich so aufregst. Von seinen besten Freunden getrennt und von seinem schlimmsten Feind entführt zu werden...das ist wohl nicht gerade dein Tag heute, hm?“
„Der heutige Tag wird in meine Top-Ten Liste meiner miesesten Tage aufgenommen.“
„...Aber trotzdem hast du Informationen, die wir wollen! Die ICH will! Also wirst du, bis du dich dazu entschließt, mit uns zu kooperieren, wohl oder übel hungern müssen.“ Rufus erhob sich aus seinem Sessel, als die zwei ShinRa Soldaten Cid an seinen Armen packten. „Schafft ihn hier weg. Und bringt mir dann diese Göre rein. Vielleicht haben wir mit ihr mehr Glück.“

* * * * * * * * * * * * *

Weiß...nichts als pures, unbeflecktes Weiß. Das war alles, was Cloud sehen konnte, wenn er zum Horizont hinsah. Der Schneesturm von voriger Nacht hatte nun Gott sei Dank aufgehört, und der frische Pulverschnee überzuckerte den ohnehin schon schneebedeckten Boden in den weiten, endlosen Schneefeldern, die, so kam es Cloud vor, eine gewisse Ähnlichkeit mit der Corel Wüste hatten. Nur dass hier eben bittere Kälte, anstatt brennender Hitze herrschte. Über Corel nachzudenken, ließ Cloud sich fragen, was wohl mit dem Buggy, den Dio ihm gegeben hatte, passiert war. Das letzte Mal, als er ihn zu Gesicht bekommen hatte war an dem Tag, nachdem er den Tempel des Alten Volkes besucht hatte. Als er ihn an die südliche Küste bei Gongaga geparkt hatte, kurz bevor er mit dem Tiny Bronco nach Bone Village abreiste. Junge, war das eine lange Reise bis zum nördlichen Kontinent...er fragte sich, wie Aeris wohl dort hin gekommen ist.
„ES IST EGAL, DENN NUN IST SIE TOT.“
Cloud befahl der Stimme in seinem Kopf, zu schweigen, und konzentrierte sich wieder einmal darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen.
„Wie lang ists denn noch bis zum Krater?“, meckerte Barret. „Fühlt sich so an, als ob meine Gatling Gun schon Frostbeulen bekommt.“
Der EX-SOLDAT dankte seinem Freund still, dass er ihm etwas gegeben hatte, worüber er nachdenken konnte. „Bis wir diese Hütte finden, müssen wir wohl oder übel weiter gehen. Ich weiß noch, dass auf dieser Landkarte im Gasthaus zum Eiszapfen eine kleine Hütte am Fuße der Gaea Klippen abgebildet war.“ Cloud leckte sich seine Lippen feucht und fuhr dann fort. „Mit etwas Glück, lebt auch noch der alte Bergsteiger dort. Wenn ich mich nur erinnern könnte, welchen Weg man gehen muss, um dort hinzukommen...wir hätten die Karte besser mitnehmen sollen.“
In dem Moment zog Vincent die zusammengerollte Landkarte des nördlichen Kontinents aus einer kleinen Falte in seinem Umhang heraus und übergab sie grinsend Cloud. Der EX-SOLDAT bekam fast einen Herzanfall, als er abwechselnd Vincent und die Karte anstarrte.
„Warum...wie...wo hast die her??“
Vincent zuckte mit den Schultern. „Niemand in der Stadt hat sie gebraucht. Wir brauchten sie, also habe ich sie genommen.“
„...nächstes Mal...trau dich ruhig, mir das zu sagen.“, murmelte Cloud, noch immer mit seinem überraschten Blick auf Vincent ruhend.

Das warme Feuer loderte im Kamin, während Asche und Ruß, gemeinsam mit dem Rauch hoch in den Schonstein zogen, als ein weiterer Holzklotz hinein geworfen wurde. Ein willkommener Stoß von Wärme füllte die alte zweiräumige Holzhütte, und der alte Mann gab ein zufriedenes Seufzen von sich, als er zurück in seinen gemütlich fellbezogenen Sessel sank.
Egal, wie oft er sich umsah, das Gefühl von Nostalgie lag überall in der Luft. Die alten Bergsteigerschuhe, die auf der Wand hingen, brachten Erinnerungen an die Zeit mit seiner Frau zurück. Als sie damals an einem Morgen auf einen Spaziergang ging, von einem plötzlichen Blizzard überrascht wurde und nie wieder zurückkehrte. Das Bärenfell auf dem Boden holte ihn zurück in die Zeit, als er einmal von einem Polarbären verfolgt wurde und er ihn mit allen seinen Eisenhaken bewerfen musste, um sich zu wehren, bis schließlich einer der Haken in ein Auge des Bären traf und diesen tötete.
Doch das was seine Aufmerksamkeit am meisten auf sich zog, war das kleine eingerahmte Foto auf einem der Regale. Darauf abgebildet war er, 20 Jahre jünger und mit einem Mann, der gut einen Kopf größer war, als er, an seiner Seite. Beide Männer lächelten wie ein Paar Narren, trotz der Tatsache, dass sie knietief im Schnee standen und der Frost schon begann, sich an ihre Augenbrauen festzusetzen. Bergsteigen bedeutete ihnen damals mehr als alles andere.
Er hoffte innerlich, dass, wo auch immer sein alter Partner heute war, seine Seele über jene Bergsteiger wachen würde, die es wagten, die Gaea Klippen zu erklimmen.
Die Gedanken des alten Mannes wurden durch das plötzliche Geräusch von Motoren unterbrochen – riesige Motoren – wie sie hoch über das Dach seiner kleinen Hütte flogen. So schnell er nur konnte, warf sich der Mann in seinen Anorak und in seine dicken Stiefel, bevor er sofort nach draußen rannte, um nachzusehen, was da vor sich ging. Als er da so hoch in den Himmel blickte, erspähter er kurz etwas, das aussah, wie ein riesiger silberner Fleck, dessen Oberfläche die Strahlen der Sonnen genau in seine Augen reflektierten, während das Objekt sich weiter nordwärts durch die starken Winde bewegte. Er verfolgte das Flugschiff noch einige Zeit zu Fuß, bevor er schließlich stoppte. Wer in aller Welt würde so weit nördlich mit so einem massivern Luftschiff rumfliegen? Hier oben gab es doch nichts, außer den Gaea Klippen und dem staubigen alten Krater.
Der alte Bergsteiger stolperte plötzlich über ein aus dem Schnee ragendes Bein, doch landete schön weich im tiefen Weiß. Als er sich ansah, was das wohl gewesen sein konnte, entdeckte er zu seiner Überraschung einen leblosen Körper, halb vergraben in einer Schneewehe! Die lähmende Kälte, die sein Hände und Fingerspitzen befiel ignorierend, begann der alte Mann die junge Person so schnell er nur konnte auszugraben. Der Junge trug noch seinen Anorak und sein Gesicht war kaum blau, all das waren guten Anzeichen dafür, dass er noch am Leben und nicht erfroren war.
Weiter oben auf einem kleinen Hügel erspähte der Bergsteiger tatsächlich noch zwei weitere Gestalten aus dem Schnee ragen. Die erste Gestalt war wohl der größte Mann, den er je gesehen hatte, wohingegen die zweite eher schlank war und lange schwarze Haare hatte. „Oh Jungs...ihr habt mein Leben gerade noch komplizierter gemacht.“, tadelte sich der Mann, bevor er begann, alle drei nach und nach zurück in seine warme Hütte zu schleppen.

* * * * * * * * * * * * *

„Nichts...“, sprach Cloud, während er sich am Hals kratzte. „Hey, hör zu...du solltest hier nicht einfach so rumlaufen. Der Reaktor ist gerade eben in die Luft gegangen und alle möglichen Psychopathen rennen jetzt auf den Straßen rum.“
Das Blumenmädchen starrte ihn mit ihren wunderschönen, hellen Augen an und lächelte einfach. Sie sprach kein Wort und blinzelte kein einziges Mal. Sie stand einfach nur da und lächelte. Sie hatte etwas Beunruhigendes an sich. Als Cloud hinab auf seine Füße starrte und danach seinen Blick wieder erhob, erkannte er, warum sie sich nicht rührte.
Sephiroth hatte sie durchdrungen.
Jede Ader in Cloud’s Körper pumpte sein Blut in schmerzvollen Protesten durch ihn hindurch, als Aeris’ steifer Körper in seine Arme fiel. Sie war noch immer...so wunderschön...
Aeris? Woher wusste er ihren Namen? Er hatte sie doch gerade eben getroffen! Und warum hat Sephiroth, sein Jugendheld,...
„Sorg dich nicht.“, flüsterte der dunkle Krieger. „Bald wird das Mädchen zu einem Teil des Planeten werden, und somit, ein Teil von mir...“
Mit einem schaudernden Zittern in Aeris’ Körper, öffneten sich ruckartig ihre Augen und starrten mit bodenlosem Leid und Schmerz hoch zu Cloud. Dieser Blick...er riss Cloud’s Gewissen förmlich entzwei, als er ihn durchdrang. Er wollte sie loslassen, doch seine Arme gehorchten ihm nicht mehr.
„Cloud, kennst du mich nicht?“, fragte sie. „Erinnerst du dich nicht? Sorgst du dich nicht?“
„I...ich sorge mich...“, würgte Cloud heraus. Seine Kehle fühlte sich an, als ob sie voller Asche wäre. „Aeris...Verzeih mir...ich konnte dich nicht beschützen...“
Sephiroth hob sein Schwert über seinen Kopf.

„ZURÜCK!!“

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Tifa’s Offenbarung
Kapitel V
Die Wunde, die niemals heilt



„Koordinaten bestätigt. Eingabe: Sieben-vier-ZX-eins-aplha-fünf. Sir, wir haben den Nordkrater erreicht.“
„Flieg zum Zentrum.“, sagte Rufus, während er über das Geländer auf der Brücke lehnte und zusah, wie das riesiges gewölbte Fenster die Wolken vor ihm zur Seite drückte und die massive Wunde im Planeten, die vor 2000 Jahren verursacht wurde, enthüllte. Der Krater selbst war zwar riesig genug, um die Energien des Planeten um sich zu sammeln, auf dass sie Wunde heilen würde, doch selbst nach so langer Zeit, konnte sie nicht geschlossen werden.
Und auf der anderen Seite hingegen waren die enormen Mengen all dieser Mako-Energie im Krater zu viel, um einfach wieder verschwinden zu können. Diese Energie, und einzig und allein diese, war der Grund für Rufus, auf diesen scheinbar abgestorbenen Kontinent zu reisen. Um das Land einmal mit seinen eigenen Augen zu sehen und den zukünftigen Standort von Neo-Midgar persönlich für sich zu beanspruchen.
„Sir, ich kriege hier eine Art elektrische Störung rein.“, sagte einer der Techniker über den roten Alarm auf seinem Schaltpult hinweg. „Um das Zentrum des Kraters scheint sich so etwas wie eine Energiebarriere aufgebaut zu haben. Wir können durch diese nicht hindurchbrechen, wenn wir es täten, würden wir unser Schiff verlieren.“
„Das verheißene Land ist ein Mythos.“, sprach Professor Hojo. Er hatte sich entschieden, ebenfalls auf diese Reise mitzukommen, und aufgrund seinem Wissen, hatte Präsident Rufus auch nichts dagegen, als sie vor einiger Zeit Junon verließen. „Ein Ammenmärchen. Es existiert nicht.“ Hojo’s dunkle Augen blitzten hinter seinen Augengläsern, als er neben Rufus auf die Brücke trat.
Der Präsident gab ein irritiertes Knurren von sich und weigerte sich, Hojo anzusehen. „Warum hast du uns dann begleitet?“
„Weapon.“
Nun wandte sich Rufus Hojo zu. „Was...?“
„Nichts.“, murmelte der Professor, während er durch das große Glas hinab auf die durch die Luft wirbelnden Makofluten um das Zentrum des Kraters herum blickte. „Nichts, über das Sie sich unnötig aufregen sollten.“

* * * * * * * * * * * * *

„Komm, beruhige dich, Söhnchen!“, sagte der alte Mann, als er seine Hand auf Cloud’s Schulter legte und ihm einen Tasse Tee überreichte. „Beruhige dich! Es war nur ein Traum! Und dazu noch ein ganz ein schlimmer, wenn man bedenkt, dass er einen harten Kerl dich aus dem Schlaf gerissen hat.“
Cloud nahm mehrere hastige Atemzüge der warmen Luft in der Hütte und setzte sich aufrecht auf das Sofa, auf dem er lag, hin. Er fühlte sich, als ob er auf der Stelle schreien musste, doch er schaffte es, dem seltsamen Drang zu widerstehen. Als der kleine Raum erst mal aufgehört hatte, sich in seinen Augen zu drehen, sah er sich um und versuchte herauszufinden, wo er hier war. Tifa lag neben ihm in einem warmen Schlafsack am Boden, aber es gab kein Anzeichen von Barret, Nanaki oder Vincent.
„Hatten sie sich...verirrt?“
„Dein großer Freund ist im Zimmer nebenan.“, sprach der alte Mann, als er sich mit krachenden Knien wieder aufrichtete. „Komm mit, wenn du etwas essen willst.“
Essen...das hörte sich beinahe zu gut an, um wahr zu sein. Und wenn der Duft, der aus dem anderen Zimmer drang nur Einbildung war, dann konnte er wenigsten stolz auf seine so real wirkende Fantasie sein. Cloud ging zu Tifa und versuchte, sie aufzuwecken, aber ihre Haut fühlte sich noch immer eiskalt an. Cloud entschied, dass es wohl besser wäre, sie noch für eine Weile schlafen zu lassen, also ließ er sie alleine und folgte dem alten Mann in den zweiten Raum.
„Hehe. Morgen.“, empfing ihn Barret sofort mit einem Mundvoll des besten Schmorbratens, den er je gegessen hatte. „Bin froh, dass du dich noch nicht in einen Eislutscher verwandelt hast. Obwohl dann hättest du wenigsten einen guten Grund, dir einen Stock in den Arsch zu bohren, was?“ Der große Mann kicherte über seinen kleinen Scherz und schaufelte sich mehr und mehr Fleisch in seinen Mund. „Wie geht’s Tifa?“
„Du meinst das Mädchen?“, fragte der alte Mann. „Ihre Unterkühlung ist viel größer als deine es war. Ich fürchte, es wird noch einen Tag dauern, bis sie sich wieder erholt hat.“
Cloud bekam nur die Hälfte des Gespräches zwischen Barret und dem alten Mann mit. Er war viel zu beschäftigt damit, die warme Suppe auf dem Tisch in sich hineinzulöffeln. Ein willkommener Schimmer von Wärme strömte durch ihn hindurch, als er das Teller berührte und ihren kompletten Inhalt in einer Rekordzeit hinunterlöffelte, bevor die eiskalten Nadelstiche in seinem Magen verschwanden. Während er sich seine zweite Tellerladung holte, beobachteten ihn die beiden mit einem merkwürdigen Blick.
„Noch mal danke, dass Sie uns geholfen haben.“; sagte Barret zum alten Bergsteiger. „Ich darf gar nicht daran denken, was passierte wäre, wenn Sie nicht gewesen wären, um uns zu retten. Wir verdanken Ihnen unser Leben und wissen noch nicht einmal Ihren Namen.“
“Mein Name ist Arne Holzoff, sehr erfreut.“, antwortete der alte Mann. „Und schuldig seid ihr mir nichts. Genau deswegen lebe ich hier oben am Fuße der Klippen. Ich helfe vorbeikommenden Bergsteigern wie euch und gewähre ihnen Unterschlupf. Es war mir ein Vergnügen, euch zu helfen.“ Arne setzte sich wieder in seinen fellbezogenen Sessel, als Cloud gerade seinen Löffel zum dritten Teller ansetzte. „Aber trotzdem wundere ich mich immer wieder, wie viele Leute sich soweit nach Norden wagen, um die Klippen zu erklimmen. Eigentlich sind sie nichts Besonderes. Sie sind einfach nur gefährlich...noch viel gefährlicher als ihr es euch vorstellen könnt, glaubt mir. Ihre Höhlen werden von den Blauen Drachen und den noch viel gefährlicheren Malboros bevölkert. Ich würde vorschlagen, ihr kehrt auf der Stelle um, aber ich weiß auch, dass ihr es nicht machen werdet.“
„Er hat Aeris getötet.“
Sowohl Barret als auch Arne wandten sich Cloud zu. Sein Löffel war schon wieder auf dem in seinen Mund, doch sein Arm bewegte sich nicht mehr. „Ich werde da hoch gehen und ihn dafür töten.“
Arne wurde blass und Barret atmete ruhig weiter. „Großartig, Mister EX-SOLDAT.“, grummelte er.
„Nein, es ist nicht so wie es aussieht.“, sagte Barret zu Arne. „Na ja, eigentlich ist es ja doch genau so...aber nicht so, wie sie denken. Cloud hat einen langen, anstrengenden Tag hinter sich und ich denke, er braucht noch etwas Schlaf.“
„Ja, du hast recht.“, Arne ging zur Türe und zog sich seinen Anorak und seine Stiefel an. „Im Lager befindet sich noch mehr Essen, falls ihr Hunger habt. Ich gehe raus und sehe, ob ich das Schiff noch einmal entdecken kann.
Barret sah Arne fragwürdig an.
„Kurz bevor ich euch gefunden habe, hab ich ein Flugschiff nach Norden fliegen sehen.“, fuhr der alte Mann fort. Er band sich seine dicken Stiefel zu und streifte seine Handschuhe über seine Hände. „Ein riesiges ShinRa – Luftschiff. Gott allein weiß, was die hier zu suchen haben, aber was auch immer es sein mag, es kann nichts Gutes sein.“ Arne lächelte zu Barret und Cloud hinüber, bevor er ohne ein weiteres Wort hinaus marschierte.

* * * * * * * * * * * * *

„Hey, ich hab hier einen lebendigen gefunden! Ladet den Käfig auf, damit wir ihn ins Chocobo Gehege sperren können!“
In seinem kleinen Stahlgefängnis jeden, der sich ihm näherte, anknurrend, versteifte Nanaki all seine Muskeln, als der Käfig auf die Ladefläche eines kleinen Schneemobiles gehievt wurde. Jedes Mal, wenn einer der Jäger etwas Essen durch die Gitterstäbe schieben wollte, attackierte Nanaki diesen, indem er seine Vorderklauen und seine Zähne in dessen Handgelenk fletschte. Doch in dem Moment, als Nanaki den warmen Geschmack von Blut auf seiner Zunge schmecken konnte, begannen vier andere Männer in blauen Anzügen schon, mit Elektrostäben auf ihn einzustechen und ihn so zwangen, loszulassen.
„Ah...die Wunde wird genäht werden müssen.“, sprach einer der Jäger, als der Mann, der Nanaki füttern wollte, blutend im weißen Schnee saß. „Was hat das Vieh überhaupt für ein Problem?“
„Weiß nicht.“, unterbrach ein anderer. „Aber ich habe gehört, Professor Hojo sucht es über...verdammt geh zurück!!“
Als Nanaki Hojo’s Namen vernahm, begann die grüne Substanz in seinem zeremoniellem Kopfschmuck zu glühen. Damit viel mehr auf den Boden, anstatt auf die Jäger zielend, entfesselte Nanaki mit einem lauten Heulen die verborgenen Kräfte der Substanz, als plötzlich lodernde Flammen aus dem Boden hervor schossen, die den Schnee im Umkreis von 200 Metern in kürzester Zeit wegschmolzen. Nach einem kurzen Moment der Verwirrung und Panik, trauten sich die Jäger gar nicht mehr an den Käfig heran, während sich Nanaki wie wild in ihm hin und her wandte.

Cait Sith stolperte die metallenen Stufen vom Außendeck des Schiffes hinab und summte irgend so eine Melodie, die er in der Gold Saucer gehört hatte und die er nun nicht mehr vergessen konnte, vor sich hin. Er hatte eine überraschend gute Laune, wenn man bedenkt was zur Zeit alles los war. Aber warum war er so fröhlich? Weil, wenn das so weiter gehen würde, dann würde er endlich bald seine Freunde wiedersehen können!
Auf der anderen Seite war Cloud jedoch niemand, der sich so einfach gefangen nehmen lassen würde. Die Katze und der Mog seufzten zeitgleich. Es würde ihm sogar schon helfen, wenn er nur wissen würde, ob es Cloud gut geht. Der einzige Weg, das herauszufinden, war wohl die Kommunikationsanlage des Luftschiffes, doch wenn Rufus herausfinden würde, dass er Cloud und seinen Freunden noch immer half, würde er ihn wohl auf der Stelle verhaften lassen. Außerdem war Rufus ohnehin schon ziemlich sauer auf Cait Sith, denn warum er noch immer so einen blöden Plüschkörper benutzte, verstand er nämlich nicht...es war wohl eine Privatangelegenheit.
„Du solltest morgens immer deine ganzen Probleme ins Klo runterspülen...das hilft!“
Cait Cith knurrte. Heidegger würde sich niemals ändern.
Nachdem er auf die Brücke des Schiffes watschelte, bewegte sich der ausgestopfte Mog hinüber zum riesigen Fenster und beobachtete, wie das Schiff noch immer durch die Wolken flitzte, bevor sie abermals wichen und ihm einen kurzen Blick hinab auf den gesamten Nordkrater gewährten. Dieses riesige Ding musste ja mindestens einen Durchmesser von zehn Kilometern haben! Eine riesige Säule aus Sturmwolken und flüssigem Mako erstreckte sich rund einen Kilometer hoch in den Himmel, bevor sie sich schließlich wieder spiralförmig um das Zentrum des Kraters gen Boden bewegte und so eine scheinbar undurchdringliche Barriere formte. Wenn Hojo’s Vermutungen richtig waren, würde sich Sephiroth genau in der Mitte dieses Naturwunders befinden. Cait Sith kicherte, als er sich bildlich vorstellte, dass der mächtige Sephiroth wohl jetzt gerade dort unten in seinem gemütlichen Fernsehstuhl saß, Chips in sich hineinstopfte und auf die schwarze Substanz wartete.
Doch der Gedanke an die verheerende Wirkung der Substanz, nämlich Meteor, vertrieb das Lächeln auf den Lippen der Spielzeugkatze sofort wieder. Cait Sith lehnte sich über das Geländer und spähte auf die weiten Schneefelder hinab, wo wohl gerade in diesem Moment, Cloud irgendwo umherstapfen würde.

„Ich sehe es an euren Blicken, dass ihr nicht auf mich hören werdet, oder?“ Arne Holzoff tauschte sich einige Blicke mit Cloud, Tifa und Barret aus und ließ danach seinen Kopf, begeleitet von einem Seufzer, hängen. „Na ja, ich nehme an, das war dann wohl zu erwarten. Aber es tut trotzdem gut, den alten Bergsteigergeist in solch jungen Leuten wie euch wiederzusehen.“
Der alte Mann ging hinüber zum Regal über seinem lodernden Kaminfeuer und nahm einen Bilderrahmen mit einer alten Fotographie darin herunter. Er starrte das Foto für einen Moment lang still an, als ein kleines Anzeichen eines Lächelns sich auf seinem Gesicht breit machte. „Das bin ich und mein früherer Partner, Yamski.“, sprach Arne, nachdem er es Cloud übergeben hatte. „Yamski und ich waren die ersten Menschen, die es jemals wagten, die Gaea Klippen zu besteigen. Unser Vorhaben ging durch sämtliche Schlagzeilen auf der Welt. Wir versprachen, eine große rote Flagge in die Mitte des Kraters zu setzen und ein Foto davon zu schießen...doch wir erreichten nicht einmal den Gipfel der Klippen.
„Wir wussten, dass es kalt werden würde, doch wir waren einfach nicht auf diese tödlichen Winde auf den Klippen gefasst.“, fuhr Holzoff fort, als er sich in seinen Stuhl setzte. „Die Winde in den Schneefeldern schaffen es bei Nacht auf minus 30 Grad, doch die Winde auf den Klippen stoßen in den Nächten an die minus 70 Grad Grenze. Wenn ihr es also wirklich wagt, sie zu erklimmen, solltet ihr einige meiner extra Anoraks und Handschuhe mit euch nehmen.“
Tifa spähte von hinten über Cloud’s Schulter auf das Bild in seinen Händen. Arne hatte sich seit damals nicht wirklich viel verändert, wie es aussah. Noch immer eher klein und kräftig, zusammen mit seinem etwas größeren Partner. Der einzige echte Unterschied waren seine Haare, die sich von blond zu schneeweiß verfärbt hatten. „Was ist mit Ihrem Partner geschehen?“, fragte Tifa, als sie ihm ins Gesicht sah.
Der alte Bergsteiger runzelte seine Stirn und schüttelte den Kopf. „Armer Yamski...während unseres Aufstieges an den Klippen, wandelten sich die Wetterverhältnisse um uns von sehr kalt zu tödlich kalt. Wir waren am Rande des Todes. Einer der Eisenhaken, die ich in das Gestein der Klippen gehämmert hatte, brach und ich schaffte es nur knapp, mich an einem Felsen festzuhalten.“ Arne atmete tief durch. „Yamski hing mit einem Seil an mir und er wusste, dass ich es nicht schaffen würde, ihn und mich gleichzeitig festzuhalten. Er...er zog sein Messer und...schnitt das Seil durch. Ich habe ihn nie wieder gesehen...“
Tifa’s Augen schlossen sich, als sie sich gegen eine Wand lehnte. Jetzt tat es ihr Leid, dass sie gefragt hatte. „Darum habe ich beschlossen, hier oben zu bleiben.“, fuhr Arne fort. „Damit niemand, der es wagen würde, die Klippen zu besteigen, den selben Tod wie Yamski sterben muss.“
Arne erhob sich aus seinem Sessel und ging in den anderen Raum. „Wenn ihr dort hoch wollt, werdet ihr diese Ausrüstung brauchen.“

Tifa presste sich fest in ihren dicken Anorak und versuchte, ihre Kapuze noch mehr über ich Gesicht zu streifen, um den Schnee daran zu hindern, in ihr Gesicht zu peitschen. Vor ihr schleppte sich Cloud furchtlos durch die Schneefelder. Barret mühte sich genau rechts von ihr durch den knietiefen Schnee und wie sie es schon befürchtete, war er wieder einmal nur am Meckern.
„Das hier alles zu sehen, macht mich nachdenklich.“, sagte Barret, als er Tifa’s Seufzen ignorierte. „So weit nördlich zu sein...erst das macht dir begreiflich, wie ehrfürchtig und vollkommen die Natur eigentlich ist. Und wenn mir irgendjemand vorschlagen würde, hier oben zu leben, dann würde ich ihm sagen...hm...na ja, du weiß, was ich ihm dann sagen würde...
„Das hier...ist wohl das krasse Gegenteil von Midgar.“ Barret leckte sich seinen trockenen Lippen feucht. „Wenn man es so sieht, sind die ShinRa doch gar nicht so übel.“
Tifa starrte den großen Mann sprachlos an. Es dauerte ein paar Momente, bis Barret realisierte, was er eben gesagt hat, und sein Gesicht war in stille Verwirrung getaucht, als die Worte sein Gehirn erreichten.


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Tifa’s Offenbarung
Kapitel VI
Oh Mann, Malboro



„Ich will nicht.“, grummelte Barret. „Ich will nicht und ich kann nicht! Das kann doch nicht wahr sein. Das kann nicht passieren! Es ist einfach zu verdammt kalt! Cloud, ich kann meine verdammten Finger nicht mehr spüren!“
„Dann klettere mit deinen Zähnen weiter.“ Die Stimme des EX-SOLDAT war beinahe so kalt, wie das klare Eis, das die Hänge der Gaea Klippen bedeckte und welches Barret überlegen ließ, an dem Seil zurück nach unten zu rutschen und Holzoff’s warmer, gemütlicher Holzhütte einen weiteren, laaaangen Besuch abzustatten. „Dieser verdammte Sephiroth mit seiner verdammten Schwarzen Substanz...das is einfach zu viel!“
„Jetz halt aber mal deine Klappe, ja? Außerdem müsste hier sowieso irgendwo eine Höhle sein.“, fuhr Cloud fort, während er seine Füße an die eisige Klippe schmiegte und mit seinen Händen nach dem nächsten Felsen griff. „Wenn wir erst mal in den Gaea Klippen sind, können wir uns dort etwas ausruhen und vielleicht auch was essen.“
Das Erwähnen von Essen ließ Tifa’s Magen laut knurren. Sie meckerte zwar nicht, aber es war nun mal Tatsache, dass sie nicht solche Muskeln hatte, wie Barret oder Cloud. Sich selbst immer weiter an dem Seil nach oben zu ziehen und nach und nach kleine Eisenhaken in die Felsen zu hämmern, war alles andere als Spaß für sie. In Wirklichkeit hatte sie ja nicht einmal großes Interesse daran, die Welt am nördlichen Kontinent zu sehen.
Sie hätte niemals gedacht, dass sie so weit kommen würden, als sie vor gut einigen Monaten in Midgar abreisten. Es war einfach der Gedanke daran, diese Stadt der Alpträume endlich verlassen zu können, der sie dazu veranlasste, es zu tun. Wenn auch nur irgendjemand ihr gesagt hätte, dass sie ihre Reise bis zu den tödlichen Gaea Klippen führen würde, wo sie einem toten Mann, der den Planeten mit nur einer einzigen Substanz zerstören will, hinterher jagen würde, hätte sie sich wohl geweigert, auch nur einen Fuß hinaus auf die endlosen Felder des östlichen Kontinents zu setzen. Unvorstellbar...
Und jetzt...war sie hier, fror bis hinab zu ihren Knochen und wünschte sich nichts sehnlicher, als AVALANCHE weiter zu dienen. Doch der „Siebte Himmel“ war weg. Jessie, Biggs und Wedge...sie alle waren weg. Tot und gegangen, und nichts würde sie jemals wieder zurückbringen. Vermutlich waren sie jetzt bereits ein Teil des Lebensstroms. Jener Lebensstrom, den Sephiroth dazu benutzen will, einen Gott aus sich zu machen.
Diese Gedanken stellten Tifa’s Nackenhaare senkrecht auf und ließen eine Welle von Wärme durch ihr hindurch fließen. Diese Welle brachte daraufhin auch Tifa’s Wut hervor und sie folgte still Barret und Cloud die Klippe nach oben und in die kristallüberfüllten Höhlen hinein.

Cid wandte seinen Blick von den Kakerlaken auf dem Metallboden ab und sah zu der Zellentüre hin, als diese sich gerade öffnete und eine Brise frischer Luft in sein Gefängnis fließen ließ. „Geh da rein und setz dich hin.“, schnappte irgendjemand, als eine dunkle Gestalt in den kleinen Raum eintrat. Als die Türe sich wieder schloss und die Gestalt aus dem Schatten hervor trat, erkannte sie Cid schließlich – es war Vincent!
„Also haben sie dich auch erwischt?“, fragte der Pilot rhetorisch, als er nach einer Zigarette in seinen Taschen kramte. „Lächerliche Figuren. Diese ShinRa Bastarde seien verdammt. Ich werde ihnen ihr dunkles Schicksal auferlegen.“
„Ich werde ihnen ne dicke Lippe auferlegen, wenn ich erst mal hier raus bin!“, jammerte Yuffie von dem Feldbett, auf dem sie saß.
„Hast du ihn gesehen, als sie dich hier rein gebracht haben?“, fragte Cid.
Vincent ging in eine dunkle Ecke der Zelle, lehnte sich gegen die Wand und wartete einen Moment, bevor er hinab auf den Boden glitt und seinen Arm auf sein Knie stützte. „Wenn du mit ‚ihn’ Red XIII oder Nanaki meinst...ja, ich habe ihn gesehen. Er wird im Chocobo Gehege neben dem Gefängnistrakt festgehalten. Er schien unverletzt.“
„Nunja. Wir sollten Gott für seine kleinen Wunder danken, nehm ich mal an.“, murrte Cid und sah hoch zur Decke. „Cloud du Bastard...wenn du uns nicht in der nächsten Stunde hier rausholst, dann machen wir das selbst!“

„G-g-g-g-gottverdammte K-kälte...“, stammelte Barret zitternd vor sich hin. „G-g-gottverdammter Sephiroth...was w-w-will der nur so weit nördlich...?
„M-macht doch Sinn...wenn du darüber nachdenkst...“, antwortete Tifa und schaffte es einfach nicht, ihre Wut zu stauen, um sie Barret an den Kopf zu werfen. Sie hatte genug von all dieser Nörgelei. „Denn wer...würde hier hoch kommen...um nach ihm zu suchen...?“
Barret wollte schon antworten: Ein ShinRa Luftschiff mit Unmengen an warmen Suppen und heißem Kaffee an Bord, doch er wusste, dass Tifa, wenn er auch noch ein Wort sagen würde, ihm einen Satz heißer Ohren verpassen würde.

Cloud sah aus seinem Versteck atemlos zu, wie die riesige dunkelrote Spinne hinter jedem kleinen Felsen nach dem EX-SOLDAT, der gerade eben versuchte, sie von hinten zu erstechen, suchte. Cloud hatte vollkommen vergessen, dass die dünne Klinge seiner Murasame zum Schlitzen und nicht zum Stechen gedacht war, denn bei diesem Vorgang hätte er beinahe sein neues Schwert in dem Fleisch der Spinne zerbrochen. Dieses Ding sah fast so aus wie der Skorpion am Mount Nibel, der den Pass nach Rocket Town bewachte. Und genau das brachte erneut Erinnerungen zurück...

„Wow...all diese Maschinen, nur um einen kleinen Reaktor zu bauen.“ Aeris ging hinüber zum Hang und blickte hinab auf die ziemlich beeindruckenden Baumaschinen. So etwas hatte sie schließlich noch nie zuvor gesehen, nicht einmal in Midgar. Cloud schritt an ihre Seite und zuckte mit den Schultern. „So beeindruckend ist es auch wieder nicht.“, sagte er glatt.
„Lediglich Kräne und Baugerüste...“, fuhr er trotz Aeris’ angespitzten Blick fort. „Mit so was kenne ich mich aus...ich wurde mal für einige Abrissarbeiten angeheuert. Wo meinst du denn, habe meinen Klasse S-Führerschein her?“
Aeris hob eine Augenbraue und seufzte. „Nun...Mister Draufgänger...warum bewegen sie sich dann mal nicht da runter und demonstrieren uns wie man diese Dinger auf eine professionelle Art und Weise...ähm...bedient?“
Cloud warf ihr einen äußerst kuriosen Blick zu, gab ihn dann weiter zu Tifa, die ihrerseits ihre Hand vor den Mund hielt und kicherte, und fühlte sich dann regelrecht dazu gezwungen, über eine Leiter den Hang hinunterzusteigen. Er tat also einen Fuß unter den anderen, während er sich über die Leiter immer mehr dem Boden näherte. Natürlich interessierten sich die anderen kein bisschen für sein verärgertes Nörgeln, das er währenddessen von sich gab. Unten angekommen pickte er sich ein schönes Teil heraus und warf sich augenblicklich in den größten Kran, den er finden konnte.
„Ganz schön alt, das Teil.“, beschwerte er sich, als er den Zündknopf drückte. Langsam sprang der Motor an, und nach mehrmaligen Schlägen auf den Knopf, lächelte Cloud zufriedengestellt, als auch der Kran sich bewegte. Mit dem funktionierenden Kran, und natürlich seinem Fachwissen über jegliche Art der Fortbewegungsmittel...war es Cloud möglich, den riesigen Haken nach links zu schwenken, denn dort standen nämlich die beiden Girls und schafften es noch immer nicht, mit dem Kichern aufzuhören. Nachdem Cloud die beiden nach unten zum Führerhaus des Kranes gehievt hatte, prahlte er etwas herum.
„Muahahaha...seht ihr? Nichts Weltbewegendes.“, schrie der EX-SOLDAT mit einem breiten Grinsen.
Helle Funken und Feuer brachen aus dem Heck des Kranes hervor, nachdem anscheinend irgendetwas hineingekracht war und anfing, den Motor in Stücke zu reißen. Cloud tat zwar das Beste, um ihn und die anderen in der Kabine zu halten, doch vergebens - sie wurden aus ihren weichen Sitz geschleudert und krachten auf den Boden. Schnell richtete sich Cloud als erstes auf, zog sein Schwert und bewegte sich vorsichtig zur Rückseite des Kranes, wo ein plötzlicher Schwung mit dem Stachelschwanz des violetten Riesenskorpions fast seinen Kopf vom Körper trennte.
Begleitet von lautem Getöse, riss das Biest seine zwei Vorderklauen aus dem Motorblock des Kranes heraus und fuhr mit weiteren Schwüngen mit seinem Schwanz fort, die den EX-SOLDAT mit jedem weiteren Schwung, den er gekonnt mit seinem Schwert parierte, mehrere Schritte zurück zwang. Es war zwar nicht besonders schwer für ihn, die Hiebe abzuwehren, doch schon bald erblickte Cloud, dass beinahe jeder Teil vom Körper des Skorpions mit Panzerplatten bedeckt war – bereit für den Nahkampf. Abgesehen davon hatte Cloud genug damit zu tun, auf die Vorderklauen, die ebenfalls geschliffenen Hinterbeine, das Horn auf dem Kopf und die mehreren gefletschten Zahnreihen der Kreatur zu achten. Aber in diesem einen Moment hatte er dennoch ein weiteres Problem; nämlich den Stachelschwanz, der beinahe schneller hin und her geschleudert wurde, als Cloud überhaupt reagieren konnte.
Währenddessen half auf der anderen Seite des Krans Tifa Aeris auf die Beine und nahm sich eine Hacke, die in der Erde neben ihr steckte, bevor sie schließlich Cloud zur Hilfe eilte. Trotz eines leichten verbleibenden Schwindelgefühls nahm Aeris ihren langen Eisenstab in ihre Hände und folgte Tifa.
Tifa hob die Hacke hoch über ihren Kopf und gab einen schrillen Schrei von sich, als sie mit der rostigen Klinge eines der Hinterbeine des Skorpions durchtrennte. Cloud stolperte beinahe über sein nächstes Ausweichmanöver, doch fing sich gerade noch auf, als er plötzlich merkte, dass die Kreatur ihm keine Aufmerksamkeit mehr schenkte. Blind vor Zorn holte der Skorpion mit seinem Schwanz weit aus, um einen mächtigen Hieb auf Tifa loszulassen, die daraufhin mehrere Meter gegen die Klippe hinter ihr geschleudert wurde.
Doch hinter der Bestie braute sich bereits sein Todesurteil zusammen. Ein wütender SOLDAT ist kein gerngesehner Feind, wie Hojo immer zu sagen pflegte. Cloud nahm also Anlauf, hechtete zwischen den acht Beinen des Monsters hindurch und landete, gemäß seines Plans, genau unter ihm, wo er sein Schwert steil nach oben richtete und sich mit seinen Füßen so stark wie er nur konnte vom Boden abstieß und seine Klinge von unten mitten durch die Eingeweide des Skorpions trieb. Hätte Cloud vorher auch nur irgendjemand von dem Giftstoff, der sich im Blut dieses Dinges befand und bereits anfing, seine Haut und sein Schwert wegzuätzen, erzählt, hätte er bestimmt noch ein bisschen gezögert. Wie auch immer...alles was er nun noch tun konnte, war sein Meisterschwert aus dem Magen des Biestes herauszuziehen und Aeris um etwas Linderung der brennenden Stellen an seinem Körper zu bitten.
Mit einem seltsamen ausströmenden Sekret in seinen Wunden und im Maul, brüllte der Skorpion all seine schrecklichen Qualen aus sich heraus, drehte sich zu Cloud hin und senkte seinen Kopf, sodass sein Horn genau auf Cloud gerichtet war. Doch dieses Ding ging nicht zum Angriff über, sondern rammte seine beiden Vorderklauen immer schneller und tiefer abwechselnd in den Erdboden. Man konnte sehen, wie es sich darauf freute, dass Aeris endlich einen Heilzauber auf ihren Freund gesprochen hatte und der erbitterte Kampf weitergehen konnte. Langsam zeigte auch die Heilsubstanz in Aeris Stab ihre Wirkung und Cloud richtete sich, befreit von jeglichen Schmerzen, auf. Sein Schwert konnte sie jedoch nicht mehr heilen. Es war von oben bis unten mit dem giftigen Sekret aus dem Inneren dieses Viehs entstellt und auch allein nur daran zu denken, es jetzt weiter zu benutzen, war blanker Irrsinn. Cloud kramte fanatisch in seiner Gürteltasche herum, auf der Suche nach irgendetwas Nützlichen – da musste doch noch irgendwo eine Granate übrig sein!
Nun hatte der Skorpion das Warten satt und stürmte mit dem riesigen Horn auf seiner Stirn schreiend nach vorne, während er mit jedem Herzschlag näher und näher kam. Cloud’s Brustkorb begann sich taub anzufühlen, seine Arme und Beine folgten gleich darauf. Panik vernebelte sein Sehvermögen, zwei Skorpione näherten sich. Irgendetwas in seinem Kopf lachte.
„DU STIRBST JETZT!“, lachte es. „DU STIRBST! DU STIRBST! DU STIRBST UND SO FÜHLT ES SICH AN...“
Cloud schloss seine Augen und bereitete sich auf das Schlimmste vor. Er konnte jede einzelne Klaue des Skorpions hören, wie sie nacheinander in den Erdboden stampften und ihn weiter und weiter vorantrieben. Nur ein paar Sekunden später konnte er schon den schwefelhaltigen Geruch, der aus den Wunden des Skorpions sickerte, riechen. Von weit weg konnte er kurz zuvor das Geräusch einer Maschine hören, und etwas, das sich anhörte, als ob ein spitzer Speer eine dicke Platte durchstoßen hätte hallte noch immer in seinen Ohren.
...und dann Stille.

Aeris benutzte den Bohrkopf der Pfahlramme, um das riesige insektenartige Geschöpf auf den Boden zu nageln. „Nichts Weltbewegendes.“, scherzte sie mit einem Lächeln. Der Gedanke...die Erinnerung an dieses Lächeln brachten Cloud’s Herz zum Rasen. Aeris wird nie wieder Lächeln. Nie wieder. Und alles nur...wegen ihm...wegen...
„SEPHIROTH!“
Cloud duckte sich so tief er nur konnte hinter den Stalagmiten und spitzte seine Ohren, um zu hören, wie die rote Spinne immer näher krabbelte. Idiot, Idiot, Idiot...nach dem Nibelheim Vorfall hatte er fünf Jahre als Söldner gearbeitet und er hatte offensichtlich überhaupt nichts dabei gelernt! Die Art, wie sich die Dinge entwickelten...sah...eigentlich nicht sehr gut für ihn aus...
Cloud wollte es gerade wagen, um die Ecke zu spähen, um zu sehen, wo sich die Spinne gerade befand, als plötzlich eine anderes Geräusch seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war kein Geräusch, das ein Drache von sich geben würde – wir sollten Gott für seine kleinen Wunder danken, dachte er noch, aber dann hörte sich dieses komische Geräusch mehr wie ein lautes Zischen und Gemurmel zur selben Zeit an. Ein sehr tiefes, raues Gestöhne war auch dabei. Ein Geräusch, als ob irgendetwas Nasses über das Eis in der Höhle geschleift wurde, wie ein riesiges nasses Handtuch oder ein...ein...
Als der EX-SOLDAT die Quelle dieser Geräusche ausfindig machte und erblickte, was da über das Eis geschlittert kam, wünschte er sich sofort, er hätte dieses Ding niemals zu Gesicht bekommen.
Denn was da auf die rote Spinne zu kam, sah aus wie eine riesige, sich windende Masse von grünen Tentakeln und unzähligen Stängeln, die jeweils ein Auge an ihrem Ende trugen und darunter hatte es ein enormes Maul, gefüllt mit mehreren Reihen messerscharfer Zähne. Dieses Ding sonderte einen wahrlich seltsamen Geruch von sich ab, ein Geruch, wie ein Stapel Leichen, die einen Tag lang der glühend heißen Sonne der Corel Wüste ausgesetzt worden waren. Eine handvoll der unzähligen Augen fokussierte die, im Vergleich zu dieser Bestie sehr kleine, rote Spinne. Der Arachnoid wusste gar nicht, was ihn da packte, da hatte dieses „Gemüse aus der Hölle“ sie auch schon mit weit aufgerissenem Maul säuberlich entzwei gefetzt.
Cloud verkroch sich sofort wieder hinter dem Stalagmit und schloss seine Augen, während er verzweifelt versuchte, dieses magenumdrehende Geräusch der Chitinhülle der Spinne, als sie in dem Mund des Malboros wie ein Bonbon knirschte, zu verdrängen. Wenn dieses Ding so stark war, um diese riesige Spinne einfach so in seinem Mund zu zerkauen, dann hatte Cloud keine große Chance, an diesem Ding unverletzt vorbei zu kommen. Vielleicht wenn Tifa und Barret bei ihm wären...aber nur vielleicht. Aber trotzdem dachte er, dass es auch dann ziemlich unwahrscheinlich wäre. Das Beste, was er jetzt tun konnte, war sich still zu verkriechen und dafür zu beten, dass der Malboro ihn nicht bemerken würde. Langsam sah sich das bebende grüne Etwas mit seinen duzenden Augen in der Höhle um, als es sich offenbar nicht sicher war, ob nun die Spinne, die es gerade verzehrt hatte, oder etwas anderes dieses merkwürdige Geräusch verursacht hatte. Das Monster besaß zwar nicht besonders viel von dem, was wir Intelligenz nennen, aber trotzdem war es ein tödlicher und gefürchteter Jäger unter den Kreaturen, die in den Gaea Klippen lebten. Es wusste, dass es dieses Geräusch schon einmal gehört hatte, und es wusste auch, dass die Quelle dieses Geräusches sehr lecker geschmeckt hatte.
Aber von wo her auch immer das Geräusch kam, von hier jedenfalls nicht. Der Ursprung musste irgendwo...anders gewesen sein. In einer anderen dunklen Ecke vom Reich des Malboros. Als es schließlich entschloss, dass es nun genug nachgedacht und überlegt hatte, beschloss das Biest, auf seinen Hunderten Tentakeln zurück in die Tiefen der Höhlen, von wo es das erste Mal erschienen ist, zurückzurutschen und nur noch einen fauligen Gestank zurückzulassen.
Cloud wartete einen Moment, bis er es wieder wagte, auch nur zu atmen. Und als er es schließlich riskierte, einen Atemzug zu nehmen, musste er beinahe das Essen, das er in Holzoff’s Hütte zu sich genommen hatte, heraufwürgen. Ohne einen weiten Blick nach hinten zu werfen, beschloss der EX-SOLDAT den Weg, den er gekommen war zurückzugehen und mit der Erforschung der Höhlen erst wieder fortzufahren, wenn er ein paar taktische Nuklear-Waffen zur Hand hatte.

Rufus kletterte die Strickleiter vom Außendeck des Luftschiffes hinab und wurde dabei von Hojo und Scarlet gefolgt, als diese die letzte Sprosse erreichten und ihren Weg in das schimmernd grüne Tal vor ihnen fortsetzten. Der ShinRa Präsident hielt für einen Moment an, um den Reißverschluss an seiner Jacke zu schließen und in seine Handschuhe zu schlüpfen. Hier unten war es kälter, als er erwartete hatte. Aber das wäre dann kein Problem mehr, wenn hier erst einmal der erste Mako-Reaktor stehen würde. Hojo, der ja schon sonderbar genug war, schien von der Kälte überhaupt nicht geplagt zu werden und Scarlet sah aus, als würde sie hier auf Skiurlaub sein, anstatt ein Forschungsteam zu begleiten. Woher hatte sie denn überhaupt plötzlich diese genialen High-Heels her?
Hojo schnupperte etwas an der Luft um ihm herum. Für einen Moment sah er unzufrieden über etwas aus. „Malboro.“, murmelte er leise.
„Mal...was?“, fragte Rufus verwundert.
„Eine Kreatur, geschaffen noch vor Ihrer Zeit. Eines der ersten Projekte, die der frühere Präsidenten in Auftrag gab.“ Hojo starrte Rufus regungslos durch seine Augengläser an. „Sein ganzes Leben lang träumte er schon von seinem Neo-Midgar, aber es mangelte ihm an Manneskraft, um einen Forschungstrupp hier herzuschicken. Also, um die Monster in dieser Umgebung zu beseitigen, stellte er die besten Genetiker der Welt ein, um für ihn ein Monster zu schaffen. Es sollte seine ultimative Waffe werden – grausam, clever und immun gegen alle Arten von Angriffen. Sogar unsere stärksten Testsubstanzen zeigten keine Wirkung auf es. Der Präsident nannte es ‚Malboro’.
„Er verschiffte die Eier hoch zu den Gaea Klippen, wo er vermutete, dass sie ungehindert schlüpfen, sich vermehren und sämtliche Monster eliminieren würden.“
Rufus knurrte. „Und es geriet außer Kontrolle.“
Professor Hojo’s Gesicht überfiel ein grausames Grinsen. „Exakt. Die Regler, die der ersten Generation von Malboros implantiert wurden, waren fehlerhaft, und so erloschen sie in den Genen der zweiten Generation. So wurden die Malboros unkontrollierbar für uns und so gelang es ihnen auch, die Herrschaft über die Klippen an sich zu reißen. Sogar die gefürchteten Blauen Drachen mieden sie. Glücklicherweise sind sie so gefräßig, dass es hier oben nicht genügend Nahrung für sie gibt und darum kann die Population auch nie über maximal hundert hinauswachsen.“
„Hmph...dummer alter Mann...“
Rufus grinste selbstgefällig, als er weiter in das Tal schritt. Dieses Tal war, nach den Analysen des Computers am Luftschiff, der Ort mit der dichtesten Konzentration an Mako Energie in dieser Gegend. Hier sammelten sich sogar noch weitaus größere Mengen, als jene, die unter Midgar ruhten. Wenn das Verheißene Land also wirklich existierte, war es dieser Ort, an dem es sich befand. Der Ort, an dem in naher Zukunft Neo-Midgar stehen würde und der Rufus den Titel des mächtigsten Präsidenten aller Zeiten sichern würde.
„Baut die Ausrüstung hier auf!“, rief Rufus zu den ShinRa Soldaten am Außendeck des Luftschiffes hoch. Die Soldaten salutierten kurz, bevor sie durch die Schleuse in der Stahlwand unter Deck verschwanden. „Dies hier wird einst mein Vermächtnis sein...ein Ereignis, welches...“
Präsident ShinRa wurde plötzlich unterbrochen, als das gesamte Tal unter seinen Füßen zu beben begann. Stücke von gefrorener Substanz begann sich von dem gigantischen Substanzen-Netz, welches das Tal überdachte, zu trennen und hinab auf den Boden zu fallen, während Strahlen aus Mako Dampf den kristallklaren Wände des Tals entkamen. Von irgendwo weit entfernt erklang ein lautes und unheilvolles Brummen. Rufus sah sich die gläsernen Wände das Tals an und bemerkte, dass sie an manchen Stellen zu brechen begannen.
Und die Wand blickte still zurück.
„Weapon!“, brüllte Hojo aus purer Verblüffung. Der Mund des Professors stand weit offen, als er sich dem riesigen, geöffneten Auge hinter den Glaswänden, in wissenschaftlicher Begeisterung, näherte. „Unglaublich! Ich dachte nicht, dass es tatsächlich noch existieren würde!“
Rufus sah sich Hojo’s Gesichtsaudruck mit Sorge an. „W...Weapon?“
„Uralte Organismen von enormer Stärke, angetrieben von der Kraft des Planeten!“, antwortete Hojo atemlos. Seine Aufmerksamkeit galt noch immer einzig und allein dem schimmernden Auge in der Wand. „Die Aufzeichnungen besagen, dass es vor Tausenden von Jahren geboren wurde, als die Krise vom Himmel auf dem Planeten aufschlug.“
„Aufzeichnungen? Ich habe diese Aufzeichnungen niemals zu Gesicht bekommen!“, johlte Rufus. „Wo sind sie?“
Hojo lachte freudlos und tippte sich auf seinen Kopf. „Hier drin. Es ist alles hier drin.“
„Du behaltest zweifellos eine Menge Dinge für dich.“, schnappte der Präsident.

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Tifa’s Offenbarung
Kapitel 7
Der dunkle Seraphim



Cloud spähte mit seinem Kopf vorsichtig um die nächste Ecke. Hier war es...ziemlich dunkel. Und er konnte noch immer diesen Geruch von Leichen riechen, den der Malboro abgesondert hatte. Wo immer dieses Ding auch war, weit weg konnte es jedenfalls nicht sein.
„Ok, los.“, rief er den anderen hinter ihm zu. „Es ist nicht hier.“
„‚Wah, wah, wah. Es ist nicht hier!’ Mann du musst dir ja ziemlich stark den Kopf angehauen haben oder so etwas.“, grummelte Barret, als er mit einem unglaubwürdigen Gesichtsausdruck um die Ecke schritt. Er packte Cloud an seiner Schulter und zerrte ihn mit sich, um zu beweisen, dass hier kein solches Monster lebte. Tifa folgte den beiden mit einem zurückhaltenden Grinsen. „Glaub mir. So ein Vieh existiert hier nich. Und überhaupt. Wenn das wirklich so groß war, wie du gesagt hast...wie um alles in der Welt, glaubst du, kann sich des Ding dann so gut verstecken? Und du hast gesagt, es wäre gefährlicher als die Drachen hier? Ich glaub die Kälte und der Frost haben dein Hirn in einen Eisklumpen verwandelt!“
„Und ich sage dir, ich weiß, was ich gesehen habe!“, schoss Cloud zurück.
Tifa fasste sich derweil an den Kopf und hoffte, dass sich ihre Kopfschmerzen bald verziehen würden. Ihre Finger waren komplett taub geworden, denn immerhin musste sie auch den ganzen Morgen über einen riesigen, gefrorenen Felsen erklimmen. Tifa bog ihre Finger und erschrak, als ihre Knöchel plötzlich wie zerbrochene Selleriestängel knackten. „Cloud, wir glauben dir ja. Es ist nur...na ja, es ist einfach schwer vorstellbar, dass hier etwas lebt, dass noch stärker und tödlicher als die Blauen Drachen ist.
„Wie Sephiroth...“
Ein Schaudern überkam sie. „Aber wenn wir tatsächlich auf das Vieh treffen, dann können wir es sicher ganz leicht erledigen.“
Cloud sah zurück in die Dunkelheit. Dessen war er sich nicht so sicher.
Nachdem sie die Fackel aus ihrem Rucksack genommen hatte, hielt sie Tifa so weit wie möglich von sich weg und konzentrierte sich auf die Feuer Substanz in ihrem Handschuh. Sie schloss ihre Augen und suchte nach der brodelnden Hitze im Kern der schimmernden grünen Kugel, und als sie diese gefunden hatte, hielten ihre Gedanken sie in einer festen Umklammerung fest, bevor sie ihre Mächte schließlich freisetzte. Die Laterne loderte für einen kurzen Moment hell wie die Sonne, doch starb dann wieder zu einer kleinen Flamme ab, die sich in den Kristallwänden der Höhle widerspiegelte und so die Dunkelheit darin zerteilte.
In den Tiefen der dem Nordkrater so nahe liegenden Höhle pumpten Unmengen von rohem Mako in riesigen Venen durch die eisigen Wände, während sie deren Oberfläche in alle denkbaren Farbtöne hüllten. Der Gestank von Mako lag hier schwer in der Luft, er war beinahe so dicht wie der im Mako Reaktor 8 in Midgar. Über das nachzudenken brachte erneut eine frische Ladung von Erinnerungen in Cloud’s Kopf hervor.

„Und es ist mir egal wie eure Namen lauten! Wenn ich mit diesem Job fertig bin, bin ich schon wieder weg aus dieser Stadt.“
„AVALANCHE.....ihr schert mich einen Dreck....dieser Planet, SOLDAT, ShinRa.....mir ist ALLES egal!“
„Tifa, ich.....bin....kein Held. Ich kann mein Versprechen nicht halten. Es tut mir Leid...“

„Worüber denkst du nach, Cloud?“, fragte Tifa ziemlich plötzlich. Cloud erschrak, als ob er aus seinem Tagtraum förmlich herausgerissen wurde, und wandte sich mit einem sonderbaren Blick Tifa zu. „Es ist nur...immer wenn du anfängst, wirklich schwer über etwas nachzudenken, neigst du dazu, deine Stirn zu runzeln und diesen wirklich ernsthaften Blick aufzusetzen.“
Der EX-SOLDAT lächelte freudlos, bevor er seinen Weg fortsetzte. „Ich dachte an Midgar.“, begann er leise. „Und an all die Menschen, die wir zurückgelassen haben. Ich habe an meine erste Mission mit AVALANCHE zurückgedacht.“
„Der Reaktor Nummer 8.“, fügte Barret mit einem aufheiternden Grinsen hinzu. „Das war ein Feuerwerk, was? Nummer 5 war dann aber auch nicht schlecht...obwohl ich es bevorzugt hätte, etwas weiter weg von der Detonation zu stehen.“
Stimmt, das war das Ereignis, welches Cloud von AVALANCHE getrennt hatte. Ungebetene Erinnerungen begannen, sich vor Tifa zu zeigen, und mit ihnen, der bittere Stich von Verlust. Sie musste endlich darüber hinwegkommen. So war sie Cloud keine große Hilfe.

„Öhm...wie weit ist es noch bis zum Gipfel?“, fragte sie zitternd, als die drei wieder an der Außenwand der Gaea Klippen emporstiegen.
„Nicht mehr weit, hoffe ich zumindest.“, schnappte Barret. „Aber eins sag ich euch. Wenn ich jetzt noch länger klettern muss, dann schwöre ich, ich gehe sofort wieder nach unten und...“
„Wir sind da.“
Tifa sah nach oben zum Gipfel, wo sie knapp sechs Meter über ihr, Cloud’s Anorak im kalten Wind flattern sehen konnte. Dort wo er stand, kam die Klippe zu einem abrupten Ende und die eisigen Felsen wichen einfach so dem wolkenlosen, starren Himmel der Nacht, der den nördlichen Kontinent in einen schwarzen Schleier hüllte, welcher nur durch die helle Barriere aus Licht und Mako im Kern des Kraters durchdrungen wurde. Mit ihren Zähnen knirschend hielt Tifa das Seil, das vom Felsen neben Cloud herabhing, fest in ihrer Hand und drückte ihre Füße gegen die Eiswände der Klippe, während sie versuchte, sich stetig nach oben zu ziehen und mit ihren stachelbewährten Schuhen nicht in Barrets Gesicht direkt unter ihr abzurutschen.
Als sie sich dann schließlich über die letzte Kante der Klippe hochzog, wurden ihre Bemühungen mit dem wohl atemberaubendsten Anblick auf diesem Planeten belohnt. Der Nordkrater – wohl mehr als zehn Kilometer breit und er reichte hinab bis in den innersten Kern des Planeten. Um das Zentrum dieser Wunde wirbelten massive Mengen von giftgrünen Wolken durch die Luft und der Geruch von Mako, die diese von sich gaben, war unverkennbar, trotz der weiten Entfernung. Und in der Mitte all dieser Wolken, im Auge des Sturmes, befand sich ein spitzer Felsen, aus welchem stetige Mengen an Lebensstrom zu sprudeln schienen. Ein riesiges rotes Netz aus Substanz bedeckte ein tiefes Tal darunter und eingewickelt in dieses mysteriöse Substanzennetz, saß etwas, das aussah wie ein gigantische Juwel, das wie ein Thron aus Mako über dem Tal herrschte.
Tifa zuckte zusammen, als sie den stechenden Geruch des Makos vernahm. Irgendwo dort unten, befand sich in diesem Moment Sephiroth und wartete auf sie. Auf Tifa. Auf Cloud. Auf Meteor.
„Los.“, murmelte Cloud leblos.

„Hey, ich hab ne Idee! Cid, täusch mal eben vor, dass du krank bist, und wenn die Wache dann rein kommt, werde ich sie an die Wand nageln!“
Yuffie stand auf ihrem Feldbett und zappelte wild herum, während sie stolz auf ihren grandiosen Einfall zu sein schien.
„Jup, Klasse, Kindchen.“, grummelte Cid. „So ein Trick mag ja in deinem Kindergarten funktionieren, aber ich kann dir versichern, hier nicht!“
Cid einen finsteren Blick schenkend, legte sie sich wieder aufs Bett und murmelte etwas vor sich hin. Dummer, alter Bastard. Was weiß der schon? Wenn sie erst mal hier raus sind, dann wird er ihr danken...nein, nicht danken...rühmen! Ihre verdammten Füße aus Respekt vor der großen Substanzjägerin, Elite-Ninja und Großmeisterin Yuffie küssen! Oh, sie wird alle möglichen wundervollen Sachen besitzen, wenn sie wieder zurück in Wutai sein würde. Paraden, Plakate, Feuerwerke und ein komplettes, ihr gewidmetes Musical! Und der Star darin würde die einzigartige Yuffie Kisaragi sein, Heldin von Wutai!
Ja, das hörte sich gut an.
„Hätte niemals gedacht, dass ich dieses Ding noch einmal in meinem Leben von innen zu Gesicht bekommen würde.“, sprach Cid nach einer kurzen Minute des Schweigens. „Dieses Schiff...dieses Luftschiff...ich habe es entworfen, zu der Zeit, als noch Rufus’ Vater Präsident von ShinRa war. Das
muss jetzt ungefähr...schon drei oder vier Jahre her sein. Mann, aus diesem Schiff sollte mal etwas ganz großes werden.“
„Wie das?“, fragte Vincent.
Cid griff hoch zu seiner Fliegerbrille, um eine Zigarette hervorzuholen, als er sich wieder erinnerte, dass sie alle konfisziert wurden, als die ShinRa Soldaten ihn auf diesem steilen Hang gefunden haben. „Na ja, dieses Ding wurde mit einer ganz seltenen Stahllegierung, die aus dem Erboden tief unter Midgar geborgen wurde, überzogen. Das ganze Erz, das für den Rumpf benutzt wurde, ist gesättigt mit Mako, welches das Schiff für seine Größe übernatürlich leicht und windschnittig macht. Außerdem ist es das einzige Flugschiff in der gesamten ShinRa Flotte, das anstatt einer Mako Batterie eine normale Elektrobatterie benutzt, welche hauptsächlich dazu dient, die riesigen Propeller und die Bordcomputer mit Energie zu versorgen. Die Hauptantriebskraft entzieht es nämlich aus dem Wind. Auf diese Weise beschleunigt es in kürzester Zeit auf ungeahnte Geschwindigkeiten. Es war dazu bestimmt, ein weiterer Meilenstein der Technik in der Geschichte der ShinRa Inc zu werden.“
„Wie schnell kann es fliegen?“
„Es kann eine Geschwindigkeit von bis zu 716 km/h und eine Höhe von 13 Kilometern über dem Meeresspiegel erreichen.“, antwortete Cid stolz. „Warum fragst du?“
Vincent sah den Piloten an. „Ich habe nichts gesagt.“
Bevor Cid darauf antworten konnte, klopfte eine der Wachen an die Zellentür. Er erhob sich langsam vom Boden, um sich darauf vorzubereiten, der Wache eine dicke Lippe zu verpassen, wenn sie erst mal eintrat. Doch zu seiner Überraschung, hob die ShinRa Wache erschrocken ihre Hände und hatte den Lauf einer Schrotflinte in seinem Rücken. Einer der Techniker des Schiffes stand hinter ihm, während er die Flinte fest in seiner Hand hielt.
„Ich wusste, dass du es bist!“, sprach der Techniker. „Der berühmte Cid Highwind, leitender Entwickler beim Bau des ShinRa-Alpha Flugschiffes! Die Tatsache, dass du alle technischen Daten davon kennst und die Art, wie du über es sprichst, beweist es!“
Cid starrte die nun auftauchende Ansammlung von Technikern außerhalb der Zelle an, bevor er sich dann angeberisch gegen eine Wand lehnte und laut zu lachen begann. Wer hätte je gedacht, dass er an so einem gottverlassenem Ort wie diesem auf Leute treffen würde, die ihn kennen? Das war beinahe zu gut, um wahr zu sein. „Ihr habt Geschmack, Jungs!“, sprach Cid mit einem leichten selbstgefälligen Grinsen auf seinen Lippen. „Hey, danke für die Rettung. Ich schulde euch Burschen was.“
„Alles worum wir dich bitten ist, dass du , wenn du erst mal die Kontrolle über dieses Schiff übernommen hast, uns nicht über Bord wirfst!“, sagte einer der Techniker. „Wir hassen es, unter Heidegger’s Kommando zu dienen, verstehst du? Jedes Mal, wenn der Präsident ihn wieder mal anbrüllt, lässt er seine Wut an uns aus. Und als wir dann gehört haben, dass du hier ein Gefangener bist, mussten wir es einfach mit unseren eigenen Augen sehen. Also hab ich einfach ‚Feuer! Feuer!’ geschrieen, und schon kam die Wache angerannt und wir haben sie überwältigt.
„Ah, richtig. Das hier gehört euch, oder?“, fragte er, als er Cid seinen ausfahrbaren Speer zuwarf, gefolgt von Yuffie’s übergroßem Shuriken. „Und das hier ist für dich.“, fuhr er fort, als er die Winchester Schrotflinte in seiner Hand Vincent überreichte.
„Gute Verarbeitung. Exzellentes Kiefernholz und stabiles Eisen. Ich hoffe, ich werde eines Tages auf den Hersteller treffen.“, lobte Vincent.
„Okay! Alles bereit für die große Flucht!“, verkündete Cid freudig. „Aber etwas fehlt uns noch... und unser kleiner ShinRa Kumpel hier wird uns dabei sicherlich behilflich sein, nicht?“ Cid näherte sich dem zitternden Wärter, als dieser noch immer mit gehobenen Händen da stand, und schlug ihm mit dem hinteren Ende seines Speers ins Genick, worauf dieser KO ging.
„Hilft mir mal jemand mit diesem verdammten Reißverschluss?“

* * * * * * * * * * * * *

Vor 2000 Jahren schlug etwas unvorstellbar machtvolles auf den Planeten auf und verursachte eine Wunde auf dem nördlichen Kontinent, früher genannt Knowlespol. Das Biest erhob sich aus seinem steinharten Gefängnis und verließ die Tiefen der Wunde, zu den Cetra Clans, die sich mittlerweile um den Krater versammelt hatten. Es war unsichtbar, totenstill...es würde nicht gesehen oder gehört werden, es sei denn, es wollte es. Es bewegte sich tagelang über die Cetra hinweg, lernte ihre Sprache und studierte ihre Kultur. Schon bald begannen die Cetra das Land zu nutzen. Sie legten Felder an, setzten pflanzen und ließen sich, trotz dem bitterkalten Wetter in der Gegend, nieder.
Schlussendlich offenbarte die Krise vom Himmel sich ihnen als ein Freund – ein Reisender, nichts weiter. Doch seine Berührung, sein Atem, ja sogar seine bloßen Gedanken waren unheimlich und bitter wie tödliches Gift. Nach und nach wurden die Cetra am Knowlespol mit seiner seelenverschlingenden Gehässigkeit infiziert, und all jene, die dadurch nicht sofort zu Grunde gerichtet wurden, mutierten zu abscheulichen Kreaturen. Als der Planet den dunklen Schleier dieser bösen Existenz gelüftet hatte und sich somit über seine Zerstörungskraft im Klaren war, war es bereits zu spät. Die Knowlespol Cetra wurden dezimiert und die Armeen der bösen Existenz begannen, sich über den ganzen Planeten zu verteilen. Zeitgleich erreichte der namenlose Terror den Ort, der eines Tages den Namen Midgar tragen würde, ein Gebiet auf dem Planeten, in dem nicht weit unter der Erden die Massen des Lebensstroms zirkulierten und sich in großen Wellen fortbewegten. Hier geschah es, als den Cetra die Wahrheit über die Kreatur enthüllt wurde und diese sie mit dem Namen Jenova tauften. Die große ‚Krise vom Himmel’.
Die kleinen Reste der Cetra stellten sich Jenova auf den großen, unendlich weiten Feldern des westlichen Kontinents gegenüber, auf jenen Feldern, auf denen die prachtvollen Weapons für das Leben des Planeten gekämpft hatten. Zwei der ursprünglich sieben Weapons wurden dort gänzlich vernichtet, doch die verbleidenden fünf dominierten, und die Schlacht vernarbte den Planeten auf ewig. Die massive Corel Wüste wurde geboren – nichts als eine weitere Narbe in der Oberfläche des Planeten. Versiegelt in einem soliden Kokon aus spiritueller Energie, wurde Jenova an den nördlichsten Punkt des Globus verbannt, in der Hoffnung, sie würde dort ihren ewigen Schlaf finden. Doch der Tod...kann nicht besiegt werden. Jenova’s Seele blieb am Leben. Sie brauchte keinen Körper, um zu vernichten. Angebtrieben durch ihren Drang zu erobern und zu zerstören, bahnte sich ihre Seele – die Essenz von Jenova – ihren Weg in den Lebensstrom, und erlang so das Wissen und die Weisheit der Cetra. Der Lebensstrom brodelte an die Oberfläche hervor und brachte Splitter von Planetenkristallen zum Vorschein.
Die Macht, Weisheit und die Geschichten der Cetra wurden in diese altertümlichen Steine gesperrt. Doch weil selbst der tiefste Erforscherdrang nicht die wahre Natur der Kristalle oder das Material, aus dem sie entstanden waren, offenbaren konnte, wurden sie mit „Substanz“ betitelt – die solange bestehen bleiben wird, bis auch der Planet seinen Tod findet. Die Substanz würde mit den Cetra sprechen und das Band zwischen ihnen und dem Planeten stärken. Viele Cetra vermachten ihre Seelen nach ihrem Tod den Substanzkristallen, um an ihrem Wissen teilzuhaben und es den folgenden Generationen weiterzugeben. Doch das Wissen der Cetra war nicht das einzige, das sich in dem Lebensstrom befand. Jenova lernte schnell die Geheimnisse der Substanz und realisierte die Möglichkeiten ihrer Kräfte. Der aufgezwungene, abscheuliche und zerstörerische Hass Jenova’s war wie eine Seuche für den Planeten, und diese Seuche war es, die einen Kristall, so schwarz wie eine mondlose Nacht und so schrecklich wie niemals enden wollende Alpträume, aus ihrem tiefen schwarzen Blut gebar. Die Schwarze Substanz.
Die Cetra fürchteten dieses Erbe der Seuche, die den Planeten heimsuchte, und versiegelten es im Setora Tempel, auf einer kleinen Insel, südlich des östlichen Kontinents. Und trotzdem waren die Mächte der Cetra zu dieser Zeit bereits verblasst – viele sehnten sich nach einem einfacheren Leben und begannen sich zu dauerhaften Siedlungen zusammenzuschließen. Nach und nach verloren die Cetra ihr Dasein als Nomadenvolk, woraufhin sich das Band zwischen ihnen und dem Planeten immer mehr lockerte. Im fernen Osten erzählte der Prophet, Da-Chao, den Kindern Geschichten von dem dunklen Mond, der vom Himmel gefallen war und dem großen Beschützer Leviathan, welcher die Zerstörung der Welt abwandte. Wissend, dass sich ihre Zeit bald dem Ende neigen würde, akzeptierten die Cetra ihr Schicksal, als sie immer mehr in der Chronik des Planeten in Vergessenheit gerieten.
Doch jene, die eines Tages „Das Alte Volk“ genannt werden würden, erinnerten sich weiterhin an den Tod, den die Krise vom Himmel einst brachte und das dunkle Erbe, welches sie zurückließ. Um die weitere Existenz des Planeten und der Lebewesen, die darauf lebten zu ermöglichen, baten die Cetra mit ihrem ganzen Herzen um Heilung für die Krankheit, die sich im Inneren des Planeten festgesetzt hatte und vor sich hinfaulte. Ein heiliges Gegenstück zur Schwarzen Substanz, welche die Macht besaß, ganze Zivilisationen auszurotten, wurden erschaffen. Dem letzten verbliebenem Cetra Clan überreicht, wurde dieser Retter der Menschheit zu einem streng gehütetem Geheimnis, ebenso wie seine unheilige „Schwester“, die Schwarze Substanz.

* * * * * * * * * * * * *

Langsam und mit mechanischen Bewegungen erhob sich Sephiroth von der steinigen Plattform, auf der er lag, die sich in der Mitte des wirbelnden Chaos im Zentrum des Nordkraters befand. Das Wissen, die Weisheit und die Mächte von über 1000 Jahren waren tief in seinen Erinnerungen eingeprägt; auf ewig ein Teil seiner selbst, und auf ewig zu seiner Verfügung stehend. Die heimliche Sage von der Krise vom Himmel und dem dunklen Laich, den sie produzierte, war mehr als eine Erinnerung und weniger als eine uraltes Märchen. Der Sohn der Kreatur, die einst Schrecken und Zerstörung über die Welt brachte. Ein karges, freudloses Grinsen machte sich auf Sephiroth’s Lippen breit, als sein Geist einen seiner in schwarz gehüllten Diener zu sich rief.
„Bald werden sie da sein.“, sprach er, während seine hellen Augen eingehüllt in einer kalten Flamme loderten. „Die Wiedervereinigung wird sie alle zusammenbringen. Auch ihn wird es hier her treiben...er, der Mutters dunkles Erbe in sich trägt. Wir werden seine Stärke prüfen und darüber richten, ob er würdig ist, der Wiedervereinigung beizuwohnen.“
Die Gestalt in schwarz nickte leicht und senkte seinen Kopf. Ein grässlicher, unmenschlicher Schrei zerriss plötzlich die Nachtluft, und die schwarz gekleidete Gestalt begann, ihren Körper auf eine Art und Weise zu verbiegen und zu winden, wie es ein normaler Menschenkörper nicht tun könnte. Seine Arme und Beine streckten sich unter der Kutte, sein weiches, fleischiges Gesicht wurde steif und hart, und seine Augen wandelten sich in weniger als einer Sekunde von lebendig zu tot. Nach einem langen, qualvollen Moment legte die Gestalt ihren schwarzen Mantel ab, worauf sie ihr langes, platinfarbenes Haar über ihren Rücken warf. Auf seinen Meister, den Großen Sephiroth, zu sehen war, wie in einen Spiegel zu blicken.
Sephiroth zog seine Masamune aus der Eisenscheide an seiner Hüfte und entledigte sich seiner tiefschwarzen Kleidung. Gekleidet nur in seinem Zorn und Hass, sah Sephiroth nicht zurück, als sein Doppelgänger seine Uniform und den langen Umhang anzog.
Nur durch einen Moment des Atmens still stehend, warf sich Sephiroth ohne zu zögern über die Klippe, wo unten bereits ein weites, rotes Netz aus Substanz darauf wartete, ihn aufzufangen. Er verleibte sich der Mächte dieser Substanz ein und hüllte sich in sie, wie in einen durchscheinendem blauen Futteral ein. Sein stabiler Kristallkokon tauchte tief ins Substanznetz ein, welches für einen Moment heftig erzitterte, jedoch nicht zerbrach. Nachdem er seine Augen ein letztes Mal geschlossen hatte, gab sich der dunkle Krieger ganz seinem Siegel hin und wartete sehnsüchtig auf den Moment seiner Wiedergeburt als „Neuer Gott“.

Hojo erschrak, als irgendetwas von dem Substanzennetz über ihm auf seine Schulter herabfiel. Er war überrascht, als er auf seinem weißen Laborkittel sanften, roten Staub entdeckte. Hojo wischte sich ihn von der Schulter, richtete dann seinen Blick nach oben und sah sich das Netz genau an. Da saß eine riesige blaue Kristallsubstanz direkt in die Mitte des Netzes. Sie ist gerade eben von oben herabgefallen und hing jetzt tief in diesem Netz. Er wusste, dass sie noch nicht da war, als Hojo hier eintraf. Woher kam diese Substanz?
„Was? Was ist jetzt schon wieder?“, fragte Rufus, als er seine Harre aus seinem Gesicht streifte, um besser nach oben sehen zu können. „Wo ist das denn plötzlich hergekommen?“
„Der Himmel.“, sagte Hojo entrüstet. Rufus knurrte etwas und wischte sich dann den roten Staub von seiner schneeweißen Jacke. Je schneller das Forschungsteam seine Arbeit hier abschließen würde, desto schneller würde er zurück in sein geliebtes Midgar kommen. Er plante, eine lange Besprechung mit Hojo über diese Malboro Biester zu halten. Und noch viel wichtiger, über die Weapons, oder wie immer diese Dinger auch hießen.
Das riesige Auge blickte noch immer hinter den Kristallwänden hervor und starrte Rufus permanent an.
„...irgendjemand soll endlich einen Vorhang über dieses Ding da hängen.“, brüllte er zur Crew.

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Tifa’s Offenbarung
Kapitel VIII
Verkörperung des Todes


Cloud’s helle, goldene Haarstränen waren nun der Gnade des eisigen Windes am Nordkrater ausgesetzt. Gefolgt von Tifa und Barret hinter ihm, betrat er das wirbelnde Auge des Sturmes in der Mitte der gigantischen Wunde im Planeten und auf einmal wurde es still und friedlich. Die Winde schlugen spiralförmig um den Krater herum, als ob sie in der Lage wären, jeden Moment ein Loch in den Kontinent zu reißen, und doch herrschte inmitten dieses Chaos eine besänftigende Stimmung. Als Cloud nach hinten blickte, konnte er nichts mehr außer den vorbeipfeifenden, mit grünem Mako beschmutzten Winden sehen, doch was noch beunruhigender war, war die plötzlich immer lauter werdende, hallende Stimme, die der Wind jedoch immer wieder in Fetzen riss. Sein Atem stockte und sein pochendes Herz schien von seliger Ruhe umschlungen zu sein.
„Dies ist Euer aller Ende!!!“
„Sephiroth! Zeig dich!“, brüllte Cloud etwas heiser, womit er die Stille im Auge des Mako-Sturmes abruptartig unterbrauch. Die Murasame fest in seinen erstarrten Händen haltend, stand er mit angespannten Beinen unter dem Schein des Mondlichts, welches sich in der polierten Klinge seiner Waffe reflektierte, da.
In der Zeitspanne von nur einem einzigen kurzen Augenzwinkern, erschien plötzlich Sephiroth, in zwei Metern Höhe vor Cloud in der Luft schwebend und auf die drei Abenteurer im kochenden Makotopf herabblickend.
„Der Nutzen dieses Körpers ist nun vorüber.“, begann er, scheinbar zu sich selbst sprechend. „Unser Zweck liegt darin, Jenova dort hin zu bringen, wo sie zum ersten Mal in Erscheinung trat.“
„Was meinst du mit ‚Unser’? Ich werde nicht länger Teil dieses verrückten Vorhabens sein!“, schrie Cloud ihm entgegen. Sephiroth erhob nun seinen Blick und richtete ihn von den Dreien ab. Er starrte nach oben ins totale Nichts, und doch hatte es den Anschein, als ob sein Blick irgendetwas fixieren würde, irgendetwas, das nur er sehen konnte. „Oh doch, du wirst.“, murmelte Sephiroth im Geheimen. „Du warst es schon immer. Du wirst es auch immer sein. Du bist der Schlüssel zu diesem sogenannten verrückten Vorhaben, du nummernloser Fehler. DU bist verrückt.“
Wie ein wilder Nibel Drache brüllend, schoss Cloud urplötzlich nach vorne und versuchte, Sephiroth mit seiner langen Murasame zu erreichen, doch zu dem Zeitpunkt, an dem Cloud losgelaufen war, hatte der dunkle Krieger bereits seine Masamune gezogen, um den Hieb des EX-SOLDAT zu parieren. Cloud schlug erneut auf seinen früheren Mentor ein, welcher den Angriff erneut blockte. Ein Stich...Sephiroth parierte. Schneller als das Auge folgen konnte, lenkte Sephiroth jeden einzelnen von Cloud’s exakt platzierten Angriffen ab, beinahe so, als würde er genau wissen, wo sie landen würden, und das noch bevor Cloud selbst es tat.
Einen weiteren Schlag abwendend, drehte sich Sephiroth zur Hälfte um und rammte seine geöffnete Handfläche in Cloud’s Brust, worauf der angeschlagene EX-SOLDAT nach hinten geschleudert wurde, bevor er mit einem krachenden Geräusch auf dem harten Steinboden aufschlug. Er keuchte schwer nach Luft, während er beinahe seine Lungen fühlen konnte, wie sie hilflos zitterten und versuchten, soviel Sauerstoff wie sie nur konnten, aus der Mako behafteten Luft im Krater zu filtern.
Eine Stimme in seinem Kopf, die nur er hören konnte...„Du bist eine Marionette“.
Sephiroth löste sich in Luft auf, als eine dicke rote Tentakel aus einer Makopfütze unterhalb des Weges entsprang und sich um Cloud’s Knöchel wickelte. Das kochende, heiße Mako sickerte durch seine Hose und bedeckte anschließend sein gesamtes Bein. Cloud’s rasende Bewegungen, begleitet von einem Kugelhagel aus Barret’s Gatling Gun, befreiten schließlich sein Bein von dem Griff der Tentakel uns sandten diese über die Klippe hinab. Doch nur einen kurzen Augenblick später wurde sie durch ein duzend weitere ersetzt, jede davon war verbunden mit einem schwarzroten Ding von entsetzlicher Abscheu, das sich nun langsam selbst aus dem heißen Mako zog und seine Masse widerruflich auf den Rand der Klippe beförderte. Die Stimme in Cloud’s Kopf verriet ihm, was dieses Wesen war – Jenova, in ihrer neuesten Inkarnation. Dieses Geschöpf war viel größer, als jenes in der Stadt des Alten Volkes und noch viel mächtiger als das im Maschinenraum des ShinRa Frachters.
Feuer blitzte aus Jenova’s Augen und verursachte ein beinahe zwei Meter tiefes Loch genau vor Barret’s Füßen. So schnell er nur konnte sein Magazin nachladend, begann Barret anschließend, unzählige Salven überallhin zu feuern, wo er Rot sehen konnte. Seine Kugeln zerteilten die Tentakeln um ihm herum genauso schnell, wie sie sich wieder regenerieren konnten. Es war schwierig, sich auf seine Substanz zu konzentrieren, während er zielte, doch Barret zwang sich förmlich dazu, auch noch den letzten Tropfen Energie aus sich herauszupressen, um dies durchzustehen. Auf seine mentalen Befehle antwortend, erstrahlte die grüne Substanz in Barret’s Armreif in hellem Licht. Die Erde unter Jenova’s Körper erhob sich mit ihr in einer gigantischen Welle in die Luft und ließ sie anschließend krachend zu Boden fallen.
Blitze und Eiszapfen flogen durch die Luft, bevor sie schließlich in Jenova’s rotem Fleisch das Ende ihrer Flugbahn, welche von Cloud’s Substanzen in seinem Schwert ausging, fanden. Er war erschöpft und taumelte noch immer aufgrund Sephiroth’s Schlag angeschlagen umher, doch als sich seine Substanz so nahe an ihrer elterlichen Quelle, dem Mako, befand, entfesselte sie beinahe von selbst unglaubliche Kräfte. Zur selben Zeit, sah Tifa über ihre Feuersubstanz in ihrem Panzerhandschuh hinweg, denn wenn Jenova sogar die tödliche Hitze von kochendem Mako widerstehen konnte, war es sehr wahrscheinlich, dass auch Feuer ihr nichts anhaben konnte. Stattdessen fokussierte sie ihren Geist auf die glänzende gelbe Todesschlag Substanz, welche Tifa’s ohnehin schon beeindruckende körperlicher Stärke in erstaunliche Höhen trieb. Sie hatte keine Ahnung, wie viel Schaden sie damit anrichten konnte, denn diese Art von Substanz hatte sie noch nie zuvor benutzt, doch sie würde verdammt sein, wenn sie nur dastehen und zusehen würde, wie Cloud und Barret die ganze Arbeit machten.
„Du bist eine Marionette.“
„Halts Maul! HALT DEIN MAUL!!!“, toste Cloud als Antwort auf die Stimmen, die nur er vernahm. „Ich bin keine Marionette! Ich bin keines deiner Kinder oder deiner missgebildeten Sklaven! Ich bin Cloud aus Nibelheim, früherer SOLDAT Erster Klasse --„
Cloud’s Gedankenzug kam zu einem plötzlichen Halt. Seine Worte verstummten noch in seinem Hals und er bewegte keinen einzigen seiner Muskeln, während Jenova einen ihrer langen, schlanken Tentakeln nach ihm ausstreckte und sie um Cloud’s Taille schlang. Ihren Blick auf Tifa und Barret wendend, zuckte die ‚Krise vom Himmel’ mit einem Muskel in ihrem halb-geschmolzenen Gesicht, was eine Explosion von feuerbedeckten Felsbrocken unter den Füßen von Tifa zur Folge hatte. Sie wurde gewalttätig durch die Luft geschleudert und wäre auch kopfüber über die Klippe gestürzt, wenn nicht eine von Jenova’s Tentakeln in letzter Sekunde nach ihr gegriffen und abgefangen hätte.
Barret sah nichts aufgrund der heißen Funken, die durch die Luft peitschten und seinen, von der Explosion geblendeten Augen, doch er konnte ganz deutlich hören, wie Jenova ihren massiven Körper immer weiter von ihm weg bewegte. Seine erste Reaktion war natürlich, wie wild auf die Bestie zu feuern, doch als er sich erinnerte, dass die Tentakeln noch immer Cloud und Tifa in ihrer Gewalt hatten, senkte er seinen Gewehrarm wieder. Er konnte es einfach nicht riskieren, bei so schlechter Sicht einen Schuss ins Dunkle abzufeuern. Barret rieb sich seine Augen von der Staubdecke, die sich vor ihn gelegt hatte, klar.
Als die Sicht besser wurde, sah er, dass er nun ganz alleine inmitten des Mako Sturmes da stand.

Tifa’s Ohren lauschten auf, als sie sich wieder von ihrer Bewusstlosigkeit erholte und das knisternde Geräusch von Laub, das zertreten wurde, vernahm. Nein, es war zu laut dafür. Und eine ungewöhnliche Wärme ging von irgendwo her aus...wie die eines Lagerfeuers. Als sie langsam ein Auge öffnete, sah sie, dass sie Recht behielt – dort befand sich tatsächlich eine Feuerquelle direkt vor ihr. Doch während sie sich wieder aufrappelte, realisierte sie, dass diese Quelle nicht im entferntesten einem Lagerfeuer ähnelte. Alles um sie herum war in Feuer gehüllt! Ein Andrang von heißer Panik fuhr durch sie hindurch, als sie um sich sah, um nach Cloud zu suchen. Da sah sie ihn, in der Mitte der Flammen stehend und auf etwas starrend, das sich scheinbar hinter einer Wand aus Rauch befand.
So still sie konnte nach vorne schleichend, verlor sie all ihre Gelassenheit, als sie erkannte, wer da wirklich vor Cloud stand. Sephiroth, mit seinen hassreflektierenden, kalten Augen, der hinab auf Cloud sah und scheinbar über einen Scherz lachte, den nur er allein verstand. Die lodernden Flammen ignorierend, näherte sich Tifa den beiden und versuchte, ihren Worten zu lauschen.
„...passierte vor fünf Jahren!“, sprach Cloud erbittert. „Das ist die Realität! Ich erinnere mich doch...die Hitze der Flammen...der Schmerz in meinem Herzen. Nein...nichts so tief Verankertes könnte je falsch sein.“
Sephiroth grinste verschlagen. „Es gibt da etwas, das du sehen solltest, Cloud. Eine Erinnerung...ein Foto...aus der Vergangenheit, auf ewig aufbewahrt und Zeuge vergangener Geschehnisse. Ein einziger Moment der Wahrheit, der deinen Schleier aus Lügen ein für alle Mal zertrümmern wird.“
Mit einer leichten Bewegung seiner Hand beschwor Sephiroth etwas, das aussah wie ein Blatt Papier, aus der Tasche von einem der toten Körper, die vor ihm auf dem Boden lagen, hervor. Cloud entriss dieses Blatt sofort den Fängen des dunklen Kriegers und betrachtete es sich in seinen zitternden Händen. Ein Moment der Stille hing in der stickigen Luft, und als Cloud schließlich genug davon hatte, ließ er das Bild in den Staub vor seinen Füßen fallen.
„Jetzt hast du es gesehen. Und doch streitest du es ab? Was ich dir gezeigt habe, ist die Wahrheit. Woran du dich zu erinnern glaubst...das ist die Illusion.“
„Das ist nur eine von dir erschaffene Täuschung.“, murmelte Cloud ängstlich. Seine Augen strahlten trotzig wie Eisen, doch seine Stimme zweifelte sichtlich an seiner Überzeugung.
„Soll ich ihm zeigen, was sich in deinem Herzen befindet, Tifa?“, kündigte Sephiroth plötzlich an. Tifa hob es vor Überraschung beinahe aus ihren Stiefeln, doch sie schaffte es, sich selbst daran zu hindern, wie ein kleines Schulmädchen zu keuchen. Beinahe. „Sie kennt die Wahrheit auch, Cloud. Und doch ist auch ihr nicht die ganze Wahrheit bewusst. Nein, nur ich allein trage dieses schwere Kreuz. Nun bitte ich dich...mein Bruder, mein Sohn...tragen wir diese Bürde gemeinsam.“
Cloud ballte seine Fäuste und richtete seinen Blick auf Sephiroth.
„Vor fünf Jahren...“, begann Sephiroth. „...wurdest du, Cloud Strife, im Mako Reaktor von Nibelheim erschaffen. Stück für Stück zusammen gesetzt, entworfen nach dem Vorbild des Großen Sephiroth. In Kombination mit Sephiroth’s genetischen Stoffen, Jenova’s Zellen und der Macht des Mako. Doch mit Hilfe eines jungen Erster Klasse SOLDAT, gelang dir die Flucht, als der Prozess erst zur Hälfte abgeschlossen war. Ein Fehlversuch eines Klons. Ein Fehlversuch eines SOLDAT. Noch nicht einmal eine Nummer hat man dir gegeben...und doch bist du der einzige, der es so weit geschafft hat. Hojo wäre außer sich, wenn er das erfahren würde.“ Der dunkle Krieger brach erneut in leeres Gelächter aus. „Dies ist deine Welt, Cloud Strife...dies ist deine Realität. Du hast keine Vergangenheit, du hast keine Nummer und du hast keinen Namen. Du bist nicht Cloud Strife. Du bist ein unvollendeter Sephiroth Klon. Allein die Jenova in dir ist, was uns aneinander bindet, mein Bruder...nicht dein Hass oder deine bedeutungslosen, falschen Gefühle.“
„Du Lügner!“
Sephiroth drehte sich zur Hälfte um, um nun Tifa gegenüber zu stehen, welche ihre Fäuste stark genug ballte, um ihre harten Lederpanzerhandschuhe zum krachen zu bringen. Ihre Augen waren voll von Tränen, doch ihre Stimme war stark, stärker als sie es jemals erwartet hätte. „Du lügst, Sephiroth! Was du sagst, kann nicht wahr sein! Cloud und ich haben unsere gesamte Kindheit in Nibelheim gemeinsam verbracht! Diese sternenklaren Nächte...und all die Zeit, in der wir zusammen gespielt haben...und...und...“
„Gespielt?“, knurrte Sephiroth. „Sternenklare Nächte? Was sind solche Erinnerungen schon im Vergleich zu den Mächten Jenova’s? Die Fähigkeit, das Aussehen einer Person zu ändern, Persönlichkeiten zu kopieren und auch Erinnerungen zu Verdrehen. Das ist die wahre Macht der Jenova. Von dem Moment an, in dem du mit Cloud bei der Zugstation in Sektor 7 in Kontakt tratest, begann Jenova, auch deine Erinnerung zu winden und deine Wahrnehmung zu trüben. Innerhalb von nur ein paar kurzen Momenten wurde aus einer einsamen Kindheit ohne Freunde eine erfüllte und fröhliche...mit deinem besten Freund, namens Cloud Strife. Cloud’s Persönlichkeit, seine Launen und sogar sein Name waren Dinge, die du für ihn erschaffen hast.“
„Nichts kann so etwas bewirken...“, sprach Tifa fassungslos. „Es ist ganz einfach unmöglich.“
„Glaub was immer du willst. Die Wahrheit wurde dir nun offen gelegt.“ Sephiroth hob das Foto wieder vom Boden auf, starrte es wiederum einen Moment an und warf es ungerührt zu Tifa hinüber.
„Die Wahrheit zu verleugnen ist, die Realität zu verleugnen. Und ob du sie nun anerkennst oder nicht...die Realität wird stets voranschreiten. Die Realität wird dich zerreiben und zurücklassen, und wiederum fortfahren, so als ob du nie existiert hättest.“
Tifa betrachtete sich das Bild in ihren Händen. Sie war darauf abgebildet, fünf Jahre jünger, mit einem großen Sonnenhut auf ihrem Kopf und goldenen Ringen in ihren Ohren. Neben ihr türmte sich Sephiroth, der sie um etwas mehr als 20 Zentimeter überragte. Und am äußeren linken Rand der Fotographie, stand...
Sie sah erneut hin. Es war nicht Cloud, der dort posierte. Trotzdem hätte man diesen jungen Mann sehr leicht mit ihm verwechseln können. Er war genau so groß und genau gleich gebaut, nur das Gesicht war etwas anders. Und seine Haare waren dunkler als die von Cloud. Doch wenn man davon absieht, könnte man annehmen, sie wären miteinander verwand.
„Was versuchst du, uns hier vorzuspielen, Sephiroth?“, fragte Tifa. Doch als sie ihren Blick vom Foto erhob, war der dunkle Krieger nicht mehr da. Nur noch Cloud teilte seine Anwesenheit mir ihr, während er im Herzen der lodernden Flammen stand und noch immer diese beklemmende Hitze fühlte, während Nibelheim um sie herum bis auf die Grundmauern nieder brannte. Es dauerte einen Moment, bis Tifa bemerkte, dass sie aufgehört hatte zu atmen und als sie sich Cloud näherte, wandelte sich ihr anfangs leichtes Keuchen in ein hastiges Schnappen nach Luft. Ihr Körper schien die Flammen nicht zu spüren, aber ihr Verstand dachte, dass er es doch tat und das war zu viel für ihre Lungen.
„Cloud, hör nicht auf ihn.“, flüsterte sie ihm zu, als sie seine Hand umschlang. „Es sind Lügen, alles Lügen. So etwas Machtvolles existiert nicht. Wir beide haben doch die selben Erinnerungen, richtig?“
Cloud erhob seinen Kopf und richtete seinen Blick auf Tifa, doch sein gesamter Körper wirkte nun sehr zerbrechlich und genau das war es, was tief in seinen Augen reflektierte. „Ja, ich weiß.“, murmelte er. „Ich weiß. Mach dir keine Sorgen, Tifa. Ich habe ihm ohnehin nicht zugehört.
„Tifa...es gibt das etwas, das ich dir zeigen will...“
Tifa blinzelte kurz und die Dunkelheit verschlang sie erneut.

* * * * * * * * * * * *

„Tifa! Tifa, wo bist du, Mädchen?!“, schrie Barret in den Sturm hinein. Trotz der steifen Brise, die hier herrschte, war es Barret ein Leichtes, sein zurückfallendes Echo zu vernehmen, wie es von den massiven Bergwänden des Kraters wiederhallte und ohne Zweifel alle möglichen Sorten von bösartigen Kreaturen aus ihrem Schlaf riss. Doch wenn er dazu in der Lage war, Jenova selbst Wiederstand zu leisten, würden diese Kreaturen kein Hindernis für ihn darstellen.
Noch immer gegen den Wind rufend, war sich Barret unbewusst dessen, dass ihn schon die ganze Zeit jemand beobachtete. Ein Gewehrschuss ging los und trennte einen kleinen Stein direkt neben Barret’s Füßen aus der Klippe, woraufhin er so schnell er nur konnte hinter dem nächsten größeren Felsen Deckung suchte und nur seinen Gewehrarm hervorstreckte, um der näher kommenden Gefahr Einhalt zu gebieten. Er vernahm das Geräusch von stetig lauter werdenden Schritten, die sich direkt in seine Richtung bewegten. Barret spähte nun vorsichtig um die Ecke des Felsen und als ob er es schon gewusst hatte, waren ShinRa Soldaten die Quelle der Schritte. Sie waren schon im Zentrum des Kraters angekommen! Aber wo waren nur Cloud und Tifa?
„Komm raus und nimm schön deine Hände nach oben!“, begann einer der blau gekleideten Soldaten zu rufen. „Dies ist ein gesichertes Gebiet und Eigentum der ShinRa Inc.! Du hast soeben Privateigentum betreten und dich damit strafbar gemacht! Ergib dich jetzt und dir wird kein Leid zugefügt!“
Barret war für einen Moment total still, während er seine Optionen überblickte. Noch vor ein paar Wochen wäre er in so einer Situation wohl mit lodernden Gewehrläufen geradewegs in diese Horde von ShinRa Soldaten gestürmt. Doch jetzt, aus irgendwelchem Grund, erschien ihm das Töten von ShinRa Offizieren nicht als eine sonderlich kluge Idee. Nicht nur weil er gnadenlos in der Unterzahl war, nein, auch weil sie vermutlich Cloud und Tifa in ihrer Gewalt hatten und das könnte sich zu einer klebrigen Situation wandeln.
Welche große Wahl hatte er schon...
„Ich komm raus! Nicht schießen!“, brüllte Barret zurück. Nachdem er seine beiden Hände nach oben genommen hatte, krallte er vorsichtig aus seiner Deckung hinter dem Felsen hervor und trat hinaus auf offenes Gelände. Alsbald wurde er von den Soldaten in ein kleines kreisförmiges Tal in der Mitte des Kraters eskortiert, welches von einem seltsamen roten Netz aus solider Substanz bedeckt wurde. Genau in der Mitte dieses rund 20 Meter über dem Erdboden gesponnenen Netzes befand sich eine Art riesiger blauer Kristall und die Wände rings herum waren mit einem seltsamen halbdurchsichtigen Farbton erfüllt.
Als er nun weiter in das kleine Tal hinein geführt wurde, erblickte Barret endlich Professor Hojo, der Seite an Seite mit Präsident Rufus ShinRa stand und die Wände erforschte. Beide sprachen in stillen Worten zueinander, doch Rufus’ Aufmerksamkeit richtete sich von einem Moment auf den anderen auf den näherkommenden AVALANCHE Anführer.
„Ne schöne Truppe habt ihr da zusammengestellt.“, sagte Barret unterhaltend. „Sieht so aus, als ob du doch nicht so anders als dein alter Vater bist. Er hatte auch so einen verrückten Traum, hier eine neue Stadt zu bauen.“
„In der Tat.“, antwortete Rufus arrogant, als er den Wachen das Zeichen gab, abzutreten. Barret verschränkte angespannt seine Arme. „Doch im Gegensatz zu meinem Vater ist es mir sowohl gelungen, das Verheißene Land zu finden, als auch seine unbegrenzten Ressourcen anzuzapfen. Denk mal darüber nach...wenn Midgar, die Krone von ShinRa, in der Lage ist, Mako in so gewaltigen Mengen aus dem gewöhnlichen Erdboden, auf dem es gebaut wurde, zu saugen...stell dir dann nur mal die Mächte vor, die wir aus der legendären Begräbnisstätte des Alten Volkes gewinnen können! Neo Midgar wird die krönende Vollendung meine Lebens. Die Welt wird erzittern vor der Macht der ShinRa, sogar diese rebellischen Narren in Wutai werden es nicht wagen, mir Wiederstand zu leisten. Und wenn ich dann...“
Rufus’ Augen blickten über Barret hinweg und seine Worte erstickten in seinem Hals. Dort stand Cloud, seine Augen schienen leer, so als ob er irgendetwas Entlegenes anstarrte, etwas das nur er sehen konnte. Einen kurzen Augenblick später stand nun auch Tifa inmitten des Tales. Sie sah bleich und desorientiert aus. Barret drehte sich augenblicklich um, um Cloud gegenüber zu stehen. Cloud antwortete auf keines der Wörter, die ihm Barret nun zurief.
„Tifa? Was zur Hölle geht hier vor sich? Wo bist du so plötzlich hergekommen?“, stieß Barret spontan hervor. „I...ich weiß nicht.“, flüsterte sie. „In der einen Minute, waren Cloud und ich noch in Nibelheim und sahen zu, wie es abbrannte...doch schon im nächsten Moment, standen wir hier...im Zentrum des Nordkraters...zusammen mit Sephiroth.“
In dem Moment, als Sephiroth’s Name Tifa’s Lippen entkam, schnappte das gesamte Vermessungsteam zugleich nach Luft. Rufus und Barret tauschten sich gegenseitig besorgte Blicke aus, bevor der junge Präsident sich zurück zu Hojo drehte. „Du hast es die ganze Zeit gewusst.“, knurrte er. „Warum hast du nichts gesagt, Hojo?“
„Meine Nummer...“
Alle Augen richteten sich auf Cloud. Der EX-SOLDAT erhob langsam seinen Kopf, als er sich den Handschuh von seiner rechten Hand zerrte und sie ausdruckslos anstarrte. „Du? Einer der Klone?“, sprach Hojo atemlos. „Dann...dann bedeutet das, dass meine Theorie korrekt war! Und das Experiment war ein voller Erfolg! Bemerkenswert...wahrlich bemerkenswert! Du, Junge, wo ist deine Nummer?“, schrie der Professor hastig, während er zu Cloud hin hetzte und sich seinen Arm ansah.
„Du...hast mir nie eine Nummer gegeben, Professor. Du sagtest ich sei ein Fehler.“ Cloud sah Hojo verlangend an, doch die Gesichtszüge des Professors verhärteten sich. „Du sagtest ich sei ein Fehler und verdiene es nicht, eine Nummer zu tragen. Aber ich habe es geschafft...ich habe es bis hierher geschafft. Ich bin kein Fehler. Hojo...bitte...gib mir eine Nummer.“
„Sei still!“, murrte Hojo. „Du miserabler Fehlversuch!“
Wut flammte in Cloud’s hellen Augen auf, gefolgt von einer Woge aus Niederlage und Kummer. Tifa und Barret sahen beide in schierer Verwunderung zu, wie Cloud sich langsam vom Erdboden erhob, für einen kurzen Moment wie eine Marionette frei in der Luft hing und schließlich im roten Substanznetz über dem Tal verschwand. Rufus ShinRa richtete seinen Blick vom roten Netz hinab auf Hojo, während seine angsterfüllten grünen Augen den ruhigen Gesichtsausdruck wie aufgesetzt erscheinen ließen. „Wer...war das?“, fragte er verunsichert.
„Das war ein unvollständiger Sephiroth Klon, den ich vor fünf Jahren erschaffen habe.“, antwortete Hojo, als er seine Augengläser höher auf seine Nase schob. „Sephiroth’s Zellen vermischt mit Jenova’s Zellen und einer Brise Mako. Das sind die Zutaten zum Schlüssel, der die Mitglieder von SOLDAT so unbesiegbar macht. Jedes einzelne Mitglied des SOLDAT Programms wurden solche Zellen eingeflößt.
„Aber warum?“ unterbrach Tifa. „Was hofftest du zu beweisen?“
„Die Jenova Wiedervereinigung. Die Theorie, dass Jenova, die Krise vom Himmel, die vor 2000 Jahren beinahe den gesamten Planeten in den Tod gestürzt hatte, eines Tages zurückkehren wird und zu Ende bringt, was sie angefangen hat.“, Hojo verschränkte seine Arme und blickte hoch zum blauen Kristall, der im Substanznetz eingesponnen war. „Vor vielen Jahren hat mein Vorgänger, Professor Gast, Jenova’s körperliche Überreste in einer geologischen Erdschicht entdeckt und brachte sie zu dem Reaktor, der zu dieser Zeit gerade in Nibelheim gebaut wurde, wo er hoffte, er könnte sie in einem Futteral aus solider Substanz konservieren. Kurz darauf flüchtete er mit einem seiner Testsubjekte, einer Frau namens Ifalna, die behauptete, sie sei die letzte Überlebende des Alten Volkes. Die beiden ließen sich im Gasthaus zum Eiszapfen nieder, wo sie sich ineinander verliebten und ein Kind bekamen, welches euch durchaus sehr bekannt sein dürfte.“ Hojo blickte hinüber zu Tifa und grinste. „Ihr Name war Aeris und als ich die drei Flüchtlinge schließlich entdeckt hatte, weigerte sich der Professor zu ShinRa zurück zu kommen und wurde wegen Verrates exekutiert. Ifalna gelang die Flucht nach Midgar, wo es mir ein Leichtes war, sie zu finden. Sie entfloh erneut und ließ ihr Kind in der Obhut einer Frau aus den Slums. Elmyra Gainsborough.
„Viele Jahre verstrichen und obwohl ich genau wusste, wo sich Aeris befindet, war ich alsbald in andere Angelegenheiten gedankenverloren. Noch ein paar Tage früher, war ich fasziniert von den Mächten Jenova’s, deren Fähigkeiten sehr denen der Cetra glichen – die Fähigkeit, mit lebenden Planeten zu kommunizieren und deren gigantische Mächte zu beherrschen. Durch Benutzung der Jenova Zellen und einem Hauch von rohem Mako, hoffte ich, neue ‚Kinder’ Jenova’s erzeugen zu können, welche in Wachstumskammern im Reaktor von Nibelheim aufbewahrt wurden. Dort standen sie fortan in ständiger Obhut und Kommunikation zu ihrer Mutter. Traurig genug, dass diese Kinder unfähig waren, außerhalb des Makos zu überleben...ich habe sie ihrem Schicksal überlassen. Meine Pläne hatten sich jedoch nicht verändert. Ich war mir sicher, dass ich Geschöpfe, gleich mächtig wie die Cetra selbst, erschaffen konnte. Ja sogar noch viel mächtiger als die Cetra.
„Deshalb, mit der Unterstützung von Heidegger und Scarlet von der Einrichtung zum Erhalt des Friedens und des Waffen Komitees, wurden meine Pläne dem ehemaligen Präsident ShinRa vorgetragen. Mit seiner Genehmigung, wurde das SOLDAT Programm ins Leben gerufen. Einfach unsterbliche Krieger zu erschaffen war jedoch nicht mein einziges Ziel. Ich war davon überzeugt, dass Jenova, ungeachtet ihrer starren Gefangenschaft, noch immer sehr lebendig war und beabsichtigte, die Welt erneut in Chaos und Zerstörung zu stürzen. Die Tatsache, dass sich der Planet noch immer nicht von dieser Wunde befreien konnte, ist Beweis genug dafür – eine Narbe kann nicht heilen, ohne dass die Infektion vorher entfernt wurde. Mit einem kleinen Teil von Jenova in jedem Mitglied von SOLDAT, war es mir ein Leichtes, die Nachwirkungen der Injektionen zu überwachen. Es nahm zwar einige Jahre in Anspruch, doch ich muss sagen, ich bin außerordentlich zufrieden mit den Resultaten.“
Hojo unterbrach seine Ansprache für einen Moment und wandte seinen Blick wieder vom blauen Kristall ab. Er räusperte sich und steckte seine Hände in die Taschen seines Laborkittels, bevor er fortfuhr. „Die Männer in den schwarzen Mänteln waren allesamt am SOLDAT Programm beteiligt und kamen mit Jenova’s Zellen in Berührung. Sephiroth bildet da keine Ausnahme. Er war einer der ersten, die das Privileg hatten, Jenova’s Erbe zu empfangen. Die Enthüllung dieser Information war unzweifelhaft die wahre Ursache für sein Durchdrehen und den Amoklauf in Nibelheim vor nunmehr fünf Jahren.“
„Vor fünf Jahren...“, Rufus verschränkte seine Arme vor seiner Brust und erhob seinen steifen Blick vom Boden. „In Nibelheim, sagtest du? Was passierte dort wirklich?“
„Vor fünf Jahren, in Nibelheim...Sephiroth wurde auf eine Mission geschickt, um den stetigen Zuwachs der Monster rund um der Stadt zu stoppen. Bei ihm befand sich ein junger SOLDAT Erster Klasse und zwei gewöhnliche Gefreite der ShinRa Armee.“, begann Hojo erneut. „Sephiroth enthüllte seine Abstammung im Kellergewölbe des ShinRa Anwesens, wurde verrückt und überzog die Stadt mit Feuer und Asche. An jenem Abend begann eine bittere Konfrontation zwischen ihm und dem Erste Klasse SOLDAT im Inneren des Nibel Reaktors. Das Ende dieses Kampfes ist...unbekannt, doch Berichte besagen, dass Sephiroth dabei seinen Tod fand. Ich halte diese Akten für unwahr. Sephiroth ist sehr lebendig und er ist hierher zurückgekehrt, um der Jenova Wiedervereinigung neues Leben einzuverleiben. Seine kraftvollen Jenova Zellen, zusammen mit seiner eigenen unbeugsamen Willenskraft und seinem überlegenen Wissen über den Lebensstrom erlaubten ihm, Mitglieder von SOLDAT geistig zu beherrschen und sogar Jenova’s Mächte, eigene körperliche Kopien von sich selbst zu erschaffen, anzuwenden. Jedes Mal wenn wir dachten, wir sehen Sephiroth, war dies in Wirklichkeit nur ein Klon, geformt wie sein eigenes Abbild. Dies erklärt, warum er in der Lage war, so schnell voranzukommen. Der echte Sephiroth ist hier, er war es die ganze Zeit...und nun hat er die Schwarze Substanz bei sich.“

„Anfangs verstand ich es nicht, und als ich es tat, war es bereits zu spät. Es tut mir Leid, Aeris. Ich habe versucht, das zu vollenden, was du begonnen hast, doch du hast mich zu früh verlassen, sodass ich nicht in der Lage dazu war.
Und Tifa...Ich kann mich nicht oft genug bei dir entschuldigen. Ich wurde dem Ruf des Cloud nie gerecht. Aber vielleicht...wirst du eines Tages...dem echten ‚Cloud’... begegnen...

Geradewegs nach vorne blickend, bewegte sich der blonde EX-SOLDAT langsam zur Mitte des Substanznetzes hin, wo Sephiroth’s Kristallkokon im schwachen Einfall des Mondlichts, das seine Strahlen herab vom klaren Himmel sandte, funkelte und reflektierte.

„Ich bin gekommen, Sephiroth. All der Hass und Ärger, den du mir gabst...all die Wut, die ich für dich in mir trug, war nichts als ein Werkzeug, um mich zu beschwören.
Ich bin der Letzte, auch wenn ich ein Fehler sein mag. Alle anderen SOLDAT starben durch deine Hand...und so werde auch ich mich deinem Zorn hingeben. Benutze mich, um die Jenova Wiedervereinigung zu vervollständigen. Meine Energie wird dir helfen, Meteor herbeizurufen und zu vollenden, was Jenova vor 2000 Jahren begonnen hat.

Im Inneren der Kristallschale öffneten sich schlagartig Sephiroth’s Augen. Die Schwarze Substanz tropfte langsam an dem Substanznetz herab und versank im blauen Kristall, bevor sie sich zu einer faustgroßen Kugel formte. Schwarze Blitze fuhren aus dem roten Substanznetz heraus und flüchteten in die Schwarze Substanz, während sie auch noch den letzten Funken Energie aus dem Verheißenen Land heraufbeschworen. Mako begann, aus dem Erdboden zu sickern und riesige Fontänen aus kochendem Lebensstrom weit gen Himmel zu schleudern. Unter diesen Fontänen begannen sich die Bergwände des Kraters zu spalten wie eine Eierschale und der Planet selbst schien vor Schmerz und Furcht zu donnern.
„Holt sofort das Luftschiff zurück!“, schrie Rufus über dem Knurren des Planeten. „Wir müssen sofort evakuieren, schnell!“
Tifal sah zum Himmel, um nach Anzeichen von einem Luftschiff Ausschau zu halten, doch ihre Aufmerksamkeit wurde sofort von dem Speer aus Licht eingefangen, der sich seinen Weg vom Herzen des Kraters hoch in die nun wolkenlose Nacht bahnte. Sogar im Vergleich zur ewigen Kälte, die den Nordkrater zudeckte, schien diese Energie, die dort gerade Meteor beschwor, dunkel, kühl und leblos. Sie starrte weiterhin auf die pulsierende Säule, die sich scheinbar unendlich weit in den Himmel bohrte, bevor sie fühlte, wie Barret nach ihrem Arm griff und sie aus dem kleinen Tal zu einer höher gelegenen Ebene zerrte. Das ShinRa Luftschiff wartete bereits auf sie, als sie alle gemeinsam die Strickleiter nach oben kletterten.
Nur einen kurzen Augenblick, nachdem das Schiff vom Boden abgehoben war, wurde der gesamte Krater von einer strahlenden grünen Explosion überflutet. Felsbrocken, zweimal so groß wie Barret zischten durch die Luft wie eine Himmelslawine, die es wagte, die schrillen Schreie des Planten zu überschatten. Tifa vernahm als Erste das Gebrüll, welches den Himmel wie ein scharfes Messer entzwei schnitt. Als sie über die Reling des Schiffdecks nach unten blickte, sah Tifa atemlos zu, wie sich der dunkelblaue Umriss einer monströsen Kreatur aus den Tiefen des Kraters erhob und sich in nur ein paar riesigen Schritten zu dessen Rand schleppte, wo er sich schließlich ins angrenzende Nordmeer fallen ließ.
Nicht weniger als ein Augenzwinkern später, entsprang ein weiteres Biest vom Grund, tröpfelnd mit grünem und pinkfarbenem Mako, als es seine massiven Klauen in die Felsen versank und sich selbst aus dem Krater hievte. Noch größer als das erste Monster, war dieses am ganzen Körper mit stahlharten Panzerplatten bedeckt und erstrahlte in einem hellen Weiß unter dem sprudelnden Mako. Noch bevor sich Tifa das Gesicht der Kreatur näher ansehen konnte, wurde das Langstreckenflugschiff durch die Ankunft einer dritten Bestie gewalttätig erschüttert, welche ihre Wiedergeburt aus dem Innersten des Planeten durch ein donnerndes, ohrenzerreißendes Brausen verkündete. Geformt wie ein Drache und mit zwei Paaren Flügeln auf ihrem Rücken, gab die alptraumhafte Waffe des Planeten ein weiteres zerschmetterndes Getöse von sich, bevor sie ihre massiven Flügel ausbreitete und, begleitet von einer gewaltigen Explosion, in die tiefe, blaue Nacht entschwand.
Sogar die Größe des gigantischen ShinRa Luftschiffes wirkte im Vergleich zu den enormen Weapons wie ein Zwerg und als auch das letzte Monster seinem nunmehr 2000 Jahre andauernden Schlummer entkam, wurde das Schiff wie ein Spielzeug von der Druckwelle der Wiedergeburt erfasst. Tifa versuchte an dem Geländer auf dem Deck des Schiffes Halt zu finden, doch es war einfach zu viel für sie – sie verlor die Kontrolle über ihren Körper und wurde quer auf die andere Seite geschleudert, wo sie mit ihrem Kopf gegen das Eisengeländer schlug. Beruhigende Dunkelheit übermannte sie alsbald und ihre Träume erhallten von dem Geräusch der drakonischen Weapon wieder, die zwei Jahrtausende voller Hass, Wut und Rachegelüste von sich schrieen.

Omni
24.12.2003, 03:16
Tifa’s Offenbarung
Kapitel IX
Der Anfang vom Ende


Der Mako behaftete Regen prasste in gewaltigen Wogen auf die Erde hernieder, oder besser gesagt der Rest, der von der riesigen Platte über den Slums herabtropfte, als Tifa zur Vordertür des „Siebten Himmels“ hinausschritt und eine alte Zeitung über ihrem Kopf hielt, um sich vor dem nassen Element zu schützen. Als sie zum Fuße der Säule in Sektor 7 kam, erinnerte sie sich, dass sie noch eine warme Lederjacke neben dem Flipper Automaten in ihrer Bar hängen hatte, doch es war schon zu spät, jetzt noch umzukehren. Das Beste, was sie nun tun konnte war, ihren Botengang zu erfüllen, bevor sie im Regenguss ertrank.
Barret erzählte ihr, dass zur Zeit ein professioneller Söldner in Midgar war und dieser junge Mann hatte bereits eine Menge Jobs in den Slums gemacht. Er war teuer, aber gut und wie es hieß, war er ein ehemaliges Mitglied von ShinRa’s Elite Kampftruppe SOLDAT. AVALANCHE brauchte keine Muskeln oder Hirn mehr, doch an professionellen und kampferfahrenen Mitglieder mangelte es ihnen noch. Und ein Ex-ShinRa Angestellter, nahm Barret an, wäre genau die richtige Verstärkung für AVALANCHE’s Anti-ShinRa Aktivitäten. Dieser Barret war gar nicht so dumm, wie er aussah...
Ihren Weg durch Sektor 7, geradewegs zur Zugstation, fortsetzend, stand Tifa schließlich unter dem Dach des kleinen Fahrkartenschalters, als die Menschenmengen aus den sich gerade öffnenden Zugtüren herausströmten und vor dem Regen in die Slums flüchteten. Sie fühlte sich erschreckend kalt in ihrem engen T-Shirt und ihrem Minirock. Tifa stand überblickend auf ihren Zehenspitzen, doch nirgendwo konnte sie ein Anzeichen von diesem Söldner sehen, den Barret als einen jungen, dünnen, blondhaarigen Mann beschrieb. Unterernährt auszusehen war hier unten nichts Besonderes mehr, doch sein stacheliges Haar würde Tifa den nötigen Hinweis auf diesen Typen geben. Beinahe alle Leute in den Slums hatten von Natur aus dunkle Haare, außer die Punker, die die Angewohnheit hatten, ihre Skalpe in pink, grün oder andere scheußliche Farbtöne zu färben. In der Dunkelheit der Midgar Slums zu leben, würde die Haare von jedem dunkel Färben, egal wie golden sie vorher auch geglänzt haben mögen.
Als sich das Gedränge am Bahnsteig gelöst und die Menge sich zerstreut hatte, schützte sich Tifa wieder mit der alten Zeitung und trat erneut unter dem Dach der Ticketbude hervor, während sie nach einem Anzeichen ihres „Kontaktmannes“ suchte. Doch der einzige Mensch, der sich jetzt noch am Bahnsteig befand, war der Schaffner, der einen schrillen Pfiff aus seiner Pfeife gab, bevor er sich wieder in seine Lock verzog und seinen durchnässten Plastik Poncho abwischte. Für einen kurzen Moment, weigerte sich Tifa nun, zurück in ihr warmes trockenes Zuhause zu gehen, denn wenn sie mit leeren Händen zurückkehren würde, würde ihr Barret das nie verzeihen, nicht nach allem was er durchgemacht hatte, um dieses Treffen zu arrangieren.
Doch nach einigen Momenten des Wartens und als Tifa gerade dabei war, einfach aufzugeben, torkelte eine einsame Gestalt hinter der Ecke des Fahrkartenschalters hervor. Ein riesiges schweres Schwert war um seinen Rücken geschnallt und im fahlen Licht der Straßenlaterne, wirkte sein Gesicht entsetzlich bleich, beinahe wie das einer Leiche. Seine Augen schließend und schwer atmend, schwankte der blonde Mann mit dem Schwert weiter auf Tifa zu, doch er schaffte nicht mehr als ein paar Schritte, bevor er in sich zusammenbrach und auf den nassen Boden fiel.
Tifa’s Herz pochte wie wild in ihrer Brust, als sie ihre Zeitung weg warf, an die Seite des Söldners eilte, ihn umdrehte und so sein Gesicht aus der schlammigen Pfütze auf dem Boden des Backstein Bahnhofsteiges hob. Durch seine Zähne gequält stöhnend, zwang der Mann seine Augen offen und sah geradeaus nach oben in den Regen, als dieser in sein zartes, beinahe weiblich wirkendes Gesicht fiel.
„...Ti...fa...?“, murmelte er. Tifa zwinkerte in Verwunderung und legte den Kopf des jungen Mannes in ihren Schoß, während sie sein stacheliges blondes Haar, das in seinem Gesicht haftete, wegwischte. „Tifa...bist...du es wirklich...? Es ist...schon so lange...her...“
„Oh mein Gott! Cloud?!“, keuchte sie und lehnte sich näher an ihn. „Cloud...du bist Cloud! Was in aller Welt ist mit dir geschehen_? Ist dir schlecht? Tut dir etwas weh?“
Schwach lächelnd, schüttelte Cloud leicht seinen Kopf und erlaubte es sich selbst, ein bisschen zu grinsen. „Ich hab eine...Zeitschrift...im Zug gefunden...mir wurde langweilig...beschloss, sie zu lesen...“ Er schluckte und hustete, bevor sich sein Lächeln verbitterte. „Schlechte Idee...lesen...im Zug...“
Der EX-SOLDAT und Tifa waren still, tauschten einfach Blicke miteinander aus und ignorierten den Regen, der von oben herab kam. Dem Cloud, den sie in Nibelheim kennen gelernt hatte, der schon immer so stark wie sein großer Held, Sephiroth sein wollte...dem Cloud, der SOLDAT, der Elite Einheit der mächtigsten Armee der Welt beigetreten war, wurde plötzlich übel vom Lesen während einer Zugfahrt. Tifa brach in ein warmes Lächeln aus, bevor sie realisierte, dass Cloud und sie sich gerade umarmten und lachten, wie ein Paar Narren...

„Ihre Lebenszeichen sind stabil, Sir. Wenn man diesen Berichten glauben schenken kann, träumt sie gerade. Ich hoffe, sie erwacht bald aus ihrem Koma.“
Rufus ShinRa gab ein zufriedengestelltes Knurren von sich, als er über die Schulter des Arztes auf die Monitore an der Wand starrte. Herzkreislauf, Blutdruck und sogar Gehirnströme wurden sorgfältig überwacht, um Tifa’s Überleben zu sichern. Denn nach wie vor hatte sie eine sehr wichtige Rolle in ShinRa’s Drehbuch für die Zukunft zu spielen und Rufus wollte sicher gehen, dass sie dabei auch bei Besinnung ist.
„Bewegungen, Sir!“, sagte der Arzt nach einem Moment. „Ich denke, sie kommt durch.“
„Stell die Lautsprecher an.“, sprach Rufus.

...ding...
„Huh?“
„...au...mein Kopf tut weh...“
„Kein Wunder. Du warst nun für eine ganze Woche weg.“
„Ich bin...hungrig...“
Tifa’s Augen öffneten sich, als sie das Geräusch von hartem Metall, das gegen Porzellan klapperte, vernahm. Die Lichter, die von den Decken hingen, waren ausgeschaltet. Ihr Nacken war steif wie ein Brett und er tat weh, wenn sie ihn bewegte, doch der Schmerz in ihrem ganzen Körper war wie weggefegt, als Barret ihr eine Schüssel voller farbloser und übelriechender Bohnen mit Matsch in die Hand drückte. Tifa beschwerte sich nicht. Nachdem sie nun eine Woche lang durch Maschinen intravenös am Leben erhalten wurde, schmeckte dieser Brei beinahe so gut wie eine Platte voller geräucherten Schinken aus dem Lebensmittellager ihres „Siebten Himmels“.
„Hey, übernimm dich nicht, Mädchen.“, fuhr Barret mit einem halben Lächeln fort. „Ich will ja schließlich nicht, dass du an dem Zeug erstickst.“
Tifa’s Schlingen wurde etwas langsamer und sie bewegte ihr Unterkiefer langsamer auf und ab, um den schmerzvollen Stich in ihren Backen zu unterbinden.
„Gott, das ist ja furchtbar.“, flüsterte sie mit einem Mundvoll Brei. „Wo sind wir? Was ist nach dem Kraterausbruch passiert? Wo ist Cloud?“
„Jesses, immer langsam mit den jungen Pferden! Alles zu seiner Zeit.“, schnappte Barret zurück, als er aufstand und quer durch den ziemlich großen Raum schritt. „Verdammt, nicht mal hier kann sich ein Mann ausruhen.“ Er grinste sie an, doch das tat Tifa’s niedergeschlagener Laune keinen Abbruch. „Naja, es überrascht mich ja nicht, dass du dich nicht mehr an viel erinnern kannst. Du erinnerst dich aber an das grelle Licht, oder? Diese Säule, die sich aus dem Krater in den Himmel bohrte?“
Tifa nickte.
„Tja, das war unser guter alter Sephiroth, der gerade Meteor gerufen hat.“, sprach der große Mann, noch immer über Tifa’s Erwachen erleichtert. „Dann war da noch so eine Horde wilder Monster, die plötzlich unter dem Erdboden hervorkamen. Eins davon entkam sofort ins Nordmeer und war auf und davon. ShinRa hat ihnen die Namen von Klunkern gegeben – Saphir, Diamant, Rubin und Smaragd. Den großen Drachen haben sie ‚Ultima’ oder ‚Ultimate’ getauft und nach dem was ich gehört habe, sind sie alle eine Art Waffe, die vom Planeten geschaffen wurde, um Jenova zu vernichten oder so etwas in der Art. Jetzt schwimmt diese Fischgesicht-Weapon hier in der Gegend rum und läuft Amok. Hab’ gehört, sie hat vor kurzem nen guten Klotz von der Costa Del Sol Küste aus der Landschaft geblasen.“
Tifa stellte ihre Schüssel weg und versuchte, ihre Knie durchzubeugen, als sie sich auf der Liege aufsetzte. „Was ist mit Meteor?“, fragte sie, eine kleine Nadel aus ihrem Handgelenk ziehend.
Ohne ein Wort zu sagen, gab Barret der Rouleau, die vor dem langen Fenster hing, einen Ruck, bevor Tifa’s Augen von den plötzlich einfallenden rötlichen Lichtstrahlen zusammenzuckten.
„Barret, du hättest mir sagen können, dass wir in Junon sind!“, stieß sie hervor. „Ein Sonnenuntergang am Meer hilft meinen Kopfschmerzen auch nicht weiter!“
„Das ist kein Sonnenuntergang.“, murmelte Barret. „Es ist jetzt genau drei Uhr Morgens.“
Tifa blinzelte und rieb sich ihre Augen. „Was sonst könnte den Himmel in solch rötlichen Tönen erstrahlen lassen?“, fragte sie erbittert. Als sich ihre Augen langsam an das Licht gewöhnten, sah sie hinaus auf den weiten Horizont, um nach einer Lichtquelle Ausschau zu halten. Dies war der Zeitpunkt, an dem sie merkte, dass keine Sonne zu sehen war. Doch noch immer war der Himmel blutrot. Das musste doch von irgendwo her kommen. Sie drückte ihr Gesicht ganz nah an die Glasscheibe und versuchte, weiter Richtung Westen über den Ozean zu blicken, doch Barret packte sie an ihrer Schulter und deutete mit seinem Finger einfach nach oben.
Wie ein felsiger Vollmond tief am Himmel hängend und mit aus ihm herausfahrenden azurblauen Blitzen, befand sich Meteor. Dort wo er jetzt stand, war er noch Unmengen an Kilometern von der Atmosphäre entfernt, doch schon zum jetzigen Zeitpunkt war er groß genug, um den undurchdringbaren Schatten der Nacht zu verbannen und jede Minute eines jeden Tages in einen immerwährenden blutigen Sonnenuntergang zu hüllen.
„ShinRa unternimmt gerade etwas dagegen.“, erzählte Barret nach einem stillen Moment weiter. „Ich hab gehört, sie haben da bereits so einen Generalplan am Laufen und irgendwie ist Substanz ein Bestandteil davon. Das ist auch schon alles, was ich mitgekriegt habe.“
Barret und Tifa wandten sich beide der Eisentüre zu, als diese sich mit einem zischenden Geräusch öffnete. Präsident Rufus trat gelockert über die Schwelle in den Raum ein, seine Hände in seine Taschen gesteckt und ein verzogenes Lächeln auf seinen Lippen. Hinter der roten Haarsträhne, die in sein Gesicht baumelte, konnte Barret genau seine Augen sehen und erkannte es sofort. Es war das selbe Funkeln, das man in den Augen eines wilden angreifenden Löwen finden konnte. Rufus hatte seine beiden Gefangenen genau da, wo er sie haben wollte und sie alle wussten das.
„So. Jetzt, da ihr unser Problem ja schon entdeckt habt, muss ich ja keine Worte mehr darüber verlieren.“ Rufus verschränkte seine Arme vor seiner Brust und sah Tifa für einen Moment an.
„Hm. Reizend. Ich hab eigentlich erwartet, dass Cloud kommen und euch befreien würde...na ja, das bedeutet dann wohl, dass er jetzt endgültig tot ist. Sephiroth’s Alter Ego, verschlungen vom Planeten, als dieser sich aufbäumte und das Verheißene Land hinwegraffte. Meine Pläne für Neo Midgar, traurig aber wahr, sind den Bach runter gegangen.“
Barret spuckte auf den Boden vor Rufus. „Geschieht dir Recht, du verdammter Arsch!“
„Hojo wollte Cloud noch einmal sehen.“, fuhr Rufus ShinRa, nicht weiter auf Barret’s Beschimpfungen achtend, fort. „Naja...wenn Cloud wirklich nicht zurückkommen sollte, kann sich dieser verleitete Narr noch immer einen neuen heranzüchten. Trotzdem wäre es besser für euch, wenn ihr hoffen würdet, dass dieser Junge seinen Arsch doch noch hierher bewegt, bevor wir eure Strafe vollziehen können...“
Tifa und Barret tauschten sich mit ihren bleichen Gesichtern besorgte Blicke aus. „Was meinst du mit Strafe?“, schnappte Barret.
Rufus’ Grinsen erweiterte sich, als er mit seiner Hand durchs Haar fuhr. „Ihr beide, die einzigen Überlebenden Mitglieder von AVALANCHE nach dem Sektor 7 Desaster, werdet für das Rufen Meteors und das Erwachen der Weapons aus dem Nordkrater, öffentlich exekutiert.“ Barret sah so aus, als würde er Rufus jeden Moment anspringen und den Taft aus seinen Haaren beißen, doch Tifa schaffte es noch, ihn daran zu hindern. Mit knapper Not. „Die Leute heutzutage sind naiv und leichtgläubig. Sie werden sich besser fühlen, wenn irgendjemand für dieses ganze Durcheinander bestraft wird. Außerdem, wenn wir euch erst mal aus dem Weg geschafft haben, stellen Sephiroth und Meteor sowieso kein Problem mehr für ShinRa’s absoluter Macht dar.“
„Du bist verrückt...“, bemerkte Tifa atemlos. „Was macht dich glauben, Meteor stoppen zu können, Rufus? Du bist genauso machtlos wie jeder andere auf diesem Planeten auch! Du bist kein Gott, Rufus ShinRa!“
„Wir werden sehen.“, knurrte Rufus.

Heidegger rückte noch ein weiteres Mal seine goldenen Schulterplätter zurecht, während er durch das riesige Fenster der Junon Kommandobrücke auf den Ozean hinaus blickte. An einem klaren Tag konnte man von hier aus sogar bis zur Costa del Sol an der anderen Küste sehen. Doch die letzten fünf Tage hing der Meteor am Himmel und hatte den reinen blauen Ozean in eine Schicht aus geschmolzenen Goldtönen gehüllt . Er wird ohnehin bald vom Himmel geputzt...und dann würde Heidegger endlich den Respekt bekommen, den er verdiente.
„Eine Freude, sie hier bei uns zu haben, Mr. Präsident!“, schleimte der dicke Heidegger, als sich plötzlich Rufus dem Fenster näherte.
„Die Exekution von AVALANCHE wird über jede Online Fernsehstation auf diesem Globus übertragen. Sogar Wutai sieht heute unserem Rundfunkprogramm zu!“
Rufus pferchte seine Hände in seine Hosentaschen und sah zu, wie sich das Wasser draußen wallte. Heidegger’s Grinsen war schmerzhaft transparent. Er würde sich ohnehin nicht mehr so lange mit dem leeren Lob dieses fetten Typen herumschlagen müssen.
„Was ist mit der Weapon? Ich habe gehört, sie wurde heute Vormittag an der nördlichen Küste zu Midgar gesichtet.“
„Machen Sie sich keine Sorgen um Weapon! Unsere große Kanone kann es mit allem aufnehmen, egal was der Planet auf uns werfen mag!“ Heidegger gab ein lautes hallendes Lachen von sich, jene Art von idiotischem Pferdelachen, das Rufus so sehr hasste. Der Präsident hatte wirklich Besseres zu tun. Heidegger beschimpfen konnte er später genauso gut...
„Ich hoffe es für dich.“, antwortete Rufus kühl. „Hoff du lieber, dass du Recht behältst, Heidegger.“

„Miss Scarlet, wie beabsichtigen Sie, die Terrorristen zu exekutieren?“
Scarlet, die Chefin von ShinRa’s Waffen und Verteidigungsabteilung, widerstand dem Drang, laut aufzulachen. Sie genoss all die auf sie gerichteten Blicke der Reporter sichtlich. „AVALANCHE werden nacheinander in einer speziellen Gaskammer exekutiert, die von meiner Abteilung entwickelt wurde. Das verwendete Gas ist eine außergewöhnliche Mischung aus Arsen, Methan, Stickstoff und ein bisschen Mako für das gute Aroma.“ Eine kleine Welle aus Gelächter wanderte durch die Reihen der versammelte Journalisten.
„Ich stimme zwar zu, dass es weitaus einfacher und billiger wäre, sie einfach zu erschießen,“, fuhr sie fort, als Tifa und Barret gerade in den schwer bewachten Presseraum geführt wurden. „, doch solch ein Verrat der Menschheit verdient die ultimative Bestrafung! Für die Zerstörung von Sektor 7, die Vernichtung mehrerer Mako Reaktoren und der Herbeirufung von Meteor, wird AVALANCHE mit dem Tode bestraft. Doch seien Sie beruhigt, ShinRa wird Meteor stoppen!“
„Bullshit!“, unterbrach Barret schreiend. „Ihr ShinRa-Arschlöcher ward es doch, die, die Platte bei dem Versuch uns zu kriegen ruiniert haben! Alle meine Freunde lebten dort unten! Du hast sie auf deinem Gewissen, du rechthaberisches Miststück!“
Scarlet war wie entrüstet, als sie hinter ihrem kleinen Podium hervor trat. „Stur und dämlich, sogar in ihren letzten Momenten. Wir hätten in Frieden miteinander Leben können, Mister Wallace.“ Scarlet bohrte mit ihren Finger in Barret’s Brust und lächelte an ihm hoch. „Eine Schande, dass du und dieses Mädchen da eine langsamen, schmerzvollen Tod sterben werden.“
Barret rempelte Scarlet von sich weg. „Arrrgh, wart du nur, bis ich aus diesen verdammten Handschellen komme! Und dann, schwöre ich bei Gott, werde ich mir euch alle einzeln vornehmen, deinen fettarschigen Partner, deinen kleinen Weichei-Präsidenten und sogar diese idiotischen Turks! Alle ihr ShinRa Bastarde werdet dafür bezahlen, unseren Planeten über Jahrzehnte lang trocken gesaugt zu haben!“
„Kamera, hier rüber!“, schrie Scarlet, um jedem klar zu machen, wie wenig sie Barret’s Wutausbrüche kümmerten. „Das Publikum liebt solche herzzerreißende Abschiede und emotionale Reden.“ Ein Mann vom Kamerateam trat näher, um an eine gute Einstellung von Barret zu kommen, welcher auf diese Aktion mit einem Fußtritt in die Rippen des Kameramannes antwortete, der den Bediener der Kamera und seinen Kollegen nach hinten in einen zusammenklappbaren Stuhl beförderte. Auf ihren spitzen High-Heels herumwirbelnd, gab Scarlet den Wachen das Zeichen, Tifa durch die Hintertür des Pressezimmers hinaus zu eskortieren, wo bereits ihre vorbereitete Gaskammer wartete. Die beiden Wachen entriegelten gemeinsam das riesige Schloss an der Eisentüre der Kammer, bevor diese sich schließlich in weitem Bogen offen schwang und Scarlet als Erste in diese Todesfalle eintrat. Das Lächeln in ihrem Gesicht war breit genug, um schon beinahe künstlich zu wirken, aber Tifa hatte so eine Ahnung, dass das einzige was Scarlet in diesen Tagen fühlte, der Rausch der Macht war.
„Ich habe fast zwei Jahre damit verbracht, diese Kammer zu entwerfen.“, flüsterte Scarlet zu sich selbst, während sie mit einem Finger über eines der Rohre streichelte. „Und das ist nun das Ergebnis meiner Bemühungen...die Frucht meiner Labore. Du wirst die Erste Person sein, die in meiner Gaskammer zu Grunde geht.“
„Hört sich ja sehr optimistisch an.“, antwortete Tifa ironisch. „Und was, wenn es nicht funktioniert?“
„Dann werde ich die Ehre und das Vergnügen haben, euch persönlich zu beseitigen.“, sprach Scarlet kaltblütig. Tifa knurrte und warf ihren Haarzopf nach hinten über ihre Schulter. Scarlet sah zwar nicht so aus, als würde sie stark genug sein, um alleine einen Liter Milch anzuheben, doch die bloße Erscheinung kann durchaus täuschen...Tifa selbst war der beste Beweis dafür. Nach einem weiteren Moment der Stille, wurde Tifa in einen Sessel in der Mitte der Kammer geschubst, woraufhin eiserne Handschellen aus den Armlehnen des Stuhles gefahren kamen und ihre Arme umschlungen. Eine der Wachen machte sich sofort daran, die Schellen mittels eines rostigen alten Schlüssels zu versiegeln. Tifa dachte noch, dass sie ihr wenigsten eine anständige Wache als Mörder geben hätten können. Diese hier grinste sie nämlich ständig anzüglich an, hatte sich seit Tagen nicht mehr rasiert und roch nach Motoröl und Zigaretten.
Tifa schreckte plötzlich schockartig zurück, als der Soldat sich zu ihr hinbeugte, in ihre Wangen kniff und so ihren Mund offen zwang. Sie quietschte regelrecht aus Protest, als die Wache irgendetwas Kaltes in ihren Mund steckte und ihn darauf wieder schloss. Von den rauen Ecken und dem knolligen Ende dieses Gegenstandes zu urteilen, war es offensichtlich ein alter Schlüssel. Der Schlüssel für die Schellen an ihren Armen! Den Schlüssel in ihrem Mund versteckend, sah Tifa hoch zur Wache und versuchte, durch ihr dunkles Visier zu spähen.
„Wir sind alle hier, Kleines. Brich hier so schnell du nur kannst aus und wir werden dich finden.“
Sie erkannte die Stimme wieder. Es war Cid.
Draußen, im Presseraum, machte Barret noch immer an seinen Handschellen rum und versuchte, sich von ihnen zu befreien. Sein linkes Armgelenk begann schon, rot zu werden, doch sein Gewehrarm glitt langsam aber sicher in Richtung Freiheit...er konnte es fühlen. Noch eine Minute und er würde diesen Pappnasen um ihm herum endlich ungehindert den Arsch versohlen können! Und als Erste wäre dann diese rothaarige ShinRa •••••••• an der Reihe...

Rufus ShinRa stand nun vor einem Fenster im am höchsten gelegenen Raum Junon’s, welcher ihm als sein Privatbüro diente, wenn er gerade nicht im ShinRa Gebäude in Midgar residierte, und starrte hoch auf Meteor. Er überschattete den Mond, die Sterne und die Sonne. Die Welt war in einen ewig währenden Sonnenuntergang geworfen worden. Vergänglich, wie er dachte, als er sich noch immer weigerte, das Schicksal des Planeten anzuerkennen. Mit etwas Glück würden ShinRa diejenigen sein, die den Tagesanbruch wieder zurück holen. Ohne Rücksicht auf das, was passieren würde, hatte er nicht vor, ohne einen Kampf unterzugehen. Dieser planetenzerstörenden Magie wird es noch Leid tun, sich mit dem mächtigsten Mann in der Geschichte angelegt zu haben.
Zu seiner Linken flimmerten unzählige Monitore, die gerade die Live-Exekution von AVALANCHE übertrugen. Auf ShinRa.com befand sich sogar eine Web-Cam Übertragung, um die Menschen in aller Welt mit Rache zu versorgen. Es war nicht nur leere Prahlerei, wenn er sagte, dass die gesamte Welt dem Sterben der Rebellen zusah. Natürlich wäre Rufus noch zufriedener gewesen, wenn er auch den Rest von Cloud’s kleiner Privatarmee geschnappt hätte, nachdem die letzten Meldungen über ihre Flucht beim Nordkrater über seinen Schreibtisch kamen. Aber eigentlich war es egal – wenn die Kälte sie nicht dahinraffen würde, dann eben die Monster. Ein passendes Ende, von den Kreaturen verschlungen zu werden, die von dem selben Planeten, den sie alle so verzweifelt zu „retten“ versuchten, erschaffen wurden.
Rufus Aufmerksamkeit wich nicht von Meteor ab, als das Faxgerät in seinem hochgelegenem Büro zu klingeln begann. Neben ihm, befand sich nur noch ein junger Matrose, der gerade ein paar Aufräumarbeiten vornahm, in seinem Büro und sogleich zum Fax eilte, um sich die ankommende Nachricht anzusehen. Währenddessen starrte Rufus weiter zum Fenster hinaus. Dort oben am nördlichen Horizont, wo die Berge sich zum Himmel türmten, war sich Rufus sicher, Sephiroth’s massive Energiekuppel zu sehen, die er zum Schutz seines kostbaren Kraters über diesem geschaffen hatte. Abgesehen von Hojo, hatte er seine eigenen Pläne mit Sephiroth, doch die mussten vorerst bis zur Zerstörung des Meteors warten.
„S...Sir...uhm...Mr. Präsident, Sir…“
Rufus weigerte sich noch immer, sich vom Fenster abzuwenden, als der Matrose zu ihm sprach. „Ja, Unteroffizier?“
„Ich...denke...sie sollten sich das ansehen, Mr. Präsident.“, stammelte der junge Mann im weißen Anzug. Er hielt den Faxzettel in seinen zitternden Händen und seine Augen reflektierten pure Angst.
„Steh nicht einfach nur so da!“, schnappte Rufus. „Was steht drin?“
Der Matrose schluckte seine Angst hinunter und drückte den Zettel in Rufus’ Hände.
„Weapon! Weapon kommt auf Junon zu!“

Die gesamte Küstenmetropole Junon brach in eine panikartige Raserei aus. Um die Häuser, die zum Meer gerichtet waren zu beschützen, wurden gewaltige Platten aus Stahl unter dem Boden herausgefahren und schnappten schließlich in die Schlösser an den Dächern eines jeden Hauses ein, um so Junon in eine gigantische Stahlfestung, komplett mit Artilleriegeschützen, die sich unter den Straßen hervorhoben, zu verwandeln. Die Ladenbesitzer und Pendler von Junon wurden alle durch Legionen von Armee Personal aus den Reihen von ShinRa’s Elite Einheit SOLDAT, ersetzt. Die Dritte Klasse wurde an die Front beordert, um ihren Waffen eine optimale Reichweite zu gewähren, während die Einheiten der Zweiten Klasse, die sehr selten in Junon waren, damit beauftragt wurden, die oberen Ränge der ShinRa Inc. zu schützen.
Soldaten, die mit Panzerfäusten bewaffnet waren, wurde über den ganzen Hafen verteilt stationiert. Sogar die Boden-Luft Geschütze waren nun darauf abgestimmt, auf den offenen Ozean hinaus zu feuern, wenn Weapon sich zeigen würde. Einer der beiden einzigen Erste Klasse SOLDAT’s in Junon wurde das Kommando über die riesige Kanone in Junon übergeben und sollte das Abfeuern dieser alles zerstörenden Waffe überwachen. Der Zweite war gerade dabei, hoch ins Büro der Kommandobrücke zu eilen, wo Rufus und Heidegger bereits auf Meldung warteten. Ein schneller, sauberer Gewehrschuss in die Rückseite seines Kopfes stellte sicher, dass er niemals dort ankommen würde.
Die goldene Klaue, die Vincent anstelle seiner linken Hand trug, entspannte sich und erlaubte es ihm, sich von der Stange an der Decke, die er fest umklammerte, zu lösen und neben dem toten SOLDAT am Boden zu landen. Irgendetwas, das sich wie ein leises Gebet unter seinem Mantel anhörte murmelnd, führte Vincent seinen Weg an dem SOLDAT vorbei fort. Sein Ziel war das leitende Büro auf der Brücke Junons.
„...keine andere Wahl, als JETZT zu evakuieren!“, bat Heidegger verzweifelt. „Sir, Weapon hat schon unsere Truppen in Costa del Sol aufgerieben und zwei unserer größten Schlachtkreuzer versenkt! Und wenn Hojo’s Berichte über die Weapon-Forschung stimmen, dann ist dieses hier das schwächste von ihnen!“
„Geduld ist eine Tugend, Heidegger.“, begann Rufus, während er auf den scheinbar endlosen Ozean hinaus starrte, so als würde er die Weapon näher kommen sehen. „Ich war geduldig, als ich darauf gewartet habe, meinen Vater als Präsident der ShinRa Inc. abzulösen. Ich war geduldig bei meiner Suche nach dem Verheißenen Land. Und nur weil ich Geduld hatte, habe ich beides geschafft! Ich werde auch jetzt geduldig sein. Weapon wird nach Junon kommen und wir werden sie zerstören.“
Heidegger dagegen sah nicht so beruhigt aus. „Und was wenn wir es nicht schaffen? Was wenn sie stattdessen uns tötet?“
Rufus seufzte. „In diesem Fall,“, sprach er. „,denke ich, ich sollte es dir jetzt sagen. Wenn diese Operation beendet ist, werde ich das Kommando über die Turks übernehmen und die Offiziellen der Dritter Klasse SOLDAT zum neuen Vorstand der Einrichtung zum Erhalt des Friedens ernennen. Zusätzlich werden alle laufenden Programme dieser Einrichtung gestrichen, zusammen mit dem Raumfahrt Programm, um es der Waffenabteilung zu erlauben, über ein höheres Budget für das SOLDAT Programm zu verfügen.
„W...was...sagen Sie da?!“, stotterte Heidegger. „Ich war Teil dieser Firma noch bevor Sie überhaupt geboren wurden, Rufus! Das können Sie nicht machen!“
„Überleg dir nur, Heidegger. Deine Schmerzen und Leiden werden kurz sein, nicht so wie die Meinen.“
Beide Männer wandten sich vom großen Fenster ab, um zu erblicken, dass plötzlich Vincent an der Schwelle der Türe stand und an einem toten Marine Unteroffizier vorbei schritt. „Kommandant Heidegger. Oder heißt es jetzt ‚General’ Heidegger? Du hast dich nicht sehr viel verändert seit unserem letzten Aufeinandertreffen...vielleicht etwas an Gewicht zugelegt.“
Heidegger starrte Vincent finster an. „Fanatischer Freak. Ich wusste von Anfang an, dass es eine schlechte Idee war, dich bei den Turks aufzunehmen, aber Tseng musste unbedingt darauf bestehen. Er sagte, er würde etwas ‚Besonderes’ in dir sehen. Wenn ich nur gewusst hätte, wie viel Ärger ihr beide mir bereiten würdet, hätte ich euch auf der Stelle erschossen!“
„Wer ist das?“, fragte Rufus, der nun auf Heidegger hinabblickte.
„Noch vor dem SOLDAT Programm und dem Eintritt von Scarlet, wurde unsere Waffenabteilung von einer Gruppierung angeführt, die Feldtestversuche und kleine Anschläge für ShinRa durchführen sollte. Unoffiziell wurden sie Turks genannt.“ Heidegger’s Augen flackerten für einen Moment hoch zu Rufus, bevor sie sich wieder auf den dunklen Vincent richteten. „Als Ihr Vater die Firma von Ihrem Großvater geerbt hatte, veränderte er den Zweck der Turks etwas und wandelte sie stattdessen in eine Elite Spionage Einheit um. Damals führte ich sie an. Das war zu dem Zeitpunkt, als eine Einrichtung zum Erhalt des Friedens noch nicht notwendig war. In diesen Tagen bestand diese Einheit nur aus mir, Tseng...und einem kleinen Kind, das er in Midgar getroffen hatte. Er streifte andauernd in den Slums herum, am Rande des Verhungerns und befleckt mit Schmutz. Er hat ständig über sein verlorenes Zuhause gebrabbelt und davon, dass er jemanden finden müsse.
„Ich hatte keine Ahnung, was er damit meinte, genauso wenig wie Tseng. Aber als wir versuchten, ihn wegen Herumlungerns zu verhaften, hat er zehn unserer ShinRa Wachen außer Gefecht gesetzt. Tseng wollte ihn unbedingt bei den Turks und da ich ihm noch einen Gefallen schuldig war, war ich damit einverstanden. Er wurde aufgenommen und erhielt sogleich seinen ersten Befehl. Eine sogenannte ‚Rein und Raus’ Mission – ein einjähriger Aufenthalt in Nibelheim, um die Planungsphase für das gerade anlaufende SOLDAT Programm zu beaufsichtigen.
„Aber er hat es sogar geschafft, das zu Vermasseln!“, johlte Heidegger vor Wut schäumend. Spucke entkam seinen Lippen und baumelte in seinem dicken schwarzen Bart. „Er wurde nach nur zehn Monaten für Tod erklärt, doch seine Leiche wurde nie gefunden. Er konnte nicht mal richtig sterben! Ich hab gehört, du hättest dich mit den Rebellen verbündet, Vincent Valentine, aber ich hätte es nie für möglich gehalten, bis ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte. Du siehst ja aus wie der leibhaftige Tod.“
Vincent blickte finster und richtete den Lauf seines Gewehres auf seinen früheren Hauptmann. „Ich bin tot, Heidegger. Ein Engel des Todes auf seiner Rachemission für die vergangenen 20 Jahre voller Leid! Für die Verbrechen an Liebe und Menschheit, verursacht durch deine niederträchtige Firma, Heidegger. Ich verurteile euch beide zum ewigen—„
Der dunkle Mann konnte seinen Satz niemals zu Ende bringen, denn zur selben Zeit teilten sich die Wellen unten im Hafen entzwei, als die unglaublich massive Saphir Weapon sich aus der See erhob. Ihr langer, dicker Schwanz peitschte auf die Wasseroberfläche, während er gigantische Wellen der Gezeiten entlang der kompletten Junon Küste schuf. Artillerie und panzerbrechende Granatengeschütze entkamen den Verteidigungsanlagen der Hafenfestung Junon, als sie die Straßen der Stadt wie ein Sperrfeuer von Feuerwerkskörpern erhellten. Aber welche Wirkung hat schon Artillerie bei einem Wesen, geboren aus der Essenz des Planeten? Artillerie! Nutzlos gegen dieses Monster, das selbst dem unglaublichen Tiefendruck des Ozeans widerstehen konnte. Den schweren Beschuss ignorierend, als wäre es nichts weiter als ein paar Nadelstiche auf ihren Schuppen, richtete die Weapon ihren Blick direkt auf die Brücke Junons und entblößte ihr beinahe menschenähnliches Gesicht von dem Plattenpanzer, den sie zu dessen Schutz besaß. Das große Horn an der äußersten Spitze ihres Kopfes brummte wie ein Dynamo, als die Kreatur ihren ungeheuerlichen Mund öffnete und einen Strahl aus purem Licht in die Seite des größten Gebäudes in Junon feuerte. Die dicke Stahlwand wurde unter dem Druck der heftigen Attacke wie ein Blatt Papier auseinander gerissen und als Saphir ihren Mund endlich wieder schloss, wurden die Schäden dieses Angriffes freigelegt. Die Hälfte des Komplexes war wie weggefegt.
Einige Stockwerke unter der Einschlagstelle, im Presseraum, war nicht mal mehr eine einzige Kamera samt Kameramann zu sehen, denn in dem Moment, als das Warnsignal über Junon zum ersten Mal ertönte, wurde das gesamte Gebäude schon geräumt. Sogar Barret war überrascht, wie schnell die Menschen auf und davon waren.
„Das kann nicht passieren! Ich glaubs nicht!“, verkündete Scarlet, die sich noch immer im Presseraum befand und einen Stuhl zur Seite trat. „Diese Weapon ist doch kein Hindernis für unsere riesige Kanone! Wieso rennen diese feigen Reporter alle weg?!“
„Yo, nicht alle sind weg.“, sagte Barret hinter Scarlet’s Schulter. Oben vor dem Rednerpult war noch immer einer der kürzesten und stämmigsten Männer, die Barret jemals gesehen hatte, dabei, die ganze Szene zu filmen, als ob er den Evakuierungsbescheid gar nicht vernehmen würde. „Verdammt noch mal! Du musst ja Nerven haben, hier herumzustehen und zu filmen, während draußen die Weapon dabei ist, hier alles in die Luft zu jagen! Verschwinde hier!“
Der Bediener der Kamera quälte sich sichtbar, als er vom Podium herabschlenderte und seine Kamera direkt auf Scarlet’s Gesicht richtete. „Miss Scarlet, bitte übernehmen Sie sich nicht. Zu viel Aufregung kann Sie träge und schläfrig machen.“
Scarlet zwinkerte und ihre Worte verstummten noch in ihrem Hals, als sich die Linse der Kamera nach unten verschob und eine kleine Wolke eines pinkfarbenen Gases in die Luft entsandte. Die Chefin der Waffenabteilung gab ein sanftes Stöhnen von sich, während sich ihre Augen verdrehten und sie bewusstlos auf den Fußboden zusammen brach.
„Diese Frauen heutzutage...hören einfach nie zu!“ Der Kameramann warf sein Gerät auf den Boden, packte seine Hände auf jeweils eine Seite seines Kopfes und riss ihn sich ordentlich von den Schultern. Barret schrie panikartig auf, als er einen Schritt zurück trat und die schwarzweiße Katze unter dem Kostüm ihm ein spaltendes Grinsen schenkte.
„DU! Der ShinRa Spion!“ Barret’s Kiefer schlug beinahe am Boden auf. „Was...aber...warum...?“
„Persönliche Gründe.“, antwortete Cait Sith, als er über Scarlet trampelte und den letzten Rest seiner falschen Garderobe ablegte, um den großen ausgestopften Mog unter sich zu enthüllen. „Außerdem hasse ich dieses Weibsbild. Los, hilf Tifa jetzt aus dieser Kammer raus, während ich hier für reine Luft sorge.“
Mit der Hilfe von Cait Sith bekam Barret schließlich seine Handschellen ab. Während er sich seine Hand rieb, um wieder etwas vom Kreislauf in ihn zurückzubringen, eilte der große Mann hinüber zu der soliden Stahltüre der Gaskammer, nahm den Türriegel in den Griff und zerrte so fest er nur konnte daran. Barret zerrte, drückte, trat und feuerte sogar eine Salve aus seiner Gatling Gun auf die Türe ab, aber nichts schien eine Wirkung zu haben. „Verdammt...gottverdammte ShinRa!“ Barret drückte sich selbst gegen die Türe und schlug mit seiner Faust dagegen. „Tifa! Halt deine Luft an! Ich hol dich da raus, versprochen!“
„Beeil dich, ich kann meine Luft nicht ewig anhalten...“
„Die Türverriegelung wird sicher von einem anderen Raum aus gesteuert!“, schrie Cait Sith dazwischen. „Wir müssen runter zum Hauptbüro und einen Weg finden, dieses Ding zu entriegeln!“
Barret warf der kleinen Katze auf dem riesigen Mog einen verwirrten Blick zu, bevor er sich schließlich wieder der Tür zuwandte. Cait Sith war...für ihn immer noch ein Spion der ShinRa. Das könnte alles eine Falle sein.
Aber, Tifa...
„Dieses Mal benimmst du dich aber anständig, Katze!“, brummte Barret. „Oder sonst, schwöre ich, wirst du dir wünschen, niemals geboren...äh gebaut worden zu sein!“

Tifa kaute auf dem alten Schlüssel in ihrem Mund, den Cid ihr zugesteckt hatte, für einen Moment herum, während sie versuchte, das Gas, welches langsam aber sicher den Raum füllte, zu ignorieren. Wenn sie hier auf Barret warten und nur atmen würde, wenn es absolut notwendig wäre, könnte es Barret gelingen, sie zu befreien. Aber wie lange würde das dauern? Sie hatte aus dem Training mit ihrem Meister, Zangan, zwar viel Übung darin, ihre Luft anzuhalten, doch in solch einer Panik und Hektik fiel es ihr schon schwer genug, nur darüber nachzudenken, dass sie nicht atmen darf.
Als Tifa ihre Möglichkeiten überdachte, begann ihre Haut zu kribbeln und ein kleiner Schweißtropfen rannte an ihrer Stirn hinab. Es fühlte sich an, als ob der Raum nun zweimal so heiß wäre wie er es noch vor einer Minute war. Hatte Scarlet etwa beschlossen, sie auch noch zu foltern, während sie gerade dabei war zu sterben? Oder vielleicht hatte die Explosion, die Tifa vor einem Moment hörte, etwas damit zu tun? Bei ihrem Glück würde Saphir Weapon wohl nur darauf lauern, bis Tifa sich befreit und zur Tür hinaus schreiten würde.
Tifa’s Umfeld hüllte sich plötzlich in einen blendenden weißen Vorhang aus Licht, begleitet von einem ohrenbetäubenden Geheule, das damit drohte, ihr Gehör zu zerreißen. Tifa biss ihre Zähne zusammen und versuchte, sich auf ein Bild in ihrer Erinnerung zu konzentrieren – irgendetwas Schönes – um sie etwas zu beruhigen. Das Licht verzehrte auch den letzten Schatten im kleinsten Winkel der Gaskammer.
Einige Momente vergingen, bevor Tifa wieder vorsichtig ihre Augen öffnete. Sie sah noch immer tänzelnde Punkte und Farben vor ihren Augen herumschwirren, aber verglichen mit dem hellen Licht von vorhin, war es eine richtige Augenweide, sich den karmesinroten Himmel über Junon anzusehen. Sie konnte noch immer nicht das kleinste Geräusch hören und sie erwartete, dass es noch einige Zeit dauern würde, bevor sie wieder dazu in der Lage wäre. Als sie ihren Blick nach oben richtete, sah sie, dass beinahe die gesamte Vorderseite des Gebäudes aufgerissen war und was auch immer das vollbracht haben mag, hat es mit einer chirurgischen Präzision getan. Es war ein perfekter Schnitt, der sich da an der Wand entlang erstreckte – oder zumindest was davon übrig geblieben war.
Einen kurzen Moment pausierend, nahm Tifa einen tiefen Atemzug; die frische Luft hatte das ganze Gas im Raum verdrängt und nur ein einziger Atemzug hat sich für sie wohl noch nie besser angefühlt. Tifa richtete dann den Schlüssel vorsichtig zwischen ihren Zähnen aus, beugte sich damit nach vorne und begann, ihre Armschienen aufzusperren. Mit beiden ihrer Armen in Freiheit, konnte Tifa nun auf das Loch in der Wand der Gaskammer zugehen.
Doch draußen, knietief im Wasser lauernd, wartete bereits die Saphir Weapon mit weit aufgerissenem Mund. Ein glänzendes Funkeln strahlte aus den Tiefen ihres Schlundes hervor. War es Weapon, die hier beinahe das halbe Gebäude wegbeblasen hat? Sie musste es gewesen sein. Sonst existierte nichts, das dazu in der Lage gewesen wäre. Wie erstarrt vor der furchteinflößenden Aussicht über das kämpfende Junon, stand Tifa da und beobachte, wie all die unzähligen Massen an Kanonen und Raketen jämmerlich versagten, auch nur einen Kratzer in die undefinierbare Panzerrüstung der Weapon zu reißen. Wenigstens spürte Tifa nun deutlich, wie ihr Hörsinn wieder zu ihr zurückkehrte. Das machte sich an den zahlreichen dumpfen Geräuschen jeder einzelnen Gewehrkugel und Explosion, die auf die Weapon aufschlug, bemerkbar. Sogar hier oben konnte sie die Einschläge förmlich spüren.
Weapon bereitete einen weiteren ihrer zerstörenden Lichtsäulenangriffe vor.
Die riesige Kanone über Junon feuerte eine ihrer metergroßen Salven auf die nur minimal entfernte Weapon ab. Als Folge davon wurde Saphir’s Kopf in einer gewaltigen Explosion von ihren breiten Schultern getrennt. Der gesamte Planet schien vor Missbilligung zu erbeben, als die langen schlanken Arme der Weapon, die mehr wie die Tentakeln eines Tintenfisches aussahen, ein letztes Mal leblos auf die Wasseroberfläche peitschten, bevor die Waffe des Planeten im Ozean versank. Saphir schlug gegen die steilen Unterwasserklippen unter dem Hafen von Junon, bevor ihr toter Körper mit einem gewaltigen Krach auf dem Grund des Meeres aufschlug, um einmal mehr zu einem Teil des Planeten, der sie vor vielen Jahrtausenden geboren hat, zu werden.
Tifa ließ sich auf ihre Knie fallen und hatte vor, vorsichtig an der Außenfassade des größten Gebäudes in Junon nach unten zu rutschen. Die Außenwände gaben Tifa mit all den Rohren und Kanten einen sehr guten Halt und so war sie dazu in der Lage, die unteren Stockwerke der Büroeinrichtungen in nur wenigen Minuten zu erreichen. Tifa hielt für einen kurzen Moment an, um den Staub von ihren Händen zu klatschen. Doch als sie zurück nach oben blickte, bemerkte sie endlich die zwei winzigen blauen Umrisse, die versuchten, auf dem selben Weg wie sie es tat, nach unten zu kommen. Scarlet musste irgendwie die Tür der Gaskammer geöffnet haben und ihr ein paar ShinRa Wachen auf den Hals gehetzt haben.
„Ha! Ich wusste, dass du dich hier unten rumtreiben würdest!“ Tifa erschrak, als sie Scarlets eingeschnappte Stimme, die den steifen Wind hier oben noch bei weitem übertönte, vernahm. Was für ein wundervoller Zeitpunkt für ihr lautstarkes Comeback. „Du magst aus meiner Gaskammer gekommen sein,“, fuhr sie fort, als sie aus einem Fenster des Büros im ersten Stock auf den Lauf der großen Kanone heraus trat. „, aber dir hier in deinen Arsch zu treten und zuzusehen, wie dein Körper sich über die Oberfläche des Ozeans verteilt, ist auch ein amüsierender Gedanke. Wer weiß...wenn du dann auf den Grund des Meeres sinkst und auf schnellstem Wege zur Hölle fährst, wirst du möglicherweise auch deinem kleinen blonden Freund begegnen!“
„Halts Maul!“, schrie Tifa zurück. „Halt einfach dein Maul! Du kleines arrogantes Miststück!“ Tifa machte einen Ausfallschritt, drehte sich um ihre eigene Achse und verband den Absatz ihrer Stiefel mit Scarlet’s Gesicht. Die Chefin der Waffenabteilung torkelte nach hinten, während sie ihr Gesicht mit ihren Händen verdeckte und jedes Schimpfwort in ihrem Sprachschatz hinausbrüllte. Obwohl Scarlet nur ein Auge geöffnet hatte, zielte sie wie ein Profi, als sie ihre Pistole zog und auf Tifa anlegte. Tifa schaffte es gerade noch, sich nach rechts zu werfen, gerade als die Kugel an ihrem Kopf vorbeirauschte, doch sie konnte deutlich sehen, wie der Wind einige abgetrennte Strähnen ihrer Haare davon trug.
„Gott! Ich halte dich einfach nicht mehr aus!“, grollte Scarlet, bevor sie erneut einen Schuss abfeuerte und fluchte, als sie daneben schoss. „Jetzt gib auf du aufgedonnertes Balg, oder ich schwöre, ich werd dich wirklich da runter werfen lassen!“ Scarlet hielt ihre etwas sperrige Pistole fest in beiden Händen, während sie ihrem Magazin Kugel für Kugel entlockte und sie in Tifa’s Richtung schickte. Scarlet prahlte immer damit, welch ein großartiger Schütze sie doch wäre, aber sie hatte noch nie auf ein Ziel geschossen, dass sich derartig schnell bewegte. Wie in alle Welt machte dieses Mädchen das?
War es...
„Substanz! Zeit-Substanz! Du kleiner Satansbraten!“ Scarlet wechselte das leergeschossene Magazin und wich etwas zurück, als sich Tifa’s Erscheinungsbild verwischte. Für sie war es nun ein Leichtes, den Geschossen auszuweichen, doch noch während sie die Flucht ergriff, fiel Tifa auf, dass sie direkt in ein Sackgasse rannte. Wenn sie am Ende der unglaublich langen Kanone angelangt wäre, gäbe es kein Entkommen mehr für sie. Jemanden eine Pistolenkugel ins Gesicht zu schießen wäre für Scarlet zwar nicht so aufregend wie ein Sturz in den Ozean, doch zu diesem Zeitpunkt war ihr das herzlich egal. Alles was sie wollte, war Tifa tot zu sehen!
Scarlet nahm so schnell sie nur konnte die Verfolgung, den Lauf der Riesenkanone entlang und an ihren, schräg in den Himmel ragenden, motorisierten Batterien vorbei, auf. Es war dieser Ort, in diesem Durcheinander von Dynamos und Kabeln, von wo die Kanone ihre Energiemassen, die sie benötigte, um die überdimensionalen Geschosse, die auch die Weapon zum Erliegen gebracht haben, abzufeuern, aus dem Unterwasser Reaktor von Junon gewann. Dort realisierte Tifa nun auch, dass ihre Substanz ihr einen definitiven Vorteil verschaffte. Mit dieser Geschwindigkeit könnte sie einfach zu Scarlet rüber rennen, sie K.O schlagen und sich dann auch noch aus dem Staub machen, bevor Scarlet überhaupt merken würde, was da gerade vor sich geht. Eigentlich eine sehr gute Idee...wenn die Zeit-Substanz nicht allmählich die letzten Energiereserven ihres Körpers aufbrauchen würde. Denn der konnte das nicht länger aushalten. Sich zu Verstecken würde ihr jetzt die Möglichkeit geben, sich auszuruhen.
„Du kannst dich nicht vor mir verstecken, Mädchen!“, johlte Scarlet. „Du kannst nirgendwo hin! Ich muss dich nicht einmal sehen, um dich zu eliminieren. Pass auf!“
Scarlet fasste mit einer Hand hoch an ihren rechten Ohrring und nahm die sich darin befindliche rundliche Kugel heraus. Sie hatte das schon lange nicht mehr gemacht, ja sie hatte sogar Angst, dass sie vergessen hatte, wie es funktioniert. Aber als sie dann die Substanz in die Einkerbung ihrer Pistole schob, fühlte sie genau, wie die Mächte des Planeten durch sie hindurch pulsierten. Scarlet verschwendete keine weitere Zeit und sog die Kräfte der Substanz lieber schnell und mit Gewalt in sich auf.
„Aah, eine Wonne!“
Mit einer lockeren Bewegung ihres Armes, entsprangen keilförmige Flammen aus ihren Fingerspitzen und krachten in eine der rund 20 Meter großen Batterien, bevor eine Welle aus Elektrizität und Schrapnell von ihr weggeschleudert wurde. Als Scarlet ihre Pistole anlegte und den Abzug betätigte, durchbohrte ein fliegender Speer aus rotem Licht eine ganze Reihe der hintereinander angeordneten Dynamos, was sie alle in einer Explosion aus Stahl und Flammen aufgehen ließ.
Tifa hielt sich ihre Ohren zu, als die Dynamo Stationen weiterhin, einer nach dem anderen, in die Luft gingen. Wenn das so weiter gehen würde, würde sie bald wirklich keinen Platz zum Verstecken mehr haben, denn außer den Batterien und den Dynamos bot der Lauf der riesigen Kanone keine wirklichen Alternativen, die sich als Versteck anboten. Kugeln auszuweichen war ein Ding, aber Tifa zweifelte doch stark daran, dass sie dazu in der Lage war, der Magie des Planeten zu entkommen. Sie musste etwas gegen diese verrückte Zicke unternehmen, und sie musste es bald tun.
„Gar nicht mal so lustig der Gejagte zu sein, nicht wahr? Natürlich verstehe ich davon nichts, aber so eine räudige Bande wie AVALANCHE müsste sich schon daran gewöhnt haben, richtig?“ Scarlet grinste leicht, als sie an dem nächsten Dynamo vorbei schlenderte und auch auf diesen einen Feuerball schleuderte.
„Ich könnte ewig so weitermachen, weißt du? Vielleicht sogar noch länger. Oh, diese entzückende grüne Substanz!“
Eine weitere Batterie entflammte. „Ich frage mich, ob du das auch kannst.“
„Ich werd’s gar nicht müssen!“, antwortete Tifa, die sich hinter einer der brennenden Batterien versteckt hatte und wild auf Scarlet zustürmte.
„Das war’s! Ich werd dich jetzt in so viele kleine Stückchen zerteilen, dass deine Überreste nicht mal eine Schuhschachtel füllen würden!“, entgegnete Scarlet erzürnt.
„Weich dem mal aus!“
Scarlet drückte den Abzug an ihrer Pistole, was einen dünnen Strahl aus rotem Licht die Allee zwischen den Batterien entlang schleuderte und genau auf Tifa’s Stirn zuraste. Tifa konnte schon die Hitze des Strahles fühlen, bevor er überhaupt in ihre Nähe kam, doch sie konnte nicht ausweichen; noch nicht. Das musste jetzt perfekt sitzen. Scarlet hob eine Augenbraue und spannte ihre Arme an, um sie vom Zittern abzuhalten. Jetzt konnte sie die vollends entfaltete Macht ihrer Substanz in sich fühlen, sie fühlte die ansteigenden Flammen, sie fühlte das Feuer, wie es in der Substanz wütete. Jede Sekunde würde es soweit sein...jede Sekunde...
Der Speer aus rotem Licht, der vorhin aus Scarlet’s Pistole entsprungen war, wurde rapide langsamer und stand für einen Moment still, bevor er sich immer weiter ausdehnte und wie von Geisterhand zu einer beinahe fünf Meter großen Feuerkugel geformt wurde, die daraufhin ihren Weg in Richtung Tifa fortsetzte und dabei den Boden unter ihr wie eine Herdplatte erhitzte. Ihre Augen schließend und einen weiteren tiefen Atemzug nehmend, rannte Tifa auf einen der Dynamos zu, sprang auf ihn und beförderte sich selbst so stark sie konnte in die Luft. Ihre unglaubliche Geschwindigkeit, gepaart mit ihrer Stärke, die sie aus der Todesschlag Substanz gewann, trugen sie hoch über den Feuerball hinweg. Tifa’s Füße erreichten den heißen Stahlboden, bevor sie zu einem unglaublichen Sprint auf Scarlet zu ansetzte. Als sie noch rund vier Meter von ihr entfernt war, setzte sie zu einem letzten großen Sprung an. Noch in der Luft drehte sich Tifa mit ausgestrecktem Fuß einmal um ihre Achse, um genug Schwung zu bekommen, um schließlich ihren Stiefel in Scarlet’s Genick zu rammen.
Nachdem Tifa nach einem kurzen Moment des Staunens und des Verweigerns der Taten, die sie eben vollbracht hatte, wieder zu Atem kam, erstickte sie beinahe an dem Schleier aus Asche und Hitze, der in der Luft lag.
Doch viel Zeit zur Erholung blieb ihr auch jetzt nicht, denn kurz nachdem Scarlet’s bewusstloser Körper am Boden aufschlug, öffnete sich das Fenster des Büros im ersten Stock vom am höchsten gelegenen Gebäude Junons und ein ganzer Trupp ShinRa Wachen, zusammen mit ein paar Dritter Klasse SOLDATs kam auf den Lauf der gigantischen Kanone herausgestürmt. Jeder einzelne von ihnen war mit einem langen Sturmgewehr bewaffnet und die SOLDAT Einheiten trugen neben einem Schwert für den Nahkampf sogar noch schwerere Bewaffnung in Form von Panzerfäusten und schwerer Artillerie bei sich. Immer mehr blau gekleidete ShinRa Wachen begannen sich in Reih und Glied zu sammeln und ließen Tifa nur eine Möglichkeit offen, nämlich jene, die sie gehofft hatte, nicht benutzen zu müssen. Tifa bat die Kräfte ihrer Zeit-Substanz flehentlich um Hilfe, noch während sie rannte und sich immer schneller dem Ende der Junon Kanone näherte.
„Sie weigert sich, Sir!“, rief einer der blaugekleideten Wachen einem Dritte Klasse SOLDAT an der Front zu. „Soll ich Befehl zum Feuern erteilen?“
„Das wird nicht nötig sein.“, antwortete der SOLDAT ruhig, bevor er seine eigene grüne Substanzkugel im Griff seines Schwertes berührte und anschließend seine Hand erhob. Die Wirkung seiner zustandsverändernden Substanz brach sogleich über die davonrennende Tifa herein und sie spürte genau, wie sie immer müder und langsamer wurde. „Geht sicher, dass ihr ihre Füße zusammenbindet und nehmt ihr die Substanz weg.“
„Versuch mal, das hier wegzunehmen, Sucker!“, tobte Barret, während er auch die letzte Kugel aus seinem Gewehrarm hinab in die Gruppe von Soldaten pumpte. Mit seiner linken Hand hielt er sich an der Strickleiter fest, deren Ende wiederum am Außendeck des rund 50 Meter über ihm schwebenden ShinRa Langstreckenflugschiffes angebunden war, welches im roten Licht des Meteors Silber glänzte.
Am Steuer des Flugschiffes stand Captain Cid Highwind und tat sein Bestes, die fliegende Festung ruhig in der Luft zu halten und nicht gegen die weit auf den Ozean hinausragende Junon Kanon zu stoßen. „So ein Langstreckenflugschiff ist nicht dafür gebaut worden nur faul an einer Stelle herumzuschweben, Kumpel! Also mach ein bisschen schneller da draußen, ja?“, schrie er durch ein Mikrofon hinaus aufs Außendeck. Wie auf Befehl ließ sich Barret über der Kanone fallen und eilte zur am Boden liegenden, erschöpften Tifa. Noch während er sie aufhob und über seine Schulter legte, suchte er schon nach dem in der Luft baumelnden Ende der Strickleiter und hielt sich daran fest, als es an ihm vorbeischwang.
Cait Sith half den beiden hoch, als Barret mit Tifa in seinen Armen das Außendeck erreichte.
„Komm schon, Mädchen! Wach auf!“, bat Barret, nachdem er Tifa auf den Boden gelegt hatte und das Luftschiff sich immer weiter von Junon entfernte . „Du hast jetzt ne ganze Woche lang geschlafen, sag mir nicht, dass du schon wieder müde bist!“
Cait Sith schüttelte seinen Kopf, begleitet von einem tiefen Seufzer seitens des Mogs. „Komm, wir bringen sie erst mal rein. Diese Schlafzauber von den SOLDAT Offizieren sind nicht von schlechten Eltern.“
„Ich brauch dich wohl nicht daran zu erinnern,“, begann Barret, als er Tifa wieder aufhob. „, dass uns das alles erspart geblieben wäre, wenn du uns zum ShinRa Büro, anstatt zum Flugdock geführt hättest! Was zur Hölle hast du dir dabei eigentlich gedacht?“
„Wir brauchten ein Fluchtfahrzeug...und das war das einzige was da grad rumstand.“, antwortete die Katze vertretend. „Außerdem geht’s ihr doch gut! Sie schläft ja nur. Also was ist dein Problem?“
Barret brummte irgendetwas vor sich hin.
„Und noch was.“, fuhr Cait Sith fort. „Unser nächstes Ziel ist es, ShinRa daran zu hindern, die vier Großen Substanzen für ihre Pläne zu missbrauchen.
Barret zwinkerte verwirrt. „Große Substanzen?“
„Jup, das ist eine ganz besondere Art von Substanz mit einem um 233% höher liegendem Potential als normale Substanz.“, antwortete Cait Sith. Barret pfiff vor Erstaunen, als die Katze ihn anlachte. „Nicht schlecht, was? Rufus hat vor, die Großen Substanzen aus Nibelheim, Fort Condor, Corel und Junon zu sammeln, sie alle in eine Rakete zu stopfen und diese dann auf Meteor zu schießen. Wenn alles gut geht, soll diese Substanzbombe Meteor vernichten und das war’s dann.“
„Dann bleibt uns ja nur noch Sephiroth!“, vollendete Barret. „Huh. Hört sich ja gar nicht mal sooo schlecht an. Aber wir können ShinRa nicht die Große Substanz zerstören lassen...das wolltest du doch damit sagen, oder?“
„Exakt. Die Große Substanz ist sehr selten und etwas Wertvolles. Ich glaube, die wissen gar nicht, was sie an der haben. Das einzige Problem wird dann aber nur sein, dass wir dann keine Waffe mehr gegen Meteor haben.“
Barret zuckte mit den Achseln. „Hm, aber da muss es noch eine Alternative geben. Cloud hätte gewusst...weiß, wie man Meteor stoppen kann.“, korrigierte sich Barret. „Er weiß es. Wir müssen ihn einfach finden!“

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Tifa’s Offenbarung
Kapitel X
Verloren im Lebensstrom

„Ho Ho Hoooo! Meine Kinder! Ich bin glücklich, euch alle lebend und gesund wiederzusehen! Wir haben gehört, ihr seid von ShinRa entführt worden! Ihr müsst mir später unbedingt von eurer aufregenden Flucht berichten!“
„Das werden wir, Großvater.“, antwortete Nanaki, zu Bugenhagen hochblickend, als er mit der Plattform in seinem Planetarium herunter gefahren kam. „Doch jetzt brauchen wir deine Hilfe. Cloud, der Mann, der mit uns reiste, ist verschwunden. Er wurde oben am Nordkrater vom Planeten selbst verschlungen, als die Weapons seinem tiefsten Inneren entkamen.“
Bugenhagen nickte und kratzte sich bedenklich sein Kinn. „In der Tat. Dann waren die Schreie, die kürzlich vom Planeten ausgingen noch schmerzbehafteter, als ich zunächst annahm. Cloud, ein SOLDAT der ShinRa Inc., befleckt mit Jenova’s Erbe, reist durch die Innersten Venen unseres Planeten. Der Planet muss gerade unglaubliche Qualen durchleiden.“
Hinter Nanaki stehend, tauschten sich Barret und Tifa überraschte und besorgte Blicke zugleich aus, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder Bugenhagen widmeten. „Also...wussten Sie über Hojo’s kranke Experimente? Über SOLDAT und die Verbindung, die zur Jenova Wiedervereinigung bestand?“, fragte Tifa atemlos.
Bugenhagen nickte nur. „Dann...warum haben Sie uns nichts davon gesagt?“, schrie Tifa plötzlich mit angehobenem Ton.
„Ich dachte, ihr wusstet es bereits.“
„Hey, wir haben dafür keine Zeit!“, schnappte Barret hervor, als er zwischen Bugenhagen und den anderen trat. „Alter, wenn du weißt, wo Cloud jetzt ist, dann sag’s uns! Jetzt hängt alles von ihm ab!“
Barret’s Ausbruch ignorierend, wandte sich Bugenhagen von ihm ab, ging zurück zu dem Kontrollpult für das Planetarium und griff nach einer kleinen verstaubten Kugel, die darauf lag. Der alte Mann wischte in aller Gelassenheit mit seinem Ärmel die dicke Staubdecke auf der Kugel ab, bevor er sie schließlich Barret überreichte.
„Weit südlich von Fort Condor und beinahe am südliche Ende der Landkarte, liegt eine kleine Inselgruppe.“, begann Bugenhagen, als er in die Mitte des südlichen Ozeans auf der kleinen Landkarte, die sich im Inneren der kleinen Kugel offenbarte, deutete. „Die ShinRa hatten vor, auch dort einen Mako Reaktor zu erbauen. Nämlich auf der einzigen Insel, die in dieser Gruppe bevölkert wird. Mideel.“
„Aber warum dort unten? Was ist denn so besonders an dieser Insel?“, fragte Tifa.
„Mideel ähnelt Midgar sehr, wenn man sich die geologische Lage dieser Insel näher betrachtet. Die Erdkruste, welche die Stadt von dem Lebensstrom trennt, ist dort nur sehr dünn und somit zerbrechlich. Es ist bekannt, dass der Lebensstrom dort durchaus aus der Erde sprudeln kann und so Erbeben oder sogar Gezeiten-Wellen verursacht. Mideel war auch der Ort, an dem einige der seltensten Substanzen gefunden wurde.“
Barret gab ein irritiertes Knurren von sich und verschränkte seine Arme vor seiner Brust. „Geile Sache. Aber was hat das bitteschön mit unserem Problem zu tun?“
„Das ist doch offensichtlich.“, antwortete Nanaki darauf. „Wenn Cloud in den Lebensstrom gefallen ist, könnte er in Mideel wieder an die Erdoberfläche kommen. Natürlich ist das nur eine Theorie...die Temperatur des Lebensstromes beträgt schließlich beinahe 122 Grad, sein Strömen ist unberechenbar und...“
Tifa schenkte Nanaki einen Blick, der sogar die Gaea Klippen wie die Corel Wüste aussehen lassen würden. Das rote Biest schloss augenblicklich seinen Mund und senkte den Kopf. „Aber ich bin sicher...er ist am Leben...ich meine...ihm gings schon mal schlechter...glaub ich...“
„Dann gehen wir nach Mideel!“, verkündete Tifa frohen Mutes. „Um Cloud zu finden und Meteor zu vernichten...und vor allen...Sephiroth!“

Alle Blicke waren auf Rufus ShinRa gerichtet, als er mit ruhig verschränkten Händen am Kopf des langen Konferenztisches saß. Er hatte dieses Treffen vor beinahe einer halben Stunde einberufen und doch war alles, was er in dieser Zeitspanne getan hatte, hinter einem kleinen Stoß Papiere zu sitzen, seine Augen besänftigend geschlossen zu halten und nicht ein einziges Wort seinen Lippen entkommen zu lassen. Mit der verdorbenen Stimmung, die er nun schon gut eine Woche lang mit sich trug, war niemand in der Runde des Tisches mutig genug, den Sinn der Konferenz anzuzweifeln. Sogar Heidegger, der seit der Ankunft in Midgar rein technisch gesehen gar kein Teil mehr der ShinRa Inc. war, wurde herbeibeordert. Doch am meisten überrascht dürfte wohl Midgar’s unterdrückter Bürgermeister, Domino, gewesen sein, dem nun seit genau sechs Monaten der Zutritt zu einem höherliegenden Stockwerk als dem 64.des ShinRa Turmes im Kern Midgars untersagt wurde. Und doch saß er nun hier, am ShinRa Konferenztisch im 66. Stockwerk des wohl am besten bewachten Gebäudes auf dem Planeten. Auch die drei letzten verbliebenen Turks waren anwesend, genauso wie Professor Hojo, der an der Seite seines Laborassistenten saß.
Rufus öffnete langsam seine Augen. Im gesamten Raum drohte die Luft zum Atmen knapp zu werden. Sogar die Klimaanlage an der Decke hörte scheinbar auf, ihr summendes Geräusch von sich zu geben.
„Wie geht das Projekt Meteor voran?“, fragte der junge Präsident scharf, woraufhin alle in der Runde, ja auch der letzte Anwesende im Raum begann, Missklänge aus Zahlen, Statistiken, Entwicklungszeugnissen, Finanzzeugnissen und jede andere Art von „Zeugnissen“, die Rufus bekannt waren, hinaus zu schreien. So gut wie alle Mitarbeiter der ShinRa Inc. waren am Projekt Meteor beteiligt, dies ging sogar hinab zum neuesten Unteroffizier der ShinRa Armee.
„Die ShinRa 26 wird rund um die Uhr repariert, sogar in diesem Augenblick!“, schrie Palmer regelrecht durch den Raum über den Rest des Personales hinweg. „Den letzten Berichten zur Folge werden wir in allerhöchstens vier Tagen zum Liftoff bereit sein. Drei Tage, wenn unsere leitende Ingenieurin nicht immer so herumtrödeln würde.“
„Die Zweite Klasse der SOLDAT überwacht den Transport der Großen Substanz aus Nibelheim.“, unterbrach plötzlich Scarlet. „Ich habe gerade ein Telefongespräch einem der Zweiter Klasse Offiziere geführt und er sagte, dass alles nach Plan läuft. Es gab kein Anzeichen von AVALANCHE beim Nibelheim Reaktor, auch in Rocket Town gab es noch keinerlei Komplikationen mit ihnen. Vorbereitungen, die Großen Substanzen aus Corel und Fort Condor zu sammeln, laufen bereits auf Hochtouren.“
„Alle Mitglieder der Dritten Klasse sind verschwunden, vermutlich auf dem Weg zum Nordkrater...“, fügte Hojo hinzu. „Bei diesem Tempo werden sie morgen zu dieser Zeit von Sephiroth und Jenova assimiliert worden sein. Am Ende der Woche wird die Zweite Klasse von SOLDAT anfangen, gen Norden zu marschieren und am Vorabend der Ankunft Meteors wird sich nicht mehr ein einziger SOLDAT auf dem Planeten befinden. Jenova’s Wiedervereinigung wird vervollständigt sein.“
Rufus lehnte sich in seinen Ledersessel zurück. So weit, so gut. Alles lief so, wie er es wollte. „Heidegger, auch wenn es gegen mein Urteil verstößt, werde ich dich wieder zum Leiter der Einrichtung zum Erhalt des Friedens ernennen. Die neue Aufgabe deiner Einrichtung wird es sein, Anti-Weapon Technologie zu entwickeln, um diesen Monstern Einhalt zu gebieten. Ich will funktionierende Artillerie sehen, die den Kopf dieser Viecher von ihren Rümpfen sprengt!“
„Da-danke...Mr. Präsident!“, stotterte Heidegger. Er war sich nicht sicher, ob er nun beleidigt oder positiv überrascht sein sollte. „Aber...ich befürchte, dass Sie das Budget meiner Einrichtung bereits derartig gekürzt haben, dass die Entwicklung einer derartig mächtigen Waffe sich als sehr schwierig gestalten könnte. Um eine halbwegs effektive Waffe zu schaffen, werden wir sehr viel mehr Geld brauchen. Woher sollen wir das nehmen?“
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, sah Rufus rüber zu Reno, dessen Gesicht in ein leichtes Grinsen ausbrach, während er sich von seinem Stuhl erhob. Er griff in seine Jackentasche, zog seine Pistole und schoss in einer fließenden Bewegung dem neben ihm sitzenden Bürgermeister Domino in den Hinterkopf. Nicht einen Moment zögernd, fuhr Reno fort, den Kommandeur der ShinRa Armee, Hojo’s Laborassistenten und den Sozialhilfesekretär Midgar’s auf eine abscheuliche Weise zu exekutieren.
Rufus wandte sich Heidegger zu und grinste ihn träge an. „Ich bin sicher, da wird sich etwas machen lassen.“

Cid beugte sich über die Reling der Luftschiffbrücke und sah zu, wie sich der massive Rumpf, des von ihm „Highwind“ getauften Flugschiffes, durch die Wolken nach unten bohrte und dem Erdboden immer näher kam. Die Inselgruppe befand sich genau da, wo der alte Bugenhagen es ihnen vorrausgesagt hatte. Das einzige Problem war nur, dass dort unten wahrlich unzählige Inseln herumschwammen und es sehr schwierig werden würde, von dort die richtige herauszupicken. Eine Insel mit einer Stadt darauf zu finden, würde sich zu einer Suche nach einer Nadel im Heuhaufen wandeln.
„Yo, Cid!“, rief Barret. „Du bist doch ein Pilot, richtig? Nachdem du unter anderem auch für ShinRa gearbeitet hast, musst du doch wenigsten etwas Ahnung von Geographie haben. Bis vor Kurzem haben die hier unten sogar angefangen, nen Reaktor zu bauen. Wieso weißt du eigentlich so überhaupt nicht, wo sich diese verdammte Stadt befindet!?“
Cid’s Griff um den Steuerknüppel der Highwind wurde immer fester. „Hey, wir müssen einfach nur unsere Augen offen halten. Mideel ist nicht mehr, als ein ruhiger kleiner Ort, gefüllt mit alten Leuten. So schwierig wird’s auch nicht sein, diese Hinterwäldlerstadt zu finden!“
Die Beschwerden des großen Mannes vollständig ignorierend, richtete Cid seinen Blick hinauf, durch den karmesinroten Himmel hindurch und noch viel weiter nach oben. Die Sonne hing noch immer nicht am Himmel, denn Meteor hatte ihr nun endgültig ihre Aussicht auf die Erde hinab genommen, indem er schon auf die zweifache Größe, die er noch vor zwei Tagen hatte, herangewachsen war. Dieser gute alte Planet hatte wahrlich nicht mehr viel Zeit.
„Hey, wieso suchen wir überhaupt gerade jetzt nach Cloud?“, fragte Cid plötzlich, als er sich zur Rest der Crew drehte. „Ja, er ist hart im Nehmen, aber wir zusammengeschmissener Haufen Rebellen sind auch nicht gerade schwach! Lasst uns doch einfach eben zum Nordkrater fliegen und uns Sephiroth auf eigene Faust holen!“
Tifa’s Gesicht entkam der kälteste Blick, den sie jemals damit geformt hatte, bevor sie wie wild von der Brücke des Luftschiffes stürmte. Alle Augen richteten sich plötzlich auf Kapitän Cid, der die Blicke mit einem ziemlich verwirrten und ungläubigen Gesichtsausdruck erwiderte. „Was? Was hab ich gesagt?“
„So einfach geht das nicht.“, begann Nanaki und setzte sich neben Cid auf den Boden. „Tifa...und wir alle...wollen Cloud finden, weil er unser Freund und Verbündeter ist. Außerdem hat er immer davon erzählt, wie sehr er sich nach seiner Rache an Sephiroth sehnt. Ich denke es wäre nicht richtig, jetzt alleine in den Kampf zu ziehen, nach allem, was Cloud für uns getan hat.“
„Überdies...“, fügte Vincent hinzu, „...wird Sephiroth von seiner undurchdringlichen Lichtbarriere über dem Nordkrater beschützt. Sogar die mächtigen Waffen des Planeten könnten diese Schale nicht durchstoßen. Zur Zeit ist Sephiroth wahrlich unantastbar.“
Barret brummte und verschränkte seine Arme. „Hey, Mann! Irgendwie hat er schon recht! Muss Cloud denn immer dabei sein? Ich mein, ich seh mir Tifa an und denke ‚Was ist bloß aus diesem starken Mädchen geworden, das ich früher mal kannte?’ Zur Hölle, am Anfang haben wir uns auch ohne ihn gut geschlagen!“
Nachdem Cid seine Zigarette am Geländer ausgedrückt hatte, steckte er seine Hände in seine Hosentaschen und überquerte die gesamte Brücke auf seinem Weg nach hinten in den Maschinenraum, weiter zu einer nach oben führenden Stahltreppe und durch eine Metallluke hinaus aufs Außendeck. Dieses Deck, welches vorwiegend dazu diente, den Erdboden aus den Lüften herab zu überwachen, lag beinahe im hintersten Teil der Highwind und wurde durch dessen gigantischer Rückseite vor dem Gegenwind bewahrt, der sonst jeden Menschen, der sich darauf befand, gnadenlos über Bord blasen würde. Cid dachte, er würde Tifa dort oben vorfinden. Und, wie er es erwartet hatte, war er im Recht.
„Hör zu...es tut mir Leid.“, murmelte Cid, als er sich auf dem beinahe windstillen Beobachtungsdeck eine weitere Zigarette in den Mund steckte. „Ich will sagen...ich konnte nur einen Moment lang nicht richtig nachdenken. Vergibst du mir, huh?“
Tifa war still, als sie ihn ignorierte und über die Reling auf den Planeten unter sich hinabblickte.
Cid seufzte. Er hasste es einfach, wenn süße Mädels das mit ihm taten. „Ich will, dass du weißt, dass ich ihn keinesfalls hasse. Ja, OK. Ich muss ja zugeben, dass er ein ziemlich merkwürdiger Typ ist.“, fuhr er mit einem schwachen Kichern fort. „Hehe...Immer wenn man gedacht hat, er wäre richtig schlau, hat er irgendeine völlig idiotische Aktion abgezogen. Und immer wenn man gedacht hat, er wäre cool, ist er wieder mal mit dem Kopf voraus durch die Wand gelaufen. Wenn ich jetzt darauf zurückblicke, was er in seinem Leben bereits alles durchgemacht haben muss, kann ich zwar verstehen, warum er so war...aber trotzdem...“
„Ist...schon gut, Cid.“, antwortete Tifa mit einem tiefen Seufzen. „Ich weiß, dass du es nicht so gemeint hast.“ Cid lächelte und trat an Tifa’s Seite, um mit ihr gemeinsam über die Reling zu blicken. „Kopf hoch, Schwester! Wir werden ihn finden.“
Tifa nickte und ging zur Tür, die nach drinnen führte, doch auf halbem Wege stoppte sie plötzlich abruptartig in ihrem recht flotten Gang. „Hast...du gerade etwas gesagt?“, fragte sie, verwirrt dreinblickend.
„Ich nicht.“, erwiderte Cid.
„Das ist...komisch...ich dachte wirklich, jemand hätte meinen Namen gerufen.“, Tifa schüttelte ihren Kopf und nahm ein paar tiefe Atemzüge. Vielleicht war das einfach alles zu viel Stress für sie. „Ich glaube, ich werde mich jetzt für eine Weile aufs Ohr legen. Weck mich, wenn wir in Mideel ankommen, ja?“
Cid nickte und sah zu, wie Tifa das Außendeck verließ. Mein Fresse, was für ein Mädel. Wenn er nur zehn Jahre jünger wäre, würde er sie wohl umkreisen wie Fliegen einen Chocobo. Doch sie war gerade erst 20 und er...37. Fast 40...
„Gott, wo sind all die Jahre hin?“, dachte sich Cid, als er sich seine staubige Fliegerbrille vom Kopf nahm. Die ganze Zeit...hat sich das alles überhaupt gelohnt? Vielleicht stimmte es ja, dass das Leben erst ab 40 beginnt. „Was meinst du, du mystische, magische Substanz?“
Die Antworten, nach denen du suchst, liegen dir nahe.
Cid’s Zigarette baumelte schlapp zwischen seinen Lippen, als er fassungslos auf die Spitze seines langen Speeres starrte. Die Substanz...hat sie gerade...zu ihm gesprochen? Nein, unmöglich! Es muss wohl das Zischen des Windes gewesen sein oder irgendetwas in der Art. Substanz konnte nicht sprechen. Es war doch nur kristallisiertes Mako.
Der treulose Sohn Jenova’s wird die Mauern zwischen Mensch und Natur zerschmettern.
„W...wer bist...“
Wach auf!
Cid’s nächster Gedanke bestand darin, aufzuwachen. Aufwachen? Wann war er denn eingeschlafen? Als er seine Augen öffnete, fühlte er eine heiße Brise an seinem Gesicht vorbeiwehen und der kalte Stummel seiner Zigarette wurde aus seinem Mund gerissen. „Cid? Bist du wach?“, fragte Tifa, während sie ihn kräftig wach schüttelte. „Du warst seit Stunden hier draußen. Wie kannst du hier nur einschlafen? Weißt du nicht, dass das lebensgefährlich ist?“
„Ich...uh...bin mir nicht sicher.“, murmelte Cid, sich nur halbbewusst, was er da gerade tat. „Ich hab diese bizarre Stimme gehört. Die hat irgendetwas über Jenova, Antworten und solchen Scheiß geschwafelt. Ich weiß nicht...scheint so, als ob ich geträumt hab.“
„Egal, ich bin nur froh, dass dir nichts passiert ist.“, fuhr Tifa fort. „Wir sind gelandet und haben Mideel gefunden. Aber es wird bald Nacht, also sollten wir schleunigst nach Cloud suchen.“

Es war bereits später Abend, als Barret sich seinen Weg durch den dichten Wald auf der kleinen Insel hackte. Seinen Fuß als schlagkräftiges Argument gegen das Laub verwendend, ließ ihn etwas schneller vorankommen, doch zwischendurch musste er immer wieder aussetzen, um die herumkriechenden Monster und giftigen Insekten mit Kugeln aus seiner Gatling Gun zu zerstückeln. Das machte es auch nicht gerade leicht. Es dauerte Stunden, um vom Landeplatz der Highwind einen Pfad, der durch den Wald führte, zu finden und als sie endlich einen entdeckten, war es bereits kurz vor Mitternacht. Durch das dichte Blätterdach der Bäume schien sich der Rest der Welt Millionen von Kilometern entfernt zu befinden. Sogar der leuchtend grelle Schein von Meteor war auf ein stumpfes Glühen reduziert worden.
Im leblos wirkenden Dorf Mideel schien alles zu schlafen, als Tifa und die anderen dort ankamen. Das Blätterdach öffnete sich über der Stadt und ließ so den feurigen Schein von Meteor erneut auf den Erdboden hinabdringen. Die Läden waren alle geschlossen und nicht ein einziger Bewohner befand sich auf den Wegen. Nur die Holzhütte am Ende des Dorfes bildete eine kleine Ausnahme – es war tatsächlich noch Licht durch das Fenster zu erkennen.
„Wir sollten uns eine Unterkunft für die Nacht suchen.“, sagte Nanaki, als er sich hinsetzte und mit weit geöffnetem Mund gähnte.
„Meinst du?“, stieß Tifa achtsam hervor. „Was, wenn wir Cloud verpassen?“
„Tifa, dieses Dorf ist gerade mal halb so groß wie Rocket Town.“, sprach Cid dazwischen, während er verächtlich um sich blickte. Damit hatte er nicht mal so ganz Unrecht. Nicht mehr als fünf oder sechs Holzhütten bildeten diese kleine Siedlung inmitten der Dschungellichtung. „Wenn wir ihn verpassen, ist es sicherlich nicht unsere Schuld.“
Nur halbbewusst, was Cid gerade sagte, murmelte Tifa eine leise Zustimmung, als sie sich in die Mitte des Dorfes bewegte. Sie versuchte, positiv zu denken und sich zu fragen, wohin Cloud wohl als erstes gehen würde, wenn er hier ankommen würde, doch das war der Moment, an dem sie sich wieder an Nanaki’s Worte in Cosmo Canyon erinnerte. Über den Lebensstrom, die Geschwindigkeit, mit der er unter der Erde pulsierte und die extremen Temperaturen. Konnte Cloud das wirklich überleben?
Tifa schüttelte ihren Kopf und stampfte mit ihrem Fuß in den Boden. An so etwas zu denken war das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte. Sie musste klar und positiv bleiben. Cloud war hier. Er musste einfach hier sein.
„Hey, schau dir das mal an.“, begann Barret. „Dieser Hund. Der ist dem verhungern ja verdammt nahe. Ich wette die anderen Leute hier sehen auch nicht besser aus.“ Der große Mann kniete sich neben dem kleinen Tier hin und kraulte es hinter seinen Ohren. „Freundliches Tierchen.“
Yuffie strahlte sichtlich, als auch sie angerannt kam, sich auf den Boden neben den Hund schmiss und ihn an seinem Halsband packte. „Heyhey Leute! Ne Hundemarke an einem Hundehalsband. Das is witzig! Ich dachte solche Marken tragen nur Soldaten. Hm...das müsste dann aber Soldatenmarke heißen.“, gackerte Yuffie. „Soldatenmarken. Gott, ich bin ja urkomisch!“
„Warum sollte ein Hund einen Militärausweis tragen?“, fragte Tifa, hauptsächlich sich selbst.
„Das Dorf hier ist so eine Art Altenheim.“, antwortete Cid, als er sich die Hundemarke näher betrachtete. „Vielleicht war ja einer der Knacker hier in der Armee.“, versuchte er zu erklären, während er im roten Schein die Schrift auf dem kleinen Metallkärtchen las. „ShinRa Armee. Spezialeinheit. SOLDAT Erster Klasse.“
Bevor Cid ein einziges weiteres Wort sprechen konnte, eilte Tifa schon ans Ende von Mideel, zur Hütte, die als einzige noch Licht in ihren Fenstern hatte. Das war Cloud! Er war es ganz sicher! SOLDAT existierte noch nicht einmal, als diese Leute jung genug waren, um in der ShinRa Armee zu dienen! Tifa versuchte erst gar nicht, ihre Tränen zurückzuhalten, als sie an die Holztüre der Hütte klopfte, laut Cloud’s Namen rief und nahe dran war, die komplette Türe aus ihren Angeln zu schlagen. Es war ein langer und schmervoller Moment, bis sie endlich leise Schritte im Inneren des Hauses und ein sich öffnendes Türschloss vernahm.
„Grundgütiger, was ist das für ein Lärm?“, murrte der Mann, der in der Türschwelle stand, als dieser die Türe öffnete.
„Solchen Krach wie Sie eben, junge Dame, würde nicht mal Meteor machen, wenn er auf die Erde kracht. Versuchen Sie doch bitte, sich zu beherrschen. Wir haben einen Patienten hier und er...uh...?
Der Mann im Laborkittel sah erstaunt zu, wie Tifa an ihm vorbeirannte, sich ihren Weg in einen weiteren Raum des Hauses bahnte und schließlich vor Erschöpfung auf ihre Knie fiel. Einen kleinen Schreibblock von einem Tisch nehmend, folgte der alte Doktor Tifa in die zweite Hälfte der kleinen Holzhütte.
„Oh, Sie haben ihn bereits gefunden.“, sprach der Doktor trocken. „Kennen Sie diesen jungen Mann? Er ist ein Mitglied von SOLDAT, richtig? Ich habe es an seinen blauen Augen erkannt. Wir haben ihn unten am Strand gefunden, bedeckt mit Mako und mit einem langen Schwert an seiner Hüfte. Seine Substanz fühlte sich an, als ob sie eine Tonne wiegen würde; die Hälfte der Stadt half dabei mit, ihn hoch in meine Klinik zu bringen. Wenn man darüber nachdenkt, was er durchgemacht haben muss, kann man von Glück reden, dass er überhaupt noch lebt.“
Tifa vernahm niemals ein Wort des Doktors. Cloud saß vor ihr, fallen gelassen in einen alten Rollstuhl, so als ob er jegliche Kontrolle über seinen Körper verloren hätte...fast wie eine Art Marionette, deren Fäden von seinem Meister getrennt wurden. Seine einst spitzen blauen Augen schienen nun glasig und abgestumpft, während er seinen leeren Blick durch ein Fenster permanent nach oben in den blutunterlaufenden Himmel richtete und Dinge flüsterte, die nur er allein verstehen konnte. „Billionen...Spiegel...Bruchstücke...klein...Licht...angeschlagen...Engel...singende...Stimmen... " Tifa ergriff Cloud’s Hand mit ihrer eigenen und ließ ihren Kopf in seinen Schoß fallen, bevor der Schlaf und die Müdigkeit sie übermannten.

Stunden später sah es draußen noch immer gleich aus wie schon vor einer Woche. Mit einer kleinen Ausnahme. Der Meteor hing tiefer am Himmel als je zuvor und hatte sich in seinem Volumen bereits vervielfacht. Der Horizont war in ein Meer aus Flammen gehüllt, welche die Hitze des Meteors scheinbar permanent verstärkten. Cid verfluchte seine Taten in den vergangenen sechs Monaten und fragte sich inständig, wie viel Zeit ihnen wohl noch bleiben würde. Er gab dem Planeten noch allerhöchstens zehn Tage – mehr auf keinen Fall.
„Sag’s uns frei heraus, Doc.“, sagte Barret mit einem tiefen Seufzer. „Wie stehen Cloud’s Chancen, das hier zu überstehen?“
„Ihr Freund trieb beinahe sechs Tage lang durch den Lebensstrom, der Ader des Planeten. Seine unglaubliche Hitze und grobes Strömen machen es normalerweise unmöglich, dort unten zu überleben.“ Der Doktor nahm sich seine Brille von seiner Nase und putzte die Gläser mit einem kleinen Tuch ab. „Und doch hat er es geschafft. Ich weiß nicht wie, aber er hat die Qualen überlebt. Dieser Junge muss einen mächtigen Schutzengel an seiner Seite haben.“
Barret knurrte. Wenn der Doktor nur wüsste, wie Recht er damit hatte.
„Um ehrlich zu sein, kann ich Ihnen nicht sagen, ob er leben oder sterben wird.“, fuhr der Doc fort. „Auch wenn er aus dem Mako Delirium erwachen sollte, wird er noch immer mit einem schweren Gehirnschaden rechnen müssen. Doch jetzt, in diesem Moment, ist Ihr Freund Cloud vorerst verloren. Eine Million Kilometer entfernt, an einem Ort, den noch nie jemand zu Gesicht bekommen hat, ganz allein...“
„Verdammt. Das ist übel.“, grollte Cid.
„Ja, aber vielleicht ist es auch gut so.“, fügte Barret hinzu. „Ich war dabei, als Hojo uns sein Jenova Projekt enthüllte, Cid. Cloud ist Sephiroth’s Schatten. Darum zieht er auch immer solch seltsame Aktionen durch, wenn Sephiroth anwesend ist. Die beiden sind wie die zwei Seiten einer verfluchten Münze. Vielleicht wäre es sogar besser, wenn er sich gar nicht erst erholen würde...“
„Solch eine kalte Logik ist etwas, das ich niemals von einem stürmischen Charakter wie dir, Barret, erwartet hätte.“, schob sich Vincent ein, als er die Stille brach, die sich seit dem Vorfall in Junon wie ein Schleier über ihn gelegt hatte. „Es hört sich beinahe so an, als ob ich das gesagt hätte. Interessant.“
Barret knurrte leise und murmelte eine Aneinanderreihung von Flüchen vor sich hin. „Yooo...ich hab damit eigentlich auch nichts gemeint. Ich wollt’s nur mal sagen.“
„Wegen dem Mädchen...“, unterbrach der Doktor, während er sich seine Brille wieder aufsetzte. „Ich denke, es wäre das Beste für sie, wenn hier, bei ihrem jungen Freund, bleiben würde. Für ihr Wohlergehen und auch dem Seinigen. Der Heilungsprozess wird lange und schwierig werden. Genauso wie erlesener Wein, braucht auch das seine Zeit. Aber solange ihr daran glaubt, wird er gesund werden.“
„Wenn Sie’s sagen Doc.“, sprach Cid mit einem Seufzer. „Los...wir gehen zurück zur Highwind.“

Das riesige, versilberte Flugschiff schraubte sich mit seinen massiven Propellern mühelos durch die karmesinrot gefärbten Wolken, als es sich aus dem Mideel Wald erhob und steuerte in nördlicher Richtung, wo die breite Küste des östlichen Kontinents bereits auf sie zu warten schien. Neben dem stumpfen Geräusch der Motoren war es auf der Brücke der Highwind erschreckend still geworden. Cid schlief tief im Schalensitz neben dem Piloten, Vincent und Nanaki unterhielten sich ihrerseits und Barret hatte weder Yuffie noch Cait Sith gesehen, seit sie in Mideel an Bord gingen.
„Das führt doch alles immer wieder auf Cloud zurück, ist es nicht so?“, begann Barret zu sich selbst zu nörgeln. „Sephiroth, der Planet, die Schwarze Substanz...wie kann ein einzelner Mensch nur soviel Chaos anrichten? Warum ist Cloud überhaupt in diese ganze Sache verwickelt worden?“
„Vielleicht solltest du die ShinRa fragen.“
Barret sah hinter sich, um Cait Sith, der gerade aus dem Maschinenraum auf die Brücke trat, zu entdecken. „Ich habe gerade Rufus’ letzte Konferenz belauscht. Er hat soeben die Anzahl des Vorstandes auf die Hälfte der Mitglieder ‚reduziert’, um ein höheres Budget für die neue Anti-Weapon Abteilung herauszuschlagen. Diese Abteilung wird in absehbarer Zeit drei verschiedene Arten von übermächtigen Waffen entwickeln und bauen, jede von ihnen zu einem anderen Zweck. Das Ziel der ersten wird es sein, die verbleibenden Weapons, die auf dem Planeten herumrennen, zu bekämpfen. Saphir wurde bereits besiegt, doch die Weapons, die als Diamant und Ultima klassifiziert wurden, treiben noch immer ihr Unwesen auf der ganzen Welt. Erinnert ihr euch an diesen riesigen fliegenden Drachen am Nordkrater? Ja, das war Ultima oder auch Ultimate, wie sie die ShinRa nennen. Von ihr geht ihres Erachtens nach die größte Gefahr aus, deshalb wird sie auch ‚Die Ultimative Waffe’ genannt...macht Sinn, oder?“
Barret nickte, während die Katze weiter redete. „Die beiden letzten, Smaragd und Rubin, wurden seit gut einer Woche nicht mehr gesichtet. Die ShinRa nehmen an, dass sich Smaragd in die Tiefen des Ozeans zurückgezogen hat, wohingegen Rubin scheinbar völlig von der Erdoberfläche verschwunden ist. Solange die beiden sich weiterhin ruhig verhalten, lassen wir sie besser ruhen.
„Die zweite Waffe wird eine Art Anti-Meteor Bombe sein. Sie sammeln die Großen Substanzen aus Fort Condor, Corel, Junon und Nibelheim und laden diese gemeinsam in ein Raumschiff, welches dem Meteor entgegenfliegen und als gigantische Substanzbombe fungieren wird. Das besagte Raumschiff existiert bereits und wird in diesem Augenblick an der Rampe in Rocket Town startklar gemacht. Es handelt sich dabei um eine Rakete mit dem Projektnamen--“
„Rocket Town! Gottverdammt!“, schrie der plötzlich aufwachende Cid empört dazwischen, während er mit seinen Armen wild durch die Luft fuchtelte. „Die werden meine ShinRa Nummer 26 benutzen, um Meteor zu bombardieren? AAAArgh! Das is MEINE Rakete! Ich sollte dieses Ding fliegen und nicht irgend so ein lahmarschiger Newbie Rekrut!“
„Dann steht es ja fest.“, sprach Barret ruhig. „Du wirst unser neuer Anführer.“
Cid zwinkerte ein paar Mal, um Barret’s Worte zu realisieren. „Ja scheiß mich doch einer zu! Vergiss das ganz schnell wieder.“, murmelte der Kapitän mit etwas gesenkter Stimme.
„Hey, wir haben doch eh keine andere Wahl.“, begann Barret erneut. „Ich meine, ich wollte immer schon der Anführer sein, weißt du? Aber dazu tauge ich nicht...ich wusste es nur nie...bis Cloud kam und es mir bewiesen hat. Aber jetzt ist es mir klar geworden. Ich bin bloß ein Mitläufer, kein Anführer. Und außer dir ist hier niemand dazu qualifiziert!“
„Qualifiziert?“, schnappte Cid hervor.
„Um den Planeten zu retten, brauchen wir die Highwind. Und um die zu bekommen, brauchen wir dich. Mann, das passt alles so schön zusammen.“
Cid ließ seine Schultern augenblicklich nach unten hängen und war für einen Moment still. Langsam und mit mechanischen Bewegungen, griff sich Cid in die Tasche seiner Fliegerjacke und zog eine noch ungeöffnete Packung Zigaretten aus ihr heraus. Er packte das goldene Klebeband, riss die Oberseite der Schachtel auf und nahm sich die erstbeste Zigarette heraus, die er sogleich zwischen seine Lippen steckte.
„Tja...verdammt kann man da nur sagen.“, murrte er, als er in einer anderen Tasche nach seinem Zippo kramte. „Verdammt, verdammt, verdammt. Das ging mir jetzt ja direkt ins Herz, Mann. Ich und mein Schiff sollen den Planeten retten, huh?“
Cid entzündete die Spitze seiner Zigarette, nahm einen langen tiefen Zug davon und lies eine dicke weiße Rauchwolke aus seiner Nase entkommen. „Na schön ihr tollen Hechte! Wir werden jetzt geradewegs in Corel einmarschieren, uns die Große Substanz aus dem Reaktor schnappen, uns dann meine kleine ShinRa 26 zurückholen und diese GENÜSSLICH Rufus’ Arsch hochschieben!!!“

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Tifa’s Offenbarung
Kapitel XI
Unsere Herzen lodern hell wie Kohle


„Große Substanz ist eine ganz besondere Art von Substanz, geschaffen in speziellen Kompressionskammern, zu denen nur die ranghöchsten Offiziere der ShinRa Inc. Zutritt haben. In dieser Substanz ruht genug kondensiertes Mako, um damit eine Stadt von der Größenordnung eines Midgars eine ganze Woche lang mit elektrischem Strom zu versorgen.“
Cait Sith stand am Ende des riesigen Raumes im Rumpf der Highwind, während sich in den kleinen Augen der schwarzen Katze von Angst und Besorgnis gezeichnete Gesichter wiederspiegelten. Hinter ihm, breit über die Wand des Raumes gespannt, hing eine enorm detaillierte Weltkarte, welche vier, mit Filzstiften aufgemalte, schwarze Kreise an verschiedenen Regionen der Erde auf sich trug, welche allesamt die Orte markierten, an denen die vier Großen Substanzen von ShinRa aufbewahrt wurden: Nibelheim, Fort Kondor, Corel und der Unterwasserreaktor der Hafenfestung Junon.
„Große Substanz hat ein in etwa 233% höherliegendes Potenzial als normale Substanz.“, fuhr Cait Sith fort, als er eine grüne Substanz aus dem Mund des Mogs, auf dem er ritt, hervorkramte. „Wenn ein Mensch seine Willenskraft auf eine der Großen Substanzen fokussieren würde, würden die Folgen davon verheerend sein – sowie für den Menschen, als auch für den gesamten Planeten. Niemand ist in der Lage, solch gewaltige Mächte zu begreifen, geschweige denn, über sie zu gebieten und sie zu kontrollieren. Nun wollen die ShinRa die vier Großen Substanzen allesamt in die ShinRa 26 Rakete verladen, ihr eine Kontaktbombe mit auf den Weg geben und sie geradewegs auf Meteor abfeuern.“
„Die wollen also tatsächlich Meteor vom Himmel holen, huh?“, fragte Barret beeindruckt. „Mumm haben die ja, das muss man ihnen lassen.“
„Aber so einfach geht das nicht.“, unterbrach Nanaki. „In den Großen Substanzen ruhen unzählige Generationen Wissen und Weisheit des Alten Volkes. Genau so wie uns normale Substanz im Kampf schon oft behilflich war, könnte uns auch diese Substanz auf unserer schweren Reise Schutz gewähren...schon allein deshalb dürfen wir nicht zulassen, dass Rufus sie einfach zerstört.“
Barret nickte leicht und wandte sich der Weltkarte an der Wand zu. „Und Corel ist ihr nächstes Ziel...verdammt noch mal, haben die meine Stadt nicht schon genug geschändet? Ich kann die nicht einfach in Corel einmarschieren lassen!“
„Wir reisen nach Corel, so schnell wir können. Seid geduldig und habt vertrauen in Cid und in die Highwind.“, fügte Nanaki hinzu.

Der Sonnenuntergang deckte das tiefe Corel Tal zu, als die Highwind durch die Lüfte über die Berge hinweg tauchte und nach einem geeigneten Landeplatz Ausschau hielt. Diesen fand sie schließlich auch, als das massive Luftschiff sich einer Ebene näherte, durch die ein kleiner Fluss sich durch die Landschaft schlängelte. Die Propeller der Highwind drehten sich immer langsamer, wodurch sie in der Lage war, ihre Flughöhe zu senken und nun graziös über der Wasseroberfläche schwebte. Eine lange Strickleiter wurde von einem Crewmitglied über das Geländer am Außendeck hinab geworfen, was es Cid und Barret ermöglichte, sich hinab ins knietiefe Wasser zu lassen, worauf sich Cid umdrehte und der Highwind mit einem Wink das Signal gab, abzudrehen und erneut in die unendlichen Weiten der Lüfte einzutauchen.
„Ich kann mich noch erinnern, wie es hier aussah, als Corel noch eine stille kleine Bergbaustadt war.“
Cid stand nachdenklich am Ufer des Flusses und blickte in die Berge. „Ich durchquerte dieses Gebirge schon einmal, als ich mich damals von Midgar aus auf den Weg zur Raketenabschussbasis der ShinRa machte. Ein vorbeifahrender Kohlentransporterzug nahm mich mit...das muss jetzt schon...viele...Jahre her sein. Noch bevor ShinRa das hier alles in seiner Hand gehabt hat.“
„Ja, ich weiß...“, murmelte Barret.
Cid zuckte reflexartig zusammen, als er Barret sprechen hörte. „Oh, shit...sorry. Ich hab vergessen, dass du hier aufgewachsen bist. Cloud hat mir davon erzählt...bevor das alles passiert ist.“
„Ach, is schon gut. Tut mir nicht halb so viel weh, wie es eigentlich sollte.“, sprach der große Mann, während er ein Seufzen zurückhielt. „So lange war ich schon nicht mehr hier...alle leben in Slums, die nicht mehr sind, als ein paar über Holzstäbe gespannte Leintücher– aber sie sind am Leben. Und es besteht immer Hoffnung.“
Einen Rucksack vom Boden aufheben und ihre nassen Stiefel ignorierend, erklommen Cid und Barret den Trampelpfad, der zu den stillgelegten alten Eisenbahnschienen durch die Berge führte. Am Wegesrand lagen unzählige kleine Holzkisten mit der Aufschrift „ShinRa-Munitionversorgung“ darauf. Cid sprach innerlich zu sich selbst. „Die ShinRa waren vor uns da.“
„Los komm, wir beeilen uns.“, sagte Barret mit einer, durch seine Heimat gestärkten Stimme. „Die ShinRa haben Corel schon einmal zerstört. Ich will gar nicht darüber nachdenken, was sie nun mit meiner Heimat vorhaben.“
Dem Weg nach Norden folgend, überquerten Cid und Barret über eine Eisenbahnbrücke einen weiteren reißenden Fluss, der sich von einer weit entfernten Quelle in den Bergen in das tiefe Corel Tal spannte und auch an einer alten Weiche vorbei floss. Barret sah sich die Felsenwände der Berge genauer an und entdeckte Unmengen von winzigen Einschusslöchern darin. Dies war der Ort, an dem Scarlet vor vielen Jahren sein Schicksal in einen anderen Weg lenkte. Damals befahl sie einem Trupp ShinRa Soldaten das Feuer auf den jungen Barret und seinen Freund Dyne zu eröffnen, was Barret seinen rechten und Dyne seinen linken Arm, sowie seinen Lebenswillen kostete. Dieser Ort brachte in Barret Erinnerungen an Dyne hervor. Wie lange war es her...zwei...vielleicht drei Wochen? Barret selbst hatte seinen ehemaligen besten Freund im Wüstengefängnis von Corel bekämpft, und das nur, um Cloud zu beschützen. Jetzt sah es so aus, als ob Cloud so gut wie tot wäre - und mit ihm,der gesamte Planet.
Alles führte immer wieder auf den ShinRa Konzern zurück. Sogar Sephiroth, der ShinRa hasste, war ein Produkt dieser teuflischen Firma. Cloud, Tifa, Cid...alle, die er kannte hatten einen guten Grund, dieses weltüberspannende Konglomerat zu bekämpfen. Es machte Barret schwindelig, darüber nachzudenken, wie es etwas so unvorstellbar Machtvolles geben kann, das in der Lage ist, die Herzen und den Mut so vieler Menschen auf dem Planeten zu brechen. Sephiroth war nur ein Mann und dennoch hat er bereits so viel vollbracht. Und vielleicht sogar noch mehr. Da stand er nun, ein einarmiger Vagabund, der vergeblich versuchte, das Gehör der Welt zu erlangen.
„Warte, Mann.“, sprach Barret plötzlich.
„Was los?“, fragte Cid verwundert.
„Wir können nicht mehr klar sehen...“
Cid murrte leise. „Yo, gut...aber was sollen—uh?“
Die beiden Abenteurer blickten den Hügel vor ihnen hinauf, als ein schneidendes Zischen die Luft wie ein Messer zerteilte. Cid und Barret standen still auf den alten Gleisen, die über das tiefe Corel Tal führten und tauschten sich einige verwirrte Blicke aus. Ein leichtes Vibrieren war unter Cid’s Schuhsolen zu vernehmen, als ein enormer Felsbrocken von einer Klippe am anderen Ende des tiefen Corel Tals begann, einen Hang hinab zu rollen. Nur einen kurzen Augenblick später erkannte er aber, dass es unmöglich dieser Stein sein konnte, der die Vibrationen im Erdboden verursachte, die Quelle musste irgendetwas Anderes sein. Barret berührte mit seiner linken Hand das Eisenbahngleis, auf dem er stand und es dauerte nicht lange, bis der Auslöser der leichten Erderschütterung geklärt war.
„Heilige Scheiße – die haben den Zug in Gang gesetzt!“, schrie Barret entsetzt. „Er kommt genau auf uns zu!“
Wie aufs Stichwort kam auch schon der dicke schwarze Dampf aus dem Schornstein der alten Lokomotive über die Spitzen der Berge geprescht, bevor die Rauchwolke sich in einem bedenklichen Tempo verzog. Der Zug passierte die erste Wende auf seinem Weg vom Corel Mako Reaktor aus und entgleiste beinahe, als die Auswirkungen seiner schnellen Fahrt die Gleise unter seinen Rädern erzittern ließ. Der Lärm der nachtschwarzen Lokomotive kam mit gewaltiger Geschwindigkeit näher und brummte weiterhin wie eine dämmerige Sturmwolke, bereit auszubrechen.
„Wir müssen es zur alten Weiche schaffen! Von dort aus können wir den Zug umleiten!“, entkam es aus Barrets Mund.
„Wieso willst du Psychopath ihn umleiten? Lauf lieber um dein Leben!“, entgegnete Captain Cid. „Weißt du überhaupt was passiert, wenn wir ShinRa tun lassen, was sie gerade vorhaben? Diese Gleise führen direkt durch Nord Corel!! Wenn der da reinrast, wird niemand im Dorf überleben!“, schrie Barret über das donnernde Getöse des Zuges hinweg.
„Das schaffen wir doch nie rechtzeitig.“, sprach Cid mit angehobener Stimme. „Dieses Ding wird uns über den Haufen fahren, bevor wir diese Weiche überhaupt zu Gesicht bekommen!“
Er hatte Recht und das realisierte nun auch Barret. Die beiden hatten nur noch eine handvoll Sekunden, bevor der Zug sie in den Boden rammen würde. Und nach ihnen wäre Nord Corel an der Reihe. Aber es musste irgendetwas geben, was sie tun konnten! Irgendetwas...egal was!
„Meine Gatling Gun! Hey, geh von den Schienen runter!“, rief Barret.
„Was? Geht’s dir noch gut?! Da geht’s doch mindestens 50 Meter nach unten ins Tal!“, fragte Cid mit einem ungläubigen Blick. „Da lass ich mich doch vorher lieber von diesem Scheißzug überfahren!!“
„Tu es einfach!“, johlte Barret und gab Cid einen starken Stoß gegen seine Schulter.
Cid wedelte wie wild mit seinen Armen durch die Luft, als er vergeblich versuchte, sein Gleichgewicht wieder zu erlangen und langsam aber sicher dem Rand der Eisenbahnbrücke immer näher kam. Als er am Rande des Abgrundes stand, übermannte ihn plötzlich neuer Mut – da war ein See direkt unter der Brücke. Nichts desto trotz würde ein Aufprall aus so einer Höhe natürlich höllisch weh tun.
Die Zeit schien sich enorm zu verlangsamen, als Cid seinen Blick noch einmal nach hinten richten konnte und sah, wie Barret von der Brücke in die Tiefe sprang. Ein Auge geschlossen haltend richtete Barret noch während dem Sturz auf den See zu, seinen Gewehrarm auf und zielte nach oben an den Gleisen entlang. Cid spürte plötzlich jeden einzelnen seiner Herzschläge ganz genau, als diese nervös in seinen Ohren wiederhallten und gegen den schrecklichen Lärm der Metallräder des Zuges auf den alten, rostenden Gleisen rebellierten. Barret spannte jeden seiner Muskel in seinem rechten Arm an und feuerte eine einzige Kugel aus seinem Gewehrarm ab. Diese eine Kugel entkam der Mündung des stählernen Maschinengewehrs, während sie sich ihren Weg durch den Widerstand der Luft bahnte, als ob sie aus purem Quecksilber gemacht wäre. Währenddessen näherte sich der Minenzug mit einer Geschwindigkeit, die Barret’s Geschoss scheinbar in nichts nachstand, weiterhin dem Dorf Corel. Es bestand kein Zweifel – dieser Zug würde erst wieder zum Stillstand kommen, wenn er in das Dorf Nord Corel rasen und jegliches Leben dort auslöschen würde. Es würde nichts mehr übrig bleiben, als ein Haufen brennender Asche und ein Turm von Leichen.
Aus purem Glück oder vielleicht auch aufgrund eines unglaublichen Wunders, traf Barret’s Gewehrkugel den Hebel an der Weiche, die etwa 100 Meter von ihm entfernt lag. Der Hebel bewegte sich nach hinten, verstellte so die Weiche und die Gefahr, dass der Zug nach links und so geradewegs durch Nord Corel rasen würde, war gebannt. Der Pfad, welcher der alten Lok nun vorbestimmt war, führte durch ein altes, verlassenen Bergbaugebiet, das zu dem Zeitpunkt stillgelegt wurde, an dem die ShinRa das Dorf Corel vor etlichen Jahren niedergebrannt hatten.
Sichtlich zufrieden und erschöpft von seiner Meisterleistung, entspannte Barret seine Muskeln kurz bevor er auf der Wasseroberfläche des Sees aufschlug.
Barret’s Schulter schlug auf etwas Hartes und Kaltes auf. Und dann, war da nichts außer Dunkelheit.

Ein warmer, willkommener Hauch wehte an Barret’s Brust vorbei und ließ sich auf seinem Bauch nieder, als der große Mann wieder zu Bewusstsein kam. Er öffnete seine Augen. Yuffie saß neben ihm und hielt einen dampfenden Becher in ihren Händen, während sie in Barret’s Gesicht grinste. Hinter Yuffie standen die anderen und beobachtete ihre Taten voller Hoffnung.
„Na? Ich hab euch doch gesagt, dass das hinhaut.“, äußerte sich Yuffie. „Ein Meister Ninja weiß nicht nur, wie man jemanden weh tut. Er muss auch wissen, wie man sich von den Wunden einer Schlacht erholen kann.“
Barret blinzelte und setzte sich vorsichtig auf. Ein Flecken Tageslicht strömte durch die zerlumpte Wand in das Zelt, in dem er sich befand. Er musste noch immer in Nord Corel sein. Das bedeutete...
„Es steht noch!“, schrie Barret triumphierend. „Corel wurde nicht zerstört!“
Er schwieg für einen Moment und wandte sich Cid zu. „Hey, und warum grinst jetzt DU so albern?“
Cid überkam ein breites Grinsen, bevor er seinen Mund öffnete, um zu sprechen.
„Eine Große Substanz ist auf Ihrem Konto eingegangen!“, verkündete er, während er einen rund 40 Zentimeter großen, grün schimmernden Kristall aus seinem Rucksack packte. „Große Substanz mit der Eigenschaft von Zauber Substanzen. Jeder erdenkliche Zauber schlummert in diesem Ding, sogar welche, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Da ist zum Beispiel ein Zauber ganz ganz tief im Inneren.“ Cid starrte förmlich in den halbdurchsichtigen Kristall. Die Große Substanz schimmerte als Reaktion darauf. „Ich weiß nicht, was es ist, aber es ist der mächtigste Zauber, den ich jemals gesehen habe, soviel kannst du mir glauben. So etwas wie die ultimative Zerstörungsmagie...wenn man von Meteor mal absieht.“
Barret entkam ein tiefes Seufzen. Endlich hatte er ShinRa die Tour gehörig vermasselt.
„Aber wo hast du das Ding her?“, fragte er verwundert.
„Naja irgendwo musste die alte Lok ja schließlich zum Stehen kommen, und zufällig hat die Highwind ihren Standort ausfindig gemacht. Wir dachten uns, warum sollte ShinRa grundlos Nord Corel zerstören wollen...also haben wir uns auf den Weg gemacht und den Zug gründlich inspiziert. Die Große Substanz befand sich auf der Ladefläche. Diese Dummköpfe wollten sie wohl gerade aus dem Corel Reaktor abtransportieren. Aber so leicht lässt sich altertümliche Substanz nicht kidnappen! Irgendetwas muss schiefgelaufen sein, dass sie die Kontrolle über den Zug verloren haben.“
Barret schaffte es nicht, sich ein leichtes hämisches Grinsen zu verkneifen.
„Hey, wo sind all die anderen? Die Einwohner?“
„Die sind abgehaun, als wir hier angekommen sind.“, antwortete Nanaki plötzlich. „Sie sagten was von ‚Zur Hölle mit Meteor! Wir sind Minenarbeiter! Wir graben uns ein fettes Loch und verstecken uns vor diesem mistigen Bastard!“
„Genau...das klingt nach meinen Leuten!“, lächelte Barret. „Die ShinRa haben uns nicht untergekriegt und Meteor wird das auch nicht schaffen! In unseren Herzen flackert ein Feuer, so hell wie das Licht der roten Kohle in den Corel Minen! Wir werden diese Hölle überleben, die Sephiroth für uns geschaffen hat, so oder so!“

Tifa kaute in einer besorgten Art und Weise auf ihrer Lippe, als sie versuchte, die letzten Flecken auf Cloud’s dreckigen Lederstiefeln zu beseitigen. In den vergangen zwei Tagen hatte sie nichts außer Kummer erlitten und diese Tatsache ließ sie an ihrem Lebenswillen zweifeln. Der Doktor sagte, dass es keine Lösung wäre, ihren Kummer immer wieder zu verstecken und noch in demselben Moment realisierte sie, dass er recht hatte. Seid diesem Zeitpunkt hat sie so gut wie alles erledigt, was an Arbeiten in dem kleinen Krankenhaus so angefallen ist. Gestern hatte die Krankenschwester sie gebeten, ihr zu helfen, Cloud zu baden, wobei Tifa knallrot im Gesicht angelaufen ist. Sie war sich beinahe sicher, dass die Schwester das mit Absicht getan hatte.
Neben den dreckigen Lederstiefeln gegen eine Wand gelehnt, befand sich das schwergewichtige Eisenschwert, welches Cloud seit ihrem Besuch im Tempel des Alten Volkes mit sich trug. Eiji, der Schmied, der den sagenhaften Schlüsselstein entdeckt hatte, schenkte Cloud diese Waffe. Cloud sagte damals zu Tifa, dass selbst das mächtigste Schwert aller Zeiten nichts Wert wäre, wenn der Geist und der Körper vom Träger der Waffe nicht Eins mit dem Planeten und ausgeglichen sind. Was auch immer er damit gemeint hatte – Tifa begriff es nicht. Cloud war die unausgeglichenste Person, die sie jemals kennen gelernt hatte. Er konnte seine Emotionen von einem Moment auf den nächsten umkrempeln. In der einen Sekunde war er zärtlich, weich und empfindlich, doch innerhalb eines Augenzwinkerns wandten sich seine Gefühle in pure Gewalt.
Die Türe hinter Tifa öffnete sich und der Doktor trat in das Zimmer ein, während er einen Stapel Papier in seinen Händen hielt. „Ich habe hier ein weiteres EKG vorliegen.“, sprach er, als er die Diagramme auf dem Papier näher betrachtete. „Es hat sich nichts verändert. Seine Gehirnströme zeigen an, dass er träumt, aber da ist noch etwas, das ich noch nie zuvor gesehen habe. Es sieht fast so aus, als ob sein Geist schläft und nur seine Seele imstande ist, zu träumen.“
„Gibt es denn nichts, was wir tun können?“, brachte Tifa zum Ausdruck.
„Was Sie für ihn tun können? Sie waren doch diejenige, die mir gesagt hat, ich solle die ShinRa über seinen Unfall nicht benachrichtigen.“, antwortete der Arzt. „Es ist nun mal so, dass niemand sich besser auskennt als der ShinRa Konzern, wenn es um Mako-Vergiftungen geht. Ich befürchte, das hier liegt einfach jenseits meiner Fähigkeiten. Alles was wir tun können, ist zu beten und Glauben zu haben. Ihr Freund ist stark.“
Tifa sah über die Schulter des Doktors hinweg in den nächsten Raum. Cloud saß in seinem Rollstuhl, welcher sich direkt neben einem geöffneten Fenster befand, dennoch richtete sich sein Blick nicht mehr auf den blutroten Himmel. Er befand sich zur Zeit an einem Ort, der Millionen von Kilometern entfernt war und an dem nur er allein existierte. Wenn man ihn da so leblos sitzen sah, konnte man denken, er würde jeden Moment ein Wort sprechen, und trotzdem sah es aus, als ob ein Kleinkind versuchen würde, sein erstes Wort über die Lippen zu bringen. Was auch immer das Kind sprechen würde, der Zusammenhang der Wörter würde keinerlei Sinn ergeben.
„Sie kommt...Weapon.“, entkam es plötzlich aus Cloud’s Mund, während sein Kopf sich erhob und sein Blick tief in Tifa’s Augen drang. Seine Pupillen waren leer und leblos. Und kalt. „Milliarden...Spiegel...Bruchstücke...klein...Licht...das alte Echo...verstummt...“
Tifa erzitterte bis tief in ihr Innerstes und wandte sich von dem EX-SOLDAT ab. Er musste einfach gesund werden...denn sonst wären sie alle verdammt.

asagaru
24.12.2003, 04:57
Danke erstma für die Kapitel!

Ich denk ma das verkaufen wäre nich das prob nur das Binden

Ich hab ka wo man sowas macht und was das kostet

Wenn das hinhauen würde, wärs aber DER HAMMER ^^

edit: gibts eigentlich schon neue kapitel von eric?

Zieg Feld
24.12.2003, 22:48
Frohe Weihnachten euch allen :)

Winged_ChAoS
19.01.2004, 21:21
Grützi miteinander,

bin mehr oder weniger durch Zufall auf dieses Forum gestoßen, doch was ich zu lesen bekommen habe, gefällt mir sehr gut.
Großes Lob an das Autorenteam.

An den bereits veröffentlichten Kapiteln des 2.Bandes gefällt mir besonders, dass die stilleren Charaktere nicht mehr ganz so im Hintergrund stehen, obwohl... Vincent ist mir fast schon ein wenig zu gesprächig... aber nur fast.

Weiter so :)

Holy Sword
28.01.2004, 17:04
Wollte nur mal wissen wann man mit neuem Material rechnen Kann. Bitte nicht gehezt fühlen bin nur neugierig und wartend. Bitte weiter so.

Enishi
18.02.2004, 00:52
Ich bin wieder da. in meiner alten Heimat ich bin so forh wieder hier zu sein zwar nimmer mit meinem Frühren Nick aber ich bin wieder da Leute*freu*. Und der Roman von dir Omni is au noch da wird immer besser ich hab wieder Internet finde zum Forum zurück und mein ganzen Alten Friends sind au noch du cool. Ohne meinen Freund hätte ich nie wieder hier her gefunden. Nach dem das hier alöles nimmer bei Gamesweb war habe ich alles aus den augen verloren und nun sollte ich erstmal nach holen was mir an Kapiteln entgangen ist könnte mich einer in Sachen dieses Romans mal up to date bringen meiner zu FF 8 is au etwas gewachsen und könnt mal wieder gpostet werden existiert er eigentlich noch??? Och ich dreh immer noch durch antwortet mir bitte schnell.

Mfg Eure Enishi früher mal Real Sephiroth

Enishi
18.02.2004, 04:47
Ich wollte mich für meinen aufdringlichen "Ich bin wieder da" post entschuldigen ich war nur extrem Happy wieder hier zu sein und euch wieder anzutreffen. Meine ganzen alten Kollegen die ich vermisst habe seit ich kein Netz mehr hatte. Ja ihr seit gemeint Omni, Zieg Feld,XTRMNTR2K, Chocwise und wie ihr alle noch heißt ich bin nur glücklich wieder hier zu sein. Und ich hoffe das ihr euch vielleicht freut das das, das lang verschollene Schaf(ich*fg*) wieder hier her gefunden hat.
Ps: Sorry Omni das ich deinen Mega Threader hier entweihe für mein aufdringlich ich bin wieder da. aber es bedeutet mir viel wieder unter euch zu sein und ich verehre deine und Erics arbeit was mich erst antreibt wieder hier her zu kommen und falls noch interesse besteht meinen FF 8 Roman zu posten weiter zu schreiben und zu komplettier.

XTRMNTR2K
23.02.2004, 00:53
@Enishi:
Wenn ich mich recht entsinne, warst du damals auch noch mit in Marills Forum, richtig?
Seit dem ist 'ne ganze Menge passiert, wenn du wissen willst, was aus der Crew (oder zumindest dem harten Kern) geworden ist, klick doch mal meine Sig an! :) Kannst dich dann ja auch mal im Forum reggen (hoffentlich unser wirklich vorerst letztes Forum für ne Weile ^^°).

@Omni:
Gibt's vielleicht nen Anhaltspunkt, wann ungefähr es weitergehen könnte? ^^°°°°

Enishi
23.02.2004, 01:26
Original geschrieben von XTRMNTR2K
@Enishi:
Wenn ich mich recht entsinne, warst du damals auch noch mit in Marills Forum, richtig?
Seit dem ist 'ne ganze Menge passiert, wenn du wissen willst, was aus der Crew (oder zumindest dem harten Kern) geworden ist, klick doch mal meine Sig an! :) Kannst dich dann ja auch mal im Forum reggen (hoffentlich unser wirklich vorerst letztes Forum für ne Weile ^^°).

Goiles Forum XTRMNTR2K is da noch Platz für ein verschollenes Schaf das wieder zurück gefunden hat*Fg*

XTRMNTR2K
23.02.2004, 03:19
Original geschrieben von Enishi
Goiles Forum XTRMNTR2K is da noch Platz für ein verschollenes Schaf das wieder zurück gefunden hat*Fg*

Bei Oli ist für alle Platz! :D
Komm nur zu uns ^^

Sorry für den OT!:rolleyes:

Omni
29.03.2004, 03:18
Hi Leute!
Freut mich, dass ihr alle noch so zahlreich hier postet, nach der langen, langen Wartezeit, die ihr nun schon absitzen musstet. Leider kann ich euch im Moment auch nichts Neues sagen, denn ich hab Eric vor ner guten Woche eine E-mail geschrieben, und bis jetzt is nix zurückgekommen. Aber ihr könnt beruhigt sein. Nach all den mittlerweile schon Jahren, wird er den Teufel tun und sein Werk einfach unvollständig lassen! Das hat er mir jedenfalls schon mehrmals versichert.
Also ich werd jedenfalls mein Bestes tun, um weiterhin Kontakt mit ihm aufzunehmen und sobald ich auch nur ein einziges Wort von ihm zu hören bekomme, poste ich es hier für euch :D Ok?
Ich bin mindestens genau so scharf wie ihr, das neue Kapitel endlich in den Händen halten zu können.
Najo eins möcht ich noch erwähnen: Eric hat ne eigene Seite. www.space-kitten.org/demon
Wer will, kann ihm ja ne mail schicken oder nen Eintrag in sein Guestbook machen. Da freut er sich sicher ;)

Also nochmals danke, für eure geile Geduld und Stay Tuned!! Ich melde mich wieder ;)

Zieg Feld
29.03.2004, 23:51
Also ich werd jedenfalls mein Bestes tun, um weiterhin Kontakt mit ihm aufzunehmen und sobald ich auch nur ein einziges Wort von ihm zu hören bekomme, poste ich es hier für euch :D Ok?


Das ist doch ein Wort. ^^

Ich hab schon den übelsten Schrecken bekommen, als ich wieder eine Mail benachrichtigung für den Thread hier erhalten hab. ^^°

Enishi
01.04.2004, 01:21
Original geschrieben von Zieg Feld
Das ist doch ein Wort. ^^

Ich hab schon den übelsten Schrecken bekommen, als ich wieder eine Mail benachrichtigung für den Thread hier erhalten hab. ^^°

Net nur du Zieg. Ich hab au scho gedacht Wazzz Up??? Da schreiben se ja was. Naja is ja egal.Mal so andere Frage soll ich meinen FF 8 Roman wieder posten??? Würde es euch interessieren Freunde???

Omni
04.04.2004, 21:09
Hi!

So, hab gerade Post bekommen - leider net "unbedingt" die Beste:

No, I haven't quit. In professional circles, I've got what's called
"Writer's Block".

That's a lame excuse, I know. But it's really all I've got. I'm sorry!
Between trying to get a job, starting to date again after a rough breakup,
and the other projects I'm working on, it's a surprise I've got any free
time at all.

I'm desperately trying to figure out how to have the waterfall at the
Ancient City open up to display Aeris and the White Materia without using
the Key you find in that underwater cave. That's kind of a redundant quest
as far as the story goes. I'm toying with a few ideas, but nothing's been
really solid yet.

Anyhow, I can't set a deadline this time, but you'll be the first to know
when I get the next chapter up. Hopefully, it'll be before the end of April.
If I get it done sooner, I'll send it ASAP.

Thanks again for all your support! It really means a lot to me.


--Eric H.


Also werden wir uns noch etwas gedulden müssen :)

Enishi
04.04.2004, 21:38
Ich hab 1 ganzes Jahr warten müssen um wieder ins Forum kommen zu können da werden mich die paar Tage mehr oder weniger fürs neue Kapitel net umbringen.;)

XTRMNTR2K
05.04.2004, 01:31
Original geschrieben von Enishi
Ich hab 1 ganzes Jahr warten müssen um wieder ins Forum kommen zu können da werden mich die paar Tage mehr oder weniger fürs neue Kapitel net umbringen.;)

Da spricht ein wahrer Hardcore-Fan ^^
Aber ich schließe mich dem an. Kenne Schreibblockaden selbst nur zu gut.
Und wie heißts so schön:
Gut Ding will Weile haben! :D

Also, bis zur Fortsetzung...
*bis dahin geduldig wart*

Fried
05.04.2004, 06:47
Ich hab mir das zeug grade ausgedruckt. hab jetzt nen riesenstapel hier vor mir liegen und kann nur sagen}:)ENIAL!

asagaru
05.04.2004, 20:28
yay neuigkeiten! XD
Wenn auch nich gleich nen neues kapitel aber mir reicht es erstma zu wissen dass das projekt noch weiter geht. Es wäre nähmlich wirklich viel zu schade, jetzt wo es schon so weit ist es unvollständig zu lassen

edit: ich merke grade dass mir meine word version vm ersten teil abhanden gekommen ist und ich bräuchte den text noch einmal ohne bilder in ner word datei. ICh hab schon mit diversen pdf 2 html programmen versucht aber da kommt nur zeichenmüll raus. Wäre nett wen mir das einer an asagaru@mangafreak.de schickt >_<

asagaru
01.05.2004, 23:36
sorry für den doppelpost...

siehe mein posting hier drüber... ich brauche immernoch die word version

ich weiß nicht ob mir diese schon jemand geschickt hat da meine email adresse anscheinend schon seit nen paar wochen nicht mehr klappt (und ich merks erst jetzt >_<)

also kann mir das nochma einer an asagaru@gmx.de
schicken?

danke schonmal und sorry für die umstände

Omni
02.05.2004, 00:01
hmhmhm

so habs dir nun geschickt

erwartet das neueste Kapitel am nächsten Sonntag :)

Enishi
03.05.2004, 05:15
Original geschrieben von Omni
hmhmhm

so habs dir nun geschickt

erwartet das neueste Kapitel am nächsten Sonntag :)

Ich hoffe mal das warten hat sich für den Hardcore Fan gelohnt aber wies sollte es nun abflauten ich denke das neue Kapitel wird mal wieder ein gloreisches Comeback. Wann sollte noch mal eBook 2 kommen??? Ich druck dann nämlich das aus und net wieder alle Kapitel und nachher wieder eBook.

Chocwise
06.05.2004, 15:16
Original geschrieben von Enishi
...Wann sollte noch mal eBook 2 kommen??? Ich druck dann nämlich das aus und net wieder alle Kapitel und nachher wieder eBook.
Mindestens noch 5 Kapitel (>20 Kap. im 2. Band), würd ich sagen, es sei denn Omni hat andere Wünsche weil ein Schnitt in der Story einen Bandabschluss vorgibt. ;)

Ich hab hier übrigens 15 Kapitel des 2. Bandes liegen und auch schon zu einer PDF-Version verwurstet (Teeeeeeeease!). ;)

Omni
06.05.2004, 23:34
klingt ja sehr gut Choc! :)

Hm ja das mit Band 2 dauert sicher noch einige Kapitel, desweiteren hab ich sicher nicht vor, die Pläne des Autors durcheinander zu wursteln ^^
Eric wird schon selber am besten wissen, wann und wo der neue Band anfängt.
Ich schätze mal das wird noch so zirka 4-5 Kapitel dauern! Aber lasst euch überraschen, die werden es in sich haben, denn was mir Eric da von seinen Ideen erzählt hat klingt köstlich :)

@asagaru

ich probiers morgen gleich nochmal :)

Omni
08.05.2004, 16:01
uuuund los gehts :)
enjoy!


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Tifa’s Offenbarung
Kapitel XVII
Ein kleiner Funken Hoffnung


„Wunderschön! Erstaunlich!“, jubelte Bugenhagen, als er von der Brücke auf die tobenden, dampfenden Zahnräder des Motors der Highwind herabblickte. „Ja, wer auch immer dieses Schiff gebaut hat, war seiner Zeit weit voraus! Ich kann direkt fühlen, wie sanft und doch kraftvoll sich die Maschinen in Gang setzen!“
Cid starrte den alten Mann an. „Fühlen? Willst du mich verarschen?“, grummelte er.
„Überhaupt nicht.“, antwortete Bugenhagen. „Ich kann die Begabung eines Mannes in den Maschinen, die er baute, spüren. Eisen und Öl, Feuer und Metall...all das miteinander kombiniert, um den Menschen Mächte zu verleihen, von denen sie vorher nur zu träumen wagten.“ Sein Lächeln nahm etwas ab. „Nun gut. Dennoch sollten wir stets daran denken, Maschinen zu bauen, die für unseren Planeten arbeiten – nicht gegen ihn. Fühlt ihr seine Gegenwart im Wind, während diese brillante Maschine durch die Wolken saust?“
„Du bist ein wahrer Poet, alter Mann!“, sprach Cait Sith flach.

„Hey, sind wir endlich da?“, fragte Barret. „Dieses ganze Rumgefliege macht mich Luftkrank. Erinnert mich ein bisschen an diese alte, undichte Nussschale, auf der wir durch den Ozean schipperten! Da gabs zwar kein Badezimmer oder so was, aber wenigstens waren wir nicht ne Million Kilometer in der Luft...“
„Gerade du hasts nötig von Luftkrankheit zu reden!“, unterbrach Cloud. „Warst du nicht derjenige, der sich aus 100 Metern an einem Drahtseil abgeseilt hat, um dem Sektor 7 Zusammenbruch zu entkommen? Und jetzt willst du mir sagen, dass du keine Höhen ertragen kannst?“
„Klappe zu! Das habe ich doch nie gesagt!“, jauchzte er. „Ich ertrage es nur nicht, wenn mir kotzübel ist!“
Cloud lächelte und lehnte sich gegen das Geländer der Brücke. Seine Murasame hing an seinem Gürtel und schlug im Takt gegen das Eisengeländer, während die Highwind ihren Weg nach Norden hin fortsetzte. Direkt neben dieser langen Klinge baumelte der Griff seiner „Ultimativen Waffe“ und klopfte gegen sein Bein. Als sie Cosmo Canyon verließen war es beinahe Sonnenuntergang und nun, während sie bereits über die mit Eisbergen gefüllten nördlichen Meere schwebten, war es Mitternacht geworden. Barret war noch putzmunter, weil er es einfach liebte, die stille Nacht zu bewundern. Nachts war die Highwind nur spärlich mit Crewmitgliedern besetzt, und deshalb hörte man um diese Tageszeit nur das Surren der Motoren auf den Korridoren des Schiffes.
„Jetzt fliegen wir also wieder zurück zu dieser ‚Stadt des Alten Volkes’, hm?“ fragte Barret mit unterdrückter Stimme. Cloud sah ihn merkwürdig an und verschränkte seine Arme.
„Ich meine nur...ich hab mich nur gefragt, ob du wirklich dort hin zurückgehen willst. Letztes Mal hast du dort völlig die Kontrolle verloren, weißt du?“
Cloud wandte seinen Blick auf den Boden. Tatsächlich erinnerte er sich nur noch sehr schlecht an das, was damals dort geschehen war. Er wollte gar nicht erst darüber nachdenken. Nur noch Aeris’ Anblick, als sie von Sephiroth, direkt vor ihm, getötet wurde, hatte sich in seinem Gedächtnis festgesetzt. Sogar jetzt, nach all dem was inzwischen vorgefallen war und der Tatsache, dass seitdem nun schon mehr als 2 Wochen vergangen waren, haftete der Schmerz noch immer unlösbar an seinen Gedanken.
„Du solltest etwas schlafen.“, meinte er, während er sich von Barret abwandte und die Brücke verließ.
„Ha! Schlafen...genau.“, murmelte Barret vor sich hin. „Ich bin wie ein Panzer, Mann! Ich muss doch nicht schlafen!“ Er klopfte sich mit seinem Gewehr-Arm auf die Brust. „Tzzz...Schlaf...wer glaubt er denn, wer ich bin?“
Die Schiebetür schloss sich hinter Cloud, doch öffnete sich nur einen Augenblick später wieder. Für einen Moment dachte Barret, Cloud würde wieder zurückkommen und wieder etwas zu nörgeln haben, da begann Barret zu brüllen. „Hey! Was ist nun schon wieder? Willst du mir jetzt auch sagen, wann ich aufs Scheißhaus zu gehen habe!?“
Die Tür schloss sich wieder, aber Cloud war nicht in Sicht. Er hörte leise Schritte vor ihm und da dachte er sofort, es wäre Yuffie, die wieder mal irgendwo rumschleicht. Barret setzte einen finsteren Gesichtsausdruck auf, als er nun Cait Sith um die Ecke watscheln sah.
„Na wenn das mal nicht Mr. ShinRa Spion höchstpersönlich ist!“, grummelte Barret, während Cait Sith neben ihn hinschlurfte. „Wenn du unsren Herrn Leader suchst, der ist gerade gegangen.“
Der kleine Kater seufzte und setzte sich auf dem Kopf des Mog’s, auf dem er ritt, hin. „Ich bin nicht hier, um euch auszuspionieren...“, murmelte er betrübt. „Eigentlich, Barret, hab ich gehofft, ich könnte dir etwas zeigen.“
„Du hast nichts, was ich sehen will!“
Cait Sith trat näher an Barret heran. „Wirklich? Und was wäre, wenn ich wüsste, wo Marlene und Elmyra sich zur Zeit befinden?“
Barret riss seine Augen weit auf. „Du...Marlene? Meine Kleine? Wo? Wo ist sie?!“
„Komm wieder runter! Ich kann es dir nicht sagen!“, antwortete Cait Sith. „Hier, sieh dir einfach das hier an...“
Der Mund des Mog’s öffnete sich weit und ein kleiner Bildschirm klappte sich auf. Cait Sith drehte etwas an der Krone auf seinem Kopf herum und ein etwas verzerrtes Bild erschien am Bildschirm. Es sah aus wie ein Zimmer in einem Haus, das Barret sehr fremd erschien. Die Kamera schwenkte nach rechts und offenbarte den Blick auf zwei mädchenhafte Gestalten, die in einem Bett lagen. Eine von ihnen schien eine Frau zu sein und die andere ein kleines Mädchen.
„Marlene! Marlene, ich bin’s, Daddy!“, begann Barret zu schreien, während er den Mog an den Schultern riss. „Marlene, wach auf!!“
„Yaaaack!! Lass mich los!“, bat Cait Sith inständig. „Sie kann dich nicht hören! Das ist nur eine Videoübertragung! Kein Ton! Aber vertrau mir, sie sind in Sicherheit! Und solange mir nichts zustößt, wird das auch so bleiben.“
Barret lockerte langsam seinen Griff um den Mog und starrte Cait Sith finster an.
„Du...hälst besser, was du versprichst...“, stieß er erzürnt hervor und stellte sich mit seiner eindrucksvollen Größe aufrecht vor den Mog hin. „Wenn ihr oder der Lady etwas zustößt, blas ich das ganze gottverdammte ShinRa-Gebäude in die Luft, nur um euch Bastarde in meine Finger zu bekommen, das schwör ich!“
„Dein Vertrauen in mich ist ergreifend.“, grummelte Cait Sith.

Die Dämmerung brach über den verschneiten Gebirgsketten herein, während die Highwind sich der vergessenen Stadt der Cetra näherte. Die Crew spähte über die Reling hinab auf das vorbeiziehende Land unter ihnen, als die alte Stadt am Horizont aufzutauchen begann. Aus der Vogelperspektive wurde ihnen nun das erste Mal klar, wie groß diese Stadt eigentlich war. Der Teil, in dem sie waren, war nur ein kleiner Teil dieser gewaltigen, untergegangenen Hauptstadt von Einst. Die verwachsenen Pfade und die schalenartigen, spiralförmigen Häuser, um die jene sich wandten, schienen schier endlos zu erscheinen. Die gesamte Stadt hätte wohl so groß sein können wie Midgar, bemerkte Cloud. Vielleicht sogar noch größer. Kein Wunder, dass Rufus ShinRa so scharf darauf war, dieses Land in seine Finger zu kriegen.
„Es ist jetzt etwa 10 oder 11 Tage her, seit wir hier waren.“, dachte Tifa nach. „Und doch fühlt es sich wie eine halbe Ewigkeit an. So viel ist seitdem passiert...“
Cid drängelte sich, mit einer eingerollten Strickleiter in der Hand, von hinten durch die Gruppe, band ein Ende der Seile am Geländer fest und warf die Leiter über Bord.
„Komisch, dass gerade du das sagst, Kleine.“, bemerkte er. „Wenn man bedenkt, dass du diejenige warst, die danach ganze 7 Tage durchgeschlafen hat...“
Tifa sah Cid streng an. „Hey, hey, nicht persönlich nehmen, okay?“, fügte er noch, eine leichte Abwehrstellung einnehmend, hinzu.
Cloud konnte sich nicht gegen ein kleines Lächeln wehren, das nun sein Gesicht überkam, als er Cid und Tifa reden hörte. Der anfänglich unerträgliche Schmerz, an Aeris’ Grabstätte zurückkehren zu müssen, wurde dadurch etwas gelindert. Vielleicht waren es seine Freunde, aber möglicherweise auch Aeris’ Geist, der diesen Ort erfüllte, der seinem Herzen etwas Frieden bescherte. Was immer es auch war, er war dankbar dafür. „Los geht’s.“, stieß er hervor und hechtete über das Geländer der Highwind, die Strickleiter hinunter.
Die Anderen folgten ihm sogleich, mit Barret an letzter Stelle, der Bugenhagen auf seinen Schultern trug. „Jesses, du bist aber noch ziemlich schwer für einen alten Mann!“, bemerkte Barret, während er die Leiter hinunter kraxelte.
„Ho hoo hooo! Das ist, weil ich voller Wissen über den Planeten bin!“, antwortete dieser scherzhaft.
„Darauf verwett ich meinen Arsch...“, grummelte Barret leise.
Als er auf dem Boden aufsetzte, machte sich Bugenhagen sofort auf den Weg, an Cloud’s Seite, die Gruppe anführend. Der alte Mann wunderte sich sehr über die Bauten in dieser Stadt und schien mit sich selbst über diese altertümliche Architektur der Cetra zu philosophieren. „Wasser war ein sehr wichtiges Element für die Cetra, weißt du?“, sprach er laut, scheinbar zu sich selbst. „Man kann es sehr klar an den Gebäuden und an dem, aus was sie gemacht worden sind, erkennen. Alle ihre Häuser sind geformt wie Seemuscheln und ihre Pfade führen sanft um sie herum, wie friedlich fließende Bäche. Sogar die Erde hier ist mit Muscheln und Sand bedeckt.“
„Ich versteh’s nicht!“, schrie Yuffie dazwischen. „Hatten die nen Wasser-Fetisch oder so was? Ich hasse den Ozean!“
„Die Cetra verstanden den Lebensstrom sehr gut. Das ist der Grund dafür.“, antwortete Bugenhagen ruhig. „Ihr Verständnis und ihre Beziehung mit ihm flossen in ihre Baukunst mit ein. Die Cetra kannten alle Geheimnisse des Planeten, unter anderem auch, wie der Lebensstrom wie eine reißende Sturzflut unter der Erde zirkulierte. Es ist nur natürlich, dass Wasser für sie so wichtig erschien.“
Bugenhagen führte die Gruppe weiter durch die Stadt, vorbei an einem versiegelten Tor, welches hinabführte, in die Tiefen der Alten Kristallhauptstadt, unter der Erde. Mehrere Einschusslöcher und Krater bedeckten die gewaltige Substanz-Wand, die den Eingang versperrte. „Höchstwahrscheinlich versuchten die ShinRa, dort hinein zu kommen.“, bemerkte Bugenhagen ernst.
Der Weg führte weiter bergab, bis er an einer runden Schlucht sein Ende fand, die vielmehr wie eine Höhle wirkte. Auf der Decke befand sich ein etwa 2 Meter breites Loch, durch das diese Grotte mit Licht versorgt wurde. Ein kreisförmiger Pfad führte um eine große Plattform herum, die sich in der Mitte dieser runden Schlucht erhob. Über eine enge, kleine Brücke konnte man das Podest im Zentrum erreichen. Auf dieser Steinplattform stehend, befand sich ein scheibenähnlicher Altar, beinahe einen Meter hoch und vier Meter im Durchmesser; breit in der Mitte, jedoch wurde er immer schmaler, je weiter er nach oben und nach unten ging. Zwei Kristalle waren darauf so angeordnet, dass ihre Spitzen sich genau in der Mitte des Altares trafen. Der Altar selbst, war vollgeschrieben mit einer ehrwürdigen Schrift, die wohl die Handschrift der Cetra sein musste.
„Kannst du es lesen?“, fragte Cloud Bugenhagen.
„Ich kann es nicht einmal richtig erkennen!“, antwortete der alte Mann.
„Wir haben jetzt keine Zeit für Spielereien.“, murmelte Cloud, als er sich neben den Altar hinkniete. Er sah sich die Runenschriften etwas genauer an und wischte etwas Staub von den steinigen Schriften. Als seine Hand die Schnitzereien berührte, spürte er, wie etwas an seinem Gürtel stark nach unten zu ziehen begann. Nach unten blickend, entdeckte er, wie der Griff der Ultimativen Waffe erzitterte. Die Federn am Griff begannen zu tänzeln, als ob ein starker Sturm durch sie hindurchfegen würde, jedoch war es in der Schlucht komplett Windstill.
„Das könnte unser einziger Hinweis sein!“, begann Bugenhagen, der ebenfalls die Reaktion der Waffe bemerkte. „Zieh das Schwert! Schau was passiert!“
Cloud nickte und hakte den Griff von seinem Gürtel los. Als er ihn packte und ihn hochhielt, entsprang eine klare weiße Klinge, deren innerster Kern aus blauem Feuer zu bestehen schien, dem Griff, während grüne Wolkenfetzen sie umgaben. Die Waffe schien wie aus Glas, anstelle von Eisen, gemacht worden zu sein, und trotz ihrer Länge von beinahe zwei Metern, konnte Cloud sie sehr leicht halten, als ob sie praktisch nichts wiegen würde.
Das blutrote Licht der Dämmerung kroch über die Silhouette der Stadt hervor und fiel hinab in die runde Schlucht. Als die Strahlen durch die Klinge der Ultimativen Waffe stachen und auf die Runen des Altars trafen, begannen diese wie leuchtend grünes Feuer zu glühen. Eine Rune nach der anderen entzündete sich nun, während ihr Licht sich wie ein Lauffeuer über das gesamte Podest verteilte.
Hoch über dem Altar, begannen nun wahre Wassermassen durch das Loch in der Decke, auf das Podest nieder zu gehen. Jedoch traf kein einziger Tropfen davon auf das eigentliche Podest, sondern bildete einen klaren blauen Umhang um das Podium herum. Die zwei Kristalle am Altar rotierten um sich selbst und begannen, einen Lichtstrahl auf den Wasserumhang zu werfen.
Ein Bild, jedoch schwer zu erkennen, zeichnete sich auf der Wasseroberfläche ab. Einen Moment später, als der Wasserstrom sich etwas zu beruhigen schien, wurde das Bild darauf schärfer. Es zeigte Aeris, kniend vor dem Glasaltar in der unterirdischen Hauptstadt der Cetra, mit einem ernsten Gesichtsausdruck aufgesetzt. Plötzlich, von einem Moment auf den Anderen, verzeichnete sich ein leichtes Lächeln auf ihrem zarten Mund. Cloud und die Anderen sahen mit einem bitteren Beigeschmack von vertrauter Qual zu, als sich ihr ein dunkler Schatten von der Decke herab näherte – und dann – stand dort Sephiroth, der seine lange Masamune durch Aeris’ Oberleib bohrte und sie augenblicklich tötete. Ihr rosarotes Haarband löste sich von ihrem Zopf und die weiße Perle, die dadurch ihren Halt im Haar verlor, tropfte hinab auf den Boden, fiel über den Rand des Altars und tauchte mit einem beinahe unvernehmbar hohen Ton in das umgebende Wasser ein. Langsam sah man, wie die Substanz immer tiefer sank.
„Meine Substanz ist etwas Besonderes. Sie ist für nichts zu gebrauchen.“
„Du weißt wahrscheinlich nur nicht, wie man sie richtig benutzt“
„...Weiße Substanz.“, flüsterte Cloud.
Bugenhagen horchte auf. „Hm? Was?“
„Sie sagte mir, ihre Weiße Substanz sei nutzlos.“, antwortete Cloud. „Warum? Weißt du etwas darüber?“
„Ho! Ho Hooo! Weiße Substanz!”, begann Bugenhagen, beinahe vor Glück zu tanzen beginnend, zu schreien. „Das ist Perfekt! Wundervoll! Beinahe zu gut, um wahr zu sein!“
Er wandte sich der Gruppe zu und deutete auf das Bildnis im Wasser. „Da! Was seht ihr hier? Das ist Weiße Substanz! Die Ultimative Weiße Magie, Holy! Ich dachte, es wäre nur eine Legende, genauso wie Meteor! Ich hätte es besser wissen sollen!“
„Ultimativ...Weiß...was?“, fragte Tifa
„Ho ho hooo! Meteor ist die Substanz, geschaffen aus dem verdorbenem Leib Jenova’s!“, antwortete Bugenhagen. „Die Ahnen fürchteten diese Magie, die in der Schwarzen Substanz enthalten war. Da lag es doch auf der Hand, irgendeine Gegenmaßnahme dafür zu erschaffen. Stell es dir als Planetenvollstrecker oder als eine Art Richter vor. Während Meteor die Inkarnation von Jenova’s verdrehten, boshaften Begierden und Absichten ist, ist Holy ein Gebet um Erlösung an den Planeten. Wenn die Gebete einer Cetra den Planeten erreichen, wird sich Holy aktivieren und die Welt retten. Es wird jegliche Bedrohung für den Planeten zerstören.“
„Warte...jegliche Bedrohung?“, fragte Cloud. „Sogar die Menschen?“
Bugenhagen zuckte mit den Schultern. „Schwer zu sagen. Die Menschen sind heutzutage nicht länger tugendhaft, wenn man sich ansieht, mit welcher Gewalt sie dem Planetenkern Mako Energie entreißen. Holy wird selbst darüber richten, was gut und was schlecht für den Planeten ist.“
„Aber nicht jeder ist so schlecht!“, protestierte Tifa.
„Ich weiß nicht, ob Holy, genau wie Meteor, die Menschheit auslöschen wird.“, fuhr der alte Mann unsicher fort.
„Aber, ihr könnt euch sicher sein, dass Meteor, im Gegensatz zu Holy, wirklich alles auf dem Planeten auslöschen würde! Holy ist unsere einzige Überlebenschance. Nur etwas beschäftigt mich noch...warum hat es sich noch nicht gezeigt?“
Cloud’s Gesichtsaudruck wurde finster. „Sephiroth.“, knurrte er. „Er ist der Grund! Er blockiert Holy von innen heraus! Wir—„
Er wurde durch ein merkwürdiges Klingeln aus Cait Sith’s Bauch unterbrochen. Der Kater und der Mog erröteten beide zeitgleich und traten etwas zur Seite. Er begann, mit sich selbst zu flüstern doch einige Worte waren unüberhörbar für den Rest der Gruppe. Der Name Scarlet fiel unter anderen.
„Das muss ShinRa sein.“, murrte Barret.
„Heilige Scheiße! Unmöglich!“, tobte Cait Sith. Er drehte sich schnell dem Rest der Gruppe zu, mit einem besorgten Gesichtsausdruck. „Ihr werdet das jetzt zwar nicht glauben, aber...uh...“
„Was? Was ist denn?“, drängte Cloud.
„Uhm. Ihr erinnert euch an die riesige Kanone in Junon?“, fragte der Kater. „Nun, sie ist nicht länger in Junon. Sie wurde zerlegt und wegtransportiert.“
Die Münder eines Jeden im Kreise der Gruppe öffneten sich vor Erstaunen. „Dieses riesige Teil?“, fragte Cloud skeptisch. „Wozu zur Hölle noch mal?“
„Es heißt, die wollen damit die Barriere am Nordkrater zum Einsturz bringen.“, antwortete der Kater. „Sie werden dafür mit Mako angetriebene Kugeln benutzen und um das zu realisieren, mussten sie die gesamte Kanone an einen Ort bringen, an dem es möglich ist, Unmengen an Mako auf einmal zu sammeln.“
Cloud runzelte die Stirn. Er brauchte erst gar nicht lange nachzudenken, was das für ein Ort sein könnte...


* * * * * * * * * * * * *


Unzählige ShinRa Helikopter kreisten über und unter dem gigantischen Stahlgerüst, das nun den nördlichen Teil von Midgars oberer Platte völlig bedeckte. Überall wo man hinsah, entdeckte man ShinRa Personal und Mechaniker, wie sie das massive Gebilde Schraube um Schraube erweiterten, wie Ameisen in einem Picknickkorb. Sie hatten alle bereits mehrere Tage durchgearbeitet, um Rufus’ Plan in die Tat umzusetzen, die ungeheure Kanone nach Midgar zu bringen. Jeder einzelne von ihnen dachte, Rufus hätte den Verstand verloren, so etwas ernsthaft verwirklichen zu wollen. Niemand glaubte daran, dass sein Vorhaben wirklich funktionieren könnte.
Aber trotz der in letzter Zeit permanent zurückgegangenen Löhnen und der miserablen Moral des Personals, ging der Abbau und Aufbau der Sister Ray relativ zügig voran. Die Junon Kanone war nun ein fester Bestandteil Midgars und ihr gewaltiger Lauf war gen Norden gerichtet – auf Sephiroth’s Thron, dem Nordkrater.
„Brillant! Der bloße Anblick bereitet mir Gänsehaut!“, verkündete Heidegger, der vom großen Fenster in Rufus’ Büro aus auf die Stadt hinabblickte. Allein die Länge vom Lauf der Kanone entsprach beinahe der Hälfte des Durchmessers von Midgar selbst. „Sephiroth wird dem nichts entgegenzusetzen haben. Unmöglich!!“
„Sephiroth ist ein Nichts, Dummkopf! Wie kann er sich nur anmaßen, gegen Rufus ShinRa anzukommen?“, begann Rufus aus seinem Ledersessel.
„Jawohl, Sir!“, antwortete Scarlet, die neben Heidegger am Fenster stand und nun an Rufus’ Tisch herantrat. Sie setze sich auf ein Eck des Tisches und begann, mit einer Füllfeder vor dem Präsidenten herumzuspielen. „Unsere Berechnungen ergaben eine Leistungssteigerung von 160% der normalen Durchschlagskraft der Sister Ray, wenn alle Mako Reaktoren Midgars weiterhin mit voller Leistung betrieben werden. Wenn sie mit ihrer normalen Durchschlagskraft schon in der Lage war, Saphir Weapon zu enthaupten, dann wird sie mit dieser zusätzlichen Energie keinerlei Probleme haben, Sephiroth’s erbärmliche Barriere zu durchbrechen!“
„Der Gedanke, Meteor würde erst verschwinden, wenn Sephiroth nicht mehr existiert, basiert auf vielen verschiedenen Theorien.“, fügte Heidegger hinzu. „Jeder einzelne SOLDAT und auch die letzte bewaffnete ShinRa Wache unserer Garde sind bereit, in den Nordkrater vorzustoßen, sobald Sie es befehlen, Mr. President! Es wird die größte Luftattacke in der Geschichte ShinRa’s! Gyahahahaha!“
Rufus blickte wütend. „Hör auf mit diesem jämmerlichen Pferdegelächter!“, murrte er. Heidegger hielt sofort seine Klappe, jedoch murmelte er ein paar unverständliche Worte in seinen Bart.
„Sorg einfach dafür, dass die Sister Ray noch vor Nachmittag bereit ist. Magie ist nun wertlos...und das Verheißene Land entpuppte sich als eine Todesfalle. Du bist ein Idiot, alter Mann.“, schimpfte Rufus, während er ein Portrait seines Vaters, das vor ihm auf dem Tisch lag, betrachtete. „Ich werde dir beweisen, dass ich dein Neo Midgar nicht brauche, um ShinRa in eine glorreiche Zukunft zu führen. Wenn ich erst einmal Sephiroth und damit auch Meteor zerstört habe, wird mir das Volk selbst in die tiefsten Abgründe der Hölle folgen...“
Rufus ärgerlicher Gesichtsaudruck wich einem seltsam verdrehten Grinsen und seine Augen blitzten irre.
„Nur noch eine Frage der Zeit...alter Mann...“

XTRMNTR2K
08.05.2004, 20:06
Erster! ^^°°°

Zum Kapitel:
WOW!
Ein sehr gut umgesetztes (auch gerade mit den ganzen kleinen Änderungen) und spannendes Kapitel. Ohnehin schön, dass es weitergeht ^^ Dafür geht von mir ein dickes Lob an dich, Omni, und an Eric. Weiter so, ich freue mich brennend auf die nächsten Kapitel!:A :A :A

Omni
09.05.2004, 21:44
Wow XTRMNTR2K das erste mal erster, hm? :) danke fürs lob, hab mir alle mühe gegeben, die wünsche des autors möglichst gut ins deutsche zu bringen, was nicht immer leicht war. aber irgendwie gehts immer ^^

hm ich wunder mich nur wo der rest der truppe bleibt...

XTRMNTR2K
09.05.2004, 21:50
Original geschrieben von Omni
Wow XTRMNTR2K das erste mal erster, hm? :)

Nee, nicht das erste Mal ^^°°°


danke fürs lob, hab mir alle mühe gegeben, die wünsche des autors möglichst gut ins deutsche zu bringen, was nicht immer leicht war.

Ist aber wirklich sehr gut gelungen! :D


hm ich wunder mich nur wo der rest der truppe bleibt...

Gute Frage o.o
Aber es muss schon was Wichtiges dazwischengekommen sein, sonst wären schon längst alle hier ^^

asagaru
14.05.2004, 19:25
nach einigen pc probs hatte ich jetzt endlich zeit das kapitel zu lesen.
wie immer super^^ bin schon sehr auf das ende gespannt.

Fried
15.05.2004, 06:21
ja, besonders auf die beschreibung der letzten begegnung mit sephi.

Enishi
17.05.2004, 05:02
Da bin ich mal so 1-2 Wochen weg und auf Klassenfahrt und verpasse das ereigniss des Monats ein neues Kapitel. Cool. Seit mir net böse aber ich werd es erst lessen mit dem neuen eBook. Ich finde es dann angenehmenr*fg* Naja ich warte dann mal wieder erwartungsvoll auf das folgende.

Zieg Feld
26.05.2004, 02:01
hm ich wunder mich nur wo der rest der truppe bleibt

Uh ist das peinlich, ich hab vergessen die Email-Bestätigung an zu schalten ^^°

Aber jetzt hab ich es ja geschafft, erstmal voller Aufregung lesen geh ^^

*nach Sundria ausschau halt* :)

EDIT: WOW, was für ein super Kapitel, wirklich gut. :A :A :A

Ich...kann es schon nicht mehr erwartet mehr zu lesen ^^

*Email benachrichtigung einrichten geht* ^^

Omni
28.05.2004, 19:09
hey zieg!
spät aber doch :) freut mich, dass du dich auch wieder zu uns gesellst. Geht das nur mir so oder werden wir weniger?

Zieg Feld
28.05.2004, 20:30
Zitat von Omni
Geht das nur mir so oder werden wir weniger?

Ich denke, den anderen geht es vielleicht wie mir. Schwer vorstellbar, das man sich dem FF Roman entziehen kann ^^

Mal sehen was sich machen lässt, um die anderen herzulocken ;)

Enishi
29.05.2004, 17:49
Original geschrieben von Omni
Geht das nur mir so oder werden wir weniger?

Naja ein verlorenes Schaf hat aber wieder zurück in die Herde gefunden*lolZ*(Man hört sich das nach Religion an) Und mich werdet ihr auch so schnell net wieder los.

Schafi
30.05.2004, 01:46
Original geschrieben von Enishi
Naja ein verlorenes Schaf hat aber wieder zurück in die Herde gefunden*lolZ*
Im wahrsten Sinne des Wortes @_@

*reintaps* Entschuldigung ;__; Ich hatte die Mailbenachrichtigung aus, hab's durch die PM von Ziegfeld erfahren ;_; *Zieg knuddel* Dankeschön .,.

Kapitel habe ich noch nicht lesen können, werde ich jetzt nachholen^^ *in Word Kopier* Aber ich freu mich so über das Neue ^o^ *lesen geht*
Edit folgt später^^

Edit: *Omni anspring*
Das Kapitel ist sooo wahnsinnig toll >o< *knuddel* *freu*
Meinen Respekt^^ Ich freu mich schon auf das nächste^^

Omni
30.05.2004, 02:17
*wink*
^^

Zieg Feld
30.05.2004, 18:37
Zitat von Schafi
Ich hatte die Mailbenachrichtigung aus, hab's durch die PM von Ziegfeld erfahren ;_; *Zieg knuddel* Dankeschön .,.


Keine Ursache ^^
Mir ging es ja ähnlich :)

XTRMNTR2K
30.05.2004, 20:13
Mir kann nicht so schnell was entgehen, da ich täglich hier ins Forum reinschaue ^^"

@Schafi:
Dann sind wir ja bald wieder komplett hier, was?

Schafi
31.05.2004, 02:58
Original geschrieben von XTRMNTR2K
@Schafi:
Dann sind wir ja bald wieder komplett hier, was?
Fehlt denn noch jemand? ._.

Fried
31.05.2004, 03:28
mein gott, wann gehts denn hier weiter?

XTRMNTR2K
31.05.2004, 03:39
Original geschrieben von Schafi
Fehlt denn noch jemand? ._.

Öh... Etwa nicht? o.O
Ich habe den Eindruck da fehlt noch wer... Aber wer? :confused:

@Fried:
Du weißt doch, Gut Ding will Weile haben!:D

Omni
31.05.2004, 08:09
wanns hier weiter geht? geht doch permanent weiter...

Enishi
03.06.2004, 23:01
Original geschrieben von Omni
wanns hier weiter geht? geht doch permanent weiter...

Jojo permanent*lol*
Omni was machst eigentlich in den Pausen wo de nix zu übersetzten hast??? Oder spannst einfach nur so aus???

Omni
10.07.2004, 20:07
was ich mach? ich denk übers nächste kapitel nach und wie man das am besten umsetzen könnte :D
ne freizeit reallife eben :) Autos tunen, snowboarden,...

Ich werd den Thread mal mit ner guten neuigkeit aus der Versenkung holen...zumindest der name des nächsten kapitels ist nun bekannt:
"Todgeweihtes Midgar"
Klingt doch spannend, hm? ^^

naja lang kann es ohnehin net mehr dauern und da gewisse leute seit neuestem eh länger brauchen, bis sie entdeckt haben, dass es hier weiter geht, hab ich mir gedacht ich mach mal ne vorankündigung :P

so long...

Enishi
10.07.2004, 22:36
Erst heute war ich im Threader und hab an dich gedacht Omni und wann es weiter geht*fg* Und da ich jeden ag mindestens 3 mal im Forum hier bin kannst es vor mir net verstekcen wenn es weiter geht*fg*

Zieg Feld
10.07.2004, 22:41
Ich werd den Thread mal mit ner guten neuigkeit aus der Versenkung holen...zumindest der name des nächsten kapitels ist nun bekannt:
"Todgeweihtes Midgar"
Klingt doch spannend, hm? ^^


Es ist immer ein halber Herzinfakt, wenn ich ne Mitteilung bekomme, das "Omni" in diesen Thread gepostet hat ^^

Todgeweihtes Midgar, huiuiui! Das wird sicher gut :)

Fried
11.07.2004, 05:49
hmmmmmm, was nun wohl passiert?:D

Raiden86
26.08.2004, 06:11
die romanfassung gefaellt mir sehr :D habe den ersten band auch schon in farbe ausgedruckt und da waehren wir schon bei meiner ersten frage :) :

1) Wird der 2te Band auch als pdf veroeffentlicht???

und meine 2te frage ist:

2) wieviele baender hat das 2te band????

Omni
25.11.2004, 17:56
Hallo!

1: Natürlich :-)

2:Es werden noch so um die 3-4 Kapitel im Band 2 folgen...hoffentlich bald ^^

Liebe Grüße!

Enishi
25.11.2004, 18:07
Hmmmm ich hatte schon als ich deine Präsenz hier gesehen hatte gedacht das neue Kapitel wäre da eigentlich schade aber egal was will man machen. Und da du auch sonst nix verlauten lassen hast nehme ich mal an das es auch keine neuen Infos gibt wie schnell und wann es weiter geht also is wieder Geduld gefragt*abwartet und Tee trinkt*

Squall2k
11.12.2004, 00:46
Hi, also ich schäm mich schon etwas. Seit ich den Roman bei SN gefunden habe, wollt ich Omnislash ne Dankes - @mail schreiben, weil auf sowas echt die FF-Gemeinde (hört sich irgendwie nach Religion an ;) ) gewartet hat. Ich warte auch schon gespannt auf den zweiten Band im pdf Format....der erste war einfach spitze...endgeil...überragend...etc. ihr wisst schon was ich meine ;)

http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif

Omni
23.12.2004, 20:05
Ho Ho Hooo! Morgen ist Weihnachten...was das Christkind uns wohl bringen wird...^^

Zieg Feld
24.12.2004, 10:57
Ja heute ist Weihnachten ^^

Soll man da etwa ein neues Kapitel heraushören? ^^

In jedem fall, frohe Weihnachten @all :)

Omni
24.12.2004, 11:20
Frohe Weihnachten auch von mir! Zu schade, dass Bescherung erst am Abend ist :P

Enishi
24.12.2004, 11:50
Das mit dem neuen Kapitel hab ich au irgendwie raus gehört naja mal sehen was Weihnachtsmann Omni noch so auf seiner Platte hat*fg*

Und ich schließe mich an allen ein besseres Fest als meines weil meines wie jedes Jahr wieder scheiße ist.

Omni
24.12.2004, 17:26
Meine Güte jetzt verratet doch bloß net allen meine Überraschung ^^
Naja gut, das hier ist für euch :P
Viel Spaß!
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Tifa’s Offenbarung
Kapitel XVIII
Todgeweihtes Midgar

„Am Anfang, am Tagesanbruch ihrer schrecklichen Herrschaft, existierten mehr.
Es existierten noch viele, viele mehr.
Jedoch war unser Feind nichts Menschliches, nichts Vergleichbares wie jenes Geschöpf ward vorher auf diesem Planeten gesichtet worden. Eines nach dem Anderen fiel der grauenhaften Macht der ‚Krise vom Himmel’ zum Opfer. Manche wurden in Sekundenbruchteilen zerstört und kehrten als Spirituelle Energie zum Planeten zurück. Andere wiederum gaben sich ihrer grässlichen Gehirnwäsche hin und waren dazu verdammt, einen Krieg gegen ihr eigenes Geschlecht zu führen.
Niemals zuvor hatte dieser Planet so viel Blutvergießen, Tod und Zerstörung erleben müssen. Der Planet wand sich und seufzte vor Schmerzen, als er mit ansehen musste, wie seine Kinder abgeschlachtet wurden. Als die von ihm geschaffenen Weapons wichen, wie Weizen einer frisch geschliffenen Dreschmaschine.
Am Ende, als die Krise sich unter das ewige Eis zurückzog, um zu rasten, waren nur noch fünf von uns übrig. Nur knapp schafften es diese fünf Planetenwaffen mit vereinigten Kräften die Krise vom Himmel zu zügeln. Diese fünf Wächter des Planeten ließen sich neben dem Kristallgefängnis ihres Feindes nieder und wachten über 2000 Jahre lang über jenes Grab.
Die Zeit verstrich
Das Volk der Cetra verschwand aus den Erinnerungen der Menschheit.
Doch ihr Vermächtnis blieb erhalten.
Und es war dieses Vermächtnis, das die Menschheit erneut zur Krise zurückführen sollte. Die Weapons erbebten mit lautlosen Schreien, schrieen mit verstummter Raserei auf, als der verdorbene Laich, für den sie so viel geopfert hatten, wieder ans Tageslicht gebracht und von Menschen abtransportiert wurde. Menschen!...die selben Menschen, für die wir einst so hart gekämpft hatten!
Aber wir erkannten nun, dass dies wohl in der Natur der Menschen verankert war. Für gottgleiche Geschöpfe, wie wir es selbst waren, waren 2000 Jahre nichts, wohingegen Menschen unzählige Generationen und Kulturen brauchten, um diese Zeit zu überdauern. Waren solch schwächliche Kreaturen es wert, einen dermaßen herrlichen und selbstlosen Planeten zu besitzen? Ein Planet, der sich lieber selbst zerstören würde, als seine Kinder leiden zu sehen?
Waren solch spöttische Kinder es wirklich wert?“
Unmengen an Gedanken tobten durch Diamant Weapon, während sie sich aus den Tiefen des Ozeans nördlich Midgars erhob. Trotz alledem realisierte sie, dass es nicht an ihr läge, über das Volk der Menschen zu richten...das mussten sie selber machen.
Doch...zum jetzigen Zeitpunkt, sah es sehr schlecht für sie aus.


Die Highwind hielt ihre geringe Höhe, unter den dicken Wolken des nördlichen Meeres, während ihr Kurs sie geradewegs nach Midgar führte. Wenn Cait Sith die Wahrheit sagte, was die riesige Kanone von Junon anbelangte, könnte dies ihre gesamten Pläne durcheinanderbringen. Wenn ShinRa irgendwie Sephiroth in ihre Griffe bekommen würden, würden sie zweifelsohne einen Weg finden, seine Macht für ihre Zwecke zu missbrauchen. Vorrausgesetzt sie würden überhaupt irgendwie an Sephiroth rankommen. Die Junon-Kanone war zweifelsohne gigantisch, doch konnte sie auch gegen die magische Barriere Sephiroth’s bestehen?
Einer der Techniker an Bord der Highwind säuselte etwas vor sich hin. „Öhm...“
Cloud sah ihn an. „Was ist los?“
„Nunja...es...wir empfangen ein Signal.“, sprach der Techniker, als er auf seinen Monitor starrte. „Ein Signal aus dem Meer.“
„Das wird nur ein ShinRa U-Boot sein.“, antwortete Cloud. „Kümmere dich jetzt nicht darum. Von dort aus können sie uns keinen Schaden zufügen.“
„Das Signal wird stärker.“
„Es ist aufgetaucht.“
„Es hat nicht die Form eines U-Boots, das ich schon einmal gesehen habe.“
„Muss ein neues Design sein.“
Nanaki’s Ohren horchten auf. „Ich höre...Schreie des Planeten.“
„Lass dir mal was Neues einfallen...“, bemerkte Barret.
„Nein...diesmal sind es keine Schmerzensschreie.“, fügte Nanaki mit erhobener Stimme hinzu. „Hass!! Es ist ein Ausbruch purer Raserei! Kannst du es denn nicht hören???“
„Das Signal wird stärker...das ist kein U-Boot...viel zu groß...!“
„Verdammte Scheiße noch mal ich kann nichts hörn!!“, schrie Barret.
„Ich höre auch nichts...“, fügte Cloud hinzu. „Aber ich fühle...“
„Signal bestätigt! Es ist Diamant Weapon!“


* * * * * * * * * * * * *


Jeder der drei Plasma Monitore in Rufus’ Büro in Midgar wurde augenblicklich mit Alarmmeldungen überflutet. Der militärische Posteingang wurde mit elektrischen Berichten überschwemmt. Sirenen ertönten über der ganzen Stadt. Sein Handy vibrierte in seiner Brusttasche.
Ruhig, beinahe schon mechanisch, griff Rufus nach dem Telefon. Mit einer Bewegung seines Daumens öffnete er dieses und hielt es an sein Ohr.
„Hallo?“, fragte er ungewiss.


„Mr. Präsident, gehe ich recht in der Annahme, dass Sie die Berichte über das Chaos, das zur Zeit in der Stadt herrscht gelesen haben?“, antwortete Heidegger von der anderen Seite des Hörers. „Der nördliche Außenposten und die Küste haben beide bestätigt, dass sich Diamond Weapon auf Midgar zu bewegt.
„Ich verstehe.“
Heidegger’s feuchte Hände begannen zu zittern. „Ist...das alles, Sir?“, fragte er.
„Gib den Befehl, die Sister Ray bereit zu machen.“
„Gewiss...aber Sir...was haben Sie damit vor?“


„Wir feuern sie ab.“
Rufus legte auf und setzte sich auf den Lederstuhl in seinem Büro im obersten Zimmer des ShinRa Gebäudes, während er zum riesigen Fenster hinaussah. Normalerweise konnte man von hier aus ganz Midgar überblicken, doch nun wirkte seine mächtige Stadt wie verloren, in einem Meer aus Pipelines und Baugerüsten die Unmengen an Kabeln und Röhren stützten, welche die Verbindung zwischen der Sister Ray und den acht Mako Reaktoren bildeten. Maschinen und neue Technologien waren schon immer eine von Rufus’ Leidenschaften, doch der Anblick seines wunderschönen Midgars in solch einem erstickenden Zustand machte ihn krank.
Rufus öffnete erneut sein Handy und drückte die Schnellwahltaste.
„Was gibt’s?“
„Reno. Die Turks werden das U-Bahn Areal überwachen.“, sprach Rufus. „Diamant Weapon kommt näher. Es ist sehr wahrscheinlich dass auch Cloud nicht weit weg ist. Die Stadt steht unter Kriegsrecht, doch der Untergrund ist noch immer zu schwach.“
„Diamant Weapon? Sollten wir da nicht lieber...“
Reno’s Warnversuche wurden von Rufus überhört, als dieser einfach auflegte. Sein Büro zurücklassend, ging Rufus hinaus auf den Hubschrauberlandeplatz am nördlichen Ende des obersten Stockwerkes. Aus dieser Perspektive sah er genau mit dem Lauf der ungeheuer wirkenden Sister Ray gen Norden.
Und er war es, der über all dies Wachte. Sein eigener Turm...er war auserkoren. Er herrschte über diesen Planeten und alles, was sich darauf befand. Dies beinhaltete selbst Sephiroth. Nichts konnte ihn jetzt noch aufhalten.
„Ich bin schon jetzt besser, als du es je warst, alter Mann!“, schrie Rufus mit einem verdrehten Grinsen in den Wind.
Sein Handy begann zu vibrieren.
Rufus warf es gelangweilt über das Geländer und wartete, bis es im endlosen Dunkel Midgar’s verschwand.


* * * * * * * * * * * * *

„Unmöglich. Gegen so eine Kreatur können wir nicht ankommen!“, sagte Cloud, während er von der Brücke der Highwind aus, auf Diamant Weapon hinabblickte. „Dem Ding könnten wir nicht einmal einen Kratzer zufügen.“
„Es brauchte die gesamte Artillerie Junon’s und darüber hinaus noch die Sister Ray, um Saphir zu erledigen. Und Saphir war vielleicht halb so groß wie dieser Freak dort unten.“, fügte Cid hinzu. „Wir haben einfach nicht genug Feuerkraft auf diesem Schiff, um die Weapon zu bekämpfen.“
„Das heißt, wir müssen es ShinRa überlassen.“, antwortete Cloud.
„Die Sister Ray benutzt Kugeln, die von purer Mako Energie getrieben werden. Je mehr Mako vorhanden ist, desto durchschlagskräftiger wird diese Waffe.“, behauptete Cait Sith. „Darum wurde sie nach Midgar transportiert – um sie bis an ihre Grenzen auszureizen. Wenn es etwas gibt, das Diamant stoppen kann, dann ist es diese Kanone!“
„Mir schmeckt das aber ganz und gar nicht, dass ShinRa uns etwas voraus haben“, grummelte Barret.
„Haste ne bessere Idee...?“, fragte Cait Sith. Barret antwortete nur mit einem Murren und verschränkte seine Arme.
„Wie lange dauert’s noch?“, fragte Cloud.
„Sie wird jede Minute abgefeuert werden.“, antwortete die Katze auf den Schultern des Mogs. „Ich schlage vor, wir manövrieren schon mal die Highwind aus dem Explosionsradius des Projektils. Wenn es erst einmal einschlägt wird alles um diese Einschlagstelle herum zu Staub verwandelt.“
„Diamant Weapon hat die nördliche Küste erreicht!“, sagte der Techniker.
Cloud nickte. Jetzt konnten sie nichts mehr machen, als abzuwarten.


* * * * * * * * * * * * *

In der gesamten Region begannen sich Menschen zu sammeln und versuchten mit der Diamant Weapon in einer Sprache zu kommunizieren, die sie nicht verstehen konnte...oder verstehen wollte.
Von Explosionen umzingelt, setzte die Weapon unaufhaltbar ihren unbarmherzigen Marsch gen Süden fort, während ihr zurückgelegter Pfad von den eingeschlagenen Projektilen der Miliz von Feuer getränkt war. Die Quelle des Leids lag nur ein paar Kilometer vor ihr. Diamant vernahm die Rufe des Planeten, die Schreie der Toten, die nicht mehr in der Lage dazu waren, ihren Weg durch den Lebensstrom fortzusetzen.


„Feuer.“, flüsterte Rufus, als er die Sister Ray genau beobachtete. Acht gigantische Flaggen, jede von ihnen in etwa so groß wie ein Haus, erhoben sich aus der Kammer der Kanone. Die acht Reaktoren waren bereit, Energie zu liefern.


„Es hat angehalten!“, sagte Tifa, die über die Reling nach unten auf Diamant sah.
Cloud stellte sich augenblicklich neben sie hin. „Wieso...Was hat sie vor...?“


„Feuer.“, zischte Rufus. Fünf Massive Sicherungen wurden in die Kammer eingefügt, als die gigantische Kugel in den Lauf geladen wurde.
„Feuer.“, erklang es erneut aus Rufus’ Mund. Er lächelte hinab auf seine Kanone, als ob er dachte, allein seine Wut und sein blinder Hass könnten sie zünden.


„Wir empfangen eine Reaktion von Diamant Weapon!“, sprach der Techniker. „Allmächtiger...sind das Waffen?“
Der Planetenverteidiger öffnete seine breiten Schulterplatten, woraufhin sich eine ganze Reihe von hell lodernden Körperöffnungen offenbarten. Der blutrote Stein auf der Mitte seiner Brust begann, ein dunkles Strahlen von sich zu geben.


Rufus tobte
„FEUER!!“


Die Sister Ray feuerte. Ihr Geschützrohr wurde nach hinten katapultiert und das enorme Gehäuse des Geschützes wurde in hohen Bogen aus der Kammer der Waffe geschleudert, während es bei seinem Aufschlag beinahe die Midgar Platte zum Einsturz brachte. Rufus stand regungslos in der knochenzerschmetternden Schockwelle der Explosion, während hinter ihm die 69 Stockwerke des ShinRa Gebäudes erzitterten und jedes einzelne Fensterglas zeitgleich in tausend Stücke zersprang.
Das Gerüst der Sister Ray wackelte und begann stellenweise, bereits einzubrechen. Die enorme Platte, die über den Slums schwebte, stöhnte und ächzte. Aber scheinbar nur um den besten Technikern ShinRa’s Tribut zu zollen, blieb die Stadt stehen.


Diamant Weapon versteifte jeden Muskel ihres Körpers, als sie ihrerseits einen Angriff startete und ihre goldenen Energieprojektile gen Süden freisetzte, genau auf die verschmutzte Stadt zu. Währenddessen raste das Makogeschoss der Sister Ray direkt auf die Weapon zu, als es, nur im Vorbeiflug, tiefe Gräben in den Boden riss. Die Makokugel durchbohrte ohne Gegenwehr den Oberkörper der Weapon und riss den turmhohen Giganten mehrere Kilometer nach hinten mit, bevor der leblose Körper Diamant Weapon’s an der Küste Midgar’s zum Liegen kam und Lebensstrom aus der brennenden Wunde der Bestie zu pumpen begann.
„Heilige...Scheiße...“, rief Barret, der dieses Spektakel von der Brücke aus beobachtete. „Habt ihr das gesehen? Es ist einfach durch Weapon durchgegangen, als ob sie gar nicht da gewesen wäre.“
„Vielleicht schaffen sie es damit wirklich, Sephiroth zu schlagen.“, sprach Cloud, beinahe zu sich selbst.
Das Sister Ray-Projektil setzte ihre Flugbahn fort, verdampfte Meere und brachte selbst die größten Eisberge in einer Millisekunde zum schmelzen, als sie jene streifte. Begleitet von einem ohrenzerreißenden Echo und einem unglaublichen Leuchten, das kurzzeitig wieder helles Tageslicht in die vom Meteoren verdunkelte Welt brachte, konnte man den Einschlag des Mako-Energieballs in die Barriere, die den Nordkater umgab, selbst von Midgar aus vernehmen. Nicht fähig, der geballten Kraft, der aus den Adern des Planeten stammenden Energie, die das Projektil umgab, zu wiederstehen, begann die Barriere zu flackern, bevor sie einige Sekunden später völlig in sich zusammenbrach.


* * * * * * * * * * * * *

Rufus grinste wahnsinnig, als der Wind um ihn herum auffrischte und den verdorbenen Geruch von heißem Eisen und kochenden Mako in seine Nase trieb. Dies war die Bestätigung, die er brauchte – nichts konnte der Macht ShinRa’s trotzen. Nicht Wutai, nicht Cloud, nicht Sephiroth und nicht einmal der Planet selbst. Jedes Lebewesen, das auf dieser Welt herumkroch, durch die Lüfte segelte oder in den tiefsten Abgründen des Ozeans schwamm, unterlag seiner Macht. Zur Hölle mit dem Alten Volk und ihrem lächerlichen Glauben. Zur Hölle mit ihnen allen.
Gold glänzende Lichtstrahlen erschienen am Horizont vor Rufus. Er beobachtete sie stillschweigend.
„Du hast versagt, Rufus....“
Er drehte sich panikartig zur Seite und sah seinen toten Vater, wie er blutverschmiert neben ihm stand. Sephiroth’s Schwert, die Masamune, prangte noch immer aus seiner Brust hervor.
„Früher kam ich hier hoch, um meine wundervolle Stadt zu beobachten. Nun sieh dir an, was du ihr angetan hast. Es ist eine Schande. Rohre und Kabel, überall wohin man sieht. Man kann nicht einmal mehr spazieren gehen.“
Die goldenen Strahlen wuchsen. Heidegger versuchte, Rufus über die komprimierte Weapon-Energie, die auf Midgar zu kam, zu warnen, doch sein Telefon lag 69 Stockwerke tiefer in tausend Teile zerlegt.
„Du hast die Perspektive verloren. Du bist ein Nichts.“
Rufus grinste.
„Hah...dummer alter Mann...“


Midgar vibrierte bis in seinen innersten Kern, als der Rest von Diamant Weapons Energieausstoßes gegen den ShinRa Turm krachte. Die fünf obersten Stockwerke wurde augenblicklich vernichtet und sandten einen Regen aus Glas und Beton auf die nun leeren Straßen Midgars hernieder. Hubschrauber erfüllten die verpestete Luft, ausgerüstete mit Suchscheinwerfern, die den verbliebenen Trümmerhaufen ausleuchteten. In der ganzen Stadt erhoben die Soldaten ihre Häupter, um zu sehen, was dort oben vor sich ging.
Plötzlich tauchte zwischen all dem Rauch und Feuer ein kleiner weißer Punkt am Himmel auf. Dem folgten weitere, die dem ersten zu folgen schienen und sich schnurstracks der Stadt näherten, mit Kurs auf Sektor 8. An einem dieser sternweißen Fallschirme hing Cloud Strife, der sehr darüber verblüfft war, dass die Midgar Flaks ihn nicht schon in tausend Stücke zerschossen hatten. Verblüfft, jedoch überaus dankbar. Diamant Weapon’s Attacke hielt die gesamte Armee vor Ort auf Trab.
Sicher in einer kleinen Seitengasse landend, riss sich Cloud den Fallschirm ab und wandte seinen Blick nach oben. Die Anderen würden es ebenfalls nach unten schaffen. Mit diesem Wissen suchte er nach der nächstgelegenen Versorgungsluke der Abwasserkanäle und stieg hinein. Der, mit seinen Teamgefährten, verabredete Treffpunkt nach der Landung, der Bahnhof in Sektor 8, befand sich gar nicht weit weg von seinem jetzigen Standort und die Wachen schienen alle anderweitig beschäftigt zu sein.
Vielleicht stand das Glück nun auf seiner Seite.

Liferipper
24.12.2004, 17:50
Dass ich das auch mal sagen darf: Erster.

Bei so einem Kapitel kommt doch erst die richtige Weihnachtsstimmung auf :D.

XTRMNTR2K
24.12.2004, 18:08
Wäre mir vorhin nicht die Internetverbindung krepiert, wäre ich eigentlich erster gewesen ;_;

Äh ja, das Kapitel ist unabhängig davon wirklich genial und bis jetzt einer der Höhepunkte, obwohl es mir - gemessen an der Intensität dessen, was da passiert ist - doch etwas kurz und teils abrupt erscheint. Nichtsdestotrotz eines der allerbesten Kapitel ^^

Hayabusa
24.12.2004, 18:56
Das Kapitel ist wirklich nicht schlecht.
Das erste Band hab ich auch gelesen
Aber kann man sich die bisher geschriebenen Kapitel des 2. Bandes irgendwo besorgen??
Kommt das 2. Band auch als PDF-Dokument??

Enishi
24.12.2004, 19:24
Dann bedanke ich mich mal bei dir Omni für das beste Geschenk des Abends. Werd jetzt no net lesen erstmal draußen etwas vor mich hin lamentieren und danach lesen.

Omni
24.12.2004, 21:07
Danke :)

@Knight: das 2. pdf erscheint erst, wenn alle Kapitel dieses Bandes vollständig sind. Die früheren Kapitel müsstest du eigentlich noch in diesem Thread finden. einfach mal etwas vorblättern.

liebe grüße

Zieg Feld
25.12.2004, 11:00
Ich wusste es :D

Hätte ich blos gestern Abend nochmal reingeschaut. Egal, noch ein Weihnachtsgeschenk :)

*sich gleich ans lesen mach*

EDIT: Gyahaha! Was für ein Spektakel :D Endlich hat es Rufus erwischt. Dieses Kapitel ist es der blanke Hammer und wenn man noch "Weapon Raid" dazu hört, kommt es noch 1000 mal besser. :D

Hayabusa
25.12.2004, 13:00
Die Kapiteln sind sehr gut und interessant geschrieben, auch wenn die Story von FF VII schwer ist. Respekt!
Ich freu mich schon auf die nächsten Kapitel und natürlich auch auf das PDF-Dokument.
Wird es eigentlich auch einen Band 3 geben???

Galuf
29.12.2004, 00:15
Endlich bekommen wir die Fortsetzung http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif *knuddel* :A http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/respekt_2.gif

Fried
30.12.2004, 21:53
schließe mich den allgemeinen freudebekundungen an

Kamui
31.12.2004, 08:44
schließe mich den allgemeinen freudebekundungen anDito^^ Wobei...

2:Es werden noch so um die 3-4 Kapitel im Band 2 folgen...hoffentlich bald ^^ d.h. es sind jetzt nur noch 2-3 Kapitel bis zu dem von mir langerwarteten 2.PDF-Dokument. *freu* Da freut man sich doch glatt aufs nächste Jahr :p

Holy Sword
05.05.2005, 16:10
Tach alle zusammen, ich wollte nur mal wisssen ob hier noch jemand lebt :confused: Geht es noch weiter oder war es das jetzt? Das wäre ziemlich schade. Für ein paar infos würde ich dankbar sein.

Omni
05.05.2005, 19:33
tjo dir gehts wie mir...keine antworten, nichts, ...
ich kann auch nur abwarten

Omni
13.06.2005, 23:14
okokokokok...jetz gehts ab....jetz gehts hier ab mann ! :D

*räusper*

Postfach geguckt....neues kapitel gefunden....diesen post verfasst....

*sichsofortandiearbeitmach*

Sind eigentlich noch alle da? :D

edit: bevor ich schlafen geh, hier noch der name des neuen Kapitels, um es ein bisschen spannender zu machen :) "Vincent`s Erlöser"

*gänsehaut*

naaaaaaaiiiight

Enishi
14.06.2005, 06:56
Also ich bin da^.^ Ich wart egespannt. Und da ich im Moment wegen eines Küchenunfalls nicht arbeiten kann. wäre etwas lesestoff doch ganz net ^-^

XTRMNTR2K
14.06.2005, 11:43
Yeeeeeeesssss :A

Nach wie vor gebührt die großer Respekt für die Arbeit an der Übersetzung, Omni :D
Aber lass dir Zeit, ein paar Tage/Wochen mehr oder weniger sind jetzt eh halb so wild ;)

@Enishi:
Japanisches Küchenmesser...?

Enishi
14.06.2005, 11:52
@Enishi:
Japanisches Küchenmesser...?

Neee deutsches Messer mit einer Gewellten Klinge mit dem kann man sich ganz leicht, durch diese Welle, bis zum Knochen schneiden. Wobei es weniger schneiden als sägen ist

Zieg Feld
14.06.2005, 16:58
Woooooooooooaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!!!!!!!!!!!! Es geht bald weiter :D

Ich freu mich schon riesig :)


Nach wie vor gebührt die großer Respekt für die Arbeit an der Übersetzung, Omni :D Aber lass dir Zeit, ein paar Tage/Wochen mehr oder weniger sind jetzt eh halb so wild ;)

Dito ^^
Vergesst auch nicht Herr Eric. Der Erzeuger dieses Wahns ^_~

Omni
21.06.2005, 00:45
ihr seid daran schuld, wenn ich morgen verschlafe, weil ich das kapitel unbedingt heute noch fertigstellen wollte -_-

enjoy, enjoy ... :D


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Tifa’s Offenbarung
Kapitel XIX
Vincent`s Erlöser


Langsam marschierte Barret durch das Tunnelsystem im Untergrund von Sektor 8, geführt nur durch das stetig blinkende rote Notlicht, welches die Wände der Durchgänge trist beleuchtete. Die Hauptstromversorgung der Stadt, und damit auch die Hauptscheinwerfer, wurde durch den Abschuss der Sister Ray völlig lahmgelegt. Hier unten funktionierte nichts mehr, was natürlich auch die Züge betraf. Als er sich an die alten, verkommenen Züge erinnerte, kamen in ihm seltsame Gedanken an das Rattern der Geleise hervor, welches er nun schon lange nicht mehr vernommen hatte. Er erinnerte sich an das beschwerliche Reisen im Untergrund, an dieses nervige Summen bei den Ausweiskontrollen...Barret war jeder Gedanke recht, der ihn von dieser unerträglichen Stille ablenkte, die nur sein eigener Atem übertönte.
Ein stück weiter sah er, wie der Tunnel endete und die Geleise weiter, rundherum um den massiven Mittelpfeiler der Stadt schickte. Sein Weg führte ihn abwärts, was bedeutete, dass er an der letzten Abzweigung wohl falsch abgebogen sein musste. Doch anstatt abrupt umzukehren, legte er erst mal eine kleine Pause ein und wandte sich dem Abgrund zu, um auf den verschmutzten Unrat unter sich zu blicken. Sektor 8, mit dem angrenzenden Sektor 1 zu seiner rechten und dem völlig zerstörten Sektor 7 auf der gegenüberliegenden Seite. Welche „Aufräumarbeiten“ hier auch stattgefunden haben, es stand fest, dass das Sister Ray – Projekt wohl Vorrang hatte. Egal, denn um diesen Sektor wieder halbwegs aufzubauen, würde es wohl mehrere Monate, wenn nicht sogar Jahre in Anspruch nehmen.
Erinnerungen überwältigten Barret`s Gemüt. Erinnerungen an seine erste Nacht in Midgar, nachdem er das niedergerissene Corel verlassen hatte. Seine Ehefrau, Myrna, verlor ihr Leben, als ShinRa zum Angriff übergingen, genauso wie sein bester Freund, Dyne...so hatte er jedenfalls gedacht, bis er ihn vor einigen Wochen im Wüstengefängnis ein letztes mal treffen durfte. Sie kämpften. Barret gewann. Es schien ihm ein leerer Sieg zu sein...
Alles was Dyne noch besaß, war seine Tochter...Marlene...die seit dem Gemetzel bei Corel unter Barret`s Obhut stand. Er wusste nicht, ob er den Mut dafür hätte, Marlene die Wahrheit über ihren wirklichen Vater zu sagen. Vielleicht wenn sie älter ist...vielleicht.
Es war ein Arzt aus Midgar, der für eine neu-gegründete „Anti ShinRa Organisation“, genannt AVALANCHE arbeitete, der Barret`s Armprothese durch ein Gewehr ersetzte, nachdem er seinen rechten Arm beim Überfall auf seine Heimat verloren hatte. In seinem Arm setzte sich ein drückender Schmerz frei, den er glaubte, schon lange hinter sich gelassen zu haben. Seine Augen musterten das Maschinengewehr, das anstelle seines Unterarmes nun aus seinem Arm prangte, als ob er es zum ersten mal sehen würde. Es hatte schon so viele Reparaturen und Modifikationen über sich ergehen lassen müssen, seit er Midgar an Cloud`s Seite verlassen hatte.
Doch keine Modifikation der Welt könnte seinen geliebten Sektor 7 wieder ganz machen. Oder die Leben seiner Freunde retten, von denen er schon zu viele verloren hatte. Biggs, Wedge, Jessie…es war schon lange er, seitdem er sich zuletzt an diese Namen erinnert hatte. Ihre Namen und ihre Gesichter...waren beinahe zu etwas Fremden für ihn geworden. Der Gedanke daran erfüllte ihn mit Schande. War denn letztendlich diese ganze Hölle, die er durchwandert hatte, nur für sie? Für ihr Wohl? Das dachte er einmal, doch jetzt begann er ernsthaft, daran zu zweifeln.
Gewehrfeuer, gefolgt von hallendem Echo, unterbrach plötzlich seine Gedankengänge. Barret erwachte aus seinem Tagtraum und realisierte, dass er hier nun schon fast 20 Minuten herumstand. Die anderen waren wahrscheinlich schon beim Treffpunkt angekommen, und wie es sich anhörte, waren sie in Schwierigkeiten. Wie ein Stromstoß durchstachen Gedanken an einen bevorstehenden Kampf Barret`s Gliedmaßen mit einer Woge aus Entschlossenheit, die ihn schier zurück in den Tunnel, aus dem er kam, trieb.
„Ich hasse es, das zu sagen...“, begann er. „Wieder in Midgar zu sein, fühlt sich an wie wieder zu Hause zu sein. Ich hasse es noch immer.“


„Verdammt noch mal, Junge! Behalt deinen leeren Kopf gefälligst unten!“, schrie Cid, während er hinter einen Scheinwerfer hechtete und dieser einen Moment später von Gewehrkugeln zersiebt wurde. Nicht weit von ihm entfernt, ging Cloud hinter einer Schranke in Deckung, legte sich flach auf den Boden und hielt sich seine Ohren zu. Irgendwo zündete eine Granate, die die Gegend um sie herum mit Glassplittern schier überflutete. Die Erschütterung der Explosion machte Cloud für einen Moment taub und er begann, doppelt zu sehen.
„C...Cid! Bist du in Ordnung?“, rief er.
„Oh...ja, bin putzmunter hier drüben!“, antwortete er. „Es ist schon schlimm genug, dass wir in diesen gottverlassenen Tunnels getrennt wurden, doch jetzt müssen wir uns auch noch um ShinRa`s Handlanger kümmern, die uns mit ihren Gewehren an die Wände nageln wollen...außerdem hab ich kein Dynamit mehr.“
Eine kurze Nachladepause seiner Kontrahenten gab Cid die Möglichkeit, um die Ecke zu spähen und einen Schraubenschlüssel auf seine Gegner zu werfen. Doch in diesem vernebelten roten Licht, war es sehr schwer, auch nur die Hand vor Augen zu sehen, aber der unmissverständliche Schrei eines Menschen ließ ihn dann doch vermuten, dass er jemandem ziemliche Schmerzen mit seinem Wurf zugefügt haben musste. Seine Freude dauerte jedoch nur kurz, denn ein weiterer Kugelhagel zwang ihn wieder, in Deckung zu gehen.
„Einer weg, noch zirka ein Dutzend da.“, murmelte er.
„Dann gib mir Deckung!“, rief Cloud.
„Womit denn?!“, fragte Cid, wild mit seinem Speer in der Luft herumwirbelnd.
Cloud löste eine grüne Substanz aus dem Griff seines Schwertes und warf sie hinüber in Cid`s Arme.
„Substanz? Ich hasse diesen Scheiß!“, sprach er. „Ich kapier die Dinger nicht!“
„Es ist nur Schild-Substanz. Jeder kapiert das.“, drängte Cloud. „Ich brauche eine Barriere, Cid, sonst zerlegen die mich, bevor ich bei ihnen ankomme.“
Cid knurrte, während er die Substanz in seinen Speer steckte. „Jaaaa, ja, nagut...okay, ich bin bereit wenn du es bist, Mister Suizid-gefährdet!“
Mit einem geübten Schwung, sprang Cloud aus seinem Versteck hervor, zog seine Murasame und begann den Ansturm auf den Feind. Etwas derart machtvolles wie seine Ultimative Waffe war für diese einfache Aufgabe nicht notwendig. Kugeln überdeckten Cloud wie ein Regenschauer, doch wurden sie allesamt von einer durchsichtigen Wand, die sich um ihn herum aufbaute, beiseite geschleudert. Er trieb sein Schwert in die Geleise unter sich, als die Blitz Substanz im Griff der Murasame zu funkeln begann. Donnernde Speere von Blitzen schossen aus der Substanz hinab in die Eisengeleise, die sich durch die Tunnel zogen, und überfluteten diesen mit einer Dusche aus Funken. Jene ShinRa Wachen, die nicht schon durch das helle Blitzen im Tunnel zur Bewusstlosigkeit getrieben wurden, rannten aus purer Angst vor ihrem drohenden Schicksal, als gebratenes Stück Fleisch im Untergrund Midgar`s zu verenden, davon und verstreuten sich in alle Winde in die Dunkelheit.
„Du glaubst jetzt vermutlich du bist gut.“, kommentierte Cid, während er Cloud ein kleines Lächeln schenkte. Cloud`s einzige Antwort darauf war, sein Schwert wieder auf seinen Rücken zu schwingen und seinen Weg zum zentralen Pfeiler der Stadt fortzusetzen. Von dort aus konnten sie auf die obere Plattform und auf direkten Wege ins ShinRa Gebäude vorstoßen. Cid folgte dicht hinter ihm, während er sich fragte, wie um alles in der Welt wohl jemand so schlecht darin sein konnte, ein Kompliment anzunehmen.

Schwer gepanzerte Wachen marschierten auf den Gängen, die kleine dunkle Ecke ignorierend, von welcher aus Nanaki jede ihrer Bewegungen genau beobachtete. Nur seine glühenden Augen waren in der Dunkelheit leicht auszumachen. Sein Schwanz flackerte besorgt hinter ihm und stieß immer wieder gegen Cait Sith`s großen Mog. Die Katze und der ausgestopfte Mog tauschten sich unheilvolle Blicke aus, als Cait Sith seine Hand über den Mund seines Mogs legte. Diesem war danach, die zerreißende Stille mit einem lauten Gähnen zu zerstören.
Doch Nanaki war die Ruhe in Person. Je weniger Kämpfe sie fechten mussten, desto schneller würden sie das ShinRa Gebäude erreichen. Cait Sith zweifelte zwar an diesem wahnsinnigen Vorhaben, war jedoch überglücklich, als er das Zeichen von Nanaki bekam, dass die Wachen außer Sicht sind. Die Katze wollte gerade ein erlösendes Seufzen von sich geben, als sie von Nanaki, der nun in das Licht trat, unterbrochen wurde.
„ShinRa Wachen sind mit visuellen und schallverstärkenden Detektoren ausgerüstet...“, begann er. „Wir müssen um jeden Preis im Verborgenen bleiben.“
Cait Sith nickte einfach und folgte Nanaki still.
Langsam führte das vierbeinige Biest Cait Sith den gewundenen Gang entlang und pausierte nur, um mit seiner Nase nach eventuell lauernder Gefahr zu schnuppern. „Schießpulver...Blut...und Zigaretten. Cid und Cloud waren erst vor Kurzem hier...eine Schießerei.“, sprach er, am Boden schnüffelnd.
„Sehr beeindruckend.“, antwortete Cait Sith mit einem Nicken.
„Mein Vater war sogar noch besser im Spurenlesen als ich, Stadthalter Reeve.“, fügte Nanaki hinzu. „Man sagte sogar, er –„
Cait Sith fiel beinahe von seinem Mog. Dieser fing an, sich wie wild im Kreis zu drehen und mit seinen Armen unkontrolliert um sich zu schlagen. „Du...du hast mich gerade...eben...Reeve...“, fing die Katze an zu stammeln. „Du hast...aber wie hast du...?“
„Simpler Instinkt und logische Kombination.“, antwortete Nanaki, nachdem er sich vor Cait Sith setzte. „Während ich mich in Hojo`s Gefangenschaft befand, habe ich dich beobachtet wie du im Labor an dieser „Personifizierung“ herumgewerkelt hast. Doch das allein genügte nicht, mich vollends zu überzeugen. Erst die Tatsache, dass du soviel Wissen über die Infrastruktur dieser Stadt besitzt, gab mir den Ausschlaggebenden Hinweis. Wissen, das nur ein hochrangiger ShinRa Offizier oder jemand, der direkt mit der Leitung der Stadtentwicklungsabteilung zu tun hat, besitzen konnte.“
Nanaki lächelte. „Das, und deine wirklich enormen Kenntnisse über Mako Reaktoren, nicht zu vergessen deine ausführlichen Erläuterungen zu ShinRa`s Plänen, ließen mich nur immer weiter in dein wahres Ich hinein sehen. Du hast selbst zugegeben, ein Spion zu sein.“
„Stadthalter Reeve, hm...?“
Cait Sith drehte sich erschrocken um, als er die Stimme hinter sich vernahm.
„Wenn das mal keine interessante Info ist.“, grummelte Barret, als er sich aus dem Schatten näherte.
„Oh....ja, Barret ist auch da.“, begann Nanaki. „Hätte ich beinahe vergessen, das zu erwähnen, hm?“
„Als wenn es nicht schon genügen würde, einen ShinRa Spion in unserer Truppe haben, nein, es muss auch noch einer sein, der mit Rufus am selben verdammten Tisch rumhockte.“, sagte Barret, als er mit dem Finger auf den Mog zeigte. „Woher wollen wir denn wissen, dass dieser Stadthalter Typ hier nicht schon allen bei ShinRa über unsere kleine Aktion hier Bescheid gesagt hat? Scarlet, Heidegger und dann auch noch diese Turks und die ganze gottverdammte Armee könnte uns hier überall auflauern!“
„Ich sehe schon, Barret, du hast bisher noch keine Schwierigkeiten hier unten gehabt.“, unterbrach Nanaki. „Denn wenn, hättest du gesehen, dass deine Analyse eben völlig falsch war. Die ShinRa Armee, oder sagen wir was davon noch übrig ist, ist uns tatsächlich auf den Spuren. Aber nicht wegen Reeve. Während ihre Stadt im Chaos liegt, und ihre Armeen schwinden, wusste ShinRa genau, dass dies ein perfekter Zeitpunkt für ihre Feinde wäre, ihnen den Gnadenstoß zu verpassen. Wir sind alle Opfer von gewöhnlichem Menschenverstand, nicht von irgend einem Verrat.“
„Bullshit!“, brüllte Barret, während er die kleine Katze am Genick packte. „Ich sage dir, dieser kleine Mako-lutschende Verräter ist ein Lügner! Das war er von Anfang an! Verdammt noch mal, ich habe mein halbes Leben im Kampf gegen solche planetenzerstörende Freaks wie dem da verbracht! Du kannst von mir nicht erwarten ihm zu vertrauen!“
Cait Sith wehrte sich gegen Barret`s fester Umklammerung. „Und...was ist mit...all den Leuten, die du getötet hast, während eurem Anschlag auf den Reaktor?“, brachte er keuchend heraus. Barret`s eisenharter Griff lockerte sich. „Du sagtest, dass du kämpfst...für den Planeten...doch dann gehst du los und tötest Menschen...unschuldige Menschen...ich kann nicht...aaaak...“
Barret ließ von der Katze ab, die danach unsanft auf den Boden fiel. „Das ist...etwas Anderes.“, sagte Barret. „Das ist Krieg. Da muss man ein paar Opfer bringen.“
„Ein paar?! Vielleicht waren es für AVALANCHE nur ein paar, doch für die Angehörigen der Toten war es alles, was sie in ihrem Leben hatten. Sie werden den Schmerz für immer spüren. Nicht nur Soldaten, Barret...Wissenschaftler und Wartungsarbeiter! Zivilisten! Mechaniker und Zugführer! Jene heimatlose und notleidende Menschen über die du behauptest, du würdest FÜR sie kämpfen!“
„Das genügt jetzt. Beide!“, unterbrach Nanaki, der zwischen die Fronten trat.
„Wir können uns später über eure Perspektive der Dinge unterhalten. Im Moment haben wir bei Gott größere Sorgen. Jede Minute, die wir verstreichen lassen, bringt die Sister Ray ein Stück näher, nachgeladen zu werden. Und der nächste Schuss könnte verheerend ausfallen. Sowohl für Midgar als auch für den Planeten.“
Barret wurde plötzlich still. So wütend er auch war, so sehr wusste er, wie recht Nanaki doch hatte.
„Schön...na gut...aber wir beide sind noch nicht fertig miteinander.“, sagte er, als er auf Cait Sith zeigte. „Noch lange nicht, Freundchen.“, antwortete die Katze, während sie wieder ihren Mog erklomm.

* * * * * * * * * * * * *

Yuffie hielt sich mit aller Kraft an den Rohren, die an der Decke der Tunnel entlang liefen, fest und tat ihr Bestes, sich vor den patroullierenden Wachen unter sich zu verstecken. Ihre Arme schmerzten zwar schon, aber sie schaffte es, still auszuharren bis die Wachen verschwunden waren. Sich nach unten auf die Geleise fallen lassend, kroch Yuffie weiter zur nächsten Abzweigung. Sie hatte keinerlei Anzeichen von Vincent oder Tifa mehr gesehen, seit sie sich vor einigen Minuten getrennt hatten. Naja, sie waren beide Erwachsene Leute. Die konnten doch wohl auf sich selbst aufpassen.
Im dunklen Schatten verbleibend, setzte Yuffie ihren Weg fort. In weiter Ferne konnte sie das Geräusch von Gewehren und Schüssen vernehmen. Die Decke begann abzubröckeln. Wahrscheinlich wurde oben auf den Straßen gerade schweres Geschütz in Form von Panzern aufgefahren. Das machte auch Sinn, wenn man bedachte, wie sehr sie ihrem Ziel, dem ShinRa Gebäude nun schon gekommen waren. Eigentlich, dachte sie, als sie bei einer kleinen Notluke, die ins Freie führte, vorbei kam, könnte es nicht schaden, einen kleinen Blick nach Draußen zu werfen, um zu sehen, wie weit genau sie noch entfernt war. Die junge Ninja nahm ihre Waffe, einen riesigen Wurfstern, genannt Shuriken, von ihrem Rücken und erklomm vorsichtig die Leiter, die zur Luke hinauf führte. Sie schob den Deckel zur Seite und schielte mit ihrem Kopf nach draußen, wo sie einen leergefegten Bahnhof erspähte. Die Luft auf der Oberseite von Midgar`s Platte einzuatmen, war nicht viel besser als sein Leben im verrotteten U-Bahn System der Stadt zu fristen. Hier roch es überall gleich. Der Gestank von verbranntem Mako und Müll. In einem nicht so sehr entwickelten Land wie Wutai aufzuwachsen, realisierte sie, war wohl doch nicht so ein großer Nachteil wie sie immer dachte.
Nach Draußen tretend, entdeckte sie das Objekt ihrer Begierde – Das ShinRa Gebäude, nur ein paar Blocks entfernt. Ein verzerrtes Grinsen überkam ihr Gesicht bei dem Gedanken an die vielen Arten von Substanzen, wie wohl in den höheren Etagen dieses Gebäudes bunkerten. Rohe, unverbrauchte und unbenutzte Substanz.
Direkt neben der ShinRa Hauptzentrale, wie ein mächtiger Wächter protzend, befand sich die Sister Ray. Yuffie`s Gemüt erschauderte bei dem Anblick der Mako Kanone. Sie hatte sie zwar schon zuvor in Junon gesehen, doch nicht aus solcher Nähe. Sie konnte es beinahe nicht fassen, wie groß die Kanone eigentlich war. Eine so gigantische Waffe könnte ihre komplette Heimatstadt mit nur einem einzigen Schuss dem Erdboden gleich machen.
Yuffie seufzte. Ihr wurde klar, dass sie ein neues Ziel hatte. Das ShinRa Gebäude konnte warten. Jetzt war erst einmal die Kanone an der Reihe.
„Dummer Cloud, dumme Tifa...versuchen mir immer wieder diese dumme Moral und so etwas wie ein Gewissen einzuflößen.“, grummelte sie vor sich hin, als sie in Richtung Sister Ray marschierte.

Geröll und Bruchteile des Mauerwerkes lagen auf dem ganzen Konferenztisch verstreut umher. Berge von Schutt und Glassplittern säumten das gesamte Stockwerk. Schwarzer Rauch stieg unaufhörlich aus den Löchern in der Decke empor. Die Notwässerungsanlage hatte schon vor Stunden ihren Geist aufgegeben und hinterließ mit Wasser vollgesogene Teppiche auf dem Boden. Reeves Telefon lag neben seinem Besitzer, als dieser unter dem Schreibtisch hervorkroch und nach Luft schnappte.
„Heidegger!“, rief er durch den zerstörten Raum. „Scarlet, Heidegger!“
Kein Antwort. Sie befanden sich nicht mit ihm unter dem Tisch und es war auch nicht genug Geröll vorhanden, um sie begraben zu haben. Sie mussten wohl geflüchtet sein, als Diamant Weapon das Feuer auf das Gebäude eröffnete. Ein kurzer Blick in die leeren Korridore der Etage zeigte keine Anzeichen von Wachen oder anderen Personen. Sie hatte ihn alle allein zurückgelassen.
Reeve`s Handgelenk bekann zu vibrieren, als die rote Substanz in seiner Armbanduhr anfing, zu schimmern. Irgendetwas braute sich draußen zusammen, und Cait Sith war daran beteiligt. Er ging zum großen kaputten Fenster hinter dem Tisch und sah hinab auf die dunkle Stadt. Durch die verstrebten Gerüste und Rohrleitungen konnte er einen enormen Schatten ausmachen, der sich neben der Sister Ray erhob.
Die Straßen um den Schatten herum erbebten, als eine Explosion zu vernehmen war. Gewehrfeuer hallte an den Wänden des ShinRa Gebäudes hoch, nicht mehr länger von den dicken Glasscheiben, die durch den Abschuss der Sister Ray zersplitterten, unterdrückt. Reeve konnte nicht glauben, was er da sah, nachdem er die Ereignisse im Konferenzraum und in den Straßen unter sich begriff...

* * * * * * * * * * * * *

„Gyahahahahahaha! Ihr Narren! Darf ich nun vorstellen: Der ShinRa Prototyp XE-66 „Proud Clod“. Diese Maschine wurde dazu konstruiert, die Waffen des Planeten selbst zu bekämpfen! Dies ist Anti-Weapon Artillerie! Ihr konntet mit euren lächerlichen Kugeln nicht einmal den Lack zerkratzen! Gyahaha!“
„Ja mach nur weiter so, du fettes Stück Fleisch!“, schrie Barret aus seiner Deckung heraus. „Ich fang gerade erst an!“, er sah sich kurz um und entdeckte Tifa, wie sie ihre Heil Substanz zum Einsatz vorbereitete, um Nanaki zu versorgen. „Alles in Ordnung mit euch beiden?“
„Ich bin zwar nicht so gut wie Cloud oder Aeris im Umgang mit Substanz,“, sprach Tifa, während sie ihre volle Konzentration auf Nanaki legte. „Aber es wird schon klappen.“
„Ich kann noch kämpfen.“, fügte Nanaki hinzu. „Ich war unvorsichtig. Es wird nicht wieder vorkommen.“
Breite Spitzen aus Eis, vermischt mit wogenden Flammen erhoben sich aus den Straßen – Cait Sith und Yuffie waren nun in Position, realisierte Barret. Hörbar wurde die Eisenschale des Proud Clod von Magie umschlungen, doch Heidegger`s und Scarlet`s Kampfmech war scheinbar immun dagegen. Dieser 15 Meter große „Kampfanzug“ in dem sie steckten, wurde davon nicht einmal angekratzt. Barret tat einen erneuten Versuch, indem er dem Mech, gefolgt von einer Ladung Blei aus seinem Gewehr, in den Rücken fiel, hatte damit aber noch weniger Erfolg, als die letzte Magieattacke.
Schwere Flammengeschossen fuhren aus den Gelenken des Proud Clod hervor und füllten die Straßen um ihn herum mit brodelnder Hitze. Die Flammen zerrissen Metallgerüste wie nasses Papier.
Feuer und Eis begann erneut zu erwachen, Kugeln zersiebten die Luft, unterstützt von heilenden Wellen und donnernden Blitzen aus den Händen von Tifa und einem erholten Nanaki. Plötzlich hallten Stimmen aus der Maschine hervor.
„Was zur Hölle machst du eigentlich, Heidegger?! Erschieß sie doch endlich! Mach sie kalt!“
„Gyahaha, ich versuch`s doch schon die ganze Zeit, Scarlet, aber es sind zu viele! Das Zielerfassungssystem kann sie nicht alle auf einmal verfolgen!“
„Du bist nutzlos!“
„Trennt euch! Sie können uns nicht alle zur selben Zeit angreifen!“, rief Barret im Schlachtgetümmel. Auf dem Radar des Proud Clod konnte man nun fünf kleine Punkte erkennen, die sich stetig voneinander lösten und somit das Zielerfassungssystem in die Irre führten. Unfähig, seine Waffen abzufeuern, blieb nun nur noch ein einziges Problem – die Panzerung der Kampfmaschine zu durchdringen.
„Reeve! Ich weiß, dass du dich irgendwo da draußen versteckst!“. Heidegger`s Stimmte dröhnte laut aus den Lautsprecheranlagen. „Du lausiger, stinkender Verräter! Wir hätten schon längst mit Neo Midgar anfangen können, wenn du treu und loyal zur ShinRa geblieben wärst!“
„Ich...konnte es nicht! Ich konnte es einfach nicht!“, schrie Cait Sith zurück. „ShinRa zerstört den Planeten, Heidegger! Wenn du nur mal aus diesem Gebäude gegangen wärst und dir die Welt angesehen hättest, würdest du es genauso sehen!“
„Pah! Menschen sind dazu bestimmt, den Planeten zu regieren! Es ist unser Schicksal – Unser Recht! Wir werden machen, was wir für nötig halten, werden uns in ungeahnte Höhen erheben! Und Neo Midgar wird das Fundament für unsere Evolution!“
Cait Sith`s Mund stand weit offen. Hoch oben im ShinRa Gebäude stand Reeve, luftholend, seine Augen in Tränen getränkt. „Nein...nein, das ist deine Rolle, Heidegger. Meine unterscheidet sich davon! Ich bin es Leid, den Planeten zu vergewaltigen! Wir haben nur einen, und es ist unsere Aufgabe, ihn zu beschützen...wenn es sein muss, sogar vor uns selbst! Ich werde euch nicht erlauben, ins Verheißene Land einzumarschieren!“
Die Straßen wurden von einer Fontaine aus blitzendem grünem Licht zerrissen, gesprenkelt von durchsichtigen Luftblasen, die zum Zentrum, einer rot leuchtenden Substanz in Reeve`s Händen, nach oben in sein Büro gezogen wurden. Unten in den Straßen war zu erkennen, wie diese sich scheinbar selbst entzwei rissen und eine enorme Menge an Lebensstrom, der direkt aus der Erde geschossen kam, frei setzten. Der Strom wandte sich in den Straßen und verformte sich zu einer festen Masse, bis er schließlich seine wahre Form offenbarte – die Kreatur aus der roten Substanz, der königliche Drache, Bahamut, war geboren, welcher sogleich in die Lüfte empor stieg und nun bedrohlich über Midgar schwebte. Ohne Zögern, öffnete Bahamut seinen Kiefer, stützte seinen Nacken nach vorne und feuerte einen gleißenden Lichtstrahl, begleitet von grausamen Geräuschen, auf den Proud Clod, tief unter sich, ab.
„Wir können uns gegen die Waffen des Planeten wehren!“, schrie Scarlet. „Weapon....ist kein Gegner für uns!“
Die Maschine bildete mit ihren Armen ein Kreuz als Schutzwall vor ihrer Brust und erwartete den Einschlag von Bahamut`s Energieprojektilen. Als ob es eine Ehrung an die Entwickler des Gerätes war, wurde der Proud Clod beim beeindruckenden Einschlag nicht gleich in Fetzen zerrissen. Scheinbar verfügte diese Maschine über System, welches den Angriff einfach absorbierte, denn es war keinerlei Explosion zu erkennen. Doch Funken begannen nun, den Körper des Mechs zu zieren, Nieten lockerten sich und weitreichende Risse in der Panzerung waren zu erkennen. Das Cockpit war verwüstet und Rauch drang aus dem Inneren heraus. Es schien so, als hätte Bahamut`s Angriff Proud Clod von innen heraus zerstört. Neben Scarlet`s in Stücke gerissener Leiche fuhr Heidegger blutüberströmt mit seinem dicken Finger über die Schaltkonsolen, doch als er das Geräusch von herunterfahrenden Computern vernahm und auf dem Monitor die leere Energieanzeige erblickte, realisierte er seine Niederlage.
„Scarlet...“
Sengende Hitze erfüllte die Schale des Proud Clod, als die Folgen von Bahamut`s Angriff zu erkennen waren. Mit seinem Kern zerstört und seinen Piloten besiegt, kippte das Konstrukt rückwärts über und krachte auf die leere Straße, was ein krachendes Beben für den gesamten Sektor nach sich zog.
Für einen langen, gespannten Augenblick, standen jene, die AVALANCHE repräsentierten, mit offenen Mündern da, beeindruckt von dem Wrack des Roboters, und noch viel mehr, von dem Wesen, das diese Zerstörung verursacht hatte. Bahamut streckte seine imposanten Flügel aus und verschwand ebenso plötzlich, wie er gekommen war, in einem Sturm aus rotem Licht, nur sein Opfer in den Straßen Midgars als Zeichen seiner vorübergegangenen Anwesenheit, zurücklassend.
„Nun...was machen wir jetzt?“, fragte Tifa, nachdem sie es schaffte, ihre Stimme wiederzufinden.
„Wir sollten Ausschau nach den Anderen halten.“, begann Barret. „Ich hab Cloud und Cid nicht mehr gesehen, seitdem wir von der Highwind abgesprungen sind. Vincent auch nicht!“

* * * * * * * * * * * * *

Währenddessen beobachtete Hojo das Chaos, welches einige Sektoren von ihm entfernt entbrannte. Bahamut schwebte hoch in den Lüften und setzte seine, dem Planeten selbst entsprungene Wut, auf die Straßen Midgars frei. Es war ein ehrfürchtiger Anblick, doch verblasste dieser im Vergleich zu Hojo`s eigenem Vorhaben. Alles, was nun wichtig war, war die Sister Ray.
„Ja...die Kanone...und die Macht in ihr.“, murmelte er, während seine Finger wie von Dämonen besessen über die Armaturen des Bedienelementes der Sister Ray tänzelten. „Du willst Macht, habe ich recht, Sephiroth? Du verzehrst dich nach jeder Art von Macht...die des Planeten, der Menschen, du willst einfach alles...in deiner Anwesenheit verblasst die Wissenschaft zu trüber Asche. Sie ist bedeutungslos. Wertlos! Ja, ich gebe sie dir, deine Macht. Es ist demütigend dies zu sagen, aber ich gebe nach.“
„Hojo.“
Der Professor hielt still, als eine Gewehrkugel an seinen Ohren vorbeizischte und in den Computer Monitor krachte. Das Glas sah aus wie ein verstricktes Spinnennetz, woraufhin die Anzeige zu flackern begann und völlig in sich zusammenbrach. Hojo verschloss langsam seine Hände hinter seinem Rücken und wandte seinen Blick gen Himmel, auf den blutrot leuchtenden Meteor zu.
„Wie unhöflich.“, begann er mit einer kalten und distanzierten Stimme. „Ich hatte meine Arbeit beinahe beendet.“
„Ich konnte dich damals nicht daran hindern, Lukretia`s Leben zu zerstören. Ich war zu schwach, dir Einhalt zu gebieten, als du das Meinige zerstörtest.“
Vincent nahm sein Gewehr runter und versteckte es unter seinem Umhang, welcher im brausenden Wind flatterte. „Aber dies hat nun ein Ende. Ich verbiete dir, dir auch nur ein einziges weiteres Leben zu nehmen, Hojo.
„Lange habe ich mich nach diesem Tag gesehnt, Professor. Mein Schlaf schien mir endlos vergönnt zu sein. Doch die wache Welt, in der ich mich nun befinde, ist ein einziger Alptraum...ein niemals enden wollender Alptraum...überall wohin ich gehe, sehe ich Dämonen in den Schatten lauern. So lange habe ich mich nun gequält. Für meine Schwäche und meine Fehler Buße getan. Aber meine Freunde haben mir gezeigt – Cloud hat mir gezeigt – dass Schwäche kein Hindernis bedeutet. Ich erkenne nun...Meine Schwäche ist ein Werkzeug, ein Amboss, auf welchem ich eine Existenz aus dem Vermächtnis meiner Einstigen schmieden werde. Hier nun vor dir zu stehen, weckt meine Reue für meine Sünden...“
Er warf seinen Umhang nach hinten und erhob abermals sein Gewehr.
„...jetzt erkenne ich... der Einzige, der die Macht hat, mir zu vergeben...bin ich selbst.“
Hojo steckte seine Hände in seinen alten, verkommenen Laborkittel. Er blickte über seine Schulter zu Vincent, woraufhin er schmunzeln musste. „Sehr dramatisch. Wirst du mich jetzt töten? Nicht wegen deiner eigenen Rache, aber für Lukretia`s und Sephiroth`s? Zum einen ist Lukretia tot, und zum Anderen glaube ich nicht, dass Sephiroth sich auch nur ein kleines bisschen um deine Schuldgefühle schert. Außerdem wird er dich, mich und jeden einzelnen Menschen auf diesem Planeten töten.“
„Meteor wird aufgehalten werden.“, sprach Vincent.
Hojo warf seinen Kopf nach hinten und brach in Gelächter aus. „Ach...du glaubst wirklich daran, ist es nicht so? Dein jahrelanges Dahinfristen hat dich rein gar nichts gelehrt. Sephiroth, durch Schicksal und Wissen mit Jenova verschmolzen, ist eine Macht jenseits von menschlicher Vorstellungskraft. Kein Forschungslabor auf der Welt und keine Prophezeiung der Cetra wird enthüllen können, was er vorhat. Alles, was wir vermuten können ist, dass er zu einer Marionette Jenova`s geworden ist, die ihn dazu benutzt, ein Ende herbeizuführen. Sie führt ihn seiner Bestimmung zu: Zerstörung, bloße Vernichtung, nicht mehr.“
„Du behauptest, viel über Jenova und Sephiroth zu wissen.“, begann Vincent, mit seinen roten Augen auf Hojo weilend. „Was steckt hinter deiner verdrehten Besessenheit, Hojo?“
Das Geräusch von Schritten unterbrach die beiden Männer in ihrer Diskussion. Cloud und Cid kamen mit gezogenen Waffe und brennenden Substanzen die Metalltreppe hochgerannt, die zum Bedienpult auf der Sister Ray führte. Hojo grinste irre. „Nun denn, der abgewiesene Sohn ist eingetroffen. Jetzt sind alle hier.
„Sephiroth ist meine größte Kreation! Er gehört mir! Ich war derjenige, der Sephiroth, einer normaler Junge, während er noch im Leibe seiner Mutter verharrte, fremdartige Zellen injizierte. Die Zellen Jenova`s, jenes Geschöpf, welches Professor Gast vor Jahrzehnten entdeckt hatte. Wenn man nun meint, Professor Gast wäre Sephiroth`s Vater und Jenova seine Mutter...hmm...macht das denn Sephiroth und dieses Mädchen vom Alten Volk zu Halbgeschwistern? Wie amüsant...ha...ha...“
„Wir haben Namen, Hojo!“, schrie Cloud. „Du solltest dich besser an sie erinnern!“
„Ich spiele auch eine Rolle in diesem Spiel...“, fuhr Hojo, mit einem dunklen Blick, fort. „Vincent...warum glaubst du, war ich in der Lage, Lukretia`s ungeborenes Kind so freizügig zu benutzen? Zu wem kam sie wohl gerannt, nachdem sie deine Gefühle zu ihr zurückgewiesen hatte? Ich weiß viel über Sephiroth, Vincent Valentine, denn Lukretia war meine Geliebte. ICH BIN SEPHIROTH`S VATER!“
Cloud`s Herz war bis auf den Kern erschüttert. Sephiroth, dessen Macht allen menschlichen Vorstellungen trotzte, hatte einen sehr wohl menschlichen Ursprung. Er war kein Sohn einer Kreatur, geboren aus der Hölle, nein, er war der Sohn eines verderbten Sterblichen, der seine Frau mit seiner eigenen Verdorbenheit in den Tod trieb. Von Vincent`s Gesichtsausdruck konnte man ablesen, dass er sich wohl genau das Selbe dachte.
„Du Monster...!“, knurrte Vincent, als er seine Waffe auf Hojo richtete. „Du Schlächter! Ein Menschenleben ist doch nur ein weiteres Spielzeug für dich! Ich, Lukretia, Sephiroth...wir bedeuten dir nichts! Weniger als nichts!“
„Alles dreht sich um die Wissenschaft.“, sprach Hojo mit einem fortwährenden Lächeln und einem leeren Blitzen in den Augen unter seinen dicken Brillengläsern. „Wenn du mir deine Wertigkeit beweißen möchtest, Vincent, ergründe zu aller erst deine eigene Existenz. Andernfalls bist du für mich nicht mehr als eine Eintagsfliege.“
Vincent knurrte. „Nun denn. So sei es.“
Der dunkle Mann drückte den Abzug. Hojo begann zu zucken, als er einen harten Stoß in seiner Brust verspürte. Blut, warm und rot, rannte an seinem Kittel herunter. Er strich sich mit seiner Hand über die Wunde, die von einem seltsamen Sekret umgeben war. Er verspürte den Drang zu lachen, doch jeder Versuch bereitete ihm qualvolle Schmerzen.
„Sehr...interessant.“, scherzte er, noch während er in die Knie ging. Er verlor die Kontrolle über seine Beine. „Ich hätte nie gedacht...dass es sich so anfühlt...“
Hojo sah Vincent an. Sein Kopf schleuderte nach vorne und er seine Brillen fielen auf den Boden. Es fiel ihm sehr schwer, seinen Kopf wieder aufzurichten, um seinen Blick auf Vincent zu fixieren.
„Lukretia...und Sephiroth. Ich wollte gar keinen anderen Menschen dafür benutzen. Sie waren beide perfekt. Zwei reine Exemplare. Vielleicht habe ich so...“
Die folgenden Worte verließen nie seine Lippen. Hojo brach in sich zusammen, tot, in einer Pfütze aus sich ausbreitendem Blut.
„...was für eine kranke Scheiße geht hier ab...“, murmelte Cid.
„All diese Jahre lang hatte ich keine Ahnung.“, begann Cloud, der sein Schwert nach unten nahm. „Ich hätte es besser wissen sollen...“
Vincent schritt still über die Plattform und betätigte den Notausschalter der Sister Ray. Die Turbinen stoppten zu summen und die Menge an Mako, die durch die Rohre in die Kanone floss, verringerte sich mit jeder Sekunde. Cid, der langsam aber sicher begriff, dass sie hier nichts mehr zu suchen hatten, griff in seine Tasche, holte ein Funkgerät heraus und verständigte die Highwind. Es war Zeit, sich zu sammeln, ihre Mission war nun beendet.

„Sie haben ihn erledigt,“, sagte Reno, der die Szenerie durch ein Fernglas beobachtete. „Hojo ist fertig. Und Midgar in Sicherheit. Fürs Erste.“
„Gut. Ich habe diesen Kerl noch nie ausstehen können.“, meinte Elena, die sich mit ihrer Hand lässig durch ihre Haare fuhr. „Der Kerl hat mich wahnsinnig gemacht.“ Sie wandte sich Rude zu, der jedoch nur still da stand und keinen Ton von sich gab.
„Sollen wir sie verfolgen, Reno?“, fügte sie hinzu.
Reno seufzte und warf sein Fernglas weg. „Nein. ShinRa ist am Ende und ich bin es Leid, immer nur Befehle auszuführen. Ich glaube, es ist an Zeit, unterzutauchen und unser eigenes Ding durchzuziehen. Vielleicht erst einmal Urlaub oder so etwas.“
Elena zwinkerte. „Hmm...zu wissen, wann man abwartet und wann man zuschlägt...“
Reno und Rude sahen sie verwirrt an.
„...das macht einen Profi aus!“, beendete sie. „Ist das korrekt?“
Rude lächelte. „Nun hat sie es begriffen.“
„Du hast viel von uns gelernt.“, meinte Reno, der auf Elena`s Schulter klopfte. „Das ist der Geist und der Wille der Turks. Arbeite hart, amüsier dich umso mehr.
„Lasst uns abhauen. Hier stinkts!“

XTRMNTR2K
21.06.2005, 01:20
Harr, erster ^^

Whoa, ich hab mich eben erst einmal durchgearbeitet... Ganz schön lang ^^
Auf jeden Fall wieder ein tolles Kapitel, weshalb großes Lob an Eric und dich geht! :A
Einzig und allein die Tatsache, dass der Kampf gegen Hojo entfiel, fand ich ein bisschen schade... Dafür war die Szene aber trotzdem toll ^^

So, dann verziehe ich mich mal wieder in die Schatten der Nacht und erwarte sehnsüchtigst die Fortsetzung :D

Zieg Feld
21.06.2005, 17:32
Zweiter ^^

Ich werde mir das Kapitel gleich mal ins Hirn saugen :D

Wirklich gut Omni, es ging ja ratz fatz ;)

*Kapitel lesen geht*

Omni
26.06.2005, 13:53
servus!
also erstma danke fürs lob, das weiß ich zu schätzen! ich versuch auch mein bestes, das original so umzusetzen, dass die athmosphäre von ff7, so wie ich sie in erinnerung habe, erhalten bleibt.

nun bemerk ich aber doch, den sehr raren antworten hier zu schließen, dass das interesse an meiner umsetzung scheinbar sehr zurückgegangen ist :(
Mir kommt es jedenfalls so vor, denn es scheint hier wirklich nur noch 2 oder 3 leser zu geben, die den roman verfolgen.
an diejenigen, die ihn lesen, aber hier nie was schreiben: meldet euch doch bitte auch mal im thread.
Ich hab die erfahrung gemacht, dass mein enthusiasmus erheblich leidet, wenn nur schwaches feedback kommt :(
sorry, aber das musste mal gesagt werden :P

man liest sich!

Galuf
26.06.2005, 13:58
Ich bin auf jeden Fall dafür dass du es weiter machst und bin dir auch sehr dankbar für diese Arbeit :A
Sorry dass ich hier so wenig schreibe, doch du weisst ja RL:p

Auf jeden Fall, hast du meinen Respekt dafür.

Kamui
26.06.2005, 14:33
Nicht aufgeben Omni... wir stehen alle hinter dir !___! *teatralisch ne Fahne schwenk*

Ich denke mal viele warten im Moment auch nur darauf, dass endlich der langersehnte 2.Band erscheint. °___° Zu denen ich im übrigen auch gehöre. o_O Von daher habe ich bisher immer nur die einzelnen Kapitel überflogen und warte sehnsüchtig auf die fertige pdf-datei. °__°
Also wage es jetzt ja nicht kurz vorher schlapp zu machen. :p

In der Hoffnung, dass du noch ein wenig mehr Feedback bekommst, hab ich vor kurzem Mal diesen Thread in den Community News erwähnt... vielleicht hilfts ja ein wenig.^^

Von daher...

Go Omni Go! °___°

Enishi
26.06.2005, 14:33
tut mir au leid das ich so wenig schreibe ich komm ezu kaum was in letzter Zeit und werde au erst richtig lesen wenn eBook 2 da is tut mir leid aber mein Interesse is immer noch da wie sonst auch ^-^

Hayabusa
26.06.2005, 14:57
Ich wäre jedenfalls auch dafür, dass du weiter schreibst.^^
Ich würde gerne auch einen Kommentar schreiben um dich natürlich zu motivieren und dich für deine große Arbeit zu loben, aber bis jetzt hab ich nur die vorherigen Kapiteln gelesen und bin noch nicht so weit gekommen.
Für die Kapitel, die ich bis jetzt gelesen hab, bekommst aber du jetzt mein Lob; die Texte sind einfach toll und interssant geschrieben, Respekt. Weiter so! :A

Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn du weiter machen würdest :)

Zieg Feld
26.06.2005, 15:59
Es gibt sie doch noch, die stille Fangemeinde ^^

Und falls das nicht reicht, werden wir den Notstand ausrufen :D ;)

Liferipper
26.06.2005, 17:38
Ich bin auch noch da. Ich schreib nur nichts, weil nach jedem Kapitel ein "Toll, weiter so" irgendwie überflüssig ist. Sei froh, wenn ich nichts schreibe, hab ich in der Regel auch nichts zu meckern ;).

Squall2k
27.06.2005, 03:04
Tut mir leid, dass ich so wenig geschrieben hab, aber ich freu mich trotzdem schon sehr auf den zweiten Band. Hab mich schon extra deswegen erkundigt, wie die Preise bei Copyshops für Buchbindungen sind^^

Holy Sword
29.06.2005, 14:07
Tach Omni, ich bin natürlich auch weiterhin sehr stark daran interesiert das dieses Meisterwerk vollendet wird. Respekt für deine Ausdauer das alles zu überstzen und Respekt für Erik das alles zu schreiben. Also weiter so. :D

asagaru
14.07.2005, 00:11
ich find deine umsetzung spitze und hoffe natürlich dass du sie zuende bringt, warte immer gesannt auf das nächste kapitel.
ich finds super geschrieben, weiter so!

Fried
14.07.2005, 20:19
wunderbar, endlich kommt mal wieder was. Bin gerade dabei das Kapitel auszudrucken und erwarte schon sehnsüchtigst die Vertigstellung des zweiten Bandes. Immer weiter so! http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif

Legendary Guardian
01.10.2005, 21:57
Kann es auch kaum noch erwarten bis Band 2 als pdf-Datei da ist.

Lese gerade noch an Band 1, den ich mir ausgedruckt und im Copyshop binden lassen hab.

Ich hab mir vorgenommen die Kapitel von Band 2 erst zu lesen, wenn Band2 kommplett ist aber die Versuchung ist groß nicht schon in die einzelnen kapitel reinzulesen.

Lasst euch mit Band 2 bitte nicht zu viel Zeit mehr.

Ciao LG

Loxagon
01.10.2005, 22:59
Der Link zu Teil 1 geht nicht!

Xell23
30.10.2005, 01:08
Will ja nicht ungeduldig sein ich weiß ja gut Ding braucht weile aber wann geht’s den endlich weiter?

Omni
30.10.2005, 12:09
:/

*email an eric schreib*

Xell23
01.11.2005, 21:58
Danke für deine Antwort, das wäre natürlich spitze wenn man sagen könnte wie lange es noch ungefähr dauert.
Für deine Arbeit und die Zeit die du hier investierst kann ich nur RESPEKT sagen.

Omni
02.11.2005, 01:03
danke :)

One winged Angel
02.11.2005, 10:23
*sich in das Heer der Fangemeinde einreiht*

Weitermachen, weitermachen!!!!!!!!

Und immer merken: Viele Lesen, nur wenige haben die Mu&#223;e f&#252;r ein Feedback, weil es ihnen einfach gef&#228;llt. Feedback gibt nur, wenn es negativ ist. In unserer Zeit wird eben viel gemeckert und wenig gelobt. Deshalb an dieser Stelle ein dickes Lob!!!!!!!!!!!!! By the way: Wir warten auch alle auf das Finale Produkt.

Und Danke!

XTRMNTR2K
02.11.2005, 10:58
Und immer merken: Viele Lesen, nur wenige haben die Muße für ein Feedback, weil es ihnen einfach gefällt. Feedback gibt nur, wenn es negativ ist. In unserer Zeit wird eben viel gemeckert und wenig gelobt. Deshalb an dieser Stelle ein dickes Lob!!!!!!!!!!!!! By the way: Wir warten auch alle auf das Finale Produkt.

Das unterschreibe ich direkt mal so o___O
Allerdings muss ich gestehen, dass ich selbst nur wenig Zeit dazu habe, die Werke in diesem Forum zu lesen... Wenn ich es aber doch mache, dann gebe ich wenigstens meine freundliche Meinung dazu ab :D

@Fortsetzung:
Ich nehme einfach mal an, dass Eric ziemlich mit seinem RL beschäftigt ist. Aber abgesehen davon ist es umso erstaunlicher, wie schnell unser Omni immer mit der Übersetzung ist :)

Laharl
02.11.2005, 14:38
Ich bin auch ein stiller Leser der Romanfassung und naja ich würde das ganze gern in einem 2 Ebook(kommt ja oder ?) lesen,also halte ich mich hier mit Kommentaren zurück
Aber das Interesse ist noch da^^

Seelenspiegel
02.12.2005, 12:18
Feedback wäre eine gute Idee. Ich habe nur bis zum ersten PDF File mitgelesen, das fand ich absolut super gemacht. Ich finde es bewundernswert, dass immernoch an dieser Romanfassung gearbeitet wird, so viele Romanfassungen wurden begonnen, aber nur wenige fertiggestellt, die meisten Romanfassungen von Videospielen hören irgendwann einfach auf, weil die Autoren die Lust verlieren. Aber ihr, ihr Übersetzt und schreib wohl immernoch, so wie es aussieht. Ihr macht doch diese Übersetzung von diesem englischen Script, oder bin ich hier im falschen Thread gelandet? Wenn ja, tut es mir leid. Ob selbst geschrieben oder Übersetzung, es ist einfach super gemacht. Sehr detailiert werden Ereignisse geschildert und das Ganze ist schön geschrieben, so dass es wirklich Spaß macht, das Ergebnis eurer Arbeit zu lesen.

Urashima
04.12.2005, 17:17
Also ich hab mir den ganzen ersten Band mal ausgedruckt (les nicht so gern lange texte am pc, is recht anstrengend).. nja.. jedenfalls is das auch schon über 1 jahr her und hab keine ahnung mehr wo ich war, und nja wollt jetzt mal wieder lesen nur find ich die erste hälfte vom ersten band nicht mehr(hatte 2 mappen voll)..
nja jetzt müsst ich den ersten band mal wieder runterladen, nur funktioniert der link nicht o.o

wär nett wenn du mir den zukommen lassen könntest(oder jemand anders hier) oder einen funktionierenden link machst, weil ich jetzt endlich mal das ganze lesen will, weil er wirklich geil geschrieben is!

Omni
25.12.2005, 09:40
Frohe Weihnachten, an alle die das hier lesen und so wundervoll supporten. Ich liebe euch :D

Heute Nacht trudelte ein wundervolles Weihnachtsgeschenk bei mir ein:
Das letzte Kapitel des 2. Bandes.
Ich werde es euch schon bald präsentieren können und dann wird auch nicht das 2. E-book lange auf sich warten lassen!

Legendary Guardian
25.12.2005, 10:15
Das letzte Kapitel des 2. Bandes.
Ich werde es euch schon bald präsentieren können und dann wird auch nicht das 2. E-book lange auf sich warten lassen!

Das sind ja fantastische Neuigkeiten!
Das wird dann ein tolles, verspätetes Weihnachtsgeschenk.
Ich freu mich schon drauf.

Ebenfalls Frohes Fest!

Omni
28.12.2005, 22:58
ho ho ho
band 2 ist fertig, rechnet in kürze mit dem e-book.

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Tifa’s Offenbarung
Kapitel XX
Meine Bestimmung

„Das…war`s also.“, sagte Barret, während die Highwind in den Mako-verseuchten Wolken über Midgar schwebte. „ShinRa ist Vergangenheit.“
„Du klingst enttäuscht.“, sprach Cloud.
Barret zuckte mit den Achseln. „Bin ich nicht. Das heißt…vielleicht. Solang ich denken kann, hab ich ShinRa bekämpft, vielleicht hab ich dabei alles andere um mich herum einfach vergessen. Es ist schön, ein Ziel vor Augen zu haben, aber von so etwas Großem wie ShinRa erwartet man nicht, dass es einfach weg sein würde…genauso wie mein Ziel.“
„Was ist mit Sephiroth?“, antwortete Cloud.
„Yo…“, meinte Barret mit einem leichten Grinsen. „Sephiroth. Nun schlägt seine Stunde.“
„Warum?“
Die Blicke von sieben verwirrten Personen starrten auf Cloud. „Nein, im Ernst“, begann er mit verschränkten Armen. „Warum willst du ihn bekämpfen?“
Barret sah verwundert drein, als sich sein verwirrter Gesichtsausdruck zu einem Erzürnten verwandelte. „Was soll das jetzt auf einmal bitteschön? Ich dachte du wärst ganz scharf drauf, dieses Stinktier in deine Hände zu bekommen und jetzt bekommst du kalte Füße?“
„Ich habe meinen Grund zu kämpfen.“, meinte Cloud. „Mein Grund hat nichts mit dem Retten des Planeten oder dem Stoppen Meteors zu tun. Ich möchte Sephiroth töten. Alles Andere ist zweitrangig. Ich könnte nicht gegen ihn bestehen, wenn es nicht so wäre. Das Gewicht eines ganzen Planeten auf meinen Schultern zu tragen, wäre unmöglich.“
„Aber…hey…wir sind doch alle…“, stotterte Barret.
„Er vertritt seinen Standpunkt, Barret.“, begann Nanaki, mit seinem Schwanz wedelnd. „Sephiroth zu stoppen mag schön und gut sein, aber jeder von uns muss seine eigenen Gründe dafür haben. Einen Grund, der einem die Kraft verleiht, den Planeten am Leben zu halten.“
„Ich weiß, es klingt egoistisch.“, fuhr Cloud fort. „Aber…das ist es nicht. In unserem tiefsten Inneren sind wir alle gleich. Dort gibt es etwas…oder jemanden…an das wir uns Klammern. Und dieses Etwas treibt uns voran. Es motiviert uns, hält unsere Hoffnung an die Zukunft am Leben. Ich kann nicht länger mit Sephiroth`s Schatten über mir leben. Entweder er stirbt oder ich tue es. Egal wie…alles wird ein Ende finden.“
Barret bereitete sich darauf vor, einen weiteren Protest einzulegen, brachte aber nichts dergleichen über seine Lippen. „Ja…Ja, du hast recht.“, murmelte er nur. „Es klingt wirklich egoistisch, besonders nach all den Sachen, die ich über AVALANCHE sagte. Aber noch mehr als eine Zukunft für den Planeten…wünsche ich mir eine Zukunft für Marlene. Sie soll ihr eigenes Leben leben können.“
„Eine Erinnerung oder eine Person…irgendein Grund.“, meinte Cloud. „Jeder von uns muss seine eigene Bestimmung finden.
„Meteor wird uns in wenigen Tagen treffen. Ich möchte, dass ihr alle geht und eure Herzen nach eurer Bestimmung erforscht.“
„Vielleicht kommt keiner von uns zurück!“, stänkerte Cid. „Meteor würde uns sowieso töten. Vielleicht ist es besser, einfach da zu sitzen und darauf zu warten.“
„Dann werde ich alleine gehen.“, antwortete Cloud mit einer Stimme aus Eisen. Tifa blickte für einen Moment tief in Cloud`s Augen. Cid schnaubte amüsiert und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf das Schiff. Er begann, die Highwind in Richtung Kalm zu führen, wo er Barret absetzen wollte, bevor er wieder anfing, über sein Kind zu weinen.


* * * * * * * * * * * * *

Der Abend begann, über die Felder außerhalb Nibelheims zu kriechen. In einer normalen Nacht wäre der östliche Horizont schon mit Sternen bedeckt, während der Westliche sich in ein Farbenspiel aus pink- und orangefarbenen Farbtönen hüllen und die Sonne in den Ozean sinken würde. Meteor, näher denn je, verschleierte den Planeten in einen endlosen, blutroten Vorhang. Cid Highwind sprach zu sich selbst, als er mit dem Flugschiff wieder abhob und gen Norden, über die verwelkten Berge hinweg, Kurs nahm, nachdem er Tifa und Cloud abgesetzt hatte.
„Ich bin überrascht, dass du hier her zurückkommen wolltest.“, sagte Tifa, während sie in den Rucksack zu ihren Füßen griff.
„Egal was auch immer hier geschehen ist, es ist mein Heimatort.“, meinte Cloud mit einem starren Blick, der sich auf das Dorf richtete.
In den Fenstern leuchteten keine Lichter; nichts bewegte sich in den Straßen. Die Stadt wurde geräumt. Sogar die alten Geister im ShinRa Anwesen schienen nun entflohen zu sein. „Wir teilen beide das selbe Schicksal. Gebrochen von ShinRa, dazu verdammt, eine schreckliche Lüge zu Leben.“
Tifa atmete tief ein, mit ihrer Hand eine kleine Box aus dem Rucksack holend.
„Ich…möchte mich entschuldigen…“, fuhr Cloud fort, sich von Tifa abwendend. „Für alles, was seit damals passiert ist. Ich konnte dich nicht beschützen, stattdessen hab ich dich in meine ‚Trügerische Welt’ mit hinein gezogen. Es gab unzählige Gelegenheiten, an denen du mir die Wahrheit hättest sagen können, aber du hast es nicht getan.“
Tifa atmete aus.
„Ich glaube…ich habe selbst immer nur versucht zu glauben, dass dies die Wahrheit sei.“, sprach sie mit einem tiefen Seufzer. „Ich träumte immer davon, dass du eine große Karriere bei SOLDAT machen würdest, so sehr, dass es mich sehr traurig machte, als Zack an deiner Stelle in unser Dorf kam und du ihm nur als sein ‚Handlanger’ folgtest. Ich wollte dies nicht glauben. Ich wollte so sehr von dir gerettet, von dir beschützt werden…“
Sie legte die kleine Box aus ihrem Rucksack auf den Boden hin und auf einen Knopfdruck folgend, begann diese sich auszuklappen und nach mehreren Vorgängen zu einem wetterfesten Zelt zu formen. Nur ein weiteres glorreiches Produkt der ShinRa Inc. , das wohl nie wieder gebaut werden würde.
„Jetzt, denke ich, wäre der richtige Zeitpunkt, mir zu sagen, was damals eigentlich mit dir passierte, nachdem Sephiroth starb.“, fügte Tifa hinzu, vor dem aufgeklappten Zelt sitzend. „Zack wurde sehr schwer verletzt, oder?“
„Ja, wurde er.“, nickte Cloud. „Beinahe so schwer, wie du. Du wurdest damals ganz normal von einem Doktor behandelt, aber Zack und ich…wir waren beide bei ShinRa…also war unsere Behandlung etwas…anders…“


* * * * * * * * * * * * *


„Sterbe ich…?
„Nein…
„Aber ich fühle mich so leicht…woher kommt diese Wärme…?“
Dumpfe Stimmen drangen in Cloud`s Gehörgang. Sein Blickfeld war nebelhaft und lag in einem grünen Schleier. Irgendetwas bedeckte seinen Mund, irgendetwas, das versuchte, Luft in seine Lungen zu pressen. Er bewegte seine Arme; sein ganzer Körper fühlte sich an, als würde er aus Schlamm bestehen. Ein Schatten bewegte sich außerhalb der Glasröhre, in der er sich befand. Im Hintergrund vernahm er unverständliches Gebrüll.
Das Gewicht der Schwerkraft begann langsam wieder auf seinen Knochen zu lasten, während die grüne Flüssigkeit in dieser Glasröhre abfloss. Das trübe Licht, das nun durchs Glas schien stach in seinen Augen. Er riss sich die Atemmaske von seinem Gesicht und begann langsam wieder, mit seiner eigenen Kraft zu atmen. Es fühlte sich an, als ob es das erste Mal seit Jahren gewesen wäre.
Die Luft war kalt und feucht. Er konnte noch immer schlecht realisieren, was um ihn geschah, aber er spürte, wie sich jemand seinen Arm packte, und ihn aus der Glasröhre zog.
Als Cloud nun in einem tristen Kellerraum stand, versuchte er, seine Füße zu bewegen, die jedoch jegliche Befehle verweigerten. Er hörte jemanden flüstern und danach wurde ihm wieder Schwarz vor den Augen.
Er öffnete seine Augen. Der morgen graute. Die fröstelnde Luft des Kellergewölbes wurde durch eine angenehme Wärme auf seiner Haut ersetzt. Die Sonne hing noch tief am hellroten Horizont. Rote Canyons rauschten an Cloud vorbei, der bewegungsunfähig auf der Ladefläche eines fahrenden Pickup-Trucks saß. Er sah sich verwirrt um und erkannte Zack, der ihm gegenüber saß, verloren in Gedanken. Cloud öffnete seinen Mund, woraufhin ein müdes, schwaches Geräusch aus seiner Kehle entkam.
„Huh…?“
Zack erschrak. „Hey! Hey, du hast es geschafft!“, sprach er, in ein breites Grinsen ausbrechend. „Ich fing an, mir Sorgen um dich zu machen! Wie fühlst du dich?“
„Müde…“, stammelte Cloud, noch immer mit einer sehr mitgenommene Stimme. „Wie…lange…?“
„Seit dem Unfall im Reaktor? Ich weiß es nicht. In meiner Röhre hing kein Kalender, weißt du?“, scherzte Zack lachhaft. Der Laster wankte kurz, als er in ein Schlagloch fuhr, gefolgt von einem überraschten Schrei Zack’s. „Hey! Augen auf die Straße, Alterchen!“, rief Zack, auf die Scheibe klopfend.
„Haltet eure Klappe da hinten! Ihr beide könnt glücklich sein, dass ich euch überhaupt mitgenommen habe!“, rief der Fahrer zurück.
Zack grummelte in sich hinein, zügelte sich aber. „Also gut, wir müssen uns noch immer entscheiden, was wir machen werden, wenn wir in Midgar angekommen sind.“, sagte er, seinen Kopf mit seiner Hand stützend. „Wir sollten weg vom Militärischen und uns dem Geschäftlichen widmen. Was meinst du, Cloud? Du bist doch ein schlauer Kerl. Hast du ne Idee?“
„Irgendetwas…nur nicht das hier…“, stöhnte Cloud, während er sich seine Brust rieb. Die Wunde von Sephiroth`s Schwert war bereits verheilt, aber die entstandene Narbe würde er ein Leben lang mit sich herumtragen müssen. Als er diese verfluchte Narbe an seinem Körper erblickte, erschrak er.
„Irgendetwas…hmm…?“, Zack`s Augen leuchteten auf. „Das ist es! Wir werden Söldner! Du weißt schon…Kämpfer zum Mieten! Wir machen alles für Geld! Das wird genial! Alle Vorteile des militärischen Lebens, nur ohne Vorschriften und Befehle!“
Cloud war noch immer tief in Gedanken versunken und schien abwesend.
„Ich hab sogar schon ein Versteck, wo wir ne Weile untertauchen können. Ein Mädchen und ihre Mutter leben dort, aber ich kenn dieses hübsche Mädel sehr gut, also sollte das keine Schwierigkeiten bereiten. Sie ist ziemlich süß. Sie würde dir gefallen, Cloud.“
Der Laster wurde wieder erschüttert. „Mir wird schlecht.“, meinte Cloud.
„Bist wohl nicht der romantische Typ, was?“, fragte Zack mit einem Lächeln.
„Nein…ich meine…Auto…“
Cloud kroch zum Ende der Ladefläche, beugte sich über den Rand und entleerte seinen Magen in den Cosmo Canyon. „Das is widerlich…weißt du?“, begann Zack. „Wenn du mit mir arbeiten willst, musst du damit aufhören.“

Es war an einem Abend, mehrere Tage später, als Midgar endlich in Sichtweite kam. Cloud und Zack standen auf einer Anhöhe vor der großen, schmutzigen Stadt. Midgar wieder zu sehen, nachdem sie aus Nibelheim geflohen waren, war ein sehr merkwürdiges Gefühl. Cloud hatte seine Heimat hinter sich gelassen, und doch fühlte er sich, als würde er geradewegs dahin zurückkehren. Viel Zeit war für ihn vergangen, doch in Wirklichkeit, fühlte er sich kein bisschen anders. Niemand in Nibelheim hatte ihn in seiner ShinRa Uniform erkannt, nicht einmal Tifa. Er war noch immer unbedeutend.
„Ich bin müde…“, fing Cloud an, sich auf den Boden fallen lassend. „Ich möchte schlafen…eine Woche lang…oder für immer. Mein Körper tut mir weh.“
„Du hast den mächtigsten SOLDAT, der jemals gelebt hat, bekämpft.“, antwortete Zack, seine dunkelviolette Uniform abstaubend. „Er hat dir sein Schwert in den Körper gerammt. Nicht einmal ShinRa`s Wunder Maschinen können jemanden so schnell wieder vollkommen Gesund machen.“
Cloud öffnete seinen Mund, um zu sprechen, fand aber nicht die nötige Kraft dafür. Er lehnte sich gegen einen Felsen und schloss die Augen, während die Kälte des Steines auf seinen mitgenommenen Rücken einwirkte. Leiser Donner war in der Ferne zu vernehmen und ein kühler Wind zog auf. „Das nenn ich mal Glück…“, meckerte Zack. „Unser erster Tag in Midgar und wir landen mitten in einem Sturm. Ich glaube wir sind einfach vom—“
Zack`s Worte wurden von Gewehrschüssen unterbrochen. Blut spritzte in Cloud`s Gesicht, als der SOLDAT Zack mit weit aufgerissenen Augen und halboffenem Mund vor ihm nieder brach. Frische Wunden in Zack`s Brust färbten den Erdboden rot. Zu betäubt, um sich zu bewegen, lag Cloud da, als zwei ShinRa Soldaten die Anhöhe hinaufmarschierten.
„Wir haben sie wohl beide erwischt, glaub ich.“, sprach einer von ihnen, sein Gewehr nach unten richtend. „Sie bewegen sich nicht.“
„Gott sei dank!“, begann der Zweite. „Der eine da mit dem Schwert, ist ein Mitglied von SOLDAT. Der hätte uns ohne weiteres schlachten können. Diese Typen sind hart wie Steine.“
„Lass uns einfach zurückgehen und Bericht erstatten, dass wir die zwei Flüchtlinge getötet haben. Ein Sturm zieht auf und ich will da nicht reinkommen.“
Die beiden Soldaten machten sich auf den Weg, den Pfad hinab, auf Midgar zu.
Es war Stunden später, als Cloud endlich die Kraft dazu fand, seine Gelenke wieder zu bewegen.
Der Regen schlug unaufhaltsam auf ihn hernieder, während er Zack`s Blut in duzenden kleinen, dunkelroten Strömen wegspülte.
Er schaffte es, seinen Kopf zur Seite zu drehen und erblickte dort einen Körper, leblos im Matsch liegend. Zack, einst voller Hoffnungen und Ambitionen, war nun nicht mehr, als ein kalter Klumpen aus Fleisch und Knochen. Das war einfach nicht fair. Nichts in seinem Leben war jemals fair gewesen. Jetzt hatte er alles verloren.
Ein weiteres Mal, umfassten nun Cloud`s Hände den Griff von Zack`s massiven Meisterschwert. Die Substanz, die daran steckte, war tot und ausgebrannt, getrennt von ihrem Besitzer. Es kostete Cloud all seine restlichen Kräfte, doch er schaffte es, das Schwert aus den magnetischen Schlössern an Zack`s Rücken zu befreien. Er hielt es in einem leichten Winkel vor sich hin, während er die Regentropfen beobachtete, wie sie langsam an der Klinge nach unten glitten.
„SOLDAT…Söldner…Mid…gar…“
Coud sah hinab auf seinen toten Kameraden.


* * * * * * * * * * * * *

„Tot…wie traurig.“, flüsterte Tifa, auf das knackende Lagerfeuer starrend. „Ich kannte Zack nur zwei Tage lang, aber er schien voller Energie und Leben zu stecken. Ich wünschte mir fast, ich hätte die Möglichkeit gehabt, ihn besser kennen zu lernen.“
„Seine Familie lebt noch immer in Gongaga.“, meinte Cloud. „Du könntest sie besuchen.“
„Vielleicht.“, antwortete Tifa nickend.
„Dieses Mädchen, von dem er sprach,“, begann sie, „war das Aeris?“
„So hat sie es mir jedenfalls erzählt.“, antwortete Cloud.
„Oh…“
Es folgte eine lange, bedrückende Stille, die sich über die beiden legte. Tifa schien bedrückt und Cloud war wieder verloren in Gedanken, auf die Flamme starrend. Worüber dachte er wohl gerade nach, fragte sie sich. Aeris? Zack? Nibelheim? Sephiroth? Die Anderen? Es könnte jeder von ihnen gewesen sein, oder überhaupt keiner. Cloud war sehr schwer einzuschätzen, so viel hatte sie bereits gelernt.
„Sie werden wieder kommen.“, begann sie mit einem kleinen Lächeln. „Du wirst schon sehen. Sie haben alle ihre Gründe, um zu kämpfen. Und sie haben dich als ihren Führer. Sie sagen es zwar nicht, Cloud, aber du bedeutest ihnen sehr viel.“
„Sogar Vincent?“, fragte Cloud, woraufhin Tifa grinsen musste.
Sie hielt sich ihre Hand vor den Mund, um ihr Lachen zu unterdrücken. „Ja, sogar Vincent, da bin ich mir sicher. Schau nur, was du alles für sie getan hast. Du hast sie alle zusammen gebracht, für ein gemeinsames Ziel, an das sie glauben, und hast ihnen sogar bei ihren Problemen geholfen. Vincent hat seine Rache bekommen, Barret seine Stadt gerettet, Cid war im Weltall…wir haben so viele erstaunliche Dinge, in so kurzer Zeit, erlebt.“
„Es fühlt sich merkwürdig an, findest du nicht?“, sagte er, sich zurücklehnend. „Böse Konzerne und Regierungen stürzen, Bombenanschläge ausführen, mit dem Planeten kommunizieren…es ist wie eine Fantasiegeschichte, die zum Leben erwacht.“
Tifa rückte näher und legte ihre Hand in Cloud`s. „Es ist nicht nur unsere Fantasie, es ist die des gesamten Planeten und all seinen Bewohnern. Vielleicht sogar unsere letzte.“
„Unsere ‚Letzte Fantasie’ hm?“
Er seufzte nach diesen Worten. Es klang so entmutigend. Deprimierend.
„Du weißt, es gibt vieles, was ich dir noch sagen wollte.“, sprach Cloud, mit einer gedrückten Stimme.
„Ich habe mir immer vorgenommen, dies zu tun, sobald ich die Gelegenheit dazu hätte. Aber jetzt, wo wir hier sind, kann ich mich nicht einmal mehr daran erinnern, was es war.“
Tifa lächelte wieder und stützte sich auf Cloud`s Schulter. „Du musst gar nichts sagen.“, meinte sie, gähnend.
„…wie spät ist es?“
„Mitternacht.“
„Lass mich diesen Moment nur ein klein bisschen länger auskosten.“, flüsterte sie.
„Ich hab mir gedacht, es könnte noch ein Meisterschwert im ShinRa Anwesen geben. Morgen, bevor wir gehen, werde ich es holen.“
„Hmmm.“
Cloud blickte auf Tifa, wie sich ihre Schultern bei ihren Atemzügen hoben und fielen.
Morgen um diese Zeit, würden sie entweder Sephiroth getötet und den Planeten gerettet, oder sich selbst in ein frühes Grab gestürzt haben.
Er schüttelte seinen Kopf. „Unsere ‚Letzte Fantasie’…“


* * * * * * * * * * * * *


Meteor verschlang bereits ein Drittel des Himmels, als die Highwind über das nördliche Nibelgebirge hereinbrach. Tifa erklomm den alten Wasserturm in der Mitte des Dorfes und feuerte eine kleine Leuchtrakete in den Himmel ab, um Cid ein Zeichen zu geben. Begleitet vom Geräusch der dröhnenden Motoren und dem Sausen der Propeller, trat Cloud aus den Schatten der alten ShinRa Villa heraus, mit einem neuen Meisterschwert auf seinem Rücken.
Es fühlte sich an, wie damals, als er Zack`s Schwert ergriff – kalt und unpersönlich – unversehrt von jeglichen Kampfspuren. Sein altes Schwert, erinnerte er sich, war getränkt in Blut und bedeckt mit unzähligen Schrammen, aber dennoch war es wie ein Teil seiner selbst. Dieses Meisterschwert an das ätzende Blut eines Riesenskorpions zu verlieren, war für ihn damals, im Nibelgebirge, sehr deprimierend. Er war froh, dieses alte Laster nun wieder auf seinen Schultern tragen zu dürfen, denn es fühlte sich für ihn an, wie ein neuer Anfang.
„Hey, alles an Bord!“, verkündete Cid vom Außendeck des Schiffes aus, während Tifa und Cloud die Strickleiter entlang nach oben kletterten. „Ihr zwei seid die Letzten auf meiner Liste. Die Anderen warten schon drinnen.“
„Ehrlich, ich bin überrascht, dich hier wieder zu sehen.“, sprach Cloud, als er ins Innere der Highwind eintrat. „Ich dachte wirklich, du würdest einfach in Rocket Town bleiben, mit Shera.“
Cid überkam ein leichtes Grinsen. „Ja, naja…Ich weiß nicht wie es um die Zukunft Rocket Town`s bestellt ist. Ich meine, ja, es war ein nettes kleines Örtchen. Aber die Bewohner dort sind alle nur Überbleibsel vom alten ShinRa Weltraum Programm. Jetzt, wo die Rakete weg ist, weiß ich nicht, was die machen werde. Ich weiß noch nicht mal, was ich in einem Jahr machen werde.“
Die Türen zur Brücke öffneten sich. „Das heißt, falls ich solang lebe.“, nörgelte er, seine Hände auf das Bedienfeld des Schiffes legend. „Was zum…was haben diese Idioten mit meinem Schiff aufgeführt? Diese Schalter und Knöpfe da sind mir ja noch nie aufgefallen. Ich glaub, die haben da hinter meinem Rücken rumgepfuscht!“
„Alter, du siehst ja genauso aus, als ich dich das erste Mal gesehen habe.“, begann Barret, auf Cloud blickend. „Mit diesem mordsmäßigen Schwert da, und als ob du Tage lang nicht geschlafen hättest. Genauso verwirrt wie damals, weißt nicht, was hier vor sich geht. Hm? Das erinnert mich an die gute alte Zeit.“
„Wie geht es Marlene und Elmyra?“, erkundigte sich Tifa.
„Es geht ihnen gut.“, antwortete Barret. „Sie haben sich schon lieb gewonnen, seitdem wir sie verlassen haben.“
„Das war die Nacht, in der wir das ShinRa Gebäude stürmten.“, sagte Cloud.
Barret grinste. „Yup! Denen haben wir den Arsch versohlt! Naja bis wir gefangen genommen wurden…und Rufus aufgetaucht ist…und Sephiroth, verdammt, scheint schon ziemlich lange her zu sein, was? Aber so lange ist es doch noch gar nicht…die Zeit vergeht einfach zu schnell für meinen Geschmack.“
„Wir haben vieles getan und erlebt in der Zeit.“, begann Nanaki, als er auf die Brücke trat. „Beinahe unmöglich, zu fassen. Was auch immer uns getrieben hat, uns ermutigt hat, wir müssen jetzt noch mehr denn je daran festhalten.“
Er setzte sich neben Tifa hin und wedelte mit dem Schwanz. „Großvater…er wird uns beobachten. Er wird an unserer Seite kämpfen. Im Geiste.“
„Verdammt!“, sprach Barret. „Ist er etwa…“
Nanaki ließ seinen Kopf hängen. „Ich bin nicht traurig darüber. Ich kann ihn noch immer fühlen, ihn hören…im Inneren des Planeten. Ich bin mir sicher, er wird uns Stärke verleihen.“
Cloud sah sich auf der Brücke um. „Wo ist Cait Sith? Yuffie…Vincent?“
„Das Balg is weg, weil ihr wieder mal schlecht wurde.“, sagte Barret mit einer schroffen Stimme. „Sie hasst das Fliegen. Sie sagt, sie würde einen anderen Weg finden, um zum Nordkrater zu kommen. Ich hab ihr gesagt, von mir aus kann sie ihren Arsch auch dort hoch schwimmen. Reeve passt auf sie auf…glaub ich.“
„Ich bin zurückgekehrt.“, sprach Vincent`s Stimme, scheinbar aus dem Nichts. „Auch wenn es gegen mein Richturteil sein mag.“
Cloud folgte dem Klang der Stimme zu einer tieferen Eben der Brücke, wo er Vincent, in einer dunklen Ecke lehnend und in seinem roten Umhang verhüllt, entdeckte. Wie gewohnt, war der Gesichtsausdruck des dunklen Mannes verschleiert und man konnte nur durch seine finsteren Augen auf sein Gemüt deuten. „Gegen dein…naja, das bist eben du, Vincent.“, meinte Cloud. „Du bist immer so kalt, distanziert und…“
Vincent erlaubte sich ein leichtes Lächeln auf seinem steinigen Antlitz. „Cool…?“, bot er an. „Hmm. Nun, ich nehme an, so bin ich nun mal. Ich bin weit gereist, aber ich habe die fehlende Puzzlestücke meiner Vergangenheit entdeckt, bevor sie vergraben werden konnten. Ich nehme an, alle die nun hier sind, haben dies auch getan. Seine Vergangenheit für sich zu beanspruchen, bevor die Zukunft ihren endgültigen Schleier über sie hüllt und in Vergessenheit gerät, ist sehr wichtig.“
„Was meinst du?“, fragte Cloud.
„Vor 2000 Jahren, war das Alte Volk wirklich nur das Alte Volk? Der Name, den sie sich selbst gaben, lautete ‚Cetra’.“ Vincent richtete sich auf und entfaltete seine ganze Größe. „In 2000 Jahren, werden die Leute wohl über die Geschichte unserer Zivilisation rätseln? Wie sie uns wohl nennen werden? Das ‚Alte Volk’? Welcher Name würde dann für die Cetra übrigbleiben, frage ich mich. Egal ob wir gewinnen oder verlieren, die Zeit schreitet unaufhaltsam voran und begräbt alles Vergangene, wenn wir es nicht fest umklammern. Geschichte wird vergessen, aber Erinnerungen sind unsterblich.“
„Eeeeey…ich glaub, so langsam werd ich doch noch schlau aus diesem Freak!“, verkündete Cid, der zwei Hebel auf dem Armaturenbrett fest in seinen Händen hielt. „Sind jetzt alle hier? Kann ich dieses Ding nun starten?“
„Von diesem Zug, auf dem wir uns befinden, können wir nicht wieder einfach so abspringen!“, sprach Barret.
Cid wandte sich Cloud zu. „Hmm?“
„…fertig oder nicht…wir brechen auf.“, sagte Cloud.
Cid zog die beiden Hebel nach unten. „Yeeehaaaww!“
Die Highwind fing an, zu schlingern. An der Außenseite des Schiffes, öffneten sich zwei riesige Luken an den Seiten, woraufhin sich die Propeller absprengten und taumelnd zu Boden stürzten. An ihre Stelle, trat ein Paar blau lodernder Turbinen aus dem Inneren hervor. Cid hielt sich noch immer an seinen beiden Hebeln fest, während die Highwind wie eine Rakete nach vorne katapultiert wurde, wie ein gleißendes Messer durch die Wolken stechend und hinterließ dabei nur zwei gerade Linien aus weißem Rauch.
„Festhalten, ich glaub…Jeeesuuus…Heilige Scheiße…!“






ENDE VON TEIL ZWEI

Kamui
28.12.2005, 23:18
ho ho ho
band 2 ist fertig, rechnet in kürze mit dem e-book.Juhu, dann gibts bald ne Menge zu lesen! °___° Wenn das Jahr so nicht einen wahrlich würdigen Abschluß findet. :A

Aber denk dran auch gleich ein funktaonierenden Link zum ersten e-book zu spendieren. !__! Meins ist mir nämlich irgendwie Abhanden gekommen. ;__;

XTRMNTR2K
28.12.2005, 23:48
0wnage.

Ein absolutes Spitzenkapitel! :A :A :A
Aber auch dafür, dass ihr beiden es auch nach all der Zeit bis zum Ende durchzieht, gebührt dir und Eric ein riesiges Lob, Omni.

Was die Ebooks betrifft, möchte ich mich dem im Übrigen anschließen. Wenn es möglich wäre, einen Link zu Teil 1 & Teil 2 anzubieten, wäre das wirklich großartig. :)

Omni
05.01.2006, 19:36
1. band:

http://www.chocwise.de/stuff/ff7_mako_saga_band1.pdf

Pik
05.01.2006, 20:42
Warum hatte ich denn noch keine Post? :D

Ich Hoffe, daß ich das mit den eBooks sobald wie möglich hinbekomme. Momentan warte ich noch auf ein gutes Logo und ein ganz kleines Problem hab ich auch noch, aber das wird schon zu lösen sein ^_^

Edit: So bei Band 1 fehlt nur noch das neue Logo. Band 2 muß ich noch reparieren und das letzte Kapitel sowie das neue Logo einfügen, dann ist der auch fertig.

Omni
06.01.2006, 11:07
jo kommt gleich ^^
war die woche über net zu haus

Legendary Guardian
06.01.2006, 20:14
Dürfen wir uns auch wieder auf jede Menge Artworks uns Screenshots freuen wie bei Band 1?

@Pik: Vieleicht wäre diesmal "Blocksatz" günstiger.
Sieht einfach besser aus. Ist nur ein Vorschlag.
Ich freu mich auf das Endergebnis. ;)

Pik
06.01.2006, 20:21
Ja, es sind wieder viele Bilder dabei. Und ich übernehme nur die Konvertierung, für die Textausrichtung ist immernoch Omni zuständig und er hat den Text nunmal linksbündig ausgerichtet ^^

Legendary Guardian
15.01.2006, 00:20
@Pik:
Lässt du uns zappeln???:\

Pik
15.01.2006, 00:57
Nein, ich warte noch auf das Logo. Ich erkundige mich heute mal, wenn es nicht klappt nehme ich das etwas unschönere Wasserzeichen.
Dann sollte es nicht mehr lange dauern (was aber nicht mehr in meiner Macht liegt ^^).

cinna
15.01.2006, 11:41
hi, hab mir das mal so durch gelesen von euch und find es recht ineressant mit dem ff 7 roman ich hatte mal das band 1 aber irgendwie wieder gelöscht.ich wollte es mir wieder saugen aber eure links gehen nicht mehr,nun meine frage wo bekomm ich es her.

mfg cinna

Kamui
15.01.2006, 18:38
hi, hab mir das mal so durch gelesen von euch und find es recht ineressant mit dem ff 7 roman ich hatte mal das band 1 aber irgendwie wieder gelöscht.ich wollte es mir wieder saugen aber eure links gehen nicht mehr,nun meine frage wo bekomm ich es her.
1. band:

http://www.chocwise.de/stuff/ff7_mako_saga_band1.pdf;)

Aber vielleicht solltest du noch ein wenig warten, denn wenn ich das hier richtig verstanden hab soll es demnächst eine überarbeitete Version des 1.Bandes geben...mit neuem Logo und so.^^

Parallax
15.01.2006, 19:16
Gibt es eigentlich auch Romanfassungen von anderen Final Fantasy Teilen?

Pik
19.01.2006, 21:49
http://rpg-reich.de/games.php?site=files&game=ff7&show=2
Falls ihr Fehler findet, sagt bescheid :)

Omni, du müsstest mal deine Signatur aktualisieren ^_^

Kamui
20.01.2006, 03:54
http://rpg-reich.de/games.php?site=files&game=ff7&show=2
Yarr! °___°
Da kommt man völlig gestreßt von der Arbeit und dann erwartet einen plötzlich sowas... ich bin begeistert! ;__; Großes Lob an alle Beteiligten! ^_^
Sobald ich nachher wieder wach bin, werd mal ein wenig schmökern gehn. :p

Hayabusa
20.01.2006, 13:43
Das war wirklich eine Überraschung für mich, ich hab mich jedenfalls sehr gefreut, als ich die News über den zweiten Band gelesen hab - Das 2. Band liegt schon auf meiner Festplatte und ich werde warscheinlich heute anfangen zu lesen.
Jedenfalls hab ich schonmal reingeschaut und es sieht wiedermal nach echt guter Arbeit aus.^^
Danke!

Pa!ne#
20.01.2006, 16:44
geiles teil omni haste echt gut gemacht, freue mich auf den 3. teil

Legendary Guardian
22.01.2006, 19:31
Sieht echt super aus.
Hab noch keine Fehler gefunden, aber auch noch nicht so viel gelesen.
Wenn ich es gelesen hab gibt es von mir das feedback.

cinna
29.01.2006, 14:25
hallo,wisst ihr ob es dann auch noch ein 3.band geben wird??? wenn ja wird es wohl noch dauern was?

Holy Sword
20.04.2006, 01:48
@Parallax: Ja es gibt noch jede menge anderer FF-Romane. Einfach mal im Forum nachschauen oder auf gängigen FF seiten.

@cinna: Ja es wird noch einen 3 Band geben (So war es angekündigt), was aber mit sicherheit noch laaaaaaaaaannnngggggggggeeeee dauern wird.


@Omni: ...oder hast du mal ein paar neuigkeiten für uns:confused:
Bitte weiter so8)

Omni
20.04.2006, 18:44
@Omni: ...oder hast du mal ein paar neuigkeiten für uns:confused:


leider nein :(

elef2
22.05.2006, 15:01
hi
eine frage an omni
wie siehts aus haste vllt irgendwelche neuigkeiten zu band 3?
wäre nett wenn du darauf antworten würdest

Omni
25.05.2006, 11:41
tag mal wieder.

wie ich leider immer wieder antworten muss: keine neuigkeiten, die sich lohnen würden.
der autor hat gerade nicht allzu viel zeit, die story weiter zu bringen. hoffe aber, dass sich das bald ändern wird.

falls sich was ergibt, seid ihr hier eh die ersten, die das mitgeteilt bekommen.

bye

Stormblade
03.06.2006, 10:22
:hehe: Also ich weis nicht ob es noch andere gibt aber ich denke dasa es auf jeden fal welche geben wird oder gibt und auch wenn wir sie schreiben!!:hehe: :hehe:

elef2
10.06.2006, 12:50
so nach drei wochen frag ich ma wieder nach:
wie weit bist du schon mit teil 3?

elef2
08.07.2006, 16:43
und nochmals nach fast einen monat - wie weit bist du schon?

Omni
08.07.2006, 17:56
falls sich was ergibt, seid ihr hier eh die ersten, die das mitgeteilt bekommen.

bye


wie gesagt...

elef2
01.09.2006, 21:48
tut mir leid omni das ich wieder frage aber der letzte stand der dinge liegt gut 2 monate zurück
wie siehts aus?

Holy
11.03.2007, 16:51
Hi @ all. Wollte fragen ob es hier weiter geht und ob es überhaupt noch interesse gibt das der Roman Fertiggestellt wird?Wer dies noch will postet doch bitte mal. Schaden kann es nicht. vielleicht ein Ansporn für Eric und Omni. Ich warte brennend darauf.8)

Omni
16.03.2007, 01:25
servus allerseits!

nunja, es vergeht kein tag, an dem ich nicht ins postfach gucke, jedoch vergebens :/

ab und an schreibt eric mir ne email, dass er zur zeit wohl viel um die ohren hat und so..

kann leider nichts neues berichten.

Danke für euer interesse :) ich schreib ihm gleich nochmal was

Omni
06.04.2007, 15:19
Lange hats gedauert, ja LANGE.

Aber nun ist es soweit. Das erste Kapitel des letzten Bandes ist hier...bei mir.
Geduldet euch noch 3-4 Tage und ihr habt es hier auf Deutsch stehen.

ByeBye!

Kamui
06.04.2007, 19:48
Ausgezeichnet °___°

Go Omni Go !__!

Dies ist kein Spam, sondern erlaubte Motivationshilfe ò_Ó

Omni
09.04.2007, 01:20
schon bald....

Der erste Teil des dritten und letzten Bandes. Im 5. Jahr dieses Projektes.
Danke an alle, die uns so super Supportet haben und bis heute dabei geblieben sind! Meldet euch mal wieder, ihr alten Hasen!

------------

Teil Drei
Gebet an den Planeten

Gebet an den Planeten
Kapitel I
Salz in der Wunde

„Klarer Himmel, gute Sicht…“ Cid schloss seine Augen, als er einen tiefen Zug von seiner Zigarette nahm. „Kälter als in der Hölle hier oben. Und wir wissen nicht mal genau, wie tief dieser Krater wirklich ist.“
Die Highwind und ihre Besatzung schwebten über dem Schlund des massiven Nordkraters, dem Ort, an dem erst einen Tag zuvor Sephiroth`s Energiebarriere von ShinRa`s Sister Ray zerschmettert worden war. Vor nicht allzu langer Zeit befanden sie sich schon mal hier, Sephiroth aus der Stadt des Alten Volkes verfolgend. 2000 Jahre war es her, als Jenova hier den Planeten betrat, in die schneebedeckten Gipfel des Nordkontinents krachend und eine über Generationen andauernde Ära voller Verzweiflung und Zerstörung einläutete.
Cloud warf das Ende der Strickleiter über Bord und sah ihr zu, wie sie sich ins klaffende Loch unter der Highwind ausrollte.
„Weit kann es nicht mehr sein.“, sagte er.
„Woher willst du das wissen!? Wir könnten noch Tage brauchen! Was, wenn unser Weg bis in die Mitte des Planeten führt?“, schrie Yuffie.
Cloud wandte seinen Blick von ihr ab und begann seinen Weg, die Leiter hinab. Yuffie führte ihre Protestschreie fort, folgte den anderen jedoch.
Im Inneren der Felsnarbe konnten sie die unleugbare Anwesenheit einer höheren Macht sehr genau fühlen. Das Bewusstsein des Planeten selbst lag in der Luft. Fremde Stimmen flüsterten in fremden Sprachen, zusammen mit fremden Gefühlen. Glänzende, grüne Adern durchströmten die Wände und schufen leuchtende Netze in diesem scheinbar lebenden Felsen – Substanz, in seiner reinsten Form. Magie, die Seele des Planeten, pulsierte durch den Krater, durch Substanz.
„Oben ist es kalt, doch hier unten wird es immer heißer.“, begann Cloud, mit seiner Hand einen Stein abtastend.
„Yo, weil wir hier an diesen freigelegten Mako Dingern vorbeikommen.“, meinte Barret. „Der ganze Druck macht das Ding brennend heiß. Passt auf Risse in den Felsen auf, so ein Strahl brennt euch die Haut von den Knochen.“
„Was ist mit denen, die keine Haut haben?“, fragte Cait Sith.
„Dann sollte deine größte Angst meinem Stiefel, der in deinem Hintern steckt gelten, Reeve!“, schrie Barret zurück. „Geh einfach weiter!“


* * * * * * * * * * * * *


Um ihn herum loderten weiterhin Flammen. Das Dach des ShinRa Gebäudes war nicht mehr, als ein qualmender Turm, im Zentrum Midgar`s. Reno stützte sich mit seinem Elektrostab ab, sein Gesicht in Unzufriedenheit verzerrend.
„Nirgendwo ist es schöner, als Zuhause.“
Reno schloss seine Augen. „Jaja…schon klar, Tseng.“, murmelte er. „Bist du eigentlich sicher, dass du gerade hier bist? Ich meine…du hättest eigentlich schon vor zwei Wochen oder so abkratzen müssen.“
„Nunja, gegen deinen größten Wunsch, bin ich noch nicht tot, Reno.“, erwiderte Tseng eingeschnappt. „Wie geht es den Leuten in den Slums?“
„Glaub es oder nicht, in dem Dreck da unten zu leben, hat sie diesmal alle gerettet.“, antwortete Reno. „Zuerst herrschte völlige Panik, aber mittlerweile haben sie sich beruhigt. Als Sektor 7 fiel und Sektor 6 abgeschaltet wurde, ging ihnen der Strom aus. Jetzt, ohne Mako Energie, haben sie ihre alten Generatoren wieder angeworfen.“
Tseng hob eine Augenbraue.
„Jup, irgendwie beeindruckend, was? Rude ist gerade unten und sieht sich die Sache an. Er sollte bald wieder da sein.“
„Sehr gut.“, sprach Tseng mit einem Nicken. „Gibt es mittlerweile neue Befehle?“
Reno seufzte. „Naja…Heidegger und Scarlet sind tot, wenn du das wissen wolltest. Wir haben die Reste des Proud Clod gefunden. Niemand hätte so eine Explosion überlebt.“
„Verstehe..“
„Reno.“
Die beiden drehten sich erschrocken um, um die Quelle der Stimme ausfindig zu machen. Rude trat hinter einem Metallhaufen hervor, einen alten Rollstuhl vor sich schiebend. Die Gestalt, die im Rollstuhl saß, schien entkräftet, sein Gesicht mit einem weißen Schleier verhüllt.
„Wie ist der Stand der Dinge?“, fragte der Mann im Rollstuhl.
„Ihre Stadt liegt in Trümmern.“, antwortete Tseng. „Es spricht sich rum, dass AVALANCHE die Sister Ray zerstört haben. Man sagt, sie wollen sich Sephiroth entgegenstellen, um Meteor aufzuhalten.“
Der Mann im Rollstuhl fing an zu Lachen, brach jedoch in ein tiefes Husten. Die drei Turks gingen auf den Rollstuhl zu, wurden jedoch vom verhüllten Mann mit einem Aufhalten seiner Hand gestoppt. „AVALANCHE…aha…vielleicht schaffen sie es sogar. Das überlassen wir ihnen. Es gibt andere Dinge, um die wir uns kümmern müssen.“
Tseng salutierte. „Sir?“
„Das hier…ist immer noch meine Stadt.“, begann der Mann im Rollstuhl. „Beschaff mir Freiwillige für Räumungsarbeiten. Versprich ihnen Geld und alles was sie wollen. Midgar soll in ein paar Tagen wieder funktionstüchtig sein.“
„Bei allem Respekt, Sir.“, unterbrach ihn Reno. „ShinRa ist am Ende. Die Leute werden uns nicht mehr vertrauen.“
„Nein, das nicht. Aber sie werden überleben wollen.“ Die ShinRa Company mag zwar tot sein, aber wie du sehen kannst, ist Rufus ShinRa sehr wohl noch am Leben.“
Tseng nickte und verbeugte sich. „Bewegende Worte, Herr Präsident. Wir halten zu Ihnen.“
Rufus lächelte hinter seinem weißen Schleier. „Ich weiß, Tseng.“


* * * * * * * * * * * * *


„Du willst also einen Arm, der eine Hand und eine Kanone sein Kann?“, fragte Tifa.
„Genau! Würde viel besser zu mir passen, als dieses Ding hier…“, antwortete Barret. „Damit könnte ich dann wenigstens wieder mal ein paar Klimmzüge machen.“
„Wahrscheinlich, ja.“, lächelte Tifa. „Hey, Cid. Was hast du vor, wenn das hier alles vorbei ist?“
„Hm, ich glaube ich wer--- hey pass auf!“, erschrak Cid, als der Weg vor ihm in ein tiefes Loch endete.
„Verdammte Substanz. Man kann hier keinen Schritt machen, ohne aufpassen zu müssen dass man nicht irgendwo runter fällt. Ich weiß nicht, was ich machen werde. Darüber denk ich besser nicht nach. Ich bin immer noch nicht ganz davon überzeugt, dass wir dem Tod von der Schippe springen.“
Cloud schwang stetig Zack`s Schwert vor sich, grüne Kristalle, die den Weg versperrten, zerschneidend. Splitter säumten den Weg hinter ihm, Millionen von Bruchstücken, bestehend aus Erinnerungen, Tod und Vergessen. Er versuchte, das Gespräch hinter sich zu überhören. Cid hatte etwas an sich, dass ihm Angst bereitete. Er versuchte, den Gedanken festzuhalten, dass er auch im Tod seinen Frieden finden würde.
Aber, was wenn er wirklich sterben würde? Würde er ein Teil des Lebensstroms werden? Dem selben Lebensstrom, den Sephiroth benutzte und manipulierte, um Eins mit dem Planeten zu werden?
„Meine Aufgabe ist es, Cosmo Canyon zu beschützen!“, sprach Nanaki. „Wenn die Krise vorbei ist, werden sich die Leute mehr der Forschung des Planeten widmen und Großvaters Maschinen werden sehr gefragt sein und endlich Anerkennung bekommen. Die Ältesten werden sehr beschäftigt sein.“
„Was hast du schlussendlich vor…“
Cloud versuchte in seinem Kopf die Bruchstücke von Sephiroth´s Plan zusammenzusetzen. „Nachdem du den Lebensstrom eines gesamten Planeten in dich aufgenommen hast…wird jedes Lebewesen darauf ein Teil von dir selbst sein. Was hast du schlussendlich vor…“
Er konnte es nicht nachvollziehen. Das Resultat war für ihn schier unvorstellbar. „Einen ganzen Planeten übernehmen? Zu einem ganzen Planeten werden? Wie kann so etwas überhaupt möglich sein?“
„Hey, wart mal ne Minute.“, meinte Barret plötzlich, seine Hand auf Cloud´s Schulter legend. „Sieh dich mal um. Wir sind nicht mehr…ich mein, alles hat sich verändert.“
Cloud zwang sich selbst aus seinen Tagträumen und beobachtete seine Umgebung. Er war so sehr mit seinen Gedanken und den unzähligen Mako Kristallen beschäftigt gewesen, dass er gar nicht bemerkte, wie weit sie schon gegangen waren. Es fühlte sich hier ganz und gar nicht an, wie im Kern des Planeten.
Der Pfad führte kreisförmig hinab, in ein tiefes Loch, das hellgrün erleuchtet war. Dieses Loch, mehr noch, dieser ganze Krater, roch förmlich nach unverarbeiteter Mako Energie und Lebensstrom. Cloud bemerkte, wie sich die Substanz in seinem Schwert dem Puls des Planeten anglich. Wie ein dumpfer, immer mehr präsenter werdender, Herzschlag, hallte es durch die Höhlen. Mittlerweile lauter, als nur ein Geräusch im Hintergrund, schwollen die geisterhaften Stimmen an, wie ein tobendes Orchester.
„Jenova ist hier.“, sprach Nanaki, seine Augen schließend. „Ich kann sie…es… riechen.“
„Sie wartet auf uns.“, offenbarte Cloud, als er sich das klaffende Loch näher betrachtete. „Bevor wir Sephiroth zu Gesicht bekommen, müssen wir zuerst an Jenova vorbei.“
Yuffie seufzte und murrte vor sich hin. „Müssen wir?“, protestierte sie. „Ich meine…wie oft denn noch? Weiß das Ding denn nicht, wann es geschlagen wurde?“
„Genau meine Meinung!“, begann Cid. „Können wir nicht einfach…ähm drum herum gehen? Ich meine, jedes Mal wenn du dich ihr näherst, drehst du völlig durch und so!“
„Nicht dieses Mal.“
Cloud stürzte sich in den Abgrund, mit dem Griff seiner Ultimate Weapon fest in seiner Hand. Dem Griff aus Stein und Metall entsprang ein irisierend blauer Strahl und eine himmelblaue Klinge kam zum Vorschein. Unter sich konnte er eine Plattform erkennen. Die Kreatur, genannt Jenova, bestand nicht länger nur aus einer fleischigen Biomasse, stattdessen erschien sie nun in einer Art menschlicher Gestalt, mit einer riesigen ballonförmigen Hülle, die ihr aus dem Rücken ragte, vor Cloud. Jenova`s schwingende Tentakeln, verzerrten sich in unmenschlicher Weise, während Cloud sich ihr im Flug näherte. Die mysteriöse Klinge in Cloud`s Händen blitzte und trennte Jenova`s menschlich erscheinenden Körper nahtlos in zwei Hälften. Ein wahrer Regen aus scheinbar unechtem Blut und kochendem Mako strömte aus ihren tiefen Wunden, welche der Kreatur nicht viel Zeit gaben, bevor sie in sich zusammenbrach.
„Nicht echt.“, bemerkte Cloud, während er beobachtete, wie das Blut der Kreatur in Dampf aufging. „Das kann niemals die wahre Jenova…“
Neben ihm formten ungewöhnliche, schwebende Felsen einen Pfad zu einer weiteren Plattform. Er blickte nach oben zu den anderen, die sich bereits auf den Weg zu Cloud hinab machten, erstaunt über den bizarren Anblick der sich ihnen bot. Ein Wirbelnder Vortex, bestehend aus Makogas, erschuf einen rohgeformten Schrein, zur Verherrlichung der Tiefen des Planeten.
Cloud`s Sicht vernebelte sich, als das Geräusch seines eigenen Herzschlages schmerzvoll in seinen Ohren stach.
„Nein…“, realisierte er. „Kann es sein?“
Der dumpfe Schlag in seiner Brust wurde immer schneller. Sich umsehend, bemerkte er, dass auch die anderen begannen, es zu fühlen. Er versuchte etwas zu sagen, doch der plötzlich aufkommende Windstoß unterbrach ihn. Ohne weitere Warnung, zersplitterte sich der Wirbel vor ihnen und setzte ein gleißendes weißes Leuchten frei, welches die gesamte Höhle ausleuchtete. Eine art Präsenz, unglaublich mächtig und unbestreitbar gegenwärtig, umschlang ihn und seine Freunde, sich tief in ihre Seelen grabend, in einem Streben danach, sich mit ihnen zu vereinen. Eine willkommenes Gefühl, die Erinnerung an Zuhause, die Anwesenheit eines Elternteiles…all diese Dinge brachte ihnen scheinbar dieses Licht. Doch schon einen Moment später, wurde die Quelle dieses Lichts von einem dicken Bindegewebe aus blutigen Fleisch unter sich begraben und zum verstummen gebracht.
Cloud stand still, aus der Trance geholt, geschockt von dem plötzlichen Verschwinden dieses wie ein Hoffnungsschimmer wirkenden Lichtes. Tief in seinem Herzen vergraben, wusste er, was diese Erscheinung gerade zu bedeuten hatte. Die Kraft des Planeten. Das Resultat aller Gebete…
„Holy.“, gab eine ruhige und dennoch grausame Stimme preis. Cloud schloss die Augen.
Ein Moment der Ruhe verstrich, als er sie wieder zu öffnen vermochte. Und da stand er, Sephiroth, am Rande der schwebenden Plattform.
„So fängt es also an.“, murrte Cid.
„Ist das…ich meine, ist das wirklich er?“, fragte Barret. „Ich meine…wirklich??“
„Er ist es.“, sagte Tifa, mit Furcht in ihrer Stimme.
Sephiroth`s Lippen formten ein grausames Lächeln. „Ja…keine weiteren Sinnestäuschungen mehr. Keine Klone, keine verrückten Wissenschaftler…und keine von Menschen entwickelten Pläne mehr, mir das Verheißene Land wegzunehmen.“
„Ein Mensch, der leugnet, ein Mensch zu sein und unbedeutende Träume eines Menschen verhöhnt.“, sprach Vincent schroff. „Begierig nach Macht, verabscheut vom Tod und die grausame Angst, vergessen zu werden…du bist vor fünf Jahren gestorben, und das ist das Ergebnis.“
Ignorierend grinste Sephiroth weiter. „Und jetzt steht ihr hier, um mir den Planeten zu nehmen?”, fragte er mit seiner mürben Stimme, ein absonderlicher Kontrast zum wirbelnden Chaos um ihm herum.
„Ich stehe hier, um dich zu töten.“, begann Cloud. „Nur weil ich dich hasse. Ich habe keine Kontrolle darüber, was mit dem Planeten geschehen wird. Alles was jetzt zählt ist, was zwischen dir und mir geschehen wird.“
„Genau!“, schrie Barret. „Für Marlene und Elmyra…und für jeden Menschen auf dem Planeten!“
„Für alle Menschen, die in Midgar gestorben sind!“, erklang es von Cait Sith. „Für alle SOLDAT`s, alle Bürger, in den Klauen ShinRa´s und alle, die unter Hojo gelitten haben!“
Cloud`s Gesicht verzerrte sich, begleitet von den Geräuschen gezogener Klingen und geladener Waffen hinter sich. Je fester er den Griff um sein Schwert straffte, desto heller und gleißender erstrahlte die Klinge. Seine Substanzen pulsierten stärker als je zuvor, beseelt von der Verbindung mit dem rasenden Lebensstrom. Er vernahm ihre Gedanken, ihr Flüstern, ihre Träume und Hoffnungen…ihre tollkühnen Gebete.
„Euer Tod wird mein Zeitalter als Gott einläuten.“, antwortete Sephiroth unbewegt, seine Masamune scheinbar aus dem Nichts hervorziehend. „Du wirst schon bald ein Teil von mir sein, Cloud Strife, egal ob du es willst oder nicht.“
„Nie wieder soll deine Stimme in meinen Ohren ertönen!!!“, toste Cloud, als er mit einem tiefen Schrei gen Sephiroth stürmte.

XTRMNTR2K
09.04.2007, 12:53
Der erste Teil des dritten und letzten Bandes. Im 5. Jahr dieses Projektes.
Danke an alle, die uns so super Supportet haben und bis heute dabei geblieben sind! Meldet euch mal wieder, ihr alten Hasen!


*sich meld*

Mittlerweile 5 Jahre, huh? Nicht schlecht... Ich finde es wirklich respektabel, dass du und Eric die Ausdauer haben, das Projekt bis zum Ende durchzuziehen. Von daher freue ich mich auf einen würdigen Abschluss der Geschichte.

Zum Kapitel:
Toll x)
Nur leider kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das Ende etwas zu schnell vorbei ist :\

Omni
09.04.2007, 15:47
nunja, ein Kapitel für die letzte Begegnung zwischen seph und cloud und noch eins für die endsequenz sind geplant.
es waren von anfang an nur 3 kapitel im letzten Band vorgesehen.

Holy
22.04.2007, 19:53
http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif das es weiter geht. jetzt gtlaub ich wieder dran das es zu ende gebracht wird. vielen dank Omni und Eric

AngelCloud
09.06.2007, 14:39
Hey Omni ich lese schon die ganze zeit mit, doch ich hab in nem anderem
Forum angefangen zu lesen^^.
Ich hab da aber noch ne Frage:

http://rpg-reich.de/games.php?site=files&game=ff7&show=2
Ist das der Link der zum 2.E-book führt?
Der funktioniert bei mir leider nicht...
Weiß nicht warum er nicht funktioniert, aber ich würde soooo gern alles mit
Bilder und so lesen^^
Könnte mir jemand helfen??

XTRMNTR2K
09.06.2007, 14:51
Könnte mir jemand helfen??

Du hast 'ne PM. :)

AngelCloud
09.06.2007, 17:46
Vielen Dank an XTRMNTR2K!
Hey Leute was is denn los mit euch?
Kein Lob an Omni fürs neue übersetzte Kapi??
Wie ich mich erinnere haben ein paar von euch sich immer darum gestritten wer denn als erstes postet. Und jetzt?

Omni mach weiter so!http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_060.gif

stas001
13.07.2007, 22:11
kann mir jemand die ganzen schohn verfügten FF7 Romanteile an die adresse: hallostas@yahoo.de schicken den ich schaf es nirgend wo runterzuladen und versuch es schon ein par tage aber kein erfolg.

würde mich echt freuen.
ich will sie lessen den ich habe gestern das spiel durchgespielt und will noch mall es als duch genießen.:D

also bitte http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_009.gif

taiyo
13.07.2007, 22:42
Ich hätte sie auch gerne :P
Also entweder hier reinschreiben/PN/EMail (harschitzki@web.de)!
Danke :)

AngelCloud
16.07.2007, 22:27
Hey ihr 2,
Ich hab die 2 Bände jetzt an stas001 geschickt, doch ich kann die nicht an Rockyy verschicken :( , geht irgentwie nicht. Also vielleicht funzt es ja bei jemand anderem, wenn jemand so nett wäre und es ihm versuchen würde zu schicken.

Omni, ich glaub ich bin süchtig. Was aber eig. auch nicht schlimm ist :D
Gibt es denn schon Neuigkeiten von Eric??
Hab euch lieb!

stas001
20.07.2007, 17:26
Hier ein Link zu den zwei Bänden des Romans "The Mako Saga"

http://mitglied.lycos.de/stasone/

Würde mich über weitere gute Final Fantasy Romane (natürlich Legale) freuen, also wenn ihr gute Vorschläge habt schickt sie mir an die folgende E-Mail hallostas@yahoo.de

Pik
24.07.2007, 14:07
Da ich gerade drüber stolper ...

Ich hab die zwei Bände (http://shadow-hearts.info/index.php?article_id=57) auch nochmal hochgeladen.

Put Put
08.08.2007, 13:52
So ich hab 1 und 2 nun brauch ich noch 3 was is nun damit, Das da oben war doch nciht nicht alles oder?
Würde mich ma interessieren. Kann da einer Helfen? Wenn einer den Dritten schon hat kann er ihn ja evt an Pat.Biege@Kielnet.net schicken, oder mir nen Link dazu schicken, wäre Nett.
Danke

AngelCloud
25.08.2007, 13:35
@Put-Put
Bisher wurde nur der 1. Teil des dritten Bandes übersetzt.
Vielleicht haben Omni und Eric im moment viel zutun und haben keine Zeit zu schreiben / übersetzten. Das ist natürlich auch ein riesen Aufwand!

Heeeey! Ommmnnii! :p
Meld dich doch mal :D

PS: Darf ich eig. auch die beiden Bände als Download auf meine
Homepage stellen?

Holy
26.11.2007, 14:50
Hi Omni. Wollte nur fragen ob wir mit einem "Nickolausgeschenk" oder einem "Weihnachtsgeschenk" rechnen können?:D :A

Holy
02.05.2008, 20:52
Hi, ich wollte nur mal fragen ob es noch Hoffnung für eine fertigstellung des Projektes gibt? Es wäre doch schade wenn so viel arbeit von euch jetzt im Sand versinkt.:(

Omni
11.07.2008, 23:06
Guten Abend allerseits!
schon ziemlich lange her seit dem letzten kapitel huh?
Nunja der Grund dafür ist folgender:
Vor ein paar Monaten hab ich meinen Pc geschrottet und natürlich sin dadurch auch meine outlook kontakte flöten gegangen.
jetz haben wir folgendes problem: Eric meldet sich nicht, ich habe seine email nicht :/

Hab schon versucht kontakt über seine website und per icq aufzunehmen - bisher leider ohne erfolg.

Ich wollte euch hier nur wissen lassen, dass ich für meinen teil, noch nicht aufgegeben habe und werde es auch weiterhin versuchen.
Eventuell hat ja hier jemand noch seine E-Mail und würde sie mir weiterreichen.

nunja, man sieht sich ;)

Enishi
16.07.2008, 17:54
Das klingt leicht bescheiden... man da is man auch nach ewigkeiten mal wieder da um zu sagen mich gibts au noch und ich bin immer noch in der Fangemeinde und dann Hiobsbotschaften... naja wird sicher wieder^^

Holy
09.12.2008, 01:23
Hi, gibt es wieder neuigkeiten vom Projekt?

Omni
09.12.2008, 18:24
leider noch nix neues, der kerl is schwerer zu erreichen als der präsident der usa .... :/

Willow01
02.03.2009, 20:39
Hallo, wollte mal fragen ob es was neues gibt. Is ja nun doch schon ne Weile her und ich möchte soooo gerne weiterlesen!

Holy
24.09.2009, 21:46
Hi, hast du mal was neues für uns?

Yuzuki_Death
20.11.2010, 00:41
Hallo zusammen!
Ich verfolge diesen Thread nun schon eine weile...

Ich möchte auch endlich das Buch lesen, von dem hier alle sprechen >__< aber die Links hier funktionieren alle bei mir nich ;___;

kann mir bitte jemand der den ganzen bisherigen Roman hat ne PN schicken? Dann kann ich ja meine Mailadresse weitergeben, damit das mit dem senden funktioniert ;D
Ich hab mich sogar extra hier angemeldet, um hier posten zu können (eigentlich melde ich mich nich gerne in foren an xD)

Wie weit seit ihr eig. mit dem Roman? wieviele kapitel kommen da noch?

ich wär euch sehr dankbar >__<!
Vielen dank für die mühe!

lg, Yuzuki

FF
21.11.2010, 00:13
Sorry, ich würde mir keine allzu großen Hoffnungen machen. Der Letzte Beitrag vom TO ist von 2008...

Yuzuki_Death
21.11.2010, 12:14
ja ich weiß .___.
Aber vllt regt sich noch mal ein Leser von früher oder so..

Dass das hier zu Ende gebracht wird, glaub ich eh net, weil die hier schon seit über 2 Jahren wie vom Erdboden verschluckt sind -__-
Eigentlich schade.. wenn sie schon angefangen haben, hätten sie es auch zu Ende bringen können.. vor allem weil sie ja eigentlich nimmer viel hatten. Sie waren schon fast am Schluss, wie ich das mitbekommen habe. Selbst der englische Autor ist kommplett ausm Internet verschwunden..

Nja Schade, eigentlich..

La Cipolla
21.11.2010, 12:16
Man muss dazu sagen, dass auch die alten Beitrage nur alle Jubeljahre mal gekommen sind. Ich würde also nicht ausschließen, dass hier doch irgendwann nochmal jemand reinschaut, der dir helfen kann.

Yuzuki_Death
21.11.2010, 12:28
Ja genau .__.
Deswegen wart ich jez einfach mal ab... aber ich glaub meine mail-addresse nehm ich raus xD
das passt mir nicht, dass die hier so von jedem zugänglich im Internet rumfliegt xD
kann mir ja auch ne PN schreiben, wenn mir jemand helfen kann .__.