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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : I Set My Friends On Fire - "You Can't Spell Slaughter Without Laughter"



asphyxiôn
12.10.2008, 16:15
So, nun versuch ich mich auch mal.


http://npshare.de/files/38/6815/ismfof.jpg

I Set My Friends on Fire - You can't Spell Slaughter without Laughter

Aller Anfang ist ohne Frage schwierig, besonders wenn es darum geht auf sich aufmerksam zu machen und vorallem, Ernst genommen zu werden. Ja, erster Blickfang wird wohl für gewöhnlich der Name der Band sein, doch daran liegt der doch recht schnell gewordene Bekanntheitsgrad der Band nicht. Viel mehr an einem Grindcore-Cover des Crank That Liedes was im Original von einem Hip-Hop Garanten stammt. Ein Grindcore-Cover von Pop/HipHop allgemein Mainstream Songs ist heutzutage nichts besonders mehr, aber für viele die sich vorher nicht mit sowas konfrontiert fühlten sicherlich eine neue Erfahrung die wohl von den zwei Jungs aus Miami begründet worde. Ernsthaftigkeit ist jedoch so eine Sache, der Name des Werkes lässt schon darauf schließen dass man es hier eher mit einer Comedyscheibe zu tun hat - Wenn man sich die Tracklist bzw. die Songtitel so ansieht, ist man da deutlich im Recht. Später mehr. Die Band erfreute sich in Insider Kreisen und später auch darüber hinaus aufgrund der MySpace Auswahl von guten Songs wie das eben angesprochene "Crank That (Cavalry Boy)", "ASL", "Beauty is in the Eyes of the Beerholder" und "HxC 2-Step" großer Beliebtheit, zurecht wie ich finde. Abwechslungsreich sind die Jungs allemal auch schon vor Release des Albums und zeigen auch Labellos schon Talente.

Nun aber zum Album. Nachdem die Jungs bei Epitaph unterschrieben haben, hab ich sehr Erwartungsvoll Richtung Album geblickt. Die Erwartungen wurden teilweise bestätigt, teilweise aber auch meine Angst, dass man die guten, wirklich reinhauenden Songs des Labellosen ISMFOFs einfach so remixed nur um was neu-altes präsentieren zu können oder dem Label gerecht zu werden.
Erster Song "Sh!t It Talks.... I'm Out Of Here" stellt ein doch schon komisches Intro da was an die Selfmade Videos der Band auf MySpace erinnert. Gewohnt amüsant, muss ich sagen, wenn auch äußerst komisch. Im Großen und Ganzen find ichs trotzdem uninteressant, sowas kann jeder. Kommen wir nun zum ersten richtigen Lied - "Brief Interviews With Hideous Men". Ich muss sagen, sehr positiv überrascht. Hirnrissige Titel haben die Songs ja alle, aber was dahinter steckt ist zumindestens bei dem Song schon eine gute Leistung. Kurzer Song für den Anfang, das muss man leider Abstriche machen weil der Song einfach min dem Stil gut weiter hätte geführt werden können, schade, sehr schade. Jedoch bemerkt man hier den Stil von Grindcore-artigen Gegrunze und cleanen Vocals gepaart mit schönen PC-technischen Einlagen. Erster Song wie erwähnt kurz und geht einen deswegen recht schnell auf die Nerven aber immerhin. Wer das ungemixte "Beauty Is In The Eyes Of The Beerholder" kennt, wird den Song wohl genauso wenig mögen wie ich es tue. Remixed und einfach schrecklich geremixed. Man hat die cleanen Vocals unnötig mit irgendwelchen Elektronischen Schranz "verstärkt" und die Grindcore-Stellen wirken einfach abgeschwächt. Sehr schwach. "Things That Rhyme With Orange" hat hingegen einen Anfang der mich an alte Konsolenzeiten erinnert, sehr sympathisch. Viel Cleaneinsatz, gefällt gut, der Junge hat - und das sollte man neidlos zugeben - 'ne schöne Stimme, die mir bei vielen Metalcore Bands irgendwie fehlt. Irgendwie hat es auch stellenweise Ohrwurmgarantie, sehr schön. Zwischendurch beim Grindcoregesang kann man auch wieder Konsolenartige 8-Bit Musik hören, ich denke den Song mit Bravur gemeistert!
"ASL" ähnelt wenigstens Ansatzweise dem Original. Geremixed trotzdem viel schlechter als vorher. Gibt wieder Minuspunkte, leider. Wieso muss man auch gute Songs mit dem man 'ne Fanbase angehortet hat so verunstalten? Unerklärlich. Dannach folgt ein Interlude das mich vorallem an Musik erinnert, die man sich anhören könnte wenn man beim Wetterbericht auf Städte schaut, zumindestens der Anfang. Aber ich find es ganz nett, mehr aber auch nicht. "Ravenous, Ravenous Rhinos" ist ein mittelprächtiges Lied. Der Anfang mit dem chorealen "WHAT THE FUCK?!" ist noch ganz aushaltbar, kurz dannach einer ebenso choreal-wirkenden Stelle wirds irgendwie langweilig. Mittem im Song legt der Song wieder zu mit ner ruhigen Stelle, damit kann man mich immer begeistern. "HXC 2-Step" ist denk ich ein Song, über den ich mich hier schon ein paar ereifert habe. Geremixed und grottig. "WTFWJD" klingt vorerst nach irgendeienr Internettechnischen Abkürzung (Vielleicht ist's das auch, ich bin nicht genug gebildet) und man muss sagen, der Song ist Anfangs nicht besonders, legt dann aber gewaltig zu, ein Überraschungseffekt sozusagen. Kann man sich echt anhören bis auf den Anfang. "Crank That" ... verhunzt, wobei es noch gewisse Parallelen zur 1. Version gibt, immerhin. "But the Nuns are Watching..." ist dem Duo gelungen, zugegeben. Nach Hören des Songs bleibt der immernoch irgendwie hängen, was nicht zuletzt am wiederkehrenden Anfang liegt. Man benutzt auch wieder hintergründig 8-Bit Getute und Cleanvocals. Guter Song. "Reese's Pieces, I Don't Know Who John Cleese Is?" - hm. Wo John Cleese ist weiß ich leider auch nicht aber eins steht fest. Bester Song des Albums! Unbestritten wie ich finde. Es überkommt zumindestens mir ein gewisses Gefühl von Dramatik, herrlich umgesetzt im alten Grind & Cleanvocal Stil. Brilliant. Manchmal möchte man direkt mitsingen. Wirkt zwar an einer Stelle etwas wirr aber das bügelt sich mit 'ner guten Texteinlage wieder aus. Hatte ich wohl zurecht in Dauerschleife.

Nun Fazitmäßig kann ich sagen, gibt viel Hörenswertes, die Remixe machen aber leider das ganze Album im Gesamtblick ziehmlich kaputt. Sehr schade.
Hat gewissen The Medic Droid Charakter die auch ihre alten guten Songs so verhunzt haben. Nja, ich sehe deutlich noch Steigerungspotential. Die Jungs werden nochmal vollständig richtig abgehen, hab ich im Gefühl. Gute Songs haben sie jetzt schon, nur nichts wirklich was einem umhaut - Reeses Pieces kommt dem aber dicht dran, wie ich finde.

Ich würde das mal grob mit 6/10 Punkten bewerten.

Tracklist:
1. Shit! It talks...I'm out of here
2. Brief interviews with hideous men
3. Beauty is in the eyes of the beerholder
4. Things that rhyme with orange
5. ASL
6. Interlude
7. Ravenous, Ravenous Rhinos
8. HxC 2 Step
9. WTFWJD
10. Crank that
11. But the NUNS are watching
12. Reese's pieces, I don't know who John Cleese is?

Broken Chords Can Sing A Little
13.10.2008, 01:57
"WTFWJD" = What the fuck would Jesus do?
Vermute ich mal.

Naja, dass man alte Songs schlechte geremaked hat erinnert mich an die aktuelle Dr.-Acula-Scheibe. :D Ich hör's gerade durch, bis jetzt klingt die Band recht durchschnittlich, aber nicht unbedingt schlecht. Die Originale gibt's immer noch auf Myspace? (Wenn nein, sag wo sonst.)

asphyxiôn
13.10.2008, 14:14
"WTFWJD" = What the fuck would Jesus do?
Vermute ich mal.

Danke dir. (:


Die Originale gibt's immer noch auf Myspace? (Wenn nein, sag wo sonst.)

Die Songs gibts leider Gottes nichtmehr auf MySpace, aber YouTube hat sowas neuerdings auch:

Crank That Cavalry Boy (http://www.youtube.com/watch?v=76Cic6CVgbQ)
ASL (http://www.youtube.com/watch?v=juX2boBzSZ8)
Beauty is in the Eyes of the Beerholder (http://www.youtube.com/watch?v=rzh4GFRWfaw&feature=related)
HxC 2-Step (http://www.youtube.com/watch?v=gv8tOsjhNhc)

Butterbrot
22.03.2009, 21:33
3. Beauty is in the eyes of the beerholder

'Tschuldigung, aber das hat für 'nen spontanen Lachflash gesorgt.