Somnambulle
27.09.2008, 13:53
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Er steht auf, sucht seine Unterhose neben, unter dem Bett, nimmt das verknitterte Hemd vom Boden, schaut in den Spiegel am Schlafzimmerschrank- vor dem Spiegel hatten sie gestern Abend…- knöpft das Hemd, schon zur Hälfte geschlossen, wieder auf. Jede Hand eine Seite des Kragens beginnt er erneut zu knöpfen. Dieses Mal findet jeder Knopf das richtige Loch.
Sie betrachtet ihn. "Du gehst?"
Er hält inne. "Ja, ich gehe."
Sie schweigt.
"Ich gehe Zigaretten holen."
Sie lacht auf, er grinst in den Spiegel, grinst sich selbst an, grinst zu ihr, die noch im Bett liegt und ihn im Spiegel betrachtet, dann verstummt ihr Lachen und ihr Gesicht wird müde, wieder. Sein Grinsen verschwindet. Er streicht sein Hemd über der Brust glatt. Es bleiben Falten.
Er sucht nach seinen Socken. Findet eine, setzt sich aufs Bett.
"Trinkst du Kaffee?"
"Ja", sagt er.
Sie sagt nichts weiter.
Er: "Kaffee trinke ich. Jeden Morgen trinke ich Kaffee."
Sie steht auf, läuft nackt an ihm vorbei, er schaut ihr nach, ihr auf den Hintern. Was für ein Hintern, denkt er. "Jeden Morgen trinke ich Kaffee. Vormittags trinke ich Kaffee und ab und an einen nach dem Mittagessen, dann noch einen um vier oder fünf Uhr und wenn ich abends ausgehe, kann es auch sein, dass ich mal einen trinke, wenn ich müde bin."
Sie hantiert in der Küche. Er ist sich sicher, sie setzt Wasser für Kaffee auf.
Er zieht sich die Hose hoch, greift sich in den Schritt und schiebt das Hemd in die Hose.
"Früher habe ich einmal mehr Kaffee getrunken als ich Zigaretten geraucht habe und noch zwei Tassen mehr als abends Bier."
"Trinkst du auch mit mir Kaffee?", ruft sie aus der Küche. Er schneidet Grimassen vor dem Spiegel, ohrfeigt sich. „Heute trinke ich mehr Bier als ich Zigaretten rauche.“ Er streckt sich die Zunge heraus, puhlt zwischen den Zähnen.
"Einen Kaffee", bestätigt er. Im Spiegel sieht er die fehlende Socke unter der Bettdecke hervorlugen, ohne den Blick vom Spiegel zu wenden greift er hinter sich und tastet unbeholfen nach der Socke, greift immer wieder ins Leere bis er aufgibt und sich umdreht.
Sie steht an den Herd gelehnt, in die Zeitung vertieft, ihre Scham ist zu sehen, hinter der Zeitung ist sie nackt. "Man ist sich mit den Geiselnehmern über ein Lösegeld einig geworden. Wenn jetzt alles glimpflich verläuft, sind die beiden Bergsteiger in ein paar Tagen wieder zuhause." Der Kaffee pfeift und sie gießt ihm in eine Tasse vor einem Stuhl ein, stellt die Kanne wieder weg, ohne sich eingeschenkt zu haben. Ihre Augen begegnen sich.
"Ich trinke keinen Kaffee. Ich trinke Tee, aber nicht jetzt."
Er greift nach der Tasse und führt sie zum Mund.
"Schwarz, ja?"
Er setzt ab. "Eigentlich nicht."
"Milch?"
"Ja."
"Und Zucker?"
"Ja. Blond und süß, wie die Mädchen, die ich mag."
Sie schiebt eine schwarze Locke hinters Ohr Guckt ihn still an.
"Hast du Milch?"
"Ist aus."
"Zucker?"
"Vielleicht solltest du mal mit den dunklen Herben probieren?"
"Das ist Gewohnheit. Ich trinke seit ich fünf bin meinen Kaffee so."
Sie geht ins Schlafzimmer, kommt einen Moment später mit T-Shirt und Höschen zurück, bleibt im Türrahmen stehen. Wartet.
Stille. Er trinkt langsam. Nach jedem Schluck verzieht er das Gesicht.
"Dann gehe ich mal."
"Ja, geh Zigarettenholen."
Er steht auf. "Ich rauche ja eigentlich nicht."
"Ich weiß. Man sieht es. Du bist ein dilettantischer Raucher, das konnte ich auch gestern Abend im Dunkeln erkennen."
"Danke."
"Hast du meine Telefonnummer?"
"Nein, brauche ich die?"
"Ich denke nicht."
"Ich weiß, wo du wohnst."
"Das solltest du dann vielleicht schnell wieder vergessen."
"Ja." Er macht einen Schritt in Richtung Tür.
"Mir wäre es lieber, du hättest meine Telefonnummer. Ich könnte auf Anruf ablehnen drücken."
"Deine Telefonnummer würde ich löschen. Ich brauche doch Platz für neue."
"Ich möchte, dass du anrufst, bevor du nicht mehr wiederkommst."
"Wenn man Zigaretten holen geht, ruft man nicht mehr an. Das wäre nicht klug."
"Auch gut." Sie geht aus der Tür. Er geht an ihr vorbei, öffnet die Tür, schließt sie leise hinter sich.
Zwei Treppenabsätze tiefer steht eine alte Frau mit einem Einkaufsnetz vor der Tür. Auf dem Türschild steht Wilhelm und Irmgard Gruber. Sie atmet schwer. "Entschuldigen sie, junger Mann, haben sie gerade wohl einen Moment Zeit."
Er bleibt stehen, schaut sich im Treppenhaus um, schaut die Treppe nach oben, die er gerade herunterkam, es ist niemand anderes zu sehen.
"Können sie mir helfen?", fragt die alte Frau mit zittriger Stimme.
"Es tut mir leid, aber ich habe eigentlich gar keine Zeit."
"Ich spreche sonst keine fremden Leute an. Aber ich habe sie doch gehört aus einer der oberen Wohnungen kommen. Sie sind der neue Freund vom Frl. Zwinger."
"Nein."
"Also es ist so, bei mir im Flur ist die Glühbirne, also vielleicht hat sie auch einen Wackler, das hatte zuletzt der Fernseher auch, da ist der Monteur extra gekommen und dann hatte der Fernseher nur ein Wackler. Ist auch ein alter Kasten. Und als der dann da war, der Monteur, dann ging er wieder, lief prima, wie früher, Farbe alles. Da haben wir uns beide schön geärgert. Und dann war das auch noch teuer. Die Benzinpreise hat er gesagt. Das verstehe ich schon. Anfahrtskosten. Und die Zeit, eine halbe Stunde der Meister."
Sie öffnet die Tür geht voran. "Kommen Sie?"
Er bleibt im Treppenhaus stehen, schaut sich noch einmal um. "Eigentlich nicht."
"Aber seien sie vorsichtig" Er seufzt und folgt ihr in den dunklen Flur," kuhnacht ist es. Da kann einem ja sonst etwas passieren, alle Knochen kann man sich da brechen."
Aus einem Zimmer am Ende des Flurs ist ein überlauter Fernseher zu hören. Die alte Frau wackelt in Richtung des Zimmers am Ende des Flurs. "Willelm, sieh mal, ich habe den netten Herrn hier im Stiegenhaus getroffen. Willelm, das ist der neue Freund vom Frl. Zwinger, weißt du, die zwei Stöcke über uns wohnt. Er hilft uns nach der Glühbirne im Flur zu schauen." Das H von Wilhelm verschluckt sie, die beiden L werden zu einem Schmatzen.
Der alte Mann erhebt sich aus einem Plüschsessel.
"Grubert, mein Name. Wilhelm Grubert, mein Name. Und sie sind der neue Freund vom Frl. Zwinger", grinst der alte Mann zahnlos, zwinkert und streckt die Hand in die Luft zwischen ihnen. Der Fernseher ist so laut, dass man ihn kaum versteht. Er greift die Hand aus der Luft und sagt deutlich hörbar: "Nein."
"Sie müssen mit ihm ein wenig lauter sprechen, er hört nicht mehr so, gell Willelm."
"Sie hört nicht mehr gut", sagt Wilhelm. Er nickt.
"Dann zeig ich ihnen mal das Malheur", sagt Frau Gruber.
"Willst du dem Freund vom Frl. Zwinger nicht einen Kaffee anbieten, Irmgard?", schreit Willelm.
"Wollen sie vielleicht einen Kaffee vorweg?", fragt Irmgard und wackelt gleich in die Küche.
Der alte Mann setzt sich wieder in seinen Plüschsessel. Er bleibt unschlüssig im Zimmer stehen. "Einen Kaffee", ruft er dann.
"Es ist schon fürchterlich dunkel da draußen, da bricht sich mein grauer Starr schier gar die Beine", sagt Wilhelm und lacht bis er hustet, röchelt und würgt und ist still. Er überlegt sich, ob er dem alten Mann hätte auf den Rücken klopfen sollen, müssen, dürfen. Wilhelm greift neben sich, bekommt das Fensterbrett zu fassen und tastet auf dem staubigen Holz weiter, bis zu einem kleinen Topf, nimmt ihn mit der rechten Hand vom Fensterbrett und streckt den kleinen Finger der linken Hand aus und in den schon braunen Kaktus, zuckt, als er die toten Stacheln spürt, kurz zusammen und spuckt an Topf und Kaktus vorbei auf den Teppich. Dann streckt er den Topf von sich, so dass Er ihn nehmen muss, auch nimmt und ihn wieder auf das Fensterbrett in die Staublücke stellt. Der alte Mann nickt. „Fräulein Zwinger“, lächelt er und macht mit den alten Männerhänden knetende Bewegungen. „Griffig“, sagt er, lacht und hustet kurz auf.
Irmgard kommt aus der Küche, eine Tasse Kaffee, die sie auf einer Untertasse balanciert. "Wissen sie, wir würden ja selber nach der Glühbirne schauen, aber der Wilhelm ist einfach in letzter Zeit ein wenig wacklig geworden, gell Willelm." Wilhelm nickt und nimmt seiner Frau die zitternde Tasse ab, auf der Untertasse steht schon ein Rand Kaffee. "Da steigt man einfach nicht mehr so auf Leitern." Wilhelm nickt bestätigend in die Richtung in die er ihn vermutet.
Er steht auf, sucht seine Unterhose neben, unter dem Bett, nimmt das verknitterte Hemd vom Boden, schaut in den Spiegel am Schlafzimmerschrank- vor dem Spiegel hatten sie gestern Abend…- knöpft das Hemd, schon zur Hälfte geschlossen, wieder auf. Jede Hand eine Seite des Kragens beginnt er erneut zu knöpfen. Dieses Mal findet jeder Knopf das richtige Loch.
Sie betrachtet ihn. "Du gehst?"
Er hält inne. "Ja, ich gehe."
Sie schweigt.
"Ich gehe Zigaretten holen."
Sie lacht auf, er grinst in den Spiegel, grinst sich selbst an, grinst zu ihr, die noch im Bett liegt und ihn im Spiegel betrachtet, dann verstummt ihr Lachen und ihr Gesicht wird müde, wieder. Sein Grinsen verschwindet. Er streicht sein Hemd über der Brust glatt. Es bleiben Falten.
Er sucht nach seinen Socken. Findet eine, setzt sich aufs Bett.
"Trinkst du Kaffee?"
"Ja", sagt er.
Sie sagt nichts weiter.
Er: "Kaffee trinke ich. Jeden Morgen trinke ich Kaffee."
Sie steht auf, läuft nackt an ihm vorbei, er schaut ihr nach, ihr auf den Hintern. Was für ein Hintern, denkt er. "Jeden Morgen trinke ich Kaffee. Vormittags trinke ich Kaffee und ab und an einen nach dem Mittagessen, dann noch einen um vier oder fünf Uhr und wenn ich abends ausgehe, kann es auch sein, dass ich mal einen trinke, wenn ich müde bin."
Sie hantiert in der Küche. Er ist sich sicher, sie setzt Wasser für Kaffee auf.
Er zieht sich die Hose hoch, greift sich in den Schritt und schiebt das Hemd in die Hose.
"Früher habe ich einmal mehr Kaffee getrunken als ich Zigaretten geraucht habe und noch zwei Tassen mehr als abends Bier."
"Trinkst du auch mit mir Kaffee?", ruft sie aus der Küche. Er schneidet Grimassen vor dem Spiegel, ohrfeigt sich. „Heute trinke ich mehr Bier als ich Zigaretten rauche.“ Er streckt sich die Zunge heraus, puhlt zwischen den Zähnen.
"Einen Kaffee", bestätigt er. Im Spiegel sieht er die fehlende Socke unter der Bettdecke hervorlugen, ohne den Blick vom Spiegel zu wenden greift er hinter sich und tastet unbeholfen nach der Socke, greift immer wieder ins Leere bis er aufgibt und sich umdreht.
Sie steht an den Herd gelehnt, in die Zeitung vertieft, ihre Scham ist zu sehen, hinter der Zeitung ist sie nackt. "Man ist sich mit den Geiselnehmern über ein Lösegeld einig geworden. Wenn jetzt alles glimpflich verläuft, sind die beiden Bergsteiger in ein paar Tagen wieder zuhause." Der Kaffee pfeift und sie gießt ihm in eine Tasse vor einem Stuhl ein, stellt die Kanne wieder weg, ohne sich eingeschenkt zu haben. Ihre Augen begegnen sich.
"Ich trinke keinen Kaffee. Ich trinke Tee, aber nicht jetzt."
Er greift nach der Tasse und führt sie zum Mund.
"Schwarz, ja?"
Er setzt ab. "Eigentlich nicht."
"Milch?"
"Ja."
"Und Zucker?"
"Ja. Blond und süß, wie die Mädchen, die ich mag."
Sie schiebt eine schwarze Locke hinters Ohr Guckt ihn still an.
"Hast du Milch?"
"Ist aus."
"Zucker?"
"Vielleicht solltest du mal mit den dunklen Herben probieren?"
"Das ist Gewohnheit. Ich trinke seit ich fünf bin meinen Kaffee so."
Sie geht ins Schlafzimmer, kommt einen Moment später mit T-Shirt und Höschen zurück, bleibt im Türrahmen stehen. Wartet.
Stille. Er trinkt langsam. Nach jedem Schluck verzieht er das Gesicht.
"Dann gehe ich mal."
"Ja, geh Zigarettenholen."
Er steht auf. "Ich rauche ja eigentlich nicht."
"Ich weiß. Man sieht es. Du bist ein dilettantischer Raucher, das konnte ich auch gestern Abend im Dunkeln erkennen."
"Danke."
"Hast du meine Telefonnummer?"
"Nein, brauche ich die?"
"Ich denke nicht."
"Ich weiß, wo du wohnst."
"Das solltest du dann vielleicht schnell wieder vergessen."
"Ja." Er macht einen Schritt in Richtung Tür.
"Mir wäre es lieber, du hättest meine Telefonnummer. Ich könnte auf Anruf ablehnen drücken."
"Deine Telefonnummer würde ich löschen. Ich brauche doch Platz für neue."
"Ich möchte, dass du anrufst, bevor du nicht mehr wiederkommst."
"Wenn man Zigaretten holen geht, ruft man nicht mehr an. Das wäre nicht klug."
"Auch gut." Sie geht aus der Tür. Er geht an ihr vorbei, öffnet die Tür, schließt sie leise hinter sich.
Zwei Treppenabsätze tiefer steht eine alte Frau mit einem Einkaufsnetz vor der Tür. Auf dem Türschild steht Wilhelm und Irmgard Gruber. Sie atmet schwer. "Entschuldigen sie, junger Mann, haben sie gerade wohl einen Moment Zeit."
Er bleibt stehen, schaut sich im Treppenhaus um, schaut die Treppe nach oben, die er gerade herunterkam, es ist niemand anderes zu sehen.
"Können sie mir helfen?", fragt die alte Frau mit zittriger Stimme.
"Es tut mir leid, aber ich habe eigentlich gar keine Zeit."
"Ich spreche sonst keine fremden Leute an. Aber ich habe sie doch gehört aus einer der oberen Wohnungen kommen. Sie sind der neue Freund vom Frl. Zwinger."
"Nein."
"Also es ist so, bei mir im Flur ist die Glühbirne, also vielleicht hat sie auch einen Wackler, das hatte zuletzt der Fernseher auch, da ist der Monteur extra gekommen und dann hatte der Fernseher nur ein Wackler. Ist auch ein alter Kasten. Und als der dann da war, der Monteur, dann ging er wieder, lief prima, wie früher, Farbe alles. Da haben wir uns beide schön geärgert. Und dann war das auch noch teuer. Die Benzinpreise hat er gesagt. Das verstehe ich schon. Anfahrtskosten. Und die Zeit, eine halbe Stunde der Meister."
Sie öffnet die Tür geht voran. "Kommen Sie?"
Er bleibt im Treppenhaus stehen, schaut sich noch einmal um. "Eigentlich nicht."
"Aber seien sie vorsichtig" Er seufzt und folgt ihr in den dunklen Flur," kuhnacht ist es. Da kann einem ja sonst etwas passieren, alle Knochen kann man sich da brechen."
Aus einem Zimmer am Ende des Flurs ist ein überlauter Fernseher zu hören. Die alte Frau wackelt in Richtung des Zimmers am Ende des Flurs. "Willelm, sieh mal, ich habe den netten Herrn hier im Stiegenhaus getroffen. Willelm, das ist der neue Freund vom Frl. Zwinger, weißt du, die zwei Stöcke über uns wohnt. Er hilft uns nach der Glühbirne im Flur zu schauen." Das H von Wilhelm verschluckt sie, die beiden L werden zu einem Schmatzen.
Der alte Mann erhebt sich aus einem Plüschsessel.
"Grubert, mein Name. Wilhelm Grubert, mein Name. Und sie sind der neue Freund vom Frl. Zwinger", grinst der alte Mann zahnlos, zwinkert und streckt die Hand in die Luft zwischen ihnen. Der Fernseher ist so laut, dass man ihn kaum versteht. Er greift die Hand aus der Luft und sagt deutlich hörbar: "Nein."
"Sie müssen mit ihm ein wenig lauter sprechen, er hört nicht mehr so, gell Willelm."
"Sie hört nicht mehr gut", sagt Wilhelm. Er nickt.
"Dann zeig ich ihnen mal das Malheur", sagt Frau Gruber.
"Willst du dem Freund vom Frl. Zwinger nicht einen Kaffee anbieten, Irmgard?", schreit Willelm.
"Wollen sie vielleicht einen Kaffee vorweg?", fragt Irmgard und wackelt gleich in die Küche.
Der alte Mann setzt sich wieder in seinen Plüschsessel. Er bleibt unschlüssig im Zimmer stehen. "Einen Kaffee", ruft er dann.
"Es ist schon fürchterlich dunkel da draußen, da bricht sich mein grauer Starr schier gar die Beine", sagt Wilhelm und lacht bis er hustet, röchelt und würgt und ist still. Er überlegt sich, ob er dem alten Mann hätte auf den Rücken klopfen sollen, müssen, dürfen. Wilhelm greift neben sich, bekommt das Fensterbrett zu fassen und tastet auf dem staubigen Holz weiter, bis zu einem kleinen Topf, nimmt ihn mit der rechten Hand vom Fensterbrett und streckt den kleinen Finger der linken Hand aus und in den schon braunen Kaktus, zuckt, als er die toten Stacheln spürt, kurz zusammen und spuckt an Topf und Kaktus vorbei auf den Teppich. Dann streckt er den Topf von sich, so dass Er ihn nehmen muss, auch nimmt und ihn wieder auf das Fensterbrett in die Staublücke stellt. Der alte Mann nickt. „Fräulein Zwinger“, lächelt er und macht mit den alten Männerhänden knetende Bewegungen. „Griffig“, sagt er, lacht und hustet kurz auf.
Irmgard kommt aus der Küche, eine Tasse Kaffee, die sie auf einer Untertasse balanciert. "Wissen sie, wir würden ja selber nach der Glühbirne schauen, aber der Wilhelm ist einfach in letzter Zeit ein wenig wacklig geworden, gell Willelm." Wilhelm nickt und nimmt seiner Frau die zitternde Tasse ab, auf der Untertasse steht schon ein Rand Kaffee. "Da steigt man einfach nicht mehr so auf Leitern." Wilhelm nickt bestätigend in die Richtung in die er ihn vermutet.