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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tingulin - eine Art Fortsetzung



kate@net
13.09.2008, 16:41
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Eigentlich wollte ich ein kleines Forenrollenspiel anfangen, da bis jetzt Rollenspiele hier jedoch oft schnell wieder verschwunden sind, nutze ich das auch dazu, um ein paar Ideen zu sammeln für eine Fortsetzung von Tingulin. Eventuell erinnern sich ja noch ein paar User an meine Geschichte, die ich gepostet habe, als ich hier noch ein Frischling war.
Wer Interesse am Rollenspiel hat, soll sich meine Idee durchlesen und mir eine PM schicken.


Tingulin

Toleranz lässt sich nicht erzwingen. Selbst die besten Taten geraten in Vergessenheit, wenn die Helden von damals sterben. Viele Jahre sind vergangen seit den Zeiten von Ronaldo und seiner kleinen Truppe von "Helden", die das Dunkle ein kleines bisschen zurück gedrängt haben. Doch es gehört mehr als guter Wille dazu, um das Gleichgewicht zu halten...

Die Zeiten haben sich abermals geändert für die Flussmenschen. Schlimmer als je zuvor werden sie mit Unverständnis und Hass konfrontiert. Besonders die "Normale" Bevölkerung von Tingulin sieht sich außer Stande sie zu akzeptieren. Dies liegt unter anderem daran, dass die Flussmenschen nun in der Minderheit stehen. Ihr Bevölkerungswachstum stagnierte bis es sogar abzunehmen schien, wohingegen die Zahl der Menschen in den Städten zu explodieren scheint. Das stolze Volk der Flussmenschen ist zu einer Randgruppe geworden. In diesen Zeiten in denen Land und Resourcen begehrt sind, genügt nur ein Fünklein, um die Situation zu verschärfen. Einer dieser Funken dürfte wohl eine Formierung darstellen, die sich "Civilate" nennt. In dieser "zivilisierten" Welt ist kein Platz für ursprüngliche Lebensweisen und Magie, die sie damals gerettet hat. (Mehr in der Erklärung zur Welt...)

kate@net
13.09.2008, 16:43
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Eine kleine Erklärung
Dies ist eine Art Fortsetzung der ursprünglichen Geschichte: Tingulin - The saga of fire, water, earth and air. Das bedeutet jedoch nicht, dass ihr diese gelesen haben müsst, um hier mitspielen zu können. Die Erklärungen und die Einführung in die Welt, die ich hier geben möchte, sollte genügen. Wem das zu schon zu viel ist, kann auch versuchen so zu beginnen. Dies soll nur eine kleine Hilfe sein. Ich mache nur zur Bedingung, dass ihr die Regeln durchlest und euch daran haltet. Ansonsten prognostiziere ich euch eine kurze Karriere in diesem kleinen Adventure. :rolleyes:

Tingulin ist eine dieser typischen Fantasywelten von Michael Ende's Unendlicher Geschichte, oder Tolkien's Herr der Ringe. Genauso wie jede andere Welt hat diese ihre eigenen fantastischen Wesen und Möglichkeiten. Die Bevölkerung besteht aus (Land)Menschen, Flussleuten und in der Magie bewanderten Wesen, letztere gehören meist der ersteren Gruppe an.
Die Menschen stehen seit Urzeiten im Streit mit den Flussleuten. Es gab immer mal wieder Zeiten des Friedens, der nur von temporären Friedensverträgen aufrecht erhalten wurde. Doch da sich die Menschen derzeit in der besseren Position befinden, haben sie die Flussleute an den Rand gedrängt und aus den meisten ihrer ursprünglichen Gebiete vertrieben. (Man könnte sich das Ganze jetzt ungefähr so vorstellen wie die Vertreibung der Indianer in Amerika, nur das man hier noch keine Reservate eingerichtet hat...)

Beschreibung der Volksgruppen:

Menschen:
Hier hat eine Entwicklung statt gefunden seit dem Ende der letzten Geschichte. Die Menschen strömen in die Städte und neben Resarke wurden andere Dörfer zu Städten ausgebaut. Die Struktur ist also nicht mehr so zentralistisch wie zuvor, als sich alles auf eine existierende Großstadt konzentrierte. Resarke verlor an Macht und befindet sich in der Hand der Magier, doch da diese alte Stadt in den letzten Jahrzehnten von ihrem Glanz erheblich nachgelassen hat, stört das die einfache Bevölkerung nur wenig.
Der technische Stand dürfte mit dem zur Industrialisierung zu vergleichen sein. Dampfmaschinen wurden entwickelt und Schusswaffen mit Schießpulver erfunden, letzteres führte dazu, dass die einfachen Menschen weniger Respekt vor einem Magier haben, der sie mit Feuerkugeln bewerfen könnte, einfach weil sie ihn erschießen könnten. Die Förderung von Kohle gewann an Bedeutung und der Kampf um Resourcen gipfelt teilweise in blutigen Auseinandersetzungen. Zur Fortbewegung beschränkt man sich größtenteils noch auf Pferde, da die Eisenbahn noch nicht erfunden wurde. All diese Entwicklungen werden von der Gruppe "Civilate" gefördert, die aus Wissenschaftlern, Mezähnen und Mitläufern besteht. Sie schüren den Hass auf die Flussleute, um an deren Siedlungsräume zu kommen. Auch grenzen sie Menschen mit magischen Fähigkeiten aus, da diese nicht in ihr rationales Weltbild passen und sie dem Aberglauben unter der ländlichen Bevölkerung einhalt gebieten wollen. Die Magier, die einst die Spitze von Tingulin darstellten, wurde zu Verfolgten...

Das Flussvolk:
Die Flussmenschen leben an Flüssen. Sie gründen Siedlungen und ernähren sich hauptsächlich vom Fischfang. Aber sie sammeln auch Beeren, Pilze und Gräser. Sie achten die Natur. Äußerlich unterscheiden sie sich von anderen Menschen nur durch ihre Schwimmhäute zwischen Fingern und Zehen. Blaße Flussmenschen scheinen eine grünliche Haut zu haben. Doch dies lässt sich nur selten beobachten, da die meisten Flussmenschen, die in der Natur leben stark gebräunt sind. Ihre Haare sind zuweilen grün oder hellgrau.
Außerdem leben sie zusammen mit den Feschen einer Art Fischtier, auf denen sie reiten können. Die Fesche sind intelligente Wesen und sehr treu, die sich aber nicht mit ihren Reitern verständigen können. Leider hat ihre Zahl, genauso wie die der Flussmenschen rapide abgenommen, so dass einige Menschen sie als Mythen erachten.

kate@net
13.09.2008, 16:47
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~Kein Godmodden. Passt auf wer wie viele Fähigkeiten hat.
~Schickt mir eure Profile, bis ich hiermit anfange. Titel: "Tingulin". Nach Absprache kann ich eure Charaktere gleich ein bisschen in den Anfang der geschichte einbeziehen.
~Man darf mehrere Charaktere gleichzeitig steuern, wenn man genug Zeit dazu hat. So lange ihr nicht dauernd "Selbstgespräche" führt.
~Bitte versucht wenigstens kleine Absätze am Stück zu schreiben. Vermeidet Einzeiler.
~Sagt doch bitte bescheid, wenn ihr keine Lust mehr habt oder längere Zeit nicht weiter machen könnt, wenn möglich.

kate@net
13.09.2008, 16:53
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Profilskelet:

Name: Der Name eures Charakters.
Geschlecht: Männlich oder weiblich?
Alter: Das Alter des Charakters.
Volksangehörigkeit: Landmensch, Flussmensch (eventuell werde ich das später erweitern)
Fähigkeiten: Hat euer Charakter magische Fähigkeiten oder anderes?
Element(s): Feuer, Wasser, Erde, Luft (Auch wenn einige Magier alle Elemente bändigen können, haben sie doch eine Stärke. optinal siehe oben.)
Waffen:Selbst Magier benutzen Waffen, da sie ihre Fähigkeiten meist verbergen müssen. Ihr müsst euch nicht genau festlegen, es wäre nur nett, wenn ihr wenigstens angeben würdet, ob euer Charakter Schusswaffen oder Schwerter nutzt. Und denkt daran, dass euer Charakter die Waffen auch mit sich rumschleppen muss, also bitte kein ganzes Arsenal an Waffen.

Biographie: Keine Romane, aber es wäre nett zu wissen, warum er/sie gewisse Abneigungen gegean andere entwickelt hat. Auch Informationen zur Famile und derzeitigen Lebenssituation gehören hier hin. Den Rest wie genaueren Einblick in den Charakter kann man innerhalb des Rollenspiels mit seinen Taten und Worten zeigen.

Aussehen: Bitte keine zu großen Bilder. Optinal reicht auch eine kurze Beschreibung.


Name: Sinda
Geschlecht: weiblich
Alter: 19
Volksangehörigkeit: Flussvolk
Fähigkeiten: Reite auf Feschen und Pferden; Wasserbändigen auf niedriger Stufe (Eis, das schnell wieder schmilzt, Wasser, das plötzlich ihren Gegner nassspritzt, wirklich nur geeignet als Ablenkungsmanöver, da zu schwach um jemandem zu schaden)
Element(s): Wasser
Waffen:Ein kleiner schmaler Dolch, den sie am Körper trägt und ein Bogen. Sie misstraut Schusswaffen mit Pulver und kann diese auch nicht bedienen.
Aussehen: http://img376.imageshack.us/img376/6058/sindawa9.jpg
Biographie: Als ihr Dorf seinen Lebensraum verlor, verlor Sinda auch ihre Eltern. Sie beschloß eine andere Lösung zu finden, als immer wieder weg zu laufen und zog in eine der schnell wachsenden Städte. Dort muss sie damit umgehen, dass man ihr nur wenig freundlich gesinnt ist, oft sogar offen feindlich begegnet. Sie verdient sich ihren Lebensunterhalt mit Gelegenheitsjobs. In schlechten Zeiten, stiehlt sie sich schon einmal zusammen, was sie zum Leben braucht. Sie hat dabei keine Gewissensbisse, da sie sich nur das holt, was man ihrem Volk genommen hat.
Aussehen: Da sie in der Stadt lebt und nicht mehr so viel Sonne abbekommt, ist sie recht blass, ihre Haut schimmert grünlich und ihre Haare sind hellgrau, fast weiß. Sie fällt oft sofort als Angehörige ihres Volkes auf.

Name: Lydia Demor
Geschlecht: weiblich
Alter: 23
Volksangehörigkeit: Landmensch
Fähigkeiten: Sie kann relativ gut reiten und schwimmen, was ihr Vater ihr beibrachte. Des weiteren ist sie sehr geschickt im Fälschen von Dokumenten, womit sie sich einen Teil ihres Lebensunterhaltes verdient.
Waffen:Das Schwert, dass sie von ihrem Vater bekam, als sie sechzehn wurde und einige kleine Wurfmesser. Schusswaffen kann sie sich nicht leisten, würde diese aber nutzen, wenn sie einer habhaft werden würde.
Aussehen: http://img376.imageshack.us/img376/8505/lydiagq1.jpg
Biographie: Ihr Vater wurde von einem Flussmann getötet. Ihre Familie hatte sich in einem Gebiet angesiedelt, das ursprünglich dem Flussvolk als Siedlung gedient hatte. Wie so oft kam es auch hier zu Übergriffen. Seit dem hat sie einen Hass auf jeden Flussmenschen und eine gewisse Abneigung gegen jede Art von Magie. Sie hilft verschiedenen Industriellen die Flussmenschen aus ihren Dörfern zu vertreiben. Oft bedient sie sich dabei gefälschter Besitzurkunden über das Land. Wenn sie gereizt wird, greift sie schon einmal schnell zur Waffe.
Meistens geht Lydia jedoch kleineren Gaunereien nach oder verdingt sich als Handlanger für diverse Projekte. Sie hat noch nie etwas von der Civilate gehört, jedoch wurde sie schon öfter von genau jenen engagiert.
Anmerkung: Dieser Charakter ist mehr eine Art NPC von mir. Ich werde sie nicht regelmäßig einsetzen, außer es bietet sich im Laufe des Rollenspiels an.


Name: Piero Pan
Geschlecht: männlich
Alter: 25
Volksangehörigkeit: Landmensch
Fähigkeiten: Geschickt mit dem Schwert; Feuermagie auf mittlerer Stufe. Kann Kann mit Hilfe eines Funkens einen kleinen Feuerball produzieren und Gegenstände erwärmen.
Element(s): Feuer
Waffen: schmales Kurzschwert
Biographie: Schon als Junge lebte Piero auf der Straße. Er hat seine Eltern nie kennen gelernt und hatte keine Famile. Mit zwölf entdeckte er, dass er magische Fähigkleiten hat. Seit dem hat er versucht sein Geschick mit dem Feuer zu verbessern. Er ist Stolz darauf ein Magier zu sein und nutzt seine Fähigkeiten auch zu seinem Vorteil aus. Bei der Stadtwache ist er schon bekannt wegen seiner kleineren Gaunereien. Da er nicht dazu lernt, landet er oft genug im Gefängnis.
Aussehen: http://i42.photobucket.com/albums/e312/Jasuchin/RP%20Characters/Guys/wraths-1.jpg

Charakter von Mopry:
Name: Liudvika Vytautas Algimas Cezar (Liudvika = berühmter Krieger, Vytautas = Führer der Menschen, Algimas = reich, Cezar = haarig)
Geschlecht: weiblich
Alter: 37
Volksangehörigkeit: Landmensch
Fähigkeiten: Hat den grünen Daumen und eine kräftige (Sing-)Stimme. Tazt gerne Gesellschaftstänze, schnarcht das die Erde bebt (Mopry hat mich darauf hingewisen, das dies nicht wörtlich zu verstehen ist. Ihr Charakter verfügt über keinerlei magische
Fähigkeiten)
Waffen: Schnarchen, Spazierschirm
Aussehen: http://mopry.mo.funpic.de/private/pics/Liudvika.jpg
Biographie: Liudvika wiegt etwa 320 Pfund bei 1,62m Körpergröße. Ihre dunkelblonden Haare sind mit leichtem Grau durchzogen. Um den Hals trägt sie ein Messingmedaillon mit den Bildern ihrer verstorbenen Männer und ihrer Katze Muffin. Sie trägt ausschließlich knöchellange Kleider in Blautönen, mit Halstuch, und führt einen Spazierschirm mit sich, auf den sie sich gelegentlich abstüzt.
Trotz ihres Gewichts hält das Tanzen sie fit und agil. Sie ist 3-fache Witwe. Als junges Ding von 15 Jahren wurde sie das erste Mal verheiratet, an einen aufstrebenden Stadtverwalter von 26 Jahren, der das Bürgermeisteramt anstrebte. Der arme Mann verstarb nach 10 Jahren Ehe. Nach gewisser Zeit der Trauer sah sich Liudvika nach einem neuen Gatten um und fand diesen in einem Erben eines gut laufenden Familienunternehmens. Auch dieser Ehemann verstarb, durch einen tragischen Unfall, nach kaum 7 Jahren Ehe. Mit 34 Jahren erneut Witwe, doch gut stituiert, fand sie kurz darauf ihren dritten Ehemann, mehr durch unglückliche Umstände. Der Ärmste fand sie traurig und wollte sie aufheitern, Liudvika zerrte ihn kurzerhand vor den Traualtar. Da der Mann allerdings nicht sehr betucht oder gutaussehend, noch intelligent, war, sah sie die Hochzeit nach einigen Monaten Ehe als Fehler. Der Mann starb eines Unfalls. Seitdem hat sie keinen neuen Mann gefunden.

Für ihre Gegner hat sie 2 Vorgehensweisen. Immobilisieren durch ihr Gewicht und Erwürgen mit dem Halstuch, oder sie drischt mit ihrem Spazierschirm auf sie ein. Gelegentlich führt ihr nächtliches Schnarchen zu spontanem Suizid.
Liudvika zieht zudem liebend gerne Venusfliegenfallen groß.

Ihr vom 2. Ehemann geerbtes Geschäft ist die Algimas Handel GmbH, die Tabakwaren vertreibt und einen hochprozentigen Schnaps brennt. Der "Blaue Brenner" ist ein mehrfach destiliertes Gebräuch aus Gerste und diversen Früchten. Namensgebend war Liudvika.Da der Schnaps beim einfachen Volk und die Rauchwaren beim Adel sehr beliebt sind, ist das Geschäft sehr einträglich und erlaubt einen gewissen Luxusstandart. Hinzu kommt die fast geizige Lebensweise (und damit gesparte Beträge) des verstorbenen Besitzers. Das Sortiment umfasst den Schnaps mit eigener Destille, Importierte Rauchwaren und wenige Sorten Schnupf- und Kautabak.
Momentan wird das Geschäft stellvertretend für Liudvika geführt. Der Stellvertreter gehört zur Familie, wohnt allerdings nicht im selben Haus, sondern als Untermieter in einem stadtnahen Haus.Sie besitzt ein geräumiges Häuschen im wohlhabenden Viertel der Stadt, mit Bedienstetenanbau und Gewächshaus. Das Haus hat, neben Waschküche, Küche, Speisekammer und Esszimmer ein Bad, einen Salon, zwei Gästezimmer, einen Herren- oder Bücherzimmer, zwei kleine und ein großes Schlafzimmer mit seperatem Ankleideraum, sowie ein Kinder- und ein Spielzimmer. Alles ist kitschig eingerichtet in Liudvikas Lieblingsfarbe Blau. Das Bedienstetengebäude ist dagegen eher gering mit einem kleinen Bad, einem Gemeinschaftsraum und 4 Kammern, von denen zwei bewohnt sind.
Der Garten ist gut gepflegt, besitzt reichlich Blumenbeete, eine Terasse und einen kleinen Kräutergarten. Zudem wurde ein Stück Wiese abgetrennt auf dem einige Hühner leben. Die sind neben Muffin die einzigen Tiere. Um den Haushalt und Küche kümmert sich Mary. Um Reperaturen und Garten Marys Ehemann Sam. Zum Haushalt gehören noch die zwei Kinder Agnes (12) und Demian (9).
Weitere Personen leben nicht im Hause.

Charakter von Trigaram:
Name: Marxzes
Geschlecht: Männlich
Alter: 35
Volksangehörigkeit: Landmensch
Fähigkeiten: Klettern/Bergsteigen, geringe Kenntnisse in Spurenlesen und Kräuterkunde, Feuerbändigen auf mittlerer Stufe (gewisse Unempfindlichkeit gegen Feuer, Schleudern kleinerer bis mittlerer Feuerbälle; mittlere Feuerbälle gelingen ihm nicht immer und sind äußerst anstrengend für Marxzes), wenige Kenntnisse im Erdbändigen (kann Pflanzenwachstum geringfügig manipulieren)
Element: Feuer, in kleinen Teilen Erde
Waffen: Wenn er eine Waffe benutzt, setzt er auf ein Krisschwert, das er unter seiner Kleidung verbirgt. Ansonsten besitzt er einen soliden Holzstab, der an einigen Stellen durch kleine Eisenteile verstärkt ist. Diesen nutzt er primär als Waffe.

Biographie: Geboren und aufgewachsen ist Marxzes in einer mittelgroßen Stadt am Fuße einer Gebirgskette. Seine Eltern waren einfache Landwirte, die als Nebeneinkunft Viehherden reicherer Bauern auf die Weiden in den höheren Lagen der Berge führten und von dort wieder runter in die Stallungen. Durch seine Mithilfe lernte Marxzes früh, wie er sich in felsigem, unwegsamen Gelände bewegen konnte und im Alter eines Jünglings waren seine Fähigkeiten so weit, dass er den Gipfel der kleineren Berge allein erklimmen konnte.
Durch seine offene Art lernte er viele Reisende kennen, die für eine oder mehrere Nächte bei seinen Eltern kampierten; unter ihnen fand sich ein Mal ein Magier, der ihn einige Geheimnisse in der Bändigung des Feuers beibrachte. Die Verbesserung dieser Fähigkeit ist seitdem Teil seines Lebens.
Seine Heimat verließ der junge Mann im Alter von 22 Jahren, als seine Eltern durch eine Gruppe Männer getötet worden war, denen sie zuvor Nachtlager und Essen gegeben hatten. Einzig ein Krisschwert blieb in jener Nacht von den Mördern zurück und obwohl Marxzes bittere Rachegefühle hegte, entschied er sich gegen die Verfolgung der Mörder seiner Eltern und für ein Leben in der Einsamkeit. Seine wenigen Fähigkeiten des Erdbändigens erlernte er mit knapp 30 Jahren während eines unfruchtbaren Jahres, um somit überleben zu können.
Seit mehr als 10 Jahren hat Marxzes mit keinem anderen Menschen mehr gesprochen.

Aussehen: Hoch gewachsen, schlank aber muskulös für seine Statur. Sein dunkles Haar beginnt an einigen Stellen lichter zu werden und hängt mit einigen Strähnen in sein kantiges Gesicht. Dunkle leuchtende Augen und ein stoppeliger Bart sind seine markantesten Merkmale im Gesicht.
Seine Kleidung besteht aus einer groben Stoffhose, klobigen Lederstiefeln mit Riemen und einem ebenfalls dunklen Hemd. Wenn er sich außerhalb seiner Behausung aufhält trägt er einen zerschlissenen Umhang mit großer Kapuze, unter dem er sein Krisschwert an einem Gürtel verbrigt.

Charakter von Sen
Name: Lyandris Serberias Konrynch ( genannt „Lysep Rabensang“ )
Profesion : Flammenmanipulator der zur Unrecht und Gaunerei verschworenen Zigeunerschaft der „Rabensänger“
Geschlecht: Männlich
Alter: Unbekannt
Fähigkeiten: Brandschatzen, Betrug, Diebstahl, Gauklerei… Feuerbrand
Element(s): Feuer
Waffen: besitzt als Waffe nur ein altes Rapier.
Aussehen:

- körperlich : Lysep. ´s Haut ist durch die jahrelange Arbeit mit Hitze und Flamme gebräunt, sowie von einer Schicht aus Schweiß und Asche klebrig überzogen. Seine Handflächen und vor allem die schwarz verbrannten Fingerkupen sind von einer dicken Hornhaut überzogen, die ihn vor dem Feuer seiner Magie schützt. Seine Fingernägel sind mit einer schwarzen verkohlten Schicht überzogen. Seine eigentlich albinoweißen schulterlangen Haare sind von Asche und Brand grau gefärbt und hängen ihm stets wild und ungekämmt ins Gesicht und weisen angesenkte Haarspitzen auf.
Er läuft oft leicht gebeugt und stützt sich auf einen Spazierstock , als leide er an diversen körperlichen Gebrechen. Verbunden mit merkwürdig animalischen Kopfbewegungen und krächzigen Stimme mag man ihm jegliche Menschlichkeit abschwören und doch ist nichts anderes als Das , ein Mensch.

- Kleidung : Sein Gesicht ist stets unter einer schwarzen Schnabelmaske verborgen, die zwischen den sehr hohen Kragen seines pechschwarzen, mit Asche verdreckten und mit Brandlöchern übersäten Kutschermantels hervor lugt. Des weiteren trägt er einen breit krempigen schwarzen Lederhut, der nicht weniger verbrannt und Asche verdreckt sein Haupt schmückt. Nur das silberne Symbol eines flammenden Rabenschädels ziert glitzernd den Hut.
Fingerlose schwarze und verkohlte Wollhandschuhe überziehen seine Hände.
Unter dem Mantel trägt er ein weißes von Asche und Schweiß ergrautes Rüschenhemd mit Brandlöchern ..wie an allen seiner Kleidungsstücke.
Kniehohe Lederstiefel überziehen seine ebenfalls lederne schwarze Hose.
An Hab und Gut scheint er neben seinem Rapier und dem schwarzen mit einem silbernen Rabenschädel am Griffende nichts zu besitzen, außer unzählige Taschen und Beutel, die an seinem Gürtel und an überkreuzten Riemen um seiner Brust und Innenseiten seines Mantels hängen.

Biographie :
Man weiß nicht viel über Ihn, einige munkeln er sei der Sohn einer im Feuer umgekommenen Adelsfamilie, andere wiederum behaupten das solch ein abgrundtief groteskes Wesen nie ein anderes Leben gehabt hätte, als das was er führen würde und somit auch nie Kind war.
Tatsache ist das er jedem nur zu gern eine andere und meistens von Grausamkeit erfüllten Geschichten zu erzählen weiß.
Verrückt und Krank von den einen lieber tot gesehen, wird er von seiner Zigeunerschaft als Genius des Wahnsinns schier vergöttert.

Charakter von moyaccercchi
Name: Geff V. Heimkroch (Er weiß selbst nicht so genau, was das V bedeutet, seine mittlerweile leicht demenzkranke Mutter hat es auch vergessen.)
Geschlecht: Männlich
Alter: 37
Volksangehörigkeit: Landmensch
Fähigkeiten: Geff kann nicht reiten, noch schwimmen. Er ist meist recht tollpatschig und muss Rückschläge bei seinen Erfindungen hinnehmen.
Element: Luft
Waffen: Selbsterfundene Wurfmesser, die wie eine Mischung aus Dartpfeilen und spitzen federn aussehen. Außerdem hat er immer einen Schraubenzieher bei sich.

Biographie: Geff ist alleinstehend. An Verwandten hat er nur noch seine Eltern und eine drei Jahre jüngere Schwester, die viel herum reist und im Gegensatz zu ihm sehr geschickt ist und sich als Tänzerin verdingt. Sie hat wenig übrig für die Träume ihres Bruders, der von großen Errungenschaften für die Menschheit fantasiert. Trotzdem haben die beiden ein gutes Verhältnis, wenn sie sich mal wieder sehen und freut sich auf ihre Berichte über die Entwicklungen in anderen Städten.
Seine tattrigen Eltern leben bei ihm im Haus und stören ihn hin und wieder, wenn er sich für tage in seiner Werkstatt verschanzt hat, da er sich auch noch um ein Geschäft zu kümmern hat, das allerlei Zeugs verkauft. (Schießpulver, Feuerwerkskörper, besondere Metalle, eigene Erfindungen, Bücher über Technik oder Magie, Petroleumlampen und viel Schrott)

Aussehen: Halblange braune Haare, die wirr vom Kopf abstehen. Er hat einige Narben am Körper von verschiedenen fehlgeschlagenen Versuchen. Im Gesicht hat er leichte Verbrennungen auf der rechten Wange. Seine markante Hakennase, macht es ihm schwer bei den Frauen. Seine Nase war nicht von vornherein so abgebrochen, auch sie wurde bei einem Unfall entstellt.
Trägt recht unauffällige Kleidung, eher praktisch orientiert. Das einzige Kleidungsstück, dass er fast immer an hat, ist eine Art dunkelbraunen Kittel mit vielen, vielen Taschen zum aufbewahren von den verschiedensten Dingen.

Charakter von temotshin
Name: Temotshin (benannt nach seinem Großvater)
Geschlecht: männlich
Volksangehörigkeit: Landmensch
Alter: 24
Fähigkeiten: Ein außerordentlicher wortgewandter und trinkfester Kämpfer, der keinem Duell aus dem Weg gehen kann. Zu dem ist er, sofern er volltrunken ist, ein guter Schütze.
Waffen: Einst gewann er eine Zwille, durch das Spiel der Könige. Wie er in jenem gewinnen konnte, ist eine Geschichte, die man bei Lagerfeuer und gutem Met sicher zu hören bekommt, jedoch sollte man ihm niemals ein brennendes Scheit in die Hände geben.
Aussehen: Seine Gestalt ist vom Gestank geprägt, schließlich meidet er jegliches Wasser. So ist sein strähniges ungeschnittenes Haar das vom Schopfe bis zu seiner Hüfte reicht eine Pracht ist, die keinen Vergleich zu scheuen braucht. Die Farbe ist abhängig auf welchem Boden er schlief. Seine Augen strahlen in einem schwarz, dass einen einfach verleitet über ihn hinwegzusehen, da es wie Fesseln sein könnte, würde man sich zu tief in selbigen verlieren.
Er ist klein, wahrlich klein. Wo er an Größe sparte, nutze er auch nicht für das Äußerliche. Er ist ein wirklich hässliches Exemplar seiner Gattung und doch hat er seinen eigenen Charme, wenn er mit der Zwille auf dich zielt.
Biografie: Unter Barbaren aufgewachsen ist wider Erwartens ein kleiner kümmerlicher Kämpfer entstanden, der es nicht versteht eine Axt zu schwingen. Statt wie bei den anderen Burschen mit Holzschwertern aufeinander einzuprügeln, zündete er sie lieber an und lief lachend umher. Nun war die Kindheit schnell zu Ende, denn er griff eines frühen Morgens sein Bündel und zog hinaus. Er war es Leid von seinen Eltern angeblickt zu werden, mit jeder leidensvollen Mine. Da es viele Nächte alleine zu bewältigen gab, war der Met ein eingeladener Freund. Nun zieht der Zwerg von Lagerfeuer zu Lagerfeuer um in lustiger Gesellschaft sich des Lebens frönen zu können, denn nichts vertreibt die Sorgen mehr als Met, eine Dirne im Arm und einen Burschen unter den Füßen.

kate@net
19.10.2008, 11:45
Sinda machte eine kleine Rast und wusch sich ihr Gesicht ausgiebig mit dem Wasser des Stadtbrunnens. Sie hatte den Ort erst vor etwa einer halben Stunde erreicht und war noch auf der Suche nach einer neuen Unterkunft. Sie hatte wenig Lust dazu noch eine Nacht unter freiem Himmel zu verbringen. Doch in den Gaststädten hatte man meist horrende Preise verlangt, sobald man gesehen hatte, wer beziehungsweise was sie war. Genau aus diesem Grund hatte sie den letzten Ort verlassen. Man war ihr viel zu oft offen mit Feindseeligkeit begegnet und sie hatte keine Arbeit gefunden. Das Mädchen seufzte innerlich und schaute sich etwas genauer um. Erfrischt vom kühlen Wasser ging es ihr schon viel besser.
Ein paar Kinder, die auf dem Platz Ball spielten, schauten hin und wieder zu ihr rüber. Die Kinder waren ihr immer noch am Liebsten. Diese waren meist nur Neugierig und trauten sich nicht sie anzusprechen.

Die kleine Stadt hieß Thannar, wenn sie sich richtig erinnerte. Mit etwas Glück würde sie hier etwas länger bleiben können. Die Häuser waren alle samt aus Stein, Ziegeln und Holz gebaut. Sinda hatte sich rasch an den Lebensstil der Landmenschen gewöhnt. Sie konnte sich nur meistens nicht vom Fluss trennen. Das murmeln des Wassers erinnerte sie an die Zeit vorher, als ihr Vater noch lebte und sie vom Fischfang gelebt hatten. Meistens zog es sie in Städte, die auf ehemaligem Siedlungsgebiet der Flussmenschen standen, denn diese lagen an den mächtigen Strömen, die das Land durchzogen.
Nach einem weiterem Blick auf die spielenden Kinder, zog sie sich ihre Kapuze tief ins Gesicht und ging auf ein Gasthaus zu.


(Ich bin noch nicht so erprobt im leiten solcher Geschichten. Aber ich werde immer wieder versuchen eine Art Rahmenhandlung einzubauen. Was weiß ich: Der Konflikt verschärft sich, ein Krieg bricht aus,… Ich lasse die Charaktere jetzt einfach anfangen und dann sehen wir weiter. Mein zweiter Charakter kommt auch noch, nur falls jemand einen anderen Ort zu Anfangs wählen möchte, wollte ich den noch nicht gleich einführen.
Es kann los gehen…)

Mopry
22.10.2008, 10:01
Eine Mietskutsche fährt donnernd durch die Stadt. Der Kutscher hat es eilig, weil sein Passagier es eilig hat. Die Dame in der Kabine der Kutsche hat es immer eilig. Und so treibt er die Pferde an. Noch um ein paar Ecken, dann kann er anhalten, sie raus lassen. Und hoffentlich einen Kunden finden, der es seinen Pferden besser vergönnt.
Klappernd und Knarrend geht es um die letzte Ecke, da zieht er die Zügel an und die Tiere kommen schnaufend zum Stehen. Schnell springt der Kutscher vom Bock und öffnet die Türe. Dahinter wartet sie schon, die Dame, die er befördert hat. Mit ungeduldiger Geste fordert sie ihn auf ihr aus der Kutsche zu helfen. Die Röcke gerafft steigt sie auf die wenigen Stufen. Ein Meer von Blau. In der Hand eine Leine an deren Ende eine weiße Perserkatze mit übergroßer Schleife hängt. Auf der Straße wirft sie dem Kutscher noch eine Münze zu für seine Arbeit.
"Nun wollen wir mal gucken was die Läden so Neues haben, nicht wahr Muffin?"
Ein wenig flaniert sie noch über die Straße, vorbei an spielenden Kindern. Naserümpfend geht sie an der Kneipe vorbei um dann im nächsten Geschäft zu verschwinden.
"Ein netter kleiner Laden. Zu schade das er in solch einer hässlichen Gesellschaft steht."

Wohan
22.10.2008, 21:21
Da stehen sie an der Ecke , würfeln auf einem kleinen Holzkästchen mit viel Schau und Gauklerei um die Münzen jener die es wagen auf eine bestimmte Zahl zu wetten. " Der Herr dort mit dem grünen Hut..." rief einer der Spielleute mit melodischer Stimme,"..Ja Ihr , 15 war die eurige Zahl ?" Der Dicke nickt und zwirbelt grinsend sein Schnauzbart zurecht.
" Eins , Zwei ..Drei ...Ich spiel dazu die Melodei, ob ICH hier wohl Gewinner sei," singt der Gaukler mit der Laute und springt mit Glöckchen behangener Kapuze um die Riege der Spieler und Schauleute.
Der erste im Bunde der Spielleute schüttelt den Becher und schlägt ihn auf den Kasten," 19 , sag ich das ist klar, die meinige sie war," trällert er melodisch als er den Becher hebt und die Augenzal der 5 Würfel 19 zeigen.
" BETRUG ," wettert er so gleich , der Dicke mit dem Bart.
" Oh Sire, bei den Klängen meiner Leier ...schaut euch doch die Würfel an, weder hab ich ein Punkt noch aufgemalt , noch ein weggestrichen , es sind 19. Die Glücksfee ist mit den Armen," lacht der Gaukler und ist so dann daran die Münzen in sein Beutelchen zu klimpern.
Der Dicke jedoch , brummt nur und presst sich durch die Menschenmenge fort vom Geschehen.
" Der kommt wieder und zwar nicht allein, sehen wir zu das wir wegkommen. Wir haben noch zuviel vor in dieser Stadt , als das wir am ersten Tag schon Ärger mit den Stadtwachen haben sollten," krächzte die Gestalt mit der schwarzen Schnabelmaske und dem Kutschermantel, die sich aus dem Shatten des Hintergrundes, einer dunkeln Seitengasse zu drücken beginnt und mit einem Fingerwink die Gaukler zum Ende ihrer Schau zwinkt.

Simon
23.10.2008, 10:22
Einige Dinge ließen sich wohl nie vermeiden.
So wie auf den Regenguss unweigerlich der Sonnenschein folgte – auch wenn dies eine äußerst idealisierte und romantische Vorstellung war – so schien es wohl ebenso unvermeidlich, der nahe gelegenen Stadt einen Besuch abzustatten.
Eine äußerst ärgerliche Lage, die durch die Umstände, die zu ihr führten, noch ärgerlicher wurde. Eine einfache Banalität – Kleidung, die zu flicken und auszubessern kaum noch möglich war – trieb ihn aus der Abgeschiedenheit und Einsamkeit seiner Hütte tief im Niemandsland und direkt in die Arme der so genannten „Zivilisation“. Allein wenn er an dieses Wort dachte – „Zivilisation“ – schmeckte er bittere Galle in seinem Mund. Eine Gesellschaft, in der Raub, Mord, Hass, Feindschaft, Rassismus und Selbstsucht das Bild prägten, besaß die Arroganz, sich selbst als „zivilisiert“ zu bezeichnen. Er lachte trocken.
Auch wenn er vor mehr als einem Jahrzehnt noch selbst Teil dieser Gesellschaft gewesen ist – solche Züge hatte er nie besessen. Seine Eltern ebenfalls nicht. Wenn sie diese Züge auch nur in einem geringen Maße entwickelt hätten, wäre vielleicht jener Abend nie geschehen – und er wäre jetzt wohlmöglich Teil dessen, was er vollends verabscheute. Zwar nicht von ganzer Seele oder ganzem Herzen, doch mit einem Grad der Abscheu, die weit über die normale Abneigung hinaus geht. Auf der anderen Seite aber nicht so ausgeprägt, als dass man ihn Menschenhass oder Gesellschaftsfeindlichkeit unterstellen konnte; zumal er nicht einmal etwas gegen die Menschen an sich hatte – er hatte nur etwas gegen den allgemein vorherrschenden Usus.
Mit einem Kopfschütteln versuchte er, die Gedanken zu vertreiben; wer in den Schweinestall ging, sollte sich nicht zu sehr über den Dreck aufregen. Ein zynischer, wenn auch ungewöhnlich treffender Vergleich, wie Marxzes mit ironischem Lächeln bemerkte. Sein Blick schweifte, von der Kuppe eines kleinen Hügels auf dem er stand, über die sich unter ihm ausbreitende Stadt. „Ein gewaltiger Schweinestall…“, murmelte der hochgewachsene Mann in sich hinein und schlang seinen Umhang etwas enger um sich, bevor sich seine Füße in Bewegung setzten. Irgendwann würde sicher die Zeit kommen, da diese Ställe gesäubert werden würden. Er wusste zwar nicht wann, wie und durch wen, doch es würde geschehen, dessen war er sich sicher. Und er war sich ebenso sicher, dass die „zivilisierte“ Gesellschaft dies erst dann wahrnehmen würde, wenn ihnen bereits das Messer die Kehle durchtrennt hatte.
Mit diesem Gedanken, der ihn – auf eine seltsame Art und Weise – beflügelte, folgte er den sich windende Pfad, der ihn gradewegs in die Stadt führen sollte…

Wohan
23.10.2008, 21:11
Langsam kehrte wieder Ruhe in den Strassen ein , als sich die Gaukler flüchtig wie Schatten unter dunklen Umhängen und Kapuzen in den Seitenstrassen verschwanden. Weder Gesang, eine Melodei oder das klimpern von Glöckchen erklang mehr und als wär ihr plötzliches verschwinden eine Normalität, der man keine beachtung schenken musste löste sich die Traube der Menschen auf und verlor sich im Treiben der immer vollen Stadt.
Nur einer blieb zurück, angewiedert von allem um sich herum quetschte er sich durch die Mengen der Menschen," Dekadentes , Eingebildetes PACK... wiederwärtige vollgefressene SCHWEINE ...," spuckte die Gestallt mit der Schnabelmaske leise vor sich hin und ließ sein Blick über den Adel der Stadt schweifen , der pflegte in diesen Viertel seine Einkäufe zu tätigen.
Heute Nacht würde ein Haus dieser Leute brennen und ihre Leiber der gerechten Läuterung durch der Feuers übergeben," ..kranke Seelen, infiziert von Habgier, Eitelkeit und Selbstgefälligkeit...geläutert sollt ihr werden," wie ein Gebet wiederholte er die Worte tief im Geist vergrabt.

Simon
24.10.2008, 10:03
Der Besuch beim hiesigen Schneider verlief kurz, knapp, förmlich und mit einer neutralen Distanziertheit, wie sie eher für Geschäfte höherer Kategorien üblich war. Wie die Übergabe einer horrenden Summe im Tausch gegen eine Ware, die in den meisten Fällen nicht mal den Jutesack wert war, in dem sie verstaut war. Solcherlei Geschäfte gab es zuhauf und sie alle zeichnete eine beinahe teilnahmslose Atmosphäre aus. Eine Atmosphäre, die auch beim Schneider herrschte.
Schon als Marxzes den Laden betreten hatte, schien der kleine, dünnhaarige Schneider eine Antipathie gegen den Einsiedler zu entwickeln. Diesen Eindruck bestätigte er durch seine murrende Sprachweise, die forschen, aber nicht scharfen Aufforderungen, Arme oder Beine zu heben, damit der Schneider die Maße nehmen konnte und nicht zuletzt durch den Blick, den er Marxzes zuwarf, als es um die Bezahlung der Kleidung ging. Einem Mann, der augenscheinlich nichts weiter besaß, als die Kleidung am Leib – die in einem fast schon erbärmlichen Zustand war – mutete man eine nur geringe Kaufkraft zu. Dass Argwohn aufkommt, wenn ein solcher Mensch – dazu noch einer, der unter einem Umhang eine imposante Statur aufweisen konnte – ohne mit der Wimper zu zucken das nötige Geld aus einer seiner Taschen holt, um die nicht ganz billige Kleidung zu bezahlen, ist natürlich. Doch im selben Maße entsteht bei einem solchen Menschen das Gefühl der Angst; Angst, dass man am eigenen Leibe erfahren könne, wie dieser Mann an das Geld gekommen war. Und diese Angst ist es schließlich, die Marxzes bisher vor unliebsamen Fragen und dem zweifelhaften Vergnügen, mit den örtlichen Hütern des Gesetzes Bekanntschaft zu schließen, geschützt hatte. Der Schneider war da keine Ausnahme. Schweigend, jedoch mit Skepsis im Blick, nahm er die geforderte Summe, brummte einen kurzen Gruß zum Abschied und wies mit einer unmissverständlichen Geste den Kunden an, sein Geschäft zu verlassen; am besten, so schnell es ging. Warum er es tag, wusste er nicht genau, aber er wollte diesem kleinen Mann den Gefallen nicht tun. Also verharrte er noch einige Augenblicke an den Auslagen, die sich in unmittelbarer Nähe zur Tür befanden. Dass der Schneider langsam anfing, unruhig von einem Bein aufs andere zu treten und immer wieder Blicke aus seinem Schaufenster warf, amüsierte den Mann, der nun Besitzer eines neuen Hemdes, einer neuen Hose sowie eines nagelneuen Umhangs war. Ein zufriedenes, dünnes Lächeln breitete sich in dem markanten Gesicht aus, bevor er schließlich beschloss, das grausame Spiel zu beenden und seiner Wege zu gehen. Er hatte sich ohnehin schon länger in der Stadt aufgehalten, als ihm lieb war.
Als er auf die Straßen trat fühlte er sich, als ob er kopfüber in einen vom Wind aufgewühlten See springen. Die Menschen trieben aus den verschiedensten Richtungen durch die Straßen, stießen einander an, rempelten sich um und drängelten sich vor den Ständen um die besten Plätze. Sich gegen diesen Strom aus Leibern zu wehren, wäre ein sinnloses Unterfangen gewesen und so beschloss Marxzes, sich einfach treiben zu lassen, sich durch die Massen mal hierhin, mal dorthin lenken zu lassen, bis er irgendwann an einen Ort gelangen würde, der mehr Interesse in ihm wecken würde. Und in seinem Inneren glaubte er zu spüren, dass dieser Ort ein Gasthaus sein würde. Und das, was ihn daran interessieren würde, wäre eine Szene, wie sie für diese Gesellschaft – für diese „Zivilisation“ – typisch wäre. Was ihn allerdings erwarten würde, das ahnte er noch nicht, füllte ihn aber mit einer grade zu gierigen Neugier…

kate@net
24.10.2008, 19:12
"Was soll das heißen ein Bier kostet zwei Burane?! Ich habe genau gehört, wie ihr bei dem kelr da drüben nur die Hälfte verlangt habt." Für Sinda war das Maß nun voll. Nicht nur, dass man ihr kein Zimmer geben wollte, nein nur versuchte dieser halsabschneiderische Wirt sie auch noch zu betrügen. "Wenn ihr nicht zahlen könnt, versucht es in einer anderen Gaststädte, Kindchen." Der Man überragte sie um einen Fuß und blickte gehessig auf sie herab. In ihrer Wut ließ Sinda den Grog eines kleinwüchsigen dicklichen Bauers gefrieren, der das auch nicht zu bemerken schien, bis er den Würfel in seinem Hals hatte und sich daran verschlukte.
"Ich werde euch..." Neben ihr fing der Unglückliche an zu röcheln. Bevor er ernsthaft an seinem grog zu ersticken drohte, verflüssigte sich das Eis auf einmal wieder und er hustete nur noch ein paar mal qualvoll. Diese kleine Unterbrechung hatte Sinda gereicht, um sie wieder zurück zu holen.
Sie konnte nicht einfach einen Streit in dieser Gaststätte anfangen. Man war ihr schon feindlich genug gesonnen.
"Ihr werdet was?" Der Wirt wartete offensichtlich auf den Rest ihres angefangenen Satzes. Er zog ärgerlich eine Augenbraue hoch.

Exkurs by moyaccercchi: Die Währung

Renar (Silbermünze)
Burane (Große Kupfermünze)
Kera (Kleine Kupfermünze)

1 Renar 10 Burane
1 Renar 12 Kera
1 Burane 1 1/5 Kera

In einer Zeit, als man sich noch nicht zwischen dem zehner und dem zwölfer Zahlensystem entscheiden konnte, war ein Fürst dieses elenden Streits zwischen seinen Hofmagiern überdrüssig. In einer Phase der Deflation sollte die alte Silbermünze durch kleiner Münzen mit geringerem Wert ergänzt werden. Diese Phase nutze der Fürst, um gleich zwei neue Kupfermünzen einzuführen, und so beide Zählsysteme gleichwertig nebeneinander zu nutzen. So entstanden die Währungen Burane und Kera.

Mopry
25.10.2008, 09:53
"Herzlich willkommen, meine Dame!", mit überspitzter Herzlichkeit begrüßte der schlaksige Geschäftsführer die soeben eingetretene Liudvika, "Oh, und Sie haben sogar Muffin dabei! Darfs vielleicht ein Schälchen Milch für die Kleine sein? Und dann zeige ich Ihnen meine neue Ware, ja?" - "Mit dem größten Vergnügen.", antwortete die Dame und machte sich gleich daran die Regale mit schweren und leichten Stoffen zu durchsehen. Daneben standen Lampenschirme - neueste Mode, den Petroleumlampen wurden einfach Schirme aus Stoff übergesetzt - Kerzenleuchter und allerlei buntes Zeug. Ein kleiner Hund aus Ton, bun bemalt, fing ihr Auge. Begeistert nahm sie ihn in ihre Hände und betastete ihn.
"Ausgezeichnete Qualität. Sehr guter Geschmack, wie gewohnt, wenn ich das sagen darf. Ihr Auge läss sich nicht trügen.", der Besitzer kam zurück, in der Hand eine Schale mit frischer Milch, die er der Perserkatze vor die platte Nase stellte. Die fing sofort an zu trinken.
Liudvika lief leicht rot an. "Sie schmeicheln mir. Zeigen sie mir lieber ihre neuen Stoffe. Ich brauche dringend neue Vorhänge und Kissen für mein Haus."
Auf Befehl zog ging der Mann zu seinem Thresen und zog eine Lade heraus in der glänzende schwere Stoffe in unterschiedlichsten Blautönen lagen.
"Hier haben wir ein wunderschönes Azur mit Ton in Ton Stickerei. Ornamente die sich über den ganzen Stoff ziehen. Etwas ganz Besonderes. Ich habe ihn extra für Sie aufgespart. Sie wären die Einzige, die Kissen mit diesem exquisiten Stoff hätte.
Und hier hätte ich noch einen in Königsblau. Dieser Stoff lässt ihre Augen in ganz besonderem Maße strahlen. Dieser Stoff ist von leichterer Qualität."
Liudvika besah und befühlte beide Stoffe. Sie konnte sich nicht entscheiden, welchen der beiden sie nehmen sollte. Ihr Zögern fiel auch dem Geschäftsführer auf, der darin seine Chance für ein gutes Geschäft sah. Er wusste das er die Dicke leicht dazu bringen konnte mehr zu kaufen als sie eigentlich wollte.
"Dieses Königsblau, wenn ich das anmerken darf, sieht an Ihnen natürlich wesentlich besser aus als an Ihren Fenstern. Er würde den Raum auch viel zu dunkel erscheinen lassen. Das Azur ist sehr viel sonniger. An Ihnen allerdings würde das Königsblau seine volle Leuchtkraft entwickeln. Sie wären der leuchtende Punkt in dieser tristen Stadt. Ein Saphir unter lauter matten Steinen."
Das zog, denn sofort war Liudvika in seinen Bann gezogen. Ihre Augen begannen zu strahlen.
"Ja, ich ann es mir bildlich vorstellen.", sie begann ins Träumen, sah sich bereits mit einem Kleid in Königsblau durch Gärten spazieren. Hinter sich verzückte und verliebte Männer, von denen sie dachte einen zu ehelichen.
"Ja, ich nehme sie beide. Und diesen süßen Hund. Ich kann mich doch darauf verlassen das sie den Hund liefern und die Stoffe zum Schneider bringen? Er hat meine Maße, es würd nicht nötig sein, das ich persönlich vorbei gehe. Sagen sie ihm er solle mir Vorhänge und Kissen dann liefern und das Kleid zur Anprobe vorbei bringen."
Mit einem hellen Lachen bezahlte sie die Dinge und verließ den Laden.
Der Geschäftsführer blieb mit einem wonnigem Gefühl von Erfolg zurück und danke insgeheim ihrem verstorbenen Ehemann, das er diese verschwenderische Person geheiratet hatte. Sein Geschäft blühte seitdem er verstorben war und ihr sein Geschät vererbt hatte. Ihr Ehemann war immer so sparsam gewesen.

Auf der Straße zerrte Liudvika Muffin hinter sich her, die dem Schälchen Milch hinterher trauerte.
In Gedanken an ihr zukünftiges neues Kleid schlenderte Liudvika durch die Straße ohne darauf zu achten wohin es sie trieb. Geschweigedenn auf die Menschen zu achten.

Simon
27.10.2008, 11:53
Es ist schon eine äußerst interessante Sache, eine Gruppe von Menschen zu beobachten, die sich freiwillig in einem stickigen, stinkenden und schummrigen Raum versammelt hat, um sich mit Hilfe verschiedenster Alkoholika um den – meist eh nur in geringen Mengen vorhandenen – Verstand zu trinken. Dass dabei mit steigender Zahl der Getränke eben jenes häufiger auf Kleidung, Tisch oder Boden landet, stört die Anwesenden weniger. Ebenso wie die Tatsache, dass die verschütteten Getränke zum allgemeinen Eigengeruch der Einrichtung ihren Beitrag leisteten, so wie es Schweiß, Rauch und allerlei andere Körperausdünstungen taten.
Wenn nicht schon vorher geschehen, so wäre Marxzes spätestens beim Betreten des Gasthauses unweigerlich der Vergleich zu den Schweinen in den Sinn gekommen. Auch wenn dieser Vergleich den Tieren spottete, da diese an sich doch eher reinliche Geschöpfe waren. Eine Erfahrung, die er noch während seiner Zeit bei seinen Eltern gemacht hatte und die ihm für immer im Gedächtnis bleiben sollte; eine der wenigen Erinnerungen, die ihm aus jener Zeit geblieben waren und die nicht den bitteren Geschmack von Trauer, Schmerz, ohnmächtiger Wut und unerfüllbarer Rache trugen.
Ob es an ihm, seiner Erscheinung oder einer höheren Macht lag, wusste der Einsiedler nicht; jedoch wurde fast augenblicklich, als er den muffigen Gastraum betrat, dessen hölzerner Boden sporadisch mit Stroh bedeckt war, ein kleiner Tisch unweit des Tresens frei, an den er sich unverzüglich niederließ. Eine einsame Kerze stand in der Mitte der Holzscheibe, die nicht sehr geschickt auf ein leeres Fass gehämmert worden war. Warum überhaupt jemand diesen Aufwand betrieben hatte, war Marxzes unbegreiflich; die Holzscheibe war in ihrem Durchmesser nur geringfügig größer als das Fass selbst und brachte somit kaum irgendeinen deutlichen Vorteil. Zumal die mangelhaft ausgeführte Arbeit nicht einmal optisch ansprechend wirkte. Gleiches galt für die Sitzgelegenheit, die sich als ein lieblos zusammen gezimmerten Hocker darstellte, an dessen Stelle man auch ruhigen Gewissens einen einfachen Holzklotz hätte nehmen können. So jedoch blieb ihm nichts anderes übrig, als sich auf die zweifelhafte Sicherheit der Konstruktion aus vier Beinen und einer Holzscheibe nieder und zu verlassen. Entgegen seiner Befürchtung, das Konstrukt würde bei der ersten Berührung seines Hinterteils mit ihm einbrechen, erwies sich – welch ein Glück! – als nicht zutreffend. Überhaupt war der Hocker weitaus stabiler, als sein kümmerliches Äußeres vermuten ließ. Beinahe wie er selbst. Ein weiterer interessanter Vergleich, den Marxzes am heutigen Tage anstellte; sich selbst mit einem äußerlich minderwertigen Hocker zu vergleichen, der an einem einsamen Tisch eines verwahrlosten Gasthauses stand. Offensichtlich hatte er heute seine große, denkerische Ader getroffen und schien sie in vollen Zügen auszuleben.
Nachdem er die Kapuze seines Mantels zurück geschlagen hatte, ließ der Einsiedler seinen Blick interessiert durch den Raum schweifen. Das typische Bild einer solchen Einrichtung bot sich ihm: Grüppchen von Männern saßen zusammen vor einer ansehnlichen Menge leerer Krüge und versuchten mit schwerer Zunge tiefgreifende Gespräche zu führen, was ihnen aber nicht sonderlich gelingen wollte. Und der massiv konsumierte Alkohol schien dabei nur einer der Umstände zu sein, weshalb sich dieses Unterfangen als schwierig gestaltete.
Beim Schankwirt, dessen Aufmerksamkeit er eigentlich für eine Bestellung gewinnen wollte, sah er eine junge, recht hübsche Frau, die sich lautstark über die Preise ereiferte. Anscheinend, so mutmaßte Marxzes aus dem, was er von der Unterhaltung verstehen konnte, schien sich die junge Frau ungerecht behandelt zu fühlen und machte dies mit lauter Stimme auch deutlich. Ein, von der Natur recht kurz gehaltener, Bauer verschluckte sich an seinem Getränk und brach in ein röchelndes Husten aus. Gut konnte sich der Einsiedler vorstellen, wie man sich fühlen musste, wenn man sich an einem scharfen, alkoholischen Getränk verschluckte – ihm selbst war dies bei seinem ersten Schluck selbstgebrannten Mets passiert, den ihn ein leicht verwirrter Bauer und Säufer angeboten hatte. Ein prägendes Erlebnis, das ihn jedoch nicht davon abgebracht hatte, weiterhin den Alkoholika zuzusprechen, wenn ihm der Sinn danach stand.
Die junge Maid schien sich weiter in Rage gebracht zu haben, denn sie stellte einen jener unvollständigen Sätze in den Raum, auf die in der Regel blanker Stahl und rollende Köpfe folgten. Oder auch nette, kleine Löcher in der Gegend wichtiger Organe, die kaum ein sanftes Entschlafen zulassen würden, sondern eher für stundenlange Qualen, innere Blutungen und allerlei weitere angenehme Nebeneffekte sorgten. Eine sicherlich unschöne Situation, die sich Marxzes dennoch nicht entgehen lassen wollte und deren Ausgang ihn sehr interessierte…

kate@net
28.10.2008, 18:30
Jetzt durfte sie die Suppe ausbaden. Hatte sie nicht vor gehabt möglichst wenig Aufsehen zu erregen, um noch eine Weile in dieser kleinen Stadt verweilen zu können? Der Wirt blickte sie immer noch herausfordernd an und teilweise waren auch andere Gäste auf sie aufmerksam geworden. Keine Frage, hier würde sie nicht so schnell eine Unterkunft finden. Das Mädchen stellte sich schon auf eine eher ungemütliche Nacht auf der Straße ein. Doch vielleicht würde ein kleines Ablenkungsmanöver ihr wenigstens aus dieser etwas heiklen Situation helfen.

Ohne lange zu überlegen setzte sie wieder eine Prise Magie ein. Etwas nasses spritzte in ihre Richtung und traf sie und den brummenden Wirt. Der Inhalt eines Glases hatte sich selbstständig gemacht. Ihr Gegenüber richtete seine Aufmerksamkeit nunmehr auf einen anderen Gast, der angetrunken wie er war, wohl nicht einmal gemerkt hatte, dass er nicht selbst sein Bier ausgeschüttet hatte. Das Flussmädchen nutze die Gelegenheit, um schnell unter zu tauchen. Da der Ausgang gerade nicht nah genug war, für diese eher kleine Ablenkung, entschied sie sich für eine andere Richtung und kroch unter einen vermeintlich freien Tisch. Zu spät sah sie, dass dort schon jemand saß. Sie machte sich darauf gefasst, dass man sie verraten würde.

Währenddessen am Tresen meinte der Gastwirt zu dem Unglücklichen, der seinen Getränkes beraubt worden war, dass er für heute wohl genug hätte. Als er wieder dorthin blickte, wo er das freche Flussmenschenkind erwartete, sah er niemanden mehr. Besser so. Solches Pack hatte in seiner Schenke nichts verloren. Er hatte sie sowieso nicht bedienen wollen.

(Schon klar, dass ich unter deinen Tisch gekrabbelt bin Trigaram, oder?)

Simon
29.10.2008, 07:53
Die gesamte Situation war mehr als nur amüsant zu beobachten; nicht nur, dass jeder der Anwesenden seinen Kopf dort behalten hatte, wo er hingehörte, nein: dieses illustre Mädchen, das sich so selbstbewusst mit dem Wirt angelegt hatte, schien einige außergewöhnliche Talente zu besitzen. Dass der Trunkenbold, der mit missmutigem Gesicht und lautstarkem Protest aus dem Gasthaus geführt – gedrängt – wurde, seinen Gerstensaft nicht freiwillig verschüttet hatte, war Marxzes sofort aufgefallen. Ein geschickt eingefädeltes Ablenkungsmanöver, das der jungen Zuaberkundigen erlaubt hatte, Zuflucht unter einem Tisch zu finden; unter dem Tisch, an dem er sich befand.
Mit einem unauffälligen Blick schielte Marxzes unter die Holzscheibe und blickte in ein Paar weit aufgerissener Augen, das ihn flehend anblickte und zu sagen schien: „Bitte, verrate mich nicht.“. Das hatte er auch nicht vor gehabt. Es war für den Einsiedler zu lange her, dass er es mit jemanden zu tun hatte, der ebenfalls die Kunst beherrschte, Elemente zu lenken. Mit einer unbedeutenden Geste, als ob ihn plötzlich etwas auf dem strohbedeckten Holzboden interessieren würde, beugte sich der hochgewachsene Mann hinunter und flüsterte, ohne den Blick direkt auf die junge Frau zu richten: „Ein unbequemer Ort, wie mir scheint. Ich würde vorschlagen, diese Lokalität umgehend zu verlassen.“. Aus seinem Augenwinkel beobachtete Marxzes die Reaktion der jungen Frau, die sich in einem wilden Nicken niederschlug. „Gebt mir einen Moment, dann kommen wir hier ungehindert hinaus.“, flüsterte der Mann und setzte sich wieder aufrecht auf den Hocker.
Für eine angemessene Ablenkung zu sorgen, um diesen Ort zu verlassen, würde nicht schwer fallen, auch wenn er damit seiner unbekannten neuen Bekanntschaft damit offenbaren würde, dass nicht nur sie über gewisse „Fähigkeiten“ verfügte. Dennoch begann er sich zu konzentrieren und langsam aber sicher begannen die Lichter der Kerzen und sämtliches Feuer im gesamten Raum schwächer zu werden und schließlich zu erlöschen. „Jetzt oder nie.“, sagte Marxzes zu der jungen Frau unter dem Tisch und bahnte sich unverrichteter Dinge seinen Weg zum Ausgang durch das allgemeine Chaos, das nun in der matten Dunkelheit des Raumes ausgebrochen war…

kate@net
29.10.2008, 18:00
(Ich seh mal darüber hinweg, dass du meinen Charakter leicht mitgelenkt hast. Stört mich in dem kleinen Ausmaß nicht sehr. Ansonsten sollte man das doch lieber vorher absprechen, da manche Spieler sich da auf die Füße getreten fühlen.)

Der Fremde unter dessen Tisch sie sich gerettet hatte zog sie einfach mit sich, als ohne Vorwarnung alle Lichter aus gingen. Ein Außenstehender hätte vielleicht vermutet, dass der Luftzug von der Tür das Feuer ausgeblasen hatte. Doch Sinda spürte den Gebrauch von Magie. Schließlich verfügte sie selbst über ähnliche Fähigkeiten. Weder der Wirt noch einer seiner Gäste sahen, wie sie und der Fremde sich einen Weg nach draußen bahnten.

Vor der Schenke war die Dämmerung herein gebrochen. Im matten Licht der sinkenden Sonne konnte das Mädchen zum ersten Mal ihrem gegenüber genauer in die Augen Blicken. Als sie sich einige meter von der Schenke entfernt hatten und eine Gasse erreichten, die etwas abseits vom Getümmel des Marktes lag, nahm sie hingegen ihrer sonstigen Gewohnheit ihre Kapuze ab. Mit ihren strahlend blauen Augen blickte sie ihn eine Weile an, bevor sie ein leises "Danke" heraus brachte. Man hatte ihr schon länger nicht geholfen. Durch ihre grauen fast weißen Haare und die blaße, manchmal sogar leicht grünlich schimmernde Haut fiel sie überall sofort auf und war schon öfter in solche Situationen geraten wie in der Schenke wenige Minuten zuvor.

Wohan
29.10.2008, 18:52
Schupsen , Drängeln , das Gelärme von unzähligen Stimmen , die wild durch einander riefen. Er hasste , er hasste Menschen , SOLCHE Menschen.
Reiche, nach Parfum stinkend und sich für wichtiger als andere haltenden Menschen. Er murrte und auch wenn er sich noch so bemühte fand er heute nicht das Ideale Ziel seiner Berufung.
Gerade bog er in eine schmalle Seitengasse ein um den Massen zu entkommen, als er genau weit vor sich geradeaus durch die Gasse etwas , nein jemanden sah. Sie war kaum zu übersehen, da ihr Körper fast die gesamte Häuserspalte einnahm und den Blick auf die breite Querstrasse verdeckte.
" Reiche fette ..Veddel," krächste er leise,als er sich mit rythmisch zum Gang pochenden Spazierstock näherte.

Mopry
29.10.2008, 19:05
Irgendwann wird auch der schönste Tagtraum langweilig. Und so begann Liudvika wieder langsam ihre Umgebung wahrzunehmen So bemerkte sie auch die eintretende Dämmerung.
"Du hättest mich aufmerksam machen sollen, Muffin", herrisch zog sie kurz an der Leine und Muffin maunzte auf.
Schleunigst machte sie sich auf den Weg zur nächsten Straßenecke. Vor einer Gasse blieb sie kurz stehen um sich nach einer vorbeifahrenden Mietskutsche umzusehen.
"Kutscher, Kutscher!", rief sie und winkte mit ihrer freien Hand.
Von links näherte sich einer und hielt bei ihrem Rufen an.
Sie lies sich von ihm in die Kabine helfen und nannte ihm ihr Ziel.
Ein Häuschen am Rande des wohlhabenden Viertels.
"Ich hoffe Mary hat den Tee schon aufgesetzt."

Wohan
29.10.2008, 19:33
" Die Fettesten sind immer die faulsten," krächste Lysep als er buckelig nach vorne eilte , sein Stock lauter und hektischer auf den Boden stocherte und schliesslich gerade noch den Griff der Kabinentür erhaschte. Mit Schwung stolperte er auf das Trittbrett, ehe die Kutsche mit aufwiehernden Pferde seine Reise begann.
" Dem Raben zum Gruße , seit ihr auch nicht gut zu Fuße ? kraa," krächste Lysep, als er in der Fahrt die Türe öffnete und sich mit Schwung auf die Polster der Sitzbank plumsen lies, die Dicke Frau mit animalisch hin und her zuckenden Kopf angrinste und sich sitzend bequemer machte.

Mopry
29.10.2008, 19:51
Angewidert starrte sie ihren unerwarteten Gast an. Er saß ihr fast auf dem Schoß, denn sie nahm bereits einen Großteil des Raumes ein. Zudem waren die Mietskutschen allesamt nicht sehr geräumig und die Sitzbänke meist schmale Bretter auf hartem Holz. Mehr zum Anlehnen als wirklich drauf sitzen.
"Was fällt ihnen ein!", schnarrte sie und griff nach Muffin die neugierig an dem mysteriösen Mann schnupperte.
"Schnupper nicht an dem, Kleines, wer weiß was dieses... Etwas alles an Krankheiten mit sich schleppt."
Sie drückte die Katze fest an ihre Brust und das Tier krallte sich in den Kleiderstoff.
"Kutscher! Kutscher, halten sie sofort an! Überfall! Überfall!! So helfen sie mir doch!"
Ihre Stimme wurde schrill und die Pfede scheuten auf.
"Sen se ruhig, Ma'am. Se mach'n meh de Pfede wild", rief der Kutscher von vorne und hielt sich den Hut am Kopfe fest während er versuchte die rasenden Tiere zum Stehen zu bewegen.
"So befreien sie mich doch endlich von dieser Kreatur!", schrie Liudvika und griff bereits nach der Türe der Kabine um sie zu öffnen. Oder eher, um sich festzuhalten. Denn die Passagiere wurden samt Kutscher unsanft durchgerüttelt.

Wohan
29.10.2008, 20:00
Wortlos blickte er sie weiter an , starr wie ein Tier das auf seine Beute lauerte, wippte mit seinem Kopf sachte hin und her und strütze sich mit seiner Linken nach vorne an der Wand ab die der Frau im Rücken lag.
"Schweigt und fahrt weiter , sonst töte ich der Kutsche treusten Reiter, kraa," krächste er schliesslich mit leise einprägsamer Stimme und fuhr mit seiner rechten demonstrativ zu seinem Rapier am Gürtel.
" Ein Stich durch die dünnen Wände , bohr ich es ihm ins Kreuz ...unbeschwert und ganz behände , kraaaa !"

Mopry
29.10.2008, 20:14
"MEWOOWZ", Muffin schrie auf als Liudvika das Tier noch fester an ihre Brust drückte. Dann hatte sich das Tier endlich befreit und sprang auf den Boden um sich unter der Bank zu verstecken. Liudvika hatte es die Sprache verschlagen. Verschrect drücte sie sich an die Wand. Unentschlossen ob sie es risieren sollte oder nicht. Einige Sekunden pollterte der Wagen weiter ohne das im Innern etwas geschah. Liudvias Rundungen hüpften auf und ab, jedes Mal wenn eines der Räder durch ein Loch fuhr.
Dann überdachte sie ihre Chancen zu fliehen, sobald der Kutscher die Pferde erst zum Stehen gebracht hätte.
"Sie können doch nicht einfach....Meine Schreie haben Aufmerksamkeit erregt, mit Sicherheit.... was wollen sie? Geld? Wieviel? So lassen sie mich doch in Ruhe!"
Sie konnte dem Mann nicht in die Augen sehen. Geschweigedenn die Mase ansehen. Gefährlich nahe schwebte die Spitze der Schnabelmase vor ihrem Gesicht und diese seine Bewegungen machten ihr Angst. Sie hatte es mit einem Irren zu tun, warum machte sie sich überhaupt die Mühe zu reden?

Simon
30.10.2008, 14:49
Die Ereignisse dieses alleinigen Tages übertrafen die der letzten Jahre um Welten!
Nicht nur, dass sein Besuch beim Schneider – dem er alles andere als erfreut entgegen geblickt hatte – sich als äußerst belustigend herausgestellt hatte, nein: sein Instinkt – denn es war nichts anderes gewesen – hatte ihn in dieses Gasthaus geführt. Dieses dreckige, übelriechende Gasthaus mit seinen volltrunkenen Schmarotzern und Tagedieben, die nichts besseres als Saufen, Fressen und den Frauen nachstellen zu tun hatten. Und in eben jener heruntergekommenen Lokalität hatte er diese ungewöhnliche Frau getroffen; ungewöhnlich, da diese zierliche Person sich mit dem grobschlächtigen, hünenhaften Wirt angeleckt hatte und dabei vor Selbstvertrauen schier zu platzen schien. Ungewöhnlich, da sie sich unerwartet als eine Person entpuppt hatte, die über die Fähigkeiten verfügte, Elemente zu kontrollieren – ebenso wie Marxzes selbst. Ungewöhnlich, weil sie etwas an sich hatte, das ihn dazu veranlasst hatte, dieser für ihn völlig Fremden spontan zu helfen. Dass sie dabei sicherlich bemerkt hatte, dass er ebenfalls über solche Fähigkeiten verfügte, war ihm bewusst. Eine Schlange erkennt die andere, so sagte man schließlich.
Am ungewöhnlichsten jedoch war mit Abstand sicherlich ihr Äußeres: Haar, dessen Farbe an den Himmel an einem kalten Wintermorgen erinnerte, strahlend Blaue Augen mit der Tiefe eines Ozeans und eine Haut, die eine Färbung wie das blasse Mondlicht besaß. Er hatte schon viel von ihnen gehört, gesehen hatte er sie bis zum heutigen Tage noch nie: Flussmenschen. Und sollten alle Geschichten, die ihm früher über dieses Volk erzählt worden waren, stimmen, so schienen sie ihm jetzt – im Angesicht einer Flussmenschfrau – vollkommen absurd. Wenn so barbarische Monster aussahen, wollte er nicht wissen, wie dann erst die Engel aussehen mochten. Die Stimme der Frau, die ein „Danke“ gehaucht hatte, klang melodisch und sanft in seinen Ohren.
„Kein Grund, mir zu danken.“, sagte Marxzes und sah seine unbekannte Fremde mit unverhohlener Faszination an.

kate@net
30.10.2008, 18:32
Sinda wartete, dass der mann noch etwas sagen würde, doch sie stellte iritiert fest, dass er sie nur weiter anstarrte. Mit einem weiteren Blick auf die untergehende Sonne erwiderte sie: "Ich glaube, ich sollte mich jetzt auf den Weg machen." Sie wusste zwar noch nicht, wohin sie eigentlich gehen sollte, aber bis jetzt hatte sie noch immer ein leerstehendes Haus oder einen anderen Unterschlupf gefunden. Sie hatte kein Verlangen mehr danach sich in den anderen Herbergen nach einem Zimmer zu erkundigen. Es gab nur noch wenige, die ihr einen fairen Preis machten geschweige denn ihr ein geeignetes Zimmer anboten.
Natürlich hatte sie gemerkt, dass der andere auch über magische Fähigkeiten verfügte. Jedoch war ihr Misstrauen stärker und sie wollte sich nicht so schnell irgendeinem Fremden anschließen. Noch dazu, wenn er sie so merkwürdig anstarrte. Entweder hatte er schon länger keine Frau mehr gesehen, oder es lag wie so oft daran, dass sie anders war. Resigniert schloß sie kurz die Augen, und zog die Kapuze wieder über den Kopf. Auch wenn es dunkel zu werden begann, wollte sie kein Risiko eingehen.

Wohan
30.10.2008, 21:30
"Geld ? ..Geld , ja Geld habt ihr gewiss zu Hauf, kraaa da kann ich wetten drauf. Fett gefressen wie ein Schwein ....ist deine Seele nun gleich MEIN," krächzte Lysep als er die Frau angewiedert zu mustern begann und ein röchelnder Husten seine von Asche und Brand zerfressene Lunge marterte. " Du wirst brennen und die Wahrheit dann erkennen , kraa geläutert und gepeinigt ....wird deine Seele ..dann gereinigt," hustete die maskierte Gestalt gurgelnd und krächzend weiter und neigte sein Haupt ein Stück zum Fenster um hinaus zu blicken," Wo ist euer Haus , du fette degadente Maus ..."

Mopry
30.10.2008, 21:52
Das Husten dieses mysteriösen Mannes nahm ihr die Angst vor ihm. Als die Kutsche geringfügig langsamer wurde, weil sie um eine Kurve donnerte und er aus dem Fenster sah, sah sie ihre Chance.
"Mein Haus wirst du niemals sehen!", schrie sie und hob ihr Knie um ihn intim zu verletzen. Abgelenkt wie er war öffnete sie die gegenüberliegende Tür und lies sich in der Kurve aus der Kutsche fallen. Die Katze zog sie an der Leine hinterher.
Schmerzhaft landete Liudvika auf ihrem breiten Hinterteil, das Tier glücklicherweise auf ihrem Bauch.
Schnell sah sie sich um.
Die Kutsche war schon einige gute Meter weiter Der Kutscher hielt noch immer seinen Hut krampfhaft fest. Die Pferde hatten Schaum vor den Mäulern. Hoffentlich, oh hoffentlich würde er ihr nicht hinterherkommen!

Dann blickte sie sich weiter um, suchte nach Passanten, die ihr Hilfe bieten könnten.
Sie war wieder vor der Kneipe und dem kleinen Dekorationsgeschäft.
Sie waren im Kreis gefahren!
Der gute Kutscher, hoffentlich passierte ihm nichts. Aber nun musste sie erstmal an sich denken.
Vor der Kneipe stand ein eigentümliches Pärchen. Offensichtlich ein Liebespaar, denn die blickten sich so intensiv in die Augen, das sie ihre Umgebung völlig vergaßen.
"Helft mir! Bitte helft mir, ich wurde überfallen!", sie raffte ihre Röcke zusammen und lief auf die beiden zu.

Wohan
30.10.2008, 22:59
Welch ein Schmerz , was eine Dummheit ....wie Blitzschlag durchfuhr es seinen Körper. Er verfluchte sein Leib , das husten und die Sekunde der unachsamkeit....aber vorallem dieser husten , seine Lungen , sein verfluchter Körper. Es wurde immer schlimmer, immer häufiger.
Vom Schmerz betäubt, zusammengekauert wie ein Kind verkrampfte sich sein Körper und kippte zu Boden.
" Hexe , verfluchte HEXE," schoss es ihm fast zeitgleich mit den Worten des alten Rabenführer durch den Kopf," Lysep, du solltest damit aufhören , das Feuer zerrt an deiner Gesundheit, du bist nicht mehr der Jüngste und vorallem nicht der gesündeste
....HÖR AUF !"
Er hasste es sich immer wieder die Ratschläge des alten Greises anhören zu müssen,
" ...verfluchter alter Krüppel ...," knurrte er und biss sich, um Luft ringend auf die Zähne.
Er musste hier raus , er musste aus dieser Kutsche. Nein , er konnte die Fette nicht einfach so davon kommen lassen nicht SO , nein.
Zitternd zog er sich auf die Beine, öffnete sein Mantel und fingerte in einen der Beutel herum.
Unter dem verbissenen murren einiger unverständlicher Worte schleuderte er das Pulver aus der Hand , die noch eben im Beutel steckte und verteilte es in der Kutsche.
Es brauchte nur ein Funken , ein Hauch ...ein Fingerstreich und die Luft würde sich entzünden.


....und wieder bog die Kutsche um die Ecke, hastig vorran gepeitscht vom Kutscher als Flammen aus den Fenster stachen und um das Holz des Wagens peitschten. " FEUER , FEUER," hallte es durch die Menschenüberfüllten Gassen, als die Kutsche von den Flammen verzehrt wurde.

Simon
31.10.2008, 10:21
So sehr, wie die Frau ihn faszinierte, so sehr verwirrte ihn nun ihr Verhalten; ein junges Mädchen – dazu noch eine Angehörige eines geächteten und verunglimpften Volkes – wollte sich „auf den Weg“ machen, obwohl sie offenkundig nicht wusste, wohin. Dies erkannte Marxzes an der Resignation, die sich deutlich in ihrem Gesicht wieder spiegelte, das nun erneut im halben Schatten ihrer Kapuze verschwunden war. Eine durch und durch ungewöhnliche Frau, in der Tat!
„Wartet doch!“, hörte sich der Einsiedler selbst sagen und bemerkte, dass in seiner Stimme ein flehender Unterton mitschwang. Hatte diese Frau ihn wirklich so tief beeindruckt? Offensichtlich, denn er hörte sich weiterhin fragen: „Zu solch’ später Stunde allein durch die Straßen zu wandeln scheint mir nicht sehr sicher für eine junge Dame wie euch. Vielleicht kann ich euch begleiten?“. Und um eine mögliche, peinliche Zweideutigkeit zu vermeiden, fügte er rasch hinzu: „Natürlich nur bis zu eurem Ziel, versteht sich.“.
Innerlich kam sich Marxzes wie ein gewaltiger Idiot vor; er benahm sich wie im schlimmsten Alter, in denen Jungs langsam merkten, dass an Mädchen doch mehr dran war, als man eigentlich vermuten konnte. Und sich entsprechend versuchte, vor ihnen groß zu tun. Diese Albernheiten hatte er doch schon seit Jahren hinter sich gelassen! Und nun benahm er sich, als wäre er noch nicht mal trocken hinter den Ohren! Was war – verflucht noch mal! – los mit ihm?
Marxzes konnte im Gesicht seiner neuen, bisher jedoch namenlosen Bekanntschaft, keinerlei Reaktion erkennen; dafür lag zu viel Schatten in ihrem Gesicht. „Mein Name ist übrigens Marxzes.“, sagte er, in der Hoffnung, dies würde das unsichtbare Eis, das zwischen ihnen bestand, zumindest ein wenig brechen. Und während er – mit eigentlich viel zu starkem Herzklopfen! – auf eine Reaktion der Unbekannten wartete, klang eine laute, hysterisch wirkende Frauenstimme an sein Ohr. „Helft mir! Bitte helft mir, ich wurde überfallen!“.

kate@net
31.10.2008, 15:39
Als ihr Gegenüber leicht ins Stottern geriet, musste Sinda fast lächeln. Obwohl sie ihn erst vor einigen Minuten getroffen hatte, schien sie einen gewissen Einfluss auf ihn zu haben. Welcher Art sein Interesse nun wirklich war, würde sie noch herausfinden. War er nicht schon etwas zu alt, um sie wie ein Schuljunge bis zu ihrer Tür zu begleiten? Abgesehen davon wusste sie ja nicht einmal, wo diese Tür liegen würde. Geschweige denn, ob sie überhaupt ihre Schritte bis zu einer Tür lenken würde. Es war immer noch offen, ob sie heute des Nachts ein Dach über dem Kopf haben würde.

Aus dem Augenwinkel registrierte Sinda eine gewisse Unruhe. Eine Kutsche preschte in halsbrecherischen Tempo aus einer Gasse und an ihnen vorbei. Eine recht beleibte Frau schien aus einer Kutsche gefallen zu sein. Als ihr Gegenüber ihr seinen Namen nannte, der von dem Geschehen nichts bemerkt zu haben schien, wurden sie von den Hilfeschreien der hysterisch kreischenden Dame unterbrochen. Sindas Kopf ruckte in die Richtung in der die Kutsche verschwunden war, als diese Feuer fing und regelrecht mit lautem Getöse explodierte. Was zum Teufel war in dieser Stadt los?
In ihren Augen spiegelte sich das flackernde Feuer und sie wich instinktiv ein paar Schritte zurück, bis sie an eine Mauer stieß. Feuer Nicht nur, weil sie das entgegengesetzte Element beherrschte, hatte sie dieses von je her gefürchtet. Als Flussmensch war ihr eine natürliche Scheu vor größeren Flammen angeboren. Natürlich fürchtete sie sich nicht vor Kerzen, doch hier war eine ganze Kutsche in Flammen aufgegangen. Eines der Pferde hatte es geschafft sich von dem Gefährt zu befreien. Das andere bäumte sich noch immer wild auf, jedoch sah man auch, dass es verletzt war. Den unglücklichen Kutscher hatte es vom Bock geschleudert. Er lag zusammengesunken an einer Häuserwand, bewusstlos oder tot konnte das Mädchen nicht sagen, doch an seinem Kopf klebte Blut. In der Hand hielt er noch immer seinen Hut, den er während des wilden Rittes verzweifelt an sich geklammert zu haben schien.
Noch immer schrie die Dame, die sich jetzt auf sie zu bewegte. Sinda blickte sie an, als wäre diese verrückt geworden. Eigentlich wirkte es gerade so auf sie, als wäre die ganze Welt verrückt geworden.

Wohan
31.10.2008, 16:15
Explosionen an einer hölzernen Kutsche, hatte er das falsche Pulver verwendet oder zu viel ... nein ihm unterliefen NIE Fehler aber war es nicht schon ein Versagen bei der Alten die ihn weiß der Teufel wo hin getretten hatte ? Seis drum, was passiert war , war passiert nun hieß es aus den brennenden Trümmern , aus der flammenden Hölle zu entkommen.
Hölle , bei dem Wort musste er schmunzeln, als er die Hitze seiner lodderten Umgebung bis tief in seine Knochen spürte.
" Das Feuer reinigt meine Seele, die Flammen nähren meinen Leib, OH du herrliche gottlose Kraft der Läuterung," tief atmete er den stickigen Rauch ein, erhob sich in seinem brennenden Gefängnis und drückte gegen die in Flammen stehende Kabinentür, die sich mit einem lauten knacken und knistern wie welkes Laub von der Kutsche löste und krachend zu Boden stürtzte.

Mopry
31.10.2008, 16:22
Bei der Explosion zuckte Liudvika zusammen und blickte über die Schulter zurück. Einige Augenblicke konnte sie nur in den hellen Schein der brennenden Kutsche blicken. Dann sah sie ihn aus dem Flammenmeer steigen. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck.
"Oh mein... er kommt! ER KOMMT!", rief sie und faste das Mädchen am Umhang,
"Ihr müsst mir helfen!"
Sie versuchte sich hinter den beiden zu verstecken und wandte sich dann an den Mann,
"Er will mich umbringen! Umbringen! Ihr müsst mir helfen! Verlangt was immer ihr wollt, aber ihr müsst mir helfen!"
Sie zitterte und grub die Finger fest in den Mantel des Mannes. Er konnte ihr sicher mehr Schutz und Hilfe gewähren als das Mädchen.

Muffin kletterte an ihrem Kleid hoch und drückte sich ängstlich in den Nacken Liudvikas.

kate@net
31.10.2008, 16:33
Neben ihr rief ein Junge, der eigentlich schon längst nach Hause zu seiner Mutter hätte gehen sollen: „Seht, da is ja noch einer drin.“ Sinda blickte erneut zu der Katastrophe und tatsächlich in den Flammen ließ sich ein schemenhafter Umriss einer Gestalt wahrnahmen. Wie hatte der Kerl das Feuer überlebt? Ihr wurde fast schlecht bei dem Gedanken an die lodernden Zungen, die über seine Haut leckten. Doch warum hörte man keine Schreie, warum wand sich diese Gestalt nicht schon am Boden oder war bewusstlos?
Fast angstvoll schob sie sich an der Wand entlang, weg von den Flammen und diesem unheimlichen Geschehen. Sie konnte die Hitze fast auf ihrem Gesicht spüren, so sehr konzentrierte sie sich auf das, was da vor sich ging. Den, der sich Marxzes genannt hatte, und die wohlgenährte Frau hatte sie fast vergessen.

Wohan
31.10.2008, 16:48
Weit streckte er sich aus der Kutsche , ließ sein Rückrad und sein Genick schmerzlich knacken und kümmerte sich kaum um die Flammen die an seinem Mantel zehrten," Autsch ...die Alte wird es büßen." Benebelt vom Rauch stieß er mit dem Knie gegen das brennende Holz und stolperte nach vorne über aus der Kutsche, nur schwerlich hielt er das Gleichgewicht und mit hastigen Schritt schwangte er aus dem Feuer.

Sichtlich verdattert blickte er sich um und sah wie man ihn und das geschehen mit offenen Münder und großen Augen begaffte.
" TADAAAAA~," mit schier übertrieben Ausfallschritt und ausgebreiteten Armen ging er in Pose, ohne jedoch das Resultat zu bekommen das er erwartet hatte . Kein Aplaus, kein jubeln ....nur Stille und entsetztes Raunen. "Kunstbanausen," lachend winkte er ab und ließ noch einmal seine Nackenknochen knacken ehe er in seine Hände blickte und sich nachdenklich am Kopf zu kratzen begann, " ...mein ..Stock, hmm!"
Noch im selben Moment drehte er sich suchend mehrmals schwankend im Kreis um mit geneigten Kopf den Boden zu begutachten, eher er sich wieder dem Feuer zuwandte und ins brennende Wrack kletterte" ..ohne Stock bin ich nur ein halber ..ehm ...Mensch .."

Simon
31.10.2008, 18:56
Innerhalb nur weniger Herzschläge war die Welt um ihn herum förmlich explodiert; explodiert in Wahnsinn, Chaos und vor allem Feuer – einem alles verzehrenden Feuer, das sich wie eine gefräßige Meute Heuschrecken ihren Weg bahnte und nichts und niemanden unversehrt ließ. Geschrei von hier, Weinen von dort, Panik, die sich in tosenden Wellen über die gesamte Ortschaft ausbreitete – und überall dieses unsagbar gefräßige Feuer.
Und er mittendrin!
Die Ereignisse hatten sich mit der Ankunft einer beleibten Frau, die zuvor noch um ihre Hilfe gefleht hatte, überschlagen. Nun stand sie – ein armes Haustier klammerte sich panisch im Nacken ihrer Herrin an deren Kleidung fest – hinter ihm, die Finger zwar von seinem Umhang gelöst, aber dennoch so nahe, dass er ihren schnellen Atem spüren konnte. Seine namenlose Fremde hatte sich – so viel hatte er noch registrieren können – bei Ausbruch des Infernos (und es war nichts anderes) an die nächstliegende Mauer gepresst und blickte ängstlich, beinahe ebenso panisch wie der Rest der Ortschaft, umher. „Die Angst der Flussmenschen vor dem Feuer…“, hatte Marxzes in jenem Augenblick gedacht, sollte diesen Gedanken jedoch nicht an diesem Ort fortführen können; denn urplötzlich war eine Person aus dem Feuer getreten. Unversehrt, mit einer äußerst ungewöhnlichen Maskierung und einem noch ungewöhnlicherem Gebaren. Wie ein Trunkener taumelte er von einer Seite zur Anderen, drehte sich um sich selbst und verhielt sich, als wäre er ein schlichter Narr bei Hofe, der dem Wein zu sehr zugesprochen hatte. Eine wandelnde Farce.
Doch es stimmte etwas ganz und gar nicht mit diesem Fremden, das spürte Marxzes; aus einem Inferno von solcher Kraft und Wut ohne Schaden heraus zu treten, als würde man allmorgendlich durch die Haustür ins Freie treten, war für einen „gewöhnlichen“ Menschen nicht machbar. Bei dieser Erkenntnis verkrampfte sich sein Magen, denn er ahnte, dass eine Konfrontation ins Haus stehen würde, bei der es nicht bloß bei sich kreuzenden Schwertern bleiben würde. Während der Unbekannte sich noch um sich selbst drehte und irgendetwas von „Stock“ und „halber Mensch“ faselte, versuchte Marxzes krampfhaft nach einem Ausweg aus dieser Lage zu finden. Die Flucht war sicherlich die Variante, die auf den ersten Blick die größte Chance aufwies, ohne Opfer aus dieser Sache heraus zu kommen. Doch was würde sich der Flucht anschließen? Und vor allem, wohin sollten sie fliehen? Weit konnte es nicht sein, da er der beleibten Frau keine hohe Ausdauer zutraute. Und dennoch: ein Kampf wäre das Letzte, was Marxzes wollte; vor allem mit einem, der offenbar selbst über das Feuer gebieten konnte, so wie er...

kate@net
31.10.2008, 21:40
MAGIE Sinda konnte sie vernehmlich spüren, die Magie die freigesetzt wurde. Auch wenn man sich hier eines Hilfsmittels bedient zu haben schien. Sie hatte diesen Geruch schon einmal in der Nase gehabt. Eine Art Schießpulver. Ihre Augen waren immer noch auf die Flammen gerichtet. Die Schwimmhäute zwischen ihren Fingern zogen sich zusammen, wenigstens glaubte sie das. Sie würde ganz gestimmt nicht länger hier verweilen und warten, bis diese Krähe sie wie ein Rosine austrocknete. Sinda schob sich weiter an der Wand entlang, weg von den Flammen und ihrem Meister. Marxzes, so hatte sich ihr Begleiter genannt, schien auch beeindruckt von der Macht, die sich ihnen hier zeigte. Die fette Dame schien in Panik verfallen zu sein. Auch Sinda musste sich zuammen reissen, um nicht wieder voller Angst auf das Feuer zu starren. Sie musste einen Weg finden schnellstens hier weg zu kommen.

Das wiehern eines Pferdes schreckte sie aus ihren Überlegungen auf. Sie überwindete ihren Schrecken und trat auf eines der Pferde zu. Nur die brennende Kutsche trennte sie nun noch vor dem Krähenmann. Vorsichtig näherte sie sich dem Pferd das sich immer noch aufbäumte. Sie nahm die Kapuze ab, ihre Haare schienen orange zu glühen,und ihre Haut schimmerte leicht durch die flackernden Zungen. „Brrrrr....“ Sie zog ihr Messer und schnitt die Riehmen durch, die das Pferd an der Kutsche hielten und fasste es mit einer Hand am Zügel. Das aufgeregte Tier versuchte möglichst schnell vom Feuer zu fliehen. Doch Sinda zog sich gekonnt auf desse Rücken und schaffte es irgendwie das Tier wieder zu wenden und neben Marxzes zum stehen zu bringen. Das andere Tier hatte sich schon längst vom Feuer entfernt und stand außerhalb der Gruppe auf einem Streifen Grün. Sie wusste zwar nicht, ob die Beleibte reiten konnte, doch das starke Droschkentier sollte sie wenigsten für eine kurze Strecke tragen können.
Sinda reichte Marxzes ihre Hand, um ihn zu sich auf das Tier zu ziehen. Nur den außergewöhnlichen Fähigkeiten Flussmenschen im Umgang mit Tieren, hatte sie es zu verdanken, dass sie das Panische Ross hatte bändigen können. Jeden anderen Reiter hätte das Tier in der Nähe des Feuers einfach abgeschüttelt oder über den Haufen geritten.

(Sollte das nicht stimmen mit dem PULVER, werde ich das editieren. Aber ich spiele auf das Pulver an, das Sen noch in der Kutsche verteilt hat.)

Wohan
31.10.2008, 22:46
Es war nicht leicht den Gehstock zwischen dem brennenden Unrat zu finden, er hatte eindeutig zuviel benutzt ...in welch ein Beutelchen er auch gergriffen haben mochte.
Blind tastete in den Flammen herum und erreichte schliesslich mit seinen Fingern einen heißen Stab, seinen Stock.
Gerade noch rechtzeitig, wie er spüren konnte , da sein Leib immer schwächer zu werden schien und sein röcheln wieder einsetzte,
" verfluchter alter Krüppel...," murrend stolperte er durch die Trümmer, gebeugt und sich die Brust haltend.
Raus hier ..weg hier , nicht noch mehr auffallen , was ein mieser Tag. Er würde viel des <Blauen Brenners> brauchen um dieses Desaster zu vergessen.

Mit verbrannten Mantel und verkohlten Finger stützte er sich auf den Stock und schwankte vorran , weg vom Feuer.

Simon
01.11.2008, 07:26
Im Augenblick war es ihm egal, wie sie es geschafft hatte; er fragte nicht danach, wie eine junge Frau es geschafft hatte, ein vollkommen panisches Pferd zu zähmen, damit man darauf reiten konnte. In diesem Moment ließ er es einfach geschehen und beschloss, sich erst an einem anderen Ort darüber Gedanken zu machen. Das Wichtigste war jetzt nämlich erst einmal, hier raus zu kommen.
Ihm war zwar aufgefallen, dass ihr mysteriöser Fremder sich schwer auf einen Stock stützte, den er offensichtlich aus dem Feuer gezogen hatte; doch um ihn konnte – wollte – er sich jetzt nicht kümmern. Hinter der Fremden auf dem Pferd, das sie – woher auch immer – aufgetrieben hatte, verschaffte sich Marxzes einen kurzen Überblick über die Lage: Feuer an allen Ecken, wild durcheinander laufende Menschen, Panik und sogar schon die ersten Subjekte, die sich diesen Umstand zu Nutze machten. Einige Gestalten, die sich offensichtlich unbeobachtet wähnten, drückten sich an den Häusern entlang und machten sich an der Tür eines Ladens zu schaffen. Der Mann schnaubte verächtlich und wandte seinen Blick auf die beleibte Frau, die bereits auf dem Pferd saß; wie sie es geschafft hatte, schien ihr Geheimnis zu sein, auch wenn Marxzes ihr ansah, dass sie diesen Vorgang nicht noch mal durchmachen wollen würde.
„Reitet in diese Richtung!“, sagte Marxzes seiner Unbekannten und wies in die Richtung, aus der er selbst vor einiger Zeit gekommen war. Die Reiterin wandte ihren Kopf und blickte ihn mit ihren blauen Augen an; diesen unheimlich blauen und tiefen Augen, bei deren Anblick Marxzes immer ein eigentümliches Gefühl hatte. „Welche andere Wahl haben wir sonst?“, setzte der Einsiedler nach und blickte die Frau ebenso intensiv an. Ein unendlich in die Länge gezogener Augenblick verstrich, ehe sich die Reiterin wieder nach vorn drehte und dem Pferd die Sporen gab…

kate@net
01.11.2008, 09:07
Sinda lenkte das Tier in die Richtung, die Marxzes ihr gewiesen hatte. Er hatte Recht. Welche andere Möglichkeit hatten sie schon. Auch würde sich das Pferd beruhigen, wenn es weiter weg vom Feuer war und den aufgeschreckten Menschen. Seine Ohren zuckten immer noch hin und wieder nervös.
Sie wendete sich kurz um, um einen kurz Blick auf die beleibte Dame zu werfen. Sie hatte zwar nicht gesehen, wie sie auf das kräftige Pferd geklettert war, aber sie musste einigermaßen geschickt sein, wenn sie es geschafft hatte. Jedoch konnte Sinda genau sehen, wie unangenehm es ihr war auf dem Pferd zu sitzen. "Keine Sorge, dieses Tier scheint ein ruhiges Gemüt zu haben. Seid froh, dass ihr so von eurem Verfolger schneller weg kommt."
Das Flussmädchen wandte sich wieder nach forn, um zu sehen, wohin sie ritten. Der Weg schien aus der kleinen Stadt hinaus zu führen. Ohne sich noch einmal umzuwenden erwiderte sie an Marxzes adressiert: "Wohin führt dieser Weg eigentlich? Ich glaube nicht, dass ich schon einmal hier war." Sie beobachtete den Pfad vor ihnen und fragte sich, in welcher Richtung der Fluss wohl liegen würde. Da fiel ihr auf, dass sie ihm immer noch nicht ihren namen gesagt hatte. Aber das konnte sie auch auf später verschieben, wenn sie ihr vermeintliches Ziel erreicht hatten.

Mopry
01.11.2008, 09:07
Beim Anblick des massigen Tieres zögerte Liudvika. Es war lange her das sie das letzte mal geritten war. Und sie konnte es nicht ausstehe, hatte regelreht Angst davor. Seit sie damals abgeworfen wurde hatte sie kein Pferd mehr bestiegen. Das Tier, das ihr damals gehörte, hatte sie verkaufen lassen. Aber nun saß ihr Todesangst im Nacken und sie setzte auf, griff nach den Zügeln. Ein Tritt in die Seite des Tieres und es setzte sich in Bewegung.
"Ruhiges Gemüt hin oder her, ich will so schnell wie möglich runter von diesem Tier.", meinte sie zu dem Mädchen,
"Wohin führt uns euer Liebhaber?"

Auch wenn sie nicht aus der Stadt hinaus wollte, vielleicht war es vorerst besser um diesen seltsamen Mann abzuhängen. Und dann könnten sie um die Stadt herum reiten und in kurzer Zeit könnte sie endlich Marys guten Tee genießen. Sie hatte ihn dringend nötig.

kate@net
01.11.2008, 10:42
"Er ist ganz gewiss nicht mein Liebhaber." Das Tier schien ihre Errgeung zu spüren und schnaubte kurz. Sinda täschelte leicht den hals des Pferdes. Und wandte sich dann wieder der anderen zu. Ihre blauen Augen funkelten sie leicht an. "Passt lieber auf, ..." Sie konzentriete sich wieder auf den Weg und ließ ihr Tier etwas schneller traben. Landmenschen, was viel ihr ein so schnell über sie zu urteilen. Glcüklicherweise würden sich ihre Wege rasch wieder trennen und sie konnte sich wieder auf die Suche nach einer Unterkunft für die Nacht machen. Die Sonne war bereits untergegangen und Sinda musste sich mehr auf den Weg konzentrieren, damit sie nicht vom Pfad abkamen.

Simon
01.11.2008, 12:36
Die Sätze, die die Frauen sagten, gingen an ihm vorbei; selbst die Frage, die seine Unbekannte ihm gestellt hatte, schien ihn nicht zu tangieren. In seinem Kopf drehte sich einzig und allein eine Frage, die ihn gewiss nicht zur Ruhe kommen lassen würde: Wer war dieser Fremde mit der seltsamen Maske?
Was er von der Frau wollte, die ihn – soviel hatte er dann doch noch mitbekommen – für den Liebhaber der jungen Dame vor ihm hielt, interessierte ihn nicht; wahrscheinlich war es nur Geld oder die Auslebung seiner Vorliebe für beleibtere Frauen. Nein, diese Dinge interessierten Marxzes nicht. Er wollte wissen, wer dieser Fremde war und vor allem, wie er es geschafft hatte, die Stadt in ein solches Flammenmeer zu stürzen. Sicher, er hatte sehr ausgelaugt gewirkt, doch war die Magie, die ihn umgab, noch immer präsent und beinahe stofflich greifbar. Wer war dieser Mann bloß…
Mit einem wüsten Kopfschütteln versuchte er, diese Gedanken fürs Erste fortzujagen und stattdessen lieber darauf zu achten, wohin sie ritten. Den Weg kannte er bestens, auch wenn die Sicht mittlerweile durch die einbrechende Nacht sehr zu Wünschen übrig ließ. „Haltet euch ein wenig mehr in diese Richtung, Verehrte.“, sagte Marxzes zu seiner Reiterin und wies über ihre Schulter hinweg mit seinem Arm die Richtung. „Dort treffen wir bald auf einen Weg – mehr einen Pfad –, den ihr dann folgen müsst.“. Erklärungen schien die junge Dame vor ihm nicht zu verlangen, da sie schweigend seiner Wegbeschreibung folgte; daher wandte er sich an die beleibte Frau hinter ihnen, die äußerst geschickt in der Führung des Pferdes agierte. „Versucht, nicht den Anschluss zu verlieren. Ich kann nicht sagen, was sich bei Nacht hier für Geschöpfe oder Gestalten rum treiben.“. Ein scharfes Einatmen war die einzige Reaktion, die Marxzes im Dunkeln von der Frau wahrnehmen konnte, doch dies genügte ihm; anscheinend hatte sie seine Warnung ernst genommen. Und sie tat gut daran, es auch zu tun.
Während sich der Mann wieder nach vorne drehte, konnte er in der Ferne bereits durch das wenige Licht, was noch geblieben war, bereits die Umrisse seiner Hütte erkennen. „Dort.“, sagte er. „Dort ist unser Ziel.“.

Wohan
01.11.2008, 12:43
"Donnerfix und Keilerei, Lysep ...du Rabensohn musst du immer alles in Brand setzen, bei faulen Eiern und lauten Leiern," erklang es aus einen der Seitengassen, in der ein Gaukler mit seinen Glöckchen behangenen Schuhe und verschränkten Armen und dem typischen Narrenhut an der Wand lehnte.
" Ach halt dein Maul , wir müßen die Fette Kuh einfangen ehe sie plaudern kann," krächzte Lysep röchelnd und schlurfte in die Gasse, weg von der Menge.
" ..und du glaubst, das deine kleine Feuerschau nicht schon genug...?"
" Komm mir nicht mit dummen Sprüchen ...nicht JETZT !"
Der Narr nickte mit klimpernden Haupt," Mach dir keine Sorgen, die Raben sind bereits auf dem Flug, sollten sie durch den Wald im Norden reiten..werden wir sie schon bekommen. Aber nun komm,der Meister wartet."
Meister, wie er dieses Worte hasste, wie er diesen alten Mann hasste und seine ständigen Ratschläge und Besserwissereien.
Er nickte röchelnd und stieg die schmalle Stiege der schweren Wohnkutsche hinauf, die man in der Gasse versteckt geparkt hatte ehe jemand die Zügel peitschen ließ und unter lautem Pfiff die Pferde wiehernd los spurteten.

kate@net
01.11.2008, 19:22
Sie erreichten eine kleine Hütte, die abseits von jeder Stadt oder Siedlung lag. Sinda zog kurz an den Zügeln. Das Pferd blieb gehorsam stehen. Geschickt glitt sie von dessen Rücken und wartete darauf, dass marxzes ihrem Beispiel folgte, damit sie sich um das brave Tier kümmern konnte. Sie nahm ihm das Geschirr ab und ließ es frei laufen. Das Tier suchte sich gleich eine Wiese und blieb dort stehen. Es sah fast so aus als würde es auf das andere Tier warten. Sinda tätschelte ihm noch einmal die Flanke, bevor sie sich wieder an Marxzes wandte.

Er wirkte immer noch etwas abwesend auf sie. Doch diesmal wollte sie ein richtiges gespräch mit ihm anfangen und würde sich auch nicht so schnell übergehen lassen. "Der Krähenmann beschäfftigt euch, nicht wahr?" Sie blickte hinauf zu den klaren Sternen und genoß besonders den Anblick des leuchtenden Mondes mit seinen glitzernden Gefährten. Sie vermisste diesen anblick seit sie in den Städten der Landmenschen lebte fast so sehr, wie sie es vermisste naha am Fluss zu sein. "Ich habe es auch gespürt. Aber glaubt mir, es war auch noch etwas anderes im Spiel. Technische Hilfsmittel..." Zum einen konnte sie nicht deutlich werden, weil sie nicht wusste, wie sehr die andere Frau ihrem gespräch zuhörte und außerdem konnte sie ihm nicht erklären, woher sie dies alles wusste. Es war einfach so, dass sie mit magie aufgewachsen war und diese wirklich spüren konnte. Schon ihr Großvater hatte das Wasser beherrscht. Wenn der alte Mann mit der Maske - sie ging davon aus, dass er alt gewesen war - nur Magie eingesetzt hätte, hätte sich das anders angefühlt, noch dazu hatte sie immer noch den eigentümlichen geruch des Pulvers in der Nase. Sie schüttelte den Kopf, blickte abermals zu den Sternen, wie um eine unangenehme Erinnerung abzuschütteln und sagte mehr zu sich selbst.

"Ich vermisse die fließenden Wasser und sein Volk." Da fiel ihr ein, dass sie sich immer noch nicht vorgestellt hatte und nach einer kleinen leicht unangenehmen Stille, die plötzlich zwischen ihnen herrschte, meinte Sinda, dass nun endlich der richtige Zeitpunkt gekommen sei. Sie blickte Marxzes wieder in die Augen und strich leicht eine Strähne ihres haares aus dem gesicht, um ihm besser ins Gesicht blicken zu können. "Ich heiße übrigens Sinda. Welchem Volk ich angehöre, habt ihr sicher schon gemerkt. Danke, dass ihr mir trotzdem geholfen habt." Auch wenn es unter den Landmenschen üblich war, sich die Hand zu schüttel und auch Sinda diesen brauch kannte, bot sie ihm ihre nicht an. Es war nicht so, dass es ihr unangenehm gewesen wäre, auch FLussmenschen zeigten gewisse gesten, wenn sie sich begrüßten, jedoch war es ihr schon öfter passiert, dass ein Landmnsch angewiedert auf ihre Schwimmhäute zwischen den Fingern starrte, wenn sie ihre Hand gereicht hatte. Mit der Zeit hatte sie sich beh jede unnötige Kommunikation ersparrt. Doch sie spürte, dass sich ihr Weg wohl doch noch nicht so bald aufgabeln würde und versuchte wieder etwas aus ihrer kleinen Muschel heraus zu kommen.

Mopry
01.11.2008, 20:34
"Ist er das also nicht, aha.", die Antwort überaschte sie nicht. Wenn sich so ein junges Mädchen in einer so üblen Spelunke herumtreibt konnte es eigentlich nur ein Sündengeschäft gewesen sein. Wahrscheinlich hatte der Mann sie für die Nacht gekauft oder so. Und nun machte sie ihm das Geschäft kaputt. Hoffentlich erwartete er keine Entschädigung dafür. Für soetwas würde sie nie und nimmer ihr Geld geben.
Etwas angewiedert fiel sie mit dem Tier zurück und sah sie sich das Mädchen genauer an. Aber unter diesem Umhang konnte man nicht viel erkennen. Katze im Sack gekauft, ganz klar. Wahrscheinlich war sie irgendwie entstellt.

Oh mei... er führte sie genau in den Wald. Den Tee konnte sie vergessen, wenn sie nicht irgendwas unternehmen würde.
Bei seiner Warnung liefen ihr kalte Schauer den Rücken runter. Alleine zurück zu reiten konnte sie also vergessen. Sowieso war ihr unwohl bei dem Gedanken alleine irgendwo herumzureiten.
Vielleicht konnte sie ihm vorschlagen, sie so schnell wie möglich nach Hause zu bringen. Dann könnte er noch von seiner Zeit Gebrauch machen. Als die beiden vor einer winzigen Hütte hielten sah sie ihre Chance.
Zwar konnte sie nicht mehr verhindern, dass das Mädchen das Pferd abzäumte, aber immerhin verschwanden sie nicht sofort in diesem dreckigen Schober. Schnell hielt sie ihr Pferd vor der Hütte und sprang ab.
Die beiden standen wortlos dort vor ihr.
"Entschuldigt.", sprach sie den Mann an,
"Ich habe euch wohl euer kleines... Vergnügen vermiest." Dabei sah sie verstohlen zu dem Mädchen.
"Kommt garnicht erst auf dumme Gedanken. Ich würde euch euer Geld niemals für soetwas ersetzen. Aber ich wenn ihr mich auf schnellstem Wege nach Hause geleitet, so könntet ihr den Rest der Nacht noch immer in Anspruch nehmen."
Sie hoffte inständig er würde darauf eingehen. Diese Gegend war nichts für eine Dame.

Simon
02.11.2008, 09:34
Sinda, so hatte sie sich selbst vorgestellt. Ein eigentümlicher, wenngleich aber auch klangvoller und schöner Name. Das Flussvolk schien offensichtlich eine Schwäche für die wohlklingenden Eigenheiten der Sprache zu besitzen. Das ließ sich auch deutlich am Sprachrhythmus Sindas ausmachen, der sich zwar nur in wenigen Nuancen dem eines Landmenschen unterschied, diese kleinen Abweichungen aber hatte bereits eine große Wirkung.
Umso überrumpelter war er, als die beleibte Frau ihn plötzlich ansprach. „Ich habe euch wohl euer kleines… Vergnügen vermiest“. Sein kleines Was? Marxzes war im ersten Augenblick nicht deutlich, worauf die Frau hinaus wollte, bis er ihren Blick bemerkte, der eindeutig auf Sinda zielte und sie fortfuhr: „Kommt gar nicht erst auf dumme Gedanken. Ich würde euch euer Geld niemals für so etwas ersetzen. Aber ich wenn ihr mich auf schnellstem Wege nach Hause geleitet, so könntet ihr den Rest der Nacht noch immer in Anspruch nehmen.“.
Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: diese Frau, welchen Namen sie auch immer trug, hielt Sinda für eine… er wollte dieses Wort nicht einmal denken, zumal dieser Gedanke über ihn aussagte, dass er Geld für gewisse „Dienste“ ausgab. Eine Unerhörtheit!
„Werte Dame,“ begann Marxzes unter größter Bemühung, einen betont freundlichen Tonfall zu erwischen. „Eure Spitzfindigkeit in allen Ehren, sowie die momentane Situation als mildernde Umstände ausgelegt, doch würde ich euch raten, in Zukunft vielleicht nicht gleich mit dem erstbesten Gedanken heraus zu platzen, der euch in den Sinn kommt.“. Mit einem Seitenblick auf Sinda bemerkte der Mann, dass die Frau des Flussvolkes die Andeutung der Frau ebenso deutlich verstanden hatte, wie er; nur schien sich in ihren Augen keine Wut ob der verletzten Ehre zu spiegeln, sondern resignierende Trauer. Offensichtlich waren solcherlei Beleidigungen nichts Neues für sie; ein Umstand, der Marxzes traurig stimmte.
„Ich weiß zwar nicht, für was ihr euch haltet – für was ihr mich und die Lady haltet, habt ihr ja mehr als nur deutlich zur Sprache gebracht – ,doch ich an eurer Stelle würde den Personen, die gerade euren wohlgenährten Hintern gerettet haben, etwas mehr Dankbarkeit entgegen bringen!“. Er hatte die Stimme nicht erhoben oder sich zu irgendeiner dummen Handlung hinreißen lassen; einzig sein Tonfall war eisiger, härter und vor allem bestimmter geworden. Er wollte definitiv klar stellen, dass man ihn besser nicht reizen sollte.

Anstatt jedoch noch weitere Worte an die beleibte Dame zu richten, die mit ihrem nun offenen Mund den Gesichtsausdruck einer Kuh perfekt imitierte, wandte sich Marxzes an Sinda um; sogleich nahm sein Gesicht einen weichen, freundlichen Ausdruck an. „Lasst uns lieber hinein gehen.“, sagte er, während er sich am Schloss der Tür zu schaffen machte und diese mit einem galanten Schwung öffnete. „Bei einem heißen Kräutertee und einem behaglichen Feuer lässt es sich angenehmer reden, als draußen mitten in der Nacht.“. Ein Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, während er mit einer – zugegeben übertriebenen – Geste Sinda einlud, ins Haus zu gehen. Diese schien einen Augenblick zu zögern, bevor sie nickte und über die Schwelle trat.
Marxzes wandte sich nochmals zu der dicken Frau um. „Wenn ihr wollt, dürft ihr uns Gesellschaft leisten.“, sagte er wieder mit harter Stimme. „Es sei denn, ihr hängt nicht sonderlich daran, den nächsten Sonnenaufgang zu erleben.“. Mit diesen Worten wandte er sich um und ging ins Haus…

kate@net
02.11.2008, 11:30
Die Frau hatte sich vor die beiden gestellt, jedoch ihre Worte einzig an Marxzes gerichtet. Sinda war es gewöhnt, dass man sie nicht wie einen Menschen gleichen Ranges behandelte, doch diese Anschuldigungen waren selbst für sie zu viel. Verzweifelt blickte sie auf ihre Hände. In ihren Augen nichts als Trauer über die ewig feindliche und herabwürdigende Art, die man ihr steht angedeihen ließ. Zuerst schien es ihr als würde Marxzes gar nicht darauf reagieren. Sie wollte schon den Mut finden etwas zu erwidern, als er unerwartet ihre Ehre verteidigte und sie freundlich in seine Hütte bat. Diese Reaktion hatte sie nicht erwartet. Sie war noch keinem Landmenschen begegnet, der sich ihr gegenüber so… sie konnte es kaum mit Worten beschreiben. Jedenfalls schien er n ihr nicht irgendeine Art Wilde zu sehen oder Angehörige einer niederen Rasse. Rasse. War es nicht eigentümlich, dass Flussmenschen und Landmenschen sich so wenig verstanden, obwohl sie doch eindeutig die gleichen Wurzeln hatten.
Sinda fasste sich ein herz und trat über die Schwelle der kleinen aber netten Hütte. Er hatte wohl recht. Die Wärme würde ihr besser bekommen, als eine eisige kalte Nacht im freien zu verbringen. Auch wenn sie sich nur schwer von dem Anblick des nächtlichen Firmaments hatte reißen können. Sie würde ihn Fragen, wo sie einen Fluss finden konnte, wenn sich eine Gelegenheit dazu bot. Sie blickte sich unsicher in dem Raum um, es war etwas her, dass man ihr angeboten hatte einzutreten. Von dem was sie sah konnte sie ableiten, dass er hier alleine zu leben schien.
Eigentlich hatte Sinda vor gehabt ihre Kapuze wieder ins Gesicht zu ziehen, sobald die Beleuchtung etwas besser wurde. Doch nach dieser Szene war es ihr egal, was die beleibte Frau von ihr denken sollte, sollte sie doch sehen, welchem stolzen Volk sie angehörte. Trotzdem konnte sie es nicht vermeiden ganz leicht zu erröten. Es war wirklich eine Weile her, dass man so nett zu ihr gewesen war.

Wohan
02.11.2008, 13:22
Die von Brand und Hitze zerfressene Schnabelmaske ruhte auf dem kleinen Tisch." Das du dich immer hinreißen lassen musst, dein Jähzorn bringt dich nochmal um Lyandris," der alte Mann saß mit seiner langen Flicken besetzten Tunika in dem hohen Ohrensessel und kraulte den schnurrenden Kopf seiner neben ihm hockenden Wildkatze,"...du wirst in den nächsten Tagen die Stadt meiden, aber mach dir keine Sorgen wegen dieser Frau. Halwig hat die Spur aufgenommen und wie es scheint sitzt sie mit ihren neuen Freunden in einer Hütte , weit ab der Stadt."
Mit Bandagen umwickelten Oberkörper kniete er vor seinem Meister, den alten Mann den er so hasste," Sie muss geläutert werden .....," keuchte Lysep mit leiser Stimme.
" ..Hör auf mit diesem Irrsinn, sie hat Geld ..mehr auch nicht und wir werden es uns holen, nichts weiter interessiert uns. Du solltest damit aufhören, dein persönlicher Rachefeldzug gegen den Adel. Schau dich doch an, dein Körper ist zerfressen und vernarbt, Alanias Kräutermischungen werden dir bald auch nicht mehr helfen können, wenn du nicht endlich mit seinen Infernalen Flammenwanderungen aufhörst," die Stimme des Alten klang ruhig und gefasst und dennoch biss sich Lysep zornig auf die Zähne, doch wagte sich nicht das Wort zu erheben.
" ..Nun geh , Halwig wird dir und den anderen den Weg zur Hütte zeigen damit wir das Problem dort vom Hals bekommen und dich niemand bei den Stadtwachen anschwärzen kann....Geh mir aus den Augen," murrte der Alte nun doch.

Mopry
03.11.2008, 08:35
Natürlich folgte Liudvika den beiden in die Hütte. Aber nicht ohne etwas Scheu. Dieser Mann lud sie beide einfach so in sein Heim ein. Zwei Frauen allein mit einem Mann allein im Wald. Weit und breit keine Menschenseele und die Pferde abgezäumt. Auch wenn er behauptete für das Mädchen nicht bezahlt zu haben - was an sich schon unglaubwürdig war da, da er ihr mit einer Höflichkeit über die Schwelle half und sich so energisch verteidigt hatte - vielleicht wollte er die Lage zu seinem Vorteil nutzen.
"Hören sie...Mister, wer immer sie auch sind, ich will mit Sicherheit kein Urteil über sie fällen. Es ist ihre Sache welchen Neigungen sie nachgehen. Und ich will auch dem Mädchen nichts nachsagen. Sie hatte sicher ihre Gründe für die Wahl ihres Gewerbes. Ich bin ihnen beiden sogar zu tiefst dankbar dafür, das sie mir geholfen haben und mein Angebot steht immer noch. Was immer sie wollen für meine Rettung.", sie sah ihn direkt an, ohne noch einen weiteren Blick auf das Mädchen zu werfen,
"Aber nun will ich nach Hause, so schnell wie möglich. Hören sie, mich erwartet ein heißer Tee und ein weiches Bett in einem sauberen Haus. Das werden sie doch sicher verstehen."
Dann sah sie das Mädchen in einem schwachen Licht. Ihre Herkunft war Liudvika nun offen sichtbar. Scharf sog die Dicke die Luft ein. Das war noch viel schlimmer als entstellt zu sein. Was für ein kranker Mann war das, der sich so eine Bettgefährtin suchte. Mit Sicherheit verfolgt er irgendwelche masochistische Neigungen. Sie wollte garnicht weiter darüber nachdenken.

Sie biss sich auf die Zunge. Was machte so eine.. Person eigentlich in dieser Stadt. Nein, sie hatte nichts gegen Flussmenschen - solange die dort blieben wo sie waren, möglichst weit weg von ihr. Nun wollte sie erstrecht so schnell wie möglich weg von ihr.

Simon
03.11.2008, 11:33
Seine Geduld, die im Vergleich zu manch’ anderen Menschen schier unerschöpflich zu sein schien, wurde auf eine denkbar harte Probe gestellt. Diese beleibte Frau, die nebenbei bemerkt noch immer nicht den Anstand besessen hatte, ihren Namen zu sagen, ging ihm langsam aber sicher zu weit mit ihren Andeutungen und Vorwürfen. Und unter diesen Umständen war er nur all zu bereit, auf ihre Forderung einzugehen – auf seine Weise.
„Wenn die verehrte Lady nichts mit mir und der jungen Dame hier zu schaffen haben möchte, so respektiere ich das.“, begann Marxzes überfreundlich. „Draußen auf der Wiese stehen zwei stattlich gebaute Rösser, von denen eines bereits Bekanntschaft mit euch geschlossen hat. Nichts hindert euch daran, eines der Pferde zu nehmen und euch damit auf den Weg in euer Heim zu machen.“. Der Mann wies mit großer, übertriebener Geste nach draußen, wo irgendwo im Zwielicht der Nacht die beiden Tiere auf der Wiese standen und grasten.
Im Gesicht der dicken Frau spiegelten sich keinerlei Emotionen wieder; ihr Gesicht war zu einer Maske erstarrt, was Marxzes nur recht war. „Sollte dieser Vorschlag euer Gnaden nicht so genügen“, fuhr er ungerührt und ungleich sarkastischer fort, „würde ich vorschlagen, eure Zunge im Zaun zu halten und nochmals genau – sehr genau! – zu überdenken, wem ihr es verdankt, dass ihr hier stehen und uns in einem fort beleidigen könnt!“. Entgegen seines Vorhabens war seine Stimme bei den letzten Worten doch leiser, drohender, geworden. Eigentlich lag es nicht in seiner Absicht, der Dicken zu drohen, doch sie stellte auf so unheimlich perverse Art und Weise genau das Menschenbild dar, weswegen er die Städte und die Gesellschaft anderer Menschen vermieden hatte, so gut es ging.

Ohne ein weiteres Wort an die Frau zu richten, wandte er sich um und bot Sinda mit einer Geste einen Stuhl an; einer von dreien, die sich in seiner Hütte befanden. Er wusste selbst nicht, warum er drei Stühle besaß. Ein Relikt aus seiner Vergangenheit, ebenso wie das Schwert, das in seiner Scheide steckte und an einem Nagel in der Wand neben dem Kamin hing. Zu jenem ging er nun hin, hockte sich kurz nieder und machte sich daran, mit Hilfe eines Feuersteins und eines Stück Metalls, ein Feuer zu machen. Es dauerte einige Momente, doch dann füllte sich der Raum mit Licht, eine angenehme Wärme breitete sich aus und das Knistern des Feuers bot eine heimelige Geräuschkulisse.
Als er sich umwandte, sah er, dass die dicke Frau noch immer unentschlossen an der Tür stand; sie interessierte ihn nicht. Sinda hatte auf einem der Stühle Platz genommen und sah ihn mit ihren großen, blauen Augen fragend an. Marxzes zuckte mit den Schultern. „Auch wenn ich es beherrsche, Feuer entzünde ich lieber auf traditionelle Weise.“. Er nahm seinen Umhang ab, warf ihn auf sein Bett und machte sich daran, in einem kleinen Schränkchen Tassen, einen Kessel und ein Beutel mit Teekräutern zu suchen…

kate@net
03.11.2008, 12:09
Als Marxzes seinem Ärger Luft machte, legte Sinda sanft ihre hand auf einen seiner Arme, um ihm irgendwie zu beruhigen. Auch wenn die Dame sich nicht gerade höfflich verhielt, wollte sie nicht, dass er sie hinaus warf. Bei Nacht zu reisen, würde für sie alleine relativ gefährlich sein und sie glaubte nicht, dass diese Frau sich noch einmal freiwillig auf eines der Pferde setzen würde. Sinda hatte genau gespürt, welche Überwindung es die beleibte Frau gekostet hatte auf dem Pferd zu sitzen. Vielleicht hatte sie schlechte Erfahrungen gemacht.

Das Flussmenschen Mädchen scherte sich nicht weiter über die Art wie die Frau sie anstarrte. In ihrem Blick lag eindeutig eine gewisse Abscheu, die Sinda nicht fremd war. Sie versuchte die andre so weit es ging zu ignorieren und setze sich auf einen der Stühle, als Marxzes sich daran machte, dass Feuer mit ein paar Feuersteinen zu entzünden. Wie so viele Feuermagier schien er nicht in der Lage selbst einen Funken zu erzeugen. Doch es wäre ihm ein leichtes gewesen, diesen zu einer Flamme anwachsen zu lassen. Trotzdem schien er davor zurück zu schrecken, seine Fähigkeiten hier so offen zur Schau zu stellen. Um so verwunderter war Sinda, dass er den Frauen gegenüber nun offen zugab das Element Feuer zu beherrschen. Es war in Ordnung sich einem anderen Magier gegenüber zu offenbaren, aber sie wussten beide so gut wie nichts über die Andere und an ihrem Verhalten leitete Sinda ab, dass diese eher weniger Kontakt zu Magischem hatte. Magier waren meistens eher vertraut mit der alten Kultur und verhielten sich wenigstens oft neutral ihr gegenüber.

Sinda rieb leicht ihre Hände aneinander. Auch wenn sie Furcht vor größeren Flammen hatte, wusste sie doch, dass ihr Körper die Wärme brauchte und ihre Hände, die die Zügel auf ihrer Reise gehalten hatten, waren empfindlich kalt geworden. Die Schwimmhäute zwischen ihren Fingern konnte man nur sehen, wenn man genau hin schaute, da diese nur schwach ausgeprägt waren, wenn sie nicht im Wasser war. Trotzdem hätte jeder der anwesenden fühlen können, dass sich ihre Hand von den ihren unterschied.

Wohan
03.11.2008, 14:24
Langsam näherte sich die schwere Wohnkutsche, blechernd klimperten die Töpfe aneinander, die an der Aussenfassade angebunden waren und neben noch weiteren allerlei weiteren Geschirr und Bündel von getrockneten Kräuter hin und her schwang.
Von zwei bulligen Kaltblüter gezogen steuerte die schwarzhaarige junge Frau direkt auf die im Dunkel liegende Hütte zu.
" Dort vorne Alania, dort sind sie," tuschelte es leise aus dem Inneren der Kutsche," ...wir werden uns auf die Lauer legen , tu du nur wie es dir gesagt."
" Für was haltet ihr mich eigentlich , ihr Narren. Ich weiß wohl besser meine Arbeit zu tun, als ihr Söhne einer mutterlosen Hündin," knurrte sie und zupfte ihr zerschlissenes und doch noch immer prachtvolles rotes Zigeunerkleid zurecht.

Kurz darauf booteten eine Hand voll Gestallten tief gebeugt aus dem hinteren Teil der Kutsche und verschwanden im Dunkel des Waldes.

Simon
03.11.2008, 15:35
Der Geruch der Kräuter, die er selbst zusammengestellt hatte, füllte nun den Raum; das intensive Aroma von Minze und weiteren Pflanzen legte sich wie ein beruhigender Balsam auf seine Seele und ließ ihn seine innere Verkrampfung lösen, die sich seit den Ereignisse in der Stadt eingestellt hatte. Mit geschlossenen Augen trank er vorsichtig einen kleinen Schluck des heißen Getränks und stellte die Tasse behutsam auf dem Holztisch ab.
Entgegen seiner Annahme hatte die beleibte Frau, die sich so ungebührlich in seinem Haus verhalten hatte, seine Einladung angenommen und trank nun auch stumm ihren Tee; auch wenn sie sich mit ihrer eigentümlichen Katze etwas abseits von Marxzes und Sinda niedergelassen hatte und im Moment mit markerschütternden Seufzern aus dem Fenster sah. Marxzes hätte die Frau nie im Leben alleine durch diese unwirtliche Gegend reiten lassen; es war nichts weiter als eine leere Drohung gewesen, die ihre Wirkung nicht verfehlt hatte: die dicke, noch immer namenlose, Frau schwieg und hatte vorerst keine weiteren ihrer spitzfindigen Bemerkungen vorzubringen. Zumindest hatte Marxzes so unter seinem Dach für Frieden gesorgt.
Sinda, die ihm gegenüber saß und ebenfalls stumm ihren Tee trank, sagte nichts. Sie wärmte sich ihre Hände, an denen der Mann dünne Schwimmhäute erkennen konnte. Wahrlich, sie gehörte zum Flussvolk. Warum er so sehr von ihr fasziniert war, vermochte er noch immer nicht zu beschreiben, zumal er in seiner Jugend nichts als grausame Geschichten über die Flussmenschen gehört hatte. Doch wenn er diese junge Frau so ansah, stellte er jedes Mal fest, dass diese Geschichte nichts weiter als verbalisierte Missgunst der Landmenschen gegenüber diesem Volk waren.
Schließlich fasste Marxzes sich ein Herz und fragte Sinda: „Was führt euch in solch eine Gegend, so weit weg von den Orten eures Volkes?“.

kate@net
03.11.2008, 18:34
Mit einer Spur von Trauer in den Augen blickte Sinda zu Marxzes auf. Sie hatte gedankenversunken in ihre Tasse geblickt, bis er sie angesprochen hatte. „Meine Siedlung wurde überfallen. Die Menschen mit denen ich zusammen lebte flüchteten sich in alle Himmelsrichtungen, oder wurden getötet.“ Sie hatte ihre Mutter sterben sehen durch das Schwert eines dieser ach so zivilisierten Menschen. Bei der Erinnerung trat auch ein funkeln in ihre Augen. Ärger, Wut, Rachegefühle … Sie konnte es selbst nicht so genau sagen, was sie diesem Volk gegenüber entfand, dass ihr das wichtigste genommen hatte. Wo sich der Rest ihrer Familie befand weiß sie nicht, sie wusste nicht einmal, ob sie sich hatten retten können.
"Das tut mir Leid", sagte er und in seiner Stimme schwang ehrliches Bedauern. "Doch was ging diesem Angriff voraus? Ünbegründete, unüberlegte Handlungen passen zu den Menschen, doch glaube ich, dass mehr dahinter steckt.". Es lag kein Vorwurf in seiner Stimme, einzig Neugier.

„Glaubt ihr wirklich, dass mein Volk unbegründet mit eurem im Unfrieden steht. Ihr ward es, die unsere Siedlungen angriffen und uns von den Flüssen verdrängen wollten. Und warum das alles, damit die Händler die Flüsse als Handelsstraßen nutzen können.“ Resigniert starte sie wieder auf ihre Tasse. Sie bezweifelte, dass Marxzes ihren Schmerz verstehen konnte. Wahrscheinlich hatte auch er die Schauermärchen über ihr Volk gehört, die die Landmenschen sich so gern erzählten. Es gab keinen Grund für ihn, ihr zu glauben.

"Ich glaube, ich kann nachfühlen, was ihr empfinden müsst", sagte er mit leiser, abwesender Stimme.„Könnt ihr euch vorstellen wie es ist, jeder zeit angefeindet zu werden und sogar um sein Leben fürchten zu müssen, nur weil man in Frieden leben will?“ Dabei warf sie einen Seitenblick auf die Dame mit ihrer Katze. Schon so mancher hatten ihr an den Kopf geworfen, dass sie zu den ihren zurück kehren sollte. Sie hätte am liebsten erwidert, dass sie das wirklich gerne tun würde. „Jede Nacht wünsche ich mir nichtssehnlicher, als wieder das Rauschen des Flusses hören zu können. Ein wirklich herrlicher Laut, wenn er nicht von euer geliebten Zivilisation überdeckt wird. Jede nacht wünsche ich mir, die Sterne wieder sehen zu können, doch eure Städte sind niemals dunkel. Und doch kann ich nirgendwo anders leben, weil auch ich von irgendetwas leben muss.“ Sie wünschte sie könnte wie er die Einsamkeit suchen. Doch das war keine Option für sie.
Ihr Gespräch wurde von einem Geräusch unterbrochen. Sinda stand auf un eilte zum Fenster. Konnte aber in der Pechschwarzen Nacht nichts erkennen, weil das Fenster zu sehr spiegelte. Sie würde nach draußen gehen müssen. Sie wollte sich schon zur Tür wenden.

Mopry
03.11.2008, 19:14
Zuerst war sie skeptisch. Aber wahrscheinlich musste sie sich in ihr Schicksal fügen. Dankbar nahm sie den Tee an und setzte sich ans Fenster. Er wärmte von innen und tat gut. Eine gute Kräutermischung. Das hätte sie ihm nicht zugetraut. Gerade wollte sie noch etwas sagen und sich auch namentlich vorstellen, da verfielen ihre beiden Retter wieder in Plauderei. Also starrte sie nur aus dem Fenster. Seufzend überlegte sie, wann sie wohl wieder nach Hause kommen würde.

Ein kleines Licht kam wippend näher. Es war lustig anzusehen. Muffin hockte auf ihrem Schoß und sah dem glühenden Punkt bei seinen Sprüngen zu. Zaghaft patschte sie mit ihrer Pfote an das Fenster um ihn zu fangen.
Dann kam ein helles Klirren dazu. Das gleiche das Mary immer verursacht, wenn sie in der Küche mit den Töpfen und Pfannen hantiert.
Dieses Flussmädchen stand auf um nachzusehen. Und dann dämmerte es Liudvika. Verstärkung!

"Er hat uns verfolgt! Er ist hier!", hysterisch schreiend sah sie bereits ihr Leben an sich vorüberziehen. Da draußen näherte sich ein Wagen mit einem Wahnsinnigen, der drauf und dran war die gesamte Hütte dem Boden gleich zu machen. Die ganze Mühe um sie zu kriegen! Sie war in einem einsamen Waldstück, in einer kleinen Hütte mit einem Gigolo und einer ••••! Hier zu sterben...

Panisch sah sie sich um. Irgendetwas musste doch hier zu finden sein um sich zu verteidigen! Warum nur hatte sie ihren Spazierschirm heute zu Hause gelassen!? Irgendetwas! Bitte, bitte!

Während das Klirren näher kam lief sie wie ein aufgeschrecktes Tier durch die Hütte und suchte nach einem Stock, einem Schürhaken oder irgendetwas. Dann sah sie das Schwert an der Wand! Es war ideal!
Noch bevor irgendjemand etwas unternehmen konnte hatte sie es in ihren Besitz gebracht und gezogen.
Kampflos würde sie ganz sicher nicht sterben.

Mit der blanken Angst in den Augen stürmte sie mit gezogenem Schwert zur Tür hinaus und rief ihrem Verfolger in die Nacht entgegen.
"Lass mich in Ruhe, du Monstrum! Verschwinde! Ich werde hier nicht sterben!"
Schwer atmend stand sie da, dem eigenen Wahnsinn nahe. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, da Adrenalin in ihren Venen brannte.
Irgendwo fauchte Muffin.

Wohan
03.11.2008, 19:27
Wiehernd bäumten sich die schweren Pferde auf ,
" HOOOOO~ Ruhig ihr beiden Teufelsrösser ..HOO~," rief die Zigeunerin auf ihren Bock und zog zerrend an den Zügeln.
" Bei Cassandra der Seherin von Walgard ...welch ein Wahnsinn treibt euch an , Verrückte ," rief sie der plötzlich aus der Tür stürmenden Frau mit dem Schwert in der Hand.
" Steckt den Wildschweinspieß weg, Hexenweib oder ..Motur und Morak zerschmettern mit ihren Hufen euren Schädel ....ich suche nur ein sicheren Ort für die Nacht ....," fügte die junge Frau hinzu als sie weiter an den Zügeln riss um die Pferde ruhig zu stellen.

kate@net
04.11.2008, 08:45
Draußen stand der Wagen einer Zigeunerin. Sinda hatte schon von diesem fahrenden Volk gehört und das meiste war nicht viel positiver gewesen, als was man sich über sie erzählte. Obwohl sie wusste, dass solche Vorurteile selten richtig waren, spürte sie etwas mehr als leichte Antipathie. Irgendein Instinkt schien sie vor diesen nächtlichen Besuchern zu warnen. Auch wenn sie nie so weit gegangen wäre sogleich zu einer Waffe zu greifen.
Das Mädchen hatte ihre Kapuze wieder ins Gesicht gezogen, als sie hörte, dass sie Besuch bekommen hatten. Leicht abwartend stand sie in der Tür und schaute, was geschehen würde. Die fette Dame schien außer Rand und Band. Sinda fürchtete, dass ihr oder den Pferden etwas geschehen würde und löste sich aus ihrer Erstarrung. Sie packte die andere am Arm. „Haltet ein!“ Doch diese war so erregt, dass das Flussmädchen daran zu zweifeln begann, ob dies eine gute Idee gewesen war. In der Rangelei rutschte ihr die Kapuze vom Kopf und ihre blauen Augen blickten auf zu der Zigeunerin. „Beruhigt eure Tiere, bevor sie sich noch verletzen.“ Die Pferde, die sie ausgeborgt hatten, hatten sich von der Hütte entfernt und waren wohl irgendwo auf der anderen Seite von dieser.

Lydia streifte durch die dunklen Straßen und hängte die Pamphlete auf, die man ihr noch schnell gegeben hatte. Sie mochte es nicht, wenn man sie mitten in der nacht weckte für einen Auftrag, aber dieser Job wurde gut bezahlt und man würde zufrieden mit ihr sein, wenn die Bürger bei Sonnenaufgang überall in der Stadt die Botschaft finden würden. Es war bald so weit. Man hatte sie etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang geweckt. Sie musste sich also beeilen, wenn sie noch rechtzeitig fertig werden wollte.
Schnell eilte das drahtige Mädchen durch die Gassen und heftete nur wenige Papiere mit Nägeln an. Meistens klemmte sie sie nur unter einen Blumentopf oder ähnliches. Die Untergrundbewegung für die sie arbeitete, schrieb das Feuer diesen hinterlistigen Magiern zu.
Für Lydia Demor bestand kein Zweifel, dass dies wirklich ein Anschlag gewesen war. Man konnte einem Elementmagier nicht trauen. Sie sympathisierten viel zu oft mit den abscheulichen Fischfressern. Sie wusste, dass ein oder zwei auch in dieser Stadt Unterschlupf gefunden hatten. Sie würde ihnen allen schon zeigen, dass sie hier nicht willkommen waren. Doch sie musste weiter machen.

„(…)Wehrt euch gegen diesen Spuk! Lasst euch nicht von solchen Wesen in Angst und Schrecken versetzen! Lasst euch nicht wieder von denen unterjochen, die sich der Zauberkunst bedienen! Wir haben es verdient in Frieden zu leben. Wir haben es geschafft uns zu zivilisieren und keiner hat das Recht, uns zum Rückschritt zwingen zu wollen. Verteidigen wir das, was wir uns erobert haben. (…)

Simon
04.11.2008, 09:34
Als die beleibte Dame wie vom Blitz getroffen durch die Hütte gesaust war, wusste er kaum, wo ihm der Kopf stand; die plötzliche Aufregung hatte ihn vollkommen überrumpelt, zumal er noch bis vor wenige Augenblicke in einem ruhigen, wie auch interessanten Gespräch mit Sinda vertieft war. Ein Gespräch, das von Traurigkeit geprägt war.
Doch nun stand die fette Wachtel in der Tür und fuchtelte mit einem Schwert herum; mit seinem Schwert; das einzige materielle Andenken aus einer Zeit, die weit hinter ihm lag. Ebenso wie alle Gefühle von damals.
Ein mehr als unflätiger Fluch entfleuchte ihm, dessen grober Inhalt eine äußerst wage These über den Verwandtschaftsgrad der Eltern der beleibten Frau darstellte. Im selben Moment, als ihn dieser Satz von den Lippen glitt, hörte er in seinem Inneren die Stimme seiner Mutter, die ihn aufs Schärfste rügte; in Gegenwart einer Dame flucht man nicht! Mit schuldbewusstem Blick nuschelte er eine Entschuldigung, die er an niemanden direkt richtete; wahrscheinlicher war jedoch, dass diese sowohl seiner Mutter, als auch Sinda galt, die versuchte, die beleibte Frau zu beruhigen.
Vor seinem Haus war eine berittene Frau aufgetaucht, die ihrem Äußeren nach zum Stamm der Zigeuner gehörte; ein fahrendes Volk, dem man allerlei obskure Dinge andichtete und denen man mit äußerster Vorsicht und Skepsis begegnen sollte. Ihre gewaltigen Rösser jedenfalls bestätigten diesen Eindruck, da sie noch immer aufgebracht und unruhig hin und her tänzelten, während die dicke Frau sein Schwert wie einen simplen Spazierstock hin und her wedelte. Diese ganze, äußerst groteske Situation verlangte ihn ein Höchstmaß an Beherrschung ab.
Mit wenigen großen Schritten gelangte Marxzes zwischen die dicke Frau und Sinda, deren Kapuze wieder aus ihrem Gesicht gefallen war; dass sie diese auf Grund ihrer Abstammung sicherlich brauchte, sah er ein, doch wegen ihres Gesichts brauchte sie sich sicherlich nicht zu schämen. Kräftig packte Marxzes die dicke Frau am Handgelenk der Hand, in der sie das Schwert hielt und drückte ihren Arm nieder. Auch wenn sie durch ihre Masse über eine gewisse Körperkraft verfügte, so gelang es ihm doch recht leicht, ihr seinen Willen aufzuzwingen. Wortlos wand er ihr die Klinge aus der Hand und hob die Scheide auf, die sie achtlos auf den Boden hatte fallen lassen, um das blanke Schwert wieder in ihr verschwinden zu lassen.
Erst dann gönnte er sich ein leichtes Durchatmen und der fremden Zigeunerin seine Aufmerksamkeit: „Seid gegrüßt, Frau des fahrenden Volkes.“, sagte er betont freundlich. „Verzeiht, dass ich euch darum bitten muss, doch könntet ihr mir euer Anliegen erneut vortragen? Es ging in der allgemeinen Aufregung leider unter“.

Mopry
04.11.2008, 09:58
In ihrer Panik bemerkte Liudvika das Mädchen nicht, das sie zu beruhigen versuchte. Erst als der Mann sie am Handgelenk packte wurde sie schmerzhaft der Anwesenheit der beidn wieder bewusst. Jetzt wurde sie auch der Pferde gewahr, die aufgebäumt vor ihr standen. Beim Anblick der Hufe und der panischen Augen der Pferde wurde die Aufregung zu viel.
Kaum hatte der Mann ihr Handgelenk losgelassen um das Schwert zurückzustecken, fiel Liudvika in Ohnmacht.

Wohan
04.11.2008, 14:05
" Alania Ruptriga Rosbartuhr, so der Name den mir die frei ziehenden Vögel als Geschenk meines Standes in die Wiege legten....," entgegnete Alania dem Fremden, als sie es schliesslich mit harter Hand schaffte die bulligen Rösser zu beruhigen,"...ich handele mit exquisiten Tinkuren aus der von den Göttern gesegneten Natur..," sie erhob sich auf ihren Bock und machte einen fast schon spöttischen Knicks,"...die eisige und finstere Nacht, welche in diese Wälder stets ihren Einzug halten trieb mich zum sicheren Licht dieser Hütte und wie ich eure....kleine Hausgemeinschaft hier entnehmen kann.., " schmunzelte sie und blickte Sinda direkt in ihre blauen Augen und scheifte dann ab zu der in Ohnmacht liegenden dicken Frau
"...so habt ihr zwar einen sehr exotisch anmutenden Geschmack, in Sachen liebschaften, doch scheint ihr keineswegs zu ein solchen Volk zu gehören, die es pflegt wehrlose Händlerinen des nachts zu erdolchen."

Simon
04.11.2008, 16:37
Wo war er nur rein geraten? Dabei hatte der Tag so nichts sagend angefangen. Und jetzt? Jetzt sah er sich zum wiederholten Male mit der Äußerung konfrontiert, ein Schürzenjäger oder unsittlicher, unersättlicher Strolch zu sein.
Marxzes seufzte schwer; dabei waren diese drei Frauen – die Zigeunerin mit eingeschlossen – mehr, als er in den 8 Jahren, die nunmehr sein Leben als Einsiedler umfassten, kennen gelernt hatte. Innerhalb der letzten 15 Jahre kam nur noch eine Frau dazu; sie war eine Bauernmagd, die er auf einem Hoffest eines Freundes seiner Eltern kennen gelernt hatte. Ein dralles Ding, damals Mitte 20 und von einer einfachen Schönheit; eine Schönheit, die sie – in Kombination mit etwas Alkohol – dazu nutzte, um an ihm einen wilden, gierigen Akt der Mannwerdung zu vollziehen. Dass sie dabei Dinge mit ihm getan hatte, für die eine Frau, die ihren Lebensunterhalt in einem gewissen Gewerbe verdient, einen saftigen Obolus verlang hätte.

Abermals seufzte der Feuermagier schwer und setzte – mit dem Wissen, dass es nicht das letzte Mal sein würde – wieder zu der Erklärung an, die er bereits der beleibten, nun grade ohnmächtigen Frau, gegeben hatte. „Weder die Dame, die dort zu den Hufen eurer gewaltigen Rösser liegt, noch die junge Dame an meiner Seite sind in keinster Weise dem zuzuordnen, was ihr glaubt.“. Weitere Worte wollte er darüber nicht verlieren, da er schon im Gesicht der Zigeunerin sehen konnte, dass sie seine Erklärung allenfalls für eine äußerst billige Rechtfertigung seiner perversen Neigungen hielt.
Zum dritten Male stieß Marxzes einen Seufzer aus, kam jedoch gleichzeitig auf den Gedanken, wie wohl die Ohnmächtige darauf reagieren würde, wenn sie sich selbst mit den Vorwürfen konfrontiert sah, die sie Sinda vorgelegt hatte. Mit Mühe und Selbstbeherrschung konnte er ein Lächeln von seinem Gesicht fern halten, doch allein diese Vorstellung heiterte ihn etwas auf. „Ihr habt jedoch Recht: es liegt mir fern, des Nächtens wildfremde Menschen – zudem Frauen, die offensichtlich allein zu reisen geruhen – hinterrücks um ihr Leben zu bringen.“. Er wusste nicht, warum er es tat und hatte dabei auch ein dumpfes Gefühl in der Magengegend, doch fügte er hinzu: „Wenn ihr euch um eure Reittiere gekümmert habt, lade ich euch in die Wärme meines Heimes ein.“.
Damit wandte er sich an Sinda, die die ganze Szenerie mit unverhohlener Skepsis, aber auch mit Interesse verfolgt hatte. „Würdet ihr so gut sein und mir helfen, unsere Unbekannte in mein Haus zu befördern? Ich schätze, dass ich nicht über genügend Kraft verfüge, dies allein zu bewerkstelligen.“

kate@net
04.11.2008, 17:17
Skeptischen Blickes Beugte sich Sinda zu der Ohnmächtigen herab. Zunächst einmal wollte sie sehen, ob es ihr auch den Umständen entsprechend gut ging. Der Anblick der Pferde, die hufeschwingend vor ihr gestanden hatten, war wohl zu viel für sie gewesen. Ein Pferd war eben doch etwas anderes als eine Katze. Städter hatten einfach zu wenig Umgang mit echten Tieren. Sinda blickte noch einmal auf die kräftigen Tiere der Zigeunerin und erinnerte sich an ihr eigenes eher fischiges Reittier.
Der im Gras liegenden schien es so weit ganz gut zu gehen. Sie atmete ruhig und schien nur bewusstlos. Wie sie diese jedoch in die kleine Hütte befördern sollten, war ihr bis zu diesem Zeitpunkt ein Rätzel. Außerdem schien es in der Hütte etwas eng zu werden, wenn drei Frauen und Marxzes in ihr nächtigen sollten. Sie überlegte, ob sie nicht Nachts doch lieber unter freiem Himmel blieb. Dann würde sie wenigstens den Schein der Sterne genießen können.

Wohan
04.11.2008, 23:45
Langsam steuerte Alania die Kutsche auf einen kleinen Platz vor dem Haus, sprang vom Bock und löste die Pferde.
" Mädchen, ihr seit fern der Heimat..." sprach sie Sinda an , ohne sie jedoch direkt an zublicken und führte beide Pferde zu den Bäumen.
"...ich nehm an ER hat dich gekauft, hm ? Eine Sklavin, zu nichts anderes würde man Flussmenshen hier brauchen wollen, aber mach dir keine Sorgen. Du kannst etwas Feuerholz sammeln und bei mir hier draussen bleiben. Ich werde uns beiden ein feines Süppchen kochen , hm ? ..sie bringt auch deine Freundin da wieder auf die Beine."
Es war merkwürdig, selten hatte Alania solch gute Tage, das sie freundschatliche, nein fast schon mütterliche Emotionen zeigte aber entweder war es die Gewissheit das Leid jener zu kennen, die eine missverstandene Minderheit in einem fremden Land darstellte oder sie würde ihre bekannten schauspielerischen Künste an diesen Abend noch zu neuen Höhepunkte steigern können.

kate@net
05.11.2008, 12:23
Sklavin? Heute schien man sie wirklich gering einzuschätzen. Doch Sinda war zu müde, um sich weiter zu streiten und ihr Volk zu verteidigen. Auch hatte sie heute noch nicht wirklich etwas nahrhaftes zu sich genommen und es war gerecht, wenn sie der Zigeunerin beim Holzsammeln half. In ihrem Stamm war es selbstverständlich gewesen, sich gegenseitig zu helfen.
Zudem war Sinda noch immer misstrauisch und wollte endlich etwas Ruhe zum Nachdenken haben. Die Höflichkeit mit der Marxzes ihr begengnete verwirrte sie. langsam kamen auch in ihr Zweifel auf, ob er auch Interresse an ihr als Frau hatte. Auch wenn er sich in die Einsamkeit zurück gezogen zu haben schien, blieb dieser Landmensch doch ein Mann und sie musste zugeben, dass er ihr sympathisch war. Alles keine guten Vorraussetzungen, um sich der Lage klar zu werden in der sie sich befand. Wenn die beleibte reiche Dame Recht hatte, und der verrückte Feuermagier immer noch hinter ihnen her war, sollten sie zumindest auf der Hut sein.
Nach einem kurzen Zögern, das durch ihre Gedanken über die Worte der Zigeunerin geprägt war, erwiderte Sinda in einem undeutbaren gleichgültigen Ton: "Danke für euer Angebot. Ich werde sehen, was ich an Holz finden kann." Ohne die Antwort der Zigeunerin auch nur abzuwarten, wendete sie sich in Richtung des Waldes. Dabei vergewisserte sie sich noch einmal wo der Mond stand und, dass sie den Weg zurück finden würde. Die Ruhe und Einsamkeit der nächtlichen natur würden ihr hoffentlich gut tun und ihre Gedanken abkühlen. Marxzes würde schon alleine klar kommen mit den beiden Frauen. Sie wunderte sich abermals, warum sie sich überhaupt Gedanken um ihn machte.

Simon
05.11.2008, 17:54
Schulterzuckend folgte Marxzes’ Blick Sinda, die sich, mit Blick gen Himmel, auf machte, um Holz zu suchen. In der nahe gelegenen Baumgruppe würde sie einige kleine Äste finden. Die würden genügen, um ein Feuer zu entfachen…
Plötzlich hielt er in der Bewegung inne, die er ausführen wollte, um die beleibte Frau unter den Armen zu packen und wenigstens ins Haus zu ziehen, damit sie nicht weiterhin seine Tür blockierte. Wozu in aller Welt sollte Sinda Holz suchen, wo sich doch in seinem Haus bereits ein prasselndes Feuer befand, das fröhlich den Raum mit tanzendem Licht und ebenso tanzenden Schatten belebte? Erneut musterte er die Zigeunerin, die arglos ihre Pferde tätschelte und mit einem Klaps auf die breiten Flanken auf die Wiese trieb, auf der sich irgendwo noch die anderen zwei Tiere befinden mussten, die ihre Flucht ermöglicht hatten. Irgendwie kam ihm die Frau nicht ganz geheuer vor; auch wenn sie seine Hütte bisher nicht betreten haben mochte, so sah man schon aus der Ferne – zumal bei dunkler Nacht! – dass in seiner Hütte ein Licht brannte, das zu hell für Kerzen war. Weiterhin verriet der Rauch, der aus dem selbst gemauerten Schornstein wie eine schwarze Schlange in den Himmel kroch, dass dort ein Feuer brannte; auch wenn es dunkel war, so konnte man durch das Mondlicht die Schwaden aus dem Schornstein sehr gut erkennen.
Er hatte nun zwei Alternativen: sich eines Teils des Feuers bemächtigen, es zu bändigen und die Frau mit einer Feuerkugel im Anschlag dazu zu überreden, die Wahrheit zu sagen; oder dieses Spiel vorerst mit zu spielen und erhöhte Vorsicht walten zu lassen.
Wie zu seiner eigenen Bestätigung, welche der beiden Alternativen er gewählt hatte, ließ er das Schwert mit einer unscheinbaren Bewegung neben der Tür verschwinden. Er würde es, wenn er wieder ins Haus trat, bei aller Geschäftigkeit unauffällig in seiner Nähe platzieren, ohne dass es jemanden auffiel.

„Solltet ihr etwas benötigen, zögert nicht, das Wort an mich zu richten.“, sagte er und setzte das fort, was er begonnen hatte: die dicke Unbekannte ins Haus zu zerren.

kate@net
05.11.2008, 18:31
Sinda erreichte eine kleine gruppe von Bäumen. Sie wendete sich noch einmal zur Hütte um und bemerkte ihren kleinen Fehler. Natürlich war es etwas seltsam, dass die Zigeunerin sie nach feuerholz geschickt hatte, wenn in der Hütte schon ein Feuer brannte. Doch sie war so zufrieden damit gewesen, dass sie endlich wieder etwas Ruhe finden konnte, dass sie nicht darauf geachtet hatte. Marxzes durfte die Dame jetzt alleine irgendwie weiter schleppen. Sie beneidete ihn nicht darum. Würde aber auch nicht umkehren, um ihm zu helfen. Er würde schon zurecht kommen.

Langsam zogen Nebenschwaden auf, bis man nur noch die Spietzen der Bäume ausmachen konnte. Sinda setzte sich ins nasse Gras und starrte auf das unscharfe Licht, das ihr noch verriet in welcher Richtung die Hütte lag. Schade, der Mond war gerade so schön gewesen. Doch diese feuchte Luft war auch nicht zu verachten, für jemanden, der damit etwas anzufangen wusste. Nach etwa einer halben oder ganzen Stunde machte sie sich leisen Schrittes wieder auf den Weg, um zu sehen, was die anderen während ihrer Abwesenheit getan hatten.

Wohan
05.11.2008, 22:58
Niemand hatte ihr etwas von einem Flussmädchen erzählt, aber spielte es überhaupt eine Rolle ? Sie hatte ihre Aufgabe, mehr nicht und diese bestand darin die Schachfiguren zu positionieren.

Töpfe und Eisen begannen zu scheppern, als Alania ihre Kochstelle auf zubauen begann und im Schein der flackernden Lampen an ihrer Kutsche darauf wartete das das Mädchen mit dem Holz zurück kommen würde, dabei schweifte ihr Blick immer wieder zur Hütte.
Er hatte sie reingebeten und sie hatte nicht mehr als ein Schmunzeln als Antwort zu geben, eine Rabensängerin würde in kein Haus übernachten ... es war nicht die Art des fahrenden Volks und sie würde sicher nicht damit beginnen alte Traditionen zu brechen, außerdem schränkte es den Plan ein und dieser forderte das nicht Sie rein ging, sondern die andern rauskamen.
Das die Dicke ohnmächtig würde, war jedoch etwas was keineswegs einkalkuliert war und es somit noch wichtiger machte das das Mädchen bald mit dem Feuerholz zurück käme.

Ungeduldig verschränkte sie die Arme und begann mit dem Fuss zu wippen, wohlwissend das sie beobachtet wurde.

Mopry
06.11.2008, 07:53
Während Marxes versuchte Liudvika in das Haus zu zerren, versuchte und versuchte und keinen richtigen Griff bekam um zu beginnen, vefiel die Dame in einen tiefe Schlaf.
Sie begann zu Schnarchen, erst nur ein kleines bisschen. Doch dann so laut das einem die Ohren weh taten.

Simon
06.11.2008, 14:11
Ein ohrenbetäubend lautes Geräusch ließ Marxzes urplötzlich zusammenfahren und sich wie toll die Hände auf seine Ohre pressen; ein Geräusch, das so laut wie Donner zu sein schien, kam direkt von der beleibten Frau vor ihm am Boden. Bei allem nicht namentlich genanntem Übel, wie konnte ein einziger Mensch – dazu noch eine Frau! – einen solchen Höllenlärm veranstalten? Er war sich sicher: würde sie nicht bald damit aufhören, würden sie bald am Horizont Fackeln sehen, die in ihre Richtung drängten. Die Menschen der Stadt, aus der sie mit Ach und Krach geflohen waren, mussten diesen infernalischen Krach mitbekommen.
Einen grausamen, kurzen Augenblick lang, spielte Marxzes mit dem Gedanken, die dicke Frau mit dem zwickenden Kuss einer kleinen Flamme zu wecken, entschied sich jedoch dagegen, da er sein Talent nicht vor der Zigeunerin bloßstellen wollte. Daher rannte er fluchtartig um sein Haus herum zu einem Fass, das an dessen Kehrseite stand; neben diesem befand sich ein hölzerner Eimer. Mit einer schnellen Bewegung öffnete er das Fass und tauchte den Eimer in selbiges ein; kaltes Wasser, das sich in jenem Fass befand, floss in Strömen in den Eimer, bis Marxzes diesen wieder heraus hob. Halb voll dürfte genügen., dachte er sich und ging schnellen Schrittes zurück zur Frau, die weiterhin lautstark schnarchte. Ohne darauf zu achten, ob die Zigeunerin – ihren Namen kannte er ebenfalls noch nicht! – irgendwelche Einwände erheben würde, schüttete er den Inhalt des Eimers mitten ins Gesicht der dicken Frau…

kate@net
06.11.2008, 16:52
Der Nebel wurde noch etwas dichter. Die paar Äste, die Sinda als Feuerholz hätte nehmen können, waren feucht geworden. Sie hatte beschloßen wenigstens ein bisschen was mitzunehmen, um die Zigeunerin nicht zu enttäuschen. Falls diese sie gar nicht hatte weglocken wollen, hätte sie ihr Unrecht getan. Sie wusste selbst wie schnell man Misstrauisch werden konnte, wenn man auf etwas oder jemanden traf, das man nicht kannte. Sie seufzte. Die anderen würden sicher schon sehnsüchtig auf sie warten. Doch als sie Ludovikas Schnarchen vernommen hatte, verspürte sie noch weniger Drang sich wieder zu der Hütte zu begeben. Ungesehen von den anderen konnte sie hier noch etwas mit den Nebelschleiern spielen. Die sich in ihrer Nähe fast zu Gebilden zu verdichten schienen.

(So lange mir keier den Nebel erwähnt komme ich auch nicht zurück...)

Moyaccercchi
06.11.2008, 20:02
„Verdammter Nebel!“
Geff V. Heimkroch, von Freunden Geff und von seiner Mutter Geffi genannt, lag auf dem Hof seines zum größten Teil selbstgebauten Hauses. Üblicherweise lag er um diese Uhrzeit eigentlich im Bett und schlief, träumte von neuen Erfindungen, die er gleich am nächsten morgen noch vor Sonnenaufgang in die Realität umsetzten wollte.
Doch dieser Abend hatte ihm keine Ruhe gelassen. Seit eine brennende Kutsche ein paar Straßen weiter explodierend durch die Stadt gefahren war, hatte seine Mutter permanent auf ihn eingeredet. Die Stadt sei früher nie so gefährlich gewesen, erst seit er „dieses schwarze Pulver und all den unsinnigen Tand“ verkaufte, gehe es hier zu wie auf dem Jahrmarkt. Es hatte nichts genutzt, ihr zu erklären, dass er zumindest mit dieser brennden und explodierend um die Häuser ziehenden Kutsche rein gar nichts zu tun gehabt hatte, und das plötzliche Auftauchen von allerlei Leuten in seinem Geschäft, die mehr oder weniger gut funktionierende Feuerschirme™ kaufen wollten, um sich für zukünftige derartige Ereignisse zu wappnen, hatte nicht dazu beigetragen, dass es ihm besser ging. Als er Stunden nach seinem eigentlichen Ladenschluss endlich die letzten Kunden erfolgreich vertrieben hatte - ihnen zuliebe hatte er noch einen Feuerschirm demonstrieren müssen und bei dem für eine Demonstration natürlich obligatorischen Feuer die Hälfte seiner Gerätschaften in Brand gesetzt - fing auch noch sein Vater an, auf ihn einzureden, er solle doch beizeiten einen „vernünftigen und anständigen“ Beruf erlernen, und nicht immer solch „krause Ideen“ verfolgen. Um den gut gemeinten Ratschlägen seiner Eltern endlich zu entkommen, hatte er sich mit dem Vorwand, mehr - und vor allem funktionierende - Feuerschirme bauen zu müssen, gemütlich auf den Hof zurückziehen wollen. Natürlich musste er in das Fass mit feuerfestem Schwarzpulver™ treten, mit dem anderen Bein über den letzten Eimer Purpurgrün™ stolpern, und in einem Bottich mit fliegenden Federn™ landen, die sofort erwachten und in alle Richtungen davonflogen. Sollten die Federn nicht von selbst zurückkommen, war seine Idee eines selbstfliegenden Anzugs damit also leider begraben, schließlich verspürte er nicht die geringste Lust, noch einmal tagelang halbtot im Bett zu liegen, nur weil er sich bei dem Verzaubern der Federn viel zu sehr verausgabt hatte.
Ganz ruhig zählte er bis zehn. Dann bis zwanzig, bis dreißig... Mit einem mal machte ihm das Zählen unglaublich viel Spaß, und so dauerte es nicht lange, bis er von feuerfestem Schwarzpulver getränkt in einer Wolke aus nun purpurgrün phosphoreszierenden fliegenden Federn einschlief.

Mopry
06.11.2008, 21:48
Rosa Zuckerwattewölcken schwebten flauschig an einem safrangelben Himmel vorbei und eine kirschrote Sonne zauberte ein betörendes Abendrot an schneebehangene Berggipfel. Liudvika saß auf einer butterweichen Almwiese und lauschte dem Rauschen nahestehender Bäume. Ein Glöckchen klingte als sich Muffin in ihrem Schoß regte. Liudvika begann sie zu streicheln. Dann näherten sich sanfte Schritte und sie wurde von hinten mit starken Armen umfasst. Der Duft nach Jasmin und Orange drang ihr in die Nase
"Wer bin ich?", fragte eine dunkle Stimme und
"Singst du für mich?" fragte ein Chor vieler Stimmen.
Liudvika öffnete die Augen und stand auf einer hell erleuchteten Bühne. Über ihr ein funkelnder Sternenhimmel und lachender Mond. Hinter ihr ein Streichorchester.
"Sing für uns! Sing für uns!", rief die ihr zujubelnde Menge. Immer und immer wieder.
Und sie gab ihnen was sie wollte. Stimmte an und mit ihr das Orchester. Sie sang und sang.

Und plötzlich ergoss sich der Himmel in kaltem Regen auf sie und ihre Zuhörer.
Roh aus ihren Träumen gerissen fand sich Liudvika mit einem spitzen Schrei vor einer Hütte wieder. Es dauerte einige Sekunden bis sie erkannte wo sie war und was passiert war. Die Kutsche, die Pferde, die Hütte, der Wahnsinnige...
DER WAHNSINNIGE!!
Schemenhaft nahm sie den Wagen und die Person daneben wahr, die Pferde versperrten ihr den ganzen Blick, und erinnerte sich das dieser Wahnsinnige hinter ihr her war.
"Aaaaah~", mit einem erneuten spitzen Schrei versuchte sie etwas rückwärts zu kriechen, schaffte es allerdings nicht Fuß zu fassen auf dem Boden.
"Verschwinde, verschwinde, verschwinde, verschwinde!", wiederholte sie abermals und abermals und fuchtelte wild mit Armen und Füßen.
Sie drohte schon wieder in Panik zu verfallen.

Simon
07.11.2008, 08:22
„Wir scheinen wohl endlich wieder wach zu sein.“, konnte sich Marxzes nicht verkneifen zu sagen und drängte sich an der hysterisch herumfuchtelnden Frau vorbei, um den Eimer wieder an seinen Platz auf dem Fass zu bringen. Seine Geduld war innerhalb der letzten Stunden wahrlich auf eine harte Probe gestellt worden und war mittlerweile zu einem kümmerlichen Rest zusammengeschrumpft. Während er zur Rückseite seines Hauses ging, fiel es ihm erst auf: dichter Nebel, der beinahe zum greifen dick zu sein schien, war aufgezogen und umhüllte mehr oder weniger alles, was sich in seinem geschrumpften Blickfeld befand.
„Ungewöhnlich“, murmelte er und versuchte, durch den grauen Dunst zu spähen. Auch wenn er nahe bei seinem Haus stand, so konnte er das Licht, das durch die Fenster schimmerte, nur als grobe Lichtkegel erkennen, die relativ schnell verblassten, je weiter man den Blick vom Haus weg wandte.
Plötzlich befiel ihn ein unangenehmes Gefühl und ohne großes Nachdenken setzte er sich in Bewegung; Sinda würde den Weg durch diesen Nebel nie zurück finden.

Wohan
07.11.2008, 13:09
Pläne , Lysep hasste Pläne , da sie nie wirklich funktionierten.
Das geordnete Chaos regierte die Welt, ein Chaos das man lenken und doch nicht ganz für sich steuern konnte.
Diese Nacht bewies es nur zu gut, ja sie hatten sich genähert...so wie sie es sich dachten, Alania konnte ihr Lager aufbauen doch dann ...

...zog Nebel auf, schleichend strich er erst um ihre Knöchel und nahm zu , kroch ihre Waden hinauf und umstreifte schliesslich in dichten Schwaden ihr Kleid , belegten es mit feuchten Tau.
"....Flussweib," knurrte sie mit verengten Augen und spähte fröstelnd durch die dichte Waschküche," ...den Suppenabend unter Sternen können wir vergessen."
Sie legte ihre Arme reibend um sich und zupfte ihr weiteres Tuch, das ihr um den Schultern lag wärmend enger an ihr Leib.
War dort eben dieser Kerl um das Haus gerannt, sie runzelte die Stirn als sie ihn mit einem Eimer Wasser zurückkommen sah um die Dicke zu wecken. Sie war ungehalten über das sich veränderte Wetter, so plötzlich wie es kam und doch konnte sie sich ein Schmunzeln nicht verkneifen als Luidvika wie vom Affen gebissen aufschreckte.

" Ich würde euch ja gern eine wärmende Suppe anbieten, Gute Frau ...doch deucht mir, das Mädchen hat etwas dagegen, da sie statt Feuerholz nur diesen unseglichen Nebel entsandte," wärmend rieb sie sich die Oberarme und ging auf die beiden zu.

kate@net
07.11.2008, 15:51
Sinda näherte sich der kleinen Hütte. Sie wusste, dass sie sich in die richtige Richtung bewegte. Zwar hatte sie diesen nebel nicht wirklich verursacht, höchstens ein bisschen unterstützt, selbst Flussmenschen konnten das Wetter nicht so beherrschen, auch wenn man es ihnen nachsagte.
Wenn sie sich nicht sicher war, ob sie den richtigen Weg gewählt hatte, ließ sie den nebel vor ihrem gesichtsfeld ein bisschen dünner werden. Sie gewahrte, dass der Schein der Hütte genau vor ihr war und vermied es noch weiter Magie zu verwenden. Sie hatte sich der Hütte von hinten genähert. Sinda blieb verblüfft stehen, als sie eine Gestalt dort stehen sah. Hatte man auf sie gewartet? Auch der andere musste sie nun wenigstens als Schemen wahrnehmen können. Sie ging noch ein paar Schritte auf die gestalt zu. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie ihre Kapuze nicht wieder aufgesetzt hatte. Zu sehr genoß sie die feuchte Luft und die Natur um sie rum.

Temotshin
09.11.2008, 19:15
Der Nebel ist doch wahrlich eine Behinderung für jedermann, besonders für Kleinwüchsige. Der glühende Feuerball ist soeben über das Firmament geklettert. Doch war es nur dumpfes Licht das auf jeden niederfallen konnte. So war das kleine Fenster eher am heutigen Morgen für Temotshin nutzlos geworden. Gerade wollte er sich aus dem Bett rollen und in den Morgenmantel schlüpfen, doch war es einfach viel zu finster, als dass die Glubschaugen etwas wirklich erkennen könnten. Auch mit größter Anstrengung und Vorsicht die zu solch einer Uhrzeit aufzufinden war, konnte er es nicht vermeiden gegen das Gerümpel, dessen er sich sträubte wegzuräumen, zu treten. Zu nächst war es nur ein leichter stechender Schmerz, alsbald es vom großen Zeh zur Ferse hinüber über den Bauch bis hin zum Hirne hinaufstieg. Die Folge war klar, dass er einen Schrei wie aus vergangen Jahrhunderten ausstieß, der seinen ungnädigen Nachbarn weckte und der sogleich mit Gebrüll antwortete, was das nur für ein Nichtsnutz sei. Als noch ein paar angenehme Worte zu seinem Ohr gelangten wart es erneut Stille. Der Morgen ließ sich nicht davon vertreiben. Die Stadt vernichtete um solche eine Uhrzeit jegliches Geräusch. Vöglein wachten mit der Stadt auf, die jedoch noch tief in den Federn lag, so war auch das zwitschern des frühen Vogels ausgeschlossen. Temotshin setzte sich nun auf das Bett und ließ die Beinchen baumeln. Der Tag war so frisch, was sollte man nur damit anfangen? Als Temotshin seine Gedanken aufs Genaueste abwog stand er auf und besah sich sein kleines Kämmerchen. Die Fackel von der gestrigen Nacht war noch nicht erloschen und so beschloss er als Präsent für seine Augen sie neu zu entflammen. So nahm er ein kleines Kännchen und mit der anderen Hand streifte er sich das Nachtkleid ab und ergriff den Morgenmantel. Er schraubte gewissenhaft den Verschluss ab und bedeckte sich erneut. Gähnend stapfte er zur Fackel die an der anderen Seite des Kämmerchens in einer Feuerschale lag, sie glomm noch. Elegant konnte er zur frühen Stund einfach nicht sein, daher geriet er ins stolpern. Seine Pergamentrolle lag im weg. Er trat versehentlich darauf und nun fungierte sie als Rolle. So ging es gut 3 Schritte nach vorne, bis der Weg sein Ende an der Zwille fand, die vom Bett ausgesehenen nur ein Katzensprung entfernt war. Von der Müdigkeit noch ganz trunken, flog er nach vorne und er merkte nicht, wie sich die Kanne entleert hatte und nun war eine Straße die das gesamte Gemach füllte, es war nicht viel von Nöten bei der Größe oder eher Kleine des Zimmers. Nun bleibt ein Körper ja nicht einfach so mit Schwung liegen, nein er schlitterte weiter bis sein Schädel gegen das Tischchen stieß, auf welchem die Feuerschale ihren Platz gefunden hatte. Zu seinem Pech war es ein morscher Holzstab auf den er traf und so berstete er. Ein Tisch der einst 4 und nun 3 Beine hat, kann einfach nicht weiter bestehen und so fiel er auf ihn hernieder. Die glimmende Fackel rollte geradewegs auf die Lache von Ölen zu. Es war nur ein Augenschlag vergangen als sich dann eine Feuerspur quer durch die Stube. Nun konnte er sich natürlich keine aus Steinen gepflasterte Behausung leisten und so fing Holz, Heu und Mist an lichterloh zu brennen. Geistesgegenwertig (von einem auf den nächsten Moment fing er seine geistige Anwesenheit) sprang Temotshin auf, grabschte noch vorher nach der Zwille, damit ihr ja nichts passieren würde und stemmte anschließend sein Körper gegen die morbide Wand, die nicht lange ihm standhalten konnte. Nun war der Weg zum Leben ihm dargeboten und er musste fliehen aus seiner Zuflucht. Die Flammen hatten derweil bereits den Stützpfeiler begonnen zu zerfressen. Zu seinem Glück im Unglück sollte jedoch noch erwähnt werden, dass sein Haus ein paar Schritte abstand hatte zum nächstgelegenen, da niemand bei ihm wohnen wollt, hatte. Nun stand der geplagte Temotshin vor seiner Behausung die gerade zu Grunde ging und einen Atemzug später in sich selbst zusammenstürzte. Jetzt war nur noch ein Problem zu bewältigen, in der Eile hat er nicht bemerkt, dass sein Morgenmantel Feuer fing. So blieb ihm nur noch die Wahl diesen Lumpen von sich zu reißen und in die verzehrenden Flammen zu werfen. So stand er nun vor der qualmenden Ruine, nichts mehr besitzend außer die Unterwäsche am Leibe und die Zwille in der linken Hand. Betrübt sah sich Temotshin um, in welche Richtung er nun fliehen sollte, damit ihn die Stadt nicht so sehen würde, zu viel Schmach war ihm dazu im Sinne. Schnell war eine dunkle Gasse gefunden, doch der Morgen war etwas windig und recht frisch, so begann er schnell zu zittern, ohne zu wissen wo er nun hin sollte. Alle Wege zum Abgrund boten sich ihm schließlich dar.

Simon
13.11.2008, 19:26
Er war nur wenige Schritte gelaufen, da erkannte er bereits eine schemenhafte Gestalt nicht weit vor sich; war dies bereits Sinda oder noch ein weiterer ungebetener Gast? Wahrlich: die Gesellschaft der jungen Frau vom Flussvolk und der beleibten, äußerst schwierigen Frau hatte er sich selbst ausgesucht – mehr oder minder freiwillig; die Zigeunerin war – dessen war er sich jedoch ziemlich sicher – kein zufällig aufgetauchter Besuch. Auch wenn es paranoid wirken mochte, doch auf unerklärliche Weise wollte ihm der maskierte fremde Magier nicht aus dem Kopf gehen. Vielleicht vermutete er deshalb eine gewisse Verbindung zwischen seinem dritten Gast und diesem komischen Mann. Doch würde er sich hüten, diese Vermutungen laut auszusprechen – vor allem in der Gegenwart der Beliebten und der Zigeunerin selbst; letztere könnte unerwartet gefährlich werden, wohingegen er berechtigt vermuten konnte, die beleibte Frau in einen weiteren Anfall wahnsinniger Hysterie ausbrechen zu lassen, sobald er seine Theorie äußern würde. Daher beschloss Marxzes, sich mit Sinda darüber auszutauschen; er hielt sie für ein äußerst kluges Mädchen und vermutlich würde sie sich auch bereits ihre Gedanken gemacht haben. Und selbst wenn nicht, so würde sie vielleicht selbst auch ihre Wachsamkeit steigern, was ein nicht zu verachtender Vorteil sein würde. Außerdem hatte sie eine Art an sich, die es für ihn angenehm gestaltete, sich mit ihr zu unterhalten.

Während er über diese Dinge nachdachte, wurde die Gestalt immer deutlicher erkennbar; es war tatsächlich Sinda. Mit einem dünnen Lächeln kam er ihr entgegen und bemerkte, dass sie ein paar Äste unter dem Arm trug. Mit einer eindeutigen Geste bedeutete Marxzes ihr, ihm die Äste zu geben. „Ich habe gedacht, ich helfe euch ein wenig.“, sagte er um zu überspielen, dass er aus reiner Sorge um sie ihr nach geeilt war. „Und wo wir grade etwas ungestört sind, würde ich mich gern mit euch unterhalten – solltet ihr nichts dagegen haben.“

Mopry
13.11.2008, 21:40
as war nicht dieser Wahnsinnige, der da vor ihr stand! Es war eine Frau, eine Zigeunerin. Um sich zu beruhigen atmete Liudvika ein paar Mal tief ein und aus. Auch wenn ihr Zigeuner nicht geheuer waren (womit auch immer diese Leute ihr Geld verdienten, es konnte nicht rechtens sein), von dieser Frau musste sie sich bestimmt nicht fürchten. Außerem hatte sie ihre beiden Retter in ihrer Nähe. Die beiden kamen bestimmt gleich wieder. Bestimmt.

Erst jetzt wurde sie sich ihrer klatschnassen Situation bewusst.
"Suppe, ja, eine Suppe wäre schön. Und noch ein Tee.", sie zupfte an ihrem Halstuch herum, ahm es ab und wrang es aus. Wasser tropfte auf den Boden zwischen ihren Beinen.
"Und ein warmes Feuer, sonst hole ich mir noch eine Lungenentzündung."
Umstänlich bemühte sich Liudvika auf und ging zurück in die Hütte um sich den Stuhl direkt vor das Feuer zu stellen und sich niederzulassen.
Hochrot saß sie da.
Der Mann könnte jederzeit in seine Hütte zurückkehren und die beiden Frauen waren ihr fremd. Die Scham überwiegte. Sollten ihr die Kleider doch am Leibe trocknen.

Wohan
13.11.2008, 22:22
Alania schaute der Dicken Frau nach " ..und ein Tee bitte," sie schnaufte,
" Ja Madam , viellecht wünscht ihr auch noch eure Pantoffeln und ein Braten zum Dinner ?" Es war immer das selbe mit dem Adeligen , reichte man ihnen den kleinen Finger , dann rissen sie einem immer gleich den ganzen Arm mit ab, aber es war keine Zeit für Aufregung, die Alte würde eh bald das bekommen was sie verdiente....sollte es nach Lysep gehen.

Noch immer stand dieser unsegliche Nebel in dichten Schwaden um sie herum, kein guter Ort um eine Suppe zu kochen, ihre spezial Suppe,
" Bei den 13 Göttern , vielleicht hat die Kleine den Braten gerochen und wo ist eigentlich dieser Kerl ....," Stirnrunzelnd blickte sie sich suchend um.

Moyaccercchi
16.11.2008, 11:38
Sanft streichelten Geff die fliegenden Federn, als er im Hof seines Hauses von den ersten Sonnenstrahlen geweckt wurde.
Langsam stand er auf, um die Federn nicht zu verschrecken und doch noch zu verscheuchen, ging dann leise ins Haus hinein, um ein Laken zu holen, breitete dieses über den Federn aus und knotete seine Enden zusammen, sodass eine Art Sack entstand aus dem die Federn nicht so einfach fliehen konnten. Nun pfiff er vergnügt und hoffte auf einen schönen, erfolgreichen Tag - zumindest einen besseren, als den vorangegangenen.
Noch immer ein wenig schläfrig wühlte er in seinem Zimmer herum, um unter einem der vielen Stapel etwas Essbares hervorzuzaubern, doch nach langen, erfolglosen Minuten gab er auf und ging in Richtung Küche. Schon in der Tür zur Küche traf er seine Mutter - mal wieder, er mochte schon fast sagen: wie immer - in heller Aufregung. „Du und Dein Schwarzpulver!“, fing sie an zu zetern. Geffs Gesicht bildete ein großes Fragezeichen. „Gerade eben ist es schon wieder passiert!“ Er versuchte, an ihr vorbei in die Küche zu kommen. „Hör mir doch mal zu!“ Sanft aber bestimmt schob er seine Mutter beiseite und betrat die Küche. „Du sollst mit diesem Schwarzpulververkauf endlich aufhören und etwas Anständiges lernen! Vor einer Stunde erst ist schon wieder ein Haus abgebrannt! Die Nachbarin hat‘s mir gerade erst erzählt...“ Geff schüttelte bedächtig den Kopf, nahm sich etwas zu Essen, sah seine Mutter an und sagte: „Guten Morgen.“ Dann verließ er die Küche wieder und betrat seinen Laden, den er nach dem gestrigen kurzen Brand noch nicht aufgeräumt hatte. Doch statt etwas umzuräumen saß er lediglich hinter der Theke und starrte gedankenverloren auf einen Stapel selbstschreibende Federn™. Auch dieser Anblick ließ ihm keine Ruhe, erinnerte er ihn doch daran, dass er noch das Übersetzungsgerät fertigstellen musste, dass den Quatsch, den die selbstschreibenden Federn fabrizierten, in sinnvolle Sätze umwandeln sollte.

kate@net
17.11.2008, 11:30
Als Marxzes sagte, dass er ihr hatte helfen wollen, hätte das Flussmädchen fast angefangen zu kichern. Die Luftfeuchtigkeit würde es der Zigeunerin schwer machen, jetzt unter freiem Himmel ein Feuer zu entfachen. Trotzdem gab sie ihm die Äste und verkniff sich diesen unnötigen Kommentar. Ihr Gegenüber schien über andere Dinge reden zu wollen als das Wetter. „Natürlich haben ich nichts dagegen. Auch wenn wir die beiden Frauen vielleicht nicht allzu lange alleine lassen sollten. Ist …ist sie schon wieder zu sich gekommen?“

Auf diese Frage zögerte Marxzes kurz, bevor er freimütig sagte: „Ja, ist sie. In Ermangelung von Körperkraft habe ich mich dazu entschlossen, sie mit einem Eimer Wasser wieder zur Besinnung zu bringen.“. Ein Lächeln spiegelte sich auf seinem Gesicht wieder. „Ein amüsanter Anblick, wenn ich ehrlich bin, auch wenn sie gewütet hat wie eine Amselmutter, die einen Nesträuber fernhalten will.“.

Diesmal wäre ihren Zügen eindeutig ein leichtes Schmunzeln zu entnehmen gewesen, wäre die Sicht besser gewesen. Auch wenn der leicht rundlichen Frau nicht wirklich etwas böses wünschte, so war sie doch leicht schadenfroh. „Entschuldigt, dass ich so plötzlich verschwunden bin. Ich muss zugeben, dass ich die Gelegenheit ausgenutzt habe, um etwas Ruhe zu bekommen.“ Die ständigen Anschuldigungen waren ihr auf die Nerven gegangen. „Entschuldigt, wenn ich etwas übervorsichtig klingen mag, aber ich habe etwas nachgedacht und würde die anderen nicht weiter unbeobachtet lassen.“ Nicht nur das. Sie hatte auch ein ungutes Gefühl sich hier mit Marxzes offen zu unterhalten, man konnte nie wissen, wer noch alles zuhörte. Doch diese ‚Nebelsuppe’ hatte sie sich selbst eingebrockt. „Ihr solltet euch vielleicht überlegen, wie ihr die Platzverhältnisse regelt… in euer Hütte.“ Vielleicht würde er ja die versteckte Andeutung verstehen, die sich hinter ihren Worten versteckte.

Mopry
20.11.2008, 16:35
Liudvika wippte auf ihrem Stuhl vor und zurück. Langsam schlich die Kälte der langsam trocknenden Kleider in ihre Knochen.
"Hatschi!", sie nieste einfach in ihren Rock.
Muffin saß ihr zu Füßen und starrte sie aus großen goldenen Augen an. Es sah fast traurig aus, wie sie den Kopf ein wenig schräg hielt und fast unhörbar schnurrte. Fast so als wollte sie sagen 'Lass und nach Hause gehen.'
"Wir können nicht gehen. Nicht alleine. Dieser Wahnsinnige mit der Maske lauert bestimmt irgendwo. Und du kannst uns leider nicht beschützen. Wir brauchen den Schutz dieses seltsamen Pärchens.....", leiste sprach sie zu der Katze.
Immer auf der Hut, der Zigeunerin nicht vertrauend.

Um in Bewegung zu kommen und warm zu werden, stand sie auf und sah sich in der Hütte nach Zutaten für einen weiteren Tee um.

Temotshin
26.11.2008, 18:02
Undenkbar wie eng solche Straßen doch werden können. Wie ein Schlund wurden sie eingesogen und Temotshin ergriff nur die letzten Zweige vorm Treibsand um sich weiterbewegen zu können. Der feste Gang wandelte sich nach und nach in ein Straucheln. Ein kalter Wind von Osten blies ihm grausam unters Nachthemd. Die Zähne schlugen unbarmherzig aufeinander, wie eine Herde wilder Pferde im Galopp. Wie von selbst schlangen sich die Arme um seinen Körper und zogen sich fest. Ihm kam in den Sinn wie sein Großvater einst erzählte, wie es war über die schneebedeckten Kämme der Berge mit nichts weiter als Lumpen an den Füßen zu stapfen. Er wollte eigentlich nicht mehr weiter, der Weg war doch schon längst zu Ende für ihn. Warum beschreitet er solch einen Gang nach Kanossa? Langsam schlugen die Mägde die zum Markt eilen müssen die Läden der Fenster auf um Licht in ihre schäbigen Behausungen zu entführen. Er war nun 3 Gassen weiter gegangen als die ersten schnell wieder die Läden zuknallen ließen, als sie sahen welches Elend sich in den Straßen halb nackt herum treibt. Es ist eine faszinierende Erscheinung, welches Gemüt das Erscheinungsbild des ersten Wesens ausmacht, dass man anblickt. Ist es erst ein solches wie er, ist er das Gesprächsmaterial für die jungen Mägde die kindlich kichern, währenddessen sie das frische Brot zum Markt tragen. Wenn die Sonne im Zenit steht sind es die Waschweiber am Brunnen die schon beinah männlich ein raues Lachen über die Höfe schallen lassen. Wenn die Sonne sich vom Tag verabschiedet, sind es nun die Burschen die von der Lehre sich an der alten verwitterten Mauer treffen um sich vom eigenen Elend ablenken wollen. Dann sind es, sobald der Mond seinen Platz weit über uns erkämpft hat, die alten vom leben gezeichneten Männer in den Spelunken die kleinbürgerlich darüber philosophieren, wie weit es denn doch schon gekommen ist. Als er nun doch mal schmunzeln musste, war der Weg zu Ende. Sein Blick richtete sich nach oben. Er glitt an einem vermoderten Holzpfahl vorbei, auf dem sich 2 Schilder stützten. Schön verziert und dadurch an der Lesbarkeit büßend standen 2 Namen der Wege auf ihnen. Er besah sich beider Wege ganz genau. Der eine war ein langer schmaler Pfad umringt von Kisten für die Händler in denen so mancher schmaus wartete. Heute Nachmittag würde es sicher ein Gemenge hier geben und der Lärm wäre kaum auszuhalten. Der andere führte ihn nur noch tiefer in die Siedlungen hinein. Sein Magen knurrte leis, aber bestimmend. So war es keines Geniusses von Nöten den richtigen Weg zu finden. So taumelte er benommen von den feinsten Gerüchen von Kiste zu Kiste. Sie waren zu seinem Ungunsten beinah alle gut verriegelt und hier und da war auch ein dicker Mann der ihn mit dem Besen schon vertreiben wollte. Wer würde gern solch ein Gesindel an seinen Schätzen haben? Nervös rieb er sich die Finger und die Zunge strich über die trockenen Lippen. Da war nun doch noch sein Moment gekommen. Soeben hat der Moster einen großen Apfel fallen gelassen und bekam es nicht mit. Der Korb schwoll schließlich über, was macht es schon wenn ihm ein Apfel da fehlte? Schnell war der Apfel gegriffen und noch schneller war er ein paar gute 30 Schritt weiter. Nun besah er sich den Apfel. Hier und da war noch etwas Staub, doch nichts was sein Hemd nicht hätte abbekommen. Da auf einmal schrie es so laut und schrill, dass er zusammen zuckte:“ Ein Dieb haltet ihn!“ Es musste eine verängstigte junge Frau gewesen sein, der von seinem Antlitz wohl so sehr der Schreck in die Glieder fuhr, als dass sie ihn schnellst möglichst aus den Augen haben wollte. Eben noch betrachtete er die schöne glänzende Schale des saftigen Apfels. Nun nahm er seine kleinen Beine in die Hand und begann zu rennen. Er wusste nicht vor was, denn er sah keine Garde in seiner Nähe. Bevor er es sich versah war er in einem Laden verschwunden. Da eben schlug er noch die Türe hinter sich zu, da kauerte er schon vor einer Theke die Augen fest zukneifend. Sein Herz schlug so laut in der kleinen Brust, dass er meinte er stände direkt neben einem Kanonier der zum Salute scharf schießt. Er wollte nicht wimmern versprach er sich und so beließ er es bei schaurigen zittern. Den Apfel in seiner Hand umkrampfend.

Moyaccercchi
29.11.2008, 12:04
Geff war noch immer tief in seine Gedanken versunken, als plötzlich die Tür zu seinem Laden aufschwang, ein Wesen hindurchschlüpfte und mit einem lauten Knall die Tür schon wieder zuschlug. Geff blinzelte ein, zwei mal, und nahm dann einen nur sehr spärlich bekleideten, recht jungen Mann wahr, der direkt vor ihm auf dem Boden kauerte. Dieser wirkte leicht apathisch und durchaus etwas gehetzt, fand Geff. Was mochte er in einem solchen Laden, über dem in großen, fluoreszierenden Lettern „Apparaturen für allerlei Alltagsabenteuer“ stand, suchen?
Bei diesem Gedanken fiel Geff ein, dass auch er noch leicht fluoreszierte, da die Federn über Nacht auf ihn und seine schwarzpulvergetränkte Kleidung abgefärbt hatten. Seine Mutter hatte schon gar nichts mehr dazu gesagt, sie war einen solchen Anblick ja gewöhnt, aber wie konnte er nur einem wildfremden Menschen so gegenübertreten?
„Ähem“, begann er, den Fremden anzusprechen. „Äh... Wer sind Sie? Und was wollen Sie hier? Möchten Sie etwa etwas kaufen?“ So war es richtig, dachte sich Geff, immer professionell und kundenorientiert bleiben. „Ich könnte Ihnen einige wunderbare Tuche aus imitiertem Seidenimitat zur Verfügung stellen, die nur leicht angebrannt sind. Mit denen könnten Sie zum Schneider gehen, und sich ordentlich einkleiden lassen.“

kate@net
29.11.2008, 22:30
Ihr Gegenüber bedachte sie nur mit einem fragenden Blick. Er würde schon noch herausfinden, was sie gemeint hatte. Sinda wandte sich ab und begab sich wie angekündigt wieder vor die Hütte, wo die Zigeunerin immer noch stand. Sie würde bestimmt schon leicht verärgert zu sein, weil sie sich so viel Zeit gelassen hatte. Da Marxzes nun die paar Stöckchen hatte, die sie aufgelesen hatte, kam sie mit leeren Händen zu der ihr zurück. „Brennholz konnte ich bei dem Wetter leider keines finden.“ Unschlüssig blieb Sinda vor der Frau stehen. Die andere war sicher in der Hütte und erholte sich von dem Wasseranschlag.

Temotshin
04.12.2008, 19:00
Der Brustkorb hob und sank unkontrolliert und ihm gar zu schnell. Er wollte, dass es endlich enden mag. Seine Augen starrten gebannt auf die Tür. Jederzeit könnte ein Gardist kommen und ihm die Fesseln anlegen. Das hätte Temotshin heute noch zu allem Überfluss der Geschenke an jenem Tage noch gefehlt. Die Tür zitterte immer noch von dem wuchtigen Schlag, die sie von ihm bekam. Diese Bewegung versetze ihn in einen Zustand einer Panik, die ihn am liebsten noch weiter nach hinten hätten kriechen lassen, doch war ein stabiles Brett ihm als Gegenspieler gesandt. Seufzend musste er sich gestehen, dass nur ihm so etwas passieren könnte. Zu letzt warf ihn der Schmied aus jenem Gewerbe. Nun gut er stand wohl im Recht, denn sein Haupt neigte kaum über den Amboss und so schlug er Schwerter die wohl eher zum kochen taugten, als zum anständigem Kampfe. Nun hatte er keinen Sold mehr, kein Heim und kein anständiges Kleid mehr, doch die Zwille wich nicht von ihm. Ein kleines Lächeln schmückte zum ersten Male heute sein Lächeln, oder wollte es jedenfalls. Denn die knisternde Stille wurde von einem ungehobelten Störenfried einfach zerbrochen. Wie konnte man nur so dreist sein? Solch ein Frevel musste er sich bieten lassen. So muss er wohl noch sein gesamtes Leben fristen, in dem er sich von jedem 3 Kera Burschen ansprechen lassen muss. Welch eine Wortwahl ist das denn? Ein Ähm… dies konnten nur die Worte eines Bauernlümmels sein. Doch dann kam Temotshin auf einmal zur Besinnung. Er war der ungehobelte ungebetene Gast, der den Frieden zum Einsturz brachte. Schamesröte stieg in ihm auf. Seine Augen wurden größer und größer, als wollten sie aus seinem Schädel steigen und ihn verlassen. Die Mundwinkel klappten auf und er konnte kaum noch den Speichel fangen. Er begann grässlich zu husten. Alles um ihn herum wurde nässer und nässer. Sofort sammelte sich Wasser in den Augen, ihm war es alles einfach zu viel in diesem Moment und so floss eine Träne über die Wange, bis sie sich im Boden bettete. Er hatte die Konzentration in jenem Momente verloren und bekam nicht mit was er so sprach, irgendetwas von Tüchern. Was wollte er mit Tüchern? Wollte er ihm nun auch noch das Nachthemd rauben? War er an Diebe gekommen? Er schluckte und suchte nach etwas greifbaren, womit er sich wehren könnte, doch fing er außer einem Splitter nichts. Nun war noch Schmerz zu den Leiden des jungen T.. Wie einen Stein musste er nun hinab schlucken, denn Stille trat ein und wer weiß, in welcher Hand der Tunichtgut den Dolch hält. Zum besänftigen räusperte sich Temotshin nur kurz und sprach sofort, als wäre nichts in einem flüssigen tiefen Ton um Kraft zu zeigen: „ Seid mir gegrüßt junger Lord. Verzeiht mein Eindringen zur frühen Stund. Doch wurd ich verfolgt und mich trugen die Füße schneller, als Argus es hätte sehen können. Es ist nun nicht eine Freude für euch, dessen bin ich mir bewusst, einen solchen Gast wie mich ertragen zu müssen. Ich verlange nicht, dass ihr mir das Tafelsilber aushändigt, oder poliert. Bitte poliert auch keinen blanken Stahl an meinen Knochen, ich ersuche euch. Wir können der Bluteslust doch auch beim Feuer und einem Mete frönen. Nun vielleicht auch anderen Gelüsten, wenn ihr mich versteht.“ Er begann einfach lauthals zu lachen. Schloss die Augen und versuchte sich zaghaft aufzurichten, versteckte schön die Zwille hinter seinem Rücken, währenddessen er sprach: „ Wisst ihr mein Dasein hat sicher eine lustige Geschichte jedoch…“ In dem Moment sah er sich eifrig um: „ Was habt ihr nur angerichtet, das ihr solch ein wüstes Durcheinander herrscht? Wurde hier der Krieg der Barbaren ausgefochten? Und überhaupt, was ist das für ein Geruch der tief in meine Nasen steigt? Wollt ihr mich betäuben. Junger Ritter, so lasst bitte ab, ich bin zu klein um genügend Fleisch an mir zu haben, dass ihr genießen könntet.“

Moyaccercchi
06.12.2008, 00:05
Geff betrachtete seinen zunächst leicht panischen Gast, dessen Zustand von Agressivität zu Unterwürfigkeit zu wechseln schien. Schnell versuchte er, die Situation etwas aufzulösen. „Zuerst ist es wichtig, dass Sie erfahren, dass ich nicht die Absicht habe, Sie mit einer Waffe zu bedrohen. Das ist nicht meine Art. Stattdessen versuche ich häufig eher, die Wünsche anderer zu erfüllen - so auch, als ich eine kleine Demonstrationsvorführung eines Feuerschirmes für einige Kunden abhielt. Dabei fing leider der ganze Laden Feuer... nunja, die Auswirkungen sehen Sie ja.“ Geff blickte sich ein wenig um, und befand dann, dass es für seinen Gast angenehmer sein könnte, unverwüstete Teile des Hauses zu sehen. Ebenjener Gast sah ohnehin nicht so aus, als würde seine Kaufkraft den Umsatz des Ladens erheblich verbessern.
„Wenn Sie möchten, können wir gern zusammen in die Küche gehen. Bei einem gemütlichen Happen zu essen können Sie mir dann ganz in Ruhe erklären, was jetzt eigentlich vorgefallen ist, und warum sie gerade bei mir aufgetaucht sind.“ Natürlich konnte Geff nicht jeden Tag irgendwelche Fremden zum Essen einladen - was hätte schon allein seine Mutter dazu sagen sollen? - doch dieser Kerl tat ihm Leid und noch dazu war er sehr neugierig darauf, zu erfahren, was tatsächlich hinter seinem plötzlichen Auftreten steckte.
Er verließ den Laden in Richtung Küche und bedeutete dem Fremden, der noch immer auf dem Boden verharrt hatte, ihm zu folgen.

Simon
16.12.2008, 17:25
Mit den wenigen Zweigen, die Sinda gefunden hatte, trottete Marxzes dem jungen Flussmädchen hinterher. Seine Gedanken waren noch immer bei ihren letzten Worten; in der Tat waren nun mit ihm, Sinda, der wohlbeleibten Frau und letztendlich der Zigeunerin mehr Personen zu gegen, als seine bescheidene Behausung in der Lage war zu beherbergen. Es musste also eine Lösung geschaffen werden.
Eine der Frauen konnte in seinem Bett nächtigen, das war für Marxzes kein Problem - nur sollte er selbst lieber festlegen, wer von den Damen sein Nachtlager nutzen dürfte, bevor die beleibte Dame dies für sich beanspruchen würde. Er glaubte zwar nicht all zu fest daran, dass dieser Fall eintreten könnte, doch auf der anderen Seite hatte er auch keine Lust, den Rahmen seines Bettes neu zimmern zu müssen, nur weil der alte Rahmen unter einer zu hohen Last zusammengebrochen ist. Nein, danach stand ihm wahrlich nicht der Sinn. Höchstwahrscheinlich würde er so oder so Sinda sein Lager anbieten, der beleibten Dame mit ein paar Decken ein Lager nahe des Feuers zurecht machen und selbst auf einem Stuhl nächtigen. Die Zigeunerin - so schien es ihm zumindest - würde sich lieber in die eigene Zunge schneiden, als die Hütte zu betreten. Demnach würde sie also so oder so im Freien nächtigen. Damit war dieses Problem also aus der Welt geschafft.
Mit einem zufriedenen Seufzer schloss er zu Sinda auf, die bereits das Wort an die nasse, beleibte Frau und die Zigeunerin gerichtet hatte. Erstere schien sich in seinem Haus an seinen Schränken und Regalen zu schaffen zu machen - ein Akt, der ihm äußerst missfiel.
Nachdem er das wenige an brauchbarem Holz vor der Zigeunerin abgelegt hatte, trat er geräuschvoll in sein Haus und räusperte sich missbilligend. "Entschuldigt, aber wenn ihr hier etwas sucht, könnte ich euch vielleicht weiter helfen. Schließlich ist dies ja mein Haus...".

Temotshin
18.12.2008, 19:08
Sofort hing er an den Lippen jenes Burschen der sich seiner erbarmte. Er musste es einfach mit einem Lächeln entlohnen, dass es noch solche Ritter von diesem Schlage gab. Wahrlich es ist eine Wohltat. So begann er ausführlich diesen Samariter zu begutachten. Die Musterung viel in seinen Gedanken nur in den löblichsten Tönen aus. Ein jeder sollte einfach seine Gestalt und Tugenden besitzen. Ein fester Schritt riss ihn mit, gleich würde es ein deftiges Mahl geben. Alle Ängste wurden ihm genommen und so wurden seine Augen, jene eines Kindes. Voller Neugier stolzierten sie umher. Eine kleine Feder erhielt seine volle Aufmerksamkeit, denn sanft schwing sie sich herab. Immer wieder nach links und dann wieder nach rechts. Doch als der wackere Ritter vor ihm an jeder vorbei ging, schwang sie sich erneut in die Lüfte. Sein Atem stoppte in jenem Moment. Er sah es einmal zu vor, dass so etwas geschah. Es konnte kein natürlicher Eingriff gewesen sein, die Läden sind noch alle verschlossen. So muss es wie viele Monde zu vor, ein Magier gewesen sein. Doch waren in jenem Raume nur er und der Ritter. Hatte Temotshin Zauberkräfte erlangt? Ich starrte auf die Feder und doch auch nachdem der Schweiß auf seiner Stirn begann zu perlen, ging sie ihren Weg wieder hinab. So musste es doch der Held sein, über den Temotshin schon ganze Epen sich dichtete. Wie konnte er ihn nur so missbrauchen. Sogleich stieg der Zorn, der im Bauche geboren wurde, hinauf und brachte Galle mit sich. Er wollte sie so gleich speien. Wie konnte man nur als Magier auf dieser schönen Erde wandeln. Weshalb beschmutzt er so seine Wege? Erst die Hand reichen, um ihn dann zu verspeisen wohlmöglich. Er wollte ihn sicher in den Zuber werfen und um ihn herumtanzen. Der Abschaum ist so nah vor ihm und seine Zwille so gut versteckt. Es bedarf nur noch des richtigen Glockenschlags, so dann wird er fallen. Die Pest wird vom Rande der Erde geschoben. Auf ewig soll dieses Pack schmoren. Erst wenn er den letzten mit den eigenen Händen vergraben hätte, würde er wieder schlaf finden. Sie müssen Schuld an seinem Elend sein, dass sich heute über ihn hermachte, wie ein räudiger Köter. Doch könne er nicht hier jenen umbringen, nicht an jener Stelle. Die Wachen würden heran stürmen. Diese ahnungslosen Tölpel, die nichts weiter machen als Jungfrauen ihrer Unschuld zu berauben und jeden alten Greis in den Schuldenturm zu stecken, doch die Magier aufzuhängen, sei zu viel Arbeit. Ihre ekligen Wampen quellen durch den Harnisch und stinken tun sie auch aus jeder Körperöffnung. Während der Überlegung sind ganze 3 Schritte vergangen und schnell waren alle Entschlüsse für ihn gefasst, nun musste er nur noch gute Miene machen zu seinem Kreuzzug. So räusperte er sich und sprach mit der unsichersten Stimme die seine Kehle gerade hergab „ Verzeiht mir MyLord, doch seid ihr nicht jener Magier, von dem die gesamte Stadt munkelt? Wo ich euren galanten Schritt seh, euer vortreffliches Äußeres, ihr müsst es einfach sein. Ein jeder sprach zu mir schon, dass er von den Künsten überwältigt sei. Auch wenn ihr als schüchtern verschrien werdet, hab ich nicht recht? Ihr zeigt nicht eure Künste jedem Gaffer. Doch darf ich euch Meister etwas bitten? Kleidung und Speisen finde ich noch, so hoffe ich es jedenfalls. Nein ich möchte, dass ihr alle Magier die ihr als bekannt bezeichnen würdet, einladet. Den Grund verrate ich euch des Nachts, am alten Glockenturm und auch wann alles stattfinden wird, sobald sich die Botschaft wie ein Feuer umsich greift und einen jeden mitnimmt. Ooooh…Verzeiht meine Vermessenheit, doch ich habe etwas Freudiges zu verkünden und wenn ihr es nun schon wissen würdet, so würde wohlmöglich die Überraschung entschwinden, flux durch die Türe. Ihr kennt mich noch nicht einmal eine Stund und doch verlang ich euch sovieles ab. Ihr würdet einen wahrhaft heldenhaften Dienst für das Volk bereiten, würdet ihr jedem sagen, dass er die Botschaft weiter geben solle. Es wird ein großartiges Spektakel und ihr werdet dabei sein. Ich wende mich an euch, weil ich euch soviel Vertrauen schenken könnt, ohne mit der Wimper zu zucken MyLord. So bitte, ich muss mich aufmachen, es ist nun soviel zu tun. Was für ein freudiger Tag, dass ich euch traf.“ Schnell rennt Temotshin hinaus aus der Türe, immer noch nur mit einem Nachthemd bekleidet. Die Freude ist ihm ins Gesicht gemeißelt.

Moyaccercchi
24.12.2008, 13:57
Geff bemerkte die neugierigen Blicke des Fremden, die sowohl über seine Erfindungen, als auch über ihn selbst hinwegglitten, ohne zu lang an einem bestimmten Fleck zu verharren. Als dieser Blick eine fliegende Feder streifte, begann der Fremde plötzlich, in die Ferne zu starren - ohne jedoch langsamer zu werden! Hätte Geff nicht gerade noch rechtzeitig die letzte Tür auf ihrem Weg geöffnet, hätte das Erwachen für seinen Gast wohl schmerzhaft ausfallen können...
Ebenjener, der von alledem anscheinend nichts bemerkt hatte, begann dann, Geff anzusprechen. Dem war jedoch klar, dass diese Ansprache eigentlich nicht an ihn gerichtet sein konnte - er, mit seinen paar magischen Fähigkeiten, mehr Spielerei als Zauberei, nahezu nutzlos, sollte ein großer und bekannter Magier sein? Er, über und über noch immer mit getrockneter Farbe vom Vortag bedeckt, sollte ein vortreffliches Äußeres besitzen? Und wieso sollte er Verbindungen zu irgendwelchen wirklich bekannten Magiern haben?
Geff stand noch mehrere Minuten in der geöffneten Vordertür seines Hauses, blickte hinaus in die weite Welt und dachte über die mysteriösen Äußerungen des mysteriösen Fremden nach. Schließlich resignierte er, da er erkannte, dass er einfach nicht verstehen konnte, was all das bedeuten könnte, schloss die Tür und kontrollierte zweimal, ob sie auch tatsächlich verschlossen war. Es war sein Ritual, um sicherzugehen, die Welt auch wirklich ausgesperrt zu haben. Diese große, weite Welt, in der mehr Chaos als Logik regierte, war nichts für ihn. Er wechselte seine Kleidung und zog sich dann in sein Arbeitszimmer zurück, um wenigstens für eine kurze Zeit alles, was außerhalb seiner kleinen Gedankenwelt lag, zu vergessen.

kate@net
28.12.2008, 11:08
Sinda ignorierte den Blick der Zigeunerin und begab sich zu den anderen in die Hütte. Die werte Dame hatte wohl durch irgendetwas Marxzes Ärger erregt. Als das Flussmädchen sich zu den beiden gesellte, bemerkte sie sogleich die angespannte Stimmung. Und auch wenn sie die Diskurse des Tages bisweilen erheitert hatten, wurde sie diesen doch langsam überdrüssig und so unterbrach sie das angefangene Streitgespräch des Magiers und seines eher ungewollten Gastes mit einem gespielten kurzen Gähnen. „Es war ein langer Tag. Vielleicht solltet ihr auch darüber nachdenken, etwas Ruhe zu finden, damit wir Morgen früh aufbrechen können, wenn sich unsere Wege wieder trennen. Mit den Strahlen der Sonne sollte der Nebel sich wie die Dunkelheit lichten.“ Von der anderen abgewandt zwinkerte sie Marxzes kurz zu und setzte sich dann auf einen der Stühle, nicht ohne sich danach leicht zu strecken. „Werte Dame, ich weiß ja nicht wie es bei euch aussieht, aber ich würde es bevorzugen erst bei Lichte wieder zu reisen.“ Natürlich war die Höflichkeit des Mädchens genauso gespielt wie ihre Müdigkeit. Sie konnte es nicht abwarten, dass sich ihre Wege endlich wieder trennten. Sie hatte nichts mit dieser Frau gemein und allein die Tatsache, dass diese feine Frau sie dies auch ohne Worte spüren ließ, brachte sie fast zur Weißglut. Doch das Flussmädchen hatte schon lange genug in den Städten der Landmenschen gelebt, dass sie gelernt hatte ihr Temperament zu zügeln, wenn sie es für angebracht hielt – wenigstens meistens. Im Grunde hatte sie allein ihr Temperament in diese Lage gebracht. Hätte sie sich nur etwas in dieser elenden Spelunke zurück gehalten, würde sie jetzt irgendwo ruhig den nächsten Morgen erwarten können.
Ein Grund mehr jetzt endlich mehr auf ihren Verstand zu vertrauen, der äußerst scharf sein konnte, wenn sie ihre Gedanken nicht nur von Gefühlen lenken ließ. Nachdem sie sich fertig gestreckt hatte, zuckte sie nur noch einmal kurz mit den Schultern und blickte ihre beiden Gefährten abwartend an.

Moyaccercchi
25.01.2009, 10:35
Einige Zeit später verließ Geff das Haus. Er wollte zum Markt, um sich verschiedene Gegenstände und Zutaten zu kaufen, die er zur Realisierung seiner Erfindungen brauchte. Außerdem hatte ihm seine Mutter aufgetragen, Zutaten für einen leckeren Kuchen zu holen, womit er einverstanden war, da er wusste, dass er am Ende doch wieder am meisten von dem Kuchen essen würde. Offiziell buk seine Mutter für seine Kundschaft, damit diese sich in seinem Laden wohl fühlte. Jedoch traute sich nur selten jemand, etwas in einem so mysteriösen Laden zu probieren, sodass Geff immer mal wieder ein Stück verspeisen konnte...
Vollkommen in seine Gedanken versunken, rannte er auf dem Weg zum Markt mitten in eine andere Person hinein.

kate@net
25.01.2009, 13:32
Lydia rieb sich den Kopf. "Ouch! Kannst Du nicht besser aufpassen!" Irgendso ein verschrobener Kerl hatte sie fast über den Haufen gerannt. Ihre restlichen Zettel waren über den ganzen Gehsteig verteilt und wurden vom Wind in alle Richtungen getragen. Das Mädchen stand wieder auf und versuchte ein paar der zettel wieder zu erhaschen. Doch dazu war es größtenteils schon zu spät. Wütend funkelte sie den anderen an. Doch dann merkte sie, dass sie viel zu viel Aufmerksakeit erregte, man sollte sie besser nicht mit diesen Pamphleten in Verbindung bringen. Schnell schaute Lydia, dass sie sich in eine dunkle Gasse verdrückte, bevor sich der andere auch nur aufgerappelt hatte.

kate@net
27.01.2009, 15:39
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Einige Wochen später: Sinda hatte die Hügel hinter sich gelassen. Die Wege ihrer Bekannten und die ihren hatten sich überraschend wieder getrennt. Nachdem die Zigeunerin mitten in der nacht aufgebrochen war und es nicht hatte lassen können auch die erbeuteten Kutscherpferde mit sich zu nehmen, hatte sie sich von Marxzes und der anderen Dame, die sich gegen Ende als Ludvika vorgestellt hatte, verabschiedet und war einige Wochen durch die Länder gestreift, bis ihr Hunger sie wieder in die Stadt getrieben hatte. Die Flüsse in der Gegend wiesen nicht mehr so viel Fische auf, wie noch vor einigen Jahren und es war dem Flussmädchen schwer gefallen sich ihre Nahrung zu beschaffen.

Langsamem Schrittes ging Sinda auf die Tore der Stadt zu. Normalerweise war dieses immer weit offen und lud Handelsreisende und anderes nicht sesshaftes Volk geradezu dazu ein herein zu treten und sich am wilden Getümmel auf den Straßen zu beteiligen. Heute sah sie die Tore zum ersten Mal geschlossen. Nur eine Öffnung nicht größer als eine Tür hatte man geöffnet. Dahinter wartete eine Wache und beobachtete aufs Schärfste, wer in die Stadt hinein oder hinaus ging. War in den letzten Tagen etwas vorgefallen, von dem sie noch nicht wusste? Oder hatte ihre Flucht doch mehr Wellen geschlagen, als sie abzusehen im Stande gewesen wäre?
Als sie durch die Tür ging, wurde Sinda von einem der Wachmänner am Arm gepackt. „Nimm die Kapuze ab.“ Dies klang weniger nach einer Bitte, sondern hatte den klaren Charakter eines Befehles, dem man im Notfall auch mit etwas mehr als nur harschen Worten Nachdruck verleihen würde. Etwas wiederwillig glitten ihre zarten Hände zu der Kapuzenkrempe oberhalb ihrer strahlenden Augen und zogen die Haube weg, so dass man nicht nur ihre hellen Haare, und ihre leicht grünliche blasse Haut sehen konnte, sondern auch die funkelnden blauen Augen, die sie sogleich zusammenkniff, da die hellen Strahlen der Sonne nicht nur ihre Haut wärmten, sondern sie auch blendeten und unangenehm stachen. Sie hatten sich an den Schatten gewöhnt, den ihre Kapuze gespendet hatte. Als das Flussmädchen wieder sehen konnte, hatte die Wache sie noch immer nicht los gelassen.
„Gibt es noch etwas, … mein Herr?“ Bei dem Blick auf die Waffen der zwei Männer erschein es ihr ratsamer höfliche Worte zu wählen, auch wenn ihr das „Herr“ nur verzögert und etwas unwillig über die Zunge ging. Sie würde sich niemals von einem Landmenschen beherrschen lassen, auch wenn sie auf deren Städte angewiesen war, seit man sie ihres alten Lebens beraubt hatte. Auch die andere Wache musterte sie nun neugierig. Man sah hier wohl eher selten eine Angehörige ihres Volkes. Einen anderen Grund konnte es nicht geben für die musternden und abschätzigen Blicke der wachsamen Bediensteten der Stadt. „Was wollt ihr in der Stadt und wie lange wollt ihr bleiben?“ Wie bitte? Hatte sie sich verhört? Da fehlte nur noch, dass man sie nach einer Aufenthaltserlaubnis fragte. In dieser Stadt hatte sich eine Menge verändert, seit sie das letzte Mal hier gewesen war. Und das nicht gerade zum Besseren.

Moyaccercchi
01.02.2009, 10:41
Geff konnte dem Mädchen, in das er hineingerannt war, nur tatenlos zusehen. Als er endlich auf die Beine kam, und ihr hätte folgen können, um sich zu entschuldigen, war sie schon längst aus seinem Blickfeld entschwunden. Etwas anderes jedoch fiel ihm auf: einige der Zettel, die das Mädchen anscheinend vor dem Zusammenstoß in der Hand gehalten hatte, waren nicht von ihr aufgesammelt worden. Ehe der Wind sie fortwehen konnte, nahm er einige davon in die Hand. Während er auf dem Weg zum Markt war, begann er, einen der Zettel zu lesen.
Es waren Hetzblätter gegen Zauberer, und auch, wenn er selbst nur sehr wenig Magie beherrschte, fühlte er sich doch äußerst unwohl.
Was würde sich wohl aus diesen magiefeindlichen Tendenzen entwickeln?
Geff zog es vor, sich keinen solch düsteren Gedanken hinzugeben, und versuchte stattdessen lieber, sich auf den Grund seines Marktbesuches zu konzentrieren: Apfelkuchen...


Einige Tage später saß Geff mal wieder spät abends allein in seinem Laden. Er hatte sich tief über den Tresen gebeugt, und werkelte mithilfte von winzigkleinen Pinzetten an einer kleinen Mechanik herum. So richtig wusste er selbst noch nicht, was sie am Ende bewirken sollte, jedoch hatte er von diesem Gerät letzte Nacht geträumt und war sofort davon fasziniert. Er würde es erst erschaffen, und sich hinterher Gedanken darüber machen, wofür man es wohl nutzen könn... - POCH POCH POCH. Geff war wie gelähmt, als er durch die löchrige Tür hindurch einen Schatten ausmachte, der sich davor gestellt hatte.

kate@net
10.02.2009, 20:48
Das Flussmädchen hatte es schließlich geschafft an den Wachen vorbei zu kommen. Sobald sie die Tore hinter sich gelassen hatte, zog sie sich ihre Kapuze wieder tief ins Gesicht. Es war ihr gar nicht behaglich zu Mute unter den starrenden Blicken der Stadtbewohner. Dieser Hass in den Augen war ihr neu. Natürlich war sie schon immer Feindseeligkeiten ausgesetzt gewesen, doch diese Intensität kannte sie nicht. Nervös hielt sie ihre Tasche fest und machte sich auf den Weg zum Marktplatz. Dort wollte sie sich etwas zu Essen stibitzen und sich bei der Gelegenheit auch gleich umhören, was genau hier vor gefallen war während ihrer Abwesenheit.
Auf dem Marktplatz herrschte das übliche Getümmel. Über dem ganzen Platz lag ein einziges Gewirr aus Stimmen. Händler priesen ihre Waren an, Waschweiber wuschen am Brunnen ihre Kleider und erzählten sich dabei den neuesten Tratsch und so mancher feilschte um einen guten Preis. Eigentlich so wie immer, hätte das Mädchen nicht am Rand eine weitere Stadtwache bemerkt, die glücklicherweise ihren Job nicht ganz so ernst zu nehmen schien. Der breitschultrige bullige Mann stützte sich eher gelangweilt auf sein großes Schwert und schien fast über die Menge hinweg zu sehen. Sinda ließ sich also nicht beirren und schon bald hatten ein paar Äpfel den Weg in ihre Manteltasche gefunden. Sie wollte sich gerade noch ein Stück Brot stehlen, als ein lauter Ruf sie zusammen fahren ließ…

Temotshin
13.02.2009, 18:37
Es waren einige Sonnenuntergänge ins Land gegangen, als Temotshin sich entschied, einmal mehr wieder zurück zu kehren in diese von allen Göttern verlassene Stadt. Er selbst war in jenen vergangenen Tagen abgetaucht, in die Spelunken der Stadt abgetaucht, versuchte sich zu seinem Leidwesen an Würfeln, wie auch an schönen Frauen, jedoch schien es nicht seine Welt zu sein. Die Nächte rissen über seinem Leib hinweg, selten waren sie so kalt gewesen. Temotshin musste sich eingestehen das er vom Fluch der Labdakiden wohl zehrte. Dem Köter des Wirtes stahl er eines Abends die Decke, um ausreichenden Schutz zu finden. Nun war der 7 Tag angebrochen und die Füße wanden sich hin zur Stadt, bevor dieses Viertel ihn verschlingen würde. Die Gassen waren eng und düster. Es stank nach Gülle und alles sah so vermodert aus. Ihm fällt es erst jetzt auf, wo es ihn mittlerweile hin verschlagen hat. Sein vorheriges Gewölbe war wahrlich kein großes Gehöft, aber dennoch des Lebens wert. Er versuchte durch ein fröhliches Liedlein auf den Lippen sein Gemüt aufzuhellen. So pfiff er aus ganzer Lunge, doch vergaß er wohl, dass er nicht pfeifen konnte. Ein einziger Monoton war ihm vergönnt. Seufzend verließ ihn der Atem aus der Kehle und wäre hier ein Strick gewesen, er würde nun daran baumeln, so tief hat sich die Verzweiflung in ihm manifestiert. Doch als er sein Elend überdachte, trugen ihn seine Füße bereits schon in den ansehnlichen Teil dieser Stadt. Die kalten Winde aber schienen ihn nicht meiden zu wollen, so zog er diese Decke um sich nur noch enger. Wie mochte er wohl in jenem Moment aussehen. Keiner würde sich seiner jetzt noch erbarmen, alle werden sich nun mehr noch umdrehen und leise tuscheln. Temotshin beginnt bereits das Kichern junger Zofen zu hören, obwohl diese Kreuzung auf der er gerade steht, gar menschenleer sich ihm darbietet.Er wollte nicht nochmal zu diesem Magier kehren, zu sehr enttäusche ihn sein Handeln. So schlenderte er zum Markt, um seine Wampe zu füllen. Hier war das Treiben beinah gespenstig. Alles sah so gesellig aus und ein jeder schien seinen Spaß zu haben. Doch wo er hintrat, da wurde es plötzlich leer, niemand wollte seine Wege kreuzen. Temotshin bemühte sich an sich selbst zu schnuppern und seinen Gestank auszumachen, doch wie sollte er das tun, konnte er nichts mehr riechen, zu beißend waren die Gerüche der letzten Tage. Er sah das eine oder andere Weibsstück hinter den Ständen an, doch schrien sie ihn sofort an, dass er sich fernhalten möge, dass es nichts für das Lumpenpack gäbe. Niemand nahm sich seiner an, so schleppte er sich alleine über den Markt und so langsam kochte die Wut in ihm auf, wie ein Keim, der im Frühling sprießt. Da war ein kleiner Holzkasten, er entschied sich seinem Leben Luft zu machen und erklomm ihn. Er sah sich um, doch schien niemand ihn erwartungsvoll anzusehen. So blies er sich bedeutungsvoll auf und stieß einen Schrei aus: „ Versifftes Volk, ihr steht unter dem Fluch der Mager!“ Sein Brustkorb hob und senkte sich rasch, viele begannen sich um zu drehen. Er zögerte einen Augenblick und ein Murmeln brach aus. Viele ekelten sich an diesem Antlitz. „Seht mich nur an, was sie mit mir gemacht hatten. Es ist Zeit, holt die Forken, wir können sie hier nicht dulden, überall unter uns wandeln sie. Fressen uns den einzigen Krümel vom Teller. Sie werden unsere Kinder missbrauchen und sich eurer Weiber bemächtigen, um ihre Rituale zu führen. Sie rotten sich hinter unserem Rücken zusammen, wir müssen jetzt handeln, bevor sie es zu erst tun. Lasst uns losschlagen!“

kate@net
15.02.2009, 12:29
Das Mädchen hielt mitten in der Bewegung inne, als eine heruntergekommene Gestalt die Stimme erhob und in ein unerträgliches Gezeter ausbrach. „ Versifftes Volk, ihr steht unter dem Fluch der Mager!“ Dieser Typ musste verrückt sein. Anders konnte sie es sich nicht erklären, dass diese ungewaschene Figur es sich herausnahm mit wirrem Blick auf die Menge zu blicken und eine derartige Hetzrede mit schriller Stimme herauszukrächzen, die so voller unheilvoller Lügen war, dass die junge Frau kaum an sich halten konnte. Wütend strich sie sich die Strähnen aus dem Gesicht, um einen besseren Blick auf das Geschehen werfen zu können und verlor dabei ihre Kapuze. Eine Frau neben ihr warf ihr einen angewiderten Blick zu. Ansonsten beachtete man sie weniger, denn das Gezeter hatte immer noch nicht aufgehört. Nein der andere schien nur kurz Luft geholt zu haben, um weitere Beleidigungen von sich geben zu können. „Seht mich nur an, was sie mit mir gemacht hatten. Es ist Zeit, holt die Forken, wir können sie hier nicht dulden, überall unter uns wandeln sie. Fressen uns den einzigen Krümel vom Teller. Sie werden unsere Kinder missbrauchen und sich eurer Weiber bemächtigen, um ihre Rituale zu führen. Sie rotten sich hinter unserem Rücken zusammen, wir müssen jetzt handeln, bevor sie es zu erst tun. Lasst uns losschlagen!“ Wollte diese Witzfigur den Mop so auf seine Seite ziehen, ode erhaschte die magere Gestalt, die eine versiffte Decke um die hageren Schultern geschlungen hatte, Mitleid zu erregen und so etwas Brot oder sogar eine warme Mahlzeit zu erbetteln. Nein Da steckte mehr dahinter. In dieser Stadt ging etwas vor sich. Die Gedanken der Menschen schienen mit einem schlecihenden Gift infiziert zu sein. Wahnsinn schien nicht ungewöhnlich zu sein in diesen Tagen. Überall in der Stadt waren Wachen, man behandelte sie wie eine Aussätzige oder schlimmeres und jetzt konnte igrendso ein Bettler auch noch ungestraft solche Reden halten. Viele wichen angeekelt vor dem Mann zurück. Er sonderte ja auch einen widerwertigen Geruch ab. Doch da war noch mehr in den Augen mancher Umstehender als Ekel, Abscheu und eine Spur von Mitleid. Stimmte ihm nicht der ein oder anderen mit einem Nicken zu? Wie konnte man auch nur ein Wort gleuben,d ass dieser Narr von sich gab? Entsetzt lauschte sie dem Gemurmel der Menge. Mehr Augen fanden nun auch die Gestalt des Flussmädchens. Sogar die Wache am Rand des Marktplatzes hatte ihren Blick gehoben und beobachtete, was da vor sich ging.

Das Flussmädchen konnte nichts machen gegen diese Anschuldigungen. In dieser Menschenmenge konnte sie ihre Magie nicht unbemerkt einsetzen. Wie gerne würde sie diesem kleinen hässlichen Mann eine nötige Dusche verpassen mit dem Wasser des nahen Brunnens... Doch damit würde sie nur weitere Unnötige Aufmerksamkeit auf sich lenken und unter diesen Umständen konnte sie sich nichts gefährlicheres vorstellen, als ihre Identität Preis zu geben. Wer konnte schon einschätzen, wie die Menge reagieren würde, sobald nur einer auf eine einzelne GEstalt aufmerksam machen würde. Wenn nur eienr mit dem Finger auf sie deuten würde. Noch immer hatte sie nicht bemerkt, dass sie ihre Kapuze verloren hatte. Sie hatte ihre Gefühle nicht mehr unter Kontrolle. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten und ihre funkelnden klaren Augen starrten den Zwerg hasserfüllt an. Wenn ihr Blick töten hätte können, wäre der andere schon an seinen Worten erstickt. War diese Stadtwache eigentlich für gar nichts gut! Kontnte man solche Leute nicht einsprerren?

Plötzlich packte sie eine Art Panik. Die Luft schien noch kälter zu werden, was bestimmt nicht nur an der sinkenden Sonne und dem leichten Wind lag. Nein die Stimmung war so gespannt, dass sie sich hier aufn einmal nicht mehr wohl fühlte in ihrer eigenen Haut. Rasch wandte sie sich ab von der Gestalt auf der Obstkiste, um dem Ort zu entfliehen. Dabei rempelte sie eine fette Dame an und wurde ohne etwas dagegen tun zu können von den Füßen gerissen. Auf dem Boden kullerten die Äpfel, die sie erst vorher gestohlen hatte. Verdammt! Was konnte an diesem Tag noch schief gehen!? Sie wollte sich nur noch so schnell wie möglich aufrappeln und sich dünne machen. Flink bückte sie sich noch, um wenigstens ein paar der Äpfel zu retten. Schließlich hatte sie seit sie in der Stadt war nicht einen Bissen zu sich genommen und bestimmt würde sie erst einmal für eine Weile abtaucehn müssen.

kate@net
17.02.2009, 19:30
"Was sollen wir hier noch einmal tun." Der kleinere Mann schaute den anderen an, als hätte man diesen als Kleinkind zu heiß gebadet. Wir sollen einen gewissen Geff V. Heimkroch in Augenschein nehmen und überprüfen, ob er versächtig ist." Der größere kratzte sich am Kopf und blickte etwas ratlos auf den anderen herab. "Und wieso?" "Verdammt Jamil, muss ich dir alles drei mal erklären. Der Typ verkauft Zeug, das mit Magie in Verbindung gebracht wird. Und außerdem hat uns einer gesagt, dass er Schwarzpulver und Feuerschirme vertickt." Der andere kratzte sich abermals am Hinterkopf. Er schien wirklich nicht ganz helle zu sein. "Was ist denn ein Feuerschirm?" Der Kurze blickte betreten zu Bode. "Das kann ich dir auch nicht sagen." Nach einer Weile fiel ihm wieder ein, warum sie eigentlich hierher gekommen waren. Sie standen immer noch im Hof des Hauses, dass aussah, als hätte es der Amateuer selber gebaut. "Verdammt Jamil, du hllst uns mal wieder unnötig auf. Die Sonne geht schon unter und wir sind mit unserer Runde immer noch nicht fertig." Der andere fuhr sich nervös mit der Hand durch die Haare. "Sorry, Malek." Malek kloppte energisch an die Tür. Wenn der Bewohner nicht schnell öffnen würde, würde das seine Lage nur noch komplizierter machen. Mit der Stadtaufsichtsbehörde - eigentlich hatte sie einen noch komplizierteren Namen, aber den konnte sich eh ekienr merken - war nicht gut Kirschen essen.

Moyaccercchi
18.02.2009, 23:44
Zuerst hatte er nur das pochende Geräusch gehört, hatte nur den Schatten vor der Tür gesehen. Jetzt hörte er auch die Stimmen.
"Öffnen Sie sofort die Tür!", hörte Geff von draußen eine ziemlich lumpige Stimme, die wohl einem Vagabunden gehören mochte. Plötzlich pochte es wieder, noch lauter als beim ersten Mal. "Jamil!", donnerte die nun bereits bekannte Stimme, "sei doch nicht so laut! Die Behörde!" - "Oh, jaja, entschuldigung..." Das Geräusch einer Ohrfeige ließ den angespannten Erfinder hinter dem Tresen zusammenzucken. Bevor der eine Halunke den anderen noch weiter mit Ohrfeigen traktieren konnte, schritt Geff rasch zur Tür, schluckte all seine Furcht herunter, und öffnete die Tür.
"Guten Tag und herzlich willkommen. Was wünschen Sie?"
Er wusste selbst, wie affig er sich gerade aufführte, doch sein Unterbewusstsein - das einzige an ihm, das gerade noch zu arbeiten schien - spulte diesen auswendiggelernten Text quasi von selbst ab.
Die Gestalten vor der Tür schauten ihn etwas verdutzt an, doch schließlich fingen sie sich wieder.

kate@net
20.02.2009, 11:57
Malek hämmerte abermals an die Tür. Langsam wurde er sauer. Er schaute zu Jamil und gab ihm einen auffordernden Blick. Der Hühne rief mit lauter Stimme: "Öffnen Sie sofort die Tür!" Malek schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. Was sollte das denn nun schon wieder. Wollte der Dummkopf die ganze Nachbarschaft aufwecken. Da er den fast zwei Köpfe größeren nicht am kragen packen konnte raunte er ihm nur zu gefälligst die Schnauze zu halten und die verdammte Tür aufzubrechen. Dabei nuschelte und zischte er so or ärger, dass man seine Worte kaum verstehen konnte. Sein starker etwas hohlköpfiger Kumpane wollte gerade die Tür eisnchalgen, als sie sich endlich von selbst öffnete. Zum Vorschein kam ein etwas verwirrter Kerl, der sie erst einmal wie recihe Kunden begrüßte. SO hatte man ihn noch nie begrüßt. Malek war im ersten Moment total erstaunt. Er hatte die leute schon schreien hören beor sie sich zur Flucht wandten. Er hatte eiskalte Leute zum Heulen gebracht. Aber so eine Reaktion hatte er noch nie gesehen. Dieser Typ hatte eindeutig mehr als nur einen Sprung in der Schüssel. Hier half kein Schraubenzieher, nein da musste ein ganzer Werkzeugkasten her. Das war bestimmt nur eine Taktik. Die Magier wurden auch immer dreister. Für Malek war jemand erst unschuldig, wenn das gegenteil bewiesen war. Und selbst dann war keiner unschuldig, denn entweder war man Magier, Mitläufer, Sympathisant, oder schlimmeres...
Er packte sich den Burschen am Kraken und schleifte ihn ins Innere des hauses. Sollten die Nachbarn schließlich nicht alles mitbekommen und am Ende noch jemanden warnen. Nein, das würden sie unter sich ausmachen. "Jetzt mal Schluss mit den Kindereien. Sie beantworten uns jetzt ein paar Fragen und machen keine Mätzchen, oder mein Kumpel wird ihnen andere methoden zeigen." Jamil kam fast nicht durch den Türrahmen. Der Hühne musste sich tief bücken, um in die Stube treten zu können. Malek warf den anderen auf einen Stuhl, der gerade so nicht umfiel oder zusammenbrach. "Und wehe ich kriege Wind von irgendwelchen Tricks. Wenn mir irgendetwas komisch erscheint, sehen sie die Kerker schneller, als ihnen lieb ist." Das höfliche Sie wurde durch den Tonfall vollkommen zu nichte gemacht. Schneidend fuhren die Worte auf den Betroffenen ein und nagelten ihn förmlich auf seinem Stuhl fest.

Moyaccercchi
28.02.2009, 22:00
Geff begann langsam zu realisieren, was sich ereignet hatte. Er befand sich noch immer in seinem Laden, nun zusammen mit zwei ungemütlichen Kerlen, die anscheinend irgendwelche Informationen aus ihm herauspressen wollten... wenn er nur wüsste, welche das sein konnten. Er dachte einen Moment lang nach. Während er noch dachte, wurde ihm gedroht, sich auf ja keine Tricks zu besinnen - Tricks! Das musste es sein! Er hatte vor Urzeiten einen Apparat erfunden, der eine Folge von Taschenspielertricks automatisch abspielte, um ein Publikum um sich zu scharen und Aufmerksamkeit zu erregen. Diese Erfindung war jedoch bald darauf von Dieben missbraucht worden, die so Leute ablenkten, und sie beraubten, während sie Geffs Apparat bestaunten. Wahrscheinlich wollten diese Halunken hier ein solches Gerät erstehen!
Empört richtete sich Geff zu seiner vollen Größe auf und versuchte, so furchteinflößend wie möglich zu wirken - zum Glück sah er sich dabei nicht im Spiegel, schließlich wäre er sonst wohl vor Scham im Boden versunken. „Ihr werdet den Publikus™ niemals bekommen! Diese Erfindung wäre besser nie in meinen Kopf gekommen, doch ihr werdet sie da nicht rausholen!“
Der Gesichtsausdruck der Männer vor ihm wurde seit dem Öffnen der Tür konstant immer verwirrter. Sich plötzlich seiner eigenen Unterlegenheit klarwerdend, hielt Geff sich am Tresen fest, und suchte mit der anderen Hand nach irgendetwas, das er ergreifen konnte, und das ihm eventuell nützlich sein konnte. Gleichzeitig stotterte er verhalten: „Aber... aber vielleicht ist das auch gar nicht das, wonach... Sie... suchen... Ähm... Tragen Sie doch Ihr Anliegen erst einmal vor... bitte...“ Ein unglaublich unschuldiger Blick folgte dieser Aussage.