PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Linux vs. Windows] Windows fast bereit für den Desktop? #2



Crash-Override
19.08.2008, 20:36
Vor drei Jahren (jaja, lang lang ist's her) hatten wir mal eine ziemlich interessante Diskussion bezueglich "Windows vs. Linux" gestartet durch einen Artikel den Jeez ausgegraben hat: Link (http://www.multimediaxis.de/showthread.php?t=56166).
Ich dachte mir es waere vielleicht mal ganz interessant das Thema nach so langer Zeit nochmal aufzugreifen und zu vergleichen wie es bisher mit Linux so vorangegangen ist.

Damals hab ich noch gepostet:


Jap, ich habe seit ~ 2 Jahren Linux immer parallel zu Windows XP installiert, dabei konnte ich viele verschiedene Distros bewundern angefangen von Red Hat über Fedora Core 1 über Ubuntu, Debian, Suse und Fedora Core 2, Gentoo, LFS [...]. [...] Seit Sonntag hab ich kein Windows mehr draufgehabt und ich werd auch keins mehr intsallieren. Momentan benutze ich Fedora Core 2 (DVD vom RedHat-Magazin) und bin ziemlich zufrieden (ok, nachdem ich die DVD und Mp3-Codes draufhatte war ich zufrieden). Das beste an Linux ist das schon alles dabei ist. Ich habe mit Anaconda (Fedora/RedHat Installer [Grafisch]) eine komplett installation gemacht [6.5 GB]. Da hat man zwar alles doppelt und dreifach, aber ist mir egal bei meiner 120 GB Festplatte ist noch fast nix belegt.
Das einzige was mir als DOS, 3.11, 98, 2000, ME und schließlich XP-User schockte war das es die schönen Befehle wie copy und soweiter unter Linux nicht gibt [...]. Dinge die mich an Linux begeisterten waren das ich am Anfang alles einstellte den PC dann ne halbe Stunde installen lies und schon alles hatte was ich brauchte.[...] Aber spätestens nach der [ersten] Gentoo Stage 2 Install hab ich's verstanden. [...]

Naja... Linux rox

bezueglich dazu viel mir spontan wieder ein Text ein, den ich gleich mal rausgesucht habe:


If Operating Systems Ran The Airlines...

UNIX Airways

Everyone brings one piece of the plane along when they come to the airport. They all go out on the runway and put the plane together piece by piece, arguing non-stop about what kind of plane they are supposed to be building.

Air DOS

Everybody pushes the airplane until it glides, then they jump on and let the plane coast until it hits the ground again. Then they push again, jump on again, and so on...

Mac Airlines

All the stewards, captains, baggage handlers, and ticket agents look and act exactly the same. Every time you ask questions about details, you are gently but firmly told that you don't need to know, don't want to know, and everything will be done for you without your ever having to know, so just shut up.

Windows Air

The terminal is pretty and colourful, with friendly stewards, easy baggage check and boarding, and a smooth take-off. After about 10 minutes in the air, the plane explodes with no warning whatsoever.

Windows NT Air

Just like Windows Air, but costs more, uses much bigger planes, and takes out all the other aircraft within a 40-mile radius when it explodes.

Windows XP Air

You turn up at the airport,which is under contract to only allow XP Air planes. All the aircraft are identical, brightly coloured and three times as big as they need to be. The signs are huge and all point the same way. Whichever way you go, someone pops up dressed in a cloak and pointed hat insisting you follow him. Your luggage and clothes are taken off you and replaced with an XP Air suit and suitcase identical to everyone around you as this is included in the exorbitant ticket cost. The aircraft will not take off until you have signed a contract. The inflight entertainment promised turns out to be the same Mickey Mouse cartoon repeated over and over again. You have to phone your travel agent before you can have a meal or drink. You are searched regularly throughout the flight. If you go to the toilet twice or more you get charged for a new ticket. No matter what destination you booked you will always end up crash landing at Whistler in Canada.

Linux Air

Disgruntled employees of all the other OS airlines decide to start their own airline. They build the planes, ticket counters, and pave the runways themselves. They charge a small fee to cover the cost of printing the ticket, but you can also download and print the ticket yourself.

When you board the plane, you are given a seat, four bolts, a wrench and a copy of the seat-HOWTO.html. Once settled, the fully adjustable seat is very comfortable, the plane leaves and arrives on time without a single problem, the in-flight meal is wonderful. You try to tell customers of the other airlines about the great trip, but all they can say is, "You had to do what with the seat?"

Ich muss allerdings zugeben, das ich trotz meiner hohen Ideale sehr oft bzw. haupsaechlich XP fuer die meiste Zeit der letzten drei Jahre verwendet habe. Genaue Gruende die plausibel waeren habe ich dafuer eigentlich nie gehabt, meist war es einfach meine eigene Faulheit die mich zurueck getrieben hat (wenn ich mal ein Spiel spielen will etc.). Seit geraumer Zeit allerdings habe ich bei mir auch wieder Linux am laufen, da ich feststellen musste das 90% meiner taeglich benutzten und fuer mich wichtigen Applikationen sowieso aus dem Open Source Berich kommen und auf Linux natuerlich auch laufen. Aus dem Alter in dem PC Spiele fuer mich essentiell waren bin ich auch schon raus und das einzige was ich benoetige ist hin und wieder ne Runde nethack (was wirklich unmengen Spass bereiten kann wenn man es sich mal ernsthaft anschaut) und Civilisation VI (per wine), da es imho immernoch das este Strategiespiel ist. Anfaenglich hatte ich auch extreme Probleme von meiner iTunes-Sucht loszukommen: mit iTunes vergleichbare Programme sucht man unter Linux vergeblich. Es gibt einige Programme mit guten Ansaetzen (etwa Banshee), die dann aber letztendlich nicht nur unnoetig verbugt und instabil sind sondern auch nur bedingt die zahlreichen Smart-Playlist-Funktionen imitieren koennen. Der gebrauchlichste Ansatz unter Linux ist und bleibt es eben eine "unsortierte", selbstverwaltete Bibliothek zu haben und simple m3u Playlisten zu verwenden. Von der geliebten Automatik wegzukommen ist allerdings wenn man erstmal seine Playlisten erstellt hat nicht mehr alzu schwierig und ich nutze nun meinen geliebten minimalen MPD (http://en.wikipedia.org/wiki/Music_Player_Daemon) lieber als ich iTunes hatte (1.5 mb Ram vs. 60mb Ram), auch wenn ich schon seit ner Weile (bzw. mitlerweile auch schon im source) daran gedacht habe mir selbst einen solchen Server zu programmieren der mir dann wenigstens einige Statistiken etc. anbieten kann.

Alles in allem kann ich durchaus sagen, dass mir Linux so ziemlich alles bietet was ich (momentan) brauche und ich ziemlich zufrieden damit bin (abgesehen von meiner jetzigen Ubuntu-Installation, die ich demnaechst durch Gentoo ersetzen werde, bedingt durch Ubuntu's Unflexibilitaet und die teilweise wirklich extrem veralteten Pakete).

Was meint ihr? Ist Linux, nach anfaenglichen Startschwierigkeiten, fuer die meisten User das angenehmste System oder bleibt es nach wie vor den technisch Erfahrenen vorbehalten? Welches Betriebssystem nutzt ihr und wieso?

nudelsalat
19.08.2008, 22:31
In einigen Bereichen ists(ubuntu) durchaus sehr komfortabel, vor allem wenns um Programminstallation durch den Package Manager geht aber als sehr einsteigerfreundlich würd ichs nicht bezeichnen. Ich hab mir schon öfters sachen im Terminal zurechtklopfen müssen und Sound funktioniert noch immer nicht so wie es sollte. Google hat zwar soweit weitergeholfen dass mittlerweile die meisten Anwendungen keine Probleme machen aber unter ZSNES gibts nochimmer keinen Sound und keiner der Tausend Lösungswege hat bisher zum Ziel geführt. Meine Datenpartition wird auch nicht beim Start automatisch gemountet, was bei einigen Programmen die darauf zugreifen Probleme bereitet, und bis jetzt hab ichs auch mit diversen Einträgen ins fstab nicht richtig hinbekommen. Ich würd mich als faulen User der sich doch ein bisschen Informiert aber wenns beim dritten Anlauf nicht klappt das interesse verliert bezeichnen. Da ists dann halt schon nervig wenn was nicht so einfach funktioniert.
Ansonsten bin ich aber ziemlich zufrieden damit, auch wenn ich gelegentlich noch für einige Programme Windows booten muss. Hauptsächlich wenns um Spiele geht.

Whiz-zarD
19.08.2008, 23:18
Vielleicht nicht grad das beste Forum dafür aber hat jemand Erfahrung mit Ubuntu Studio?
Ist dies für Bild- und Videobearbeitung zu gebrauchen?

Und noch ne Frage:
welche Möglichkeiten hat unter Ubuntu, seinen Deskop grafisch zu gestallten?
Allmählich fang ich an, Klicki-Bunti GUIs zu mögen ^^"

Knumonmaster
20.08.2008, 12:12
Ich kenne Ubuntu Studio zwar nciht vom anfassen her, aber ich denke da laufen die selben Programme wie auf anderen Distros. Von daher musst du eher herausfinden, ob du mit OpenSource-Programmen alles machen kannst was du willst.

Zum Denkstop:
Unter Ubuntu hast du mind. 3 DEsktops zur Auswahl: Gnome, KDE und Xcfe
Je nach desktop sind die Standard-Applikationen verschieden, aber im Prinzip läuft auch alles unter jedem.
Grafisch aufmotzen kannst du das ganze meinetwegen mit Compiz, obwohl KDE4 und Gnome sowieso schon Desktop-Effekte eingebaut haben. Damit hast du nur einen 3D-Desktop, der aber sehr intuitiv und schick zu bedienen ist =)
... ansonsten kannst du dir alles aus mehreren Themes zusammenpuzzlen, also Fensterleisten, Icons, Fensterinhalt usw. haben eingene Themes.

und Klicki-Bunti gibt's für alle diese Dinge xD

@topic:
Ich nutze im moment nur WinxP am PC, da damals meine Ubuntu8.4-Installation nciht geklappt hat und mein altes Windows gleich mit genommen hat :D
Ich bin aber auch mit Windows ziemlich zufrieden, ich habe Crystal-Theme, Tux auf der Taskleiste und alle OpenSource-Anwendungen, die ich benötige laufen auch. Windows ist zwar nciht so komfortabel, aber da ich hauptsächlich makere würde ichs auch so öfter als Linux verwenden.

Meiner Schwester dagegen habe ich vor einiger Zeit auf ihren Wunsch das Vista von der Platte gefegt und Ubuntu drauf gepackt :)
Sie kommt damit zwar auch nicht ultimativ klar, aber sie kommt schon noch dahinter ^^

Zudem werde ich mir fürs Studium ein Notebook zulegen, auf welchem ich Dual-Boot betreiben möchte (XP/Vista vorinstalliert), ich verspreche mir vor allem besserer Performance, und für hauptsächlich scripten und Bürokram ist linux auch super geeignet :P

dead_orc
20.08.2008, 14:15
Mal wieder die ewige Diskussion...

Ich sehe solche Threads langsam als ziemlich nutzlos an, da immer wieder Erfahrungsberichte gepostet werden, die aber nur selten abweichen. Aber bitte, ich gebe auch meinen Saft dazu:

Ich bin seit keine-Ahnung-wie-lange Linux-Nutzer, und zwar fast exklusiv. Angefangen mit Gentoo, wo ich alles selber schrauben musste, bin ich irgendwann auf Ubuntu umgestiegen, weil mir das ewig lange Kompilieren auf die Nerven ging, und bin da bis heute (seit 6.06 glaube ich).
Und wenn man "Never touch a running system" wörtlich nimmt, stimmt der Text zur Linux Air perfekt. Dummerweise hat mir fast jedes Ubuntu Upgrade irgendwas kaputt gemacht, besonders Suspend to RAM, weshalb ich immer wieder auf die Shell musste und was nachziehen. Ich habe seit dem auch eine komplette Neuinstallation gemacht, allerdings nicht weil das System kaputt war, sondern weil ich Full-System-Encryption wollte.
Also immer mal wieder auf die Shell und am Anfang etwas mehr. Nicht zu viel Aufwand für ein benutzbares System, IMO. Und mir ist immer noch schleierhaft, wie Windows keinen Paketmanager haben kann. Wenn wenigstens dieser Software Dialog in der Systemsteuerung brauchbar wäre...

Erwähnenswert wäre vielleicht noch, warum ich auf meinem Laptop erst Windows installiert hatte, es aber nach weniger als einem Tag runtergeschmissen habe und durch Ubuntu ersetzt: Ich habe ein Thinkpad T30. Thinkpads haben oben links so eine nette Taste, auf der (bei mir zumindest) "ThinkPad" draufsteht. Wo anders steht da "?" oder "Info", wenn mich nicht alles täuscht. Jedenfalls war es unter Windows einfach nicht möglich, diese Taste frei zu belegen - sie war immer an eine dämliche IBM Hilfe geknüpft. Genau so wenig konnte ich mit den Tasten über ← und → (da hat das Thinkpad auch noch so Sonderdinger) anstellen was ich wollte. Ganz anders Ubuntu: Ich ging in System → Einstellungen → Tastaturkürzel, wählte aus was ich wollte, drückte die Taste und sie wurde zugeordnet. So einfach geht das. :)

Linux ist nicht perfekt, bei weitem nicht. Es gibt vieles was viel zu kompliziert ist, noch mehr, was theoretisch ganz einfach ist, aber praktisch nicht geht, weil es verbuggt ist, und dann gibt es noch die Dinge, die in der Standardausführung ganz einfach sind, in der erweiterten Version aber exorbitant schwerer sind. (Schonmal versucht unter Gnome 2 Tastenkürzel für 1 Aktion einzurichten? :)) Ich finde die Idee von Ubuntu, alles so einfach wie möglich zu machen, sehr lobenswert, aber leider streben sie so sehr nach vorne, dass sie vergessen, hinten die Bugs zu fixen. Also muss ein Linux-Benutzer wenigstens etwas Ehrgeiz mitbringen, die Sachen dann selber zum Laufen zu bringen. Macht es das schlechter als Windows? Nein. Wenn da etwas nicht geht, muss man entweder den Support anrufen oder Windows neuinstallieren - beides hat gleich hohe Erfolgschancen...

FF
20.08.2008, 16:11
Äh. Ja, auf meinem PC benutze ich auch seid ca 2 jahren (fast) ausschließlich linux. windows ist zwar installiert, wird aber nicht verwendet.

Ich benutze Zenwalk Linux, weil es das bietet, was (X)Ubuntu sein will: einen Out-of-the-Box gut funktionierenden Desktop mit aktueller Software.
Zwar ist die Paketauswahl eingegrenzt (theoretisch kann man millionen Slackware Pakete nutzen, praktisch gehen viele wegen nicht auflösbaren abhängigkeiten nicht...) aber seid langer Zeit habe ich kein Programm mehr vermisst. Nur der (gui-)Paketmanager ist ned so toll (früher war der besser...)

Sonst: IMO ist das mit dem Flugzeug genau richtig. "Wie, da gibts ne Konsole & !Grafische Installation? o_o" - Die einzigen Argumente für Windows sind mehr verfügbare Software, (und damt verbunden bzw dadurch bedingt) die größere Verbreitung.

Crash-Override
20.08.2008, 17:06
Angefangen mit Gentoo, wo ich alles selber schrauben musste, bin ich irgendwann auf Ubuntu umgestiegen, weil mir das ewig lange Kompilieren auf die Nerven ging, und bin da bis heute (seit 6.06 glaube ich).

Ich muss allerdings sagen, das mir Gentoo gerade vom Paketmanager mit Abstand am Besten gefaellt. Prinzipiel findet man dort immer die neuste, instabile version von jeder wichtigen Software. Standard ist zwar nur die letzte stable, aber ueber unmasks etc. laesst sich das volle Potenzial nutzen, wenn man es will. Das gibt einem ne Menge Freiheit ohne den Komfort des Paketmanagers aufzugeben. Fuer die ganz extremen lassen sich noch die Abhaengigkeiten von jedem Paket festlegen, was die Pakete schlanker macht (naja, wenn man es denn noetig hat, da es ausser fuer die "grossen" QT/GTK Teile kaum was ausmachen wird). Diese Flexibilitaet ist genau das was ich so sehr an Gentoo schaetze.


Und wenn man "Never touch a running system" wörtlich nimmt, stimmt der Text zur Linux Air perfekt.

Naja, mir macht es gelegentlich schon Spass an meinem System zu basteln und mich mit nicht-laufendem xorg/netzwerk rumzuschlagen.


Sonst: IMO ist das mit dem Flugzeug genau richtig. "Wie, da gibts ne Konsole & !Grafische Installation? o_o" - Die einzigen Argumente für Windows sind mehr verfügbare Software, (und damt verbunden bzw dadurch bedingt) die größere Verbreitung.

Ich muss allerdings sagen, das ich auf jeden Fall einige recht positive Linux Erfahrungen gehoert habe. Mein Physik-Lehrer beispielsweisse nutzt auf seinem Laptop Ubuntu (und LaTeX fuer Praesentationen :D). Auch Beryl/Compiz/Compiz-Fusion haben Linux auf jeden Fall in ein ganz anderes Licht gestellt (wenn ich auch nicht sicher bin was linux die Bewunderung von Millionen Crysis-Fanboys bringen wird).

dead_orc
20.08.2008, 17:32
Ich muss allerdings sagen, das mir Gentoo gerade vom Paketmanager mit Abstand am Besten gefaellt. Prinzipiel findet man dort immer die neuste, instabile version von jeder wichtigen Software. Standard ist zwar nur die letzte stable, aber ueber unmasks etc. laesst sich das volle Potenzial nutzen, wenn man es will. Das gibt einem ne Menge Freiheit ohne den Komfort des Paketmanagers aufzugeben. Fuer die ganz extremen lassen sich noch die Abhaengigkeiten von jedem Paket festlegen, was die Pakete schlanker macht (naja, wenn man es denn noetig hat, da es ausser fuer die "grossen" QT/GTK Teile kaum was ausmachen wird). Diese Flexibilitaet ist genau das was ich so sehr an Gentoo schaetze.
Natürlich. Das ist der Vorteil an Gentoo. Trotzdem habe ich nicht mehr eingesehen, dass ich eine Stunde warten soll, wenn ich mir gerne Pidgin (damals Gaim) installieren möchte. Oder nach nem Upgrade revdep-rebuild laufen lassen muss, was locker 2 Stunden dauert. Ney ney.


Naja, mir macht es gelegentlich schon Spass an meinem System zu basteln und mich mit nicht-laufendem xorg/netzwerk rumzuschlagen.
Mir doch auch. ;) Es geht hier aber um "bereit für den Desktop", und dazu zählt, dass soetwas nicht nötig ist, IMO.



Ich muss allerdings sagen, das ich auf jeden Fall einige recht positive Linux Erfahrungen gehoert habe. Mein Physik-Lehrer beispielsweisse nutzt auf seinem Laptop Ubuntu (und LaTeX fuer Praesentationen :D). Auch Beryl/Compiz/Compiz-Fusion haben Linux auf jeden Fall in ein ganz anderes Licht gestellt (wenn ich auch nicht sicher bin was linux die Bewunderung von Millionen Crysis-Fanboys bringen wird).
Ein Freund von mir benutzt auf seinem Laptop auch Ubuntu, und auch wenn nicht alles klappt und er es eher behandelt wie Windows (3 Neuinstallationen in 3 Monaten xD) ist er damit glücklich. *shrug*

Bluescreen
20.08.2008, 18:28
Ungeachtet einiger übergeordneter Posts hier widme ich mich mal dem Quell-Thema Linux vs. Windows, oder eher "Linux oder Windows? - Das 'Warum'".
Drehen wird es sich eigentlich immer um Windows und Ubuntu.

Warum auf Linux umsteigen? Warum Windows benutzen?
Linux steht für Normalanwender längst nicht mehr im Schatten kommerzieller, vor allem von Microsoft hergestellten Betriebssystemen. Sie sind wirklich chick (geworden), einfach zu bedienen, umfangreich.

Einstellungs- & Anpassungsmöglichkeit
Man kann, im Gegensatz zu Windows, eine Unmenge von Einstellungen einfach im Frontend ändern. In Microsofts 95, 98 (SE), XP und vielleicht auch Vista (hab ich noch nicht selber gehabt) gibt es auch ungefähr halb so viele Einstellungsmöglichkeiten, doch sie sind so schwer zu erreichen, das es einen (kommerziellen!) Markt für Programme gibt, die eine grafische Oberfläche zum ändern dieser Eigenschaften bereitstellen.

Kontrolle
Andererseits hat der Linux-Benutzer viel mehr Kontrolle über sein System.
Mit meinem Laptop kann ich mir, wenn ich will, auch alle WLAN-Netzwerke anzeigen lassen, die nicht in ausreichender Nähe zum Verbinden sind, oder solche die eigentlich versteckt sein sollten.
Im Windows kann man auch an viele Sachen nicht ran - lange Zeit war das Festplattenformat NTFS geheim. In Ubuntu dagegen kann ich alles ändern; Und alles kaputtmachen. Aber alles, das ich bis jetzt kaputt gemacht habe, konnte ich auch wieder selbst & ohne Datenverluste oä. reparieren, was 75% der Windows-User garantiert nicht von sich behaupten kann.

Preis
Linux ist kostenlos erhältlich. Windows kostet, für Windows Vista wurden für Heimanwender anfänglich zwischen 150 und 330€ verlangt, ein unverschämter Preis. Die teuerste Version ("Ultimate" getauft) kostete sogar bis 550€.

»Reinschaun' kostet nichts«
Von so gut wie allen aktuellen Linux Distributionen gibt es Live-CD oder -DVDs. Man kann also einfach mal in ein solches Linux reinschauen, ohne Geld (abgesehen vom Rohling) dafür bezahlen zu müssen. Komerzielle OS liefern so etwas natürlich nicht.

Vista schon jetzt inaktuell?
Bereits vor der Veröffentlichung von Windows Vista wurde bereits an seinem Nachfolger gearbeitet. Wieviel hält ein solcher Hersteller dann von seinem Produkt? Das bedeutet, das Vista neue Entwicklungen fehlen, die bereits zur Zeit seiner Entwicklung existierten. Bedeutet das dann, das es nicht mit größter Sorgfalt & der neuesten Technik programmiert & ausgestattet wurde?

Support
Ein kleiner Aufschrei ging durch die Medien, kündigte Microsoft doch an, den Support der meisten Vista Versionen statt bis 2017 nur bis 2012 beizubehalten, andere titeln sogar schon mit »Aus für Vista schon nächstes Jahr?«. Die aktuelle Version von Ubuntu, einem kostenlosen Betriebssystem, soll Support bis 2011 (Desktop Edition) und 2013 (Server Edition) bieten. Es wird aber nunmal ebenso ständig weiterentwickelt, umsteigen auf eine neue Version kann man einfach per kostenlosem Klick.


...

So, ich belasse es erstmal hierbei, da ich jetzt keine Zeit mehr habe. Was meint ihr denn?

dead_orc
20.08.2008, 18:38
Ungeachtet einiger übergeordneter Posts hier widme ich mich mal dem Quell-Thema Linux vs. Windows, oder eher "Linux oder Windows? - Das 'Warum'".

...

So, ich belasse es erstmal hierbei, da ich jetzt keine Zeit mehr habe. Was meint ihr denn?

Ich meine, dass du voll am Thema vorbei geschrieben hast. :p
Dass Linux im Gegensatz zu Windows nichts kostet ist natürlich ein wichtiger Punkt in der generellen Diskussion Windows vs. Linux, aber tut nichts zu dieser Sache, der Frage, welches der beiden OS eher für den Desktop geeignet ist. Da spielt auch der Support eher eine geringe Rolle, da ich ehrlich niemanden kenne, der die MS-Hotline anruft. :rolleyes:
Was deinen "Vista schon jetzt inaktuell?"-Punkt angeht kann man wohl sagen, dass Ubuntu, Debian und viele andere Linux-Distros keinen Deut besser sind. Wurde ja schonmal angesprochen: Nur selten hat man wirklich die aktuellste Version eines Programms, wenn man sie nicht manuell installiert hat.

Was Kontrolle und Anpassbarkeit angeht hast du aber Recht. ;)

The Best Isaac
20.08.2008, 20:53
Ich bin noch ein ziemlich neuer Linux-Benutzer (abgesehen davon, dass vor 3 Jahren in der Schule mal ein paar Grundlagen mit SuSe und Knoppix unterrichtet wurden, aber davon ist nicht viel hängen geblieben ^^"), hab aber bisher mit Ubuntu 8.04 Desktop Edition bisher recht gute Erfahrungen gemacht. Dennoch kann ich diesem, imo, sehr beschönigenden "Linux Air"-Text nicht wirklich zustimmen. Klar, es ist toll, dass ich nach der Installation von Ubuntu direkt alle Programme hab, die ich brauche um loslegen zu können. Das hat mich an Ubuntu ziemlich faszinierd. Sogar beim Ausprobieren mit der Live-CD hatte ich Firefox, Pidgin, Rythmbox, usw.
Dennoch ist es nicht so einfach, dass man "einsteigt, und pünktklich und ohne Zwischenfälle ankommt". ;)
Ich hatte zum Beispiel schon direkt bei der Installation ein Problem, ich musste sogar an die Hardware ran, weil Linux meine Festplatte nicht erkannte, die am JMicron-Festplattencontroller hing. Nunja, konnte man dann zum Glück beseitigen. Trotzdem hab ich mir das System beinahe geschrottet, nachdem ich versuchte, die NVidia-Grafiktreiber zu installieren, zwecks 3D-Beschleunigung usw. Hat leider nicht geklappt, ich hab danach nur noch 800x600-Auflösung gehabt und auch das deinstallieren des NVidia-Treibers und aktivieren des Standardtreibers (NView, wenn ich mich richtig erinnere) brachte keiner Besserung. Im Gegenteil, ich hatte danach nur noch 640x480. Wenn ich nicht jemanden zur Unterstützung gehabt hätte, der sich mit Linux auskennt, hätte ich die manuelle Änderung Xorg.conf wohl nie hinbekommen.

Dennoch finde ich das System wirklich ziemlich genial, mittlerweile. Bin aber trotzdem aus gewohnheit immer noch meist mit Windows XP unterwegs, was mir Ubuntu auch niemals ablösen wird, weil ich manche Programme eben nur unter Windows benutzen kann. (Und alles kriegt Wine eben auch nicht hin, wobei ich Photoshop zum Laufen gebracht hab, was ich sehr toll fand. :D)

Whiz-zarD
20.08.2008, 23:01
Dennoch ist es nicht so einfach, dass man "einsteigt, und pünktklich und ohne Zwischenfälle ankommt". ;)


Als ich Ubuntu auf meinem Laptop installierte, hatte ich ebenfalls Probleme mit dem nvidia Grafikchip gehabt.
Zuerst ließ sich nicht das Setup starten, weil Ubuntu meinen Grafikchip nicht erkannte und meinte, es befände sich im Laptop keine Grafikkarte.
Selbst die textbasierte Installation wollte aufgrund dieses Problems nicht starten aber die LiveCD funktionierte O_o
Nach ein paar mal Hin- und Her lief das Setup doch noch mal irgendwann.

Dann kam auch schon das nächste Problem.
Die Grafiktreiber ließen sich einfach nicht installieren. Nach Stundenlanger google-Recherche hab ich dann die Lösung gefunden.

Und dann stand auch schon das nächste Problem. Der XServer.
Er wollte die native Auflösung nicht ausspucken. Selbst nach hunderten von Versuchen, diesen zu re-configurieren hab ich einfach mal versuch, allle einträge der Auflösungen zu löschen und siehe da. Es klappte.
Nur dafür hab ich fast einen ganzen Tag gebraucht.

Ich selber benutze hauptsächlich weiterhin Windows XP.
Das OS bietet für mich weiterhin mehr möglichkeiten als Linux Distros.
Aber vielleicht werde ich in den nächsten Tagen mal ein bisschen mehr mit ubuntu spielen. Mal schauen, weil wechsel ich auch, sodass ich nur Windows boote, wenn ich es mal brauche.

Manuel
20.08.2008, 23:07
Ob Linux für den Desktop bereit ist? Ein klares Jein!

Ich denke, ich fange mal am Anfang an: Bei der Installation. Eine ISO-Datei brennen kann mittlerweile fast jeder, der zuhause einen PC sein Eigen nennt. Während der Installation hat man bei fast allen modernen Linux-Distros nebenbei die Möglichkeit, schon mit dem System zu arbeiten, nebenbei im Internet zu surfen etc... Unter Windows ist das nicht möglich.

Bei stinknormalen Arbeiten, die jeder 08/15-Benutzer macht (Briefe schreiben, Surfen, Mailen, Chatten, Musik hören...), ist Linux problemlos zu empfehlen. Praktischerweise liefern Ubuntu & Co. gleich ein halbes Dutzend brauchbare Anwendungssoftware mit, etwa OpenOffice (im Gegensatz zum schmalbrünstigen Wordpad von Windows, was seit 95(?) nicht verändert wurde) & Co...

Bei der Menüführung (speziell Gnome) bin ich auf die fast durchgehend positive Resonanz von Computernutzern überrascht. Viele behaupten, sich mit diesem "Startmenü" besser auszukennen als unter Windows...

Auch bei der Sicherheit (hier speziell Ubuntu) höre ich lustigerweise positive Resonanz von Leuten, die vorher Vista verwendet haben. Zitat meines Vaters: "Wenn Ubuntu mein Passwort wissen will, weiß ich genau warum. Unter Vista kommt der Dialog urplötzlich (Anm.: z. B. wenn man mit dem IE eine Flash-Seite aufruft und man den Player noch nicht installiert hat), bis zu 3 mal und ich habe keine Ahnung, was das Ding genau von mir will!".

Soo, jetzt mal zu den Unterschieden zwischen Windows und Linux:

Mir fällt auf, dass v.a. Poweruser von Windows Probleme beim Umstieg mit Linux haben. Das liegt - obwohl sie sich vorher über die wichtigsten Sachen informiert haben - großteils daran, dass sie versuchen, Linux wie Windows zu bedienen, was konzeptionell irgendwann zwangsläufig in die Hose geht. Anbei einige interessante Sätze, die ich im Internet dazu gefunden habe:
Ein Windowsnutzer muss erkennen, dass er nur ein erfahrener Windows-Nutzer ist, nicht ein erfahrener Computer-Benutzer; genauso wie ein Autofahrer nur ein Autofahrer ist, nicht ein Alle-Straßenfahrzeuge-Fahrer. Ein Windows-Nutzer mit Linux muss erkennen, dass er gerade wieder ein Anfänger geworden ist, genauso wie ein Autofahrer auf einem Motorrad.
[...]
Und sie müssen darauf vorbereitet sein zu akzeptieren, dass "unterschiedlich" nicht "schlechter" heißt!
Quelle (http://www.felix-schwarz.name/files/opensource/articles/Linux_ist_nicht_Windows/)Besonders der letzte Satz ist bei Windows-Powerusern tückisch. Ein Beispiel: In Linux ist die Konsole ein wichtiger Bestandteil des Systems. Viele, die das erste Mal eine Konsole unter Linux sehen, denken gleich an die grottenschlechte Windows-Eingabeaufforderung oder gar an MS-DOS. Das ist ein Fehler! Die Konsole ist (auch was Komfort angeht, von Funktionalität ganz zu schweigen!) unter Linux extrem mächtig. Mehr noch, es bietet auf lange Sicht Vorteile und Funktionen, die in einer grafischen Oberfläche nur schwer umzusetzen ist, aber dazu später noch. Der große Nachteil der Konsole (und damit der Riesenvorteil von Windows) ist, dass man die Befehle nicht gleich sieht und man auch nicht weiß, wie eine Funktion genau gehandhabt wird. Bei Windows probiert man einfach ein wenig aus, irgendwann findet man schon das, was man finden wollte. Unter Linux hingegen kommt man, will man ebenfalls ein Poweruser werden, um das Lesen von Anleitungen nicht herum.

Und leider ist Linux noch nicht soweit, dass es komplett nur mit GUI bedienbar wäre. Es gibt immer jemanden, der die Nutzung von Kommandozeilentools steinzeitmäßig findet und nix damit zu tun haben will. Er will, dass der PC einfach per Mausklick das tut, was er will. Er will nicht beim Absturz von Compiz ALT+F2 drücken und dann im Fenster "metacity --replace" eingeben müssen, er will irgendwo einen Button dafür finden.

Auf kurze Sicht bringt Linux einem wirklich überhaupt nicht weiter. Für manche Systeminnereien (kein Compiz, oder permanentes Einbinden von Windows-Partitionen (bezogen auf Debian und deren Abkömmlinge)) muss man etwa zwingend Textdateien editieren. Und damit man genau weiß, wo man was editieren muss, muss man Anleitungen lesen. Man muss einigermaßen verstehen, was dahinter abläuft. Und genau das will ein User, der mit seinem System nur arbeiten und es dafür selbst an der Oberfläche nichtmal kennenlernen will, nicht. Er will gefälligst irgendwo einen Button finden, der das für ihn regelt.

Kleine Anekdote am Rande: Leider wird dieses Entgegenkommen des Benutzers, unter Windows für fast jede Aufgabe einen Button zu haben, mit anderen Nachteilen erkauft. Ich habe als PC-Notdienstleister schon PCs mit einem Virenscanner säubern müssen, und ich habe nicht schlecht gestaunt, als ca. jeder 10. PC mehr als 300(!) Schadsoftware beinhaltete... Einfach, weil die Benutzer gar nicht wissen, was im System los ist. Etwas forscher ausgedrückt: Mancher Vollhorst glaubt, nur weil er in Word Serienbriefe schreiben kann, er sei der Computerexperte. Und nebenbei sagt er "Windows wird halt mit der Zeit langsamer, war schon immer so" und merkt nicht, dass der Rechner durch Besuch von Pornoseiten oder dem Installieren der lustigen Software, die im Mailanhang eines Freundes drin war, längst kompromittiert wurde...

Auf lange Sicht jedoch ergeben sich Möglichkeiten, von denen man unter Windows nur träumen darf. Während unter Windows die Software meist nach "Eine RiesenGUI mit dutzenden Funktionen" aussehen (die irgendwie alles ein wenig können, aber nix perfekt), werkeln unter Linux zig einzelne Programme (die NUR einen Verwendungszweck können, den aber richtig), die man mittels Pipes & Co. durchreichern kann. Natürlich muss man dieses Prinzip erstmal verstanden haben. Hat man das, besitzt man eine enorme Flexibilität...

Nun zur Kategorie Software: Hier muss man den meisten Benutzern klarmachen, das Windowssoftware nicht (automatisch, geschweige denn perfekt) unter Linux läuft. Ein typisches Herunterladen einer .exe-Datei gibt es unter Linux kaum. Gut, Ausnahmen sind .deb-Dateien für Debian-basierte Systeme, aber das müsste man einem Linux-Umsteiger erstmal klar machen... Software installiert man unter fast allen modernen Linux-Distris über sog. Repositorys: Es gibt ein spezielles Programm im Menü, etwa "Software installieren", "Software hinzufügen/entfernen" etc... Über diesen Punkt installiert man unter Linux üblicherweise Software. Ein Großteil der Nutzer ist mit teils über 10.000 Programmen von Spielen über Gadgets bis hin zur Entwicklung schon zufrieden... Großer Vorteil: Dieses "Paketmanagement" sorgt automatisch für Updates, ohne dass man für jedes einzelne Programm einen Dienst (unter Linux: Daemon) laufen lassen muss.

Gelegentlich kommt es aber vor, dass der Benutzer gerade dieses eine, seit Jahren unter Windows genutzte und auch für Linux verfügbare Programm in dieser riesigen Liste nicht findet. Wenn dann der Entwickler dann auch keine .debs (für Debian-Distros) und auch kein selbstausführendes Skript mit Namen wie "install-sh" bereitstellt, stellt das für einen unbedarften Anwender vor große Probleme. Für Linux-Kenner ist klar, dass für den Großteil dieser Software das Trio "./configure; make; make install" in der Konsole aushilft. Das ist in der Linux-Welt Gang und Gäbe. Aber das müssten halt auch die Benutzer wissen, die ihre Software bis jetzt immer nur durch Doppelklicks auf .exe-Dateien installiert hatten...

Ein Manko bleibt auch bei der Hardwareunterstützung. Einerseits liefert der Betriebssystemkernel bereits unzählige Treiber selbst mit und kann (ohne auch nur irgendwas von Hand konfigurieren zu müssen) sie sofort verwenden, während man unter Windows nur nach dem Einlegen der Treiber-CD die Hardware benutzen kann. WENN allerdings eine Hardware bockt, dann aber heftig... Vor ein, zwei Jahren machte WLAN noch große Probleme, vor 6-7 Jahren musste man bei manchen Distros gar noch Mainboards & Co. wissen. Um ein Vorurteil gleich aus dem Weg zu räumen: Linux selbst ist nicht schuld an mangelnden Treibern, sondern schlicht manche Hersteller. Die sind (wohl weil sie Linux unterschätzen) entweder einfach zu faul, um geeignete Treiber für Linux zu schreiben, oder sie dürfen die Spezifikationen der Hardware aus rechtlichen Gründen nicht preisgeben (es ist ja nicht so, dass es einen Mangel an freiwilligen Helfern gibt, die gerne kostenfrei Treiber für Linux schreiben... Nur geht das mit den Spezifikationen in der Hand einfach besser...). Zu den Herstellern mit schlechtem Linux-Support zählen etwa AVM, Canon, Lexmark und ATI (wobei ATI dieses Jahr kräftig Gas für Linuxunterstützung gegeben hat, aber momentan sind die Treiber m.E. noch nicht ganz ausgereift, aber das nur nebenbei...)

Um mal wieder bei der Installation zu kommen: Interessant ist auch der Punkt "Partitionierung". Wer Windows draufknallt, überlegt nicht lange: Einfach auf die komplette Platte drüberbügeln, fertig. Linux-Umsteiger hingegen wollen ihre Windows-Partition behalten. Mir ist (außer mit Ubuntu) keine Möglichkeit bekannt, wie man dem Benutzer dieses Thema rund um primäre und sekundäre Partitionen ersparen kann. Manche Linux-Distris wollen zwar brauchbare Vorschläge von vornherein liefern und Windows trotzdem behalten, was aber nicht immer gut gelingt (Ubuntu etwa will regelmäßig soviel Platz von der Windows-Partition abzwacken, dass für Windows selbst nur noch 2-3 GB übrigblieben; OpenSUSE hingegen kriegt es bei einem Dualboot-Windows mit XP und Vista einfach nicht gebacken, den Bootloader so zu schreiben, dass er nachher ohne Frickelei auch Windows wieder booten kann bei Bedarf)...

Der große Vorteil von Linux ist auch der große Nachteil: Man muss sich mit dem System auseinandersetzen. Man darf nicht den Fehler machen und alles nach Windows-Sicht sehen. Prinzipiell ist alles (auch die grafische Oberfläche) austauschbar, die Konsole ist trotz ihrer Schlichtheit ein mächtiges Werkzeug. Man kann sich sein System bis zum hintersten Winkel selbst verstellen. Durch die Tatsache, dass man bestimmte (möglicherweise essentiell vom System wichtige) Einstellungen nur dann vornehmen kann, wenn man sich Anleitungen durchliest, hat auch der Anwender längerfristig was davon: Er lernt zu verstehen, wie die Dinge intern ablaufen. Er wird zwangsläufig über Warnungen o.Ä. stolpern, wenn er eine Konfiguration vornehmen möchte, die Angreifern, Crackern und Bots Tür und Tor öffnen würde.


Ich habe mal den kompletten Server- und Unternehmensbereich (der in diesem Thread ja sowieso nicht gefragt wurde) ausgeklammert. Bei einem Server muss man sowieso immer "frickeln", egal bei welchem Betriebssystem. Wenn man im Betrieb nur arbeitet, kann ein Unternehmer-Administrator die PCs so einrichten, dass der Benutzer (egal ob XP-Poweruser oder Sekräterin, die noch nie vor einem PC saß) sich sofort zurechtfindet, egal ob auf den Kisten Linux, Windows oder sonstwas läuft. Der Administrator im Unternehmen hat dementsprechend die Fähigkeiten dazu. Zuhause sieht das ganz anders aus: Dort ist der unbedarfte Heimnutzer Administrator...

Mein Fazit: Linux hat zwar (v.a. durch Hypes in allen möglichen IT-Zeitschriften) beachtliche Größe erreicht, wird jedoch weiterhin ein Betriebssystem für Geeks, Nerds, PC-Profis und Administratoren bleiben. Bei manchen Einstellungen kommt man um die Konsole nicht vorbei, was gerade Windows-Benutzer, die seit Jahr(zehnt)en Programme nur als Fenster mit Buttons und Menüleiste kennen, auf gewissen Widerstand stößt. Und an Windows kommt man einfach nicht vorbei. Microsoft müsste schon die nächste Windows-Generation "Seven" ähnlich versauen wie Vista (und dabei besser noch den XP-Support ganz abstellen), um Linux im Desktopbereich so starke Marktmacht zu verschaffen, dass es zumindest dem eines Apple MacOS X nahekommt. Und trotz der Pleite mit Vista traue ich Microsoft nicht zu, dass sie so hirnverbrannt reagieren würden... (Mittlerweile hat Microsoft auch einige Verträge mit Linux-Distributoren geschlossen, etwa bei Novell)


Warum schreibe ich eigentlich immer so viel? Es wird Zeit, das ich mir mal ein Blog errichte^^

The Best Isaac
20.08.2008, 23:38
@Manuel: Puh, nicht schlecht, sehr ausführlicher Text der zum einen viel von dem wiedergegeben hat, was auch mir als Um/Neueinsteiger aufgefallen ist und zum anderen stand da noch 'ne Menge für's allgemeine Verständnis. Ich z.B. wusste nicht, dass die Konsole doch noch so einen hohen Stellenwert hat. Und ich persönlich mag Konsolen nicht, egal ob unter Windows oder Linux. :(

Da fiel mir beim Stichwort OpenOffice bzw. dann später Hardwareunterstützung auch wieder ein, dass es für meinen Drucker (Lexmark-Multifunktionsgerät) leider keinen Treiber gibt. Das macht einem den kompletten Umstieg auch wieder schwerer, denn auf einen Drucker kann ich definitiv nicht verzichten.

FF
21.08.2008, 15:26
der text ist zu lang, hab nur zur hälfte gelesen, steht ja eh immer das selbe drin...^^

aber mal zur sache mit der hardware: das ist unter Windows nicht anders (bitte jetzt nicht ankommen mit "aber bei mir geht alles sofort" - tuts auf meinem rechner mit linux auch :P) und wenn 95% der leute nicht ein Vorinstalliertes Windows auf ihren Aldi-PCs hätten, wären sie mit der Installation auch vollkommen überfordert. Ich sag nur Festplattentreiber :rolleyes:
(Brauchbare) Druckertreiber hatte ich unter XP auch nicht, musste sie von der CD des Druckers installieren, unter linux nur den Paketmanager anwerfen.

Crash-Override
21.08.2008, 16:46
aber mal zur sache mit der hardware: das ist unter Windows nicht anders (bitte jetzt nicht ankommen mit "aber bei mir geht alles sofort" - tuts auf meinem rechner mit linux auch :P) und wenn 95% der leute nicht ein Vorinstalliertes Windows auf ihren Aldi-PCs hätten, wären sie mit der Installation auch vollkommen überfordert. Ich sag nur Festplattentreiber :rolleyes:
(Brauchbare) Druckertreiber hatte ich unter XP auch nicht, musste sie von der CD des Druckers installieren, unter linux nur den Paketmanager anwerfen.

Linux bietet bei mir fuer tatsaechlich alle Teile meiner Hardware (inc. Netzwerkdrucker, TV-Karte) Treiber die perfekt laufen. Die Art der Installation ist eben Gewoehnungsache und, was es fuer Anfaenger auch schwierig machen koennte, nicht genormt unter Linux. Allgemein laesst sich also durchaus sagen das Linux recht gut zu bedienen ist fuer unerfahrene User, da es eigentlich meist exzellent dokumentiert ist, man aber dafuer auch die Zeit aufwenden muss diese Dokumentationen zu lesen. Wer mit der Einstellung reingeht, dass Anleitungen lesen nur was fuer "Noobs" ist, die noch nie einen PC benutzt haben und man es, aus (Windows-)Erfahrung, nicht noetig hat sich zu informieren was man gerade tut, dann ist es kaum verwunderlich wenn viele an Linux scheitern.
Ich bin dafuer, dass irgendeine Uni mal ein Experiment macht, bei dem ein Kind in einem Raum mit Linux und eins in einem Raum mit Windows erzogen wird um zu sehen was da rauskommt (Ich tippe mal auf Hacker vs. WoW-Suchti) :D.

The Best Isaac
21.08.2008, 18:04
(Brauchbare) Druckertreiber hatte ich unter XP auch nicht, musste sie von der CD des Druckers installieren, unter linux nur den Paketmanager anwerfen.
Der Unterschied ist aber, dass ich bei meinem XP-System genau weiß, dass auf der mitgelieferten CD ein Windows-Treiber zu finden ist. Das weiß ich beim Paketmanager unter Linux nicht.

FF
21.08.2008, 18:31
Der Unterschied ist aber, dass ich bei meinem XP-System genau weiß, dass auf der mitgelieferten CD ein Windows-Treiber zu finden ist. Das weiß ich beim Paketmanager unter Linux nicht.

Dann finde mal bei deinem 5 Jahre alten Drucker noch die Originale Treiber CD :D
Mit glück gibts den Treiber online, aber auch nur mit glück.

Rolus
21.08.2008, 18:41
Wer mit der Einstellung reingeht, dass Anleitungen lesen nur was fuer "Noobs" ist, die noch nie einen PC benutzt haben und man es, aus (Windows-)Erfahrung, nicht noetig hat sich zu informieren was man gerade tut, dann ist es kaum verwunderlich wenn viele an Linux scheitern.
Einige Leute möchten nunmal nicht so viel Zeit in eine Sache investieren, die eigentlich auch viel schneller laufen könnte. Bei manchen Leuten hier ist das was anderes: Die wollen sich mit Linux beschäftigen und halten es für erstebenswert, sich gut damit auszukennen. Sie wollen sich generell mit Computern gut auskennen und nehmen sich dafür auch viel Zeit.
Andere Leute wollen ein System einfach nur benutzen, nicht verstehen. Denn nicht jeder, der gerne Computer benutzt, interessiert sich auch richtig für Computer. Desktop-Systeme sollten benutzerfreundlich sein - und wenn ein System schon für die Verwaltung und Konfiguration viel Zeit in Anspruch nimmt, ist das nicht benutzerfreundlich.

Natürlich missbilligt derjenige, der nach Computer-Wissen strebt, denjenigen, der nur schnell benutzen und nicht viel denken will. Ebenso wie ein italienischer Koch und Feinschmecker vielleicht meine Tiefkühl-Pizza missbiligt. Aber das ist mir egal, denn ich bin kein Koch oder Feinschmecker. Ich will mir einfach 'ne Pizza in den Ofen schieben und dann wenig später essen. Mehr nicht.

freundliche Grüße, Rolus

The Best Isaac
21.08.2008, 18:56
Dann finde mal bei deinem 5 Jahre alten Drucker noch die Originale Treiber CD :D
Mit glück gibts den Treiber online, aber auch nur mit glück.
Nunja. Ich hab meine CD noch. Und den Treiber gibt es auch auf der Website des Herstellers zum Herunterladen. Insofern also bei meinem Drucker (Lexmark) zumindest kein Problem. Hab aber auch schon beim Herunterladen des Druckertreibers auf der Arbeit (Canon-Drucker) keine Probleme gehabt, diesen auf der Hersteller-Website zu finden. Ich denke das wird bei anderen Druckerherstellern nicht anders sein~

Whiz-zarD
21.08.2008, 22:04
Desktop-Systeme sollten benutzerfreundlich sein - und wenn ein System schon für die Verwaltung und Konfiguration viel Zeit in Anspruch nimmt, ist das nicht benutzerfreundlich.


Das ist sehr zwiespaltig.
Ein leichtbedienbares OS verzichtet auf große Konfiguration.
Ein User wird also gezwungen, das zu nehmen, was er vom OS vorgegeben bekommt.
Dies muss aber nicht gleich bedeuten, dass dies benutzerfreundlich ist.

Bei einem OS, wo man jede noch so kleine Kleinigkeit für sich konfigurieren kann, kann da weit aus Benutzerfreundlicher sein. Meist ist aber die Konfiguration so aufgebaut, dass man sich gleich erschlagen fühlt.

Bei Benutzerfreundlichkeit muss ein Mittelmaß zwischen Vorgaben und Anpassungsfähigkeit getroffen werden.

In vielen Dingen tut dies Windows aber nicht. z.B. die Desktop Themes.
Microsoft hat die Win XP GUI, namens Luna, so aufgebaut, dass man sie auch verändern kann.
Allerdings wurden diese Veränderungen für drittanbieter gesperrt, sodass man dies nur mit einem inoffiziellen Patch aufhebeln kann. Es gibt dafür nicht mal eine Dokumentation.
Weitere Windows XP Themes waren von MS nie vorgesehen, obwohl es den Menüpunkt "weitere designs online ..." in den Anzeige Eigenschaften gibt, der auf eine Seite von MS verlinkt, wo es angeblich neue Win XP Designs geben soll. Aber die Seite existiert nicht mal.
Weitere Einstellungen bezüglich des Start-Menüs findet man nur versteckt in den Grupppenrichtlinien. Den Papierkorb kann man nicht offiziell umbenennen.

Da Linux hingegen im Grunde keine GUI besitzt, sind Linux Distros da weitaus anpassungsfähiger. Allerdings trifft da eher der Punkt, dass man von der Anpassungsvielfallt erschlagen wird.

Rolus
21.08.2008, 23:41
Das ist sehr zwiespaltig.
Ein leichtbedienbares OS verzichtet auf große Konfiguration.
Ein User wird also gezwungen, das zu nehmen, was er vom OS vorgegeben bekommt.
Dies muss aber nicht gleich bedeuten, dass dies benutzerfreundlich ist.
Wünschenswert wäre es natürlich, wenn man wenig konfigurieren muss, aber viel konfigurieren kann. Wobei die Anpassung der GUI schon etwas sehr Spezielles ist, was man natürlich nicht so direkt Linux vs. Windows vergleichen kann. Ich bezog mich eher auf den Anwender, der auf seinem Rechner eben die ein oder andere Software installieren und diese benutzen möchte. Eine intuitive Bedienung ist benutzerfreundlicher als eine Bedienung, die sich erst nach einer halben Stunde Dokumentations-Lesen erschließt.

freundliche Grüße, Rolus

Gestahl
22.08.2008, 05:08
Eine intuitive Bedienung ist benutzerfreundlicher als eine Bedienung, die sich erst nach einer halben Stunde Dokumentations-Lesen erschließt.

Nein, das ist eine einsteigerfreundliche Bedienung. Den Unterschied halte ich schon für recht wichtig.
Ich denke auch, dass die großen Distros mittlerweile recht einsteigerfreundlich sind, aber man muss immer noch bereit sein, umzulernen und neu zu denken, und daran dürften viele scheitern, vor allem, wenn's dann doch nicht gleich alles klappt.

Wünschenswert wäre es natürlich, wenn man wenig konfigurieren muss, aber viel konfigurieren kann.
Um nochmal darauf einzugehen: Hier hat mich der Installer von openSUSE 11 recht positiv überrascht: Er bietet an, das meiste automatisch zu konfigurieren, oder den User selbst dran schrauben zu lassen, wenn er das möchte.
Und den Ansatz finde ich ziemlich okay. Wenn sich das mehr oder weniger konsequent durch den Rest ziehen würde, wäre Einsteigern geholfen, erfahrenere Nutzer könnten aber immer noch alles genau so einrichten, wie sie das möchten. Beide Optionen sollten gegeben sein, und nicht nur eine davon. "Such' dir 'ne andere Distro wenn's dir nich' passt!" lasse ich in dem Fall mal nicht gelten ^_^

FF
22.08.2008, 16:07
Um nochmal darauf einzugehen: Hier hat mich der Installer von openSUSE 11 recht positiv überrascht: Er bietet an, das meiste automatisch zu konfigurieren, oder den User selbst dran schrauben zu lassen, wenn er das möchte.
Und den Ansatz finde ich ziemlich okay. Wenn sich das mehr oder weniger konsequent durch den Rest ziehen würde, wäre Einsteigern geholfen, erfahrenere Nutzer könnten aber immer noch alles genau so einrichten, wie sie das möchten. Beide Optionen sollten gegeben sein, und nicht nur eine davon. "Such' dir 'ne andere Distro wenn's dir nich' passt!" lasse ich in dem Fall mal nicht gelten ^_^

Mit dem Installer gebe ich dir recht. Wenn der jetzt noch textbasiert wäre (mit Live-CDs kommt mein Rechner ned klar, zu langsam...) wäre der sicher tolliger als von *buntu & co.

So nett die Suse Installation ist (kenne nur screenshots & hab mal die 9er version ausprobiert, wo das auch schon ganz ok war...) so ekelig ist IMO Yast, dessen Konzept einer zentralisierten Konfiguration ich nicht mag. Jedes programm hat gefälligst seinen eigenen Dialog zu haben. Oder besser noch, config files, mit einer benutzbaren GUI. Dann hat man die Wahl.



Wünschenswert wäre es natürlich, wenn man wenig konfigurieren muss, aber viel konfigurieren kann

Einfach nen Dialog: "Einsteiger, Fortgeschrittener, Profi" und dementsprechend Sachen ausblenden. Geht beim Debian Installer (in Maßen...) und so ähnlich ists in Azureus auch. Wäre IMO ne prima lösung.

nnw
12.11.2008, 15:48
Der langen Rede kurzer Sinn...

Meinen ersten "Computer" bekam Ich 1996 geschenkt. Und dessen OS hies weder Mac noch Windows. An Windows seltsames verhalten, habe Ich mich bis heute nicht gewöhnt.

Derzeitig installierte Operating Systems

Primär KUbuntu 8.1 (ne ich brauche keinen LTS)
Sekundär WINXP Pro als Minimalinstallation fürs TES Spielen.

Dass CS 3 & 4 des selbigen läuft lustigerweise in CrossOver ohne Probleme, während TES 4 streikt. Es gibt schlimmeres als dafür Windoof auf der HD zu behalten.

NNW