Schattenläufer
02.08.2008, 19:31
Ich habe das Spiel heute durchgespielt - dummerweise natürlich am Ende kaum noch gespeichert, weil die Speicherzeiten einfach so arschlang und das Ende so nah waren. Also für das zweite Ende so ab der Kirche nochmal spielen müssen, aber hat sich einfach schon gelohnt, um dadurch dann die ganze Geschichte zu erfahren.
Ich muss sagen, mich hat das Ende schockiert. Weil das Spiel einfach über die vielen Stunden hinweg eine sehr große Sympathie für die verkorkste Edna und ihren Unterbewusstseins-Hasen Harv aufgebaut hat. Und wirklich, ab der Kirche ging das mit ihr einfach nur noch bergab. Ich hab vor meinem PC gesessen und gebangt, dass das Spiel noch mit einer kunterbunten Überraschung aufwarten kann - es ist immerhin von den Typen, die Monkey Island gut fanden.
Es kam aber wie's kommen musste, nämlich fatal. Und immerhin, die Inszenierung war erstklassig. Von der quietschbunten Irrenanstalt mit ihren verquer-sympathischen Insassen kam man in die trostlose, düstere, grausame und blutige Freiheit. Und als man dann noch nach Hause kommt - und Edna merklich all die Fröhlichkeit und Unbekümmertheit in der Stimme verliert und ihre Späße plötzlich gekünstelt wirken - spätestens da merkt man dann, dass das Spiel gerade im Begriff ist, einen harten atmosphärischen Richtungswechsel vorzunehmen. In diesem Sinne war für mich das Finale auch nicht mehr allzu überraschend - der Unterschied ist einfach der, dass man mit aller Kraft noch an den Ausgang der Geschichte glauben möchte, der einem in der Irrenanstalt noch vorgegaukelt wurde.
Man wünscht diesem Mädchen so sehr, dass sich alles zum Guten wendet, dass die Bösen wirklich böse und die Guten wirklich unschuldig sind. Aber man kann seine Augen nicht vor der Tatsache verschließen, dass Harvey nunmal wirklich das Produkt einer Geistesstörung ist und dementsprechend quasi per Definition eine düstere Seite haben muss.
Ja, das sind so ungefähr die Gefühle, die mich am Ende bewegten. ^^ Interessant fand ich eben wirklich diese Konsequenz, die man im Nachhinein erkannte. Klares Beispiel eben: Harveys Kommentar in der letzten Szene in der Kirche und dann der schnelle Themenwechsel, der eigentlich seiner Rolle als großer Erinnerer nicht gerecht wurde.
Oder auch die Schicksale der verschiedenen Charaktere, die aus der Anstalt entkamen.
Mein Fazit: Ein großartiges Spiel, mit mehr Tiefe als ich ihm zugetraut hätte. Ich habe mir während dem Finale so oft gewünscht, dass es anders laufen würde - dass die Entwickler diesem Drang widerstehen konnten und auf einem logischen und konsequenten Ende beharrten, verdient eigentlich schon Respekt.
Eure Meinungen dazu?
Ich muss sagen, mich hat das Ende schockiert. Weil das Spiel einfach über die vielen Stunden hinweg eine sehr große Sympathie für die verkorkste Edna und ihren Unterbewusstseins-Hasen Harv aufgebaut hat. Und wirklich, ab der Kirche ging das mit ihr einfach nur noch bergab. Ich hab vor meinem PC gesessen und gebangt, dass das Spiel noch mit einer kunterbunten Überraschung aufwarten kann - es ist immerhin von den Typen, die Monkey Island gut fanden.
Es kam aber wie's kommen musste, nämlich fatal. Und immerhin, die Inszenierung war erstklassig. Von der quietschbunten Irrenanstalt mit ihren verquer-sympathischen Insassen kam man in die trostlose, düstere, grausame und blutige Freiheit. Und als man dann noch nach Hause kommt - und Edna merklich all die Fröhlichkeit und Unbekümmertheit in der Stimme verliert und ihre Späße plötzlich gekünstelt wirken - spätestens da merkt man dann, dass das Spiel gerade im Begriff ist, einen harten atmosphärischen Richtungswechsel vorzunehmen. In diesem Sinne war für mich das Finale auch nicht mehr allzu überraschend - der Unterschied ist einfach der, dass man mit aller Kraft noch an den Ausgang der Geschichte glauben möchte, der einem in der Irrenanstalt noch vorgegaukelt wurde.
Man wünscht diesem Mädchen so sehr, dass sich alles zum Guten wendet, dass die Bösen wirklich böse und die Guten wirklich unschuldig sind. Aber man kann seine Augen nicht vor der Tatsache verschließen, dass Harvey nunmal wirklich das Produkt einer Geistesstörung ist und dementsprechend quasi per Definition eine düstere Seite haben muss.
Ja, das sind so ungefähr die Gefühle, die mich am Ende bewegten. ^^ Interessant fand ich eben wirklich diese Konsequenz, die man im Nachhinein erkannte. Klares Beispiel eben: Harveys Kommentar in der letzten Szene in der Kirche und dann der schnelle Themenwechsel, der eigentlich seiner Rolle als großer Erinnerer nicht gerecht wurde.
Oder auch die Schicksale der verschiedenen Charaktere, die aus der Anstalt entkamen.
Mein Fazit: Ein großartiges Spiel, mit mehr Tiefe als ich ihm zugetraut hätte. Ich habe mir während dem Finale so oft gewünscht, dass es anders laufen würde - dass die Entwickler diesem Drang widerstehen konnten und auf einem logischen und konsequenten Ende beharrten, verdient eigentlich schon Respekt.
Eure Meinungen dazu?