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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kinderarmut - Deutschland goes 3. Welt?



Kate
19.07.2008, 10:00
Guten Morgen QFrat!


Hiermit präsentiere ich euch den ersten aus einer Serie von interessanten Diskussionsthreads. Ich wollte ihn möglichst noch heute Morgen erstellen, weil ich bis morgen Abend zu nichts kommen werde. Ich hoffe, ihr entschuldigt. ._.

Ihr alle kennt sie. Diese Werbungen aus dem Fernsehen. "Laura hat kein Zuhause. Spenden Sie! [...]" Es stimmt zwar, dass diese Kinder es nicht leicht haben, in ihrem Leben. Und es stimmt, dass es grauenvoll ist, so etwas mit anzusehen. Aber hier vor Ort, mitten in Deutschland, geht es vielen Menschen nicht viel anders. Dennoch gibt man Geld für Auslandseinsetze aus und spendet für Erdbebenopfer in China. An die Menschen hier in Deutschland denkt allerdings kaum einer.
Viele vermuten, Deutschland wäre auf dem besten Wege, ein weiteres Dritte-Welt-Land zu werden.

Wie denkt ihr darüber? :)


Sorry, für mehr Text hatte ich gerade keine Zeit, da ich jetzt arbeiten muss. Bis morgen Abend dann und frohes Diskutieren. :)


LG,

Anima~

Princess Aiu
19.07.2008, 10:38
Wer behauptet Deutschland ist auf dem Weg ein Dritte Welt Land zu werden, der hat wohl noch nie wirklich solch ein Land gesehen.
In Deutschland hat jeder Mensch genug Recht und Möglichkeiten, sein Leben so zu gestalten, wie er oder sie es möchte. Größte Voraussetzung ist eine schulische Ausbildung, die niemandem verwehrt bleibt, außer die Eltern misshandeln und sperren ihre Kinder zu Hause weg, aber dies ist eine andere Geschichte. In der Dritten Welt dagegen gibt es oft keine Schulen und wenn, dann können die Kinder diese nicht besuchen, weil sie arbeiten müssen um Geld nach Hause zu bringen. Zeit ist Geld und diese Zeit kann dann nicht in der Schule "vergeudet" werden. Hier in Deutschland dagegen erhalten die Menschen genug Unterstützung. Selbst Flüchtlinge aus anderen Ländern, müssen hier nicht hungern, auch wenn sie es in vielen Fällen nicht leicht haben mit den Behörden,etc.
Jeder hat das Recht auf eine Wohnung und niemand muss auf der Straße leben.
Daher muss ich auch oft den Kopf schütteln, wenn ich Menschen begegne, denen ihre Möglichkeiten egal sind, die sich in Drogen und Alkohol ersaufen und dann betteln gehen, nicht weil sie Kinder zu ernähren haben, sondern weil sie weiter trinken und Drogen nehmen wollen.

Kinderarmut bedeutet in Deutschland, dass die Kinder von Hartz 4 leben müssen. Das Geld reicht nicht für jeden Luxus, aber ich spreche aus Erfahrung, die ich mit einer Freundin gemacht habe, dass es sehr wohl möglich ist, als solches Kind einen guten Abschluss zu machen, gepflegt und gut gekleidet zur Schule zu kommen und immer genug zum Essen zu haben.
Die meisten Kinder leiden aber mehr darunter, dass ihre Eltern assozial sind. Denn sie verschwenden ihr Geld damit, sich tausend Handys zu holen, non stop zu telefonieren, sonstiges zu kaufen, was sinnlos ist, damit in Schulden zu geraten und den eigenen Kindern sonst nichts bieten zu können. Rauchen bis der Arzt kommt, gehört zu der sinnlosen Geldverschwendung. Die Kinder werden durch solch eine schlechte Erziehung nicht besser als die Eltern und anstatt in die Schule zu gehen und sich aus dieser Miesere rauszuholen, bleibt ihnen meistens der selbe Verfall, Schwangerschaft mit 14 und dasselbe Leben in dieser sogenannten "Armut" übrig.

Viele Kinder in Deutschland sind arm an Liebe und Gehirn der Eltern und nicht unbedingt, weil der Staat sie verhungern lässt. Deutschland als ein Dritte Welt Land zu bezeichnen und sich aus solchen Gründen zu weigern einen Euro von seinem Geld an die wirklich armen und dem Tod versprochenen Kindern in Armutsländern zu spenden, kann ich nicht verstehen und finde ich unberechtigt.

Squaregamer
19.07.2008, 11:44
Maßlos überzogen.
In Deutschland gibt es neben dem (Sozial-)Staat selbst noch zig andere Institutionen, die Menschen in Not helfen. (Bahnhofsmission, DRK, Johanniter, div. Obdachlosen-Heime, Kinder-Horte, Frauenhäuser, etc. etc.)

Wir auf dem Weg zum Dritte Welt Land? Das ist allein deshalb schon lächerlich, weil die Definition für Dritte Welt einen ganzen Haufen mehr umfasst als nur Armut. Ich zitiere dazu mal:


Die Dritte Welt umfasst eine Gruppe von ca. 130 wirtschaftlich unterentwickelten Staaten, die sich vorwiegend auf der Südhalbkugel unserer Erde befinden und Defizite im Bereich der Gesundheit, der Bildung, des Sozialwesens, der Infrastruktur sowie in der Politik aufweisen.

Wer den Rest lesen will: http://de.wikipedia.org/wiki/Dritte_Welt

Wir sind einer der dort genannten hoch entwickelten Industriestaaten und ich sehe keine Entwicklung, die das ändern könnte.

Und um nochmal auf den Aspekt der Armut zurückzukommen. Armut ist hier völlig anders definiert als in einem Dritte Welt Land.


Konkret ist nach einer Studie des Statistischen Bundesamtes vom Dezember vergangenen Jahres relativ arm, wer im Jahr 2004 in Deutschland als Single nicht über 856 Euro verfügbares Einkommen im Monat hinauskam. Bei einer Familie mit zwei Kindern liegt die Grenze bei 1798 Euro im Monat. Insgesamt waren laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung im Jahr 2005 etwa 17 Prozent der Menschen in Deutschland armutsgefährdet, vier Prozentpunkte mehr als im Jahr 2000.

Die Zahlen sind inzwischen alt, die Definition hat aber nach wie vor Gültigkeit. Demzufolge gelte ich mit 650€ verfügbarem Einkommen im Monat als arm. Und dazu muss ich ergänzen: Ich hab eine eigene Wohnung, fahre einen brandneuen VW Polo und ich kaufe noch nicht bei ALDI ein.

Nur weil jetzt also im Fernsehen mal wieder eine "Aktion: Mensch" Sendung läuft, mach ich mir noch keine Gedanken darüber, dass hier alles den Bach runtergeht. Den meisten geht es eher noch zu gut.

Noah
19.07.2008, 11:47
Wuerde auch Aiu zustimmen und sagen dass Deutschland nicht mal annaehernd auf dem Weg dahin ist.
Klar es gibt immer gewisse Problemchen hier und da und wahrscheinlich gibt es tatsaechlich Opfer den aehnliches wie Leuten aus Entwicklungslaendern wie zB Angola wiederfahren ist.
Tod der Eltern,auf der Strasse gross geworden usw.
Trotzdem ich meine es sollen ja angeblich 12 Menschen pro Sekunde in allein Suedafrika(?) sterben und wenn man diese Zahlen mit denen Deutschlands vergleicht sollte jedem klar werden dass Deutschland und die 3.Welt zwei paare Socken sind.
Man schaue sich allein die Wirtschaft und den Einfluss Deutschlands an.
Wir haben afaik die weltweilt fortgeschrittenste Medizin,sind das einflussreichste Land Europas und das einzige groessere Problem stellt vllt die Arbeislosenrat dar die im Vergleich zu 3.Welt Problemen aber eher wie n vergammeltes Butterbrot wirkt.
Ende Banane.

Nathrael
19.07.2008, 12:20
[...]

Und genau deswegen sollte strenger kontrolliert werden, wer ein Kind haben darf, und wer nicht. Und ein "Elternführerschein" sollte erst der Anfang sein. Es kann doch nicht sein dass jeder kettenrauchende verkiffte Alkoholiker ein Kind zeugen darf.

Wirkliche "Armut" wie etwa in Afrika gibt es in Deutschland jedoch nie und nimmer. Selbst dem schlimmsten Penner geht es noch besser als einer Menge Leute in der dritten Welt, denn hierzulande (Deutschland wie auch Österreich, ich lebe ja eigentlich in letzterem Land) gibt es genügend Möglichkeiten für einen Obdachlosen an Essen zu kommen.

Ew, ich poste ja im QFRAT oO. Ich verkriech mir wohl besser lieber in den Makerforen.

qed
19.07.2008, 12:54
Es kann doch nicht sein dass jeder kettenrauchende verkiffte Alkoholiker ein Kind zeugen darf.
Und wohin soll das schlussendlich führen? Du kannst dem Menschen entweder seine individuelle Freiheit lassen, die Konsequenzen können dann eben diejenigen sein, dass die Gesellschaft den Bach runter geht oder du zwingst ihm deine Ideologien von einem "perfekten" Leben auf, wie es in Autokratien gemacht wird. Nur was ist jetzt besser?


Die meisten Kinder leiden aber mehr darunter, dass ihre Eltern assozial sind. Denn sie verschwenden ihr Geld damit, sich tausend Handys zu holen, non stop zu telefonieren, sonstiges zu kaufen, was sinnlos ist, damit in Schulden zu geraten und den eigenen Kindern sonst nichts bieten zu können.
O wonder! How many goodly creatures are there here! How beauteous mankind is! O brave new world: That hath such people in't!
Aber warum werden diese Leute so, wie sie werden? Ich will diese Menschen nicht in Schutz nehmen, aber die materiellen Wünsche haben wahrscheinlich in den letzten Jahren noch um einiges zugenommen, Menschen werden durch die Werbung immer mehr zum Kaufen von eigentlich überlüssigen Dingen animiert.

Dennoch, dass Deutschland auf dem Weg zur dritten Welt ist, denke ich auch nicht. Dazwischen liegen Welten (eigentlich nur die zweite Welt ^^). Es stimmt schon, dass nicht alle Bedürfnisse von allen in dem Land befriedigt werden können (von gar nicht mal wenigen, ich hab mal wo gelesen, dass mitlerweile schon jede 4. Familie als Arm bezeichnet wird, zudem steigen beispielsweise im Moment auch rasant die Ölpreise und da kann man nicht mehr so viel auf die hohe Kante legen), aber in der dritten Welt geht es um existentielle Grundbedürfnisse, ums blanke Überleben, man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

weuze
19.07.2008, 13:09
[...]



Die Zahlen sind inzwischen alt, die Definition hat aber nach wie vor Gültigkeit. Demzufolge gelte ich mit 650€ verfügbarem Einkommen im Monat als arm. Und dazu muss ich ergänzen: Ich hab eine eigene Wohnung, fahre einen brandneuen VW Polo und ich kaufe noch nicht bei ALDI ein.
[...]

Bei Aldi kaufen auch nur noch einkommensstarke Bürger in Deutschland ein, weil Aldi inzwischen genauso teuer ist, wie beispielsweise Feneberg, aber nach wie vor gleich "schlechte" Quallität anbietet. Nur so viel dazu, ich dachte, dass das mal raus muss, weil man immer der Meinung ist, dass die einkommensschwachen Parteien in Deutschland immer in sogenannten Billikmärkten (Diskounter) einkaufen. Wie schon gesagt, Aldi und andere Diskounter haben die Preise gewaltig angehoben.

Ansonsten kann ich meinen Vorrednern nur zustimmen. Deutschland (lässt man jetzt mal das Gefasel über Armut und Hunger etc... weg) kann gar kein 3. Welt-Land werden, denn wie Squaregamer schon richtig erfasst hat, ist Deutschland eines der am weitest entwickelten Industriestaaten.

Es stimmt auch, dass Hartz 4 wirklich knapp bemessen ist, aber man kann seinen Lebensunterhalt damit bestreiten, wenn man nich, wie Aiu schon sagte, nicht sinnlos irgendwelchen Mist einkauft. Zur Verteidigung der sogenannten "Assieltern" muss ich jetzt allerdings sagen, dass viele (nicht alle, aber viele) ausländische Immigranten sind und meinen, sie müssten sich aus ihrem wenigen Geld Statussymbole wie Protzhandy und Protzausto kaufen. Das Telefonieren und die damit ferbundene Schuldenfalle, kommen dann wohl eher durch Motivationslosigkeit sich einen Job zu suchen oder den Alten weiter zu führen. Frust ist die Folge und wenn dann noch Drogen (hauptsächlich das Rauchen) und Alk dazu kommen, dann ist der Totalabsturz garantiert. Ich will damit niemanden nagreifen, sondern nur meine Erfahrung und Meinung äußern.

Edit:

Und wohin soll das schlussendlich führen? Du kannst dem Menschen entweder seine individuelle Freiheit lassen, die Konsequenzen können dann eben diejenigen sein, dass die Gesellschaft den Bach runter geht oder du zwingst ihm deine Ideologien von einem "perfekten" Leben auf, wie es in Autokratien gemacht wird. Nur was ist jetzt besser?

Zweiteres erinnert ein bisschen an das, was China wegen dem Akuten Platzmangel abzieht, ich glauber jeder weiss, wovon ich rede. ich rede davon, dass eine Familie in China nur ein kind haben darf und das ist zwar ein Gesetzt, das China nich aus Spaß, sondern für den Schutz (sag ich jetzt mal so) des eigenen Landes eingeführt hat. Ist aber dennoch ein recht makaberes Gesetz.

Nathrael
19.07.2008, 13:31
Und wohin soll das schlussendlich führen? Du kannst dem Menschen entweder seine individuelle Freiheit lassen, die Konsequenzen können dann eben diejenigen sein, dass die Gesellschaft den Bach runter geht oder du zwingst ihm deine Ideologien von einem "perfekten" Leben auf, wie es in Autokratien gemacht wird. Nur was ist jetzt besser?



Zweiteres erinnert ein bisschen an das, was China wegen dem Akuten Platzmangel abzieht, ich glauber jeder weiss, wovon ich rede. ich rede davon, dass eine Familie in China nur ein kind haben darf und das ist zwar ein Gesetzt, das China nich aus Spaß, sondern für den Schutz (sag ich jetzt mal so) des eigenen Landes eingeführt hat. Ist aber dennoch ein recht makaberes Gesetz.

Chinas Ein-Kind-Politik funktioniert aber nicht mal so schlecht. Sicher, gut ist sie nicht, und sie hat auch eine Menge Fehler wie auch Probleme, aber allemal besser als die Unmengen an Kindern in genau den falschen Bevölkerungsschichten, wie es hierzulande der Fall ist, ist sie eindeutig. Ich befürworte keine Autokratie, aber genauso wenig befürworte ich Demokratie. Viele Menschen sind nicht in der Lage für sich selbst zu denken und müssen daher durch andere von sich selbst geschützt werden (ebenso wie der Rest der Gesellschaft von ihnen geschützt werden muss). Die Freiheit des Individuums ist eines der wichtigsten Güter, sollte aber nur nur so weit gehen, wie nicht andere Individuen oder sogar Kollektive dadurch zu Schaden kommen - und Kinder von den sogenannten "Asozialen" werden üblicherweise ebenfalls zu solchen, und während diese der Gesellschaft eindeutig schaden, ist es immer noch genau diese Bevölkerungsschicht, die statistisch gesehen die meisten Kinder per Familie hervorbringt.

Squaregamer
19.07.2008, 13:49
weuze: Stimmt, ALDI war ein blödes Beispiel :rolleyes:

Aber davon ab käm ich sowieso nie auf die Idee, zu den Discountern mit "alternativen" Produkten zu rennen. Ich will Nutella, keine Alternative dazu. Mal ehrlich, alles andere schmeckt nicht

Ich würde mich trotzdem nicht als markengesteuert betrachten. Ich sag nur immer "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht" http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/s_010.gif

China würde ich allerdings aus der Diskussion rauslassen. Die betrachte ich als Schwellenland. Der Energiebedarf wächst stetig und sie trauen sich gerade an hochentwickelte Kohlekraftwerke ran, ein Atomkraft-Programm ist in Planung. Da kann man auch nicht mehr von Dritter Welt sprechen. Bei China liegt genug im argen, aber die Wirtschaft sicher nicht.

Don Cuan
19.07.2008, 13:51
Dennoch gibt man Geld für Auslandseinsetze aus und spendet für Erdbebenopfer in China. An die Menschen hier in Deutschland denkt allerdings kaum einer.
http://www.bundesfinanzministerium.de/bundeshaushalt2008/html/vsp2i-e.html
Das Ministerium für Arbeit und Soziales hat eine Etat von knapp 125 Milliarden €, das für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung einen von etwa 5 Milliarden. Das macht schon einen Unterschied, wenn das eine Ministerium für 80 Millionen Leute zuständig ist, das andere für 6,8 Milliarden. Du weißt, wie die Reihenfolge der Zuständigkeiten ist.
Zudem, das Spenden für Opfer von Naturkatastrophen ist sicherlich nicht auf Betroffene im Ausland beschränkt, du erinnerst dich vielleicht noch an die Elbeflut 2002.
Auslandseinsätze... IMHO helfen sie den Bewohnern des Landes überhaupt nicht, was die Sicherung des Überlebens und eines gewissen Wohlstands angeht. Sie können das gesellschaftliche Leben stabilisieren, Gegenbeispiele gibt es jedoch auch zuhauf.


Viele vermuten, Deutschland wäre auf dem besten Wege, ein weiteres Dritte-Welt-Land zu werden.
Es gibt auch Mutmaßungen in der Richtung bezüglich den USA. Wenn man genau hinsieht, ist dort aber meist von bestimmten Regionen, etwa ehemaligen Indianerreservaten die Rede, in denen teilweise Arbeitslosigkeitsraten von weit über 50% gelten. Solche Verhältnisse sind mir aber nirgends in Deutschland für ganze Regionen bekannt.
Auch Flint, Michigan, dessen wirtschaftlicher Abstieg in Michael Moores Büchern und Filmen (insbesondere Roger & Me) gut aufgezeichnet wird, seine Bevölkerung nicht in diesem Sinne arm, sondern nur relativ zum Rest der Bevölkerung.
Genauso dürfte in Deutschland der überwiegende Teil der Armut eben eine relative Armut sein sein. Aiu hat dazu schon einiges geschrieben, was ich komplett unterschreiben kann.


Trotzdem ich meine es sollen ja angeblich 12 Menschen pro Sekunde in allein Suedafrika(?) sterben
Das sicherlich nicht, schließlich wären das jährlich 380 Millionen, das achtfache der Bevölkerungszahl.

toho
19.07.2008, 13:51
Und genau deswegen sollte strenger kontrolliert werden, wer ein Kind haben darf, und wer nicht. Und ein "Elternführerschein" sollte erst der Anfang sein. Es kann doch nicht sein dass jeder kettenrauchende verkiffte Alkoholiker ein Kind zeugen darf.



Die Freiheit des Individuums ist eines der wichtigsten Güter, sollte aber nur nur so weit gehen, wie nicht andere Individuen oder sogar Kollektive dadurch zu Schaden kommen - und Kinder von den sogenannten "Asozialen" werden üblicherweise ebenfalls zu solchen, und während diese der Gesellschaft eindeutig schaden, ist es immer noch genau diese Bevölkerungsschicht, die statistisch gesehen die meisten Kinder per Familie hervorbringt.

am besten stellt man das über zwangssterilisationen sicher. der nächste schritt könnte dann sein, "menschen" mit schlechterem erbgut zu sterilisieren. leute, die irgendwann mal nen geistig behinderten oder verrückten in der familie gehabt haben. ohne die ganzen asozialen und idioten ginge es uns sicher viel besser.

weuze
19.07.2008, 13:56
@Squaregamer
Neee, es ging bei China ja auch nicht wirklich um die Wirtschaft (China liegt bei den "Wirtschaftsmächten" ganz vorne) sondern vielmehr darum, das, was Nathrael mit seinem Argument gemeint hat, dass es nicht gut für die deutsche Befölkerung ist, wenn die Finanzielle Lage durch Kinderreichtum in den unteren Einkommensschichten in die Knie gezwungen wird. Und China ist technologisch schon weiter als nur ein Schwellenland, wie ich finde. Gut, sie haben keine hochspezialisierte Krankenhäuser oder Ärzte oder etwas anderes in dieser Richtung, wie es in der westlichen Welt der Fall ist, aber in anderen Bereichen sind sie dafür mindestens genauso weit wie wir oder die USA.

Edit:

Das sicherlich nicht, schließlich wären das jährlich 380 Millionen, das achtfache der Bevölkerungszahl.
Ich hab mal ne Statistik gelesen, in der es hieß, dass alle 5 Sekunden ein Kind stirbt, ich glaube, das kommt eher hin.

Nathrael
19.07.2008, 13:59
am besten stellt man das über zwangssterilisationen sicher. der nächste schritt könnte dann sein, "menschen" mit schlechterem erbgut zu sterilisieren. leute, die irgendwann mal nen geistig behinderten oder verrückten in der familie gehabt haben. ohne die ganzen asozialen und idioten ginge es uns sicher viel besser.

Es geht kaum um die Gene, mangelndes Talent kann man auch mit Fleiß ersetzen, und Intelligenz bedeutet nicht zwingend, dass eine Person nützlich sein wird, denn Intelligenz muss man auch nutzen - und schon kommen wir zum Punkt: es geht um die Gesellschaft. Und aus einer Familie, in der ein Elternteil die ganze Zeit besoffen ist, der andere wie eine Prostituierte aussieht, und beide nichtmal den Hauptschulabschluss geschafft haben, und anstatt elterliche Kompetenz zu zeigen lieber einfach mal eine Ohrfeige austeilen, wird wohl kaum ein jemand herauswachsen um später ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu werden.

toho
19.07.2008, 14:06
Es geht kaum um die Gene, mangelndes Talent kann man auch mit Fleiß ersetzen, und Intelligenz bedeutet nicht zwingend, dass eine Person nützlich sein wird, denn Intelligenz muss man auch nutzen - und schon kommen wir zum Punkt: es geht um die Gesellschaft. Und aus einer Familie, in der ein Elternteil die ganze Zeit besoffen ist, der andere wie eine Prostituierte aussieht, und beide nichtmal den Hauptschulabschluss geschafft haben, und anstatt elterliche Kompetenz zu zeigen lieber einfach mal eine Ohrfeige austeilen, wird wohl kaum ein jemand herauswachsen um später ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu werden.

das kannst du beurteilen? wow, ich glaub du hast das zeug zum führer :) wenigstens zum "reichssozialabgeordneten für schwierige fälle".

manchmal sind gerade solche kindheiten für das kind ein anstoß, nicht genauso zu werden. (mal abgesehen von dem offensichtlichen unsinn deiner posts halte ich das "kein wertvolles mitglied der gesellschaft" argument für absolut dumm. wir sind keine maschine, auch wenn man immer wieder versucht, uns das weiszumachen. der wert eines menschen sollte nicht in dem liegen, was er für deine gesellschaft leistet. aber wie gesagt, zu "asozialen" kindern muss es nichtmal kommen, nur weil die eltern so sind. es kann gerade das gegenteil fördern.)

weuze
19.07.2008, 14:06
Ich will der Diskussion hier nichts zumuten, aber ich finde, wir krazen hier ganz scharf an der Nazipolotik, jeder, der nicht arbeiten kann, behindert ist, oder auch sonst nichts aufm Kasten hat wird "abgeschafft"...

Wie dem auch sei, JEDES Mitglied in unserer Gesellschaft IST wichtig und wertvoll. Und wenn man nichts versucht, um diesen Menschen aufzuhelfen, dann wird es auch immer mehr von dieser Sorte geben.

Edit:
Ach Mist, es war schneller...

Noah
19.07.2008, 14:13
Langsam wuerde Ich sagen dass gehoert ins Politik-Forum xD

Nathrael
19.07.2008, 14:20
Wie dem auch sei, JEDES Mitglied in unserer Gesellschaft IST wichtig und wertvoll. Und wenn man nichts versucht, um diesen Menschen aufzuhelfen, dann wird es auch immer mehr von dieser Sorte geben.

Das will man dir weismachen. Wieso sollst gerade DU (oder ich, oder sonstwer) wichtig sein? Es gibt viele wie dich, es gibt viele wie mich - Menschen sind ersetzbar. In Wirtschaft wie auch Politik geht es um Zahlen, nicht um Menschen. Du bist vielleicht wichtig für deine Freunde, deine Bekannten, deine Familie, aber nicht für das Kollektiv Menschheit. Eine wirklich wichtige Person ist der CEO eines Megakonzerns, der Administrator eines Staates (sei es nun ein Diktator oder demokratisch gewählter Präsident, auch wenn sich letzterer noch mit einer Menge Leute die Macht teilt, die ebenfalls wichtig sind oder sein können), ein herausragender Wissenschaftler oÄ - diese tragen aktiv zur Menschheit bei, der eine führt das Volk an, der andere sorgt für unsere technologische Weiterentwicklung. Die Anzahl wirklich wichtiger lebender Leute lässt sich ohne Probleme in einem nicht einmal allzu dicken Buch aufschreiben. Alle anderen Leute sind vielleicht "regional" von Interesse oder zu einfach ersetzbar, um wichtig zu sein - ohne meine Eltern würde es mir mies gehen, aber dem Kerl von Nebenan kann das egal sein. Ohne Lehrer wäre unsere Gesellschaft kaputt, aber wenn einer ausfällt, nimmt einfach der Nächste seine Stelle ein - es gibt viele Lehrer.

Achja, btw geht es nicht um "kann nicht arbeiten", sondern "will nicht arbeiten". Ein Behinderter kann nichts dafür, dass er behindert ist, aber zum Alkohol zu greifen anstatt sich einen Beruf zu suchen ist eine Eigenentscheidung.


das kannst du beurteilen? wow, ich glaub du hast das zeug zum führer wenigstens zum "reichssozialabgeordneten für schwierige fälle".

manchmal sind gerade solche kindheiten für das kind ein anstoß, nicht genauso zu werden. (mal abgesehen von dem offensichtlichen unsinn deiner posts halte ich das "kein wertvolles mitglied der gesellschaft" argument für absolut dumm. wir sind keine maschine, auch wenn man immer wieder versucht, uns das weiszumachen. der wert eines menschen sollte nicht in dem liegen, was er für deine gesellschaft leistet.)

Godwin ftw.

Dies mal beiseite - ich respektiere deine Meinung durchaus (während du mir gewisse Einstellungen nahelegst, behaupte ich immerhin nicht, du wärst ein sozialistischer Trottel - ich habe kein Problem damit, dass du nicht mit mir übereinstimmst, aber gerade dich schätze ich nicht als jemanden ein, der es nötig hätte, zu persönlichen Beleidigungen zu greifen), aber an was sonst soll der Wert eines Menschen denn in unserer eher rational bedingten Gesellschaft gemessen werden? Ich spreche hier nicht von "Wertvoll" im Sinne von "mit Würde zu behandeln" (denn dies steht jedem Menschen, der andere würdevoll behandelt, ebenfalls zu), sondern "Wertvoll" im wirtschaftlichen Sinne. Die Welt ist kein kleines Dorf wo jeder jeden kennt und jedem hilft, es geht, wie bereits gesagt, um Zahlen und Statistiken.

Gendrek
19.07.2008, 14:28
das kannst du beurteilen? wow, ich glaub du hast das zeug zum führer :) wenigstens zum "reichssozialabgeordneten für schwierige fälle".

manchmal sind gerade solche kindheiten für das kind ein anstoß, nicht genauso zu werden. (mal abgesehen von dem offensichtlichen unsinn deiner posts halte ich das "kein wertvolles mitglied der gesellschaft" argument für absolut dumm. wir sind keine maschine, auch wenn man immer wieder versucht, uns das weiszumachen. der wert eines menschen sollte nicht in dem liegen, was er für deine gesellschaft leistet. aber wie gesagt, zu "asozialen" kindern muss es nichtmal kommen, nur weil die eltern so sind. es kann gerade das gegenteil fördern.)

Dito.Wenn meine Eltern sich so asozial verhalten würden, würde ich alles dransetzen um nicht genauso zu enden.Kinder denen der Zucker in Arsch geblasen wird (also die alles in Arsch geschoben bekommen wasse wollen) werden oft nix, weil viele die Einstellung verfolgen "Hach mir geht's doch so gut wieso sollte ich mich irgendwo anstrengen?"Und glaubt mir ich kenne genug solcher Fälle die alles bekommen, aber rein garnichts auf die Kette kriegen.

Naja back to topic, ich denke ebenfalls nicht das Deutschland zu einem 3. Welt Land werden könnte.Wie bereits gesagt wurde sind wir eines der fortschrittlichsten Länder der Welt, und das sich das je ändern könnte ist schwer vorstellbar.


Aber hier vor Ort, mitten in Deutschland, geht es vielen Menschen nicht viel anders. Dennoch gibt man Geld für Auslandseinsetze aus und spendet für Erdbebenopfer in China. An die Menschen hier in Deutschland denkt allerdings kaum einer.

Das halte ich für falsch, an die Leute in Deutschland wird sehr wohl gedacht nur wird das in den Medien nicht so hochgepusht.Hier in Deutschland wird denke ich eher das schlechte von den Medien erwähnt, denn damit lassen sich mehr Käufer anlocken.

Edit:

Das will man dir weismachen. Wieso sollst gerade DU (oder ich, oder sonstwer) wichtig sein? Es gibt viele wie dich, es gibt viele wie mich - Menschen sind ersetzbar.

Ich spring sofort in nächste Messer, ich bin ja eh unwichtig.Wie kommst du darauf zu sagen das Menschen ersetzbar sind?Menschen sind nie ersetzbar egal in welcher Hinsicht.Ich kann atm echt nicht nachvollziehen wie man so eine Aussage tätigen kann.

Nathrael
19.07.2008, 15:00
Ich spring sofort in nächste Messer, ich bin ja eh unwichtig.Wie kommst du darauf zu sagen das Menschen ersetzbar sind?Menschen sind nie ersetzbar egal in welcher Hinsicht.Ich kann atm echt nicht nachvollziehen wie man so eine Aussage tätigen kann.

Es gibt rund 8 Milliarden Menschen auf der Welt. Wäre es nicht arrogant zu sagen, es gäbe niemanden, der alles, dass du kannst, noch weit besser kann? Wie ich bereits mehrmals erwähnt habe, ich rede nicht von der Ersetzbarkeit eines Menschen für seine Freunde etc, sondern von der Ersetzbarkeit eines Menschen in diesen 8 Milliarden. Natürlich bist du für deine Eltern, Verwandte, Freunde (zumindest, wenn es gute Freunde sind) nicht ersetzbar - aber für die Regierung kann es egal sein, wer Bürger Mustermann ist, solange er das seine zur Gesellschaft beiträgt, sei es nun Wohlfahrt, Administration, oder durch Brötchenbacken in der Bäckerei um die Ecke.

weuze
19.07.2008, 15:03
Das will man dir weismachen. Wieso sollst gerade DU (oder ich, oder sonstwer) wichtig sein? Es gibt viele wie dich, es gibt viele wie mich - Menschen sind ersetzbar. In Wirtschaft wie auch Politik geht es um Zahlen, nicht um Menschen. Du bist vielleicht wichtig für deine Freunde, deine Bekannten, deine Familie, aber nicht für das Kollektiv Menschheit. Eine wirklich wichtige Person ist der CEO eines Megakonzerns, der Administrator eines Staates (sei es nun ein Diktator oder demokratisch gewählter Präsident, auch wenn sich letzterer noch mit einer Menge Leute die Macht teilt, die ebenfalls wichtig sind oder sein können), ein herausragender Wissenschaftler oÄ - diese tragen aktiv zur Menschheit bei, der eine führt das Volk an, der andere sorgt für unsere technologische Weiterentwicklung. Die Anzahl wirklich wichtiger lebender Leute lässt sich ohne Probleme in einem nicht einmal allzu dicken Buch aufschreiben. Alle anderen Leute sind vielleicht "regional" von Interesse oder zu einfach ersetzbar, um wichtig zu sein - ohne meine Eltern würde es mir mies gehen, aber dem Kerl von Nebenan kann das egal sein. Ohne Lehrer wäre unsere Gesellschaft kaputt, aber wenn einer ausfällt, nimmt einfach der Nächste seine Stelle ein - es gibt viele Lehrer.

Wo zum henker nimmst du eigentlich so einen Bullshit her? Menschen an der Spitze einer Regierungsfor sind wichtig, das stimmt. Sie regieren und lenken das Volk, um dem Staat zu Blüte, Reichtum und Ansehen in der Welt zu verschaffen. Aber wer arbeitet denn für die Wirtschaft, die Bevölkerungsfinanzierung und überhaupt den Zusammenhalt des Staates? Das Volk, der einzelne Mensch, den du als unwichtig empfindest. Außerdem stellst du Regierungsmitglieder dar, als wenn sie Halbgötter wären, die was ganz besonderes darstellen, wie eine Götzenfiguer eines Indianerstamms. FALSCH, denn diese Regierungscheffs, Wissenschaftler und andere, aus deiner Sicht, wichtige Personen für die Gesellschaft sind auch nur Menschen und ohne diese Menschen, ohne den Depp-vom-Dienst-Arbeiter könnten diese Leute ihren Job auch nicht erfüllen und müssten somit, weil sie ja dann unwichtig wären, ersätzt werden. Und der Nächster der kommt kann ohne den kleinen Arbeiter am Fließband für die gesellschaft genausowenig wichtig sein, wie der vorige. Also laber nicht so nen Mist, von wegen menschen sind ersetztbar, ein kleines Beispiel noch zum Schluss: Wenn ein Admin hier im Forum Mist baut und dadurch keinen Wert mehr hätte, würde er ersetzt werden. Hat aber der nachvolger noch weniger in dem Ding zwischen den Schultern, das sich Gehirn schimpft, dann greift deine Ersatztheorie voll ins Klo.

Nathrael
19.07.2008, 15:09
Wo zum henker nimmst du eigentlich so einen Bullshit her? Menschen an der Spitze einer Regierungsfor sind wichtig, das stimmt. Sie regieren und lenken das Volk, um dem Staat zu Blüte, Reichtum und Ansehen in der Welt zu verschaffen. Aber wer arbeitet denn für die Wirtschaft, die Bevölkerungsfinanzierung und überhaupt den Zusammenhalt des Staates? Das Volk, der einzelne Mensch, den du als unwichtig empfindest. Außerdem stellst du Regierungsmitglieder dar, als wenn sie Halbgötter wären, die was ganz besonderes darstellen, wie eine Götzenfiguer eines Indianerstamms. FALSCH, denn diese Regierungscheffs, Wissenschaftler und andere, aus deiner Sicht, wichtige Personen für die Gesellschaft sind auch nur Menschen und ohne diese Menschen, ohne den Depp-vom-Dienst-Arbeiter könnten diese Leute ihren Job auch nicht erfüllen und müssten somit, weil sie ja dann unwichtig wären, ersätzt werden. Und der Nächster der kommt kann ohne den kleinen Arbeiter am Fließband für die gesellschaft genausowenig wichtig sein, wie der vorige. Also laber nicht so nen Mist, von wegen menschen sind ersetztbar, ein kleines Beispiel noch zum Schluss: Wenn ein Admin hier im Forum Mist baut und dadurch keinen Wert mehr hätte, würde er ersetzt werden. Hat aber der nachvolger noch weniger in dem Ding zwischen den Schultern, das sich Gehirn schimpft, dann greift deine Ersatztheorie voll ins Klo.


Wie viele Menschen eignen sich dazu, Wissenschaftler zu werden, und wie viele eignen sich dazu, Lagerarbeiter zu werden? Ja, das Volk ist wichtig, aber nur als Kollektiv. Nimm dir als Modell einen Ameisenhaufen her: die Königin überlebt, weil sie von ihren Untertanen versorgt wird. Stirbt die Königin, stirbt bald auch der Ameisenhaufen, stirbt eine einzelne Arbeiterameise, passiert nicht viel.

weuze
19.07.2008, 15:14
Wie viele Menschen eignen sich dazu, Wissenschaftler zu werden, und wie viele eignen sich dazu, Lagerarbeiter zu werden? Ja, das Volk ist wichtig, aber nur als Kollektiv. Nimm dir als Modell einen Ameisenhaufen her: die Königin überlebt, weil sie von ihren Untertanen versorgt wird. Stirbt die Königin, stirbt bald auch der Ameisenhaufen, stirbt eine einzelne Arbeiterameise, passiert nicht viel.
Das Beispiel ist zwar jetzt krass, gehört hier aber auch her:
Und wenn die einzelne Ameise eine Nahrungsquelle aufindig gemacht hat, die möglicherweise das Überleben der Kolonie gesichert hätte, dann war diese einzelne Ameise üüüberhaupt nicht wichtig.

Nathrael
19.07.2008, 15:20
Das Beispiel ist zwar jetzt krass, gehört hier aber auch her:
Und wenn die einzelne Ameise eine Nahrungsquelle aufindig gemacht hat, die möglicherweise das Überleben der Kolonie gesichert hätte, dann war diese einzelne Ameise üüüberhaupt nicht wichtig.

Du hast Recht, hätte diese Ameise eine solche gefunden, wäre sie wertvoller als die anderen Ameisen. Aber wie viele Ameisen finden eine Nahrungsquelle, an der das Überleben der Kolonie abhängt? Bei uns Menschen, die wesentlich besser organisiert sind, leistet das einzelne Individuum sogar weit seltener eine vergleichbare Tat.

Menschen sind Ressourcen. Zwar eine mit hohem Wert, aber trotzdem eine Ressource. Ja, Menschen sollen gut behandelt werden, gewisse Grundrechte genießen etc., und es soll ihnen auch nicht ohne Eigenverschuldung schlecht gehen; für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden soll gesorgt sein, und es wäre schön, wenn jeder ein glückliches Leben führen könnte, aber sie sollen auch nicht überschätzt werden.

weuze
19.07.2008, 15:54
@Nathrael
Nein, ich überschätze nicht den Wert des Menschen an sich. Der ist hoch und sowieso unantastbar. Und die menschliche Organisation mt der einer Ameisenkolonie zu vergleichen ist unmöglich, denn: Der Mensch organisiert zu seinen Gunsten, die Ameise organisiert für den Ameisenstaat. Und dass Menschen in gewisser Weise eine Resourcce darstellen ist wohl nicht ganz falsch, nur dadurch den Wert eines Menschn zu mindern, nur, weil er nicht Chef einer Firma ist, sondern ein einfacher Lagerist darstellt, ist kompletter Schwachsinn.

Nathrael
19.07.2008, 16:18
@Nathrael
Nein, ich überschätze nicht den Wert des Menschen an sich. Der ist hoch und sowieso unantastbar. Und die menschliche Organisation mt der einer Ameisenkolonie zu vergleichen ist unmöglich, denn: Der Mensch organisiert zu seinen Gunsten, die Ameise organisiert für den Ameisenstaat. Und dass Menschen in gewisser Weise eine Resourcce darstellen ist wohl nicht ganz falsch, nur dadurch den Wert eines Menschn zu mindern, nur, weil er nicht Chef einer Firma ist, sondern ein einfacher Lagerist darstellt, ist kompletter Schwachsinn.

Wieso? Letztendlich läuft es ja so in der Welt - der Lagerarbeiter vegetiert so vor sich hin, der Firmenchef wird überall bevorzugt behandelt. Was ich mit meinen Ansichten vertrete ist, dass die Menschheit ruhig ein wenig besser aufgeteilt werden könnte auf die verschiedenen Klassen, gerade mit der fortschreitenden Technisierung der Industrie sinkt die Nachfrage nach Lagerarbeitern, aber Administrationspersonal wird man auch weiterhin benötigen in der nächsten Zeit - somit: wieso nicht den Familien, aus denen ein gut erzogenes, gebildetes Kind hervorkommen würde, einen Anreiz dazu geben, Kinder zu haben, und den Leuten, die Kinder hauptsächlich wollen, um Kindergeld kassieren zu können, einen Anreiz geben, keines zu bekommen? Würde nicht die Lebensqualität aller ansteigen, wenn die untersten Schichten sich abbauen würden und die Mittel- sowie Oberschichten zunehmen?

weuze
19.07.2008, 16:30
Wieso? Letztendlich läuft es ja so in der Welt - der Lagerarbeiter vegetiert so vor sich hin, der Firmenchef wird überall bevorzugt behandelt. Was ich mit meinen Ansichten vertrete ist, dass die Menschheit ruhig ein wenig besser aufgeteilt werden könnte auf die verschiedenen Klassen, gerade mit der fortschreitenden Technisierung der Industrie sinkt die Nachfrage nach Lagerarbeitern, aber Administrationspersonal wird man auch weiterhin benötigen in der nächsten Zeit - somit: wieso nicht den Familien, aus denen ein gut erzogenes, gebildetes Kind hervorkommen würde, einen Anreiz dazu geben, Kinder zu haben, und den Leuten, die Kinder hauptsächlich wollen, um Kindergeld kassieren zu können, einen Anreiz geben, keines zu bekommen? Würde nicht die Lebensqualität aller ansteigen, wenn die untersten Schichten sich abbauen würden und die Mittel- sowie Oberschichten zunehmen?
Du hast es nicht verstanden, oder? Also nochmal, wenn es den Lagerarbeiter nicht geben würde, bringt auch der Chef nichts zu stande. Wird das Lager einer Firma vin einem computergesteurten Roboter betreut, dann sinkt der Wert des Lagerarbeiters, das ist wohl wahr. Aber der Roboter kommt auch nicht von ungefähr. Der wurde von niederen Arbeiter montiert. Und somit wären wir wieder dabei: Ohne einfach Arbeiter bringt auch der gebildetste Chef und Diplomat oder Präsident absolut NICHTS.

qed
19.07.2008, 16:30
Könnte mal wer mit dem Zitieren von Marx beginnen? :o

Nathrael
19.07.2008, 16:34
Du hast es nicht verstanden, oder? Also nochmal, wenn es den Lagerarbeiter nicht geben würde, bringt auch der Chef nichts zu stande. Wird das Lager einer Firma vin einem computergesteurten Roboter betreut, dann sinkt der Wert des Lagerarbeiters, das ist wohl wahr. Aber der Roboter kommt auch nicht von ungefähr. Der wurde von niederen Arbeiter montiert. Und somit wären wir wieder dabei: Ohne einfach Arbeiter bringt auch der gebildetste Chef und Diplomat oder Präsident absolut NICHTS.

Nein, du verstehst nicht. Ja, der einfache Arbeiter wird gebraucht, aber viele qualifizieren sich zu einem solchen, während sich nur vergleichsweise wenige für eine Führungsposition eignen. Das ist eines der Grundprinzipien des Kapitalismus - desto weniger Leute sich für eine benötigte Position qualifizieren, desto besser werden sie bezahlt (zumindest in der Theorie).

Dennis
19.07.2008, 16:39
Du hast es nicht verstanden, oder? Also nochmal, wenn es den Lagerarbeiter nicht geben würde, bringt auch der Chef nichts zu stande. Wird das Lager einer Firma vin einem computergesteurten Roboter betreut, dann sinkt der Wert des Lagerarbeiters, das ist wohl wahr. Aber der Roboter kommt auch nicht von ungefähr. Der wurde von niederen Arbeiter montiert. Und somit wären wir wieder dabei: Ohne einfach Arbeiter bringt auch der gebildetste Chef und Diplomat oder Präsident absolut NICHTS.

Und darin liegt der Punkt.
@Nathrael: du sprichst davon, die Unterschicht einfach mal auszudünnen, da man die ja in unseren breiten nicht braucht... da "niedere Tätigkeiten" durch Roboter und Maschinen abgelöst werden.
Fakt ist aber, dass sich auch die "niederen Tätigkeiten" weiter entwickeln. Was früher ein einfacher Lagerarbeiter war, der nur Muskelkraft gebraucht hat gibts heutzutage als Lehrberuf (nennt sich Fachkraft für Logistik oder sowas in die Richtung, weiß das grad nich genau). Im Endeffekt sind das immernoch Berufe für Hauptschulabgänger und Leute mit mittelmäßiger mittlerer Reife.

Das Ziel eines Staates kann und darf es nie sein, sich eine Elite heran zuzüchten in der jeder Mensch superintelligent ist und die beschränkte Unterschicht der Elite unterlegen ist, denn man braucht die Arbeiter ganz einfach. Ohne Arbeiter sind auch die Chefs und Verwalter wertlos. Und wenn jeder Fatzke studiert, wer verrichtet die Arbeit dann?
Ich studiere keine 3 Jahre lang Wirtschaftsinformatik um später mal Schaltschränke zu schweißen.
Durch Maßnahmen wie Elternführerscheine oder solchen verfassungswidrigen Schmarrn förderst du höchstens ein weiteres Absinken unserer Geburtenrate. Und es gibt Eltern die können noch so dumm und noch so assozial, aber trotzdem liebevolle Eltern sein. Und zwar liebevoll in einem Sinne, wie ich es von zwei Kaufleuten, die einen solchen Führerschein sicherlich nie bekommen hätten, nicht erfahren habe!

Aber zum Topic: Ein Problem mit der Kinderarmut sehe ich auch nicht. Wie squaregamer schon sagte haben wir genügend Institutionen, die dafür sorgen, dass kein Kind in unserem Land hungern oder auf Bildung verzichten muss.

weuze
19.07.2008, 16:43
Könnte mal wer mit dem Zitieren von Marx beginnen? :o
Kommt noch :D


Nein, du verstehst nicht. Ja, der einfache Arbeiter wird gebraucht, aber viele qualifizieren sich zu einem solchen, während sich nur vergleichsweise wenige für eine Führungsposition eignen. Das ist eines der Grundprinzipien des Kapitalismus - desto weniger Leute sich für eine benötigte Position qualifizieren, desto besser werden sie bezahlt (zumindest in der Theorie).
o_O Wir waren doch beim Wert des Einzelnen und nicht bei Qualifikationen für diesen und jenen Posten. Weil, wenn es darum geht, dass nicht jeder erst Beste für einen Abteilungsleiter geeignet ist, hast du mit dem, was du sagts recht.#

Edit:

@Nathrael: du sprichst davon, die Unterschicht einfach mal auszudünnen, da man die ja in unseren breiten nicht braucht... da "niedere Tätigkeiten" durch Roboter und Maschinen abgelöst werden.
Fakt ist aber, dass sich auch die "niederen Tätigkeiten" weiter entwickeln. Was früher ein einfacher Lagerarbeiter war, der nur Muskelkraft gebraucht hat gibts heutzutage als Lehrberuf (nennt sich Fachkraft für Logistik oder sowas in die Richtung, weiß das grad nich genau). Im Endeffekt sind das immernoch Berufe für Hauptschulabgänger und Leute mit mittelmäßiger mittlerer Reife.


So ist es.

Nathrael
19.07.2008, 17:24
[...]

Mag sein. Aber nenne mir eine alternative Möglichkeit, die auch tatsächlich umsetzbar ist, ohne die menschliche Natur von Grund auf zu ändern (nicht gemeint im Sinne von "es gibt sicherlich keine" sondern "versuch ruhig, mich vom Gegenteil zu überzeugen, ich bin gerne für Neues offen"). Natürlich, alles könnte so bleiben, wie es jetzt ist, aber das ist doch schließlich auch nicht das Wahre.

weuze
19.07.2008, 17:43
Mag sein. Aber nenne mir eine alternative Möglichkeit, die auch tatsächlich umsetzbar ist, ohne die menschliche Natur von Grund auf zu ändern (nicht gemeint im Sinne von "es gibt sicherlich keine" sondern "versuch ruhig, mich vom Gegenteil zu überzeugen, ich bin gerne für Neues offen"). Natürlich, alles könnte so bleiben, wie es jetzt ist, aber das ist doch schließlich auch nicht das Wahre.
Die Non-plus-Ultra-Gesellschaft gibt es OHNE Zwang und Diktatur nuneinmal nicht. Und das was du gern hättest (wenn ich dich richtig verstanden habe) erinnert doch schon sehr an das dritte Reich findest du nicht auch? Da finde ich die Chaoten-Demokratie, die wir jetzt haben doch besser.

bomando
19.07.2008, 17:54
........

Kann ich nur zustimmen.

In China kann man doch mehr als ein Kind bekommen, dies hat aber was mit dem Rang und den Nachnamen zu tun, desweiteren können die meisten Familien eh nicht mehr als ein kind ernähren.

Dennis
19.07.2008, 18:00
Mag sein. Aber nenne mir eine alternative Möglichkeit, die auch tatsächlich umsetzbar ist, ohne die menschliche Natur von Grund auf zu ändern (nicht gemeint im Sinne von "es gibt sicherlich keine" sondern "versuch ruhig, mich vom Gegenteil zu überzeugen, ich bin gerne für Neues offen"). Natürlich, alles könnte so bleiben, wie es jetzt ist, aber das ist doch schließlich auch nicht das Wahre.

Zuerst mal: Wenn du versuchst, der Unterschicht das Kinderkriegen zu versagen verbesserst du rein gar nichts, im Gegenteil: Indem die weniger Kinder bekommen, haben sie ex ergo weniger Kinder. Indem sie weniger Kinder bekommen bekommt aber die "Oberschicht" nicht automatisch mehr Kinder, ergo: Insgesamt gibts mehr Kinder und ob der Tatsache, dass wir ohnehin schon auf nen Arbeitskräftemangel zuschießen eine Katastrophe.

Meine Vorschläge:
- Kindergeld senken, Kinderfreibeträge erhöhen -> Kommt den Berufstätigen sehr zugute.

- Hausfrauen(/-männer)job als steuermindernd für den Ehepartner anrechnen -> Ein Elternteil könnte sich um die Kinder kümmern, während der andere arbeitet.

- Allgemein das Ansteigen des Einkommenssteuersatzes etwas einweichen, sodass ein Normalverdiener noch genug Geld übrig hat um sich neben einem etwas gehobenen Leben auch noch Kinder leisten zu können.

- Keine Politik für die armen Leute machen, sondern auch Politik für den normalen Mann machen.

Einfach mal so ausn Fingern gesaugt.

bomando
19.07.2008, 18:13
Eigentlich wäre das beste wenn wir wieder in Stämme Leben würden und sich jeder Stamm selbst versorgt :rolleyes: schwer vorstellbar, aber ist doch so.

Kultur, Humor etc. diese Sachen brauchen wir eigentlich nicht um überleben zu können. Diese Sachen dienen der Kommunikation wie jeder weis, die Bienen haben ihre tänze wir unsere komplexe Kommunikation dies dient eigentlich auch nur dazu um uns Fortzupflanzen würde ich sagen.

NPC Fighter
19.07.2008, 19:04
Wow, Nathrael. Jeder Mensch bei klarem Verstand kann nur hoffen, dass er nicht elitär genug ist (*<Nathrael? Dieser Eindruck macht sich beim Lesen deiner Posts immer mal wieder breit.), um in deiner grausamen Vorstellung einer perfekten Gesellschaft aufgenommen zu werden. Ich lebe da lieber in einer Gemeinschaft, in der möglicherweise nicht jeder besonders helle / ein Sozialschmarotzer / unnütz ist, in der ich allerdings toleranterweise keinen elitären Zwängen nachgehen und besondere Leistungen erbringen muss.
Was du da manchmal von dir gibst, finde ich teilweise echt bedenklich.

Wer bestimmt denn den Wert eines Menschen für die Gesellschaft? Über welche Fähigkeiten wird er definiert? Und wie schätzt du eigentlich deinen eigenen Wert ein und denkst du, dass du in deinem System als Elite durchgehen würdest?

Nathrael
19.07.2008, 19:36
Momentan würde ich in meinem System mit Sicherheit nicht als Elite durchgehen. Ich sehe in mir Potential (und hab das btw auch schriftlich bewiesen), aber nicht mehr - ich befinde mich schließlich noch in Ausbildung. Somit würde ich mich, wie der Großteil der Menschheit, im Mittelbreich bewegen, bestenfalls im oberen Mittelteil - um mehr zu erreichen, fehlen mir die Beziehungen bzw Ressourcen. Man soll mir nicht vorwerfen können, so arrogant zu sein, dass ich mich über den Rest der Menschheit stellen würde.

Fähigkeiten, die ich in einer rationalen Gesellschaft für wertvoll halten würde wären Intelligenz und Bildung - und zumindest letzteres sollte doch eigentlich jedem offen stehen.


Btw, so ungleich unserer derzeitigen Gesellschaft ist diese Vorstellung meinerseits nicht mal, wenn man das heutige System einigermaßen durchschaut hat. In der Wirtschaft oder Politik ist es ja auch nicht anders: im Management werden kaum Leute gefeuert, in den unteren Ebenen aber immer wieder. In meiner Idee wird nur einen Schritt weitergegangen - mehr Rationalismus, weniger Zufall, Reduktion unnötiger, zufälliger und ungerechter Faktoren. In unserer Gesellschaft kann jemand auch durch Erbe oÄ zu Reichtum und Ansehen, ein Politiker ohne jegliche Kompetenz, aber mit einer Menge Charisma ins Amt etc kommen, aber in einer Meritokratie, wie ich sie mir vorstelle, wäre dies nicht der Fall - hier würden Menschen ausschließlich aufgrund ihrer Fertigkeiten aufsteigen, und nicht dank Zufällen oder Beliebtheit. Dies ist mein Problem mit unserer Gesellschaft - Entscheidungen werden dank Beliebtheit oder Zufällen getroffen, nicht aber dank Kompetenz.


Dennis' Vorschläge klingen ja alle sehr gut, aber sie würden nur unsere derzeitige dysfunktionale Gesellschaft verbessern, nicht aber die ihr zugrunde liegenden Probleme lösen - um unsere Gesellschaft wirklich gerecht als auch effizient zu machen, bräuchte es einfach mehr als nur der Mittelschicht ein besseres Leben zu ermöglichen.

weuze
19.07.2008, 20:14
Fähigkeiten, die ich in einer rationalen Gesellschaft für wertvoll halten würde wären Intelligenz und Bildung - und zumindest letzteres sollte doch eigentlich jedem offen stehen.



Gehirn ausm Tiefschlaf holen und zur Abwechslung mal alle Posts in diesem Thread hier lesen und dann posten. In Deutschlan stehen Schulen und somit die Bildung, die du so wichtig findest JEDEM offen.

Und Intelligenz ist, was man aus seinem Wissen macht. Und ein Zeugnis, oder sonst einen Wisch daherbringen, auf dem solche und solche Leistungen in diesem und jenem Fach verzeichnet sind, stehen nicht zwingend für Intelligenz. Bei mir in der Klasse waren genug Leute, die dumm wie Stroh sind und es trotzdem zu einem akzeptablen Abschluss geschafft haben. Eine intelligente Person, kann genauso dumm sein, wie eine dumme Person intelligent sein kann, denn intelligent ist relativ. Wenn ein Bauerenjunge, der nur eine Volksschule besucht hat auf eine Person in gleichem Alter trifft, diese aber eine Realschule besuchen durfte (ist immer noch nicht die vollkommene Bildung), dann wird der Bauernjunge von einer intelligenten Person sprechen. Trifft der Realschulabgänger auf einen Abiturienten, wird der über diesen sagen, dass der Gymnasiast klug ist und somit, wie schon erwähnt, liegt Intelligenz im Auge des Betrachters.

Und ob du die Fähigkeiten beispielsweise für einen Bauleiter (sehr hohe Position aufm Bau, nur, falls du gleich wieder mit deiner Wert-Frage daher kommst) hast, entscheidet der Personalchef, der dein Zeugnis in die Hand bekommt. Und dieser kann so hohl wie ein Schokoladennikolaus sein, er ist Personalchef geworden, weil er Ahnung von seinem Fach hat, auch wenn er sonst nichts kann. Man muss nicht hyperintelligent sein und einen IQ von 120 haben, um für die Gesellschaft von Wert zu sein. Verstanden was ich damit sagen will?

Don Cuan
19.07.2008, 20:27
Würde nicht die Lebensqualität aller ansteigen, wenn die untersten Schichten sich abbauen würden und die Mittel- sowie Oberschichten zunehmen?
Was für ein Bullshit. Du kannst nicht ebenso die unteren paar Prozent (seien es nur 10, 20, 50 oder 80) der Gesellschaft abschneiden und denken, dass du von dem Punktaus weitermachen kannst.
Öh, erstens, wie willst du die Unterschicht abbauen, ohne dass sich eine neue bildet? Zweitens, was wenn sich die Unterschicht dagegen wehrt?

Eine Oberschicht gibt es nur, weil sie sich vom Rest der Bevölkerung abgrenzt. Daran würdest du auch nichts ändern. Du zementierst nur die Aufstiegsmöglichkeiten, in dem du sie wieder an die Geburt knüpfst. Eine Rückkehr zum Stände- oder Kastensystem, herzlichen Glückwunsch.
Ich finde es dagegen, dass der Abbau gesellschaftlicher Schranken und jeder Form von derartiger Differenzierung anhand von Geburt, Herkunft, Alter, Schicht oder sonstigem Ziel jeglicher vertretbarer Politik sein muss.

Echt, Nathrael, wenn ich deine Auswürfe hier lese, kann ich mir nur vor den Kopf fassen. Wenn du so eine Scheiße wirklich für richtig hältst, wo siehst du deine Stelle in der Gesellschaft? (ah, ich sehe, die Frage hast du inzwischen beantwortet) Weil derartige Meinung auffallend oft von Spacken vertreten werden, die sich selbst so ziemlich nach oben in ihre Hierarchievorstellungen setzen.
Das mag ja im Falle solcher Leute wie Matayoshi Jesus (http://en.wikipedia.org/wiki/Matayoshi_Jesus) ganz lustig sein, welche sogar dadurch etwas gutes tun, indem sie ihre Anhänger zum Selbstmord auffordern, aber ansonsten... http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_15.gif



Somit würde ich mich, wie der Großteil der Menschheit, im Mittelbreich bewegen, bestenfalls im oberen Mittelteil - um mehr zu erreichen, fehlen mir die Beziehungen bzw Ressourcen. Man soll mir nicht vorwerfen können, so arrogant zu sein, dass ich mich über den Rest der Menschheit stellen würde.
Okay, jetzt werfe ich dir vor, zu ignorant zu sein um zu sehen, dass du dich mit deinem System selbst einmauern würdest.


Fähigkeiten, die ich in einer rationalen Gesellschaft für wertvoll halten würde wären Intelligenz und Bildung - und zumindest letzteres sollte doch eigentlich jedem offen stehen.
Die gesellschaftliche Differenzierung an Gymnasien und Universitäten würde unter dir wohl nicht abnehmen.


In der Wirtschaft oder Politik ist es ja auch nicht anders: im Management werden kaum Leute gefeuert, in den unteren Ebenen aber immer wieder.
Das Management hat auch den Vorteil, den Personalchef selber einzustellen. Okay, in großen Betrieben sind Verwaltungs- oder Betriebsräte vorgesehen, aber das Management wird sich auch dort genügend Einfluss sichern.
Außerdem werden vielleicht auch einfach so wenige Manager entlassen, weil es einfach viel weniger Manager als Angestellte gibt.


aber in einer Meritokratie, wie ich sie mir vorstelle, wäre dies nicht der Fall - hier würden Menschen ausschließlich aufgrund ihrer Fertigkeiten aufsteigen, und nicht dank Zufällen oder Beliebtheit. Dies ist mein Problem mit unserer Gesellschaft - Entscheidungen werden dank Beliebtheit oder Zufällen getroffen, nicht aber dank Kompetenz.
Wie du deine Gesellschaft beschrieben hast, ist sie keine Meritokratie. Du wolltest Begabte darin fördern, Familien zu gründen und Nachwuchs zu zeugen und die andere möglichst davon abhalten. In einer Meritokratie ist man zumindest von den Aufstiegschancen her auf gleicher Ebene, was du jedoch forcierst ist eine Kasten- oder Ständegesellschaft.




Meine Vorschläge:
- Kindergeld senken, Kinderfreibeträge erhöhen -> Kommt den Berufstätigen sehr zugute.
Wie sehr hängt vom Betrag ab. Damit der Staat danach mit ±0 dasteht, heißt das aber insbesondere, dass Leute mit Einkommen unterhalb oder nur knapp überhalb ihres Freibetrags einen Verlust davon haben, während Leute mit höheren Einkommen einen geringen Mehrbetrag rausholen.
Ich sehe keinen großen Nutzen für gut bezahlte Berufstätige, aber klare Nachteile für die schlecht bezahlten oder Nicht-Beschäftigte, die Zuschüsse viel besser gebrauchen können. :(
Macht IMO nicht wirklich Sinn.


- Hausfrauen(/-männer)job als steuermindernd für den Ehepartner anrechnen -> Ein Elternteil könnte sich um die Kinder kümmern, während der andere arbeitet.
Das wird doch seit Ewigkeiten mit dem dämlichen Ehegattensplitting gemacht. Diese tolle Erfindung der Union macht unsere Steuergesetzgebung nicht nur noch komplizierter, sonder diskriminiert nicht verheiratete Paare und (meist) Frauen, die auch einen vollwertigen Job annehmen wollen. :(


- Allgemein das Ansteigen des Einkommenssteuersatzes etwas einweichen, sodass ein Normalverdiener noch genug Geld übrig hat um sich neben einem etwas gehobenen Leben auch noch Kinder leisten zu können.
Dann hast du aber entweder weniger Steueraufkommen, oder musst die entgangenen Steuern von den schlechter verdienenden zurückholen. Beides ist kein so tolles Konzept :(.
Dummerweise ist es auch das, was gewisse "Liberale" leider zu sehr ausblenden, wenn sie von flat tax und ähnlichen komischen Buzzwords sprechen :(


- Keine Politik für die armen Leute machen, sondern auch Politik für den normalen Mann machen.
Wer macht denn Politik für die armen Leute? Die CDU mit... ach, die hat eh keine konsistente Politik. Die SPD mit den Hartz-Reformen? Die FDP :hehe:?
Die einzig größere Partei, die Armenpolitik halbwegs konsequent thematisiert, ist die Linke. Kann sie sich auch gut leisten, sie muss die Finanzen ja nicht regeln. Ihr Konzept würde sogar auf eine gewisse Zeit klappen, wenn sie die dazu nötigen Erhöhungen des Spitzensteuersatzes und auf der anderen Seite die Aussetzung gewisser Steuervorteile durchbekommen würde. Also klappt es auf absehbare Zeit nicht.

Nathrael
19.07.2008, 20:29
weuze:
So, erstmal: dein Post ist Schwachsinn. Intelligenz = Denkleistung != Noten, Wissenstand etc - daher nannte ich Bildung und Intelligenz auch separat voneinander. Das eine ist rein genetisch bedingt, das andere Sache der Leistung des Individuums. Und mit einem IQ von 120 ist man auch noch lange nicht hyperintelligent (btw ist IQ sehr schwammig und nur bedingt zur Intelligenzmessung empfehlenswert, dies nur mal so nebenbei; in der Theorie stehen die wirklich "hyperintelligenten" Personen auf ca 140+, und das ist bereits die untere Grenze). Informier dich bitte über etwas, bevor du darüber sprichst. Hätte hier natürlich auch eine persönliche Beleidigung von mir geben können so wie du es getan hast, aber mir ist ein etwas erwachseneres Diskussionsverhalten lieber.

So, und jetzt zeigst du mir bitte noch dazu, wo ich behauptet hätte, Bildung stünde nicht jedem frei in Deutschland oder Österreich.


Man muss nicht hyperintelligent sein und einen IQ von 120 haben, um für die Gesellschaft von Wert zu sein.

Muss man nicht, stimmt - aber es hilft ungemein. Ein leistungsfähigeres Gehirn lässt dich geistige Arbeit weit schneller lösen. Und, Überraschung: die wichtigsten Tätigkeiten fordern alle primär geistige Arbeit.


Edit:

Wie du deine Gesellschaft beschrieben hast, ist sie keine Meritokratie. Du wolltest Begabte darin fördern, Familien zu gründen und Nachwuchs zu zeugen und die andere möglichst davon abhalten. In einer Meritokratie ist man zumindest von den Aufstiegschancen her auf gleicher Ebene, was du jedoch forcierst ist eine Kasten- oder Ständegesellschaft.

Daher fügte ich auch ein "wie ich sie mir vorstelle" hinzu - das von mir beschriebene System ist eine Meritokratie erweitert um einige autoritäre Komponenten. Vielleicht hast du mich nicht verstanden, oder ich habe mich unklar ausgedrückt (letzteres ist wohl wahrscheinlicher, muss ich zugeben); "mein" System bestimmt einerseits den Wert (und somit den Rang in einer Gesellschaft) durch Intelligenz und Leistung (->Meritokratie) und fördert zudem die Bevölkerungsschichten, die am ehesten Kinder hervorbringen die in dieser Meritokratie die Chance haben, Kinder zu zeugen, und bietet denjenigen, bei deren Nachwuchs diese Chance gering ist, Anreiz darauf, es nicht zu tun (verbietet es aber nur Personen, bei denen klar ist, dass sie als Eltern [und wohlgemerkt nicht als Personen in einer Meritokratie] absolut versagen würden). Sollten meine Formulierungen auf ein Kastensystem schließen lassen, entschuldige ich mich hierfür aufrichtig, da dies eigentlich beinahe das genaue Gegenteil von dem ist, das ich mir vorstelle. Ich möchte ein System beschreiben, in dem jeder, der Leistungen bringt oder Potential zeigt, gefördert wird, egal welchen Standes, aber gleichzeitig auch niemanden etwas in den Schoss fällt durch Erbe etc..

Olman
19.07.2008, 20:35
Momentan würde ich in meinem System mit Sicherheit nicht als Elite durchgehen. Ich sehe in mir Potential
Jeder Mensch hat "Potential". Nur weil du meinst, "Potential" zu haben, qualifiziert dich das noch längst nicht für den "oberen Mittelbereich" der Menschheit. Es hebt dich noch nicht mal von einem Hauptschüler ab.

Andererseits argumentierst du, dass durch das was du "Meritokratie" nennst die Gesellschaft gerechter wäre. Soziale Gerechtigkeit, indem man Menschen je nach Intelligenz und Bildungsgrad in Kategorien wie "sehr fähig", "mittelmäßig fähig" und "begrenzt fähig" einteilt? Und dann den Menschen, die in der unteren Klasse gelandet sind, jegliche Möglichkeit des sozialen Aufstiegs verwährt?

An deiner Stelle würde ich mir mein Gesellschaftskonzept nochmal überdenken ;) .


Edit, weil jetzt alle möglichen Leute vor mir gepostet haben:

@Don Cuan: Genau. Vollste Zustimmung.

@Nathrael: Aha! Jetzt hast du es endlich gesagt! "Genetisch bedingt"! Mann, das was du da vorschlägst geht ja langsam in Richtung Eugenik...

Nathrael
19.07.2008, 20:49
Andererseits argumentierst du, dass durch das was du "Meritokratie" nennst die Gesellschaft gerechter wäre. Soziale Gerechtigkeit, indem man Menschen je nach Intelligenz und Bildungsgrad in Kategorien wie "sehr fähig", "mittelmäßig fähig" und "begrenzt fähig" einteilt? Und dann den Menschen, die in der unteren Klasse gelandet sind, jegliche Möglichkeit des sozialen Aufstiegs verwährt?


Jemandem, der in der unteren Klasse gelandet wäre, wäre der Aufstieg nicht verwehrt - er würde nur weniger gefördert werden, solange er nicht herausragenden Erfolg bei seiner Fortbildung (die auch nach Schulabschluss verfügbar sein _sollte_) zeigen. Ist aber, wie bereits gesagt, meine Schuld, ich habe mich schlecht formuliert bzw zu wenig Informationen zu dieser Richtung gegeben.



@Nathrael: Aha! Jetzt hast du es endlich gesagt! "Genetisch bedingt"! Mann, das was du da vorschlägst geht ja langsam in Richtung Eugenik...

Nein, denn es gibt ja auch die Komponente Bildung (dh Leistung), die ja alles andere als genetisch bedingt ist. Intelligente Menschen haben oft mehr Potential (welches aber wie ebenfalls bereits gesagt durch Eifer größtenteils ersetzt werden kann) und sollten daher stärker gefördert werden.

Damit mich keiner falsch versteht - jeder sollte gefördert werden, nur je nachdem, wie eine Person diese Förderung nutzt/nutzen kann, gewisse Personen eben mehr als andere.

weuze
19.07.2008, 21:26
@Nathrael
Mal ganz ohne Ziehtate, vielleicht verwirrd dich das auch nur:
Wenn du schreibst, dass Bildung doch wohl jedem offen stehen sollte, dann kommt das so rüber, als wenn du der Meinung bist, dass in Deutschland nur Zahlungsfähige zur Schule gehen könnten.

Zu dem Kleingedruckten, sag ich jetzt nichts, da die Aufforderung meinerseits, dein Gehirn mal ausm Standby-Modus zu holen eigentlich nicht beleidigend sein soll, aber entschuldigung, ich mach nur für dich das nächste Mal einen Smili drunter.

Edit:
Leistung und Bildung sin aber mal ganz verschiedene Dinge...

Don Cuan
19.07.2008, 22:04
daher nannte ich Bildung und Intelligenz auch separat voneinander. Das eine ist rein genetisch bedingt, das andere Sache der Leistung des Individuums.
Mit der Vererblichkeit von Intelligenz begibst du dich auf arg dünnes Eis. Intelligenz ist kein so einfacher Faktor wie etwa die Haarfarbe, die durch ein paar Gene für die Melanin-Produktion bestimmt wird. Alles, was bisher von einer direkten Vererblichkeit von Ibntelligenz spricht, geht bisher nicht über Theoriewert hinaus und wird allzu oft von den Autoren als Vehikel für ihren Rassismus oder sonstige Elite-Fantasien missbraucht.


Ein leistungsfähigeres Gehirn lässt dich geistige Arbeit weit schneller lösen. Und, Überraschung: die wichtigsten Tätigkeiten fordern alle primär geistige Arbeit.
Atmung, Wärme, Trinken, Essen, Schlaf und Sex sind die klassischen körperlichen Grundbedürfnisse nach Maslow (http://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bedürfnispyramide). Man braucht nicht wirklich Intelligenz dafür. Vielleicht am ehesten für Wärme, wenn man selbst für Kleidung und ggf. für Feuer sorgen muss. Ist heutzutage aber kaum ein Problem mehr.
Und wenn du das Schema nach Bedürfnissen und zur Deckung nötigen Fähigkeiten durchsuchst, wirst du erst auf Ebene der Sozialen Anerkennung gehäuft mit Intelligenz als Forderung fündig.


"mein" System bestimmt einerseits den Wert (und somit den Rang in einer Gesellschaft) durch Intelligenz und Leistung (->Meritokratie) und fördert zudem die Bevölkerungsschichten, die am ehesten Kinder hervorbringen die in dieser Meritokratie die Chance haben, Kinder zu zeugen, und bietet denjenigen, bei deren Nachwuchs diese Chance gering ist, Anreiz darauf, es nicht zu tun (verbietet es aber nur Personen, bei denen klar ist, dass sie als Eltern [und wohlgemerkt nicht als Personen in einer Meritokratie] absolut versagen würden).
Du sagst "dein System" bestimme es, letztendlich bestimmt es aber jemand, der bereits oben steht und gut darauf bedacht ist, auch oben zu bleiben. Und am besten sein persönliches Umfeld inklusive Nachwuchs mit sich. Bei Meritokratien bleibt immer die Frage, wer dann die Belohnung verteilen darf. Dieses Problem zieht sich auch bei dir sehr konsequent durch.
Doch wohlgemerkt, wir haben ja keine echte Meritokratie hier. Was du hier belohnst, ist ja erst mal nur die Einschätzung von Potential, nicht dessen Umsetzung.


Sollten meine Formulierungen auf ein Kastensystem schließen lassen, entschuldige ich mich hierfür aufrichtig, da dies eigentlich beinahe das genaue Gegenteil von dem ist, das ich mir vorstelle. Ich möchte ein System beschreiben, in dem jeder, der Leistungen bringt oder Potential zeigt, gefördert wird, egal welchen Standes, aber gleichzeitig auch niemanden etwas in den Schoss fällt durch Erbe etc..
Selbst wenn du das nicht willst, genau auf so was wird es hinauslaufen. Vielleicht nicht explizit auf Kasten, aber Stände, Klassen oder Schichten sind von der Sache her das gleiche, nur dass ihr Bestehen auf eine andere Art legitimiert wird.
Und wenn jeder die Möglichkeit haben soll, entsprechend seiner Leistungen und seines Potentials gefördert zu werden, wieso willst du dann doch noch eine Vorauswahl davorschalten, durch die dann doch welche ausgeschlossen werden, weil sie eben gar nicht erst geboren werden. Was effektiv nicht viel anders ist, als einen Schwangerschaftsabbruch für deine Unterschicht zwingend zu machen. Nicht, dass du deine Methoden für irgendwie humaner hältst.



Jemandem, der in der unteren Klasse gelandet wäre, wäre der Aufstieg nicht verwehrt - er würde nur weniger gefördert werden, solange er nicht herausragenden Erfolg bei seiner Fortbildung (die auch nach Schulabschluss verfügbar sein _sollte_) zeigen.
Polemisch gesagt, wie soll ich aufsteigen, wenn ich von oben mit Füßen getreten werde? Wenn du jemandem eine Förderung verweigerst oder ihn unterforderst, wird er sein Potential nicht ausschöpfen. Wenn du einem potentiellen Wunderkind eine Bildung zukommen lässt, wie sie etwa in Zentralafrika leider an der Tagesordnung ist, wird er seine Möglichkeiten niemals realisieren können. Niemals. Und wenn du ihn nach ein paar Jahren dann auf eine richtige Schule schickst, wird er diese Zeit verloren haben, in der er am aufnahmefähigsten gewesen wäre und stattdessen Schwierigkeiten haben, nicht irgendwo im Mittelmaß stecken zu bleiben.
Förderung kann nicht wirklich funktionieren, wenn sie eher auf den Auschluss der nicht geeigneten fokussiert ist.
Gegen eine zusätzliche Förderung ist nichts zu sagen, der eine hat halt größere musische Fähigkeiten, der andere ein schnelles Urteilsvermögen. Soll der erste halt zusätzlich in Lyrik Unterricht bekommen und der zweite in den Naturwissenschaften. Trotzdem sollte dem zweiten dieLyrik nicht verwehrt sein, wenn er an dem Feld interessiert ist.

@weuze
So frei ist der Zugang zur Bildung hierzulande nicht einmal, zumindest was die höhere Bildung angeht. Es gibt unzählige Studien, die auf eine starke Korrelation des Wohlstands und des Abschlusses der Eltern mit dem Abschluss der Kinder zeigen. Das ist teilweise verständlich, weil gebildete Eltern ihrem Kind ggf. Nachhilfe geben und wohlhabende jemanden dafür bezahlen können. Ähnliches gilt für das Zukommenlassen von geeigneten Lernmaterialien oder kulturellen Angeboten.
Aus den Studien geht aber auch hervor, dass zwischen Kindern mit gleichen Leistungen tendenziell Kinder wohlhabender oder gebildeter Eltern bevorzugt werden, wenn es um die Entscheidung zwischen Gymnasium, Real- oder Hauptschule (die Pariah des deutschen Schulsystems) geht. Um wirklich frei zu sein, müsste diese Diskriminierung beim Zugang beseitigt werden. Außerdem sollten Schulbücher endlich kostenlos werden. Und bei der Gelegenheit sollte es mehr Möglichkeiten für Lehrende und Eltern geben, über das Lehrmaterial mitzubestimmen. Das momentane System ist hochgradig korrupt, immerhin bekommt ein Verlag ein zeitweises Monopol für die Bücher eines Fachs innerhalb des Bereichs des jeweiligen Schulamtes.

weuze
19.07.2008, 22:26
[...]
@weuze
So frei ist der Zugang zur Bildung hierzulande nicht einmal, zumindest was die höhere Bildung angeht. Es gibt unzählige Studien, die auf eine starke Korrelation des Wohlstands und des Abschlusses der Eltern mit dem Abschluss der Kinder zeigen. Das ist teilweise verständlich, weil gebildete Eltern ihrem Kind ggf. Nachhilfe geben und wohlhabende jemanden dafür bezahlen können. Ähnliches gilt für das Zukommenlassen von geeigneten Lernmaterialien oder kulturellen Angeboten.
Aus den Studien geht aber auch hervor, dass zwischen Kindern mit gleichen Leistungen tendenziell Kinder wohlhabender oder gebildeter Eltern bevorzugt werden, wenn es um die Entscheidung zwischen Gymnasium, Real- oder Hauptschule (die Pariah des deutschen Schulsystems) geht. Um wirklich frei zu sein, müsste diese Diskriminierung beim Zugang beseitigt werden. Außerdem sollten Schulbücher endlich kostenlos werden. Und bei der Gelegenheit sollte es mehr Möglichkeiten für Lehrende und Eltern geben, über das Lehrmaterial mitzubestimmen. Das momentane System ist hochgradig korrupt, immerhin bekommt ein Verlag ein zeitweises Monopol für die Bücher eines Fachs innerhalb des Bereichs des jeweiligen Schulamtes.
So gern ich dazu "Nein" sagen würde bin ich leider aufgrund der Tatsche, das du im Großen und Ganzen recht hast, dazu gezwungen, das zu bestätigen, was du geschrieben hast. Aber ich meinte ja nicht, dass manche Kinder bessere Bildung als andere haben, sondern, dass grundsetzlich jedes Kind in Deutschland die Möglichkeit hat zur Schule zu gehen, egal ob Haup- oder Realschule und/oder Gymnasium. Oder sonst einer Bisldungsanstalt.

Zelretch
19.07.2008, 23:12
Wow, soviel Bullshit habe ich seit der Schönen neuen Welt nichtmehr gelesen. Am besten konditioniert man die Menschen schon als Embryonen und teilt sie einzelnen kasten zu , damit sie auch richtig funktionieren. Scheiß auf die Würde, wir haben Wert. :D

Louzifer
20.07.2008, 10:02
Das, was Nathrael vorschlägt, klingt mich eher nach dem Motto "Gebt den Reichen noch mehr Geld und seht zu, dass die armen Leute auch arm bleiben" :rolleyes:

Broken Chords Can Sing A Little
20.07.2008, 14:22
Wow, soviel Bullshit habe ich seit der Schönen neuen Welt nichtmehr gelesen. Am besten konditioniert man die Menschen schon als Embryonen und teilt sie einzelnen kasten zu , damit sie auch richtig funktionieren. Scheiß auf die Würde, wir haben Wert. :DWord.
Alleine die Tatsache, Menschen als Ressourcen zu betrachten, ist völlig absurd und misanthropisch. Ressourcen für welches Produktionsziel - dem endlosen Aufstieg der menschlichen Spezies, sodass sie weiterhin möglichst viel erobert und zerstört? Ziel einer Gesellschaft sollte es doch sein, dass es all ihren Mitgliedern möglichst gut geht - also auch jenen, die unter erschwerten Anfangsbedingungen geboren sind oder es genetisch bedingt schwer haben. Klarerweise muss man viel Geld und Arbeit in die Förderung solcher Individuen hineinstecken, aber in meinen Augen lohnt sich das mehr, als irgendwelche hochintelligenten Firmenbosse zu fördern, die es kapitalistisch bedingt ohnehin schon gut genug haben.

Vielleicht sollte man Nathrael, der ja ständig mit diesen verblödeten Theorien ankommt (die sich aber ohnehin nie durchsetzen werden, soviel Optimismus lebt auch noch in mir), mal klar machen, dass der Mensch nicht existiert, um ein möglichst elitäres und von Intelligenz nur so strotzendes Kollektiv zu schaffen, da dies im Endeffekt auch zu nichts führt. Da wär's noch besser, die Menschheit einfach aussterben zu lassen.