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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Achtung Glosse!



weuze
06.06.2008, 13:04
Hi,

Ich weiss nicht, ob es dieses Thema schon gibt, jedenfalls hab ich nichts dergleichen gefunden. Ich wollte mal was anderes außer langen Geschichten mit mehr oder weniger ernsten Themen hier einbringen. Wenn das Thema falsch einegordnet ist, dann bitte ich einen Mod darum, es in die Richtige Rubrik zu verschieben.

Ich hab meine alten Word-Dokumente aussortiert und bin dabei auf dieses gestoßen:
7. 11. 06
Schüler, Lehrer und Co.

Ich weiss ja nicht wie es zu ihrer Schulzeit war. Aber ich bin jetzt in der 9. Klasse und der Unterricht, in den ich gehe, ist bestimmt ganz anders, als der, in den sie früher gegangen sind.
Am Anfang der Unterrichtsstunde kommen die altbekannten Begrüßungsformalitäten, die den Schülern, wie den Lehrern nach ungefähr 100 Jahren „strenger“ Schule, sehr zum Hals heraushängen. Nun gut, ich meine vor etwa 50 Jahren war die Schule noch relativ streng aber heute ist das ganz anders. Hier fällt mir gerade noch ein Satz ein, den ich mal gelesen habe: „Wenn alles schläft und einer spricht! Diesen Zustand nennte man Unterricht“. Auf jeden Fall kommt nach der Begrüßung die Hausaufgabenkontrolle, wobei viele Lehrer die Hälften davon entweder nicht anschauen oder vergessen. Nachdem der Lehrer die halbe Patrone seines neuen Lami Kugelschreibers für Hausaufgabeneinträge verbraucht hat, benötigt er den Rest innerhalb der Stunde für Strafarbeitenvermerke oder unwichtige Notizen, zum Beispiel für schlechte mündliche Leistung. Wobei die guten mündlichen Leistungen meistens nicht vermerkt, oder beachtet werden. Natürlich darf in keinem Unterricht eine kleine Störung nach der ersten Viertel Stunde nicht fehlen. Es klopft, die Schüler atmen erleichtert auf, da der Lehrer das langweilige Erdkundethema kurzzeitig unterbrechen muss. Der Lehrer und die Schleimer der Klasse sagen laut „herein“, die Tür geht auf und es meldet sich schüchtern ein 5. oder 6. Klässler, um eine unwichtige Nachricht, zu übereichen, der Lehrer wirft gelangweilt einen Blick auf das Dokument, wobei er schon weis, was darin steht, den diese Nachricht über den bevorstehenden Elternabend hat er schon letzte Woche einmal erhalten. Nach dieser kleinen Unterbrechung, stellt der Lehrer die überflüssige Frage, wo man denn gerade aufgehört habe. Meistens gibt es am Ende der Stunde noch eine Klassenarbeit zurück, an Der sich die einen erfreuen und die anderen eben nicht. Die Fragen waren so schwer, das stehe nicht im Buch, der Lehrer habe zwei Punkte vergessen und natürlich Ausrede Nummer Eins, das habe man im Unterricht nicht durchgenommen. Dann kommen noch die Hausaufgabe und die Verabschiedung, wobei es bei der Hausaufgabe immer ein großes Geraune in der Klasse gibt da diese für viele meist zu lang ist, aufgrund des voll gestopften Terminkalenders mit Freizeitbeschäftigungen.
Nun stellt sich für uns alle doch die Frage, ob aufgrund fehlender Motivation die Unterrichtsbereitschaft auf der Strecke bleibt oder sich außer den Strafmaßnahmen nichts geändert hat.

Ich will damit auch niemanden angreifen, sollte es der Fall sein, dass Lehrer hier anwesend sind und das lesen. Ich hab das damals verfasst, weil ich mich tierisch über die Unterrichtsführung eines Lehrers von mir geärgert habe. Kommentare sind natürlich willkommen.

Sollte der Text aus Sicht des Staffs anstößig sein, dann können die Zuständigen Personen dieses Thema auch löschen. Das hab ich nicht aus Gleichgültigkeit dazugeschriebn, sondern aus Vorsicht .__.

Sig an oder aus? Mir egal.

Edit: Bevor ichs vergesse und manche es in ihren Kommentar einbringen, ich bin blutiger anfänger, was das nageht, das war eine der ersten Glossen. Ich würd ja auch gern Geschichten schreiben, aber diese Begabung fehlt mir ein bisschen.

Moki
06.06.2008, 16:52
Sollte der Text aus Sicht des Staffs anstößig sein, dann können die Zuständigen Personen dieses Thema auch löschen.

Anstößig? Mitnichten. Ich finds viel zu brav.
Es sind halt diese kleinen Schüler-Probleme, die einem als Schüler ganz schlimm erscheinen aber die man im Nachhinein eher banal findet. Aber das Thema an sich ist nicht das Problem, sondern die Art wie du es rübergebracht hast. Es fehlt einfach an Lebendigkeit, an Witz, an Satire, an Übertreibung. In dem Text zählst du doch eigentlich nur auf was dich an dem Lehrer stört aber dennoch bleibt er total farblos und uninteressant, weil das alles Sachen sind die jeder aus seiner eigenen Schulzeit kennt und irgendwie schon mal gehört hat. Gibts denn nicht irgendwas an dem Lehrer und Unterricht, was irgendwie besonders interessant oder auffällig wäre? Beispielsweise eine bestimmte Art wie der Lehrer guckt, seine abstrusen Begründungen für schlechte Noten oder wie er genüsslich Schüler mit Kreide bewirft? Such dir so ne Sache und versuch das mal ganz überspitzt zu beschreiben, lass den Text auch lebendiger und anschaulicher wirken, beschreibt eher konkrete Situationen als so allgemeine Aussagen die man auf jedem Pausenhof tausendmal von verschiedenen Schülern hört.
Und auch der Anfang bietet irgendwo ein bisschen Potential (auch wenn dieser Vergleich mit Früher ein bisschen sehr naheliegend ist), aber wenn du schon sowas wählst dann muss da irgendwie auch ne Pointe kommen oder sich der Gegensatz besser rauskristallisieren, sonst wirkt das nur aufgesetzt um mal irgendeinen Anfang zu haben.

weuze
06.06.2008, 17:13
Anstößig? Mitnichten. Ich finds viel zu brav.
Es sind halt diese kleinen Schüler-Probleme, die einem als Schüler ganz schlimm erscheinen aber die man im Nachhinein eher banal findet. Aber das Thema an sich ist nicht das Problem, sondern die Art wie du es rübergebracht hast. Es fehlt einfach an Lebendigkeit, an Witz, an Satire, an Übertreibung. In dem Text zählst du doch eigentlich nur auf was dich an dem Lehrer stört aber dennoch bleibt er total farblos und uninteressant, weil das alles Sachen sind die jeder aus seiner eigenen Schulzeit kennt und irgendwie schon mal gehört hat. Gibts denn nicht irgendwas an dem Lehrer und Unterricht, was irgendwie besonders interessant oder auffällig wäre? Beispielsweise eine bestimmte Art wie der Lehrer guckt, seine abstrusen Begründungen für schlechte Noten oder wie er genüsslich Schüler mit Kreide bewirft? Such dir so ne Sache und versuch das mal ganz überspitzt zu beschreiben, lass den Text auch lebendiger und anschaulicher wirken, beschreibt eher konkrete Situationen als so allgemeine Aussagen die man auf jedem Pausenhof tausendmal von verschiedenen Schülern hört.
Und auch der Anfang bietet irgendwo ein bisschen Potential (auch wenn dieser Vergleich mit Früher ein bisschen sehr naheliegend ist), aber wenn du schon sowas wählst dann muss da irgendwie auch ne Pointe kommen oder sich der Gegensatz besser rauskristallisieren, sonst wirkt das nur aufgesetzt um mal irgendeinen Anfang zu haben.
Sehr ausführlich, sehr schön. Danke für die Rückmeldung. Dass der Text etwas brav rüberkommt liegt daran, dass er schon fast 3 Jahre auf dem Buckel hat und ich zu der Zeit sowas nicht bringen konnte. Sprich ich habs in der Klasse vorgelesen (ja ich weiss, das war ein Masterstreich). Der Lehre hasst mich bis heute und ich ihn. Aber ich würde es gerne noch einmal versuchen. Gleiche Grundlage, andere Aufmachung sozusagen.

Edit: Okey, ich habs nochmal versucht (ich hoffe, ich konnte etwas von den Tips von Medley umsetzten):
Schüler Lehrer und Co.

Schläge mit der Weidengerte, Kopfnüsse, oder Dresche mit dem 30cm-Lineal. So in etwa sah der Schulalltag bis vor 40 Jahren noch aus. Geführt von strenger Hand und mit einem ebenso strengem Ton. Der Lehrer vor der Tafel “aufgebaut“ und mit den Händen wild an der Tafel und in der Luft gestikulierend und fuchtelnd. Und jeden Tag aufs Neue versuchend den Kindern von Damals etwas bei zu bringen, was sie heute trotzdem nicht können.
Und heute, ja, wie schaut der Unterricht heute aus? Auf jeden Fall hebt er sich in den Strafmaßnamen und der Unterrichtsführung von den damaligen Gepflogenheiten ab. Aber sonst ist kaum ein Unterschied zu erkennen. Nein, es ist sogar noch schlimmer geworden, wenn man sich mal zu Gemüte führt, wie manche Lehrer den Unterricht gestalten. Einige Beispiele, die der Schülerschaft einiges Grauen bereitet hat kann ich hier leider nicht verschweigen.
Und so gibt es Lehrer im Kollegium, die noch später als der Schüler im Klassenzimmer erscheint. Dieses beruht wahrscheinlich auf einer taktischen Auslegung des Zeit/Lohnverhältnisses. Vor allem, wenn die entsprechenden Lehrkräfte dann die Stunde schon vorzeitig mit der Ausrede beenden, dass sie noch eine Besprechung hätten. Auch die Tatsche, dass man den selben Lehrer 10 Minuten später, also nach der Pausenglocke, auf dem Flur vorfindet, versunken in ein Gespräch darüber, warum der Kaffeeautomat denn schon wieder kaputt ist, bestätigt die Theorie, dass Lehrer absichtlich zu spät kommen.
Ein anderer Lehrertyp ist der, dem sein Hobby sich daraus zusammensetzt Schüler vor die Tür zu setzten und Strafarbeiten zu verteilen, einzusammeln und Einträge zu verteilen. Ist man selbst betroffen, dann weiß man es meist erst, wenn man plötzlich eine Hand auf der Schulter spürt, sich umdreht und vor Schreck denkt: Mann, hätte ich mal besser weiter nach vorn geschaut. Ein mit Falten überzogenes Gesicht, welches nur noch dem Namen nach selbigem gleicht und eine Brille auf der Nase hat, die einem die eigenen Augen eindrückt, weil die Brillengläser mehr lang als breit sind. Der Mund öffnet sich und einem schlägt der Atem ins Gesicht. Man weiß sofort, bei dem mangelt es entweder am Wasser zum Waschen oder es gab bei dem vor 30 Jahren tatsächlich mal Haferschleimsuppe. Die etwas verfärbten Zähne blitzen einem bernsteinfarben entgegen und ganz hinten im Rachen sind die Goldkronen zu entdecken, der Beweis dafür, dass Lehrer doch zu viel Lohn bekommen. Doch auf den ersten Schrecken folgt der Zweite: Eine kaum vernehmbare Stimme, vom Rentenalter gezeichnet und doch nicht aus dem Kollegium verschwunden, fliegt an einem vorbei. Man denkt noch, wann er denn endlich die Hand von der Schulter nimmt, da sie sonst noch Gefahr läuft fest zu wachsen, da Sagt die Fachkraft plötzlich mit klarer Stimme, als hätte sie das Gewand des Alters einfach abgeworfen: „Hast du jetzt alles verstanden? Morgen um 2 Uhr beim Hausmeister melden“. Schon alleine deswegen hätte diesem inkompetenten, griesgrämigen, älteren Herrn, der sich Lehrer schimpft, gekündigt gehört. Man denke sich jetzt, warum? Nun, zwei Tage zuvor eine nicht gemachte Strafarbeit erneut vergessen führt dann zu solchen hässlichen Momenten, die ein Schüler nie wieder aus dem Gedächtnis bekommt. Vor allem weil der geehrte Herr Lehrer es nicht für nötig hält einem mit zu teilen, dass man soeben eine Sonderaufgabe bekommen hat. Nein, man belässt es besser dabei, den betroffenen Schüler ins offene Messer laufen zu lassen. Schließlich braucht der Hausmeister billige Arbeitskräfte, weil er zu faul ist den Schulhof mit der Hauseigenen Kehrmaschine zu säubern. Auf jeden Fall vergisst man den Herrn in Kaki, dessen Aufschriebe zu 80% aus Ermahnungen im Klassenbuch und Vermerken für schlechte mündliche Leistung in seinem kleinen Notenheft, bestehen. Die ungerechte Behandlung der Schülerschaft zeigt sich allerdings nicht nur durch Strafmaßnahmen, sondern auch dadurch, dass er sie älter macht, als sie eigentlich ist. Dies zeigt sich darin, dass man in seinem Unterricht ein Hörgerät bräuchte um an seinem Wissen teilhaben zu können. Man stelle sich einen 80-Jährigen mit angeschwollenen Mandeln vor und zack, hat man die gut zu überhörend Stimme dieses Lehrers. Aber vielleicht ist dies ja auch nur ein strategischer versuch den Unterricht so langweilig wie möglich zu machen, damit auch bloß keiner etwas mitbekommt. Spätestens bei Klassenarbeiten macht sich dies bemerkbar, wenn der Lehrer sich ins Fäustchen lacht. Aber natürlich nicht öffentlich, sondern privat. Dann, wenn er die Depressionen nicht wegbekommt.
Ein anderer Lehrtyp ist der, der seine Arbeitszeiten damit verbringt, den Schülern zu sagen, was sie falsch machen, anstatt es ihnen richtig bei zu bringen. Gewitzt kommt er grundsätzlich erst nach dem Leuten in die Klasse, um ihnen dann mit zu teilen, dass dieser und jener Schüler nicht auf ihren Plätzen sitzen. Und zack hagelt es Moralpredigten und die Rede von einer Vorstellung einer perfekten Klasse. Doch diese rosa Brille wird von Seiten der Schüler im Laufe des Unterrichts gnadenlos zerschmettert. Dieser Lehrer hat auch die Angewohnheit, immer mit etwas herum zu spielen. So zum Beispiel muss öfters der Zeigestock dafür herhalten, dass der Lehrer es nicht zu Stande bringt der Klasse etwas bei zu bringen, was sie auch fürs Leben brauchen kann. Man ist sich im Geheimen darüber einig, dass diese Lehrer auf eine gesonderte Anstalt gingen, die sie außer dem Schlechtmachen von Schülern und dem Verteilen von schlechten Noten, nichts gelehrt hat. Und wer nichts weiß, kann auch nichts weitergeben. Ausreden, warum ein Schüler nun eine schlechte Note bekommen hat diese Fachkraft nicht parat, aber sehr wohl Kommentare, die er während des Austeilens der Arbeiten an die Schüler richtet. So ist zum Beispiel folgender Satz bei mir hängen geblieben: Na, Herr (zensiert), bevor der eine wackelige Dominostein umfällt, schnell zum nächsten hüpfen. Leider ist’s auch bei den Noten so, dass sie sich immer gegenseitig anstoßen. Zwei schlechte in folge, da kann die 3. auch nicht besser sein.
Ich persönlich glaube ja, dass sich lediglich die Strafen geändert haben, aber was die Unterrichtsführung und die Motivation der Lehrkräfte angeht, so bezweifle ich dass diese sich verbessert haben. Ich meine, dass sie gleich niedrig geblieben ist bzw. sogar eher gesunken.

Übrigens dürfen sich Andere, die eventuell gerne Glossen verfassen, sie hier reinstellen. Unter dem Threadtitel steht zwar mein Name, aber ich habe ihn deswegen nicht für mich gepachtet.

Mordechaj
06.06.2008, 19:28
Hm... zur ersten Version hat Medley ja schon Übriges gesagt, also schmeiß ich mich mal an die zweite ran.



Schläge mit der Weidengerte, Kopfnüsse, oder Dresche mit dem 30cm-Lineal. So in etwa sah der Schulalltag bis vor 40 Jahren noch aus. Geführt von strenger Hand und mit einem ebenso strengem Ton. Der Lehrer vor der Tafel “aufgebaut“ und mit den Händen wild an der Tafel und in der Luft gestikulierend und fuchtelnd. Und jeden Tag aufs Neue versuchend den Kindern von Damals etwas bei zu bringen, was sie heute trotzdem nicht können.
Erscheint mir ein bisschen wie ein gedrungener Versuch, Medleys Vorschlägen auf einfachste Weise nahe zu kommen =/. Da warst du dem Genre der Glosse in der ersten Version schon deutlich näher, find ich. Ich denke aber auch, dass es hier mehr auf die Pointe ankam, die ich hier immernoch nicht so wirklich sehe... Durch diesen Einleitungsabschnitts wirds jedenfalls noch ein wenig langweiliger.



Und heute, ja, wie schaut der Unterricht heute aus?
Der Glosse lastet immernoch ein feuilletonistischer Charakter an, daher sind solche praktisch umgangssprachliche Platitüden meinem Empfinden nach etwas unpassend.


Nein, es ist sogar noch schlimmer geworden, wenn man sich mal zu Gemüte führt, wie manche Lehrer den Unterricht gestalten. Einige Beispiele, die der Schülerschaft einiges Grauen bereitet hat, kann ich hier leider nicht verschweigen.
Wieder ein umgangssprachlicher Grundton und auch die Ankündigung erscheint mir unpassend. Die Glosse siniert geschlossen über das Thema, will meinen, dass du als Autor gar nicht in Erscheinung zu treten hast, zumal die Gattung eine gewisse Kürze vorraussetzt, du hier aber ziemlich verzögerst ;).


Und so gibt es Lehrer im Kollegium, die noch später als der Schüler im Klassenzimmer erscheint. Das beruht wahrscheinlich auf einer taktischen Auslegung des Zeit-Lohn-Verhältnisses.
Wie ich noch öfter bemerke, fehlt mir irgendwie die Polemik, oder zumindest etwas Freches. Sag's doch offen heraus: "So gibt es Lehrer, die meinen, das Verhältnis von Arbeitszeit und Lohn mit permanentem Zuspätkommen zu balancieren."


Vor allem, wenn die entsprechenden Lehrkräfte dann die Stunde schon vorzeitig mit der Ausrede beenden, dass sie noch eine Besprechung hätten. Auch die Tatsche, dass man den selben Lehrer 10 Minuten später, also nach der Pausenglocke, auf dem Flur vorfindet, versunken in ein Gespräch darüber, warum der Kaffeeautomat denn schon wieder kaputt ist, bestätigt die Theorie, dass Lehrer absichtlich zu spät kommen.
Baaahh, das soll der Leser doch selbst herausfinden. Wie wär's mit ein bisschen tapsiger Ironie? Es kann doch beispielsweise auch einfach verwundern, dass die Besprechungen immer nur 2-3 Minuten dauern und es nichtmal ordentlichen Kaffee gegeben zu haben scheint.


Ein anderer Lehrertyp ist der, dem sein Hobby sich daraus zusammensetzt[...]
Oh Gott, da ballt sich in mir alles zusammen =(. Wie war das? Der Genitiv ist dem Dativ sein schlimmster Feind?


[...]Schüler vor die Tür zu setzten und Strafarbeiten zu verteilen, einzusammeln und Einträge zu verteilen. Ist man selbst betroffen, dann weiß man es meist erst, wenn man plötzlich eine Hand auf der Schulter spürt, sich umdreht und vor Schreck denkt: Mann, hätte ich mal besser weiter nach vorn geschaut.
Will der nette Lehrer nicht nur das beste für seine Schüler? ;)
Denk dran, die Glosse ist dazu da, um eine Meinung zu präsentieren. Aber was ist das denn für eine Meinung, die du deinem Leser offen auf den Tisch knallst? Genau dafür gibt es ja die Glosse, damit man sowas mit mehr humorösen Mitteln umflechten kann.

Die Beschreibung des Lehrers find ich auch nicht unbedingt komisch, zumal sie sich zu lang hinzieht...


Schon alleine deswegen hätte diesem inkompetenten, griesgrämigen, älteren Herrn, der sich Lehrer schimpft, gekündigt gehört.
Das ist das letzte, was in eine Glosse gehört.


Man denke sich jetzt, warum? Nun, zwei Tage zuvor eine nicht gemachte Strafarbeit erneut vergessen führt dann zu solchen hässlichen Momenten, die ein Schüler nie wieder aus dem Gedächtnis bekommt. Vor allem weil der geehrte Herr Lehrer es nicht für nötig hält einem mit zu teilen, dass man soeben eine Sonderaufgabe bekommen hat. Nein, man belässt es besser dabei, den betroffenen Schüler ins offene Messer laufen zu lassen. Schließlich braucht der Hausmeister billige Arbeitskräfte, weil er zu faul ist den Schulhof mit der Hauseigenen Kehrmaschine zu säubern.
...das auch nicht ;).


Auf jeden Fall vergisst man den Herrn in Kaki, dessen Aufschriebe zu 80% aus Ermahnungen im Klassenbuch und Vermerken für schlechte mündliche Leistung in seinem kleinen Notenheft, bestehen.
Den Satz versteh ich nicht ganz - warum vergisst man ihn? Du jedenfalls kannst dich doch sehr toll an ihn erinnern ;).


Die ungerechte Behandlung der Schülerschaft zeigt sich allerdings nicht nur durch Strafmaßnahmen, sondern auch dadurch, dass er sie älter macht, als sie eigentlich ist. Dies zeigt sich darin, dass man in seinem Unterricht ein Hörgerät bräuchte um an seinem Wissen teilhaben zu können.
Auch hier hab ich ein paar Verständnisprobleme.


Man stelle sich einen 80-Jährigen mit angeschwollenen Mandeln vor und zack, hat man die gut zu überhörend Stimme dieses Lehrers. Aber vielleicht ist dies ja auch nur ein strategischer versuch den Unterricht so langweilig wie möglich zu machen, damit auch bloß keiner etwas mitbekommt. Spätestens bei Klassenarbeiten macht sich dies bemerkbar, wenn der Lehrer sich ins Fäustchen lacht. Aber natürlich nicht öffentlich, sondern privat. Dann, wenn er die Depressionen nicht wegbekommt.
Das passt auch nich wirklich zur Gattung. Versuch's doch mal mit etwas mehr Humor und weniger wutentbrannten Kommentaren. Trotzdem ist Journalismus ein überlegenes Metier, sowohl sprachlich als auch inhaltlich; wenn du dich über solche Leute beschwerst, dann darfst du sie nicht offen beleidigen, du darfst dich höchstens verhalten über sie lustig machen. Es hat doch viel mehr Effekt, wenn du deinen Leser dazu bringt, dass er sich von selbst über solche an den Kopf greift; im Moment empfinde ich eher Sympathie für deinen Lehrer ;).


Ein anderer Lehrtyp ist der, der seine Arbeitszeiten damit verbringt, den Schülern zu sagen, was sie falsch machen, anstatt es ihnen richtig bei zu bringen. Gewitzt kommt er grundsätzlich erst nach dem Leuten in die Klasse, um ihnen dann mit zu teilen, dass dieser und jener Schüler nicht auf ihren Plätzen sitzen.
Hier hättest du so schön wieder mit Ironie auftrumpfen können =/.


Dieser Lehrer hat auch die Angewohnheit, immer mit etwas herum zu spielen. So zum Beispiel muss öfters der Zeigestock dafür herhalten, dass der Lehrer es nicht zu Stande bringt der Klasse etwas bei zu bringen, was sie auch fürs Leben brauchen kann.
Was macht er denn so bestialisches mit dem Zeigestock? =3


Man ist sich im Geheimen darüber einig, dass diese Lehrer auf eine gesonderte Anstalt gingen, die sie außer dem Schlechtmachen von Schülern und dem Verteilen von schlechten Noten, nichts gelehrt hat.
Das ist sehr flach, findest du nicht? =/


Und wer nichts weiß, kann auch nichts weitergeben. Ausreden, warum ein Schüler nun eine schlechte Note bekommen hat diese Fachkraft nicht parat, aber sehr wohl Kommentare, die er während des Austeilens der Arbeiten an die Schüler richtet.
Sarkasmus, Ironie, Übertreibungen... es hat so schöne Sprachmittel, die hier wunderbar passen würden...


So ist zum Beispiel folgender Satz bei mir hängen geblieben: Na, Herr (zensiert), bevor der eine wackelige Dominostein umfällt, schnell zum nächsten hüpfen. Leider ist’s auch bei den Noten so, dass sie sich immer gegenseitig anstoßen. Zwei schlechte in folge, da kann die 3. auch nicht besser sein.
Was bezweckst du damit, das zu erwähnen und wo ist der Zusammenhang?


Ich persönlich glaube ja, dass sich lediglich die Strafen geändert haben, aber was die Unterrichtsführung und die Motivation der Lehrkräfte angeht, so bezweifle ich dass diese sich verbessert haben. Ich meine, dass sie gleich niedrig geblieben ist bzw. sogar eher gesunken.
Eine recht schwache Pointe, die auch nicht so wirklich was mit dem Zwischenteil zu tun hat...

Ich würde dir empfehlen, einfach mal versuchen, so zu denken, als ob es dich nicht persönlich betreffen würde.
Das Bild, dass du in einer Glosse erzeugen musst, ist ein realitätsfernes und reifes. Bisher klammerst du dich ziemlich sehr an deine Echauffierung über ganz bestimmte Leute, was dazu führt, dass der Text eben gar nich reif und irgendwie sehr nach anglo-französischem Blogeintrag aussieht.
Außerdem solltest du dir mal die alten Ateliers-Beiträge von Lisa Jewell (http://www.multimediaxis.de/search.php?searchid=851148) anschauen und mal gespannt und aufmerksam lesen, da lernt man einiges übers Glossenschreiben, vorallem, wie man seinen Leser bei Laune hält ;).