Nosferatu
21.05.2008, 13:39
Flammenmeer
Ich stehe allein, irgendwo inmitten einer weiten Wiese. Der süße Duft von Blumen und feuchtem Gras steigt mir in die Nase. Irgendwo weit vor mir erkenne ich einen Baum, der wie ein Riese in den Himmel ragt und seine starken Äste wie einen schützenden Schirm über das Land unter ihm ausbreitet. Ein leichter Luftzug, das Wiegen der Blumen im Wind... Ich vernehme ein leises Rascheln hinter mir und drehe mich um. Am Horizont kann ich einen schwarzen Schemen erkennen, der langsam auf mich zukommt. Jeder seiner Schritte lässt den Boden unter mir leicht erzittern und je näher er mir kommt, desto wärmer wird es. Ich hebe den Blick etwas, betrachte das Land hinter diesem Schemen. Wo zuvor noch blühendes Leben war, herrschte nun nichts als Tod. Das Land war von Asche überzogen... Mein Blick gleitet wieder zu diesem formlosen Schemen. Erst jetzt erkenne ich die Flammen, die er links und rechts hinter sich herzog. Binnen weniger Sekunden verschlangen sie alles, was ihnen in die Quere kam.
Ich drehe mich um und renne. Weiter, immer weiter, nur weg von diesem... etwas. Ich laufe auf den Baum zu, so schnell es irgendwie geht, blicke nicht zurück... nur... komme ich ihm nicht näher. Ganz im Gegenteil, der Baum scheint immer weiter in die Ferne zu rücken. Hinter mir kann ich nun ein leises Grollen hören, es erinnert an einen Donner in der Ferne, der ein großes Gewitter ankündigt... Ich blicke mich nun doch um. Der formlose Schemen war näher gerückt. Sehr viel näher. Ich spüre langsam die Hitze der Flammen auf meiner Haut, das leise Grollen wächst langsam zu lautem Getöse heran. Die Luft beginnt zu flirren und ich erkenne, dass Laufen keinen Sinn mehr hat. Meine Schritte werden langsamer, ich komme vollends zum Stehen und drehe mich um.
Ein letzter Blick zurück. Der Baum, zuvor noch riesig, war nun nicht mehr als ein weiterer Schemen irgendwo am Horizont. Mein Blick richtet sich wieder auf das Etwas vor mir. Obgleich es nun nur noch wenige Meter von mir entfernt ist, kann ich keine klaren Formen erkennen, geschweige denn so etwas wie ein Gesicht oder andere Körpermerkmale. Es ist nichts weiter, als.... eine schwarze, wabernde Masse, die mal grobe Züge eines Menschen und mal die verschiedener Tiere aufweist. Ich atme tief ein, lege die Hände hinter meinem Rücken ineinander und warte.
Der Schemen kommt zum stehen und....scheint mich in gewisser Weise anzublicken. Indessen scheinen auch die Flammen ihren Vormarsch eingestellt zu haben. Es vergehen einige Momente, in denen wir uns stumm gegenüberstehen... ein tiefes Grollen... der Schemen setzt seinen Weg fort. Näher, immer näher kommt er... Die Hitze der Flammen versengt meine Haut, obwohl sie bestimmt noch gute fünf Meter entfernt waren. Ich falle auf die Knie, die Flammen umschließen meinen Körper, verbrennen Kleidung, Haut und Fleisch... Mein letzter Blick gilt dem Schemen. Durch das Züngeln der Flammen hindurch erkenne ich nun doch so etwas wie eine Form, aber die Flammen lassen mir keine Zeit. Sie fressen sich durch meinen Körper... ich schreie nicht einmal. Der letzte Funke erlischt in einem Meer aus Flammen.
Ebenbild
Der Traum wiederholt sich, Nacht für Nacht. So oft ich es auch versuche, ich kann der Wand aus Flammen nicht entkommen. Es ist, als ob ich auf einer Straße entlang laufe, die nur genau zu einem Punkt führt, egal welche Richtung man einschlägt. Je schneller ich laufe, desto schneller kommt der Schemen an mich heran, und desto schmerzhafter sind die Flammen. Mittlerweile renne ich garnicht mehr, bleibe nurnoch stehen und warte... Ich schließe die Augen und warte, dass mich die Flammen verzehren. Als sie mich einhüllen, öffne ich die Augen wieder, versuche wieder einen Blick auf den Schemen zu erhaschen, der immer nur dann klare Formen anzunehmen schien, wenn ich ihn durch die Wand aus Feuer ansah.
Ich rechnete nicht damit dieses mal etwas zu erkennen, sollte mich aber grundlegend täuschen. Diesmal verschwindet der Schemen nicht so schnell, sodass ich tatsächlich näheres erkennen kann. Ich sehe... einen Mann. Er ist in etwa so groß wie ich, hat etwas längere schwarze Haare, die nach hinten zu einem Zopf zusammengebunden sind, eine Strähne hängt ihm ins Gesicht, fällt knapp über die stechenden, grün-grauen Augen. Eine lange Narbe zieht sich quer über sein linkes Auge, bis zur Nase... ich erstarre. Was ich sehe... bin ich. Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf die Züge meines Ebenbildes, ehe die Flammen mich nun doch vollends verzehren.
Flammenheer
Erneut stehe ich auf dieser riesigen Wiese und wieder erblicke ich den riesigen, zufluchtversprechenden Baum vor mir. Das tiefe Grollen und leichte, monotone Beben der Erde verrät mir, dass auch der Schemen und das Heer aus Flammen wieder hinter mir sind. Dieses mal bleibe ich nicht stehen, sondern renne erneut auf den Baum zu, renne so schnell es mir möglich ist. Ich hoffe, dass ich ihn dieses mal vielleicht erreichen würde, denn dort wäre ich zweifelsohne sicher. Zunächst hat es den Anschein als würde ich ihm tatsächlich ein Stück näher kommen. Ein Funken Hoffnung macht sich in mir breit, erlischt jedoch sofort wieder, als ich merke, dass der Baum langsam wieder in weite Ferne rückt, während das Flammenheer weiter auf mich zu kommt.
Meine Schritte werden langsamer, ich spaziere nurmehr vor mich hin. Ich fluche leise, weil ich es nicht schaffe den Baum zu erreichen, bleibe stehen und senke den Kopf. Vor mir auf dem Boden sehe ich schwarze Blüten... der Rest ist unter meinem Stiefel begraben. Ich gehe einen Schritt zurück und befreie somit den Rest der Blume. Es ist eine schwarze Rose, die ich da umgetreten habe... dornenlos... leblos... Ich bücke mich, rupfe sie aus der Erde und betrachte sie näher. Schwarze Rosen waren ein Zeichen des Todes, hieß es. Ich lasse sie zu Boden fallen und blicke hoch in den Himmel. Er war wolkenlos und von strahlendem Blau... könnte direkt schön sein, wären die Umstände es ebenso. Ich schürze die Lippen, denke nach... Schwarze Rosen als Zeichen des Todes. Doch wie trotze ich dem Tod..? Ich senke den Blick wieder und betrachte den Baum in der Ferne, drehe mich um und sehe zum Flammenheer, das von meinem schwarzen, unförmigen Ebenbild angeführt wird.
Ich kneife die Augen zusammen... jedes mal, wenn ich auf den Baum zu lief, rückte er in weite Ferne, während sich das Flammenheer immer weiter näherte. Am Ende verschlang es mich... es verschlang mich... verschlingen... Tod. Ich blicke wieder zum Baum, betrachte ihn eine Weile, lasse seinen Anblick auf mich wirken. Er versprach Zuflucht, Schutz, Geborgenheit... er versprach Leben. Mit jedem Schritt, den ich auf ihn zugehe, rückt er in die Ferne und der Tod kommt näher... Langsam beginne ich zu begreifen. Ich drehe mich um, ein leichtes Lächeln huscht auf mein Gesicht. Ich atme einmal tief durch und renne, genau in Richtung des Flammenheeres. Es ist tatsächlich so, wie ich es erwartet habe. Das Heer entschwindet mit jedem meiner Schritte in die Ferne, während der Baum näher rückt... Nun weiß ich, wie man den Tod besiegen kann.
Ich stehe allein, irgendwo inmitten einer weiten Wiese. Der süße Duft von Blumen und feuchtem Gras steigt mir in die Nase. Irgendwo weit vor mir erkenne ich einen Baum, der wie ein Riese in den Himmel ragt und seine starken Äste wie einen schützenden Schirm über das Land unter ihm ausbreitet. Ein leichter Luftzug, das Wiegen der Blumen im Wind... Ich vernehme ein leises Rascheln hinter mir und drehe mich um. Am Horizont kann ich einen schwarzen Schemen erkennen, der langsam auf mich zukommt. Jeder seiner Schritte lässt den Boden unter mir leicht erzittern und je näher er mir kommt, desto wärmer wird es. Ich hebe den Blick etwas, betrachte das Land hinter diesem Schemen. Wo zuvor noch blühendes Leben war, herrschte nun nichts als Tod. Das Land war von Asche überzogen... Mein Blick gleitet wieder zu diesem formlosen Schemen. Erst jetzt erkenne ich die Flammen, die er links und rechts hinter sich herzog. Binnen weniger Sekunden verschlangen sie alles, was ihnen in die Quere kam.
Ich drehe mich um und renne. Weiter, immer weiter, nur weg von diesem... etwas. Ich laufe auf den Baum zu, so schnell es irgendwie geht, blicke nicht zurück... nur... komme ich ihm nicht näher. Ganz im Gegenteil, der Baum scheint immer weiter in die Ferne zu rücken. Hinter mir kann ich nun ein leises Grollen hören, es erinnert an einen Donner in der Ferne, der ein großes Gewitter ankündigt... Ich blicke mich nun doch um. Der formlose Schemen war näher gerückt. Sehr viel näher. Ich spüre langsam die Hitze der Flammen auf meiner Haut, das leise Grollen wächst langsam zu lautem Getöse heran. Die Luft beginnt zu flirren und ich erkenne, dass Laufen keinen Sinn mehr hat. Meine Schritte werden langsamer, ich komme vollends zum Stehen und drehe mich um.
Ein letzter Blick zurück. Der Baum, zuvor noch riesig, war nun nicht mehr als ein weiterer Schemen irgendwo am Horizont. Mein Blick richtet sich wieder auf das Etwas vor mir. Obgleich es nun nur noch wenige Meter von mir entfernt ist, kann ich keine klaren Formen erkennen, geschweige denn so etwas wie ein Gesicht oder andere Körpermerkmale. Es ist nichts weiter, als.... eine schwarze, wabernde Masse, die mal grobe Züge eines Menschen und mal die verschiedener Tiere aufweist. Ich atme tief ein, lege die Hände hinter meinem Rücken ineinander und warte.
Der Schemen kommt zum stehen und....scheint mich in gewisser Weise anzublicken. Indessen scheinen auch die Flammen ihren Vormarsch eingestellt zu haben. Es vergehen einige Momente, in denen wir uns stumm gegenüberstehen... ein tiefes Grollen... der Schemen setzt seinen Weg fort. Näher, immer näher kommt er... Die Hitze der Flammen versengt meine Haut, obwohl sie bestimmt noch gute fünf Meter entfernt waren. Ich falle auf die Knie, die Flammen umschließen meinen Körper, verbrennen Kleidung, Haut und Fleisch... Mein letzter Blick gilt dem Schemen. Durch das Züngeln der Flammen hindurch erkenne ich nun doch so etwas wie eine Form, aber die Flammen lassen mir keine Zeit. Sie fressen sich durch meinen Körper... ich schreie nicht einmal. Der letzte Funke erlischt in einem Meer aus Flammen.
Ebenbild
Der Traum wiederholt sich, Nacht für Nacht. So oft ich es auch versuche, ich kann der Wand aus Flammen nicht entkommen. Es ist, als ob ich auf einer Straße entlang laufe, die nur genau zu einem Punkt führt, egal welche Richtung man einschlägt. Je schneller ich laufe, desto schneller kommt der Schemen an mich heran, und desto schmerzhafter sind die Flammen. Mittlerweile renne ich garnicht mehr, bleibe nurnoch stehen und warte... Ich schließe die Augen und warte, dass mich die Flammen verzehren. Als sie mich einhüllen, öffne ich die Augen wieder, versuche wieder einen Blick auf den Schemen zu erhaschen, der immer nur dann klare Formen anzunehmen schien, wenn ich ihn durch die Wand aus Feuer ansah.
Ich rechnete nicht damit dieses mal etwas zu erkennen, sollte mich aber grundlegend täuschen. Diesmal verschwindet der Schemen nicht so schnell, sodass ich tatsächlich näheres erkennen kann. Ich sehe... einen Mann. Er ist in etwa so groß wie ich, hat etwas längere schwarze Haare, die nach hinten zu einem Zopf zusammengebunden sind, eine Strähne hängt ihm ins Gesicht, fällt knapp über die stechenden, grün-grauen Augen. Eine lange Narbe zieht sich quer über sein linkes Auge, bis zur Nase... ich erstarre. Was ich sehe... bin ich. Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf die Züge meines Ebenbildes, ehe die Flammen mich nun doch vollends verzehren.
Flammenheer
Erneut stehe ich auf dieser riesigen Wiese und wieder erblicke ich den riesigen, zufluchtversprechenden Baum vor mir. Das tiefe Grollen und leichte, monotone Beben der Erde verrät mir, dass auch der Schemen und das Heer aus Flammen wieder hinter mir sind. Dieses mal bleibe ich nicht stehen, sondern renne erneut auf den Baum zu, renne so schnell es mir möglich ist. Ich hoffe, dass ich ihn dieses mal vielleicht erreichen würde, denn dort wäre ich zweifelsohne sicher. Zunächst hat es den Anschein als würde ich ihm tatsächlich ein Stück näher kommen. Ein Funken Hoffnung macht sich in mir breit, erlischt jedoch sofort wieder, als ich merke, dass der Baum langsam wieder in weite Ferne rückt, während das Flammenheer weiter auf mich zu kommt.
Meine Schritte werden langsamer, ich spaziere nurmehr vor mich hin. Ich fluche leise, weil ich es nicht schaffe den Baum zu erreichen, bleibe stehen und senke den Kopf. Vor mir auf dem Boden sehe ich schwarze Blüten... der Rest ist unter meinem Stiefel begraben. Ich gehe einen Schritt zurück und befreie somit den Rest der Blume. Es ist eine schwarze Rose, die ich da umgetreten habe... dornenlos... leblos... Ich bücke mich, rupfe sie aus der Erde und betrachte sie näher. Schwarze Rosen waren ein Zeichen des Todes, hieß es. Ich lasse sie zu Boden fallen und blicke hoch in den Himmel. Er war wolkenlos und von strahlendem Blau... könnte direkt schön sein, wären die Umstände es ebenso. Ich schürze die Lippen, denke nach... Schwarze Rosen als Zeichen des Todes. Doch wie trotze ich dem Tod..? Ich senke den Blick wieder und betrachte den Baum in der Ferne, drehe mich um und sehe zum Flammenheer, das von meinem schwarzen, unförmigen Ebenbild angeführt wird.
Ich kneife die Augen zusammen... jedes mal, wenn ich auf den Baum zu lief, rückte er in weite Ferne, während sich das Flammenheer immer weiter näherte. Am Ende verschlang es mich... es verschlang mich... verschlingen... Tod. Ich blicke wieder zum Baum, betrachte ihn eine Weile, lasse seinen Anblick auf mich wirken. Er versprach Zuflucht, Schutz, Geborgenheit... er versprach Leben. Mit jedem Schritt, den ich auf ihn zugehe, rückt er in die Ferne und der Tod kommt näher... Langsam beginne ich zu begreifen. Ich drehe mich um, ein leichtes Lächeln huscht auf mein Gesicht. Ich atme einmal tief durch und renne, genau in Richtung des Flammenheeres. Es ist tatsächlich so, wie ich es erwartet habe. Das Heer entschwindet mit jedem meiner Schritte in die Ferne, während der Baum näher rückt... Nun weiß ich, wie man den Tod besiegen kann.