Mordechaj
11.05.2008, 11:38
Huhu =3
Worum geht es?
Ich beschäftige mich im Moment ein wenig mit Techniken zur Inspiration und dergleichen, weil ich bisher immer nur kurze schriftstellerische Sachen zustande gebracht hab, ich mir allerdings zwecks Arbeitsproben im Moment etwas höhere Seitenziele stecke und deshalb ständig mit meiner Motivation zu kämpfen haben werde.
Dabei bin ich auf die sogenannte Ecriture Automatique gestoßen, die mir eigentlich besonders gefallen hat, zumal ich mich wieder ein bisschen dem Travestieschreiben zugewandt hab.
Außerdem dachte ich mir, ist das vielleicht ein ganz tolles Thema für das Atelier, damit hier mal wieder etwas mehr Leben einzieht, aber auch, um uns gegenseitig ein paar künstlerische Anstöße zuzuwerfen, die inspirierend und ausdrückend zugleich sein können, ohne, dass man das Ganze erst in 3 Seiten Text verfassen müsste.
Was ist die Ecriture Automatique also?
Es geht dabei um das Lockern der Gedanken, ohne jeglichen Druck auf sich selbst auszuwirken. Der Geist wird einfach kurz angestupst und was dabei rauskommt, ist ein wenig Nonsense und ganz viel inspiratives Zeug - so der Grundgedanke.
Ziel ist es, einen Satz, oder mehr oder sogar weniger, zu schreiben, ohne Rücksicht auf dessen Inhalt, Aussage, oder seine Intension und vorallem ohne Rücksicht auf Verständlichkeit und Kontext. Es gilt nur, den Geist zum abstrakten Denken zu bewegen, seinen ersten künstlerischen Gedankenblitz aufzuschreiben; und im besten Fall zu lockern, oder ihm ein bisschen Inspiration abzugewinnen.
Beispiel:
Natürlich ist es ein bisschen schwierig, jetzt tolle Beispiele vorzugeben, weil diese kleinen Geistesblitze verständlicherweise unvorhersehbar sind.
Was mir jetzt allerdings zuerst in den Sinn kommen würde, wäre folgendes:
Ein leiser, unscheinbarer Hundeblick setzte sich auf ihr Gesicht; drei Finger - und ich wusste, was zu tun ist.
oder weniger kryptisch:
Der Schnee knackte laut unter unseren Füßen, als wir den schweren Schlitten unter einem Ächzen Stahl-auf-Asphalt auf die Straße wuchteten, bevor wir uns auf den Boden sinken ließen und leise vor uns hinkeuchten und unser Atem kleine Wölkchen in die Kälte malte.
...passend zum momentanen Wetter. Es kommt dabei nicht auf besondere Kunstfertigkeit oder überhaupt auf Sinn an - wie man hier sieht - sondern auf die Spontanität. Sobald wir nämlich auch nur einen Moment darüber nachdenken, was wir eigentlich schreiben, entwickelt zumindest der verklemmte Teil von uns, zu dem ich mich gut und gern zählen kann, ein bisschen Angst vor dem pathetisch Werden.
Wem nützt dieser Thread?
Vermutlich jedem, der etwas zu erzählen hat. Aus diesen Geistesblitzen können Storys entstehen, eigenständige Gedanken und Schlussfolgerungen, man kann ein wenig tiefgründige Selbstfindung betreiben und das Wichtigste: Es macht unheimlich viel Spaß, einfach irgendwelchen Nonsense aufzuschreiben. Letztendlich kennt ihr vielleicht diese Momente, in denen man unbedingt etwas aufschreiben will, aber es gerade an weißdergeierwas fehlt, um das ganze vollwertig literarisch umzusetzen.
Natürlich wäre es auch interessant, wenn man irgendwelche Geistesblitze mal bildlich umsetzen würde - das würde auch unseren bildenden Künstlern etwas Raum geben =).
Kleine Regeln:
Ich weiß zwar nich, ob sich der Thread überhaupt länger als 2 Posts halten wird, weil ihr Banausen ja immer Angst vor viel Text bekommt, aber trotzdem mag ich mal ganz präventiv einige kleine Regeln aufstellen:
es geht hier um ein klein wenig erzählende Kunst, nicht ums Spamen, weshalb die Geistesblitze schon etwas mehr Anspruch haben sollten. Ihr sollt ja auch nicht davon reden, was ihr gerade macht und denkt, sondern davon, was euch als erstes in den Sinn kommt - das ist ein feiner Unterschied =3
es gibt hypotaktische Sätze, parataktische Sätze, Satzanschlüsse, Satzverschränkungen, unvollkommene Satzkonstruktionen... keiner sagt, dass ein Geistesblitz groß anfängt und mit einem Punkt endet - vielleicht führt der eine Anstoß zu einem neuen Geistesblitz, der in direktem Zusammenhang steht; solange es schon irgendwie kurz bleibt (ihr wisst selber, was kurz ist), sind auch kleine Verkettungen erwünscht, schließlich soll man seinen Gedanken auch zuende bringen dürfen
das hier gibt wahrscheinlich garnich arg soviel Konversationsbasis, aber Diskussionen sind aufs Höchste erwünscht; allerdings sollten aus diesem Grund die Geistesblitze fett geschrieben werden, damit man den Überblick nicht verliert
was auf alle Fälle ausbleiben sollte: Erklärungsversuche. Dann versteht's eben keiner, sei's doch drum ;)
Öh... auf gehts? =)
Worum geht es?
Ich beschäftige mich im Moment ein wenig mit Techniken zur Inspiration und dergleichen, weil ich bisher immer nur kurze schriftstellerische Sachen zustande gebracht hab, ich mir allerdings zwecks Arbeitsproben im Moment etwas höhere Seitenziele stecke und deshalb ständig mit meiner Motivation zu kämpfen haben werde.
Dabei bin ich auf die sogenannte Ecriture Automatique gestoßen, die mir eigentlich besonders gefallen hat, zumal ich mich wieder ein bisschen dem Travestieschreiben zugewandt hab.
Außerdem dachte ich mir, ist das vielleicht ein ganz tolles Thema für das Atelier, damit hier mal wieder etwas mehr Leben einzieht, aber auch, um uns gegenseitig ein paar künstlerische Anstöße zuzuwerfen, die inspirierend und ausdrückend zugleich sein können, ohne, dass man das Ganze erst in 3 Seiten Text verfassen müsste.
Was ist die Ecriture Automatique also?
Es geht dabei um das Lockern der Gedanken, ohne jeglichen Druck auf sich selbst auszuwirken. Der Geist wird einfach kurz angestupst und was dabei rauskommt, ist ein wenig Nonsense und ganz viel inspiratives Zeug - so der Grundgedanke.
Ziel ist es, einen Satz, oder mehr oder sogar weniger, zu schreiben, ohne Rücksicht auf dessen Inhalt, Aussage, oder seine Intension und vorallem ohne Rücksicht auf Verständlichkeit und Kontext. Es gilt nur, den Geist zum abstrakten Denken zu bewegen, seinen ersten künstlerischen Gedankenblitz aufzuschreiben; und im besten Fall zu lockern, oder ihm ein bisschen Inspiration abzugewinnen.
Beispiel:
Natürlich ist es ein bisschen schwierig, jetzt tolle Beispiele vorzugeben, weil diese kleinen Geistesblitze verständlicherweise unvorhersehbar sind.
Was mir jetzt allerdings zuerst in den Sinn kommen würde, wäre folgendes:
Ein leiser, unscheinbarer Hundeblick setzte sich auf ihr Gesicht; drei Finger - und ich wusste, was zu tun ist.
oder weniger kryptisch:
Der Schnee knackte laut unter unseren Füßen, als wir den schweren Schlitten unter einem Ächzen Stahl-auf-Asphalt auf die Straße wuchteten, bevor wir uns auf den Boden sinken ließen und leise vor uns hinkeuchten und unser Atem kleine Wölkchen in die Kälte malte.
...passend zum momentanen Wetter. Es kommt dabei nicht auf besondere Kunstfertigkeit oder überhaupt auf Sinn an - wie man hier sieht - sondern auf die Spontanität. Sobald wir nämlich auch nur einen Moment darüber nachdenken, was wir eigentlich schreiben, entwickelt zumindest der verklemmte Teil von uns, zu dem ich mich gut und gern zählen kann, ein bisschen Angst vor dem pathetisch Werden.
Wem nützt dieser Thread?
Vermutlich jedem, der etwas zu erzählen hat. Aus diesen Geistesblitzen können Storys entstehen, eigenständige Gedanken und Schlussfolgerungen, man kann ein wenig tiefgründige Selbstfindung betreiben und das Wichtigste: Es macht unheimlich viel Spaß, einfach irgendwelchen Nonsense aufzuschreiben. Letztendlich kennt ihr vielleicht diese Momente, in denen man unbedingt etwas aufschreiben will, aber es gerade an weißdergeierwas fehlt, um das ganze vollwertig literarisch umzusetzen.
Natürlich wäre es auch interessant, wenn man irgendwelche Geistesblitze mal bildlich umsetzen würde - das würde auch unseren bildenden Künstlern etwas Raum geben =).
Kleine Regeln:
Ich weiß zwar nich, ob sich der Thread überhaupt länger als 2 Posts halten wird, weil ihr Banausen ja immer Angst vor viel Text bekommt, aber trotzdem mag ich mal ganz präventiv einige kleine Regeln aufstellen:
es geht hier um ein klein wenig erzählende Kunst, nicht ums Spamen, weshalb die Geistesblitze schon etwas mehr Anspruch haben sollten. Ihr sollt ja auch nicht davon reden, was ihr gerade macht und denkt, sondern davon, was euch als erstes in den Sinn kommt - das ist ein feiner Unterschied =3
es gibt hypotaktische Sätze, parataktische Sätze, Satzanschlüsse, Satzverschränkungen, unvollkommene Satzkonstruktionen... keiner sagt, dass ein Geistesblitz groß anfängt und mit einem Punkt endet - vielleicht führt der eine Anstoß zu einem neuen Geistesblitz, der in direktem Zusammenhang steht; solange es schon irgendwie kurz bleibt (ihr wisst selber, was kurz ist), sind auch kleine Verkettungen erwünscht, schließlich soll man seinen Gedanken auch zuende bringen dürfen
das hier gibt wahrscheinlich garnich arg soviel Konversationsbasis, aber Diskussionen sind aufs Höchste erwünscht; allerdings sollten aus diesem Grund die Geistesblitze fett geschrieben werden, damit man den Überblick nicht verliert
was auf alle Fälle ausbleiben sollte: Erklärungsversuche. Dann versteht's eben keiner, sei's doch drum ;)
Öh... auf gehts? =)