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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [P&P] Dungeons & Dragons 4e



La Cipolla
22.03.2008, 08:29
Inzwischen gibt es ernst zu nehmende Informationen zu D&D4.
Man hat sich offenbar sehr stark an die MMORPGs gehängt, und da D&D ja nun nicht wirklich etwas anderes ist, kann dieser Austausch imho nur konstruktiv sein. Mal in wenigen Stichpunken die neuen Fakten:

D&D bleibt eine Kampfsimulation. Eine D&D Kampagne ohne Kampf wird auch weiterhin leicht unpassend ausfallen, was das System angeht, Dungeoncrawling bleibt ein essentieller Bestandteil. Die kämpfe sind vereinfacht, was Aktionen und Bewegung angeht. Der riesige Fertigkeitenbatzen des Vorgängers wurde zusammengefasst. Die Rollen in den Kämpfen sind MMO-mäßig klarer verteilt (Tank, Supporter, usw).
Was sagt uns das?
Es wird sich nichts am Grundprinzip ändern. Fakt. Also all ihr Leute, die euch D&D zu stupide ist, weil ihr Rollenspiel bevorzugt, ihr müsst nicht weiterlesen. :rolleyes:

Die Kämpfe werden jetzt über sogenannte Powers abgehandelt, was schon ziemlich pervers an die verschiedenen Aktionen eines MMos erinnert. KA, wie das als P&P wird, kann es mir noch nicht so recht vorstellen. Die D&D Videospiele kann es nur besser machen. xD'
Des weiteren wurden so Kleinigkeiten wie Zauber wirkungsdauer getilgt, Zauber gelten entweder eine Runde oder bis der Kampf vorbei ist. Noch eine Sache, wo die Praxis entscheiden wird, klingt für meine Ohren erstmal seltsam.

Das rasten ist sinnvollerweise in kleine Verschnaufpause und die förmliche Nachtruhe eingeteilt, sehr gut, SEHR gut, wenn ich überlege, wie viele hundert Stunden meine BG Charaktere jeden Tag geschlafen haben, weil sie keine Zauber mehr hatten. >_>

Die Monster, die bereits im Netz schwirren, haben eine Gemeinsamkeit: Trotz Lvl2 (bspw) liegen sie größtenteils gut über 30 HP, heißt auf gut deutsch, man wird wohl die Unterschiede im Powerniveau ein Bisschen (!!) nach unten gedreht haben. Ein Startcharakter ist nicht mehr nach einem glücklichen Orkschleuderschuss tot, 5 Startcharaktere können wohl auch realistisch wesentlich stärkere Leute über den Haufen hauen. Daumen hoch.

Wenn ich das richtig sehe, sind der Hexenmeister und der leicht schwarzmagisch angehauchte Hexer (Warlock, praise German) zu einer Klasse verschmolzen, auch habe ich bisher noch nichts von Mönch, Druide und Barde gesehen. Ich könnte mir vorstellen, das die ab jetzt verünftigerweise Prestigeklassen sind, aber das ist nur eine Vermutung.


Fazit bisher: Ich warte das GRW ab und bin gespannt, ob man die Endloszauberschleife endlich in den Griff kriegt, bevor ich etwas sage. An sich hört sich alles nicht revolutionär neu an (hätte mich auch gewundert), wohl aber wieder mal wesentlich besser als die letze version.
Der offensichtliche MMO Aspekt wird wie gesagt nette Videospielumsetzungen bringen, freut euch drauf. ich bin mir recht sicher, dass der Rollenspielaspekt trotzdem nicht darunter leidet (jedenfalls nicht mehr als bisher), weil die Fertigkeiten vernünftig überarbeitet sind. In dem Sinne kommt wohl ein immer besser werdender Kampfsimulator mit Rollenspielanleihen auf uns zu, und was auch immer man davon hält, auf jeden Fall wissen die Wizards inzwischen, was sie wollen und versuchen nicht mehr, krampfhaft alle glücklich zu machen. Ganz stupide ausgedrückt: Back to the roots. :D Und seit ich für richtiges Rollenspiel die WoD benutze, finde ich das auch gut so.


Mehr infos in der entsprechenden Abteilung des Blutschwerter Forums (+Links, bei denen ich zu lahm bin, sie rauszusuchen).

FF
22.03.2008, 12:19
ohne ahnung vom PnP Zu haben, aber als begeisterter Spieler der Computer RPGs lässt mich die Aussage


auch habe ich bisher noch nichts von Mönch, Druide und Barde gesehen.

trauern. Die (Totem)druiden und Barden waren meine beiden Lieblingsklassen. T__T

Eukaryot
20.04.2008, 11:39
Was ich so lese, lässt mich zu 90% das Schlimmste befürchten: Ich werde wohl bei 3.5 bleiben.
3.5 ist ein gutes System - sicher, es hat seine Schwächen, doch es ist sowohl für kampf- als auch rollenspielorientierte Runden sehr gut geeignet. Eine der Stärken DnDs waren für mich immer die nahezu grenzenlosen Möglichkeiten, durch Kombinationen von Grund- und Prestigeklassen einen Charakter aufzubauen. Mit der Beschränkung auf weniger Grundklassen wird das wohl kaum in dem Umfange möglich sein. Wobei ich fast befürchte, dass es letztlich aufs gleiche hinauslaufen wird, nur dass sich die verschiedenen Klassen erneut auf zig verschiedene Bücher verteilen.
Dass das Powerlevel noch weiter angehoben werden soll (wie ich dem Eingangspost entnehme) war mir neu, ich sehe das jedoch sehr kritisch - es war schon immer für meinen Geschmack etwas arg hoch. Mit ein paar Stufen ist der Charakter bereits in 3.5 zum Übermenschen mutiert, der von einfachen Leuten nicht mehr aufzuhalten ist.
Und dass man die Gnome aus dem Grundregelwerk streichen will, werde ich ihnen nie verzeihen (einfach die tollste Rasse überhaupt^^), aber gut, die werden wohl spätestens mit dem Monsterhandbuch wieder spielbar sein.
Dass man sich beim Kampf noch mehr auf das Miniaturensystem stützen will, begrüße ich gar nicht, da ich den miniaturlosen Kampf bevorzuge.
Alles in allem sehe ich der 4. Edition eher pessimistisch entgegen, werde sie aber denke ich anspielen, ehe mein endgültiges Urteil fällt.


Eukaryot

DFYX
20.04.2008, 17:33
Ich hab das Gefühl, dass auch hier die Regel der 4. Edition zutrifft. Es werden Macken der 3. Edition ausgebessert, dabei aber andere Sachen kaputt gemacht. Das war bei DSA so, das war bei Shadowrun so und das wird bei D&D kaum anders sein.

La Cipolla
20.04.2008, 19:59
Ich hab das Gefühl, dass auch hier die Regel der 4. Edition zutrifft. Es werden Macken der 3. Edition ausgebessert, dabei aber andere Sachen kaputt gemacht. Das war bei DSA so, das war bei Shadowrun so und das wird bei D&D kaum anders sein.
Das hat einen logischen Grund:

1. Edition: Idee wird umgesetzt.
2. Edition: Idee nimmt nun eine "endgültige" Grundform an, die sich durch Feedback und Praxis entwickelt hat. Es ist noch keine große Rede von Balancing, das System pendelt sich erst ein.
3. Edition: Die großen, schon immer da gewesenen Schnitzer werden durch Erfahrung entfernt und bilden ein, was dieses (!) Spielsystem angeht, mehr oder minder rundes System.

Was bleibt also für eine vierte Edition? Ein Neuanfang bei "zweifelhaften" Aspekten des Systems, da das alte zu dieser Zeit schon ausgereizt ist, jedenfalls im großen und Ganzen. Das ist nur eine logische Konsequenz, wems nicht gefällt, der bleibt bei dem alten und muss sich auch nicht ärgern, denn das alte funktioniert ja.

(Arschkarte nur bei DSA, wo ich noch große Schnitzer in der Dritten sehe. Aber das ist halt deutsche Qualitätsarbeit und man muss selbst ändern, was nicht gefällt. ;D )

Das beste Beispiel dafür ist und bleibt D&D. Die erste Edition war eine pure Idee in Regeln gestopft, AD&D ist gut spielbar und ein Bisschen logischer und die 3. Edition hat das Ganze in vergleichbares Balancing und ein rundes System gestopft. Wizards hat jene Theorie auch bewiesen, indem sie in 3.5 nicht viel geändert haben, sondern stattdessen auf Perfektion des Vorhanden gegangen sind. Aus einem Grund: Es ist nicht mehr viel rauszuholen, ohne die Grundsätze zu ändern. Diese "neue" vierte Edition (ich wehre mich gegen "schlecht") ist also eine logische Konsequenz und wird immer erstmal alle abfucken, die den alten Kram gewohnt sind.
Ganz davon abgesehen: Abwarten, Leute. ;)

Ausnahme (Ja, die Werbung geht weiter): World of Darkness. Die sind bereits mit der zweiten Edition auf dem Stand einer Dritten, einfach dadurch, dass sie sich mit dieser zweiten sehr viel Zeit gelassen haben und einiges riskiert haben, was weder bei SR noch bei D&D noch bei DSA so war (Jedenfalls nicht zwischen 1 und 2, speziell bei DSA waren glaub ich sogar Druckfragen ein Hauptgrund für die neue Edition, hab ich mal gehört).



Dass das Powerlevel noch weiter angehoben werden soll (wie ich dem Eingangspost entnehme)
Hast du falsch verstanden, bzw. ich habs falsch erklärt. Die Differenz des Powerlevels sinkt, ich denke, der Powerlevel selbst bleibt gleich. In D&D3 respektive 3.5 haben selbst 4 lvl1 Charaktere KEINE Chance gegen einen einigermaßen intelligent agierenden Level 6er (bspw.), ein lvl1 Charaktere kann außerdem selbst von einem Goblin mit Glück mit einem normalen Angriff getötet werden. Das geht so nicht. Entweder man macht es wie in SR oder WoD, dass fast jeder fast jeden mit den entsprechenden Umständen umbringen kann, oder man macht es so, wie es jetzt sein wird, dass die Charaktere zumindestens nicht als zaubernde Bauern beginnen, sondern als einigermaßen fähige Abenteurer.


Eine der Stärken DnDs waren für mich immer die nahezu grenzenlosen Möglichkeiten, durch Kombinationen von Grund- und Prestigeklassen einen Charakter aufzubauen. Mit der Beschränkung auf weniger Grundklassen wird das wohl kaum in dem Umfange möglich sein.
Gerade nicht. Was ist ein Barde, wenn nicht eine Prestigeklasse irgendwo zwischen Schurke und Hexenmeister? Was ein Paladin, wenn nicht eine Prestigeklasse zwischen Krieger und Kleriker? Ich bin mir sicher, dass die Auswahl nicht im Ansatz sinkt, sie wird nur umgestellt. Was ich essentiell gut finde, denn Übersichtlichkeit und Strukturisierung ist das beste, was einem Rollenspiel passieren kann.



Dass man sich beim Kampf noch mehr auf das Miniaturensystem stützen will, begrüße ich gar nicht, da ich den miniaturlosen Kampf bevorzuge.
Same here. Aber es ist in Anbetracht des Konzepts logisch. Kampfsimulator halt.
Todernst, ohne es zynisch zu meinen (ich mag D&D), schau dir mal eingehend andere Systeme an.

Alles in allem sehe ich der 4. Edition eher pessimistisch entgegen, werde sie aber denke ich anspielen, ehe mein endgültiges Urteil fällt.
Same here too, gute Einstellung. ;)

Eukaryot
21.04.2008, 17:06
Hast du falsch verstanden, bzw. ich habs falsch erklärt. Die Differenz des Powerlevels sinkt, ich denke, der Powerlevel selbst bleibt gleich. In D&D3 respektive 3.5 haben selbst 4 lvl1 Charaktere KEINE Chance gegen einen einigermaßen intelligent agierenden Level 6er (bspw.), ein lvl1 Charaktere kann außerdem selbst von einem Goblin mit Glück mit einem normalen Angriff getötet werden. Das geht so nicht. Entweder man macht es wie in SR oder WoD, dass fast jeder fast jeden mit den entsprechenden Umständen umbringen kann, oder man macht es so, wie es jetzt sein wird, dass die Charaktere zumindestens nicht als zaubernde Bauern beginnen, sondern als einigermaßen fähige Abenteurer.

Okay, das klingt nun schon sehr viel besser als es sich zunächst anhörte.



Gerade nicht. Was ist ein Barde, wenn nicht eine Prestigeklasse irgendwo zwischen Schurke und Hexenmeister? Was ein Paladin, wenn nicht eine Prestigeklasse zwischen Krieger und Kleriker? Ich bin mir sicher, dass die Auswahl nicht im Ansatz sinkt, sie wird nur umgestellt. Was ich essentiell gut finde, denn Übersichtlichkeit und Strukturisierung ist das beste, was einem Rollenspiel passieren kann.

Und was passiert dann mit Bardenprestigeklassen (z.B. Liedsucher oder Harfneragent) wenn der Barde selbst schon eine ist? Auch ein Barde war in D&D 3.5 nicht gleich Barde.
Ich meine außerdem gelesen zu haben, dass der Barde in D&D 4 als Grundklasse im Spieler Handbuch II auftauchen wird. Demnach hätten wir dann wahrscheinlich im Endeffekt in der 4E die gleichen Grundklassen, nur auf noch mehr verschiedene Bücher verteilt. Das macht die Sache eher unübersichtlicher.


Eukaryot

Don Cuan
21.04.2008, 22:35
Des weiteren wurden so Kleinigkeiten wie Zauber wirkungsdauer getilgt, Zauber gelten entweder eine Runde oder bis der Kampf vorbei ist. Noch eine Sache, wo die Praxis entscheiden wird, klingt für meine Ohren erstmal seltsam.
Bitte nicht :eek:! Das wäre schrecklich für etwa die ganzen Wolkenzauber (und vieles anderes). Eine Runde Wirkungszeit ist ein Witz, und quasi ewig... Kämpfe müssen auch nicht zwingeng nach unter fünf Runden um sein.


Das rasten ist sinnvollerweise in kleine Verschnaufpause und die förmliche Nachtruhe eingeteilt, sehr gut, SEHR gut, wenn ich überlege, wie viele hundert Stunden meine BG Charaktere jeden Tag geschlafen haben, weil sie keine Zauber mehr hatten. >_>
Naja, BG ist ja noch AD&D 2, und selbst das wird nicht vollständig implementiert (bzw. mit ein paar Erweiterungen aus offiziellen Sourcebooks, jedoch vielen Auslassungen und Portierungen von 3rd wie den Sorcs). In D&D 3rd ist das Vorbereiten von Zaubern auch vom Schlafen getrennt und dauert an sich eine Stunde. Wobei man schlafen muss, um das tägliche Kontingent wieder aufzufrischen


Wenn ich das richtig sehe, sind der Hexenmeister und der leicht schwarzmagisch angehauchte Hexer (Warlock, praise German) zu einer Klasse verschmolzen[...]
Naja, Warlock war ja nie eine Core-Klasse, sondern AFAIK aus Eberron. Aber den Sorceror mit ihm vermischen...? Ich weiß nicht, Warlocks waren doch sehr mit bösen und chaotischen Externaren verquickt


Und was passiert dann mit Bardenprestigeklassen (z.B. Liedsucher oder Harfneragent) wenn der Barde selbst schon eine ist? Auch ein Barde war in D&D 3.5 nicht gleich Barde.
Als Voraussetzung für eine Prestigeklasse können auch Ränge in einer anderen Klasse (inklusive Prestigeklassen) angesetzt werden. So macht es Dragonlance etwa in D&D 3rd mit den Ritterklassen, welche von ihrer Rolle dort etwa äquivalent zu den Pallies sind. Um Ritter der Rose zu werden braucht man z.B. eine Stufe als Ritter der Krone und drei als Ritter des Schwertes.
Außerdem müssen Harfner keine Barden gewesen sein.


Ich meine außerdem gelesen zu haben, dass der Barde in D&D 4 als Grundklasse im Spieler Handbuch II auftauchen wird. Demnach hätten wir dann wahrscheinlich im Endeffekt in der 4E die gleichen Grundklassen, nur auf noch mehr verschiedene Bücher verteilt. Das macht die Sache eher unübersichtlicher.
AD&D 2 dürfte es da mit den Kits und den Sonderregeln schlimmer gehabt haben: Complete Paladin's Handbook, Complete Bard's Handbook, Complete Book of Gnomes & Halflings... wobei WotC bei D&D 3rd mit den ganzen Classbooks auch nicht viel besser sind. Man will halt mehr Bücher verkaufen http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/szuck.gif.

La Cipolla
10.06.2008, 14:06
Ich hatte am Erscheinungstag durch einen glücklichen Zufall schonmal die Möglichkeit, ins D&D4 Core zu schauen. Kurz gesagt: System whoa, Hintergrund naja..., Design ok.

Das Cover sieht in echt eigentlich ganz cool aus, auch wenn mir die stilistische 3er Variante lieber war. Die Verarbeitung des Buchs ist gewohnt klasse, das Design innen sogar richtig gut. Die Illustrationen haben ihre Qualität nochmal einen Deut höher geschraubt als schon in der tollen 3er. Der Charakterogen ist gewohnt sieht-komplizierter-aus-als-es-ist.

Nun erstmal das Positive, das System. Man hat viiiiiel Würfeln weggenommen. Die Rettungswürfe sind nun feste Zahlen, die auch nicht mehr nur auf einem Attribut, sondern auf zweien beruhen (bspw Ch und We sind Willenswurf, ist durchaus sinnvoll), auch bei Fertigkeitswürfen usw. wurde einfach mal viel vereinfacht. So auch die Skills an sich. Es gibt gottseidank nur noch etwa 15 davon, und zwar 15 feste, der zweifelhafte Batzen an 50 Fertigkeiten, der in den 90ern wohl mal Mode war, hat sich endültig aus dem System verabschiedet. Das Magiesystem ist komplett über den Haufen geworfen, hatte allerdings keine Zeit, da reinzuschauen, ebenso bei den neuen "Powers", besondere Fähigkeiten nach Klasse (also noch keine Meinung). Die HP sind man-hat-meine-Gebete-erhöht grundlegend überarbeitet. Man hält nun in den allermeisten Fällen auch auf Stufe 1 einen Treffer aus, die Hp steigen auch nicht mehr so rapide und zufällig an wie früher. Heißt, der Powerlevel schrumpft zusammen (nicht zu verwechseln mit "er wird kleiner"). Das was ich am System gesehen habe, war durchweg klasse für ein Hack'n'Slay Spiel mit Rollenspielpart. Ich warte aber ein endgültiges Ergebnis ab.

Nun zum Aufregen... Die D&D Gemeinde ist Kiddy-durchsetzt, das wissen wir ja alle, aber man hat sich in v4 in einem Ausmaß an den Wünschen der Fans orientiert, dass es das Spiel aus dem Konzept reißt. Für mich war D&D immer standard-Fantasy, Tolkien, oder sogar noch eher D&D halt. Weshalb ich auch Supplements wie das Psionic Handbuch nicht besonders toll fand. In der vierten Edition gibt es ein paar fatale Veränderungen bei den Rassen. Zuerst die gute Nachricht, Gnome sind aus dem Core geflogen, klasse, zwei kleine Völker (Zwerge und Halblinge) reichen. Halb-Orks ebenfalls, da kann ich auch drauf verzichten, hat eh kaum jemand gespielt. Die erste seltsame Veränderungen ist das Aufsplitten der alten Elfen in "Elfs" und "Eladrin". Erstere sind die Waldelfen (im weitesten Sinne), also Bogen, Wald, Waldläufer umschreibt es ganz gut. Die zweiten sind die Hochelfen, also weltfremde Magiebegabte, edle Wesen, die mit der Natur nicht so viel am Hut haben. Prinzipiell finde ich diese Einteilung gar nicht mal schlecht bis richtig gut (der Unterschied ist schließlich groß), aber warum (?!) kann man nicht einfach Wood Elfs und High oder Moon Elfs sagen? Eine Wortneuschöpfung ist in einem klassischen System (wie gesagt, meine Sicht auf D&D) immer Gift. Naja. Wo wir gleich beim zweiten Punkt wären. Dragonblooded (oder so ähnlich) haben es doch tatsächlich ins Core geschafft, und wir reden hier nicht von Menschen mit ein Bisschen Drachenblut, sondern tatsächlich von humanoiden Drachen im Kleinformat (guckt euch Bilder im Web an). Das ist nicht nur so "obercool", dass man kotzen möchte, es passt auch überhaupt nicht in den Rest der Grundvölker mit rein. Ich bin sehr gespannt wie lächerlich sie das Erscheinen der Dragonblooded in den Forgotten Realms erklären. xD' Einziger positiver Aspekt: Die Drachen neigen zu guter ehrenhafter Gesinnung, mit Paladin als bevorzugter Klasse, was viele böse Kiddo-Drachen verhindert (oder zumindestens nicht unterstützt). Die Freude wärt aber nicht lang, denn jetzt kommt der Dreath Strike. Die Tieflinge sind im Core. *würg* *brech* *kotz* Sorry für meine Emotionalität, aber das ist zum Weinen. Ich habe absolut nichts gegen Tieflinge, Halbdämonen sind eine tolle Idee, aber eine "böse" Rasse mit Schurke als bevorzugte Klasse im Core ist der Todesstoß für jede Anfängergruppe. Ich sehe Scharen von 13-Jährigen mit Möchtegern-Drizzts durch die Lande ziehen und ihre frühpubertären Neigungen ausleben. Dass die Aasimare fehlen, macht das Ganze nur noch schlimmer, da ich beide Rassen immer als Equivalent angesehen habe, die Dragonblooded nehmen zwar deren Rolle ein, aber zu denen wurde ja schon alles gesagt.
Kurz: Schade drum. Die Drachen hauen das System um, hätten sie stattdessen die etwas weniger coolen Aasimare, hätte es irgendwie noch gepasst, aber so... naja.

Kurzfazit, ohne dass ich alles gesehen, geschweige denn gelesen hätte: Zu zwieschneidig, um genial zu sein. Man hat es sich wirklich vertan. Das System ist zwar offenbar so richtig toll, aber der Hintergrund... Das GRW fühlt sich mit den Rassen ein Bisschen wie eine spezielle Kampagnenwelt an, nicht wie ein Grundregelwerk. Das bleibt jedoch nur der Ersteindruck.

Ausführliche Meinung ein paar Tage, nachdem mein eigenes Exemplar angekommen ist. ;)

Liferipper
10.06.2008, 20:22
aber warum (?!) kann man nicht einfach Wood Elfs und High oder Moon Elfs sagen? Eine Wortneuschöpfung ist in einem klassischen System (wie gesagt, meine Sicht auf D&D) immer Gift.

The word Eldarin means "Elvish" in Quenya, one of the languages of Middle-earth. (http://en.wikipedia.org/wiki/Neo-Eldarin)

Damit wäre auch geklärt, dass man in den D&D-Welten Tolkinisch spricht...

FF
10.06.2008, 20:35
The word Eldarin means "Elvish" in Quenya, one of the languages of Middle-earth. (http://en.wikipedia.org/wiki/Neo-Eldarin)

Damit wäre auch geklärt, dass man in den D&D-Welten Tolkinisch spricht...

Yay, indem man nun auch direkte Tolkienanleihen in die Forgotten Realms bringt, wirds endgültig lächerlich :A

Ianus
10.06.2008, 21:11
Nun zum Aufregen... Die D&D Gemeinde ist Kiddy-durchsetzt, das wissen wir ja alle, aber man hat sich in v4 in einem Ausmaß an den Wünschen der Fans orientiert, dass es das Spiel aus dem Konzept reißt. Für mich war D&D immer standard-Fantasy, Tolkien, oder sogar noch eher D&D halt. Ich will aber mein Wargame-Sim D&D wieder!!1111. :D Du kannst doch immer noch die alte Version spielen?


Ich sehe Scharen von 13-Jährigen mit Möchtegern-Drizzts durch die Lande ziehen und ihre frühpubertären Neigungen ausleben. Dafür braucht's keine Tieflinge. :D

DFYX
10.06.2008, 22:09
Dafür braucht's keine Tieflinge. :D

Exakt, dafür nimmt das Standardkiddie sich einen normalen Elfen, verpasst ihm die Klasse Schurke und schwarze Haut und gut ist...

La Cipolla
13.06.2008, 14:41
Ich meine aber, man muss es nicht mit dem System unterstützen, zumindestens nicht im Core... :rolleyes:


Entscheidung schneller als erwartet. xD' Ich werde bei D&D3.5 bleiben.

Erster Grund ist die neue Klassenauswahl: Es gibt keine Mönche & Barbaren (...), Hexenmeister(!), Druiden(!!) und Barden(!!!) mehr, stattdessen hat man nun den Warlock (Hexer), mit dem ich gar nichts anfangen kann, mit reingenommen. Der neue anführende Warlord ist cool, warum es bei nur 8 Klassen immernoch einen Paladin gibt, ist mir allerdings ein verfluchtes Rätsel... Nicht nur, dass die kein Schwein spielt, der Kleriker deckt das Gebiet eigentlich gut mit ab. Positiv: Prestigeklassen sind weg, stattdessen gibt es verschiedene Pfade, die man ab Level 11 und 21 gehen kann, viele davon schon im Core. Der Nachteil ist der, dass auch Klassenkombinationen nur auf Level 11 und 21 möglich sind, was die eigentlich bessere Richtung "Idee -> Charakter" ziemlich kompliziert machen kann. Also zwieschneidiges Schwert.

Zweiter Grund ist ein Fokus auf Spielbarkeit, der die Realität ganz hart leiden lässt. Vollständig geheilte HP nach einer Nacht sind zwar gut für Videospiele, haben in einem Rollenspiel aber ihmo nichts verloren. Die Powers sind ebenfalls klasse für die Spielbarkeit, die alten Zeiten, als ein Magier nach benutzten Zaubern nur noch krampfhaft mit seiner Armbrust rumgefummelt hat, sind vorbei, ebenso die, wo ein Krieger nur stupide drauf gehauen und immermal einen Doppelschlag gemacht hat. Jetzt hat jede Klasse zahlreiche Powers, kann man am ehsten noch mit World of Warcraft, Guild Wars oder ähnlichen MMOs vergleichen, es gibt immer was zu tun. Die Auswahl ist groß und nach der einmaligen Auswahl glücklicherweise auch eingeschränkter als bei den reizüberlaufenen Onlinespielen (man startet mit 3 Powers und hat auf Level 10 vielleicht 11 und auf Level 20 dann 15 Stück). Das ist an sich also gut, aber irgendwie kann ich mich nicht so recht mit dem Spielgefühl anfreunden.

Es fühlt sich so an, als hätte man vom typischen Fantasy-Setting mit Abenteuerfokus auf ein typisches Abenteuer-Spiel umgeschwenkt. Ein Bisschen Rüchschritt zu den ersten Editionen, wo eine Gruppe mehr oder minder immer aus Kämpfer, Magier, Kleriker, Schurke bestand, die neuen "Roles", also aus MMOs bekannte Rollen a la Defender oder Striker unterstreichen das nur noch. In einer Fantasyumgebung laufen aber nunmal nicht nur 4-köpfige Kampfgruppen rum, sondern auch Einzelabenteurer, Paare usw, das kommt hier irgendwie nicht rüber. Hauptgrund ist aber die Klassenumgebung, die mir einfach nicht gefällt (und lauter Zusatzregelwerke müssen nicht sein, wenn es eine vollständige 3.5er Version gibt, wo ich nur das Core brauche). mit den Powers würde ich mich wohl anfreunden, das ist nur erstmal so krass ungewohnt, dass man zur Ablehnung neigt, obwohl es eigentlich ne klasse Idee ist.

Mit den Dragonborn (nicht Dragonblooded) habe ich mich inzwischen irgendwie angefreundet, die Beschreibung ist ganz nett. Man merkt auch, dass sie einfach eine Rasse mit Stärke- und Charisma-Bonus gebraucht haben, das passen die Orks nicht so sehr. Whatever, irrelevant, ich bleib bei 3, auch wenn 4 vielleicht der bessere Action-Simulator mit den lahmeren Klassen ist.


Achja. Die Illustrationen rocken Ärsche, auch wenn sie eindeutig WoW-beeinflusst sind.

DFYX
15.06.2008, 19:06
Zum Thema Illustrationen will ich einfach mal vier Beispiele in den Thread schmeißen, auch wenn ich selber kein D&D spiel. Ich bin nur zufällig auf deviantART drüber gestolpert.

Epic Traps (http://ironshod.deviantart.com/art/Epic-Traps-88148441)
Warlocks (http://ironshod.deviantart.com/art/Warlocks-88148776)
Drider (http://ironshod.deviantart.com/art/Drider-88244964)
Demons (http://ironshod.deviantart.com/art/Demons-88397416)

Ianus
15.06.2008, 19:13
Epic Traps (http://animearimasu.animeblogger.net/2006/10/15/happiness-01/) Fixed.


Edit: Der Dämon ist in einer Mischung aus '00 Gothic und 80er Ninjaklamotten gekleidet. Netzhemd, lulz. :D


THE GOOGLES! Die WARLOCKS! THE GOOGLES! :hehe:nton:

FF
15.06.2008, 20:38
eek. ok, mir gefallen die illustrationen nicht :)

viel zu bunt, seltsame posen, perspektiven usw...
erinntert mich an diese (http://www.nackterstahl.de/pics/covfrontnahansicht.jpg)furchtbar schlechte illustration irgendwie.

Ianus
15.06.2008, 22:47
...
erinntert mich an diese (http://www.nackterstahl.de/pics/covfrontnahansicht.jpg)furchtbar schlechte illustration irgendwie.Der spielt auf einem ganz anderen Niveau. Der Typ ist die Paris Hilton der Necromancer.

http://img186.imageshack.us/img186/6825/parishiltonatthebeachmp0.jpg

Sein Gürtel ist dort, wo ihr Röcklein hängt. Frage mich, wie er laufen will ohne die Hosen zu lupfen.

FF
15.06.2008, 23:15
der dämon (http://ironshod.deviantart.com/art/Demons-88397416)der illustration erinnert mich stark hieran: http://npshare.de/files/37/7589/48.jpg

@fyx: geht ned mehr, du hasts zitiert :P

DFYX
15.06.2008, 23:20
der dämon (http://ironshod.deviantart.com/art/Demons-88397416)der illustration erinnert mich stark hieran: http://npshare.de/files/37/7589/48.jpg

Ja, das hab ich mir bei der Pose auch gedacht. Mir ist echt schleierhaft, warum das sein musste...

Btw: seid brav und verlinkt Bilder nicht direkt von fremden Websites, sondern ladet sie bei npshare.de oder so neu hoch. Gab schonmal Ärger deshalb.

Dhan
16.06.2008, 00:35
Oh je, ich stell mir gerade eine neue Generation von D&D-Spielern vor, die Baseballkappen verkehrt herum tragen und Battlerap-Skills in ihren Hausregeln haben... aber mal ehrlich, der Dämon da benutzt bestimmt Axe-Shampoo beim Duschen
Andererseits hat er Goth-Merkmale: Netzhemd, Männerrock, lange Haare, Tribals... wäre lustig, wenn ein Dämon anfängt, Rotwein zu Patchoulli-Duft zu trinken und dabei Gedichte über die Leere in seinem Herzen zu schreiben.

Zum Thema: An sich bin ich nicht wirklich großer Fan von Dungeoncrawling aber verdammen tu ichs auch nicht.
Was mich an D&D nur seit jeher stört, ist das starre Klassensystem. Ich mein, wo bleibt der Spielraum für Individualität? Mich stören scho die Proffesionen von DSA4, die ja dann schon etwas ausgiebiger sind und an denen man über die Skillverteilung noch gut Individualität einbringen kann.
Warum verabschiedet sich D&D nicht endlich davon und macht ein Picksystem wie sichs gehört? Kann ja ruhig Dungeoncrawling bleiben und per Einschränkungen in gewisse Bahnen lenken (in Nightwind Dale wird das System ad absurdum geführt durch einen Plattenpanzer mit 0% Magiepatzerchance ^^ ich mein, warum tragen Magier keine Rüstung? Entweder wegen Sperrigkeit die magische Gesten behindert, wegen dem Gewicht dass die eher schwachen Burschen nicht tragen können oder wegen dem antimagischen Eisen) aber dennoch seine Freiheit lassen, insbesondere im Bezug Wahl von Fähigkeiten.

Eukaryot
19.06.2008, 12:03
D&D lebt von seinem ausgewogenen Klassensystem, wenn die jetzt tatsächlich auf freie Charaktererstellung nach Baupunktsystem umschwenken würde, ginge dem System eines seiner wichtigsten Identifikationsmerkmale verloren. Zumal ich ganz ehrlich sagen muss, dass ich den allgemein verbreiteten Vorwurf, D&D sei ein System mit zu starkem Schwerpunkt auf Dungeoncrawls, nicht nachvollziehen kann. Bei der 4E vielleicht, bei 3.5 jedoch keinesfalls. Ich find es eher albern, wenn man sich bei DSA (kA welche Edition(en)) für Punkte Charaktereigenschaften zusammenkauft. Mein Charakter ist so, wie ich ihn gestalten will, nicht wie es sich regeltechnisch lohnt und wie ich gerade Punkte übrig habe. Und wie ich dann Sachen wie Voruteile gegen bla 5 ausspielen soll iM Vergleich zu Vorurteile gegen bla 4, ist imo auch schwachsinnig.
Wobei ich aber dazu sagen muss, dass ich wenig Ahnung von DSA habe und es bisher nur ein Mal gespielt habe, um mir ein genaueres Bild zu machen, müsste ich mich stärker mit dem System auseinandersetzen.
Achja und mein Bild von der 4E hat sich inzwischen deutlich gebessert, wenngleich ich immernoch viele Kritikpunkte habe.

La Cipolla
19.06.2008, 12:42
Ich finde das Klassensystem für Abenteuer-Spiele unglaublich vorteilhaft, wenn auch erst seit nicht allzu langer Zeit. DSA ist für mich ein Mittelalter-Rollenspiel, aber nicht zwangsweise ein Abenteuerspiel, und für diese sind Punktesysteme besser, weil sie die Charaktererstellung nicht einschränken. Mit dem System kann ich aber btw auch nichts anfangen, egal welche Edition, was weniger an den Punkten als an der Umsetzung derselbigen liegt. Würde es nicht aus Deutschland kommen, würde es hier kein Schwein spielen, weil es die Amisysteme längst verdrängt hätten. :rolleyes:
Aber das ist eine andere leere Diskussion, weil 80% der deutschen DSA-Gemeinde zu voreingenommen sind, um sich überhaupt auf ein anderes System einzulassen. In der deutschen D&D Gemeinde sind es ebenfalls 80%. Und wenn, steigen sie meistens nur auf das jeweils andere System um. http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/ugly.gif

Zum Thema: Es wurde inzwischen ein Players Core 2 angekündigt, mit Barde, Druide, Mönch usw. Die werden aber in der Spielbarkeit die anderen Klassen kopieren, wie man es von MMOs kennt, das heißt, der Druide ist nur eine Mischung aus Kämpfer (durch Verwandlung) und Controller (durch seine wenigen Zauber), der Barde eine Mischung aus Magier und Warlord. Das ist das, was ich an D&D4 gearscht finde.

Aber, was ich schonmal in einem anderen Forum gesagt habe. Bei SR und DSA kann man um die Editionen 3 & 4 diskutieren, bei D&D ist es größtenteils Ansichtssache, weil es wirklich ein komplett anderes Feeling, ein anderes Genre ist.

FF
19.06.2008, 14:14
Auch wenns OT ist: die drei stärken von DSA sind 1. die enorme hintergrunddichte 2. die menge an fertigen und frei-vergügbaren abenteuern, die einen intressanten metaplot haben und 3. das magiesystem, das IMO einfach klasse ist, und einen nicht einschränkt, nur weil gedankenlesen, teleportieren und fliegen evt. irgendwelche plots sprengen könnten.

das punktsystem mag ich auch nicht wirklich, besser wäre etwas wie in SR(3) o.ä. Bei DSA ists einfach albern, dass alle Krieger oder Magier Farbenblind, Jähzornig, Arrogant, Tollpatischig und Einbeinig sind, die streuner und Taugenichtse hingegen alle Glück, vom Schiksal Begünstigt und ein Eidentisches Gedächtniss besitzen :rolleyes:
Dafür hat man auch viele Möglichkeiten. Was Rollenspiel begünstigt. Wenn man natürlich DnD nicht als Rollenspiel, sondern als Abenteuer Action Spielbegreift, ists sicherlich toll.

Eukaryot
19.06.2008, 14:20
Was hat das damit zu tun? Nur weil die Kämpfe ausgewogen und gut umgesetzt sind, heißt das nicht im Umkehrschluss, dass man mit dem System nicht auch genausogut rollenspielorientierte Kampagnen spielen kann. Ich habe zumindest noch kein Argument gehört oder gelesen, das glaubhaft schildert, was denn an anderen Systemen so viel rollenspielfreindlicher sei.
Und dass Aventurien besser ausgearbeitet ist als z.B. die Vergessenen Reiche, halte ich in Anbetracht des weltweit veröffentlichten Materials auch nicht unbedingt für gegeben. Und Abenteuer gibt es garantiert für D&D deutlich mehr als für DSA, alleine weil Markt und Spielerzahlen im englischsprachigen Raum viel größer sind, als nur hier im deutschsprachigen Raum.

La Cipolla
19.06.2008, 18:50
Eine Diskussion Aventrien Vergessene Reiche ist für den Arsch, lasst es. Reine Geschmackssache, sind beide gut ausgebaut, haben beide eine Unmenge an geilen Abenteuern & Romanen, und haben beide Stellen in der Welt, die so lächerlich unpassend sind, dass man lachen möchte (Amazonen? lol. Al-Qadim? Lolololol.)

Was an D&D wenig rollenspielfreundlich ist: Wie spielst du einen dicken, gewieften Händler, ohne dass es lächerlich ist? Als Schurke hat er bald einen gewaltigen Hinterhältigen Angriff, was er in meinem Konzept vielleicht gar nicht konnte, als Magier... nun ja, kann er zaubern. Mit den NPC Klassen aus dem Spiellerset ist er unterpowert, mit dem Gelehrten aus der "Chroniken der Engel"-Welt kommt man noch am nächsten ran, braucht aber letztendlich sogar scho eine andere Kampagnenwelt, um das glaubwürdig hinzukriegen.
Zweiter Aspekt: Ein hochstufiger Magier hält einige Schläge mit dem Bastardschwert aus und kann einen niedrigstufigen Kämpfer mit den Händen niederstrecken, ganz ohne Magie.
Das ist aber auch schon das größte Problem des Klassensystems, alle Typen von Abenteuern kann man durch Klassenkombos wunderbar darstellen, nur keine Alltagsmenschen. Aber das will D&D auch gar nicht. Es ist ein Abenteuerspiel, und genau das will ich. Für Alltagsmenschen: World of Darkness. Selbst in Fantasy-Settings. Punkt.

FF
19.06.2008, 18:50
dann sag mir mal, wie ich in DnD einen Zuckerbäcker spielen soll :)
Was Charaktere angeht, die nicht primär Spielfortschrittnützlich sind, ist DnD nicht wirklich gut bedient. Bzw. natürlich kann man auch mit irgendwelchen Charakterklassen was hinbiegen, aber das ist nich im Sinne des Erfinders und die Regeln unterstützen dies zumindest nicht.

Davon, dass es besser ausgearbeitet sei, oder dass es mehr Abenteuer gäbe, habe ich nichts gesagt. Es gibt viele, das waren meine Worte.

La Cipolla
19.06.2008, 18:55
Synchronposting! :D


Was Charaktere angeht, die nicht primär Spielfortschrittnützlich sind, ist DnD nicht wirklich gut bedient.
Doch, doch, die Fertigkeiten und Klassenkombos klappen schon gut. Es ist nur so, dass jeder Charakter etwas zum Abenteuer beitragen kann, ob es zum Charakter passt oder nicht. Siehe obriger Text. Abenteuercharaktere only. Wer einen Zuckerbäcker spielen will, der nichts kann außer Backen, ist bei D&D falsch, da hast du Recht.

FF
19.06.2008, 19:13
gibts denn einen Backen Skill? Oder einen Koch Skill* allgemein?^^ Auch einen Bäcker, der nicht nur Backen kann zu spielen fällt schwer. ich wüsste nicht, welche klasse ich nehmen soll. Mönch/Dieb Kombo? Barde? :D


*Bevor jemand anfängt rumubrüllen, das sei ja absolut unnötig: Das kann jemand, der gerne Alltagsrollenspiel betreibt genauso von all den anderen Skills behaupten, die man so hat. Schlösser Knacken, Taschendiebstahl, Waffentalente usw. Wenn ich gerne einen Zuckerbäcker, Schmied, Händler, Vergogenes Adelsblag o.ä. spielen will, dann brauche ich weder kämpfen, noch schlösser knacken usw.

Aber da wir uns dann ja jetzt einig sind, ist von mir aus diese Diskussion beendet. Eigentlich wollte ich doch nur vorhin sagen, dass mir Klassen und Professionssysteme ned gefallen, weil sie zu sehr einschränken. Aber wenigstens kann man bei DSA regelkonforme Professionen selber basteln.

Eukaryot
19.06.2008, 21:18
Wollt ihr mir ganz ehrlich sagen, dass ein Zuckerbäcker in einem Dungeon laut Regelwerk ebenso berechtigt sein sollte, etwas zu taugen, wie ein Kämpfer? Dass das nicht so ist, lässt sich wohl mit Realismus erklären. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei DSA anders ist. Und rein theoretisch lässt sich bei D&D 3.5 genauso ein Bäcker spielen. Ich verstehe das Problem also nicht ganz.

Und bezüglich der Welten und Abenteuer meine ich nur, dass da DSA nicht unbedingt Stärken gegenüber D&D aufweist. Wenn es welche gibt, liegen die in anderen Bereichen. Rollenspielfreundlichkeit kann ich mir aus angesprochenen Gründen nicht vorstellen. Für alles weitere müsste ich mit dem System mehr vertraut sein, so kann und will ich da nicht drüber urteilen.

FF
19.06.2008, 23:43
Das ist es ja eben. In DnD wäre ein Zuckerbäckerso stark wie ein Kämpfer/Dieb/Mönch einfach bedingt durch die Klasse, die er hat. Also entweder, er weicht aus und hat KI-Schläge, macht Hilterhältige Angriffe, Zaubert o.ä....

Eukaryot
20.06.2008, 17:36
Ich glaube nicht, dass ein Bürgerlicher oder bestenfalls Experte niedriger Stufe es mit einem Abenteurer (z.B. Kämpfer oder Schurke) gleicher oder höherer (und das werden die dank ihrer vielen Kämpfe sein) aufnehmen kann. Mit anderen Worten: 0 Chance.

Dhan
20.06.2008, 18:32
Man muss sich auch überlegen, wozu der Zuckerbäcker gut ist. Ich meine, Helden sollen ja was erleben. Entweder der Bursche entwickelt sich zu einem Helden, und dann ist eine Klasse a la D&D gerechtfertigt, oder er tuts nicht, dann kann man ihn auch so spielen, dass er nichts aushält, bekommt keine Klasse sondern nur ein zwei Lebenspunkte, ein zwei lächerliche Kampfboni und keine Feats oder sonstwas, dafür nen hohen Professions-Wert. Aber diese Variante macht eigentlich nicht groß Sinn. Ich wunder mich auch manchmal, wieso DSA alle möglichen Professionen hat. Wer zu den Niederhöllen spielt denn bitteschön einen Domestik!? Naja, Spezialrunden, aber für sowas würd ich improvisieren.

Zum Vergleich D&D und DSA, basieren halt auf zwei verschiedenen Konzepten fürs System. Wie das eigentliche Spiel abläuft, ist stark abhängig von Spielern und Meister

Ianus
20.06.2008, 19:10
Zum Vergleich D&D und DSA, basieren halt auf zwei verschiedenen Konzepten fürs System. Wie das eigentliche Spiel abläuft, ist stark abhängig von Spielern und Meister D&D leitet sich von den Tabletop-Spielen ab. Weniger verwunderlich, dass es sich sehr, sehr, sehr kampflastig spielt.