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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Obl] Rollenspielthread # 3 (Signatur aus)



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Shiravuel
02.03.2008, 20:43
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Dieser Thread ist für unsere Geschichten gedacht. Beachtet dabei bitte folgende vier Regeln:

1. Signatur ausschalten
2. Ort in die Betreffzeile des Posts schreiben (wenn ich also in der Kaiserstadt bin, schreibe ich in den Betreff: "Cyrodiil, Kaiserstadt")
3. Geschrieben wird in der Vergangenheitsform
4. Kein Power-Gaming!

Hier findet Ihr den Rollenspielthread #1 und Rollenspielthread #2

Frohes Posten. :)

Skyter 21
03.03.2008, 19:01
Das Lächeln war ebenso schnell verschwunden wie es aufgetaucht war. Tarik war zwar wieder in Cyrodiil angekommen, jedoch hatte er keine Ahnung wo genau er war und als auch noch Regen einsetzte war seine Sichtweite stark eingeschränkt.”Das einzige was jetzt noch fehlt ist ein Angriff eines Wegelagerers”, dachte er ironisch. Dem Anschein nach verstand das Schicksal es wörtlich und kaum das der Kaiserliche die nächste Kurve passiert hatte, stand auch schon ein Rothwardone mit gezückter Kriegsaxt vor ihm und der wollte sicher nicht nach dem Weg fragen.”Rück dein Geld raus oder dir passiert was”, meint der Rothwardone mit bedrohlichem Unterton. Tarik war leicht irritiert und brauchte kurz um sich wieder zu sammeln.”Ich habe nicht außer den Kleidern und etwas Verpflegung. Bei mir gibt es nichts zu holen”,antwortete Tarik. Der Wegelagerer schaute ihn verdutzt an, fasst sich aber wieder schnell und meinte nur:”Egal du stirbst trotzdem.” Sofort stürmte der Rothwardone auf den Kaiserlichen los. Da Tarik aber ganz anderer Meinung war, wich er mit einem Seitwärtssprung aus. Der Wegelagerer griff weiter an. Wieder musste Tarik sich mit Sprüngen außer Reichweite der Kriegsaxt bringen.”So kann das nicht weitergehen. Ich muss meinen Gegner irgendwie kampfunfähig machen.........Nächstes Problem: Wie? Ich habe keine Waffe zur Hand......zur Hand.......Hand......besser als nichts”, dachte Tarik und gerade als er wieder einem Angriff ausgewichen war zielte er mit der rechten Faust auf das Gesicht des Rothwardonen. Der Schlag kam unerwartet und Sekunden später hatte Tariks Gegenüber eine blutige Nase. Den Überraschungsmoment nutzte Tarik aus und Schlug noch einmal zu, dieses mal auf die Schläfe. Zwar war er nicht der beste im Faustkampf aber um sich in der Not zu verteidigen dürfte es reichen.”Die Kneipenschlägereien waren wohl doch nützlich”, dachte der Kaiserliche und hechtete wieder zur Seite. Der Rothwardone schnaufte schon wie ein Mintaurenfürst da nutzte Tarik eine Lücke und trat seinem Gegner zwischen die Beine. Der gewünschte Effekt bleib nicht aus. Sich vor schmerzen krümmend sackte der Rothwardone zusammen. Tarik nutzte die Chance und flüchtete.

Der Kaiserliche suchte die Straße und folgte ihr. Tarik konnte sich nicht erinnern, das er oft flüchten musste, aber wenn dann musste er schnell flüchten. Hier verhielt es sich nicht anders. Er hatte vielleicht 30 Meter zwischen sich und den Rothwardonen gebracht, da hörte er lautstarkes fluchen und Stiefelschritte.”Ich muss ihn irgendwie abschütteln oder mich verstecken. Sonst sind meine Tage gezählt. Un dich bin erst kürzlich ein paar mal dem Tode nur knapp entronnen”, dachte Tarik und lief noch schneller. Der Kaiserliche suchte seine Umgebung ab, so gut es eben während einer Flucht ging, um vielleicht etwas zu entdecken das ihm helfen könnte. Alles was er sah waren Bäume, Sträucher, Gras und ein Weg.”Hilft mir nicht viel”, dachte Tarik mit bedauern.”Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig als zu laufen......und zu hoffen das mein Verfolger wegen seiner Kriegsaxt und seiner Rüstung schneller müde wird”, meinte Tarik zu sich selbst. Der Kaiserliche hatte keine schlechte Kondition, jedoch schien der Rothwardone eine bessere wie er zu haben. Der Abstand wurde langsam immer kleiner und je kleiner er wurde desto mehr fragte sich Tarik ob der Rothwardone sich mit Ausdauerfestigungstränken aufpuschte oder ob dieser viele Ausdauertränke hatte. Egal was es war, es brachte den Kaiserlichen in eine brenzlige Situation.”Ich brauche einen genialen Einfall, ein Versteck oder eine anständige Waffe”, dachte er verzweifelt. Seine Ausdauer schwand und Tarik spürte das der Rothwardone ganz nah war, zu nah für seinen Geschmack. Er lief in den Wald hinein, besser gesagt zwischen die wenigen Bäume die da waren, weil er sich dort größere Chancen erhoffte. Jedoch erhöhten sich damit die Chancen des Rothwardonen Tarik zu töten, da der Kaiserliche über eine Wurzel stolperte. Die Landung war alles andere als sanft. Tarik überschlug sich mehrmals, holte sich dabei einige Platzwunden an Armen, Beinen und eine im Gesicht. Kratz-und Schürfwunden waren auch dabei.”Das war jetzt sehr hilfreich”, dachte Tarik als er wieder einigermaßen unverschwommen sehen konnte. Der Rothwardone stürmte auf ihn zu, holte zum Schlag aus und ließ die Axt in Richtung Kopf des Kaiserlichen sausen. Dieser machte eine halbe Rolle auf den Bauch und plötzlich krachte es, ein Schrei war zuhören und Tarik verlor das Bewusstsein.

“Wo bin ich? Bin ich irgendwo im Jenseits?”, fragte sich Tarik. Diese Frage wurde jedoch von seinem Körper Schmerzhaft beantwortet.”Ja ich lebe noch”, murmelte er vor sich hin und sah sich um. Er lag immer noch an der selben Stelle wie vor seiner Ohnmacht.”Wo ist der Rothwardone hin?” Langsam stand der Kaiserliche auf. Beinahe wäre er wieder ohnmächtig geworden. Er ging wieder in die Knie und wartete bis er wieder klar sehen konnte. Dann stand Tarik wieder auf und blickte sich um. Es war bestimmt schon Nachmittag und die Vögle pfiffen so als wenn nicht passiert wäre. Tarik spürte das er nicht wenig Blut verloren hatte(die Blutpfützen die sich am Boden gebildet hatten sagten schon alles). Der Wegelagerer lag mit weit aufgerissenen Augen regungslos auf dem Boden. Tarik wankte zu ihm. Beim näherkommen erkannte Tarik die Ursache dafür: Genickbruch.”Du hättest mich ziehen lassen sollen. Das hätte uns beiden viel Ärger gespart”, sagte Tarik zu der Leiche. Danach untersuchte er den Rothwardonen in der Hoffnung etwas brauchbares zu finden.
Das “Brauchbare” war im wesentlichen ein Tasche, Leinentücher, eine Flasche billigen Weines und 20 Septime.”Besser als nichts”, dachte er. Dann ging er los, um vielleicht einen Bach oder einen Fluss zu finden.

Die Sonne neigte sich bereits gen Horizont als Tarik völlig ausgelaugt einen kleinen Bach fand. Erschöpft setzte er sich auf den Boden. Die Wunden hatten aufgehört zu bluten, würden aber sicherlich Eitern wenn sie nicht behandelt würden. Zum Glück kannte Tarik Rezepte wie er ohne Alchemiegeräte Salben und Tränke zubereiten konnte. Mühsam stand er wieder auf und suchte die Umgebung nach brauchbaren Pflanzen ab. Tatsächlich wurde nach einigen Minuten fündig.”Also....Ginseng und Erdbeeren ergeben ein gutes Mittel gegen Gift.......Alraunwurzel und er Hut des Gelbfußes geben einen guten Trank gegen Krankheiten ab......Beifußsamen und Aloe-Vera Blätter ergeben einen Trank der Lebensenergie Wiederherstellung........”, murmelte er. Das Problem wegen des Gefäßes löste Tarik mit seiner Wasserflasche. Auch wenn er nach jeder Benutzung gut ausspülen musste. Die Wirkung blieb nicht aus. Tarik sammelte noch weitere Pflanzen und bald hatte er sich notdürftig verarztet. Nachdem er seine Feldflasche aufgefüllt hatte ging der Kaiserliche weiter. Nun ging die Weiterreise weit unbeschwerlicher voran. Immer weiter dem Weg folgend stieß Tarik bald auf eine Brücke. Ohne groß nachzudenken überquerte er sie.
Mittlerweile war er so müde das er alles nur noch zur Hälfe wahrnahm. Er passierte mehrere Tore, ehe er schließlich vor einem alten Haus stand. Müde legte Tarik sich hinter zwei Fässer und schlief ein, die Strapazen des Tages waren vergessen.

Thorr
04.03.2008, 10:36
Für die Gilde

Es war früh am Morgen, als Thorr sich Reisefertig machte. Zum Frühstück nahm er nur einen Schluck Kaffee und einen Kuchen zu sich, beglich die Rechnung beim Wirt in der Herberge zum Dunkelforst und begab sich zur Koppel.

Nebel umhüllte das Morgengrauen und eine eisige Kälte lag über dem Land. Thorr schwang sich auf sein Pferd und ritt langsam die Straße nach Anvil bergab. Die breite Straße führte an Hängen entlang und durch Bergschluchten. Durch den dichten Nebel konnte man nicht weit sehen. Es war lange her, als Thorr das letzte Mal diese Straße nach Anvil ritt. Damals war es sein Dienstauftrag, die Straßen zu sichern. Erinnerungen an die vergangen Zeiten kamen in ihm auf. Der Weg, den Thorr ritt, war leer. Kaum ein Händler wagte sich noch auf die großen Straßen, da die vereinzelten Legionsreiter kaum die Horden von Daedras, Räubern und wilden Bestien nicht von den Straßen fern halten konnten. Im Dunst des Nebels verbag sich alles und Thorr, so blieb auch Thorr vor unliebsamen verborgen.

Er erreichte Anvil zur frühen Mittagsstunde. Der Nebel hatte sich gelichtet und wurde restlich durch Regenschauer vertieben. Im Dunst erhoben sich die Stadtmauern von Anvil, als Thorr die Straße bergeinwärts ritt. Bei dem milden und feuchten Winter in Anvil würde es ein schwüler Frühling werden und dann werden jede Menge Stechmücken den Sommer über die Einwohner Anvils ärgern, dachte sich Thorr mit einem leichten lächeln im Gesicht. Thorr mochte Anvil nicht und wollte die Stadt so schnell wie möglich wieder verlassen. Zum einen war ihm das Wetter unangenehm – selbt im Winter war es schwülwarm. Gut es regnete jetzt, aber im Sommer war es hier heiß und noch schwüler und Anvil hatte im Winter noch nie Schnee gesehen.
Zum anderen war Anvil einst eine reiche Stadt gewesen, doch seit verschwinden des Grafen von Anvil vor 10 Jahren fiel die Stadt dem Verfall heim. Unter der Führung des Grafen hätte es keine verfallenen Gebäude am Hauptmarkt gegeben. Die Gräfin allerdings hat ganz andere intressen und dies wurde deutlich Sichtbar, vielleicht ist sie mit der Führung der Grafschaft überfordert?

Gedankenversunken betrat Thorr die Stadt. Gegenüber dem Osttores von Anvil befand sich die Kämpfergilde. Hinter der Kämpfergilde ragte die Kathedrale von Anvil über das große Gebäude der Kämpfergilde hinaus. Die Kämpfergilde selbst war ein prunktvolles und großes Gebäude. Neben ihr war die Magiergilde, deren Gebäude noch prunkvoller war.
Die Kämpfergilde von Anvil erfreut sich großer Beliebheit in der Bevölkerung und der Legion. Der Gildenführer hatte es hier geschafft ein großes Ausbildungszentrum aufzubauen. Gerade Anfänger konnten hier für wenig Geld kämpfen lernen. Viele Bürger und etliche Legionäre ließen sich hier ein paar Trainingsstunden geben. Dementsprechen ungewöhnlich Reich war die Gilde hier.

Thorr betrat die Gildenhalle. Das Scheppern von Rüstungen und das Schlagen von Waffen erfüllten den Raum mit Musik. Hier wurde fleißig trainiert. Das Büro des Gildenanführers allerdings war im obersten Stockwerk. Es war ein großes und prunkkvoll eingerichtetes Büro. Schaukästen beinhalteten kostbare und einzigartige Waffen und Banner und Bilder schmückten die Waände. Der Gildenanführer unterschied sich durch seine Statur und prunkvolle schwer Rüstung deutlich von allen anderen. Er war gerade geschäftig hinter seinem Schreibtisch, als er Thorr empfing. Obwohl dieser Mann edel gekleidet war, wirkte er nicht überheblich.
„Ich bin Azzan, Anführer der Kämpfergilde von Anvil und lehrer für den fortgeschrittenen Umgang mit stumpfen Waffen.“
Thorr übergab dem Gildenfüher seine Mitgliedsurkunde und die Empfehlung von Bruz gro-Khash.

„Ein Auftrag für Euch? Ich glaube ich habe da etwas. Arvena Thelas hat ein Problem mit Ratten in ihrem Haus.“
„Ratten?“ fragte Thorr ungläubig. - Ich wusste es, schoß es ihm durch den Kopf. Na warte Bruz gro-Khash, dafür schreib ich Dir eine Quittung -
„Mhh – der Auftrag ist schon vergeben!“ führte Azzan das Gespräch in seinen Akten stöbernd fort „Bruz gro-Khash schreibt, ich kann Dir auch was Schwierigeres geben?“
„Klar“ antwortet Thorr mit einer Stimme der Erleichterung. Rattenprobleme waren läßtig, stinkend und eigentlich weit unter seinem jetzt ritterlichen Niveau.
„Räuberbanden machen die Stadtstraßen in Anvil unsicher. Es ist unglaublich. Die Räuber machen nicht mal vor den Patroullien halt. Neulich haben sie eine Stadtwache überfallen und ausgeraubt. Keiner ist nachts mehr auf der Straße sicher. Vor allem die Gastronomie liegt uns im Ohr, da sich wichtige Kundschaft nicht hintraut, und die Stammkunden nun erst recht nicht mehr die Gaststätte verlassen wollen. Finde und erledige sie, aber seid auf der Hut, die Räuber gehen organisiert und methodisch vor. Unsere nächtlichen Patroullien waren erfolglos. Ihr müsst Euch da was einfallen lassen“ „Vielleicht haben sie schon genug gehortet und sich zur Ruhe gesetzt?“ fragte Thorr zynisch nach der unglaubwürdigen Geschichte.
„Nein haben sie nicht“ antwortet Azzan schroff „die Stadtwache wurde erst letzte Nacht ausgeraubt. Nun macht euch an die Arbeit.“ fügte er noch an und wendetet sich dann seinem Amt wieder zu.

Thorr verließ die Kämpfergilde mit einem mulmigen Gefühl. Die Jobs in dieser Gilde waren schon sehr makaber, Ratten oder das organisierte Verbrechen? Thorr ging im Regen die Straße rauf. „Des Grafen Waffen“ verküdet ein Schild den Namen eines der besten Gasthäuser in ganz Cyrodiil. Thorr trat ein und bestellte ein Zimmer. Das Zimmer war sehr groß und geräumig. Thorr legte erst mal seine Rüstung ab und zog seinen blauen Samtanzug an, band sich sein Silberschwert um und schnürrte noch mal die Handschuhe fest. Im Zimmer stand ein Esstisch, gedeckt mit Speisen. Das Essen war im Zimmerpreis mit enthalten und so genoß Thorr erstmal eine ordentliche Mahlzeit. Dann begab er sich wieder in die Empfangshalle der Gaststube. Wollte Thorr erfolgreich sein, so musste er einen reichen Eindruck hinterlassen und den, kein guter Kämpfer zu sein.
„Ein Bier und paar Gerüchte!“ bestellte Thorr an der Theke, der Gaststube. der Wirt brachte ihm ein Glas und eine Flasche Anvilbockbier. Im Gegensatz zu Skingard, war hier das Bier zumindest in der kühleren Jahreszeit genießbar.

„Eine Bande Räuber treiben hier ihr Unwesen und die vertreiben mir die Kundschaft“ murrte der Wirt los. „Wie Banditen haben Dich überfallen?“ fragte Thorr skeptisch. „Mich nicht, aber meine Gäste, vor allem nächtliche Besucher, die vorm Schlafen gehen noch einen heben wollen. Kaum einer kommt noch her.“ „So schlimm kanns doch gar nicht sein!“ warf Thorr ins Gespräch ein. „Nicht schlimm! Gestern wurde eine Stadwache ausgeraubt. Sie haben ihn bis aufs Hemd ausgezogen. Seit dem patroullieren die Wachen in Dreiergruppen.“ „Eine Stadtwache splitternackt! hoho“ Thorr musste bei dem Gerücht lachen. „Geht auf die Straße und ihr werdet sehen.“ sprach der Wirt beleidigt. „Die schau ich mir gerne an, Eure Räuber!“ sprach Thorr und stellte das leere Bierglas auf den Tisch. „Ich schau mal zur schwimmenden Schüssel, vielleicht erzählt mir ja der Wirt die gleiche Geschichte, hoho!“
Der Wirt sah Thorr ängstlich hinter her, wagte es aber nicht dem Nord seine Idee auszutreiben.

Es regnte noch immer in Anvil, als Thorr gegen 10:00 Uhr abends die Herberge „Zu des Grafen Waffen“ verließ. Er stampfte durch Regenpfützen die Straße zum Hafen hinuter. Das Hafentor war von zwei Wachen bewacht. Vom Hafentor war die Hafenkneipe zur schwimmenden Schüssel nicht weit. Pitschnaß kam Thorr dort an. Die kneipe war rand voll mit Gästen. Offenbar gab es die Räuberbande nur um des Grafen Waffen Herberge.
„So ein Sauwetter“ begrüßte Thorr den Wirt. „Willkommen in der Schwimmenden Schüssel. Ich bin Caenlorn, derjenige, der Blau trägt. Mein Zwilling Maenlorn trägt Braun. Könnenwir Euch was Anbieten?“
„Ja, einen guten Schnaps und ein Bier.“ Schnell wurden die Getränke gebracht und Thorr begann mit den Gästen zu reden. Die meisten waren Stammgäste und plauderten mit ihm über Politik, dem Treiben am Hafen, mystsiche Geschichten, Athletikkünste, die Arena in der Kaiserstadt und ihre blutigen Kämpfe …

Thorr verließ ziehmlich betrunken die Kneipe. Die frische lauwarme Luft verpasste ihm nicht ganz den nüchternen Charakter wie die Luft in Bruma. Im Legionärsschritt wankte Thorr zum Hafenstadttor. In Begleitung war ein Bettler Namens Wilhelm der Wurm. Er erzählte lustige Geschichten und begleitet Thorr bis zum Stadttor. Hinter dem Stadttor war der große Platz von Anvil. Ein großer Baum stand in der Mitte des Platzes und kleine Seitengassen führten links und rechts vom Tor in die Hintergassen der Stadt. Am Platz stand ein Krieger in Glasrüstung. Die edle leichte Rüstung leuchtet im Fakelschein. Thorr kramte in seinem Tächen und holte ein paar Tränke hervor. Zwei schluckte er wie Schnäppse um keinen Verdacht zu erwecken. Es waren gute Schutztränke mit Lebenssteigernder Wirkung. Den dritten goß er unmerkbar in die Schwertscheide, so dass die Klinge vergiftet wurde. Aus den seitengassen kamen zwei Männer in Elfenrüstung. Die Männer hatten keine Angst von den Wachen gefasst zu werden.

„Geld oder Leben!“ sprach der Mann in Glasrüstung, der offenbar ihr Anfüher war. „Wir wollen alles, HiHi, Ausziehn!“ hallte es von der Seite die Drei Männer hatten Thorr umzingelt. Einer Trug einen schweren Hammer in Kampfhaltung, der Zweite trug einen Stahlclaymore und der Anführer ein Langschwert mit Schild. Siegessicher standen sie Thorr gegenüber, der um nicht aufzufall besonders stark wankte.
„Iiiihhhrr sssseeeeuuuudddd LLLLääääuuubbberrr? HiHi“ antwortet Thorr und ging dabei in eine leichte gebückte Haltung.
„AAArrrgghh!“ stammelte der Mann mit dem Hammer und fing an nach Thorr zu schlagen. Thorr hatte den Angriff erwartet zog blitzschnell sein Schwert und hiebte mit der vegiftet Klinge auf den Anführer in Glasrüstung ein, während der Hammerträger ins leer hiebte. Überrascht von dem Gegenangriff hatte der Anführer nicht mal geblockt und das Schwert traf sein Ziel. Aufschreiend ging der Anfüher zu Boden und die anderen beiden sahen mit entsetzen zu. Dann stürmten sie auf Thorr ein. Thorr wich weit zurück und versuchte den Hammerträger in einen Zweikampf zu verwickeln. Seinen Hammerschlag blockte Thorr mit dem Schwert und setzte drei Treffer nach. Der andere jedoch schaute dem Treiben nicht zu. Er hatte sich richtig positioniert und hiebte Thorr in den Rücken. ohne Rüstung, spritze das Blut umher. Glücklicher weise hatte er keine tödlichen Schläge angesetzt, sonder hiebte wie ein Anfänger einfach drauflos. Der Alkohol und die Tränke unterdrückten Thorrs Schmerzempfinden. Der Hammerträger hatte sein Gleichgesicht wiedergefunden und setzte zum Konter an. Thorr sprang aus der Wirkungsline und der Hammerschlag ging ins Leere. Optimal wäre es gewesen, wenn die beiden sich gegenseitig getroffen hätten, aber das Glück blieb Thorr versagt. Er nutzte die kurze Kampfpause um sein schwert noch mal zu vergiften und einen Heiltrank einzunehmen. Mit leichtem Körperzucken stand Thorr den beiden Gegenüber und versetzte dem Hammerträger einen tödlichen Stich zwischen die Rüstungsteile in den Unterleib. Mit Stönen brach er zusammen. der ander holte zum Schlag aus und im Letzten Moment konnte Thorr ihn blocken, taumelt aber zurück. Was war das? Der Anfüher erhob sich vom Boden und stammelt etwas von „Den mach ich fertig!“. Der Zweihandträger ließ seinem Bos den Vorrang. Mit schwerem Schwerthieb setzte er nach Thorr, Thorr blockte und konterte, doch diesmal war der Anfüher darauf vorbereitet und fing den schlag mit dem Schild ab. Bei seinem Gegenangriff allerdings hiebte Thorr mit einem rückwärtsschreitenden Rundumschlag auf seine Waffe, so dass er diese fallen lies. Der Anfüher verschanzte sich gleich hinter seinem Schild, während sein kumpel zum Angriff überging. Dieser war so unbeholfen, dass Thorr nur ausweichen musste um ihm zu entgehen. Drei vier schwere Hiebe und Blut trofte überall aus der Elfenrüstung. Ein letzter Stich und der Räuber hauchte seine Seele aus. Der Anfüher hatte inzwischen seine Waffe wieder aufgenommen, allerdings wusste er, dass er diesen kampf nicht gewinnen konnte. Für eine Flucht war es zu spät. Er fiel auf die Knie und bettelte um sein Leben. „Bitte Tötet mich nicht“. Thorr war die Situation zu heiß, keine Wache in der Nähe, keine Rüstung an und keine Ahnung was er mit dem Räuber anfangen sollte und keine Ahnung ob es ein hinterhalt ist und der Räuber nicht ein verstecktes Messer hat. Er vergiftet noch mal sein Schwert und nahm einen weiteren Heiltrank zu sich. der Räuber merkte, dass es keine Gnade geben konnte, nahm sein Schwert und stürmte auf Thorr zu. Nach kurzem Kampf ging auch dieser Leblos zu Boden.

Thorr versorgte erstmal notdürftig seine Wunden. Als ehemaliger Legionär war er in die einfache Feldmedizin eingeweiht. Den Rest würde ein Heiltrank und Schlaf machen. Die Räuber waren gut ausgrüstet. Thorr erbeutet eine komplette Glasrüstung mit Helm und eine komplette Elfenrüstung mit Helm. Der Clymorträger war offenbar das jüngste Mitglied der Bande und trug eine gemischte Rüstung aus Elfen- und Mithril-Teilen. Leider konnte Thorr mit leichten Rüstungen nichts anfangen. Er hatte von Meistern gehört, die in einer leichten Rüstung sogar noch mehr Schläge wegstecken konnten als Thorr in einer schweren, aber das waren nur Gerüchte für Thorr. Die Rüstungen würde Thorr auf jedenfall als Andecken an diesen Tag behalten. Die Jungs hatten in der Nacht gute Beute geamcht, oder aber kein Räuberlager, denn sie trugen Schmuck und Gold von erheblichem Wert bei sich.

Thorr betrat das Gasthaus zu des Grafen Waffen und berichtet ihm von dem Überfall und seinem Ausgang. Ein paar unschöne Details wie die Kapitulation der Räuberbande ließ er dabei aus. Der Wirt ließ gleich die Stadtwache rufen, um die Leichen zu identifizieren und den Sieg über die Räuberbande bekannt zu geben. Es stellte sich zum Entsetzen der Bevölkerung heraus, das die Räuber bekannte Bürger der Stadtwaren, ein Mitglied der Kämpfergilde und ein Kampfmagier unteren Ranges und ein Stadtbeamter im gehoben Dienst. Dies erklärte sofort die Unwirksamkeit der Behörden. Thorr war für die Informationsflut allerdings viel zu erschöpft und ließ vom Wirt alle Fragen abfangen. Müde zog er sich in sein Zimmer zurück, nahm einen Heiltrank ein und suchte den erholsamen Schlaf.


Thorrs Abenteuer gehen hier weiter (http://www.multimediaxis.de/showthread.php?p=2016553#post2016553)

Thorr
05.03.2008, 13:20
Thorr erwachte irgendwann am Tag. Er fühlte sich ausgeruht, aber auch ausgebrannt (http://www.multimediaxis.de/showpost.php?p=2015762&postcount=4). Langsam erhob er sich, zog seine Schwere Rüstung an und begann seine Sachen zu Packen.
Der Wirt begrüßte ihn überfreundlich und versorgte ihn mit allen köstlichkeiten, die er aufbringen konnte. Die Nächtliche Aktion in Anvil hatte sich überall rumgesprochen. Nach einem ausgewogen Mahl erreichte Thorr irgendwann am Tage die Kämpfergilde. Azzlan überreichte ihm gleich seinen Lohn und eine Beförderung.
„Ihr habt Euch eine Beförderung verdient. Aufgrund hervorragender Leistungen ernenne ich Euch hiermit zum Gesellen der Kämpfergilde. Ihr werdet in Choroll gebraucht. Meldet Euch bei Vilena Donton. Sie hat mehrere Aufgaben für Euch.“ mit diesen Worten überreichte Azzlan Thorr die Beförderung und verabschiedete sich zugleich.

Thorr verließ die Kämpfergilde dem stand der Sonne zu urteilen am Nachmittag. Es hatte aufgehört zu Regnen und ein frühligshafter Tag empfing die Bürger Anvils. Thorr begab sich zügig zu den Ställen schwang sich auf sein Pferd und ritt unbehelligt bis in die Abendstunden zu Herberge am Dunkelforst, von der er vor einem Tag aufgebrochen war. Der Wirt freute sich über den wiederkehrenden Gast und versorgte Thorr ausgezeichnet mit einem großen Abendmahl. Dann begab sich Thorr in seine Kammer.

Am nächsten Morgen brach Thorr bei Morgengrauen auf. Er hielt sein Pferd an schnell zu reiten. Auf abgeschiedenen Weg und ohne Zwischenstop ritt Thorr im Wilden Galopp nach Choroll. In der Abenddämmerung erreichte er die Stadttore. Beim Durchschreiten durch die Stadttore fiel ihm Nassira wieder ein. Die städtische Heilerin war entführt wurden und Thorr hatte der Khajiit Tasalma versprochen sie zu suchen. Was sollte er ihr sagen? Mit gemischten Gefühlen betrat er die Schenke „Eiche und Krummstab“. Da es noch früh am Abend war, war die Kneipe fast leer und die Wirtin bereitet alles für die erwarteten Gäste vor. Als sie Thorr sah, sprang sie auf ihn zu und jubelte „Nassira ist wieder da! Nassira ist wieder da!“ ein lächeln der Erleichterung zeichnet sich auf Thorrs Gesicht. Er könnte jetzt der Khajiit die Taschen voll hauen, wie er den Banditen hinter her jagdte und sie vergebens verfolgte.
Die Khajiit ließ ihm glücklicher Weise nicht zu Wort kommen, zerrte ihn an einen Tisch und lud ettlich Speisen und guten Wein drauf und erzählte Thorr alles was sie wusste, während sie ihn beinahe fütterte. Thorr ließ es sich gefallen und lauschte den Erzählunen, während er sich den Wanst voll schlug, schließlich hatte er den ganzen Tag nichts gegessen.

„Danke, Ich werde jetzt auf mein Zimmer gehen und Nassira morgen einen Besuch abstatten.“ sprach Thorr zur Wirtin und zog sich dann auf sein Zimmer zurück. Der Besuch der Heilerin interessierte ihn nicht wirklich, hatte er doch andere Probleme. Offenbar gehörte das aber zu den guten Sitten und die Wirtin legte viel Wert darauf.

eissceda
06.03.2008, 01:07
Kamahl hatte Bravil ohne Zwischenfälle erreicht. Aufgrund des Tipps eines älteren Magiers, dem er bei seinem kurzen Besuche in der Kaiserstadt zufällig begegnet war und den er bei seinem ersten Besuch in der Magiergilde gesehen hatte, war er mittels eines Wasserwandeln-Zaubers nach Leyawin gereist. Nachdem er die Gildenführerin, ein Khajiit endlich gefunden hatte bekam er von ihr die wohl bisher einfachste Aufgabe, die er für die Magiergilde erledigen musste.
Durch einem verunglückten Zauber war die Kellerwand des Gildenhauses beschädigt worden. Und dadurch war Wasser in den Keller gelaufen. Und ein paar Ratten hatten den Riss genutzt um in dem Keller der Gilde einzudringen. Und da sie dort etwas zu essen gefunden hatten sie es sich heimsich gemacht. Da aber die Handwerker, die das Loch wieder stopfen sollten sich weigerten, den Keller zu betreten solange dort Ratten hausten und keiner der Magier Lust hatte durch die Dreckbrühe im Keller zu watten und auf Rattenjagd zu gehen hatte man auf den nächsten Anwärter gewartet, um ihm diese Aufgabe zu übertragen. Und zu seinem Glück hatte Kamahl weder mit schmutzigem Wasser noch mit Ratten irgendwelche Probleme.

Elendil Sunlight
06.03.2008, 18:30
Langsam wanderte Elendil zur Herberge zurück, bezahlte seine Rechnung, nahm sein weniges Gepäck und machte sich bereit, die Stadt zu verlassen. Er hatte gefunden, wonach er gesucht hatte und der Abschied war für ihn ungeahnt schmerzlich gewesen. Warum eigentlich? Er war Elendil, der andere Leute nicht mochte, Elendil, der verschlossene, arrogante, eiskalte Alchemist und Magier. Elendil, der am liebsten allein war. Und doch. ... Vor zweihundert Jahren hatte es schon einmal fliegende Locken gegeben, einen klugen, ihm ebenbürtigen Geist. Shiara.

Er versuchte sofort seine Gedanken auf etwas anderes zu lenken, aber es klappte nicht. Die Bilder vor seinem geistigen Auge blieben. Fliegende Locken, helles Lachen, Wissbegier und sprühende Intelligenz. Grüne Augen und spitze Ohren. Eine Altmer, gleich alt wie er. Er hatte gelebt damals. Gelebt in ihrem Lachen, ihrem Singen, ihrer Stimme, ihrer Gegenwart. Seine Frau hatte sie werden sollen. Stattdessen lag sie nun schon zweihundert Jahre unter der Erde. Vergewaltigt und erschlagen von einem verdammten Menschen, der die schöne Elfe begehrt hatte und dem kein Erfolg beschieden war. Da hatte er sie in eine Falle gelockt. Oh ja, sie hatten ihn gestellt und nach altem elfischen Recht auf Sumerset Isle hingerichtet. Aber das hatte ihm Shiara nicht zurückgebracht. Mit ihr war etwas in ihm gestorben.

Und mit Naasira war ihm jemand begegnet, die von der Art her mitsamt ihren wilden Locken Shiara glich. Zwei Frauen, durch Rasse und Jahrhunderte getrennt und doch so ähnlich wie sie es nur sein konnten. Hätte Shiara gelebt, hätten sie eine Tochter wie Naasira haben können. Na ja fast. Denn ihre Tochter wäre reine Hochelfe gewesen mit spitzen Ohren.
Doch auch in der Bretonin floß irgendwo elfisches Blut. Dachte sie je darüber nach? Fragte sich, wer ihre Vorfahren gewesen, wie sie gelebt, geliebt hatten? Oder verleugnete sie wie viele Bretonen den elfischen Anteil? Vermutlich aber hatte sie gar keine Zeit darüber nachzudenken.
Während Elendil durchs Stadttor schritt, ging die Sonne langsam unter. Der alte Magier merkte es nicht einmal. Gegenwart und Vergangenheit hatten sich vermischt und wirbelten durch seinen Kopf und seine Seele. Und so schritt er langsam in der Dunkelheit Tamriels davon. Und sah vor seinem geistigen Auge noch einmal die temperamentvolle Naasira. Hörte ihre Stimme, verinnerlichte das Gelernte. Und sandte ihr im Stillen noch einmal Akatosh' Segen hinterher.

SirTroy
08.03.2008, 11:29
Spät nachts kam Troy zu dem Treffpunkt den Armand Christophe mit ihm ausmachte um die Aufnahmeprüfung in die Diebesgilde zu vollziehen. Er wartete ungeduldig als plötzlich ein Schatten aus einer dunklen Ecke trat. "du musst Troy sein" sagte die Stimme " Wenn du in die Diebesgilde willst musst du die Aufnahme Prüfung bestehen. Troy guckte verwundert den Schatten an und sagte "dann nennt sie mir". Der Schatten antwortete leise "Geh in Jakben Imbels Haus, ins Obere Stockwerk und gehe dort in das Gemach von Gemellus Axius. Er trägt 400 Gold bei sich was er von den Bettlern in der ganzen Kaiserstadt eingenommen hat. Hole das Gold zurück und du wirst in die Diebesgilde aufgenommen"

Troy ging los und sagte leise "wo ist das Haus von Jakben?" da antwortete eine Stimme "ich würde dir den Standort verraten wenn du mir eine Münze dafür geben könntest". Troy griff in seine Tasche, holte ein Septim raus und gab sie dem Bettler. "Danke" sagte der Bettler "das Haus befindet sich auf dem Talos Platz bezirk. der Bettler steckte die münze ein und ging.

Troy gugte sich um und holte einen Dietrich aus seiner Tasche. Er steckte den Dietrich langsam in das Schlüsselloch und schob den Türriegel vorsichtig zu seite. Die Tür ging auf und er Ging hinein. Er starrte in der gegend rum und sah die Treppe die nach oben führte.
Troy ging leise nach oben und öffnete die Holztür zum ersten Zimmer. Da lag Gemmelus schnarchend auf dem Bett. Troy schliech zu ihm hin und nahm vorsichtig den Beutel von seinem Gürtel. *Geschafft* dachte Troy und ging hinaus.

Troy ging zu Armand Christophe und übergab den Beutel mit den Münzen. "Nun bist du Mitglied in der Diebesgilde und hast absofort den Rang eines Taschendiebes". Erleichtert ging Troy auf einen Baum zu, setzte sich und schlief ein.

Skyter 21
08.03.2008, 22:40
Tarik hörte aufgeregte tuschelnde Stimmen. Er öffnete die Augen und blickte sich um. Er lag immer noch hinter den beiden Fässern. In einigen Metern Entfernung sprachen zwei Frauen mit einander. Sie waren arm, jedenfalls ließ ihre Kleidung diese Vermutung zu. Kurze Zeit später ging die Frauen weiter. Tarik stand auf und streckte sich.”Bequem war es nicht”, dachte er. Langsam ging der Kaiserliche die noch leere Straße entlang und wusste sofort wo er war.”Jetzt bin ich also im Hafenviertel der Kaiserstadt gelandet.......was bedeutet das ich ganz unten angekommen bin”, ging es ihm durch den Kopf. Plötzlich wurde eine Tür neben ihm geöffnet.

Eine Frau trat heraus. Ihren Augen nach zu urteilen hatte sie lange geweint. Sie setzte sich auf den Boden und murmelte vor sich hin. Tarik war einen Moment unschlüssig was er jetzt tun sollte. Dann ging er auf die Frau zu und fragte:”Was ist mit ihnen los? Kann ich ihnen helfen?” Die Frau erschrak. Sie schaute Tarik an als wäre er ein Deadra. Dann wich sie einen Schritt zurück ins Haus.”Bitte, fürchten sie sich nicht vor mir”, redete Tarik weiter. Die Frau wich noch einen Schritt zurück. Tarik blieb stehen und schaute der Frau in die Augen. Nach einem kurzen Moment des Zögerns trat sie in das Haus, hielt die Tür aber offen und sagte:”Kommen sie rein, aber schnell:” Der Kaiserliche zog die Augenbrauen zusammen und ging in das Haus.
Drinnen fand sich Tarik in einem großen Raum wieder. Links an der Wand stand ein Kamin in dem noch Glut schwelte. Links und rechts vom Kamin waren kleine Bretter in Schulterhöhe an der Wand befestigt. Gegenüber von dem Kamin war eine Öffnung mit einem Leinentuch verhängt. Die Wand, in welcher auch die Tür war durch die Tarik in das Haus reingekommen war, stand ein Schrank, eine Kommode und zwei alte Kisten. An der gegenüberliegenden Wand waren zwei Betten mit je einer kleinen Kommode. Davor lag ein alter Teppich. In der Mitte des Raumes stand ein großer, eckiger Tisch mit 6 Stühlen.
Der Raum wurde durch die schwelende Glut im Kamin und ein paar dicken Kerzen erhellt.
“Was wollt ihr von mir? Ich habe nichts gestohlen, niemandem geholfen der ein Verbrechen begangen hat, noch sonst irgendeine Straftat begangen.......und ich habe die Steuern bezahlt, obwohl ich gar nicht müsste. Und das nur wegen eines Hauptmannes namens Hieronymus Lex”, sagte die Frau. Tarik sah sie fragend an.”Was meinen sie wer ich bin? Ein Spitzel der Stadtwache?, ein Steuereintreiber?”, fragte Tarik und musste sich ein lächeln verkneifen.”Nein, ich bin nicht hier um sie an irgendwen zu verraten oder um sie auszuspionieren.” Er legte eine kleine Kunstpause ein, wobei er der Frau in die Augen schaute.”Ich will ihnen helfen. Wenn sie denn Hilfe brauchen”, meinte Tarik.”Na gut, aber wehe sie lügen mich an”, sagte die Frau.”Ich bin eine Kaiserliche und heiße Isnaa”, sagte Isnaa.”Ich bin ein Kaiserlicher und heiße Tarik”, antwortete er.”Kommen sie mit”, sagte die Frau. Sie führte Tarik zu dem Leinentuch und hob es an, wobei ein Gang zum Vorschein kam. Die beiden gingen die Treppe hinunter. Unten war ein Keller, wo mehrere Truhen, Fässer und Regale standen. Isnaa ging zu einer unscheinbar alten Truhe, schob diese beiseite und zog an etwas.
Plötzlich schob sich ein Regal links und gab eine Tür frei. Tarik folgte Isnaa durch diese Tür. Sie stiegen eine Treppe hinauf und standen wieder vor einer Tür. Als die beiden in den Raum dahinter traten, waren sie wieder in einem Zimmer. Dort lagen mehrere Personen auf Betten und stöhnten vor sich hin. Frauen und Männer liefen umher, holten Tücher aus Kisten, schöpften eine rote Flüssigkeit aus Fässern. Rufe waren zu hören. Es roch nach Blut, Schweiß, Alkohol, Exkrementen und Erbrochenem.”Wo sind wir hier?”, fragte Tarik.”Das hier ist eine Art Heilhaus. Hier kommen alle Kranken und Verwundeten hin.........um eure Frage zu beantworten: Ja ihr könnt helfen. Dort drüben liegt meine Tochter. Sie.....sie wird nicht mehr lange durchhalten”, sagte Isnaa und deutete auf ein Bett am Fenster. Ihre Stimme war immer leiser geworden. Erschrocken über den Zustand dieses Hauses ging Tarik auf das Bett am Fenster zu. Eine Mädchen, vielleicht 15 Jahre alt, lag mit bleichem Gesicht auf einem für sie viel zu großem Bett. Tarik kniete sich vor das Bett und legte eine Hand auf die Stirn des Mädchens und zuckte sofort zurück.”Sie hat hohes Fieber. Mehr wissen sie nicht”, erklang eine Stimme hinter ihm. Tarik nickte.”Sie braucht dringend Hilfe. Leider beschränkt sich mein Wissen der Heilkunst darauf wie man Wunden versorgt, Vergiftungen mit Tränken heilt und sich mit Heiltränken wieder kampffähig macht. Wie man Krankheiten schonender behandelt oder wie man erkennt was der Patient hat, weiß ich nicht. Da habe ich doch noch einige Lücken. Bei Gelegenheit sollte ich diesen Mangel beheben”, dachte Tarik. Er überlegte wie er dem Mädchen helfen konnte.”Hören sie zu. Ich werde jetzt versuchen ihm zu helfen. Ich werde gegen Mittag wieder da sein”, sagte Tarik an Isnaa gewandt und machte sich sofort auf den Weg.

Schnell stand der Kaiserliche wieder vor dem Haus von Isnaa. Er durchquerte mit raschen Schritten das Hafenviertel. Einige Wachen sahen im misstrauisch hinterher. Tarik ging auf den Leuchtturm zu. Dann folgte er noch kurz einem Weg und erreichte schließlich den Tunnel, welcher das Hafenviertel mit dem Tempelbezirk verband. Er hatte den Tunnel schnell durchquert und fand sich im Tempelbezirk wieder. Tarik setzte seinen Weg fort, jedoch ging er jetzt langsam durch die Menschenmengen.
”Was braucht des Mädchen jetzt? Einen Krankheit-Heilen Trank, ein paar Tränke die ihre Ausdauer wiederherstellen, ein paar Heil-Tränke, frisches Essen und frisches Wasser. Aber woher nehmen wenn nicht stehlen? Ich habe nur 20 Septime. Die Tränke dürften allein schon 300 Septime kosten. Und ich will nicht das das Mädchen stirbt. Ich habe es Isnaa versprochen. Dann bleibt mir aber nur eine Möglichkeit: Ich muss das Zeug stehlen...................dabei wollte ich keine kriminelle Karriere mehr einschlagen.”>>Ist es wirklich kriminell wenn du stiehlst, nur um einem Menschen zu helfen?<<, meldtete sich eine Stimme in seinem Kopf. Tarik konnte mit Gewissheit sagen das es nicht die Stimme war die ihn dazu verleitet hatte der Dunklen Bruderschaft beizutreten. Es war eher sein Gewissen, welches ihn ermahnte nicht noch Schuld am Tod eines weiteren Mensches zu sein.“Jeder Diebstahl ist gesetzlich kriminell”, antwortete Tarik seinem Gewissen.>>”Als du für die Dunkle Bruderschaft gemordet hast waren dir die Gesetzte auch egal. Erst als ich dich daran erinnert hatte was du tust und als du wieder empfänglich für die Gefühle deiner Opfer warst, hast du dich wieder an das erinnert was du vorher warst. Und außerdem: Was macht es denn wenn die Reichen mal etwas um ihr Hab und Gut erleichtert werden? Die bringt das nicht um. Die gleichen die Verluste schnell wieder aus. Die geben den Armen sowieso nichts! Die Horten alles für sich! Diese Ignoranz kostet vielen Armen das Leben!<<, entgegnete sein Gewissen.”Während ich bei der Dunklen Bruderschaft war......”, begann er doch sein Gewissen unterbrach ihn.>>”Da hast du gemordet! Und das aus Profit-Gier! Und sage mir warum stehlen viele? Weil sie irgendwie durchkommen wollen! Wenn du stiehlst um ihnen zu helfen dann mag das ein Verbrechen sein, im Auge der Reichen, aber du tust es zum Wohle anderer. Bei der Dunklen Bruderschaft hast du Menschen für Leute getötet die sich nicht die Finger schmutzig machen wollten!.....Erinnere dich an die Worte deines Onkels:” Ohne stehlen kommst du nicht weit. Stehlen ist notwendig wenn du überleben willst. Dieses Paladin Gefasel von wegen man braucht es nicht....ist quatscht. Die sind von Haus aus hoch angesehen! Die bekommen so oder so genug Geld! Aber für den einfachen Söldner oder Abenteurer gilt es, immer irgendwie an Geld zu kommen. Und sei es durch Diebstahl! Denn du weißt nie wann du wieder an einen Auftrag rankommst der dir auch Geld einbringt damit du für ein paar Tage leben und deine Ausrüstung reparieren kannst. Du bist an das Stehlen gebunden! Irgendwann musst du es tun. Selbst wenn du alt bist gibt es keine Garantie das du genug Geld beisammen hast um deinen Lebensabend irgendwo in einem gekauften Haus zu verbringen. Deshalb muss Stehlen für dich ein Mittel bleiben um durchzukommen, selbst wenn es illegal ist! Sieh jedoch davon ab die zu bestehlen deren Einkommen sowieso niedrig ist. Suche dir Ziele die viel Geld haben und welche die einen Diebstahl nicht an den Rand der Existenz bringt. Jedoch gibt es immer Ausnahmen. Deshalb entscheide in Ausnahmefällen immer so wie du es für richtig hälst.”
>>”Dein Onkel hat recht!”<<, drängte sein Gewissen.”Mein verstorbener Onkel hat recht. Danke das ich daran erinnert wurde. Ich war auf dem Weg ein Paladin zu werden”, antwortete Tarik seinem Gewissen. Und so war seine Entscheidung gefällt. Er würde stehlen auch wenn es illegal ist!

Tarik war gedankenverloren durch die Stadt gegangen und erschrak, als er plötzlich im Marktviertel stand.”Ok, was brauche ich als erstes? Am besten ich gehe zuerst in ein Kleidergeschäft.......dann in den Futtertrog......dann mache ich bei den Alchemieläden halt.......und danach wieder zurück ins Hafenviertel”, dachte er und hatte einen groben Plan im Kopf. Der Kaiserliche ging in ein Kleidergeschäft für den normalen Bürger. Die “Göttliche Eleganz”, war ihm zu teuer. Drinnen begrüßte ihn eine Bretonin mittleren Alters.”Was kann ich für sie tun?”, fragte die Frau.”Haben sie Leinentuchrollen und eine Schere?”, fragte Tarik.”Ja ich habe beides. Mal sehn......wie viel Stoff wollen sie haben?”, fragte die Verkäuferin.”Hmmm, ich nehme zwei kleine Rollen und eine Schere”, antwortete er. Die Frau holte beides und legte es auf den Ladentisch.”50 Septime”, sagte die Frau und flackerte dabei mit ihren Augenliedern.”50 Septime? 50 Septime!? Hat die noch ein Gefühl für die Realität? Für 50 Septime bekäme ich in der Göttlichen Eleganz viel mehr”, dachte Tarik.”10 Septime. Das ist mein erstes und letztes Angebot”, sagte er. Jetzt empörte sich die Frau:”Bitte? 10 Septime? Wer glauben sie, sind sie eigentlich?”, fragte die Frau.”Ein Mann der sich nicht übers Ohr hauen lässt. Für 50 Septime bekäme ich in der Göttlichen Eleganz einiges.........und wenn sie sich nicht mit 10 Septimen zufrieden geben, dann gehe ich bei die Konkurrenz”, antwortete Tarik. Die Frau errötete stark und gab sich mit den 10 Septimen zufrieden.”Schönen Tag noch”, sagte der Kaiserliche und verließ das Geschäft.
Tarik bahnte sich seinen Weg durch die Menge und war kurze Zeit später im Futtertrog. Der Dunmer begrüßte ihn und fragte:”Was darf es denn sein?” “2 Laibe Brot, eine Flasche Met und 2 Käsestücke”, antwortete Tarik. Der Dunmer packte die Brote und den Käse in Tücher und reichte es dann Tarik mitsamt der Flasche Met. Der Kaiserliche steckte alles in seine Manteltaschen, gab dem Dunmer 10 Septime und verließ den “Futtertrog” wieder.
“Jetzt nur noch in die Alchemieläden”, dachte Tarik und ging zur “Vergoldeten Karaffe”. Die Betreiberin begrüßte Tarik. Ehe diese Fragen konnte sagte Tarik:”Ich schaue mich zuerst um.” Der Kaiserliche sah alle Tränke die er benötigte, jedoch fehlt ihm das Geld.”Ich muss die Verkäuferin dazu bringen in den Vorrats laden zu gehen, damit ich schnell die Tränke einstecken kann während sie weg ist”, dachte Tarik.”Haben sie Glühstaub?”, fragte er.”Glühstaub? Hmm, ich müsste nachsehen. Bitte haben sie ein wenig Geduld, ich bin gleich wieder da”, sagte die Frau und verschwand im Keller.”So das wäre geschafft. Jetzt muss ich mir nur noch die Tränke holen”, dachte Tarik. Er ging auf den Ladentisch zu und öffnete die Glastür. Dann nahm er sich zwei Tränke gegen Krankheiten, drei für die Ausdauer und fünf normale Heiltränke die er in seinen Mantelinnentaschen verschwinden ließ. Er schloss die Glastür wieder und ging auf seine alte Position zurück. Keinen Moment zu früh, denn die Verkäuferin stand schon wieder hinter dem Ladentisch.”Tut mir leid, ich habe keinen Glühstaub. Versuchen sie es bei meinem Kollegen in der “Hauptzutat””, sagte die Frau.”Danke für die Auskunft und schönen Tag noch”, sagte Tarik und versuchte dabei so gleichgültig wie möglich zu klingen. Er verließ den Laden wieder und musste sich wieder einmal einen Weg durch die Menschenmassen bahnen. Nachdem Tarik mit Ellenbogeneinsatz durch die Massen gegangen war, betrat er die “Hauptzutat”. Wieder einmal wurde Tarik freundlich begrüßt.”Ich hätte gerne Glühstaub”, meinte Tarik. Der Verkäufer nickte und begann in einer Truhe zu kramen. Die wenige Zeit nutzte Tarik und steckte eine Hand voll Fenchelsamen ein. Der Verkäufer kam mit einem Säckchen zurück.”Ist der in Ordnung für sie?”, fragte der Verkäufer. Tarik tat so als würde er überlegen. Er roch an dem Glühtaub, nahm eine Handvoll davon aus dem Säckchen, betrachtete es im Licht und roch noch einmal daran. Schließlich ließ Tarik den Glühstaub wieder in das Säckchen rieseln und schüttelte den Kopf.”Nicht heute. Der Glühstaub ist wirklich gut, aber ich kaufe heute keinen”, meinte der Kaiserliche. Der Verkäufer setzte eine enttäuschte Mine auf, schnürte das Säckchen wieder zu und ging zurück zur Kiste. Tarik ließ noch einige Frauenmantel-Blätter mitgehen und wartete bis der Verkäufer wieder vor ihm stand. Dann verabschiedete sich Tarik und verließ den Laden. Draußen angekommen ging Tarik so unauffällig wie nur möglich und versuchte dennoch schnell wieder ins Hafenviertel zu kommen. Die Menschenmassen machten das zwar nicht einfacher, aber mit ein wenig Ellenbogeneinsatz und dem ein oder anderen wegschieben einer Person ging alles.”Wenn ich es schaffe, von den Wachen unbehelligt, wieder in die Hütte von Isnaa zu kommen dann habe ich großes Glück gehabt”, dachte Tarik und beschleunigte seine Schritte.
Er durchquerte noch drei andere Bezirke ehe im Tempelbezirk stand. Tarik ging auf das Tor zu als plötzlich eine Stimme zu hören war:”He sie da! Bleiben stehen du Dieb!” “Das gefällt mir gar nicht”, dachte Tarik. Ein Bosmer lief an ihm vorbei, gefolgt von Wachen. Tarik ging in normalem Schritttempo weiter und durchquerte den Tunnel. Auf der anderen Seite angekommen erblickte der Kaiserliche den Leuchtturm des Hafens. Er ging daran vorbei und ging am Hafenbecken entlang. Matrosen trugen Kisten, Gespräche wurden geführt und Bettler bettelten um ihr täglich Brot. Tarik nahm den nächsten Weg zu den Häuservierteln. Mittlerweile war auch dort rege Betriebsamkeit. Kinder liefen zwischen den Häusergassen durch, Bettler saßen auf dem Boden, Frauen und Männer versuchten sich die Zeit zu vertreiben. Der Kaiserliche ging noch schneller und entdeckte schließlich Isnaa wie sie vor ihrem Haus saß und gedankenverloren ins leere starrte. Tarik ging auf sie zu und fragte:”Was ist los?” Isnaa schaute auf, als sie realisierte wer da vor ihr stand sprang sie auf riss die Tür auf und sagte:”Beeil dich! Sie hält nicht mehr lange durch!” Das ließ Tarik sich nicht zweimal sagen. Er ging in das Haus, runter in den Keller, durch die Geheimtür und schon stand er wieder im Heilhaus. Der Geruch war unverwechselbar.

Tarik ging zu dem Mädchen und fuhr ihr an die Stirn. Sie war immer noch glühend heiß.”Etwas wärmer und man könnte ein Ei darauf braten”, dachte er. Der Kaiserliche kramte einen Trank gegen Krankheiten hervor und flößte die Flüssigkeit dem Mädchen ein. Darauf folgten noch ein Trank für die Ausdauer und ein Heiltrank.”Jetzt muss sie erst einmal ruhen. Wenn sie keine Vergiftung hat, dürfte es ihr bald besser gehen”, antwortete Tarik auf den fragenden Blick von Isnaa.”Kommen sie mit”, murmelte diese. Er stand auf und folgte Isnaa zurück in ihr Haus. Sie bat ihn, sich zu setzten.”Danke das du versuchst ihr zu helfen Tarik. Sag was hat dich hier her verschlagen?”, fragte Isnaa.”Meine Geschichte ist sehr lang und es gibt einige Stellen die ich niemandem erzählen möchte, außer ich weiß das er absolutes Stillschweigen darüber wahrt und ich weiß nicht ob ich euch vollkommen vertrauen kann. Daher nur so viel: Ich war einmal Söldner und versuche nun mit meiner Vergangenheit aufzuräumen und den Leuten die meinen Tod wollen, versuche ich aus dem Weg zu gehen oder sie selbst zu töten damit sie mir nicht mehr ans Leder gehen können”, sagte Tarik was ja auch der Wahrheit entsprach, auch wenn einige Details fehlten.”Tut mir leid mehr kann ich euch nicht sagen”, fügte er noch hinzu. Isnaa nickte und schwieg eine ganze Weile.”Gut ich verstehe. Ich kann dir für eine Weile Unterschlupf gewähren. Wenn du uns weiterhin hilfst dann kannst du auch länger bleiben”, sagte sie.”Na dann wollen wir mal die Einzelheiten besprechen”, meinte Tarik und setzte sich etwas näher an den Tisch.

Chell
09.03.2008, 12:28
Ein schöner Tag brach an, als Warich endlich die Tore von Chorrol erreichte. Ein wolkenloser, sonniger Tag zeichnete sich am Himmel ab. In guter Stimmung ging er durch das Nordtor, er verweilte einem Moment vor dem prächtigen Wahrzeichen der Stadt, der alten Eiche, und er schlenderte weiter zur Kämpfergilde. Vilena Donton die Gildenmeisterin von Cyrodiil kam Warich auch gleich entgegen als er die Kämpfergilde betrat.

"Seid gegrüßt, Wächter. Ihr kommt mir gerade recht. Ich habe einen heiklen Auftrag für euch, aber dazu später mehr. Seid wann seit ihr in Chorrol Warich?"
" Seid ebenfalls gegrüßt, Vilena. Ich bin gerade angekommen. Es ist so ein schöner Tag, welche Aufgabe habt ihr für mich? Ich hoffe doch eine an der Sonne, dunkle Grüfte möchte ich heute nicht säubern.
" Ich muss euch entäuschen. Ihr sollt den Jäger Honditar bei Suche nach seinem Vetter helfen. Dieser ist Magier, zuletzt wurde er nahe der Ayleidenruine Wendir gesichtet. Ein dunkles Loch gespickt mit Fallen und Untoten. Ihr solltet mit Honditar reden um mehr über euren Auftrag heraus zu finden."
" Klingt soweit interessant. Ich werde Honditar morgen aufsuchen. Heute ist der ideale Zeitpunkt für einen Spaziergang in der Stadt."
"Meine Plichten rufen Warich. Möget ihr in einem Stück zu rückerkehren."
" Auf wiedersehen"

H-G-I
09.03.2008, 12:52
Wie er diese Schrubberei hasste! Einfach nicht weg zu kriegen, dieses Zeugs! Er begann noch zu heulen, wenn der verfluchte Rostfleck nicht bald verschwand!
Es war doch immer dasselbe… fünf Minuten im Regen oder im Schnee und schon hatte man den Salat: Die Rüstung begann zu rosten.
Die zwei Tage im Schnee hatten ihre Spuren auf seiner schönen, dunkelgrünen Glasrüstung hinterlassen: langsam zeichnete sich an gewissen Stellen eine rote Schicht ab, die fast nicht mehr wegzukriegen war. Dazu kam, dass er sie sehr behutsam putzen musste – ansonsten verkratzte sie nämlich. Zugegeben, das passierte früher oder später sowieso, spätestens wenn er mal wieder in ein Geplänkel mit Wegelagerern geraten war, aber dann hatte er anschliessend auch einen plausiblen Grund, seine Rüstung wachsen zu müssen. Ein Kampf gegen Banditen rechtfertigte so was halt eher als die eigene Unfähigkeit beim Putzen. Und jemanden anders wollte er erst gar nicht an die Rüstung heranlassen, er wusste noch, was passiert war, als er sie in die Wäscherei – ach, gar nicht erst dran denken!
Doch auch diese Sklavenarbeit hatte irgendwann ein Ende und so ging es dann endlich in Richtung Taverne – endlich mal wieder was Gescheites zu essen! Einen saftigen Braten oder ein zartes Filet, ja, genau nach so etwas stand es seinem Paladin-Magen nach dieser zweitägigen Odyssee.
Ausserdem würde er vielleicht Naasira dort treffen – sie hatten seit ihrer Ankunft keine Gelegenheit mehr gehabt, sich zu unterhalten und er war sich sicher, mit genügend Schlaf und etwas Ordentlichem im Magen unterhielt es sich besser als auf einem Marsch durch das colovianische Hochland, ohne gescheite Vorräte.
Er öffnete die Tür zum „Eiche und Krummstab“ und trat ein; die Wärme des Kaminfeuers schlug ihm entgegen. Essen!

SirTroy
09.03.2008, 14:02
Am nächsten morgen war Troy schon um 6.00 uhr wach "was für ein Morgen" sagte er als neben ihm ein Mann vorbei rannte und kurz bei ihm stehn blieb "können sie mir helfen?" fragte der mann "ich wurde überfallen draußen bei meiner Hütte in der nähe von Weye".
Verstuzt starrte Troy den Mann an und antwortete "Wer oder was hatt sie denn überfallen?"
"Monster" sagte der Mann aufgeregt und immerzu in der gegend herumstarr "Viele Monster"
"ok ich werde ihnen Helfen" und Troy folgte dem schon weit vorgelaufenen mann.

"wo ist denn nun ihr Haus?" fragte Troy
"hier kommen sie gleich da vorn" antwortete der Mann
In der Ferne erblickte mann ein kleines Haus und dahinter einen kleinen Garten.
Dort angekommen trat Troy vor die Tür und der Mann direkt hinter ihn. Er öffnete die Tür und eine Gewaltige Kralle choss auf den Kopf von ihm zu.
Rechtzeitig konnte Troy sich ducken doch die Kralle rammte sich direkt in den KOpf von dem Mann. "Mist ein Landdreugh" rief Troy und in dem Moment schoss die Kralle nochmal auf ihn zu. Er zückte schnell sein Schwert und wehrte die Kralle mit etwas glück ab. Der Landdreugh aber kam sogleich mit der anderen Kralle und rammte gegen das Schild.
Geschickt rollte Troy sich zurseite um den Landdreugh aus dem Haus zu locken. Mit einem Satz war der Landdreugh draußen und stach auf den am Boden liegenden Troy ein, der konnte aber sein schild grade noch so dazwischen schieben. "ahh STIRB du mistvieh" in dem moment stach Troy sein Schwert direkt in den Kopf des Landdreugh, der den auch gleich voll auf Troy fiel. "puh" sagte Troy leise und starrte auf die Leiche von dem Mann.
ob er wohl Gold dabei hat, dachte Troy und ging zu dem Mann hin. er nahm sich den Beutel mit den Münzen vom Gürtel des Mannes und und noch einige sachen die er dabei hatte. "und wieder einmal ein erfolgreicher Fischzug" dachte Troy während er sich mit dem schwert die Krallen des Landdreugh abhackte. "ich werde mich in dem Haus von dem
Typen breitmachen". Mit diesen Worten ging er in das Haus machte den kleinen Kamin an und setzte sich in den Sessel zu einem gemütlichen weiteren Abend.

Zetter
10.03.2008, 20:50
"Ok, ich bin dabei. Meine Ausrüstung habe ich bereits gepackt, dann können wir ja gleich losgehen", hörte Xerxes die Bosmer sagen.
Während sich die beiden auf den Weg zu Hermann machten, erzählte Xerxes der Bosmer von diesem und einigen anderen wichtigen Dingen.
"Na, wer ist denn deine junge elfische Begleitung Xerxes? Wusste ich doch, dass man dich nicht einmal alleine kurz in den Wald pinkeln gehen lassen kann ohne, dass du wieder was anstellst!", Hermann lachte spöttisch. "Wie ich bereits sagte, er ist ein wenig... anders", flüsterte Xerxes der Bosmer zu, woraufhin er sich wieder an hermann wendete: "Jetzt hör auf zu lachen, wir haben hier immerhin Unterstützung gekriegt. Und ich nehme an in ihren Fähigkeiten übersteigt sie dich um längen."
Hermann begann langsam mit dem Lachen aufzuhören: "Jaja, ist ja schon gut. Wir haben noch einen langen Weg vor uns", Hermann wandte sich an die Bosmer, "Ich hoffe du verträgst unsere Wegzehrung wenn du nichts dabei hast. Der stärkste Met in ganz Skyrim, etwas anderes gibt es bei uns nicht."

Thorr
11.03.2008, 16:06
Am frühen Morgen stand Thorr gemütlich in der Herberge Eiche und Krumstahl in Choroll auf. So früh war es eigentlich nicht. Von Vilena Donton, der Führerin der Kämpfergilde, sagte man, sie sei eine Morgenaktivistin und öffne das Gildenhaus 6:00 Uhr morgens. So was konnte man von Thorr nicht gerade behaupten. Sicherlich konnte er diszipliniert Ziele verfolgen, aber einen solchen Ergeiz wie diese Frau an den Tag legte, hielt er für ungesund.

Nach dem Frühstück wollte - besser - sollte Thorr seinen Ettiketbesuch bei Nassira machen. Er ging die kleine Straße hinauf und klopfte an ein Häuschen, in welchem sich Nassira sesshaft gemacht hatte.

SirTroy
11.03.2008, 17:21
Ein wunderschöner Morgen begann und Troy ging runter zum Fluss um sich ein Eimer mit Wasser zu holen. Als er ankam nahm ein einen Schluck Wasser und füllte den Eimer. "so kann einem das Leben gefallen" dachte er während er wieder zu seiner Hütte ging. "ich denke ich werde heute wieder Arbeiten gehen" meinte er als er sich kurz am Feuer des Kamins wärmte und seine Lederrüstung anzog. Er betrachtete die Wand und sah einen Bogen mit einem Bündel Elfenpfeil. "entweder war der vorbesitzer ein Jäger oder er war ein Sammler" dachte Troy "Ich werde auch ein bisschen Jagen gehen" und er verließ das Haus mit dem Bogen auf dem Rücken gespannt.

Leise pirschte sich Troy an ein junges Rehkids heran und spannte leise seinen Bogen.
Er schoss und der Pfeil bohrte sich direkt in den Hals des Rehs "ein guter schuss" lobte er sich selbst und ging auf seine Beute zu. "Heute gibts Reh" sagte er und lachte während er das Fleisch vom Reh schneidet. Auf einmal flog ein Pfeil haarscharf an Troys Kopf vorbei und landete in einem Baum. 1 Skelett-Bogenschütze stand auf einem Hügel und spannte schon den nächsten Pfeil. Troy rollte sich zur seite hinter einen Baum und spannte auch einen Pfeil in seinen Bogen. "Mist warum jetzt" sagte Troy und wagte einen blick auf den Skelettschützen. Der aber schoss und der Pfeil schlief Troys Stirn. "Ahh" schimpfte er und machte einen Satz zur seite. Er schoss und traf die Hand des Schützen. Der rannte auf Troy zu und zückte ein Stahlschwert. Er aber zückte auch sein Schwert und die Klingen kreuzten sich. Geschickt zog das Skelett sein schwert weg und traf Troy direkt am Arm.
Der aber stach im selben moment auf den Kopf des Skeletts ein und riss ihn vom rest des Körpers. Leblos fiel das Skelett zu Boden und Troy sank auch. "Mein Arm" dachte er und durchsuchte das Skelett nach etwas wertvollem. Ein Edelstein und ein paar Münzen mehr hatte das Skelett nicht. Troy stand auf, fasste sich am Arm, und ging wieder zu seiner Hütte. Auf dem Weg sammelte er noch ein paar feuchte Blätter vom Boden auf.

Als Er ankam nahm Troy die Blätter und Verband seinen Arm damit. "Ich muss zu einem Heiler" sagte er und goß Wasser über den Verband. "Das tut gut" meinte er und lag sich auf das Bett um sich bis zur Nacht auszuruhen.

Indy
11.03.2008, 20:25
Fast 2 Wochen dauerte die Überfahrt von der nächsten Hafenstadt Morrowinds bis zur Kaiserstadt. Er hatte sein letztes Erspartes für die Schifffahrt nach Cyrodiil ausgegeben, war jedoch zuversichtlich, dass er hier im Kaiserreich ein neues Leben anfangen wird.

Das Schiff hatte Schwarmarsch fast umrundet, als plötzlich ein heftiger Sturm ausbrach, der das Schiff fast zum Kentern brachte, ansonsten jedoch verlief die Reise relativ ruhig.

Am 12. Tage erblickte er endlich Cyrodiil. Langsam baute sich der mächtige Weißgoldturm immer mehr vor der sichtbaren Landmaße auf.

Wenig später legte das Schiff am Hafen der Kaiserstadt an. Mit langsamen Schritten stieg er über die Bohle auf das Steinpflaster. Sein neues Leben hatte soeben begonnen.

Naasira
12.03.2008, 11:36
Verschlafen spitzelte die Bretonin auf den dämmrigen Lichtstrahl, der sich einen Weg an dem dicken Vorhangstoff vorbei, direkt in Ihr Zimmer gesucht hatte. Sie beschloss die Tatsache das sich eine gewisse Unruhe in Ihrem Innern breitmachte zu ignorieren und vermied auch den Blick auf das Nachtgeschirr um den Druck auf Ihrer Blase nicht noch weiter zu erhöhen. Entschlossen drehte Sie sich also auf die Seite und versuchte von etwas schönem zu träumen. Doch diese Träumerei führte sie alsbald an einen wilden Fluss und das viele Wasser erinnerte sie wieder.................'Ach verdammt, dann steh ich eben auf.'

Wenig später sass sie mit wild gelocktem Haar und barfuss an Ihrem Tisch neben der Feuerstelle und genoss einen starken Tee zum wachwerden. Der Altmer Elendil hatte doch nicht etwa einen Frühaufsteher aus Ihr gemacht? Irgendwie vermisste Naasira die Unterrichtsstunden mit diesem Elfen und hoffte, trotz aller Unsinnigkeit, dass sie sich nochmal begegnen würden.
Ein anderer Effekt der Unterrichtsstunden der letzten Tage war die viele Arbeit, die liegengeblieben war. Mit einem entschlossenen Seufzer erhob sich die Bretonin um sich anzuziehen und schliesslich an die Arbeit zu gehen.

Während sie dabei war neue Kräuter zu Sträussen zu binden um diese dann im Dachgebälk aufzuhängen, klopfte es an der Tür. Die Priesterin balancierte gerade auf Zehenspitzen auf einem Hocker und mühte sich den Strauss an einem Haken im Gebälk zu befestigen. Toller Zeitpunkt...........undeutlich presste sie ein "Isss offn. Kmmt nei.", zwischen den Zähnen hervor und versuchte dabei den Strauss nicht fallen zu lassen.

Thorr
12.03.2008, 12:08
„I sss mmm“ Die Geräusche auf der anderen Seite der Tür klangen, als würde jemand der Mund zugehalten. Mit einem kräftigen Tritt schlug Thorr die Tür auf und zog dabei sein Schwert.
„Rettung Nahhht!“ schrie der stämmig große Nord in den Raum. Was er erblickte war etwas, was er nicht erwartet hatte.

Kyokaan
12.03.2008, 12:23
Kyokaan hatte das Gewicht der Beuteteile gleichwertig auf sich und Melian verteilt, so dass sie Problemlos einen straffen Marsch bewältigten konnten. „In Skingard werden wir uns heute Abend ausruhen.“ sprach er mit argonischem Kratzen in der Stimme. Melian schien wenig begeistert, gehorchte aber aufs Wort.

Die Rückreise nach Skingard war ein zwar schwer beladener, aber angenehmer Spaziergang. Neue Räuber und wilde Tiere hatten sich an der Straße noch nicht eingenistet und bis auf die Obliviontore, die an Zahl immer stärker zunahmen war der Weg ohne Hindernisse.

Am frühen Abend erreichten die beiden Skingard und Kyokaan lief in Begleitung von Melina in die Einkaufspassage, in der man Sachen auch verkaufen konnte. Die Rüstungen, Waffen und unötigen Tränke, die Kyokaan auf seiner Reise erbeutet hatte, verkaufte er zu guten Konditionen. Anschließend übernachteten die beiden im Hotel zur Westebene, wo sie sich sehr schnell auf die Zimmer zurückzogen. Kyokaan begann damit seinen Agentenbericht zu schreiben:

Kvatch, eine Stadt mittlerer Größe, wurde vollkommen von dem Daedrafürsten Merunes Dagon zerstört. Der Daedrafürst ist der Herr der Zerstörung. Er konnte in die Welt durch ein große Tor gelangen. Kleinere Tore öffenen sich überall im Land. Den Erzählungen nach kann man die Tore schließen, in dem man in den höchsten Turm klettert und die Prin… ähm Siegelstein klaut.
Auf den Namen Dagon stieß ich in den Erläuterungen zum Mysterium Xarxes Band 1 und 2. Die Inhalte der Bücher haben eine bewusstseinserweiternde Wirkung, sind aber ansonsten recht verwirrend geschrieben. Nach dem Autor Mankar Camoran gibt es vier Bände, die ein weiteres Buch oder Portal oder Nebenwelt erläutern sollen. Da ich schon mehrere Exemplare bei Anhängern des Kultes Namens Mystische Morgenröte gefunden habe, werde ich ein Exemplar jeden Bandes dem Bericht beilegen.
Müde legte sich Kyokaan in sein Bett. Der Weg nach Leyawiin war noch weit und gefährlich, da brauchte er seine Kräfte.

Eine Neuer Tag im Leben Kyokaans:
Früh am Morgen brachen Kyokaan und Melian in Skingard auf. Ihr Reiseziel hieß Leyawiin. Sie leifen zuerst die Orange Road, eine große gut ausgebaute Straße, auf der die Legion Patroulien hatte. Unweit von Skingard sahen sie eines der mysteriösen Obliviontore ganz nah an der Straße. Vorsichtig schlichen sie daran vorbei. Das Tor war auf ihren Hinweg noch nicht da gewesen. der Himmel begann sich rot zu färben und Gewitter zogen auf, ab es regnet nicht. Kyokaan und Melian spürten die Dunkel Energie, die das Tor in eine andere Dimension aufrecht hielt. Je weiter sie von dem Tor wegkamen, umso schneller liefen sie. Auf der Straße hatten sich neue Monster breit gemacht. zum Glück kam gerade ein Legionsreiter daher, so dass Kyokaan und Melian den Bestien aus der Ferne mit den Bögen zusetzen konnten. Es war schließlich der Job der Legion, die Bürger (und Ritter) zu beschützen.

Die beiden folgten der Straße immer weiter und nach einem aufstieg konnten sie am Nachmittag einen Blick auf die Kaiserstadt werfen. Sie war noch weit weg und Melian äußerte sich, dass sie gern einen Besichtigung der großen Stadt machen würde. Kyokaan hatte dafür allerdings kein Verständnis.

Es dämmerte bereits, al die beiden den Rumarsee erreichten und nun die Kaiserstadt in ihrer voll Schönheit im Abendrot bewundern konnten. Kyokaan blickte auf seine Karte. Sie hatten noch ein ganz schönes stück weg vor sich bis zur nächsten Herberge. Das würden sie nicht mehr schaffen. Die Kämpfe und Sammelleidenschaft hatten einfach zuviel Zeit gekostet. Aber sie waren eben erst an einer Festungsruine vorbei gekommen. Mit ein bisschen Glück fänden sie da eine Übernachtungsgelegenheit. So gingen die beiden zu der Ruine zurück. Am ehemaligen Tor der Festung konnten die beiden ein Schild lesen. „Festung der Tugend“, lustiger Name, dachte sich Kyokaan. In einem kleinen Nebeneingang konnten die beiden die Ruine betreten. Es war Dunkel und mufflig, feucht in ihr. „Melian, Du wartest hier!“ befahl Kyokaan „Schon gut!“ murrte das Mädchen. Dann ging Kyokaan mit einer Fackel in die Festung. Außerhalb der Sichtweite von Melian wechselte er die Rüstung. Seine dunkle Gildenrüstung war für die Erkundung und Beseitigung unliebsamer Bewohner besser geeignet. Riesige Ratten trieben sich hier unten rum und Kyokaans Pfeile erlegten sie alle. Die Viehscher waren so fett, dass sie richtig viel Fleisch hergaben.

Dann betrat Kyokaan eine große Halle. Ein seltsames kaltes Licht erhellte die Halle und es gab kaum schattige Ecken. Ein schauriger Nebel war in der Halle. Langsam und vorsichtig schlich Kyokaan in der Halle herum, als er in der Ferne eine leuchtende Gestalt wahr nahm. Die Gestalt humpelte und hatte einen Magierstab. Dann kamen Skelette um die ecke und liefen direkt an Kyokaan vorbei. Sein Herz rutschte ihm in die Hose und er pisste sich fast voll. Untode Totenbeschwörer und ihre Diener. Ungesehen trat Kyokaan ganz langsam den Rückzug an. Bevor er mit Melian sprach zog er seine Ritterrüstung an. „Komm mit! Hier gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten. Wir gehen zur Kaiserstadt, das ist nicht weit.“ sagt er in ritterlich noblem Ton. Melian rutsche vor Begeisterung ein „Jippiee“ raus, das in der ganzen Festung widerhallte. Diese Gespenstige Widerhallen motivierte Kyokaan dazu richtig schnell zu laufen.
Mit den letzten Zügen der Abendsonne erreichten sie die Wawnet Herberge, einen Vorort der Kaiserstad, in der sie gut mit Speis und Trank übernachten konnten.

SirTroy
12.03.2008, 14:55
Nach einem ausgibiegen nickerchen wachte Troy auf. Er sah sich um "oh ach ja ich bin ja in meinem Haus" dachte er noch halb verschlafen. "ahhh" stöhnte er und fasste sich an seinen Arm. "Dieses dumme Skelett" sagte er und stand auf "erst mal etwas essen" sagte er und schnitt ein stück Fleisch von dem Rehkid. Er nahm einen Spieß und steckte das Stück Fleisch drauf, dann nahm er den Spieß und lag ihn auf die Halterung über dem Feuer. Er ging aus dem Haus und hinter den Garten um sich ein paar Maiskolben zu holen, die er dann auch gleich in seinem Haus zubereitete. "hmmmmm das riecht gut" meinte er und drehte das Stück Fleisch um. Troy ging fürs erste Raus und legte sich auf die Grüne Wiese um den klaren Himmel zu beobachten. Nach einer Weile ging er wieder ins Haus um gemütlich zu speisen.

Am späteren Abend ging Troy dann wieder zur Kaiserstadt. Als er dann auf dem Marktviertel ankam war es mittlerweile 12 Uhr Nachts. Er Schlich in Richtung "Eine Faire Chance" und kam vor die Tür des Ladens. Er holte einen Dietrich aus seiner Tasche und steckte ihn in die Tür. Vorsichtig versuchte er die Tür aufzuknacken und war mittlerweile schon beim 5 Dietrich. "Mist" dachte er und nahm den letzten Dietrich aus seiner Tasche.
Endlich, er schaffte es, öffnete leise die Tür und schloss sie hinter sich. Vorsichtig schlich er sich hinter den Tresen und nahm sich ein paar Schwerter, 2 Bögen und ein Stahlhelm.
Vollbepackt verließ er das Haus und ging weiter. Rasend schnell lief eine Wache grade auf ihn zu. "Mist haben sie mich gesehen" dachte er und die Wache sprach ihn an.
"Was haben sie so Spät noch hier zu suchen!" sagte die Wache
"Ich mache einen Spaziergang" sagte Troy schwitzend
"Ich bitte sie in ihr Haus zu gehen, in letzter Zeit laufen viele unheimliche Leute hier rum" meinte die Wache und ging wieder weg.
"Puh" flüsterte Troy zu sich selbst und ging in Richtung Talos-Platz Bezirk

Er ging weiter und sah jemanden an der Tür eines Hauses. "Noch ein Dieb" dachte Troy und schlich sich Weg.

"Puh endlich wieder daheim" meinte Troy und legte das Diebesgut auf den Tisch.
"Jetzt muss ich nur noch zu einem Hehler gehen und die Sachen verkaufen" sagte Troy und setzte sich auf das Bett. Er nahm sich noch einen Schluck Met und legte sich Schlafen.
"Was für ein Tag" dachte Troy und schlief ein.

Naasira
12.03.2008, 17:41
Aprupt wandte Naasira sich dem Lärm in der Türe zu und verlor dabei prompt den Halt unter den Zehenspitzen. Für einen kurzen Moment hatte sie das schreckliche Gefühl in der Luft zu hängen, doch dann erwischten Ihre Finger den Dachbalken und klammerten sich mit aller Kraft daran. Der Hocker fiel derweil polternd um.
Das Kräutersträußchen landete zielsicher auf dem Kopf des hereinstürmenden Nords.
Die Bretonin konnte sich nun doch ein Grinsen nicht verkneifen.

"Ähm ja, Rettung....Ähm Hilfe!", brachte sie etwas atemlos hervor, da es mittlerweile anstrengend wurde sich an dem Balken festzuklammern.

Thorr
13.03.2008, 07:31
Der Nord stand wie angewurzelt da, als er Türe aufgestoßen hatte, ging im Haus ein Dominoeffekt los. Die vermeintlich gekidnäppte Frau stand zuerst auf einem Hocker und wollte ihre Dachbalken schmücken. Durch den Lärm erschrak sie so, dass sie ihr Gleichgewicht verlor. Da sie nicht fallen wollte, versuchte sie zu springen, wobei der Hoker umfiel und sie sich an einem Deckbalken klammerte. Die Deckenbalkenverzierung allerdings wirbelte durch die Luft und landet auf Thorrs Kopf, der nun Blumenschmuck trug.
„Ähm ja, Rettung … Ähm Hilfe“ sagte Nassira mehr zurückhaltend als notbedürftig. Thorr zögerte nicht, legte Schwert und Schild zur Seite und packte sie sicher aber nicht zu fest an den Beinen und Hüfte.
„Kannst loslassen!“
Thorr wusste nicht recht, ob sie sich nicht mehr halten konnte, oder losgelassen hatte, Nassira zumindest landete Weich auf dem Boden. Ganz schön leicht so eine Bretonin dachte sich dabei der kräftige Nord.
„Ich entschuldige mich für mein appruptes eintreten!“ begann Thorr verlegen ein Gespräche. Eintreten war in diesem Fall wörtlicher als er wollte. „Ich war in Sorge um Euch. Ich hörte von Eurer Entführung und begab mich auf die Suche nach Euch. Nachdem die Suche nur in Irrspuren endete, wollte ich von Choroll aus noch mal beginnen, da erfuhr ich, dass ihr Heil, Gesund und Munter wieder in Choroll seid. Wie geht es Euch, was ist Euch wiederfahren?“

Sturmsceda
13.03.2008, 22:51
Irgendwie war ihr dieser Herman unsympatisch. Sie wusste nicht wieso, aber aus irgendeinem Grund misstraute sie ihm und die Art wie er Xerxes und sie begrüßte ließ besserte daran überhaupt nichts. Während Xerxes wie ein Abenteurer wirkte hatte sie bei seinem Begleiter ein ungutes Gefühl. Und wenn die Aussage des Nord über die Fähigkeiten seines Begleiters nicht bloß so dahergesagt waren, dann durften sie von ihm nicht übermäßig viel Unterstützung erwarten. Und als sie seinen Kommentar über die Wegzehrung hörte breitete sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht aus. Sie würden sehen, ob der Met das halten würde, was ihr Begleiter versprach. Nach diesem Gespräch machten sie sich auf den Weg.
Sie erreichten Angar ohne nennenswerte Zwischenfälle.
Ein paar Wegelagerer, die auf der Roten Ringstraße gelauert hatten machten sich schleunigst aus dem Staub, als sie sahen, das die drei gut bewaffnet waren und die Wölfen, denen sich begegneten machten entweder einen großen Bogen um die Gruppe oder wurden von Nemada mit einem gezielten Pfeilschuss getötet bevor die zwei anderen sie erreichen konnten, was ihnen sicherlich etwas Respekt einflößen sollte.

Elendil Sunlight
15.03.2008, 09:33
Nach einer mehr oder weniger langen Wanderung war Elendil wieder in Bruma angekommen. Müde schritt er zu seinem Haus, überprüfte kurz, ob die magischen Fallen unangetastet waren und nickte zufrieden. Niemand hatte versucht, sein Haus in seiner Abwesenheit zu betreten. Also würde auch keine unangenehme Überraschung auf ihn warten. Er ließ die Fallen verschwinden und betrat - erleichtert aufseufzend - sein Domizil. Die Luft im Haus roch aufgrund seiner langen Abwesenheit muffig und abgestanden, aber Bruma war einfach zu kalt, um mal eben die Fenster weiter zu öffnen. Er erinnerte sich daran, wie gut und frisch es in Naasiras Haus gerochen hatte durch die getrockneten Kräuter, welche sie überall aufgehangen hatte und beschloss, in den nächsten Tagen ebenso zu verfahren. Naasira. Da war sie wieder in seinen Gedanken, die junge Heilerin mit den wilden Locken, ihrem Temperament und ihrem Wissen.

Der Altmer schüttelte über sich selbst den Kopf, während er Feuer im Kamin entzündete und in der Küche einen Tee kochte. Jahrhunderte hatte er keinen Gedanken an irgendeinen Zweibeiner verschwendet, schon gar nicht an einen Menschen. Und war damit bestens zurechtgekommen. Und dann traf er eine Bretonin, die ihn in jeder Hinsicht an Shiara erinnerte und alte Wunden ebenso wieder aufriss wie die Mauer, die er damals um sein Herz und seine Seele gezogen hatte. Mit einem Tonbecher voll heißem Tee ließ er sich vor dem Kamin nieder und starrte grübelnd ins Feuer. Ließ noch einmal gedanklich alles passieren, was er bei Naasira gelernt hatte. Er wusste, dass das noch längst nicht alles war, was die Heilkunst ausmachte. Irgendwann würde er versuchen, die Bretonin wiederzutreffen und Weiteres bei ihr zu lernen. Falls sie dazu bereit sein sollte. Er hatte ihr nie von dem Traum erzählt, den er in Skingrad gehabt hatte und der der Auslöser für sein plötzliches Interesse an der Heilkunst war. Nun ja, war wohl auch besser so. Warum sollte er ihr Angst machen? Oder ihr einen Grund geben, ihn schlichtweg für einen völlig durchgedrehten Hochelfen zu halten. Falls sie das nicht eh schon tat.

Wieder schüttelte er über sich selbst den Kopf. Schluss mit den Gedanken. Naasira selbst war wahrscheinlich froh, dass sie den alten Magier und Alchemisten los war und hatte ihn längst vergessen.

Müde stand er auf. Der Tee war ausgetrunken, das Feuer fast heruntergebrannt. Zeit, schlafen zu gehen. Als Elendil im Bett lag, waren seine letzten Gedanken, dass die junge Heilerin hoffentlich nicht wieder entführt wurde. Warum und wer hatte sie eigentlich entführt? Doch sollte das jemals wieder passieren, dann würde er - Elendil - persönlich zu ihrer Rettung eilen und die Entführer würden den Tag bedauern, an dem sie ihre dreckigen Finger nach einer jungen Bretonin ausgestreckt hatten. Immerhin kannte er einige sehr sehr gemeine Zauber. Damit schlief er endgültig ein.

KingPaddy
15.03.2008, 21:18
Den ganzen Tag über sind sie gewandert. Sie hatten die Wälder von Chorrol durchquert und sich durch das eisige Bergland geschlagen. Die ganze Zeit durch rauhes unwegsames Gelände, immer den Spuren der bretonischen Priesterrin folgend. Honditar hatte sie auf Wunsch Tarriors immer auf den Pfaden der Banditen gehalten, obwohl der Jäger besser begehbare Pfade gekannt hatte. Doch zur Zeit war wohl jeder befestigte Pfad besser als der Weg den sie nahmen. Der Winter hatte seinen Zenit überschritten. Zwar war es noch immer windig und kalt, vorallem aufgrund des starken Windes. Aber der Schnee begann bereits zu schmelzen. Das Gelände wurde dadurch zusehends schlammiger, nicht einfach üblich aufgeweichter Boden, sondern ein richtiger Pfuhl der braunen Masse. Wäre das Wetter nicht so kalt gewesen hätte Tarrior schwören können längst in den Sümpfen um Leyawin zu sein. In jedem Fall behinderte der Matsch und schlammige Boden ihr Vorankommen deutlich. Auch Honditar hatte sich wegen des Schlammes sorgen gemacht, aber in ganz anderer Richtung. Er hatte befürchtet die Spuren könnten aufgrund des sich langsam vollsaugenden Bodens verloren gehen, doch mit Müh und Not hatten sie es tatsächlich in das Vorland der Berge geschafft. Der Jäger hatte zwar den letzten Kilometer den Weg eher erraten und vermutet als wirklich aus schlammigen Boden gelesen, der nur so vor Spuren irgendwelcher Tiere zu strotzen schien. Sie hatten eine Waldlichtung erreicht. Mittlerweile hatte aus angefangen zu stürmen gehabt. Zu ihrem Glück war der Boden dort fester gewesen und sie hatten ausmachen können, das die Entführer der Priesterin auf dem Weg in die Berge hier Rast gemacht hatten. Auch hier entdeckten sie die Spuren eines Mannes in Rüstung, der die Gruppe eindeutig verfolgte und nicht somit nicht zu ihr zu gehören schien. Zwar drängte der Dunmer immernoch auf eine rasche Weiterreise, doch Tirian war volkommen erschöpft und gab mit tiefen seufzen und einem Ich-geh-keinen-Schritt-weiter-Blick zu verstehen, das es nichts mit einer Weiterreise werden würde. „Ich könnte ihn ja hier lassen und mit Honditar weitersuchen. Er wird uns schon einholen“: überlegte er kurz, bevor der Altmer neben ihn trat. „Euer Freund hat Recht ich bin auch dafür, das wir die Nacht über hier rasten. Es ist dunkel und der Aufstieg ist gefährlich. Mag sein das das Gelände oben auf Grund des Frostes fester ist, aber ich möchte nicht das Risiko eingehen durch Felsspalten oder Eisflächen jemanden zu verlieren. Außerdem der Wind ist noch stärker geworden. Punkt um es ist zu gefährlich“: erklärte dieser. Grummelnd stimmte Tarrior zu. Er wusste ebenso das es gefährlich werden würde, dennoch sie mussten schnellstens weiter. Sie hatten nur noch einen Tag um die Priesterrin zu finden, dann mussten sie zurück nach Chorrol. Er hatte bereits Vorkehrungen getroffen, alles hing von ihrem Timing ab, ob der Plan aufging oder nicht. Mittlerweile war er sich jedoch nicht mehr so sicher ob er sich bei dem alten Alchemisten, nicht doch lieber einen stärkeren Vergessenstrank hätte besorgen sollen. Dann rief er sich wieder ins Gedächtnis das die beiden wohl Verdacht schöpfen würden, wenn mehr als zwei Tage in ihren Erinnerungen fehlen würden. Verdacht würden sie zwar sowieso schöpfen, aber das war die einzige Chance ungescholten aus der Sache herauszukommen.

Honditar hatte das provisorische Nachtlager fertig gestellt. Er fragte nicht einmal ob sie noch etwas essen wollten, denn Tirian schlief schon und Tarrior war in Gedanken versunken und ging nochmals die Einzelheiten seines Planes durch. Der Altmer aß noch ein bisschen Trockenfleisch, bevor er sich schlafen legte. Schlussendlich verfiel auch der Dunmer, zwischen endlosen Gedankenplänkeleien betreffs des Plans und vorallem der Sorgen um dessen Erfolg, in einen traumlosen Schlaf. Am nächsten Morgen war es eigentlich Tirian gewesen der ihn geweckt hatte, obwohl etwas anderes ihn wie die anderen noch eher aus dem Schlaf gerissen hätte. Er hatte es in der Schwärze seiner Schläfrigkeit als kleines Geräusch am Rand dessen, was er aus der gemütlichen Welt außerhalb des Schlafes noch wahrnehmen konnte, einfach weggedrängt. Doch jetzt wo er aufgewacht war und in das Gesicht seines jungen Freundes sah fiel es über ihn her wie ein Rudel hungriger Wölfe. Ein Sturm er konnte seinen Begleiter kaum verstehen. „Aber wie ...“: stammelte er noch schläfrig, bis er den Kreis aus geschmolzenem Schnee und trockenen Gras bemerkte, der sich um seinen Schlafplatz gebildet hatte. Er musste wohl unterbewusst einen Feuerschild aufgebaut haben, der nicht nur die Kälte sondern, auch den peitschenden und wahrhaft laut und himmelhoch pfeifenden Sturm abgehalten hat. Tirians Weckung hatte den unterbewussten Zauber zerstört und nun sah er sich schläfrig und missmutig der peitschenden Naturgewalt gegenüber. „ ... plötzlich ... ohne Vorwarnung ... einfach so losgebrochen. ... einem ... ment auf den andern. Honditar ... te soetwas ... nie gesehen“: sagte der Jüngere, doch Tarrior war es nur möglich nur einige Wortbrocken zu verstehen, aber das reichte um zu verstehen, das der Sturm urplötzlich losgebrochen war. Er sah sich um. Der Elf hatte damit begonnen den Rest ihres Gepäckes zusammen zu klauben, dann würden sie wohl weiter marschieren. Sein Blick wanderte auch zu den Bäumen, deren Äste auf den Boden zu regnen begannen und die der Wind von der Last des letzten Schnees nun auch noch befreit hatte. Die großen hölzernen Giganten wiegten sich in den Sturmböen gefährlich zu allen möglichen Seiten drehte der Wind mehr als einmal die Richtung um die Gruppe der Reisenden zu plagen. Die Bäume standen wohl gefährlich nah am Brechen oder Umkippen. Und das letzte worauf er, er der er die Hölle Oblivions durchquert und eine mit Nekromanten verseuchte Ruine lebend verlassen hatte, jetzt Lust hatte war von einem Baum erschlagen zu werden. Seine Aufmerksamkeit wandte sich wieder Honditar zu, der mittlerweile damit fertig war die Sachen zusammen zu packen. Tarrior und Tirian schulterten ebenfalls ihr Gepäck und wankten gebeugt vom Wind zu ihrem Führer hinüber. „Wir können unmöglich weiter. Wir müssen umkehren. Ich kenne solche Frühjahrsstürme, aber der hier ist noch viel schlimmer, als die die ich bisher hier in der Gegend miterlebt habe. Wir sollten wirklich umkehren“: versuchte der Altmer ihn zu überzeugen. Tirian atmete erleichtert aus, wollte er scheinbar schon die ganze Zeit zurück. Tarrior konnte ihm dabei nur zu stimmen, diese jämmerliche Kälte war einfach unerträglich, zwar nichtmal annähernd so schlimm wie in Himmelsrand, aber auch dieses Klima wollte ihm nicht gefallen. Doch trotz aller Widrigkeiten, sie mussten weiter. Hatte der Junge bereits darauf gehofft umkehren zu können, da er erwartet hatte das Tarrior sich der Meinung des Jägers beugen würde, so wurde er jetzt enttäuscht. „Verzeih Honditar, aber ich habe nicht vor jetzt umzukehren. Jemand ist entführt worden und ich werde sie nicht im Stich lassen, in den Händen von diesem dreckigen Banditengesockse. Und wollt ihr es auf euer Gewissen laden, wenn ihr etwas zu stößt? Ich denke nicht. Und wir werden nicht warten. Wer weiß was diese Barbaren der armen Naasira antun“: sagte er energisch und wandte sich ohne auf die anderen zu achten Richtung Berge. „Oh ja welch ein dramatischer Auftritt. Pack einen Altmer an seiner Ehre und du hast ihn in der Tasche“: dachte er erheitert als er feststellte das Tirian und Honditar schnell an seine Seite eilten. Dann steuerten sie direkt auf die Berge zu.

Der Wind peitschte ihnen um die Ohren, als sie den Hohlpfad erklommen, den die Banditen laut Honditar genommen hatten. In den oberen Lagen der Berge war das Vorankommen immer schlimmer geworden. Das Ankämpfen gegen den Wind und den immernoch vereisten Boden war schwieriger als Tarrior es sich vorgestellt hatte. Doch als er gerade in Betracht ziehen wollte, das sie es vielleicht doch nicht schaffen würden, kamen sie gerade auf einem Plateu, welches von höheren Hügel und Bergkuppen flankiert wurde und ihnen endlich Schutz vor dem Wind bot, welcher jetzt nur noch eher lau wehte. Überall lag dabei noch Schnee. Somit hatte ihr Führer keinerlei Probleme die Fährte wieder aufzunehmen. Aufgrund der nahen Bäume waren sie wieder aufmerksamer geworden, denn sie wurden jetzt schon seit sie von ihrem vorherigen Rastplatz aufgebrochen waren, von einem Rudel Wölfe verfolgt. Sie hatten bisherig zwei Angriffe gestartet. Sie hatten verdammtes Glück, das keiner von ihnen verletzt worden ist. Tarrior der immernoch Probleme wegen seines gebrochenen Arms hatte, hätte sie im Nahkampf nicht abwehren. Sie hatten es dem Altmer zu verdanken das sie unbeschadet da heraus kamen. Beide Male hatten sie die Wölfe mit Feuerzaubern vertrieben und mindestens ein oder zwei von ihnen getötet, doch die verdammten Tiere wurden nicht schlau daraus. Sie hatten scheinbar Blut geleckt und hatten es sich wohl zum Ziel gesetzt, ihr Abendessen von den Dreien zu beziehen. Seitdem hatten Tirian und Tarrior ein Auge auf die umliegenden Wälder um jede dieser Flohschaukeln mit einem Feuerball oder Blitzschlag gebührend zu begrüßen, denn Honditar der ja eigentlich der erfahrenere Jäger sein sollte, sollte sich um die Spurenverfolgung kümmern. Zwar trafen sie auf den ein oder anderen Bären denen sie entweder geschickt auswichen oder mit Hilfe der Magie des Dunmers in die Flucht schlugen, doch blieb es allgemein ruhig. Ein fast schon erwarteter dritter Angriff der Wölfe blieb aus, dafür erreichten sie bald eine ausgebrannte Hütte, dort mitten im Hochland. Tarrior beäugte die Ruine kritisch und untersuchte umgehend den Brand. Die Feuer waren schon längst erloschen, doch schwelte es tief unter den Trümmern immernoch, woraus der Dunmer schloss, dass der Brand noch nicht so lange zurückliegen konnte. Einen vielleicht zwei Tage höchstens. „Die Hütte scheint erst vor kurzem ausgebrannt zu sein. Honditar hast du Spuren entdeckt“: fragte der Dunmer. Der Altmer bat mit einem Wink um einen Moment Geduld und begann den Boden in der Nähe von auffälligen Spurenansammlungen zu untersuchen. Leider war nicht mehr viel von ihnen zu erkennen, die Hitze des Feuers hatte den Schnee rund um die Hütte schmelzen lassen, jedoch hatte das was außerhalb der Feuersbrunst bestehen geblieben war gereicht um erkennen zu lassen, das es zu einem Kampf gekommen war. „Der Mann der die Entführer seit Chorrol verfolgt hat, scheint sich mit ihnen angelegt zu haben. Und er scheint auch zumindest einen vielleicht auch zwei Zweikämpfe gewonnen zu haben“: erklärte er. Tarrior konnte nicht sagen ob er das aus den Spuren schloss die auf einen Kmapf hindeuteten oder die Leiche die sie in der Nähe einen niedergebrannten und eingestürzten Hauswand unter dem Schutt begraben vorgefunden hatten.

„Außerordentlich ungewöhnlich“: rief Honditar aus und weckte die Neugier des Dunmers. „Hast du etwas gefunden?“: fragte Tarrior. Der Jäger deutete auf einen Haufen verbrannter Stoffreste und auf einige Fußspuren die eindeutig von nackten Füßen stammten. „Scheint als hätte jemand hier Kleidung verbrannt und als wäre eine Gruppe Männer wohl nackt oder zumindest barfüßig von hier weggegangen“: sagte er. Die beiden Dunmer sahen ihren Spurenleser verständnislos an. Erstens klang das total absurd, bei solchen Temperaturen und außerdem war es keinesfalls relevant. „Was ist nun mit Naasira passiert“: fragte er sich und sprach seine Frage auch laut aus. Er machte sich langsam sorgen darum das sie vielleicht in der Hütte gewesen war, als diese nieder brannte. Doch Honditar konnte ihn beruhigen. „Nein es scheint als wurde sie befreit. Hier Spuren von einfachen, schmalen Schuhen, nicht von Stiefeln, sondern von Schuhen die aufgrund der geringen Größe einer Frau gehören müssen“: erklärte er und zeigte auf eine Reihe Schuhabdrücke die sich durch den Schnee vom Haus weg in die Richtung bewegten aus der sie hierher gekommen waren. „Naasira“: entfuhr es ihm. Der Elf nickte. „Warscheinlich. Aber hier daneben die Spuren des Unbekannten Verfolgers. Tief eingesunken, ein Rüstung tragender kräftiger Mann. Scheint als wären sie Richtung Tal gegangen zurück in Richtung Chorrol“: erläuterte er weiter. Zwar kapierte Tarrior noch nicht alle Zusammenhänge, aber es schien als wäre die Bretonin von einem anderen Mann befreit worden und sei mit ihm zurück nach Chorrol. Doch noch hatte er Zweifel. „Warum hatten wir sie unterwegs nicht getroffen? Oder hätten wir nicht zumindest ihre Spuren finden müssen? Was ist wenn sie sich mit ihren Befreier verirrt hat? Oder was wenn ihr vermeintlicher Retter bei der Befreiung nicht gewisse Hintergedanken gehabt hat?“: sorgte er sich. Tirian hatte scheinbar den besorgten Ausdruck auf Tarriors Gesicht bemerkte und kam zu ihm herüber. „Man hat sie befreit, vielleicht war es sogar Thorr oder irgendwer anders. In jedem Fall sind sie zurück auf dem Weg ins Tal. Ihr wird es sicherlich gut gehen. Und so wie du mir erzählt hast, kann die Frau warscheinlich sehr gut auf sich selbst aufpassen und wird sich schon gegen einen zudringlichen Retter verteidigen können“: versuchte der Jüngere ihn zu beruhigen.

„Sie kann auf sich selbst aufpassen“, Tarrior war noch immer skeptisch, aber irgendwie fand er das Tirian Recht hatte. „Mache ich mir wirklich zuviele Sorgen. Natürlich Naasira musste bisher auch durch ihr Leben gehen ohne einen ständigen Beschützer zu haben und lebte, sonst hätte ich sie ja auch nicht kennen gelernt. Warum mache ich mir überhaupt in letzter Zeit soviele Gedanken und Sorgen über sie, aber auch über Thorr? Werde ich langsam wirklich weich? Nein ich mache mir keine Sorgen, ich mache das alles weil ich es Talasma versprochen habe, sie zurück zu bringen. Jawohl das muss es sein“: dachte er nach. Nach einem weiteren längeren hin und her wie es nun weiter gehen sollte entschied er das es wohl das beste wäre nach Chorrol zurück zu kehren und unterwegs nach weiteren Hinweisen Ausschau zu halten, denn irgendwie wollte er ihrem Retter noch immer nicht ganz so trauen und bat Honditar der Spur die die Beiden hinterlassen hatten zu folgen. Tirian wollte widersprechen, da dieser Weg sie durch unwegsames Gelände und reine Natur anstatt auf einem befestigten Pfad zurück ins Tal führen würde, aber Tarrior schnitt ihm das Wort ab. „Mag sein das Naasira sich selbst verteidigen kann, aber ich traue ihrem augenscheinlichem Retter nicht über den Weg. Wer würde sein Leben riskieren um eine völlig Fremde zu retten. In der heutigen Zeit kaum jemand“: sagte er. „Aber es könnte doch Thorr gewesen sein“: wollte der junge Dunmer wieder einwenden, wurde aber erneut vom Älteren unterbrochen. „Nein Thorr ist ein Nord. In voller Rüstung würde er mit seinen Stiefeln Spuren hinterlassen, die einen Oger vor Neid erblassen lassen könnten. Nein der Mann der unsere Priesterin befreit hat, ist wesentlich kleiner als ein Nord. Ich tippe auf einen Kaiserlichen oder einen Bretonen, aber ich würde auch einen Dunmer oder Altmer nicht ausschließen. Aber keine Sorge ich werde nur nach Spuren Ausschau halten. Vermutlich hast du Recht und sie sind bereits in Chorrol aber ich möchte auf Nummer sicher gehen. Also bitte stellte meine Entscheidung nicht in Frage. Und bitte entschuldige das ich dich mitgeschleift habe, du hättest zwar nicht mitkommen brauchen, aber ich bin froh das du es getan hast“: erläuterte Tarrior seine Gedanken. Tirian brannte in Verbindung mit dem letzten Satz noch eine Frage auf der Zunge, doch er verkniff sie sich lieber, er ahnte bereits das er damit nur wieder einen Streit verursachen würde. Er hoffte immernoch das sein Freund diese seltsame Sache mit der Ayleidenruine von sich aus noch erklären würde, wenn die Zeit dafür reif wäre. Im nächsten Augenblick war auch schon Honditar wieder bei ihnen. Tarrior ging nochmal mit dem Jäger die Zielsetzung durch und ließ sich erklären, durch welches Gelände sie jetzt gehen würden, dann setzten sie sich den Spuren folgend auch schon in Bewegung. Bald darauf hatten sie auch schon das Bergland verlassen und das schlammige Hochland durchquert und traten in die noch morastigeren Wälder von Chorrol ein.

Zwar achtete ihr Führer auf Wunsch des Dunmers peinlich genau auf die Spuren, aber außer gelegentlichen Rasten konnte er nichts Ungewöhnliches feststellen. Es war dann schon bereits Abend als sie endlich in der Nähe von Chorrol waren, doch nachdem sie eine Wegbiegung in Richtung Stadt passiert hatten versperrten ihnen schon zwei Wölfe den Weg. Dann hörten sie das bekannte Knurren auch hinter sich bis es auch aus den Büschen an ihren Seiten an ihr Gehör drang, lange bevor sich das Rudel aus seiner Deckung schob und die drei Reisenden einkreiste. Mit zwei Wölfen wäre Tarrior locker alleine klar gekommen und dazu hatte er jetzt noch zwei Begleiter. Eigentlich hätten ein paar Wölfe keine Gefahr dargestellt, doch jetzt waren sie in erstaunlicher Unterzahl bedachte man die dreizehn Paar scharf geschnittener agressiver Wolfsaugen und ebenso viele hungrige mit scharfen Zähnen bewährte Mäuler. Zudem waren sie eingekreist und konnten unmöglich alle auf einmal abwehren sollten sich das Rudel entschließen sie gleichzeitig anzufallen. Doch noch bestand für sie eine erhebliche Chance sich zu verteidigen oder selbst überraschend anzugreifen. Die Wölfe waren zwar schon etwas näher zusammen gerückt, waren aber immernoch vorsichtig und umkreisten ihre künftige Mahlzeit mit langsamen Bewegungen. „Wenn etwas geschehen soll, dann muss es jetzt geschehen, bevor sie genug Mut finden uns anzugreifen. Scheinbar liegen ihnen meine Feuerbälle noch quer im Magen“: dachte er und dachte nach wie sie wohl Entkommen oder Siegen könnten. Eine falsche Bewegung und die Tiere würden wie vom Kagoutie gebissen über sie herfallen. Von gefletschten Zähnen und weit aufgerissenen Mäulern bedroht standen sie nun hier und dabei war die Stadt, die sichere Stadt schon in Sichtweite gewesen. Aber wenn sie jetzt los rannten würden sie es kaum schaffen, schneller zu sein als diese Tiere die sich auf ihren vier Beinen nunmal schneller fort bewegen konnten, als sie mit ihren zwei Beinen und dem Ganzen dazu kommenden Marschgepäck. Doch gerade als er seine und Tirians Chancen abwog, wenn sie den Jäger als Opfer zurück lassen würden, kam ihm eine Idee. Langsam drehte er sich zu seinem Freund um, darauf bedacht keine ruckartigen oder schnellen Bewegungen zu machen, um die Wölfe nicht zu reizen. „Tirian ich habe eine Idee. Wir müssen schnell sein. Ich werde zur Ablenkung einen Feuerball mit hoher Lichtentwicklung detonieren lassen, der dieses Viehzeug hoffentlich beschäftigen wird. Am besten ist du setzt dann noch einen schnellen Blitzschlag ein. Dann rennen wir los. Wir müssen es nur bis zum Tor schaffen, dann können uns die Stadtwächter von Chorrol gegen die Wölfe beistehen“: erklärte Tarrior seinen Plan. Der Jüngere schien zwar nicht volkommen überzeugt, denn geschweige glücklich darüber, stimmte aber mit einem Nicken zu. Honditar war ebenfalls einverstanden.

Langsam und unfällig konzentrierte er sich und sammelte Magie in seiner Hand, Tirian tat es ihm, dem konzentrierten Gesichtsausdruck nach zu urteilen, gleich. Als er die benötigte Menge an Magie für den gewünschten Zauber gesammelt hatte, drehte er sich nochmals zu seinen Begleitern um. Sie nickten und waren offensichtlich bereit. Jetzt fixierte er einen Punkt in der Richtung aus der sie gekommen waren, einen Punkt nahe an den Wölfen, die ihnen den Rückweg versperren wollten. Tirian würde den Blitz warscheinlich auf die beiden Fellträger vor ihnen schleudern. Der Dunmer atmete noch einmal tief durch, streckte in einer Bewegung die ihm so vorkam als dauere sie Stunden, den Arm aus und entließ die Magie. Die Wölfe hatten sich bereits zum Sprung bereit gemacht und hätten sie angegriffen doch im nächsten Moment explodierte hinter ihnen die Erde und grelles Licht flutete die ganze nähere Umgebung. Ein weiteres Krachen riss die beiden Wölfe zwischen ihnen und der Stadt von den Pfoten. Dann rannten die Drei los. Sie hatten schon einen gewissen, aber nötigen Vorsprung, bis die graubefellten Bestien ihren Schock überwunden hatten und ihnen nachsetzten. Nur einige hundert Meter trennten sie von dem riesigen Stadttor mit der stilisierten Eiche und den Stadtwachen. Unter normalen Umständen wäre diese kurze Strecke kein Problem gewesen, aber sie waren noch erschöpft von dem Gewaltmarsch durch die Berge, zudem war der Waldboden äußerst glitschig, rutschig bzw. schlammig und behinderte das Fortkommen in einem unerträglichen Maße. Sie schlitterten mehr als das sie gingen. Die schon letzten Herbst herab gefallenen Blätter der Bäume, die nun unter dem geschmolzenen Schnee wieder sichtbar geworden waren, waren von eben deren Schmelzwasser volkommen rutschig geworden. Doch irgendwie schien Tarrior der einzige zu sein, der es überhaupt bemerkte. Der Altmer bewegte sich mit einer Sicherheit durch das schwierige Terrain das er ihm nicht zugetraut hätte, was warscheinlich daran lag das er als Jäger den Wald zu allen möglichen Wetterlagen durchquert. Aber auch Tirian schien wesentlich weniger Probleme zu haben, zwar strauchelte auch er ein ums andere Mal, aber fing sich sofort wieder und kam insgesamt wesentlich besser voran. Er selbst bot im Vergleich eher einen kläglichen Anblick. Mehrmals wäre er fast gestürzt, hätten die anderen ihn nicht rechtzeitig aufgefangen und er strauchelte immer wieder. Hinter sich hörten sie schon die Wölfe die sehr schnell näher kamen. Sie keuchten und atmeten schwer, doch trieben sie sich zu großer Geschwindigkeit an den Zähne fletschenden Bestien zu entkommen. Und tatsächlich mit knapper Not gelang es ihnen. Einen Moment waren ihre Verfolger gefährlich nahe gekommen, doch dann hatten sie einen Haken geschlagen und hatten kurz darauf das Tor erreicht. Die Stadtwachen hatten sie erst verdutzt, verwirrt und auch misstrauisch beäugt, als sie aus dem Unterholz gebrochen waren und waren eindeutig kurz davor gewesen, sie aufzuspießen. Doch als die Männer die Wölfe gesehen hatten, hatten sie ein neues Ziel. Tarrior hatte schon mit dem Gedanken gespielt die beiden Männer allein gegen das Rudel antreten zu lassen, aber dann hatte ihm ein Blick Tirians genügt, der das Ganze missbilligt hätte. Also hatte er zusammen mit seinen beiden Begleitern hinter den beiden Wachen Aufstellung bezogen. Honditar hatte bereits Pfeil und Bogen zur Hand. Er spürte ein Knistern hinter sich, Tirian sammelte wie er selbst Magie. Nur noch einen Moment warteten sie, dann fielen die Angreifer über die Wachen her. Dann passierte alles ganz schnell. Der Altmer war ein unglaublich schneller Schütze und deckte die Gegner mit einem wahren Hagel aus einfachen Pfeilen ein. Dann ließen er und Tirian noch dazu ihre Magie in die hungrige Meute fahren und rissen sie auseinander. Danach folgten kleinere Feuerbälle und schwächere Blitzschläge, dann konzentrierte sich Tirian darauf die Chorrol-Wachen zu heilen. Die Wölfe waren von der gemeinschaftlichen Attacke dezimiert worden. Nur noch drei standen auf allen vier Pfoten, die anderen waren bereits tot oder würden ebenfalls noch sterben. Doch die Biester weigerten sich aufzugeben und zu fliehen, wie es Tiere normalerweise tun würden. „Das ist seltsam. Irgendetwas stimmt hier nicht“: dachte Tarrior allarmiert, streckte seinen Geist aus und bekam eines der lebenden Tiere zu fassen. Und tatsächlich er fand das was er vermutet hatte. „Tirian jemand hat die Wölfe mit einem Bestien-kontrollieren Zauber unter seine Kontrolle gebracht“: schrie er. Erst wollte er darüber nachdenken, wer etwas davon hatte ihnen ein Rudel hungriger Wölfe auf den Hals zu hetzen, als er im Wald kurz das flattern eines grauen Mantels wahrgenommen hatte. Die Frage war beantwortet. „Ein Grund mehr, warum der Plan umgesetzt werden muss“: dachte er, als der letzte Wolf unter der Klinge eines Wächters fiel. Schweratmend bedankten sie sich und traten in die Sicherheit der Stadt ein.

"Diese verdammten Bastarde. Ich ahnte es bereits, sie haben vermutlich Weisung erhalten uns zu bestrafen, wenn wir nicht dem Befehl von Behram folgen. Wir werden schnell handeln müssen": dachte er. Es war am späten Nachmittag. Sie hatten aufgrund ihrer schnellen Rückkehr eine ganze Nacht gut gemacht. Das heißt sie würden noch einmal in Chorrol schlafen können, bevor sie nach Bruma aufbrechen mussten, aber das schon früh am Morgen sollte der Plan funktionieren. Doch jetzt waren sie erstmal alle geschafft, doch er musste sich unbedingt noch erkundigen ob Naasira tatsächlich wieder in der Stadt und somit in Sicherheit war. Er bezahlte Honditar für seine ausgezeichneten Dienste in Sachen Fährtensuchen und bedankte sich bei ihm. Der Altmer verabschiedete sich ebenfalls und war auf dem Weg zur Grauen Stute um auf die Ereignisse der letzten Tage etwas zu trinken. Er schaute ihm noch einige Augenblicke nach, dann wandte er sich zu Tirian an. Ein kurzer flüchtiger Blick hatte gereicht um sich darüber klar zu werden das sein Freund furchtbar aussah. Die Kleidung mit Schlammspritzern und größeren Flecken bedeckt. Die Haare ebenfalls vom Schweiß und Schmutz verkrustet. Der Junge hatte einiges durch gemacht. Jedoch musste auch er sich eingestehen, das er wohl nicht besser aussah als sein junger Begleiter, wenn nicht sogar noch viel schlimmer. Doch die Sache duldete keinen Aufschub, zwar war es ihm unangenehm bei einer Frau aufzutauchen, als hätte man mit den Schweinen im Dreck nach Knollen gewühlt, aber er musste sich vergewissern das es ihr gut ging. Tirian nickte war einverstanden obwohl es ihm offensichtlich nicht behagte so wie sie jetzt aussahen durch Chorrol zu laufen. Jeder musste sie für Banditen oder Landstreicher halten. "Zumindest würden sie die Bettler nicht angekrochen kommen, die man dann noch mühsam vertreiben musste": dachte Tarrior und kannte zumindest einen positiven Aspekt an ihrer Lage. Als er eine Passantin fragte wo das Haus der Heilerin sei, zeigte sie ihm zwar die Richtung rümpfte dabei aber abfällig die Nase und setzte eines der wohl arrogantesten Gesichter auf, die er bisher gesehen hatte, bevor es dann in Ekel umschlug. Die Frau hatte sich dann schnell entfernt. Ihnen konnte es nur recht sein. Oder auch egal, da sie Chorrol eh bald verlassen würden. "Spätestens Morgen früh": rief er sich ins Gedächtnis, denn er hatte keine Ahnung in wie weit der Vergessenstrank über die zugesicherte Wirkung von zwei Tagen noch hinaus ging. Also bewegten sie sich raschen Schrittes in die Richtung die die Frau ihnen gewiesen hatte und standen alsbald vor einem kleinen Häuschen, das dann wohl Naasira gehören mochte. Dann stellte er besorgt fest, das die Tür offensichtlich eingetreten worden und nur in den Rahmen gelehnt worden war. Vorsichtig trat er ein. Der Boden knarrte als er einen Fuß in das Haus setzte. "Naasira seid ihr hier?": fragte er in den Raum hinein. Doch eine Antwort nahm er nicht wahr. Eigentlich nahm er im nächsten Moment garnichts mehr war, außer einem außerordentlich kräftigen Schlag in seinen Nacken und wie er in die sanfte Schwärze tiefer Bewusstlosigkeit hinüber glitt.

Thorr
17.03.2008, 07:49
Thorr hatte gerade Nassira aufgefangen und sanft zu Boden geleitet, als ein knarren in ihrem Haus, das anschleichen eines ungebetenen Gastes bekundete. Um genau zu sein, waren es zwei, die noch den Matsch der schmelzenden Feldwege an ihren Füßen hatten. Jeder Normale Mensch würde erst anklopfen, daß mußten die Entführer sein, die ihr bis nach Choroll gefolgt waren. Ungewöhnlich allerdings war, daß sie noch immer die Stadtwache nicht fürchteten.

„Nassira, seid ihr da?“ erhallte eine Stimme, die Thorr irgendwie bekannt vorkam, allerdings klang es mehr wie ein Entführer, der sein Opfer nicht verschrecken wollte. Schnell und leise hatte sich der Nord umgewand und einen kräftigen Faustschlag ausgeteilt. erste ging bewußtlos zu Boden, den zweiten konnte Thorr ebenso geschickt überwältigen. Kräftige, aber nicht tödliche Schläge mit den Eisenhandschuhen brachten seine gegner zu Fall. Schließlich wollte er die Eindringlinge verhören und nicht töten. So sackte er den Fremden schnell Stofffetzen über die Augen und schleifte sie zum Tisch mit den Stühlen, band sie Fest und begann sie mit Wasser zu wecken. Mit verdeckten Gesicht saßen die beiden, deren Kleidung von einer abenteuerlichen rastlosen Jagdt durch die Wildnis zeugte, vor Thorr, der mit dem taditionellen Verhöhr der Legion beginnen wollte und zu Nassira sprach:
„Die Entführer sind zurückgekehrt, wir sollten unverbindlich mit dem Verhöhr beginnen.“ Ein Blick zu der Heilerin verriet, dass ihr die Legionsmethoden der Zeugenbefragung nicht wirklich behagten…

Naasira
17.03.2008, 21:57
Regelrecht sprachlos bestaunte Naasira die merkwürdige Situation, die sich gerade vor Ihren Augen abspielte. Der massige Rücken des Nord nahm Ihr einen Grossteil der Sicht, doch die Bretonin erkannte 2 Schlammbedeckte Männer, die nun mit Augenbinden versehen, an Ihren Tisch gesetzt wurden.
Hier und da spitzelte bei dem einen Mann eine rote Haarsträhne durch den Schlamm. Irgendwie kam Naasira das seltsam vertraut vor.

Der Tonfall mit dem Thorr von einem Verhör sprach, brachte sie aber wieder von diesem Gedankengang ab und sie wandte sich dem Nord zu: "Das sind nicht meine Entführer, ihr Troll!!, fuhr sie Ihn an "Dieser Mann hier ist ein Dunmer. Wahrscheinlich harmlose Reisende, die nur die Dienste einer Heilerin suchen."
Die zierliche Bretonin baute sich vor dem Nord auf und bemühte sich Ihn wenigstens mit Ihrem Blick niederzustarren. "Wäret Ihr nun so freundlich und würdet die beiden losbinden?"

Thorr
18.03.2008, 07:40
Einen seltsamen Tonfall legte die Heilerin an und wenn Blicke töten könnten, wäre Thorr bereits bei den Göttern angekommen.
„ähhm … Dienste einer Heilerin suchen…“ wiederholte Thorr Nassiaras Worte „Hilfsbedürftige und Freunde klopfen an der Tür an“ knurrte der Nord zu seiner Entschuldigung. In der Tat hatte die Heilerin recht. etwas war seltsam vertraut an den Dunkelelfen mit Gesichtsmaske. Als Thorr die Masken vom Kopf nahm, war er erstaunt, wen er da erblickte. Tarrior – er sah schrecklich aus, vollkommen heruntergekommen mit einer großen Beule im Gesicht. Thorr band gemäß der Anweisung die beiden los und begann mehr zu sich selbst zu reden, als die drei anzusprechen.
„Es war doch nur eine kleine Ohrfeige“, das sie mit einem Eisenhandschuh aus vollerwucht ausgeführt wurde, verkiff er sich lieber.
Der Nord war mit Tarrior in der Oblivionebene gewesen. Seit dem hatte er ihn nicht mehr gesehen, aber er wusste, dass dieser Fausthieb keine bleibenden Schäden bei dem Dunmer hinterließ.

Das Restliche Wasser aus seinem Eimer goß er in zwei Becher, die auf dem Tisch standen und gab sie den beiden Dunmer.

KingPaddy
20.03.2008, 21:53
Tarrior erwachte unsanft nur kurze Zeit später. Man hatte ihm Wasser über den Kopf gegossen. Er schlug die Augen auf, zumindest hatte er gedacht er würde das tun. Doch sein Blick blieb schwarz. "Was nein ... bin ich jetzt blind?": dachte er fast panisch bis er etwas Licht erkennen konnte. Dann erkannte er auch, das es durch feines Gewebe fiel. "Ich ... man hat mir die Augen verbunden": stellte er nicht weit weniger panisch fest. "Und gefesselt bin ich auch noch ... Was bei allen Höllen Oblivions ist passiert?": fragte er sich, dann wurde er sich des Schmerzes bewusst der langsam in seinem Kopf zu dröhnen begann. Er wollte aufschreien als er eine vertraute Stimme hörte. "Das sind nicht meine Entführer, ihr Troll!!, fuhr sie Ihn an "Dieser Mann hier ist ein Dunmer. Wahrscheinlich harmlose Reisende, die nur die Dienste einer Heilerin suchen": hörte er eine sanfte weibliche Stimme jedoch mit nicht gerade unenergischem Ton. Zunächst konnte er sie nicht einordnen, doch eine Heilerin war jetzt gewiss keine schlecht Idee. Er hatte das Gefühl ein Dampfhammer hätte ihn getroffen. "Aber was hatte die Frau nochmal von Entführern gesagt?": dachte er jetzt angestrengt nach aus irgendeinem Grund verursachte das Wort bei ihm ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. "Naasira!": dachte er. "Hilfsbedürftige und Freunde klopfen an der Tür an": hörte er dann eine tiefe maskuline Stimme mit gewohnten Befehlston sprechen. Dann war es einige Sekunden lang still.

Der Dunmer wollte auffahren und sich endlich aus dieser unwürdigen Situation befreien. Doch dann wurde ihm mehr brutal als sanft die Augenblende vom Kopf gerissen. Das Licht in dem Raum blendete ihn zunächst sehr stark. Als sich seine Augen dann jedoch an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatten schaute er in ein breites bekanntes Gesicht, das Gesicht eines Nord. "Thorr!": wollte er den Krieger anschreien doch irgendwie versagte ihm sein Körper seinen Dienst. Doch als der Nord ihn losband kam neben ihm Naasira zum Vorschein. Die junge Priesterrin wirkte etwas besorgt. " Es war doch nur eine kleine Ohrfeige": hörte er Thorr grummeln. "Ich gebe wohl keinen besonders schönen Anblick. Aber dank unseres Freundes hier habe ich wohl noch eine weitere Zier für mein Gesicht bekommen": sagte er als seine Hände frei waren und er sich sein Gesicht nach der Quelle für den Schmerz abtastete und eine Beule fand. Dann drehte er sich zu dem Dunmer neben sich um um sich zu vergewissern ob es ihm gut ginge. Als der Nord Tirian die Sichtsperre abnahm erstarrte das Gesicht seines Begleiters und spiegelte nackte Angst und pures Entsetzen wieder als er Thorr ins Gesicht sah. "Ist schon gut Tirian das ist Thor der Nord aus Bruma von dem ich dir erzählt habe und immernoch ein Krieger durch und durch. Zumindest das draufhauen hast du nicht verlernt": erklärte er und rieb sich beim letzten Satz sanft über die Beule um sich zu vergewissern das sein Kopf noch auf den Schultern saß. Als er Schmerzen spürte fühlte er sich endgültig bestätigt. Naasira die noch ganz schockiert schien von dem plötzlichen Wiedersehen und dem wirklich bemitleidenswerten Zustand der beiden kam jetzt langsam in geschäftige Bewegung um die Wunden der Beiden zu versorgen. "Wie gut das es euch gut geht. Wir hörten ihr seid entführt worden, wie ich sehe hat Thorr euch retten können. Bei Fürst Dago... ähm allen Aedra und Deadra bin ich froh das es euch gut geht": sagte er und erwartete ein Nicken der Frau um sich zu vergewissern das er sich das alles nicht einfach nur einbildete. Das Wiedersehen mit totgeglaubten Thorr und mit der ehenals entführten Naasira schien durch die leichte Benebelung durch den Schlag, so unwirklich. Doch als die Heilerin sich die Beule etwas genauer ansah und ihn dabei Schmerz durchzuckte, wusste er er war wach. Wach, durchnässt, verdreckt und verdroschen, aber zumindest waren er und Tirian noch am Leben. Vorerst zumindest bis Thor sie vielleicht doch noch aus einer Laune heraus erschlagen wollen würde.

Naasira
24.03.2008, 09:56
Eben hing sie noch friedlich Kräutersträusse in Ihrem Haus auf und einen Moment später hatte sie eine eingetretene Haustür, 2 niedergeschlagene Dunmer und einen zerknirschten Nord in Ihrer Küche sitzen.

Mit einem Kopfschütteln machte die Heilerin sich daran die Wunden der beiden Dunmer zu verarzten."Scheinbar hat sich die Geschichte mit der Entführung schnell herumgesprochen." Die Bretonin zögerte einen kleinen Moment und überlegte, was sie den 3 Männern erzählen sollte. Immerhin verspürte sie keinen Drang dazu die wahren Gründe für dieses Verbrechen preiszugeben. Doch Ihre Besucher erwarteten eine Erklärung der Vorkommnisse von Ihr, ansonsten (so traute sie Ihnen zumindestens zu) würden sie alleine weitersuchen bis sie eine Erklärung dafür fanden.
"Es....es war ein unglücklicher Zufall. Die Männer wollten wohl das Haus ausrauben und ich habe sie dabei überrascht." Sie hoffte mal, dass die Spuren damals im Haus von nichts anderem sprachen. "Ich habe sie gesehen und statt mich zu töten, nahmen sie mich mit. Scheinbar hatten sie.......Skrupel, ja genau Skrupel eine Frau zu töten. Karrod hat mich befreit und die Kerle verjagt. Sie werden sich nun bestimmt nicht nochmal hier blicken lassen."
Bei dieser Feststellung kamen Naasira allerdings Zweifel. Die Männer konnten sehr wohl wiederkommen und nachsehen, ob sich Ihre "Beute" immernoch in Chorrol befand. Die Bretonin lies Ihren Blick durch das Haus schweifen. Sie hatte diese Behausung und die Menschen vor Ort lieb gewonnen. 'NEIN, nicht nochmal! Ich werde nicht schon wieder wegrennen!' Dieser Gedanke zuckte Ihr durch den Kopf und sie presste entschlossen die Lippen zusammen. Sollten sie wiederkommen bin ich gewarnt. Und ich kann mir noch Schutz suchen. 'Wo Karrod wohl steckt? Ist er noch in Chorrol?'

Bratwurst
25.03.2008, 11:09
Nach kurzer Zeit, als Llalen von seinen nächtlichen Streifzügen zurückkam, entdeckte er die Nachricht von Lucien Lachance im Maul des Bärenfells vor dem Kamin seines Haus.
"Wurde auch langsam Zeit. Seit die letzten Befehle mit "Vorerst keine weiteren Befehle endete" vergingen nun schon fast drei Wochen.", denkt sich Llalen.
Er öffnete den Brief mit seinem Elfendolch und begann zu lesen.

"Werter Ruhigsteller,
Eure Befehle wurden im Mausoleum der Familie Trentius im Palastviertel der Kaiserstadt hinterlegt, um genau zu sein unter einer losen Bodenfliese.
Möget ihr Sithis ehrenvoll dienen.
Lucien Lachance"

"Ein Befehlsversteck in der Kaiserstadt hatten wir ja schon lange nicht mehr.", murmelte Llalen.
"Am besten ist es ich breche sogleich auf", denkt sich Llalen.

Eilig das wichtigste eingepackt und schon war Llalen bereit zur Abreise. Nach dem er die Haustür verschlossen hatte, schlenderte er ohne Umwege direkt zur den Ställen, wo sein Pferd wartete. "Eine äußerst dunkle Nacht heute.", denkt sich Llalen. Der Himmel wird von dunklen Gewitterwolken gezeichnet. " Ob es nicht besser wäre, wenn ich erst morgen aufbreche? Nein, ich lasse mich doch nicht von einer gewittrigen Nacht aufhalten.", denkt Llalen während er auf sein Pferd stieg. "Nun, auf gehts.", sprach Llalen.

Er preschte im vollen Galopp die Straße hinunter, er wollte noch Zeit gut machen bevor es zu stürmen beginnt. Doch plötzlich, wie zu erwarten, begann es zu schütten wie aus Eimern. Nur zehn Meter neben Llalen schlug ein Blitz in einen der Bäume ein, der Baum brannte lichterloh, bis der Regen jedoch die Flammen zu löschen begann. Llalen ritt weiter. Er verwendete eine Zauberspruchrolle, die einen Schutzzauber innehatte, um sich trocken zu halten. Ein meisterhafter Assasine der krank im Bett lag, nützte der schwarzen Hand nichts. Bedachter auf mögliche Hindernisse auf dem Weg ritt Llalen weiter.

Llalen musste noch ein paar weitere Spruchrollen verwenden um sich trocken zu halten, aber nach nicht allzu langer Zeit, erreichte er den Rumare See. Blöd nur, dass sich die einzige Brücke um auf die Insel mitten im Rumaresee, wo die prächtige Kaiserstadt stand, direkt auf der anderen Seite, im Osten der Stadt, befand. Schwimmen, im kalten, schmutzigen Seewasser, wollte er nicht und die Fähigkeit auf Wasser zu wandeln beherrschte Llalen unglücklicher Weise auch nicht, so musste er über die nördlichen Anhöhen den See umkreisen.

Llalen ritt weiter, plötzlich sprangen zwei Banditen, eine bretonischer oder kaiserlicher Bogenschütze und ein Rothwardoner mit einem Langschwert bewaffnet, aus dem Gebüsch am Wegrand. Der Rothwardone kam näher, Llalen stieg währenddessen von seinem Pferd, der Bogeschütze blieb hinten. " Eure Wertsachen und euer Pferd gehören nun uns, macht das ihr weg kommt, sonst gibt es einen Dunkelelf weniger *lacht hämisch*."Wenn das so ist..." Llalen zog blitzschnell seinen Elfendolch und durchtrennte die Kehle des überraschten Banditen. Er benutzte den leblosen Körper des Rothwardonen als Schild vor den Pfeilen des anderen Banditen. Llalen sprintete so schnell er konnte zu den Schützen, bevor dieser den nächsten Pfeil spannen konnte und schlug ihn mit dem Langschwert des Rothwardonen nieder. "Dreck unter meinen Fingernagel", spottete Llalen. " Verdammt, meine Schutzzauberspruchrollen sind beinahe aufgebraucht und dieser hier hält nicht mehr lange. Weiter die Straße entlang müsste sich aber eine Herberge befinden. Dort werde ich vor dem Gewitter Schutz suchen.", denkt Llalen.

Nach wenigen Minuten erreichte er die Herberge namens Roxey's Herberge. Llalen band sein Pferd an und betrat die Herberge. Er setzte sich zu den anderen Gästen, die munter die Nacht durchzechten, und zechte mit.

Benommen torkelte Llalen die Treppe der Herberge hinauf, nachdem er ein Zimmer mietete, und fiel sturz betrunken ins Bett.

Am Abend dieses Tages erwachte Llalen und er stöhnte:" Mein Schädl, ich sollte in Zukunft besser kein Ale mehr trinken. Ich werde ja noch wie so ein metsaufender Nord, bei meiner verfluchten Seele, da geniese ich Zukunft lieber einen edlen Tropen Jungfrauenblut." Llalen zog eine kleine Phiole gefüllt mit Blut aus seinem Gepäck und leerte diese in einem Zug." Eilig packte er seinen Kram und bevor Llalen aus der Herberge verschwand, verabschiedete er sich noch von der netten "schlafenden" Wirtin, in dem er ihr noch etwas Blut abzapfte.

Llalen schwang sich auf sein Pferd und ritt los in einen kühlen, schönen Abend. Der Tag wurde von einem wunderschönen Sonnenuntergang beendet und Llalen freute sich schon richtig darauf dem nächsten Trottel aufzuschlitzen.

Der Ritt verlief ereignislos, bis auf einen netten Plausch mit einem jungen Troll, und Llalen erreichte die Wawnet-Herberge vor der Kaiserbrücke, als es schon dunkler wurde. Sein Pferd in den Fuchshand-Ställen unter gebracht, durchschritt Llalen schon die Tore der Kaiserstadt. Im Talos-Viertel der Stadt war nicht gerade viel los heute Abend und so begab sich Llalen sofort auf den Grünweg. Das Mausoleum wart auch schnell gefunden und als Llalen es betrat sprach er:" Soso eine Gruft in der es ausnahmsweise mal nicht spuckt, interessant."

Nach einer etwas längeren Suche fand er auch die lose Fliese und begann zu lesen:

"Werter Ruhigsteller,
Nach einer etwas längeren Pause, eure weiteren Befehle:
Ein mächtiger Hochelfen Hexenmeister namens Caldacano besucht derzeit seinen Bruder Umbacano in der Kaiserstadt. Er wie auch sein Bruder Umbacano betreiben allerhand Geschäfte mit zwielichtigen Gestalten. Nun, Caldacano begann den Fehler sich es mit einem seiner Geschäftspartner zu verscherzen, dieser will nun seinen Tod. Das Problem dabei ist, dass ihr ihn nicht einfach im Schlaf meucheln könnt, weil er rund um die Uhr von seinen Leibwächtern bewacht wird, die aus einer Gruppe schwerbewaffneter Orks besteht. Um ihn alleine zu treffen müsst ihr einen Vorwand arangieren, eine seltenes Ayleidenartefakt sollte sich doch wo auftreiben lassen. Alles weitere soll euch selbst überlassen werden.
Gez. Lucien Lachance"

Bratwurst
26.03.2008, 14:16
Der Ayleidenfanatiker

Nachdem Llalen die Befehle durchlas, dachte er sich:" Interessant, mit Umbacano machte ich in der Vergangenheit schon so manches Geschäft, dass er einen Bruder hat wusste ich nicht und das dieser ebenso ein Verrückter Ayleidenfanatiker ist wie Umbacano schon garnicht.
Herminia Cinna wäre eine gute Quelle um ein Ayleidenartefakt in Besitz zu bringen. Ich werde heute Abend noch bei ihr einsteigen." Umgehend schlenderte Llalen zum Tor des Elfengarten-Bezirks. Während er ging bemerkte er das es schon wieder zu Regnen begann. "Nicht schon wieder, verdammtes Wetter.", fluchte Llalen. Er rannte los, durchquerte das Tor und befand sich nun im Elfengartenbezirk.

Schnell lief er weiter die Straße entlang, bis er die Seitengasse erreichte, wo sich Cinnas Haus befand. Kurz umgeblickt und schon war das Schloss aufgebrochen. Glücklicherweise war Cinna wohl gerade nicht Zuhause. Llalen ging die Treppe hinauf, brach das Schloss auf und begann das Zimmer zu durchsuchen, bis sein Blick schließlich auf einen verschlossenen Ayleidenbehälter fiel. "Aber wo ist der verdammte Schlüssel. Die Truhe ist unmöglich zu öffnen", fluchte Llalen. Sein Blick wanderte durch den Raum. "Da der Schreibtisch", schoss es Llalen durch den Kopf. Er zog sein Kurzschwert und verstetzte dem Schloss einen Schlag, dass es durch den halben Raum flog. Im Schreibtisch war dann auch der erhoffte Schlüssel und Llalen öffnete den Ayleidenbehälter.

Als Llalen den Behälter öffnete machte er folgende Bemerkung:" Ahh, eine Krone. Sie scheint Ayleidisch zu sein. Caldacano wird ein Treffen unter vier Augen, wegen eines solchen Artefaktes wohl kaum ausschlagen." Er verwüstete noch schnell Cinnas Haus um den Verdacht von sich zu lenken und verlies anschließend das Haus mit der Krone im Gepäck.

Thorr
26.03.2008, 16:53
Tarrior hatte die Ohrfeige gut verkrafte, er neigte dazu die nordischen Manieren anzunehmen und witze drüber zu reisen, Nassira sah die Sache allerdings nicht ganz so gelassen. Sie ahnte, dass eine einfache, ich ging mal spazieren Geschichte, ihr weder der Dunmer noch der Nord abkaufen würden. Allerdings fing sie an zu stottern und zu schlingern, so dass eine einfache ich bin ein hübsches Mädchen und ging nur mal Spazieren-Geschichte, glaubwürdiger gewesen wäre, als die Geschichte, die sie ihnen dick auftrug.
Ihre Geschichte brachte mehr Fragen auf, als dass sie welche beantwortet. Wer zum Henker war Karrod? Wieso wollen Männer ein eben bezogenes Haus ausrauben und tummeln sich nur im Eingangsbereich? – Eine Geschichte von Zuhältern wäre glaubwürdiger. Merkwürdig waren allerdings die Zweifel in ihrem Gesicht, war das Angst?

„Ich bin mir sicher, dass sie es nicht noch mal in Choroll versuchen.“ begann Thorr ein beruhigendes Gespräch. „Ich habe gute Kontakte zur Stadtwache und die Jungs wollen ihr Ansehen bewahren. Es schaut nicht gut aus, wenn Choroll eine Einkaufpassage für Menschenhändler ist.“ Thorr hoffte damit die Zweifel der Jungen Frau beseitigt zu haben und wand sich Tarrior zu, der immer noch leicht benommen dasahs. „Ich hab mal einen Zauberspruch gelernt, der Wunden heilen kann. Leider hab ich ihn wieder vergessen, da es in der Legion meißt richtig zur Sache ging und einfache Wunden kaum geheilt werden mussten.“ Thorr grübbelte ein bisschen, dann setzte er zum ersten Heilversuch an…

Naasira
26.03.2008, 17:26
Die Stadtwache. Stimmt ja, daran hatte sie gar nichtmehr gedacht. Doch war diese eben nur im Stadtgebiet tätig. Der Gedanke sich einen Leibwächter anzuheuern reifte immer mehr in der Bretonin. Sie würde unbedingt mit Karrod sprechen müssen. Am besten noch heute.

Offensichtlich hatte sich Thorr, während Naasira noch in Gedanken versunken war, dem verletzten Dunmer zugewandte und versuchte diesen mittels einem Zauber zu heilen.
Die Nord waren nicht gerade als grosse Magier verrufen und daher beobachtete Naasira den Heilversuch mit einem skeptischen Interesse.
Sie konnte die magischen Energien spüren, die durch den Körper des Dunmers wanderten. Doch sie schienen ziellos zu verpuffen. Der Nord verzog ob des Fehlschlags das Gesicht.
Diesmal war die Energie einfach verpufft. Doch es hätte auch anders ausgehen können.
Von daher unterbrach die Bretonin den Nord. "Darf ich mich für die Rettung aus einer misslichen Lage bei Euch erkenntlich zeigen?" Ihr Blick wanderte kurz zu dem Deckenbalken, an dem sie eben noch gehangen hatte. "Ich würde diesen Zauber gerne für Euch verfeinern, denn scheinbar seid Ihr durch eine recht grobe Schule gegangen."

"Anfangs erleichtert die Berührung des Verletzten die Heilung. Ausserdem verbraucht Ihr so weniger Mana. Ihr als Nord habt davon sowieso nichts zu verschwenden. Bevor Ihr die Heilströme loslasst, müsst Ihr erstmal herausfinden wo die Verletzung liegt und wie diese aussieht. Dann erst dürft Ihr die Heilströme darauf ausrichten und sie loslassen."

Während der Erklärung hatte sie das erspüren bei Tarrior durchgeführt. Sie konnte nun genau die Verletzung der Blutgefässe erspüren, auch das Blut unter der Haut, welches für die Beule verantwortlich war und auch die hässlichen Blutergüsse verursachte. Sie hoffte der Nord hatte Ihren Energieströmen folgen können.

"Und nun versucht es nochmal."

Dagon
26.03.2008, 20:45
Als Arai endlich erwachte, war es bereits Nachmittag und Arai bemerkte, dass jemand an seinem Tisch saß und gemütlich ein Stück Fleisch hinunterschlang. Langsam zog er einen Dolch unter dem Kissen hervor und richtete sich langsam auf. Mit leisen und schnellen Schritten ging er auf die Gestalt zu und hielt ihr den Dolch vor die Kehle.
Der Mann drehte langsam seinen Kopf und Arai bemerkte, dass es nur Lucien war, welchen er ja heute treffen wollte. Arai rieb sich den Schädel und sagte:"Mann ist mir schlecht!"
Lucien sah ihn mit funkelnden Augen an und stand langsam auf. Er began Arai zu erzählen wieso er hier war:"Hier in Bravil befindet sich ein Kaufmann mit dem Name Pargo Grant, welcher dem Grafen ein paar nette Sachen verkaufen will, das jedoch gefällt den hier Händlern die hier leben nicht und baten uns ihn aus dem Weg zu räumen. Da ich weiß das ihr bei jedem bisherigen Auftrag erfolgreich eure Zielperson ausgeschaltet habt, bitte ich euch darum ihn aus dem Weg zuschaffen."
Der Assasine überlegte nicht lange und stimmte zu. Er legte seine Ausrüstung an und verließ das Haus ohne ein weiteres Wort. Er hatte keine Ahnung wo sich der Kaufmann zurzeit aufgehalten hat. Doch er wusste wie er ihn finden konnte, er kletterte an der Wand seines Hauses hoch und spähte über die Stadt.

Pargo zu entdecken war gar nicht so schwer, denn keiner in Bravil konnte sich so teure Kleidung leiste. Er sprang vom Dach und lief los. Als er ihn erreichte ging er ihm langsam hinterher und beobachtete, wie er im Silberheim am Meer einkehrte und sich eine ordentliche Menge an Met genieste. "Ich glaub ich werde ihm ein bisschen Gesellschaft leisten.", dachte Arai mit einem Grinsen und setzte sich zu ihm. "Wie wers mit einem Trinkspiel, wer mehr trinken kann bekommt 500 Septime?", fragte Arai. Der Mann willigte ein und so vergingen die Stunden gegen Mitternacht lag der Kaufmann bewusstlos am Boden und Arai konnte sich selbst kaum noch auf den Beinen halten. Er zerrte den Kaufmann hinaus und verschwand mit ihm in einer dunklen Gasse. Ein paar Sekunden später verlässt er die Gasse mit einem großen Leintuch über die Schultern hängend und marschierte in Richtung Kanal. Dort entledigte er sich seiner schweren lasst und versenkte sie mit einem schweren Stein. "Bis den jemand findet bin ich längst tot.", dachte Arai mit einem Grinsen und schwankte leicht besoffen nach Hause und holte sich seine Belohnung ab. Nachdem Lucien gegangen war stolperte Arai und knallte mit dem Kopf gegen die Tischkante und fiel in Ohnmacht.

Als er aufwachte, war er sehr verwundert das er sich in einer Gefängniszelle befand. Mit leichtem Schwindelgefühl stand er auf und sah sich um. Plötzlich trat der Wächter heran und Arai fragte:"Weshalb bin ich hier?" Die Wache antwortete:"Sie werden des Mordes an Pargo Grant beschuldigt. Ein Bürger hat seine Leiche im Kanal gefunden und der Tavernenwirt hat erzählt, dass sie die letzte Person waren die mit ihm zusammen gewesen sind." "Mist, wie zum Teufel konnten sie die Leiche finden", dachte Arai, "ich muss hier raus!"
Als die Wache den Raum verlassen hatte, zog Arai den Dietrich, welchen er immer versteckt hielt heraus und machte sich ans Werk das Schloss zu knacken. Es dauerte eine ganze Weile bis er es geöffnet hatte. Leise schlich er hinaus zu der Truhe mit seinen Sachen. Plötzlich hörte er Schritte, schnell legte er seine Ausrüstung an und lief los. Die Wache schrie:"Sofort stehen bleiben, doch Arai war schneller, mit langen Schritten lief er zum Kanal und sprang hinunter. "Ich werd mich wohl eine Weile in der Wildnis verstecken müssen.", dachte Arai als er durch den Kanal in die Freiheit schwam.

Thorr
27.03.2008, 07:35
Es knisterte und bruzelte ein bisschen.

Ein Neuer Versuch? Tarrior lies scheinbar alles momentan über sich ergehen. Immer hin war es der Wille, ihm etwas Gutes zu tun, der zählte. Thorr erster Heilversuch musste, wie er es bereits vorher erahnte, scheitern.
Die Spannungen und für Thorr recht unbekannten energien bereiten ihm Kopfschmerzen, ähnlich wie bei einem leichten Kater. Die Wunde des Dunmer allerdings blieb unverändert, zumindest wurde es nicht schlimmer.

Nassira zeigte sich von ihrer charmantesten Seite und griff sensibel in das Wilde unterfangen ein. Mit Lob und Tadel wollte sie Thorr auf den rechten Weg bringen. Wie ein altgelehrter Schulmeister gab sie selbstsicher Anweisungen und demonstrierte die magische Heilmethode mit sensorischer Berührung.

Anfassen ? Naja, Thorr war froh, dass es keine eitrige, durchwurmte Verletzung war. Ruhig ging er daran Tarriors Wunde gemäß den Anweisungen zu untersuchen. Die Lage der Wunde war Thorr sehr wohl bekannt, schließlich hatte er sie selbst verursacht. Er hatte jahre lang Trainieriert um einen so meisterhaften Blackoutschlag hinzubekommen, der dem Gegner Schmerz zufügt, aber ihn nicht gleich dauerhaft ohnmächtig werden ließ.
Eigentlich benötigte er das Wissen der Heilung, um Banditen und Räubern besser Schmerzen zuzufügen, aber das konnte er der Bretonin auf keinen Fall verraten. Sanft leitet sie seinen Hände über die Wunde und summte mit magischen Liedern vor sich hin. Ein gutes Gefühl durchströmte dabei Thorr und wie durch ein Wunder schienen die Schwellungen zurückzugehen.

Bratwurst
27.03.2008, 09:11
Der Ayleidenfanatiker

"Nun ist es bereits nach Mitternacht, die Sonne wird wohl erst in drei Stunden wieder aufgehen. Um diese Uhrzeit werde ich vermuhtlich nicht mehr eingelassen in Umbacanos Villa. Am besten ist es, ich stille vorerst meinen Hunger.", dachte Llalen.

Llalen ging über die Hauptsraße, grüßte die wachsamme Wache am Tor und öffnete, ungesehen versteht sich, die Tür zu einem Haus in der Seitenstraße gegenüber von Cinnas Haus. Llalen schlich die Treppe des Hauses hinauf und öffnete die Schlafzimmertür. Llalen zapfte dem Besitzer, ein männlicher Kaiserlicher, des Hauses den Lebensaft ab und verschwand wieder, so heimlich und still wie er gekommen war. Nun was sollte Llalen tun, ein Einbruch im Juwelier, wäre eine gute Idee, wie er sich dachte. Das nahm Llalen auch gleich in Angriff, er ging durch den Palastbezirk, zum Marktbezirk.

Unterwegs traf er nur ein paar Palastwachen und er ereichte den Markt. Llalen schlenderte weiter zum Juwelier, sah sich kurz um und öffnete anschließend die Tür. So nun war er drin. Ein paar mordsschwere Schlösser später und Llalen hatte ein paar Gold uns Silberschmuckstücke erbeutet. Um den Verdacht auf die Diebesgilde zu legen, hinterlies Llalen folgende Nachricht:
"Schöne Grüße wünscht ihnen die Diebesgilde,
Gez. der Graufuchs."

KingPaddy
27.03.2008, 18:45
Einbrecher und Diebe? Tarrior glaubte nicht richtig zu hören. Er machte sich Sorgen um die Bretonin opferte Zeit und fast sein Leben und jetzt wurde er ganz offensichtlich belogen. Diebe die es nicht übers Herz bringen konnten sie zu töten und deshalb einfach mitgenommen hatten? "Volkommen Absurd!": befand er in Gedanken. "Die Bewaffnung und Masse sprach eher für Banditen, Entführer, Mörder. Die Kampfspuren in den Bergen sprachen deutliche Worte. Kampferfahrene, bewaffnete Männer und dazu noch in größerer Masse. Sicher keine Diebe oder Gelegenheitsentführer. Diebe sind einzeln oder in kleinen Gruppen von vllt drei Mann unterwegs, so müssen sie ihre karge Beute mit weniger teilen, auch entführen sie nicht, denn geschweige das sie gerne kämpfen. Sie wären einem Kampf eher aus dem Weg gegangen. Und normalerweise haben Diebe ja auch keine Verstecke in den Bergen, denn die liegen viel zu weit von den reichgefüllten Städten entfernt. Auch scheint nichts gestohlen worden zu sein. Nein es ist offensichtlich Naasira MUSS das Ziel gewesen sein": ging er in Gedanken durch. Er wollte sie schon aburteilen, als er plötzlich Angst in ihrer Stimme bemerkte. Hatte sie vielleicht auch ein gefährliches Geheimnis wie er selbst. Als er es in Betracht zog verrauchte sein Zorn, da sie vermutlich wichtige Gründe hatte. Er hielt diese aufrichtige Frau nicht für eine notorische Lügnerin, denn die Lüge wäre auch ohne die Widersprüche drei Meilen weit herauszuhören gewesen. Auch Thorr scheint diesen Anflug von Furcht heraus gehört zu haben, hat dies jedoch anders interpretiert und angeboten der Stadtwache mal kräftig in den Hintern zu treten um dafür zu sorgen das sie ihren Pflichten nachgehen und somit auch für den Schutz der Bretonin sorgen würden.

Das kurze Gespräch mit ihr hatte sie beruhigen sollen aber sie schien immernoch nachdenklich. "Vielleicht steckt ihr auch nur die Entführung noch in den Knochen. Wie gut das Thorr sie gerettet .... Nein Thorr war es nicht gewesen was hat sie erwähnt Kardoc, Karr, Chaot?": dachte er und wollte sich über diesen Mann erkundigen der sie befreit zu haben schien. Doch Thorr hatte sich ihm wieder zu gewandt er erzählte irgendetwas über einen Heilzauber den er mal beherrscht hatte und näherte sich ihm. "Oh Nein er wird doch nicht ...": dachte er und doch Thorr versuchte einen Zauber auf ihn zu wirken. Doch ein Effekt blieb glüklicherweise aus, hatte er doch schon erwartet der Nord würde ihm einen Blitzschlag anstatt einer Heilung verpassen. Er ahnte das dieser Nord wohl so magisch begabt wie eine Türklinke war. Zumindest wäre es eine Premiere für Tarrior gewesen Thorr zaubern zu sehen. Er fühlte zwar Magie aber es hatte sich nichts getan. Tirian hatte anscheinend seinen panischen Ausdruck beim Heilversuch Thorrs bemerkte und grinste jetzt fett. Zu seinem Glück jedoch kam schnellstens Naasira herbei die das ganze beobachtet hatte. Jedoch anstatt die Heilung selbst vor zu nehmen oder den Nord davon abzuhalten ihm noch weitere deformierende Verletzungen zu zu fügen, wollte sie ihm beibringen wie er es richtig macht. Und jetzt sollte ER als Versuchskaninchen herhalten. Er war sprachlos und wie gelähmt."Ich würde diesen Zauber gerne für Euch verfeinern, denn scheinbar seid Ihr durch eine recht grobe Schule gegangen.": sagte sie.

Und im Bezug auf grobe Schule konnte er ihr nur zustimmen. Erst zusammenschlagen und das arme hilflose Opfer weil der Schlag nicht ausgereicht hat, noch mit verhunzter Heilmagie quälen und dann ins Grab schicken. Seine einzige Hoffnung war das Naasria in der Lage wäre dem guten Thorr zumindest die Grundzüge der heilenden Magie beizubringen. Sie hatte begonnen die Verletzung mit ihren Sinnen abzutasten und die Schädigung des Körpers zu erspüren. "Und nun versucht es nochmal": animierte sie den Krieger. "Oh bei Fürst Dagoth wo bin ich hier nur hinein geraten": fragte er sich. Dann schaute er Tirian mit einem flehentlichen Hilf-mir-schnellstens-hieraus-Blick an. Der andere schien jedoch keine Notiz davon zu nehmen. Er würde es wohl über sich ergehen lassen müssen, oder die Bretonin beleidigen in dem er ihre Fähigkeiten als Heilerin und Lehrerin anzweifelte. Er holte tief Luft und biss die Zähne zusammen, als Thorr seine kräftigen Pranken auf sein Gesicht legte. Naasiras zarte viel kleinere Hand leitete den Nord dabei fachmännisch und er spürte Magie in sich hinein fließen. Sie strömten in die verletzten Stellen, betäubten sanft den Schmerz. Dann spürte er ein Prickeln und wie sein Fleisch und seine Muskeln in Bewegung gerieten. Von der Magie animiert schlossen sich die Blutgefäße wieder und die Haut begann sich zu erholen. Er konnte es nicht fassen die Schwellung klang tatsächlich ab. "Es ist nicht gerade ein perfekter Zauber, das heißt man wird noch ein paar Tage lang erkennen können das du was abbekommen hast, aber es sieht zumindest nicht mehr so schlimm aus wie vorher": sagte Naasira.

Tarrior war immernoch zu fassunglos um sich vorallem bei der Heilerin zu bedanken, die nicht nur verhindert hatte das Thorr ihn unter die Erde bringt, sondern die Wunde tatsächlich behandeln konnte. "Keine Sorge Naasira, Tarrior wird es schon überleben, nachdem er mich und diesen Jäger jetzt gute eineinhalb Tage auf der Suche nach dir durch die Berge geschleift hatte, ist das nichts. Wenn ichs recht bedenke vielleicht hat es ihm auch ganz gut getan": sagte Tirian an seiner statt. Tarrior wollte auffahren und sich seinem Freund angemessen widmen für diese Bemerkung, doch Thorr schob sich in sein Blickfeld und grinste ihn an. ".. ähh Danke Thorr für deine ... Hilfe. Und danke ich auch dir Naasira das du unserem Nord dabei geholfen hast, mir zu helfen.": brachte er durch die plötzliche Unterbrechung leicht aus der Bahn geworfen, hervor. "Doch ich habe noch eine Frage ihr erwähntet vorhin einen Mann der euch befreit hat. Ich hatte bisher angenommen Thorr hätte euch gerettet, doch ihr habt einen anderen Namen erwähnt. Wer ist er?": fragte er. Denn er fand es immernoch verdächtig das ein wildfremder Mann einer Frau einfach so helfen sollte, vorallem wenn er sich den Marsch durch die Berge dafür abverlangte. Er hoffte das auch Thorr so empfinden würde. Zusammen würden sie in dieser Sache aufrämen sollte der Herr Retter nicht ganz edle Ziele verfolgt haben. Harrend einer Antwort sah er abwechselnd den Nord und die Bretonin an.

Thorr
28.03.2008, 08:38
"Es ist nicht gerade ein perfekter Zauber, das heißt man wird noch ein paar Tage lang erkennen können das du was abbekommen hast, aber es sieht zumindest nicht mehr so schlimm aus wie vorher" sagte Naasira zu Tarrior.

Die Beule von Tarrior war geheilt und Thorr würde mit Sicherheit erst mal den Zauber an sich selbst trainieren, anstatt wehrlose Verletzte zu mißbrauchen. Seine letzten Abenteuer hatten einen unheimlich hohen Gefährlichkeitsgrad und wären paar Mal fast schief gegangen…
"Keine Sorge Naasira, Tarrior wird es schon überleben, nachdem er mich und diesen Jäger jetzt gute eineinhalb Tage auf der Suche nach dir durch die Berge geschleift hatte, ist das nichts. Wenn ichs recht bedenke vielleicht hat es ihm auch ganz gut getan": sagte Tarriors Begleiter an seiner statt und riß Thorr damit aus seinen Gedanken, die schon wieder weit entfernt vom eigentlichen Geschehen waren. Zwei Tage war Tarrior in Begleitung eines Ortskundigen und diesem Dunmer, der wohl ein fast Verwandtschaftliches Verhältnis zu dem Auswanderer aus Morrowind hat, hinter den Entführern her gewesen. So wie er aussah, hätte Thorr auf eine Woche getippt. Trotzdem ist es für eine einfache Entführung um die Stadt Choroll zu erpressen eine viel zu große Entfernung zurück gelegt worden. Wenn es Sklavenhändler gewesen wären, hätte Nassira anders geantwortet und ihr Pflichtbewusstsein hätte sie dazu gezwungen dem Sklavenhandel ein Ende zu bereiten. Sklavenhändler, die über die Berge nach Morrowind wollen, kann man nicht im alleingang aufhalten. Thorr errinnerte sich an seine Spurenanalyse. Die Täter hatten es speziell auf Nassira abgesehen und die Angst in ihrer Stimme bei der Märchenstunde hat bewießen, dass es noch nicht ausgestanden ist. Tarrior drängt auf eine ausführliche Beschreibung und auf eine weitere Zeugenaussage.

Nachdem Nassira nicht recht antworten wollte, fing Thorr an in seinem Anzug zu kramen und zerrte einen zerknitterten und schmuzigen Zettel hervor.
„Ich bin der gleichen Meinung wie Tarrior. Was auch immer ihr verbrochen habt, ihr solltet es uns anvertrauen. Tasalma, Tarrior und ich haben uns übrigens große Sorgen über Euer verschwinden gemacht. Ihr seid hier um ein neues Leben aufzubauen und habt es in Choroll schon zu beträchtlichen Ansehen gebracht. Ein bisschen Detailierter sollte die Entführungsgschichte schon beschrieben werden. Fangen wir einfach mal damit an, was ich darüber weiß. Vor einigen Tagen habe ich Choroll betreten und wurde von einer ganz aufgelösten Katze angeheuert, Euch zu suchen. Ihr wurdet am helllichten Tage des Vortages entführt.“ laß Thorr von seinem Zettel ab „Ich hab bei der Spurensuche nach Euch ein paar Notizen gemacht.“ erwähnte er beim Aufblicken und als Anmerkung zu den Fragenden blicken.“Da die Tür nicht aufgebrochen war, ist davon auszugehen, dass ihr sie geöffnet hattet, um Tasalma zu empfangen, so die Zeugenaussage der Khajiit. Die Entführen haben also herausgefunden, dass ihr Besuch erwartet, die Patroullien der Stadtwache abgewartet und als die Luft rein war, schnell und präzise zugeschlagen. Ihr habt Euch verzweifelt oder gar nicht gewehrt und konntet keine Magie erfolgreich einsetzen. Die Täter waren mindestens zu zweit und haben Euch betäubt und in einen Weizensack gesteckt. Dann seid ihr mit einer Wagenladung aus der Stadt geschmuggelt wurden. Der Wagen selbst fuhr in die Jarallberge. Dort habe ich Eure Spur verloren. Also wie wurdet ihr aus der misslichen Lage befreit? – von Karrod?“

Naasira
28.03.2008, 18:15
Der Nord bemerkte in seiner analytischen Ausführung überhaupt nicht, dass die Lippen der Bretonin mit jedem Punkt, den er von seiner Liste ausführte, schmaler wurden.
OK offensichtlich war sie eine schlechte Lügnerin, doch sie fragte sich, wie der Nord der Einbildung verfallen konnte, sie würde Ihm Ihre Geheimnisse offenbaren.
So logisch er auch alle Puzzleteile zusammengesetzt hatte, so hatte er ein besonders wichtiges Teilchen übersehen. Und auf diesem stand in fetten Buchstaben: Ziehe Dir niemals den Zorn einer Heilerin zu.

"Ihr meint also ich sollte mich Euch anvertrauen?" Der zuckersüsse Tonfall hätte den Nord schon warnen sollen.
"Stellt meinetwegen weiter Verschwörungstheorien auf. Vieleicht interessiert sich ein gelangweilter Bürger für Eure Räubergeschichte. Ich wüsste nicht, was Euch meine Geschichte angeht." Die sonst so schnell aufbrausende Priesterin sprach nun mit einer Eiseskälte, die das Wasser im Krug hätte gefrieren lassen, wäre die Flüssigkeit Ihr Ziel gewesen.
Und während sie sich schon Tarrior zuwandte, fügte sie betont neutral hinzu:"Doch ich danke Euch für Eure Sorge."

"Lasst mich mal nach Eurem Freund sehen." Naasira wandte sich Tirian zu und rieb dabei die Hände aneinander um sie etwas aufzuwärmen. Doch es blieb bei dem Versuch. Der Schreck hatte Ihr alles Blut aus den Händen gezogen und hatte sich zu einem harten Klos im Magen zusammengezogen. Selbst mit ein paar tiefen Atemzügen lies sich dieser Klos nicht vertreiben. Doch es war nicht nötig den Dunmer zu berühren. Als geübte Heilerin lies sie die Magiestränge durch die Luft auf den Dunmer zu gleiten und erforschte seinen Körper auf die selbe Weise wie Tarriors. Nach wenigen Sekunden war von der Verletzung so gut wie nichtsmehr zu spüren und sie war sich sicher, dass auch jedliche Müdigkeit aus seinem Körper gewichen war.

Erneut wandte sie sich Tarrior zu. "Ihr sorgt Euch scheinbar wegen Karrod, doch lasst mich Euch versichern, dass er nur gute Absichten hatte. Er bemerkte meine Notlage und tat das, was Ihm sein Gewissen befahl. Er folgte den Männern und nutze eine günstige Gelegenheit um mich zu befreien. Ihr seid der Spur gefolgt? Wann habt Ihr die Spur verloren?"
Naasira schnappte sich die verstreut herumliegenden Kräutersäckchen und began sie in Ihr Regal einzusortieren. Dabei wandte sie den Besuchern den Rücken zu um sich nicht anmerken zu lassen, dass sie fürchtete die Dunmer könnten den Banditen begegnet sein.

KingPaddy
28.03.2008, 20:04
Thorr begann nach einigem Nachdenken damit analytisch die Fakten über die Entführung vor Naasira auszubreiten. Im Gegensatz zu Tarrior der sich zwar Gedanken über die Entführung gemacht, aber diese als unnötig abgetan hatte, da sie ja wieder sicher in Chorrol war, wollte er alles wissen. Tarrior hatte sich nur über diesen uminösen Karrod kundig machen wollen, aber jetzt quetschte der Nord die arme Frau über dies und jenes in Verbindung mit dem Verbrechen aus. Normalerweise wollte der Dunmer ebenso sehr zwielichtige Geheimnisse lüften wie der Nord, vorallem da Naasira die genauen Umstände der Entführung unter den Teppich kehren wollte. Aber solange er selbst so ein wichtiges Geheimnis hütete fand er es auch irgendwie nicht richtig der Bretonin ihres aus dem Kreuz zu leiern. Wollte er doch nur etwas über Karrod wissen, wollte Thorr ihn jetzt sogar noch damit reinziehen. Er wollte den Nord schon unterbrechen da die Lippen der Bretonin plötzlich alle Farbe verloren und schmaler zu werden schienen. Doch wieder einmal überraschte ihn diese Frau. Im einen Augenblick saß sie volkommen geschockt auf dem Stuhl im nächsten Moment faltete sie den übereifrigen Krieger auch schon derart eiskalt zusammen, wie er es selten eigentlich nur bei Behram wirklich gesehen hatte. Dabei hätte er wirklich erwartet sie würde ihn anschreien oder dergleichen. Durch diese wirklich todernste, kühle Geste wirkte das Ganze noch angsteinflößender auf den Zuhörer. Thorr war im nächsten Moment verstummt und versteinert. Tarrior war sich nicht mal sicher, ob Naasira sich nicht doch noch auf den riesigen Kerl stürzen wollte, sollte er es wagen auch nur ein Wort zu sprechen. Der Dunmer bemerkte einen kurzen Stimmungswandel, als sich Naasira zu ihm umwandte. "Bei allen Feuern des Roten Berges. Thorr jetzt hast du es geschafft. Jetzt bin ich auch noch an der Reihe": dachte er panisch. Doch sie fuhr zu seinem Glück an den Nord gewandt weiter. Ihre Stimme war ruhiger gelassener nicht mehr so scharf und kühl wie sie zuvor noch zu dem Nord gesprochen hatte, hatte aber auch nichts von ihrer sonstigen Wärme. "Doch ich danke Euch für Eure Sorge": sagte sie dann wandten sie sich auch mit ihrer restlichen Aufmerksamkeit den Dunmern vor ihr zu. Lasst mich jetzt nach eurem Freund sehen": sagte sie und war schnell bei Tirian angelangt. Tarrior atmete merklich hörbar aus. Er hatte die Luft vor Anspannung angehalten und war froh das das erwartete Donnerwetter jetzt ausgeblieben war und sie sich wieder beruiht hatte. Er hoffte so würde er nicht doch noch Opfer ihres Zorns werden. Dann konnte er die sanften Energieströme von heilender Magie durch den Raum gleiten fühlen, sie strömten von Naasira auf Tirian über.

Sein Freund entspannte sich unter der magischen Energie und die Wunde, die Beule, seiner ähnlich klang ebenso ab. Doch diesmal sogar fast ohne bleibende Zeichen das sie jemals da gewesen war. Ein Vorzug den er hätte auch genießen können, hätte sich Thorr nicht seiner Verletzung angenommen, sondern die Heilerin selbst. Thorr wäre ein guter Kampfgefährte aber als Heiler taugt er ungefähr soviel wie eine Hand voll Wasser gegen einen Großbrand. "Ihr sorgt Euch scheinbar wegen Karrod, doch lasst mich Euch versichern, dass er nur gute Absichten hatte. Er bemerkte meine Notlage und tat das, was Ihm sein Gewissen befahl. Er folgte den Männern und nutze eine günstige Gelegenheit um mich zu befreien": brach die Heilerin das Schweigen und beruhigte Tarrior in Sachen ihre ominösen Retters. Tirian nickte. "Ihr seid der Spur gefolgt? Wann habt Ihr die Spur verloren?": fragte sie dann und begann irgendwelche verstreut liegenden Kräuter aufzusammeln. "Nunja als ich mit Tirian von einer kleinen Erkundungstour von einer Ayleidenruine hier in der Nähe zurück kamen, erklärte uns die Wirtin das ihr entführt worden wärt und das Thorr euch bereits suche. Aber sie habe sich Sorgen gemacht, da er sich nicht nochmal bei ihr gemeldet hatte. Ich habe mir daher Tirian geschnappt und habe einen örtlichen Jäger und somit geschulten Fährtenleser namens Honditar angeheuert. Ein wirklich verlässlicher Mann. Die Spuren waren schon lange nicht mehr frisch, es sprach wirklich für sein Können das war ihr haben folgen können. Was Thorr angeht seine Spuren folgten euch ein Stück in die Berge, vermutlich konnte er dann nicht mehr erkennen wo sie weiterverliefen. Auch unser Führer hatte einige Probleme aber wir haben es geschafft sie wieder zu finden. Thorr scheint dann umgekehrt zu sein um eine andere Richtung einzuschlagen. Mich wundert sowieso das er keinen Fährtensucher mitgenommen hat. Ich persönlich verstehe nichts von solchen Dingen daher war es gut einen Mann wie den Altmer dabei zu haben. Jedenfalls waren wir auch immer wieder auf Spuren eines Mannes getroffen der euch und die Banditen verfolgt hat. Erst dachte es wäre Thorr zwar sprach die Größe und Tiefe der Abdrücke dagegen, aber ich konnte mir anders keinen Reim darauf machen. Vermutlich war es dann wohl euer Retter dieser ... Karrod.

Schlussendlich fanden wir dann die Ruine eines niedergebrannten Hauses. Die Spuren verliefen dann chaotisch in alle möglichen Richtungen. Vermutlich flüchtende Banditen oder dergleichen. Zumindest fanden wir Leichen. Das seltsamste war, die Abdrücke schienen von nackten Füßen zu stammen. Mich hat es gewundert wer würde bei diesen Temperaturen unbekleidet durch die Berge rennen. Naja das soweit dazu. Wir sind dann einer Spur gefolgt die eindeutig einer Frau zuzuordnen war, und der eines Mannes. Es ging Richtung Tal. Nach der Schneegrenze haben wir sie dann verloren und uns entschieden nach Chorrol zurück zu kehren in der Hoffnung das ihr befreit worden seit": führte er einen umfassenden Bericht vor. Nachdem letzten Satz schaltete sich dann Tirian ein. "Tarrior hat noch vergessen zu erwähnen, das wir uns dabei doch einen schweren Sturm den Berg hinauf gekämpft hatten, vor dem Stadttor fast von einer Meute Wölfe zerfleischt worden und hier fast zu Tode geprügelt worden sind. Aber der Rest stimmt so im Groben und Ganzen. Aber vielen Dank das du mich geheilt hast Naasira": fügte er noch hinzu und blickte Tarrior mehr als einmal grimmig an, er jedoch wandte das Gesicht schuldbewusst mehr als einmal ab. Der Dunmer wusste zwar nicht warum Naasira es wissen wollte, aber er hielt es für besser ihr alles haarklein zu erzählen, nicht das sie noch einen Gurnd fand ihn doch noch verbal zu masakrieren, weil er etwas nicht ausreichend beschrieben hatte. Jetzt saß er da harrend einer Reaktion. Auch Thorr hatte noch nichts dazu gesagt.

Dagon
29.03.2008, 20:16
Nachdem Arai das Wasser verlassen hatte, begab er sich in den Wald und fand ein paar Überreste einer alten Festung. Er marschierte die Treppen hoch, sprang auf ein abgetrenntes Plateau. Dort legte er eine Schlafmatte, welcher er am Rand des Wassers gefunden hat, auf den Boden. Dann sprang er hinunter und suchte etwas Brennholz für die Nacht. Seine Zauberfertigkeiten, reichten gerade mal für den Feuerball-Zauber den ihn M'raaj-Dar einmal beigebracht hatte.

Die Nacht war kalt und mehrmals schlichen ein paar Wölfe in der Gegend herum. So gegen Mitternacht hörte er ein lautes Geräusch. Er sprang auf, zog sein Schwert und sah sich um.
Plötzlich hörte er Stimmen. "Wir müssen ihn finden sonst bringt der Boss uns um!", sagte eine Person. Die andere antwortete: "Genau, Ma gro-Tor wird uns umbringen!"
Arai überdeckte die heiße Glut mit der Schlafmatte und warf sich zu Boden. "Du musst auf jeden Fall aufpassen, der Kerl ist gefährlich!", meinte einer der beiden. Als die beiden näher kamen sprang Arai auf und schnitt einem die Kehle durch. Der andere griff an, traf Arai aber nur auf einer Eisenplatte welche in den Handschuh eingearbeitet war. Der Assassine erwiderte den Angriff. Dieser wurde jedoch von dem Schild parriert.
"Verdammt, der Kerl ist schnell!", dachte Arai, als er den Söldner verfehlte. Arai kletterte eine Säule hinauf und verschwand in der Finsternis. Keine Minute später schoss er mit seinem Bogen dem Söldner in den Kopf. Dieser kippte sofort um und stand nicht wieder auf.

Thorr
31.03.2008, 08:23
Die Bretonin antworte entgegen ihrer Natur ungewohnt kühl und gelassen. Eine Art, die Thorr mochte. Alles was kalt war, mochte er. Und dieser kühle Schauer, der bei der Antwort über seinen Rücken lief, gefiel ihm gut. Doch wusste er auch, dass dieses Gespräch schnell in eine heiße Debatte Enden konnte und das mochte er auf keinen Fall. So ließ er es fürs Erste dabei bewenden. Es gab elegantere Methoden der Wahrheitsfindung, als die verbale Konversation.

Ein kleiner Schauer lief über Thorrs Rücken bei dessen Berichterstattung. Tarrior hatte einen ortskundigen Spurenleser angeheuert. Mit Hund? Ohne mußte es jemand mit sehr geübten Augen und feiner Nase gewesen sein. Dieser Typ hatte ohne weiteres erkannt, dass Thorr in eine vollkommen andere Richtung geritten war. Tarrior erwähnte dies auf unangenehme Weise. Der Rest seines Berichtes war eigenartig. Weit hoch in die Berge ging ihre Reise. Manche Reisenden, die die Pässe überqueren wollten, warteten in den Berghütten auf die Schneeschmelze. Karrod schien zumindest der Beschreibung nach ein aufrichtiger Kerl zu sein. Vielleicht begegnet Thorr ihm ja mal. Zumindest hat er Nassira heil nach hause gebracht. Ein Räubernest auszunehmen ist nicht ohne, Thorr verspührte Respekt vor diesen Mann. Was auch immer Nassiras Entführungsgründe waren, die Ursprünge liegen nicht in Cyrodiil, soviel war Thorr jetzt klar. Das gejammer Tarriors Begleiter allerdings, belustigte Thorr. Tarrior konnte einem da schon Leid tun. Sein Begleiter musste einfach ein Verwandter sein.

„Ihr seid tief in die Berge vorgedrungen“ begann Thorr die eisige Stille zu brechen. „Ich hatte vermutet, dass ich einer falschen Fährte oder einer Ablenkungsspur gefolgt bin, da Banditen, Diebe und Räuber sich nicht so tief in die Berge zurückziehen. Wenn in den Bergen ein Scheesturm ansteht, ist man meist mehrer Wochen in seiner Hütte ein Gefangener der Naturgewalten. Reisenden allerdings bieten die Hütten in den Bergen genügend Schutz die eisige Kälte des Nordens zu überleben.
Ich habe die Richtung geändert, weil ich in der Annahme war, einer falschen Fährte zu folgen. Das Aufsuchen einiger mir wohl bekannte Räubernester schien mir der sinnvollere Weg. Ich hatte leider nicht den Erfolg Nassira dabei zu entdecken, aber ich bin froh, dass sie wieder gesund und munter in Choroll ist.“
Thorr schaute sich eingehend um. Nassira räumte in den Regalen rum. Zum einen war dies eine eindeutige Aufforderung zum gehen, zum anderen hatte sie aber auch Fragen gestellt, die zum Erzählen anregten. Fakt war, dass die Türe in einem jämmerlichen Zustand war. Thorr enbtschied sich dafür, ihr den Schaden zu ersetzen, immerhin hatte sie ihm auch die Heilung mittels Magie offenbart.
„Ich werde Eure Tür ersetzen lassen. Es gibt da ganz tolle Türkonstruktionen, bei denen man den Klopfer sehen kann, ohne die Türe zu öffnen. Ich kann Euch natürlich auch nur eine Entschädigung dafür bezahlen?“ fragte der Nord die noch immer räumende Heilerin.

Naasira
02.04.2008, 14:25
Naasira wandte sich Thorr mit einem Lächeln zu.

Nachdem er nun keine lästigen Fragen mehr stellte, verflog auch wieder die Reserviertheit ihm Gegenüber. "Das mit der Tür klingt wirklich sehr gut. Was meint Ihr wie lange es dauert bis sie eingebaut wäre?" Damit warf sie einen bedeutsamen Blick auf den nunmehr offenen Hauseingang. "So kann ich wohl kaum das Haus verlassen, geschweige denn eine Nacht hier im Bett verbringen."

Thorr
03.04.2008, 14:16
Nassira war von Thorrs Vorschlag begeistert. Die Frage nach der Dauer der Reperatur konnte nur eine Frau und Heilerin stellen. Für Thorr war es eindeutig nur eine Frage des Geldes.
„Ich werde gleichmal zur Schmiedin gehen.“ sprach Thorr zu Nassira „In spätestens einer Stunde wissen wir mehr.“

Gesagt getan, verließ Thorr Nassiras Haus und ging die Bergstraße runter zum Südtor von Choroll. Von dort führte eine Straße an der Gaststätte Eiche und Krummstab zum Zentrum von Choroll, dem alten Eichenbaum. An dieser Straße waren die meisten Geschäfte und die großen Gildenhäuser. Thorr musste zur Schmiede nicht so weit laufen. Die Inhaberin der Schmied von Choroll hieß Rasheda, sie war in ganz Cyrodiil bekannt für ihre qalitativ gute Arbeit und ihre überteuerten Preise.

In der Schmiede war es heiß. Rasheda war fleißig beim Arbeiten, doch nahm sie sich immer Zeit für ihre Kunden. „Was kann ich für sie tun?“ fragte die Schmiedin Thorr mit herber Stimme. „Guten Tag, Ich bräuchte eine neue Haustür.“ antworte Thorr. „Etwas exclusives oder etwas vom Lager?“ „Ich denke vom Lager sollte ausreichen. Die Tür muß Stabil sein und sie sollte ein Fenster mit Gitter haben.“
„Eine der Produktinnovationen des Haustürspezialisten Biffar heißt "Architektür". Das Türkonzept, das sich an trendbewusste Hausbesitzer wendet, umfasst aufwändig produzierte Portale. Die Kombination von Stahl, Silber, Holz und Glas macht die neue Serie zum Hingucker. Gleichzeitig erreichen die neuen Biffar-Türen mit der Widerstandsklasse drei den höchsten Sicherheitsstandard in ganz Cyrodiil. Kostet schlappe 5.800 Septime mit Einbau 6.400.“
Thorr kippte um, doch konnte er sich an einer Türe gerade noch festhalten.
„Geht es ihnen nicht gut?“ fragte die Schmiedin.
„Oh das ist die Hitze, 4.800 Septime und wir sind im Geschäft“ röchelte Thorr
„Das kann ich auf keinen Fall machen. 6.400 oder ein billigeres Modell mit geringerer Sicherheitsstufe und längerer Lieferzeit.“
Rasheda war beim Handeln knallhart. Aber die Türe war ein schönes Kunstwerk aus Silber, Holz und Glas, sofort lieferbar und noch heute einbaubar.
„Heut Nachmittag ist die Türe fertig eingebaut, dann gibt es den Rest.“ sagte Thorr zähneknirschend zur Schmiedin und übergab ihr die Hälfte des Preises als Anzahlung. „Geht in Ordnung.“ sprach die Schmiedin begeistert. Still in seinen Gedanken hoffte Thorr, dass sie die Leistung nicht rechtzeitig erbringen könnte und Thorr ihr eine Konfentionalstrafe aufdrücken könnte.

Zurück in Nassiras Haus berichtet er ihr den Stand der Dinge.
„Heut Mittag kommt die Schmiedin Rasheda vorbei und baut die neue Tür ein. Sie soll der letzte Schrei sein. Ich schau dann mal heut Nachmittag vorbei ob alles geklappt hat und erstatte der Handwerkerin den Restbetrag.“

Zetter
04.04.2008, 21:42
Einige Meter von Anga entfernt unterhielten sich Xerxes und Hermann.
Hermann flüsterte Xerxes zu: "Wieso musstest du unbedingt noch jemanden mitbringen? Was meinst du wie viel Kohle wir in der Ruine gefunden hätten? Jetzt müssen wir das auch noch teilen"
Xerxes holte Luft, als Hermann weitersprach: "Und das schlimmste ist: Sie trinkt uns den ganzen Met weg! Den bezahlt Harald, den können wir uns normalerweise nicht mal leisten. Außerdem gibt's hier in Cyrodiil nur billigen und verwässerten Met"
Ehe Hermann noch weitersprechen konnte, antwortete Xerxes: "Hast du sie nicht gesehen wie sie mit dem Bogen umgeht? Sie kann sicherlich eine Fliege weiter Entfernung an einen Baum heften ohne sie zu töten. Vielleicht solltest du ihr mit etwas Respekt begegnen"
Hermann konnte über diesen Satz nur lachen: "Respekt? Du solltest lieber nicht von Respekt reden. Wie oft hast du dich hier in Cyrodiil gegenüber einer Wache schon respektlos verhalten, weil du mal wieder zu viel getrunken hast? 30, 50 Mal? Wie lange musstest du deswegen bereits im Gefängnis sitzen?"
Nach kurzer Zeit antwortete Xerxes: "Ich habe mich bisher nur 1 Mal einer Wache widersetzt und bin danach nicht ins Gefängnis gewandert"
"Das überrascht mich jetzt. Aber vielleicht hast du Recht, vielleicht sollte ich ihr mit etwas mehr Respekt begegnen", gestand Hermann, der sich nun ein wenig von Xerxes entfernte.

Endlich erreichte die Gruppe Anga, 2 Banditen bewachten das Tor.
Xerxes fragte Nemada ob sie einen Banditen mit einem präzisen Pfeilschuss töten könne. Noch bevor sie mit ja antworten konnte, schlich sich Hermann an den Banditen vorbei und direkt hinter sie. Der Pfeil tötete den Banditen sofort und noch ehe der andere Bandit begriff was soeben geschehen war stach Hermann diesem mit seinem Dolch in den Hals.
Xerxes setzte seinen Ring auf und spürte, wie sein Körper ein wenig verschwand und sich der Umgebung anpasste. Nun konnte die Gruppe die Ruine betreten.

KingPaddy
05.04.2008, 20:41
Thorr erklärte er hätte gedacht das es sich bei den Entführern um Räuber gehandelt habe, die Löesegeld erpressen wollten. Da Räuber jedoch nicht dazu neigen sich soweit in die Berge zurück ziehen, habe er die Spur als falsche Fährte abgetan und in einer anderen Richtung gesucht. Tarrior verdrehte ob dieser Geschichte die Augen. "Wäre dieser Karrod nicht aufgetaucht wäre Naasira vermutlich schon in Hammerfell, Hochfels oder weiß Dagoth wohin verschleppt worden": dachte der Dunmer. Nach diesem letzten Zugeständnis jedoch kehrte eine gewisse erdrückende Stille ein. Niemand sagte etwas, sondern starrten in der Luft herum, oder im Falle von Naasira, hatten sich abgewandt und gingen anderen Tätigkeiten nach. Er wollte schon etwas sagen, vorallem im Bezug auf seine baldige Abreise, doch der Nord kam ihm zuvor. Er bot der Heilerin an, die Tür ersetzen zu lassen. "Das mit der Tür klingt wirklich sehr gut. Was meint Ihr wie lange es dauert bis sie eingebaut wäre? So kann ich wohl kaum das Haus verlassen, geschweige denn eine Nacht hier im Bett verbringen": sagte sie und stimmte zu. Auch Tarrior fand das es keine schlechte Idee war. Mit offen stehendem Haus, waren die Entführer noch das angenehmste Problem. Ein offenes Haus lockte Diebe und die Information über eine schlafende Frau noch ganz andere Unholde, von denen es in jeder größeren Stadt welche zu geben schien. Tarrior schüttelte den Kopf er machte sich schon wieder Sorgen. Mit der neuen Tür würde es schon werden. Die Frage nach der Dauer der Reperaturen beantwortete der Nord damit, das er sich gleich aufmachen wollte um die örtliche Schmiedin aufzusuchen. Was er dann auch tat. Im einen Moment stand der Riese noch vor ihnen im nächsten war er schon hinaus geeilt.

Da sie jetzt alleine waren und erneut Stille einzukehren drohte ergriff Tarrior nun das Wort. "Naasira, ich wollte mich nur nochmal davon überzeugen ob ihr wohl auf seid. Ich nehme mal an Talasma weis es schon. Ich wollte mich bei dieser Gelegenheit auch gleich noch von euch verabschieden. Ich hatte schon vor einigen Tagen beschlossen nach Morrowind zurück zu kehren um einige leidige Angelegenheiten aus der Welt zu schaffen. Ich breche schon Morgen Früh auf. Heute Abend nächtigen ich und Tirian noch im Eiche und Krummstab. Es wäre eine Freude mal wieder mit euch zu abend essen zu können. Bei dieser Gelegenheit würde ich dann auch diesen Karrod kennen lernen, von dem ihr gesprochen habt. Also hättet ihr Lust?": sagte er. Doch noch ehe die Bretonin antworten konnte, schaltete sich Tirian ein, der angesichts der ihm unbekannten Neuigkeiten ein entsetztes Gesicht aufgesetzt hatte. "Du willst wohin ...?": fragte er schroff. "Später dies ist nicht der Ort. Ich verspreche es": gebot er ihn still zu sein. Naasira schien in Gedanken. Tarrior vermutete das sie nachdachte ob sie heute Abend Zeit für ein gemeinsames Essen hatte. Doch auch er musste noch einige Dinge erledigen. "Nunja wenn ihr noch etwas vorhabt verstehe ich das. Solltet ihr dennoch etwas Zeit finden wir werden den ganzen Abend in der Herberge sein. Sollten wir uns nicht nocheinmal sehen, bevor wir aufbrechen. So dann lebt wohl Naasira": sagte er und verabschiedete sich von der Bretonin. Dann traten sie durch den Türrahmen nach draußen.

"Also was war das vorhin mit Morrowind?": hakte Tirian ein weiteres Mal nach. "Alles zu seiner Zeit. Heute Abend nachdem Essen auf meiner Kammer. Hier ist nicht der richtige Ort um wieder zu streiten": erklärte er. Tirian war sichtlich eingeschnappft ob der Bemerkung "Streiten" war jedoch still. Dann lenkten sie ihre Schritte in Richtung Eiche und Krummstab.

Sturmsceda
08.04.2008, 00:28
Nachdem sie die Wachen ausgeschaltet hatten betraten sie Anga. Die Vorhalle schien soweit sauber sein und auch in den beiden angrenzenden Nebenräumen war keine Gegner zu finden. Sie folgten dem einzigen Weg, der weiter in die Tiefen der Ruine führte. Unterwegs stießen sie auf verschiedene Fallen, darunter scharfe Klingen, die durch Druckschalter am Boden aktiviert, aus Löchern in der Wand hervorgeschoßen kamen, und einem Morgenstern, der nach durchtrennen des Halteseiles die Bosmerin fast erwischt hätte wenn Xerxes sie nicht rechtzeitig zurückgezogen hätte. Nachdem sie dem Gang einige Hundert Meter gefolgt waren konnten sie sehen, das sich vor ihnen große Halle öfnete. Aus dieser erklangen lautstarke Schreie und das Geräusch von Schwertern, die sich kreutzen war zu hören. Fragend blickte sie ihre Begleiter an.

Naasira
08.04.2008, 12:33
Auf Tarriors Nachfrage versicherte die Bretonin dem Dunmer nochmal, dass es Ihr gut ginge. Seine Frage nach einem gemeinsamen Abendessen beantwortete sie mit gedankenverlorenem Nicken. Seine Bemerkung nebenbei, dass er gerne Karrod beim Abendessen kennenlernen würde, brachte sie wieder auf den Gedanken, dass auch sie ein paar Dinge mit dem Bretonen zu klären hätte.

Kurze Zeit nachdem die beiden Dunmer Ihr Haus verlassen hatten, kehrte Thorr zurück. Wie versprochen hatte er es tatsächlich geschafft eine Tür für den selben Tag aufzutreiben. Insgeheim war Naasira stark verwundert und zugleich auch beeindruckt. Die hiesige Schmiedin war nicht gerade bekannt für Ihre herzliche Hilfsbereitschaft. Um ganz genau zu sein, war sie so geizig, dass sie sogar dem Fährmann den letzten Septime für die Überfahrt in die andere Welt verweigern würde und lieber als ruheloser Geist in Tamriel verweilen würde.
Sie war sich sicher, dass die Schmiedin dem Nord dafür das letzte Goldstück aus der Tasche klauen würde, wenn er nicht darauf aufpasste. Genau gesagt schuldete die Frau der Heilerin sogar noch 1000 Septime für diverse Behandlungen von grösseren und kleineren Verbrennungen wie sie nunmal bei Schmieden und Ihren Lehrjungen üblich waren. Naasira hatte das Geld eigentlich schon abgeschrieben, doch nun bot sich hier eine nette Gelegenheit.

"Das klingt wirklich alles wunderbar, Thorr! Zumal ich mir sicher bin, Ihr habt mit dem geizigen Wesen unserer Schmiedin bereits Bekanntschaft geschlossen. "
Verschwörerisch blinzelte sie dem Nord zu. "Ich bin mir sicher, Ihr habt nichts dagegen der Frau eine kleine Lektion in Sachen 'bezahlen von Schulden' zu erteilen. Diesmal wird Rasheda nicht mit Ihren hohen Preisen durchkommen."

Thorr
08.04.2008, 13:31
Tarrior hatte Nassiras Haus bereits verlassen, als Thorr wieder eintraf und die gute Nachricht vom schnellen Türeinbau brachte. Die Heilerin kannte die hiesigen Handwerker gut. Unklar war Thorr wieso so eine knallharte Händlerin Schulden anhäufte und das gerade bei einem weniger wohlhabenden Wesen. Hatte sie keine Angst vor Verzugszinsen?
Die Bürger Chorolls waren auf die Dienstleistungen der Schmiedin angewiesen. Ihr Ruf war eigentlich gut, so dass sie immer Aufträge hatte und bei den Preisen musste es ein Haufen Kohle in ihrem Haus geben. Zumal sie nicht mal Ausgaben hatte. Thorr ertappte sich, wie er von dunklen finsteren unheimlichen Gedanken heimgesucht wurde. Nassiras verschörerischer Blick sagte ihm allerdings, dass der Schmiedin ein Streich gespielt werden sollte.

Thorr hatte nicht vor Nassira etwas über den wahren Wert der Türe zu verraten, aber runterhandel wollte er sie auf alle Fälle.
„Sie kommt kurz nach dem Mittag essen. Da hätten wir noch Zeit, dass ihr mir Euren Plan in Tasalmas Schenke bei einer kleinen Mahlzeit erläutert.“ schlug Thorr mit einem funkeln in den Augen vor.

Nassira war von Thorrs Vorschlag begeistert. Im Sonnenschein eines frischen Frühlingstages gingen die beiden zum Gasthaus. Thorr bestellte einmal das Mittagsmenü, Nassira eine für Heilerinnen übliche Mahlzeit. Während des Mahles weihte Nassira Thorr in Íhre Pläne ein. Die Schmiedin hatte noch Leistungen der Heilerin zu begleichen. Nassira half ihr oft bei dem Versorgen von Verbrennungen, die sie zum Teil ihrem Gehilfen zu verdanken hatte. Die Schmiedin schien bei Nassira jedes Mal zu vergessen, Geld zu hinterlassen und war offensichtlich der Meinung, dass Heilerinnen von Luft allein leben. Die offenen Heilerrechnungen jedenfalls waren noch unbeglichen.

Nassira hatte Thorr den Vorschlag offenbart, die noch offene Summe einfach vom Entgeld abzuziehen. Ein rechtlich sehr gewagter Schritt, da es zwei unterschiedliche Verträge waren und der Schmiedin der Restbetrag der neuen Türe zustand. Die beiden mussten es deutlich rüberbringen, dass die Schmiedin gleich die offenen Rechnungen der Heilerin mit dem neuen Geld zu begleichen hatte.

So festigte sich ein Plan, den die beiden in die Tat umsetzen wollten. Nassira ging zurück zu ihrem Haus, um die Schmiedin zu empfangen, Thorr machte erstmal einen Spaziergang durch Choroll, um der Schmiedin Zeit zum Arbeiten zu geben.

Naasira
09.04.2008, 09:29
Satt und zufrieden kehrte Naasira vom Mittagsmahl im Krummstab und Eiche zurück in Ihr Haus. In der Zwischenzeit hatte ein Mann der Stadtwache ein Auge auf das offen stehende Haus geworfen. Ob es nun an der einfachen Einrichtung der Hütte, oder an den dicken Muskelbergen des Wachmanns lag, jedenfalls hatte keiner Interesse an dem Haus gezeigt und so drückte sie dem Mann noch ein Goldstück in die Hand, bevor dieser seine Runde fortsetzte.

Wie versprochen erschien später die Schmiedin mit einem Gesellen und machte sich an die Arbeit. Naasira versuchte derweil Ihrer Arbeit nachzugehen, doch das beständige Hämmern und Klopfen lies Ihren Kopf dröhnen und Ihre Finger zittern. Nachdem Ihr der Destilierkolben zum 3. Mal, bei einem besonders lauten Knall, aus der Hand gefallen war, gab sie den Versuch auf Ihre Vorräte an Heiltränke aufzustocken. Sie legte die leeren Flaschen zurück ins Flaschenregal an der Wand und stellte die Geräte auf den kleinen Tisch in der Nähe der Feuerstelle. Also lesen.
Ihr Haus beinhaltete mittlerweile eine ansehnliche Bibliothek und der runde Tisch am Erkerfenster lud zum lesen ein. Nachmittags fiel das Sonnenlicht genau durch dieses Fenster und somit war noch nichtmal eine Kerze zum lesen von nöten.
Doch nachdem sie den selben Absatz zum 10.x durchlas und trotzdem wieder, ob des Lärms, den Faden verlor, gab sie auch diese Tätigkeit auf und begab sich nach einem lauten zuknallen des Buches (das sowieso wieder im Hämmern und Sägen unterging) und einem wütenden Blick auf den Rücken der Schmiedin, ins obere Stockwerk um dort auf Thorr zu warten.

Mastermind
09.04.2008, 13:26
Wie es sich für einen anständigen Nord gehörte, bestellte Brum gleich nachdem er die Herbege betrat einen Humpen Met, jedoch die Khajit-Wirtin entgegnete nur:" Mein Herr, wir haben keinen Met mehr." "Keinen Met? Was ist das hier für eine Schenke die keinen Met hat. Harrg. Dann halt was anderes." "Wir hätten einen vorzüglichen Tropfen Tamikas Westebenen wein im Haus, wäre dies etwas für euch?" "Immer her damit!"..."Hier trinkt, dieser Krug geht aufs Haus. Der Herr dort drüben bezahlt für euch." Die Wirtin zeigt auf den in edlen Samtgewändern gekleideten Mann an der Ecke der Theke.

Nachdem Brum den Krug geleert hat, geht er zu seinem Gönner an der Ecke der Theke. " Seid gegrüßt. Ihr müsst Starkhand sein, oder?", sagte der Mann. "Ja das stimmt, Starkhand ist mein Name. Gratus sagte mir einen Freund von ihm werde ich in Chorrol treffen. Wie ist euer Name?" " Namen sind nicht wichtig für unsere Zusammenarbeit." "Nun, was ist euer Anliegen?" " Ihr wisst doch das die Daedra aus Oblivion im ganzen Land ihre Tore öffnen." " Ja. Ich hörte, dass sie sogar die Stadt Kvatch in Schutt und Asche legten. Und was hat mein Auftrag mit Daedra zu tun?" " Ihr sollt einen ihrer Siegelsteine holen, mit dem sie die Tore offenhalten." "Durch eins dieser Höllentore schreiten ist eine wahnwitzig. Wer weiß schon was dahinter lauert." " Ihr seid doch ein kampfstarker Krieger, ihr dürftet wohl keine Probleme mit ein paar Daedra haben die den Siegelstein bewachen." " So eine Aktion ist ja auch ein Kinderspiel. Zuerst schreite ich durch das Tor. Sage dann den ganzen Unholden dort drin Guten Tag. Gehe in ihre Türme des Schreckens und nehme mir einfach mal eben den schwerbewachten Siegelstein aus der Verankerung an der Spitze des Turms und marschiere einfach wieder raus." " Seht ihr, für euch ist es doch ein Kinderspiel. Woher wisst ihr so gut über die Oblivioneben bescheit, wenn ich fragen darf." "Gerüchte, mein Freund. Zu welchem Zweck benötigt ihr denn, den Stein." "Studien, mein Freund." "Nun gut, ich werde euch einen Siegelstein bringen, jedoch wird das nicht billig." " Geld spielt keine Rolle, ich werde euch reichlich belohnen." "Das höre ich gern." "Ich habe noch anderweit zu tun. Entschuldigt mich.", veraschiedete sich der Auftraggeber. "Wo genau kann ich euch finden?", fragte Brum. " Ich bin für längere Zeit in der Stadt, ihr solltet mich schon finden.", sagte der Mann, als er durch die Tür verschwand.

Brum trank noch ein paar Krüge und unterhielt sich mit den Gästen, bis er sich ein Zimmer mietete als es spät wurde.


Nach seinem tiefen Schlaf erwachte Brum endlich, er sammelte sich kurz und blickte aus dem Fenster. Nach dem Stand der Sonne nach zu urteilen, war es kurz vor Mittag. Schnell war er auf den Beinen. Er zog seine Rüstung an, gürtete seinen Streitkolben, schulterte seine Axt und soff seinen Guten-Morgen-Met in einem Ruck aus. Brum wischte sich den Mund ab und verlies das Zimmer, " Seid gegrüßt", grüßte ihn die Khajit-Wirtin. "Guten Tag. Was gibts zu Mittag?" " Rattebraten in Sahne Souce.", scherzte die Khajit mit einem breiten Grinsen. "Veralbert mich nicht, Ich bin heute schlecht gelaunt, muss durch eins dieser verfluchten Obliviontore und außerdem habe ich einen Mords Hunger!" " Eure schlechten Laune werde ich schon wieder richten mit meinem brühmten Tafelspitz." "Tafelspitz? Ich hörte davon, es soll köstlich sein. Immer her damit!"

Als Brum sein köstliches Mahl, dass auf einem prachtvollen Silberteller serviert wurde, erblickte, schlug seine schlechte Laune sofort um.

Nachdem er fertig war verlies er den Gasthof und hinterlies ein ordentliches Trinkeld für das hervoragende Mahl. Brum schlenderte hinauf zur Kämpfergilde um sich für seinen Auftrag ein paar Waffengefährten zu mieten.

Naasira
12.04.2008, 20:29
Die Zeit verging, ohne das die Schmiedin Ihre Arbeit beendete oder das Thorr auftauchte. Stattdessen kam ein anderer, unerwarteter Besucher. Einer der vielen Pagenjungen aus dem Schloss tauchte auf und bat Naasira unverzüglich mitzukommen. Die Gräfin lies nach der jungen Heilerin rufen.
Der Bretonin fehlte die Geduld um nun noch sonderlich höfflich zu sein. So wies sie nur einfach auf die Öffnung mit der fehlende Haustür, durch die der Junge eben noch hindurchgetreten war. "So kann ich wohl kaum mein Haus verlassen. ", und betrachtete den Jungen mit hochgezogenen Augenbrauen. Doch dieser lies sich nicht beeindrucken. "Dann kommt Ihr eben, wenn die Schmiedin fertig ist. Das kann ja nichtmehr allzu lang brauchen." seufzend betrachtete Naasira die schon leicht rötlich schimmernde Sonne. Es würde wohl schon Abend sein, bis sie hier wieder wegkonnte.
"Wartet bitte noch einen Moment, Ihr müsst für mich eine Nachricht abgeben.", ohne die Antwort abzuwarten wandte die Priesterin sich um und began auf einen Zettel zu schreiben:

"Geschätzter Freund,

Ich bin untröstlich Euch mitteilen zu müssen, dass ich nicht in der Lage sein werde Euch beim Abendessen Gesellschaft zu leisten.
Eine hochgestellte Persönlichkeit in Chorrol verlangt nach meinen Fähigkeiten und dies abzuweisen wäre eine Beleidigung, die selbst ich mir nicht erlauben würde. Zumindestens, solange ich noch vorhabe in Chorrol zu verweilen.
Da genau dies meine Absicht ist, hege ich daher die Hoffnung, dass uns eine schicksalhafte Fügung an einem anderen Tag wieder zusammenführt und wir dann diese verpasste Gelegenheit nachholen können.

Möget Ihr immer sicher und wohlbehalten nach Chorrol zurückkehren.

Naasira"


Mit einem Gefühl des Bedauerns blieb die Heilerin in der offenen Türe stehen und sah dem Pagen hinterher, der Richtung Krummstab und Eiche eilte.

Mastermind
14.04.2008, 20:01
An der alten Eiche vorbei und durch die Tür, schon war Brum bei der Kämpfergilde. Er machte auch gleich die Gildenmeisterin ausfindig, erkennbar daran das sie ein junges Mitglied der Gilde gerade belehrte. Die ältere Bretonin, oder vielleicht Kaiserliche, wandte sich gleich ,nachdem sie dem jungen Mitlgied seine Rüge erteilte, Brum zu und grüßte:" Seid willkommen bei der Kämpfergilde. Ich bin Vilena Dontong, Gildenmeisterin hier in Cyrodiil. Was wünscht ihr? Benötigt ihr die Dienste oder wollt ihr vielleicht beitreten?" " Guten Tag. Mein Name ist Brum Starkhand. Ich benötige ein, zwei erfahrene Kämpfer als Waffengefährten." " Für welche Unternehmung benötigt ihr diese?" " Ich werde eines dieser Obliviontore untersuchen, sprich darin alles tot hauen und das Tor schließen. Nun, sechs Arme sind bekanntlich besser, als zwei. Nennt euren Preis." " In anbetracht der Tatsache, dass ihr ins Ungewisse geht ,und da dieses Ungewisse voller Daedra ist, wären 700 Goldstücke angemessen" "Stolzer Preis." " Für ein Mitglied wären die Kosten deutlich geringer, wenn ihr also beitreten möchtet." " Von mir aus. Tragt mich ein." "Über den Preis wird nachdem ihr zurück gekommen seid, verhandelt. Ich werde euch den Ork, sein Name ist mir entfallen, und Mordreyn Oreyn bereitstellen. Sie werden morgen Vormittag vor den Südtoren Chorrols auf euch warten. Ich muss mich wieder an meine Plichten machen. Auf wiedersehen." " Bis bald." Vilena machte sich wieder an ihre Plichten und Brum verlies die Kämpfergilde und machte sich auf den Weg zum Schmied um seine Ausrüstung zu verbessern.

Thorr
16.04.2008, 15:44
Thorr machte seinen Stadtrundgang durch Choroll. Er lief entlang der großen Stadtmauer, zum Zentrum von Choroll, der großen Eiche, zum Schloß, allerdings wollte er keinen Amtsbesuch machen, und wieder zurrück zur Kirche.

Es ging schon die Sonne unter als er zu Nassiras Haus kam. Sie stand träumend am Türstock, während die Schmiedin über die rausgerissenen Schaniere leise vor sich hinfluchte. Thorr hatte keine guten Ohren und die Schmiedin fluchte wirklich leise, aber anhand des wutichen Gesichtsausdruckes und der ständig wechselnden Mimik und Gestik konnte man erkennen, dass sie ihren Terminplan nicht einhalten konnte.

„Wird das heut noch was?“ quatschte Thorr sie gelangweilt von hinten an. Jeder andere wäre ausgerastet, aber die Schmiedin wusste, dass sie sich nicht so gegenüber Ihren Auftraggeber verhalten konnte. „Ich werde noch heute fertig.“ antworte die Schmiedin vor sich hinarbeitend. Thorr schaute demonstrativ gegen Sonnenuntergang. Nassira setzte zum zweiten Ausholer an. Sie blätterte in einer Liste und begann dann. „Ahh ich könnte Ihnen eine Heilmassage anbieten, ihre letzte Medizinische Behandlung ist eine Weile her, dann kann ich sie ruhigen Gewissens neue Abenteuer erleben lassen, aber ganz billig wird das nicht, dafür müssen sie nicht Löcher in die Wände starren!“

Thorr bewilligte das Angebot und betrat Nassiras Haus, wie ein Stammkunde und machte er sich gleich bereit für die Heilmassage. Nassira schaute ein bisschen verduzt, dann bekamen ihre Augen einen sondernbarene Schimmer.
Sanft glitten Ihre Hände über den vernarbten Rücken. Thorr genoß es und konnte sich richtig entspannen.
„Auuu, Uff, ächst, aufhören“ Nassira ließ nicht locker. Das war keine Heilmassage, dass war ein Toture, wie sie kein Krieger gewohnt war. Auf der Folterbank war man noch sanfter. Nassira ließ ihrem Opfer, Thorr, keine Chance zum Flüchten oder zum Wehren. Thorr hätte die Frau gar nicht so kräftig eingeschätzt. Nach einer halben Ewigkeit des Schmerzes wurde Thorr bewußtlos.

Als Thorr aufwachte fühlte er sich 10 Jahre jünger, hüpfte von der Pritsche auf und bewegte sich leichtfüßig Richtung Ausgang. Die Schmiedin war fast fertig mit dem Türeinbau. Ihr Qulitätsruf war nicht erfunden. Totz der guten Arbeit wagte sie es kaum aufzublicken. Vor allem Nassiras Blick mied sie, wie der Teufel das Weihwasser.
„Wir können die Schlussrechnung in meiner Schmiede abrechnen“ sprach sie ziehmlich leise zu Thorr.
„Warum erst zur Schmiede latschen“ wandt Thorr ein. Zu Bemängeln gab es Qualitativ nichts, trotzdem untersuchte Thorr die Tür auf seine Satbilität und Eleganz. Die Musterungen aus Holz, Silber und Glas wirkten sehr elegant, aber nicht zu überheblich und auch nicht zu protzig.
„Ich hab ganz schön lange auf die Fertigstellung warten müssen.“ Begann Thorr zu motzen, während er sich demonstrativ reckte und streckte. „Ich ziehe Ihnen meine Kosten für die Heilerin von der Endsumme ab.“ sprach Thorr zu Rasheda und blickte nun zu Nassira „Wieviel schulde ich Ihnen für die Heilmassage?“ fragte er sie unschuldig.

Naasira
17.04.2008, 09:51
Naasira beobachtete mit einem versteckten Grinsen wie Thorr die Schmiedin reizte. Fast tat Ihr die Frau leid. Dann kam schliesslich die abgesprochene Vorlage.

Schon länger war Ihr die etwas Windschiefe Haltung des grossen Nords aufgefallen. Deswegen kam Ihr Vorschlag mit der Massage nicht von ungefähr. Breitwillig stimmte Thorr direkt zu und sie stutze einen kurzen Moment. Scheinbar wusste der Mann nicht was Ihn erwartete. Es war durchaus nicht üblich, dass die hiesigen Heilerinen Massagen anboten. Sowas wurde höchstens in einem anderen Gewerbe angeboten.
Naasira allerdings hatte diese Kunst der Heilung von einer Bäderin unterwegs erlernt. Und diese Frau hatte neben allerlei Kunstgriffen auch einen wertvollen Rat: "Lasse nie den Verdacht aufkommen, dass eine Heilmassage etwas anderes als eine Tortour ist. Sonst landest Du schneller im Kerker als Dir lieb ist."
Zuerst machte die Heilerin sich ein Bild über den Zustand des Patienten. Dafür musste sie diesmal die Hände nutzen, denn es war schwierig über die magische Abtastung ein klares Bild von verspannten Muskeln und gezerrten Sehnen zu bekommen. Thorrs Anfängliche Entspannung begann bald in offenen Widerstand zu münden. Doch die Bretonin war dies gewohnt. Sie hatte nun ein Bild im Kopf und der sich windende Nord erschwerte Ihr nur die Arbeit. Also suchten Ihr Finger einen Punkt im Nacken und übten dort einen kräftigen Druck aus. Innerhalb von Sekunden lag Thorr friedlich auf der Matte. Naasira konnte sich ein diebisches Grinsen zu der erstaunt rüberstarrenden Schmiedin nicht verkneifen. Danach ging sie an die eigentliche Arbeit und brachte die 2 verschobenen Wirbel wieder in die richtige Position. Scheinbar waren sie schon ne ganze Weile verschoben und die ganzen Muskeln machten die Arbeit nicht gerade leichter, als der Nord wieder aufwachte lief Naasira der Schweiss über den Rücken und Ihre Arme zitterten noch leicht von der Anstrengung. Doch scheinbar hatte es sich gelohnt, denn Thorr wirkte gleich nochmal 5cm grösser auf sie.
Mit frischer Energie hatte dieser wieder die Verhandlungen mit Rasheda aufgenommen. Die Schmiedin stand bei ihr mit etwa 1000 Septime in der Kreide. Von daher nannte Naasira ohne zögern diese Summe. Zwar wurde Rasheda kurz blass, doch mit einem Seitenblick auf die Heilerin akzeptierte sie diese Vereinbarung.
Die Bretonin nahm sich vor der Frau morgen einen Besuch in Ihrem Geschäft abzustatten um Ihr dann mitzuteilen, dass die Schulden getilgt waren. Doch bis dahin würde sie die Dame noch kochen lassen. Vieleicht war Ihr das dann eine Lehre beim nächsten mal schneller zu zahlen.

?-)GAng$taPlAyA(-!
20.04.2008, 14:25
Der Nekromant lächelte:" Ich stehe nicht mit den Würmern in Verbindung. Der Lichfürst Aicantir ist mein Meister. Unser Orden ist seit je her mit den Würmern verfeindet." Albert spottete:" Soso, dieser Aicantir ersucht also bei der Magiergilde um Hilfe und ihr glaubt ernsthaft, dass er diese bekommen würde. Das ich nicht lache!" Der Nekromant:"Die Gilde wird uns wohl oder übel helfen müssen, wir haben Informationen die für euch von großer Interesse sind!" Albert skeptisch:" Was für Informationen können das schon sein, Abschaum?" Der Nekromant:" Das Geheimnis von Arbargalas!" Albert:" Was soll das sein?" Der Nekromant:" Eine mächtige Waffe, die in den falschen Händen Fürchterliches anrichten könnte." Albert:" Arbargalas sagtet ihr? Noch nie gehört. Wo soll diese Ayleidenruine den sein?" Der Nekromant lächelte wieder:" Das mein Freund werdet ihr erfahren, wenn sich die Gilde bereit erklärt uns zu helfen." Albert:" Nun was ihr sagt, klingt interessant. Die Gilde wird sich darüber beraten." Der Nekromant:" Meine Aufgabe hier ist beendet, ich danke euch für eure Gastfreundlichkeit hier in Bruma." Der Nekromant verabschiedete sich von Albert und den anderen Magiern die diese Unterhaltung wachsam verfolgten. "Achja ihr werdet mich in der Kaiserstadt im Talosplatzbezirk in der Taverne zum Schäumenden Flämmchen finden.", rief der Nekromant als er durch die Tür verschwand.

Jeanne Frasoric ging auf Albert zu und sagt:" Musste das Treffen mit diesem Nekromanten den hier in Bruma sein. Ich will in Zukunft keine Nekros mehr hier haben, verstanden!" " Das Treffen musste in einer Gildenhalle statfinden, nur so konnte gewährleistet werden, dass das Treffen keine Falle ist. Aber ihr könnt beruhigt sein, dieser Abschaum sagte er wolle sich in der Kaiserstadt treffen." " Dann ist es ja gut!", sagte Jeanne erleichtert."

Die umstehenden Magier gingen wieder an ihre Arbeit und Albert verlies ebenfalls die Gildenhalle auf den Weg in die Kaiserstadt um seinen Bericht abzuliefern.

Skyter 21
20.04.2008, 17:35
Tarik wachte auf und sah sich um. Er war immer noch in Isnaa’s Hütte. Das Feuer am Kamin war schon stark heruntergebrannt und das wenige Holz was noch übrig war wurde von den Flammen verschlungen, was aber nicht viel Licht brachte. Es war nicht kalt in der Hütte aber es hätte wärmer sein können. Isnaa schlief auf einem der beiden Betten. In dem anderen lag Isnaa’s Halbbruder Ramon. Er war im laufe des Nachmittags noch gekommen.”Der Kerl hat mir nicht richtig vertraut. Isnaa vertraut mir zwar auch nicht richtig aber sie ist doch freundlicher. Ich kann es ihm zwar nicht verübeln, aber man könnte doch etwas freundlicher sein”, dachte Tarik. Die Einzelheiten waren besprochen worden und für heute Abend war ein kleiner “Einkauf” nötig d.h. die Reichen werden wieder bestohlen. Tarik war aufgeregt. Warum wusste er nicht. Schleichen konnte er und Schlösser stellten für ihn das kleinste Hinderniss da, jedoch war eine Aufregung da und sie ließ sich nicht so leicht vertreiben.”Vielleicht rührt die Aufregung auch daher das ich das ganze alleine durchziehen muss. Ich wette das ich dabei beobachtet werde. Wahrscheinlich von Ramon. Naja wenn ich ihn wissen lasse das ich weiß das er mich beobachtet dann, wird er kein vertrauen schöpfen. Ich muss mich also Ahnungslos geben. Jedoch sollte ich meinen Beobachter, egal ob es jetzt Ramon ist oder nicht, nicht aus den Augen lassen, wer weiß was der vor hat”, überlegte Tarik und sah dabei Ramon bewusst an. Er wandte den Blick ab und stand auf. Er bekam 5 Dietriche für die Aufgabe. Er muss 500 Septime aus dem Besitz der Reichen stehlen, in Münzen. Die Person hieß Martus und wohnte im Talos-Platz-BezirkWie soll ich unauffällig dahin gelangen?........Menschenmassen gibt es keine.......entweder durch die Kanalisation.......oder durch die ganze Stadt........ wenn ich drin bin durchsuche ich zuerst den unteren Teil und dann gehe ich in sein Privatgemach”, überlegte er und hatte somit einen groben Plan im Kopf, wenn auch die Frage nach dem Weg nicht ganz geklärt war. Der Kaiserliche stand auf, zog seine Sachen wieder an und steckte die 5 Dietriche in seine Manteltasche. Er bewegte sich ein wenig um die letzte Müdigkeit zu vertreiben.
Nach einer Ewigkeit, so kam es Tarik vor, standen Isnaa und Ramon auf. Letzte Ermahnungen wurden ausgesprochen und dann bekam Tarik schließlich das Ok für seinen “Test”.

Der Kaiserliche verließ das Haus und ging die Straße hinunter zum Hafen. Zu dieser Nachtzeit war fast niemand mehr auf den Straßen. In der Ferne waren Schritte zu hören die Tarik der Nachtpatrouille zu ordnete und dann vermutete Tarik noch die ein oder anderen Diebe die jetzt mit ihrer Arbeit begannen.”Ich sollte besser durch die Schatten schleichen da ich nicht viel Wert darauf lege jetzt noch gesehen zu werden”, dachte Tarik und verlangsamte seine Schritte. Dann ging er in die nächste schmale Gasse und sobald er den Schatten erreichte schlich er weiter vorwärts. Ohne Zwischenfälle erreichte Tarik das Hafenbecken.”Jetzt stellt sich nur die Frage: Wie soll ich durch das Hafenbecken zum Tunnel gelangen? Und wie soll ich in die Stadt kommen ohne die Torwachen passieren zu müssen?”, fragte sich Tarik und er erkannte das noch einige Hürden vor ihm lagen ehe er in den Talos Platz Bezirk gelangen würde. Der Kaiserliche sah sich seine Umgebung gut an, jedoch schien keiner der Wege die er einschlagen würde, sehr sicher aus. Tarik entschloss sich für eine Variante die er für erfolgsversprechend hielt. Als die Patrouille nicht auf ein paar Kisten, Fässer und Säcke schaute schlich Tarik schnell zu denen hinüber und versteckte sich dahinter. Die Wache passierte die Stelle ohne auf ihn zu achten. Der Kaiserliche stieß die angehaltene Luft aus.”Glück gehabt. Jetzt muss ich so weiter bis ich den Tunnel erreiche......eine tolle Vorstellung”, dachte er. Nach kurzem Umsehen hatte Tarik den nächsten Punkt gefunden an den er würde laufen müssen. Wieder wartete er den Moment ab als die Patrouille nicht hinsah und schlich hinter ein Gebüsch. Der Kaiserliche hielt den Atem an und lauschte den Schritten der Wachen. Sie kamen näher, hielten jedoch nicht an sondern ging normal weiter.”Ich muss wohl sehr viel Glück haben”, dachte Tarik. Sein nächster Punkt war wieder ein Gebüsch.”Ich muss gehörig aufpassen. Wenn mich eine Wache erkennt und der Einbruch bekannt wird, dann haben die Wachen einen Verdächtigen. Und wenn die Korruptionsgerüchte stimmen, dann sitze ich bloß wegen des Verdachts ein, wenn ich an die falsche Wache gerate. Egal ob ich die Geldstrafe bezahlen kann oder nicht. Ich darf nicht gesehen werden”, dachte er. Tarik spähte durch das Gebüsch und suchte die Wachen. Eine Patrouille war am Piratenschiff, eine andere an der schwimmenden Herberge.”Ich muss jetzt zum Leuchtturm”, dachte er. Der Kaiserliche schlich auf den schmalen Weg zu, der zum Leuchtturm und zum Tor welches in den Tempelbezirk führte. Er duckte sich bei der Stegmauer und spähte nach links und rechts. Die Patrouille die an der schwimmenden Herberge waren, der richtige Name wollte Tarik nicht einfallen, standen immer noch dort und sprachen miteinander, soweit Tarik es richtig deutete. Die andere Patrouille kam langsam auf ihn zu. Plötzlich war ein Geräusch zu hören und Tarik schaute instinktiv in die Richtung aus der es herkam. Eine Wache kam vom Leuchtturm her auf ihn zu. Der Kaiserliche saß jetzt definitiv fest.”Die Chance ist zwar gering, aber ein Versuch wird schon nicht Schaden”, überlegte Tarik und hängte sich an die Kante des Weges. Da es dunkel war und er so ziemlich nah am Wasser war und die Wachen kaum auf den Boden sahen würden sie ihn vielleicht übersehen, so hoffte Tarik. Die Schritte wurden lauter und Tarik betete das die Wache ihn übersehen würde. Die Schritte wurden ganz laut, verstummten kurz und gingen dann weiter. Tariks Herz schlug schnell und er zählte noch bis 10 ehe er sich hochzog und in Richtung Leuchtturm davon schlich.

Dort angekommen stand der Kaiserliche vor einem neuen Problem.”Wie komme ich mit einem plausiblen Grund noch durch das Tor?”, fragte sich Tarik. Um den Leuchtturm standen nur ein paar Kisten und Fässer, jedoch half nichts davon Tarik jetzt weiter. Wieder waren Schritte zu hören, diesmal jedoch kamen sie aus dem Leuchtturm heraus. Plötzlich ertönte eine Stimme:”Los ihr zwei Faulpelze! Draußen stehen noch ein paar Kisten die müssen noch in den Elfen-Gaten-Bezirk. Ihr helft mir die Kisten dorthin zu schleppen!” Undefinierbare Geräusche waren zu hören.”Entweder ist das alles nur ein verdammter Zufall oder die Götter sind mir wohlgesonnen”, dachte Tarik. Die Kisten waren nicht zu verfehlen, da diese vor der Tür standen. Tarik öffnete den Deckel einer Kiste und quetschte sich rein. Er legte den Deckel wieder auf die Kiste und wartete. Die Männer kamen heraus und hoben die Kisten.”Man ist die schwer! Was ist denn da drin?” “Das geht dich nichts an! Los bringen wir sie weg und dann gehen wir noch einen heben”, antwortete ein andere. Ein grunzen war zu hören, dann setzte sich der Trupp in Bewegung. Die Minuten verrannen und so langsam fragte sich Tarik wann sie endlich ankämen. Plötzlich wurde die Kisten fallen gelassen, der Deckel sprang auf und Tarik purzelte samt Inhalt aus der Kiste.”Was macht der denn da drin?”, fragte einer.”Keine Ahnung. Aber das werden wir gleich wissen. Ergreift ihn!”, antwortete ein etwas rundlicher Kaiserlicher.”Oh nein, das könnt ihr vergessen”, dachte Tarik der zuerst wie gelähmt war. Sofort sprang er auf und hechtete in die nächste Gasse. Tarik lief diese entlang und suchte nach einem Versteck. Fehlanzeige. Schritte waren zu hören. Der Kaiserliche lief so schnell er konnte und bog um die nächste Häuserecke, nur um mit einer Rolle einer Wache auszuweichen, welche ihn verdutzt ansah. Tarik war das reichlich egal und verschwand wieder in einer Gasse. Diesmal konnte er den Zusammenstoß nicht verhindern. Er lief gegen etwas hartes und verlor das Bewusstsein.

“Wo bin ich?”, war das erste was Tarik wieder als klarer Gedanke durch den Kopf ging. Er sah sich mit verschwommenem Blick um.”Zum Glück bin ich nicht im Gefängnis gelandet”, dachte er. Als sein Blick klarer wurde erkannte Tarik das er immer noch in der Gasse war. Das harte Etwas, was ihm Schmerzen bereitete, war eine Leiter gewesen.”Ziemlich hart für Holz.......wohin die wohl führt?”, überlegte Tarik und schaute an der Leiter hoch.”Wird nicht schaden mal nachzusehen”, überlegte Tarik und erklomm die Leiter. Sie endete an einem Gerüst. Als der Kaiserliche rein zufällig in das gegenüberliegende, geöffnete Fenster blickte, erkannte er in dem spärlichen Licht, welches die schon stark heruntergebrannte Kerze noch hergab, den stinkreichen Typen vom Mittag.”Da habe ich ja das richtige Haus gefunden, am besten breche ich über den Keller ein, falls der Typ einen Eingang zum Keller von außerhalb hat”, dachte Tarik. Er kletterte die Leiter wieder runter und suchte nach einer Luke oder schrägen Tür. Nach 10 Minuten erfolgloser suche gab Tarik es auf.”Zwecklos, der Kerl hat sowas nicht. Und über die Haustür brauche ich gar nicht erst einzubrechen. Der hat bestimmt eine Leibwache. Und die wohl aufgescheuchten Wachen werden jetzt mit offeneren Augen patrouillieren. Wie soll ich da rein kommen?.............es ist zwar verrückt, aber ich versuche es über das Fenster”, überlegte Tarik. Er erklomm wieder die Leiter und blickte in das Fenster. Der Mann schlief immer noch.”Wenn das mal gut geht..........”, meinte Tarik für sich. Er holte noch einmal tief Luft, dann stieß er sich ab und griff nach dem Sims. Der Schwung war nicht ausreichend genug, jedoch konnte der Kaiserliche noch die Kante des Simses greifen. “Das war ganz schön knapp. Ich sollte mir bessere Einbruchstrategien zurechtlegen oder meine Sprungkünste verbessern”, dachte Tarik. Er zog sich langsam hoch und zu seiner Erleichterung schlief der Hausherr noch.
Der Kaiserliche betrat das Schlafgemach und sah sich um.”Wo könnte der sein Geld versteckt haben? Vielleicht eine Schmuckkiste oder irgendwo zwischen seinen anderen Sachen”, überlegte Tarik. Er schlich als erstes zur Kommode, welche neben dem Bett des Hausherren stand. Der Kaiserliche beobachtete leicht nervös den schlafenden Mann neben sich, dann nahm er einen Dietrich und suchte die Kommode nach Schlössern ab. Nichts. Die Schubladen ließen sich problemlos öffnen. Der Inhalt war auch der Grund dafür: Nur ein paar Kleidungsstücke und ein Stahldolch. Tarik stutzte.“Der Stahldolch wäre vielleicht 10 Septime wert. Wenn man alle Kleidungsstücke nehmen würde, kämen vielleicht noch einmal 50 Septime zusammen. Ich sollte mich den anderen Möbelstücken zuwenden“, dachte er. Tarik schlich zu den 2 Schränken, der anderen Kommode, den zwei Schreibtischen und dem Regal. Jedoch fand er kein Geld.“Wenn ich alle Gegenstände verscherbeln würde, kämen zwischen 150 und 300 Septimen zusammen. Das wäre schon ein Teil der vereinbarten Summe. Jedoch bräuchte ich dafür Hehler und wenn es sie gibt dann machen sie wohl nur Geschäfte mit der Diebesgilde. Die Suche nach Hehlern, die auch mit Leuten Geschäfte machen die nicht Mitglied der Diebesgilde sind, wäre schwierig. Außerdem waren Münzen ausgemacht und ich brauche das Geld bis zum Morgengrauen. Es ist zum Haareraufen. Wo hat der Kerl sein Geld versteckt? Normalerweise ist das Geld immer in den Privatgemächern. Entweder in Kisten, Schmuckkistschen oder Truhen. Aber hier ist kein Geld!“, dachte Tarik und verzweifelte langsam.“Ich sehe mir jetzt den Hausherren selbst an und dann durchsuche ich den Rest des Hauses“, dachte er. Tarik schlich zu dem, immer noch schlafenden, Hausherren. Tarik ließ seine Finger vorsichtig wandern. Am Gürtel war nichts. Auch an anderen Körperstellen, wo man eine Geldbörse hätte verstecken können, war nichts. Unter dem Kopfkissen war auch nur die Matratze und unter dem Bett war gar nichts. Selbst kein Staub war drunter.“Ok jetzt ist der Rest des Hauses dran“, dachte Tarik. Er schlich zur Tür und knackte diese, da er zu faul war um den Schlüssel zu suchen, den er aber sich schon einmal in der Hand hatte. Erstaunlich leise glitt die Tür auf und Tarik schlich die Treppe runter. Unten war es genauso dunkel wie oben, jedoch machte das für Tariks Augen keinen Unterschied mehr. Der Kaiserliche durchsuchte jeden Zentimeter des Erdgeschosses. Wieder war am Ende nur die Enttäuschung. Kein Geld. Zwar die ein oder andere Silberwaffe oder auch mal ein paar Edelsteine aber kein Geld. Tarik schlich ohne zu zögern zur Kellertür. Schnell war diese geknackt. Er schlich runter in den Keller. Vorsichtig bewegte er sich durch den Gang ehe er in einem großen Raum stand, welcher von wenigen Fackeln erleuchtet wurde. In dem wenigen Licht konnte Tarik die Umrisse von Kisten, Fässern, Regalen und Körben erkennen.”Das sieht doch mal viel versprechend aus. Ich hoffe der Kerl hat sein Geld hier irgendwo versteckt. Ansonsten muss ich erfolglos zurückkehren. Und das will ich vermeiden”, dachte Tarik. Er schlich auf die erste Truhe zu und begann sie auf ein Schloss zu untersuchen. Nichts. Der Inhalt war auch dem entsprechend: Nur Bücher. Bei de nächsten Truhe hatte Tarik ebenso wenig erfolg. Kurze Zeit später stand Tarik wieder im Erdgeschoss.”Isst der sein ganzes Geld Abends um es morgen wieder zu Tage zu fördern? Nicht einen Septim habe ich gefunden”, dachte er verzweifelt.”Naja ich mache mich besser auf den Rückweg. Vielleicht finde ich ja noch ein anderes Ziel”, überlegte Tarik. Aus frust über den Missglückten Einbruch trat Tarik in einen Kürbis und blieb wie angewurzelt stehen. Er drehte sich ganz langsam um. Dann ging er auf die Knie und tastete den Boden ab. Tatsächlich fand er Münzen. Schnell griff Tarik an den Stiehl des Kürbisses. Dieser ließ sich problemlos entfernen. Drinnen lagen die Münzen die Tarik die ganze Zeit vergebens gesucht hatte. Er nahm sich einen leeren Sack und raffte so viele Münzen wie nur möglich zusammen.
Plötzlich waren Schritte zu hören und eine Tür wurde geöffnet.”Nichts wie weg”, dachte Tarik, öffnete die Kellertür und schlich in den Keller. Unten versteckte er sich zwischen einigen Kisten und Säcken und wartete. Die Schritte wurden lauter und schneller. Schließlich konnte Tarik den Hausherren entdecken, wie er mit einer Fackel und einem Silberlangschwert da stand. Der Kaiserliche wartete angespannt während der Hausherr den Keller absuchte. Plötzlich kam noch eine zweite Gestalt hinzu.”Oben ist er auch nicht. Ich habe die Haustür abgesperrt und alle Fenster verriegelt. Er kann nicht entkommen sein, er muss hier irgendwo sein”, sagte die zweite Person.”Wir suchen jetzt die Schränke ab. Los, und verriegle.........”, mehr konnte Tarik nicht mehr verstehen da sich die Gestalten wieder entfernt hatten.”Die eine Stimme kam mir bekannt vor und die andere kenne ich auch irgendwo her, ich weiß nur nicht woher”, dachte Tarik.”Jetzt muss ich erst hier weg, dann kann ich mir darüber Gedanken machen.” Er schlich zur Kellertür. Tarik drückte den Griff nach unten, jedoch war sie verschlossen.”Los, er ist im Keller schnell!” Tarik schlich in eine dunkle Ecke und wartete. Nur einen Moment später kamen eine Wache, der Hausherr und die andere Person in den Keller. Sie durchsuchten den großen Raum.”Wenn ich schnell bin werden sie mich nicht bemerken.......aber ich muss verdammt schnell sein”, überlegte Tarik und schlich in einem günstigen Moment los. Er erreichte gerade die Kellertür als eine Stimme sagte.”Da ist er! An der Tür!” Tarik sprintete durch die, glücklicherweise, offene Haustür und bog im Morgengrauen direkt in eine Gasse ein und lief durch ein paar weiter Gassen, ehe er seine Schritte verlangsamte. Der Kaiserliche versteckte den Beutel und wartete. Als der Betrieb auf den Straßen zunahm, nutzte Tarik die Menschenmassen um unbehelligt wieder ins Hafenviertel zu Isnaa zurückzukehren.

Der Kaiserliche öffnete die Tür und fand Isnaa mit Ramon am Tisch sitzen. Er setzte sich hin und wartete.”Und? Wo ist er?”, fragte Ramon. Da wurde Tarik einiges klar.

Elendil Sunlight
24.04.2008, 08:41
Die Tage vergingen ruhig und ohne irgendwelche unwillkommenen Überraschungen für Elendil. Er hatte die Zeit, um in Ruhe zu lesen, seine Tränke zu brauen oder eine kleine Runde durch Bruma zu wandern. Manchmal ging er sogar vor die Stadttore und einmal war er bis hoch zum nahe gelegenen Wolkenherrscher-Tempel gewandert, dessen fremdländische Bauweise ihn immer wieder faszinierte. Ebenso wie die Tatsache, dass er wohl eine wirklich uneinnehmbare Festung war. Jeglicher Angreifer konnte den Tempel nur von einer Seite aus erreichen und da wäre es den Klingen ein Leichtes, diesen abzuschmettern.

Häufig dachte er an Naasira. Was trieb die junge Heilerin wohl? Hoffentlich hatte sie sich nicht wieder entführen lassen. Er selbst hatte sich einige Bücher über Wiederherstellungszauber besorgt und darin studiert. Dabei hatte er festgestellt, dass es außer den normalen, üblichen Heilzaubern auch solche gab, die durchaus für den Kampf geeignet waren. Dem Gegner Lebensenergie abzuziehen und sich selbst einzuverleiben, war vielleicht nicht im Sinne der Heilergewerkschaft, dafür aber sicherlich äußert wirkungsvoll. Leider fehlte ihm ein geeignetes "Opfer", um diesen Zauber auszuprobieren und richtig zu lernen. Nicht mal irgendein blöder häßlicher grüner kleiner Goblin lief ihm über den Weg, um sich von seinem elenden Dasein befreien zu lassen.

Der alte Magier und Alchemist fühlte sich irgendwie einsam. Durch Naasira hatte er geistvolle Gespräche mit anderen kennengelernt. Zu einer Zeit, wo er schon völlig überzeugt gewesen war, dass außerhalb Sumerset Isles niemand, aber auch wirklich niemand und schon gar kein Mensch, geistvolle Gespräche führen konnte. Die Bretonin hatte ihn eines Besseren belehrt. Und jetzt fehlte sie ihm. Ein Gefühl, dass ihm im Allgemeinen fremd war und dass er sich verzweifelt bemühte, zu unterdrücken. Ein Elendil Sunlight vermisste schließlich niemanden. Also stürzte er sich noch mehr auf seine Bücher. Und dennoch wanderten seine Gedanken oft ungewollt und ungebremst Richtung Chorrol.

Langsam nahte der Frühling und wenn auch Bruma das ganze Jahr schneebedeckt war, so lag dieser doch nicht mehr so hoch und es fiel auch kein frischer dazu. In Anvil würden jetzt langsam die warmen sonnigen Tage beginnen. In Skingrad sicherlich ebenso. Und in Kvatch ... Elendil zuckte zusammen. Kvatch lag in Schutt und Asche und die Ruinen trauerten um ihre Toten. Daran würde auch der schönste Sonnenschein nichts mehr ändern können. Die einst so glanzvolle, lebensfrohe Stadt war nicht mehr. War dahingegangen so wie der Kaiser und die Linie der Drachengeborenen. Und so würde sicherlich Cyrodiil bald dahingehen. Verschwinden im Nichts und irgendwann der Vergessenheit anheim fallen. Kvatch war nur der Anfang gewesen. Es bräuchte schon ein Wunder, um die Zukunft zu sichern. Leider glaubte Elendil nicht an Wunder. Eigentlich glaubte er an gar nichts. Nicht mal mehr an Akatosh und die Neun, an die er einst irgendwie doch geglaubt hatte. Aber wo waren sie gewesen, als Kvatch fiel? Nein, auf die Götter war kein Verlass. Nur was man selbst tat, wurde getan. Leider fühlte er - Elendil - sich ziemlich außerstande etwas zu tun. Er war alt und kein Held mehr. Wenn er denn überhaupt jemals einer gewesen war. Sumerset, seine Jugend, seine verlorene Liebe, all das lag so weit zurück, dass es fast einem anderen hätte passiert sein können. Die schönen Erinnerungen verblassten immer mehr im Nebel der Zeit und nur der Ärger der letzten Monate blieb deutlich haften. Eine durchgedrehte Khajiit, für die Dankbarkeit ein Fremdwort war, ein irrer Nord namens Thorr, der ihn behandelte, als wäre er sein bester Freund und auch noch teure Geschenke machte, ein höchst seltsamer Dunmer, der höchst seltsame Tränke hatte haben wollen ... Na gut, letzterer hatte keinen Ärger bedeutet. Er war einfach nur irgendwie unheimlich gewesen. Und dann eben die Bretonin. Die hatte schon gar keinen Ärger bedeutet. Nur eben jenen, dass er sie nicht vergessen konnte. Aber mit der Zeit würde auch die Erinnerung an sie verblassen. Jedenfalls würde Elendil sich diesbezüglich Mühe geben. Denn er war Elendil Sunlight und schon deswegen vermisste er niemanden, brauchte niemanden und überhaupt schon gar kein zweibeiniges Wesen.
Mit diesem Gedanken nahm er energisch ein Buch in die Hand und ließ sich in seinem bevorzugten Stuhl vor dem Kamin nieder. Und erst als er das Buch aufschlug, merkte er, dass es ein Bildband über Chorrol war. ...

Skyter 21
28.04.2008, 20:50
“Und? Hast du die Beute?”, fragte Ramon.”Nein, ich habe nichts”, log Tarik.”Tse und du willst ein Dieb sein? Ich wusste doch das du es nicht drauf hast. Aber du kannst dich trotzdem nützlich machen indem du mit Isnaa jetzt rüber gehst und nach ihrer Tochter siehst”, meinte Ramon.”Ok”, antwortete Tarik. Isnaa führte ihn wieder zur Tür. Als sie die Tür öffnete, nahm Tarik sie in die Hand und wartete einige Augenblicke ehe er sie zu fallen ließ. Isnaa wollte schon protestieren, jedoch hielt der Kaiserliche ihr den Mund zu.
“Verdammt dann war er es also doch nicht.”
“Macht nichts. Das nächste mal bringst du ihn einfach hier her und dann leg ich ihn um.”
“Ok, aber was jetzt?”
“Jetzt warten wir erst einmal. Dann holen wir ihn uns.”
Das war genug. Tarik öffnete vorsichtig die Tür und deute Isnaa in den Tunnel zu gehen. Er selbst stieg hinein und schloss die Tür ganz langsam. Sie sprachen kein Wort miteinander, ehe sie wieder in dem Haus waren wo Isnaa’s Tochter lag.”Was war los? Wen haben sie gemeint?”, flüsterte Isnaa.”Es sind meine Verfolger. Sie sind mir ganz schön nahe gekommen. Damit habe ich nicht gerechnet. Ich werde mir etwas einfallen müssen, ansonsten bin ich ein toter Mann und das schneller als mir lieb ist”, gab Tarik mit gedämpfter Stimmer zurück.”Ich kann für deine Tochter zur Zeit nichts tun. Gib ihr viel sauberes Wasser zu trinken. Ich werde aufbrechen und sehen das ich jemanden finde bei dem ich mir Heilkünste aneignen kann. Danach werde ich so schnell es geht wieder zurück kehren und deiner Tochter helfen”, sagte Tarik. Isnaa starrte ihn entsetzt an.”Ramon will dich umbringen?”, fragte sie mit entsetzter Stimme.” So sieht’s aus”, gab Tarik trocken zurück.”Und versprich mir eins: Sprich Ramon nicht auf das an was wir gerade miteinander gesprochen haben und nicht auf das was du gehört hast. Er würde dich sehr wahrscheinlich töten”, meinte Tarik und machte sich auf den Rückweg. Er durchquerte wieder die Gänge ehe er in Isnaa’s Wohnung stand. Sie war leer.”Gott sei dank ist er nicht hier. Am besten verschwinde ich aus der Stadt. Dann kann ich mir immer noch Gedanken darüber machen wo ich einen Heiler finde der bereit ist Unterricht zu geben”, dachte der Kaiserliche. Er verließ die Wohnung und ging in Richtung Hafen.

”Wo soll ich bloß hin? Nach Anvil? Nach Skingrad? Oder vielleicht doch lieber nach Leyawiin? Ich weiß es nicht und außerdem hängt mir der Typ noch an den Fersen. Bei Gelegenheit werde ich ihn umlegen. Das kann doch nicht sein das der jetzt noch meinen Tod will........wer will überhaupt meinen Tod? Verdammt ich brauch einen Namen oder einen Hinweis, ansonsten habe ich keine Chance das ganze zu Beenden”, dachte Tarik. Inzwischen war er im Talos-Platz-Bezirk angekommen. Er ging auf das große Tor zu und verließ die Stadt. Er ging über die Brücke und versuchte nicht dem Gedanken zu verfallen jemand würde ihn verfolgen.”Ruhig, bleiben. Ich muss ruhig bleiben, ansonsten werde ich paranoid und das wäre gar nicht gut”, dachte er. Tarik folgte einfach einem Weg. Ihm war es egal wo er hinkommen würde. Irgendwo musste er ja anfangen. Und in der nächsten Stadt in die er kommen würde, würde er sich nach einem Heiler erkundigen. Plötzlich viel Tarik auf, das es wieder grüner wurde.” Der Frühling setzt also ein. Bald dürfte es warm genug sein um sich ohne Fellkleidung draußen aufzuhalten”, dachte der Kaiserliche. Hier und da blühten auch schon die ersten Sträucher wieder, die bald alchemistische Zutaten hergeben würden.”Ich habe einiges zu erledigen. Ich brauche anständige Kleidung, eine Rüstung, Waffen, einen Rucksack um meine Sachen zu verstauen, Gürteltaschen, Dietriche, alchemistische Geräte, Verpflegung.........hach, die Liste ist lang. Und wie soll ich das überhaupt bezahlen?”, dachte Tarik und schüttelte den Kopf.”Ich sollte mich erst einmal darauf konzentrieren in eine Stadt zu kommen. Die Geschäfte dort werden sicherlich etwas hergeben.”
Mittlerweile war es Mittag geworden und Tarik kam an einen kleinen Bach vorbei.”Am besten Raste ich hier. Dann kann ich mich und meine Kleider gleich noch waschen”, überlegte er. Der Kaiserliche legte seine Sachen hinter einem Busch ab. Dann ging er an den Bach und begann sich den Dreck vom Körper zu waschen. Das Wasser war zwar kalt, aber es tat gut. Nachdem sich Tarik den Schmutz der letzten Tage vom Leib gewaschen hatte, zog er wieder seine alten Kleider an und ruhte sich noch etwas aus. Kurze Zeit später folgte er wieder der Straße.

Es war bereits früher Abend als Tarik die Tore Chorrols passierte.”Wo soll ich bloß schlafen? Ich habe kein Geld........Moment”, dachte der Kaiserliche als ihm der Beutel einfiel den er eigentlich Isnaa und Ramon hätte geben sollen. Tarik zuckte kurz mit den Schultern und suchte noch kurz vor Ladenschluss ein Kleidergeschäft auf. Ein paar Minuten später verließ er neu eingekleidet den Laden. Ein Hemd, eine braune Hose, Lederstiefel und ein grüner Umhang mit Kapuze gaben Tarik ein altes Gefühl zurück. Es war schon dunkel geworden als er die Taverne Eiche und Krummstab aufsuchte. Als er die Tür öffnete wehte ihm ein herrlicher Duft um die Nase.

Thorr
29.04.2008, 14:45
Nassira hatte die Schmiedin gewaltig gut im Griff. Wie magisch manipuliert wagte Rasheda es nicht zu protestieren, oder den Höchstpreis zu fordern. Thorr bezahlt seine Außenstände bei der Schmiedin und sie ging bei Einbruch der Nacht etwas deprimiert zurück zu ihrer Schmiede.

„Eine schöne Türe“ begann Thorr ein neues Gespräch. „Ich danke Dir für die Heilmassage und für das erfolgreiche Runterhandeln. Jetzt muß ich aber gehen. Morgen habe ich einen wichtigen Termin in der Kämpfergilde – Gute Nacht.“ verabschiedete sich Thorr von Nassira. Sie wirkte dabei ein wenig traurig.

Er begab sich zum Gasthaus Eiche und Krummstab, um bei einem guten Humpen den Tag ausklingen zu lassen. Im Gasthaus war nicht viel los, so dass Thorr von Tasalma fast mütterlich bewirtet wurde.
„Schöne Grüße von Nassira, soll ich ausrichten“ log Thorr. Die Katze war darauf hin Hin und Weg. „Sie hat eine neue Einbruchsichere Haustür. Das wäre doch mal eine Geschichte für die Klatschpresse.“ „Ohh danke“ knurrte die Khajiit verlegen „ich werd sie morgen früh mit einem kleinen Präsentkorb überraschen. Habt ihr heute schon den Rappenkourier gelesen?“
„Nein“ antwortet Thorr ein bisschen verwundert.
„Hier ich hab noch ein Exemplar aufgehoben“ sprach Tasalma und überreichte Thorr den Rappenkourier.

Mit einem guten Happen und einem kräftigen Schluck Bier – Tasalma hatte neuerdings Bier aus Bruma in ihrem Angebot – schlug Thorr die Zeitung auf:

Fortsetzung folgt: (http://www.multimediaxis.de/showthread.php?p=2077716#post2077716)

eissceda
02.05.2008, 00:37
Kamahl verließ die Magiergilde in Leyawin. Er hatte von Dagail den Auftrag bekommen, S'drassa, ein Gildenmitglied, das seit ein paar Tagen verschwunden war, zu suchen. Anfangs wollte sie ihm einen Test seiner Fähigkeiten unterziehen, bis ihr eingefallen ist, das der Khajiit-Alchimist seit ein paar Tagen nicht mehr aufgetaucht ist. Immerhin konnte sie ihm noch den Tipp geben, das er sich in einem Lager am Ostufer des Nibens mit ein paar Händlern treffen wollte, die ihm ein paar Steine für seine Sammlung verkaufen wollten. Er war froh, das er sich keiner Prüfung seiner Fähigkeiten unterziehen musste, da er seit er von einer der Ratten im Keller der Gilde in Bravil in den Arm gebissen wurde probleme mit dem Zaubern hatte. Entgegen seiner ersten Annahmen hatte er doch Probleme mit den Ratten gehabt. Die Tränke aus den ganzen zerbrochenen Flaschen im Keller hatten auf die Biester eine erstaunliche Wirkung gehabt. Sie waren etwa doppelt so groß wie normale Ratten und ihr Biss hatte die Stelle am Arm, an der er gebissen wurde, für mehrer Stunden in den unterschiedlichsten Farbtönen leuchten lassen und ihn seiner magischen Kräfte beraubt. Obwohl die Wirkung auf dem Weg nach Leyawin etwas nachgelassen hatte hatte er immer noch Probleme damit, Fernkampfzauber einzusetzen.

Nach einem kurzen Fußmarsch erreichte er das Lager. Zuerst wirkte es verlassen, doch dann bemerkte er gedämpfte Geräusche aus einem der Zelte. Beim nachsehen stellte sich heraus, das dort sein Gildenkamerad lag. Anscheinend hatten ihn seine Geschäftspartner ausgeraubt und gefesselt und anschließend im Zelt verstaut, damit er nicht so schnell bemerkt wurde. Nachdem Kamahl in befreit hatte ließ er seinem Zorn gegen sie Räuber erst einmal mit einem Schwall wüstester Beileidigungen freien Lauf, befor er sich dazu überreden ließ zurück in die Gildenhalle zu gehen. Dort erhielt er von dem Khajiit, der auf dem Rückweg seine Wunde aufgefallen war, eine Paste, die die Wundheilung beschleunigen würde und von der Gildenführerin das Versprechen, seine Empfehlung so bald wie möglich loszuschicken.

Zetter
03.05.2008, 14:57
Xerxes konnte Nemadas fragende Blicke nur erwidern, Hermann allerdings hatte anscheinend eine Idee. Er spähte in den Raum und nahm eine Flasche aus seinem Rucksack und trank einen großen Schluck aus dieser. Anscheinend war dies ein Infravisionstrank. Xerxes hatte schon von Infravision gehört, hatte aber noch nie Erfahrungen mit ihr gemacht, das einzige was er wusste war, dass sie Sicht im Dunkeln beschaffte und die Khajiit diese Gabe hatten. Hermann spähte in die Halle und anscheinend gefiel ihm nicht was er sah. Er drehte sich zu Xerxes und Nemada: "Der Raum ist zwar schwach beleuchtet, allerdings befinden sich dort mindestens 6 Banditen die dort trainieren oder etwas ähnliches, ich bin mir jedoch auch ziemlich sicher, dass ihre Anzahl sogar über die 10 gehen könnte. Durch Kämpfen kommen wir da nicht durch". Er nahm zwei Flaschen aus seinem Rucksack und überreichte sie Xerxes und Nemada: "Trinkt dadraus. Seht ihr diesen Vorsprung dort, rechts von uns an dieser hohen Wand? Der ist unbeleuchtet, dort könnten wir vielleicht auf die andere Seite der Halle gelangen ohne, dass uns diese Banditen bemerken. Am besten kriechen wir bis zu diesen Steinen die vor der Wand stehen und springen von dort aus auf den Vorsprung. Wir müssen schnell und leise sein, denn die Wirkung des Trankes vergeht bald". Hermann sah die beiden an: "Noch Fragen? Nein? Dann los. Die Dame zuerst."

Nemada kroch als erstes zu den Steinen, ihr folgte Hermann und ihm folgte Xerxes. Die drei schwangen sich über die Vorratskisten die vor dem Vorsprung standen auf diesen. Die drei waren so leise, dass man sie nur hören könnte, wenn im Raum Stille herrschen würde. Auf dem Vorsprung konnten sie sich ohne Probleme bewegen.
Bis auf Xerxes. Seine großen Füße hinderten ihn auf dem Vorsprung schnell voranzukommen, weil er sonst ausrutschen würde. Außerdem war er oft recht tollpatschig, sodass er sich noch langsamer fortbewegte. Er setzte einen Fuß vor den anderen und achtete genau darauf, dass er nichts falsches tat. Dies half jedoch nicht. Xerxes geriet ins Taumeln und versuchte mit seinen Armen die Balance wiederherzustellen. Zum Glück für ihn bemerkte Hermann, dass er fast herunterfiel, hielt ihn fest und drückte ihn leicht an die Wand. Xerxes stieß einen Seufzer aus und ging wieder weiter. Leider musste er feststellen, dass ein Bandit ihn anscheinend gehört hatte. Er flüsterte zu der Gruppe: "Los, Beeilung. Die haben uns fast bemerkt."
Xerxes begann nun so schnell zu laufen wie es auf diesem Vorsprung möglich war. Sie hatten das Ende des Raumes fast erreicht, als er erneut ins Taumeln geriet. Er beugte seinen Körper nach vorn und versuchte so lange wie möglich auf dem Vorsprung zu bleiben. Während die anderen bereits wieder auf dem Boden standen, stürzte Xerxes kopfüber gen Boden landete allerdings auf dem Bett eines Banditen. Erleichtert schlich Xerxes mit den anderen auf die Tür zu.

KingPaddy
04.05.2008, 03:39
Das Essen war bis auf ein kleines Detail störungsfrei verlaufen. Talasma hatte ihm eine Notiz von Naasira zu kommen lassen, die ein Bote vorbei gebracht hatte. Es war wirklich bedauerlich, aber sie hatte verlauten lassen, das sie wohl keine Zeit finden würde, die Verabredung zum Abendessen einzuhalten. Zu seinem Bedauern hatte sich dies auch tatsächlich bestätigt, denn die Frau war wirklich nicht in der Taverne aufgetaucht. Das einzige bekannte Gesicht das Abends in die Taverne kam, war Thorr gewesen. Tarrior war mit Tirian im Schlepptau gerade an der Treppe als der Nord in den Schankraum gepoltert kam. Doch der Dunmer hatte keine Lust sich mit seinem ehemaligen Gefährten zu unterhalten, stand ihm doch nun ein schwieriges Gespräch mit Tirian bevor. Natürlich hätte er es herauszögern können, aber das hätte den Jungen warscheinlich nicht interessiert. Dieser hätte nach der wahrhaft nachdrücklichen Geste zu verstehen gegeben, das er selbst noch um drei Uhr in der früh mit ihm darüber sprechen würde. Seufzend schlurfte er die Treppe hoch. Ein Gespräch mit dem Nord, wäre wirklich nur eine Belanglose Verzögerung gewesen, die Zeit wollte er da lieber dazu nutzen um sich eine passende Geschichte zurecht zu legen und zu entscheiden wie viel sein junger Begleiter wirklich erfahren sollte. Schließlich erklärt man selbst einem langjährigen Freund nicht einfach mal so:„Ich habe einem verbotenen apokalyptischen Kult angehört und habe unzählige Fremdländer und Dunmer in dessen Auftrag ermordet und werde nun erpresst.“ Er schüttelte den Kopf. „So ganz sicher nicht“: entschied er. Auf der Ebene der Gästequartiere angekommen trennten sie sich. Tirian würde ihm noch etwas Zeit lassen um in einer Stunde vor seiner Tür zu stehen und der Heiler war begierig nach Antworten. „Wäre nur dieser verfluchte Behram nicht gewesen. Er hat mein Leben vollkommen aus den Fugen gebracht“: knurrte er mürrisch die Tür vor sich an, öffnete sie schließlich und ging in sein Zimmer. Doch irgendwie konnte er auch nicht leugnen, das die Abenteuer die er hier in Cyrodiil erlebt hatte, äußerst belebend, um nicht zu sagen anregend gewesen waren. Vielleicht hätte er auch ohne Behrams Eingreifen einmal eine Reise hierher unternommen. Aber ohne den, vom Telvanni, festgelegten Weg wäre er vielleicht nie auf Thorr, Naasira und Joran getroffen, selbst die Bekanntschaft mit diesem seltsamen Asgar wollte er irgendwie nicht mehr missen. Und während er darüber nachdachte erschien ihm das ruhige beschauliche Leben, sah man von den manchen schweren Nächten und den wenigen Banditen ab, auf seiner Plantage irgendwie außerordentlich weit weg, irreal, als hätte er es nie gelebt. „Wie es wohl Gilluk gehen mag“: fragt er sich bei dem Gedanken an den Argonier, hatte er doch hier und dort Gerüchte über einen Bürgerkrieg aufgeschnappt. Da fehlte wirklich nur noch ein Krieg zwischen der Magiergilde und dem Haus Telvanni wegen diesem Hexer, beim Blick auf das was der Elf ihm vor seinem Tod anvertraut hatte. Und wieder waren seine Gedanken bei dem Gespräch mit Tirian angekommen.

Wieder überlegte er hin und her, während er das Flackern der Kerze auf dem Tisch beobachtete und fragte sich ab und zu, ob die beiden Graumäntel ihn beobachten und was sie von der Offenbarung gegenüber seinem Freund halten würden. Aber eigentlich war das ebenso egal wie die Tatsache was er Tirian erzählen würde. Der Junge würde sich mit keiner halbwahrheitlichen Antwort abfinden und die Graumäntel würden am nächsten Morgen ein böses Erwachen erleben, dafür hatte der Alchemist schon gesorgt. Er war einfach aufgewühlt und immer noch nicht sicher was zu tun war. Innerlich fühlte er sich wie ein getretener Hund. Als es dann jedoch klopfte verflog alles, es fiel von ihm ab und machte einem erdrückenden Stress Platz. Egal was er sagen würde, nach diesem Gespräch würden sich ihre Beziehung zueinander verändert haben. Er erhob sich mit den langsam fahrigen Bewegungen eines Greises oder gebrochenen Mannes, schlurfte zur Tür und unterdrückte die Nervosität die stark in ihm aufloderte beim Gedanken an die folgenden Offenbarungen. Der Junge kam gleich zum Punkt: „Tarrior ich wollte das du mir erzählst was hier vor sich geht. Wenn du es mir erzählst dann hier und jetzt. Doch ich glaube ich habe mehrfach aus eigenem Missmut über diese Geheimniskrämerei unüberlegt gehandelt. Schließlich hast du sicher deine Gründe für dein Tun. Und sie müssen scheinbar sehr bedeutsam oder persönlich sein, also verstehe ich auch wenn du nicht darüber sprechen möchtest.“ Tarrior war überrascht, hatte er jetzt endlich einen Ausweg gefunden. Doch anders als erleichtert zu sein, stellte sich bei ihm ein jähes Gefühl von Ernüchterung ein. Es würde immer eine Spannung und ein Unverständnis zwischen ihnen liegen, wenn er diese Sache für die er und Tirian selbst, fast ihr Leben gelassen hatten nicht aufklärte. Er seufzte.

„Nein es ist besser ich erzähle es dir. Du hast es verdient, außerdem bist du mein Freund. Daher hoffe ich auch das, das was Gesprochen wird unter uns Beiden bleibt“: begann er und sein Gegenüber nickte, scheinbar erleichtert das sein Freund es ihm doch erzählen würde. Der Anfang viel ihm sichtlich schwierig, er stotterte oft und verlor ebenso oft den Faden, doch als der schwierige Einstieg vorrüber war, sprudelte es nur so aus ihm heraus. Die Geschehnisse hier in Cyrodiil, wie gefährlich sie wirklich gewesen waren, von seinem heimlichen Ausflug in die Nekromantenhöhle bei der Taverne, von dem eigentlichen Grund in die Ayleiden-Ruine zu gehen und dem Auftrag für die Reise nach Oblivion. Er erzählte ihm von dem Luftschiff und dem Absturz bei Bruma und kam an die Stelle mit seiner Rekrutierung durch Behram in Balmora. Seine Stimme hatte mittlerweile einen keuchenden Ton angenommen. Er haderte damit Tirian zu erzählen womit Behram ihn erpresste. Dieser fragte jedoch, in der Annahme sein Freund habe einfach aufgehört, nach dem Womit. „Was ist so schlimm, dass dich ein Telvanni damit derart erpressen kann, das du das alles auf dich nimmst?“: wollte er wissen. Tarrior hatte das Gesicht des jüngeren Dunkelelfen ausführlich, während seiner Erzählung, gemustert. Vieles hatte Tirian erstaunt und erschreckt. „Nein er ist noch nicht bereit für die ganze Wahrheit“: entschied er. „Womit?“: hakte Tirian nochmals nach, sich bewusst das es vielleicht das bedeutsamste an der ganzen Geschichte sein mag. Blitzschnell liefen Gedanken durch seinen Kopf, sein intuitives Talent für Worte und Ideen, die in Haus Hlaluu gefragt gewesen waren ergriff die Kontrolle und erstellte blitzschnell eine glaubwürdige Lüge. „Er droht damit jemanden zu töten, wenn ich nicht tue was er verlangt“: antwortete er. „Wen denn?“: fragte er misstrauisch nach, noch hatte er ihn nicht ganz überzeugt. „Meine Tochter“: sagte er mit einem gespielten, äußerst echt klingenden, besorgtem Tonfall. Tirian setzte ein verärgertes Gesicht ein. „Ich dachte du wolltest ehrlich sein. Das ist eine so offensichtliche Lüge …“: schimpfte er. Doch Tarrior behielt eine undurchdringliche, traurig und besorgt wirkende Miene bei, er wusste wenn er auch nur eine falsche Geste machte, würde der Jüngere ihn als Lügner erkennen. Und tatsächlich seine Rechnung ging das Misstrauen bröckelte und schlussendlich glaubte er es ihm doch. „Aber du hast doch gar keine Tochter“: lenkte er in einem letzten Aufbäumen seiner Ungläubigkeit ein.

„Ich bin mir auch nichtmal sicher. Ich habe einen von einer jungen Frau geschriebenen Brief vorgelegt bekommen und sie kurz gesehen. Ich bin mir nicht sicher ob sie meine Tochter ist oder nur eine x-beliebige Dunmerin. Vor Jahren, es scheint mir schon eine Ewigkeit her zu sein, jedoch habe ich mit einer hübschen Dunmerin das Bett geteilt. Es wäre durchaus möglich, dass sie mein Kind ist. Ich konnte das Risiko einfach nicht eingehen“: log er ihn an, zumindest war die Bettgeschichte wirklich passiert, wurde jedoch trotzdem bei jedem Wort innerlich kleiner, schließlich war das eine außerordentlich gewagte Geschichte, aber eine die die ganzen Strapazen rechtfertigen konnte. Jedoch war die Lüge erfolgreich. Man konnte Tirian ansehen wie sein Widerstand gegen die Unwahrheit gebrochen war, er setzte sogar einen Mitleid ausschüttenden Blick auf. „Ich kann ihm ja immer noch erzählen das der Telvanni sich das alles nur ausgedacht hat, sobald diese Sache vorüber ist“: flüsterte ihm sein Verstand skrupellos ein. Doch irgendwie war es ihm gegenüber nicht fair, diese Geschichte zu ersinnen, hatte er seinen Vater schließlich nie kennen gelernt, hatte er seine Mutter nur für eine Nacht in sein Bett genommen und war dann weg gewesen. Zumindest hatte er es ihm gegenüber mal vor einigen Jahren erwähnt. Doch es musste sein. Die Alternative wäre wirklich das offenbaren seiner weniger ruhmreichen Vergangenheit gewesen. Eine plötzliche Müdigkeit ergriff ihn und Tirian war von einer nachdenklichen Sprachlosigkeit erschüttert. „Du musst sicherlich über einiges Nachdenken. Am besten du gehst gleich ins Bett. Aber zuvor noch etwas. Ich muss noch Morrowind zurückkehren und ich denke es ist besser du kehrst auf den Schiff zurück. An der Ringstraße werden wir uns morgen trennen. Doch zuvor brauch ich deine Hilfe bei einer äußerst wichtigen Sache. Ich brauche jetzt deine Zusage. Ich kann jedoch noch nichts Genaueres darüber sagen. Ich habe dir vertraut, also bitte vertraue mir auch:“ sagte er dann. Tirian dem Anzusehen war, das alles ein bisschen viel gewesen war, nickte, stimmte zu und verschwand mit zerfurchter Stirn auf dem Zimmer, auf dem Gang war nur das Schließen der Tür seines eigenen Quartiers zu vernehmen. Tarrior schloss die Tür und kurz darauf auch seine Augen, nachdem er das Licht gelöscht, sich ausgezogen und ins Bett gelegt hatte. Noch eine Weile kreisten ihm ebenfalls die Gedanken wild im Kopf, dann verfiel er in einen unruhigen Schlaf.

Elendil Sunlight
10.05.2008, 11:14
Während Elendil die Tage mit Lesen und Studieren verbracht hatte, war unmerklich auch in Bruma und den Jerall-Bergen der Frühling eingekehrt. Unmerklich deshalb, weil Frühling in dieser Region lediglich bedeutete: keine Schneestürme mehr und Temperaturen um ca. 5 Grad Minus anstelle von 20 Grad Minus. Doch der Magier wusste: weiter unten im Tal würden Blumen und Bäume blühen, die Sonne würde warm strahlen und Vögel würden in der lauen Frühlingsluft zwitschend hin- und herfliegen. Nester dürften längst gebaut sein. Kurz: Überall war wieder das Leben ausgebrochen, hier oben nur die Kälte etwas zurückgegangen. Zeit für einen vorübergehenden Ortswechsel in wärmere Gefilde.

Die wenigen Dinge, die Elendil benötigte, waren rasch zusammengepackt. Nur wohin er gehen würde, war ihm noch unbekannt. Nun ja, der Weg war schließlich das Ziel. Der Weg aus Schnee und Kälte heraus und dorthin, wo es warm war. Wieder versiegelte er sein Haus mit magischen Siegeln, um mögliche Diebe und sonstiges Ungeziefer aus seinem Anwesen herauszuhalten, und dann verließ er kurze Zeit später das Tor zu Bruma und begab sich auf den Weg ins Tal. Er schritt zügig aus aus zweierlei Gründen: der erste war jener, sich warm zu halten und der zweite gründete darin, dass er so bald wie möglich in eine wirkliche Frühlingslandschaft zu kommen hoffte. Unwillkürlich sang er vor sich hin. Ein altes Lied aus Sumerset Isle. Und er sang ebenso laut wie falsch. Natürlich sang er falsch, denn er war Magier und Alchemist, kein Sänger, aber das störte ihn herzlich wenig. Schließlich hörte ihn hier oben niemand bis auf ein paar Bären und Wölfe, welche aber die Flucht ergriffen, wenn er näher kam. Ob dies an seinem grauenhaft falschem Gesang lag oder daran, dass sie instinktiv spürten, dass der Magier bei einem möglichen Angriff gemein werden konnte, wusste er nicht. Und auch das interessierte ihn nicht.

Und so dauerte es nur wenige Stunden bis er er die ersten grünen Zweige sah, die Luft merklich wärmer wurde und am Wegesrand die ersten Blumen auftauchten. Einmal sah er in weiter Ferne ein großes rotes flackerndes Tor aufragen und schloss für einen Moment schaudernd die Augen, bevor er sich abwandte. Nein, heute wollte er seinen inneren Frieden nicht durch diese Gefahr durcheinanderbringen lassen. Er konnte es eh nicht ändern.

Kurz überlegte er, ob seine Schritte ihn nach Chorrol führen sollten, aber Naasira wäre vermutlich wenig erfreut, wenn sie ihn jetzt schon wieder sehen sollte. Und hatte sicherlich auch besseres zu tun als ein Schwätzchen mit einem alten griesgrämigen Magier und Alchemisten zu halten, mochte dieser auch ihr Schüler gewesen sein. Und wer weiß, vielleicht war sie selbst ja auch nicht in Chorrol. Überhaupt: die südlichwestliche Küstengegend von Anvil dürfte jetzt am wärmsten sein. Wenn woanders Frühling war, dann würde es dort bereits sommerlich heiß sein. Also genau das, was er suchte. Und so bog er an der Kreuzung im Tal Richtung Anvil ab, nicht ohne zuvor noch einen heimlichen und doch sehnsüchtigen Blick auf das Schild, welches Chorrol anzeigte, geworfen zu haben.

Sturmsceda
14.05.2008, 01:00
Den Infravisionstrank nahm sie ein, obwohl sie eigentlich auch selbst in der Lage war Infravisionszauber zu wirken. Sie hielt es für keine gute Idee, ihre Begleiter über ihre Wissen über die Illusionsmagie in Kenntnis zu setzen, da sie ihnen bereits ihr Können im Umgang mit Bögen gezeigt hatte.
Hermans Idee hatten ihnen einen Kampf und unnötige Aufmerksamkeit erspart. Und zum glück war Xerxes auf einem der Betten der Banditen gelandet, als er vom Sims gefallen war. Und da die Banditen mit Kampftraining beschäftigt waren hatte keiner von ihnen etwas davon mitbekommen.

Hinter der Tür führte eine Treppe weiter in die Tiefe. Am unteren Ende der Treppe führte ein Gang weiter in die Tiefe. Die Halle vor ihnen war großteils geflutet und nur in der Mitte war ein Weg. Dieser wurde allerding von Ayleiden-Kristallen ausgeleuchtet und irgendwie hatte Nemada dabei ein merkwürdiges Gefühl. Die beiden Männer wollten auf die Brücke zugehen, sie hielt sie allerdings zurück und flüsterte ihenen eindringlich zu: 'Wartet noch einen Moment. Ich habe hier irgendwie ein merkwürdiges Gefühl. Die Schatten hinter dem Licht der Kristalle sind nicht einzusehen und es ist möglich, das sich dort Wachen aufhalten. Ich würde es für klüger halten, zu schwimmen.'

KingPaddy
18.05.2008, 01:14
Aufmerksam lauerten zwei Augenpaare im dichten Gebüsch darauf, das ihre Ziele in die Falle tappen würde, die sie aufgestellt hatten. Wenn man den einfachen Plan, jemanden einfach aus dem Hinterhalt heraus zu überfallen, als Falle bezeichnen konnte. Doch auf jeden Fall würden sie schnell sein müssen, ansonsten hätten sie ihre Chance vertan und er selbst sein Leben vermutlich verwirkt. Sein Helfer wurde langsam ungeduldig, doch konnte er das jetzt nicht wirklich gebrauchen. Es war gerade einmal einige Minuten her, das sie sich mit Hilfe von Illusionen und Rauch schnell in die Wildnis geflüchtet. Tarrior war sich sicher, dass die Graumäntel sich zeigen würden um heraus zu bekommen wohin sie entkommen waren. Dafür würden sie die Spuren genau untersuchen müssen. Und das würden sie müssen, denn er selbst konnte sich gut vorstellen das der Telvanni es nicht dulden würde, wenn sie ihre Beute verlieren würden. Da stellte sich wieder dieses interessante Gefühl tiefer Ironie ein. Waren die Graumäntel bisher immer hinter ihm her gewesen und ständig in seinem Nacken, als wäre er gejagtes Wild, würden nun sie selbst die Beute sein. Allein schon aus dem Wunsch sich wegen dieser ganzen unsäglichen Aufträgen an jemanden zu rächen, wollte er sie jetzt in seiner Falle haben. Am liebsten wäre ihm Behram persönlich gewesen, aber der war leider nicht da, also mussten seine Schoßhündchen dafür her halten. Auf der anderen Seite würde er nicht nur Rache üben, sondern sie sich endlich für eine Weile vom Hals schaffen.

Tirian druckste herum, entweder machte ihn die Spannung nervös oder er glaubte vielleicht nicht daran das es funktionieren würde. Doch der Dunmer hielt seinen Freund gerade rechtzeitig davon ab, sich zu verraten. Seit dem Morgen hatte er seinen Freund auf den Moment vorbereitet, an dem die beiden massigen Gestalten auf dem Hof der alten Festungsruine auftauchen würden. Er hatte ihm die Einzelheiten seines Planes während des ereignislosen Frühstücks dargelegt und war es auf dem Weg hierher nochmals mit ihm durchgegangen. Erst war der Junge mürrisch gewesen so früh schon Chorrol verlassen zu müssen, aber sie mussten das Zwielicht des Morgengrauens ausnutzen. Auch er hätte lieber noch einige Stunden ausgeharrt und sich noch von Thorr und Naasira verabschiedet. Doch stattdessen hatte er damit vorlieb nehmen müssen den beiden eine Nachricht zu hinterlassen.

Es tut mir Leid, dass ich schon wieder so schnell weg muss, doch es gibt da eine äußerst wichtige Sache in meiner Heimat, die unbedingt geregelt werden muss. Macht euch keine Sorgen ich bin wenn ihr das hier lest sicher schon auf dem Weg nach Bruma und von dort aus Richtung Heimat

Gez. Tarrior

Er hatte es der pelzigen Wirtin gegeben mit dem Hinweis es doch Thorr auszhändigen, wenn sie ihn das nächste Mal zu Gesicht bekommt. Danach hatten sich unter den Blicken der rotunterlaufenden und mürrischen Augen der Torwachen aus der Stadt verkrümelt um den Plan umzusetzen. Und nun war es soweit da standen sie nun. Zwei große breitschultrige Gestalten in grauen Kapuzenmänteln, deren Gesichter und sichtbaren Gliedmaßen von einer Art wogenden Nebel verdeckt zu werden schienen. „Was sind das für seltsame Menschen?“: fragte Tirian, während die Graumäntel die verwirrende Ansammlung von Fußspuren musterten. „Ich bin mir nicht einmal sicher ob es überhaupt Menschen sind. Mich würde bei diesem Telvanni Hexer sowieso nichts mehr überraschen. Bist du bereit“: gab er zur Antwort. Auf die Frage hin nickte der Jüngere und beide stürzten mit einem gewagten Sprung aus dem Gebüsch auf die beiden Verhüllten zu. Sie wollten noch reagieren doch zu spät, sie stießen voll mit den beiden Dunmern zusammen. Jedoch anders als gedacht gaben die beiden nicht einfach nach, sondern gerieten und dem schweren Aufprall gerade einmal ins Wanken. Doch dieser eine Moment reichte um den plötzlich todesmutigen Tarrior und seinen Freund die Möglichkeit zu geben sich aufzurappeln und den beiden die Fäuste in die Nebelschwaden zu rammen, hinter denen sich vermutlich deren Gesichter verbargen.

Man konnte ein unschönes Knacken hören und Tarrior fühlte wie die Knochen unter seiner Faust nachgeben, bevor selbige selbst zu schmerzen begann und langsam taub wurde. Es war fast so als hätte er gegen eine Mauer geschlagen, zumindest versuchten ihm die Schmerzen in seiner Hand das so klar zu machen. Die Mantelträger taumelten und Tirian gab ihnen mit einem Zauber den Rest. Erst der Zauber schaffte es sie Zauber zu werfen, wo sie dann auch zuckend liegen blieben. „Der Schlaf- und Schwächezauber wird sie einige Stunden ruhig halten und ihnen äußerst schlimme Alpträume bescheren“: sagte der Junge dann und fügte dann noch hinzu: „mich wunderts das du sie nicht gleich umbringst.“ „Wir inszenieren einen Überfall. Man würde ihren Tod oder ihr Verschwinden bemerken und man würde sofort mich verdächtigen. So werden sie glauben sie wären überfallen worden und wir haben Vorsprung“: erklärte er seine Gründe. „Aber sie haben uns gesehen? Außerdem dachte ich du wolltest auch nicht das sie diesem dreckigen Erpresser sagen, das du den Befehl verweigert hast um Naasira zu suchen“: fragte er sichtlich verwirrt nochmals nach. „Alles zu seiner Zeit“: antwortete Tarrior knapp und zog den Vergessenstrank hervor, der ihm so großzügig von Elendil zur Verfügung gestellt worden war. Das Geld was er dafür auf den Tisch gelegt hatte, würde sich gelohnt haben. „Ich habe mir von diesem Alchemisten Vergessenstrank herstellen lassen, die Dosierung müsse laut dem Alchemisten dafür sorgen, das sie die letzten zwei Tag einfach und beschwingt vergessen. Sie werden vielleicht misstrauisch sein, aber es dann doch ganz sicher als Folge des Kampfes abtun. Hoffe ich zumindest. Wenn nicht dann haben wir ein Problem“: erklärte er und ging zu den beiden Geheimnisvollen hinüber. Der Brustkorb unter den grauen Mänteln hob und senkte sich rhytmisch wie beim Schlaf üblich. Was der Dunmer jedoch seltsam fand, ist die Tatsache das der Nebel immer noch nicht verschwunden war. Hatte er es ja bisher für einen Illusionszauber gehalten. Aber die Tatsache das sie sich mit ihrer Aktion nur etwas Zeit erkauft hatten, holte ihn von dieser unwichtigen Nebenerscheinung zurück. Er setzte den Hals des Fläschchens dort an, wo er den Mund der Bewusstlosen unter den Schleiern vermutete. Das eindeutige reflexartige Schlucken, war ein gutes Zeichen und schnell hatten beide ihre Dosis des Trankes Intus und würden beim Aufwachen die letzten zwei Tage nicht einmal mehr schemenhaft in Erinnerung haben.

Er schaute nocheinmal zu dem Knäuel aus grauem Stoff zurück, nachdem er sein Gepäck geschultert hatte und wandte sich wieder Richtung Rumare See. Schnellen Schrittes ließen sie die Länder von Chorrol und vor allem die Festungsruine hinter sich und gelangten nach einer weiteren Stunde Fußmarsch an die Kreuzung der Ringstraße. „Tirian von hier aus werde ich Richtung Bruma weiter reisen. Du kehrst am besten zu deinem Schiff und deiner Crew zurück. Du bist mein Freund daher sag ich es dir auch als selbiger. Das was ich da in Morrowind erledigen muss ist eine Sache bei der für dich kein Platz ist, die nur mich etwas angeht und diesen Telvanni, außerdem wird es dort gefährlich werden. Du hast ja sicher auch die Gerüchte von Bürgerkrieg gehört, also meide lieber die Häfen von Morrowind oder Vvardenfell“: wollte er sich verabschieden und legte sich vorsorglich einige Entgegnungen, Ausreden und Widersprüche und dergleichen zurecht um jedem Widerspruch Tirians begegnen zu können. Doch nichts geschah Tirian war einverstanden, was Tarrior im ersten Moment total überraschte. Scheinbar hatte er deutlich und eindringlich genug gesprochen. Zumindest verabschiedeten sie sich tränenreich, obwohl Tarrior bei Tirian einen gewissen Trotz spüren konnte. Er hätte zu gerne gewusst, was im Moment in seinem Freund vorging, doch er verkniff sich lieber den Versuch mit seinen mentalen Fähigkeiten einen Versuch zu unternehmen in seinen Traum einzudringen. Schlussendlich zogen sie dann in entgegen gesetzten Richtungen ihrer Wege. Während Tirian vermutlich auf dem Weg nach Anvil oder Bravil war um zur Crew und seinem Schiff zurück zu kehren, war Tarrior auf dem Weg hoch in die Berge um selbst ein besonderes Schiff zu besteigen um nach Hause zurück zukehren. Zumindest hoffte er das Aurek das Luftschiff wieder flott hatte machen können.

eissceda
19.05.2008, 00:52
Er hatte die Magiergilde in Cheydinhal und damit die letzte Gilde, in der er sich eine Empfehlung holen musste erreicht. Die Gildenführerin Deetsan schien sich über sein Auftauchen zu freuen. Und nach kurzem erfuhr er auch den Grund. Die Magiergilde in Cheydinhal hatte ein Paket aus Morrowind aufbewahren sollen, bis ein paar kaiserliche Kampfmagier es abholen und sicher in die Geheime Universität in der Kaiserstadt bringen konnten. Leider war das Paket aber verschwunden und jetzt sollte er sich auf die Suche nach dem Paket machen, da man der Stadtwache seit der Ernennung des neuen Hauptmannes nicht so ganz traute und er scheinbar der geeignetste Mann dafür war.

Eine kurze Nachfrage bei dem Bettler, der sich in der Nähe der Magiergilde herumtrieb hatte ergeben, das ein Unbekannter mit einem Paket die Magiergilde vor ein paar Stunden verlassen hatte und sich bei ihm nach dem Weg nach zu dem Akatosch-Schrein Nahe Harlunswacht erkundigt hatte. Nachdem Kamahl das gehört rannte er los. Der Dieb hatte also vermutlich im Auftrag eines anderen gehandelt, ansonsten würde er nicht an einen ihm unbekannten Ort flüchten.

Beim Schrein angekommen beobachtete er zwei Männer, einen in einer Lederrüstung und einen in einer schwarzen Robe, die sich über irgendetwas stritten. Anscheinend ging es um die Bezahlung der Dienste des Diebes und darum das sein Geschäftspartner erst verspättet aufgetaucht war. Plötlich hielt der Robenträger einen Dolch in den Händen und rammte ihn seinem Gegenüber in den Bauch, woraufhin dieser mit einem überraschten Gesichtsausdruck zusammenbrach. Da reichte es Kamahl, er zog seine Schwerter und rannte auf den Unbekannten zu. Dieser hob ein Hand und wie aus dem nichts erschienen vor ihm zwei mit Schwertern bewaffnete Skelette. Kamahl blockte die Schwertschläge, die auf ihn gerichtet waren mit den Klingen ab, während er an den Skelleten vorbeirannte. Der Beschwörer wollte gerade einen Zauber sprechen, als Kamahl in ihn krachte. Die Wucht des Aufpralls schleuterte ihn gegen eine Säule des Schreines und ließ ihn das gut einen Meter lange Paket verlieren, das er gerade vom Boden aufgehoben hatte. Es dauerte einen Moment, bis Kamahl sich wieder aufgerappelt hatte, der Nekromant allerdings blieb regungslos liegen. Anscheinend hatte er sich beim Aufprall auf die Säule das Genick gebrochen. Nachdem er die beiden Toten untersucht hatte hob Kamahl das Paket und machte sich auf den Rückweg zur Gilde. Die Frage, die ihm dabei im Kopf herumschwirrte war, warum die Nekromanten sich für das Paket interessierten.

Thorr
19.05.2008, 08:44
Mit einem guten Happen und einem kräftigen Schluck Bier – Tasalma hatte neuerding Bier aus Bruma in ihrem Angebot – blätterte Thorr genüsslich in der Zeitung. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er die Stunden sanfter Abwechslung einfach mal brauchte, bevor er seinem Auftrag weiter nachging.



Institut für georaphische Wissenschaften
Aus dem kaiserlichen Institut für Geographische Wissenschaften wurde heute bekannt gegeben, dass die Kaiserliche Geografische Gesellschaft für ihre Neuauflage des Tamrielalmanachs Tamriel neu vermessen hat. Uns Liegen bereits exklusiv die ersten Ergebnise vor.

Das seit Krönung des Kaisers eingeführte kaiserliche Normgrundstück wurde mit seiner Größe von 4000 x 4000 Fingerbreiten unseres leider verstorbenen Kaisers festgelegt.
In dem letzten wissenschaftlichen Kongreß wurde nun auch bestätigt, dass die größe eines kaiserlichen Normgrundstücks in der Provinz Morrowind eingeführt ist. Mit diesem revolutionären Schritt ist das kaiserliche Normgrundstück das erste offizielle Einheitsmaß in ganz Tamriel.

Durch diesen revolutionären Schritt konnten sich die Normläufer und Normvermesser aufmachen ganz Tamriel neu zu vermessen. Dabei kam heraus, daß die Provinz Cyrodiil von der Grenze zu Skyrim bei Bruma bis zum Meer bei Leyawiin 1553 Normgrundstücke misst. Vom Westen Anvils bis zum östlichen Nibenay bei Chardinal misst die Provinz 1908 Normgrundstücke. Die längsten Straßen sind von Bruma nach Leyawiin 1800 Normgrundstücke und von Anvil nach Cheydinhal 1960 Normgrundstücke. Wir rechnen hier zum besseren Verständnis unserer Leser nun in das verständlichere Schrittsystem um. Um von Anvil nach Cheydinhal zu laufen, bedarf es 186 250 Schritt und um von Bruma nach Leyawiin zu laufen bedarf es 171 250 Schritt. Die Gesamtfläche Cyrodiils beträgt 1 630 886 Normgrundstücke.

Ziehen wir nun einmal geografische Karten von Tamriel zu rate.

Der Distrikt Vvardenfell misst somit von den nördlichsten Punkten der Sheogorad Region bis zum Tempel von Vivec 1525 Normgrundstücke und vom westlichen Gnisis bis Sadrith Mora 2540 Normgrundstücke. Doch jetzt liegen Brandaktuell die neuen geodätischen Vermessungsergebnisse:
Die Straßenvebindung von Blcklight nach Silnion Vale ergab eine Länge von 1684 Normgrundstücken oder für das bessere verständnis unserer Leser 159 980 Schritt.
Dieses Ergebnis führte zu einer großen Diskrepanz, denn die Dunmerischen Wissenschaftler hatten nach Ihrer Karte eine Länge von 2250 Normgrundstücken erwartet.
So wurde eine zweite Normvermessung durchgeführt. Diesmal von Silnion Vale nach Firewatch. Die nach der Kartografie erforderliche Länge waren 1725 Normgrundstücke, allerdings legten die vermesser nur 122 550 Schritt zurück und kamen auf eine Länge von 1290 Normgrundstücken.

Diese Diskrepanz wurde während der Drucklegung dieses Artikels noch heftig diskutiert. Während die früheren Festpunkte der Vermessung geringfügige Abweichungen haben, gehen die Längen- und Flächenverhältnisse zur Wirklichkeit weit auseinander. Eine Theorie besagt, dass durch die Macht von Lokarns Herz Vvardenfell gestaucht wird und deshalb beim durchwandern kleiner ist, als es von außen erscheint. Dies mag man glauben oder auch nicht. Andere wiederum meinen, dass das rießige aufgeblähte Dumnmerische Ego derart viel Platz benötigt, dass für die restlichen Kontinente nicht mehr viel übrig geblieben ist. Sicher ist nur dass es mehrere Theorien gibt, die alle noch heiß umstritten sind, vor allem die Dunmerische Deligation zweifelt die Messergebnisse der kaiserlichen Normvermesser gewaltigt an. Ihr Hauptargument beruht darauf, dass bei dieser Expedition der Kaiserlichen Geografischen Gesellschaft keine Khajiit oder Argonischen Sklaven benutzt wurden und somit ein erheblicher Teil der geografischen Daten nicht genügend dokumentiert und ausgewertet worden sein kann.

Wir Melden uns, sobald neue Informationen über die Debatte vorliegen
Ihr Rappenkourier

Die Zeitung hatte Thorr ermüdet, oder war es der Wein, zu dem Thorr nach dem sechsten Bier gewechselt hatte? Leich betrunken wankte der Nord in sein Schlafgemach und gab sich süßen Träumen hin.

Thorr erwachte ungewöhnlich früh. Er wusste nicht, was ihn geweckt hatte, aber erfühlte sich fit und ausgeschlafen. Tasalma hatte für ihn schon Frühstück gemacht und übergab ihn einen Zettel:


Es tut mir Leid, dass ich schon wieder so schnell weg muss, doch es gibt da eine äußerst wichtige Sache in meiner Heimat, die unbedingt geregelt werden muss. Macht euch keine Sorgen ich bin wenn ihr das hier lest sicher schon auf dem Weg nach Bruma und von dort aus Richtung Heimat

Gez. Tarrior

Die Nachricht beunruhigte Thorr ein wenig. Er hatte den Dunkelelfen kämpfen sehen und wusste durchaus, was er für ein Draufgänger war. Seine Probleme waren um welten Größer als Thorr es sich auch nur annähernd ausmalen konnte. Bei seinem letzten Wiedersehen hatte er ganz vergessen Tarrior zu fragen, was er mit dem Hammer der Vollendrung gemacht hatte. Offensichtlich war der kleine Dunkelelf, auch wenn er nicht wirklich kleiner war eher schmächtiger, mit seinen Auftraggebern auf Konfliktkurs gegangen, diese hatten ihn einst zu der Reise nach Cyrodiil gezwungen hatten. Einen seltsamen Nachgeschmack hinterlies die Nachricht auf jeden Fall, denn Thorr konnte sich daran erinnern, wie Tarrior hier gelandet war – im wahrsten Sinne des Wortes – und welche Verzweiflung er damals ausstrahlte.

Thorr begrub vorerst die Gedanken, nach Bruma war es weit, die Schneeschmelze machte Bergstraßen zu reisenden Flüssen, nur Ausländer würden von Choroll um diese Zeit nach Bruma stapfen, waden, oder wie immer man das bezeichnen würde. Tarrior würde zwar nix passieren, aber schnell würde er auch nicht vorankommen.

Thorr verspührte keine Sorge mehr nach Tarrior, es war noch zu früh ihm zu folgen. Auch Dunkelelfen besaßen Stolz und ein Kindermädchen für Tarrior könnte das Ansehen des Dunkelelfen vor seinen Freunden schmälern. Thorr musste bei dem Gedanken vor sich hin lachen und begab sich in ein neues Abenteuer (http://www.multimediaxis.de/showthread.php?p=2077720#post2077720)

Thorr
19.05.2008, 08:54
Eine Frage der Ehre

Nach dem recht unterhaltsamen Tagen im Hause Nassira (http://www.multimediaxis.de/showthread.php?p=2021475#post2021475), der kessen Bretonin, und dem guten Essen in der Herberge Eiche und Krummstab begab sich Thorr zur Vormittagsstunde in Richtung alte Eiche, dem Wahrzeichen von Choroll und dem sich dahinter befindenden Haus der Kämpfergilde.
An der alten Eiche trafen sich die Bürger der Stadt um Neuigkeiten und Trasch auszustauschen. Der Mord an dem Kaiser war noch immer Gesprächstoff Nummer Eins.
Die Käpfergilde war eines der großen Häuser an diesem Platz. Es war direkt neben der Magiergilde. Die Banner der Kämpfergilde, ein Schwert auf roter Flagge, zierten die Hausfront. Das Haus war dreistöckig und unterkellert. Thorr betrat es durch eine schwere Eichentüre. Ein Altpunker und Dunkelelf langweilte sich im Aufenthaltsraum. Der Aufenthaltsraum war groß. Links ging es zu einem großen runden Tisch, an dem die Kämpfer sich von ihren Strapazen erholen und was essen konnten. Dahinter war ein großes Weinlager. Rechts waren Ausstellungsvitrinen von einzigartigen Waffenmodellen und besonders elegante Kleidungsstücke. Der Altpunk stellte sich in ziehmlich schroffer Tonlage vor:
„Ich bin der Meister der Kämpfergilde. Modryn Oreyn. Ich glaube, wir kennen uns noch nicht.“
Thorr überreichte ihm seine Empfehlungen und die Beitrittsurkunde.
„Geht nach oben, Vilena Donton hat arbeit für Euch.“ sprach er mit versöhnlich klingender Stimme. Irgendwie musste ihn Thorrs stille Natur beeindruckt haben.
Die Kämpfergilde war im inneren ein dunkles Gebäude. Trotz der Größe hatten die Architekten die Fenster vergessen. Kaum drang Licht hinein, so dass am helleichten Tag Kerzen brennen mußten, um ein bisschen Licht zu spenden.

„Seid gegrüßt. Ich sehe schon, Ihr kümmert Euch um Arbeit. Das ist ja ganz toll. Ich denke es ist an der Zeit, dass Ihr einige Verpflichtungen für Eure Gilde übernehmt.“ begrüßte Vilena Donton Thorr. Wieso mussten alle von Pflicht und Ehre reden? Thorr konnte nicht ganz glauben, dass die sinil wirkende alte Frau in ihrem verrosteten Eisenschrott, die Anfühererin der Kämpfergilde war. Eine Frau die sich so gehen ließ und nicht mal Wert auf Rüstung legte, war mehr ein Armutszeugnis der Kämpfergilde als ein Idol. Immerhin war sie begeister, dass jemand überhaupt hier arbeitet.
„Wenn es um Aufträge geht, meldet Euch bei Azzan in Anvil oder Burz gro-Khasch in Chardinal.“ Thorr war verwirrt. „Ähhm, räusper, da war ich schon, die haben mich zu Euch geschickt.“ sprach er sehr zurückhaltend. Leidet die Frau unter Alzheimer?
„Wir sind eine Bruderschaft, eine Familie.“ Thorr hatte noch nie soviel Schmalz von Kämpfern gehört. „Was einen von uns betrifft, betrifft uns alle. Kämpfen, Trunkenheit, Vernachlässigung von Verpflichtungen werden nicht tolleriert.“ Thorr war verwirrt. In der Kämpfergilde durfte man nicht Kämpfen und Saufen? „Ich möchte, dass Ihr mit Modryn Oreyn sprecht.“ setzte die Frau ihren Monolog fort „Er wird Euch für anstehende Verpflichtungen einsetzen. Viel Glück.“ Wozu brauchte Thorr Glück bei den Pflichten der Kämpfergilde. Er war in dem Irrglauben der Gilde beigetreten, dass Kampffertigkeiten vollkommen ausreichend waren.
Das Büro des Gildenbosses war genauso schäbig wie ihre Rüstung, dunkel, verfallen und altmodisch. Es gab nicht mal eine eigene Kammer, nur eine Treppe, ein paar Bücherregale, einen Schreibtisch und das ganze unterm Dach. Im Winter war es lauwarm, im Sommer sicherlich stickich-heiß. Dies war kein Ort, an dem Thorr freiwillig leben würde, geschweige denn so alt werden wollte.

Im Erdgeschoß langweilte sich immer noch der Altpunk mit seinen dunkelelfischen roten Augen. Niemand hatte ihm gesagt, dass er zu alt für den Scheiß war. Thorrs seltsamer Blick, war ihm offenbar nicht verborgen geblieben. „Was wünscht Ihr?“ raunzte Modryn ihn an „Ich schätze ihr sucht Arbeit, hm?“ Thorr hätte ihm gern seine Meinung zu dem Gammeladen und der schlechten Bezahlung gesagt, aber er hielt sich zurück. In anderen Städten lachte man die Mitglieder der Kämpfergilde aus. Die Gilde hatte eigentlich die Aufagbe ihren ruinierten Ruf wieder aufzubessern, aber diese beiden Hanseln würden dazu nix beitragen. Thorr benickte nur die Frage des Dunkeelfen und dieser fuhr in seinem schróffen Ton fort:
„Es gibt Arbeit. Schön. Ich werde langsam sprechen, damit Ihr mitkommt.“ Jetzt wurde der Punkopa unverschämt. „IIIIccchhh mmmöööccchhhttteee ddddaaaassss IIIIIhhhhrrrr mmmmiiiitttt MMMaaaggggllliiirrr KKKKooonnnttttaaakkkkttt aaaauuuuffffnnnneeeehhhmmmt. EEEErrrr iiiiisssssttt eeeeiiiinnn BBBBrrrruuuuddddeeerrr dddeeerrr KKKKäääämmmmppppfffffeerrrggggiiilllldddeee aaabbbbeeerrr eeerrrr hhhhhaaaatttt eeeeiiiinnnneennn AAAAAuuuuufffffttttrrrraaaagggg nnnniiiieeeecccchhhhtttt aaauuuussssggggeeefffüüüühhhhrrrrttt. DDDDaaaasssss kkkköööönnnnnnnnneeennnn wwwwiiiiieeeerrrrr nnniiiieeeecccchhhhtttt zzzzzuuuulllllaaaasssssssseeennn. DDDDaaaa sssseeeehhhheeennn wwwwwiiiiiieeeerrrrr aaaalllllllllleeee ssscccchhhhhhlllleeeeccchhhtttt aaaauuuussss.“
„Welche Drogen hast Du in Deiner Jugend konsumiert?“ fragte Thorr nebensächlich.
„Wie war das?“ schrie der Dunkelelf „Maglir hat einen Auftrag in Skingard nicht zu Ende gebracht. Das sollte mich eigentlich nicht überraschen. Er ist unerfahren, so wie Ihr.“ Da waren sie wieder, die haltenlosen Beschimpfungen eines Punkopas, der sich Meister nennt. „geht nach Skingard und findet heraus, was mit ihm los ist.“
„Skingard?“ fragte Thorr ungläubig nach. Die Auftragerteilung war ihm extrem suspekt.
„Ja. Skingard. Findet Maglir. Findet heraus, weshalb er nichts getan hat. Ich schwöre, dass ich schon Dinge unter meinem Stifeln gefunden habe, die schlauer waren als ihr.“
Bei so einem Auftraggeber machte die Arbeit keinen Spaß. Hätte Thorr nicht politischen Druck und einen Sponsor, der die anfallenden Kosten deckte, würde er sich nicht mal ansatzweise die Mühe machen. Er fand es faszinierend, das es Typen gab, die für so eine Behandlung und so wenig Geld überhaupt arbeiteten.

Sein Aufenhalt in der Gilde hatte etwas über eine Stunde gedauert und einen faden Nachgeschmack hinterlassen. Thorr kramte in seinem Rücksack holte eine Flasche Cyandrilbranntwein raus und kippte sie mit dem Frust runter.

Kyokaan
19.05.2008, 15:51
„Aufstehen“ rüttelte Melian an Kyokaan. Soviel Temperament hatte der Argonier schon lange nicht mehr bei seiner Begleiterin gesehen. Sie ließ keine Zeit verschwenden und half dem Agonier bei Packen. „Heut gehen wir in die Kaiserstadt“ summte sie dabei vor sich hin.

Es war ein kühler schöner Morgen, als Kyokaan und Melian die Herberge verließen. Kyokaan hatte sich überreden lassen in der Kaiserstadt zu Frühstücken. Die beiden gingen die Monumentale Brücke zur Kaiserstadt entlang. Die Brücke war einige hundert Meter lang und verband die Insel, auf der die Kaiserstadt gegründet war mit dem Festland. Die Brücke wurde von gigantischen Pfeilern getragen, die sich in Triumphbögen über ihren Köpfen schlossen. In der Ferne erhob sich die Kaiserstadt auf einem Hügel in gigantische Höhe. Die Riesigen Mauern aus weißem Marmor wurden von drei Türmen überragt. Der Größte von ihnen, der Weißgoldturm und musste einige Hundert Meter hoch sein. Ihn konnte man fast von überall in Cyrodiil aus sehen und genauso fantastisch musste die Aussicht von dort oben sein, dachte sich Kyokaan.

Der Aufstieg zum Stadttor war steil und lang, doch Melian schien den Berg fast hinauf zu fliegen. Oben angekommen öffnet sich den Beiden das gigantische Stadttor. Am frühen Morgen betraten sie den Talosplatzbezirk der Kaiserstadt. Die Kaiserstadt ist die unglaublichste Metropole des Imperiums.
Diese Noble Gegend hier ließ jedem Neuling den Mund offen stehen. Prunk und Glanz zeugten vom Wohlstand des Kaiserreiches und ließen jeden Bürger in eine fantastische Welt eintauchen. Am Hauptplatz des Bezirkes standen einige Händler, die die eben erwachte Stadt mit Frühstücksleckereien versorgten. Kyokaan und Melian kauften sich ein paar Früchte und köstliche Backwaren. In diesem Stadtbezirk gab es die reichsten Bürger und Nobelsten Hotels. Die Häuser waren gigantisch groß und einige reiche Bürger hatten noch zusätzlich Wachpersonal um ihr Hab und Gut zu beschützen.

Vom Talosplatzbezirk aus betraten die beiden das Zentrum der Kaiserstadt, den Palastbezirk des Kaisers.
Im Zentrum der Palastanlage war der Weißgoldturm, der so hoch hinausragte, das Kyokaan beim nach oben blicken einen Nackenkrampf bekam. Dieser Turm wurde von dem Palast umschlossen, der wiederum von weißen Ziersäulen umschlossen wurde. Im äußeren Ring der Runden Plastanlage befanden sich die Gräber der Ahnen. Zum Teil waren es einfache Grabsteine, zwischen denen Pilze wucherten, aber auch kunstvolle historisch bedeutende alte Gruften.
„Schön Euch zu treffen.“ wurde Kyokaan freundliche von einer Stadtwache in edler Uniform begrüßt. Die Stadtwache musste der Uniform zu urteilen, der Kaiserpalastwache angehören.
„Mir scheint, als hätte ich in letzter Zeit einige neue Gesichter gesehen.“ verwickelte die Wache Kyokaan in ein Gespräch. „Wie meint ihr das?“ fragte Kyokaan unschuldig. „Seit dem Kaisermord sind düstere Zeiten in Cyrodiil ausgebrochen. Viele suchen in der Kaiserstadt zuflucht vor den Unruhen im Umland. Das bringt jede Menge Leben in die Stadt, lässt die Grundstückspreise in die Höhe schnallen, lockt aber auch Diebe an. Habt ihr schon vom Graufuchs gehöhrt?“
„Das soll ein legänderer Dieb sein, der in Bravil den Grafen beraubt hat, oder?“ sprach Kyokaan abfällig.
„Er ist nur ein Dieb. Es heißt er sei der Kopf der Diebesgilde, hoho, klasse Witz.“ Kyokaan viel in das Lachen der Wache mit ein „der ist echt gut, Ein Haufen Diebe, hoho, die sich in einer Gilde zusammenraufen und beklauen hoho.“
Etwas ernster fuhr die Wache mit flüsterndem Ton fort. „Der Adel haßt ihn, aber die Bauern und Bettler lieben ihn, besonders im Hafenviertel.“ Kyokaan lauschte wissbegierig den Worten der Wache.
„Kann man vordem Kanzler vorsprechen?“ fuhr Kyokaan in ritterlichem Ton fort, „wir kommen aus Leyawiin und könnten unsere Dienste anbieten.“
„Der Kanzler Ocato empfängt keine Besucher. Er ist durch den plötzlichen Tod des Kaisers damit beschäftigt, das Reich als ganzes zu erhalten. Die Kammer des Ältestenrates ist während dieser Notlage für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Aber der Palast kann immer noch betreten werden, solange ihr Euch ruhig verhaltet.“ Kyokaan und Melian betraten leise die Hallen des Kaiserpalastes. Es war sehr dunkel in den Gängen des Plastes. Fenster ließen kaum Licht rein, so dass überall Kerzenständer und Fackel rum standen. Trotzdem langte es nicht aus, die hohen Räume ausreichend zu beleuchten. Etliche Wachen liefen hier rum und waren an jeder Türe postiert. die Hallen selber waren kalt und kahl. Lediglich ein Teppich schmückte die Vorhalle aus.

Vom Kaiserpalast gingen die beiden zum Tempelbezirk. Vom Zentrum aus waren die Wege in die Randbezirke der Stadt schnell und gut zu erreichen. Im Tempelbezirk stand im Zentrum des Viertels ein riesiger runder Tempel mit Kuppelbau, der Akatosch gewidmet war. Die Kaiserlichen nannten ihn Tempel des Einen, wobei dies auf Ihren Glauben und den Gott Akatosch bezogen war. Im Tempelbezirk gab es eine Herberge und ein Tor zum Hafen. Zwei andere Tore verbanden den Tempelbezirk mit dem Talospaltzbezirk und dem Arboretum. Im Tempelbezirk tummelten sich viel Leute. Einige gingen zu den Predigten im Tempel, andere kamen von dort. Viele sprachen lautstark über den Glauben, der momentanen politischen Situation und andere Hinterfragten die Existenz der Götter, so wie immer.

Das Arboretum war eine riesige Parkanlage, in der sich die Bürger der Kaiserstadt erholten und Ruhe vom Alltagsstreß suchte. Ein steinerner Pavilion zierte das Zentrum des Parkes und glorreiche Kaiser hatten hier ihre Ebenbilder in Stein aufstellen lassen. Vom Arborentum führen vier Wege weg. Einer ging ins Zentrum, der andere aus der Stadt hinaus zur geheimen Universität der Magiergilde. Wobei sich Kyokaan fragte, was an der Universität geheim war, wenn jeder wusste wo sie sich befand? Ein weiterer Weg führte in den nächsten Bezirk, die Arena.

Die Arena war ein riesiger runder Bau mit Burgähnlichen Mauern. Sperre zierten die Außenwände und zeugten von Gewalt, Blut und Tod. Der Süße Duft von Angst, Schweiß, Blut und Wein konnte Kyokaan sogar vor dem Eingangstor wahr nehmen. Vor der Arena war ein Wettbüro. Hier wurde viel Geld auf den Sieger des bevorstehenden Kampfes gesetzt.
„Seid gegrüßt! Willkommen in der Arena!“ wurden Kyokaan und Melian freundlich begrüßt. „Ich habe Euch noch nie hier gesehen. Ich kenne alle Stammgäste.“ erklärte der kleine Waldelf hinter dem Schalter. „Wenn ihr die Arena als Kämpfer betreten wollt, müsst Ihr den Gang hinunter in das Schlachthaus gehen und mit einem Kerl namens Owyn reden. Er ist vom Rang her Waffenmeister. Wollt ihr jedoch nur zusehen und auf einen Kampf wetten, so seid Ihr bei mir goldrichtig!“ erklärte der Waldelf mit feucht-tränigen Augen und einem lächeln im Gesicht.
„Ich will wetten?“ fragte Kyokaan mehr, als dass er es sagte. „Ah, ausgezeichnet!“ lobte der kleine Elf „Ich wusste doch gleich, dass Ihr ein Spieler seid! Nun ihr könnt entweder auf das gelbe Team oder das blaue Team wetten. Die Teams sind in etwa gleich stark, die Gewinnquote beträgt 1:1. Auf welche Team wollt ihr setzen?“
„Ich setze 100 Septime auf das blaue Team.“ sprach Kyokaan und schob das Gold gleich rüber.
„Nun gut.“ sprach der Waldelf mit hoffnungsloser Mine „Ihr habt 100 Goldstücke auf das Blaue Team gesetzt.“ und notierte es in sein Buch „Ich wünsche Euch viel Glück und genießt den Kampf – für Stammkunden ist der Eintritt frei und solltet Ihr gewinnen, dann sucht mich auf und ich zahle Euch den Gewinn aus!“

Kyokaan und Melian betraten die Areana. Als Stammkunden standen ihnen Logenplätze zu. In der Arena war die Stimmung bereits angeheizt und über ein gigantische Sprachrohr erhallte eine Ansagerstimme, die die Dramatik des bevorstehenden Kampfes betonte und Ankündigte. Die Tore wurden geöffnet und ein Krieger in Gelber Rüstung und ein Krieger in blauer Rüstung stürmten aufeinander zu. Chancengleich hatte der Typ im Wettbüro gesagt, hallte es durch Kyokaans kopf, als er die beiden Kämpfer betrachtet. Das Gelbe Team war waffentechnisch weit unterlegen. Der Käpfer hatte eine leichte Rüstung an und war mit einem Dolch bewaffnet, während das blaue Team in leichter Rüstung mit Schild und Helm und Streitkeule gegenüber stand. Kyokaan konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. Der Sieg des blauen Teams war vorhersehbar.
Gut Teilte der Krieger des blauen Teams aus, doch hatte der Messerkämpfer ein paar Triks auf lager, die Kyokaan zweifel brachten. Tief schlug das Messer auf die wenig geschützten Beine und hinterlies blutige Spuren. Bekäme der Messerkämpfer so seinen Gegner zu fall, wäre er eine leichte Beute. Doch auch der Keulenschwinger wusste zu kämpfen und hebelte die Angriffstechnik des gelben Teams durch geschickte Schildeinsätze und die größere Reichweite der Waffe aus. Es dauerte nicht lange und der Krieger des gelben Teams ging schwer verletzt zu Boden. Einen Abschluß- oder Todestoß teilte das blaue Team nicht aus, aber so schnell würde der Krieger des gelben Teams nicht mehr kämpfen.
„Der Sieger des Kampfes ist das blaue Team“ verkündete der Ansager. Kyokaan schaut befriedigt zu Melian. Ihr schien das blutige Spektakel nicht so zugesagt zu haben. „Immerhin haben wir 100 Septime gewonnen.“ versuchte Kyokaan die Aktion zu rechtfertigen.
„Blutgeld“ motzte sie nur zurück.
„Welches wir im Marktviertel mehr ausgeben können.“ konterte Kyokaan. Ihr Gesicht fing an zu strahlen, denn nun kamen die beiden ins wilde Geschäftstreiben der Kaiserstadt und dem eigentlichen Ziel von Melian.

Thorr
21.05.2008, 07:21
Der Alkoholpegel machte den Ritt nach Skingard leichter. Zu später Abendstunde erreichte Thorr ohne nennenswerte Zischenfälle die Ställe von Skingard. Am Stadttor erkundigte er sich nach Maglir. „Oh, der. Er ist Stammgast in unserer Ausnüchterungszelle.“ sagte die Wache am Tor „Zur Zeit hängt er in der „Westebene“ rum, mit der Nase tief in einer großen Flasche Bier.“

Die „Westebene“ war das einzig brauchbare in Skingard. Ein Luxushotel zu erschwingbaren Preisen. Es lag unmittelbar in der Nähe des Westtores.

Maglir war ein kleiner Waldelf, der am Tresen der Westebene sich vollaufen ließ. „Hallo Bruder“ begrüßte ihn Thorr. „Was gibt es …“ Maglir drehte sich zu Thorr „Bruder? Sie haben Euch geschickt, mich zu finden?“
Thorr bestellte eine Flasche der besseren Skingardweine und zwei Gläser. Goß Maglir was ein und begann die Situation aufzulockern, indem er fragte: „Wie kann man in einer solchen Stadt nur Bier trinken?“
„Ach“ begann Maglir zu jammern, als er das Weinglas absetzte „Für diese Aufgabe werde ich nicht gut genug bezahlt. Ich sollte das Tagebuch von Brenus Astis suchen.“ begann er zu reden und kippte Wein nach. „Sie sagen, das war in der Fallfels-Höhle. Seid ihr jemals dort gewesen?“ Thorr kramte in seiner Tasche und holte eine Karte hervor und begann darauf zu suchen. „Fallfels-Höhle … die liegt westlich von Skingard.“ blickte dann wieder auf und sagte zu Maglir. „Höhlenforschung ist nicht mein Ding. Wollen wir gemeinsam hin?“
Maglir zuckte zusammen und kippte das ganze Glas Wein in einem Zug runter, schenkte sich noch mal ein und schluckte noch mal kräftig.
„Noch eine Fasche Wein.“ rief Thorr lautstark zur Wirtin, dann schaute er ihn fragend an.
„Ich geh nicht mehr zurück. Das war mehr, als ich erwartet hatte.“ sein Gesicht wurde weiß und sein Blick starr gerade aus, mehr zu sich selbst sprach er weiter: „Nicht für sowenig Geld.“ „He!“ riß Thorr ihn aus seinem Traum. Maglir schaute ihn fassungslos an. „Wenn es Euch so viel bedeutet, geht los und sucht selbst. Es ist Euer Auftrag. Das ist das Geld nicht wert, was die Kämpfergilde Euch zahlt. Ich muß an meine Familie denken.“ dann wand er sich beleidigt von Thorr ab und ging mit der Weinflasche in eine andere Ecke der Kneipe.
Der Letzte Satz irritierte Thorr. Was hatten sein Brüder und Schwestern und Eltern mit seinem Leben in der Kämpfergilde zu tun?

Nicht desto trotz verspürte Thorr eine unbefriedigte Neugier, die er nicht bis zum Morgengrauen aufschieben wollte. Die Fallfels-Höhle war eine halbe Stunde Fußmarsch von Skingard entfernt. Thorr machte sich noch in der späten Abenddämmerung oder besser in der jungen Nacht auf den Weg. Vorbei an den Weingütern der Suriell-Brüder führte ein kleiner, nur für Pfadfinder sichtbarer Pfad, zu der Höhle.

Im Schein der Fakel, wirkte der Höhleneingang wie der Schlund eines riesigen Ungetüms. Thorr stieg langsam den Höhlenweg hinab. Ein feuchter modriger und muffliger Gestank stieg ihm dabei in die Nase. Im Lichtschein der Fakel wurden eingestürzte Höhlenteile erkennbar. Menschen wurden einst unter den Steinen begraben und ihre Überreste ragten zwischen den den Steinen hervor. Thorr fragte sich, ob es wirklich das Aufgabengebiet der Kämpfergilde sei, in maroden Höhlen Tagebücher zu suchen?
In einem der Gänge stand eine große Truhe. Als Thorr das Schloß betätigte sprang diese auf. In ihr waren ein hochwertiger Orkschild, Heiltränke und Gold. Die Truhe musste einem Krieger gehört haben, der von den Steinen erschlagen wurde. Thorr nahm alles mit.

Tiefer ging es in die Höhle hinein. Der muffelnde faule Gestank wurde dabei immer schlimmer. Ein ordentlicher Schluck Schnaps ließ ihn wieder erträglicher wirken. Nach der Nächsten Kurve erschloß sich der Weg in eine Große Aushöhlung. Plötzlich tauchte vor Thorr eine schwarze schwebende Gestalt auf, die ihren nun grünleuchtenden Arm hob und eine grüne Glubbersabbe auf Thorr schleuderte. Schnell war der Nord zur Seite gesprungen und der Grüne Sabber lief die Höhlenwand hinunter. Erneut hob die düstere Gestalt langsam ihren Arm und schleuderte weiter mit grüner Pampe, die auf die Höhlenwände klatschte. Dann ging dem Unhold die Grüne Sabber aus und es schleuderte mit Feuerbällen nach Thorr – ahh Magier, schoß es durch Thorrs Kopf, der die düstere Gestalt kaum wahr nahm. Er zog sein Schwert, wartet einen Feuerball ab und stürmte auf den Feind.

Der Magier war nicht sonderlich fit oder Treffsicher. Als Thorr auf den Feind einschlug, merkte er, dass das Wesen nicht menschlich war und auch nicht allein! Sein Schwert hiebte nach ihm und Feuerbälle und Frostbälle flogen durch die Gegend. Giftige Dämpfe stiegen in seine Nase, als er weiter auf die Gestalt ohne Beine in der Luft einhiebte. Dann kam ein aufheulender Schrei und die Gestalt löste sich auf.

Die Zweite hatte ein Zwergenkurzschert in der Hand. Schnell war der angreifende Schlag geblockt und das schwebende Wesen wirkte benommen. Ein Frostball traf Thorr. Er hiebte nur noch besessen auf die schwebende Gestalt ein, bis diese aufheulend sich in Luft auflöste. Thorr fühlte sich erschöpft, müde, verbrannt und erfrohren. Schüttelanfälle durchzuckten ihn von den giftigen Dämpfen und er kramte schnell einen Heiltrank hervor. Irgendetwas verursachte tierische Schmerzen in seinem Kopf. Dann erkannte er noch einen weiteren Feind. Eindeutig ein Magier mit einer leuchtenden Hülle und Zauberstab. Er sprach gerade einen Zauber auf Thorr, der seinen Mund seltsam verkleben lies. Schnell stürmte Thorr auf ihn und hiebte mit seinem Schwert drauf, das es nur so krachte, als würden alte morsche Knochen brechen. Dann war alles Dunkel. Thorr musste bei dem vielen Staub husten. – Scheiß Luft hier unten – dachte er sich.

Skyter 21
23.05.2008, 16:52
Dem Geruch nach war das Abendessen gerade fertig geworden. Tarik suchte sich einen Platzetwas Abseits des Tavernen Betriebs und setzte sich hin.”Nun, dann bin ich also wieder in Chorrol”, dachte er mit einem Schmunzeln. Ihm viel das Abenteuer mit Tarrior wieder ein.”Er ist hoffentlich der einzige der von meiner ehemaligen Aktivität als Assassine der Dunklen Bruderschaft weiß. Sollte dem nicht so sein werde ich es bald heraus finden. Ich muss unbedingt herausfinden wer mich jagt und wie viele davon wissen. Und ob die Dunkle Bruderschaft nach mir sucht oder ob es nur wenige privat machen. Je nach dem werde ich handeln müssen, sehr schnell handeln müssen”, dachte Tarik. Er bestellte sich Met und etwas von dem Abendessen bei der Wirten und lauschte dann den Gesprächen in der Taverne.
Das Essen kam wenig später. Während Tarik seinem Magen wieder Arbeit gab viel ihm ein das er ja etwas vor hatte.”Ich muss mich unbedingt nach einem Heiler erkundigen. Aber wer könnte so etwas wissen?”, fragte er sich. Plötzlich wehte ihm ein Gesprächsfetzen ins Ohr:”.......die neue Heilerin macht ihren Job wirklich gut.” “Ja und dazu sieht diese Bretonin auch noch gut aus......”. Tarik musste bei der einen Bemerkung des Mannes unwillkürlich grinsen.”Immerhin hat Chorrol eine Heilerin. Jetzt muss ich nur noch herausfinden wo sie wohnt. Und wenn es um das unauffällige Beschaffen von Informationen geht, war meine Zeit bei der Dunklen Bruderschaft sehr lehrreich”, dachte er.
Tarik bezahlte seine Rechnung und mietete sich ein Zimmer für die Nacht. Müde ließ er sich in die weichen Kissen fallen und übergab sich der nächtlichen Ruhe. Morgen würde er diese Heilerin aufsuchen.

Tarik wachte früh auf. Er blinzelte kurz und zog sich dann an. Unten war noch gar nicht los, jedoch huschte die Wirtin schon umher und ging ihrer Arbeit nach.”Die hat es aber eilig”, dachte er. Tarik bestellte sich ein Frühstück und ließ sich auf einen freien Stuhl fallen.”Ich kann mir die Suche nach einem Bettler ersparen wenn die Wirtin frage”, überlegte der Kaiserliche. Als die Wirtin das Frühstück servierte sprach Tarik sie an:”Wissen sie wo diese bretonische Heilerin in Chorrol wohnt?” Auf den misstrauischen Blick der Wirtin fügte Tarik hinzu:”Ich muss ihre Dienste in Anspruch nehmen. Die Wirtin grübelte kurz, sagte Tarik aber dann das was er hören wollte. Er nickte und bezahlte gerade das Frühstück wobei er ihr ein paar Septime mehr gab. Die Wirtin verschwand wieder und Tarik wandte sich seinem Essen zu.

Wenig später verließ der Kaiserliche”Eiche und Krummstab” und machte sich auf den Weg.”Hoffentlich bildet sich auch Leute aus, ich könnte das Wissen gut gebrauchen”, dachte er. Tarik erreichte das Haus und klopfte dreimal an die Tür.”Mal sehen wie sie auf unerwarteten Besuch reagiert”, dachte der Kaiserliche.

Naasira
24.05.2008, 10:14
Die Tage nach Elendils Aufbruch vergingen in der üblichen Routine einer mittelgrossen Stadt. So langsam erwarb sie sich einen Ruf in der Gegend und sie konnte bald nicht über mangelnde Arbeit klagen.
Die morgendliche Routine erledigte die Bretonin meist noch im Halbschlaf. Die Herstelle säubern und mit frischem Holz bestücken, das Feuer unter dem Kessel anfachen, Wasser erhitzen und schliesslich das Frühstück richten. Erst nach dem starken Tee wurde Naasira richtig wach und widmete sich dem Studium Ihrer Unterlagen. Bevor der Rest der Stadt erwachte und die ersten Leute sie aufsuchten. An diesem Tag erwartete sie einen der Wachmänner, der regelmässig vorbeikam um seine kranke Schulter behandeln zu lassen.

'Heute ist er aber früh dran?' Dachte die Heilerin bei sich, als es direkt 3x an der Tür klopfte. "Seid Ihr am verbluten oder warum bearbeitet Ihr meine Tür so energisch?" fragte die Bretonin mit einem zwinkern als sie die Türe öffnete. Doch anders als erwartet stand keiner der Dorfbewohner vor Ihr, sondern ein fremder Mann.

Ein junger, unauffällig wirkender Kaiserlicher stand vor Ihrer Tür. "Oh, ihr seid eindeutig nicht derjenige, den ich erwartete. Was kann ich für Euch tun?"

KingPaddy
24.05.2008, 13:17
Tarrior war froh als er endlich in größere Höhenlagen kam und der Schnee hier wieder als geschlossene Decke lag. Der Weg hier herauf hatte ihn Stunden gekostet, da die Schneeschmelze die Straße in einen klumpigen braunen Fluss auf Schlamm verwandelt hatte. Der Weg war äußerst beschwerlich gewesen. Er hatte sich den Berg regelrecht hoch gekämpft. Er war froh gewesen die Kältegrenze überschritten zu haben. Erst war die Qualität des Weges wieder besser geworden, zum anderen war er dann auch bald wieder in den Bereich gekommen in dem ganzjährig Schnee lag. Die Straße war entsprechend begehbar gewesen, bzw. der mit Schnee verwehte Weg, von dessen Existenz nur noch die Fußabdrücke unzähliger Menschen zeugten die sich wie er auf den weiten Weg nach Bruma gemacht hatten. Leider hatte das erreichen dieser Höhengefilde auch seine Nachteile wie er recht schnell bemerkte. Hatte er zuvor eher nur die beißenden kühlen Bergwinde bemerkt, so strahlte die in verschiedene Nuancen von weiß getauchte Landschaft die Kälte regelrecht aus. „Schon wieder dieser abartige Kälte“: murrte Tarrior und errichtete einen Flammenschild um sich zu wärmen. Als ihm jedoch der Gedanke kam, dass das ganze bei seiner Rückreise über die Jerall-Berge noch viel schlimmer werden würde, resignierte er. Doch es musste getan werden. Er hatte zumindest die Wahl er konnte durch Himmelsrand fliegen und die Kälte in Kauf nehmen, oder halt einen Absturz riskieren in dem er den Weg über Süd-Morrowind einschlug. Jedoch wenn er es recht bedachte war er ja auf Grund technischer Mängel auch auf der Route durch Himmelsrand abgestürzt. Solche Gedanken und Gedanken die um Behram und Morrowind kreisten, schwirrten ihm durch den Kopf, als er an einer äußerst großen Schneewehe am Straßenrand vorbei ging.

Die flammende Wand des Schildes schnitt durch den Schnee und ließ den Teil der sich im Schild befand augenblicklich schmelzen. Dann dampfte es und Tarrior fielen eine im Schnee fast unsichtbare weiße leicht bläulich schimmernde Haare auf in denen das Schmelzwasser verdampfte. Blitzschnell löste er den Feuerschild auf und konzentrierte die Magie in seinem Körper darauf, den Schneehaufen zu schmelzen. „Bei Fürst Dagoth, vermutlich ist hier jemand verschüttet worden“: dachte er und legte noch etwas mehr Energie in seinem Zauber. Langsam schmolz der Schneehaufen und bildete unzählige Rinnsale die sich den Weg langsam hinab schlängelten und einige Meter weiter wieder erstarrten. Es lag nun mehr von der verschütteten Person frei. Die langen Haare ließen auf eine Frau schließen, als er die für einen Dunmer typische aschgraue Haut bemerkte, legte er sich noch mehr in Zeug und der Schnee war in Windeseile geschmolzen und das Schmelzwasser hatte den Weg etwas unterhalb ihrer Posititon in eine tödliche glatte spiegelnde Fläche verwandelt, auf der das Licht des Tages glänzte. Die Dunmerin lag nun frei. Anders als ihre auffällig weißen Haare vermuten lassen hatten, war die Frau jung und sehr schön. Jedoch war jetzt auch klar, dass sie nicht von einer Lawine erfasst worden war. Ihre Todesursache war mehr als eindeutig wenn man den Pfeil bedachte der sich tief in ihren Körper gebohrt hatte und das viele Blut das die schreckliche Wunde umgab. Sie mochte mindestens seit dem letzten Winter hier liegen. Zumindest hatte der Schnee ihren Körper konserviert und vor den hungrigen Wölfen geschützt die sich sonst über die arme Seele hergemacht hätten. Sie musste tot sein. Behutsam hob er die Frau hoch, sie war zum Glück nicht besonders schwer. „Ich kann sie nicht hier lassen. Ein Dunmer verdient eine anständige Bestattung. Vielleicht kennt sie jemand in der Stadt. Ich weis zwar nicht welchem Glauben sie anhängt, aber im Zweifelsfall ist wohl die Kapelle von Bruma entsprechend angemessen. Er stapfte hoch erhobenen Kopfes durch den wieder tiefer gewordenen Schnee. Als ihm das zu schwierig wurde, weitete er seinen Flammenschild wieder aus und ließ den Schnee vor sich einfach schmelzen, bald hatte er die Straße wieder freigelegt. Die Strecke hinter ihm gefror jedoch wieder rasch und der Weg wurde bald zu einer tödlichen Rutschbahn für jeden unachtsamen Reisenden. Der nächste arme Teufel der dort lang ging konnte von Glück reden, wenn bis dahin wieder etwas Schnee gefallen war, der das Eis entsprechend abdecken konnte. Doch im Moment sah es nicht danach aus. Der Himmel war blau und klar.

Schnell überwand er die letzten Meter und langte an der hohen steinernen Mauer der Stadt Bruma an. Als die Stadtwachen die blutverschmierte Leiche in seinen Händen sahen, zogen sie ihre Schwerter. Der Dunmer beruhigte sie. „Schnell einen Heiler“: rief der eine. Mit traurigem Blick jedoch hielt Tarrior den Wächtern zurück der gerade selbigen holen wollte. „Es nützt nichts mehr. Ich habe sie in den Bergen gefunden. Scheinbar Banditen, sie muss schon eine Weile tot sein. Ich wollte nicht das sich die wilden Tiere über ihren Leichnam hermachen“: erklärte er. Die Wachen traten ehrfürchtig einen Schritt zur Seite und öffneten das Stadttor. Er trat hindurch, in die engen Häuser gesäumten Gassen Brumas hinein. Instinktiv schaute er einen Moment um sich, dann lenkte er seine Schritte eilig zu dem großen unübersehbaren steinernen Gebäude mit den in den Himmel ragenden Türmen. Die Kapelle. Wenn jemand die Unbekannte kannte, dann wohl doch einer der Priester. Weiterhin eine Spur frierenden Schmelzwassers hinter sich herziehend stapfte er darauf zu. Die Stadt hatte sich kaum verändert. Es waren immer noch viele Nords hier. Noch immer lag Schnee und noch immer was es kalt in den Gassen. Und immer noch brannten unaufhörlich Kohlebecken in den Straßen um den Frierenden Wärme zu spenden. Er hatte zum Glück seinen Flammenschild der ihn auch vor kalter Luft und den Winden schützte. Die Leute die er hier sah zuckten unter dem Einfluss der schneidenden Gebirgswinde, selbst am Feuer zusammen. Nur die Nord unter ihnen schienen nicht das Geringste davon zu bemerken. Aber allgemein sagte man den Nord ja auch nach, in ihren Adern würde Met fließen anstatt Blut, der sie immer warm hielt. Weshalb die Nords auch schwüle und heiße Regionen lieber mieden, oder halt nur mit Lendenschurz bekleidet aufzutreten pflegten. Wie er einst einige Exemplare im sommerlich heißen Gramfeste gesehen hatte. Allgemein gingen ja auch Erzählungen in Vvardenfell um, die allgemein davon sprachen, das Nords in Unterwäschen zu bedeuten hatten, dass sie einer Hexe auf den Leim gegangen sind.

Noch immer gerne erinnert er sich an eine Geschichte zurück, die ihm ein unscheinbarer Reisender in Schenks Schaufel in Caldera erzählt hatte. Während er über die Geschichte eines fast unbekleideten Nords, einer Axt mit Namen Wolkenspalter und einer jungen Zauberin nachsinnierte legte er den restlichen Weg zu Kapelle zurück. Und da ragte sie nun vor ihm auf die große Kapelle von Talos dem Drachengeborenen, dem ersten der Septim-Linie. Mit der Toten auf dem Arm betrat er das mächtige fast schon furchteinflößende Gebäude und fand sich in einer großen Halle wieder, dessen Decke sich weit über ihm im Dunkel des Kapellraumes verlor. Als sie die Dunmerin sahen stürmten die Priester auch schon herbei. Tarrior legte sie auf eine Bank und befragte die Geistlichen ob sie die junge Frau kennen würden. Einstimmig verneinte man. Zwar boten die Geistlichen an, ihr eine anständige Beerdigung in den Grüften der Kapelle zu kommen zu lassen, doch irgendwie wollte der Dunmer es nicht. Dies hier war nicht ihre Gemeinde, daher lebte sie nicht hier. Wenn sie Familie besaß, so war diese gewiss dann auch nicht hier. Er schüttelte Kopf. Wenn sie schon irgendwo fremd beigesetzt werden müsse, dann doch wohl in Morrowind. Morrowind war die Heimat aller Dunmer. Mögen die Vorfahren das Land aus welchen Gründen auch immer verlassen haben. Das wilde und schöne Land steckte in ihnen allen. In der einen Sekunde auf die andere entschied er, sie einfach mit zu nehmen. Aurek würde schon eine Möglichkeit finden, den Zerfall während der Reise zu stoppen. Also verließ er die Kapelle wieder mit der Toten auf dem Arm, sehr zur Verwunderung der Priester.

„Hmm ich muss Aurek finden, wo kann er bloß stecken“: fragte er sich entschied sich dann erstmal den Ort aufzusuchen an dem er ihn das letzte Mal untergebracht gesehen hatte. Doch in der Kämpfergilde konnte man ihm nicht weiterhelfen. Nachdem er ebenfalls die Magiergilde und einige Händler abgeklappert hatte stand er vor Olafs Bräu und Streu. Die Dunmerin hatte er vorsorglich auf einen Schneehaufen hinter der Kapelle gebettet, da es äußerst viel Aufsehen erregt hatte, eine Leiche durch die Stadt zu tragen. Das letzte was er gebrauchen konnte, war das er vielleicht noch als Nekromant gelyncht wurde. Er wollte gerade eintreten als ein Dunmer gerade gemessenen Schrittes die Taverne verließ, dabei einen dicken Bund mit verschiedenen Nahrungsmitteln unter den Arm geklemmt. Langsam erkannte er den Mann wieder. Gesicht und Arme waren mit Narben übersät er war einer derjenigen die bei dem Absturz des Luftschiffes schwer verletzt worden waren. „Warte“: brüllte er dem jungen Mann hinter her. Dieser blieb stehen und drehte sich um. Die Muskeln offensichtlich angespannt als rechne er mit einem Überfall. Doch als er Tarrior erkannte hellte sich sein Blick auf und er entspannte sich. „Herr wie schön euch wieder zu sehen“: begrüßte der Matrose ihn. „Ja es ist schon eine Weile her. Ich suche Aurek, weißt du wo er ist?“: fragte er dann. „Ihr meint Meister Lichbrand, ja er hat eine Weile auf euch in der Taverne gewartet, aber ist dann schon mal zurück zum Schiff gegangen. Ich bin der letzte hier, ich sollte auf euch warten. Ich wollte mir nur schnell noch eine Waffe kaufen, ich wusste nicht, dass ihr jetzt eintrefft. Verzeiht“: erklärte der junge Mann. „Kein Problem. Dann können wir ja zum Schiff zurück. Aber geh ruhig vorher deine Waffe kaufen“: sagte er und der Matrose flitzte Richtung Schmiede. Tarrior nutzte die Zeit um den Leichnam der Dunmerin zu holen und sie trafen dann fast zeitgleich am Stadttor zusammen. Der Matrose hatte sich eine kleine einhändige Axt zugelegt und erbleichte als er die Tote in den Armen seines Begleiters sah. Den Pfeil hatte er mittlerweile entfernt. Ein einfaches dreckiges Stück Eisen mit üblem Widerhaken. Er hoffe wirklich die Frau hatte nicht lange gelitten. An den Weg konnte er sich selbst kaum noch erinnern. Es war jetzt solange her und außerdem war er damals noch total aufgewühlt gewesen, aufgrund des Absturzes. Doch sein Führer brachte ihn schnell einen ausgetretenen offensichtlich sehr oft benutzen Hohlpfad hinauf auf das Plateau wo diese schaukelnde Dwemer-Konstruktion damals zerschellt war. Doch anders als damals war die Hochebene nicht mehr mit Maschinen und Wrackteilen übersät, sondern schimmerte vom Feuer des brennenden Lagers rot.

Das Luftschiff schwebte mitten drin. Ein Künstler hätte aus dieser Szene ein Meisterwerk schaffen können. Vom vergangenen Absturz selbst zeugte nichts mehr. Nur noch die herunter gebrannten Holzreste des notdürftigen Lagers würden daran erinnern das sie überhaupt jemals hier gewesen waren. Mühsam erklommen sie die metallene Rampe und betraten den massigen einige Meter über dem Erdboden schwebenden Koloss aus dwemerischem Stahl. Oberhalb der Rampe wurden sie von Aurek bereits empfangen. Der Matrose wurde mit den Lebensmitteln schnell und energisch an die Arbeit gescheucht und Aurek umarmte Tarrior wie einen guten alten Freund. Als er die Tote bemerkte machte sich ein sorgenvoller Ausdruck in seinem Gesicht breit. Tarrior der es schon lange aufgegeben hatte zu verstehen wie es Aurek möglich war mit der schwarzen Augenbinde zu sehen beruhigte ihn: „Keine Sorge Aurek. Ich habe sie auf dem Weg nach Bruma gefunden. Sie wurde scheinbar von Banditen getötet. Ich wollte ihr eine entsprechende Beisetzung in Morrowind verschaffen. Morrowind ist die Heimat aller Dunmer und sie verdient es im Land ihrer Ur-Ahnen bestattet zu werden, als in den Bergen von Cyrodiil von hungrigen Bestien in Stücke gerissen zu werden. Ich brauche jedoch noch eine Möglichkeit den Zerfall während der Reise zu stoppen.“ Aurek schien einverstanden begriff er vermutlich, dass es wohl keinen Sinn haben würde, den Dunmer von seinem Vorhaben abzubringen. „Wir haben Eis zum frisch halten der Nahrungsmittel geladen. In dem Raum ist es sehr kalt. Die Temperatur dürfte bis Vvardenfell sehr niedrig sein“: erklärte er. Tarrior nickte zustimmend. Ein Vorratsraum nicht unbedingt angemessen, aber immerhin. Ein Pfiff Aureks und zwei Matrosen eilten herbei um die Dunmerin in das Lager zu bringen und sie auf Eis zu betten. Tarrior begab sich mit Aurek wieder auf die Brücke, wo erneut wieder geschäftiges Treiben herrschte. Der neugierige Nord wollte alles erfahren. Und während sie sich in ein Gespräch vertieften und das Schiff abhob und über die schneebedeckten Gipfel, Richtung Vvardenfell glitt, machte sich weit entfernt jemand anders auf dem Weg. Im Hafen von Anvil setzte ein Schiff Segel und Kurs Richtung Vvardenfell. An Bord ein junger Dunmer der seinen Freund niemals im Stich lassen würde.

Skyter 21
24.05.2008, 17:08
“Ihre Dienste werden wohl stark in Anspruch genommen”, dachte Tarik. Er musterte die Bretonin kurz dann sprach er:”Ich nehme an sie sind die Heilerin von der die ganze Stadt spricht. Lehren sie auch andere Leute in den Heilkünsten?” “Ich hoffe sie sagt ja”, dachte er."Und was wenn sie nein sagt? Was machst du dann?", fragte ihn eine zweifelnde Stimme."Dann werde ich es in der nächsten Stadt probieren", antwortete Tarik der Stimme.

Thorr
26.05.2008, 09:04
Thorr entfachte eine neue Fackel und nahm einen zweiten Heiltrank zu sich. Seine schweren Verletzungen heilte er mit dem Zauberspruch, den Nassira ihm beigebracht hatte, nur von den Nebenwirkungen in Form von Kopfschmerzen hatte sie nix gesagt. Die waren schlimmer als nach einen extremen Saufgelage. Was Thorr im Schein der Fakel erblickte war schon mehr als Makaber. Der Magier schien schon seit Jahrhunderten Tod gewesen zu sein. Sein Umhang bestand Teilweise nur noch aus vermoderten Resten. Er hatte einen Helm getragen, der vollkommen mit dem Schädel verwachsen war. Seine Hände hatten nur noch Fetzen von Haut und waren vermodert und mit Pilzen befallen. Käfer krochen durch seinen Körper. Hätte jemand Thorr erklärt, dass das Wesen vor paar Minuten noch Kampfeslustig war, er hätte diesen jemand für Verrückt gehalten – mit Ausnahme von Elendil – hatte er ihn nicht schon für verrückt gehalten? Ein kleines Lächeln zeichnet sich auf den Lippen des Nord bei diesem Gedanken. Sein Zauberstab allerdings war außergewöhnlich schön und anmutsam. Von den anderen beiden war nur noch leuchtendes plastisches Gelee und das Zwergenkurzschwert übrig. Thorr pakte die Essenzvolle Substanz ein, dann suchte er sich erstmal eine ruhige Ecke, um den seltsamen Kampf, die Schmerzen und den Schock zu „verdauen“.

Verdauen, das war das richtige Wort. Er durchsuchte seine Fläschchen und kippte in seinen Mund wonach ihm war. Thorr beeinträchtigte mit den Tränken allerdings seine Sinne gewaltig, so verlor er jegliches Zeitgefühl, Müdikeitsgefühl und Schmerzempfinden, fühlte sich in der Höhle aber auch glücklich. Neu Motiviert ging er tiefer in das Höhlensystem. Vor ihm tauchte wieder einer dieser maroden Magier auf. Leuchtend und humpelnd bewegte er sich hin und her und schien Thorr noch nicht bemerkt zu haben. Thorr löschte die Fackel, zog sein Schwert und nähert sich erst langsam seinem Feind. Dann stürmte er auf den Magier los. Dieser drehte sich ihm zu und beschwor etwas mit seiner knorrig hohlen Stimme. Thorrs Schwert hiebte schnell und gnadenlos auf die Gestalt ein, was der Magier beschworen hatte, wusste Thorr nicht, da es in seinem Rücken stand und an seiner schweren Rüstung schabte. Der Magier wehrte sich nicht sonderlich, entweder hatte die Beschwörung zuviel Kraft gekostet, oder er war schon zu Marode. Nach kurzem Kampf war der Spuk vorbei und Thorr stand wieder im Dunkeln. Er entfachte seine Fackel und betrachtet die vergammelten Überreste seines Feindes. Auch dieser hatte einen ungewöhnlich schönen und edlen Zauberstab, den er zu Thorrs Glück nicht im Kampf eingesetzt hatte.

Tiefer und immer Tiefer drang Thorr in die Höhle vor. Wenn die Drogen ein bisschen nachließen, fragte er sich, was ihn eigentlich dazu trieb, sich durch eine stinkende Höhle mit makaberen Monstern zu quälen. Manchmal wurde die Höhle von seltsamen Mineralien ausgeleuchtet, die alles in grün-weißes Licht tauchten. Wieder kam Thorr an eine große Aushöhlung, bei der die Felswand nach oben und unten weit entlang lief. Ein schmaler Steg und eine natürlich Brücke führten über eine Schlucht. Auf der anderen Seite bewegten sich zahlose Schatten. Einer schleuderte wieder Grüne Sabber nach Thorr. Thorr wich weit zurück in die Höhle, aus der er gekommen war. Ein Keuchender Schrei zeugte davon, daß der Sabberwerfer in die Schlucht gefallen war. Ein anderer Unhold allerdings war nicht so ungeschickt. Schlürfend kam der verfaulte Körper eines ehemaligen Menschen auf Thorr zu. Thorr lies die Fackel fallen und zog sein Schwert. Sein Neuer Feind war langsam, schien aber ansonsten recht robust gebaut. Ihm fehlte ein Arm, das Gesicht war entsellt und ein Bein bestand nur aus Knochen. Unbeholfen hiebte das klumpige Wesen gegen Thorrs Schild. Thorrs Schwert schnitt Fleischstücke aus dem seltsam vor sich hin stönenenden Untoten. Schmerz kannte es nicht, allerdings war es auch nicht Kampfgewandt. Zwei andere Gestalten gesellten sich mit in den Kampf. Thorr schlug ihnen auf die Finger und ihre Silberwaffen flogen im Lichtschein der Mineralien davon. Nach gewohnter Nahkampfmanie und durch seine reiche Kampferfahrung hatte er die Drei schnell zu Boden geknüppelt. Es ging doch nichts über ein gutes scharfes Schwert.
Nach dem Kampf schliff Thorr erstmal sein Schwert. Treffer hatte er seit dem ersten Kampf in der Höhle kaum eingesteckt. Sein Daedraschild lieferte ihm vor allem bei dem letzten Kampf in den schmalen Höhlengängen hervorragenden Schutz.

Thorr
28.05.2008, 07:20
Der Tode, oder nun endlich wirklich Tode, sah fürchterlich aus. Die Knochen der Wirbelsäule waren schon zu erkennen, teilweise hingen ganze Fleischstückchen herum, der Kiefer war vollkommen ausgerengt, wobei Thorr nicht sagen konnte, ob es sein Werk gewesen war. Das eine Bein musste von Ratten angenagt wurden sein und bei näherer Betrachtung stank das Vieh wie vergammeltes Fleisch, der Körper war halb aufgelöst und wabberte bei Berührung. Von den anderen beiden waren nur Staub und Knochen übrig. Kein schöner Anblick, aber bei weitem nicht so abstoßend wie der vergammelte, einst menschliche Kadaver. Die Silberwaffen, die die Skelette getragen hatten, waren hochwertige Waffen und einige Septime wert.

Thorr ging den schmalen Pfad entlang auf die andere Seite der Schlucht. Mineralien erleuchteten Teilweis die Aushöhlung. Ein Wesen mit grün leuchtender Aura bewegte sich durch die Dunkelheit. Der Kampf gegen den Untoten war recht kurz. Dieses Exemplar war bei weitem nicht so widerstandsfähig wie sein Vorgänger und seine Bewegungen waren noch globiger und langsamer. Schnell war der Untode hinüber. Thorr ging den Höhlengang weiter. Ein Holtern und Poltern ließ die Höhle erzittern. Schnell sprang Thorr zurück und riesige Felsbrocken brachten den Höhlengang zum Einstürzen. Jetzt wusste Thorr wieder, warum er Höhlen haßte, sie waren meist baufällig, einsturzgefärdet, muffelig und mit Wesen gefüllt, die Besucher nicht mochten.

Schleimiger Staub und Dreck verbreitet sich durch den Gangeinsturz und Thorr suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, dem unausweichlichen zu entkommen. Die Schlucht! – so bescheuert der Gedanke auch war – Thorr musste springen. Er nahm noch schnell einen Heiltrank zu sich, dann sprang er die Schlucht hinunter …

und knallte in kaltes Wasser. Schmerzen und Kälte breitet sich in seinem Körper aus. Nur nicht ohnmächtig werden, dachte er jetzt. Die schwere Rüstung zog ihn nach unten. Glücklicher weise war das Wasser nicht tief. Als er an dem Ufer auftauchte höhrte er schon ein entsätzliches Röhren. Noch mehr von diesen Viehschern. Wut machte sich in ihm breit und er hiebete auf die grün leuchtenden Gestalten wie bessen und von Wahnsinn erfüllt drauf. Zitternd sackte Thorr in der Dunkelheit zusammen. Er war von dem Sprung und dem Kampf so erschöpft, dass er sich erstmal nicht mehr bewegen konnte. Zitternd und schwer schnaufend dachte er:
- Das ist das Ende! -
- Verreckt für die Kämpfergilde und eine Hand voll Septime! –

Im Dunkeln durchwühlte er seine Taschen. Der Inhalt einer Flasche Wein beruhigte ihn erstmal. Keine Fakeln und in absoluter Dunkeheit überlegte er wie es weiter ging. Er erinnerte sich daran, wie er mit Elendil über Zauber gesprochen hatte und das er einst einen Zauberspruch gelernt hatte, mit dem er Licht herbeizaubern konnte. Es war ein kompliziertes elfisches Wort, dass ihm ums verrecken nicht einfiel. In der Dunkelheit sitzend, hörte er plötzlich die Worte Elendils in seinem Kopf:
Es gibt Leute, die schreien jedesmal "Feuer", wenn sie einen Feuerball schleudern, was aber eigentlich völlig unnötig ist. Diese Leute besitzen nur schwache magische Kraft und nutzen ein Wort sozusagen als Machtfokus. Um ihre Gedanken zu kanalisieren. Ebensogut könnten sie Akatosh oder Bruma schreien. Sie nutzen ein Wort, was für sich völlig machtlos und unnötig ist.
„Sternenlicht“ schrie Thorr in die Dunkelheit. Dabei hob er seine Hand zum Himmel und dachte an das Leuchten, des einstig gelernten Zauberspruches. Sofort begann es um ihn herum in grünen hellen Farben zu Leuchten und er konnte seinen Weg erkennen, der weiter und tiefer in die Höhle hinein führte.

Thorr
29.05.2008, 07:27
Durchs Wasser watend hatte Thorr seinen moralischen Tiefpunkt erreicht. Es gab Jobs und es gab Drecksarbeit und es gab das hier!
Durch die Höhle hallten seelenlose Stimmen, röhren und stöhnen und heulen. Es fehlte nur noch, daß er Schwimmen und Tauchen musste. Bis zur Brust durchs Wasser watend kam er in eine Gruftartige Höhle. Untote oder Plagegeister gab es hier keine. Neben einem Sarg waren eine Truhe und daneben ein verwittertes Buch. Die Truhe barg ettliche Goldstücke, das Buch konnte Thorr als das gesuchte Tagebuch gerade noch entziffern. „Benus Astis Tagebuch“ gab das Sternenlicht preis. Dieser Benus Astis war Gelehrter und studierte die Fauna Cyrodiils. Große Teile des Buches waren von Zeit und Feuchtigkeit unleserlich geworden. Teilweise war das Papier schon verfault, wie der Rest der Umgebung. Thorr selbst war stinksauer für die Suche nach einem Haufen verfaulten Papiers solche Gefahren aufnehmen zu müssen. Alles was in dem Buch lesbar war, war aus uralten Zeiten und entsprach dem Wissensstand eines heute Elfjährigen Bauernjungen.

Dem Sternenlicht folgend suchte Thorr einen Weg aus der Höhle. Es kam wie es kommen musste. Das Sternenlicht lockte die Bewohner der Höhle an und Thorr hiebte sich mit seinem Schwert durch. Ihm war nicht klar, was ihn eigentlich Antrieb, am ehesten war es der Gedanke diesen feuchten, modrigen, schaurigen und grusligen Ort mit seinen hässlichen Bewohner zu verlassen.

Es war helllichter Tag, als Thorr den Ausgang erreichte und seine Verfolger sich in die Dunkelheit zurückzogen. Diejenigen die nicht die Verfolgung aufgaben, fielen dem Hunger seines Schwertes zum Opfer. Mit kaltem Schauer und dem Gefühl als hätte er etwas verloren lief Thorr nach Skingard zurück. Als Thorr die Stadttore Skingards erreichte wurde er mit einem „Bei Akatosch, was ist den mit Euch pasiert!“ begrüßt. Thorr schaute zum ersten Mal seine Rüstung an. Sie war durchnässt und mit Schlamm, vermoderten Fleisch und klebrigen ekligen Substanzen verschmiert. Den Geruch, den er verbreitet, konnte er nicht wahrnehmen. Viel eher nahm er die Frische klare Luft wahr. Er würde als erstes sich Waschen und seine Sachen reinigen müssen.

Thorr betrat die Westebene, das beste Hotel in Skingard. Er sah zum Fürchten aus und verbreitet einen Gestank, als würde er schon Jahrhunderte vor sich hinrotten.
Die Wirtin hatte noch nie einen so schmutzigen Gast gehabt, doch kümmerte sie sich fast schon Mütterlich um Thorr. In einem heißen Bad mit ein paar guten Flaschen Skingards bester Weine, kehrten die Lebensgeister in Thorrs Körper zurück. Verdrängt wurden die ausdruckslosen Gesichter längst gestorbener Menschen, denen Thorr in der Fallfels-Höhle begegnet war und sanft fiel Thorr in das Bett seines Zimmers.

Thorr
30.05.2008, 07:46
Ungewöhnlich ruhig hatte Thorr die Nacht verbracht, es war in seinen Träumen so, als wären ihm die ruhelosen Geister dankbar gewesen, nun ihren Frieden gefunden zu haben. Thorr putzte nach dem Frühstück seine Rüstung und reparierte ein paar kleine Schäden. Dann ging er zu Maglir. Der lag besoffen in einer unscheinbaren Ecke des Gastraumes. „Ihr lasst Euch ganz schön zulaufen, wenn Ihr an Eure Familie denkt“ sprach Thorr zu ihm, als er ihn mit einem Fußtritt weckte. „hmmm, Eure Suche war erfolgreich? - Gut dann geht zurück zu Oreyn. Er kann Euch euren Lohn für den Auftrag geben. Erzählt ihm über mich, was Ihr wollt.“ sprach Maglir noch benommen und dehte sich dann von Thorr ab um weiter zu schlafen.

So machte sich Thorr mit frischer Lebenskraft auf den Weg nach Choroll. Die Reiseroute Skingard Choroll hatte er in letzter Zeit, für seinen Geschmack zu oft, zurückgelegt. In seinem Herzen sehnte er sich zurück nach Bruma, einem geselligen Abend in warmen Hütten und mit viel Spaß. So Gedankenversunken erreichte Thorr am frühen Nachmittag Choroll. Nichts hatte sich dort verändert. Die Bettler laberten ihn am Eingangstor an und alles schien darauf hinzudeuten, daß das verschlafene Städtchen an diesem warmen Frühlingstag ruhig und friedlich blieb.

Thorr betrat die Kämpfergilde und der Dunkelelf mit Namen Modryn Oreyn lief ungeduldig hin und her.
„k-m mhh – Hüstel“
„Warum sprecht Ihr mit mir? Solltet Ihr nicht Maglir aufspüren?“ raunzte Modryn Thorr an.
„Ich war in Skingard und habe Maglier gefunden.“ antwortet Thorr und führte den Satz in Gedanken weiter – Du verkalkter Opa -.
„Also, ich nehme an, Ihr habt schon mit Maglir zu tun gehabt.“ sprach Modryn und Thorr fragte sich dabei, ob er nicht schon intelligentere Dinge von seinem Stifel abgekratz hatte, manche Sprüche von Modryn waren doch ganz gut. „Erzählt mir, warum er seinen Auftrag nicht erledigt hat.“ Thorr dachte plötzlich daran ganz langsam zu sprechen:
„DDDaaasss TTTaaagggeeebbbuuuccchhh …“
„Ihr habt das Tagebuch. Gut.“ fiel Modryn Thorr ins Wort, vermutlich war er es gewohnt, dass man ihn so verarschtet. „Was ist in Skingard passiert?“
Thorr war sich nicht sicher, ob der Dunkelelf wirklich die Geschichte hören wollte.

„Maglir hatte ich besoffen in der Westebene von Skingard gefunden. Er war nervlich total am Ende. Neugierig darüber was den kleinen Waldelfen so in Angst und Schrecken versetzt hatte, machte ich mich auf die Suche nach der Höhle. Die Fallfels-Höhle war voll von Monstern, Untoten und Totenbeschwören, die nicht natürlich sterben wollten. Eigentlich war das eher ein Auftrag für die Magiergilde, als für die Kämpfergilde. Genauso das Tagebuch – total verottet und inhaltlich wertlos. Erwähnte ich auch schon, dass die Bezahlung für die aufgenommen Gefahren unter aller Sau ist?“ berichtet Thorr Modryn.
„Ihr habt es getan?“ beantwortet Modryn Thorrs Frage „Ich brauche keinen Feigling, der auf einen anderen Feigling aufpasst.“ brüllte er Thorr an. Die Antwort machte Thorr wütende und er wollte dem Dunkelelfen gerade eine reinhauen, als dieser mildtägig mit Worten und Gestig die Situation entschärfte. „schon gut, wenigsten ist die Arbeit getan. Gut gemacht. Hier ist euer Lohn. Wir haben große Schwierigkeiten in Leyawiin. Das wirft kein gutes Licht auf uns.“ sprach Modryn nun väterlich besorgt.
„Leyawiin?“ knurrte Thorr, „das liegt am Arsch der Welt, da muß man durch die ganze Provinz reisen!“
Modryn ließ sich von dem Einwand nicht abschrecken und erzählte ernsthaft weiter. „Einige Eurer Brüder sind in der einheimischen Taverne handgreiflich geworden. Ich habe damit kein Problem, wenn es mal kracht, aber ich mag es nicht, wenn wir alle schlecht dastehen.“ sprach Modryn wieder in rage geratende. „Sucht die Mitglieder der Kämpfergilde von Leyawiin und findet heraus was los ist!“ und mehr zu sich selbst enttäuscht sagend fuhr er traurig fort „Ich hatte noch nie Probleme mit ihnen.“ und ging wieder nervös und grübelnd auf und ab.

Ja, dachte sich Thorr, als er die Kämpfergilde verließ. Mit der Gilde geht es schroff bergab. Vielleicht liegt es an den Auftraggebern? Leyawiin war nicht wirklich Thorrs nächstes Ziel. Er brauchte etwas Ruhe, neue Ausrüstung und den Spaß am Leben. So reiste er nach Bruma in sein beschneides Zuhause.

Zetter
02.06.2008, 17:05
"Na toll, schwimmen. Wir könnten doch eigentlich einfach die Wachen umbringen." War das erste was Xerxes durch den Kopf ging, als Nemada ihn und Hermann daran hinderte weiter zu gehen. Ihm fiel allerdings recht früh wieder ein, dass er nur schwach bewaffnet und nur eine schwache Rüstung trug. Also hielt auch er es vorerst für das beste dem Rat der Bosmer zu folgen, auch wenn er noch nie besonders gut im Schwimmen gewesen war. Auch Hermann schien lieber kämpfen zu wollen, aber auch er ging in das Wasser um zu schwimmen. Nach einer kurzen Zeit konnte Xerxes auch die Wachen sehen. Sie schienen nicht besonders aufmerksam zu sein, warscheinlich dachten sie, dass niemand durch das Wasser schwimmen würde. "Moment mal", schoss es Xerxes durch den Kopf, "Einar war immer wachsam und seine Freunde auch. Also würden seine Wachen immer aufmerksam sein, es sei denn sie würden denken, dass keine Gefahr ausgeht. Und wenn sie das denken musste irgendwas im Wasser sein."
Xerxes tauchte kurz unter und er konnte schon den Blick Hermanns in seinem Rücken spüren, der sich warscheinlich fragte was er tat.
Doch einige Sekunden reichten Xerxes schon um seinen Verdacht zu bestätigen. Im Wasser befanden sich Schlachtfische.

Xerxes schwomm langsam zu Hermann und Nemada und versuchte so leise zu sprechen wie er nur konnte, damit die Wachen ihn nicht hörten, was bei seiner Stimme nicht einfach war: "Ich würde sagen wir beeilen uns lieber mit dem Schwimmen, hier sind einige Schlachtfische im Wasser."
Hermann antwortete darauf schnell: "Ach Blödsinn, da unten sind keine Schlachtfische, die hätte ich sicherlich bemerkt", aber auch er tauchte kurz unter um Xerxes' Behauptung zu überprüfen.
Xerxes konnte sich ein Lachen nur schwer verkneifen als Hermann mit einem leicht ängstlichen Blick wieder auftauchte und musste Hermann ebenso sofort antworten: "Du hättest es natürlich bemerkt. Aber lass uns jetzt lieber von hier verschwinden, bevor die noch bemerken, dass wir hier sind."
Nemada, Hermann und Xerxes schwommen nun wesentlich schneller und machten sich weniger sorgen, dass die Wachen sie bemerken würden, als dass die Schlachtfische sie bemerken würden, da das zweite wesentlich warscheinlicher war. Kurz bevor sie wieder aus dem Wasser aussteigen konnten, fühlte Xerxes, dass ihm einige Schlachtfische auf den Fersen waren.
Hermann und Nemada waren bereits aus dem Wasser gestiegen und auch Xerxes war kurz vor dem rettenden Ufer, als ein Schlachtfisch sich an seiner Ferse festbiss. Er entfernte ihn so schnell er konnte mit seinem Silberdolch, allerdings lockte das Blut jetzt nur noch mehr Schlachtfische an, außerdem konnte er durch die Schmerzen nicht mehr so schnell schwimmen.
Xerxes stieg aus dem Wasser hinaus und sah noch wie ein Schlachtschiff versuchte sich an seinem Bein festzubeißen. Zum Glück war Xerxes allerdings schon weit genug vom Wasser entfernt.
Er drehte seinen Kopf in Richtung seiner Ferse und sah erst jetzt wie schlimm die Wunde eigentlich war. Zudem nahmen jetzt noch die Schmerzen zu, da vorerst keine Gefahr mehr drohte. Hermann nahm erneut eine Flasche aus seinem Rucksack und gab ihn Xerxes: "Du schaffst es doch auch immer wieder dich in Schwierigkeiten zu bringen. Der Trank müsste helfen, richtig laufen wirst du aber einige Zeit nicht mehr können. Am besten sehe ich mich hier erstmal ein wenig um solange du nicht laufen kannst. Du bleibst am besten mit Nemada hier. Ich komme sofort zurück."
Xerxes nahm einen Schluck aus der Flasche die Hermann ihm gab, lehnte sich an eine Wand an und versuchte sich so wenig wie möglich zu bewegen.

Sturmsceda
07.06.2008, 22:53
Irgendwie hatte Nemada ein mulmiges Gefühl. Hermann war schon viel zu lange weg.
Und noch immer keine Bewegen in der Ruine, wenn man mal von gelegentlichen Bewegungen im Wasserbecken absah. Nach etwa einer Stunde kamen mehrere Männer aus den inneren Kammern und von der Treppe her war das Geklapper von Eisenstiefeln zu hören.

Nemada spannte alle Fasern ihres Körpers an. Insgesamt befanden sich jetzt 12 bewaffnete Banditen in ihrer Nähe und wenn sie jetzt entdeckt werden würden hätten sie keine Chance. Oder hatte Herman sie verraten und die Banditen wussten bereits, wo sie steckten?

Aber die Worte des Anführers der Männer aus der inneren Kammer beruhigten sie:
'Jungs ihr könnt wieder umdrehen. Wir haben den Mann den Harald geschickt hat schon erwischt. Der lernt nie aus seinen Fehlern. Will möglichst wenige seiner Männer riskieren, selbst wenn er weiß, das einer alleine keine Chance hat. Auf jeden Fall haben wir heute mal alle frei. Einar wir den Gefangenen in aller Ruhe befragen.'
Diese Worte wurden mit einem fröhlichen Grölen der Männer beantwortet, die sich daraufhin alle nach oben begaben.

Zetter
17.06.2008, 20:49
"Wieso war das so offensichtlich?", murmelte Xerxes. Diese Situation erinnerte ihn an einen Vorfall vor drei Jahren. Hermann hatte sich von den Wachen erwischen lassen und Xerxes waren im wahrsten Sinne des Wortes die Hände gebunden. Einar konnte Hermann allerdings befreien und den Schlüssel von Xerxes' Handschellen erlangen indem er sich an den Wachen vorbeischlich, sich eine ihrer Rüstungen anzog in der sich gkücklicherweise die Schlüssel befanden. Nur war jetzt nicht mehr Einar auf seiner Seite sondern Nemada.
Außerdem konnte Xerxes seine Hände zwar nutzen, seine Beine aber nicht. Das Problem war, dass Einar keine Elfen einstellte und er außerdem alle seine Schlüssel bei sich trug, die Wachen besaßen keine Schlüssel. Zum Glück hatte Einar aber auch immer einen Ersatzschlüssel in der Nähe, der zwar immer gut versteckt war, aber nicht unmöglich zu erreichen war. Es war Xerxes zwar unangenehm, aber er musste sich jetzt voll und ganz auf die Künste Nemadas verlassen und abwarten was passierte. Doch obwohl es ihm unangenehm war, sagte er ihr: "Hoffentlich macht es dir nichts aus wenn du alleine gehen musst, aber ich würde dir nur eine Last sein. Einar müsste, so wie ich ihn kenne, irgendwo dort wo er Hermann gefangen hält, einen Schlüssel zu Hermanns Zelle haben. Er hat ihn sicherlich gut versteckt, aber wenn du weißt wo er ist, dürfte es kein Problem sein an ihn zu gelangen. Die Zelle müsste schlecht bewacht sein, Einar glaubt ja schließlich, dass Hermann alleine hier ist.
Hoffentlich wartet Einar noch ein wenig mit der Befragung."

Sturmsceda
23.06.2008, 00:12
Ein Schatten bewegte sich den dunklen Gang hinunter. An dem Torbogen aus Licht in den Gang strahlte blieb er stehen. Die bedächtigen Schritte, blieben stehen und an ihrer Stelle sprach eine Stimme, in der Verbitterung und unterdrückter Zorn mitschwangen.
'Harald verträgt es allso immer noch nicht zu verlieren. Wegen eines wertlosen Amulettes hetzt er dich auf mich. Und mein Tod soll nur eine Zugabe sein? Das glaubst du doch selbst nicht.' Während Einar weiterredete hebt Nemade ihren Unsichtsbarkeitszauber auf zog ihren Dolch aus ihrem Gürtel und näherte sich ihm von hinten. Gerade als sie zustechen wollte drehte Einar sich um packte sie am Handgelenk. 'Dachte ich es mir doch, das noch ein zweiter Mann dabei ist. Und es ist ja so viel einfacher ihn zu fangen, wenn er denkt, das ich nicht von ihm wüsste' Nemada ließ ihre Klinge so fallen, das die Schneide Einar am Handgelenk verletzte. Dieser verzog sein Gesicht und zerrte Nemada in eine Ecke und kettete ihre rechte Hand an die Wand. Sie wehrte sich mit aller Kraft konnte gegen den Nord allerdings nichts ausrichten. Er hatte ihre linke Hand auch schon fasst festgemacht, als er plötzlich nach vorne kippte und auf ihr liegen blieb. Sie nahm den Schlüßelring den der Nord am Gürtel trug an sich und öffnete damit dass Schloß an ihrere rechten Hand. Anschließend ging sie zu Herman und öffnete dessen Fesseln. Sie schickte ihm zu Xerxes und teilte ihm mit, das sie lieber hier bleiben wollte, nur für den Fall, das die Wirkung des Müdigkeitsgiftes frühzeitig nachlassen sollte.

Kyokaan
25.06.2008, 09:40
Das Marktviertel der Kaiserstadt! Hier gab es alles was das Herz begehrte. Kyokaan gab Melian die 100 gewonnen Septime und sagte. „Bau keinen Mist und vergnüg Dich ein bisschen. Ich gehe zuerst in die Hauptzutat hier auf der Straße. Wir treffen uns in zwei Stunden bei der göttlichen Eleganz.“ Melian zischte los noch ehe Kyokaan fertig gesprochen hatte. Sie würde sich wahrscheinlich die ganzen zwei Stunden in der göttlichen Eleganz aufhalten, Cyrodiils bekanntester Modeboutique.

Regenwolken waren aufgezogen und verkündeten von einem ersten Sommergewitter. Schnell begab sich Kyokaan in das Haus mit dem verheisungsvollen Alchemieschild. Der Besitzer des Ladens stellte sich als Ogier Georick vor. Er war Kaiserlicher, sehr charmant und begierig auf jede Zutat und hatte ein unglaublich vollständiges Arsenal an Pflanzen, Samen und tierischen Überresten.
„Was ist das?“ fragte Kyokaan. So ein ungewöhnliches Herz hatte er noch nie gesehen.
Fast flüsternd sprach der Kaiserliche zu ihm „Das ist das Herz eines Daedawesens, soweit ich weiß von einem Dremora. Äußerst wertvoll und brauchbar für, sagen wir, Problemlösungstränke.“ So düster hätte Kyokaan den Händler gar nicht eingeschätzt.
„Sagt was habt ihr noch für Zutanen von den Daedras?“ fragte Kyokaan
Der Händler lächelte und wusste er könnte nahezu jeden Preis verlangen, solange er nicht zu exorbitant war.
„Ich habe Blutgras, Clanfear-Klauen, dieses Daedraherz, Seide von Daedraspinnen, Daedrothzähne, Feuersalze und Frostsalze, Skamphäute, Spiddal-Stock und Harrada. Wieviel soll ich Euch einpacken? Die Preise sind nicht verhandelbar!“ sprach der Händler wohlwissend, dass Kyokaan nicht nein sagen konnte.
„Alles!“ sagte Kyokaan begeistert.
„Nun denn, das sind 6 mal Blutgras 18 Septime, 2 Clanfear-Klauen 150 Septime, ein Daedraherz 50 Septime, 2 mal Spinnenseide 150 Septime, 3 Daedrothzäne 150 Septime, 3 Feuersalze 60 Septime, 2 Frostsalze 120 Septime, 6 Skamphäute 78 Septime, 5 Spiddal-Stock 25 Septime und 6 Harrdra 30 Septime macht zusammen 831 Septime.“ Kyokaan schluckte ein wenig. Soviel Kohle konnte man mit Zutaten machen. Er kramte in seinem Geldbeute und übergab dem Händler das Geld.

Es regnete in Strömen, als Kyokaan die Hauptzutat verließ. Mit gemischten Gefühlen spurtet er durch den Regen in das nächstliegende Geschäft. Das Geschäft was er betreten hatte wirkte irgendwie ausverkauft.
„Besonders viel verkauft ihr ja nicht.“ Bemerkte Kyokaan zum Händler.
„Verdammter Dieb.“ jammerte der Händler „Ich hoffe, sie knüpfen ihn auf, wenn sie ihn kriegen. Aber Diebe entwischen ihnen immer wieder.“ „Wer der Graufuchs?“ fragte Kyokaan.
„Die Wachen sagen, es war nicht der Graufuchs, eher ein Amateur. Sie wollen ihn erwischen, wenn er die Schmucksteine verkaufen will. Besonders viel Hoffnung hab ich eigentlich nicht. Wollt ihr etwas kaufen?“
In einer Vitrine lagen mit Edelsteinen bestückte Gold- und Silberketten, Schmucksteine und ein paar seltene Ringe.
„Warum hat der Dieb das nicht mitgenommen?“ fragte Kyokaan ein bisschen gelangweilt.
„Weil er das Schloß nicht aufbekommen hat!“ raunzte ihn der Händler an „Der Graufuchs hätte es geknackt und den Inhalt mitgenommen. So war das Hauptargument des Wachoffiziers.“ bemerkte der Händler wütend.
„Ich habe momentan kein Interesse an Schmuck“ sprach Kyokaan und verließ das Geschäft. Die zwei stunden waren bereits um, aber Kyokaan war sich sicher, dass Melian im Marktviertel nicht langweilen werden würde und er sie noch eine Weile warten lassen könnte.

Es hatte augehört zu Regnen und die Sonne erfischte die nassen Straßen. Ein angenehmer Gruch lag in der Luft, beinahe wie frische Bergluft. Er schlenderte durch die Gassen und an den verschiedensten Geschäften vorbei.
„Viator Accius hat eine gute Auswahl von Schilden in seinem Geschäft Steinmauer-Schilde“
„Ja da habe ich mir auch schon eines gekauft hervorragende Qualität.“
„Wenn Du eine gute Rüstung brauchst, musst Du zu Varnado und Maro Rufus gehen in das Geschäft Beste-Verteidigung“
„Varnado und Maro? Die verstehen sich nicht, aber ihr Rüstungsschmied Gin-Wulm versteht viel von der Schmiedekunst.“

Die Beste-Verteidigung, laß Kyokaan auf einem Schild. Dieses Trug als Wappen einen schweren Harnisch. Die Türe war wie jede andere in den Marktgassen und da die Geschäfte keine Schauläden hatten, konnte man sie nur durch ihre Schilder unterscheiden. Kyokaan betrat das Geschäft. In diesem Laden herrschte eine seltsame Aufteilung. In der einen Ecke waren viele Leichte Rüstungsteile, in der anderen viele Schwere. Eine Mauer aus Rüstungen und Möbeln schien das Geschäft in zwei Zonen zu teilen. Der Laden hatte an seiner Hinterwand riesige Fenster und wirkte durch die Belichtung einladend und freundlich, allerdings waren die Waren zum Teil mitten im Raum gestapelt, so dass es wider erdrückend wirkte.
„Guten Tag werter Herr.“ wurde Kyokaan von einem Mann in leichter Rüstung begrüßt.
„Pahh.“ drang es aus der anderen Ecke „ihr sucht leichte Rüstung? Warum einen Kuschelanzug tragen, wenn Ihr eine echte Rüstung haben könnt?“ fragte eine Gestalt in schwerer Rüstung mit dunkler Haut, schwaren Haaren und braunen Augen.
„Nicht jeder versteckt sich hinter einer Haut aus Stahl. Leichte Rüstungen sorgen für Beweglichkeit im Kampf, werter Herr.“ sprach der andere mit einem lächeln zu Kyokaan.
„Idiot.“ brummelte es aus der anderen Ecke.
„Ihr tragt eine sehr schöne Rüstung, werter Herr. Sagt was ist das für ein Wappenschild? So etwas habe ich noch nie gesehen.“
„Das ist das Wappenschild der fahrenden Ritter aus Leyawiin. Ich bin der Ordensmeister und suche eine ausgefallene gut leichte Rüstung.“ sprach Kyokaan, seine Standpauke gut beherrschend.
„Ohh, Elfenharnisch, Mithrilhandschuhe, Mithrilhosen, Mithrilschuhe und Helm, leider habe ich meine magischen Rüstungen schon verkauft. Die nächste Lieferung erhaltet ich erst nächsten Monat. Wenn ihr wollt werde ich ein besonders schönes Stück für Euch zurücklegen?“
„Nun gut, dann komme ich in einem Monat wieder.“
Enttäuscht verließ Kyokaan das Geschäft.

Die Sonne verkündete bereits den ausklang des Tages, als Kyokaan wieder die Straße betrat. Er machte sich nun auf Melian zu suchen. Diese fand er in dem Geschäft Göttliche-Eleganz, in der sie aufreizende Kleidung anprobierte. Als Agonier sehnte sich Kyokaan lieber nach seines gleichen, als das was er war, sah er Melian als Werkzeug für spezielle Angelegenheiten. Er kaufte ihr ein paar Kleidungsstücke, die aufreizend waren, aber nicht zuviel zeigten. Schließlich sollten sie eine gewisse Spannung schaffen und im passenden Augenblick für Ablenkung sorgen können.

Melian war über den kauf zufrieden und Kyokaan musste sie nicht zum Mitkommen auffordern. Sie schlenderten weiter durch die Stadt, diesmal auf der Suche nach einer angemessenen Unterkunft. Kyokaan stach dabei ein immer wiederkehrender Steckbrief auf:


„Graufuchs
Gesucht wegen Diebstahls, Unterschlagung, Fälschung, Taschendiebstahls, Falschmünzerei, Einbruchs, Verabredung zum Diebstahl, Raubes, Steuerhinterziehung, Verleumdung, Betrugs, Verrats und übergroßer Frechheit.

Beschreibung: Trägt einen grauen Umhang, der seine Erscheinung verbirgt. Wahrscheinlich männlich und aus Colavia. Größe zwischen 1,50 und 1,80 m. Gewicht: normal. Haar- und Augenfarbe: unbekannt.

Alle Bürger mit Informationen sollten sich an Wachhauptmann Hieronymus Lex wenden.“

Sie schlenderten weiter durch die Stadt, bis Melian von sich gab:
„Ich bin Müde, können wir nicht irgendwo einkehren.“ Die Beiden befanden sich wieder im Tempelbezirk und in einer Seitengasse war eine Herberge, die die Allerheiligen-Herberge genannt wurde.
„Gut, kehren wir hier ein.“ sprach Kyokaan auf das Herbergeschild zeigend zu Melian.
Die Herberge war nicht sonderlich stark besucht und Kyokaan bekamen hier ein großes Doppelzimmer für 15 Septime. Die Kammer war ziehmlich groß und gemütlich eingerichtet. Melian legte sich gleich zu Bett. Kyokaan begab sich an den Tisch und bereitet ein Abendessen vor. Melians Mahlzeit versetzte er mit einem Schlafmittel. Es war zwar nicht unbedingt nötig, aber Kyokaan wollte unangenehme Fragen vermeiden, für das was er in dieser Nacht vorhatte. Melian aß die Leckereien und schlief dabei schon ein. Sanft legte Kyokaan sie ins Bett…

Thorr
26.06.2008, 08:37
Selbst die großen Straßen wurden von den Wassern der Frühjahrsschneeschmelze heimgesucht. Thorr ritt abseits der Straße querfeldein. So kam er zwar nicht so schnell wie auf einer trockenen Straße vorran, aber schneller als auf der zum Bach umfunktionierten Straße.

Brumas Kathedral, das höchste Bauwerk der Stadt, ragte hinter den Berghängen hervor. Langsam ritt Thorr der immer noch leicht verschneiten Stadt entgegen. Obwohl der Sommer schon längst in ganz Cyrodiil verkündet war, erreichte er Bruma nie wirklich. Allein die Nord konnten die Jahreszeiten in Bruma einschätzen. Für alle anderen war es in Bruma immer Winter. Für Nords verkündeten die Ausfallenden Schneefälle und Temperarturen im unteren Bergland der Region über 0° C vom Sommer. Manchmal schaffte es ein heißer Sommertag die Temperaturen in Bruma auf 5° C klettern zu lassen. Manchmal!

In Bruma hatte sich seit Thorrs letztem Aufbruch kaum was verändert. Die Stadtwachen gingen ihrem gewöhnlichen trott nach und die Fremden die kamen, gingen auch wieder. Es tat gut zu wissen, dass man ein beständiges zu Hause hatte. Thorr ging in seine Hütte und lud erstmal seine Schätze von der Reise (http://www.multimediaxis.de/showthread.php?p=2077720#post2077720) auf den Tischen ab. Eine grobe Bilanz sagte ihm, dass er mehr Geld verbraucht hatte, als er verdient hatte - schlecht für die Gräfin!

Er betrachtet sein Beutegut. Da waren ein kostbarer Ebenholz-Dolch, den er behalten würde, ein Vulkanglas-Claymore und ein Vulkanglas-Langschwert, die gut ihre 1400 Septime einbringen würden, zwei Zauberstäbe, einer für Blitze, der andere für Feuer, sein alter Dienstclaymore, von dem er sich nie trennen würde, ein Zwergenkurzschwert und jede Menge Silberwaffen. Dann hatte er noch die Rüstungen der Banditen aus Anvil, einen Orkschild und dieversen Krempel aus Kisten. Thorr pakte ein, was er verkaufen wollte und begab sich zu den entsprechenden Händlern.

Es war kurz vor Mittag, als er sein Haus verließ. Das war die Beste Zeit für Geschäfte. Die Händler hatten schon einen guten Umsatz gemacht und waren Hungrig. Zu dieser Zeit waren sie bereit einen besseren Preis zu zahlen und weniger energisch und zeitfressend zu verhandeln.

Die Händler waren nachgiebieger als sonst gewesen. Lag es an den tollen Sachen die Thorr ihnen verkauft hatte? Oder lag es an seinen gewonnen Erfahrungen im handeln? Woran es lag interessierte Thorr nicht wirklich, das Ergebnis war beeindruckend. Er hatte 3208 Septime für seine Wertgegenstände bekommen und nicht mal alles verkauft, was er mitgebracht hatte.

Zufrieden begab sich Thorr zu Olafs Streu und Bräu, seiner Stammkneipe. „oh man hab ich Dich vermisst Thorr“ begrüßte ihn der Wirt. „Ja ich war im Auftrag der Gräfin unterwegs und musste einiges erledigen.“ „HoHo streng geheimer Kram wohl, hier trink was, das geht aufs Haus.“ Olafs Bier war mit abstand das Beste in ganz Cyrodiil. „Was hast Du heut zu essen?“ fragte Thorr den Wirt. „oh unser Wanderer hat einen kleinen Hunger mitgebracht. Da hab ich genau das richtige für Dich Wildrague mit Preiselbeermarmelade. Laß es Dir schmecken.“
Zur Mittagszeit war es in Olafs Kneipe ruhig. Die Kernzeit der Gäste war abends bis nachts. Thorr wusste gar nicht, dass Olaf eine so gute Küche hatte. Die Nords zogen es vor Mittags eigentlich wo anders zu essen.
„Mmhhh, lecker!“ lobte Thorr Olafs Kochkünste. „Ja“ sagte der Wirt strahlend „die neue wirtschaftliche Lage hat es ermöglicht einen echten Koch einzustellen. Es ist unglaublich wer sich wegen des alten Krempels im Schloß alles auf den Weg nach Bruma macht.“ „Das lockt doch sicher auch Diebe an?“ fragte Thorr. „Oh die Sicherheitsanlagen wurden im Schloß modernisiert. Unknackbare Schlösser soll die Gräfin angeschafft haben!“ sprach Olaf begeistert und fast flüsternd. „Unknackbar?“ Thorr musste lächeln „unsere Gräfin will die Dinge auch berühren, somit hat sie einen Schlüssel und damit gibt es auch eine Schwachstelle.“ „Du willst doch die Artefakte nicht stehlen?“ Olaf wurde kreidbleich bei dem Gedanken, irgendjemand würde die Gräfin berauben. „Nein!“ antwortet Thorr kurz und zackig. Der erleichterte Gesichtausdruck von Olaf war einen Brüller wert. „Man hast Du mich erschreckt.“ Sprach er zu Thorr. „Darauf trinken wir einen kurzen.“ „Auf die Gräfin und ihre Artefakte“ …

Thorr
07.07.2008, 07:54
Thorr erwachte mit einem leichten Kater in seinem Bett. Er war länger in Olafs Kneipe geblieben, als er wollte. Ursprünglich wollte er nur was Essen und dann zur Gräfin gehen. Als Ritter von Bruma brauchte er nicht mal eine Formale Einladung, um bei ihr vorzusprechen. Doch dann kam alles anders. Erst gab es ein Willkommenstrunk und dann den nicht gesoffenen Winterschnaps, der auf das Wohl der Gräfin und ihre Artefakte getrunken wurde. Und dann … kam Skortja. Sie hatte Thorr auch vermisst und nach einem geselligen Abend mit zu ihm nach Hause abgeschleppt. Ja sie hatte Thorr in sein eigenes Haus abgeschleppt. Er fragte sich wo sie eigentlich wohnte und wie? Sein Haus war groß, fast zu groß für einen allein…

Thorr genoß die Morgenstunden mit ihr und setzte sie nicht wie die letzten Male im Morgengrauen vor die Tür. Die Frau konnte sogar kochen! Zur späteren Vormittagsstunde trennten sich die Zwei. Sie faselte so was wie bis heute Abend zum Abschied. Thorr stapfte durch den Schnee, der heute einen leichten Hang zum „ich möchte schmelzen“ hatte. Die Sonne schien Sommerhaft heiß über Bruma und alle schienen bester Laune zu sein. War das ein guter Tag?

Die Gräfin war hocherfreut Thorr zu sehen. Sie hatte heute keine nennenswerten Amtstätigkeiten und sah in Thorr einen willkommenen Zeitvertreib.
„Ich bin ja so froh Euch zu sehen“ begrüßte sie ihn. „Sagt wie geht es mit Euerer Mission in der Kämpfergilde vorran?“
„Die Kosten haben sich verdreifacht“ begann Thorr besorgt zu jammern
„Ich komme für alles auf, wenn Erfolge zu verzeichnen sind.“
„Ich bin zum Gesellen der Kämpfergilde befördert worden. Eigentlich sollte man stolz darauf sein, leider heißt das aber, dass man die Drecksarbeit der Gilde macht, für die die Meister sich zu fein sind und die Anfänger zu blöd.“
„Armer Thorr“ bemitleidet die Gräfin mit ihren Rehbraunen Augen ihren Ritter. „Ich werde mit der Magiergilde reden. Für Eure weiteren Anstrengungen sollt ihr nicht nur mit Gold, sondern auch mit Ausergewöhnlichen Gegenständen belohnt werden. Sagt meinem Kämmerer, was ich Euch schuldig bin.“ Thorr war über soviel Großzügigkeit begeistert. Er könnte dem Kämmerer jede belibige Summe nennen, offenbar vertraute die Gräfin auf Thorrs Erlichkeit. War er erlich? Hatte er Ehre?
„Die Magiergilde verlangt in letzter Zeit unverschämt viel für ihre Tränke.“ sprach Thorr zum Beamten „Wieviel?“ fragte er schroff.
Thorr holte seine Bilanznotizen hervor. Er hatte seit Beginn dieser Mission nicht wirklich was verdient. Nassiras Haustür und die Tränke der Magier hatten alles verbraucht. Trotzdem wollte er den Bogen nicht überspannen. „5.000 Septime“ Der Kämmerer übergab die Summe anstandslos und notierte es in sein Ausgabenbuch.
„Na denn, mach ich mich mal auf den Weg.“ verabschiedete sich Thorr.
„Och ihr solltet noch ein bisschen bleiben, meine Akavirisammlung bestaunen und von Euren Abenteuern berichten. Ich speise so ungern allein.“ hielt ihn die Gräfin auf.

Ein Dinner zu zweit? – schoß es Thorr durch den Kopf.
Ihm war aufgefallen, dass die Gräfin mit keinem Wort den gestrigen Abend erwähnt hatte. Ihr war es bestimmt nicht verborgen geblieben, was am Vortag in Olafs Streu und Bräu passiert war. Hatte sie es aufgegeben ihrem Ritter manieren beizubringen? Oder war das eine neue Taktik?

„Wohin führen Euch Eure weiteren Aufgaben in der Kämpfergilde?“ fragt die Gräfin neugierig.
„Nach Leyawiin, ans andere Ende der Privinz!“ antwortet Thorr lustlos. „Nach einer Studie, die ich erst neulich gelesen habe, sind es 171 250 Schritt, eine 3-4 Tage-Reise.“
„Werdet Ihr über die Kaiserstadt reisen?“ fragte die Gräfin.
Thorr kramte seine Karte hervor und bereitet sie vor der Gräfin aus.
„Nein über die Kaiserstadt kostet mich zuviel Zeit. Ich werde in der Roxy-Herberge an der roten Ringstraße zuerst Übernachten. Dann geht es einen Flotten Ritt bis zur Grünen Straße südlich der Kaiserstadt nach Bravil. Sollte der Weg zuweit sein werde ich in der Herberge Faregyl, hier auf der Karte, übernachten. In Bravil wird dann noch mal Rast gemacht, da es zwischen Bravil und Leyawiin keine Übernachtungsmöglichkeit gibt und mein Pferd ein wenig Ruhe braucht. In Leyawiin erwarten mich dann weitere Probleme der Kämpfergilde. Meinen Informationen nach soll dort auch der Hauptsitz der Dunkelforstrotte sein. Inwieweit die Konkurrenz Probleme macht wird sich zeigen.“
„Ich erwarte Eure Heile Rückkehr! Leider habe ich keine guten Kontakte zum Grafen von Leyawiin, so dass ihr auf Euch allein gestellt seid.“ sprach die Gräfin aufrichtig und besorgt zugleich. „Ihr werdet mich jetzt entschuldigen müssen, aber wichtige Amtsangelegenheiten bedürfen meiner Aufmerksamkeit. Viel Glück bei Eurem Unterfangen Ritter.“
„My Lady!“ verabschiedete sich Thorr.

Der Besuch bei der Gräfin hatte gut getan. Im Gegensatz zur Kämpfergilde fühlte sich Thorr bei seinem nächsten Auftrag nun wertgeschätzt und wichtiger. Für die Reise würde er sich besser vorbereiten. Irgendwie war er in letzter Zeit leichtsinniger geworden. Doch ein kleiner Aufenthalt in Olafs Streu und Bräu hatte noch keinem Nord geschadet….

Dagon
07.07.2008, 09:22
Nachdem Arai den Angreifern ihr Gold abgenommen hatte, horchte er und vernahm schnelle Schritte die auf ihn zu kamen.
Er schnappte seine Sachen und lief sofort los um die Verfolger abzuschütteln.
Doch irgendwann gaben seine Beine nach und er brach zusammen. Irgendwann erwachte er an einen Stuhl gefesselt in einer dunklen Hütte.
Arai zog an den Fesseln, doch plötzlich rammte ihm jemand den Griff einer Schaufel in die Magengrube.

Arai zuckte unter den Schmerzen zusammen un hob seinen Blick. Doch wen er vor sich sah, brachte ihn zum Grinsen, es war Ma gro-Tor. "Was hast du mit meinen Leuten gemacht?", fragte er Arai, doch dieser ignorrierte ihn und versuchte seine Fesseln zu lösen. Plötzlich vernahm er das Sausen welches entstand, wenn man mit einem Schwert zuschlägt. Arai trat aus und stürtzte samt Stuhl um und die Klinge fuhr ins Leere. Arai hat großes Glück, den beim Sturz landete er genau mit den Fesseln auf einem scharfen Stück Metal. Er versuchte nochmals die Fesseln zu durchtrennen und es gelang. Er riss sich los, doch es war zu Spät, der Claymore des Orks hatte ihn bereits erwischt. Die Wucht des Aufschlags riss Arai von den Füßen und schleuderte ihn gegen die Wand. Auf seinem Arm tat sich ein klaffende Wunde auf.
"Verdammt!!! Warum ist der Kerl so stark?", fragte sich Arai, als ihn der Ork packte und auf den Boden schmetterte. Knapp neben seinem Kopf entdeckte Arai einen kleinen Dolch. Als der Ork zu einem weiteren Angriff ansetzte, schnappte Arai sich den Dolch rollte zur Seiten und warf den Dolch in Ma gro-Tor's Richtung. Ein Schrei ertönte. Arai traf den Ork genau im Gesicht. Doch der Ork holte zu einem letzten Schlag aus bevor er starb und verwundete Arai sehr schwer.

Arai schleppte sich aus der Hütte, doch er wünschte sich er wären darin geblieben. Er befand sich mitten in Ma gro-Tor's Söldnerlager. Der Hauptmann stürmte mit gezogener Klinge auf ihn zu und rammte sie in Arai's Brust...
Der Boden färbte sich rot mit Arai's Blut, sein Körper sank zu Boden und mit letzter Kraft murmelte er: "I..Ich...ko..mm..e .. wi." Bevor er den Satz beenden konnte hatte ihm der Söldner mit einem Dolch die Kehle durchtrennt.

Die Söldner schnappten sich seinen Körper und verscharrten ihn in einer Höhle, ganz in der Nähe.

eissceda
31.07.2008, 20:51
Kamahl war gerade auf den Inhalt des Buches, das er gerade las, die Pflanzenwelt Cyrodils, konzentriert, als hinter ihm ein Ruf ertönte. Raminus Polus wollte ihn sprechen. Was es wohl diesmal sein würde. Ein Alchemist, der zu faul war, um seine Pflanzen aus dem Kräutergarten der Geheimen Universität selbst zu holen, oder der alte Magier, der ständig wissen wollte, ob das Buch, das er sich in der Erstausgabe bestellt hatte, nun endlich angekommen war?
Seitdem sich Kamahl geweigert hatte seine Rüstung gegen eine Lehrlingsrobe zu tauschen teile Raminus Polus all diese Idiotenaufgaben Kamahl zu. Anscheinend hatte er es sich mit ihm verscherzt. Aber egal, er war nicht die erste ranghohe Person in einer Organisation, die er sich zum Feind gemacht hatte. Einen Ratsherren hatte er mitgeteilt, das er seine hässliche Tochter nicht heiraten würde, was dieser ihm Anscheinend übel genommen hatte. Und auch der Ratsherr, dessen Sohn er während einer Patrolie zur Schnecke gemacht hatte konnte ihn nicht mehr so wirklich ausstehen.

Na endlich, sein erster richtiger Auftrag. Er sollte eine hochrangige Magierin zu einer Ayleidenruine begleiten. Er sollte sie morgen in aller frühe an der Wawnet Herberge treffen. Aber irgendwie hatte er bei der Sache ein blödes Gefühl. Raminus Polus wirkte zu fröhlich, als er ihm den Auftrag gegeben hatte. Und am nächsten Morgen sollte er auch erfahren wieso.

Gendrek
31.07.2008, 23:39
Sie war ein Abenteuer mehr nicht. Gendrek traf sie in der Neuland-Schenke in Cheydinhal, jung, hübsch, grazil, und ein Abenteuer. Sie war eine Dunmerin und kam direkt von Vvardenfell, >> Aileen, ich darf euch doch Aileen nennen? << fragte Gendrek mit einem freundlichen Lächeln. Sie war gut gebaut, eine Traumfigur, >> Nur wenn ich euch auch Gendrek nennen darf << erwiderte Aileen und betonte ihre Aussage mit einem leichten kichern.
>> Sicher dürft ihr das, nun um zu meiner Frage zurück zu kommen, was hat euch dazu bewegt nach Cyrodill zu kommen? << Eine wunderbare geschwungene Nase, und ein verführerisches Lächeln thronte auf ihrem zartem Gesicht.
>> Ihr scheint sehr wissbegierig zu sein Gendrek << >> Wie kommt ihr darauf? << >> Wir sitzen hier schon seit 25 Minuten, und ihr scheint nur wissen zu wollen wer ich bin, und was ich mache<< setzte Aileen nach.
Eine zarte angedunkelt graue Haut, >> Verzeiht, es gehört zu meiner Natur wissen zu wollen mit wem ich die Ehre habe << >> Die Ehre? Oh ihr schmeichelt mir, dabei bin ich doch nur eine einfache Magierin die gerade erst ihre Ausbildung angefangen hat <<.
Hüftlanges silbriges Haar, glitt ihren Rücken herunter und umrahmte ihr Gesicht, >> Ich nehme an ihr seid dann hier in Cyrodill weil euch die Geheime Universität interessiert, richtig? << fragte Gendrek, obwohl er die Antwort schon wusste. >> Ja das entspricht den Tatsachen, ich will hier die Magie studieren und dafür eignet sich die Geheime Universität am besten <<.
Ihre Augen waren bezaubernd, wie zwei Rubine, Gendrek setzte zur nächsten Frage an. >> Wann wollt ihr aufbrechen? << >> Wollt ihr mich etwa loswerden? << >> Was? Nein, ich meinte doch nur… <<, Aileen konnte ein kichern nicht unterdrücken >> Beruhigt euch, ich wollte euch nur necken <<.
>> Es tut mir leid, ich wollte nicht unhöflich erscheinen << >> Gott du versaust es dir, bleib ruhig << >> Macht euch keine Sorgen Gendrek, ihr wart nicht unhöflich es gehört doch zu eurer Natur << .
>> Eine letzte Frage, wieso habt ihr euch zu mir an den Tisch gesetzt? Ich meine, ich sehe schon von weitem nicht besonders freundlich aus <<, >> Warum glaubt ihr das? Wegen eurer Narbe? << >> Die Narbe trägt ihren Teil dazu bei, ich bekomme oft zu hören das es Leuten unangenehm ist mit mir zu reden. Sie nehmen dabei kein Blatt vor den Mund, aber wieso sollten sie auch? Immerhin könnten sie es mir übel nehmen wenn ich ihnen sage das sie ihren fetten Wanst niemals in eine Rüstung zwängen können << >> Es ist gut direkt zu sein, so wissen die Leute wenigstens wie sie sich bessern können <<.
Gendrek horchte auf, dieses Gespräch nahm andere Züge an wie sonstige. >> Flirtet ihr? << >> Ein wenig, ist es euch unangenehm? << >> Nein das ist es nicht, es bezieht sich mehr auf meine anfängliche Frage von der ich abgewichen bin <<, >> Ihr meint wieso ich gerade mit euch flirte, wo es doch Leute gibt die freundlicher aussehen als ihr? << >> Ja das meinte ich << >> Ihr seht freundlich aus, ihr seht es nur nicht <<.
>> Ihr meint das ernst oder? Wenn ja wie wollt ihr erkannt haben das ich freundlich bin? << Gendrek war erstaunt darüber das jemand so bezauberndes, ihm ernsthaft sagen wollte das er nett sei. >> Ich weiß nicht, ich sehe so etwas einfach <<, >> Und was wäre wenn ich ein unfreundlicher Arsch wäre? << >> Nun dann hätte ich mich geirrt, aber sowas kann doch passieren nicht wahr? <<
>> Ihr setzt euch an meinen Tisch, flirtet mit mir, sagt ich sei freundlich, ich dachte schon ihr glaubt an Liebe auf den ersten Blick <<, >> Nein sowas ist nichts für mich, ich verlasse mich lieber auf den zweiten Blick << .Aileen wirkte beim aussprechen dieser Worte noch ernster und nachdenklicher, doch auf ihrer Haut bildete sich kein Fältchen sie blieb perfekt.
>> Was meint ihr damit Aileen? << >> Nun ich denke man sollte sich nicht von den ersten 5 Minuten beeinflussen lassen << >> Von wie vielen sollte man sich denn beeinflussen lassen? << >> Man sollte erst nach 50 Minuten seine Entscheidung treffen <<.
>> Es sind bereits 55 Minuten vergangen << >> Und wie habt ihr euch entschieden? << >> Ihr seid schwierig Gendrek, aber nicht in dem Sinne das es schwer ist euch auszuhalten. Nein ihr macht eine Entscheidung schwer, es ist als ob ich euch nicht richtig kennengelernt habe <<.
>> Wie würde denn euer momentaner Eindruck ausfallen? << >> Ihr seid nett <<
>> Sollte ich dann die Fassade die ihr erkannt habt fallen lassen? << >> Solange sich hinter dieser Fassade kein Oger befindet <<.
>> Nun, manche würde mein Verhalten als paradox bezeichnen. Zu einem versuche ich freundlich und politisch korrekt zu bleiben, doch zum anderen bin ich ein leicht reizbarer aggressiver Dunmer << >> Und? Soll das schlimm sein? Jeder hat seine Fehler <<.
>> Es wäre falsch nach euren Fehlern zu fragen, richtig? << >> Nein, aber ich werde euch trotzdem Antwort schuldig bleiben <<.

Mehr als ein Abenteuer.

Es war bereits Nacht und ihre Lippen trafen sich, die Welt um sie herum verschwand, wurde verbannt, sie erschufen sich ein eigenes Universum. >> Bist du dir sicher Aileen? << >> Was rede ich da? Die ganze Zeit über war sie für mich ein Abenteuer, und jetzt will ich ihr alles ausreden? << >> Wenn ich mich in dir nicht getäuscht habe bin ich mir sicher <<.
Während sie ihre Lippen wieder mit Gendreks vereinte, glitten seine Hände über ihren Körper. Er hielt sie fest, und führte sie langsam zum Bett hinüber. >> So schnell? Wir sollten die Zeit genießen <<, >> Wie würdest du die Zeit lieber verbringen? <<
Aileen zog sich langsam ihre Robe über den Kopf, die Robe war fein bestickt und bestimmt ein Vermögen wert. Sie stand in Unterwäsche vor ihm drückte sich an seinen Brustkorb, und fing an leise zu flüstern >> Zier dich nicht <<.
Er schlang seine Arme um sie, griff nach ihrem BH und öffnete ihn geschickt. Der BH fiel lautlos zu Boden, nun wanderten Gendreks Hände weiter nach unten Aileens Atem wurde schneller. Das letzte Stück Stoff welches Aileens Haut bedeckte fiel zu Boden, sie hatte eine zarte, makellose Haut. Er umrundete sie, seine Finger erkundeten ihren Körper. Seine Hände blieben auf ihrem Bauch liegen, und trennten sich. Eine Hand glitt langsam nach oben, bewegte sich zwischen ihren Brüsten. Seine linke Hand umkreiste ihre linke Brust, seine Hand bewegte sich langsam auf ihre Brustwarze. Die andere Hand rutschte weiter nach unten, sie erkundete ihren Bauchnabel, ihre Hüften und Beine. Langsam glitt seine Hand nun zwischen ihre Schenkel, sie stöhnte leise auf und reckte den Kopf nach oben. Seine linke Hand setzte ihr Werk fort, sie ergriff die Brustwarze, Gendrek fing an Aileens Hals zu küssen. Er drehte die Brustwarze zwischen seinem Daumen und Zeigefinger, während seine rechte Hand weiter zwischen ihren Schenkel ruhte und Aileen in Erregung versetzte. Gendrek nahm den Geruch von Telvanni-Käferschmoschus wahr, sie war unwiderstehlich.
Gendrek führte Aileen langsam zu dem Bett, er drückte sie sanft auf ihren Rücken. Er zog sich aus und legte sich neben Aileen, er nahm den Geruch vom Moschus immer intensiver wahr. Seine Lippen bewegten sich auf Aileens rechte Brustwarze zu und umschlangen sie. Gendrek legte sich auf Aileen, und sein Mund traf abermals auf Aileens Lippen. Sie umschlangen sich gegenseitig, und küssten sich voller Leidenschaft. >> Du willst es wirklich? << >> Verdammt was rede ich da? Sie ist so perfekt << >> Ja ich will es, wieso willst du mir diesen Moment ausreden? << >> Weil ich glaube das es nicht richtig ist <<, >> Wieso sollte eine Liebensacht mit der Person die man mehr als nur gern hat aufhalten? <<
Mit diesen Worten spreizte Aileen ihre Schenkel >> Worauf wartest du noch? <<

Weit mehr als ein Abenteuer...

Gendrek
23.08.2008, 02:04
Es war Nacht, tiefste Nacht. Der Mond wurde von dicken Wolken verborgen die kein Licht durschienen ließen. Und obwohl Gendreks Atem zu kleinen Wölkchen gefror, schwitzte er.
Nachdem er Aileen verabschiedete, erhielt er von der Dunklen Bruderschaft den Auftrag einen Nord in Bruma zu töten. Und Gendrek hasste Bruma, im Norden Cyrodills war es ihm viel zu kalt.
Nun schlich er seinem Mordopfer hinterher, es war ein hochgewachsener paranoider Nord der sich ohne seinen gewaltigen Zweihänder nicht aus dem Haus traute.
Gendrek verringerte den Abstand zwischen sich und dem Nord, sein Herz schlug immer schneller. Nur noch ein paar Schritte trennten seinen Dolch von der Kehle des Nords.
Er richtete sich auf, legte die Hand auf den Griff seine Dolches und lies ihn lautlos aus der Scheide gleiten.
Adrenalin pulsierte durch Gendreks Venen und schärfte seine Sinne aufs äußerste. Er richtete die Klinge seines Dolches gen Boden, und hob ihn in die Höhe des Halses des Nords.
Der Tod kam schnell und still. Gendrek drückte seine Handfläche auf den Mund des Nords, zog ihn zu sich heran, stieß die Dolchklinge seitlich in den Hals zwischen einen Nackenwirbel und zog die Klinge wieder hinaus. Dampfendes Blut pulsierte aus der Wunde, lief über Gendreks Hand und färbte den Schnee Brumas rot. Die Luft war geschwängert vom Geruch des Eisens im Blut, und die Sicht war leicht vernebelt durch die Blutschwaden die durch die Luft waberten.
Für ihn war es ein Hochgenuss der ihn taub für seine Umwelt machte, und das war sein Verderben.
>> Waaaaaacheeeen, hier ist ein Mörder! <<, >> Nein! Wieso treibt sich jetzt noch jemand auf den Straßen rum? <<
Gendrek wirbelte herum und erspähte einen jungen Nord der will mit den Armen rumfuchtelte, um den Wachen zu zeigen wo er sich befand. [I]>> Elender Bastard <<
Gendrek hatte keine Zeit wie angewurzelt stehen zu bleiben, nun musste er flüchten. Zwei Wachen stürmten bereits mit gezogenen Waffen auf ihn zu. Er machte auf dem Absatz kehrt, steckte den Dolch in die Scheide und sprintete los.
Glücklicherweise war er schneller als die Wachen, die sich in ihren schweren Rüstungen nur langsam bewegen konnten. Doch sein Unglück sollte anhalten, vor ihm tauchten gleich 4 Wachen auf. Nun gab es nur noch einen Ausweg für Gendrek, den Sprung von der höchsten Eben Brumas auf ein Dach.
Er wendete sich nach links, nahm einen kurzen Anlauf und sprang auf ein Haus. Das Blatt sollte sich nicht wenden, unter Gendreks Gewicht rutschte eine Dachschindel weg und er rutschte aus. Er stürzte vom Dach, und beim Aufprall brach er sich ein Bein.
Das laute knacken des Knochens erschütterte seinen Körper, ließ ihn vor Schmerz aufschreien. >> Kampflos werde ich mich niemals ergeben <<
Trotz höllischer Schmerzen richtete er sich auf und zog sein Sax, >> Kommt her ihr Schweine, mich werdet ihr nie kriegen! <<
Immer mehr Adrenalin rauschte durch Gendreks Adern. Die 6 Wachen kreisten Gendrek ein, dieser stellte sich vor die Wand des Hauses von dem er gestürzt war um nicht komplett eingekreist zu werden. Gendrek begab sich in Kampfposition, wobei er sein Sax schützend vors Gesicht hielt.
Die erste Wache stürmte auf Gendrek zu, ein klobiger dicker Kerl der fast schon aussah wie ein Würfel. Würfelchen griff Gendrek an und versuchte ihn mit einem Hieb von oben erwischen.
Gendrek allerdings blockierte die Klinge und schlug sie seitlich weg, er ergriff die Gelegenheit machte einen Schritt nach vorn und schlug Würfelchen mit dem nietenbesetzen Handschuh gegen die Schläfe.
Die Nieten verfehlten ihr Ziel nicht, Würfelchen kippte seitlich weg und landete bewusstlos im Schnee. Doch der nächste Fein preschte schon voran.
Nun griffen alle Wachen gleichzeitig an, für Gendrek war es vorbei. Der erste Klinge traf ihn seitlich am Kopf, glücklicherweise war es die flache Seite. Allerdings taumelte er vom harten Schlag und wurde unaufmerksam, so konnte ihn der nächste Treffer unvorbereitet erwischen.
Gendrek fiel zu Boden, er wusste dass er keine Chance hat doch sich ergeben kam für ihn nie in Frage. Letztlich fiel er durch den unbarmherzigen Schlag von Würfelchen, der sich wieder hochrappeln konnte, ihn Ohnmacht.

Sein Schädel fühlte sich dumpf und schwer an, seine Augenlider wollten sich seinem Befehl sie zu öffnen nicht gehorchen. Er stank nach Urin, Urin und Erbrochenem. Gendreks Augenlider öffneten sich langsam, blieben aber nicht lange offen.
Er befand sich eindeutig in einem Kerker, die Gittertür war ausschlaggebend. Genauso wie die Kälte, die das dunkle Gemäuer um ihn herum förmlich versprühte. Danach sanken seine Augenlider wieder herunter.
>> Gendrek? Bist du es? << Er kannte die Stimme, doch woher? >> Wer bist du? Ich weiß das ich dich kenne <<, >> Öffne deine Augen dann weißt du es <<.
Etwas verlieh ihm Kraft, Kraft die es leicht machte dem Befehl der Stimme Folge zu leisten. Er sah Umrisse einer Person, und er bemerkte sofort die Rubinroten Augen, und das silberne Haar.
Sein Blick war verschwommen, er erinnerte sich nur schwer daran was ihm zugestoßen war. Er erinnerte sich an Blut, Geschrei und das Aufblitzen von Metall.
Seine Lider öffneten sich weiter, und die Umrisse der Person wurden langsam schärfer. Er konnte weiche Kurven sehen, perfekt geschwungene Rundungen.
>> Na Gendrek, kannst du mich jetzt erkennen? << >> Jetzt schon, wieso bist du hier Aileen? << >> Und das alte Fragspiel beginnt erneut << Aileen konnte sich ein neckendes kichern nicht verkneifen.
>> Spiel einfach mit Aileen, mein Schädel brummt zu stark um meine freundliche Fassade aufrecht zu erhalten <<, >> Na schön, ich bin hier weil mich die verdammte Magiergilde nicht in ihre Universität lassen will. Sie sagen ich bräuchte erst die Empfehlung der hier ansässigen Gildenhäuser wovon sich jeweils eins in jeder Stadt befindet, übrigens deine Kleidung erinnert mehr an umfunktionierte Kartoffelsäcke <<
Erst jetzt fiel Gendrek auf das ihm seine Ausrüstung genommen wurde, und er in Sackleinen Kleidung gesteckt wurde.
>> Jaja sehr lustig, doch warum bist du hier im Kerker? << >> Er gibt Gerüchte über einen Mord, ein Nord soll einen anderen Nord totgeschlagen haben. Allerdings gibt es noch ein zweites Gerücht, indem ein hässlicher Dunmer einen Nord zerstückelt haben soll <<, Gendrek wurde hellhörig.
>> Ich möchte dich etwas fragen Gendrek, welches Gerücht stimmt und warum bist du hier? << Trotz seines brummenden Schädels schoss Gendrek eine Idee durch den Kopf, >> Barschlägerei, der Idiot hätte mir nicht auf die Schuhe kotzen sollen <<.
>> Ist das die Wahrheit? << >> Ja Aileen, das ist sie <<, er wurde nervös. Aileen durfte nicht rausfinden was wirklich passierte >> Gott habe ich viel Glück das sich Gerüchte so schnell vermischen können << .
>> Dann wird ich dir Glauben schenken, übrigens du kannst hier raus ich hab mich um deine Kaution bereits gekümmert <<
Was? Sie hat bereits bezahlt? Aileen hätte mich egal was passiert wäre freigelassen? << Gendrek versuchte aufzustehen doch brach sofort wieder ein, sein Bein schmerzte höllisch. >> Aileen? Könntet ihr mir helfen? Ich glaub mein Bein ist gebrochen <<
Aileen rief den Kerkerwächter herbei der auf ihren Befehl die Zellentür öffnete. Sie ging auf Gendrek zu, der mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Bauch lag.
>> Welches Bein ist es? << >> Das Linke, aber sei bitte vorsichtig Aileen <<, Aileen krempelte vorsichtig das Linke Hosenbein von Gendrek hoch >> Ich hab noch niemals zuvor ein Bein gesehen das so verdreht aussieht <<
>> Und was soll ich jetzt machen? So kann ich hier niemals raus << >> Du meinst wohl eher „Was machst du jetzt mit mir?“ Die Antwort darauf würde lauten, dich hier raus zur Magiergilde schleifen <<, >> Das bedeutet dann wohl Schmerz, sehr viel Schmerz <<
Sie zog ihn auf die Beine und legte linken Arm um ihre Schulter >> Übrigens Aileen, woher hast du soviele Septime um meine Kaution bezahlen zu können? << Er humpelte gestützt von Aileen Richtung Ausgang, >> Ach Gendrek, unterschätze nie die Macht einer Frau <<, >> Du hast doch nicht wirklich… << >> Gendrek du denkst zu weit, ich würde nie mit einem dieser Kaiserlichen schlafen, ich bin viel zu sehr auf dich fixiert <<.
Aileen hatte Gendrek mittlerweile schon in die Eingangshalle geschleppt, die beiden befanden sich nur noch ein paar Meter vom Eingangstor entfernt.
>> Auf mich fixiert? Wie genau darf ich das verstehen? <<>> Ganz einfach Gendrek, ich will nur dich sonst niemanden <<
Gendrek und Aileen öffneten das Eingangstor und traten in die eisige Kälte Brumas
>> Eigentlich sollte ich mich unheimlich glücklich schätzen, doch bei dir klingt das mehr danach als müsste ich an irgendwas arbeiten <<, Aileen blieb ruckartig stehen >> Hast du wirklich die Wahrheit gesagt? <<
>> Woher der plötzliche Sinneswandel Aileen? << >> Beantworte meine Frage <<, >> Aileen, ich schwöre bei allem was mir heilig ist, ich habe die Wahrheit gesagt <<.
Ein merkwürdiger kalter Schauer lief durch seinen Körper und lies seine Nackenhaare zu Berge stehen, vielleicht war es aber auch nur die Kälte die in seine Knochen kroch.
Aileen ließ eine Art befreienden Seufzer los, und begann wieder Gendrek stützend durch Bruma zu tragen.
Während sie durch Bruma liefen sprachen sie kein Wort mehr mit einander und endlich nach einer Ewigkeit wie es ihm vorkam, kamen sie an der Magiergilde an. Aileen klopfte drei Mal gegen die schwere massive Holztür, und ein paar Sekunden später wurde sie mit lautem knarren geöffnet.
>> Ach Aileen du wie…Moment, wer ist der Kerl? << >> Sehr freundliche Begrüßung, Aileen würdest du uns bekannt machen? << >> Jeanne darf ich vorstellen, das hier ist Gendrek <<
>> Gendrek? Ach das ist? << >> Ja Jeanne das ist er <<, >> Wie ich sehe scheine ich ja eine kleine Berühmtheit zu sein, könnten wir jetzt trotzdem rein? Hier draußen ist es verdammt kalt <<.
>> Natürlich kommt rein <<, innerhalb der Gilde war es angenehm warm.
>> Wo darf ich ihn unterbringen Jeanne? << >> Unten, was ist den eigentlich mit ihm nicht in Ordnung? << >> Er hat sich ein Bein gebrochen, deshalb stütze ich ihn auch <<, >> Dann nimm dir am besten ein Zimmer was nicht belegt ist <<
>> Meine Damen ich würde mich jetzt gerne irgendwo und irgendwie hinlegen, in mir steigt das Gefühl auf das ich mir das Bein abschneiden muss wenn ich noch lange stehen muss <<, >> Danke für alles Jeanne, ich werde Gendrek jetzt die Treppe runterbringen << >> Mach das, ich werde derweil schauen was wir für deinen Freund tun können <<.
Aileen hievte Gendrek ein Stück weiter über ihre Schultern, und begann langsam Richtung Treppe zu laufen. Der Gang ins Kellergeschoß erwies sich als schwierig, doch es war machbar. Minuten vergingen, und nach einer abermals gefühlten Ewigkeit durfte sich Gendrek endlich in ein weiches Bett legen und sein Bein schonen.
Aileen setzte sich auf die Bettkante und streichelte zärtlich sein Gesicht, >> Danke Aileen, ohne dich würde ich immer noch im Kerker sitzen <<, >> Es gibt Dinge in Leben die lassen einen einiges überwinden <<.
>> Und was wären das für Dinge? << >> Auf manche Sachen muss man sich selbst eine Antwort geben können <<.
>> Aileen ich gehöre eher zu den Leuten die sich Antworten geben lassen, und nicht zu denen die sich selber Antworten geben <<, >> Dann habe ich einiges zu ändern <<
Mit diesen Worten beugte sich Aileen über Gendrek und gab ihm einen leichten Kuss auf die Stirn, >> Ich lass dich jetzt lieber ein wenig schlafen, schließlich musst du wieder zu Kräften kommen <<, >> Der Austausch von noch mehr Zärtlichkeiten würde mir aber mehr zusagen <<. >> Gendrek, dein Bein ist gebrochen, hohen Blutdruck kannst du nicht noch zusätzlich gebrauchen << Diese Worte konnte Aileen nur mit einem Zwinkern und einem mädchenhaften Kichern unterlegen.
Sie erhob sich von der Bettkante, und schritt gemütlich zur Türe, öffnete sie und blickte noch einmal zu Gendrek zurück >> Schlaf schön <<. Danach zog sie die Türe hinter sich zu und ließ Gendrek alleine im Zimmer zurück.
Er sackte wie ein nasser Sack zusammen, schloss die Augen, und schlief kurze Zeit später ein.
In dieser Nacht träumte er von den Dingen die ihn am meisten Freude bereiteten, seiner Pfeife, den Morden und Aileen.

Zetter
25.08.2008, 18:39
"He, wo bist du?", hallte es durch den Gang.
Xerxes war sofort klar, dass nur Hermann in einer Höhle voller Banditen seine Position verraten konnte. Er stütze seine Hände auf sein Knie und stand mit einem kleinen Luftholen auf. Auf dieses folgte der Satz: "Du weißt schon, dass du nur frei bist. Nicht, dass die Banditen schon alle weg sind".
Hermann drehte seinen Kopf zu Xerxes und hob seine Hände: "Hier sind die doch sicherlich schon alle tot, so wie ich dich kenne"
Xerxes erwiderte einen Seufzer und humpelte zu Hermann: "Natürlich. Ich bin ein Meister im Kampf wenn ich verletzt und ohne Waffen gegen einen gut gerüsteten Banditen kämpfe. Wo ist eigentlich Nemada?"
Sichtlich erfreut, dass das Thema gewechselt wurde, antwortete Hermann auf die Frage: "Sie hat Einar ein Müdigkeitsgift verabreicht und bleibt erstmal da, um sicher zu stellen, dass er nicht frühzeitig aufwacht. Wir gehen am besten schonmal los."
Hermann warf Xerxes eine Flasche zu: "Oh, und schütte das auf deine Wunde. Es wird dein Bein zwar leicht lähmen, aber du wirst besser laufen können als jetzt"
Während Xerxes das Lähmungsgift auf seiner Wunde verteilte antwortete er: "Lass uns lieber einen anderen Weg gehen, ich habe keine Lust noch einmal gebissen zu werden."
Hermann nickte und richtete seinen rechten Zeigefinger auf einen Seitengang hinter ihm. "Der Weg dort müsste zurück gehen. Jedenfalls ist es der einzige andere Weg der nicht zu meiner Zelle führt."
"Dann lass uns dort lang gehen"

Zu Xerxes' Glück war dieser Weg im Gegensatz zu allen anderen in dieser Ruine gut beleuchtet, allerdings bekam er nach kurzer Zeit Probleme, da er immer enger wurde. Die Fackeln die an den Wänden des Raumes waren, gerieten immer mehr an seinen Körper, er musste sogar seine Arme hinter seinem Rücken halten um sie nicht zu berühren. Am Ende des Ganges jedoch verschwand die Beleuchtung endlich, wodurch Xerxes Platz für seine Arme bekam. Nun hatte er allerdings das Problem, dass der Gang vollkommen finster war und Hermann keine Infravisionstränke mehr dabei hatte. Einige Zeit lang ging er halb träumend den Gang weiter, bis ein lautes "Mist!" und das Geräusch eines in die Tiefe stürzenden Hermanns ihn aus seinem Traum rissen.

Sturmsceda
03.09.2008, 20:25
Nachdem Hermann gegangen war schaute Nemada sich etwas genauer in dem Raum um. Rund um den Raum befanden sich Nischen, deren Zweck sie nicht erraten konnte. Außerdem gab es noch ein Loch in der Wand in etwa zwei Metern Höhe, hinter dem sich im Schein der Leuchtkristale eine steile Rutschbahn erkennen ließ. Sie schaute sich die Nischen etwas genauer an. In der größten von ihnen befand sich eine merkwürdig aussehende Steinplatte. Sie fragte sich, wozu die wohl gut sein sollte. Und da sie nicht darauf kommen wollte stellte sie sich auf die Platte, die daraufhin in den Boden einsank. Außerdem war ein Kratzgeräusch zu hören, als ob sich eine Steinplatte verschoben. Sie rannte auf den Ausgang zu und wollte ihre Begleiter davor warnen, das sie möglicherweise eine Falle ausgelöst hatte, allerdings stürzte kurz bevor sie die Treppe ins obere Stockwerk verlassen hatte in ein Loch, rutsche eine Bahn nach unten und stürzte aus dem Loch in zwei Metern Höhe in die Kammer, die sie gerade verlassen hatte.

Nachdem sie einige Zeit gewartet hatte waren Geräusche von oben zu hören, bevor sie allerdings rufen konnte war von Oben ein Schrei zu hören und Hermann purzelte aus dem Loch. Von oben war die erklang die besorgt klingende Stimme von Xerxes: "Bist du unverletzt?", woraufhin Hermann mit einem Lauten "Ja." antwortete. Einen Moment später war auch Xerxes aus dem Loch erschienen. Nemada blickte ihre zwei Begleiter ernst an und stellte ihnen die zwei Fragen, die sie im Moment am meisten plagten: "Wie kommen wir jetzt hier raus und was stellen wir mit Einar an? Wir sitzen jetzt in dem Sklavenbereich der Ruine fest, hoffen wir, das sie noch einen Notausgang für die Wachen angelegt haben.

Gendrek
08.09.2008, 21:36
Leere umgab seinen Körper, nichts an das er sich hätte halten können. Nichts außer den vielen Wolken, die sich schlierig und verwirbelt über unendliche Strecken hinweg zogen. Viele winzige Lichter blinkten in weiter Entfernung auf. Sein Blick schweifte ziellos umher und wie aus dem nichts erschien vor ihm ein See, ein tiefblauer See umgeben von Felsen, Bäumen und Erde. Er flog wie eine Insel durch die unendlichen Weiten, und zog ihn an wie die Motte das Licht.
Als seine Füße den Boden berührten sah er sie, ein Wesen von unvergleichlicher Ausstrahlung mitten im Wasser. Das Wesen drehte sich um, verzauberte ihn, zog ihn in seinen Bann, und seine Beine bewegten sich ohne dass er es ihnen befahl. Seine Schritte führten ihn näher zum nassen Blau hin, doch er schreckte zurück selbst hier konnte er seine Phobie nicht überwinden. Er blickte die Gestalt vor ihm an, und sie blickte starr zurück, mit einem kalten Befehl in den Augen.
Er bewegte sich weiter, weiter zum Wasser, sein Verstand rebellierte. Panik ließ seinen Körper erschaudern, doch dafür war es bereits zu spät. Seine Füße waren von lauwarmem Wasser umgeben, und trotz seiner Angst empfand er es als angenehm. Er ging tiefer ins Wasser hinein, näher an die Gestalt heran. Seine Brust war von Wasser umgeben und er stand endlich vor dem Wesen, vor der Gestalt die ihn magnetisch anzog. Die Gestalt streckte einen Arm aus und berührte mit dem Zeigefinger seine Brust, im Moment der Berührung fuhr ein stechender brennender Schmerz durch seine Brust.
Er fiel tief, durch den See hindurch zurück in die unendliche Weite. Er blickte das Wesen an, auf dessen Gesicht ein diabolisches Grinsen prangte. Immer noch fallend, streckte er die Arme aus, er wollte nicht fallen, er wollte sich festhalten können. Tränen flossen sein Gesicht hinunter und verloren sich in der Unendlichkeit.

Schweißgebadet schreckte Gendrek hoch, ein Schrei entfuhr seinen Lippen. Sein Bein pochte, und Schweiß floss ihm wie ein Wasserfall die Stirn hinunter. Es war dunkel in seinem Zimmer, Aileen musste die Kerze die neben ihm auf einem Nachttisch stand gelöscht haben. Er hörte eine Tür auffliegen, gleich darauf schwang auch seine Türe auf, im Türrahmen stand Aileen bekleidet mit einem seidigen Mantel und in der linken Hand eine Kerze.
>> Gendrek was ist los? Du hast geschrien wie am Spieß <<, >> Nichts, es ist nichts, ich hab schlecht geträumt <<
Das Licht der Kerze warf viele Schatten, und Gendrek hatte das Gefühl das sie Schatten lebendig seien, das sie nach ihm griffen.
Aileen setzte sich auf die Bettkante zu ihm und stellte die Kerze auf den Nachttisch.
>> Ich hab wohl nur ein wenig Fieber, nichts schlimmes <<
Aileen beugte sich über ihn hinweg, und tastete mit ihrem Handrücken Gendreks Stirn ab.
>> Ja etwas warm, aber nicht schlimm. Was hast du den geträumt? << >> Ich weiß es nicht, es war sehr seltsam. Ich war irgendwo in einer Unendlichkeit von Raum gefangen, und da wann da dieser See. Irgendein…Ding, hat mich dort rein gelockt und dann verletzt oder getötet <<.
>> Soll ich bei dir bleiben? << >> Wozu? Ich meine es würde nichts an meiner Situation ändern <<, >> Vielleicht nicht an deiner, aber ich würde mich besser fühlen wenn ich in deiner Nähe wäre <<, >> Dann werde ich doch wohl nicht davon abhalten können <<.
Aileen stand auf und legte ihren Mantel auf einen Stuhl der vor einem Schreibtisch stand, danach schlüpfte sie nackt wie sie war zu Gendrek ins Bett, und löschte die Kerze.
>> Schläfst du immer nackt? << Aileen beantwortete die Frage mit einem knappen >> Ja << und legte danach eine Hand auf seine Brust.
Er lag noch da und starrte die Decke an, ein paar Minuten später schüttelte er den Kopf gab Aileen einen Kuss und schlief ein.
Und während er seine Lider schloss, glaubte er kurz die Gestalt mit dem dämonischen Grinsen zu sehen.

Zetter
08.09.2008, 22:21
"Ähm, was wir mit Einar anstellen?", Xerxes hatte noch nie über diese Frage nachgedacht. Normalerweise entschied er immer spontan, doch nun, wo er sich damit auseinandersetzen musste, wünschte er sich, er hätte schon früher daran gedacht. "Ich würde sagen wir legen ihn einfach um", merkte Hermann an. "Das wäre doch viel zu einfach", erwiderte Xerxes "Harald will bestimmt, dass wir mitdenken. Wir müssen hier nur den Notausgang finden und Einar zu ihm schleppen". "Also ich werde ihn ganz bestimmt nicht tragen", antwortete Hermann, "und ich bin mir ziemlich sicher, dass Nemada das auch nicht will. Du kannst dich ja damit abplagen ihn in die Kaiserstadt zu bringen.". "Ganz ruhig", Xerxes zeigte mit einer beruhigenden Geste an, dass das Thema vorerst unwichtig war, "warscheinlich wird Harald uns draußen schon erwarten. Wir müssen nur durch den Notausgang rauskommen. Zur Not können wir ihn ja immernoch umbringen". "Und wo ist der Notausgang", fragte Nemada, deren Stimme trotz der Diskussion zwischen Hermann und Xerxes immer noch ruhig war.
"Nun ich würde mal schätzen in seinem Privatraum", behauptete Xerxes "und den finden wir indem wir... Moment ich komme gleich wieder". Hermann warf Nemada einen fragenden Blick zu. Sie schien aber zu verstehen worum es ging, denn eine kurze Zeit später konnte man hören, wie etwas gegen eine Wand in der Ruine krachte. Xerxes rieb sich seine Hände leicht und kam wieder zum Vorschein "Von hier aus müssen wir dem großen Gang links folgen danach eine zerfallende Treppe hinauf und rechts in einem größeren Raum nach einer Tür suchen, die uns in Einars Privatraum führt. Hat zumindest die Wache behauptet und die schien mir vertrauenswürdig zu sein. Wir sollten jedoch auf eine große Menge Banditen gefasst sein.
Und, Hermann? Wärst du so freundlich Einar auf die Schultern zu nehmen? Du musst wissen... mein Bein"
Hermann gab nur ein Grummeln von sich und nahm Einar auf die Schultern. Während des Hinausgehens viel ihm der reglose Körper an der Wand auf. "Achso", murmelte er leise.

Sturmsceda
29.09.2008, 22:59
Sie hatten den Raum in dem sich der Zugang zu Einars Privaträumen befinden sollte erreicht. Die große Menge Banditen bestand aus zwei Männern die vor diesem Raum Wache gestanden hatten, sich nach ein paar leichten Schlägen auf den Hinterkopf auf den Weg ins Traumland gemacht hatten. Die Suche nach der Tür war dann schon eher schwieriger. Nach einer halben Stunde erfolglosen Suchens war es reines Glück, das sie auf die Tür gestoßen sind. Hermann lehnte sich erschöpft gegen eine Wand und als diese hinter ihm nachgab fiel er praktisch in den gesuchten Raum. Während Hermann Einar, den er für die Suchaktion abgelegt hatte, nachholte untersuchten Nemada schon einmal den Raum. Ihr fiel der Bogen samt Köcher auf, der in der einen Ecke lehnte. Es war eine wundervolle Arbeit aus Eibenholz die mit Mithril beschlagen war. Sie schnappte sich den Bogen und die Pfeile, drehte sich zu den Männern um und sagte zu ihnen: "Der Bogen gehört mir. Den Rest könnt ihr haben wenn ihr wollt."

Kampfkatze
04.10.2008, 18:05
Seht öffnete das Fenster in seinem Zimmer und blickte auf die Straße hinunter. Keiner da. Er sprang aus dem Fenster und landete auf dem Boden. Es fing an zu regnen. "Gut! Keiner will bei Regen drausen sein." Er schlich auf ein Gebüsch nahe der Straße zu, um sich verstecken zu können, falls doch noch jemand auftaucht.Als er am Gebüsch war, schaute er sich die umliegenden Häuser an."Genau das! Ein wirklich edles Haus! Man kann damit zwar bei den Nachbarn angeben, aber sicher scheint es..." Eine Wachenpatrullie kahm vorbei. Seht sprang ins Gebüsch und wartete bis sie vorbei war. Endlich. Er sprintete über die Straße zum nächsten Busch und schmiss sich auf ihn. Er musste einen Schrei unterdrücken. "Rosen! Verdammte Dunkelheit!" Als er sich aus dem Rankenwirwar befreit hatte, schlich er auf das reiche Haus zu und kletterte auf´s dach.
"Hier muss doch ein Fenster sein... ah da. Mist, verschlossen." Seht hohlte einen Ditrich raus und versuchte das Schloss vor dem Fenster zu knacken. Mit erfolg. Langsahm öffnete er das Fenster und schlich sich hinnein."Perfekt.Der Speicher." Seht suchte wertvolle Sachen zum entwenden. Er mochte die Wörter Stehlen und Klauen nicht. Entwenden höhrte sich wesentlich harmloser an. Ihm stieg ein fauliger Duft in die Nase.Etwas stöhnte hinter ihm.Er drehte sich langsahm um. Hinter ihm stand ein Zombie.Ohne zu zögern stach Seht ihm ins Herz.Der Zombie schlug ihn mit dem Arm weg."Ah ja, du bist ja schon tod! Na gut, komm, ich warte!" Wie auf Befehl lief der Zombie auf ihn zu. Der Argonier nutzte die Gelegenheit und wich dem Untoten aus und brachte ihn zum stollpern. Der Zombie stand jedoch rasch wieder auf und lief wieder auf Seht zu. Er versuchte auszuweichen, doch der Zombie trat ihm auf den Schwantz. "Arghh! Verdammt! Ahh! Nimm das du stinkendes stück Fleisch!" Seht leif auf die andere Seite des Speichers und zog seinen Bogen und einen Pfeil hervor.Der Zombie lief ihm hinterher und bekahm einen Pfeil in den Kopf, doch das schiehn ihn nicht zu hindern weiterzulaufen. Seht trat dem Zombie gegen den Kopf, der dadurch kurtz taumelte. Er schlug mit seinem Dolch auf die wandelnde Leiche ein, bis der Zombie endlich zu fall kahm."Puhh..." Seht rann der Schweis über die Schuppen. Plötzlich dröhnte eine Stimme von unten: "Hey!!! Wer ist da? Was ist da Los?" Seht griff sich ein Säckchen Gold und verschwand aus dem Fenster. Der Rest seines Raubzugs verlief zwischenfalls los, und er war sehr Erschöpft als er wieder durch sein Zimmerfenster stieg und sich hinnlegen konnte.

Zetter
04.10.2008, 21:21
Xerxes und Hermann nahmen Nemadas Worte nur allzu wörtlich. Direkt nachdem sie ihren Satz beendet hatte, lag Einar mit einem Knall auf dem Boden und der kleine Gang in sein Privatzimmer war von zwei Nord, die versuchten in den Privatraum zu gelangen, verstopft.
Als die beiden in den Raum stürzten und unsanft auf den Boden fielen, hatte sich Nemada an die Wand gestellt und wartete darauf, dass die beiden Nord zur Vernunft kamen. Es schien aber, dass sie darauf lange warten musste. Denn Xerxes und Hermann kämpften gegeneinander, wie zwei Brüder um eine Süßigkeit. Hermanns Versuche aufzustehen, wurden von dem an seinen Beinen hängenden Xerxes schnell beendet, während der ungeschützte Rücken von Xerxes durch den kalten, rauen Boden langsam zu schmerzen begann. Xerxes erkannte, dass er durch diese Methode Hermann nicht aufhalten konnte, weshalb er seine Armee griff und begann mit ihm zu ringen. Doch nachdem die beiden sich mehrmals gegenseitig auf den Boden warfen und wieder aufstanden kamen beide auf die Idee aufzuhören. Xerxes sprang aus dem Kampf heraus und umarmte eine Truhe die an der linken Wand des Raumes stand, während Hermann mit seinen Händen nach einem Schmuckkästchen griff, dessen Inhalt er auch gleich in seine Tasche schüttete.

Xerxes kümmerte sich derweil um die Truhe, welche, zu seinem Pech, abgeschlossen war. Er hatte auch nur drei Dietriche dabei, mit welchen er jetzt versuchen musste das Schloss zu öffnen. Er legte sich vor die Truhe und schaffte es mit dem ersten Dietrich in das Schloss zu gelangen. Doch da er zu ruckartig versuchte den ersten Stift zu verankern, brach der Dietrich ab. Mit dem zweiten Dietrich hatte er mehr Glück. Er schaffte es zwei Stifte zu verankern und es schien auch, als würde er den letzten auch verankern können.
Doch sein Arm wurde bei dem Versuch durch einen Tritt nach oben gerissen. Xerxes drehte seinen Kopf nach oben und sah das Gesicht eines grinsenden Hermanns, der versuchte ihn mit den Worten: "Keine Angst, das mache ich nicht noch mal" zu beruhigen.
Schweißtropfen liefen ihm über das ganze Gesicht, da er nach dem Inhalt der Truhe gierte und ihn unbedingt für sich haben wollte.
Zusätzlich hatte er noch Angst, dass er es aufgrund seiner nassen Hände nicht schaffen würde den Dietrich festzuhalten. Er wischte sich die Hände an seinen Beinen ab und startete den Versuch, das Schloss zu öffnen.

Doch aus einem ihm nicht erklärbaren Grund schaffte er es ohne Probleme Stift für Stift zu verankern.
Seine Hände zitterten, da er etwas sehr wertvolles in dieser eigentlich unbedeutenden Truhe vermutete. Während er den Truhendeckel langsam anhob näherte er sich mit seinem Gesicht der Truhe und spähte hinein. Die Gegenstände in der Truhe waren noch nicht ganz beleuchtet, allerdings konnte er sie bereits erkennen.
Es waren ein Dolch aus Ebenholz und 6 Flaschen Gifte. Er verstaute sie in seinem Rucksack und stand wieder auf, wobei er "Danke für deine Großzügigkeit, Hermann" zischte. Hermann antwortete mit seinem angeborenen sarkastischen Unterton nur "Danke" darauf.
Xerxes wollte weitersprechen wurde aber schon vorher von Nemada unterbrochen. "Seid ihr jetzt fertig?", fragte sie. "Ähm... natürlich, ich wollte grade den Ausgang suchen", antwortete Xerxes und begann damit die Wände Stück für Stück abzutasten. Hermann verließ den Raum, packte Einar und trug ihn in seinen Privatraum. "Vielleicht sollten wir ja ihn hier fragen", merkte Hermann an, während er Einar auf den Boden absetzte, "der scheint mir gleich aufzuwachen."

Bahaar
05.10.2008, 22:15
Der unter den Bäumen zum Glück nur knöchelhoch liegende, weiße Pulverschnee knirschte unter seinen schweren Schritten. Die hellen, weichen Lederstiefel, die seine Füße wärmten, sanken bis auf den gefrorenen Erdboden ein und hinterließen eine trotz des starken Schneefalls lange sichtbare Spur hinter ihm. Nicht zuletzt lag es wohl an der schweren Holzkiepe auf seinem Rücken, die randvoll mit Feuerholz aus den Wäldern geladen war. Er befand sich bereits auf dem anstrengenden Rückweg seiner kleinen Tour. An seinem Ledergürtel baumelte eine kleine Handaxt, die schon leicht eingeeist war und in der Kiepe steckte zusammen mit dem Holz eine größere Holzfälleraxt. Und obwohl es klirrend kalt war, schwitzte er, wie ein Tier. An sich hätte er wohl kein Problem damit gehabt seine dicke Jacke auszuziehen. Ebenso wie die Mütze. Allerdings wäre er dann wohl schnell erfroren. Also ertrug er lieber die Hitze. Der Wind war inzwischen etwas stärker geworden und spielte mit seinem halb weißen, halb schwarzem Bart und den Enden der Haare, die unter der gefütterten Mütze hervor lugten. Er kühlte außerdem seine glühende Haut. Wobei er sich dabei nicht sicher war, ob das Brennen von seiner inneren Hitze oder der äußeren, beißenden Kälte und den, durch die Geschwindigkeit, spitzen Schneekristallen kam und der halte Wind seine Haut nur taub machte. Vielleicht auch beides. Der unangenehmere Teil war dabei, dass ihm die Flocken auch in die Augen flogen und sie tränen ließen und als Folge daraus seine ohnehin schon karge Sichtweite noch weiter einschränkten.

Er schloss die behandschuhten Finger fester um die Riemen der Kiepe und stemmte sich noch stärker gegen den Wind, der ihm direkt entgegenwehte. Er senkte den Kopf ein wenig, damit die Mütze und die Haare einen Teil des Schnees abhielten und er besser sehen konnte. Es war eigentlich nicht mehr sehr weit bis zu seiner Hütte, aber der immer stärker werdende Schneesturm machte ihn langsamer und langsamer. Er brachte wohl inzwischen Stunden damit zu von dem Ort, an dem er sein Holz gehackt hatte, wieder zurück zu seinem Heim zu laufen. Und die Nacht dämmerte bereits, wie er nur schwer durch die Bäume und die darüber liegenden Wolken erkennen konnte. Letztendlich war er gezwungen von Windschatten zu Windschatten der Bäume zu laufen, um weniger anstrengt mit gleicher Geschwindigkeit voranzukommen. Im Schatten eines etwas dickeren Stammes legte er dann eine Rast ein. Das Holz stellte er neben sich und lehnte sie gegen den Baum. Er setzte sich seinerseits in den Schnee und langte mit der Linken unter seine dicke Jacke und holte einen kleinen Beutel mit Pökelfleisch und etwas Brot hervor. Es war unter der Kleidung schön warm und weich geblieben, wenn auch ein wenig zerdrückt. Aber Hauptsache eine kleine Mahlzeit. Das Wandern machte ihm mit der schweren Last auf dem Rücken weitaus weniger Spaß. Allerdings war das Holz nötig gewesen, sonst wäre seine Hütte in Kürze ebenso kalt, wie der Wald gewesen.

Als er wieder aufstand und seine Holzladung schulterte lag das Weiß bereits bis zu den Knien und bereitete ihm noch mehr Mühe. Nach einer gefühlten Ewigkeit schälten sich dann aber endlich doch noch die Umrisse seines kleinen Hauses aus dem Schneetreiben. Durch das kleine Fenster auf seiner Seite drang schwach Lichtschein nach draußen und im Näherkommen konnte er dann auch die extrem verwehte Rauchfahne aus dem Schornstein erkennen, die in einem krassen Winkel in den Wald geblasen wurde und sich schon nach wenigen Metern mit dem Schnee vermischte. Vor der kleinen Tür angekommen konnte er noch schwach Fußspuren eines Menschen zum und wieder vom Haus weg erkennen. Er kniete sich neben sie und strich mit der rechten Hand ein wenig darüber. Der Spuren waren tief und fast vollkommen mit frischem Schnee gefüllt. Es war also bereits eine Weile her, dass diese Person sein Haus besucht hatte. Vermutlich um die Zeit, als er sein Holz gehackt hatte. Er hegte leise Hoffnungen, dass es Neuigkeiten aus dem Dorf gab. Oder vielleicht sogar wieder eine größere Jagd anstand. Eigentlich brauchte er nicht viel hoffen, denn das waren fast die einzigen Nachrichten, die er aus dem Dorf bekam, wenn sich ein Besucher zu ihm verirrte, der nicht lange blieb.

Er trat also vor die Tür und schlug die Stiefelspitzen ein paar Mal dagegen, damit der gröbste Schnee von ihnen fiel. Dann drückte er die kleine, dunkle und vor allem dicke Holztür nach innen auf. Sofort schlug ihm wohlige Wärme entgegen und ließ bereits jetzt seine Wangen kribbeln. Die Holzkiepe stellte er neben sich und schloss rasch die Tür hinter sich, um nicht zu viel Kälte hineinzulassen. Der der recht bescheidenen Größe seines Heims hatte er es sich nicht nehmen lassen einen kleinen Eingangsbereich für Tage, wie diesen, einzurichten. Links und rechts des Eingangs hatte er bis zur etwa zweieinhalb Meter hohen Decke Holzwände hochgezogen, die etwa zwei größere Schritte in den Raum hineinragten. Am anderen Ende des kleinen Korridors hatte er dann dicke Pelze einem Zelteingang ähnlich angebracht, damit der Wind nicht so stark hineinblies oder die Wärme nicht so schnell entwich. Zwischen den dicken Fellen schien der flackernde Schein eines kleinen Feuers hindurch und unter seinen Füßen befanden sich massive Holzdielen, die das Haus nach unten hin zusammen mit darunter gelagertem Stroh abschirmten. In seiner kleinen Eingangshalle klopfte er nun den letzten Rest des Schnees von seinen Stiefeln und dem Rest der Kleidung, dann schob er mit einem Arm einen der Pelze zu Seite und trat in den wohl sehr gemütlich eingerichteten Wohnbereich seiner Hütte ein. Die Kiepe ließ er erst einmal im Eingangsbereich stehen bis der Schnee geschmolzen war und er es dann zum vortrocknen vor das Feuer im Kamin stellte. Solange reichten seine anderen Holzreserven alle mal noch aus. Er nahm die kleine Handaxt von seinem Gürtel und reinigte sie liebevoll vom bereits tauenden Eis und Schnee. Anschließend trocknete er sie noch mit einem kleinen Lappen und hing sie dann zu den anderen fein säuberlich sortieren Waffen an der Wand neben dem Kamin. Das Gleiche wiederholte er mit der großen Holzfälleraxt aus der Kiepe und hing sie in ihre Lücke neben seinem Stahlschwert, der Armbrust, dem Speer und diversen Messern.

Danach zog er sich bis auf die leinen Hose und das Leinenhemd unter der dicken Lederkleidung aus und kümmerte sich dann um sein Abendbrot. Wildschweinfleisch mit diversen Pflanzen. Während er so über dem Kochen war, trocknete sein Bart wieder und auch das wohlige Kribbeln in seinen Wangen verschwand allmählich wieder und wich der gewohnten Wärme. Erst nach einer ganzen weile fiel sein Blick auf den kleinen Brief, der neben der kleinen Kochecke auf einem Tischchen lag. Er hatte ganz vergessen nach einer Nachricht zu suchen. Während sein Fleisch in der Suppe mit einigen Gemüsesorten über dem Feuer köchelte nahm er sich den Brief und setzte sich in die kleine, mit vielen Pelzen ausgelegte Schlafecke, die er zwischen einer der Eingangsholzwände und der Außenwand des Hauses eingerichtet hatte. An sich glich es mehr einer kleinen Höhle. An den umliegenden Wänden hingen ebenfalls weiche Felle und Weitere waren als eine Art Vorhang davor angebracht. Sie dienten der Abdunkelung in der Nacht, denn das Feuer auszumachen, kam nicht in Frage. Er lehnte sich also gegen die Wand und öffnete den Brief. Es war ein einfaches Pergament, das leicht durchfeuchtet war. Er begann zu lesen:

Grüße dich Thorin,
die Zeit der Jagd ist wieder einmal näher gerückt. Wir wollen in zwei Tagen wieder aufbrechen und dieses Mal in die nordwestlicheren Regionen vordringen. Das heißt, wir wollen dieses Mal auf der anderen Seiter der Moesring Berge jagen. Wir wissen, dass es dort besonders viele Ricklinge gibt, aber dafür gibt es umso mehr Eiswölfe und Eisbären, die es zu jagen lohnt.
Wir treffen uns am Abend in zwei Tagen am Nordufer des Fjalding Sees. Ich hoffe wir können, wie immer, auf die zählen. Wenn du diesen Brief liest, heißt das, dass ich dich leider nicht angetroffen habe, also sehen wir uns hoffentlich in zwei Tagen.
Bis dahin mein alter Freund,
Brândil.

Brandil war einer der älteren Männer aus seiner Jagdgruppe und Thorin sah ihn fast als eine Art Ziehvater an. Mit seinen fast sechzig Jahren konnte man fast meinen, er wäre zu alt für die gefährliche und anstrengende Jagd, aber er überraschte mit ausgesprochener Stärke und Ausdauer. Er legte den Brief zur Seite auf einen kleinen Sims, der unter dem vielen Fell hervorschaute und stand dann erschöpft und mit den müden Gliedern kämpfend auf und schaute nach seinem Fleisch mit Suppe. „Wenn ihr in diese Regionen vorstoßen wollt, könnt ihr erst recht auf mich zählen“, murmelte er vor sich hin und hatte somit seine Entscheidung gefällt. Jagd, das bedeutete für ihn alles. Freunde und derbe Späße am Feuer, Freiheit und Tod auf der Pirsch. Und vielleicht auch neue Hinweise auf den Verbleib des Mörders seiner Eltern, den er immer noch suchte und hasste. Er setzte sich in einen gepolsterten Stuhl und nahm sich etwas von seiner warmen Mahlzeit zusammen mit einem Schluck Met.
Nicht einmal eine Stunde später trug er das gehackte Holz im Schlaftaumel in die Nähe des Feuers und ließ sich dann müde in sein Bett fallen. Mit dem leisen Knistern des Feuers hinter ihm, dem gedämpft zu ihm dringenden Tosen des Sturmes draußen als Begleiter schlief er dann auch fast augenblicklich ein …

Gendrek
08.10.2008, 17:58
Erde, Kies und anfänglich auch Schnee schleuderten die Hufe des Rappen durch die Luft, doch nun war es nur noch Erde und Kies.
Der Mann der auf dem Rücken des Rappen saß wurde ordentlich durch geschleudert, trotz seiner langjährigen Erfahrung als Bote. Seine Nachricht war recht wichtig, das wurde ihm nicht zu knapp von einer bezaubernden Dunmerin eingebläut. Sein Weg führte nach Chorrol, zu einer Heilerin.
>> Wie hieß die nochmal? Irgendwas mit Na…Nari…Nase, nein das war es nicht. Die Bürger können mir bestimmt Auskunft geben <<
Der Bote musste schon in der gestrigen Nacht aufbrechen, nun dämmerte es bereits und er hatte mehr als 3/4 der Strecke zurückgelegt. Gelegentlich sah er bereits die Mauern der Stadt, wenn sie nicht gerade von Bäumen verdeckt wurden.
Bei sich trug er gerade mal den Brief, 20 Septime, eine Feldflasche und einen kleinen Beutel mit etwas Käse und Brot.
Er gab dem Pferd die Sporen und trieb es zu noch höheren Geschwindigkeiten an, neben ihm rauschte ein Bauernhof vorbei. Kurze Zeit später auch die Weynon-Priorei.
Der Wald lichtete sich, und vor ihm erhoben sich die Mauern von Chorrol. Es dauerte nur Minuten bis er vom Rücken des Pferdes abgestiegen war, und es fest in den Ställen angebunden hatte.
Der Bote betrat Chorrol und machte sich auf den nächstbesten Weg in eine Taverne, >> Eine Taverne, eine Taverne…also wenn mir da keiner helfen kann diese Nemila oder wie sie auch immer heißt zu finden dann wohl keiner <<.
Er lief durch die Straßen Chorrols und hielt nach einer vielversprechenden Taverne Ausschau, die er letztlich auch fand.
>> „Krummstab und Eiche“? Mhh hört sich nicht schlecht an hoffentlich kann mir einer hier helfen <<, er betrat die Schenke leicht und ging schnurstracks zum Wirt.
>> Guten Tag mein Herr, sagt kennt ihr eine Heilerin? Ihr Name fängt mit einem N an <<, >> Ein N sagt ihr? Na wahrscheinlich meint ihr Naasira, die könnt ihr jeden Abend hier finden. <<
Der Bote vollzog innerliche Freudensprünge, >> Danke mein Herr! <<
Sein Ziel fast erreicht überlegte er nun was er anstellen könnte, der neue Tag war hereingebrochen und Naasira würde erst gegen Abend eintreffen…

Bahaar
08.10.2008, 22:29
Das Toben des Sturmes draußen hatte nachgelassen, als er langsam aus seinem tiefen, aber dennoch wenig erholungsreichen Schlaf erwachte. Er fühlte sich, wie immer matt und niedergeschlagen, allerdings legte sich das üblicher Weise mit der Zeit wieder. Das Feuer in seinem Kamin war stark niedergebrannt, aber die Glut verströmte immer noch wohlige Wärme und reichte aus, um ein Neues zu entfachen. Die letzten Scheite seines Vorrates, die neben dem aus groben, grauen Steinen gemauerten Feuerplatzes gestapelt waren, schichtete er kreisförmig gegeneinander gelehnt auf der Glut und machte sich dann daran das neue Holz in den für es vorgesehen Bereich zu platzieren. Es dauerte eine Weile, bei der Menge des Holzes, aber wenigstens vertrieb er so die Schlaffheit in seinen Gliedern und war am Ende wieder munter. Er wandte sich dem Frühstück zu, das nur aus ein wenig Brot und einigen getrockneten Früchten bestand. Es gab wichtigeres zu tun, als ein ausgedehntes Frühstück. Beispielsweise Waffen vorbereiten und die Rüstungen entstauben.

Als erstes widmete er sich der Eisbärenpelzrüstung, die, bis auf den Helm, in einer alten, hölzernen Truhe auf der anderen Seite des kleinen Eingangsbereiches lagerte. Mit einem leisen Knarren öffnete er die Truhe. Auch wenn man es ihr nicht ansah, war sie innen gut gepflegt und mit Tüchern ausgelegt, damit das, zwar abgeschliffene, aber dennoch spröde Holz der Rüstung in ihrem Inneren nicht schaden konnte. Den weißen, flauschigen Pelz konnte man schon durch die vielen Lagen von Stoff, in den er extra noch einmal eingewickelt war, spüren. Vorsichtig hob er das relativ leichte Bündel heraus und legte aus auf einen kleinen Tisch an der Wand, schob anschließend einen Holzschemel davor und machte sich ans Auspacken. Lage für Lage des Stoffes wickelte er die Rüstung aus und schließlich kam das weiße Schimmern zum Vorschein. Sie war sehr gut gefertigt und, nebst der Braunbärenpelzrüstung in einer anderen Kiste, sein ganzer Stolz. Die etwa fingerlangen Haare des Fells hingen glatt herab, als er einen Handschuh aus dem Bündel nahm. Her musste nicht viel machen, wie ihm auffiel. Die Haare waren nicht verdreckte oder in irgendeiner Form verfilzt oder etwas in der Art. Das ersparte ihm Zeit. Unter den Haaren befand sich dann die dicke, auf spezielle Art bearbeitete Haut. Sie war robust und vermochte auch vor Hieben mit Schwertern oder anderen Klingenwaffen Schutz zu bieten. Unter der äußeren Haut war noch einmal weiche Wolle als Polster angebracht und ganz innen kam dann noch eine dünne Lederschicht. Sie bot also nicht nur Schutz vor Waffen und den damit verbunden Wunden, sondern auch vor enormer Kälte. Nachdem er sorgfältig die Rüstungsteile durchgeschaut hatte, legte er sie wieder zusammen und ließ sie auf dem Tisch. Danach stand er auf ging zum Kamin, an dessen oberen Ende unter der Decke der Helm der Rüstung hing und in den Raum starrte. Auf den ersten Blick hätte man nicht gedacht, dass der komplette Bärenkopf Teil einer Rüstung ist, aber wenn man näher kam und von unten die Öffnung bemerkte, erschloss sich schnell der eigentliche Zweck. Mit der Rechten langte er nach oben und hob den Helm von seiner Halterung. Auch hier waren die Haare fingerlang. Der Unterschied zu den restlichen Teilen war, dass man die Knochen gelassen hatte und lediglich etwas den Unterkiefer bearbeitet hat, damit man besser sehen konnte. Sogar die Zähne hatte man gelassen. Nach innen war nicht anders gearbeitet und somit war der Helm nicht nur ein Schutz sondern auch eine Mütze. Auch hier musste er nicht viel tun und legte seinen warmen Kopfschutz zum Rest der Fellkleidung.

Nun war die Armbrust an der Reihe. Sie musste etwas nachjustiert werden. Seit sie das letzte Mal genutzt wurde, war etwas Zeit vergangen. Da er sie nur beim Austesten einstellen konnte und gegebenenfalls auch die Sehne neu spannen konnte, hatte er gleichzeigt noch die Möglichkeit die Fellrüstung ein wenig passender einzustellen und einen Spaziergang zum Dorf zu unternehmen. Wenn genügend Zeit bis zur Dämmerung blieb. Er nahm seine Waffe samt Bolzen aus der Halterung und ging zurück zum kleinen Tisch. Als erstes legte er die Hosen an. Sie saßen eng, aber nicht unbequem. Eher das Gegenteil. Das Nächste waren die Jacke, die ihm bis auf die Oberschenkel ging und somit keinen Freiraum zwischen Hosenbund und ihrem unteren Rand bildete, und die hohen Stiefel, die bis knapp unter die Knie reichten. An ihren Sohlen waren kleine metallene Spitzen angebracht, die verhinderten, dass man auf Eis schnell ausrutschte. Zu guter Letzt kamen die Handschuhe, die ebenfalls die Armteile der Jacke weit überlappten und der Helm. Hier in der warmen Hütte begann er bereits jetzt zu schwitzen, also sah er zu, dass er ins Freie kam. Er schnappte sich seine Armbrust mit Munition und einigen Dingen zum Einstellen und begab sich nach draußen.

Der Schnee war vor seinem Haus bis zur Hüfte hoch angeweht worden und wäre beinahe durch die offene Tür in sein Heim hineingefallen, wenn er sie nicht schnell wieder hinter sich geschlossen hätte. Mit den Beinen und Füßen schaufelte er einen einigermaßen breiten Gang durch den Haufen, bis das Weiß nurmehr bis etwa zu den Knien hoch lag. Durch die Baumwipfel konnte er den an diesem Tag nur leicht bewölkten Himmel sehen. Hin und wieder fiel ihm ein bisschen Schnee entgegen, das von einem Ast gerutscht war und vor seinem Mund bildeten sich weiße, feuchte Atemwolken und schlugen sich kurz darauf als kleine Eiskristalle an seinen Barthaaren und den beiden Hälften des Unterkieferknochens zu seiner Rechten und Linken nieder. Er ging um das Haus herum auf die Hinterseite, wo unter einem kleinen Verschlag für gewöhnlich ein paar gefrorene Schinken oder rohe Fleischkeulen hingen. Allerdings war dieser Vorrat ebenso zur Neige gegangen, wie sein Holz. Er hatte einiges zu tun. Das kam ihm nicht zum ersten Mal in den Sinn. Wenigstens seinen Fleischvorrat würde er bald wieder auffrischen können. Das Holz würde dann danach kommen. An einer der Wände des Holzschuppens hing eine kleine Scheibe mit aufgemalten Ringen und unzähligen Löchern darin. Seine Zielscheibe für Arbeiten, wie diese. Also begab er sich in etwa vierzig Meter Entfernung in Stellung. Spannte mit einer kleinen Kurbel die Sehne und legte einen Bolzen auf. Wobei er bereits wusste, dass sie nachgespannt werden musste, denn für gewöhnlich lockerte er sich ein wenig, wenn er die Armbrust eine Weile nicht brauchte. Allerdings konnte er nicht sagen, wie sehr. Er legte auf die Scheibe an und drückte die durch das Fell kaum merkliche Schulterstütze gegen seine rechte Schulter. Dann presste er die Metallspange an der Unterseite, die den Abzug darstellte, an das dunkle, glatte Ebenholz. Mit einem leisen Klicken wurde der Mechanismus ausgelöst und schon einen Lidschlag später sauste der Bolzen davon. Mit einem feinen Pfeifen durchschnitt er die Luft und schlug eine gute Handbreite unterhalb der Zielscheibe leise summend ein, obwohl er etwas über die Mitte gezielt hatte. „Viel Arbeit“, murmelte er leicht überrascht über die extreme Ungenauigkeit. Er klemmte die Schusswaffe zwischen seine beiden Oberschenkel und nahm ein kleines Werkzeug zum Spannen der Sehne. Dazu mussten zwei kleine Rädchen an den Enden des quergelegten Bogens, um die die Enden dieser gewickelt waren, nachgezogen werden. Es war ziemliche Gefühlssache. Nicht zu lasch, aber auch nicht zu straff. In diesem Fall konnte die Sehne schnell reißen. Er drehte ein wenig mit dem schlüsselartigen Metallstift und zog sie strammer. Spannte sie dann von neuem mit der größeren Kurbel und legte einen Bolzen ein.

Diesmal saß das Geschoss eine Handbreite unter der Mitte. Schon besser, aber es ging noch genauer. Also noch ein letztes Mal nachjustieren und der dritte Schuss traf dann ins Zentrum bei immer gleich anvisiertem Punkt. Zufrieden packte er schließlich alles wieder zusammen und lief zur Scheibe, um die Bolzen herauszuziehen. Sie waren zum Glück so kreiert, dass die Spitzen nicht so schnell abbrachen und nicht so leicht in ihrem Opfer steckenblieben, wenn man sie herauszog. Das kam ihm zugute. Denn die Spitzen waren nicht komplett durch das Holz geschlagen und ließen sich mit etwas wackeln wieder herausziehen und hatten noch eine gute Qualität, sodass er sie zu den Anderen zurück in den ledernen Köcher stecken konnte. Auf dem Weg zurück zum Eingang, bei dem er den tiefen Spurrinnen von seinem Hinweg folgte, beschloss er trotz der bereits einkehrenden Spätnachmittagssonne – er hatte wohl länger, als gewollt geschlafen – noch einmal ins Skaal-Dorf zu gehen. Ein kurzer Besuch in der Halle der Skaal musste einfach mal wieder sein. Der Duft von süßem Met, frisch gebratenem Fleisch und einigen Gewürzen. Dazu der flackernde Schein von Feuer und derbe Späße in den Runden. Er hüpfte nur kurz zurück ins warme Innere seiner Behausung. Schaute nach dem Feuer, dass noch eine ganze Weile brennen würde, auch ohne Aufsicht, hing seine Schusswaffe zurück und schnappte sich ein paar Draken. Seine Rüstung behielt er gleich an, in der Nacht würde es noch um einiges kälter sein und mit Alkohol im Blut war es allgemein besser, wärmere Kleidung zu tragen. Er verließ die Hütte so schnell, wie er hineingegangen war, wieder und machte sich an den Aufstieg des Hügels zum Dorf hinauf.

Nach einer ganzen Weile, während der er gegen den tiefen Schnee am Hang ankämpfte, erreichte er schließlich das in einem baumlosen Areal angelegte Skaal-Dörfchen. Aus den kleinen Schornsteinen der mal mehr, mal weniger großen hölzernen Hütten stiegen stetig dünne Rauchfahnen zum mittlerweile klaren Himmel empor. Er lief zwischen den Häusern hindurch und hielt auf das größte Gebäude zu. Es war wohl gut dreimal so groß, wie alle anderen in der Nähe. Und wohl auch am meisten geziert mit Schnitzereien an den tragenden Balken an der hohen Front. Das dunkle Holz bildete, wie bei allen anderen Hütten auch, einen starken Kontrast zum glänzenden, makellosen Weiß auf dem Boden und den Dächern. Durch das Eigengewicht des Schnees war der Dachfirst bereits wieder schneefrei. Und direkt unter den Enden der Dachfläche hatten sich größere, langgezogene Haufen gebildet. Eiszapfen zierten die jedwede Ecke. Auf dem Platz direkt vor dem großen, zweiflügligen Eingang befand sich keine Menschenseele, außer ihm. Weiter entfernt konnte er ein paar Gestalten sehen, die ihren Geschäftigkeiten nachgingen. Aber er interessierte nicht für sie und ging stattdessen auf den Eingang zur großen Dorfhalle zu.

Er drückte einen Flügel auf und trat in den üblichen Eingangsbereich. Kurz darauf schloss er die Tür wieder, klopfte den Schnee von seinen Stiefeln und der Hose und schob die nächste hölzerne Tür auf. Mit einem Mal kamen ihm der intensive Duft von gewürztem Fleisch und der typische, süße Geruch von Met entgegen. Er erschlug ihn regelrecht. Dazu kam noch ein enormer Schwall an Wärme und er riss den Bärenkopfhelm regelrecht von dem seinen. Im nächsten Augenblick zog er die Handschuhe und die Jacke aus, sodass er nur noch seinen Leinenhemd obenrum anhatte. Nun war es etwas erträglicher. „Sehd wer uns mal wieder beerhd!“, lallte eine tiefe, brummende Stimme eines Mannes von der linken Seite. Hatte er noch kurz seinen Blick über die großen, in grobe Steinmauern gefassten, Feuerstellen schweifen lassen, um die in einigem Abstand lange Bänke angeordnet waren. Über den offenen Feuern brutzelten Schweine.

Grinsend wandte er seinen Kopf zu dem Mann, der gesprochen hatte. Es war ein älterer Nord mit leicht grauem Vollbart und längeren, bereits silbrig glänzenden Haaren. Gekleidet in schlumprige, abgenutzte, braune Lederkleidung und einer qualmenden Holzpfeife im Mund. Der Met schwappte aus dem großen Humpen, als er ihm aus der kleinen Runde an einem Tisch zuprostete. Er hob die Linke zum Gruß, während die Rechte seine ausgezogene Kleidung hielt. Dann machte er sich auch schon auf den Weg zu den Männern, von denen immer wieder Gelächter zu ihm drang. Auch aus den anderen Ecken des Hauses schnappte er gelegentlich Gesprächsfetzen auf. „Und da hadd er dem Braunbären gesagd: Dich krieg ich schneller von hinten, als du brüll’n kannsd!“, war nur einer davon.

„Guten Abend, Brândil Morgenstern“, grüßte er den älteren Mann und grüßte der Reihe nach die drei anderen Männer der Runde. Gondrim Prankenfänger, ein stämmiger Mann mittleren Alters, kurzem, braunem Haar, gefährlich wirkenden, grünen Augen und einem kurz gehaltenen Kinnbart, war der Erste. Rulmgar Eisennagel, der mit seinen zwanzig Jahren jüngste in der Runde, mit seinen dunklen, braunen Augen, langen, blonden Haaren und eher dünnen Glieder, der Zweite. Zu guter Letzt folgte dann noch Hulfgar Schmiedhammer, der gräftigste Mann der Runde. Rotbraune Haare, die zusammen mit dem durch Zöpfe gezierten Bart bis auf die Brust hingen und das Gesicht mit seinen hellblauen Augen umrahmten. Alle zusammen prosteten ihm mit schwappenden Humpen zu und machten eine Lücke für ihn und seine Kleidung frei. „Noch ‘n Humb’n für uns’ren Jagdgefährden!“, brüllte Rulmgar und reckte dabei seine rote Schnapsnase in die Luft und schlug mit der freien Hand auf den massiven, dunklen und alten Holztisch. Es dauerte auch nicht lange, dann kam schon ein Großer für ihn und er packte ihn mit beiden Händen. Setzte ihn an seine Lippen und kippte den Met in einem Zug in seinen Rachen. Gefolgt von einem langgezogenen, bärengleichen Brüllen, dass seine Backen aufblähte und sowohl ihn, als auch die anderen am Tisch in lautstarkes Gelächter ausbrechen ließ. „Noch’n Krug!“, rief diesmal Gondrim und leerte danach auch seinen Krug. Praktisch prophylaktisch kamen gleich fünf neue Humpen an ihren Tisch. Für jeden einen. Es war immer der schönste Teil der Jagdvorbereitungen. Das Trinkgelage vor dem Aufbruch. Auch das nächste Gefäß voll mit Met leerte er in einem Zug und ließ ihm bereits jetzt etwas wärmer werden, als ihm durch die dicke Hose und die Stiefel ohnehin schon war.
„Wie lange seit ihr schon hier?“, fragte er in die Runde und erntete Gelächter.
„‘n ganzen Nachmiddag!“, kicherte Brândil. Es würde wohl ein sehr langer und vor allem lustiger Abend werden, dass stand fest. Dann wurde ihm auch schon der nächste Humpen und auch ein wenig zu Essen gereicht …

Naasira
09.10.2008, 15:00
Erleichtert lies die Heilerin die Haustür hinter sich ins Schloss fallen. Ausnahmsweise verriegelte sie die Tür. Sie wollte jetzt nichts mehr hören und sehen. Deswegen begab sich die Bretonin auch direkt in die oberen Stockwerke, nachdem sie die Feuerstelle angeheizt hatte und den großen Wasserkessel über die glühende Holzkohle geschwenkt hatte.

Die Priesterin warf die dreckigen, blutverschmierten Kleider in eine Ecke der Wohnung. Sie würde diese Kleider wohl niemals wieder sauber bekommen. Blut war sehr hartnäckig und mittlerweile eingetrocknet. Im Haus war es mollig warm und so ging Naasira nackt zu dem Holzbottich mit dem heißen Wasser und wusch sich erstmal die lockigen Haare. Wenn sie nass waren, reichten sie der Bretonin bis an die Hüfte, doch beim trocknen bildeten sich wieder die wilden Locken, welche es fasst unmöglich machten eine gescheite Frisur hinzukriegen, die länger als 5 min. hielt. Erst als sich die Heilerin richtig sauber fühlte, rieb sie Ihre Haut noch mit einem selbst hergestellten Duftöl ein und schlüpfte nur in ein loses Hemd. So setzte sie sich an den kleinen Fenstererker im 1. Stock und nahm sich ein Buch um dort zu lesen.

Zwei Kapitel später wurde das Licht zu dämmrig und Ihr Magen zu knurrig um noch sitzenzubleiben. So schlug die Bretonin das Buch zu und zog sich ein einfaches Blaues Kleid über. Sie kämmte energisch die Haare mit dem Ergebnis, dass diese noch schlimmer als sonst in alle Himmelsrichtungen abstanden. Mit einem genervten Seufzer flog die Bürste in Richtung Kommode, verfehlte diese jedoch knapp und landete statt dessen auf dem Boden. Sie beschloss das nutzlose Ding einfach dort liegen zu lassen und griff sich ein breites, blaues Band, mit dem sie die Haare zurückband, so das sie Ihr in wilden Wellen über den Rücken fielen, doch wenigstens Ihr Gesicht verschonten.

So langsam fand Naasira Ihre innere Ruhe wieder. Doch Ihr wurde auch klar, was sie so unruhig gemacht hatte. Sie war nicht geschaffen für ein beständiges Leben in einem Dorf wie Chorrol. Viel zu lange befand sie sich nun schon am selben Fleck. Als sie das Törchen zu Ihrem Anwesen schloss, blickte die Heilerin nochmal lange auf das Häuschen. Es gehörte Ihr und sie konnte jederzeit hierher zurückkehren. Im Moment würde sie sich noch um Ihre Lehrlinge kümmern......doch danach..........Ihr Herz machte einen kleinen Sprung beim Gedanken daran Ihr Pferd zu satteln, die Taschen zu beladen und mal wieder ins unbekannte zu Reiten.

Während die Bretonin zum "Krummstab und Eiche" lief und sich dort schliesslich an einem Tisch nieder lies, war sie schon am planen was sie noch alles vor Ihrem Aufbruch in die Wege leiten musste..............

Elendil Sunlight
09.10.2008, 17:34
Für Elendil Sunlight verging ein Tag wie der andere. Tränke und Salben herstellen, Zutaten besorgen und abends vor dem offenen Feuer im Kamin lesen. Ein Leben, wie es sich für einen alten Elf geziemte. Ein gemütliches, ruhiges tägliches Einerlei ohne böse Überraschungen. Ohne Tiefs. Allerdings auch ohne Hochs. Ohne Abwechslung. Was nach einiger Zeit selbst für einen alten Elf langweilig wurde. Seine letzte Veränderung war die Heiler-Lehre bei Naasira gewesen. In Chorrol. Was Naasira wohl machte? Noch immer dachte er häufig an die junge, gebildete Bretonin. Jene Frau, die er sich als Tochter gewünscht hätte. Ob sie noch immer in Chorrol lehrte? Vermutlich. Aber dennoch, er hatte damals eine Wissensbegierde und einen Hunger nach Leben in ihr bemerkt, der ihn hätte schwören lassen, dass sie es nicht ewig in einem friedlichen Nest wie Chorrol aushielt. Chorrol war schön im Sommer. Für einen Sommer. Aber letztlich irgendwie ein Ort für alte Leute. Es geschah nichts. Und das musste doch für eine junge Frau irgendwann langweilig werden. Andererseits: wo geschah schon etwas? Und wenn etwas geschah, dann war das Ergebnis Kvatch. Ein Ergebnis, welches sich auch niemand gewünscht hätte. Wo waren die positiven Veränderungen? Wo blieb das Leben selbst? Wenn selbst ihm in seinem Alter der immerwährende Gleichstand langsam auf die Nerven ging, wie konnte dann eine junge Frau das auf Dauer ertragen? Irgendwo, irgendwie müsste es doch noch so etwas wie "Abenteuer", Entdeckungen, Reisen und ähnliches geben.
Aber vielleicht war es nur seine eigene Unzufriedenheit und seine eigene Einsamkeit, die ihm solche Gedanken eingaben. Naasira war vermutlich völlig zufrieden in Chorrol mit ihren Schülern.
Elendil zuckte gereizt mit den Schultern und sah auf das erloschene Feuer im Kamin. Auch das noch. Erbost und auch, weil er nicht aus der Übung kommen wollte (schließlich war er auch ein hochrangiger Magier, auch wenn das niemanden hier interessierte) warf er einen Feuerball auf das Holz im Kamin, um es wieder anzuzünden. Doch irgendwie hatte seine innere Gereiztheit wohl etwas ausgelöst und aus dem Feuerball war ein Feuersturm geworden. Was darin endete, dass nicht nur das Feuer im Kamin brannte, sondern auch Flammen und Flämmchen plötzlich auf dem Boden vor dem Kamin fröhlich loderten und herumhüpften. "Bei Sheogorath", fluchte Elendil. Das fehlte ihm gerade noch, dass sein Haus abbrannte. Blitzschnell zauberte er einen Eissturm hinterher. War schließlich einfacher als Wassereimer zu schleppen. Die Flammen erloschen. Das Feuer im Kamin allerdings auch und der Boden vor selbigem war nun nass und mit Eisstückchen bedeckt. Und das Holz im Kamin so durchweicht, dass man es als Brennholz wohl kaum noch gebrauchen konnte. Der Altmer verdrehte die Augen. Das war wohl einer jener Tage, an denen er besser im Bett geblieben wäre ... Seufzend machte er sich nun doch per Hand daran diesen Raum wieder in einen vernünftigen Zustand zu versetzen. Obwohl er kurzfristig erwog, die heutige Nacht in der Magiergilde zu verbringen. Doch der Gedanke an jene, die in der Magiergilde Bruma zuhause waren, belehrte ihn schleunigst eines Besseren.

Und während er sein Haus langsam wieder in Ordnung brachte, verdrängte er jegliche Gedanken an Naasira, Chorrol, Abenteuer, Veränderungen als Wunschträume eines alten Magiers und Alchemisten. Die einzigen Veränderungen, die es in seinem Leben wohl noch geben würde, waren solche wie eben. Und darauf konnte er getrost verzichten.

SirTroy
12.10.2008, 21:05
Als Troy morgens erwachte, fühlte er sich als hätte er 3 Tage geschlafen.
Nachdem er sich gestreckt hatte und unten am Fluss sein Gesicht wusch, machte er sich auf den Weg nach Bruma um seine Geklauten waren an den Dortigen Hehler zu verkaufen.
Einen ganzen Tag lang wanderte er auf der Roten Straße bis er an eine große Kreuzung kam die kurz vor dem Herzland lag. Troy blickte in die Ferne und dachte nach...
Kurz darauf gähnte er und rollte sein kleines Tragbares Bett nahe einem Busch und einem Stein aus.
"Morgen werde ich meine Reise fortsetzen" waren die letzten gedanken von ihm ehe er einschlief.

Bahaar
13.10.2008, 23:53
Als er seine Augen wieder öffnete, war das Erste, das er sah, mit Pelzen verhangene, niedrige Wände und die hölzerne Decke, seiner kleinen Hütte. Verwirrt und ungläubig blinzelte er ein paar Mal, um sicher zu gehen, dass er auch nicht träumte. Aber er befand sich tatsächlich in seinem Heim. Die Frage war nur, wie kam er dorthin? Das Letzte, an das er sich erinnern konnte, war, dass sie zwei in nobel wirkende Rüstungen gekleidete Nord mit glatten, gepflegten Haaren und ein wenig zu sauber duftende Nord ausgelacht hatten, wie alte Waschweiber. Eigentlich hatte es keinen Grund gegeben, immerhin waren solche Nord nichts Besonderes mehr, aber in ihrem, zu dieser Stunde schon ordentlich angetrunkenem Zustand, war das wohl egal. Ein gepflegter Nord war, und würde wohl bei den Skaal auch immer so bleiben, eine Lachnummer. Trotz dessen hatten sie einige bösartige Blicke kassiert. Wobei ihnen das mehr oder weniger egal gewesen war in ihrem Zustand. Danach war dann die, er war sich nicht mehr ganz sicher, die zehnte oder elfte Runde Met gekommen. Wie viel es am Ende gewesen war, konnte er nicht sagen, immerhin fehlte ihm jedwede Erinnerung an alles, das danach kam, aber es war genug gewesen, um ihm einen mörderischen Kater zu verschaffen. Und erst jetzt, da er sich nicht mehr auf das Vergangene, sondern auf das Hier und Jetzt konzentrierte, bemerkte er, dass er halb nackt in seinem Bett lag. Nur eine Leinenhose am Leib und sonst nichts, als seine Haut, lag er auf dem Rücken quer in den zerwühlten Pelzen seiner Schlafecke. Durch einen kleinen Spalt in den pelzigen Vorhängen erkannte er, dass seine Schneebärenfellrüstung über der Lehne des alten Holzstuhls hing. Mühselig machte er sich daran, aufzustehen, allerdings schlug es ihn gleich wieder nieder, als er aus einer sitzenden Position ganz hochkommen wollte. Ein kleiner Schwindelanfall befiel ihn und schickte ihn zurück. Es dauerte einen Moment, bis er sich wieder gefangen hatte und einen neuen Versuch starten konnte. Mit dem Zweiten kam er immerhin auf die Füße, auch wenn er mehr durch die Gegend eierte, als das er lief. Nie wieder so viel Met, schwor er sich dabei und kurvte auf den Kamin, mit dem noch leicht brennenden Feuerholz darin zu. Schnell warf er noch zwei Scheite hinein, dann stapfte er, wie er war, auf den Eingang seiner Hütte zu. Machte einen Schritt hinaus, in die eisige Kälte und warf sich halb nackt in einen Schneehaufen, um seine Sinne mit dem Schock von der lähmenden Trunkenheit zu befreien. Und tatsächlich: es funktionierte, auch wenn die Kopfschmerzen blieben, war zumindest die Müdigkeit verflogen. Der Schnee schmolz augenblicklich auf seiner heißen Haut und rann in kleinen Strömen herab. Er warf noch schnell einen Blick zum Himmel, der ihm bereits Nachmittag verhieß, und begab sich dann bereits leicht klappernd zurück in die Wärme seiner Hütte.

Hunger verspürte er keinen, also konnte er sich einiger Maßen in Ruhe daran machen, die Sachen für die Jagd zusammen zu packen. Unter der Decke über dem Kamin hingen einige geräucherte Schinkenstücke, die er nun herunter nahm und mit einem Strick zusammenband und in ein Ledertuch einwickelte. Dieses verschnürte er wiederum noch einmal und warf es dann in einen größeren Lederbeutel, in den noch so einige andere Dinge kommen würden. Beispielsweise Brot, einige Gewürze und getrocknete Früchte, Binden und andere Dinge für Wundversorgungen, einige weitere Schnüre und noch ein paar andere Utensilien für das Anfertigen von Salben oder ähnliches. Nachdem der Beutel randvoll war, wurde auch er verschnürt und durch zwei Ösen fädelte er dann ein dickes Lederband als Tragegurt. Die fertig gepackte Tasche stellte er dann neben den Eingang.

Nun kümmerte er sich um die Waffenausstattung. Eine ziemlich Große, mochte man meinen. Zuerst schliff er noch einmal die Klingen aller Dolche und auch des nordischen Stahllangschwertes, dann die des Speers. Polieren und gegen Wasser, also Schnee, und Blut einfetten, war dann auch noch an der Reihe. Die Armbrust mit den Bolzen legte er dann neben alle anderen Waffen auf einen Tisch. Dann wandte er sich wieder der Kleidung zu. Er zog sich die leichte Leinenhose aus und suchte dann nach seiner Lederausstattung. Splitterfasernackt wühlte er sich dann durch einen kleinen, dunklen und irgendwie windschiefen Schrank, der in der anderen Nische neben dem Kamin angelegt worden war. Nach einer Weile fand er schließlich auch die helle, lederne Hose und eine etwas dünnere, ebenfalls aus Leder gefertigte Jacke. Er begab sich zurück zur Rüstung und verharrte einige Augenblicke, als sich wieder einmal ein heißer, brennender Schmerz von den Narben auf seinem Rücken ausbreitete. Er hatte keine Erklärung dafür und auch keiner der Heiler im Dorf. Es war einfach so. Zwar sagte der Schamane, dass Wunden von Werwolfskrallen nie wirklich verheilen, aber irgendwie wollte er es nicht glauben. Für ihn war es mehr ein Fluch und Verspottung. Verspottung vom Mörder seiner Eltern, der seit mehr als sieben Jahren ungestraft durch die Wälder Solstheims zog und vermutlich weiter munter Menschen abschlachtete und sich an ihrem Fleisch und Eingeweiden labte, immer mit dem Wissen, seinem größten Feind entkommen zu sein. Die Finger seiner Rechten tasteten sich langsam zu den parallelen Linien, die sich tief durch sein Fleisch zogen. Schnell zog er sie wieder zurück, als sich der Schmerz verstärkte, weil seine Fingerspitzen die Hautwülste berührten. Wütend auf sich selbst und voller Hass auf seinen Peiniger schlug er, von einem wilden Schrei begleitet, mit der Faust gegen die Armlehne des Stuhls, die unter der Wucht splitternd nachgab.

Erst nach einer ganzen Weile, die er dann einfach ausharrte ohne sich zu bewegen, ließ das Brennen nach und er konnte sich einkleiden. Erst seine warme Unterkleidung und dann die Rüstung. Mit den Handschuhen und dem Helm wartete er allerdings noch, bis er sich die Waffen angelegt hatte. Er drehte sich schnell wieder seinen Jagdutensilien zu und stieß dabei mit dem Knie hart gegen die hölzerne Tischplatte. Er klirrte kurz metallisch, dann kehrte wieder Ruhe ein, nur sein Bein beschwerte sich ein wenig. Fluchend begann er sich ein Messer zum durchschneiden von Haut in eine kleine Scheide, die mit einem kurzen Band unter der Jacke hervor hing, zu stecken, danach ein weiteres mit dünnem Klingenblatt zum Abschälen von Fleisch von den Knochen und als Letztes einen silbrig glänzenden Dolch, der einem ganz besonderen Zweck dienen sollte, falls er die Gelegenheit dazu bekam: Rache. Das nordische Stahllangschwert hing er auf seinen Rücken, ebenso, wie den langen, aus dunklem Ebenholz und feinem Stahl gefertigten Jagdspeer. Zu guter Letzt kam dann auch noch die Armbrust an eine Schlaufe am Gürtel, ebenso die Bolzen. Er ging noch einmal in Gedanken alle seine Schritte durch, damit er auch sicher war, nichts vergessen zu haben und zog sich dann die Handschuhe an und streifte den Helm über seinen Kopf. Den Beutel mit Proviant und wichtigen Utensilien warf er sich über die linke Schulter und trat dann vor die Tür seines Hauses. Mittlerweile begann es bereits zu dämmern und er musste sich beeilen, um rechtzeitig zum ausgemachten Treffpunkt zu kommen. Das Feuer im Kamin würde er neu entfachen müssen, wenn er wieder kam. Es war unmöglich es über eine solch lange Zeit am Brennen zu halten, ohne selbst da zu sein. Also blieb ihm nichts anderes übrig.
Als die Sonne bereits den Horizont erreicht hatte, kam er schließlich auch am Fjalding See an. Er wurde auch bereits erwartet. Er stieß zu den vier anderen Mitgliedern seiner Jagdgruppe und sie wirkten nicht unbedingt frischer, als er. Zumindest soweit, wie er die Gesichter unter den Fellhelmen erkennen konnte. Brândil trug ebenfalls eine Schneebärenrüstung. Gondrim, Hulfgar und Rulmgar bevorzugten dahingehend aber eher die Schneewolfrüstungen. „Guten Abend, Thorin, grüßten sie ihn alle zusammen mit verschmitzten Grinsen, die mal mehr, mal weniger gut erkennbar waren, auf den bärtigen Gesichtern. „Die Nacht gut überstanden?“, lachte Rulmgar und wirkte noch am frischsten von seinen Gefährten.

„Mehr oder mindert gut, ja“, erwiderte er und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Auch die anderen stimmten dann mit ein. Sie konnten nur zu gut nachvollziehen, was er meinte. Immerhin hatten sie noch einiges mehr getrunken, als er. Er warf noch einen letzten Blick auf die gefrorene Oberfläche des Sees, die im abendlichen Schein der Sonne schimmerte und nur gelegentlich von Löchern durchbrochen wurde. Dazu kam noch ein kühler Wind, der wenigstens einen kleinen Teil der Hitzeüber die Haut seines Gesichts aus ihm hinauszog. Er schwitzte enorm unter der dicken Kleidung, aber es war besser so, als anders herum. „Erster Halt, Nordpass an der Küste?“, fragte er in die Runde und erntete ein zustimmendes Nicken, von Brândil.
„Wir müssen zunächst den Fluss überqueren. Wenn wir auf der anderen Seite der Brücke sind, begeben wir uns auf der westlichen Seite der Moesring Berge, an die wir uns immer dicht halten werden, nach Süden und dann weiter in Richtung nach Westen zur Küste, wo wir dann unsere Jagdgründe haben. Also das Gebiet westlich des Hvitkld Gipfels“, erklärte dieser dann weiter ihre Route. Ohne, dass es dann noch weiterer Besprechungen bedurfte, setzten sich die Jäger in einem schnellen, aber keinesfalls rennendem Schritttempo in Bewegung nach Norden. Zunächst galt es, den Isíld Fluss zu überqueren …

Skyter 21
27.10.2008, 18:26
Tarik hatte sofort die Priorei velassen als Nees im bescheid gab, das die Ausbildung für heute beendet sei. Nachdenklich schlenderte er auf das Stadttor von Chorrol zu."Heute habe ich viel gelernt. Reicht es aber um mein Versprechen einzuhalten?" Diese eine Frage ging ihm immer wieder durch den Kopf. Er passierte das Stadttor und wunderte sich als er plötzlich vor der Taverne "Eiche und Krummstab" stand. Tarik schüttelte ncoh einmal den Kopf ehe er eintrat. Der Geruch von frischem Essen und Bier stieg ihm in die Nase."Jetzt eine warme Mahlzeit nach so einem Tag", dachte er. Fast schon aus Gewohnheit wählte der Kaiserliche einen Platz Abseits des Betriebes. Er bestellte sich einen Krug Bier und etwas von dem Abendessen.

"Wenn die Ausbildung zu lange dauert werde ich zu spät kommen. Sie hält vielleicht noch 3 Tage durch, dann wird sie sterben. Das kann ich nicht zulassen, ich werde ihr helfen. Danach sind meine Verfolger dran. Dieser Ramon ist mir nicht geheuer und ich werde das Gefühk nicht los das er mich noch in große Schwierigkeiten bringt. Wenn er aber merkt, dass ich weiß das er hinter mir her ist, wird es gefährlich........gefährlicher als es bereits ist. Sie werden mich finden, ich kann mich nicht hier in Cyrodiil verstecken. Entweder reise ich in ein anderes Land und verwische meine Spuren oder ich töte sie", überlegte Tarik. Das Essen wurde gebracht und er bgeann zu essen."Wobei mir die letztere auch als die bessere Möglichkeit erscheint. Ich weiß ja wie es ist gejagt zu werden und so extrem wie beim ersten Mal soll es nicht werden", dachte er. Geistesabwesend sah er sich das Treiben in der Taverne an.

Kampfkatze
27.10.2008, 18:29
Seht stieg diese Nacht wieder aus dem Fenster. Er hatte den Auftrag nochmals durchgelesen und wusste jetzt, wo er nach Jawina suchen sollte. Der Zombie auf dem Dachboden war sicher kein Zufall. Doch er brauchte etwas Besseres als seinen Dolch und seinen Bogen (der im engen Gebäude sowieso nicht sehr viel bewirkte). Er schlich die Gasse entlang und kam an der Hauptstraße an. Keine Wachen. Doch die Laternen könnten ihn verraten. Er schlich außerhalb ihrer Lichtkegel am Straßenrand entlang. Seht kannte nicht sehr viel von der Stadt, da er erst am gestrigen Nachmittag in Chorrol angekommen ist. Es begann zu Regnen. Seine eingehüllte Lederrüstung lies das Wasser nicht weiter eindringen, wurde jedoch an den äußeren Schichten nass. „ Optimale Bedingungen!“ sagte Seht ironisch zu sich selbst. Er wurde nass. Da sah er ein Haus mit einem Schild, auf dem ein Amboss und ein Hammer abgebildet wahr. Garantiert eine Schmiede! Immer noch keine Wache. Seltsam. Er knackte das relativ einfache Schloss. Bevor er eintrat band er sich einen Gürtel um, der seinen Schwanz am Körper festhielt um eventuelle Schleifspuren zu vermeiden. Es war stockdunkel im Eingang, was Seht einige Probleme machte. Er schloss die Tür hinter sich, was dazu führte, das er nichts mehr sah, denn auch die Fenster ließen kein Licht hinein. Oder die Laternen waren ausgegangen. Langsam tastete er sich durch den Raum. Seht war nicht gerade der Meister des Schleichens und machte deswegen leise, knarrende Geräusche. Er war nass und er wusste, dass ihm das nicht gerade helfen würde, weswegen er vorsichtiger war als sonst. Er kam an eine Art Tisch an, der anscheinend der Tresen war. Seht tastete den Tresen entlang. Auf ihm lag nur eine art kleines Viereck, wahrscheinlich ein Buch, ein seltsamer Trichter, den Seht als Kelch einordnete und ein Dolch, der, so fühlte es Seht, kleine Sprünge hatte. Alles ohne besonderen Wert. Er tastete sich weiter. Endlich fand er eine Vitrine. Die hatte er gesucht. Es blitzte und Seht erkannte ein Schwert in der Vitrine. Natürlich war das Schloss zu schwer zu öffnen. Deswegen zog er ein kleines Leinentuch hervor, das er von seinem kleinen Tisch aus dem Gasthaus gezogen hatte. Er hatte sich beim Gemischwahrenhändler eine Dose mit einem Harz-Leim Gemisch gekauft (teures Zeug!) und zog sie jetzt aus einer seiner inneren Taschen heraus (was aufgrund seines Schwanzes ein wenig kompliziert war) und schmierte den Innhalt jetzt auf das Tuch und legte es vorsichtig auf das Vitrinenglas, bis er merkte, das es klebte. Jetzt stach er mit dem Dolch auf das zugedeckte Glas, bis es leise knackte. Langsam zog er das Leinentuch vom Glas ab, das ein sauberes Loch hinterließ. Seht nahm das Schwert aus der Vitrine und hielt es empor. „Ja, wahrhaft eine Heldenklinge! Jetzt nichts wie weg.“ Das Schwert lag ihm ein wenig schwer in der Hand und es gab einige Probleme sich den Gürtel umzubinden. Er fragte sich, wie die Schwertkämpfer das aushalten konnten. Na ja, die haben sich ja auch nicht den Schwanz umgebunden. Er machte eine Drehung zur Tür hin. Zu schnell. Er viel hin. Es donnerte wieder und im Blitzlicht sah er wie eine Ork in Morgenmantel an der Treppe nach oben stand. „Na warte!!!“ Seht rannte los, jedoch gegen die Wand. Es blitzte wieder. Die Ork stand in der gegenüberliegenden Ecke. „Da bist du!“ Widerwillen rutschte sie jedoch im laufen aus, was daran lag, das Seht überall Pfützen hinterlassen hatte. „Optimale Bedingungen!“ Er fand die Tür und stürmte raus. Er war schneller als die Ork und konnte sich wieder in sein Zimmer retten, ohne das er gesehen wurde.

Sturmsceda
28.10.2008, 00:29
Wie die kleinen Kinder. Streiten sich um jede Kleinigkeit und können es nicht lassen einander Streiche zu spielen. Riskieren dabei das einer der wenigen Dietriche die sie noch hatten zerbrach und reitzen sich gegenseitig bis zur Weisglut. Nord wie sie kennen- und nur bedingt lieben lernte. Jetzt da die Beute verteilt war beruhigten die Beiden sich und sie mussten nur noch den Weg nach draußen finden. Während Herman Einar in die Kammer holte klopfte Xerxes die Wand ab, ob es aus dieser Kammer einen Fluchtweg nach oben gab und Nemada durchsuchte die Kammer nach einem versteckten Schalter, die der die Tür öffnen würde. Da Einar allerdings im Aufwachen begriffen war konnten sie ihn gleich Fragen, wo der Gang zur Oberfläche war und mussten nicht mit der Sucherei unnötig Zeit vergeuden.
Dieser befand sich unter einer Bodenplatte, die man mit zwei Griffen, die unter einer dicken Staubschicht verborgen waren, aufheben konnte. Währen Xerxes und Herman sich abmühten die massive Felsplatte aufzuheben kümmerte sich Nemada darum, das der gefesselte und nach einem Hilferuf jetzt auch geknebelte Einar keinen Unfug trieb. Unter der Steinplatte befand sich ein schmaler Gang, gerade breit genug für einen Mann und so niedrig, dass ihre Begleiter sich bücken mussten während sie gerade noch aufrecht gehen konnte. Und nach einem etwa viertelstündigen Marsch durch den Gang gelangen sie zu dem Ausgang, der ein gutes Stück von der Ruine entfernt war. Nemada, die während des ganzen Marsches durch den nur von dem matten Schein einiger gelegentlich befestigter Leuchtkristalle erhellten Gang vorangegangen war verließ den Tunnel als Erste. Er mündete in eine kleine, verlassene Höhle und wurde von einer Felsplatte, die von innen über einen Druckschalter bewegt werden konnte verdeckt.
Nachdem auch ihre Begleiter aus der Höhle gekommen waren verabschiedete sich Namada von den Beiden, drehte sich um und Verschwand in der Abenddämmerung, die über das Land gekommen war.

Naasira
28.10.2008, 21:09
Die Heilerin betrat die Taverne ohne sich groß im Eingangsbereich umzusehen. Auf dem Weg nach draußen hatte sie sich noch ein paar lose Notizen von Ihrem Arbeitstisch mitgenommen, welche sie nochmal durchlesen und ergänzen wollte. Allerdings waren diese einem kräftigen Luftstoß am Morgen zum Opfer gefallen und nun wild durcheinander.

Mit leise gemurmelten Flüchen, welche dem widerspenstigen Papier galten, und gesenktem Kopf steuerte die Frau zielsicher Ihren gewohnten Tisch an. Sie aß nun jeden Abend in dieser Taverne und mittlerweile fand sie Ihren Weg auf blind und ging davon aus, dass jeder andere der Ihren Weg kreuzte sehend war und Ihr einfach ausweichen würde. Wer dies nicht tat hatte eben Pech. Merkwürdigerweise sties tatsächlich nie jemand mit der Bretonin zusammen. Dies mochte aber auch an dem leichten Lichtzauber liegen, welcher fast jedesmal unbewusst von der Frau ausging, sobald sie das Halbdunkel der Taverne betrat. In der Regel verschwand das Licht, wenn sie eine Weile am Tisch saß. Auch das schien dann der Priesterin nicht aufzufallen.

Am Tisch angekommen fiel Ihr Blick zuerst auf ein paar Beine, welche sich auf Ihrem Stammstuhl befanden. Sie hob den Lockenkopf irritiert und in Gedanken noch mit Vampirismus und seiner Heilung beschäftigt, um den Besitzer der Beine einen Moment verständnislos anzustarren. Erst dann erkannte sie Tarik und Ihre Miene wurde direkt freundlicher. Sie strich sich die Locken hinter die Ohren, welche sich schon wieder munter in Ihrem Gesicht kringelten und nahm gegenüber Ihres Schülers platz.

Auch Tarik wirkte mit den Gedanken weit entfernt und schon kurze Zeit später war Naasira wieder in den Unterlagen vertieft. Ein weiteres paar Beine schob sich in Ihr Blickfeld und ein Fuss in einem recht staubigen, zerschlissenen Lederschuh tippte ungeduldig auf und ab. Jemand räusperte sich neben Ihr........Sie setzte zum 2x an um den Absatz über Vampire und Knoblauch zu lesen........ein erneutes Räuspern und noch heftigeres Tippen..........ein 3. Versuch mehr über Knoblauch und Vampi...........
"Was? Hustenmedizin gibts in der hiesigen Magiergilde.....", fuhr die Heilerin genervt auf. Sie schaute in das Gesicht eines reichlich verdutzten, jungen Mannes. Talasma tätschelte dem Mann beruhigend die Schulter. "Nicht erschrecken lassen Ihr Euch. Sie nicht beissen." Dann zeigte sie der Heilerin Ihre scharfen Eckzähne und die Frau war sich nicht sicher ob dies ein Lächeln oder ein Fauchen sein sollte. Etwas freundlicher sprach sie den Mann vor sich wieder an. "Verzeiht, wenn ich mich mit meinen Studien beschäftige, werde ich bisweilen etwas bissig." Sie hörte Talasma leise Lachen und warf der Wirtin einen ironischen Blick mit hochgezogener Augenbraue zu.

Bei einem Bier erklärte der Mann sein Anliegen. Er war von Bruma hierher geschickt worden. Scheinbar lag in Bruma ein Mann mit einem komplizierten Beinbruch. Und sie sollte es nun richten. Die Heilerin lies sich von dem Boten das wenige berichten was dieser wusste. "Wir haben nicht mehr allzuviel Zeit. Je länger das Bein in diesem Zustand bleibt, desto schwieriger wird es werden es wieder einzurichten. Es bringt nichts im dunkeln aufzubrechen und ich werde auch noch einiges richten müssen. Doch wir treffen uns morgen früh, Glockenschlag Neun am Stall. Ihr Blick richtete sich nun auf Tarik: "Habt Ihr Lust einen Ausflug zu unternehmen?" Und während sie seine Antwort abwartete, stellte sie im Geist schon eine Liste auf......
-Nees benachrichtigen
-Kleider einpacken
-Verbände richten
-Tinkturen frisch ansetzen
-die kleinen Messer schärfen und sicher einpacken
................................

Kampfkatze
29.10.2008, 17:19
Seht stieg wieder aus dem Fenster und peilte sofort das Haus an, in dem der Zombie auf dem Dachboden lag. Dort sollte Jawina Corzus sein. Auf Grund des Ausbleibens gestriger Wachen hatte er sich bereits erkundigt. Nicht weit von Chorrol hatte sich ein weiteres Obliviontor Richtung Grenze geöffnet und der Hauptmann hatte mindestens die Hälfte der Wache hingeschickt. Seht hatte sich überlegt wie er es angehen sollte und er kam zu dem Schluss, das er seine guten Weinkenntnisse nutzen sollte. Er schlich nicht, er ging. Seine Lederrüstung trug er unter einem rostbraunen Anzug. Seht kam jetzt an der Haustür an und klopfte. Niemand öffnete. Er klopfte lauter und wartete ab. Dabei durchlief er nochmals seinen Plan. Am Tag hatte er sich einen teuren Sporadischen 134. gekauft. Sporadisch war eine kleine private Brennerei, die nicht gerade sehr bekannt war. „Schon seit der 2ten Ära!!!“. So hieß es jedenfalls auf dem Etikett. Endlich ging die Tür auf. Vor ihm stand ein etwas älterer Hochelf. „ Was wollen sie? Vor allem so Spät in der Nacht?“ „Ich möchte ihnen einen der besten Sporadischen Weine anbieten! Und das nur zum halben Preis!“ Der Hochelf schwieg eine Weile. Dann sah er sich um. „Na gut, kommen sie herein. Also, der Preis?“ Seht schlug die Tür hinter sich zu. „Der Preis beträgt 150 Septime die Flasche. Aber wir bieten auch kostenlose Proben an.“ „ Hmm… in Ordnung, ich hole nur ein Glas.“ Der Elf ging in die Küche. Seht sah sich im Raum um. Es lagen überall Aufzeichnungen, alte, abgetragene Mäntel und Hemden und einige Bücher herum. Aber eines sprang Ihm sofort ins Auge. In der Ecke lagen die meisten Mäntel und ein Totenkopf lugte aus dem Haufen heraus. Der Hochelf kam wieder. „Gut, gut, gut! Her mit dem Gesöff!“ Seht überraschte die plötzliche Persönlichkeitsänderung des Elfen, aber trotzdem schüttete er ihm ein wenig Wein ins Glas. Dabei dachte er sich: „Ein so Hochprozentiger wird ihn bestimmt zum Reden bringen!“. „Könnte ich noch ein wenig haben?“ „Natürlich mein Herr!“ Der Hochelf schaffte noch zwei volle Gläser und verlangte noch mehr. Beim fünfzehnten kippte er jedoch vom Stuhl. „Wo ist Jawina Corzus?“ „Wa..waas? *Hick!* Ich werde doch wohl nie nich meine Freunden verraten!“ Er schoss einen Feuerball, der Seht jedoch um Meter verfehlte. Seht hielt ihm seinen Dolch an die Kehle. „Wo ist sie?!?“ „Brr…Brr…“ Plötzlich rappelte der Hochelf sich wieder zusammen und schoss Seht einen Blitz in die Magengegend. Es war zwar kein sehr schmerzlicher Blitz, dafür aber ein sehr starker. Seht flog aus dem Fenster auf die Straße. Er rappelte sich auf und rannte direkt los Richtung Zimmer. „Bravil oder Bruma also.“ Er kletterte durch das Zimmerfenster. Wo war der Hochelf? Er guckte raus. Er war auf halbem Wege umgekippt und wurde von der Wache gefunden. Glück. Ausnahmsweise ist alles glatt gegangen.

KingPaddy
01.11.2008, 10:35
Schneestürme, Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt, gefährliche Aufwinde und Magnetfelder, all dies hatte das dwemerische Luftschiff überstanden. Jede Minute über den großen Ebenen und den Gebirgen von Himmelsrand war für die Besatzung eine Tortur gewesen. Das Wetter hatte sich leider nicht gehalten und war während der Reise nur sehr kurz gut gewesen. Die meiste Zeit hatten sie Stürme, Regen, Schnee oder Hagel ertragen müssen. Die Winde waren stark. Jede starke Bö hatte die Gondel ins Schwanken gebracht. Sie waren desöfteren hart durchgerüttelt und durchgeschüttelt worden. Die starken Temperaturschwankungen, von ziemlich kalt zu unerträglich kalt und extrem kalt und umgekehrt, hatten der Mannschaft sehr viel abgetrotzt. Aurek hatte desöfteren hoch auf die Plattform gemusst um die Kristalle neu einzustellen und wäre dabei fast von einem starken Windstoß herunter gefegt worden. Glücklicherweise hatte er sich an der Brüstung festhalten können. Einige Matrosen hatten weniger Glück und wurden bei einem schlimmen Sturm im wahrsten Sinne des Wortes in alle Winde verstreut. Wahrscheinlich zieren ihre Leichen jetzt irgendein Gebirge in Himmelsrand. Jedoch war das Schwanken nicht einmal annähernd das Schlimmste für Tarrior gewesen. Diese extreme Kälte hatte ihn ziemlich aus der Bahn geworfen. Er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass es auf der Hinreise auch so kalt gewesen sei. Schlussendlich hatte es dazu geführt das er zunächst die ganze Zeit seinen Flammenschild aufrechterhalten hatte. Danach hatte er versucht sich mit etlichen Decken auf seiner Kabine einzumurmeln. Doch das geflickte Luftschiff war nun mal nicht mehr als dies gewesen – geflickt. Das Schiff war notdürftig aus den Bruchstücken zusammengebastelt worden. Aurek hatte ihm erzählt das es nicht ganz gereicht habe und sie daher auch noch auf einfachere Metalle hatten zurückgreifen müssen. Die Konstruktion war alles andere als perfekt geworden, es gab etliche Ritzen und Löcher, die übergeblieben sind, da die Teile nicht vollständig zusammen passten. Und jetzt zogen Winde und Kälte ungehindert ins Innere des Schiffes und die Decken halfen nicht im Geringsten. Die anderen Dunmer froren zwar auch, aber nicht so schlimm wie er. Seine Zähne bibberten und er zitterte fürchterlich und er musste sich daher schon desöfteren Blicke der anderen Besatzungsmitglieder gefallen lasen.

Daher hatte er sich dann auch schon bald in den Maschinenraum zurückgezogen. Dort in der Nähe der Dampfmaschinen und Öfen war es am wärmsten auf dem ganzen Schiff. Zudem hatte er dort seine Ruhe, die Matrosen hatten es während der Reise aufgegeben ihn zu belästigen. Es war für ihn irgendwie magisch gewesen, als sie sich wieder in unmittelbarer Nähe zu Morrowind befanden. Er spürte, dass ihm etwas gefehlt hatte, er bemerkte wohl erst jetzt nach der langen Trennung von Vvardenfell diese Wirkung. Es schien ihm, als würde der Rote Berg eine Art Leuchtfeuer ausstrahlen, als würde er ihm Kraft geben. Tarrior hatte sich lange in Meditation vertieft um es zu ergründen und jedes Mal wenn er es mit seinem Herzen und seinem Geist erfasst hatte, fühlte er eine unglaubliche innere Ruhe. Er konnte so gut, wie schon lange nicht mehr, schlafen und träumen. In gewisser Weise war es genau das gewesen, was er unbedingt gebraucht hatte. Er hatte seit ihrer Abreise in Cyrodiil viel über die Zukunft nachgedacht. Vor allem über Behram Meradanz, den Hexer der Telvanni der ihn erst in die kaiserliche Provinz geschickt hatte. Er war sich nicht sicher, ob dieser wirklich die Beweise für seine ehemalige Zeit im Haus Dagoth rausrücken würde. Aber auch wenn er sie hergeben würde, könnte er vielleicht noch weitere haben, er schien sein Versteck gefunden zu haben. Tarrior würde nicht zulassen, dass der Magier ihn noch weiter erpressen würde, außerdem würde er Vergeltung üben. „Niemand erpresst einen Gildres“: entschied er. Und Behram hatte ihm selbst die nötige Möglichkeit geliefert. Tarrior würde die Pläne des Telvanni ruinieren und ihn hinter Gittern bringen. Selbst wenn er dann noch irgendwelche Beweise würde vorbringen können, niemand würde ihm glauben. Und während das Schiff seinen Flug fortgesetzt hatte, hatte er über das weitere Vorgehen nach der Landung nachgedacht und sich weiter in die Meditation vertieft. Doch nun standen sie endlich kurz vor der Heimat. Das Festland von Morrowind hatten sie hinter sich gelassen und am Horizont war der Küstenstreifen von Vvardenfell bereits zu erkennen, wie er sich schwarz vor der untergehenden rot-gelben Sonne abzeichnete. Tarrior war fasziniert von dem Anblick der sich ihm von der Plattform mit den Kristallen aus bot. Aurek hatte gerade die Stärke der Steine modifiziert um das Luftschiff für den Landeanflug bereit zu machen. Der Dunmer fand es jedoch seltsam. „Landen wir nicht wieder an der Azuraküste?“: fragte er den Nord. „Nein, Meister Meradanz hat angewiesen euch in Ebenherz abzusetzen. Ein Bote wartet dort bereits auf euch. Wir werden jedoch gleich nach Tel Aruhn weiterfliegen.“: erklärte er. „Verstehe. Hast du etwas über die Lage auf Vvardenfell gehört? Gerüchteweise habe ich gehört, dass die Deadra hier ebenfalls ihre Invasion beginnen sollen“: fragte er weiter. „Dann wohl nicht mehr als ihr. Nur das die Invasion viel schlimmer sein soll, als in Cyrodiil. Angeblich sollen die Deadra tief im Land stehen. Aber Meister Meradanz hat uns auch keine genauen Informationen gegeben. Ich an eurer Stelle würde mich in Ebenherz umhören. Achso wir lassen euch auf der großen Insel südlich der Stadt raus. Das wir ein Luftschiff besitzen, muss ja nicht unbedingt jeder wissen.“: antwortete er, beim letzten Satz nickte Tarrior.

Unter ihnen zog das Meer dahin, ein einziger goldener Teppich der nur durch einzelne Wellen durchbrochen wurde. Es hätte alles so friedlich sein können, doch das Gefühl hielt nicht lange und war trügerisch. Mittlerweile waren sie nah genug an die Küste heran gekommen, dass der Dunmer die meterdicken und mehr als turmhohen Rauchsäulen erkennen konnte, die über dem gesamten Inneren der Insel aufzusteigen schienen. „Was bei Fürst Dag.. ähm den Göttlichen ist da los“: stieß er hervor, ohne die Frage wirklich an jemanden zu richten. Aurek schüttelte nur den Kopf. Dann sagte er: „Wir sollten wieder nach unten gehen. Wir sind fast da.“ dann ging er wieder hinunter, Tarrior folgte ihm. Und tatsächlich hatten sie kaum zehn Minuten später das Land erreicht und das Schiff schwebte nur knapp über dem Erdboden. Zwei Matrosen ließen eine Strickleiter herab, an der er herunter klettern konnte. Zunächst warf er sein Gepäck über Bord, das im Gras unter ihm dumpf aufschlug, dann ließ er sich die Leiche der Dunmerin aushändigen, die er vor Bruma gefunden hatte. Ein weiteres Besatzungsmitglied hatte sie in ein großes Leinentuch eingewickelt und aus dem Kühlraum geholt. Tarrior schüttelte Aurek noch ein letztes Mal die Hand zum Abschied. „Machs gut Aurek und eine gute Heimreise“: sagte er und der Nord nickte und lächelte als würde er mehr wissen als er selbst. Der Dunmer verdrängte die Gedanken daran und stieg die Leiter nach unten. Dann warfen sie den Leichnam hinunter und er fing den leichten Körper der Frau auf. Nicht einmal zwei Minuten später war das Schiff schon wieder in der Luft, die Leiter eingezogen. Er seufzte, denn bis Ebenherz war es somit trotzallem noch ein gutes Stück. Er schulterte sein Gepäck und hob den Körper auf und machte sich gemessenen Schrittes auf den Weg, immer der dunklen Silhouette der Stadt entgegen. Er wollte unbedingt noch den Rest Tageslicht ausnutzen. Allzu lange dauerte es wohl eh nicht mehr, denn der Himmel hatte bereits eine blutrote Farbe angenommen und die Sonne war fast hinter dem Horizont verschwunden. Verträumt und in Gedanken versunkenen, stapfte er durch das sich im leichten Wind wiegende Gras. Er ging nochmals seine Pläne für die nähere Zukunft durch und wog die Chancen für einen Erfolg seiner Mission ab. Alles hing davon ab, dass Behram nichts davon mit bekam. Er traute dem Telvanni mittlerweile alles zu. Die Tatsache das er sich diese zwei Gestalten in den grauen Mänteln unterhielt, die wie Geister plötzlich auftauchen und verschwinden konnten und immer bestens über alles im Bilde waren, beunruhigte ihn in einem hohen Maße. Wer konnte schon sagen, ob er nicht immer noch beobachtet wurde. So wie er den Magier einschätzte, ging dieser auf Nummer sicher. Behram musste davon ausgehen, das er zumindest um einen Teil seiner Pläne wusste.

Tarrior hatte ja damals von dem Magier erfahren, den er und dieser Joran aus Hrotanda Vale gerettet hatten, dass der Telvanni dabei war einen Krieg zwischen seinem Fürstenhaus und der Magiergilde zu provozieren. Zwar konnte Tarrior noch nicht ganz verstehen, welchen Nutzen es für den Hexer haben würde, aber er wusste dass es einen entscheidenden Grund geben musste. Doch umso mehr er darüber nachdachte, umso verwirrender schien das Ganze für ihn zu werden. Er entschied dann auch, dass es besser sei die Gedanken erst zu gegebener Zeit weiter zu verfolgen, nämlich dann wenn er den Beweis für die Machenschaften Behrams zusammen getragen hatte. Doch jetzt hieß es erstmal den Auftrag für den Telvanni abschließen. Vermutlich würde der Bote den Hammer und die gefundenen Unterlagen und Artefakte aus Hrotanda Vale entgegennehmen und ihm seine Belohnung aushändigen. Beim Gedanken an diese „Belohnung“ konnte er nur verächtlich schnaufen. Behram würde ihm eben jene Gegenstände aushändigen, die bewiesen, dass er einstmals dem Kult des Sechsten Hauses gedient hatte. Aber er glaubte nicht wirklich daran, dass ihm der Telvanni alles übergab. Wenn Tarrior richtig darüber nachdachte, würde er auch selbst so handeln, denn es war besser noch etwas in der Hinterhand zu haben. Aber der Hexer konnte ihn noch bis in alle Ewigkeit damit erpressen. Doch er würde es nicht noch einmal zu lassen, aber vor allem würde er sich für die erste Erpressung bald rächen. Er seufzte, denn schon wieder war er bei der Planung angekommen. Er schüttelte den Kopf und befreite sich zunächst davon. „Erstmal werde ich sowieso auf die Plantage zurückkehren“: entschied er und noch während er daran dachte, drangen ihm unglaublich viele Stimmen und laute Geräusche an die Ohren und eine Menge, vor allem unangenehmer, Gerüche in die Nase. Er stand auf einer kleinen Hügelkuppe vor der Stadt. Mittlerweile hatte sich die Dunkelheit vollends über das Land gelegt. Als hinunter blickte, glaubte er zunächst seinen Augen nicht zu trauen. Vor den Mauern der Stadt schien sich noch eine zweite Stadt gebildet zu haben. Ihn der Dunkelheit konnte er die flammenden Punkte dutzender Lagerfeuer und etlicher Fackeln erkennen, in dessen flackernden Licht sich eine ganze Zeltstadt aus der Dunkelheit schälte. Selbst auf die Entfernung konnte er dieses scheinbar wild wuchernde, aus schmutzigen grauen bis weißen Leinenbehausungen bestehende, Gebilde erkennen, dass aussah als hätte Ebenherz einen Gürtel bekommen. „Was ist hier los“: sprach er atemlos zu sich selbst. Er war gleichermaßen beeindruckt wie verwirrt von der großen Ansiedlung aus Zelten. Während er dem ausgetretenen Pfad in Richtung Stadt folgte, kreisten seine Gedanken die ganze Zeit um die Frage, was hier los sei. „Könnte Ebenherz von den Deadra belagert werden?“: war sein erster Gedanke, den er jedoch nur wenige Sekunden später als Unsinn abtat. Deadra würden keine Feldlager errichten, oder selbst wenn, dann wären es sicher keine einfachen Zelte. Außerdem hatte er das zerstörte Kvatch gesehen. Die Deadra hatten die Stadt ein einem Blitzangriff überrannt, eine Belagerung war nicht einmal nötig gewesen, sie hatten die Verteidiger einfach und schnell überrannt. „Aber wenn nicht die Deadra, vielleicht ja jemand anderes?“: fragte er sich dann anschließend, aber ihm fiel niemand ein, der Mittel und Grund besaß Ebenherz unter Belagerung zu stellen, zumal Morrowind ja schon bei seiner Abreise kurz vor dem Ausbruch eines bis dahin schwelenden Bürgerkriegs gestanden hatte. „Oder haben sich die einfachen Leute verbündet und wollen nun gemeinsam den Herzog stürzen?“: fragte er sich bei diesen Gedanken dann fast automatisch weiter. Zwar schien ihm diese Möglichkeit plausibel, aber er glaubte nicht wirklich, dass die Bauern und Arbeiter mit Stöcken und Schimpfworten gegen eine schwer befestigte kaiserliche Festung vorgehen würden. „Oder doch?“: kam kurz ein Gedanke auf, doch er schüttelte innerlich den Kopf, es war absurd und für unausgerüstete Angreifer Selbstmord.

In etwa ging es noch die letzten fünf Minuten unablässig so weiter, ohne das er auf eine direkte Antwort auf die Frage gekommen wäre, woher plötzlich dieser Zeltgürtel kam. Er erreichte gerade den Rand des Zeltlagers um festzustellen, dass man es mit einem notdürftigen Palisadenzaun aus aufgeschütteter Erde und Geröll und einigen wenigen eingeschlagenen Holzpflöcken gesichert hatte. Die Pflöcke die in Abständen von mehreren Metern den Erdwall bekrönten waren nach oben hin zugespitzt worden. Vermutlich hatte das Holz, das die Region in Form weniger Bäume hergab, nicht für eine volle Lagerverteidigung gereicht. Dennoch vermied er es einfach über den kleinen Erdhügel zu klettern, den man hier scheinbar ernsthaft als Wall bezeichnen wollte und folgte weiter dem ausgetretenen Hohlpfad der ihn, wie er auch gehofft hatte zu einer Art kleinem Durchgang führte. Mit dem immer noch gefrorenem Leichnam der toten Dunmerin auf den Armen ging er einfach auf eine der beiden Wachen dieses kleinen Durchgangs zu. Eigentlich wäre er nicht so unvorsichtig gewesen, doch es handelte sich bei ihnen um Dunmer in Knochenrüstungen und eine der Rüstungen trug das eingeschnitzte Zeichen von Fürstenhaus Hlaalu, seinem Fürstenhaus. Er fand es zwar merkwürdig, dass sich hier Hlaalu-Wachen in einem Gebiet herum trieben, die eigentlich unter dem Schutz der Kaiserlichen Legion stand, doch er dachte gar nicht weiter darüber nach. Als er jedoch näher kam, erkannte er auf der Rüstung des anderen Wächters das Symbol des Fürstenhauses Redoran und langsam begann sich ein schrecklicher Verdacht in ihm breit zu machen. Die Beiden hatten mit ihm geredet und ihn nicht bemerkt, da die Fackeln die den Eingang umgaben ihr Licht nicht soweit in die Dunkelheit warfen. Doch als Tarrior in den rötlichen Schein des Lichtes gelangte, wurden die beiden Torwächter vollends auf ihn aufmerksam. Schnell zogen sie ihre Schwerter. Der Redoraner, dessen Gesicht von einer Narbe geziert wurde, musterte ihn mit festem und aggressivem Blick. Im Gesicht des Hlaalu-Wächters zeichnete sich ein Anflug von Panik und mühsam unterdrückter Angst ab.

„Wer sei-ei-ei-d ihr? Und was wo-o-o-llt ihr hier“: fragte dieser mit zitternder Stimme. „Hat er Angst vor mir“: fragte er sich in Gedanken. „Ich bin Hlaalu Tarrior Gildres, hochrangiges Mitglied von Fürstenhaus Hlaalu. Ich bin auf dem Weg nach Ebenherz. Was bei allen Göttlichen ist hier los?“: erklärte er sich. „Und wie wollt ihr hierher gekommen sein? Ihr kommt aus Süden doch wer auf diese Insel will muss die Stadt oder das Lager durchqueren. Und ihr seht auch nicht so aus, als wäret ihr hierher geschwommen“: stellte der Wächter nun mit etwas festerer Stimme fest. „Ich bin mit einem Schiff hierher gekommen, sie haben mich abgesetzt und sind dann gleich weiter, falls ihr jetzt fragen wolltet warum wir nicht im Hafen angelegt haben. Aber jetzt will ich endlich eine Antwort auf meine Frage haben“: erklärte er, denn in gewisser Weise war es ja überhaupt keine Lüge. Er hatte nur die Tatsache verschwiegen, dass es sich um ein Luftschiff gehandelt hatte. Zumindest schienen die Krieger im zu glauben. Die Beiden sprachen für einen Moment leise miteinander. „Ihr sagtet ihr seid ein Mitglied von Haus Hlaalu und wollt wissen was hier los ist? Wo seid ihr denn in den letzten Monaten gewesen?! Überall in Morrowind ist die Hölle los, überall öffnen sich diese Höllentore in das Reich der Deadra. Doch hier auf Vvardenfell ist es noch viel schlimmer. Es ist vollkommen unmöglich das ihr als Hausmitglied nichts davon mitbekommen habt“: erklärte er mit rasselnder Stimme, Tarriors Augen weiteten sich dabei. „Ich war in Cyrodiil. Ich habe nur gehört, dass auch hier sich Oblivion-Tore geöffnet haben, aber ich habe nicht gewusst dass es so schlimm ist. Aber was ist hier genau los?“: sagte er. „Cyrodiil? Nungut dann willkommen zurück. Wir brauchen sowieso jeden fähigen Mann. Das was ihr hier um Ebenherz herum seht, ist eines der größten Flüchtlingslager hier an der Küste. Da ihr es wahrscheinlich noch nicht gehört habt. Die Deadra haben Ald’Ruhn in Trümmer gelegt und Zentral-Vvardenfell wird jetzt auf Anweisung von Herzog Dren evakuiert. Wir fangen hier die ganzen Flüchtlinge auf. Hier auf den Ascadia-Inseln ist mitunter der einzige wirklich sichere Ort. Ansonsten gibt es noch Lager in Seyda Neen, Hla Oad, Vivec und Pelagiad. Was wollt ihr eigentlich in Ebenherz?“: berichtete der Wächter. „Ich will dort jemanden treffen. Und wie sieht die Lage im Moment aus?“: fragte er weiter. „Fragt am besten einen der Offiziere in der Legion in Ebenherz oder jemandem aus der Herzogsburg. Ich bin nicht auf dem Laufenden, außerdem haben wir hier ein Tor zu bewachen“: sagte er und bedeutete Tarrior mit einer Geste das er passieren könne. Er nickte ihnen nochmals zu und durchschritt das Tor zum Lager. Dann begann er sich durch einen großen Wust von Zelten und Mengen an Flüchtlingen zur eigentlichen Stadt vorzuarbeiten. Dicht gedrängt standen Zelte, Vorratslager, Feuerstellen und Flüchtlinge nebeneinander. Den Weg durch diese verworrene und zusammen gewürfelte Notansiedlung zu finden kostete ihn Zeit und vor allem etliche Nerven, zumal er an einigen Stellen überhaupt nicht mehr durch kam und er die Stelle großräumig hatte umgehen müssen. Das fahle Licht, das die Fackeln verströmten tat dazu ein Übriges, denn nach der dritten Biegung sah wirklich alles gleich aus. Jedoch hatte er es nach einer guten halben Stunde endlich doch noch geschafft und hatte sich an der schlammigen Straße und einigen unschönen Dingen die, die Leute dorthin geschüttet hatten, mal wieder seine Kleider eingesaut. Jetzt jedoch hatte er es endlich geschafft. Er stand nun vor dem großen steinernen Torbogen hinter dem die Brücke lag, die ihn in die Stadt führen würde. Er warf noch einen letzten Blick zum Meer, das die aufgehenden Monde in Licht tauchten, dann wandte er sich um und betrat Ebenherz.

Zetter
03.11.2008, 19:35
Als Nemada sich schon einige Meter von der Gruppe entfernt hatte, begann Hermann ihr hinterher zu rufen:
"Moment! Willst du nicht..." und wurde schnell durch einen starken Schlag von Xerxes' Ellbogen unterbrochen, der, während er sich den Finger an seine Lippen legte und Luft durch seine Lippen pfeifen ließ, sagte:
"Psst! Erinnere sie nicht daran, dass sie noch Geld bekommt, sonst müssen wir noch etwas abgeben."
"Nun gut", seufzte Hermann leise, "dann frage ich mich jetzt nur noch: Wo ist Harald?"
"Oh", stieß Xerxes aus, "anscheinend wartet er doch nicht hier auf uns. Dann werden wir wohl Einar umlegen müssen und das Amulett in die Kaiserstadt bringen müssen".
Nachdem er diesen Satz gesprochen hatte, hörte man den Ansatz eines Verneinens, der durch einen Stofffetzen abgeschwächt wurde, laut in der Luft.
Hermann verfiel sofort in schallendes Gelächter, "dem scheint wohl nicht zu gefallen, dass wir ihn umbringen wollen. Dann sollten wir wohl ein bisschen mit ihm plaudern."
Hermann ging auf den mitten auf der Straße liegenden Einar zu, entfernte das zusammengerollte Hemd, das Einar am sprechen hinderte und wurde sofort laut angeschrien:
"Was fällt euch eigentlich ein mich durch diesen verdammten Gang zu schleifen? Mein Rücken fühlt sich an, als hätte ein Oger ihn als Fußabtreter benutzt und ich weiß immer noch nicht, was hier eigentlich los ist!"
"Ich glaube, das weißt du ziemlich genau", Xerxes drehte sich nun auch zu Einar um, näherte sich langsam Einar und zeigte mit dem Finger auf das Amulett, das Einar um den Hals trug.
"Das Amulett?", Einar verstand nicht was Xerxes meinte, "ein Geschenk von einem guten Freund. Was soll damit sein?"
"Du warst nicht immer der Besitzer dieses Amulettes", antwortete Xerxes, "früher war es Harald."
"Seltsam, dass sich dieses Amulett in einer Höhle in Skyrim befand. Metertief unter der Erde", konterte Einar mit langsamer Stimme.
"Ach, tatsächlich und warum hast du dich dann hier in einer Ayleiden-Ruine verschanzt?", fragte Xerxes ungeduldig.
"Wieso verschanzt? Dies hier ist mein Stützpunkt, hierhin ziehen wir uns nach einem erfolgreichen Überfall zurück. Die meiste Zeit warten wir an der Straße auf Beute. An dieser Straße..." "Jetzt reicht's mir langsam", Hermann unterbrach das Gespräch der anderen, "lass ihn uns umlegen und dann die Belohnung einkassieren."
Nun begann Einar heftig zu lachen: "Ihr? Mich umbringen? Euch würde ich doch blind, mit verbundenen Händen und Füßen besiegen! Ich habe eine bessere Idee. Ihr befreit meine Beine und wir drei gehen friedlich zu Harald. Ich will mir anhören, was er zu sagen hat."
"Ich denke eher, dass du ihm einiges zu sagen hast". Xerxes beendete das Gespräch, entfernte die Fesseln von Einars Beinen und hielt ihn an den zusammengebundenen Händen fest.
"Mir gefällt es nicht ihn mitzunehmen", murmelte Hermann. "Mir auch nicht", flüsterte Xerxes zurück.

Die Reise von Anga bis zur Kaiserstadt dauerte lange, da Einar das Tempo der Gruppe unerwartet stark bremste.
Und obwohl die einzigen anderen Komplikationen auf dem Weg angreifende Wölfe waren, kamen sie erst in der Nacht an der Wawnet Herberge an.
"Stoppt mal kurz", hielt Xerxes die Gruppe an, "ich muss mich mal kurz umziehen".
"Du willst dir doch nicht ernsthaft nachts eine Stahlrüstung anziehen, oder?", fragte ihn Hermann.
Aber Xerxes schüttelte nur den Kopf und ging in die Herberge hinein.

Nach kurzer Zeit kam er auch wieder, begleitet von scheppernden Geräuschen und den Lauten, die die von ihm geweckten Schlafenden von sich gaben, aus der Herberge heraus.
"Das war jetzt sinnlos", kommentierte Einar. "Ich hab's in dem anderen Zeug einfach nicht mehr ausgehalten", verteidigte sich Xerxes, "lasst uns in's Hafenviertel gehen".
Die Straßen des Talos-Platz Bezirkes und des Tempelbezirkes waren ungewohnt leer, allerdings war Xerxes bis jetzt nur Tagsüber hier. Dank der Steinhäuser wurde auch keiner der Bewohner geweckt.
Was im Hafenviertel jedoch nicht so war. Jede Sekunde hörte man ein "Hör auf mit dem Geschepper, ich will schlafen!" und darauf ein "Hör auf hier rumzuschreien, sonst komm ich zu dir 'rüber!". Auch Harald schien diesen Lärm gehört zu haben, weshalb er selber aus einer billigen Absteige herauskam. "Seltsam", dachte Xerxes, "wieso hat er sich so ein billiges Haus gekauft?"
Doch bevor er weiter in's Grübeln kommen konnte, wurde er schon unfreundlich von Harald begrüßt: "Ich glaube es nicht! Ich habe dir ausdrücklich gesagt, du sollst Einar beseitigen und wer steht dann neben dir? Der sollte tot in dieser Ruine verrotten!". "Es gab da wohl einige Unklarheiten wegen dem Amulett, das solltest du lieber persönlich mit ihm abklären."
Harald grummelte: "Also gut. Das Haus hier habe ich dir übrigens gekauft, nur 4000 Septim und es gehört dir."
Xerxes kramte einige klimpernde Beutel hervor: "Die restlichen 1000 Septim hast du ja bereits schon. Woher wusstest du eigentlich, dass ich dir das Geld bezahlen werde?"
Harald lächelte: "Ich wusste es einfach. Du solltest dich jetzt lieber wieder ausruhen. Ich werde dir morgen sagen was passiert ist."
Xerxes öffnete die Tür zu seinem Haus und sofort spürte er einen kräftigen Wind warmer Luft. Die Temperaturen waren nachts nun bereits so kalt, dass selbst er den Unterschied zwischen einem gewärmten Haus und der freien Welt spürte. Er schloss die Tür hinter sich und blickte in die Hütte. Sie war weder prachtvoll noch groß, aber Xerxes spürte sofort ein Gefühl, welches er nicht beschreiben konnte. 17 Jahre war es nun her, dass er in einem Haus gelebt hatte. Seit er 16 war, hatte er immer nur in Herbergen übernachtet.
Aber jetzt, wo er eine Wohnung betrat, die ihn an die alte Hütte in Skyrim erinnerte, fühlte er sich endlich wieder wohl in dieser Welt.
Doch sofort wurde er von Hermann wieder in die Realität geholt. "Du hast doch wohl mehr als ein Bett hier, oder?"
"Moment", Xerxes sah sich kurz im Raum um, "ja, ich habe tatsächlich zwei."
"Dann lass uns schlafen, wir müssen uns erholen"
Xerxes hielt sich an Hermanns Vorschlag, ging auf sein Bett zu und verstaute seine Rüstung in einer Truhe, die sich gegenüber von seinem Bett befand. Er löschte die Kerzen, die auf der Kommode neben seinem Bett standen, freute sich, dass sein Bett durch eine kleine Holzwand vom Kamin abgetrennt wurde, damit er besser schlafen kann und legte sich in das Bett, das zwar unbequem, dafür aber warm war.
"Endlich wieder daheim", flüsterte er und schlief ein.

KingPaddy
08.11.2008, 09:40
Tarrior ging raschen Schrittes über die Brücke, denn er spürte wie straffe Winde vom Meer in Richtung des Festlandes zogen. Er vermutete, dass es wohl diese Nacht stürmisch werden würde. Der Sternenhimmel über ihm war zwar wolkenfrei und prachtvoll anzusehen, doch das würde hohen Windgeschwindigkeiten nicht im Wege stehen. Brücke hatte man großzügig mit Fackeln bestückt, deren Flammen jetzt im aufkommenden Zug wild flackerten. Dann ließ er sie hinter sich und wollte gerade den zweiten Bogen durchqueren. Er konnte gerade noch rechtzeitig stoppen, sonst wäre er in seiner Eile gegen ein ziemlich massiv aussehendes Holztor gelaufen. „Was zum …“: entfuhr es ihm, da wurde auch schon eine kleine Klappe im oberen Bereich des Holzes geöffnet. „Zeigt euren Passierschein vor“: verlangte eine harte kaiserliche Stimme, die von der Tonlage zu einem stämmigeren Mann gehören musste. „Was soll ich vorzeigen!?“: fragte Tarrior empört. „Euren Passierschein! Außerhalb der täglichen Öffnungszeiten und vor allem des Nachts benötigt ihr zum Betreten der Stadt einen Passierschein“: erklärte der Mann hinter dem Tor. „Ich habe aber keinen“: erklärte der Dunmer. „Dann kann ich euch nicht einlassen! Also räumt die Brücke!“: fuhr ihn sein Gesprächspartner an. „Aber ich muss jetzt in die Stadt …“: versuchte er dem Wächter zu vermitteln. „Und ich muss dafür sorgen, das Nachts nur Leute mit einem Passierschein in die Stadt kommen“: erklärte dieser nur gleichgültig. „Und wo bekomme ich so einen Wisch her?“: fragte er genervt. „Passierscheine werden von Gerus Atilia gegen Gebühr ausgestellt“: erklärte der Wächter. „Und wo kann ich diesen Herren finden“: fragte der Dunmer. „Er sitzt im Kontor der Ost-Kaiserlichen-Handelsgilde“: beantwortete der Wachhabende die Frage. Jedoch wäre Tarrior bei der Antwort fast geplatzt. „Aber der Kontor ist im INNEREN der Stadt!!!“: schrie er wütend gegen das massive Holz an. „Dann müsst ihr warten bis die Stadttore morgen wieder geöffnet werden“: erklärte der Wächter ruhig. Tarrior war sich nicht sicher ob der Wächter ihn verarschen wollte, oder ob er es ernst meinte. Er entschied sich lieber dazu ruhig zu bleiben. „Gibt es noch eine andere Möglichkeit wie ich an einen Passierschein komme?“: fragte er mit unterdrückter Wut. „Die meisten der fahrenden Händler haben einen. Vielleicht könnt ihr einem von ihnen einen Gefallen tun und er leiht euch dann seinen. Einer von ihnen, sein Name ist Candhar, lagert vor der Stadt. Die Bauern kommen auch ohne Passierschein jeder Zeit rein, sie müssen uns schließlich mit Vorräten versorgen.“: berichtete der Wächter. „Und ohne lasst ihr mich nicht rein?“: fragte er nochmals. „Nein! Schließlich wissen wir nicht ob ihr nicht ein Spion der Deadra seid“: sagte er. „Das heißt sie würden mich hinein lassen wenn ich einen Schein hätte der nicht einmal mir gehört?“: fragte er erstaunt. „Wir lassen die Leute in die Stadt, die einen Passierschein haben“: war nur seine knappe Antwort. Tarrior schüttelte den Kopf, gleich aus vielerlei Gründen, die Sinnlosigkeit dahinter war nur einer von ihnen. Zum anderen war da noch die Tatsache, das er weder die Lust hatte irgendwas für irgendeinen zwielichtigen Händler zu tun, noch sich bei den Bauern einzuschleimen. Er entschied sich daher zu versuchen über den Hlaalu-Weg in die Stadt zu kommen. Wenn irgendwer die Fähigkeit, die einem die meisten Tore und Wege öffnete, perfektioniert hatte dann war es sein Fürstenhaus. Die Mitglieder von Haus Hlaalu beherrschten diese Kunst wie kaum jemand sonst und er würde sie jetzt bei seinem kleinen Problem mit dem Torwächter anwenden. Er streckte sich kurz und lockerte seinen Finger, dann nahm er eine aufrechte Haltung vor dem Tor ein. Seine Hand glitt bereits hinunter zu seinem Gürtel an dem neben einigen kleineren und größeren Beuteln auch das Schwert hing. Die Augen des Wächters hinter der kleinen Klappe verengten sich misstrauisch. Tarrior holte noch einmal tief Luft und ging dann einen Schritt auf das Tor zu und dann begann es.

„Würdet ihr mich für eine entsprechende Menge güldener Münzen in die Stadt lassen? Ich bin mir sicher, dass ihr für diese verantwortungsvolle Aufgabe, die ihr hier ausübt, nicht einmal annähernd angemessen genug bezahlt werdet“: bot er ihm an. „Nunja ein großzügiger Spender ist doch sicher vertrauenswürdig. Aber natürlich muss ich mich davon überzeugen, dass ihr wirklich ein GROSSZÜGIGER Spender seid. Ich denke fünfhundert Draken wären eine angemessen selbstlose Spende“: sagte er. Tarriors Hand glitt dann an seinem Gürtel entlang und förderte ein kleines Säckchen zu Tage in dem es verlockend klimperte, dann schob er es durch die kleine Öffnung in der Tür. „Fünfhundert sind zwar ein wenig viel, aber ich habe keine Lust bei dem wohl noch kommenden Sturm, die Nacht in so einem Leinenzelt zu verbringen“: dachte er, während er hörte, wie der Riegel des Tores zurückgeschoben wurde. Als es sich geöffnet hatte trat er hindurch und sah einen glücklich grinsenden Kaiserlichen mit bulligem Gesicht und ziemlich großer Körperfülle. „Ich werde eure Spende gut verwahren“: sagte er und schloss das Tor, Tarrior trat derweil auf den vom Mondlicht erleuchteten Platz mit der großen Drachenstatue hinaus.

„Bestechung funktioniert doch immer wieder, Haus Hlaalu und sein großes Vermögen seien gepriesen“: ging es ihm durch den Kopf. Der Verlust des Geldes schmerzte zwar ein wenig, aber zumindest befand er sich jetzt endlich in der Stadt. Soweit Aurek während ihrer Reise verlauten lassen hatte, würde Behrams Bote bereits in Herberge warten. An sich war das noch ein Grund warum er heute Abend noch in die Stadt gewollt hatte, denn er wollte es endlich hinter sich bringen. Er wollte gerade über die nächste Brücke in das Diplomaten-Viertel gehen, als ihm in den Sinn kam, dass er sich vielleicht doch noch einen Passierschein besorgen sollte. Doch dann verschob er den Gedanken auf später. Das Kontor hatte sicher schon geschlossen, da würde er sich sowieso erst morgen früh einen Schein ausstellen lassen können. Daher wandte er sich wieder Richtung Brücke. Beim Überqueren des Platzes fiel ihm jedoch auch gleich der Hafen ins Auge. Einige Soldaten der Kaiserlichen Legion standen dort Wache und es lagen drei mittelgroße Schiffe an den Anlegestellen. Sie waren jedoch mit schweren Ketten gesichert und einige Legionäre bewachten die Zugänge. „Scheinbar dürfen die Schiffe den Hafen nicht verlassen. Vermutlich ist der Hafen auch sonst für anderen Schiffsverkehr gesperrt worden“: dachte Tarrior bei dem Anblick. Letzteres vermutete er auch, weil keines der Fährschiffe die sonst die Häfen von Vvardenfell miteinander verbanden im Hafen ankerte. Nur eines bildete eine Ausnahme. Es wurde gerade beladen und trug das Zeichen des Tempels. Dann erkannte er auch einige Priester die an Deck und auf dem Steg standen. Einer von ihnen stritt mit einem Wächter, während die anderen Fässer und Kisten, scheinbar Vorräte aufluden. Und Särge wie er erstaunt bemerkte. Er schaute auf die eingewickelte Frauenleiche in seinen Armen und fasste sich ein Herz. Er ging hinüber. „Ihr seht aus wie ein Priester des Tempels“: sprach er einen Mann an, der die anderen beim Verstauen der Ladung anwies. „Ja der bin ich mein Sohn, was kann ich für dich tun?“: fragte der man mit einem sanften und gütigen Lächeln. Kaum vorstellbar, dass so jemand sein schlimmster Feind sein sollte. „Ich sehe ihr überführt Tote“: bemerkte er. „Ja das ist korrekt. Es sind diejenigen Flüchtlinge aus Ald’ruhn die ihren Verletzungen erlegen sind. Wir werden sie in den Grüften von Vivec beisetzen. Die Angehörigen haben Glück das wir hier sind. Seit der Hafen gesperrt wurde, darf nur noch unser Versorgungsschiff verkehren und da können wir die Toten mit uns nehmen“: erklärte der Priester und in seine Augen trat Trauer. „Was willst du nun mein Sohn? Leider haben wir wenig Zeit. Wir wollen so früh wie möglich zurück zur göttlichen Stadt“: verlangte er zu wissen. Tarrior deutete auf das Bündel in seinen Armen. „Eine unserer Schwestern. Ich fand sie in Cyrodiil, dort schien sie niemand zu kennen. Ich wollte ihr eine anständige Beisetzung im Land ihrer Väter zukommen lassen. Ich wollte fragen ob ihr sie mit euch nehmen könnt“: erklärte er seinen Wunsch. „Das ist sehr großherzig von dir, mein Sohn. Ich werde sie mit uns nehmen und dafür sorgen, das ihr letzte Ehren zuteil werden“: erklärte er sich bereit und nahm, die in Leinentücher gewickelte, Dunmerin an sich. Tarrior nickte dankbar und wandte sich zum gehen. Er schlenderte gerade, mit etwas zu schnellen Schritten, am Hafenbecken entlang, da entdeckte er, dass vor der Küste ein großes Schiff im Wasser trieb. Die Segel hatte es gestrichen und der Anker war scheinbar ausgeworfen worden. Er hielt inne und ging statt weiter auf die Brücke zu ein Stück näher ans Hafenbecken heran um Einzelheiten erkennen zu können. Jedoch war es schon zu dunkel um genau sagen zu können, was es nun mit ihm auf sich hatte. Er konnte wirklich nur sagen, dass es groß war. Er blickte noch ein-zweimal kurz hinüber und wollte sich dann wieder weiter Richtung Herberge machen, dann erklang jedoch eine Stimme hinter ihm:„Ein schönes Schiff. Nicht wahr?“ Er drehte sich um, nur um festzustellen das sich ein alter Kaiserlicher mit einem vom Wetter gegerbten Gesicht genähert hatte.

„Nunja ich kann nicht viel erkennen“: gab er zurück. Der alte Mann lachte leise. „Ja da müsste man sie schon bei Tag sehen. Es ist ein Schiff der Legion und kam vor einigen Wochen hier an. Es ist das erste Schiff das hier angelegt hat, seit der Hafen wegen dem Bürgerkrieg gesperrt wurde. Das Einzige was es gebracht hat, war eine Einheit Soldaten aus Gramfeste die König Helseth zur Sicherung von Ebenherz gegen die Deadra und etwaige Aufständische hierher entsandt hat. Ein Zwei-Master der auch bei voller Ladung gut im Wasser liegt. Sie macht ne gute Fahrt. Hat den Weg vom Horizont bis hierher zum Hafen in relativ kurzer Zeit zurückgelegt. Gute Schiffe kann ich dir sagen Junge. In meiner Zeit bei der kaiserlichen Handelsmarine war ich auch ne zeitlang auf so einem Kahn. Ein echtes Erlebnis sag ich dir, wie es durch die Wellen gleitet“: berichtete der alte Mann der sich auch gleich als Jorus Gemond vorstellte. Tarrior nickte nur, denn ihn interessierte das Schiff an sich nicht wirklich, eher die Besatzung. „Ihr sagtet es waren Soldaten an Bord?“: fragte er. „Ja Legionäre aus Gramfeste. Der König hat sie höchstpersönlich abgestellt um für den Schutz von Herzog Dren zu sorgen. Aber seit die hier sind gibt es nichts als Ärger. Die Passierscheine wurden eingeführt, die Bürger und Reisenden werden misstrauisch beäugt und ständig streiten sich deren Hauptmann und der örtliche Kommandant in Fragen der Sicherheit. Anstatt für Ruhe zu sorgen, schürt die Anwesenheit dieser Büttel geradezu die Spannungen in der Stadt. Aber jeder ist nervös geworden seit der Bürgerkrieg Vvardenfell erfasst hat und nun auch noch die Deadra vor Heim und Hof stehen. In vielen Telvanni-Städten kam es zu Aufständen der Sklaven und in Balmora konnten Gewaltakte geradeso von den Stadtherren verhindert werden. Aber wenn du mich fragst hat es Molag Mar am schlimmsten getroffen. Der Tempel hat dort seine Herrschaft eingebüßt. Und als dann auch noch Redoran durch den Angriff der Deadra schwer geschwächt wurde, streifte die Bevölkerung endgültig die Fesseln ab. Es war ein Blutbad Junge, ich entkam mit einigen throntreuen Flüchtigen mit dem Schiff hierher nach Ebenherz. Kurz darauf haben sie auch die Häfen Vvardenfells geschlossen. Die errichtete Seeblockade hatte also offensichtlich nicht verhindern können dass der Konflikt vom Festland auf den Distrikt hier übergreift. Und jetzt schikanieren diese Neuankömmlinge die Bürger. Wenn du mich fragst dauert es nicht mehr lange bis auch hier eine Revolte losbricht, zumal Herzog Dren das Vorgehen der Legionäre toleriert. Junge leg dich besser nicht mit denen an und vor allem nicht mit ihrem Hauptmann Acarius Vonurius. Es könnte dir schlecht bekommen“: erzählte der Alte. „Danke für den Rat, ich muss jetzt weiter. Ich habe noch eine Verabredung mit Jemandem im Sechs Fische hier in Ebenherz“: bedankte und verabschiedete er sich. Jorus hielt ihn jedoch noch einen kurzen Moment zurück. „Da wohn ich zur Zeit auch, könnte sein das wir uns später noch mal übern Weg laufen Junge“: sagte der Alte. Der jedoch bereits weitereilende Tarrior nickte nur. Ohne auch nur noch einen Blick auf das Schiff zu werfen, überquerte er Platz und auch die Brücke, nur um an deren Ende wieder ins Stehen zu geraten. Eine scheinbar übel gelaunte Wache schob sich mit einem Niesen in seinen Weg. „Was wollt ihr hier“: war seine Frage und der Ton wollte dem Dunmer überhaupt nicht gefallen. Jedoch beherrschte er sich, am Liebsten hätte er diesem Legionär einen zynischen Kommentar oder einen Feuerball verpasst (oder Beides), doch er unterließ es lieber.

„Ich möchte ins Sechs Fische, mir ein Zimmer für die Nacht nehmen“: erklärte er sich. Der Brückenwächter nieste noch einmal. „Okay du kannst durch, aber mach hier keinen Ärger. Meine Kameraden kampieren und trainieren hier in diesem Teil der Stadt und sollen hier für Ruhe sorgen. Ärger ist da das Letzte was wir brauchen“: gab er ihm zu verstehen und fast wie um seine Worte nochmals zu bekräftigen, nieste er ein weiteres Mal. „Gut ich werde mich ruhig verhalten“: versprach er und schlüpfte an dem Soldat vorbei in das Diplomenten-Viertel der Stadt. Eines mochte er schon immer an Ebenherz, nämlich dass man die örtliche Herberge nicht lange zu suchen brauchte. Man musste einfach nur über die Brücke zum Diplomaten-Viertel gehen und schon ragte sie vor einem auf. Das „Sechs Fische“ war eine gute Herberge. Die Räume waren vergleichsweise groß und geräumig und für seine Fischgerichte war es sowieso bekannt. Tarrior hatte in der Vergangenheit öfters dort logiert, daher wusste er es. Es schien ihm aber so, als wäre es ausgebucht. In allen Fenstern, die er einsehen konnte, brannte Licht. „Wahrscheinlich ist es voll mit Flüchtlingen“: dachte er und seufzte beim Gedanken daran, dass er vielleicht doch kein warmes Bett bekommen würde. Wo er dann schlafen würde, dass konnte er sich auch noch überlegen, wenn das Treffen vorbei war. So betrat er die Herberge durch die hölzerne Eingangstür.

Kampfkatze
11.11.2008, 19:50
Seht las den Zettel von Naasira. Sie ist mit Tarik nach Bruma… Er packte seine Sachen und machte sich auf zum Stall. Als er ankam, wies ihn ein Kaiserlicher ihn an, im Gebäude mit dem Besitzer zu sprechen. Seht trat ein. „Hallo?“ „Ja, was wünschen sie?“ In der Hütte war die Luft stickig und durch die kleinen Fenster fiel kaum Licht. In der anderen Ecke des Raumes saß eine Gestallt an einem Tisch. Bei näherem hinsehen erkannte Seht eine Frau, eine Menschliche. „Ähmm… Ich wollte mir ein Pferd leihen…“ „Oh ja natürlich! Vor und Nahname bitte!“
Seht dachte nach. „Nees. Ich habe keinen wirklichen Nahnamen.“ „In Ordnung! Wie lange wollen sie es denn ausgeliehen bekommen?“ „Ich reise nach Bruma. Wann ich zurückkomme weis ich nicht genau.“ „Hmm… sagen wir… Fünf Wochen?“ „Einverstanden. Wie viel würde es denn kosten?“ „900… plus Kaution… macht genau… 1500 Septime!“ Seht griff in seine Tasche. Noch 1600 Septime waren übrig. „Na gut, O.K.. Hier!“ „Hier unterschreiben bitte… Gut! Hinten im Stall, das gepunktete, letzter Trog!“ „Schönen Tag noch!“ Die Frau murmelte ihm noch etwas hinterher. Im Pferdestall war es noch stickiger als im Haus, und es stank erbärmlich. Hinten war das Gepunktete. Eine alte Stute. Der Kaiserliche vom Eingang führte sie raus. Seht stieg auf. Das Pferd schritt langsam die Straße lang. „Hüüüaaa!!!“ Das Pferd hielt seine Geschwindigkeit. „Schneller! Los!!!“ Die Stute schien ihn zu überhören. „Jetzt beweg dich doch schneller!“ Ihm kam es vor, als wenn das Pferd ihn auslachen würde. „Jetzt mach schon!!!“ Plötzlich wurde das Pferd schneller. Seht lachte. „Jawohl! Ist das so schwer?!?“ Er bog auf die Straße Richtung Bruma ab. In einigen Tagen sollte er ankommen.

Skyter 21
14.11.2008, 18:09
Plötzlich stand eine Person vor ihm. Tarik brauchte einen Moment um zu begreifen wer da vor ihm stand. Die Locken machten es nicht einfacher aber er erkannte Naasira. Sie wirkte leicht irritiert. Ohne irgendwelche Worte zu verlieren setzte sich die Heilerin an den Tisch. Schnell waren die Gedanken von Tarik wieder bei seinen Verfolgern.”Wo könnten sie stecken? Ramon wird sicher immer noch in der Kaiserstadt sein. Dieser Martus kam mir bekannt vor, zumindest die Stimme von ihm. Aber woher kenne ich ihn? Ich denke das er Informationen hat, die mich interessieren. Da ein Einbruch nicht sehr einfach bei ihm ist und er wahrscheinlich auf mich warten wird, knöpfe ich mir zuerst Ramon vor. Den werde ich schon noch zum Reden bringen. Dann habe ich hoffentlich etwas was mir hilft. Ansonsten fange ich wieder von vorne an.”

Tarik schreckte plötzlich aus seinen Gedanken auf, als Naasira irgendetwas sagte. Dann mischte noch jemand ein. Die Stimme kam ihm bekannt vor, nur konnte er sie keiner Person zu ordnen. Als er wieder vollkommen seine Umgebung wahrnahm, sah er einen Mann der sich mit Naasira unterhielt. Der Kaiserliche hatte nur Bruchstücke des Gesprächs mitbekommen."...allzuviel Zeit...Bein...Zustand ...einzurichten...dunkeln aufzubrechen...Glockenschlag Neun am Stall”.Sie schaute Tarik an:"Habt Ihr Lust einen Ausflug zu unternehmen?" Tarik brauchte einen kurzen Moment ehe er aus dem Gehörten etwas sinnvolles erkennen konnte. Er seufzte:”Ja warum nicht. Ich bin dabei. Ich denke du wirst mich heute nicht mehr brauchen”, meinte Tarik an Naasira gewandt. Er rief die Wirtin, bezahlte sein Essen und mietete sich ein Zimmer. Danach stand er auf und verließ die Taverne.

Draußen atmete Tarik die kühle Nachtluft ein.”Das tut gut nach dem Mief in der Taverne.” Der Kaiserliche ging durch die leeren Straßen von Chorrol. Ausgenommen von den Stadtwachen die zur Nachtwache eingeteilt war, begegnete er niemandem.”Wer wohl die Dienste einer Heilerin außerhalb von Chorrol in Anspruch nimmt? Ich vermute das ich ein Pferd brauche um die Strecke zu bewältigen. Mein Geld reicht aber nicht um ein Pferd zu kaufen. Ich könnte mir vielleicht eins leihen, aber das kostet auch reichlich Zaster” überlegte der Kaiserliche. Er dachte darüber nach.”Mir bleibt nichts anderes übrig, ich muss ein Pferd stehlen. Nur darf das weder Naasira, der Stallmeister oder sonst jemand mitbekommen. Am besten klaue ich ein Pferd wenn die Wachen abgelöst werden.” Tarik drehte noch eine Runde ehe er wieder die Taverne betrat und in sein Zimmer ging. Dort angekommen zog er seine Sachen aus und ließ sich ins Bett fallen. Die Müdigkeit überfiel ihn und Tarik leistete ihr keinen Wiederstand. Er schlief schnell ein.

Am nächsten Morgen wachte er früh auf. Tarik zog seine Sachen an und begab sich nach unten. Er bestellte ein Frühstück das seinen Geldbeutel schonte, seinen Magen aber zufriedenstellte. Er aß sein Frühstück schnell, bezahlte und machte sich auf den Weg zu den Ställen. Die Glocken schlugen gerade 8 mal als er den Stall erreichte. Die Torwachen waren nicht zu sehen und der Stallmeister auch nicht.”Jetzt oder nie”, dachte Tarik. Er schlich zum Stall und öffnete das Stalltor leise. Er wollte gerade auf einen Fuchs steigen als die Tür hinter ihm quietschend geöffnet wurde.”Nichts wie weg”, dachte Tarik und hechtete fluchend hinter das nächste Gebüsch. Er hörte Schritte und sie wurden immer lauter.”Dabei hatte der Tag so gut angefangen”, dachte der Kaiserliche und versuchte so leise wie möglich hinter ein anderes Gebüsch zu kommen. Er vielleicht 2 Meter weit gekommen, als er sich ganz nah an sein provisorisches Versteck lehnen musste, da die Person, die sich als der Stallmeister herausstellte, vielleicht eine Armlänge vor ihm stand. Tarik atmete so leise wie möglich, wobei sein Herz mehr Geräusche zu verursachen schien als die Umgebung. Dann wurde es still.”Hat er mich jetzt entdeckt?”, war das einzige was Tarik durch den Kopf ging. Plötzlich war ein plätschern zu hören. Tarik neigte den Kopf leicht nach links und schaute verwundert auf die Brühe die langsam in seine Richtung floss. Als dann noch ein beißender Geruch hinzukam wollte er nur noch weg. Nach Sekunden, die Tarik wie Minuten vorkamen und in denen die Brühe gefährlich nah an ihm dran war entfernte sich der Stallmeister. Der Kaiserliche wartete nicht mehr und brachte sich mit einer Rolle in Sicherheit.

“Ein Pferd brauche ich mir jetzt nicht mehr zu klauen. Die Wachen sind wieder da und der Stallmeister auch. Wie soll ich jetzt nach Bruma kommen? Ich kann mir weder ein Pferd kaufen noch leihen”, dachte er.
Plötzlich waren Flüche zu hören. Tarik schaute in die Richtung aus der die Flüche kamen und sah den Stallmeister. Warum er sich auf einmal so aufregte, war dem Kaiserlichen nicht so ganz ersichtlich. Tarik wählte einen Weg, so dass er neben dem Stall wieder auf der Straße ankam. Als Tarik ein paar Schritte in Richtung der Straße tat, verstand er die Worte des Stallmeisters.”Das Pferd ist samt Sattelzeug abgehauen......und das war ein gutes Pferd......wenn ich den erwische.....” Der Kaiserliche hielt inne und schlich vom Stadttor weg. Wenig später fand er glücklicherweise das entlaufene Pferd.”Da habe ich Glück gehabt. Das Pferd werde ich mir für die Reise nach Bruma ausleihen. Danach kann er sein Pferd wiederhaben.” Tarik ging auf das Pferd zu. Da es keine Anstalten machte wegzulaufen, schwang Tarik sich in den Sattel und ritt langsam wieder in Richtung Chorrol.

Als die 9. Stunde begann, erreichte Tarik das Stadttor von Chorrol und wartete auf Naasira.”Ich hoffe der Ausflug nach Bruma dauert nicht zu lange. Mir läuft die Zeit davon”,dachte er.

Bahaar
15.11.2008, 21:37
Später in der Nacht hatten sie dann die Brücke überquert und standen hoch über dem Isìld Fluss. Er bildete das Schlusslicht ihrer kleinen Gruppe und befand sich ein Stück weit hinter dem Rest. Seit einiger Zeit wehten ihnen auch wieder dicke, dichte Flocken entgegen und schränkten ihre Sicht stark ein. Die tiefen Spuren, die sie im weichen Pulverschnee hinterließen, hatten nicht lange bestand und wurden schon nach kurzer Zeit wieder verweht. Einerseits gut, andererseits machte es das Finden von Spuren nahezu unmöglich. Zwar hatten sie ihre Jagdgründe noch lange nicht erreicht, aber das bedeutete ja nicht, dass man eine frühe Gelegenheit nicht wahrnehmen konnte. Er hatte sich ein dickes Tuch vor den Mund und die Nase gebunden, damit diese nicht zu stark auskühlten und kratzte sich gerade ein wenig Eis aus den Augenbrauen, als sie schließlich den etwas gefestigteren Weg verließen und sich nun ihre Bahn durch den mehr als knietiefen Schnee am Fuße der dunkel und bedrohlich wirkenden Moesring Berge suchten. Zwar waren sie es eigentlich nicht, aber in der Nacht lagen sie, wie ein drohender Schatten südlich von ihnen, über ihnen. Man konnte im dichten Schneetreiben nur ihre Umrisse erkennen und doch, sie waren beeindruckend. Ein jeder Jäger, ihrer kleinen Gruppe, neigte seinen Kopf vor ihnen, aus Respekt vor der schöpferischen Gewalt der Natur. Noch liefen sie gerade nach Westen, parallel zum Weg, den sie nun schon um einiges hinter sich gelassen hatten, und zu den Bergen, denen sie sich schleichend immer weiter annäherten, ohne sie zu besteigen. Ab und zu mussten sie aber dennoch über größere Eis- oder Steinbrocken klettern oder sich einen Weg zwischen ihnen hindurch suchen. Es dauerte nicht lange, da konnte er sich die nächsten kleinen Eiszapfen aus den Augenbrauen brechen. Mit den dicken Handschuhen war das schwieriger, als gedacht, aber er schaffte es, das gefrorene Wasser nicht fallen zu lassen. Er zog mit der anderen freien Hand das Tuch vor seiner unteren Gesichtshälfte und stopfte sich die kleinen Zapfen in den Mund. Anschließend bedeckte er diesen und die Nase wieder.

Mit dem Eis gab er sich eine kleine Ablenkung und Erfrischung, ohne zu viel der kostbaren Wärme zu verlieren. Und sie hielt länger, als der Schnee um sie herum. Das wieder geschmolzene Wasser schmeckte leicht Salzig, da es zu großen Teilen aus seinem Schweiß bestand. Allerdings scherte er sich nicht sonderlich darum. Gerade, als sie sich wieder einem größeren Felsen näherten, hielt Brândil, der sich an ihrer Spitze befand, an und wandte sich zu ihm um. „Deine Führungsqualitäten sind nun gefragt“, gab er scherzend und breit grinsend an ihn weiter und musste mit der Lautstärke ein wenig gegen den Wind ankämpfen. Damit war für ihn nichts weiter gemeint, als dass er nun an der Reihe war, einen Weg zu finden. Er nickte nur undmerklich und stapfte an den weißen, bärtigen Gesichtern vorbei an die Spitze des Zuges. Damit war es nun Gondrims Part den Nachzügler zu spielen. Als Thorin an der Spitze angekommen war und die Gruppe wieder in Bewegung versetzte, ließ sich Gondrim ein wenig zurück fallen, wie er selbst es zuvor getan hatte. Er führte sie weiter in Richtung der großen Brocken keine hundert Meter vor ihnen. Als sie sie erreichten, fand er einen schmalen Spalt zwischen ihnen und zwängte sich zwischen ihnen durch. Die Anderen folgten ihm.

Auf der anderen Seite wurde er dann auch gleich überrascht, mehr oder weniger, und hielt abrupt an, sodass die anderen fast in ihn hineinliefen. Er kniete sich langsam und mit ein wenig Ehrfurcht und Vorsicht in den Schnee und wischte mit dem Handrücken besonders leichten Schnee zur Seite, der einen Abdruck im älteren Schnee verdeckte. „Was ist?“, fragte Rulmgar halb flüsternd von hinten. Er zwängte sich gerade aus dem Spalt zwischen den vereisten Steinen, wie er an dem leicht kratzenden Geräusch hörte.
„Eine Spur“, gab er aus dem Mundwinkel nach hinten und besah sich den Abdruck genauer. Zwar befand er sich in festerem Schnee, aber war keineswegs alt. Eher frisch und nur schon wieder überschneit.
„Was ist es?“, fragte der junge Jäger weiter und kniete sich vorsichtig neben ihn, ganz langsam, um sicher zu gehen, dass er nichts zerstörte.
„Ein einzelner Wolf. Scheint von seinem Rudel getrennt worden zu sein oder wurde verstoßen. Jedenfalls ist es ein ausgewachsenes Tier … und allein. Die Spur ist bei Betrachtung des Wetters frisch. Mit ein paar offenen Augen können wir es verfolgen und vielleicht unseren ersten Fang einholen … Mit ein wenig Glück. Bei dem Wetter verlieren wir die Spur vermutlich schneller, als wir blinzeln können“, erklärte er den anderen. „Ich weis nicht, was ihr davon haltet, aber ich würde der Fährte nachgehen“, fügte er dann nach an.
„Ebenso“, brummte Gondrim, der inzwischen zu ihnen aufgeschlossen hatte. Die anderen stimmten dann ebenfalls zu.
„Also ist es beschlossen. Möge die Jagd beginnen, meine Freunde“, sprach er dann gedämpft, aber dennoch nicht weniger theatralisch und mit Freud in der Stimme. Er nahm den langen, eleganten Jagdspeer von seinem Rücken und hielt ihn in der rechten Hand neben sich. Dann schaute er auf, um eine grobe Orientierung zu bekommen, wo die Spuren hinführten. Danach machte er sich zügig und geduckt ans Folgen der Abdrücke. Sie waren nur als kleine, aber noch halbwegs gut erkennbare Mulden im Neuschnee erkennbar. Allerdings noch gut genug, um ihnen zu folgen. Die anderen vier Jäger machten es ihm nach. Sie hatten sogar ein wenig Glück. Der Wolf folgte den Moesring Bergen nach Südwesten, als sie schließlich in diese Richtung einbiegen konnten. Und nur beiläufig bemerkte er, dass es inzwischen wieder heller wurde. Geringfügig, aber der Tag brach an. Das Schneetreiben trieb sie zunehmend zur Eile an. Die kleinen Mulden waren bald kaum noch erkennbar.
Er zog das Tempo ein wenig an. Er wusste nun genau, worauf er achten musste und konnte die Geschwindigkeit ein wenig anziehen. Aber es half nichts. Sie verloren die Spur, als der Tag die Dunkelheit der Nacht fast vollkommen vertrieben hatte. „Verdammt“, fluchte er leise. Allerdings nicht leise genug. Hulfgar hatte es gehört.
„Es ist immer dasselbe. Die erste Spur ist immer eine Niete“, gab er ein wenig aufmunternd zurück. Aber auch er klang ein wenig enttäuscht.

„Ich weis“, gab er nur zur Antwort und verstaute den Speer wieder auf seinem Rücken. „Wenigstens ein was Gutes hatte diese kurze Fährte: wir sind schneller zu unserem eigentlichen Ziel gekommen“, munterte er sich dann selber auf. Hulfgar lachte nur und die Gruppe verfiel in ihren üblichen Trott mit ihm an der Spitze. Schweigend setzten sie ihre Reise fort und er überlegte die ganze Zeit, welches Problem er mit den Abdrücken gehabt hatte. Er konnte nicht sagen, was es war, aber sie waren seltsam. Nur wollte es ihm nicht einfallen. Er verwarf den Gedanken wieder, es konnte genauso gut nur Einbildung gewesen sein. Das Problem, dass er damit hatte, wurde ihm dann kurz darauf vor Augen geführt. Wie aus dem Nichts tauchten mit einem Mal neue Abdrücke auf. Förmlich noch dampfenden Schweiß in sich trugen, so frisch waren sie. Nicht von Schnee verdeckt oder in sonst einer Art und Weise verwischt. Was allen Göttern?!, entfuhr es ihm in Gedanken und er griff augenblicklich wieder zu seinem Speer. Sein Puls beschleunigte sich und sein Atem ging schneller. Schweiß rann nun in Strömen über seinen Rücken und das Gesicht. Sein Griff um das dunkle Holz des Speeres versteifte sich ein wenig und er konnte hören, wie das Leder seiner Handschuhe ein wenig knarrte, als es dennoch ein wenig rutschte, unter dem hohen Druck. Das Eis, das sich in seinen Brauen gesammelt hatte, schmolz langsam und tropfte ihm dicht vor den Augen herab. Ohne, dass es irgendwelcher Worte bedurfte, folgten die Anderen seinem Beispiel. Er nahm wieder eine leicht geduckte Haltung ein und schlich vorwärts. Seinen Blick umsichtig schweifen lassend. Die Abdrücke führten sie durch eine kleine Mulde, auf deren anderer Seite sich ein kleines Geröllfeld befand. Die Spuren führten genau dort hin. Jetzt wurde er sich auch wieder klar, was er an diesen so merkwürdig fand. Sie waren viel zu tief, für einen gewöhnlichen Wolf.

Als sie auf der anderen Seite wieder hinauf liefen und um einen besonders großen Brocken schlichen, erlebten sie ihr blaues Wunder. Wobei das eigentlich nicht ganz passend war. Vielmehr erlebten sie ihr rotes Wunder. Um Windschatten des großen Felsens hatte wohl jemand eine Art Schlachtfest veranstaltet. Überall war Blut. Teilweise gefroren, teilweise aber auch noch leicht dampfend frisch. Ihnen stockte für einen Augenblick der Atem. Alle hatten mit einem großen Wolf gerechnet, aber nicht damit. Bei Weitem nicht damit. Zwischen ein paar weiteren Steinen, die direkt an den Großen angelehnt waren, konnten sie die nackten, blutigen und teilweise auch brutal verstümmelten Füße eines Menschen erkennen. Blut tropfte aus den offenen Wunden, die er erkennen konnte. Sie schlichen näher heran und vernahmen kurz darauf das schmatzende Geräusch eines fressenden Raubtieres, das nur einen Lidschlag später in warnendes und bedrohendes Knurren überging …

Naasira
15.11.2008, 23:08
Chorrol lag noch in graues Dämmerlicht gehüllt als Naasira die letzten Sachen zusammenpackte und ein schnelles Frühstück im Stehen einnahm. Sie versicherte sich nochmal, dass alle Fenster geschlossen und das Herdfeuer gelöscht war, bevor sie das Haus verließ.
Die Vorbereitungen für das Frühstücksgeschäft im Eiche und Krummstab liefen bereits auf Hochtouren als die Heilerin eintrat. Trotzdem nahm Talasma sich für eine herzliche Umarmung und einen Schwall guter Ratschläge Zeit, als sie hörte das die Bretonin Chorrol für eine Weile verlassen würde. Die Heilerin nahm der Wirtin noch das Versprechen ab sich um Naasiras Haus zu kümmern, bevor sie sich quasi mit Gewalt von der geschwätzigen Khajit löste.
In Gedanken noch über den Rat Talasmas "Nackten Nords am Wegesrand aus dem Weg zu gehen" am grinsen, trat die Heilerin durch das Stadttor und machte sich auf Richtung Stall.
Nachtläufer machte seine Herrin bereits von weitem aus und führte schon mal am Gatter ein Höllenspektakel auf, für den Fall das Naasira Ihn übersehen hätte. In letzter Zeit waren nur kurze Ausritte in den umliegenden Wäldern möglich gewesen und dies reichte bei weitem nicht um den Hengst auszulasten. Die Bretonin ignorierte das Pferd erstmal und verschwand in den Stallungen. Dies brachte Ihr ein entrüstetes Schnauben ein.

"Ich hoffe Ihr seid hier um dieses übergeschnappte Vieh zu bewegen. Sonst beißt und tritt er mir wieder alle Stallburschen, bis keiner mehr schaffen will." Ohne auf die miese Laune des Stallbesitzers einzugehen, erklärte Naasira das sie für einige Tage unterwegs sein würde und deswegen die fällige Stallmiete direkt entlohnen würde. Bei dem Klimpern des Geldsäckchens wurde der Tonfall Ihres Gegenübers direkt freundlicher und seine Augen bekommen einen gierigen Glanz. "Scheinbar ist heute Zahltag. Habe schon meinen ältesten Klepper an so einen armen Narren vermietet. Hatte wohl auch eine grössere Strecke zurückzulegen. Mit dem Gaul braucht er doppelt so lang."
Naasiras Miene verfinsterte sich, doch da Ihr wie gewohnt mal wieder die Locken wirr bis über die Nasenspitze hingen, entging dieses kleine Detail dem Mann. "Wieviel habt Ihr dem armen Kerl denn abgeluchst?" Die Frage kam quasi beiläufig und im selben Moment wo die Antwort ausgesprochen wurde, war dem Kerl wohl klar das er gerade nen Fehler gemacht hatte. "Nunja, Ihr dürft mich nicht falsch verstehen. So schlecht ist das Pferd auch nicht.......ich meinte eben robust. Muss ja nicht jedes Pferd ein Rennpferd sein. Und er hat bezahlt ohne zu Handeln!!" Der Tonfall des Nord hatte nun schon was quengelndes. "Dann sollte es ja kein Problem sein wenn ich etwas handel. Wo mein Pferd seine Box nicht nutzt, da sich keiner traut ihn reinzuführen, brauche ich Euch ja wohl nur die Hälfte der Miete zahlen. Und Ihr solltet mal das Pferd dort hinten untersuchen lassen, bevor noch jemand das Gerücht verbreitet Ihr hättet die Pferdeseuche im Stall." Der Mann wurde weiß wie der Schnee in den Bergen, nickte nur und nahm das restliche Geld vom Tisch.

Zufrieden steckte Naasira die übrigen 400 Septime wieder ein. Wenn Tarik nur ein halbwegs vernünftiges Pferd hatte, würden die beiden Nees spätestens auf halbem Weg nach Bruma wieder einholen. Er würde sich über das Geld bestimmt freuen.

Es war spät geworden und so beeilte sich die Priesterin den Hengst zu satteln und zu beladen. Für die Reise trug sie eine stabile braune Lederhose und ein braunes Hemd.
Dazu ein kurzes Schwert, wobei sie sich eher auf Ihre Magie verlies als auf das Schwert. Mit leichtem Schenkeldruck lenkte sie den Braunschecken aus der Koppel auf den Weg und erspähte nahe dem Stadttor einen Reiter. Sie lies Nachtläufer die Zügel frei und im flotten Trab schlossen sie sich Tarik an. Schon bald waren die beiden im flotten Tempo gen Bruma unterwegs.

Tatsächlich stiesen sie noch vor Bruma auf Nees und die alte Stute schien sich über die anderen Pferde zu freuen und lies sich von deren Tempo mitziehen. So erreichte die Gruppe Bruma kurz nach Sonnenuntergang. Im höhergelegenen Bruma war es nach Sonnenuntergang sehr kühl. So drängen die Pferde nach der langen Reise erschöpft in den warmen Stall und die Reiter in die warme Schenke.
"Heute Nacht kann ich nichts mehr tun. Doch ich werde die Magiergilde über unser Eintreffen informieren und morgen sehen wir nach dem Kranken. Schlaft gut."

Mit diesen Worten machte sich die Heilerin zur Magiergilde auf und schlang fröstelnd Ihren roten Umhang um sich. Zwar mochten die schwarzen Symbole auf dem roten Stoff so manches Geheimnis hüten, doch sie ersetzten leider kein gemütliches Kaminfeuer. Die Bretonin stemmte sich gegen die schwere Tür der Magiergilde und stellte erleichtert fest, dass diese nicht verschlossen war. Achtlos lies sie die schwere Tür ins Schloss fallen, trat den Schnee von den Schuhen und schüttelte die Schneeflocken aus dem Umhang, welche sich draußen auf Ihren Locken und dem Umhang niedergelassen hatten. Ohne aufzublicken, sie versuchte gerade eine besonders widerspenstige Locke daran zu hindern Ihr dauernd ins Auge zu stechen, meinte sie: "Ich bin Naasira Dorak, Heilerin aus Chorrol. Ihr sollt hier einen Verletzten haben?"

Kampfkatze
16.11.2008, 10:27
Seht merkte, dass es kälter wurde und packte seinen alten Umhang aus und zog ihn an, was sich auf dem Rücken der Stute als kleines Problem erwies. Es fing an zu schneien. Warum hatte er sich darauf eingelassen? Warum tut er dass? Er reitet auf einem alten klapprigen Pferd nach Bruma, das mindestens ein paar Wochen entfernt war, es schneid, und im bestem Falle wird er ein paar Frostbeulen abkriegen. „Die Stute wird das sicher kaum schaffen. Sie brauchte jetzt schon drei Pausen.“ Sagte er zu sich selbst. Der Ritt war eine wahrhafte Tortur. Seht schaute sich immer wieder um, denn so ein lahmes Pferd ist bestimmt ein leichtes Ziel für Banditen. Der Hügel hinter ihnen war gerade dran, als plötzlich zwei Gestallten über den Hügel ritten. Sie kamen mit doppelter, wenn nicht mit dreifacher Geschwindigkeit auf ihn zu. Erst als sie ihn fast eingeholt hatten erkannte er, dass es Tarik und Naasira waren. „Ihr habt vielleicht Glück! Ich muss mich hier mit einem alten Stück rumschlagen und ihr!“. Es dämmerte schon, als sich die Mauern Brumas am Horizont abzeichneten. Als sie ankamen, war es schon dunkel und es wurde zu kalt für Argonier. Naasira führte sie in eine Schenke, in der es den-Göttlichen-sei-dank schön warm war. Naasira verabschiedete sich und sagte, sie sage in der Magiergilde bescheit. Er mietete sich das billigste Zimmer. Es war zwar kein Luxuszimmer, aber immerhin war es warm. Seht schmiss sich auf das Bett und dachte nach. Für einen Diebeszug war es viel zu kalt. Er musste sich einen Mantel kaufen. „Später, wenn die Lehrstunde vorbei ist, werde ich mir etwas Warmes anzuziehen kaufen und dann meine Suche nach Jawina fortsetzen. Ich werde mal den Kranken fragen, und noch andere Leute. Wie ich hier dann nachts rauskomme ohne geschnappt zu werden, muss ich mir noch überlegen. Hier gibt es kein Fenster drin… “ In Gedanken versunken schlief Seht schließlich ein.

Gendrek
16.11.2008, 12:07
Gendrek erwachte, ruckartig und unsanft. Jeanne kam ins Zimmer gestürzt, "Gendrek ihr müsst aufwachen, euer…was?! Aileen? Ih..ihr…was geht hier vor?“
Nun erwachte auch Aileen, sie richtete sich auf und rieb sich verschlafen die Augen. „Jeanne, was ist los? Warum platzt ihr so ins Zimmer?“
Jeanne Kopf war rot wie eine Tomate, ihr Mund stand dazu noch weit offen „Ich wollte nicht stören, ich…äh ich wollte nur…das Bein, wie müssen es schienen,…ich äh gehe jetzt besser“
Sie wandte sich schnell um, und ging sichtlich peinlich berührt schnellstens aus dem Zimmer.
Aileen drehte sich auf die Seite und schlang ihre Arme um Gendreks Körper, sie rutschte näher an ihn heran und schmiegte sich an ihn.
„Ich lie…“ Sie konnte die Worte nicht zu Ende formen, bevor dies passierte presste Gendrek seine Lippen auf ihren Mund, er wollte gar nicht hören was sie zu sagen hatte. Er wusste nicht wieso, doch etwas in ihm, bedrückte ihn.
„Wofür war der?“ „Wie könnte ich solch schönen Lippen widerstehen?“ Aileen schmunzelte, und stand dann auf. Gendreks Blick konnte sich nicht von ihren wohlgeformten Rundungen abwenden, der schön geschwungene Po, die zarte Hüfte.
Sie nahm den Seidigen Mantel weißen von gestern Abend auf und warf ihn sich über, erst jetzt als es hell war konnte Gendrek sehen das der Mantel durchsichtig war und nichts verhüllte.
„Ich muss mich jetzt fertig machen, bis gleich mein…Lieber“ Aileen, verschwand nun ebenfalls aus dem Raum und Gendrek war damit alleine. Er war die Bettdecke von sich und sah sich sein Bein an, wahrlich kein schöner Anblick. Irgendwie verdreht, und falsch. Er drehte und windete sich, und griff nach einer Leinenhose die in seiner Griffweite war. Vermutlich legte sie Jeanne dort hin, wann auch immer dies war.
Er streifte sich die Hose über, stöhnte dabei vor Schmerzen auf. Als er endlich fertig war und die Schmerzen nachließen, legte er sich wieder normal hin.


„So gleich haben wir es…ja…gleich…uuuund, fertig“. Die Schiene saß, er hatte zwar mittlerweile durch ein paar andere Magier mitbekommen das Jeanne in Sachen Zauberei absolut unfähig war, doch dies hatte sie perfekt hinbekommen. Und wo immer sie es auch gelernt hatte, er war froh dass sie es zumindest etwas beherrschte. Die Schiene war allerdings trotzdem improvisiert, das Bein lag verdreht darin dafür allerdings unbeweglich.
„Eine Frage Jeanne, wieso kann das hier eigentlich keiner mit Magie erledigen? Müsste das nicht helfen?“ „Nein Gendrek leider nicht, euer Knochen ist, wie ich sicherlich sehen könnt, verdreht. Wir brauchen einen Profi dafür, sonst könnt ihr euer Bein abschreiben.“ Die Erklärung befriedigte ihn.
Jeanne stand von dem Hocker auf, auf dem sie sich niedergelassen hatte um ihm die Schiene anzulegen. Mit den Worten „Dann lass ich euch beiden Turteltauben mal alleine“ wendete sie sich ab, verließ das Zimmer und rief nach Aileen.
Diese betrat den auch geschwind den Raum. Und Gendrek bekam seinen Mund nicht mehr zu. Er stellte sich ernsthaft die Frage, wie Aileen an soviel Septime kam damit sie sich diese teure Kleidung kaufen konnte. Ein mit Ausnahme des Rockes kompletter sichtbarer Satz Kleidung aus Seide, eine Bluse mit tiefem Ausschnitt und der kurze Rock unter dem weiße oberschenkellange Strümpfe mit Spitzen hervor lugten.
„Ist dir nicht…kalt? Du siehst zwar ganz schön heiß aus, aber…“, „Nein Gendrek mir ist nicht kalt, ich bin nicht umsonst eine Magierin“.
Er lag immer noch im Bett und konnte nicht davon ablassen Aileen Körper mit den Augen abzutasten, wie gern würde er doch jetzt aufspringen können und Aileen die Kleider vom Leibe reißen.
„Was ist los mit dir Gendrek, warum starrst du so?“ Sie wusste warum, das war klar “Was auch immer du mit mir vorhast…es klappt verdammt nochmal. Wieso zur Hölle gerate ich an eine Frau die mich anscheinend verfolgt, und mich nach allen Regeln der Kunst offensichtlich verführt und damit sogar noch durchkommt?“
Sie kam näher, und setze sich auf das Bett. Sie blickte ihn immer noch verführerisch an, sein Herz raste. Sie krabbelte nun auf allen Vieren über Gendrek, und ermöglichte ihm damit bewusst Einblick in ihr freizügiges Dekolleté. Wie eine Raubkatze befand sie sich über ihm, bereit zum Angriff. Und der Angriff kam….
Hemmungslos fiel sie über Gendrek her, vereinte ihre Lippen mit seinen ohne Gnade. Wie Tiere spielten sie miteinander, doch plötzlich hörten sie das knarren eine schweren Tür.
„Hast du das gehört Gendrek? Die Gildentüre“ „Was ist daran so besonders? Es wird Jeanne sein“ „Nein nein, Jeanne würde so spät nicht mehr die Gilde verlassen“.
Tatsache war, dass es bereits sehr spät war. „Vielleicht ist das…warte ich schau eben nach“
Aileen lies ihn einfach so im Bett liegen und eilte schnell in den Hauptraum der Gilde.

Oben angelangt fiel die schwere Türe in schloss, vor Aileen stand eine Bretonin sie schätzte sie auf 30 Jahre. Braune Locken fielen ihr in allen Richtungen vom Kopf, und sie kämpfte gerade mit einer besonders widerspenstigen die ihr im Gesicht hing.
Gerade als sie zur Begrüßung ansetzen wollte fing die Bretonin an Aileen mit Wörtern einzudecken
„Ich bin Naasira Dorak, Heilerin aus Chorrol. Ihr sollt hier einen Verletzten haben?"
Das war sie also, die Heilerin von der Jeanne sprach, blieb nur zu hoffen dass sie wirklich soviel von ihrem Werk verstand wie Jeanne sagte.
„Aileen Viliera, ja wir haben einen Verletzten, sein Name ist Gendrek. Er hat sich sein Bein gebrochen, und als wäre das nicht genug hat er es sich auch noch komplett verdreht. Es sieht recht…wie soll ich sagen, seltsam aus. Soll ich ihn euch noch zeigen oder wollt ihr das erst morgen regeln?“
„Nein das werde ich erst morgen tun, ich wollte nur Bescheid geben das wir eingetroffen sind.“

Gendrek lag mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf seinem Bett, gefesselt durch sein Bein. „Mal schauen was der neue Tag so bringt, auf Aileen kann ich nicht mehr hoffen, verdammt wieso muss gerade jetzt jemand in die Magiergilde kommen?“
Gendrek packte angesäuert die Bettdecke warf sie sich über den unbedeckten Oberkörper und sank langsam in den Schlaf…

SirTroy
17.11.2008, 15:04
Als Troy am nächsten Morgen erwachte, hörte er ein paar Stimmen. Wie es aussieht Wegelagerer die gerade einen Händler überfielen haben und sich nun mit der Beute in die nächste Stadt begaben.
Ein komisches Gefühl überkam Troy und er merkte das, umso länger er in der blanken Sonne saß,
das Gefühl immer schlimmer wurde. Er merkte wie sich langsam etwas in seinem Mund tat. „Reißzähne!“ dachte er und plötzlich hatte er eine Vision. Er sah wie sein Vater in einer dunklen Nacht in einem Schlosshof stand, der voll mit Leichen bedeckt war. Eine Schlacht muss dort getobt haben. Er erkannte wie sein Vater sich dem Hals einer noch lebenden, kurz vor dem Tode stehenden Person näherte, den Mund öffnete und mit großen Reißzähnen direkt in den Hals biss. Blut schoss aus der Wunde und die Person ließ den Kopf nach hinten fallen. Troy kam zu sich. Ein ungeheuer großes Verlangen nach Blut stieg in ihm auf und er spürte wie seine Augen ihre Farbe veränderten.
Er konnte es nicht leugnen, er ist ein Vampir, wenn auch nur ein Halber, da seine Mutter ein Mensch war. Schließlich war das verlangen zu groß, Troy zog sein Schwert,stand auf, stieg auf den Stein und wartete das die Wegelagerer ihn bemerkten. Es dauerte nicht lange da sah ihn einer der Leute, welcher die anderen auf Troy aufmerksam machte. Sie zogen ihre Waffen, der eine hatte einen Bogen, der andere ein Langschwert und der letzte eine Axt. Die beiden Nahkämpfer rannten los und der Bogenschütze spannte einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens, zielte, doch plötzlich erkannte er kein Ziel mehr. Troy war verschwunden. Einen Moment später erkannte er was geschah, doch es war zu spät. Troy stach sein Schwert in einen der Wegelagerer, nahm seine Axt, senkte sein Schwert nach unten und tritt den Kämpfer vom Schwert, welcher auf gleich zu Boden sank. Er nahm die Axt und warf sie auf den Kämpfer mit dem Langschwert, welcher Starr vor Schreck war. Die Axt durchbohrte den Hals des Kämpfers. Langsam sank der Kopf nach hinten und schließlich fiel er nach unten auf den Boden. Eine kleine Fontäne aus Blut spritzte aus dem Hals des noch herumfuchtelnden Kämpfer, welcher nach wenigen Sekunden auch zu Boden sank. Schließlich und zuletzt wandte Troy sich dem Bogenschützen zu welcher vollkommen am Boden war, das seine Freunde Tod waren, und verschwand in einer kleinen Wolke aus Schatten. Nach wenigen Sekunden erschien Troy hinter dem Bogenschützen und Biss ihm in den Hals. Nach ein paar Minuten sank der Körper des Bogenschützen zu Boden, und Troy versenkte sein Schwert ins Herz des Schützen. Troys Augen bekamen wieder das tiefe Blau des Meeres und sein Hunger nach Blut war gestillt. Vorerst. Er wischte das Blut vom Schwert und packte es zurück in den Lederriemen den er für das Schwert gemacht hatte. Er durchsuchte die Sachen der Wegelagerer und fand einige tolle Sachen die er natürlich auch in Bruma verkaufen wollte. So machte er sich auf den Weg, die Silberne Straße entlang nach Bruma. Von weitem erkannte er die Stadt, doch die Müdigkeit war stärker und er legte sich kurz vor seinem Ziel zur Rast. „Morgen werde ich endlich mein wohlverdientes Geld bekommen“ sprach er leise zu sich selbst und Schlief letztendlich ein.

Nord-Thalia
18.11.2008, 18:49
Honey stand im Keller des verlassenen Hauses und folgte dem Gang der sich hinter einer Wand befand. Dann stand sie vor einem riesigem merkwürdig schimmerden Steintor. Sie berührte es und eine heisere Stimme krächzte: "Welche Farbe hat die Nacht?"Honey sprach die von Lucien erklärte Antwort: "Sanguine, mein Bruder." Das Tor drehte sich zur Seite und Honey trat in die Halle dahinter.
Sie sah sich um und fand bald Ocheeva, die sie herzlichst begrüßte und ihr die rüstung der Bruderschaft übebrreichte. Honey bedankte sich und lauschte den Abschiedsworten von Ocheeva "Geht nun, geschätztes Familienmitglied, und möge die Mutter der Nacht euch unter ihren dunklen Mantel nehmen." Dann befolgte sie Ocheeva´s Anweisung und suchte Vincette auf.
Der saß lesend an einem kleinem Tisch auf dem eine Kerze brannte. Honey stellte sich vor ihn und Vincette beobachtete sie aus dem Augenwinkel. Wie Stiche eines Dolches bohrten sich diese durch ihr schlichtes Kleid. Nach einiger Zeit begrüßte Vincette den Neuankömmling und bot einen Auftrag an. Honey willigte ein und Vinctte erklärte:
"Geht nach Bruma, der verschneiten Stadt, und bringt den Diener von Baenlin um. Baenlin hat der Bruderschaft unrecht getan." Honey staunte. Warum den Diener umbringen wenn sein Gebieter beschuldigt war? Vincette war noch nicht fertig:" Und ihr müsst es so aussehen lassen, als hätte Baenlin es getan. Versteht ihr? Lenkt die Spur auf ihn. Einen Bonus werdet ihr erhalten, wenn ihr die Tatwaffe so gut und doch so offensichtlich versteckt wie nur möglich. Gebt euch Mühe, die Augen der Bruderschaft sind überall. Möge Sithis mit euch sein." Mit diesen Worrten schloss er den Bericht und überließ Honey nun sich selbst. Doch schnell fügte er hinzu: " Bevor ich´s vergesse! Fragt ein paar Mitglieder der Zuflucht. Sie werden euch womöglich kleine Hinweise und Tipps liefern können." Nun widmete er sich voll und ganz seinem Buch. Honey wunderte sich und beschloss, seinen Rat zu befolgen und sah sich in der Zuflucht um.
Einige Bücher, in dunkles Leder gebunden, lagen auf Regalen und Tischen und mehrere kerzen brannten. Manche waren am essen, andere Unterhielten sich, einige lasen, und andere schienen wie angewurzelt auf etwas zu warten. Honey ging zu einem langem Tisch, an dem einige zwischeneinander lachend, ernst und nachdenklich Unterhaltungen hielten, während sie speisten. Honey fragte einen Ork nach dem AUftrag, der meinte nur:"Wird schon schiefgehen. Falls der Herr reich und Edel ist, benutzt was brutales damit sie ihn für ´nen Attentäter halten und ewig wegsperren." Dann widmete er sich wieder seinem Teller. Honey schien das einleuchtend zu sein. Dannach vierließ sie die Zuflucht und legte im verlassenem Keller die Rüstung an und war erstaunt, dass sie sich wie eine zweite Haut, besser gesagt wie ein zweites Fell anfühlte.Sie verließ Cheydinhal und machte sich auf den Weg nach Bruma. In der Nähe einer Ayleiden-Ruine sah sie ein gechecktes Pferd. "Zu weit von der Herde weg, hm? Kommt gelegen." Sie setzte sich auf´s Pferd und mit Galopp ging es in Richtung Bruma.
Auf dem Weg verfolgte sie ein, die ,ihrem´ Pferd ans Leder wollten. Honey, ohne zu zögern, sprang ab und zog hne zu zögern vom Pferd herab, zog ihren Säbel den sie bei einem Pirat entwendet hatte, und stürzte sich auf den Bandit. Ein Khajiit, wie sie, es war ihr egal. Mit einem gezielten Schlag setzte sie an den Bauch des Gegners, der gut mit Schwung ausgestattet war (der Schlag), und dieser traf sein Ziel. Sich windend drehte sich der Khajiit um und hub mit der Axt ein Stück in Honeys Bein. Das machte sie nur noch wütender und sie drückte sich kraftvoll mit den Beinen ab und landete neben den Gegner und hub diesem ins Genick. der fiel zu Boden. Mit zusammengepressten Lippen hinkte Honey zum Pferd. Sie war noch nicht gut im kämpfen, musste noch trainieren.
Nach zwei Stunden war sie dann endlich in Bruma angekommen, Das Pferd war erschöpft, Honey ließ es in die Stallungen und klopfte an das Stadttor. "Wer da?" knurrte eine Stimme dumpf. "Eine Reisende, erschöpft,müde,hungrig,verletzt, ohne böse Absichten." Bis auf die bösen Absichten stimmte das sogar. Das Tor wurde geöffnet und Honey trat ein.
Nach einigen rumfragen war sie in die Herberge ,Olavs Bräu und Sträu´ gekommen. Sie setzte sich an einen einsamen Tisch, bestellte einen Flin. " Fräulein weiß wohl nicht, dass das hier iene Schenke und kein Restaurant ist?Hat sie denn genug Geld?" Honey knurrte und setzte die Hand an ihren Schwertgriff. "Sehe ich so aus, als wäre ich ein Skrupelloser Trunkenbold?" Der Kellner verstand und stampfte zur Küche und kam nach einigen Minuten mit einer Flasche des Brandweins zurück."130 Septime, die Frau." Honey stand auf und beklagte sich:"Nicht auszudenken! In Morrowind gibt´s für 100Drakken, Was wohl 90 Septime wert sind!" Honey hatte keine Ahnung, wovon sie da sprach, aber sie verstand es sich zu wehren. Seufzend gab der Kellner Rabatt."Brav so."meinte Honey und legte hundert Septime hin."Trinkgeld ür die nette Bedienung." Der Kellner verzog sich mit dem Geld und Honey wühlte in ihrem Gepäck. Sie fand Brot und Hammel, einen Apfel dazu. ausserdem fühöte sie etwas Weiches und gab sich nach. Sie holte es heraus, es erwies sich als Beutel, und kippte, gut, eine halbe Hand voll hinein. Heimlich. Sie schnürte den Beutel zu und ließ in im Gepäck verschwinden. Flin mit Mondzucker-Neben Skooma ihr liebstes getränk. Sie begann zu tafeln udn ging in Gedanken einige Möglichkeiten für die Erfüllung ihres Auftrags nach. "Baenlin mag wohl reich sein, also etwas Brutales als Wafe. Einen Streitkolben? Nein, so etwas würde sie nie in die Hand nehmen. Brutal... Brutal..."Sie wiegte einen Gedanken nach dem anderem ab."Eisendolch? Pfeil und Bogen? Langschwert? Claymore? Alles nichts. Moment mal! Das brutalste, das man je verwenden kann, ist...Sich selbst!" Wie ein Blitz schoss dieser Gedanke durch ihren Kopf." Genau! Die Fäuste!" Im inneren rieb sie sich hämmisch die Hände.Doch dann die Nächste Hürde:
"Geheim und doch so offensichtlich wie möglich! Hmm..." Honey überlegte, kaute auf einem Stück Brot herum." Vielleicht... Genau! ich stecke ihm die Hände in die Tasche und reibe ihm das Blut hinein, von seinem Buttler!" Nachdem Honey fertig gespeist hatte, verließ sie das Lokal und fragte sich zu Baenlins Haus durch. Sie knackte das Schloss, es war Nacht, deshalb durfte sie sich nicht bemerkbar machen. Sie tötete den Buttler schnell mit zwei harten Schlägen auf den Kopf und besah sich das Blut an den Handschuhen. " Teil eins wäre abgeschlossen..." dachte sie beruhigt. dann ging sie zu Baenlin und rieb sich die Hände in seinen Manteltaschen ab. Danach huschte sie in die Schatten. Baenlin schrie kurz vor neun uhr morgens auf, sein Buttler war tot. Die wachen kamen und untersuchten alles, auch den Mantel, in dem sie Blut fande. Baenlin wurde kurz darauf abgeführt. Sich hämisch freuend trat Honey den Rückweg an. Keine Unterbrechungen, und ihr Pferd war wieder munter, so muss es sein. Als sie in der Zuflucht ankam, wurde sie freundlich und dennoch dezent begrüßt. Sie erhielt die Belohnung von 200 Septimen, und dazu, als Bonus, eine Weste, modern, die Wortgewandheit um Punkte festigte. Honey bedankte sich, und beschloss sich in Cheydinhal eine Herberge zu suchen. Sie war müde, aber zufrieden. Ihr erster Auftrag hatte also geglückt.

SirTroy
18.11.2008, 21:08
Am nächsten morgen stand Troy schon sehr früh auf. Er fühlte sich als könnte er Berge verschieben.
Er suchte sich seine Sachen zusammen und ging weiter. Nach 20 Minuten war Troy in Bruma angekommen. Das Tor stand offen, er trat hinein und eine Wache begrüßte ihn: „Guten Morgen der Herr“ „Morgen“ Antwortete Troy, hob kurz die Hand und ging weiter.

Er fragte wo es hier eine Taverne gäbe. Eine Frau wies ihm den Weg, welchen er auch gleich einschlug. Er kam an der Taverne an, öffnete die Tür und sah einige sehr Zwielichtige Personen der unterschiedlichsten Rassen. Ob es nun Altmer, Bretonen oder Nord waren, alles war hier vertreten. „Oh man“ Dachte sich Troy und ging hinein. Er saß sich an einen freien Tisch, holte seine Pfeife raus, legte Tabak hinein und zündete es an.

Nach wenigen Minuten kam ein Kellner und fragte was ob der Herr was trinken wolle. „Nein danke, aber ich suche jemanden namens Ongar“ sagte Troy. „Ich kenne ihn nicht“ sagte der Kellner mit scharfem Blick. Troy nahm ein paar Septime aus der Tasche und legt sie auf den Tisch „Wird das deine Zunge lockern?“ fragte Troy. „Nun ja... Er wohnt auf der anderen Seite Brumas, er hat dort eine kleine Hütte, Er kommt öfters hier vorbei. Eigentlich sollte er längst da sein sonst kommt er immer um diese Uhrzeit.“ Antwortete der Kellner, und plötzlich kamen schreie von draußen.

Troy stand auf und rannte zur Tür, welche er aufschlug. Er sah wie sich Zwei Männer mit ihren Waffen gegenüber standen. Der eine mit einem Dolch und der andere mit einer Axt. Gerade wollten die beiden anfangen sich zu schlagen, da zog auch Troy sein Schwert und nahm sein Schild vom Rücken. Blitzschnell war Troy zwischen den Männern und wehrte die beiden Waffen ab. „Na Na, ihr wollt euch doch nicht umbringen“ sagte Troy und sah wie eine Wache angerannt kam. Er schlug den Mann mit der Axt auf den Boden und wandte sich dem andern Mann zu. „Bist du Ongar?“ Flüsterte Troy dem Mann zu. Er nickte und Troy steckte ihm einen Zettel zu.
Troy drehte sich zur Wache und verwickelte sie in ein Gespräch. Ongar ging weg. Nach einigen Stunden der Diskussion war es bereits 18.00Uhr.

Troy ging auf die andere Seite Brumas, der Nordseite, wo ihn Ongar schon erwartete. „Du bist also Troy? Wie geht es dir?“ Fragte Ongar und Troy antwortete „Gut gut, und selbst?. Ich bin hier um einige „Waren“ zu verkaufen“. Ongar nickte ihm zu und ging voran. Nach wenigen Minuten erreichten sie eine Hütte, Ongar zog einen Schlüssel und schloss die Tür auf. Sie gingen rein und setzten sich auf die Stühle an einem etwas größeren Tisch. Troy nahm sein Rucksack und schüttete ihn auf dem Tisch aus. 2 Bögen, einen Stahlhelm und 5 Schwerter. Es waren keine Normalen Schwerter, bemerkte Ongar und überlegte einige Zeit.

Nach 10 Minuten meinte Ongar dann „Ich würde sagen ich gebe dir 13000 Septime!“. „Soviel!“ staunte Troy und fing an zu grinsen. „Ja, der Stahlhelm hat einen wert von 1000 Septime, die 2 Bögen beziehen sich auf 1200 Septime und die Fünf Schwerter auf Insgesamt 10800 Septime. Es sind sehr besondere Schwerter! Das eine hat sehr feine und Alte Gravierungen, es scheint ein Altes Ayleidenschwert zu sein. Troy überlegte. „Ich würde dieses Schwert gerne behalten“ meinte er. Ongars Mundwinkel bogen sich nach unten. „Schade“ meinte er, „das würde den Lohn aber beträchtlich senken“. Troy legte sein Schwert auf den Tisch, das Klingenkatana, und sagte „Das hier verkaufe ich auch!“. Nach kurzer Zeit sagte Ongar „Okay denn wären es nun noch 8000 Septime“.
Troy nickte, nahm den Sack voll Septime und das Schwert, Verabschiedete sich von Ongar und ging aus dem Haus.

Später war Troy in einer Herberge angelangt, wo er eine Frau sah die sich mit dem Kellner unterhielt. Er beachtete sie nicht weiter und ging zum Wirt. „Ein Zimmer für die Nacht“ Sagte Troy und lag 10 Septime auf den Tresen. „Hier ist der Schlüssel“ sagte der Wirt und nahm die Septime.
Troy ging auf sein Zimmer und betrachtete sein neues Schwert, welches selbst in der Dunkelheit zu glänzen vermag. Er wischte mit seinem Finger über die Klinge und schnitt sich daran. Er leckte das Blut von seinem Finger und legte sich auf Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Er dachte nach. Über seine Familie, das er ein Vampir war und was er alles mit seinen 8000 Septimen machen will. Er nickte ein. Nach kurzer Zeit wachte er auf. Er hörte Zwei stimmen die sich auf seine Tür zu bewegten. Er nahm das Schwert was einen kleinen, sehr feinen kling laut von sich gab. Die Leute aber bemerkten es nicht. Sie sprachen einen Zauber auf das Schloss was sich sogleich öffnete.

Die Diebe traten in das ungefähr 10 m² große Zimmer ein und sahen sich um. Troy aber war nicht zu sehen. „Wo ist er?“ sagte der eine leise zu seinem Freund. „Ich weiß es nicht!“ Antwortete der andere und ging weiter in das Zimmer hinein. In diesem Moment sah man einen Schatten durchs Zimmer huschen, und der eben noch im Zimmer stehende Mann verlor blitzschnell den Kopf welcher von einer Blutfontäne begleitet weg flog. Ruckartig knallte die Tür hinter dem anderen Mann zu. Die feine und vor allem scharfe Klinge presste sich leicht an den Hals.

„Wer bist du an was wollt ihr von mir!“ Zischte Troy hinter dem Rücken des Mannes. „Das werde ich dir nicht verraten!“ Antwortete der Mann, leicht verängstigt. Blut floss von seinem Hals direkt auf die Schwarze Lederrüstung. „Ihr seid von der Dunklen Bruderschaft? Nicht wahr?“ „Der Mann schwieg. Troy zog die Klinge fester an den Hals und der Mann stöhnte vor schmerzen. „Ja ja ich rede aber bitte lass mich am leben!“ „Mal sehen!“ Antwortete Troy. „Die Dunkle Bruderschaft hat uns aufgetragen dich zu Töten. Wer den Auftrag gab weiß ich nicht, wir erledigen nur die Arbeit!“
Troy Zog die Klinge vom Hals weg. Und ließ den Mann aufstehen. Der drehte sich um und schreckte zurück. Die Ayleidenklinge Schnellte in die Höhe und zerschnitt Fleisch und Knochen des Arms. Eine Kleine Fontäne aus Blut spritzte aus der tiefen Fleischwunde. „So eine Sauerei!“ sagte Troy und Schnitt den anderen Arm auch noch ab. Der Mann sank auf die Knie und fing an zu weinen. „Ich mache dem ein Ende“ Sagte Troy und schlug den Kopf des Mannes ab, welcher daraufhin zu Boden fiel. Eine große Pfütze aus Blut floss auf dem Boden.

Am nächsten Morgen wachte Troy auf und sah die Sauerei auf dem Boden. „Die werden mich für einen Mörder halten!“ dachte Troy und es klopfte an der Tür. „Nicht reinkommen bitte!“ rief Troy und ein Mann antwortete. „Denn komm ich später wieder!“. Troy nahm die einzelnen Teile der Körper und schmiss sie aus dem Fenster in den Brunnen, so das es keiner sah. „Was mach ich mit dem Blut?“ dachte er und sah auf seinen Rucksack. „Ich habs!“ er nahm ein Paar Getränkeflaschen aus seinem Rucksack und murmelte eine Formel. Das Blut sog sich automatisch in die Flaschen.

Troy nahm seine Sachen und machte sich auf den Weg nach unten. Er kam runter und der Wirt fragte: „Wie war die Nacht?“, „Angenehm, danke“ Antwortete Troy und machte sich auf nach draußen. „So den ganzen weg wieder nach hause“ seufzte Troy und ging aus dem Stadttor in Richtung Heimat. An der Kreuzung zur Orangen Straße sah er sich kurz um und blickte in die Ferne. „Mal sehen was mein weiter weg noch so birgt, bis ich endlich den wahren Frieden finden kann“ seufzte er und ging weiter. Die ganze Nacht durch wanderte Troy, bis er schließlich in seinem warmen, gemütlichen Heim ankam, seine Sachen auspackte, die Schuhe auszog und sich in Frieden auf sein weiches Bett legte. Es vergingen nur wenige Sekunden da Schlief Troy ein.

SirTroy
19.11.2008, 14:11
Als Troy am nächsten Morgen erwachte, dachte er an die letzten Tage. Er ging runter zum Fluss und wischte sein Gesicht ab. Er nahm einen Eimer mit in sein Haus und setzte das Wasser auf den Herd.
Er zündete das Feuer an und packte ein paar Beeren aus dem Wald hinein. Danach ging er nach draußen zu der Feuerstelle seines Hauses, zündete sie an, nahm einen Spieß und packte etwas Fleisch drauf. Das ganze legte er nun übers Feuer wo es langsam vor sich hin bruzelte. Er ging wieder ins Haus und setzte sich an den kleinen Tisch. Er legte das Schwert auf den Tisch und betrachtete es. Die Runen leuchteten auf, und nach wenigen Sekunden war das Licht wieder weg.

Nach einer halben Stunde waren die Beeren fertig. Troy nahm sie, füllte sie auf einen Teller und aß sie. Er roch einen leckeren Geruch von draußen ins Haus kommen. Er legte die Beeren beiseite und sah nach dem Fleisch. Ein Wolf hatte den Geruch auch wahrgenommen und stand nun vor dem Fleisch. Der Wolf bemerkte Troy und fing an zu knurren. Troy nahm sein Schwert in die Hand und hielt es vor sich wie ein Speer. Der Wolf lief auf Troy zu, der nahm das Schwert und schlug zu.
Der Wolf aber machte einen Satz nach rechts und sprang auf Troy. Der Fiel zu Boden und hielt mit den Händen das Maul des Wolfs fest, sodass der ihn nicht beißen konnte.

Nach mehreren Minuten des Gerangelns stieß Troy den Wolf mit dem Fuß nach hinten. Er stand auf und hob sein Schwert auf. Der Wolf sprang nochmal, diesmal aber packt Troy sein Schwert direkt vor den Bauch, und der Wolf flog direkt drauf. Er packte den Wolf weg und stand auf. Klopfte den Staub von der Hose und ging zur Feuerstelle. Er nahm das Fleisch und ging nach drinnen, packte das Fleisch auf den Tisch und aß die Restlichen Beeren und das Fleisch auf.

Am Abend machte Troy sich auf den Weg in die Kaiserstadt, um dort mal wieder seiner Arbeit nachzugehen. Am Tor aber machte ihn eine Wache aufmerksam das keiner in die Stadt darf ohne einen Pass. Da er keinen hatte ging er wieder zurück. „Irgendeinen Weg muss es geben!“ Fluchte er und ging an der Mauer entlang. Nach wenigen Schritten sah er den Eingang in die Kanalisation.
„Das ist es!“ meinte er und ging zum Eingang runter. „Verschlossen“. Er nahm eine Dietrich und versuchte die Tür zu öffnen. Nach wenigen Minuten und ein paar zerstörten Dietrichen, hatte er es endlich geschafft. Er öffnete das Gitter und ging hinein.

Nach ein paar Abzweigen die Troy entlang ging, fand er ein paar Goblins die sich unterhielten. Er wollte sein Schwert zücken, aber als er es gerade ziehen wollte, bemerkte er das er sein Schwert zu
hause vergessen haben muss. Fluchend hockte er sich hin und schlich sich leise an den Goblins vorbei, die ihn glücklicherweise nicht bemerkten. Er hatte es endlich geschafft und kam an eine kleine Treppe. Er stieg die Treppe hinauf und kam aus einem der Brunnen in der Kaiserstadt wieder heraus. „Dass muss das Marktviertel sein“. Troy stieg aus dem Brunnen und stellte sich an die Wand. Er schaute um die Ecke ob keine Wache da wäre und ging langsam bis zum ende des Tunnels. Er schaute auch hier wieder und sah nur die Wachen die am Tor standen. Er schlich sich direkt über den Weg bis zum Laden „Göttliche Eleganz“. Er öffnete auch hier die Tür mit seinen Dietrichen. Leise öffnete er die Tür und schloss sie hinter sich.

Als er im Laden stand sah er eine Menge Sachen. Von langen Röcken die mit Diamanten beschmückt waren bis hin zu prächtigen, Rubin, Saphir und Topas besetzten Kleidern.
Troy nahm sein Rucksack und steckte alles ein was in seinen Rucksack passte. Nach wenigen Minuten hatte er seinen Rucksack voll bepackt und schaute sich nochmal um. Er ging auch die Treppe hoch bis zu der Tür wo die Besitzerin wohnt. Er öffnete die Tür und sah einen Riesigen Rubin, ungefähr so groß wie eine Tomate. Er konnte nicht widerstehen. Langsam aber sicher schlich er sich bis zu dem Juwel hin, packte es und steckte es in seinen Rucksack. Er schaute sich im Zimmer um und sah die Besitzerin ganz ruhig schlafen. Diese Gefühl kam wieder in ihm hoch. Seine Augen färbten sich in ein Tiefes Rot. Er war nicht mehr er selbst. Leise schlich er sich zur Besitzerin.

Lange, Weiße, Messerscharfe Reißzähne bohrten sich in den Hals der ruhig schlafenden Besitzerin, die nur kurz stöhnte und dann wieder ruhig lag. Troy sog das Blut aus den Adern, zog die Zähne aus dem Fleisch und wischte den Blutverschmierten Mund ab. „Das tut gut!“ dachte er und ging leise zur Tür die ins Erdgeschoss führt. Unten angekommen öffnete er die Haustür und ging hinaus. Er schlich sich wieder zurück zum Brunnen um aus der Stadt zu fliehen. Auf halber strecke hörte er einen lauten Schrei. „Diebe!!!!“ rief die Besitzerin und kam zur Tür. Troy nahm die Beine in die Hand und rannte zum Brunnen. Als er dann in der Kanalisation stand, seufzte er. „Das war echt knapp“ sagte er und ging weiter, schlich sich an den nun am Feuer sitzenden Goblins vorbei und kam am Ausgang der Kanalisation an.

Zu hause angekommen schmiss Troy den Rucksack in die ecke, nahm sein Schwert und sagte „ Das war ein Tag!“. Er legte sich aufs Bett und dachte nach. „Warum bin ich ein Vampir?“ dachte er und machte die Augen zu. Er schlief ein und träumte.

Eine in schwarz gekleidete Person kam in den Raum. „Wach auf“ sagte sie und wurde immer lauter“ Troy öffnete die Augen, stand auf und fragte „Wer bist du?!“. „Ruhe!“ sagte die Person und stach einen Dolch in Troys Bauch welcher ein lautes stöhnen von sich gab. Der Angreifer zog das Messer weiter nach oben. Blut strömte aus Troys Mund und er sank zu Boden. Er zog das Messer aus dem Bauch und schlitzte mit einem Streich den Hals von Troy auf.

Schweißgebadet wachte Troy auf und fasste sich an den Hals. „Ein Alptraum!“ sagte er und legte sich wieder hin. Die Tür öffnete sich und eine Person kam rein. Ein großer, starker Rothwardone trat hinein und schaute sich um. Troy stand auf nahm sein Schwert und machte sich kampfbereit. „Wer bist du!“ sagte Troy und schaute auf den Rothwardonen. „Du musst sterben! Im Namen von Sithis“ sagte der Rothwardone und nahm seinen Großen Kriegshammer in die Hände. „Wie oft wollt ihr es noch versuchen!?“ schrie Troy und rannte auf den Feind zu.

Troy setzte zum Schlag an aber der Angreifer war etwas schneller. Er schlug mit seinem Hammer zu, doch im letzten Moment konnte Troy einen Schritt zur Seite machen und konnte dem Schlag fast unverletzt ausweichen. Sein Arm wurde verletzt. Doch das störte Troy nicht denn im Moment ist es wichtiger den Feind auszulöschen. Er setzte wieder zum schlag an doch der Angreifer wich dem schlag aus und schlug auch zu. Der schlag ging direkt auf das Bein von Troy welcher kurz zusammen zuckte, denn aber zum Stich ausholte und direkt durch die Arme das Angreifers stach. Der Schwert ließ er stecken, nahm der großen Kriegshammer und holte aus. So einen gewaltigen Hammer hatte Troy noch nie gesehen. Grade so schaffte er es den Hammer wieder nach vorn zu holen und mit einem Schlag den Kopf de Angreifers zerquetschte. Kleine Teile des Kopfes flogen in alle Richtungen und ein riesiger Fleck aus Blut war nun auf dem Boden.

Troy Zog sein Schwert aus den Armen des Angreifers und wischte das Blut weg. Er durchsuchte den Angreifer nach wertvollen Sachen. Das einzige was wertvoll war, war der Kriegshammer den er bei sich hatte. „Na toll, nicht mal ein paar Septime hat er bei sich!“ sagt Troy und packte die Leiche in den Fluss, wo sie nach Osten trieb. Einige Stunden vergangen und Troy hatte auch den Letzten Fleck Blut beseitigt. „Was für eine Arbeit!“ dachte sich Troy als er sich gemütlich am Kamin niederließ und seine Hände Wärmte. „Die tage ziehen dahin wie im Fluge“ dachte er und verband seine Hand und sein Bein. „Hoffentlich kann ich bald wieder richtig laufen“ sagte er und nahm ein Schluck aus einer Flasche mit Met. „Das wird schon wieder und bald kann ich meine Waren wieder verkaufen!“ mit diesen Worten packte er die Flasche beiseite und legte sich schlafen.

Nord-Thalia
19.11.2008, 17:17
Honey hatte sich nun, nach langer Suche, in der "Herberge zur Brücke" eingefunden. Es war spät, und die Tische waren vollbesetzt. Nur an dem Tresen waren noch zwei Hocker frei.
Honey setzte sich auf einen drauf und bestellte einen Krug Met, gut eingeschenkt. Sie beobachtete das Treiben, die Trunkenbolde die mit der Bedienung liebelten, lachten und sich rauften. Honey rückte ein Stück näher an das Treiben heran und wurde sogleich angelacht und zum Tanzen gefordert. sie winkte lachen ab und meinte, dann müsse man schon Bleischuhe haben, um mit ihr zu tanzen, so oft trat sie daneben.Sie bestellte und bestellte imemr weiter Bier. Als sie nun ziemlich betruken war, ließ sie sich zu einer kleinen Rauferei ein, ein paar Faustschläge und Tritte nur, dann schunkelte sie zu ihrem Platz. Sie nahm noch einen letzten Zug aus ihrem oft aufgefüllten Krug und rief die Wirtin"Hörn se, haben se noch nen Kammer frei für mich?Bin ssum umfwallen müdä..hähähä."lallte sie betrunken.Die Wirtin war es gewohnt und bat sie freundlich um 15 Septime für ein Zimmer,dazu noch 85 Septime für den Alkohol. Honey regte sich auf, was das für Zeiten waren,und ob man denn noch von seinen Verdiensten leben konnte, rückte aber das Geld raus und knuffte die Herren noch mal tüchtig in die Schulter, bevor sie in ihrer Kammer verschwand. Sie zog sich eine altes, viel zu großes Leinenhemd an und schmiss sich ins Bett. Sie woltle ihren Rausch tüchtig ausschlafen-morgen war ja auch noch ein Tag.
Sie hörte den Schlag einer Kapelle, dunkel bedrohlich, nicht wie ein heller Glockenschlag.Sie stand vor der riesigen Kapelle, in kaltes Mondlicht getaucht. Dunkel, bedrohlich, wie ein Schatten von einem Zyklopen, riesig. Sie blickte sich um, niemand war auf den Straßen, keine Wachen. Sie wollte die Kapellentür öffnen, die schlug aber von alleine auf. Schwarze Kerzen brannten überall, erhellten den Raum gespenstisch, einige dunkle Gestalten saßen dort und schienen auf jemanden zu warten. Als Honey die Kapelle betrat, drehten sie sich um. "Endlich angekommen, junge Schülerin." Jemand legte Honey die Hand auf die Schulter. Die zuckte zusammen und drehte sich um. Es war ihr Vater.
Ein Schrei zerschnitt die Stille im Zimmer von Honey. Sie selbst hatte geschriehen. Sie setzte sich ruckartig auf. Nur ein Traum. Sie fragte sich, ob er etwas zu bedeuten hatte. Es wurde hektisch an die Tür geklopft. "Hallo?Ist da jemand drin?" fragte jemand. Honey erkannte die sanfte Stimme der Wirtin. Schnell öffnete sie die Tür. "Ist was passiert, wertes Fräulein?" fragte sie."Bloß ein Alptraum..."murmelte Honey zerknirscht. "Gut,gut. Die Kirchenuhr Schlug drei mal, als ihr schriet. Es ist wohl drei uhr mittags." Honeyes Augen weiteten sich.Drei Uhr? Naja, wenigstens war ihr Rausch ausgeschlafen."Gut, ich komme gleich. Könnten sie mir bitte schonmal einen Flin bereitstellen?" "J-ja."stotterte die Wirtin. Auf so etwas Feines war sie selten zu sprechen gekommen. Sie verschwand nach unten und Honey schloss die Tür und zog sich um. Ihr braunes Kleid, und dicke Rindslederschuhe. Sie zog ihren Beutel hervor, wollte direkt bezahlen. raus aus der Stadt. An einen Wasserfall. Eine ruhige Landschaft.
Sie polterte die Treppe runter, legte hastig 110 Septime auf den Tisch, nahm die Flasche Flin. Sie stürmte zur Tür heraus, zum Stadttor. An dem verschnaufte sie kurz und nahm einen Schluck aus der Flasche. Sie bat die Wache, das Tor zu öffnen, und trabte etwas weiter weg. Dann legte sie ihre Rüstung an, nahm ihre Flasche wieder an den Hals und salbte sich den Rachen mit einem großen Zug aus der Flasche. Sie hörte ein Plätschern und folgte ihm. Dort setzte sie sich auf einen Fels und leerte die Flasche schließlich. Dann nahm sie ein Stück Paper und eine Feder sowie ein TIntenfass hervor und begann zu schreiben. Sie wollte mit einem Buch anfangen. Dabei ordneten sich ihre Gedanken. SIe begann:
Ein leises Plätschern, zwitschernde Vögel. Shezzana lag auf einer Wiese nahe des Flusses. Sie blickte in den Himmel, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Sie dachte über ihren Vater nach und ihre Mutter, die sie verlassen hatte. Sie dachte an ihren Bruder, der sie immer schlug. Und an Sujsto, das Familienpferd, das sie zur FLucht benützt hate und welches hinter ihr graste...
weiter kam sie nicht, denn ein "Ihr seht aus wie eine schwangere KUH!" zerschnitt ihr die wundervolle Atmosphäre. seufzend legte sie die Feder und das Pergament weg, zückte ihr Silberlangschwert, das sie mal gefunden hatte, und blickte sich um. Ein Rotwhardon, in einer Pelzrüstung, kam mit einer Eisenaxt auf sie zugestürmt. er war ziemlich schnell und traf Honey am Arm. Es brannte fürchterlich, die Axt war wohl vergiftet. Sie sackte zu Boden. Dann fiel ihr ein, was sie dabei hatte. sie wühlte in ihrem Gepäck, und shcluckte einen "Gift-heilen"Trank, noch dazu einen "Lebensenergie-wiederherstellen"Trank, denn das Gift hatte an ihrer Energie gezehrt. Die Wirkung trat ein und sie sprang auf die Beine. Bevor der Bandit wieder zushlagen konnte, sprang sie mit ordentlich Sprung hoch und verstzte ihm einen Shclag von oben. Der hatte gesessen, den der gegner ließ die Waffe fallen und presste die Hände an den Kopf."Aber wie..." dachte Honey. Sie hatte weder Gift noch Betäubung benutzt, was sie stutzig machte.Doch der Räuber war schlau, er schlug, während Honey wunderlich dastand, mit der Faust in ihre Magengegend. Honey fiel nach hinten und krümmte sich. mit einem leicht hochgerichtetem Auge blickte sie den Bandit an, der mit der Kriegesaxt in der Hand über ihr stand. Sie stand auf, sackte ein, konnte aber ihr Schwert packen. Sie wich seinen Hieben aus, während sie in ihrer Tasche suchte. Sie nahm eine grüne Flasche hervor und träufelte den Inhalt auf ihr Schwert. Dann schnitt sie damit dem Rothwardon in sein Bein. Er woltle zurückschlagen, kam aber nicht dazu. Honey hatte Lähmungsgift benutzt, selbst hergestellt. Sie trat hinter ih nund mit einem Hieb in den Nacken war es vorbei mit dem Räuber. Er sackte zu Boden.
Honey war zufrieden mit sich, auch wenn der Kampf den entsprechenden Preis gefordert hatte. Sie humpelte vorsichtig in Richtung Cheydinhal zurück und ging zu einem Alchemisten. Dort fragte sie was gut für ihre Wunden wäre. Der Alchemist fragte nach der Gerätschaftsstufe ihrer Alchemie-Ausrüstung."Novize.."sagte sie. Er reichte ihr zwei Ästchen und ein großes Blatt."Zerstampfe das im Mörser und gib es durch den Calcinator."sagte er."Das sollte ein wenig helfen." Honey tat wie ihr gesagt wurde und schluckte das Gebräu. Sie spürte, wie sich etwas unter ihre Wunden legte, etwas inneres."Es dauert noch ein paar Stunden, bis es wirkt. Legt euch am besten hin." Honey stimmte zu. Das Zimemr der Herberge hatte sie erst spät gebucht, für diesem Tag natürlich früh. 2 Uhr oder so ähnlich. sie machte sich auf zur Brückenherberge und legte sich matt auf ihr Zimmer und schloss die Augen. Es war spät und heute viel passiert. sie nickte sofort ein, und träumte wieder.

Naasira
19.11.2008, 19:06
Als die Heilerin wieder vor die Magiergilde trat, bildete Ihr Atem feine, weiße Wölkchen. Die Luft war klar und zum schneiden kalt. Sie zog die kalte Luft tief ein und genoss das leichte brennen in der Lunge, das von der Kälte verursacht wurde. Sie merkte deutlich den sich ankündigenden Muskelkater nach dem langen Ritt. Die Bretonin war es nicht mehr gewohnt so lange Strecken am Stück zu reiten.

Deswegen verschrieb sie sich selber noch einen Spaziergang an der Nachtluft, sonst wäre sie morgen zu steif um aus dem Bett zu kommen. Geschweige denn um ein ausgerenktes, gebrochenes Bein einzurichten. Die Frau in der Magiergilde hatte einen recht kundigen Eindruck gemacht und da Naasira davon ausging das Ihr Patient nun schlafen würde, hatte sie drauf verzichtet schon jetzt einen Blick auf das Bein zu werfen.

In Gedanken versunken folgte die ehemalige Priesterin dem dunklen Pfad durch die Stadt. Hier und da beleuchtete eine Fackel den Weg und unterwegs begegnete Ihr eine Wache. Doch die Bretonin nahm dies alles nicht wahr. In Ihrer Erinnerung folgte sie einem anderen Weg und neben sie fiel der große Schatten eines Nordkriegers, welcher die Stille mit Ihr teilte.

Es war spät, weit nach Mitternacht, als die Bretonin den Weg zur Schenke einschlug. Still begab sie sich auf Ihr Zimmer um dort in einen traumlosen Schlaf zu fallen. Die Bretonin wirkte immer noch gedankenverloren als sie sich am nächsten Morgen zum Frühstück nach unten begab. Sie hoffte dort auf Ihre Lehrlinge zu treffen, so das sie sich bald zur Magiergilde begeben konnten.

Eine Stunde später war die Heilerin aufbruchbereit und begab sich mit vollgepackten Taschen zur Magiergilde.

Zetter
19.11.2008, 21:55
Am ganzen Körper zuckend wachte Xerxes auf. Hermann hatte den Oberkörper von ihm gegriffen und rüttelte an ihm so gut wie er konnte.
Er streckte seinen Arm aus und ergriff die Kehle von Hermann, der sofort aufhörte an ihm zu rütteln.
"Du scheinst immer noch sehr tief zu schlafen", sagte Hermann spöttisch, "weißt du eigentlich wie spät es ist?"
"Nun, wenn du so fragst, dürfte es wohl später Nachmittag sein", antwortete Xerxes.
Hermann grinste ihn an: "6 Uhr morgens"
"Das meinst du doch nicht ernst, oder?", fragte Xerxes.
"Du kannst draußen nachsehen, es ist noch dunkel. Aber bevor du dich aufregst: Harald hat mir vor ein paar Minuten gesagt ich solle dich wecken. Der hat wohl wieder was dich."
Xerxes seufzte und richtete sich langsam auf: "Ich vermisse unsere Abende in Winterhold. Hier in Cyrodiil hat man ja nie Zeit sich in eine Kneipe zu setzen und guten Met zu trinken."
Hermann nickte: "Es scheint mir als wäre es schon ewig her."
Xerxes setzte sich seinen Helm auf: "Das ist es auch. Aber wenn ich hiermit fertig bin setzen wir uns in die beste Kneipe der Stadt. Ich geb' einen aus. Währenddessen kannst du ja hier wohnen"
Er öffnete die Tür und trat in die, selbst für einen Nord, recht kühle Luft, wo ihn Harald auch schon erwartete.
Harald deutete auf ein Schiff, das Xerxes nur zum Teil sehen konnte: "Lass uns besser im Aufgetriebenen Floß reden. Hier draußen würde es mir nicht gefallen"
Ohne Widerworte folgte er Harald, der mit schnellen Schritten auf das Dock zuging. Dort befanden sich nur sehr wenige Personen, weshalb Xerxes auch schnell klar wurde, dass Harald wohl etwas mit ihm besprechen wollte, was nicht alle hören sollten.
Harald, der Xerxes normalerweise immer höflich die Tür aufhielt, ging wortlos in das Schiff und bewegte sich auf einen Tisch zu, der in der Ecke des Raumes stand. Die beiden setzten sich hin, wobei Xerxes sich seelenruhig den Stuhl zurecht rückte und sich langsam hinsetzte, Harald allerdings wenig Zeit verschwendete. Harald legte seine Ellbogen auf den Tisch, lehnte sich nach vorne und sah sich hektisch um.
"Also", begann Harald langsam, "es gibt da ein kleines Problem. Zumindest wenn ich Einar Glauben schenken darf. Leider hat er nichts davon zu lügen, weshalb ich ihm auch glaube.
Es gibt wohl irgendjemanden, der mit meiner Arbeit nicht sonderlich zufrieden ist. Ich weiß zwar nicht genau wer das ist, aber ich denke mal du würdest dich freuen ihm persönlich begegnen zu dürfen. Weißt du noch warum du und der Bosmer Eldor mich damals in der Windhöhle gesucht haben? Nun, den Auftrag euch zu töten habe nicht ich mir gestellt. Ich weiß leider nicht genau, wer mir den Auftrag gegeben hat, ich weiß nur, dass er viel Geld hat und warum er es getan hat. Anscheinend habe ich ihm wohl die Aufträge weggeschnappt.
Ich werde persönlich mit dir kommen, wenn du in Erfahrung gebracht hast, wer es ist. Dazu darfst du dich zu Anders gesellen, der sucht im Moment nach Informationen. Er dürfte sich wohl bei Umbacano aufhalten."
"Der Kopfkrieger?", Xerxes lachte, "Und, hat er sein teures Schwert schonmal benutzt, oder ist es bis jetzt immer noch Dekoration?"
"Er bekommt von mir keine Aufträge in denen er kämpfen muss", antwortete Harald gelassen, "aber jetzt solltest du lieber in den Talos Platz Bezirk gehen. Vielleicht ist Anders ja auch schon fertig."
Xerxes stand auf und verließ das Boot. Er ging auf den Tunnel zu, der das Hafenviertel mitm Tempelbezirk verband und betrat ihn. Nach kurzer Zeit kam er im Tempelbezirk an, in dem die Stadt bereits begann aufzuwachen.
Schnellen Schrittes ging er in den Talos-Platz Bezirk und näherte sich dem Umbacano Herrenhaus. "Das Ding kann man ja gar nicht übersehen", murmelte Xerxes und musterte das große Gebäude das vor ihm stand sehr genau. Das Haus war gebogen und bildete zusammen mit drei anderen Häusern einen Kreis um eine Statue von Akatosh. Drei hohe Säulen ragten aus dem weißen Gebäude hervor, zwischen denen sich Fenster und Eingangstür befanden. Auf dem blau-grünen Dach befand sich ein kleiner Turm, ebenfalls aus weißem Stein.
"Von da oben muss man eine tolle Aussicht haben", dachte Xerxes und betrat das Gebäude.
Sofort hob eine Wache die Hand und hielt ihn auf: "Halt! Ihr dürft dieses Haus nicht einfach unerlaubt betreten."
"Ein Freund von mir ist hier drin und redet grade mit Umbacano, ich soll Leibwächter für meinen Freund spielen, deswegen bin ich hier"
"Nun gut, du darfst hochgehen. Aber wenn du Ärger machst, sorge ich dafür, dass du den Ärger an den Hals kriegst."
Xerxes nickte, ging die Treppe hoch und öffnete die Tür, die das Untergeschoss von Umbacanos Privatgemächern trennte.
Als er sein Gesicht aus der Tür rausragen ließ wurde er sofort unfreundlich von Anders begrüßt:
"Ach du meine Güte, was willst du denn hier?"

Kampfkatze
20.11.2008, 15:07
Seht wachte auf. Er spürte noch ein bisschen den Schmerz vom Ritt auf der Stute. Langsam richtete er sich auf und setzte sich auf die Bettkante. Auf dem Stuhl lagen seine Sachen. Er sah kaum etwas. Das einzige Licht kam anscheinend von der Tür. Seht schmiss sich seine Sachen um und öffnete die Tür. Der Flur war mit Fackeln beleuchtet und man roch noch das Pech. Er bewegte sich auf die Treppe und… „Verdammt!!! Die Heilerlehre!!!“. Seht sprintete die Treppe hoch und riss die Tür auf. Im nächsten Moment schloss er sie. Es war noch dunkel und die Kälte zwang ihn förmlich dazu die Tür zu schließen. Hinter ihm lachte jemand. „Wo willst du denn so früh raus?“ „Wie spät ist es?“ „So… 6 Uhr morgens!“ „Ohh… Ich dachte ich komme zu spät… Was sagt denn die Speisekarte?“ „Sie sagt, Ihr solltet euch was Wärmeres anziehen. Anscheinend seit ihr das erste Mal in Bruma.“ „Ja. Ich habe aber nichts Wärmeres anzuziehen. Was habt ihr zum Frühstück anzubieten?“ „Met und Suppe. Mehr braucht man hier Oben nicht. Ihr könnt euch einen Mantel von mir nehmen.“ „Danke sehr! Ich nehme dann… Met und Suppe.“ „Was sonst? Setzt euch!“ Seht setzte sich. Im Raum war niemand außer Olaf und einem stark nach Kleinkrimminelem aussehendem Bosmer. Die Suppe und der Met kamen. „Danke sehr!“ „Soll ich das zur Zimmerrechnung dazurechnen?“ „Ja bitte!“ Nachdem Seht die Suppe gegessen hatte, nahm er den Becher voll Met und setzte sich gegenüber vom Bosmer. „Hier! Umsonst!“ „Ähh… Danke?“ Der Bosmer schlang den Met förmlich runter. Jawohl. Ein Klein krimineller. „Weist du etwas über Jawina Corzus?“ Der Bosmer schüttelte den Kopf. „Dann finde etwas über sie heraus!“ Seht legte ein paar Goldmünzen vor den Elfen. „Wo das herkommt gibt’s noch mehr!“. Es wurde Zeit zu gehen. Seht stand auf und nahm einen von Olafs Mänteln. Es fing an zu schneien und auf den Straßen herrschte rege Stimmung. Oben bei der Magiergilde fand er Naasira. Ohne das ein Wort viel, verstand er, das sie noch auf Tarik warten mussten.

Sturmsceda
24.11.2008, 21:05
Nemada hatte Skingrad endlich erreicht. Huan, der in letzter Zeit etwas bedrückt wirkte, hatte sie bei einer Ruine kurz vor der Stadt zurückgelassen. Sie frage sich, was mit ihm los war. Seit ihrem Abstieg aus den Valusbergen wirkte er irgendwie betrübt. Allerdings musste sie sich jetzt auf das, was vor ihr lag, konzentrieren. Sie hatte eine enge Schlucht, die von einer steinernen Brücke überspannt wurde durchquert und war durch das große Stadttor in die Stadt gekommen.
Das 'Zwei Schwestern' hatte sie dank der Auskünfte des Torwächters schnell gefunden und auch Uruk gro-Mala war recht schnell gefunden, da er abgesehen von der Wirtin der einzige Ork in der Taverne war. Er war schon etwas älter, allerdings schien er recht gut in Form zu sein, insofern sie das unter der Orkrüstung, die er trug erkennen konnte. Sie setzte sich an den Tisch und aus dem Mundwinkel flüsterte er fragend "Die Farbe der Nacht?" zu, woraufhin sie wie verabredet mit "Sanguine, mein Bruder" antwortete. Der Ork nickte kurz, trank den Humpen der vor ihm stand mit einem Zug aus, legte einige Münzen auf den Tisch und verließ anschließend die Taverne.
Nemada folgte ihm schweigend einige Zeit, bis sie eine heruntergekommene Hütte nahe der Stadtmauer erreichten. Er öffnete die Tür und Nemada trat ein. Als sich ihre Augen an das Dämmerlicht im Inneren der Hütte gewöhnt hatten blickte sie sich um. Die Hütte war winzig, höchstens sechs auf sechs Meter und einfach eingerichtet. Rechts nahe dem Eingang befand sich ein Tisch aus schlecht verarbeitetem Holz und dazu passenden Stühlen, links lagen einige dünne Matten mit löchrigen Decken auf dem Boden und den hinteren Bereich konnte sie nicht Einblicken, da die Sicht von einer groß gezimmerten Bretterwand versperrt wurde. Am Tisch saßen zwei junge, bretonische Mädchen, die sie auf etwa 18 Jahre schätzen würde und die sich wie ein Ei dem anderen glichen. Die beiden waren in dieselben feuerroten Roben gekleidet, hatten die selben langen blonden Haare, die sie beide offen trugen, wirkten beide auf die selbe Art und Weise verunsichert und eher wie junge Magierinnen als wie Assassinen. Anscheinend vom Geräusch der sich schließen Tür aufgeschreckt kam eine Dunmers mittleren Alters hinter der Bretterwand hervor. Dieser trug seinen rechten Arm in einer Handschlinge, war in einem blauen Hemd mit dazu passender Hose und Schuhen gekleidet, sein Kopf war kahl geschoren und die Ohren zierten Ringe. Seine Gestalt wirkte hager aber kräftig, seine Bewegungen waren geschmeidig und er strahlte eine Ruhe und eine Energie aus, dass man es förmlich spüren konnte.
Er musterte sie eindringlich und nach einiger Zeit ergriff er das Wort "Willkommen bei uns, Schwester. Nennt mich Ancaros und das hier sind Elisa und Mariette, unsere Schülerinnen. Es ist schade, dass ihr zu diesem Zeitpunkt gekommen seid. Eigentlich würde ich euch jetzt eure Rüstung aushändigen, allerdings müssen wir uns erst um das Finden eines neuen Unterschlupfes und um die Beschaffung einer Einkommensquelle kümmern, bevor wir mit dem Wiederaufbau der Gilde beginnen können." Nemada fragte geschockt "Was meint ihr mit Einkommensquelle und Wiederaufbau der Gilde? Ist die Dunkle Bruderschaft etwa am Ende?"
Als Reaktion darauf glitt ein unheimliches Lächeln über das Gesicht des Dunmer während er antwortete "Nein, die Dunkle Bruderschaft ist nicht am Ende, wir sind nur eine der Zweigstellen hier in Cyrodill. Wir sind oder besser gesagt wir waren die Gilde von Kvatch. Die Stadt wurde vor einiger Zeit von den Daedra angegriffen und unser Unterschlupf wurde bei diesem Angriff zerstört. Außerdem kamen die meisten von uns ums Leben, von denjenigen Mitgliedern, die zum Zeitpunkt des Angriffs in Kvatch waren habe ich als allein überlebt und wie ihr seht wurde ich bei der Flucht verwundet. Und da war in letzter Zeit wenig zu tun hatten waren Uruk, Elisa und Mariette die Einzigen, die sich zum Zeitpunkt des Angriffes nicht in Kvatch befunden haben, da sie im Wald trainiert haben. Und was das Einkommen angeht, Kvatch war noch nie eine bedeutende Zweigstelle der Bruderschaft, zu uns wurden all jene geschickt, deren Moral in den Augen der Schwarzen Hand zweifelhaft ist und die, die in irgendeiner Beziehung zu der Morag Tong stehen. Und wir erhalten auch nur relativ wenige Aufträge, dafür aber solche, die relativ ehrenhaft sind und keine moralischen Zweifel aufkommen lassen. Und von diesen wenigen Aufträgen konnten wir noch nie Leben, also hat jeder noch einen anderen Erwerb. Uruk war Gladiator in der Arena in Kvatch, die Mädels haben sich mit dem Aufladen von magischen Gegenständen und Unterricht in den arkanen Künsten etwas dazu verdient und ich selbst habe mich als Wächter eines reichen Kaufmanns verdingt. Bevor wir weiterreden sollten wir aber erst etwas trinken, das lange Reden macht durstig und es gibt noch einige Dinge, die wir zu besprechen haben."

Naasira
26.11.2008, 12:16
In den Gildenräumen herrschte bereits am frühen Morgen geschäftiges Treiben. Interessiert beobachtete Naasira einen Alchemisten, der hinter einer Theke mit dem Zubereiten diverser Tränke beschäftigt war. Im Zimmer nebenan wurde scheinbar gerade Beschwörung gelehrt, denn mit schöner Regelmässigkeit tauchte ein Skamp aus dem Nichts auf. Je nachdem wie gut der Beschwörer diese Aufgabe beherrschte, blieb der Skamp für wenige Sekunden oder eben länger bestehen.

Schließlich sties auch Tarik zu Ihnen und Naasira gab somit jemanden der in der Nähe stand und Bücher wieder einsortierte zu verstehen, dass sie nun den Patienten sehen wollte. Sie konnte nur hoffen, dass er nicht zu üppig gefrühstückt hatte, wenn sein Bein wirklich so schlimm aussah wie beschrieben, würde dies ein hartes Stück arbeit werden und für Ihn bestimmt sehr schmerzhaft. Sie hatte sich an diesem Morgen die Locken besonders sorgfältig zurückgebunden und sogar kleine Klammern benutzt. Ein breites, blaues Stofftuch sollte zusätzlich noch verhindern, dass Ihre Locken wieder eigene Wege gingen. Trotzdem ringelte sich schon wieder eine besonders eigenwillige Strähne über Ihre Stirn und legte sich auf die Nase. Doch die Heilerin war schon in Gedanken bei der bevorstehenden Aufgabe und merkte dies nicht.
Nachdem sie im Krankenzimmer angekommen waren, schickte die Heilerin erstmal Tarik aus kochendes Wasser zu holen. Seth sollte derweil schon mal die Kräuterpäckchen und die Verbände griffbereit auf den Tisch legen.

Die Bretonin lies sich derweil von dem Dunmer schildern wie es zu der Verletzung gekommen war und betrachtete dabei das verdrehte Bein in der Schiene.

KingPaddy
28.11.2008, 21:57
Ihm schlug wohlig warme Luft und der Geruch gebratenen Fisches entgegen, als er in den Schankraum trat. Erstaunlicherweise war kaum etwas los. Hier und dort saßen einige Leute, überwiegend Kaiserliche aber auch ein paar Dunmer und Bretonen, aber der Raum war nicht mal annähernd gefüllt. Es drangen die Klänge einzelner Gespräche an sein Ohr. Während er sein Gepäck abstellte und zum Tresen hinüber ging, schnappte er einige Gesprächsfetzen auf. Die Leute unterhielten sich jedoch alle über ein und dasselbe Thema – die Invasion der Deadra. „Wie in Cyrodiil“: dachte er und verdrehte die Augen. „Seid gegrüßt Wirt. Ich würde ein Bett mieten wollen“: sprach er, als er den Tresen erreichte. Der Wirt gerade noch dabei ein paar Kräuter über zwei Teller mit Bratfisch zu streuen, drehte sich beim Klang von Tarriors Stimme augenblicklich um. Der Wirt musterte ihn einmal kurz von oben bis unten, dann weiteten sich seinen Augen beim Erkennen. „Bei den Winden von Himmelsrand! Tarrior du alter Halsabschneider, dich hab ich hier ja schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.“: begrüßte ihn Ugning, der Wirt. „Ja es freut mich auch dich zusehen“: sagte er und setzte dabei ein leichtes Lächeln auf. „Sag bloß die Deadra haben dich auch von deiner Plantage vertrieben. In letzter Zeit kommen immer mehr Flüchtlinge in die Auffanglanger hier nach Ebenherz oder Vivec. Zwar großteilig Redoraner, aber ich habe Gerüchte gehört, wonach die ersten Horden in die Westspalte einfallen und dort die Farmer und Grundbesitzer vertreiben oder halt töten, wenn sie sie zu fassen bekommen“: berichtete er. „Nein keine Sorge. Eigentlich weiß ich nicht einmal wie es um die Plantage steht. Ich war bis vor einigen Wochen in Cyrodiil gewesen, Geschäfte du verstehst. Ich hab sozusagen den Ausbruch der Krise hier gar nicht mitbekommen. Bin gerade erst wieder angekommen. Aber das mit den Deadra scheint ziemlich schlimm zu sein“: erzählte er. „Oh dann willkommen zurück. Aber letzteres kannst du laut sagen. Der überschwappende Bürgerkrieg hat diese Invasion doch erst möglich gemacht. Wie mein Vater so schön sagte: „Wenn Zwei sich streiten freut sich der Dritte.“ Er wäre auch sicher der erste gewesen, der nach Ald’ruhn geeilt wäre. Ich bin mir sicher er hätte für die Aussicht ein paar Deadra mit seiner Axt zu spalten, die Herberge dicht gemacht. Naja zumindest sorgt der Flüchtlingsstrom für ein gutes Geschäft ich verlang jetzt 50 Draken pro Nacht in einem ordentlichen Bett und die Leute zahlen, oder müssen halt mit einem Zelt draußen vor der Stadt vorlieb nehmen. Die neulich angekommenen Legionäre haben in diesem Viertel bereits ein Lager aufgeschlagen, da die Kapazitäten der Burg nicht mehr ausgereicht hatten. Aber auch die sind gut fürs Geschäft. Trinken tun die nämlich gerne mal was“: plauderte der Nord.

Tarrior hatte dessen Vater Agning noch gekannt und konnte sich das gut vorstellen. Der Mann hatte selbst im hohen Alter noch einen resoluten Eindruck gemacht. Für den Dunmer war es eine Überraschung gewesen, das dieser damals so mir nichts dir nichts gestorben war. Doch als er den Preis für das Nachtquartier hörte, verging ihm die gute Stimmung augenblicklich. Er wollte gerade versuchen Ugning ein wenig runter zu handeln, als von einem der Tische missgestimmte Rufe laut wurden: „He Wirt wo bleibt unser verfluchtes Essen? Wir warten hier schon eine Ewigkeit!“ Ugning entschuldigte sich kurz bei Tarrior und eilte mit den beiden Bratfisch-Portionen in den Teil des Raumes aus dem die Stimmen erklungen waren. Er war gerade außer Hörweite, da legte jemand Tarrior eine Hand von hinten auf die Schulter. Er drehte sich ruckartig um und der, der hinter ihm stand taumelte kurz ein paar Schritte zurück. Er hatte fast gedacht es würde sich um den Boten Behrams handeln, aber er sah nur einen jungen etwas verloren wirkenden Bretonen, bei dem er sich ziemlich sicher war, das er wohl kaum für den Hexer arbeiten würde. Zynisch dachte er: „Schließlich trägt er auch keine graue Kutte oder besteht aus dwemerischen Metall.“ Bei diesem Gedanken grinste er. „Was wollt ihr?“: herrschte er den Bretonen dann mit leicht drohender Stimme an. Er hatte keine Lust und auch keine Zeit für irgendwelche Belanglosigkeiten eines Fremden. Dieser schaute ihn überrascht an, fing sich dann aber wieder und schaute ihm fest in die Augen. „Ihr müsst Tarrior Gildres sein nehme ich an?“: fragt er. „Ja der bin ich“: antworte er und wurde jetzt etwas misstrauischer. „Er ist doch nicht oder etwa doch …?“: fragte er sich in Gedanken. Die Antwort bekam er jedoch nur einige Augenblicke später. „Meister Meradanz schickt mich. Es geht um euren Auftrag. Ich bin übrigens Aytor von Brasselin. Wir müssen reden, ich sitze an dem Tisch dahinten“: sagte er und deutete auf einen Tisch der etwas weiter von den anderen entfernt in einer der Ecken des Raumes stand. Er konnte es nicht glauben. Dieser Bretone sollte der Abgesandte des Telvanni sein? Dann fiel ihm etwas ein. „Aytor? Euer Name kommt mir bekannt vor“: stellte er fest. „Das ist sehr gut möglich. Ich habe euch damals im Auftrag meines Meisters eine Nachricht zukommen lassen. Ich bin der Sekretär von Tel Uvirith und Sprecher von Meister Meradanz im Rat von Sadrith Mora“: sagte er und lächelte.

„Wahrscheinlich weis er nichts von den Hintergründen“: dachte er. „Ahja ich erinnere mich an den Brief. Ich habe die gewünschten Objekte dabei“: sagte Tarrior dann. „Ausgezeichnet“: ließ der Bretone nur noch verlauten und begab sich hinüber zu seinem Tisch. Tarrior suchte noch das Päckchen mit dem Hammer, den in Hrotanda Vale geborgenen Artefakten und seinem Bericht heraus und ging dann ebenfalls in den hinteren Teil des Schankraumes. „Sind sie das?“: fragte Aytor als er an den Tisch kam. „Ja das sind sie. Der Hammer und der Rest. Es ist alles da, wie von Herrn Meradanz verlangt. Ich erwarte entsprechend die vereinbarte Gegenleistung“: sagte er ernst. Der Bretone setzte wieder zu einem leichten Lächeln an, als er den Inhalt des Paketes einer raschen Prüfung unterzog und dann einen großen Beutel über den Tisch schob. „Es sind 10.000 Draken darin. Eine stolze Summe wie ich finde. Weiterhin solltet ihr diesen Brief hier erhalten und natürlich soll ich euch den überschwänglichen Dank meines Meisters für die Erfüllung dieser heiklen Aufgaben ausrichten. Er sagte ihr wüsstet schon wie es gemeint ist“: zeigte sich Behrams Gesandte erkenntlich und überreichte ihm ein gefaltetes und versiegeltes Stück Papier. „Was soll das?“: fragte Tarrior sichtlich wütend und mit erhobener Stimme, sodass sich alle Gäste im Raum zu den Beiden umdrehten. „Es war vereinbart worden, dass ich einige gewisse Gegenstände als Belohnung noch nebst dem Gold erhalten sollte. Also wo sind diese?!“: wollte der Dunmer von dem eingeschüchterten Bretonen wissen. Etwas fast schon wahnsinniges trat dabei in seine Augen. „Meeii-Meii-eiissssteerr Mehradanz hat mir nur das hier für euch mitgegeben. Das iissst wirklich alles“: sagte Aytor flehend. Von Zorn geschüttelt griff er nach vorne und zerrte den Menschen nach oben in dem er ihn an seiner grün-braunen Robe packte. „Ich meine es ernst. Ich bin in Cyrodiil durch Feuer und Tod gegangen und ich will das, was vereinbart worden ist“: schrie er ihm direkt ins Gesicht. Die anderen Herbergsgäste waren ihm mittlerweile ziemlich egal geworden. „Aber Meister Meradanz hat mir nur dies für euch mitgegeben, er hat noch extra gesagt vergiss den Brief nicht. Vielleicht steht da etwas Genaueres drin“: schlug der in der Luft zappelnde Mann vor. Tarrior ließ ihn herunter und setzte sich seinerseits an den Tisch und öffnete mit den Fingern das Siegel. Mit angespannten Fingern entfaltete er das Pergament und begann, mit noch immer Zorneserfüllten Blick, darin zu lesen.

Herr Gildres,

wenn ihr diese Nachricht in Händen haltet, habt ihr die euch aufgetragenen Aufgaben zu meiner Zufriedenheit ausgeführt. Diese Zeilen werden ihr vermutlich im Zorn lesen, denn Aytor hat euch nicht die, in unserem persönlichen Gespräch, vereinbarten Gegenstände ausgehändigt. Jedoch könnt ihr beruhigt sein. Die Gegenstände habe ich in der Burg von Caldera hinterlegen lassen. Natürlich war es mir zu unsicher sie einfach mit meinem Diener nach Ebenherz zu schicken. Womöglich wären sie noch einem Ordinator in die Finger geraten und das wollen wir ja nicht. Genauso wenig wollen wir, dass Informationen über den Grund eures Aufenthaltes in Cyrodiil an Dritte gelangen. Um dies in unserem beiderseitigen Interesse zu gewährleisten habe ich, sozusagen als Erinnerungsstück, einen Brief, von euch unterschrieben und gerichtet an den Kult des Sechsten Hauses, behalten. Es würde mich wirklich sehr betrüben müsste ich es den Ordinatoren übergeben. Ihr werdet ihn natürlich bei gegebener Zeit zurück erhalten. Solltet ihr jedoch daran denken, ihn forscherweise aus meinem Besitz entwenden zu wollen, so muss ich euch enttäuschen. Jemand kümmert sich um meine „Erinnerungsstücke“ und es ist kein Problem für ihn, den Brief den entsprechenden Stellen zu zuleiten. Aber natürlich möchte ich an dieser Stelle nicht mehr von eurer geschätzten Zeit, als unbedingt nötig, in Anspruch nehmen und empfehle mich. Seht unsere gegenseitig getroffene Abmachung hiermit als erfüllt an und ich schlage euch vor, euch nicht weiter in meine Angelegenheiten einzumischen.

gez. Muthzera Behram Meradanz, Magierfürst des Fürstenhauses Telvanni, Mitglied im hohen Rat zu Sadrith Mora, Herr von Tel Uvirith und dessen Besitzungen

Die Hinterhältigkeit und vor allem die Arroganz des Hexers überraschten ihn wirklich immer wieder. Glaubte er sich daran gewöhnt zu haben, setzte der Telvanni irgendwie noch einen drauf. In gewisser Weise hatte er ja vermutet, das Behram zumindest einen Teil der Beweise einbehalten würde um eine Rückversicherung zu haben, doch anstatt ihm den Rest auszuhändigen hat er ihn einfach in Caldera hinterlegen lassen. Wer wusste schon ob nicht jemand zufällig über die Unterlagen und Artefakte stolperte die er aus seiner Zeit im Kult behalten hatte. „Zumindest liegt es auf meinem Weg“: fand er gedanklich den einzigen Trost. Er wollte sowieso erstmal zurück auf seine Plantage um dort nachdem Rechten zu sehen. Und Caldera lag nun einmal direkt auf dem Weg dahin. Dennoch fragte er sich immer noch unwillkürlich wie der Telvanni überhaupt auf seine Kultesrelikte gestoßen war. Er hatte sie damals in einer alten deadrischen Ruine, in der Nähe des Roten Berges, in einer mehrfach gesicherten Truhe versteckt. Eigentlich konnte es ihm egal sein. Er würde ja bald wieder annähernd alles in seinem Besitz haben. Doch trotz allem machte der Brief ihm noch Sorgen, denn er machte ihm einen Strich durch seine Planung. Aber auch darum würde er sich noch irgendwie kümmern. Es galt erstmal andere Probleme anzugehen. So in Gedanken versunken hatte er den Bretonen ganze vergessen der sein Gewicht unruhig ständig vom einen Fuß auf den anderen verlagerte. Dann räusperte er sich. „Hat sich das Problem aufgeklärt“: fragte er in vorsichtigem Ton. „Ja“: antwortete Tarrior nur knapp und zerknüllte den Brief, den er immer noch in der Hand gehalten hatte. Dann schoss aus seiner Handfläche eine Stichflamme nach oben und das Pergament verbrannte in nicht einmal mehr als ein paar Augenblicken zu Asche, die der Dunmer aus seiner Handfläche einfach auf den Boden kippte. Aytor schluckte nervös. „Nunja ich habe für meinen Herren noch einige andere Geschäfte zu erledigen“: erklärte er dann und verabschiedete sich übertrieben höflich und verschwand so schnell er nur konnte aus der Herberge.

Die Glut schwelender Wut in den Augen des Dunmers hatte zwar etwas abgenommen, aber für den Bretonen war es sicher das Beste gewesen einfach zu verschwinden. Als die hölzerne Tür wieder in Schloss fiel und er sich auf dem Stuhl zurück lehnte überkam ihn eine unglaublich tief sitzende Müdigkeit. In seinen Augen war es die längst überfällige Reaktion auf den Stress und den ganzen Ärger der letzten Wochen und der Monate in Cyrodiil. Er atmete noch mal tief durch und rief dann Ugning an seinen Tisch, der sich mit dem Abwischen seiner Theke beschäftigte. Der Nord kam mit einem Lächeln heran geeilt, wohl in der Hoffnung ihm etwas servieren zu dürfen, doch er hatte andere Pläne. „Du hast ja ne ganze Weile mit diesem feinen Pinkel gesprochen. War wohl wieder mal was Geschäftliches. War das Gespräch erfolgreich?“: fragte er, wahrscheinlich um ein Gespräch zu beginnen. „Nicht wirklich. Irgendwie habe ich keinen Hunger. Ich muss mich von meiner Reise ausruhen. Ich muss schlafen“: sagte er. „Wie soll ich es sagen? Meine Betten sind aufgrund der großen Flüchtlingswelle alle belegt“: erklärte mit einem Anflug von Beschämung in der Stimme. „Schlafen! Egal wo. Irgendwo. Der Preis spielt keine Rolle“: verlangte Tarrior nun schon fast flehend. „Nungut ich wollte es dir zwar nicht zu muten, aber ich habe Hängematten und Strohlager im Weinkeller aufstellen lassen. Eine Hängematte ist frei. Es macht jedoch 40 Draken pro Nacht, das Essen nicht eingerechnet“: bot Ugning an. Wäre er nicht so erschöpft gewesen, die neuen Erkenntnisse waren ein wenig viel gewesen, dann hätte er lautstark über diese wahrhaft unverschämten Wucherpreise geschimpft, doch er sagte einfach zu und drückte dem Wirt das Geld einfach in die Hand. Dieser führte ihn hinunter in den Keller zu einer Hängematte in der hinteren Ecke, die zwischen einem Weinfass und einem Pfeiler gespannt worden war. Die anderen waren tatsächlich bereits belegt. Die Gäste ratzten einfach vor sich hin. Er zog die Schuhe aus und wuchtete sich mit letzter Kraft in sein schaukelndes Bett. Viel mehr bedurfte es nicht und er war eingeschlafen. Unterbewusst spürte er das pulsieren des Feuers in seinem Herzen.

Bahaar
30.11.2008, 02:56
Sie verteilten sich ein wenig über den Bereich der im Windschatten der Felsen lag und kreisten ohne Kommandos den Spalt ein, wo sich der Leichnam und der Wolf befanden. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und sein Adrenalinspiegel stieg in den ungesunden Bereich. Seine Hand presste das dunkle Holz des Speeres förmlich zusammen. Schritt für Schritt näherten sie sich. Gondrim und Hulfgar schlichen in einem toten Winkel, außerhalb des Sichtwinkels des Tiers zwischen den Felsen, direkt an diesen entlang und hatten ihre Speere bereits in eine wurfvorbereitende Position über den Kopf erhoben. Brândil, Rulmgar und er übernahmen den frontalen Teil. Das Knurren wurde lauter und als er mehr von dem engen Spalt einsehen konnte, fiel sein Blick auf einen großen, weißen Wolf, der Zähne fletschend über dem Leichnam eines Mannes, den er nicht richtig erkennen konnte. Das Gesicht war halb zerfetzt und auch der Brustkorb hatte Fleisch eingebüßt. Der Wolf selbst hätte ihm wohl bis knapp unter den Brustkorb gereicht, wenn er neben ihm gestanden hätte. Das Fell um die lange Schnauze war blutverschmiert und die Lefzen waren weit nach hinten gezogen, sodass man die langen, spitzen Zähne sehen konnte. Roter Speichel troff von ihnen herab. Was bei allen …, dachte er bei dem selbst ihm unbekannten Anblick eines solchen Tiers. Es überraschte ihn vor allem die eine Tatsache, dass es sich keinesfalls um einen Werwolf, handelte, wie er erst angenommen hatte. Er schaute kurz zu seinen beiden Freunden, in den Schneewolfsrüstungen links und rechts von dem Wolf und nickte ihnen zu, dass sie die Positionen wenige Schritte von diesem entfernt halten sollte. Brândil und Rulmgar gab er stumm die Anweisung sich langsam zurückzuziehen. Er würde ebenfalls rückwärts laufen und stets direkt vor dem Wolf bleiben. Sie nahmen nun auch ihre Speere in eine wurfbereite Haltung.
Das Raubtier machte einen kleinen Schritt auf ihn zu, als Zeichen seiner Dominanz und seines Anspruches auf die Beute. Das Knurren riss nicht ab, ebenso wenig wie sein stetig auf Hochtouren schlagendes Herz. Langsam, Schritt für Schritt, entfernte er sich von dem Wolf. Der Schnee knirschte unter seinen schweren Schritten und der Schweiß lief ihm in Strömen über den Rücken und das Gesicht. Er war schließlich gute zwanzig Schritt von dem Wolf entfernt. Er festige noch einmal seinen Griff um den Speer und spannte seine Muskeln in seinem rechten Arm. Er schaute der Reihe nach in die ersten, bärtigen Gesichter seiner Jagdkameraden und jeder einzelne gab seine Zustimmung mit einem knappen Nicken. Thorin stemmte seine Füße fester in den Schnee, in einer Art Schrittstellung und schleuderte den Speer schließlich nach dem Wolf. Die lange, dünne und rasiermesserscharfe Spitze verfehlte den Kopf des Tieres nur um Haaresbreite. Sie schrammte über ihn hinweg und schnitt nur leicht durch die Haut und riss ein wenig Fell heraus. Blut quoll schwach aus dem Schnitt und der Wolf geriet in Rage. Das Knurren wurde laute und im nächsten Augenblick rannte das Tier los. Direkt auf ihn zu. Es näherte sich mich großen, schnellen Schritten oder eher Sprüngen und war schneller heran, als er erst gedacht hatte. Nur mit einem schnellen Hechtsprung nach links rettete er sich aus der Bahn und rollte sich über die linke Schulter ab. In einer fließenden Bewegung zog er seine Armbrust und legte einen Bolzen auf. Spannte die Sehne und visierte den Wolf an, während zwei seiner Gefährten ihre Speere nach ihm schleuderten. Einer verfehlte sein Ziel, der andere bohrte sich durch den linken Oberschenkel, im nächsten Moment wurde es aber durch die Schrittbewegung direkt aus dem Fleisch gerissen und hinterließ eine offene, stark blutende Wunde.
Gondrim und Hulfgar machten sich direkt an die Verfolgung des nun flüchtenden Wolfes. Er verfolgte mit seiner Armbrust die Bewegungen des Tieres und Brândil und Rulmgar holten nun auch ihre Armbrüste heraus. Auch sie legten an. Er war der Erste, der feuerte … und der Schuss saß. Der Bolzen schlug mit voller Wucht von der Seite in den Schädel und bahnte sich seinen Weg tief in den Kopf. Das Tier war aber noch lange nicht am Ende. Es taumelte zwar, rannte aber noch weiter. Er legte geduldig einen neuen Bolzen auf. Es würde nun nur noch eine Frage der Zeit sein, bis ihr Gejagter zusammenbrach und die Blutspur würde eine ganze Weile gut sichtbar sein. Auch die anderen nahmen das zur Kenntnis und verlangsamten ihr Schritttempo. Brândil schaute ihm kurz ins Gesicht und als sich ihre Augen für einen kurzen Augenblick trafen, konnte er die Anerkennung in ihnen sehen. Langsamen, bedächtigen Schrittes folgten sie den Spuren des Wolfes. Keiner von ihnen wagte es zu sprechen oder sich in Sicherheit zu wiegen. Ein verletztes Raubtier, war ein besonders gefährliches Raubtier. Das wussten sie alle und so senke sich auch nicht sein Blutdruck.
Es dauerte nicht lange, da konnten sie sich aber wieder beruhigen. Der Wolf lag schwer atmend zwischen einigen kleineren Steinen und hauchte sein Leben aus. Das Blut sickerte aus den Wunden am Bein und am Kopf. Er entspannte die Sehne der Armbrust wieder und stecke sie und den aufgelegten Bolzen wieder weg. Stattdessen nahm er sich sein Schwert und näherte sich vorsichtig dem verendenden Tier. Unter der Deckung seiner Freunde schnitt er dem Wolf schließlich die Kehle durch, um ihm ein schnelles, möglichst qualloses Ende zu bereiten. Es ging bei der Jagd nicht darum seine Überlegenheit gegenüber der Natur und ihren Kreaturen zu demonstrieren, sie zu erlegen und ihnen beim sterben zuzusehen, sondern vielmehr darum sich das Notwendige, das man zum Leben brauchte, zu nehmen und dies mit möglichst viel Ehre und Respekt zu tun. Er reinigte die Klinge mit einem Stofftuch und steckte sie dann wieder weg. Auch die anderen verstauten ihre Waffen. „Gute Arbeit“, sprachen sie in seine Richtung, um ihre Anerkennung zu zeigen. Ihm bedeutete das sehr, sehr viel.
Sie knieten sich neben den Wolf und begangen ihn zu zerlegen, solange er nicht gefroren war. Er zog seinen Bolzen aus dem Schädel und sie teilten schließlich das Fleisch unter einander auf, häuteten ihn und überließen die Reste Mutter Natur. Sie würde sich zurückholen, was ihr gehörte. „Habt ihr schon einmal einen solchen Wolf gesehen? Ich meine: er war gigantisch!“, konnte es sich Rulmgar nicht verkneife das Kommentar zu bringen. Alle schüttelten den Kopf. Auf dem Rückweg sammelten sie zunächst zwei der drei Speere auf. Als sie sich dem Startschauplatz ihres kleinen Kampfes näherten, war eines gleich auf Anhieb besonders auffällig: der Leichnam war verschwunden!
Sofort schäften sich ihre Sinne wieder und jeder holte seine Waffen wieder heraus. Der Puls schoss wieder in die Höhe und seine Muskeln spannten sich. Die Armbrust hielt er halb erhoben vor sich, sodass er sie schnell hoch reißen konnte, um schnell anzuvisieren. Sie näherten sich dem Spalt. Das einzige, das von dem kleinen Blutbad zeugte, war die Unmenge an Blut, die über den Boden und die Steine links und rechts daneben verteilt war. Sein Speer steckte in einem flachen Winkel im Boden. Er tauschte die Armbrust gegen ihn und machte sich an die Spurensuche, die sich als sehr einfach erwies. Die tiefen Schleifspuren und die kleineren, kreuz und quer verteilten Abdrücke von Wolfsfüßen sprachen eine eindeutige Sprache. Nach wenigen Schritten, auf der anderen Seite des Spaltes, wo sie ungeschützt vor dem neuerlich auffrischenden Wind waren, folgten sie nur noch der tiefen Schleifspur. Der Wolf musste den Körper des Mannes rückwärts davon geschleift haben. Sie folgten den Spuren, die teils stark mit Blut getränkt waren, eine kleine Ewigkeit. Niemand sprach ein Wort und ihre Anspannung war förmlich greifbar. Konnten sie vielleicht gleich den zweiten Jagderfolg verbuchen? Niemand wusste es, aber jeder hoffte es insgeheim. Würde es aber niemals offen zugeben. Sie konnten nicht auf ihre Hoffnung und auf Glück zählen. Das einzige, das wirklich zählte auf der Jagd, war ihr Geschick und ihr Können. Auf etwas anderes konnten sie sich nicht verlassen und würden sie auch nicht.
Wieder näherten sie sich einem großen, blutigen Bereich im Schnee in dem die Spuren endeten. Und zu ihrer aller Überraschungen fanden sie nichts, außer Blut und ein paar kleinen Knochen, die offen sichtlich noch vor kurzem in einem Körper gesteckt hatten. Sowohl der Wolf, als auch der Menschenkörper waren verschwunden. Spurlos. „Kann mir einer erklären, was hier gerade vor sich geht?“, war es dieses Mal er, der seiner Verwunderung Luft machte. Er erhielt keine Antwort. „Wie, zum Henker, kann ein Wolf samt Beute spurlos verschwinden?“
„Ich habe nicht die leiseste Ahnung“, erwiderte Brândil und kniete sich neben die wenigen, kleinen Knochen. Nahm einen in die linke Hand und schaute ihn sich genauer an. „Dir Frage ist, deuten wir es als gutes, oder als schlechtes Omen?“

Kampfkatze
02.12.2008, 18:57
„Seht, hole schon mal die Kräuter und das Verbandszeug und lege sie dann schon mal hin.“ Seht fing an die Säckchen auszusortieren. Es waren viele verschiedene Kräuter, von denen er kaum die Hälfte kannte. Als er die Benötigten auf den Tisch legte, sah er sich den Dunmer noch einmal an. Naasira sprach mit ihm und Seht konnte heraushören, das er Gendrek hieß. Gendrek erinnerte Seht an jemanden. Aber… war es wirklich der Gendrek, von dem er dachte, dass er im selben Raum auf einem Bett lag? Seht musterte ihn noch einmal. Ja, die Narbe war da. Aber… war es wirklich der eiskalte, kinderherzenessende Mörder, von dem Keiko, ein Mitglied der dunklen Bruderschaft ihm erzählt hatte? Solle er ihn fragen, ob es wirklich so war, oder ob Keiko wiedermal übertrieben hatte? Solle er ihn überhaupt fragen? Die Finger brannten ihm. „Ahh! Verdammt!“ Er hatte aus versehen in eine Kerze gefasst, die neben den Kräutern auf dem Tisch stand. „Ich… Nichts Schlimmes, ich habe mir nur versehendlich die Finger verbrannt.“ Sagte er, als er Naasiras fragenden Blick sah.

Gendrek
14.12.2008, 02:03
„…ich rutsche ab, landete auf dem Boden, und naja da war der Knochen halt durch“
Gendrek ratterte monoton herab wie ihm der Bruch widerfuhr, ließ dabei nicht die Bretonin, welche sich ihm als Naasira vorstellte, aus den Augen. Im Schlepptau hatte sie zwei Auszubildende, ein Argonier welcher auf den Namen Nees hörte, und ein Kaiserlicher namens Tarik, diese beiden behielt er ebenfalls wenn es ihm möglich war im Auge.
„Ahh! Verdammt!“, zeitgleich drehten sich Naasiras und Gendreks Kopf zu Nees, „Ich… Nichts Schlimmes, ich habe mir nur versehentlich die Finger verbrannt.“
„Wie hat er sich versehentlich die Finger verbrannt? Kommt mir sowieso komisch vor der Bursche, ständig glotzt er mich an, runzelt die Stirn…“
„Verzeiht, aber…ach zu Mehrunes Dagon damit, wie kann man sich bitte versehentlich die Finger verbrennen?“ Nees blinkte ihn wieder mit runzliger Stirn an. „Und warum starrst du die ganze Zeit so geistesabwesend über mich drüber? Denkst du etwa…ach vergiss es, ist doch auch egal“
Gendrek schaute wieder rüber zu Naasira „Und? Was denken sie? Ist mein Bein zu retten, das käme mir übrigens gelegen.“

Kampfkatze
15.12.2008, 17:23
„Verzeiht, aber…ach zu Mehrunes Dagon damit, wie kann man sich bitte versehentlich die Finger verbrennen?“ Seht runzelte die Stirn. „Der reagiert ja direkt über… Das ist bestimmt einer der wie die Sklaventreiber ist: Machst du etwas falsch, gibt’s die Peitsche. Ist wahrscheinlich auch so herrschsüchtig wie die.“ „Verzeiht, aber…ach zu Mehrunes Dagon damit, wie kann man sich bitte versehentlich die Finger verbrennen?“ Seht wollte etwas sagen, jedoch bemerkte er, das der Dunmer noch etwas sagen wollte. „Und warum starrst du die ganze Zeit so geistesabwesend über mich drüber? Denkst du etwa…ach vergiss es, ist doch auch egal“ Jetzt wollte Seht auch etwas sagen, aber Gendrek fing an mit Naasira zu reden. „Er hat Merunes Dagon erwähnt… Ist wahrscheinlich einer dieser Daedraverehrenden Irren. Vielleicht ist er auch Psychisch krank. Der hat Glück, das die Dunkle Bruderschaft jeden annimmt, der einen Mord begeht.“ Er widmete sich wieder seinen Kräuterbeuteln. Nach einer Weile war er fertig und fragte Naasira, was er jetzt machen solle.

Alexian
18.12.2008, 15:37
Alexians Abteilung marschierte die silberne Straße hoch. Seit seiner Rekrutierung waren 2 Jahre vergangen. Sie marschierten jetzt schon 2 Tage und die Glieder schmerzten ihm, denn trotz dieser langen Reise, waren sie aufgrund der Vorschriften und den jüngsten Ereignissen bei Kvatsch gezwungen, den Harnisch zu tragen und ihn nur beim Schlafen oder bei Erlaubnis des Feldherren abzulegen. Die Meisten von ihnen mussten zu Fuß gehen, denn in den Planwagen war nicht genug Platz und nur Diejenigen, die hohe Ränge bekleideten, oder ein eigenes Pferd genommen haben, durften Reiten. Er schritt weiter und hörte, wie jemand sich von hinten näherte. „Ardor, dieser glücklicher Hund!“ Alexian drehte seinen Kopf um. Es war Elijah. „Was soll sein?“ „Ardor. Er hat sich ein Pferd geholt, bevor wir die Kaiserstadt verlassen haben.“ „Glaubst du etwa, dass er davon wusste? Das wir nicht genug Pferde für jeden haben?“ „Ja. Und er hat uns nichts davon gesagt!“ „Vielleicht dachte er, dass das selbstverständlich wäre. Schließlich hat die Legion in letzter Zeit immer mehr Einsätze.“ „Ja. Verdammtes Oblivion. Mussten diese Tore sich etwa öffnen, bevor ich in den Ruhestand gehe?“ „Du spinnst. Du bist doch erst 25. Frag ihn doch selbst, ich glaub er drosselt das Tempo, um auf uns zu warten.“ „Ja.“ Elijah sagte ziemlich oft Ja. Er war ein schlanker, hochgewachsener Hochelf. Seine Haare waren immer zu einem kleinen Pferdeschwanz gebunden und er versuchte sich wenn es möglich war, zu waschen. Wie typisch für Hochelfen war er Magier. Ein Kampfmagier der Legion. Die Beiden gingen jetzt neben Ardors Schimmel. Er selbst blickte auf sie herab. „Na, schon müde? Hahahaha!“ „Puh… Marschier du doch mal die ganze Zeit die Straße entlang!“ „Nein danke! Warum habt ihr euch eigentlich kein Pferd geholt?“ Ardor war ein Kaiserlicher mit Wettergegerbtem Gesicht. Er war der Älteste von den Dreien. Seine schwarzen Haare waren beinahe so ungepflegt, wie die von Alexian. „Legion HAAALLTTT!!!!“ Der Hauptmann drehte seinen Fuchs zu ihnen. „Wir sind nicht mehr weit von unserem Ziel entfernt. Gleich hinter dem Hügel dort liegt das Lager, das wir ablösen sollen. Vergesst nicht, wir müssen das Lager um jeden Preis halten, sonst können die Dedra sich befestigen!“ Elijah meldete sich zu Wort: „Ähhmm… Es heißt Daedra!“ „Ist mir doch egal! Los weiter!“ Freude stieg in Alexian auf. Endlich waren sie fast da. Nur noch der Hügel. Als sie ihn erreichten, fingen alle an fröhlich zu reden. Sie sahen das Lager schon vom Weiten.

Sie stiegen den Hügel hinab. Um das Lager war eine kleine Palisade gebaut worden. Sie sah jedoch stark beschädigt aus. Sie passierten das kleine Tor. Alexian bot sich ein seltsames Schauspiel. Die Legionäre die sie ablösen sollten, hatten alle schmutzige, von Matsch überdeckte Harnische. Kaum jemand hatte seine Rüstung richtig gebunden und es standen überall Särge in der Gegend. Man sah ihnen an, dass sie stark demoralisiert waren. Nicht weit sah er vom Lager aus die zwei Oblivion-Tore, die wie imposante Zacken einer Krone auf einem nicht weit entfernten Hügel thronten. Der Hauptmann erhob die Stimme: „ Wo ist Hauptmann Celsius?“ Ein besonders verbitterter Soldat kam aus dem Haufen hervor und sagte: „Der ist Tod! Sie haben seine Leiche ans Tor gebunden!“ Alexian merkte, dass das nicht alles war. „Ähh… Und sein Stellvertreter?“ „Der ist Irre geworden und in den Wald gerannt!“ Der Hauptmann schauderte bei diesen Worten sichtbar. „Wo sind die anderen aus dieser Abteilung?“ „Was glaubt ihr denn? Auch Tod! Wäre ich ihr, würde ich sofort abhauen! Wir ziehen ab. Viel Spaß noch!“ Die Truppe baute ihre Zelte ab und verschwand hinter dem Hügel. Eine Weile herrschte Stille. „Was steht ihr hier so dumm rum?!? BAUT EURE ZELTE AUF!!!“

Naasira
18.12.2008, 23:41
Gedankenverloren betrachtete Naasira Ihren Korb und versuchte zu sortieren wie sie vorgehen sollte. Die Finger der linken Hand trommelten dabei auf die Tischplatte und die rechte Hand schob Säckchen beiseite, wog ein scharfes Skalpell in der Hand, legte eine lange, hohle Stahlnadel wieder beiseite und ergriff schließlich entschieden die Branntweinflasche und einen Becher.

Mit zusammengekniffenen Lippen nahm sie die Frage von Gendrek zur Kenntnis. Sie vermied es in der Regel vorher irgendwelche Aussagen darüber zu treffen ob sie Erfolg haben würde oder nicht. Selbst in Fällen wo sie sich sicher war, und dieser Fall hier war mehr als unsicher.
"Wollen wir es rausfinden?" Mit diesen Worten bot sie Gendrek den Branntwein an. Es reichte wenn einer von Ihnen beiden nüchtern war.
Die Heilerin entfernte Verband und Beinschiene. Zwar mochte dies unangenehm sein, doch es war noch nicht sonderlich schmerzhaft und so merkte sie wie sich der Dunmer bald entspannte und die verkrampfte Beinmuskulatur langsam lockerlies. Für Außenstehende schien erstmal nichts zu geschehen, bis auf die Tatsache das die Bretonin das Bein mit einem leichten Silberblick zu fixieren schien.
Bisher hatte sie Ihren Lehrlingen die Heilung mittels Kräuter, Bandagen, Umschlägen u.ä. gezeigt. Diesen Teil der Heilung konnte sie nur einem magiebegabten Lehrling zeigen und so hatte sie es bisher gemieden dies anzuwenden. Dieser Beinbruch war allerdings schon älter und Muskeln und Sehnen würden sich schon verkürzt haben, umliegendes Gewebe war geschwollen und sie hatte keine Zeit auf die Wirkung der Kräuter zu warten.
Langsam baute die Priesterin eine Verbindung zu Gendreks Körper auf. Es dauerte eine Weile doch dann hätte sie mit dem Finger den Blutfluß in dem Dunmer nachfahren können. Der Herzschlag hallte in Ihrem Kopf leicht nach.

Naasira schloß die Augen und konzentrierte sich nun voll und ganz auf den Blutfluß. Sie folgte dem Strom, anfangs schnell wie ein Wildbach, bahnte sich das Blut seinen Weg bis in die Beine. Farben schienen sie zu umwirbeln und sie wusste diese als Wärme zu deuten. Je näher sie dem verwundeten Knie kam, desto langsamer wurde der Blutfluss und die wirbelnden Farben wurden kälter. Sie spürte regelrecht das umliegende, geschwollene Gewebe welches Druck ausübte. Träge bewegte sich Wundflüssigkeit, welche durch eine unzahl kleiner, gerissener Blutgefässe ausgetreten war. Sie suchte den massiven Widerstand welcher nur von einem Knochen kommen konnte und folgte dem Verlauf bis zum Gelenk. Die Heilerin hatte genug Erfahrung um festzustellen, dass sich der Knochen aus der Kniepfanne geschoben hatte und nun das Kniegelenk ausgekugelt war. Er Unterschenkelknochen war ebenfalls noch 2-fach gebrochen und bös gesplittert.
Die Lippen der Bretonin wurden immer schmaler. Scheinbar war er auf den Füssen aufgekommen und durch die Wucht des Aufpralls brach der Knochen und als es denn Körper rumriss, konnte das Kniegelenk nicht schnell genug folgen.
Das würde ein langer Tag werden.
Sie löste sich aus der Trance, hielt aber noch eine leichte Verbindung aufrecht. Dann rief sie Nees zu sich. Selbst mit den schuppigen Fingern die einem Argonier zu eigen waren, sollte er die Brüche im Unterschenkel ertasten können. Das Knie war da schon wieder eine andere Sache. Durch die Schwellungen und einblutungen ähnelte dieses Gelenk eher einem schwammigen Ball. Sie erklärte Ihren Lehrlingen wo die Unterschiede in diesen Verletzungen lagen und was einem zu tun blieb wenn man keinen Magier zu Hand hatte, der einem dies abnahm. Doch die Aussichten auf eine saubere Heilung wären in so einem schlimmen Fall dann quasi null.

"Ihr habt noch Glück gehabt, falls Ihr davon sprechen wollt. Der Knochen in Eurem Kniegelenk ist nur ausgerenkt, jedoch nicht gesplittert. Wenn Euer Glück anhält, bleib es uns erspart das Gelenk zu öffnen. Die Knochenbrüche sind allerdings eine andere Sache. Dort gibt es reichlich Knochensplitter und wenn ich alles entfernen wollte, dann würde Euch der Blutverlust umbringen. Ich werde holen was möglich ist, doch ich kann Euch nicht sagen was der Rest in Eurem Körper auslösen wird. Alles ist möglich. Im Besten Fall werdet Ihr nie etwas von den Knochensplittern bemerken, es könnte allerdings auch zu schmerzen bedingt durch die Splitter kommen. Im schlimmsten Fall werden sie anfangen zu wandern und das könnte Euch töten....auch erst in vielen Jahren."

Um Gendrek einen Moment zu lassen diese Info zu verdauen wandte Naasira sich an Nees und Tarik. "Dies hier übersteigt bei weitem die Möglichkeiten einer einfachen Heilung. Solltet ihr noch jemals so etwas zu Gesicht bekommen bzw. spüren........(sie verzog leicht das Gesicht) dann könnt Ihr selber es nur schienen und das Beste hoffen."

Die Bretonin reicht Nees die kleine, aber dafür sehr scharfe Klinge. "Halte die Schneide so lange Du kannst ins kochende Wasser. Komme danach wieder her und achte darauf, dass nichts die Klinge berührt. So kannst Du Infektionen vermeiden. Wenn Du nichts anderes zur Hand hast, geht auch ein Branntwein oder ein anderer starker Alkohol."

Naasira setzte eine zuversichtliche Miene auf und wandte sich Gendrek zu: "Ich werde die grössten Splitter mittels Magie an die Hautoberfläche bewegen und versuche dabei so wenig Gewebe wie möglich zu schädigen. Dann hole ich die Splitter mit der Klinge raus." Sie versuchte abzuschätzen ob sich der Dunmer mit dem Alkohol genügend "betäubt" hatte. "Bereit?"

KingPaddy
20.12.2008, 15:42
Mit nicht weniger als purem Schrecken, erwachte Tarrior am frühen Morgen des nächsten Tages. Er war schwer verschwitzt und seine teure Kleidung klebte unangenehmer Weise an seinem Körper. Sie war ebenfalls klatsch nass. Sein Herz schlug derart rasend, dass er das Gefühl hatte es würde gleich zerspringen und sein Atem ging in kurzen Stößen und gehetzt. Der Inhalt des schrecklichen Traumes in dem er noch vor Augenblicken gefangen war, war plötzlich wie wegblasen. Er erinnerte sich nur noch an Schrecken und Angst... und an das Toben eines mächtigen Feuers. Die Einzelheiten waren einfach verschwunden und die Zusammenhänge wie ausgelöscht. Minutenlang saß er aufrecht in der schaukelnden Hängematte, dann wurde sein Puls spürbar ruhiger. Auch die Atmung, vor kurzem noch völlig außer Rand und Band, wurde wieder zu einem ruhigen rhythmischen Heben und Senken seines Brustkorbes. Sein Blick, zuvor noch von Qual entstellt, entspannte sich und er fing an seine Umgebung wieder bewusst wahrzunehmen. Langsam und vorsichtig schob er seine zitternden Beine über den Rand der Matte und setzte mit ihnen auf dem gefliesten Boden auf. Tarrior atmete noch einmal tief ein, bevor er sich dann schwankend erhob. Ein flüchtiger Blick durch den Raum zeigte, dass es wohl schon später als Morgen sein musste. Die Schlafstätten, die in der vergangenen Nacht noch alle belegt gewesen waren, waren nun leer. Taumelnd schleppte er sich hinüber zu einem Wassereimer und einem nur schlampig an der Wand befestigtem Spiegel. Es sollte wohl als improvisierte Waschecke dienen. „In der Not frisst Mehrunes Dagon Fliegen“: dachte er und entnahm dem Eimer etwas Wasser mit der hohlen Hand. Er drückte es sich ins Gesicht und spülte sorgfältig seine Augen. Dann erhob er seinen Blick und schaute nun nicht mehr ganz so müde in das schmutzige Silber des Spiegels. Der Anblick drückte nur aus wie er sich auch innerlich fühlte - Müde und Zerschlagen. Große schwarze Augenringe hatten sich unter den roten Pupillen gebildet und in dem schwummrigen Licht, des von Fackeln erleuchteten Kellers, wirkte sein Gesicht als wäre es über und über von Narben und Falten durchzogen. Die Schatten die über sein Antlitz huschten schufen damit eine Illusion die mehr Wirklichkeit enthielt als er sich eingestehen wollte. Ob es die Sorgen waren, die er sich beim Gedanken an das vor ihm liegende machte, oder ob es die allgemeine Erschöpfung war, vermochte er nicht zu sagen. Beides nagte an ihm, denn auch die zurückliegenden Ereignisse in Cyrodiil hatten immer wieder aufs Neue ihren Tribut gefordert. Erst war da dieser unglaubliche Energieausbruch in Mehrunes Dagons Reich gewesen, der ihn an den Rand des Todes katapultiert hatte, dann die schwere Erschöpfung durch den Einsatz von Seelenkerker in Hrotanda Vale und dann noch diese Suchaktion mitten durch die Berge, immer umtobt von den Naturgewalten. So etwas hinterließ auf, und auch in, jedem Menschen oder Mer seine Spuren.

Nochmals fuhr sein Blick über sein Gesicht und unterzog es einer genaueren Musterung. „Ich sehe furchtbar aus. So kann ich unmöglich vor den Herzog oder den Rat treten“: dachte er in Anbetracht dessen. Er hatte schon lange kein richtiges Bad mehr genommen. In Bruma war keine Zeit dazu geblieben und auf dem Luftschiff bestand dazu ebenfalls keine Möglichkeit. Er hatte die Zeit über mit notdürftigen Katzenwäschen Vorlieb nehmen müssen. Als sein Blick, immer noch geheftet auf sein Antlitz im Spiegel, langsam zu seinen Haaren schwenkte, bemerkte er das sie mittlerweile wieder ziemlich lang waren. Seinem wallenden roten Haar hatte er jetzt wochenlang keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt. In Oblivion waren sie eines der Opfer dieses Feuersturms geworden und waren restlos verbrannt. Doch jetzt hatten sie wieder eine gewisse Länge erreicht. Sie standen wild und chaotisch von seinem Kopf ab und waren auch außerordentlich ungepflegt. Da es auf dem Luftschiff ebenfalls keine Spiegel gegeben hatte, hatte er gar nicht gewusst wie schlimm er schon gestern bei seiner Ankunft ausgesehen haben musste. Seine wild wuchernden Haare verliehen ihm im jetzt im Zusammenspiel mit den schweren Augenringe und dem wohl schon längeren Drei-Tage-Bart, dass Aussehen eines Straßenräubers. Wäre da nicht noch seine teure Kleidung gewesen, hätte man ihn auch für einen Bettler halten können. Aber wenn er es recht bedachte, sah und roch diese mittlerweile so, als wären es nur irgendwelche ordinären Bettlerlumpen. „Ich brauch unbedingt ein Bad“: hielt Tarrior an dieser Stelle gedanklich fest. Denn er gestand sich ein, dass er so unmöglich unter Leute gehen konnte. Er hoffte deshalb, dass der Schankraum leer sein würde. Er fuhr sich mit der Hand nochmals über das Gesicht und massierte kurz die Augen, dann wandte er sich um und kehrte zu seiner Schlafstatt zurück, jedoch nur um in seine Schuhe zu schlüpfen. Als er seine Fußbekleidung wieder trug, ging schließlich zurück nach oben in den Schankraum. Das Licht das den Raum durch die Fenster durchflutete, blendete ihn für einen kurzen Moment, als er aus dem Schatten des Treppenaufganges trat. Für einen Moment konnte er nichts erkennen, dann jedoch gewöhnten sich seine Augen an das grelle Licht und er blinzelte die Lichtschwaden einfach weg. Was blieb, waren vereinzelte noch immer flirrende Punkte. Als sein Blick wieder einigermaßen klar war, ging er auf die Theke zu. Der Schankraum war wie gehofft leer. Es musste später sein, als er gedacht hatte, denn die Leute waren scheinbar alle bereits mit ihrem Frühstück fertig. Ugning war den Geräuschen und Flüchen nach, die er von sich gab, gerade in der Küche mit dem Abwasch beschäftigt. Tarrior setzte sich auf einen Stuhl der direkt an der hölzernen Oberfläche stand und huste mehrmals lautstark um auf sich aufmerksam zu machen.

„Verdammt noch mal, wo steckt nur diese Frau schon wieder wenn man sie mal braucht“: nörgelte Ugning noch immer rum, als er aus der Küche kam. Als er ihn sah schwenkte er um und begrüßte ihn mit einem leicht missglücktem Lächeln: „Oh. Guten Morgen Tarrior. Du siehst ähm naja ... .“ „... furchtbar aus? Ich habe schlecht geschlafen.“: vervollständigte er. „Ich denke ich brauche dringend ein Bad“: fügte er dann noch hinzu. „Meine Frau bringt gerade die Zimmer in Ordnung, ich sage ihr, dass sie alles für dich herrichten soll, aber das dauert noch ne Weile. Es ist zwar schon etwas spät dafür, aber in der Zwischenzeit kann ich dir noch ein Frühstück machen. Grob überschlagen macht das dann zusammen nochmals 30 Draken“: schlug Ugning vor und rief lautstark nach seiner Frau. „30 Draken! Und das nur für ein Bad und ein einfaches Frühstück!“: dachte Tarrior entsetzt. Gestern war er zu müde für einen Streit über die Kosten gewesen, doch jetzt sah er zwar fertig aus, aber war in bester Stimmung für einen kleinen Streit. Während er noch darüber nachdachte, bat der Nord seine Frau Hurunda Heißwasser aufzusetzen und sonst alles vorzubereiten. Als sie wieder weg war, setzte der Dunmer an. „Ugning das ist ja Wucher!“: empörte er sich zunächst. „Man kann schließlich für ein einfaches Frühstück und ein Bad nicht soviel Geld verlangen. Für das Geld könnte ich in Cyrodiil in einem Edelhotel übernachten“: fuhr er fort. Der Nord im ersten Augenblick überrascht, über den plötzlichen Ausbruch des Dunmers, setzte einen ehrlich zerknirschten Gesichtsausdruck auf. „Das kann ich verstehen aber ...“: wollte er erklären, doch Tarrior fiel ihm gleich ins Wort: „Aber was? Die Zahl deiner Gäste dürfte sich vielleicht auf den Preis der Betten auswirken, doch aber sicher nicht darauf wie viel ein Bad oder eine Mahlzeit kostet!“ Der Wirt wurde etwas rötlicher im Gesicht, blieb aber ansonsten ganz ruhig. „Was das Bad angeht hast du Recht, aber die Preise für die Mahlzeiten musste ich anheben. Nahrungsmittel werden inzwischen knapp. Seit uns die Deadra von den wichtigen Eierminen im Landesinneren abgeschnitten haben, sind wir auf die Bauern angewiesen. Und diese Halsabschneider haben die Preise stark angehoben, da sie das wissen“: erklärte der Wirt. Er verstand zwar die Lage des Nords, doch er stritt und feilschte noch eine Weile, dann hatte er ihn zumindest auf 22 Draken herunter gehandelt. Er hatte dabei auch ziemliches Glück das er mit Ugning vergleichsweise gut befreundet war und dieser auch nicht so hartnäckig wie sein Vater war. Agning hätte ihm sicher schon längst geraten, sich eine andere Herberge zu suchen, wenn ihm die Preise nicht passten. Oder hätte die Verhandlungen mit seiner Axt etwas gekürzt. Zumindest waren die 22 Draken für ihn ein annehmbarer Preis, denn weiter runter hätte er ihn sicher nicht drücken können. Zwar hatte er noch weitaus genug Gold dafür dabei gehabt, aber in gewisser weise ging es hier auch ums Prinzip. Und ein Hlaalu lässt sich nur sehr ungern einen übertriebenen Preis reindrücken, zumindest wenn er nicht wenigstens versucht hatte darum zu feilschen. In diesem Sinne waren die acht Draken Ersparnis eine befriedigende Leistung gewesen. Er drückte dem Nord mit einem Grinsen im Gesicht das Geld in die Hand und dieser verschwand daraufhin in der Küche. Jedoch nicht für lange. Nur ein paar Minuten hatte es gedauert, da kam er auch schon mit einem metallenen Teller zurück, den er vor Tarrior auf den Tisch stellte. „Ein gutes Frühstück“: befand er in Gedanken und dankte Ugning dafür. Das Frühstück, bestehend aus Brot, Schinken, Käse, frischem Wasser, einem Apfel und einem hart gekochten Kwama-Ei schlang er in rasantem Tempo herunter. Eigentlich nahm er den Geschmack nur am Rande wahr, dennoch glaubte er, als das Sättigungsgefühl einsetzte, das es geschmeckt hatte. Er spülte nochmals kräftig mit Wasser nach und atmete zufrieden aus.

Im selben Moment wie der Wirt dann aufräumen wollte, kam seine Frau mit einem großen Eimer heißen Wassers aus der Küche. Die Nordfrau war wirklich stark, denn sie schleppte ihn ohne auch nur die Spur von Anstrengung zu zeigen die Treppe hoch. Als ihre Schritte nach der obersten Stufe verklangen, rief sie hinunter. „Herr Gildres euer Bad ist gleich fertig, ihr könnt schon hochkommen“: bat sie ihn nach oben. Er kam gerade in eines der Zimmer, dessen Tür offen stand, als sie das heiße Badewasser in den großzügigen Waschzuber kippte. „Ich lasse euch dann allein“: verabschiedete sie sich, schloss die Tür und verschwand, am Klang der Schritte zu erkennen, die Treppe hinunter. Tarrior legte derweil seine Kleider ab und stieg in die Holzwanne. Das heiße Wasser tat gut, obwohl er es sich am liebsten noch etwas wärmer gewünscht hätte. Nichtsdestotrotz genoss er diese Momente der Ruhe. Er ließ die Wärmer noch etwas auf sich wirken, dann nahm er die von Hurunda bereitgelegte Seife zur Hand. Es war ein einfaches Zeug ohne Geruchsessenzen, jedoch prickelte es angenehm auf der Haut, als er sich einzuseifen begann. Dabei fiel ihm auf, das die Wunden, die er in Cyrodiil davon getragen, inzwischen fast vollständig verheilt waren. Nur die wenigsten von ihnen würden Narben hinterlassen und diese wären auch nicht so groß wie die auf seinen Unterarmen, die er gedankenverloren mit den Fingern befühlte. Eine Weile schwelgte er so in Gedanken, dann wechselte er die Seife gegen einen Lappen aus und wusch sich damit gründlich ab. Zum Schluss rasierte er sich noch mit einem bereitgelegten Rasiermesser, dann erhob er sich aus dem Zuber und trocknete sich mit einem, für diesen Zweck vorgesehenem, Leinentuch ab, dass er sich danach um die Hüften band. Er griff sich seine Kleidung und ging dann wieder nach unten. Kaum war er die Treppe hinunter huschte Hurunda wieder nach oben, vermutlich um sich dem Badewasser, mit einem schnellen Schwenk aus dem Fenster, zu entledigen. „Ugning wo ist mein Gepäck?“: fragte er den Wirt. „Hier ist es, ich habe es in den Vorratsschrank eingeschlossen gehabt. Ziemlich leichtsinnig von dir es einfach hier oben stehen zu lassen. Als ich gestern Abend die Treppe wieder hoch kam, hatten schon ein paar Gestalten neugierige Blicke auf dein Hab und Gut geworfen“: erklärte er und zog das dicke, rucksackähnliche Bündel, dass Tarrior als Gepäck bezeichnete hinter dem Tresen hervor. Der Dunmer kramte etwas darin herum und hatte dann auch schon neue Kleidung gefunden, die er sich sogleich anzog, da Hurunda noch nicht in Sicht war und der Schankraum außer ihm und dem Nord leer war. Er entschied sich dabei, etwas Extravagantes zu tragen, schließlich wollte er in die Herzogsburg. So schlüpfte er in ein weinrotes Hemd mit schnörkeligen goldenen Verzierungen an den Rändern und eine Hose aus feiner, leicht gelb eingefärbter Seide. Dann zog er noch zwei flache Pantoffelschuhe aus gut gepflegtem, braunem Leder an. Seinen Gürtel und die Schwertscheide band er sich wieder um. Bevor er die Herberge verließ, bat er den Wirt noch darum weiterhin auf sein Gepäck aufzupassen und die schmutzige Kleidung und die Stiefel, von seiner Frau waschen zu lassen. Ugning nickte nur knapp, dann war Tarrior auch schon auf dem Weg zur Burg von Ebenherz.

Als er die Taverne verlassen hatte, schlug ihm die freundliche Wärme der am Himmel stehenden Sonne entgegen, die sich trotz der dichter werdenden Wolken am Himmel, in hellstem Glanz zeigte. Als der Dunmer den Blick eine Ebene tiefer, vom Himmel zurück zur Stadt lenkte, erkannte er dass es in der letzten Nacht tatsächlich gestürmt haben musste. Er hatte es einfach verschlafen. Das Dach des „Sechs Fische“ hatte einige Schindeln verloren und sonst lagen hier im Viertel, abgerissene und weggewehte Kaiserreichs-Banner und Flaggen. Auch einige Zeltplanen, oder zumindest äußerst große Leinentücher die er dafür hielt, lagen hier und dort verstreut. Geregnet hatte es dabei anscheinend nicht. Scheinbar war die Stadt nur von starken Winden erfasst worden. Aber so wie der Himmel aussah war es trotz allem sehr wahrscheinlich, dass sie bald Nass aus den Wolken bekommen würden. Er hoffte dass es noch nicht anfangen würde, oder wenn doch, es zumindest aufgehört haben würde, bis er mit seinen Erkundigungen in den Burg fertig und zur Herberge zurück gekehrt war. Wenn nicht, dann würde er wohl seine Kleider nochmals wechseln müssen, denn er hatte schlecht Lust sich eine Erkältung oder etwas Schlimmeres einzufangen, nur weil ein Schauer ihn durchnässt hatte. „Hoffentlich ist die Lage hier nicht so schlimm, wie alle sagen. Ansonsten könnte die Plantage in großer Gefahr sein“: dachte er, während er durch die Straße des Diplomaten-Viertels ging. Jetzt verstand er auch warum die Flüchtlinge vor der Stadt nächtigen mussten. Die kaiserlichen Legion, vermutlich die Einheit vom Schiff, hatte hier an jeder annähernd freien Stelle Zelle hochgezogen. „Vermutlich reichen die Betten hier in der Garnison nicht“: vermutete er und sah sich dabei um. Die Zeltplanen die er gesehen hatte, waren scheinbar vor hier aus nach vorne geweht worden. Einige Zelte hatte der Sturm einfach samt Verankerung aus dem Boden gerissen, andere ganz einfache umgeworfen oder in sich zusammen fallen lassen. Etliche Leinentuchhaufen flankierten die Passage. Nur wenige von den Zelten standen noch (oder wieder?). Neben dem Tuch, den Seilen und den stützenden Holz- oder Metallstangen, lagen Vorräte und einfache Gegenstände im Viertel verstreut. Der Sturm hatte einfach alles hinweggefegt. Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie es in dem Flüchtlingslager vor der Stadt aussehen musste. Dort war der Wind ebenso auf die Zelte getroffen, jedoch mit dem Unterschied das es keine Mauern gab, die seine verheerende Wirkung abschwächen konnten. „Da kann ich ja nur heilfroh sein, dass ich es gestern Abend noch in die Stadt geschafft habe“: waren seine Gedanken während er den Legionären beim Wiederaufbau zusah und sich allmählich der Brücke näherte. Mehr beiläufig nahm er auch noch war, dass man die Türen der Himmelsrand- und der Argonischen Mission mit zusätzlichen Holzbalken verstärkt hatte. Außerdem hielten vor der Argonischen Mission auch zwei etwas breitschultrigere Argonier Wache. Die, mit Zacken und Widerhaken bestückten, Speere, die sie in ihren Klauen hielten, machten auch nicht den Eindruck, dass sie dort nur zur reinen Dekoration standen. Tarrior schob den Grund ihrer Anwesenheit auf die erhöhte Gefahr für die Diplomaten hier auf Vvardenfell und hatte die große Brücke erreicht, die ihn zur Burg von Ebenherz, dem Sitz des Herzogs von Vvardenfell, bringen würde. Er betrat die Brücke und schlenderte auf ihr, Richtung der Burg. Dabei bot sich ihm wieder ein wunderbarer Ausblick auf das Meer, das im Licht der Sonne schimmerte und glänzte. Er roch die klare Frischluft und schmeckte Salz. Mehr aus reiner Beiläufigkeit als wirklich bewusst drehte er seinen Kopf in Richtung Festland. Sah das Flüchtlingslager, welches durch den Sturm tatsächlich ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden war. Dann hob er sein Blickfeld etwas an und erkannte wieder die großen Rauchsäulen die wie gewaltige Türme in den Himmel ragten. Er wandte den Blick ab, die Vorstellung was dort vor sich hin loderte und brannte, wäre zu schrecklich. Er hatte Kvatch gesehen und wusste zu welchen Taten die Deadra, vor allem die des Prinzen der Zerstörung, fähig waren.

Sein Blick ruhte nun wieder auf der Burg, wanderte dann ein Stück nach unten, dort wo sich die schwere, hölzerne Tür befand die ins Innere führte. Er sah drei Männer die dort Stellung bezogen hatten und er hatte eine leise Vorahnung was kommen würde. Und als er das Ende der Brücke erreichte sah er sich auch gleich bestätigt. Zwei Jungritter, zu erkennen an den auffälligen Templer-Rüstungen, flankierten die Tür wischen ihnen stand jedoch noch jemand. Die Gestalt trug ein langes nachtblaues Gewand mit wenigen, einfachen Silberverzierungen. Die Schultern wurden stählernen Schulterplatten bekrönt und die Hände steckten in ebenso stählernen Handschuhen, die jedoch äußerst eng an anzuliegen schienen. „Eine äußerst filigrane Arbeit“: wie er fand. Anhand dessen identifizierte er den Bretonen, mit dem etwas längeren Kinnbart und kurz geschnittenen Haaren, vor ihm, als Kampfmagier. „Was ist euer Begehr?“: frage dieser. „Ich möchte in die Burg“: erklärte er. „Und warum sollte ich euch einlassen“: fragte der Bretone. „Warum nicht? Schließlich ist die Burg offen“: antwortete er. „Vor einiger Zeit war sie das für gewöhnlich, doch seit die Krise um sich greift, ist sie das nicht mehr. Also wenn ihr keinen triftigen Grund habt einzutreten, dann verschwindet. Wir können es auch nicht gebrauchen, wenn jemand hier in der Nähe rumlungert. Es ist auch zu eurem Wohl. Nicht das wir euch noch mit einem Spion verwechseln und von den Wachen niederstrecken lassen“: erklärte der Magier fast mit gleichgültiger Stimme. Tarrior erkannte das es wohl keinen Sinn haben würde weiter zu diskutieren und Bestechen würde bei diesem Kerl wohl auch nicht funktionieren. Abgesehen davon standen ja noch die beiden Jungritter in der Nähe. Er hatte sich gerade umgedreht um es aufzugeben und sich die nötigen Informationen am Hafen zu besorgen, als ihm eine vertraute Person über die Brücke entgegen kam. Die ihn seinerseits auch erkannte. „Tarrior Gildres! Ihr hier? Wir dachten ihr seid immer noch in Cyrodiil. Schön euch zu sehen“: begrüßte ihn Dram Bero. „Meister Bero es ist mir eine Ehre euch hier zu treffen. Ich bin gestern Abend hier angekommen“: begrüßte er den hochrangigen Ratsherren. „Und was macht ihr hier?“: fragte dieser. „Nunja ich wollte in die Burg um mich über die derzeitige Lage hier auf der Insel zu informieren. Vvardenfell soll sich inzwischen ja auch in ein Tollhaus verwandelt haben. Aber dieser Herr dort will mich nicht einlassen. Ich würde mich ja auch im Hafen informieren, aber die Informationen von dort schienen mir nicht so seriös“: erzählte Tarrior ihm. „Was nicht eingelassen“: stellte Bero es nochmals in empörten Tonfall fest und schob sich an ihm vorbei auf den Bretonen zu. Mit einem Grinsen verfolgte der Dunmer wie sich die Sache entwickelte. „Dies dort ist ein angesehenes Mitglied von Haus Hlaalu, dem Haus dem auch Herzog Dren angehört. Außerdem ist er persönlicher Bekannter von mir. Und ich kann ihnen versichern Hofmagier, das ihm unser schönes Vvardenfell wohl noch mehr am Herzen liegt als Ihnen. Und ich fürchte ich werde wohl noch Meldung machen müssen, wenn sie ihn nicht sofort einlassen ….“: drohte er dem Magier der unter den Worten Beros immer kleiner wurde und es ging noch sicherlich ein paar Minuten so weiter, obwohl es eigentlich gar nicht mehr nötig gewesen wäre, doch Meister Bero war jemand der seinen Standpunkt mit gleißender Inbrunst zu vertreten pflegte. Nachdem er mit seiner Tirade geendet hatte, wandte er sich wieder Tarrior zu. „So Serjo Gildres ihr könnt eintreten. Ich war auch gerade auf dem Weg zum Herzog und zum Rat. Ich hoffe danach findet ihr noch etwas Zeit, ein wenig über eure Reise zu erzählen“: sagte der Ratsherr. Tarrior nickte nur und zusammen traten sie beide an dem, noch total perplexen, Magier vorbei in die Burg ein.

Zetter
20.12.2008, 19:10
Xerxes zog seine Schultern hoch: "Nun, ich soll für dich den Leibwächter spielen, wenn du das meinst".
Anders schüttelte den Kopf und wandte sich wieder Octavo zu: "Es ist natürlich selbstverständlich, dass wir euch helfen werden, wo doch auch wir Hilfe von euch erwarten. Wir müssen nur wissen, ob ihr überhaupt Hilfe braucht."
Octavo faltete seine Hände und beugte seinen Kopf leicht nach vorne: "Ich weiß, dass ihr eine erfahrene Gruppe von Söldnern seid. Also solltet ihr auch wissen, wie ihr mir helfen könnt. Versucht euer Glück, wenn ihr mir das bringen könnt, was ich von euch verlange, dann wäre ich gewillt, euch die Informationen zu geben, die ihr benötigt."
Anders stand langsam auf und verbeugte sich kurz vor Octavo: "Wir danken euch für eure Hilfe. Ich werde bald zurückkehren und euch ein angemessenes Angebot anbieten."
Octavo begleitete Anders zur Tür, öffnete sie und verabschiedete die beiden: "Ich werde mich auf den Tag freuen, an dem ihr zurückkehrt. Viel Glück auf eurer Suche"

Als sie das Haus verlassen hatten, hielt Xerxes Anders an: "Dann verrate mir mal, was wir suchen. Ich bin aus eurem Gespräch nicht schlau geworden."
"Ich erzähle es dir ganz langsam, damit auch du es verstehen kannst", lächelte Anders," Octavo ist einer der größten Sammler für alte ayleidische Artefakte. Daher kennt er alle Abenteurer in Cyrodiil und Umgebung. Deshalb weiß er genau, wer etwas gegen uns hat und Harald am liebsten tot sehen möchte. Und damit er die Informationen rausrückt, die wir brauchen, müssen wir ihm Artefakte liefern. Aber nicht irgendwelche, die es überall gibt. Irgendetwas Besonderes sollte dabei sein. Deswegen gehen wir beide jetzt nach Wenyandawik, töten die ganzen Untoten, die da unten rumlungern, sammeln die Sachen dort und bringen sie hierher. Verstanden? Gut."
Xerxes hatte seine Hand bereits an den Griff seines Schwertes bewegt, zog es ruckartig heraus und schlug genau auf Anders' Kopf, der mit einem unbeeindruckten Gesicht einen Schritt nach links ging, ebenfalls sein Schwert zog und seine linke Hand hinter seinen Rücken legte. Xerxes versuchte, so schnell wie möglich alle verwundbaren Stellen an Anders' Körper zu treffen, der allerdings seelenruhig die schnellen Attacken parierte oder ihnen durch eine einfache Drehung seines Körpers auswich.
Nachdem die beiden einige Zeit so gekämpft hatten, schlug Anders allerdings mit seinem Schwert gegen Xerxes' Schild, trat den durch diesen Angriff ins Wanken gekommenen Xerxes einfach um, legte sein Schwert an seinen Hals an und bemerkte vollkommen trocken: "Nur, dass ich es nicht benutze, heißt nicht, dass ich nicht damit umgehen kann."

Die in diesem Moment an den, um Octavos Haus nicht mehr vorhandenen, Leuten vorbeistürmende Wache sah die Sache jedoch nicht so gelassen. "Was soll das hier?", schrie die Wache Anders an. Xerxes versuchte sich in seiner schweren Rüstung langsam aufzurichten: "Kein Grund zur Aufregung. Es ist nichts passiert."
"Nun gut", grummelte die Wache, "aber wenn ihr sowas nochmal macht, dann habt ihr beide mächtigen Ärger."
Xerxes wischte den Staub, der durch diesen heftigen Sturz aufgewirbelt und an seine Rüstung geklebt wurde, abzuwischen. "Also dann. Auf nach Wenyandawik."

Alexian
23.12.2008, 17:05
Der Hammer traf genau auf den Kopf. „Alexian, den nächsten Hering!“ Ardor und Alexian waren dabei ihr Zelt aufzubauen. Als die andere Truppe das Lager verlassen hatte, fing es an, nebelig zu werden. Im Lager herrschte ziemlicher Lärm, da alle angefangen haben, ihre Zelte aufzubauen und Gepäck abzuladen. Ding! Ding! Ding! „So, das war der letzte!“ Ardor erhob sich. „Ich mach jetzt alleine weiter.“ „O.K., ich geh Elijah suchen.“

Der Tumult fing an sich langsam zu legen, da die meisten schon mit den Zelten fertig waren und bereits alles verstaut hatten. „Am besten fange ich an um das Kommandozelt zu suchen. Da es in der Mitte des Lagers ist, ist es ein guter Ausgangspunkt.“ Er schritt den Weg zum Kommandozelt endlang, und sah hie und da einige Legionäre mit Karten und Würfeln spielen. Alexian fühlte sich, wie in einer Taverne. Er kam an. Das Kommandozelt war neben dem Lazaret das größte im Lager. Ein Kaiserliches Banner wehte auf der Spitze. Einige andere Legionäre trugen gerade einige Holzstämme zu einem Stückchen niedergetrampelter Erde, auf dem schon ein Paar Seile und Werkzeuge lagen. „Was soll das den?“ „Was das soll? Der Hauptmann will um das Zelt herum eine kleine „Privatpalisade“ haben. Das hier, soll ein Turm werden. Die äußere Palisade ist ziemlich im… na ja beschädigt.“ „Wisst ihr zufällig wo Elijah ist?“ „Eliwas?!? Tut mir leid, wir kennen nicht jeden aus der Abteilung!“ „Schade. Vielleicht ist er beim Schmied…“
Elijah hat schon lange damit geklagt, das sein Helm zu klein sei. Und tatsächlich, der Hochelf saß nicht weit von einem Schleifstein und bastelte an einem Helm rum. „Was machst du da?!?“ Elijah erschrak kurz. „Ach du bist das! Ich? Ich hab mir einen neuen Helm besorgt!“ „Ähmm… Und was sind das für Gravuren? Etwa solche, wie bei einem Eileidenhelm?“ „Eileiden? Was?!? Es heißt Ayleiden! Ja, das stimmt. Sieht doch schick aus, oder?“ Bevor Alexian etwas darauf antworten konnte, sagte Elijah, sie sollten besser zu Ardor gehen und zerrte ihn mit.

Das Zelt stand schon. Ardor hatte es mit ein wenig rotem Garn markiert. „Na, hast du ihn doch noch gefunden? Und… du hast dir den Helm graviert?“ „Ja!“ Elijah zeigte stolz den Helm hervor. Sie fingen an zu lachen. Wieso, wusste Alexian nicht. Ardor hörte auf und sagte „Es soll heute regnen. Hat mir Beaux gesagt.“ Alexian blickte beiläufig in den Himmel. Es waren tatsächlich dunkle Wolken am Himmel über ihnen zu sehen. Doch etwas stimmte nicht. Es waren keine… richtigen Wolken. „Hey, es schneit!“ Alexians blick blieb auf den Wolken ruhen. Auch Ardor und Elijah blickten jetzt nach oben. Der Schnee war schwarz. „Schwarzer Schnee…“ Alexian lies den Blick wieder vom Himmel ab und sagte: „Ist das normal?“ Elijah meldete sich zu Wort: „Jaah… Wegen dem Oblivionsturm in der nähe der Tore könnte es sein das…“ Ardor unterbrach Elijah. Er blickte immer noch nach oben. „Nein, das ist kein Schnee.“ Sagte er mit ernster Stimme. „Es ist Asche.“

Alexian
27.12.2008, 12:27
Alexian starte weiterhin in die Luft. Die Asche fing an eine dicke Schicht auf den Zelten zu bilden. Nach einer weile liefen sie auf die Palisade, um zu sehen, warum plötzlich Asche vom Himmel fiel. Ein Wind kam auf und der ruhige Aschen-Schnee verwandelte sich in einen starken Aschesturm. Alexian konnte kaum etwas sehen und hielt sich deswegen dicht an Ardor und Elijah.

Auf der Palisade drängten sich schon viele Legionäre und sie mussten sich nach vorne drängeln. Der Wind hatte sich gelegt und die Sicht wurde wieder klarer. „Was zum… Bei allen Lichkönigen und Goblinpriestern…“ lies sich Elijah vernehmen. Alexian sah es jetzt auch. Der ganze Wald um die Obliviontore brannte und unter einem Haufen Rauch kamen Daedra und einige Türme hervor. Kurz trat stille ein. Viele mussten erst realisieren was gerade geschehen war. Schließlich rief jemand: „SIE KOMMEN!!!“ Alle zogen augenblicklich ihre Waffen. Der verwunderte Hauptmann schrie zunächst einige undeutliche Befehle und versuchte die Masse zu bewegen. Dann wurden seine Befehle deutlicher: „Kampfmagier und Bogenschützen auf die Mauer!!! Lanzenträger ebenfalls!!! Die anderen Nahkämpfer haben dort nichts zu suchen!!!“ Ardor und Alexian wendeten sich zu Elijah. „Viel glück!“ „Ja, hoffe ich auch. Ich glaube ihr solltet jetzt von der Mauer runter.“

Die beiden sprinteten die Treppe runter, als die ersten Elementarzauber flogen. Die Bogenschützen schossen ebenfalls schon. Es herrschte ein ziemlicher Lärm. Der Hauptmann gab ihnen noch mehr Befehle: „SO NEHMT DIE HALBKREISFORMATION VOR DEN TOREN EIN!!!“ Sie teilten sich in drei Gruppen und schritten zum Tor und hoben die Schilde. Trotz des Hagels aus Zaubern und Pfeilen, schafften es anscheinend ein Paar Daedra bis zum Tor. Alexian hörte die Schläge und das zerbrechende Holz. „Sie kommen gleich durch, macht euch bereit!!!“ Alexian hob sein Schwert und hielt es wie eine Lanze nach vorne. Sein Schild verdeckte den Großteil seines Oberkörpers. Er war ein wenig nervös, denn er wusste nicht, was da gleich durch das Tor bricht. Jemand blickte nach oben. „PFEILHAGEL!!!“ Sofort hoben alle die Schilder. Jetzt waren die berittenen Legionäre klar im Nachteil. Erbarmungslos flogen die Pfeile von oben auf das Lager hinab. Die Zelte wurden durchlöchert und die meisten Reiter und Klaymore-Soldaten vielen. Auch den Leuten auf der Palisade ging es nicht besser. Viele hatten keine Schilder und wurden vom Pfeilhagel durchlöchert. Alexian hörte, wie die Pfeile an seinem Schild abprallten. Doch ein Pfeil durchstach den Stahl knapp neben Alexians Hand. Ein Zweiter kam am äußeren Rand durch. Ein Dritter hätte ihn beinahe den Finger gekostet.

Der Pfeilhagel ging vorbei, und wieder versuchte der unsichtbare Feind das Tor zu zerstören. Ehe alle die Schilder wieder herunternehmen konnten, brachen die Daedra durch das Tor. Es waren einige Dämonenritter in Kompletter Rüstung und viele seltsame, echsenähnliche „Rammbockviecher“ dabei. Anders konnte er es nicht beschreiben. An einer Stelle durchbrachen sie den engen Kreis aus Legionären und griffen die restlichen von der Seite oder von hinten an. Sie waren umzingelt. Alexian werte ein Paar wütende Kopfstöße ab und verteilte ebenfalls Hiebe. Egal wie viele er von diesen Viechern tötete, es kamen immer mehr. Dann kamen auch noch die Daedraritter hinzu. Alexian wurde von einem am Kopf getroffen. Der hieb war so stark, das er hinfiel. Er landete im Matsch und musste sich Stark gegen den Angreifer verteidigen bevor er wieder hochkam. Jetzt kam einer, der anscheinend ein Anführer von ihnen war. Er schleuderte einen Feuerball und der Legionär rechts von Alexian fing an zu brennen. Dann zog der Todesritter einen Klaymore und versetzte Alexian einen Schwertstreich gegen den Helm. Alexian fiel abermals und sein Helm zerbarst in zwei Hälften. Der Daedra drehte sich wieder um und ging in der Meute unter. Ein anderes Mistvieh griff den am Boden liegenden Alexian an. Es war eine Art kleiner Teufel. Er schoss einen Feuerball, den Alexian jedoch ganz leicht mit seinem Schild abwerte. Daraufhin nahm Alexian eine Hand voll Matsch und warf sie dem Ding ins Gesicht. Es taumelte und versuchte, den Matsch aus dem Gesicht zu kriegen. In dieser Zeit hatte Alexian sich Aufgerappelt und Verpasste ihm einen Schwerthieb. Es taumelte abermals, setze jedoch sofort zu einem Gegenangriff an. Alexian parierte mit dem Schild und schlug noch einmal zu. Es sprang jedoch einfach über sein Schwert. Alexian schlug sofort mit seinem Schild zu, was es abermals zum Taumeln brachte. Das nutzte Alexian aus und beendete es mit dem Schwert. Er hatte jetzt eine Taktik. Noch eins dieser Dinger griff ihn an. Beim ersten Hieb des Dings werte er es mit dem Schild ab und schlug zu. Jetzt schien es irgendwie einfach. Ein weiteres kam. Mit dieser Methode war es jedenfalls einfach es zu töten. Plötzlich fing es an, an Daedra zu fehlen. „Sie haben sich zurückgezogen!“ Alexian fing an zu spüren, wie erschöpft er war. Er viel rückwärts in den Schlamm. „Ich habe überlebt! Ich habe überlebt!!!“ Jetzt merkte er auch, dass er am Kopf und am Bein blutete. „Heiler!“ Doch alle heiler waren bereits beschäftigt. Jetzt sah er auch, dass die Hälfte aller Legionäre tot oder verwundet war. Die meisten Zelte waren zerstört, und an einigen Stellen der Palisade waren bereits große Löcher.

Ardor stieß zu ihm und half ihm hoch. Er hatte überall Wunden und seine Rüstung war voller Blut. „Komm, helfen wir den Verwundeten und tragen sie ins Lazarett.“ „Wo ist Elijah?“ „Keine Ahnung… Komm schon!“

Alexian
31.12.2008, 11:31
Alexian schleppte einen schwer verwundeten Legionär, dessen Rüstung an mehreren Stellen durchlöchert und gesprungen war, ins Lazarett. Es waren nicht genug Krankenbetten mitgenommen worden und im Zelt waren überall improvisierte Heubetten aufgestellt. Die Feldheiler und Sanitäter hatten ziemlich viel zu tun, denn sehr viele Verletzungen waren ziemlich schwer. Alexian und Ardor hievten den Legionär in eins der wenigen noch freien betten und gingen dann wieder aus dem Zelt.

Draußen lagen überall Tode und Verwundete und jeder versuchte zu helfen. Es gab aber einige Wenige, die sich in Winkeln und toten Pferden kauerten und angsterfüllt vor sich hin brabbelten. Die Meisten von ihnen waren noch sehr jung und Beinahe-Rekruten. Alexian versuchte sich die Nase zuzuhalten, denn er konnte den Gestank von Verbranntem und Blut nicht mehr aushalten. Ardor überredete ihn, noch mitzuhelfen. Als alle Verwundeten dann im Lazarett lagen, fingen die, die noch normal und ohne starken Schmerzen gehen konnten, (und noch klar denken konnten, dachte sich Alexian) fingen an, die Daedrapfeile einzusammeln, die überall herumlagen. Er und Ardor machten sich auf, Elijah zu suchen.

Auf der Palisade fanden sie ihn schließlich. Er sah ziemlich schockiert aus, und sein Pferdeschwanz hatte sich gelöst. Als er Alexian und Ardor kommen sah, schritt er langsam auf sie zu und sprach: „Verdammt, ihr lebt noch? Wie habt ihr überlebt?!?“ Alexian wusste nicht, was er sagen sollte, und Ardor offenbar auch nicht. Elijah erhob wieder seine Stimme: „Ich habe alles von hier aus gesehen! ALLES!!!“ Ardor packte und rüttelte ihn. „Reiß dich zusammen! Du wirst verrückt!“ Elijah lachte, und Alexian lief es dabei kalt den Rücken runter. „Ja, vielleicht sind wir ja alle verrückt! Wer weis? Vielleicht… kann ich ja…“ Bevor er fortfahren konnte, schlug Ardor ihm heftig gegen den Kopf. „Reiß dich zusammen, hab ich gesagt! Ganz ruhig! Du lebst noch, und das ist das wichtigste das zählt!“ „Ja, tut mir Leid… Ich… Wisst ihr, das war nur eine kleine Daedra-Armee. Sie haben noch viel schrecklichere Kreaturen. Dies waren nur Skamps, Clanfear und Dremora der niedrigsten Stufe. Sie hätten uns töten können!!! Merkt ihr, das sie nur mit uns spielen?!?“ „Du drehst durch! Beruhige dich! Lasst uns unser Zelt wieder aufbauen.“

Bahaar
02.01.2009, 20:25
Gegen Mittag waren sie wieder am Fuße der Berge angelangt und hatten auch gleich eine kleine Höhle gefunden, die sie für eine Rast vor dem tobenden Schneesturm schützte. Die kleine Eisgrotte maß gerade einmal zehn mal zehn mal fünf Schritte und bot ihnen genug Platz, damit sich jeder einmal hinlegen konnte. Immer zwei hielten aber dennoch Wache, während sich die anderen schlafen legten. Ein Feuer brachten sie nicht, da ihre Rüstungen sie auch so zum Schwitzen brachten. Mit Dunkelheit hatten sie auch keine Probleme. Am kleinen Eingang fiel ein schmaler Lichtkegel in die Grotte und das Eis trug die Helligkeit in jeden Winkel. „Ich hoffe das nächste Mal haben wir eine weniger unheimliche Jagd, als die Letzte es war“, brummte Brândil, der zusammen mit Thorin Wache hatte.
„Was meinst du?“, fragte er mehr beiläufig. Er hatte nicht wirklich zugehört. Seine Gedanken streiften durch das Land und seine Augen schienen durch das Eis der Höhle zu sehen.
„Ich meine, dass ich beim nächsten Mal nicht wieder in ein solches Blutbad hineinrennen will, das kein normales Tier veranstalten würde“, murmelte der ältere Jäger. Danach schwiegen sie wieder. Es gab nicht wirklich etwas zu sagen zu dieser Thematik. Jeder wusste, das es ein Zeichen sein musste. Nur keiner wusste, ob ein Gutes, oder ein Schlechtes. Neben sich hörte er das leise, regelmäßige Schnarchen von Rulmgar, der anscheinend die wenigsten Probleme hatte einzuschlafen. Wenn er da an seine Versuche zurückdachte. Er und Brândil waren die Ersten, die sich schlafen legen durften. Nur war sein Geist so aufgewühlt, dass es beinahe ewig gedauert hatte, bis er eingeschlafen war. Die üblichen Gedanken quälten immer noch seinen Geist. Erinnerungen, Fragen und die Ereignisse und Aufregung der neuen Jagd beschäftigten ihn. Manchmal beneidete er Rulmgar fast. Irgendwie konnte er immer und überall schlafen.
Der Lichtkegel am Eingang war mittlerweile so schwach, dass er sich fast sicher war, dass es der Mond war, und nicht die Sonne, der ihnen ein wenig Licht spendete. „Ich geh‘ mal kurz frische Luft schnappen“, sagte er aus dem Mundwinkel zu seinem alten Freund und stand aus seiner sitzenden Position auf. Brândil brummte wieder nur. Also lief er auf den kleinen Lichtschein zu und trat einen Augenblick später wieder ins Freie. Hatte er noch vor wenigen Augenblicken mit schweren Schneefall und sturmartigen Windgeschwindigkeiten gerechnet, wurde er nun überrascht. In ihrer kleinen Raststätte hatten sie nicht bemerkt, dass sich der Sturm wieder gelegt hatte und nun sanften, flockigen Schneefall gewichen war und der Mond durch einige Lücken in der recht dünnen Wolkendecke schien. Die Luft war klar, wie immer, und es war traumhaft ruhig. Ein wenig zu ruhig. Vielleicht. Aber eigentlich war er es nur nicht mehr gewohnt ohne ein festes Dach über dem Kopf für lange Zeit fern ab jedweder Zivilisation zu sein. Und wenn er nun genauer darüber nachdachte, gefiel es ihm sehr. Die Ruhe. Die Einsamkeit. Und der Frieden, der allem irgendwie inne zu wohnen schien. Hier in den endlosen Schneefeldern gab es keinen Krieg, keinen Kampf um Solstheim. Nur die wilden Tier und die Rieklinge, die dieses Gebiet bewohnten. Und selbst diese schienen in der letzten Zeit nur in ihren Landstrichen zu bleiben und nicht mehr die Berge zu passieren. Oder zumindest hatte es keine Zwischenfälle mehr gegeben in denen Nord aus dem Skaaldorf auf Rieklinge in den Wäldern gestoßen waren. Keine von denen er wusste.
Sein Blick schweifte noch einige Augenblicke über den ebenen Schnee, der an Steinen zu kleinen Haufen angeweht wurde und ansonsten ruhig und bretteben dalag. Er atmete noch einige Male die frische Luft tief ein, dann wandte er sich wieder um und stapfte in die Höhle zurück. Rulmgar war inzwischen wieder aufgewacht und saß nun neben Brândil und auch Hulfgar und Gondrim schienen allmählich wieder ins Reich der Realität zurückzukehren. „Wie ich sehe, können wir bald wieder aufbrechen“, sagte er dann ein wenig vorfreudig zu den beiden Männern, die daraufhin ihre Blicke von ihren Füßen hoben und ihn nun anschauten. Rulmgar grinste breit.
„Sicher, wenn diese beiden lausigen Schlafmützen endlich ihre Augen aufkriegen können wir weiterziehen“, entgegnete dieser dann und die drei Männer mussten wieder lachen. Thorin näherte sich ihnen und setzte sich dann etwa zwei Schritte von ihnen entfernt auf den kalten Boden der Grotte, auch wenn er von der Temperatur nichts mitbekam. „Wir sollten die beiden Schnarchnasen mal ein wenig abkühlen. Die scheinen es zu warm zu haben“, grinst Rulmgar und nickte in Richtung eines kleinen Schneehaufens in der Nähe des Eingangs.
„Ich hab‘ nichts dagegen, solange du das Echo vertragen kannst. Du weist ja, wie Nord reagieren, wenn man sie unsanft weckt. Oder zumindest diese beiden Nord“, lachte Brândil und der jüngere Jäger machte ein Gesicht, als wären unliebsame Erinnerungen zurückgekehrt.
„Ich lasse euch beiden dann doch lieber den Vortritt“, gab er gespielt großzügig zurück und wieder mussten sie lachen. Sie lachten wohl laut genug, um die beiden anderen ihrer Gruppe nun aus dem Schlaf zu holen. Leise grummelnd und müde stöhnend richteten sie sich auf und schauten noch ein wenig verloren aus. Sie rieben sich beinahe synchron den Schlaf aus den Augen und schauten sie dann an.
„Wie spät ist es, dass ihr hier so eine heitere Runde habt?“, fragte Hulfgar verschlafen und die drei Jäger mussten sich ein weiteres Lachen verkneifen. Eigentlich wären ihre Pläne ganz witzig gewesen und ein anschließender Schneekampf wäre auch eine gute Unterhaltung gewesen. Nur niemand wollte sich freiwillig opfern für einen Kampf mit Hulfgar oder Gondrim.
„Es ist bereits dunkel und wir wollten gerade aufbrechen und euch zwei Schnarchnasen zurücklassen“, erwiderte Brândil.
„Was du nicht sagst“, kam es von Gondrim säuerlich zurück. „Das würdet ihr nicht wagen!“ Wie als Unterstützung seiner drohend gesprochenen Worte schlug er die Linke als Faust in die hohle Rechte. Wieder mussten die Drei lachen.
„Ach komm schon, Gondrim. Bist du etwas zu müde für einen derben Scherz?“, lachte nun Thorin und auf dem Gesicht des anderen Jägers breitete sich ein Grinsen aus.
„Ihr habt meinen Scherz nicht verstanden“, erwiderte er nun auch lachend. „Obwohl …“, fügte er dann todernst an.
„Was?“, fragte Thorin vom plötzlichen Ernst in der Stimme seines Kumpanen erschrocken und überrumpelt.
„Wenn ich es mir recht überlege, war es kein Scherz“, erklärte er dann mit einem wahnsinnigen Grinsen auf den Lippen und ehe sie reagieren konnten, stürzte Gondrim nach vorn und riss Rulmgar aus seiner sitzenden Position zu Boden. Dieser konnte nicht sich nicht einmal zur Hälfte umdrehen und wurde vom Schwung des stämmigen Mannes überrumpelt und hart zu Boden gerissen. „Jetzt wirst du für deine heimtückischen Pläne büßen“, grummelte dieser mit kaum zu verhehlender Belustigung in der Stimme, als er dem jüngeren, schwächeren Mann eine Hand voll Schnee ins Gesicht drückte. Erst jetzt fiel die unterschwellige Anspannung von ihm und scheinbar auch von allen anderen um Thorin herum ab und wich lautem Gelächter. Nachdem Gondrim seinem Opfer noch etwa drei weitere Hände voll Schnee ins Gesicht gerieben hatte löste er sich von ihm und nahm den Druck von Rulmgars Schultern, den er mit seinen Knien ausgeübt hatte, um ihn unter sich zu halten. Als er neben ihm stand reichte er dem jungen Jäger die rechte Hand und als dieser einschlug, half er ihm auf die Beine.
„Das bekommst du zurück, das schwör ich die beim Barte meiner Großmutter!“, knurrte ihr Freund mit knallrotem Gesicht und wütendem Ton. Wasser tropfte aus seinem kurzen Bart und rann über seine Wangen. Einige Strähnen seines langen, blonden Haares klebten ihm im Gesicht und verliehen ihm ein merkwürdiges, verrücktes Aussehen.
„Lasst uns aufbrechen, bevor uns die Beiden hier noch auf dumme Gedanken kommen“, schlug Thorin schließlich vor und alle stimmten zu, wenngleich Rulmgar noch einen bösen Blick in Gondrims Richtung abließ. In wenigen Augenblicken waren sie dann aber alle auf dem Weg nach draußen. Im Freien angekommen wandten sie sich wieder in ihre Reiserichtung und stapften los. Der Neuschnee reichte ihnen teilweise bis zu den Knien und erschwerte das Vorankommen stark. Sie mussten den Anführenden öfters als sonst wechseln, damit sie ihre Geschwindigkeit halten konnten. Während einer an der Spitze eine Spur zog, folgten die anderen in dieser aufgefädelt, wie eine Perlenschnur. Das sparte Kräfte. Dass es keinen Sturm mehr gab, erleichterte das Vorwärtskommen wieder ein wenig. Der Mond erleuchtete ihren Weg und tauchte ihre malerische Umgebung in sein silbriges Licht.
Sie liefen eine ganze Weile schweigend durch den tiefen Schnee, bis sie auf neuerliche Tierspuren trafen. „Was haben wir dieses Mal?“, fragte Hulfgar und löste sich aus dem hinteren Teil der Gruppe, um nach vorne zu gehen und selbst einen Blick auf den Fun zu werfen. Brândil und Thorin standen bereits neben ihm und die anderen reihten sich an ihrer Seite ein.
„Ein Bürstenrücken“, murmelte Brândil und fuhr mit einem Finger die Konturen eines Fußabdrucks ab, der sich in einer tiefen Furche im Schnee befand. „Kein Rieklingreiter, sonst würden wir bei der geringen Höhe des Tieres Spuren von den Füßen finden und die Spuren sind frisch. Sehr frisch“, sprach er dann bedächtig weiter und musterte die Spuren, die sie ein wenig weg von den Bergen führen würden, aber immer noch nach Südwesten.
„Also ein einzelner Bürstenrücken. Wenn ihr mich fragt, dann würde ich sagen: worauf warten wir noch?“, mischte sich Gondrim ein.
„Bürstenrückenstoßzähne eignen sich gut zum Schnitzen. Und ich mag Schnitzen“, gab Hulfgar seine Meinung kund.
„Wir alle wissen, dass du das Schnitzen liebst, Hulfgar. Dein ganzes Haus ist voll von geschnitzten Figuren“, lachte Thorin und fing sich einen bösen Blick von dem starken Jäger ein. „Ich habe auch nichts gegen eine Bürstenrückenjagd einzuwenden. Eine kleine Abwechslung zwischen der ganzen Wolfsjagd tut auch mal ganz gut“, sprach er dann weiter und die anderen nickten zustimmend.
„Sehe ich auch so“, kam es von Rulmgar. Und Brândil liebte es Bürstenrücken zu jagen. Also brauchen sie nicht einmal mehr auf seine ausgesprochene Meinung warten. Sie machten sich einige Augenblicke später an das folgen der frischen Spuren. Ihr Weg war nun auch etwas leichter, da sie lediglich der bereits gezogenen Spur folgen mussten. Zwischendurch hielten sie immer einmal wieder an, um sich davon zu überzeugen, dass sie aufholten. Die Menge an Neuschnee auf den Abdrücken, der durch den sanften Schneefall kam, wurde weniger. Somit konnten sie sich sicher sein. Zumindest wenn sie ihr bisheriges Tempo hielten. Unwillkürlich griff er auf seinen Rücken und löste den langen, dunklen Ebenholzspeer aus seiner Halterung. Seine Finger schlossen sich um das Holz und hielten es fest umschlossen. Vor sich tat es ihm Hulfgar gleich und hinter sich hörte das leise Reiben von Holz auf Leder, als auch die hinteren Drei ihre Speere zogen.
Die Spuren machten letztlich einen Bogen, als sie sich der Erhebung um Hrothmund’s Grab näherten und führten sie nun direkt auf den nördlichen der beiden Pässe in den Mösringbergen zu. Dabei kreuzten sie mehr als einmal den zwar von tiefen Schnee überschütteten, aber immer noch erkennbaren Weg der von diesem aus den Grabhügel umrundete. Je näher sie den Bergen, und somit dem Pass kamen, desto mehr große Steine oder Eisbrocken fanden sich um sie herum. Sie waren überrascht, dass sie auf keine Rieklinge trafen. Allerdings freuten sie sich mehr darüber, als dass sie sich Sorgen machten. Die kleinen Blauen konnten sehr zäh und biestig sein. Vor allem wenn man sich in ihren Gebieten aufhielt. Und da sie meistens in größeren Gruppen zusammen waren, waren sie auch für Jäger oftmals tödlich.
Ohne eine Vorwarnung hielt Hulfgar an und Thorin wäre beinahe in ihn hineingelaufen. „Was bei …“, entfuhr es ihm, doch der Jäger vor ihm fiel ihm mit einem „Sch!“ ins Wort und brachte ihn augenblicklich zum Schweigen. Zumindest für einige Augenblicke der Überraschung, dann flüsterte er mit höherem Puls und angespannteren Sinnen: „Was ist los?“
„Irgendetwas stimmt nicht“, bekam er zur Antwort. Er konnte sich nicht viel aus der Erwiderung zusammenreimen, also bahnte er sich einen Weg neben seinen Freund, um selbst sehen zu können. Und das war nicht wirklich viel. Zwar schien der Mond durch die dünne Wolkendecke oder durch Lücken in dieser, aber dennoch hielt die Nacht alles mit ihrem dunklen Griff gefangen und gab nur wenige Details preis. Dennoch konnte er einige Dinge erkennen. Zum einen war der urplötzlich beschleunigte Schritt ihres Opfers etwas, dass ihn beunruhigte. Für gewöhnlich rannten Bürstenrücken nicht. Dieses Tier hier schon. Zum anderen waren dort die unzähligen Spuren von Zweibeinern die alle, ohne Ordnung, in eine Richtung gerannt waren. Ihnen war es erst jetzt aufgefallen, weil die Steine sowohl nach rechts, als auch nach links die Sicht raubten und nur geradeaus einen kleinen Abschnitt zeigten. Die Spuren verliefen von rechts, nach links und kamen aus der Richtung des Passes. „Was bei allen Göttern ist das?“, entfuhr es ihm entsetzt, aber leise. Er merkte, wie sich sein Puls beschleunigte und seine Finger das Holz zusammenpressten. Oder zumindest zu versuchen schienen. Ohne weitere Worte pressten sie sich in den Schatten eines der großen Felsen und schlichen bis zu seiner Kante und Thorin spähte um sie herum.
Der Anblick ließ ihn einige Momente lang, wie gelähmt, einfach stehen bleiben. Der Schnee vor ihm war dunkel. Der spärliche Licht gab nur wenige Farben preis, aber auch ohne genaue Details wusste er, dass die dunklen Stellen, die eine enorme Fläche einnahmen, von Blut stammten. Der Geruch, der nun in der Luft lag, war eindeutig. Die Spuren im Schnee kamen von etwa sechs Personen. Thorin vermutete , dass es Rieklinge waren. Aber wovor würden Rieklinge in solcher Zahl wegrennen?, fragte er sich. Als er keinen Hinweis auf einen potenziellen Angreifer erkennen konnte, trat er um die Ecke des Felsens und stapfte leicht geduckt und bis aufs Äußerste angespannt durch den Schnee auf die dunklen Stellen zu. In dem Wirrwarr aus Abdrücken verlor er schon bald die Spur des Bürstenrückens. Allerdings brauchte er nicht lange suchen. Ihr Opfer war bereits tot. Seine Eingeweide waren angefressen und teilweise im Umkreis von einigen Schritten verteilt. Die Kehle war zerfetzt und auf dem Rücken fanden sich einige tiefe Schnitte.
Als er näher kam, stieg ihm der beißende Gestank von Exkrementen in die Nase. Offenbar war auch der Magen ein Opfer des Angriffs geworden und aufgeplatzt. Sein Inhalt hatte sich dann verteilt und verströmte nun seinen intensiven Geruch. Hinter sich hörte er ein leichtes Stöhnen, als auch die anderen in die Dunstglocke eintauchten. Thorin kniete sich neben den Kadaver und beschaute sich die Wunden am Rücken. Es waren mehrere lange Schnitte, die an den Wundrändern leicht ausgefranzt waren. Es war also kleine Klinge, die diese Wunden gerissen hatte, sondern Klauen. Wieder tauchten Bilder der Vergangenheit vor ihm auf. Seine Eltern. Zerfetzt von Klauen. Dann die Pranke des Werwolfs. Und er glaubte beinahe, den Schmerz von damals zu fühlen, als ihm diese über den Rücken fuhr.
„Das müsst ihr euch ansehen“, hörte er die recht laute Stimme von Rulmgar einige Schritte von ihm entfernt, die ihn aus seinen Gedanken riss. Er schaute auf und sah den jungen Jäger ein dutzend Schritte von ihm entfernt einfach dastehen. Der Speer gesenkt in seiner Rechten. Er gesellte sich zu ihm und auch die Anderen kamen. Der Anblick der sich ihnen nun bot, war markerschütternd. Der Schnee vor ihnen war großflächig niedergetrampelt und vollkommen mit Blut getränkt. Auf ihm lagen die Leichen von fünf Rieklingen und zwei weiteren Bürstenrücken. Jede einzelne von ihnen verstümmelt und übel zugerichtet. Der Schock überkam seine Anspannung auch er merkte, wie sich seine Waffe senkte und der Griff um sie lockerte. Aber er konnte absolut nichts dagegen unternehmen. Auch wenn er die kleinen Blauen nicht wirklich mochte, empfand er bei diesem Anblick doch ein wenig Mitleid mit ihnen. Die Waffen der Rieklinge waren mit Blut getränkt. Ob mit ihrem Eigenen, oder dem des Angreifers, konnte er nicht sagen. Der Geruch in der Luft erregte jedenfalls Übelkeit und die Dampfschwaden, die von dem Massaker aufstiegen, deuteten daraufhin, dass das Ganze noch nicht allzu lange her war.
Ein leises Gurgeln oder Knurren neben ihnen ließ ihre Köpfe herumfahren und die Anspannung und Wachsamkeit zurückkehren. Im Schatten eines großen Eisblocks lehnte ein weiterer Riekling, dessen kleiner Brustkorb sich schnell hob und senkte, als würde er nach Luft ringen. „Hulgar, Gondrim, Rulmgar. Habt ein Auge auf die Umgebung und sucht nach Spuren des Angreifers. Brândil und ich schauen uns den Blauen an“, sagte Thorin schließlich und löste sich aus der Gruppe, um auf den Überlebenden zu zu stapfen. Hinter sich hörte er das Geräusch von Schritten auf festem Schnee. Brândil folgte ihm. Nach einigen Schritten erreichten sie den Riekling und er kniete sich neben ihn. Die kleinen Augen des Rieklings verfolgten jede Bewegung, die er machte. „Ich will dir nichts Böses. Ich kann dir helfen, wenn du uns ein paar Fragen beantwortest“, sprach er dann in einem beruhigenden Tonfall und legte den Speer neben sich in den Schnee.
Von dem kleinen Blauen kam nichts weiter, außer einem leisen, gurgelnden Geräusch. Erst jetzt fiel ihm auf, dass die langen, blauen Haare des Schnurrbarts nur schwach, aber erkennbar, feucht glänzten und auch das Kinn eine dunklere Farbe, als der Rest der Haut hatte. Mit einem unguten Gefühl wanderten seine Augen weiter nach unten und hielten dort an, wo eigentlich die Kehle sein sollte. Anstatt dessen sah er jedoch nur ein dunkles, stark blutendes Loch und Fleisch- und Hautfetzen. Die Fellkleidung des Rieklings war vollkommen mit dessen Blut getränkt. Ein letztes Mal gab der tödlich verletzte ein Gurgeln von sich, dann erschlaffte sein Körper merklich. Die Augen fielen zu, der Kopf sackte nach vorn und der Brustkorb blieb ruhig. „Er ist tot“, verkündete er unnötiger Weise. Dann griff er sich seinen Speer und stand wieder auf.
Gerade, als er sich wieder zu dem Massaker umdrehte, kamen die drei Jäger auf Brândil und ihn zu. „Etwas gefunden?“, fragte der alte Jäger.
„Wolfspuren“, verkündete Gondrim. „Drei Tiere. Ein Größeres und zwei kleinere“, erklärte er dann weiter …

KingPaddy
02.01.2009, 23:01
In der Burg hatte sich seit seinem letzten Besuch vor zwei Jahren eigentlich kaum etwas verändert. Es waren immer noch die gleichen Bilder, Wandteppiche und auch die gleiche Einrichtung. Aufgrund viel die offensichtlichste Veränderung sofort ins Auge. Das Aufkommen an Wachen, war entsprechend viel höher. Früher patrouillierte eine relativ kleine Gruppe der herzoglichen Garde durch die Burg, doch jetzt waren es auffallend mehr geworden, die scheinbar jeden Millimeter unter Bewachung hielten. Tarrior überkam ein Frösteln. „Die Lage muss wirklich schlimm sein, wenn der Herzog die Garnison und die Bewachung von Ebenherz derart verstärkt hat“: dachte er, doch die Gedanken wollten ihm nicht wirklich gefallen. Er musste unbedingt herausfinden wie es um die Situation hier auf Vvardenfell bestellt war. Wenn es so schlecht stand, wie er befürchtete dann musste er schneller als geplant zu seiner Plantage zurückkehren. Er hatte zwar keine Ahnung wie er sie gegen eine Horde Deadra verteidigen sollte, doch zumindest konnte er dann so rechtzeitig einen Teil seines Besitzes in Sicherheit bringen. Doch er hoffte inständig, dass die Lage nicht so schlimm sein würde. „Ich habe einen Termin bei Herzog Dren. Die Wachen lassen nur noch angemeldete Besucher zu ihm vor. Also werdet ihr wohl nicht mit ihm sprechen können. Aber ihr wolltet euch ja sowieso über die Lage hier auf Vvardenfell informieren. Da werdet ihr im Rat sowieso mehr Glück haben. Als bei Herzog Dren. Sprecht am besten mit den Vertretern von Haus Redoran, ihr Herrschaftsgebiet wurde von den Deadra am schlimmsten in Mitleidenschaft gezogen. Aber nebst den Deadra haben wir ja auch noch andere Probleme, aber da sprecht mit unseren Hlaalu-Abgesandten, ich bin schon spät dran. Dann bis nachher Serjo“: sagte Dram Bero und verabschiedete sich. Tarrior schaute ihm kur nach, dann wurde er von zwei Kaiserlichen durch eine Tür begleitet und war verschwunden. Die Beiden tauchten nach wenigen Augenblicken wieder auf und bezogen vor der Holztür wieder Stellung. Er schüttelte den Kopf. In gewisser Weise konnte er zwar den erhöhten Sicherungsbedarf verstehen, doch das hier war doch ziemlich übertrieben. Zumal der Herzog ja auch noch über einen Leibwächter verfügte. Er wandte sich dann ab und ging dann in Richtung der großen Halle weiter. Zunächst schien es so, als würden, die auch dort positionierten, Legionäre versuchen ihn aufzuhalten, doch die sie ließen es sein und ihn einfach passieren. Dann stand er auch schon im größten Raum des Schlosses. Umgeben von Wandteppichen und Gemälden, die Szenen aus der Geschichte Morrowinds und große Schlachten des Kaiserreichs zeigten, stand hier in der Mitte des Raumes ein großes Tischkonstrukt. Die große Tischreihe bildete das Zentrum der Halle und wand sich sogar um zwei Säulen. Sie wurde flankiert von Stühlen und auf ihr standen Teller und Körbe mit Früchten und Brot und einige Krüge, wohl mit Wasser oder Wein. Zwischen dem, über den Tisch verteilten, Aufgebots an Nahrung, lagen Karten, Lagepläne, Briefe, Berichte, Bücher und etliche andere Schriftstücke. Es war die reinste Unordnung. „Der Rat muss in letzter Zeit wohl täglich tagen und beraten“: dachte er. In diesem Moment sah es jedoch nach Pause aus.

Es befanden sich zwar noch einige Ratsmitglieder im Raum, doch der Großteil war wohl dabei sich die Füße zu vertreten. Doch zu seinem Glück gehörten die Leute, die noch im Raum waren, zu Haus Hlaalu und Haus Redoran. Sie hatten zwei Grüppchen gebildet und berieten unter einander. Erkannt hatte er sie an den auffälligen Gestalten in den prachtvollen Knochenrüstungen die je das Zeichen eines der Häuser trugen. Denjenigen der bei den Mitgliedern seines Hauses stand, hatte er auch erkannt. Es handelte sich bei ihm Garabas Tronin, einen der militärischen Kommandanten von Haus Hlaalu. Soweit Tarrior wusste, war er auch Kommandant der Stadtwache von Balmora. „Vermutlich ist er hier um über die Verteidigung unseres Territoriums zu beraten“: dachte er. Daneben standen der Abgesandte des Hauses für den Rat von Vvardenfell, Tersius Mercutarius und zwei weitere Hausmitglieder, die er jedoch nicht kannte. Der eine ein Dunmer, der andere auch ein Kaiserlicher. Er ging zu ihnen hinüber und blieb neben ihnen stehen. Er schnappte dabei einige Dinge auf, die sich tatsächlich um Strategien zur Verteidigung von Städten und Landstrichen und Truppenverlegungen drehten. Die Vier bemerkten ihn gar nicht, so vertieft waren sie in ihr Gespräch. Er räusperte sich kurz und laut, um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen. Der Abgesandte fuhr wie von einem Blitz getroffen zusammen und wandte sich ihm blitzschnell zu. Tarrior konnte noch den kurzen Schreck im Gesicht des Kaiserlichen erkennen, der dann jedoch schnell in Ärger umschlug. „Was hat er denn gedacht? Das die Deadra Ebenherz gestürmt haben und sich nun ausgerechnet an ihn heranschleichen?“: dachte er mit einem innerlichen Kopfschütteln. Er verstand zwar sehr gut den bestehenden Ernst der Sachlage, doch diese Schreckhaftigkeit war nun wirklich übertrieben und lächerlich. „Was wollt ihr“: keifte ihn der Abgesandte seines eigenen Hauses an. „Das ist Tarrior Gildres, Tersius“: antwortete Garabas, noch bevor er es konnte. Die Augen des Kaiserlichen verengten sich, die beiden anderen Hausmitglieder sahen neugierig zu ihm hinüber. „Das beantwortet nicht meine Frage“: sagte Mercutarius immer noch verärgert. „Also was wollt ihr?“: fragte er nochmals. „Ich bin gerade aus Cyrodiil zurück und habe von der Invasion gehört. Ich wollte mich über die derzeitige Situation informieren und fragen ob und wie ich helfen kann“: erklärte er. Letzteres war zwar eine Lüge, aber es sah besser aus, als wenn er nur verlangte. „Pah seht ihr nicht, dass wir hier zu tun haben? Wir haben keine Zeit uns mit euch zu beschäftigen es muss noch viel geplant werden“: sagte der Kaiserliche, mit einem Tonfall der keinen Widerspruch zu ließ, der ihm aber auch nicht sonderlich gefiel.

Der Krieger schien das zu spüren und nahm ihn beiseite. Der Kaiserliche zog zwar eine Augenbraue nach oben, wandte sich aber zusammen mit den anderen Beiden wieder seinen Papieren zu. „Herr Gildres nehmt es Tersius nicht Übel. Er ist sonst eigentlich ein freundlicher Zeitgenosse, doch er hat wie wir die letzten drei Tage kaum ein Auge zugetan. Ständig treffen Boten ein, mit neuen Informationen oder neuen Forderungen, um die sich gekümmert werden muss. Ich weiß nicht ob ihr mich kennt, ich bin Garabas Tronin, militärischer Abgesandter Haus Hlaalus für den Rat und eigentlich Kommandant der Stadtwache von Balmora“: erzählte ihm der Krieger. Er fand das Verhalten des Abgesandten zwar trotzdem noch unangemessen, doch er ließ es dabei bewenden. „Ja ich habe schon von euch gehört. Ich glaube sogar, dass wir uns auf einer der Ratssitzungen bereits begegnet sind. Aber woher kennt ihr mich? Ein kleines Ratsmitglied von einer Plantage mitten in der Westspalte ist ja nun wirklich niemand, an den man sich einfach so erinnert“: fragte Tarrior, froh darüber, dass zumindest Garabas seine Manieren scheinbar noch nicht verloren hatte. „Ja vielleicht habt ihr Recht, aber ich bin ein Freund von Serjo Bero. Er scheint euch zu mögen. Er sagt ihr wäret zuverlässig und loyal. Etwas das man in einem Haus, welches aus geschickten Dieben und gewitzten Händlern besteht, nicht allzu oft findet. Ihr sagtet ihr wollt euch hier über die Lage auf Vvardenfell informieren?“: fragte Garabas. „Ja ich war, wie ihr dann auch sicher wisst, in Cyrodiil gewesen“: erzählte er. „Nun dann seid ihr hier richtig. Außer in den Ratshallen der einzelnen Häuser, laufen hier alle wichtigen und leider auch unwichtigen Informationen zentral zusammen. Es ist fast so, als würden die Leute erwarten der Rat könne, die sich immer stärker häufenden, Probleme in Sekunden lösen. Über die Deadra kann euch wohl das Haus Redoran am ehesten etwas erzählen. Auf ihrem Territorium begann die Invasion und hat es außerordentlich hart getroffen. Hlaalu und Telvanni haben die Deadra noch nicht erreicht.

Die Zöglinge Mehrunes Dagons befinden sich im Inneren der Insel und werden von den Redoranern noch in Schach gehalten. Wie gesagt fragt am besten nachher einen der redoranischen Generäle die hier sind, zu dem Thema. Was ansonsten die Lage angeht, sie ist nunja … angespannt. Die Deadra haben sich eindeutig, den für sie besten, Zeitpunkt ausgesucht um uns zu überfallen. Es ist fast so, als hätten sie die Eskalation des Bürgerkriegs hier auf der Insel abgewartet. Die Spannungen unter den Fürstenhäusern hatten sich ja verstärkt gehabt, dass wisst ihr. Und die Bauern und einfachen Leute wollte das Ganze ausnutzen. Sie waren die Bevormundung des Tempels leid und natürlich auch die Politik der Häuser. Dres und Indoriil hat es am schlimmsten getroffen. Indoriil steht kurz vor seinem Ende. Hier auf Vvardenfell haben wir daher mit Versorgungs- und Absatzeinbußen zu rechnen. Die Bauern und Bergleute proben den Aufstand. Teile der Ascadia-Inseln und der Westspalte sind betroffen. Auch das nicht von den Deadra kontrollierte Territorium Redorans ist mittlerweile Niemandsland, da die Redoraner keine Möglichkeit mehr haben außerhalb der Städte und Außenposten noch irgendetwas unter ihrer Kontrolle zu halten. Wir haben glücklicherweise weniger Probleme und der Handel mit Waffen ist sogar gestiegen. Aber auch wir spüren die verringerte Versorgung und das auch der Handel mit übrigen Waren zurückgeht. Zum Glück ist es bei uns kaum zu Eskalationen gekommen. Das kürzlich veranstaltete Fest in Balmora hat die Leute vorerst zufrieden gestellt. Dennoch haben wir wie erwähnt eine Krise auf den Ascadia-Inseln. Zwischen Pelagiad und Suran haben die Bauern einen Aufstand verursacht und verweigern die Gefolgschaft. Und in den beiden Städten brodelt es auch schon, vor allem wegen der ganzen Flüchtlinge. Die Telvanni haben ihre Probleme radikal gelöst. Bei Aufständen der Sklaven und Bauern, haben sie bisher aufs brutalste durchgegriffen. Die Aufstände wurden einfach mittels Magie aufgelöst. Sprich es gab Tote und Verletzte, denn die Magier verwandten ohne zu zögern auch Zerstörungsmagie. Die Lage in ihrem Gebiet ist dafür recht ruhig. Seit dem großen Sklavenaufstand von Tel Aruhn, hat es keiner mehr gewagt sich gegen die Magierfürsten zu stellen. Es sollte wohl das endgültige Exempel sein. Bei den Opferzahlen dort kann ich mir das gut vorstellen. Die Magier und Wachen haben die aufständischen Sklaven einfach mittels Magie niedergemäht und die überlebenden Rädelsführer noch an Ort und Stelle hingerichtet.

Im Rat hatte dies kurzzeitig einen Schock ausgelöst, doch das war dann auch schon schnell wieder vergessen, andere Probleme waren dringender. Ihr seht Vvardenfell, aber auch Rest-Morrowind haben sich in ein Tollhaus verwandelt. Sollten die Deadra jedoch auf unser Territorium vorrücken, wird das Chaos perfekt werden. Die Ordnung die im Moment bei uns noch besteht ist trügerisch. Bürger und Bauern sind verunsichert. Wenn letztere uns die Gefolgschaft endgültig verweigern und die Nahrungsmittelversorgung einstellen, dann dauert es, im Angesicht der drohenden Gefahr, nicht mehr lange und es brechen Aufstände in den Städten aus. Die Nerven sind blank und alles bewegt sich am Rand der Panik. Ich denke ihr solltet nach Balmora gehen. Ihr wolltet ja helfen und dort ist gewiss etwas zu tun. Außerdem kann es nicht schaden dort Flagge zu zeigen. Die obersten unseres Rates haben sich auf die Städte in unserem Herrschaftsbereich verteilt um den Bürgern zu zeigen, dass alles in Ordnung wäre. Das wäre so insgesamt die derzeitige Lage unseres Hauses hier auf Vvardenfell“: berichtete er und Tarrior hörte aufmerksam den Ausführungen zu. „So wie ihr es sagt, klingt es so, als wären die Deadra vorerst gestoppt, greifen die über ihre Tore nicht in der Fläche an?“: fragte er, in Erinnerung an die Situation in Cyrodiil, wo der Feind über die feurigen Tore an jeder Stelle und zu jeder Zeit zuschlagen konnte. „Ich nehme mal an ihr denkt jetzt an die Lage in Cyrodiil. Tatsächlich haben sich auch hier Tore flächendeckend geöffnet, doch etwas ist bei uns anders. Die Deadra tauchten im Zentrum der Insel, am Fuße des Roten Berges, erstmals auf. Sie sprudelten aus den dortigen Toren und schon bald stand ein Heer direkt auf Vvardenfell. In der Zwischenzeit öffneten sich überall weitere Tore, aus denen zwar auch Deadra kamen, aber keine Streitmacht. Doch dann setzte sich das Heer in Marsch. Und da erkannten wir den Zweck der Tore. Als die Armee kurz vor Ald’ruhn stand, wo die Redoraner ihre Verbände zusammen gezogen hatten, spuckten die Tore dort noch weitere Entsatztruppen aus und lieferten Verstärkung, aber auch Nachschub für Gefallene.

Der Rest war eine kurze Belagerung und dann ein Sturmangriff der die Stadt endgültig in die Knie zwang. Ich bin mir sicher die Redoraner können euch mehr darüber erzählen. Anhand dessen könnt ihr wohl erkennen, dass die Deadra mit ihrer Streitmacht vorrücken. Nach Ald’ruhn hat sie sich jedoch aufgeteilt. Der Hauptteil belagert derzeit verbissen Mar Gaan die verbleibenden Teile durchstreifen das Aschland und Molag Amur und vernichten die dortigen Außenposten, ihr kennt ja sicherlich die Velothi-Türme. Und solange Mar Gaan noch nicht gefallen ist, können wir uns noch relativ sicher fühlen. Was passiert, wenn die Stadt genommen wird, will ich mir lieber gar nicht erst vorstellen“: erklärte Garabas das Vorgehen des deadrischen Feindes. Tarrior nickte bedächtig. In seinem Kopf arbeitete es. Es kostete ihn langsam Mühe die vielen Informationen, die hier auf ihn einströmten, zu verarbeiten. Seltsamer- aber auch glücklicherweise bekam er davon jedoch keine Kopfschmerzen. Da er ja sowieso zurück auf seine Plantage wollte, besser gesagt musste, käme er ja sowieso durch Balmora. Die Situation beunruhigte ihn dennoch. Die Bauern stellten jetzt zu Großteilen die Versorgung sicher. Käme es zu Aufständen ihrerseits und oder der Bürgerschaft, dann würde diese zerbrechliche Ordnung in pures Chaos übergehen. „Fürst Dagoth wäre überglücklich gewesen“: dachte er in Anbetracht dessen zynisch. Schließlich hatte Dagoth Ur in jahrelanger Planung und Vorarbeit versucht einen Bürgerkrieg vom Zaun zu brechen um das Tribunal zu stürzen. Und nun schafften die Deadra, dass wozu er Jahrzehnte gebraucht hatte, in einigen wenigen Monaten. Doch die größte Ironie daran war, dass der Nerevarine, der damals die sogenannte Vvardenfell-Krise beendet und somit den Bürgerkrieg verhindert hatte, nun selbst den Anstoß für den jetzt tobenden Bürgerkrieg gegeben hatte. Sein Verschwinden hatte das Ganze erst ausgelöst und nun profitierten die Deadra von den Missständen im Land.

Hätte er sich weit weniger unter Kontrolle gehabt, hätte er laut gelacht, ob dieser wirklich schon schreienden Ironie. Doch er konnte sich beherrschen und ließ es, allein schon um unbequemen Fragen und dergleichen zu entgehen. Das Letzte was er jetzt brauchte, wäre das sie ihn noch für verrückt halten würden. Kurz glomm in seinen Gedanken die Überlegung auf, dass eigentlich jeder in gewisserweise seinem ganz persönlichen Wahnsinn verfallen war. Aber er erstickte die innerliche Diskussion darüber im Keim. Es war nicht wirklich der passende Moment um über philosophische Dinge nachzudenken. Das konnte er tun, wenn das hier vorbei und er ein alter Mann wäre. Und bis dahin war es ja noch einiges an Zeit. Noch so in Gedanken daran, wurde er durch ein lautes Räuspern, diesmal seines Gegenübers, zurück in das Hier und Jetzt geholt. Er bemerkte, dass er wohl eine ganze Weile vor sich hingestarrt haben musste. „Ähh...“: setzte er an, doch Garabas kam ihm zuvor. „Ich denke ihr solltet jetzt noch mit den Redoranern sprechen, wenn euch die Einzelheiten der Invasion interessieren. Ich muss mich jetzt wieder an den Besprechungen zur Planung der Verteidigung unseres Territoriums beteiligen“: sagte der Stadtwachenkommandant und wandte sich, nach einem Nicken Tarriors, wieder den Ausführungen Mercutarius zu. Tarrior selbst verharrte noch einen kurzen Moment, um die erhaltenen Informationen endgültig in seinem Kopf zu ordnen. Dann ging er zu den Redoranern hinüber.

eissceda
05.01.2009, 23:06
Nachdem er den Auftrag erhalten hatte war er zuerst in die Waffenschmiede 'Hauen und Stechen' gegangen um sich dort für die kommende Mission auszurüsten. Er hatte zwar zwei gute Schwerter und einen guten Bogen, allerdings würden weder die Elfenstahl-Schwerter noch die Stahlpfeile etwas gegen die Geister die häufig in den Ruinen zu finden waren ausrichten und auf seine Zauberkräfte, die sowieso nie überragend gewesen waren, konnte er sich wegen der Verletzung auch nicht mehr verlassen. Da ihm keines der angebotenen Schwerter gefiel entschied er sich dazu, das kürzere der beiden Schwerter versilbern zu lassen. Der Vorgang würde nicht lange dauern und das Schwert würde noch vor Sonnenuntergang fertig sein. Allerdings würde er es sich zweimal überlegen, diese Waffe gegen normale Gegner zu verwenden, da das Versilbern sehr teuer und die Beschichtung recht empfindlich war. Nachdem er das abgegeben hatte ging er auf der Suche nach anderen Pfeilen auf dem Markt herum. Fündig wurde er schließlich bei der 'Besten Verteidigung' der Waffenschmiede, in der er sich vor einiger Zeit den Elfenbogen ausgeliehen hatte. Nachdem er ihn auf Grund des in dem Tor erbeuteten Langbogens nicht mehr gebrauchen konnte hatte er ihn bei einem weiteren nächtlichen Einbruch wieder zurückgestellt. Er kaufte sich ein dutzend Silberpfeile, zwanzig Pfeile aus Elfenstahl und Zehn weitere aus gewöhnlichem Stahl um seinen Vorrat weiter aufzustocken. Anschließend hatte er sich in der Erstausgabe ein Buch gekauft und es sich damit gemütlich gemacht bis er das Schwert abholen konnte. Es war spät am Abend als Kamahl die Kaiserstadt verließ.

Bis er in Weye ankam war die Sonne bereits untergegangen. Er ging in Richtung der Treppe die ihn hinab in den Keller führte doch noch ehe er die erste Stufe erreicht hatte trat aus den Schatten eine Gestalt. Sie war in ein weites Gewand gekleidet, hatte eine Kapuze auf und die untere Hälfte des Gesichtes wurde von Tüchern verborgen. Kamahl schreckte kurz zusammen, entspannte sich aber als er sein gegenüber erkannte. Durch die Stoffe zeichnete sich ein Lächeln ab während die Jägerin ihn mit ihrer sanften und betörenden Stimme ansprach: 'Hallo, Kamahl. Schon ewig nicht mehr gesehen.' Mit einem leicht barschen Unterton in der Stimme antwortete dieser: 'Was willst du? Du wirst mich auch nicht dazu bringen zum Clan zurückzukehren, was auch immer du mir sagen wirst. Ich habe mich entschieden ihn zu verlassen und werde nicht von dieser Entscheidung abweichen.' Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht in einem deutlich geschäftsmäßigerem Ton und leichter Resignation in der Stimme fuhr sein Gegenüber nun fort: 'Na gut, aber es war zumindest einen Versuch wert. Du warst ein guter Anführer oder zumindest besser als alle dich sich jetzt um den Titel des Clanchefs streiten. Außerdem bin ich hauptsächlich wegen der Vulkanglasrüstung hier. Wie du weist ist es die Rüstung des Clanchefs und jetzt da du diesen Posten abgegeben hast steht es dir nicht mehr zu, sie zu tragen.' Kamahl schaute ihr in die Augen und als er die Entschlossenheit darin entdeckte versuchte er erst gar nicht, es ihr auszureden. Das hatte bei ihr noch nie geklappt. Entweder würde er ihr die Rüstung geben oder es würde zum Kampf kommen und selbst wenn er ihn gegen die beste Jägerin der Clans gewinnen würde währe es nur noch eine Frage der Zeit bis zu seinem Tod da es das nächste Mal keine freundliche Anfrage sondern gleich einen Angriff geben würde. Wortlos schob er sie aus dem Weg und ging in den Keller. Dort legte er seine Rüstung ab, wickelte sie in ein Leinentuch ein und übergab der ehemaligen Gefährtin das Paket. Anschließend legte er sich zur Ruhe, da er morgen früh würde aufstehen müssen.

Lobstercookie
11.01.2009, 11:28
"Es ist immer das Gleiche" dachte Tantchen, als sie sich erhob und von dem schwer kranken Mann abwandte.
Immer, wenn sie versuchte jemanden zu helfen und dabei keine Wiederherstellungszauber benutzte, bekam sie Probleme. Einer der Schaulustigen, die um den Unfallort herumstanden, war gerade dabei, die Wache zu rufen. Sobald jemand an dem Arm eines Anderen ein Messer hielt, galt das gleich als versuchter Mord. "Wie erbärmlich".
Ihre Laune verbesserte sich allerdings hinsichtlich der Tatsache, dass keine Wache kam. Zwar standen zwei davon am nicht weit entfernten Tor zum Barracken-Viertel, aber die grinsten nur.
Tantchen war schließlich als Heilerin bekannt, wenn auch als solche, die ungewöhnliche Methoden benutzte.
Sie drehte sich um und sprach zu dem Hafenarbeiter, der hinter ihr stand:"Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn ich Ihren Mitarbeiter jetzt mit mir nehmen könnte. Es steht nicht besonders gut um Ihn und ihn hier zu behandeln verspricht keinen Erfolg. Ich werde mich darum bemühen, ihn bald wieder gesund hierher schicken zu können."
"Natürlich, wenn es ihm hilft." Tantchen versuchte den Mann hochzuheben, was trotz seiner Größe und Schwere mit einiger Müh und Not auch gelang. Sie musste ihn nicht weit schleppen, vor den Toren des Bezirkes wartete ihr Pferd. Viele Leute hatten die Angewohnheit, ihren Reittieren einen Namen zu geben, aber Tantchen nannte ihres einfach nur "Pferd". Das war auch sinnvoll, denn es gab garantiert mehr als eine "Henriette", aber garantiert keine fünf "Pferd".
Komm Pferd, wenn du dich jetzt noch ein wenig runterbeugst, hätten wir das schon hinter uns, bevor dieser wütende Mob bei uns ist.
Sie sah zu den Docks zurück, von wo eine Masse Menschen auf sie zuströmte.
Da er bei den Wachen keinen Erfolg gehabt hatte, schien der Mann kurzerhand selbst dei Verfolgung aufzunehmen. Tantchen wusste auch warum: Er bekam Aufmerksamkeit.
Dies schien auch die Menschen hinter ihm anzutreiben, denn unter ihnen befanden sich Einig, die weder beim Unfall noch unter den Schaulustigen gewesen waren.
Sie hiefte den Mann auf das Pferd, er war immer noch bewusstlos, und wäre dabei beinahe zusammengebrochen.
Mit dem Rest ihrer Kraft schwang sie sich nun auch selbst auf das Tier und trieb es an.
Sie musste sich kaum die Mühe machen es zu lanken, "Pferd" kannte den Weg. Es war ihn schließlich schon oft genug geritten.
Es ging nach Skingrad.

Skyter 21
12.01.2009, 20:31
Nachdem Tarik die Anweisung erhalten hatte kochendes Wasser zu besorgen, verließ er direkt wieder das Zimmer und ging in die Eingangshalle der Magiergilde zurück. „Wo bekomme ich jetzt kochendes Wasser her?“, überlegte Tarik. Er schaute sich in der Eingangshalle um. Für die Uhrzeit herrschte reges Treiben. Wo man auch hinblickte, überall sah man Roben in den verschiedensten Farben. Bücher wurden von einem Zimmer ins nächste getragen, Magier unterhielten sich, die Lehrlinge erhielten ihre Anweisungen. Der Kaiserliche zuckte mit den Schultern und schnappte sich den nächst besten Magier der in seiner Nähe war.
“Entschuldigung wo bekomme ich hier kochendes Wasser?“ Der Magier schaute ihn verdutzt an. „In der Küche, wo sonst?“ „Und wo ist die Küche?“, fragte Tarik. „Da“, antwortete der Magier und deutete mit dem Finger auf eine Tür. Noch ehe der Kaiserliche sich bedanken konnte war der Magier ach schon weitergegangen. Er warf noch einen Blick auf den Mann der ihm seltsam vorkam. Dann ging Tarik auf die Tür zu. Noch bevor er sie öffnen konnte stand ein in rot gewandeter Magier vor der Tür.“ Warum wollen sie in diesen Raum?“, fragte dieser mit ärgerlichem Unterton. Tarik blieb verdutzt stehen und starrte den Mann an als wäre er ein Heiliger. „Ich suche die Küche“, gab Tarik zurück und bemühte sich um Fassung. „Den Gang entlang, dann zweimal links. Danach können sie die Küche gar nicht mehr verfehlen und jetzt verschwinden sie“, antwortete der Magier. Bewusst auf ein „Danke“ verzichtend folgte er der Wegbeschreibung und fand tatsächlich die Küche.
Er trat ein und bat die verdutzte Köchin um kochendes Wasser. Die Frau warf einen prüfenden Blick auf Tarik ehe sie Wasser aufstellte. „Wer war dieser Magier der mich zur falschen Tür geschickt hat? Irgendwie kam mir die Stimme bekannt vor…..oder täusche ich mich einfach und werde paranoid?“, überlegte Tarik. Doch irgendetwas sagte ihm das an dem Mann etwas nicht stimmte. Nur konnte er sich im Moment keinen Reim darauf machen. Viel Zeit zum weiteren Grübeln blieb ihm auch nicht, da inzwischen das Wasser kochte und die Köchin ihn mit einem Räuspern aus seinen Gedanken holte. Er nahm den kleinen Kessel entgegen, bedankte sich und ging mit dem Kessel in der Hand zurück zu Naasira und Nees.

Tarik erreichte das Zimmer mit ihrem Patienten, stellte das geforderte Wasser ab und ging wieder zu Naasira. Er konnte beobachten wie Naasira einen Finger auf das Bein von Gendrek legte und die Augen schloss. Der Kaiserliche stand stumm neben ihr und wartete was geschehen würde. Kurz darauf öffnete sie wieder ihre Augen und rief Nees neben sich. Der scheinbar etwas ertasten sollte. Tarik tastete ebenfalls das Unterbein ab und merkte schnell das da einiges nicht so war wie es sein sollte. Die Heilerin erklärte ihm und Nees die Unterschiede der Verletzungen und was man tun konnte wenn kein Magier zur Hand war. „Soll heißen bei schlimmen Verletzungen hat der Patient Pech wenn kein heilkundiger Magier in der Nähe ist“, dachte er mit einem leichten Stirnrunzeln.
Was Naasira dann zu Gendrek sagte klang auch nicht sehr erheiternd. Danach wandte sie sich wieder an den Kaiserlichen und Nees. "Dies hier übersteigt bei weitem die Möglichkeiten einer einfachen Heilung. Solltet ihr noch jemals so etwas zu Gesicht bekommen bzw. spüren........(sie verzog leicht das Gesicht) dann könnt Ihr selber es nur schienen und das Beste hoffen." „Klingt ja sehr gut“, dachte Tarik ironisch. „Dann ist man hilflos trotz einer einfachen Ausbildung als Heiler.“
Die Bretonin reicht Nees eine kleine Klinge. "Halte die Schneide so lange Du kannst ins kochende Wasser. Komme danach wieder her und achte darauf, dass nichts die Klinge berührt. So kannst Du Infektionen vermeiden. Wenn Du nichts anderes zur Hand hast, geht auch ein Branntwein oder ein anderer starker Alkohol." Tarik merkte sich diesen, seiner Meinung nach wertvollen, Tipp und wartete darauf das Nees gleich wieder zurückkehren würde.

Die Züge der Heilerin wandelten sich und Tarik glaubte dass er etwas wie Zuversicht erkennen konnte. „Ich werde die größten Splitter mittels Magie an die Hautoberfläche bewegen und versuche dabei so wenig Gewebe wie möglich zu schädigen. Dann hole ich die Splitter mit der Klinge raus“, sagte Naasira an den Patienten gewandt. Nach einem abschätzenden Blick fragte sie: “Bereit?"
„Jetzt bin ich aber gespannt“, dachte Tarik und beobachtete genau was jetzt geschehen würde.

Gendrek
12.01.2009, 22:53
„Wandernde Knochensplitter die mich umbringen…das wäre also ihre schlimmste Diagnose? Ich würde die Reihenfolge, putzmunter, tot, auf ewig geschädigt zwar bevorzugen, aber okay…“
Er nahm sich die Flasche Branntwein, und spülte soviel wie möglich von dem brennenden Getränk seine Kehle hinunter wie er nur konnte. Er war Alkohol nicht wirklich gewohnt, das würde zumindest das schnell ausbreitende dumpfe Gefühl erklären.
Als er die Flasche absetze, hatte sich das dumpfe Gefühl was nur als eine Art Gewichtserhöhung des Hinterkopfes begann, schon in seinem gesamten Schädel ausgebreitet.
Und schon ein paar Sekunden nachdem er die Flasche absetze fragte Naasira ihn schon „Bereit?“ Und mehr als ein langsames dumpfes „Ja“ bekam, und wollte er auch nicht mehr aus sich raus quetschen.
Er ließ seinen unsagbar schweren Schädel auf das Kopfkissen fallen, und betete zu den Göttern, dass alles klappen würde.
„Ach ja und eins noch…, wenn das hier nicht klappt…dann…, ach verdammt, bei den Göttern versauen sie es einfach nicht…“
Er ließ seine schweren Lider fallen, und biss sich zur Vorbereitung schon mal ordentlich auf die Zähne. Er hatte das dumpfe Gefühl, dass die folgende Behandlung schmerzhaft sein könnte.

Elendil Sunlight
13.01.2009, 10:41
Elendil hatte die letzten Monate mehr oder weniger in seinem Haus und mit der Lektüre bestimmter magischer Formeln verbracht. Und mit Versuchen an selbigen. Irgendwann war ihm mal bewußt der Gedanke gekommen, dass es etliche Spezies gab, die entweder gegen Feuer, Eis oder Blitz starke Resistenzen aufwiesen. Nun konnte man so etwas im Zweifelsfall zwar umgehen, indem man einfach einen Zauber "herstellte", welcher alle drei Elemente enthielt, aber dieser verbrauchte sehr viel Energie. Auch Magicka genannt. Und wenn man dummerweise mal länger in solcherart Kämpfe verwickelt sein sollte, dann wäre auch der beste Magier irgendwann erschöpft. Und wenn Elendil an Kvatch dachte, dann war er sich sicher, dass er selbst nicht aufgrund magischer Erschöpfung vielleicht irgendwann als Daedra-Futter zu enden. Desweiteren war ihm der Gedanke gekommen, dass gegen Säure wohl eher niemand immun wäre und seitdem versuchte er, einen Säure-Massenzauber zu entwickeln. Eine Art gigantische Säure-Explosion, die viele Gegner auf einmal treffen sollte. Bisher allerdings war er wenig erfolgreich gewesen. Entweder verpuffte jeder Versuch wirkungslos, jedoch einen bestialischen Gestank hinterlassend (wobei Elendil dennoch bezweifelte, dass jemand jemals von Gestank getötet würde) oder es gab lediglich kleine Säurespritzer, welche schon recht häßliche Löcher in sein Mobilar gebrannt hatten. Doch der Altmer war nicht bereit so schnell aufzugeben. Er war sich sicher, irgendwann einen entscheidenden Durchbruch zu erlangen.

An diesem nebligen verschneiten Januarmorgen allerdings wollte er der hiesgen Magiergilde einen Besuch abstatten in der Hoffnung, dort das ein oder andere Buch zu finden, welches Erkenntniss versprach. Ihm war schon klar, wie irrwitzig eine solche Hoffnung bezüglich der Magiergilde Bruma war, aber es war nicht ganz ausgeschlossen, dass in grauer Vorzeit ein FÄHIGER Vorgänger der jetzigen Gildenleitung irgendeinen "Schatz" da stehen hatte, der von den Jahrmarktsgauklern, die heutzutage die hiesige Gilde bevölkerten, gar nicht erkannt wurde.

Er nickte nur kurz, als er durch die Tür ins Innere der Gilde trat. Wie immer ploppte ein Skamp auf und verschwand gleich darauf wieder. "Wenn dieser Skamp jemals länger als 10 Sekunden bleibt, kann das als Wunder von Bruma verbucht werden", dachte Elendil sarkastisch. Irgendwie herrschte hektische Betriebsamkeit und er schnappte im Vorbeigehen Bemerkungen über einen Schwerverletzten und eine begnadete Heilerin, welche von weither gekommen war, auf. Abrupt blieb er stehen. Seiner Meinung nach gab es nur eine wirklich begnadete Heilerin in ganz Cyrodiil und das war Naasira. Allerdings lag nun Chorrol wiederum nicht soooo weit entfernt von Bruma. War ja nicht so, dass Chorrol bei Anvil lag. Aber die hiesigen Deppen hielten ja bereits jeden für begnadet, der besser war als die Leiterin. Wozu definitiv NICHTS gehörte. Also wahrscheinlich irgendjemand aus Anvil oder Skingrad. Achselzuckend machte Elendil sich auf den Weg ins Untergeschoss, wo er fündig zu werden hoffte.

Was nicht der Fall war. Nun ja, hätte ja sein können. Einen Versuch war es zumindest wert gewesen. Elendil begab sich auf den Rückweg und hoffte, einen kurzen Blick auf die fremde Heilerin werfen zu können, doch nicht mal dies war ihm vergönnt. Frustriert verließ er die Gilde. Einem alten Magier blieb offenbar nichts als ein stinkendes Haus und Löcher in den Möbeln. Dann verdrängte er kurzerhand jedes weitere aufkommende Selbstmitleid, öffnete seine Haustür, schloss diese dann energisch wieder von innen und begab sich zu seinen Formeln, um weitere Versuche zu starten. Die hoffentlich mal nicht in Gestank und verätzten Möbeln enden würden.

Lobstercookie
13.01.2009, 17:57
Auf der Hälfte des Weges wachte der Mann auf. Leider. Natürlich fing er sofort an, herumzujammern, wie schlecht es ihm ging. Das er sich auf dem Rücken eines Pferdes befand, schien ihn hingegen nichts auszumachen.
Durch das ständige auf und ab des Ritts, konnte Tantchen ihn nicht verstehen, aber er schien etwas wie 'Macht, dass es aufhört' zu sein.
In ihrer typischen, hart- und vorallem halbherzigen Manier schrie sie gegen sein Gejammer an: "Wenn IHR nicht gleich aufhört, ist wirklich ALLES vorbei!"
Er schien es nicht zu verstehen oder hatte sie nicht gehört, denn er plärrte trotzdem weiter. "Wenn sich nicht jetzt schon eine Horde Banditen hinter uns befindet, wird er bestimmt welche anlocken".
Dem Mob aus der Kaiserstadt waren sie schon seit eineinhalb Stunden entkommen, sie hatten recht schnell aufgegeben.

Naasira
15.01.2009, 16:57
Zufrieden registrierte die Heilerin die stecknadelkopfgrossen Pupillen und das Ihr Patient schon leichte Probleme hatte die Augen auf einen bestimmten Punkt zu fixieren. Der Branntwein tat hier schnell seine Wirkung und die Bretonin vermutete, dass der Dunmer nur selten solch hochprozentiges trank.

Sie gönnte Gendrek noch einen kurzen Moment der Ruhe und wandte sich an Ihr beiden Lehrlinge. "Er darf sich nicht heftig bewegen, während ich arbeite. Ihr werdet Ihn für mich so ruhig wie möglich halten müssen. Und dies ohne Ihn noch weiter zu verletzen. Eine falsche Bewegung und ich durchtrenne Ihm die Blutgefässe, während ich die Splitter nach oben leite."

„Ach ja und eins noch…, wenn das hier nicht klappt…dann…, ach verdammt, bei den Göttern versauen sie es einfach nicht…“
Mit diesem Satz im Ohr und einem starken Lederriemen in der Hand trat die Heilerin erneut zu dem Patienten und sprach Ihn nochmal an:
"Beissen sie hier drauf. Abgebissene Zungen versauen mir nämlich den Tag."
Mit einem frechen Funkeln in den Augen wandte sie sich schließlich dem Bein zu. Schnell verschwand der schelmische Ausdruck auf Naasiras Gesicht und wich einem tief konzentriertem Gesichtsausdruck.
Einer der Lehrlinge postierte sich auf der linken Seite des Bettes am Brustkob des Dunmers, während der andere sich auf der rechten Seite in Hüfthöhe bereithielt. Naasira stand Ihrerseits wieder links vom Bett. Sie fand schnell wieder die Verbindung und war bald auf der Suche nach den den grössten Splittern und denen mit einer gefährlichen Lage. Obwohl sie bereits vor ein paar Minuten das Bein untersucht hatte, schockierte sie auch beim zweiten Mal das Ausmass der Schäden. Die Auswahl welche Knochenfragmente sie nun rausholen sollte und welche bleiben sollten, fiel Ihr schwer.
Schliesslich hatte sie sich für die ersten Teile entschieden und für einen Moment stellte sie verwundert fest, dass es Ihr schwer fiel die Splitter zu erfassen und zu bewegen. Es dauerte einen kurzen Moment bis Ihr klar wurde woran dies lag. Ihr Patient war wohl wirklich keinen Alkohol gewöhnt, die Wirkung war so stark, dass sie sogar auf die Heilerin übergriff und diese sich nun leicht trunken fühlte. Tatsächlich meinte sie zu spüren, wie sich ihre Wangen röteten und das Ihr Körper leicht schwankte.
Verärgert über sich selbst schnalzte sie mit der Zunge und machte sich erstmal dran Ihren Körper vor den Einflüssen des anderen zu schützen.
Wenige Minuten später begann der erste Splitter sich einen Weg an die Hautoberfläche zu bahnen. Beim 5. Splitter liefen Ihr Schweißtropfen über die Stirn, tropften von den Wimpern auf die Wangen ohne das die Bretonin dies bemerkte. Beim 10. Splitter war das Rückenteil von Ihrem Kleid bereits Schweißdurchtränkt. und sie zitterte bereits vor Anstrengung. Zwar war für diese Art "Arbeit" nicht viel Mana nötig, eher sogar das Gegenteil, ein zuviel würde einen Splitter zu schnell vorantreiben und Ihn so in eine Position treiben, in die er gar nicht sollte. Und genau dies machte diese Heilung so anstrengend. Die Knochenfragmente welche sich die Heilerin ausgesucht hatte waren sehr unterschiedlich. Leider besaßen sie keine scharfen Schneiden wie Messer und so schnitten sie sich nur träge durch das Gewebe. Der Grösste war so lang wie eine Stopfnadel, der kleinste so lang wie ein Wolfszahn. Mittlerweile zeichneten sich die Veränderungen auch unter der Haut ab. Viele Blaue Flecken waren hinzugekommen und liesen auf frische Blutungen schliesen, trotzdem wirkte die Haut stellenweise merkwürdig erhaben und es schien darunter leicht zu schimmern.
Naasira konnte bis dahin nicht sagen wie es Ihrem Patienten und auch den Lehrlingen ergangen war. Sie hatte immerhin keine grösseren Blutgefässe beschädigt, doch die Trance war zu tief gewesen, als das sie auf die Drei hätte achten können. Nun, nach dem 12. Splitter drohten Ihr die Knie wegzusacken und sie merkte auch am Blut das durch die Adern des Beines nur so rauschte, dass sie Gendrek nicht mehr zumuten durfte.

Nach einigen tiefen Atemzügen lies sich die Bretonin die Klinge reichen und setzte nacheinander einige oberflächliche Schnitte, durch die sie die bereitliegenden Knochensplitter trieb. Diese kleinen Verletzungen schloss sie nur soweit, dass kein Blut mehr heraustrat. Der Rest würde von alleine verheilen müssen. Sie würde sich Ihre Magie einteilen müssen, denn später würde sie noch mehr davon brauchen.
Erst als alle Splitter wohl verwahrt auf einem Zinnteller lagen, löste die Heilerin die Trance auf.

"Ein Teil wäre geschafft. Als nächstes werde ich die Knochen einrichten, schienen und mittels Magie miteinander verbinden. Doch vorher sollten wir uns alle eine kurze Pause gönnen."

Erschöpft lies sich die Heilerin auf einen der Stühle sinken und schloss die Augen, in der Hoffnung der Raum würde aufhören sich um sie herum zu drehen. 'Notiz an mich selbst: Frage den Patienten vor der Behandlung nach seinen Trinkgewohnheiten!'

Kampfkatze
15.01.2009, 21:50
Seht stellte sich neben das Bett, so dass er die Hüfte des Dunmers festhalten konnte. Der Brandwein schien seine Wirkung sehr früh zu zeigen, wodurch Seht sah, das der Dunmer wohl kein Säufer war. „Er ist Aggressiv, hat wahrscheinlich, oder hatte, einen Job, der ein Verletzungsrisiko hat. Tja, er gehört ja auch zur dunklen Bruderschaft “ Dachte Seht mit einem Blick auf Gendreks Narbe. „Und diese… Dunmerin die immer hier rumläuft…Ist er etwa ein Zuhäl…“ Sehts Gedanken wurden durch Gendreks Rumgezappel unterbrochen. Egal, was Naasira da machte, es war sicherlich schmerzhaft. Unwillkürlich wanderte sein Blick von Gendreks Narbe hin zu Naasira. Er war ziemlich überrascht, wie verschwitzt sie war. Sie wirkte ebenfalls betrunken. Nach einer weile, in der sie irgendetwas mit Gendreks Bein machte, wahrscheinlich mit Magie, lies sie sich von Tarik das Messer reichen und fing an, einschnitte zu machen. Jetzt war es sehr anstrengend, den Dunmer festzuhalten, der anfing vor Schmerz zu stöhnen. Seht konnte Naasira zwar nicht mehr beobachten, jedoch schien sie bald fertig zu sein: „Ein Teil wäre geschafft. Als nächstes werde ich die Knochen einrichten, schienen und mittels Magie miteinander verbinden. Doch vorher sollten wir uns alle eine kurze Pause gönnen.“

Alexian
21.01.2009, 21:45
Die Drei stiegen die Treppe der Palisade herunter. Sie gingen den Weg in Richtung Zelt entlang und schwiegen. Bald brach Elijah das Schweigen: „Wisst ihr überhaupt noch, wo unser Zelt stand?“ Alexian dachte nach. Er merkte, dass er wirklich keine Ahnung hatte. In der Unordnung die der Daedraangriff im Lager geschaffen hatte, war es ein Wunder, wenn man sich zurechtfinden konnte. „Dort entlang.“ Sagte Ardor. Alexian bewunderte Ardor für seinen übernatürlichen Orientierungssinn.

Das Zelt war zusammengeklappt und die Plane hatte viele Löcher. „Das wird eine kalte, und vielleicht auch eine ziemlich nasse Nacht.“ Sagte Elijah, als Ardor den ersten Balken aufstellte und einige Pfeile unter der Plane hervorholte. Alexian nahm einen anderen Balken und bemerkte, das einige Teile fehlten: „Hier fehlt ein Hering. Habt ihr ihn vielleicht gefunden?“ „Nein. Den mittleren Balken müssen wir zu dritt aufstellen. Elijah, du hältst hier fest, und du Alexian hier. Räumt die Planen zur Seite, dann wird´s einfacher.“ Alexian tat, was Ardor ihm sagte. Er tat es, weil er wusste, das Ardor viel erfahrener war. Sie stellten den Balken auf. „Gut und jetzt die Planen. Den Hering können wir durch meinen Dolch ersetzen.“

Als sie zur Hälfte fertig waren, wurden sie zum Hauptmann gerufen. Als sie am Hauptzelt ankamen, sah Alexian, dass die Palisade um das Hauptzelt seine Dienste erfüllt hatte. Es war außer einigen Löchern in der Plane unversehrt geblieben. Sie stellten sich in die Menge, die sich um das Zelt versammelt hatte. Der Hauptmann stand auf der Palisade und begann zu sprechen: „Wie ihr gesehen habt, sind die Daedra ein mächtiger Feind. Wir dürfen sie nicht unterschätzen! Aber auch nicht aufgegeben! Ich versichere euch, das heute niemand umsonnst gestorben ist! Wir bekommen morgen-, spätestens in drei Tagen Verstärkung aus der Kaiserstadt. Aber ich möchte euch noch etwas sagen: Wer dabei erwischt wird, wie er etwas von einem gefallenem Mitlegionär an sich nimmt, den werde ich höchst persönlich zu den Toren latschen lassen und den Daedra einen Gruß mitschicken, ist das klar? Die Nachtwache wird verdoppelt, ihr meldet euch bei Octus, um zu erfahren, wann ihr Wache habt.“ Octus war der Stellvertreter des Hauptmanns und seine rechte Hand. Es herrschte Stille. „Verdammt, muss man euch immer auffordern zu gehen, oder was?!? Ihr habt, außer den Nachtwachen, Zeit eure Zelte aufzubauen, oder sonst was zu tuhen! Also los, ABMARSCH!!!“

Bahaar
21.01.2009, 22:03
Der Schock über das Massaker saß ihnen noch tief in den Knochen, als sie sich an die Verfolgung der Wolfsabdrücke gemacht hatten. An sich waren diese wenig besonders. Wölfe hatten unterschiedliche Größen. Und diese hier lagen definitiv im normalen Bereich. Aber die Tatsache, dass die Spuren von dem Blutbad ausgingen, machten sie mehr als nur verdächtig. Besonders für Thorin. Ihre Speere hielten sie stets fest umschlossen an ihren Seiten und ließen die Blicke schweifen. Das Gebiet um den Pass hatten sie bereits seit einer Weile hinter sich gelassen. Abgesehen von ihrer Stimmung, hatte sich auch ihre „Jagdformation“ geändert. Von einer Reihe hatten sie sich nun so angeordnet, dass sie zwei Reihen bildeten. Eine Erste, die aus Dreien bestand und leicht gebogen war. Sprich mit einem, an der Spitze und zwei, die einen Schritt weiter hinten flankierten. Und eine Zweite, die aus den anderen Zweien bestand. Thorin, Brândil und Gondrim befanden sich in der ersten Reihe, wobei Gondrim die Spitze bildete, und Hulfgar und Rulmgar bildeten die zweite Reihe.
So aufgestellt liefen sie durch den knietiefen Schnee. Zwar kamen sie langsam voran, aber die Spuren würden so schnell nicht verschwinden. Immerhin fiel nur sehr wenig Schnee auf sie. Und wie Thorin mit einem Blick zum Himmel feststellte, riss die ohnehin schon dünne Wolkendecke auch noch auf. Zu ihrer Linken befanden sich die hohen Gipfel der Moesring Berge, die sich als dunkle Linien vor den helleren Wolken abzeichneten. Oder gelegentlich auch als schwarze Schatten vor dem mit hellen Lichtpunkten übersäten, dunkelblauen, fast schwarzen Himmel. Ein solcher Anblick ließ jedes Mal seinen Magen ein wenig in sich zusammen sinken. Wie klein und unwürdig sie doch waren im Vergleich zur Größe der Mutter Natur und ihrer majestätischen Schönheit. Auch sein Herz machte einige unruhige, aber irgendwie auch freudige Zusatzschläge – nicht das es ohnehin schon schnell schlug, aufgrund der Umstände. Aber in gewisser Weise verschaffte es ihm gleichzeitig eine neue, innerliche Ruhe. Sollte sich sein unterbewusster Verdacht das Massaker betreffend bestätigen, würde er wenigstens eins mit dieser Schönheit werden. Oder in die ewigen Hallen der Krieger einziehen. Aber als Jäger bevorzugte er Ersteres.
Während er so in seine Gedanken versunken war, ließ er dennoch nicht seine direkte Umgebung aus den Augen. Auch wenn er manches Mal durch sie hindurch zu sehen schien, würde ihm doch sofort jede Bewegung zurück in die Wirklichkeit holen. Oder jedes Geräusch, das nicht zu ihnen gehörte. Und so kam es dann auch, dass ihn ein leiser, reißender Laut aus seinem starren Blick riss und seinen Kopf schnell in alle Richtungen herum zucken ließ. Es kam von irgendwo vor ihnen, hinter einer kleinen Hügelkuppe verborgen. Sofort hielten sie an und rührten sich nicht eine Haarbreite weit. Ihre Anspannung zeichnete sich symbolisch als ihre Dampfwolken des Atems in das silbrige Mondlicht. Sie verschwanden so schnell, wie ihre Nerven zuckten. Dann waren sie wieder da – und verschwanden erneut. Scheinbar endlose Momente vergingen, ehe sie über die Hügelkuppe gelangten und ihnen erneut der Atem in den Lungen stecken blieb. Einer der Wölfe lag mit Blut übergossen und mit zerfleischter Bauchdecke im Schnee. Ein anderer hatte seine Schnauze in die Eingeweide gegraben und war ebenfalls mit einigen, aber weitaus weniger gravierenden Wunden geziert. Vom dritten Wolf fehlte jedwede Spur. Das weißgraue Fell des lebenden Wolfes war teilweise mit dem roten Lebenssaft des Anderen – oder auch seinem Eigenen – beschmutzt. Das Schauspiel befand sich gute zwanzig Schritte vor ihnen. Im tiefen Schnee vielleicht auch das Doppelte. Seine Muskeln spannten sich und seine Nerven waren bis auf das Äußerste gereizt. Das fressende Tier hatte sie scheinbar noch nicht bemerkt. Zu sehr schien es mit Fressen beschäftigt zu sein. Erst als er neben sich ein leises Klicken hörte, das auch ihn zusammenfahren ließ, schaute der Wolf auf.
Thorin wandte seinen Kopf nach rechts, von wo er das Geräusch gehört hatte, und schaute auf die gespannte Armbrust von Hulfgar. Mit einem weiteren Klicken löste sich der Haltehaken, der sie Sehne zurückgehalten hatte, und die Bolzen schoss mit einem schneidenden Pfeifen davon. Nur wenige Augenblicke später härte er ein gequältes Jaulen und danach ein dumpfes Plumpsen. Sein Kopf wanderte wieder herum und er erblickte den nun leblos am Boden liegenden Körper des zweiten Wolfes. Aus seiner Schädeldecke, ein wenig seitlich hinter dem Auge eingedrungen, ragte der Schaft des todbringenden Geschosses. „Guter Schuss“, flüsterte Thorin mehr atmend, als eigentlich sprechend. Vorsichtig und stets umsichtig näherten sie sich den beiden toten Wölfen.
Sie lagen in einer kleinen Senke zwischen einigen kleinen Hügeln. Sie waren hier nicht nur vor momentan nicht vorhandenem Wind geschützt, sondern auch vor neugierigen Blicken. Oder – und das beunruhigte ihn mehr – neugierige Beobachter vor ihnen. Die perfekte Falle. „Verdammt!“, entfuhr es ihm leise, aber dennoch von seinen Freunden hörbar.
„Was ist?“, fragte Brândil, der sich gerade neben die Wölfe kniete und mit den Fingern über den Schnee fuhr. Thorin stellte sich angespannt neben ihm, den Speer neben sich in den Schneegerammt, und sich misstrauisch umsehend. Nichts. Er konnte nichts sehen. Keine verräterischen Spuren, kein noch so leises Geräusch, das nicht von ihnen stammte. Einfach nichts. Und doch … Er war sich so sicher. Er konnte den Blick beinahe auf seinen Schultern spüren. Eine ungreifbare Last, die ihn zu erdrücken versuchte …
Aber es passierte nichts. Es blieb still um sie herum und das Einzige, das er hörte, war sein Atmen und das Knirschen des Schnees unter den Stiefelsohlen seiner Kumpane. „Nichts … Ich habe nur laut gedacht“, erwiderte er dann. An sich war es nicht einmal eine Lüge. Er hatte laut gedacht. Nur hatte sich sein verdacht am Ende nicht bestätigt. Warum also unnötig Unruhe stiften?
„Ich hab‘ hier ‘was“, kam es irgendwo hinter ihm von Gondrim. Schnell wandte er sich um, griff nach seinem Speer, zog ihn mit einem Ruck aus der Erde, und lief dann zu seinem Freund.
„Was hast du?“, fragte er dann, da immer noch nichts passiert war, nun ein wenig entspannter. „Nein, warte. Lass mich raten. Du hast Spuren?“, fragte er dann in einem Tonfall, der eine leise Wahrsagerimmitation sein sollte, um ihn ein wenig lockerer zu machen.
„Richtig. Spuren einer Art Wolf. Und ich sage bewusst nicht eines Wolfes“, erwiderte Gondrim seinen Blick nicht vom Boden anhebend. Der Ernst und der Wortlaut in seiner Stimme ließ Thorin den Atem anhalten. Er hockte sich neben seinen Freund und schaute auf die Abdrücke im Schnee. Tatsächlich passten sie nicht zu einem Wolf. Nicht ganz, zumindest. Es wunderte ihn, dass sie es nicht eher festgestellt hatten. Aber jetzt wo sie eine einzelne Spur hatten, war es deutlicher zu sehen. Die Hinterläufe waren die, eines normalen Wolfes. Nur etwas größer und man konnte die Abdrücke der Krallen deutlich im Schnee erkennen. Die Abdrücke der Vorderläufe waren schwer zu identifizieren. Es waren längere Zehen. Kräftig und ebenfalls mit langen Krallen besetzt. Es waren vier Lange und an einer Seite sah es so aus, als wenn dort eine Fünfte wäre. Allerdings hinterließ diese keinen kompletten Abdruck im Schnee. Thorin wusste nur zu gut, was das für Spuren waren. Er sah sie nicht zum ersten Mal. Unwillkürlich schlossen sich seine Finger wieder fester um den Speer in seiner Rechten. Seine Kiefermuskulatur spannte sich und die Zähne knirschten, als sie gegeneinander gedrückt wurden. Alte Gefühle kochten in ihm auf. Wut, Hass, Schmerz … und Trauer. Er schob sich an Hulfgar vorbei, der ebenfalls nahe an die Spuren gerückt war, und folgte ihnen. In der bereits gezogenen Spur fiel es ihm leichter zu laufen und so zog er das Tempo ein wenig an. „Thorin! Wo zum Henker willst du hin?“, hörte er von hinter sich und einen Augenblick später hörte er die schweren Schritte der beiden Männer, die mit ihm an den Abdrücken gehockt hatten, im Schnee knirschen. Als er auf der Kuppe eines der umliegenden Hügel angekommen war, blieb er stehen und schaute sich um. Nichts. Die Spuren verloren sich vor ihm Richtung Süden zwischen Felsen und großen Eisbrocken. In der Ferne konnte er de südlichen der beiden Pässe in den Moesringbergen erkennen. Nur schwach, als eine Art Kerbe in der sonst glatten Linie der Gipfel.
„Was ist los mit dir?“, fragte Gondrim ein wenig unsicher klingend, als er Thorin erreicht. Er hörte es zwar, reagierte nicht. Seine Gedanken rasten. Sie waren so dicht an seinem Erzfeind. Und nun doch so fern. Unerreichbar. Im endlosen Weiß verborgen und auf sie wartend. Gerade als er nun doch zu einer Antwort ansetzen wollte, hörten sie hinter sich ein tiefes, bedrohliches Knurren und anschließend einen lauten, entsetzten Schrei. Rockartig fuhren die Köpfe der drei Männer herum, Speere nach oben gerissen und wurfbereit. Doch als sie nach unten in die Senke starrten, sahen sie nur Rulmgar am Bodenliegen und einen dunklen Schatten schnell und springend zwischen den gegenüberliegenden Hügelkuppen verschwindend. Von Brândil fehlte jede Spur. „Was bei allen Göttern?!“, entfuhr es Hulfgar, der nur einen Lidschlag später den Hang hinab rannte und sich neben Rulmgar auf die Knie fallen ließ. Thorin und Gondrim folgten nur einen Moment später.
„Was ist passiert?“, fragte Gondrim leise und legte dem am Boden liegenden Mann eine Hand auf die Schulter. Rulmgar stöhnte leise und schüttelte dann den Kopf, als wenn er etwas abschütteln wollte. Thorin vermutete, dass es die Benommenheit war. Für einen kurzen Moment wanderten Rulmgars Augen umher, dann fixierten sie sich auf Gondrim, der sich über ihn gebeugt hatte.
„Ich … weis es nicht. Ich hörte dieses Knurren und wollte mich gerade umdrehen, da hat mich ‘was im Rücken erwischt und ich bin geflogen. Dann hörte ich Brândil schreien, aber ich konnte mich gerade so auf den Rücken drehen und konnte so nichts sehen. Alles hat sich gedreht, du verstehst?“, erklärte der junge Jäger. Man merkte seine Benommenheit noch. Die Zunge war ein wenig schwer.
„Bist du verletzt?“, mischte sich nun Thorin ein. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Hulfgar nun einen Blick auf ihre Umgebung geworfen hatte, wandte er sich wieder an den am Boden Liegenden.
„Nein, ich denke nicht. Ich wurde von etwas stumpfen erwischt. Nichts Scharfes, was eine schwere Wunde hätte reißen können. Eher etwas Hartes, dass in etwas Weiches gehüllt war“, sprach er dann weiter und mit einem weiteren, leisen Stöhnen drückte er sich dann mit den Ellbogen etwas hoch. „Ja, definitiv keine Wunde. Aber ein blauer Fleck wird‘s werden“, sagte er dann ein wenig gequält grinsend. „Oder auch zwei.“ Man konnte ihm ansehen, dass der Schlag heftig war. Und die anschließende Landung im Schnee, trotz dessen Tiefe, nicht sehr angenehm gewesen war. Ohne zu antworten reichte Thorin ihm einen Arm und Rulmgar schlug ein. Thorins Hand um seinen Unterarm und Rulmgars Hand um Thorin’s. Mit einem kleinen Ruck und nachdem Gondrim sich zurückgelehnt hatte, zog er ihn nach oben und wieder auf die Füße.
Erst als er stand, schien er zu bemerken, dass sie nur noch zu viert waren. „Wo ist Brân- …“, setzte er an, brach dann aber ab, als es ihm zu dämmern schien. „Oh, Scheiße!“, fluchte er dann und sein auch ein wenig „frech“ wirkendes Grinsen verschwand von einem Augenblick zum Nächsten. „Ihr verarscht mich jetzt, oder?“
Thorin schüttelte betrübt den Kopf. „Leider nein.“
„Du willst mir sagen, dass, was auch immer es war, es Brândil mit sich genommen hat?“ Rulmgar wirkte ein wenig aufgebracht. Er konnte es nachvollziehen. Auch er selbst, und sicherlich auch Hulfgar und Gondrim, war ebenfalls unruhig. Besorgt oder auch wütend, hätte es ebenfalls getroffen.
„Ich denke, Thorin kann dir sagen was es war“, knurrte Hulfgar mit einem wissenden Nicken in seine Richtung. Der kräftige Jäger kniete mittlerweile neben den neuen Spuren im Schnee. „Damit hätte sich unsere Frage auch erledigt“, sprach er dann weiter und richtete sich wieder auf.
„Was meinst du?“, wunderte sich Rulmgar und fuhr sich mit der Hand über den Rücken, als er nach seinem Speer suchte, der offensichtlich irgendwo im Schnee verschwunden war.
„Die Frage nach der Art der Zeichen. Ob sie Gute oder Schlechte waren.“ Als ihn Rulmgar einen weiteren fragenden Blick zuwarf, fügte er noch hinzu: „Schlechte Zeichen.“ Der jüngere Jäger schwieg nun. Sowohl mit Worten, als auch mit Gesten.
„Er ist in diese Richtung.“ Hulfgar deutete mit einer Hand in Richtung Süden. Näher an die Moeringberge heran. „Es wird schwierig die Spuren schnell zu verfolgen. Ich kann zwar sehen, wo unser unliebsamer Besucher gelandet ist, aber zwischen den Felsen sind die Abdrücke schwer auszumachen. Diese verfluchten Dinger springen so verdammt weit. Selbst mit der Last eines voll eingekleideten und gut genährten Jägers auf den Schultern.“
Thorin überkam eine Art Wutanfall. Am liebsten hätte er einfach in die Nacht hinausgeschrien. Dem inneren Druck Platz gemacht und nach außen abgelassen. Aber er würde sich die damit verbundene Stärke – solange er sich unter Kontrolle halten konnte – für jemanden ganz bestimmtes aufheben. Für einige Momente starrte Thorin einfach in den Schnee. Der Speer an seiner Seite gesenkt und mit festem Griff umschlossen. Erst als sich Gondrim neben ihn stellte und ihm eine Hand auf die Schulter legte, wurde er aus seiner Starre gerissen. „Wir werden ihn kriegen“, sprach er leise, aber entschlossen und drückte seine Schulter einmal fest. Dann wandte er sich von ihm ab.
„Das werden wir“, knurrte Thorin wütend und nicht weniger entschlossen. Auch er wandte sich nun um und schaute zu seinen drei Kameraden hinüber.
„Kannst du wieder ordentlich laufen, ohne dir alle drei Schritte den Rücken zu halten?“, fragte Hulfgar mit einem nicht deutbaren, schmalen Grinsen auf den Lippen. Rulmgar hatte seinen Speer inzwischen wiedergefunden und warf Hulfgar einen mörderischen Blick zu.
„Sicher kann ich das“, erwiderte er, als wolle er den kräftigeren Jäger niederschmettern. Murmelnd fügte er noch etwas an, das Thorin aber nicht verstand, weil er zu weit entfernt war und seine Schritte im Schnee es übertönten. Nach einigen Augenblicken erreichte er schließlich seine Freunde. Ihre Minen wurden schlagartig grimmiger.
„Bereit für eine richtige Wolfsjagd?“, fragte Thorin dann in die Runde und schaute von einem grimmigen Gesicht zum Nächsten. In den Augen und den Gesichtszügen seiner Freunde konnte er nicht das geringste Zeichen von Angst erkennen. Nur Entschlossenheit und die Bereitschaft für einen Freund zu sterben.
„Hm“, brummte Hulfgar begleitet von einem Nicken.
„Bereit“, kam es dunkel Rulmgar.
„Hol’n wir unseren Alten wieder“, knurrte Gondrim als Letzter.
„Dann auf die Jagd, Jäger …“

Skyter 21
22.01.2009, 18:57
„Wäre es nicht einfacher den Patienten bewusstlos zu schlagen oder ihm einen starken Betäubungstrank zu geben? Würde zumindest das festhalten ersparen und eventuelle Beschwerden…….“, überlegte Tarik. Er begab sich auf die linke Seite um den Brustkorb festzuhalten. Er beobachtete Gendrek und merkte sofort dass dieser nicht mehr viel von seiner Umgebung wahrnahm, sofern die glasigen Augen seine Vermutung bestätigten. Dann begann Naasira mit ihrer Arbeit.

Die Minuten verstrichen und eine konzentrierte Heilerin, die zu schwitzen anfing, war das einzige Ereignis.“Die Heilung mit Magie muss wohl sehr anstrengend sein. Dabei dachte ich immer das wäre die einfachste Art der Heilung. Einmal kurz die Hand drauflegen, einen Spruch murmeln fertig“, dachte Tarik als er sah wie nass die Kleidung von Naasira geworden war.
Nach einem Zeichen der Heilerin reichte Tarik ihr das Messer. Interessiert beobachtete er wie sie möglichst kleine Schnitte setzte und die Splitter durch die entstandenen Öffnungen trieb. Die Wunden verschloss die Heilerin auch nicht ganz. Nur in dem Maße das kein Blut mehr austrat, soweit Tarik das erkennen konnte.
"Ein Teil wäre geschafft. Als nächstes werde ich die Knochen einrichten, schienen und mittels Magie miteinander verbinden. Doch vorher sollten wir uns alle eine kurze Pause gönnen“, meinte Naasira. Sichtlich erschöpft ließ sie sich auf einen Stuhl fallen und schloss ihre Augen.
„Ich meinerseits brauche zwar keine Pause, sie allerdings schon“, überlegte Tarik. Er warf noch einen letzten Blick auf Gendrek, dann verließ er den Raum mit der Begründung das er sich die Beine vertreten will.“Schnell ließ er das Zimmer und die Magiergilde hinter sich. Als er auf die verscheiten Straßen Brumas trat, atmete er tief durch und ging ein paar Schritte von der Straße runter.

Nach einigen Minuten bekam Tarik das Gefühl, beobachtet zu werden.“Geht das schon wieder los……“, ging es ihm durch den Kopf. Er tat es als Hirngespinst ab, infolge der Anstrengung. Nur wurde das Gefühl immer stärker als zu verschwinden. Sein Puls beschleunigte sich.“Da ist doch irgendjemand, irgendwo und spioniert mir nach. Nur wer?“, fragte er sich. Der Kaiserliche schaute sich um, jedoch konnte er niemanden entdecken. Sein Puls beschleunigte sich noch mehr und langsam aber sicher bekam er das Gefühl als wenn er kämpfen würde. Der gleiche Herzschlag, das gleiche Gefühl, die Sinne so scharf wie sonst nie.
Plötzlich raschelte etwas hinter ihm und Schnee fiel zu Boden. Blitzschnell drehte der Kaiserliche sich um und ging in hinter die nächste Häuserecke, von er das rascheln vernommen hatte. Doch da war nichts. Ein Angstschauer jagte ihm den Rücken hinunter und er begann zu schwitzen, trotz der Kälte.“Wer ist da?“, fragte sich Tarik. Er drehte sich mehrmals herum, doch jedes Mal sah er nur Schnee und seine Fußabdrücke.
„Was tun sie da?“, fragte eine Stimme mit einem ärgerlichen Unterton. Der Kaiserliche drehte sich herum und blickte in das Gesicht einer Wache. Er erschrak kurz und antwortete:“Ich….uhmm, ich habe mir die Beine vertreten.“ Was tun sie dann hinter dem Haus da?“, bohrte die Wache nach.“Ich uhmm, ich habe mich in Gedanken verloren und bin wohl so hinter das Haus gekommen“, sagte Tarik.“Na gut, machen sie, das sie wieder auf die Straße kommen.“Ja natürlich“, antwortete Tarik und ging zurück zur Magiergilde. Er betrat das Gebäude und begab sich wieder in das Zimmer mit dem Patienten, Naasira und Nees. Er setzte sich und rieb sich die Augen.“Was war das?“, fragte sich Tarik, während sein Puls ganz langsam wieder zur Ruhe kam.

Draußen stand eine vermummte Gestalt im Schatten der Häuser und fixierte mit ihrem Blick die Magiergilde.“Dich kriege ich noch, warte es nur ab Tarik“, murmelte sie....

Gendrek
23.01.2009, 20:52
Dumpf…, taub…, schwammig. Alles drehte sich, ein braunes etwas wurde im gereicht, vielleicht Fleisch. Gendrek kaute drauf, doch das war garantiert kein Fleisch. Zäh und irgendwie seltsam, er wollte dieses Ding loswerden doch sein Körper war so schwer, dass er dazu keine Kraft fand.
Wie durch einen Schleier sah er Bewegungen, irgendwas geschah um ihn herum, zwei Personen stellten sich links und rechts von ihm auf. Und dann kam der Schmerz.
Als würde sein Bein von innen anfangen zu glühen, als würde ihm flüssiges Feuer durch die Venen gepumpt. Er biss kräftig auf dieses Etwas in seinem Mund, er wollte sich aufbäumen, schreien, wegrennen, Hauptsache diese Schmerzen würden verschwinden. Etwas behinderte ihn bei seinem Vorhaben, diese Leute, sie drückten ihn auf das Bett hinunter. Doch er wehrte sich weiter, wollte sich loslösen, doch die beiden waren zu kräftig.
Er spürte wie sich etwas in ihm bewegte, direkt in seinem Bein. Panik breitete sich in seinem Körper aus, wie ein Besessener versuchte er zu zappeln, doch mit dem gleichen großen Erfolg wie die vorherigen Versuche sich zu befreien.
Die Umgebung wurde immer schwammiger, sein Kopf fühlte sich wie ein matschiges Etwas an. Gendrek konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen und drohte ohnmächtig zu werden, und plötzlich verschwanden die Schmerzen.
Mit zittrigem, schwerem Atmen, lag er nun da. Als wäre er geradewegs durch die Hölle gegangen.
Schweiß floss ihm in Bächen von der Stirn, er konnte wieder einige Bewegungen erkennen. Doch anstatt sich darauf zu konzentrieren, schloss er lieber die Augen. In der Hoffnung, nicht nochmal so eine Erfahrung durchstehen zu müssen.
Doch es vergingen, gefühlt, nur ein paar Sekunden, da hörte er schon wieder Schritte, dumpf, dumpf wie alles um ihn herum. Stimmen, doch für ihn mehr ein Gemurmel und Gebrabbel…

Lobstercookie
28.01.2009, 15:42
Obwohl der Mann sich immer noch nicht beruhigt hatte, lies sich kein Bandit blicken, was für diese Route ungewöhnlich war.
Vielleicht dachten alle, dass ein Tollwütiger unterwegs war. Pferd wurde mit der Zeit immer langsamer, sodass Tantchen bald absteigen musste, um sich um das Tier zu kümmern.
Es hatte angefangen zu lahmen und so eugte sie sich hinunter um nach den Beinen des Tieres zu sehen. Tatsächlich blutete eines, schien sich an irgendetwas kantigen aufgerissen zu haben.
Für gewöhnlich ignorierte Tantchen die Probleme ihrer Tiere, solange sie überhaupt noch liefen, befand sie, dass es ihnen gut ginge. Aber nun, da die Reisegeschwindigkeit stetig gesunken war, musste sie einfach nachsehen.
Als sie sich daran machte, das Bein zu verbinden, dachte sie daran, dass sie ihr Reittier manchmal besser behandelte als ihre Patienten. Sie musste grinsen.
Manchmal war sie eben etwas unvorsichtig und der Vorteil von Tieren war, dass diese dann nicht jammern konnten. Jammern war noch schlimmer als Schreien. Während dieses meist schnell erstarb, weil der Patient keine Luft mehr bekam, setzte sich das Jammern kontinuierlich fort.

Naasira
01.02.2009, 10:37
Als Tarik zurückkehrte blickte die Heilerin auf. Sie hatte in der Zwischenzeit einen Trank zu sich genommen der die Regeneration von Ihrer Magie beschleunigte. Nun fühlte sie wieder wie diese merkwürdige Kraft welche es Ihr gestattete all diese Dinge zu schaffen, am Rande Ihrer geistigen Wahrnehmung pulsierte.
Gendrek war noch immer benommen und wahrscheinlich war dies für Ihn die beste Lösung. Auf Naasiras Bitte hin flösste Tarik dem halb bewusstlosen nochmal einige Schlücke des Branntwein ein. Die Bretonin vermutete das dem Dunmer morgen der Kopf bestimmt mehr schmerzen würde als das Bein.
Zufrieden betrachtete sie die getrockneten Blutflecken auf dem Lacken. Es war kein frisches Blut mehr ausgetreten. Doch das Bein war nach wie vor ab dem Knie merkwürdig verdreht. Wieder sah die Heilerin vor Ihrem inneren Auge die unnatürliche Position der Kniescheibe, welche sich beim Sturz aus der Kniepfanne herausgedreht hatte. Auch hier war von Vorteil das Gendrek nicht bei Bewusstsein war. Hätte er sich verkrampft und die Muskulatur im Bein angespannt wäre das einrenken noch schwerer geworden als es sowieso schon war.

"Dieser Knochen, man nennt Ihn Kniescheibe, ist aus seiner Halterung, der Pfanne, rausgerutscht. Man kann das wieder einrenken. Dafür braucht es etwas Geschick und auch viel Kraft, da das Bein schon recht lange ausgerenkt ist und alles drum herum schon stark geschwollen ist. Solltet Ihr sowas mal selber machen, dann dürft Ihr den Knochen nie mit Gewalt drücken wollen. Ihr würdet damit den Knochen nur brechen. Habt Ihr erstmal den richtigen Winkel erreicht, geht es mit einmal wie von selbst...doch bis dahin ist es harte Arbeit. Doch bevor ich das mache muss ich die Knochenbrüche zusammenfügen, das erleichtert später das einrenken."

Diesmal gab Naasira keine Anweisung den Patienten festzuhalten....es würde nicht nötig sein. Schnell baute sich wieder der Tranceähnliche Zustand auf, den sie nur bei einer so schwierigen Heilung erreichte. Hier und da berührte sie das Bein um von außen einen leichten Druck auszuüben, welcher ein zusammenführen der Knochen erleichtern sollte. Dies war zwar bestimmt etwas unangenehm für den Patienten, doch nicht mehr so schmerzhaft wie das vorangegangene. Sobald die jeweiligen Knochenenden passend zusammenstanden, begann sie diese miteinander zu verbinden. Wie von selbst streckten sich dünne Gespinste des Knochenmaterials zum anderen Knochenende aus und schon bald war ein dünnes Geflecht entstanden, welches die beiden Enden miteinander verband. Schliesslich waren alle Brüche auf diese Weise geheilt. Auch wenn der Knochen so noch nicht seine volle Stabilität wieder hatte. Das hätte die Kräfte der Heilerin überstiegen. Bei einem einzelnen einfachen Bruch, wäre dies möglich gewesen. Doch hier musste sie Haushalten mit Ihren Kräften. Nun verließ sie die tiefe Trance. Die Bruchstücke des Knochen hielt sie weiterhin mit einer Art Schild umgeben, welcher ein erneutes Brechen beim einrenken verhindern sollte.
Dann zeigte sie Nees und Tarik genau in welchem Winkel das Bein gehoben werden musste und wie sie schieben und drücken mussten um den Knochen in die richtige Position zu bringen. Bereits nach kurzer Zeit lief der Bretonin der Schweiß in Strömen. Ein Bein von einem ausgewachsenen, bewusstlosen Mann hatte ein ganz schönes Gewicht, welches nun von der zierlichen Heilerin herumgehievt werden musste. Doch auf einmal ging es ganz leicht und mit einem leisen Knacken glitt alles wieder an die richtige Stelle.
Die Heilerin verschloss noch per Trance die neu gerissenen Blutgefässe im inneren des Knies und aktivierte nochmal die Selbstheilenden Kräfte des Mannes, damit die Schwellungen schneller zurückgingen und die aufgestaute Flüssigkeit schneller abgebaut würde.

Erschöpft aber mit einem Lächeln richtete Naasira sich wieder auf. Sie konnte nicht sagen was die verbliebenen Knochensplitter für den Dunmer in Zukunft bereithalten würden, doch für heute lebte er noch. Und er würde schon bald wieder ohne Stock laufen können.

"Er wird noch Ruhe benötigen. Sollte er sich morgen stark genug fühlen, kann er einen Gehversuch wagen. Doch nur mit Hilfe eines Stockes und er soll um Maras Willen nicht hinfallen. Der Knochen wird noch etwas Zeit benötigen um sich vollständig zu verfestigen. Ebenso können sich die Knochensplitter in dieser Zeit einkapseln und ich hoffe das sie somit an Ort und Stelle bleiben und nicht zu wandern anfangen. Ich werde noch ein oder zwei Tage in Bruma bleiben. Sollte nochmal etwas sein, dann schicken sie mir einen Boten."
Nachdem die Heilerin der Angehörigen der Magiergilde alles erklärt hatte, nickte sie Ihren Lehrlingen zu. "Hier können wir nicht mehr machen. Wir sollten in die Taverne zurückkehren."

In der Taverne angekommen ließen sich Naasira und die beiden anderen noch an einem Tisch nieder. "Mit diesem Fall habe ich euch beiden alles beigebracht was ich Euch lehren konnte. Nun müsst Ihr das erlernte selber anwenden und euer Wissen festigen. Vorher kann ich Euch nichts neues beibringen."
Die Bretonin klärte mit den beiden ehemaligen Lehrlingen noch die Bezahlung und nahm von jedem nur das an, was derjenige auch entbehren konnte. Auch wenn es nicht so wirkte.......Naasira war vermögend. Auch wenn sie dies immer verbarg um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen.

Nach einer leichten Mahlzeit bestehend aus etwas gedünstetem Gemüse, Brot und Met, viel die Heilerin in Ihr gemietetes Bett und schlief bis der nächste Morgen graute.

Lobstercookie
01.02.2009, 17:32
Sie schlug gegen die Wunde und als Pferd zusammenzuckte war sie zufrieden. Es wiehrte und Tantchen verzog das Gesicht: "Was ist los? Sei froh dass es überhaupt noch fühlt!"
Ohne weitere Verzögerung schwang sie sich auf seinen Rücken.
"Wie lange dauert es noch? So weit ist es bis Skingrad doch gar nicht!"
"Dann reitet doch selbst. Mal sehen wie schnell Ihr dort seit!"
"Für eine bekannte Ärztin seid Ihr ziemlich grausam!" der Mann schien motzig zu werden. Tantchen musste das unterbinden, ansonsten würde sie womöglich noch ausrasten.
"Ich bin eben so." erwiderte sie, während sie Pferd in Bewegung setzte."Außerdem...nur die Leute meinen, dass ich Ärztin wäre..."

Skyter 21
05.02.2009, 20:52
Tarik blieb nicht viel Zeit sich von den letzten Minuten zu erholen. Er saß vielleicht eine Minute auf dem Stuhl, schon bat ihn Naasira ihrem Patienten noch etwas Branntwein einzuflößen. “Seinen Kopf möchte ich morgen nicht haben“, dachte Tarik und ein kurzes Grinsen zeigte sich in seinem Gesicht.
Die Heilerin betrachtete Gendrek. Sie schien zumindest zufrieden, wenn Tarik es richtig deutete das sie ihre Stirn nicht in Falten legte. Eine kurze Zeit herrschte Schweigen, dann wandte sich Naasira an Tarik und Nees: "Dieser Knochen, man nennt Ihn Kniescheibe, ist aus seiner Halterung, der Pfanne, rausgerutscht. Man kann das wieder einrenken. Dafür braucht es etwas Geschick und auch viel Kraft, da das Bein schon recht lange ausgerenkt ist und alles drum herum schon stark geschwollen ist. Solltet Ihr sowas mal selber machen, dann dürft Ihr den Knochen nie mit Gewalt drücken wollen. Ihr würdet damit den Knochen nur brechen. Habt Ihr erstmal den richtigen Winkel erreicht, geht es mit einmal wie von selbst...doch bis dahin ist es harte Arbeit. Doch bevor ich das mache muss ich die Knochenbrüche zusammenfügen, das erleichtert später das einrenken."
„Wir werden den Knochen vorher nicht mit Magie heilen können. Das wird später heiter. Da will man jemanden einrenken und man bricht ihm den Knochen“, der Kaiserliche hätte beinahe laut aufgelacht bei dem Gedanken, jedoch unterdrückte er diese Reaktion.

Naasira trat an Dunmer und begann mit ihrer Arbeit. Tarik wunderte sich das sie Gendrek nicht festhalten sollten. “Wahrscheinlich ist das ganze nicht mehr so schmerzhaft oder der Dunmer ist wirklich so voll das er gar nichts mehr mitbekommt“, überlegte er. Dann zeigte Naasira ihnen genau in welchem Winkel das Bein gehoben werden musste und wie sie schieben und drücken mussten um den Knochen in die richtige Position zu bringen. Bereits nach kurzer Zeit lief der Bretonin der Schweiß in Strömen. „Das Bein muss um einiges schwerer als sonst sein……und dann hievt eine zierliche Heilerin dieses Bein alleine“, die Arbeit muss wirklich hart sein“, dachte Tarik und schaute auf das Knie des Dunmers als er ein leises knacken vernahm.
Kurz darauf wandte sich Naasira von Gendrek ab und sie lächelte. „Das war’s dann. Der Patient ist versorgt. Hoffentlich schafft er es“, dachte Tarik und bekam das Gespräch zwischen Naasira und einer Person von der Magiergilde nur am Rande mit. Nach einem Nicken seitens der Heilerin verließ das Trio die Magiegilde und begab sich zur Taverne.

Dort angekommen setzten sie sich an einen freien Tisch. „Jetzt geht es an die Bezahlung. Ich hoffe sie verlangt nicht zu viel. Ansonsten gerät mein Zeitplan in Gefahr. Ich muss noch vor Sonnenaufgang Bruma verlassen“, dachte der Kaiserliche. Er war überrascht als er hörte das Naasira nur so viel verlangte wie Nees und er entbehren konnten. “Entweder ist sie bescheiden oder sie ist reich“, dachte Tarik als er ihr 300 Septime überreichte.
Danach bestellte Tarik etwas zu essen und entspannte sich. “Jetzt muss ich nur noch zurück in die Kaiserstadt, ich habe ein Versprechen einzulösen. Die Probleme werde ich irgendwie umgehen oder beseitigen müssen. Wie genau ich das anstellen werde, überlege ich mir morgen“, dachte er.

Nachdem Naasira den Tisch verlassen hatte, mietete Tarik sich ein Zimmer und ging nach oben. “Hoffentlich komme ich nicht zu spät“, war das letzte was dem Kaiserlichen durch den Kopf ging bevor er einschlief.

Kampfkatze
06.02.2009, 21:33
Die Heilerin sagte, es wäre zeit für eine Pause. Seht setzte sich auf einen Stuhl und beobachtete Gendrek. Er sah ziemlich voll aus und schien nicht einmal die hälfte mitzubekommen. Das letzte Mal, als er selbst so betrunken war, feierte er mit Seet Neus auf dem Schiff, mit dem sie nach Cyrodiil flüchteten. Es hatte in einem Fass geendet. Er musste schmunzeln. Als Tarik wieder herein kam, sagte Naasira ihm, er solle dem Patienten noch etwas abfüllen. „Kann der noch voller werden?“ Langsam wunderte er sich, warum sich der Dunmer nicht übergab. „Hehe, in seiner Haut möchte ich nicht stecken, wenn der morgen wieder aufwacht.“ Die Pause war nun sicher vorbei und Seht stellte sich zu Naasira und Tarik.

"Dieser Knochen, man nennt Ihn Kniescheibe, ist aus seiner Halterung, der Pfanne, rausgerutscht. Man kann das wieder einrenken. Dafür braucht es etwas Geschick und auch viel Kraft, da das Bein schon recht lange ausgerenkt ist und alles drum herum schon stark geschwollen ist. Solltet Ihr so was mal selber machen, dann dürft Ihr den Knochen nie mit Gewalt drücken wollen. Ihr würdet damit den Knochen nur brechen. Habt Ihr erstmal den richtigen Winkel erreicht, geht es mit einmal wie von selbst...doch bis dahin ist es harte Arbeit. Doch bevor ich das mache muss ich die Knochenbrüche zusammenfügen, das erleichtert später das einrenken." Erzählte Naasira ihnen anschließend. Jetzt wusste er, dass er nicht zu fest drücken sollte. Aber wie um alles in der Welt sollte er die Knochenbrüche zusammenfügen? Sie stellte sich zu Gendrek. Anscheinend sollten sie jetzt nicht festhalten. Das wäre bei der Verfassung des Dunmers so oder so ohne Belang. Sie verfiel wieder in eine art Trance. Er konnte kaum erkennen, was dort unter der Haut vor sich ging. Sie verlies den Trancezustand wieder und begann Tarik und ihm zu zeigen, in welchem Winkel das Bein gehoben werden musste. Nach einiger Zeit war sie wieder ein einziger Schweißtropfen. Sie hatte anscheinend Probleme damit, das Bein zu halten. Der Dunmer schien nicht gerade leicht zu sein. Vor allem nicht für eine fein gebaute Bretonin.

Als sie fertig war, richtete sie sich Lächelnd auf und sagte, dass der Dunmer noch ruhe benötigte und andere Einzelheiten, die jedoch eher an die Begleiterin des Dunmers gerichtet waren. Als sie dann mit jemanden aus der Magiergilde gesprochen hatte, wandte sie sich wieder Tarik und Seht zu und sagte ihnen, das alles geklärt sei und sie gingen in die Taverne.

Sie setzten sich an einen Tisch und Naasira schien über das Geschäftliche reden zu wollen. Seltsamer weise verlangte sie nur so viel, wie Tarik und er sich leisten konnten. Seht kramte seinen Münzbeutel aus seinem Mantel und öffnete ihn über dem Tisch. Heraus fielen nur mickrige 261 Septime. Er gab Naasira 100. „Entweder ist sie so reich, sich das Leisten zu können, oder sehr bescheiden.“ Das Letztere schloss er aus, denn er wusste, dass es kaum eine Person gibt, die so großherzig ist. Nachdem alles geklärt war, stand Naasira auf und ging zu den Schlafzimmern. Seht stand kurz danach auf und verlies die Taverne Richtung Ställe. „Ich muss das Pferd als Nees verkaufen und ihn dann für immer verschwinden lassen. Dann muss ich Naasira und Tarik aus dem Weg gehen, um nicht angesprochen zu werden.“

Es war schwer, die lahme Stute zu verkaufen. Am ende bekam er 850 Septime raus. Mit weideraufgefülltem Geldbeutel betrat er wieder die Taverne und gab Olaf den Mantel ab. Dann fing er an sich einen Platz zu suchen. Abends war die Taverne ziemlich voll und es war schwer einen freien Stuhl zu finden, aber schließlich fand er einen. Am Tisch saßen zwei Nords, die anscheinend schon ziemlich voll waren und entweder bald gehen würden, oder sich unter dem Tisch häuslich einrichten und die Nacht über hier zu schlafen würden. Die Tür ging auf und einige Leute kamen in die Taverne. Die Nord gingen und eine schlanke Argonierin kämpfte sich an einem dicken Waldelfen, der ein sechstel des Raumes einzunehmen schien und an einem Typen von der Wache vorbei und setzte sich an Sehts Tisch. Sie war schlank und trug eher ärmlichere Kleidung und eine Halskette der Neun. Ein seltsames, aber auch gutes Gefühl stieg in Seht hoch. „Guten Abend.“ Rutschte es aus Seht raus. Nach kurzen Zögern sagte sie: “Guten Abend.“

Lobstercookie
10.02.2009, 17:47
"Ich selbst würde es...verhinderte Mörderin nennen. Damit wir uns verstehen:Ich hätte keine Skrupel, Menschen umzubringen. Aber ich bin so vernünftig, zu wissen, dass ich dann keinen Beruf mehr hätte. Und Euer Arbeitgeber bezahlt mich gut dafür, dass ich Euren Arm versorge." "Aber warum müssen wir dann bis Skingrad?" "Weil ich nur dort in Ruhe arbeiten kann. Ganz einfach. Weil ich meine Ausrüstung dort habe. Weil dort mein Zuhause ist. Und weil ich dann Ruhe vor gewissen Leuten habe, die ihre eigene Arbeit durch mich bedroht sehen...Heiler." "Aber die Zunft der Heiler gab es schon lange vor Euch. Sie haben gewisser Maßen das Recht dazu." "Sie sind einfältige Stümper, die das Leben und den Tod unterschätzen. Jeder hat das Recht zu leben, aber jeder hat genauso gut das Recht zu sterben. Ich habe oft genug gesehen, wie Heiler die pflegten, die nicht mehr gesunden wollten und die sterben ließen, die ihr Leben noch vor sich hatten. Ich will die Leute heilen, wie es das Leben für sie vorgesehen hatte. Ich weis, dass es viele Krankheiten gibt, die man nur durch Magie beseitigen kann, aber wenn man alles gleich heilt, kann man nie ein wirkliches Gegenmittel erfinden, dass bereits einen Befall durch diese Krankheit verhindert. Versteht Ihr mich jetzt?"

Die Geschichte wird im Gruppenthread "Heiler und Dämon (http://www.multimediaxis.de/threads/117112-Heiler-und-D%C3%A4mon)" fortgesetzt.

Kampfkatze
10.02.2009, 21:14
Sie blickten sich in die Augen. Sie hatte weiße Dornen und in den dicksten zwei waren Ohrringe. An der Farbe ihrer Schuppen sah er, dass sie ungefähr so alt war wie er selbst. „Sag doch etwas!“ Rief Sehts Inneres. „Ähmm… War… Ihr seid… Ihr seht so aus, als wäre Dibella eure Mutter.“ Die Argonierin blickte ihn ungläubig, aber doch amüsiert an. „Ihr habt glück, dass ich keine Priesterin bin und Euch nicht zum Ketzer erkläre, denn ich glaube kaum, dass Dibella eine Argonierin ist.“ Sagte sie schließlich. „Hab ich ´s verbockt?“ Sie fing an zu lächeln und in Seht stieg Erleichterung auf. „Wie heißt Ihr?“ Fragte die Argonierin. „Mein Name ist Seht.“ „Ich heiße Ina. Ina Debeus.“ „Debeus?“ „Ja, mein Vater ist Kaiserlicher.“ Seht dachte nach. „Warum vertraut sie mir so etwas an? Sie kennt mich noch nicht einmal!“ Er merkte, dass er nicht wusste, über was er reden sollte. „Ähmm…“ „Was macht Ihr in Bruma? Wohnt Ihr hier?“ Erleichtert darüber, dass Ina eine Frage gestellt hatte, antwortete er: „Nein. Ich bin nur hier,…“ Was sollte er sagen? „…Ich bin aufgrund der Kämpfergilde hier, ich suche nach einem Auftrag.“ Antwortete er spontan. „Aha. Ich bin hier auf der Durchreiße.“ „Wohin wollt ihr denn?“ „Nach Cheydinhal. Ich wohne eigentlich in Anvil.“ Beide schwiegen kurz. Dann wagte Seht zu fragen: „Warum seit Ihr nicht direkt zur Kaiserstadt und dann nach Cheydinhal? Bruma ist ein ziemlich weiter Umweg.“ „Ja ich weis. Aber um den Rumare-See herum sind mir zu viele Banditen. Außerdem wollte ich hier meinen Bruder besuchen.“ Warum vertraute sie ihm? Warum sagte sie ihm das? „Und… was wollt ihr in Cheydinhal?“ „Meinen Onkel besuchen. Ich reise in zwei Tagen ab. Wo kommst du her?“ Sie fing an ihn zu Duzen. Aber warum? „Also, ich habe eigentlich keinen festen Wohnsitz. Ich schlafe in den Gildenhäusern.“ „Verstehe.“ „Warum traust du mir?“ Seht zuckte zusammen. Hatte er das jetzt laut gefragt? „Na ja… Da ist etwas an dir…“ Eine metallische Hand packte Seht an der Schulter. Er blickte hinter sich. Es war ein alter Bekannter aus der Kämpfergilde in einer Zwergenrüstung, die schon fast antik wirkte. Am Handschuh fehlten einige Fingerspitzen. Er war hoch und hatte einen Athletischen Körperbau. Man sah, dass er ein Rotwardone war. „Alhaber!“ „Seht!“ Seht stand auf und schüttelte Alhaber die Hand. „Ich gehe dann besser. Vergesst nicht, ich bin in Cheydinhal!“ Sagte Ina und ging. „Wer war denn das?“ „Ohh…“ „Hehe, hast du doch jemanden Gefunden, der zu dir passt! Wie heißt sie denn?“ „Ist doch egal! Was willst du?“ „Na, einem alten Freund hallo sagen!“ „Nein jetzt im ernst.“ „OK. Die Kämpfergilde. Ich habe einen Auftrag, weil wir der Magiergilde noch etwas schuldig sind. Ich muss nach Wenyandawik, irgendeinen Stein oder so was holen. Kommst du mit?“ „Wenyandawik? Das dauert ja Wochen, bis wir dort ankommen!“ „Ja, wir sind aber zu zweit. Ich kann dir eins meiner Pferde leihen.“ Er gähnte laut. „Besprechen wir das morgen.“ Sagte Seht. „In Ordnung. Ich wird dich morgen wecken.“

Sie verabschiedeten sich und Seht ging in sein Zimmer. Die Müdigkeit übermannte ihn und er fiel in sein Bett. „Heute ist alles Glatt gelaufen. Ausnahmsweise. Wenyandawik.“ Er stellte sich Alhabers Gesichtsausdruck vor, wenn Seht ihm nach dem Lohn fragte. Er schlief ein und träumte von betrunkenen Dunmern, antiken Zwergenrüstungen und Ina.

eissceda
10.02.2009, 23:17
Nach dem dreitägigen Aufstieg zu der Ruine Sedor waren er und Isabell, die Magierin die er begleiten sollte, einen Tag durch den neu entdeckten Teil der Ruine gelaufen ohne dass irgendetwas passiert ist. Sie war gar nicht so übel wie er es Aufgrund der guten Laune von Raminus Polus befürchtet hatte. Vom Aussehen erinnerte die Bretonin in irgendwie an Naasira, auch wenn sie etwas jünger und etwas größer war, und sie war auch relativ umgänglich. Etwas hochnäsig vielleicht aber ansonsten ganz in Ordnung. Und sie war immerhin bereit sich in Sicherheits- und Reisefragen nach ihm zu richten. Oder zumindest nicht zu lange dagegen zu protestieren.
Eigentlich wollte sie möglichst nah an die Ruine heran reiten und erst dann zu Fuß gehen, allerdings war sie nach einer längeren Diskussion durchaus bereit zu Fuß zu gehen und dem Pferd das Gepäck aufzuladen anstelle den Dunmer sammt Gepäck neben sich hertraben zu lassen. Und auch gegen das tragen von Kleidung die etwas praktischer und unauffälliger war als ein knalloranges Kleid mit vielen Rüschen und einem Spitzensaum hatte sie sich recht lange gewehrt. Nachdem diese Fragen aber geklärt waren und sie ein paar Stunden Fußmarsch Zeit hatte um den Zorn verrauchen zu lassen konnte er sie wieder ansprechen und sie hielt sich auch an seine Anweisungen insofern sie eine akute Gefahr betrafen. Davon gab es leider deutlich zu wenige auf dem Weg zur Ruine und so musste er sich ihr ständiges Gejammer über Fußschmerzen, die schlechten Wege und ihre dumme Entscheidung die Ruine selbst zu besuchen anhören. Nachdem sie die Ruine betreten hatten stellte sie das Gejammer allerdings ein und konzentrierte sich, den Göttern sei Dank, auf die gründliche Untersuchung der Ruine.
Sie waren nicht durch den Haupteingang dorthin gelangt sondern durch einen Gang der knapp unter der Oberfläche verlaufen war und dessen Decke eingebrochen war. Dadurch war der Zugang zu einem weitläufigen Bereich freigelegt worden dessen Verbindungsgänge zum Haupteingang eingestürzt waren. Dadurch konnte dieser Teil noch nicht geplündert werden, allerdings war auch nicht viel plündernswertes in diesem Bereich zu finden. Die Räume wirkten als hätte man sie ausgeräumt bevor dieser Teil verlassen wurde. Und die eingestürzten Gänge wirkten so als ob man sie mit Absicht zum Einsturz gebracht hätte. Das erste Anzeichen das es in diesem Bereich der Ruine einen Kampf gegeben hatte war ein alte Brustpanzer der aussah als währe er von irgendetwas zerfetzt worden. Und je weiter sie in die Ruine vordrangen desto häufiger stießen sie auf ähnliche Fundstücke. Einige Metallsplitter die nach einer zerbrochenen Klinge aussahen und in der Nähe eines Skeletes lagen, ein Knochenhaufen der sich in einer Ecke türmte und andere Anzeichen für das Wüten eines Kampfes wurden immer deutlicher. Als er einen Gang sah in dem sich die Skelette türmten fühlte er eine drohende Gefahr konnte sie sich aber nicht erklären.
Zur Sicherheit ließ er seine Begleiterin zurück und ging alleine weiter. Vorsichtig spähte er um die Ecke und schob sich dann langsam weiter. Die Art und Weise wie der Panzer zerfetzt wurde erinnerten ihn an das Opfer eines Werwolfsangriffes das er in Solstheim gesehen hatte. Er behielt jeden Schatten im Auge. Auf jeden Fall muss es etwas außerordentlich mächtiges gewesen sein. Vorsichtig rückte er weiter. Aber ein normaler Werwolf hätte es nicht mit derartig vielen Personen auf einmal aufnehmen können. Und dann als er einen großen Saal betreten hatte enddeckte er die Antwort auf seine Fragen. Sein Atem stockte und das Blut gefror ihm in den Adern. Ein Werwolf, genau wie er es vermutet hatte. Und was für einer. Mindestens vier Meter hoch, muskulöse Gliedmaßen mit dem Durchmesser seines Oberkörpers, Augen in denen die Flammen Oblivions loderten und Klauen so lang seine Arme. Das Monster starte ihn an. Erschrocken ließ er seine Waffe fallen und rannte panisch los. Er hörte das hungrige Heulen hinter sich, spürte die Erde unter den donnernden Schritte des tonnenschweren Kolosses erzittern und roch den animalischen Gestank der von der Bestie ausging. Kopflos hastete er weiter bis er vor einer Mauer stand. Er war hinter ihm. Es gab kein Entkommen. Wenn dieses Monstrum ihn erwischen sollte dann würde er im Kampf sterben. Er wandte sich um, rannte ihm entgegen, duckte sich unter dem Schlag des Monstrums weg und hieb mit aller Wucht nach dem Knie der Bestie.
Ein stechender Schmerz durchzog seinen Arm. Ganz so als ob er gegen eine Mauer geschlagen hätte. Dort wo er den Ring am Finger getragen hatte pochte die Hand, die Bisswunde am Arm die ihn Zauber hinderte brach wieder auf und schrille Geräusch als der Ring über den Stein kratzte schmerzte in seinen Ohren.
Moment. Er hatte gegen Stein geschlagen und nicht gegen das Knie eines Werwolfsmonstrums. Wie konnte das sein? 'Der Ring', schoss es ihm durch den Kopf. 'Der verdammte Ring treibt mich in den Wahnsinn.' Er riss ihn sich von der Hand und plötzlich war der Werwolf verschwunden und er war wieder allein in einer alten Ruine. Um ihn herum herrschte Stille. Und ihm fielen tausend Gründe ein wieso es dieses Monstrum gar nicht geben konnte. Es wäre nie durch die engen Gänge gekommen, währe im Laufe der Jahrhunderte verhungert und es war viel zu groß um die Schäden an den Rüstungen verursacht zu haben.

Kamahl kaute unmotiviert auf dem Wildfleisch herum, das Isabell gekocht hatte. Obwohl es sicher lecker war, zumindest schloss er es aus der Begeisterung mit der sie ihre Portion verdrückt hatte, konnte er sich nicht so recht dafür begeistern. Vielleicht lag es daran das es für ihn nach nichts schmeckte, vielleicht auch daran das ihm seit dem Vorfall in der Ruine vieles durch den Kopf ging und sie wieder mit der Jammerei angefangen hatte. Zu den bisherigen Punkten gesellte sich jetzt auch noch die Enttäuschung über die Sinnlosigkeit der Expedition und die Abneigung gegen die viel zu niedrigen Temperaturen die kein Mensch aushalten konnte.
Während sie fröhlich vor sich hinjammerte dachte der Dunmer über sein Verhalten nach. Er war ein Narr Sheogorath nicht mehr misstraut zu haben. Die Geschenke des Fürsten des Wahnsinns waren zweischneidige Klingen. Er hatte den Ring in der tiefsten Kammer der Ruine zurückgelassen. Er würde ihn zwar vermissen, allerdings wollte er das Risiko nicht eingehen noch einmal dem Wahn zu verfallen und nicht mehr zu erwachen. Außerdem dachte er über seine Planung der nächsten Tage nach. Zuerst würde es nach Bruma gehen. Seine Begleiterin wollte dort anscheinend irgendjemanden besuchenm auch wenn sie ihm nicht erklären wollte wenn und warum, und auf der Rückreise würde er sie nicht mehr begleiten müssen. Sie wollte ein paar Tage in Bruma bleiben und für die Rückreise in die Kaiserstadt schien sie kein Interesse an seiner Begleitung zu haben.

Sie erreichten Bruma gegen Mitternacht da sie darauf bestanden hatte das sie durchmarschieren müssen und sie keine Nacht mehr unter freiem Himmel aushalten würde. Hinter dem Stadttor trennten sie sich und während seine Begleiterin ihm 'Auf Wiedersehen' wünschte wünschte er sich, sie nie wieder zu sehen. Er nahm sich für einen annehmbaren Preis ein Zimmer im der erstbesten Taverne die er finden konnte. Und als er am Morgen erwachte und verschlafen in den Schankraum trat erwartete ihn eine Überraschung. Naasira, die seiner Begleitung vom Aussehen so sehr und vom Wesen so wenig ähnelte, saß an einem Tisch. Und da er sie sowieso wegen seinen Verletzungen besuchen wollte und an ihrem Tisch noch ein Platz frei war setzte er sich zu ihr.

Kampfkatze
16.02.2009, 21:27
„Steh doch endlich auf!“ Seht öffnete die Augen. Dies war einer der wenigen Momente, in denen er Alhaber ohne Helm sah. Er hatte ein nicht wirklich spektakuläres Gesicht. Braune Augen, braune, kurze Haare, durchschnittliches Kinn und eine Nase, die einer Kartoffel glich. Wenn man sich nicht gut mit Rotwardonen auskannte, konnte man ihn kaum von einem anderen unterscheiden. Seht rieb sich die Augen. „Ist es wirklich schon Zeit? Wie spät ist es?“ „Spät genug. Steh auf. Ich geh zur Magiergilde, um mich weiter zu informieren. Los! Aufstehen!“

Widerwillig hievte Seht sich hoch. Alhaber war schon aus dem Zimmer verschwunden. Er zog sich an und schlurfte die Treppe hoch. Auf halbem Weg blieb er stehen. Er hörte stimmen von oben. Eine war ihm bekannt, es war Inas, die andere, männliche Stimme, erkannte er nicht. Seht lauschte. „… Doch gar nicht! Was ist, wenn er irgend so ein Perverser ist?“ Dies war die Männliche Stimme. Jetzt sprach Ina „Du bist paranoid! Ja, du hast Recht, ich kenne ihn nicht. Aber du kennst ihn auch nicht.“ „Na und? Seit das mit Denova passiert ist, habe ich geschworen auf dich aufzupassen!“ „Das ist kein Grund, mir zu verbieten, mich mit Fremden zu unterhalten!“ „Weist du überhaupt, warum Denova tot ist?“ „Ja, ich weis, du hast Feinde…“ „Ja, Feinde, die alles tun um mich zu verletzen. Denovas Tod war meine Schuld. Das Selbe soll nicht mit dir passieren.“ Seht ging den Rest der Treppe hoch. Im Hauptraum, in dem die Tische standen, saß Ina gegenüber einem Argonier, der um die Mitte 30 alt sein musste. Er hatte viele Ähnlichkeiten mit Ina, nur das er nicht so viele Dornen hatte und um einiges größer war. Jetzt bemerkten sie ihn. Ehe der ältere etwas sagen konnte, stand Ina auf und sagte: „Guten morgen Seht. Schön geschlafen?“ „Ja. Das Zimmer ist zwar etwas gammlig, aber das Bett ist gut. Habt ihr auf mich gewartet?“ Jetzt sprang der Große Ina ins Wort. „Sie hat auf dich gewartet. Ich passe nur auf.“ „Verstehe. Wie lautet euer Name?“ „Tut mir leid, ich behalte meinen Namen lieber für mich.“ Und mit einem Blick auf Ina fügte er hinzu: „Nicht wie manch andere.“

Alhaber kam herein. Er hatte seinen Helm wieder aufgesetzt und einen Rucksack angezogen. „Okay, lass uns gehen.“ Er reichte Seht ein kleines Buch. Es war Ledern und hatte den Titel: Ayleidisch für Dummies. „Wollen die uns für blöd verkaufen?“ „Anscheinend ja.“ Alhaber bewegte sich auf den Ausgang zu. Seht folgte ihm und bevor er in die Kälte ging, rief ihm Ina noch hinterher: „Nicht vergessen! Cheydinhal!“ „Nein, dass werde ich nicht vergessen.“
Als sie die Ställe erreichten, fing Alhaber an, Seht zu befragen: „Na, wie heißt sie denn?“ „Wer?“ „Na, die Argonierin!“ „Wieso interessiert dich das?“ „Na ja, ihr scheint zueinander hingezogen.“ „Was?“ „Seht, tu nicht so! Ich kenne mich mit euch Sumpfbewohnern aus. Könnten Argonier rot werden, wärst du das Leuchtfeuer von Bruma.“ „Weist du Alhaber, manchmal erzählst du nur Müll.“ „Wer tut das schon nicht?“ Mit einem Lachen schwang sich Alhaber auf seinen Schimmel. „Komm schon! Bis nach
Wenyandawik ist es ein weiter Weg!“

Bahaar
21.02.2009, 02:02
Es kostete sie viel Zeit die Spuren zwischen den großen Steinen zu verfolgen. Manchmal fanden sie sie nur durch Zufall, wenn Schnee von den großen Brocken heruntergerutscht war, als ihr Gejagter mit ihrem Freund auf einem der Felsen gelandet war. Gegen Mittag am nächsten Tag erreichten sie schließlich den Fuß des zweiten, südlicher gelegenen Passes. Die Spuren waren hier einfacher zu verfolgen. Aus welchem Grund auch immer, die Abstände zwischen den Abdrücken waren kürzer geworden. Dazu kam noch die offenere Landschaft kurz bevor es in die Kerbe hinauf ging. Und zu ihrer großen Überraschung schienen ihnen die Götter ein wenig gewogen zu sein. Der Schnee in diesem Gebiet war weniger tief und ließ sie schneller vorankommen. Der Wind kam die letzten Tage meistens aus Süden und somit lagen diese Bereiche ihrer Route im Windschatten der Berge. Es schien als wolle Mutter Natur selbst helfen, ihren Freund zurückzubekommen. Oder sie hatten einfach nur großes Glück, ohne göttliche Einmischung. Aber Thorin glaubte mehr an ersteres oder besser gesagt er wollte an ersteres Glauben, um sich seine Hoffnung zu bewahren.
Der Pass zwischen den Berggipfeln hier, war um einiges schmaler, als der Große, Nördliche und auch um einiges höher. Das bremste ihr Vorankommen wieder ein wenig aus, aber sie hatten damit ohne hin gerechnet. Das einzige, was ihnen dabei immer wieder einen unangenehmen, kalten Schauer über den Rücken laufen ließ, war der starke, neu aufgekommene Wind, der vom Pass herab wehte und ihnen aufgewirbelte Schneeflocken entgegentrieb. Nicht, dass sie das von ihrem Weg abgebracht hätte. Auf ihrem Weg nach oben nahmen sie wieder ihre alte Reiseformation ein. Einer an der Spitze und alle anderen folgten in einer Linie, mit einem etwas weiter hinten. Als sie begannen sich ihren Weg nach oben zu suchten, befand sich Rulmgar an der Spitze ihres Zuges, gefolgt von Thorin und Hulfgar. Das Schlusslicht bildete Gondrim.
Wenigstens spielte ihnen der Rest des Wetters weiterhin in die Hände. Am stahlblauen Himmel befanden sich nur wenige Wolken und die Sonne schien kräftig auf sie herab. Fast hätte Thorin glauben können, dass es wirklich warm um sie herum war. Aber nur fast. Der Schweiß rann ihm über die Schläfen in den Bart und gefror an dessen Spitzen zu kleinen Eiszapfen, die ihm gegen die gepolsterte Brust schlugen. Er merkte es nicht, vielmehr hörte er das Klimpern über dem Knirschen des Schnees unter ihren schweren Füßen. Sein Atem ging schneller und angestrengter. Die Strapazen zeichneten sich ab. Sie hatten nicht einen Moment geschlafen innerhalb des kompletten letzten Tages und zwischendrin hatten sich die Jäger einstimmig gegen längere Rasten entschieden. Sie mussten das Wetter und den weniger tiefen Schnee ausnutzen, um Boden gut zu machen, bevor sie diese Vorteile verloren. Und vor allem mussten sie ausnutzen, dass ihr Gejagter tagsüber definitiv langsamer war, als sie – zumindest solange sich Thorins schlimmste Befürchtung nicht bewahrheiten würde.
Sie näherten sich dem höchsten Punkt des Passes am frühen Nachmittag. Der Pass war fast ausschließlich Eis. Der starke Wind hatte den leichten Pulverschnee davon geblasen. Das machte das Finden von Spuren umso schwerer, aber an sich gab es nur eine mögliche Richtung, in die ihr Wolf hatte gehen können. Und das war geradewegs auf der anderen Seite wieder herab.
„Machen wir eine kleine Pause zum Ausschütteln der müden Beine, oder folgen wir den Spuren direkt weiter?“, kam es von hinten. Genau genommen von Gondrim, der wieder zu ihnen aufgeschlossen hatte, als sie ein wenig unentschlossen anhielten.
„Wenn ihr mich fragt, sollten wir weiter machen. Selbst in seiner Wolfgestalt kann er es nicht viel weiter als hier geschafft haben bis zum Sonnenaufgang“, brummte Hulfgar, der gerade neben Thorin stehen blieb. „Und in seiner Menschengestalt ist er langsam – und das wisst ihr alle genauso gut, wie ich“, fügte er dann noch an.
„Er hat Recht. Wir sollten über unsere müden Füße hinwegsehen. Schlafen können wir genug, sobald wir hier fertig sind“, sagt Thorin dann mit einem bitteren Unterton. Rulmgar brummte nur zustimmend.
„Ich bin der letzte, der widerspricht“, kam es von Gondrim. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren stapfte Thorin als Spitze voran, gefolgt von Hulfgar, dann Gondrim und nun als Letzter in der Reihe, Rulmgar. Schweigend machten sie sich an den Abstieg auf der anderen Seite. Es ging schneller voran, als beim Aufstieg. Trotz dessen, dass der Schnee hier wieder tiefer wurde. Dafür wurden die Spuren wieder einfacher zu finden und er lief praktisch in der bereits gezogenen Rinne. Wenn er gerade hinab schaute, konnte er den Meeresarm sehen. Funkelnd, wie ein Diamant im Licht, und doch dunkler, schnitt er durch das Land am Fuße der Moesringberge. Direkt dahinter lag der scheinbar endlose Wald der Isinfier Ebenen. Sie erstreckten sich bis zum Horizont – und noch ein wenig weiter. Sein Blick wanderte zum Himmel und in der Ferne konnte er bereits neue Wolkenformationen erkennen, dunkle Formationen. Es gab keinen Zweifel, dass sie sich nach Norden bewegten. Im Osten und im Westen war der Himmel ebenso klar, wie direkt über ihnen.
Der Pfad schlug eine kleine Kurve ein, als sie näher an den Meeresarm herankamen und verlief nun nach Osten, parallel an den Hängen der Berge entlang und weiter nach unten. Den Spuren folgend. Mehr aus Automatik, denn aus eigentlicher Kontrolle. Thorin konnte die Müdigkeit in seinen Gliedern förmlich greifen. Sein Blick wanderte über die weißen, glatten Abhänge, ohne sie wirklich wahr zu nehmen. Nicht nur wegen der Müdigkeit, sondern auch weil seine Gedanken in die Ferne schweiften. Als wenn er ihren verschleppten Gefährten finden könne, nur mit der Kraft seine Gedanken.
Sie näherten sich dem Ende des Meeresarms. Das Wasser wurde flacher, und der Arm schmaler. An seinem Ende befanden sich mehrere große Fels- und Eisbrocken. Ihr Weg würde sie genau zwischen sie führen und danach in die weiten Wälder Solsteheims. Und wenn sie keine Spuren fanden, würden sie ihn nie finden. Thorin schüttelte leicht den Kopf, als ob er seine negativen Gedanken so loswerden könne. Seine Gedanken kehrten zu Brândil zurück und wie es ihm im Moment wohl gehen mochte. Sie erreichten das kleine Gebiet der umherliegenden Eis- und Felsbrocken. Zunächst nahm er die dunklen Flecken im Schnee nicht wahr, aber als sie größer wurden, begann er erst richtig zu begreifen, was genau es mit ihnen auf sich haben musste. Mit einem Schlag war seine Müdigkeit wie weggeblasen. Seine Muskeln spannten sich und seine Sinne wurden scharf, wie eine Klinge. Sein Schritttempo wurde langsamer, bis es nur noch ein langsames Voranschleichen war. Er wusste seine Freunde mehr hinter sich, als dass er sie hörte oder sah.
Thorin drückte sich in den Schatten eines der großen Felsen und schlich langsam um ihn herum. Sein Puls beschleunigte sich unwillkürlich, als ob sein Herz etwas wusste, dass seine Sinne noch nicht erfasst hatten. Seine Zähne knirschten leise, als sie gegen einander gedrückt wurden. Und von einem Lidschlag auf den Anderen kamen plötzlich zwei Füße in seinen Sichtwinkel. Die Beine verschwanden hinter dem Felsen, um den er herum schlich. Sie waren in eine weiße Pelzrüstung gehüllt. Die Füße waren mit Blut besudelt und lagen in einer kleinen, dunklen Lache. Als Thorin weiter vorwärts schritt und mehr von den Beinen sichtbar wurde, konnte er tiefe Wunden auf den Oberschenkeln erkennen, aus denen noch immer frisches Blut rann. Zumindest ließ das feuchte Glitzern so schließen. Es konnte aber auch bedeuten, dass der Mann, der dort lag, erst seit kurzem tot war.
Der Torso kam in sein Sichtfeld. Die linke Schulter war zerfleischt. Knochensplitter, Fleisch, Blut und Fell der Rüstung bildeten eine einzige Masse. Blut war in alle Richtungen verteilt. Ein weiterer Schritt und die älteren, trotz der Wunden nur wenig schmerzverzerrten Züge von Brândil wurden sichtbar. Er hatte die Augen geschlossen und wirkte irgendwie friedlich. Seine Sicht verschwamm für einen kurzen Augenblick, dann spürte er etwas Kleines, Feuchtes seine Wange hinunterlaufen. Alles in ihm brannte danach, sich einfach neben seinen Freund zu knien und zu versuchen, ihm zu helfen. Aber Thorin wusste auch, dass er nicht konnte, ohne sicher zu sein, dass sie allein waren. „Was ist?“, hörte er die leise, angespannte Stimme von Hulfgar hinter sich hören. Er konnte nicht viel sehen.
„Ich habe Brândil gefunden“, erwiderte er gefühllos. Nicht, weil er nichts empfand, sondern viel mehr, weil er sich so unendlich leer fühle. Hulfgar schwieg. Thorin schaute sich noch ein letztes Mal um, um sich zu vergewissern, dass ihnen niemand auflauerte, dann machte er einen weiteren Schritt auf Brândils leblosen Körper zu, rammte seinen Speer in den Boden und kniete sich neben seinen Freund. Die Schritte der drei Anderen knirschten im Schnee neben ihm. Dann tauchte Hulfgars kräftiger Körper vor ihm auf und kniete sich ebenfalls neben ihren Freund. Gondrim und Rulmgar standen Wache.
„Brândil, kannst du mich hören?“, fragte Thorin mit leicht zitternder Stimme und legte dem alten Mann eine Hand vorsichtig auf die Brust. Er fühlte nichts. Nicht das geringste Heben und Senken des Brustkorbes. Thorin zog seine Hand zurück. Und legte sie schwermütig und mit sinkendem Herzen auf seines Freundes rechte Schulter. Mit einem Mal verzog sich die Mine auf Brândils Gesicht zu einer Fratze des Schmerzes. Thorin und Hulfgar wären wohl beide fast gleichzeitig aufgesprungen, wären sie nicht zu überrascht und schockiert zur gleichen Zeit. „Brândil!“, entfuhr es Thorin mit gemischter Freude.
„Ha-hallo Tho-rin“, kam es schwach von diesem. Blut rann aus seiner Nase und den Mundwinkeln.
„Wir bekommen dich schon wieder hin“, kam es von Hulfgar ermutigend.
„N-nein“, grinste ihr Freund gequält. „U-und das wis-sst ihr.“ Zu Thorins ernüchternder Erkenntnis, hatte er Recht. Sie konnten ihn noch vom Fluch des Werwolfs heilen, aber Brândil bräuchte dann schnelle, medizinische Hilfe. Hilfe, die sie unmöglich gewährleisten konnten. Und wenn sie ihn nicht heilen würden, würden sie ihn später jagen und dann töten. Thorins Sicht verschwamm erneut.
„Brândil, du … warst mir … wie ein Vater“, stammelte er.
„Und du mir“, Brândil hustete und ein Schwall Blut kam aus seinem Mund, … wie … ein Sohn.“
„Ruhe in Frieden.“ Thorin richtete sich auf und griff nach seinem Speer.
„Ei-eines noch … Der, den i-ihr sucht … er ist nach Süden … z-zu d-den Grä-bern.“
„Danke.“ Thorin zog den Speer aus dem Boden, während sich Hulfgar langsam aufrichtete. Er konnte ihn kaum erkennen. Seine Sicht war ein einziger Brei aus schwer deutbaren Farbflächen. Er glaubt zu erkennen, dass der stämmige Jäger grimmig nickte. Er hob seinen Speer. Einen letzten Lidschlag schaute er nach unten, auf seinen Freund. Nein, seinen Vater. Dann stieß er zu und rammte die Spitze seiner Waffe auf Höhe des Herzens durch die Eisbärenrüstung. Seine Beine versagten und er sackte zusammen …

KingPaddy
22.02.2009, 09:46
Die Redoraner schauten ihn misstrauisch und abschätzend an, als er zu ihnen herüber gegangen war. Die Gespräche waren im selben Moment verstummt. Es waren drei Männer. Da er sich mit der innenpolitischen Situation von Haus Redoran noch nie intensiv auseinandergesetzt hatte, hatte er auch keine Ahnung wen er hier vor sich hatte. Der Mann der ihm direkt gegenüber stand, trug einen prachtvollen Brustharnisch aus Ebener, ansonsten bestand seine Rüstung aus nicht minder gut verarbeiteten Arm- und Beinschienen sowie Stiefeln einer Knochenrüstung. Den Harnisch zierte das in Gold eingefasste Wappen des Fürstenhauses Redoran. „Wohl ein redoranischer General“: mutmaßte Tarrior. Die anderen schienen aber keine sehr viel geringere Stellung einzunehmen. Er vermutete, dass es sich bei ihnen wohl um Hauptmänner oder Kommandanten handeln musste. Sie trugen jedoch keine so wertvolle Rüstung wie ihr scheinbarer Anführer. Aber die Knochenrüstungen die ihre Körper schützten wirkten nicht minder beeindruckend. Mit einer Unzahl Runen und dem Redoraner-Wappen verziert machten sie fast den Eindruck einer Paraderüstung. Doch einige Dellen und Schrammen verrieten, dass ihre Träger sie auch im Kampf nicht schonten. Der Mann in dem Ebenerz-Harnisch baute sich drohend vor ihm auf. „Was willst du Hlaalu-Knecht?“: fragte er. Tarrior war über diese Bezeichnung empört. Er war gewiss kein Knecht, als Ratsmitglied eigentlich das genaue Gegenteil. Doch er blieb ruhig, das hier wäre keine gute Gelegenheit sich mit drei militärischen Kommandanten der Redoraner anzulegen. „Ich wollte mich erkundigen wie die Lage hier auf Vvardenfell ist. Ich hörte ihr könntet mir etwas über die militärische Lage im Landesinneren sagen“: antwortete er beherrscht höflich. „Was geht dich die Lage im Zentrum der Insel an? Das ist Redoran-Sache!“: sagte der Mann im Erbenerz-Panzer verächtlich. „Ich wollte schauen ob ich irgendwo helfen kann, angeblich soll ja Ald’ruhn in eurem Herrschaftsbereich, bereits an die Deadra gefallen sein. Deswegen frage ich auch nach dem Landesinneren, denn dort ist ja zurzeit das Hauptaufmarschgebiet der Invasoren“: gab er provokativ zurück. Einige gefährliche Augenblicke ruhten drei erboste glühend rote Augenpaare auf ihm. Doch er wich ihren Blicken nicht aus, im Gegenteil er erwiderte sie mit einem selbstsicheren und herausfordernden Blick. Einige Momente standen sich die vier nun gegenüber dann plötzlich wandte sich der Mann in der Prachtrüstung mit einem Schnauben ab. Und der eine andere Gerüstete folgte ihm, sie verließen die Halle. Der verbleibende Redoraner jedoch blieb zurück. „Mein Name ist Tador Geredun, ehemaliger Kommandant der Stadtwache von Ald’ruhn. Was wollt ihr wissen?“: brummte er. Tarrior war erstaunt den Kommandanten der Wache der gefallenen Stadt gerade hier anzutreffen. „Ich sehe hier etliche Flüchtlinge aus eurem Territorium. Wie schlimm steht es um Redoran“: fragt er. „Wohl eindeutig sehr schlimm. Wir haben sämtliche Außenposten und Minen räumen lassen und die Leute durch Molag Amur nach Süden geschickt, weg von den Deadra. Zum Begleitschutz hatte der Rat einige Legionäre und auch einige unserer Krieger mitgeschickt, deswegen war Ald’ruhn nicht in voller Garnisonsstärke. Wir waren blind gewesen. Die Deadra stehen jetzt tief in unserem Land, vom Roten Berg bis an die Westspalte heran gehört alles den Deadra und inzwischen beginnen sie sich über Molag Amur auch in andere Teile Vvardenfells auszubreiten. Die Redorangebiete im Aschland sind fast restlos evakuiert“: berichtete er. „Was meint ihr mit blind? Was ist denn passiert?“: fragte Tarrior nun neugierig geworden nach. „Ich spreche vom Fall unserer schönen Ratsstadt. Kein verdammter Feind hatte es geschafft diese Stadt zu nehmen, doch die Deadra sie hatten es geschafft. Der Rat hatte die Wachen in der Stadt, aufgrund der Evakuierungen, verringern müssen. Nicht das wir dadurch wehrlos waren, eher im Gegenteil. Im Gegensatz zu Hlaalu und Telvanni besteht unser Haus zu großen Teilen aus Kriegern. Wir hatten den Rest der Stadtwache, die Gildenmagier, einige Kriegswappenträger und natürlich die Legionäre aus der nahen Festung. Nur einige Tage zuvor, war unser Außenposten an der Geisterpforte den Deadra zum Opfer gefallen, daher war die Stadt auch auf einen Angriff eingestellt.

Wir hatten sie befestigt und Wachen abgestellt. Fast jeder verfügbare Wächter war dazu eingeteilt worden die Mauern und Tore gegen die deadrische Brut zu halten. Wir waren wirklich blind gewesen denn die wahre Gefahr kam nicht von außen, sondern von innen. Wir haben die Möglichkeit nicht in Betracht gezogen, jetzt wo uns neue Informationen aus Cyrodiil vorliegen ist es ganz klar, doch damals wer hätte damit rechnen können“: erzählte der Mann und der Ton in seiner Stimme schwankte von Wut, zu Trauer, zu Wut und dann zu tiefem Bedauern. „Was ist denn genau passiert? Erzählt bitte weiter“: bat Tarrior. Der Mann holte tief Luft und fuhr fort: „Die Späher kamen an frühen Morgen angehetzt um zu berichten, dass die Deadra ihr Lager an der Geisterpforte gegen Morgengrauen verlassen hatten und sich nun auf dem Weg zur Stadt befanden. Natürlich wurde alles für die Verteidigung der Mauern und Tore vorbereitet. Wir zogen fast alle Wächter aus der Innenstadt ab um die Wehranlagen großzügig zu bestücken. Wir waren uns sicher die Deadra mit unserem Aufgebot zurückschlagen zu können. Außerdem hatten wir auch die Möglichkeit noch Verstärkung aus der Falkenfalter-Festung anzufordern um den Deadra während der Belagerung in den Rücken fallen zu können. Wir waren wirklich siegessicher. Und gegen Abend kam dann auch die Horde. Ohne auch nur zu zögern schlossen sie einen Ring um die Stadt und begannen vorzustürmen. Skampe und Clannbanne in vorderster Reihe, stärkere Deadra und Dremoren dahinter. Die Bogenschützen auf den Wachtürmen und unsere Wächter, großteilig unsere elitären Kriegswappenträger, dezimierten sie an den Toren. Da wir die verfallenen Mauern rechtzeitig in Stand gesetzt hatten, war Ald’ruhn sehr sicher in diesem Moment. Vor der Stadt begannen sich dann Tore zu öffnen, die Ersatz für getötete Monster ausspuckten und somit einen Strom an Verstärkung lieferten, doch die Situation verschlechterte sich nicht im Geringsten. Wir töten, sie schickten neue, die wir auch wieder töteten. Ich war selbst an der Mauer und trug meinen Teil dazu bei. Ich teilte sogar noch die in der Zerstörung begabten Magier der Gilde und die Heilmagier auch noch ein. Die Deadra fielen wie Korn unter der Sense. Wir glaubten uns schon als Sieger. Wir wollten sie zurückdrängen und dann auf offenem Feld angreifen, während die Legion ihnen dann in den Rücken fallen würde. Doch dazu kamen wir nicht mehr, denn in diesem Moment kam die Wende.“ Tarrior hing jetzt regelrecht an seinen Lippen, doch Tador stoppte um nochmals Luft zu holen. Sein Blick wirkte bekümmert. „Was brachte die Wende“: fragte Tarrior, da sich sein Gesprächspartner nicht überwinden konnte weiter zu sprechen. „Ich hätte es kommen sehen sollen, denn die Deadra sind nun mal hinterhältig, es liegt in ihrer Natur. Wie wir jetzt aus Cyrodiil erfahren haben, werden die Horden Oblivions von einem Kult unterstützt, der sich Mythische Morgenröte nennt. Agenten dieses Kultes hatten sich auch in Ald’ruhn eingeschlichen, als Flüchtlinge getarnt und öffneten in genau diesem Augenblick Tore ins verfluchte Reich des Vergessens in der Stadt. Sie hatten darauf gewartet, dass ich den Großteil der Wachen an die Wehranlagen beordert hatte. Sie hatten gewartet bis der Weg für ihre Tore frei war. Nun strömten auch aus ihnen Deadra hervor. Sie hatten uns in die Zange genommen. Ich schickte Krieger zurück in die Stadt um die Bevölkerung zu schützen, dadurch erlitten wir Rückschläge an der Mauer. Ein Teufelskreislauf. Ich ließ eine Brieftaube senden um die Verstärkung aus der Legionsfestung anzufordern, doch es kam niemand. Wie wir jetzt wissen, hatte auch dort der Kult seine Finger im Spiel gehabt. Er hatte ein Obliviontor direkt vor dem Zugang zur Festung errichtet. Die Legionäre kamen nicht mehr heraus, aber die Deadra strömten auch dort in rauen Massen aus ihrem finsteren Reich. Wir waren in der Stadt gefangen und wurden langsam aber sicher überrannt. Ich wollte die Leute aus der Stadt teleportieren lassen, doch der Kult hatte die restlichen Gildenmagier bereits beseitigt. Wir saßen fest. Ich hatte in diesem Moment meinen Frieden mit Almsivi gemacht und wollte mit meinen Männern zusammen sterben und dabei so viele Deadra wie möglich mit mir nehmen. Wir wollten uns nämlich mit den Zivilisten aus der Stadt kämpfen um ihnen eine Chance zur Flucht zu geben.“: erzählte er weiter.

Bei den Ausführungen des ehemaligen Kommandanten kam Tarrior das Bild des zerstörten Kvatch wieder in den Sinn. Er konnte sich das gut vorstellen. Wo die Deadra hinkamen, gab es nur Zerstörung. „Aber wie kommt es das ihr jetzt hier vor mir steht?“: fragte er dann. „Ich kann vor euch stehen, weil ich an diesem Tag meine Ehre verloren habe. Anstatt mit meinen Männern den Weg des Kriegers zu gehen und im Kampf zu sterben, habe ich die Stadt verlassen. Es beschämt mich. Weil wir uns sicher glaubten den Kampf um die Stadt gewinnen zu können, haben wir sie vorher nicht evakuiert. Das heißt die Bevölkerung und der Rat waren noch da. Die Ratsherren waren die Garanten für das Fortbestehen des Hauses, also mussten sie in Sicherheit gebracht werden, doch auf eine Weise die ich bis heute abstoßend finde. Mir und meinen Kriegern wurde ein Ausfall um die Leute aus der Stadt zu bringen verboten. Wir sollten weiterkämpfen und die Deadra beschäftigen, damit sich die Ratsherren zusammen mit ihrer Leibwache heraus schleichen konnten. Wenn ich ihn auch nicht in Ordnung fand ich sorgte dafür das die Männer auf ihren Posten blieben und übereignete somit die Stadtbevölkerung dem Tod. Ich war bereit mit meinen Männern zu sterben, doch Ratsherr Venim verlangte, dass ich ihn begleiten solle. Er wollte mich dabei haben, weil er glaubte seine fünf Elite-Krieger würden ihn nicht schützen können. Ich weigerte mich, doch sie zwangen mich mitzukommen. Den einfachen Bürgern hatten sie es jedoch verboten sie zu begleiten. Wir verließen die Stadt, als sich die Deadra zu einem Frontalangriff auf das Haupttor sammelten und entkamen. Meine Männer wurden nieder gemetzelt, doch ich durfte weiterleben. Ich habe meine Ehre damit verwirkt“: sagte er bedrückt, sein Gesicht war von Wut und Qual entstellt. „Einige Leute hatten es ebenfalls geschafft, beim folgenden Großangriff aus der Stadt zu entkommen und die Legionäre hatten das Tor vor der Festung schließen können und sie danach geräumt. Wir sind nach Maar Gan und die anderen nach Balmora, Caldera oder sonst wo in die Westspalte. Von Maar Gan aus haben wir den Rat dann nach Gnisis in Sicherheit gebracht und ich wurde, als einer der Vertreter unseres Hauses, hierher nach Ebenherz geschickt“: erklärte er. „Das heißt die Deadra sind auf dem Vormarsch?“: fragte er. „Gewiss. In den Regionen südlich des Roten Berges wimmelt es jetzt nur vor Toren und Deadra und sie breiten sich immer weiter aus. Jedoch haben wir kaum noch verlässliche Informationen. Wir wissen nicht wie es jetzt in Ald’ruhn nach dem Angriff aussieht, ob überhaupt noch etwas steht. Kein Späher traut sich mehr ins Zentrum der Insel. Zumindest haben sie es bisher nicht gewagt in dichter besiedelte Gebiete vorzurücken. Sicherlich wird ihr nächstes Ziel die Westspalte sein um uns den Rest zu geben. Zurzeit belagern sie noch Maar Gan was wohl auch der einzige Grund ist, warum sie noch nicht in die Küstenregionen eingefallen sind. Haus Hlaalu kann uns also dankbar sein. Doch auch das wird sich wohl auch ändern, denn der Rat denkt darüber nach die Stadt aufzugeben und sich auf die Verteidigung unserer Küstenstädte zu konzentrieren. Unfassbarerweise haben die Nord nämlich beschlossen Solstheim anzugreifen. Das muss man sich mal vorstellen. Wir befinden uns mitten in der Krise und die greifen Solstheim an und womöglich alsbald auch Vvardenfell selbst. Es gibt Gerüchte das sie von der nördlichen Insel aus, ebenfalls eine Invasion vorbereiten um uns anzugreifen. Sollte das der Fall sein, könnte es hier bald zu großen Problemen kommen. In unseren Hafenstädten können wir die Bürger kaum noch unter Kontrolle halten. Der Unmut der Leute ist so groß, dass wir sie nur noch mit Androhung von Waffengewalt unter Kontrolle halten. In Gnisis hatte es vor kurzem auch einen Aufstand der Minenarbeiter gegeben, den man noch geradeso friedlich auflösen konnte. Die Krise macht die Leute nervös, als wäre die allgemeine Bürgerkriegsstimmung nicht schon schlimm genug gewesen. Erst gab es Aufstände in der Bevölkerung und dann dachten die Häuser ernsthaft darüber nach, gegeneinander zu kämpfen, jetzt wo der Nerevarine weg war. Und die Deadra nutzen den Moment voll aus und trafen uns in einem schwachen Moment. Jetzt haben wir die Krise. Reicht euch das an Informationen?“: schilderte Tador die jetzige Situation im redoranischen Gebiet.

„Es ist so als wäre ganz Morrowind verrückt geworden“: stieß Tarrior hervor. „Eine ganz einfache Sache. Es ist der mangelnde Glaube“: sagte der ehemalige Kommandant. Er selbst guckte ihn jetzt verwirrt an. „Wir Redoraner dienten immer treu dem Tribunal und auch ich glaube an Almsivi, doch der Großteil der anderen Häuser tat dies nur wenig. Und jetzt glauben alle, dass ihre Götter sie verlassen hätten. Es stimmt schon man hat schon lange nichts mehr von den Göttlichen gehört, doch man muss an den Segen der Göttlichen für ihr Volk glauben. Die meisten sind Zweifler und fallen wegen so einer kleinen Krise von ihrem Glauben ab. Und plötzlich glaubten viele nicht mehr an die Lehre des Tempels und wollten sich mit dem ausbrechenden Bürgerkrieg vom Tempel befreien, dabei hatte er Jahrhunderte über für Ordnung in Morrowind gesorgt. Und jetzt kann man ja sehen was es gebracht hat. Das Land ist ohne die starke und ordnende Hand des Tempels und der drei Götter im Chaos versunken“: äußerte er seine Meinung dazu. „Ihr hört euch nach einem Kleriker, als nach einem rein praktischen Kämpfer an“: stellte Tarrior fest. Der Dunmer lächelte das erste mal seit das Gespräch begonnen hatte. „Bevor ich Kommandant der Wache geworden bin, war ich Kriegswappenträger gewesen und habe im Namen Vivecs für den Tempel gekämpft“: sagte er. Er fühlte sich unwohl. Jetzt stand schon wieder einer dieser tempeltreuen Narren vor ihm. Hätte dieser um seine Vergangenheit gewusst, hätte er ihn wohl am liebsten jetzt an Ort und Stelle aufgeschlitzt. Aber Redoraner waren ja schon immer in ihrem beschränkten Dasein den Lehren des Tempels gefolgt, wie Hunde ihren Herren. Deshalb war auch ein Mitglied Haus Hlaalus geworden, da zahlte sich die Gefolgschaft wenigstens in barer Münze aus. „Habt Dank für die Informationen. Sollten die Häuser sich zu einem Angriff auf die Deadra entschließen, werde ich gewiss mitziehen“: log er, aber traf somit zumindest den Willen Redoraners. Sein bisheriger Gesprächspartner reichte ihm die Hand. „Wohlan denn. Ich gehe dann wieder zu meinen Kameraden. Möge Almsivi mit euch sein. Und wenn ihr sie seht, tötet einen dieser üblen Deadroths für mich“: verabschiedete sich Tador und verschwand ebenfalls wie seine beiden „Kameraden“ aus der Halle. Zumindest hatte er jetzt einen ausreichenden Überblick über die Lage hier auf Vvardenfell. Er musste feststellen, dass das Land, seit seiner Abreise, wirklich in eine tiefe Krise geschlittert war. Da die Westspalte bisher verschont geblieben war, konnte er was seine Plantage anging aufatmen. Doch sollten die Deadra in Maar Gan durchbrechen, könnte dennoch alles in Gefahr sein. Er würde für den Fall der Fälle, alles auf der Plantage für eine schnelle Abreise bereitmachen. Jedenfalls sobald er dort hingelangt war. Er würde wohl mindestens zwei Tage brauchen von Ebenherz bis nach Caldera, bedachte man, dass er kein Reittier hatte und Ebenherz nicht über einen Schlickschreiter verfügte. Letzteres hätte er wohl aber sowieso nicht Anspruch genommen. Es war schon schlimm genug, das er kurz vor seiner Abreise eines dieser unsäglichen Tiere hatte nutzen müssen. Doch da es diese Alternative zum Laufen nicht gab, hatte es sich sozusagen sowieso erledigt. Er wandte sich wieder um verließ die Halle. Im Vorbeigehen schnappte er sich noch einen Apfel vom Tisch von dem er ein großes Stück abbiss, als er draußen war. Er befand sich bereits wieder am Eingang der Burg, als er aus einem Nebengang eine Tür und dann seinen Namen hörte. Er ging nochmals zurück und schob seinen Kopf um die Ecke. „Ah ihr seid noch da“: sagte Dram Bero, dessen Treffen mit dem Herzog wohl zu Ende war. Tarrior nickte und wartete bis der Ratsherr zu ihm aufgeschlossen hatte. „Was hat das Treffen ergeben“: fragte er während sie nebeneinander hergingen. „Leider nichts. Ich habe versucht den Herzog davon zu überzeugen zumindest an den Flanken in die Offensive zu gehen. Die Deadra breiten sich ja in alle möglichen Richtungen aus. Ihre Hauptarmee ist zwar zu stark, aber die kleineren Gruppen die sich durch Molag Amur langsam Richtung Azura-Küste, Weidenländern oder Ascadia-Inseln ausbreiten sind schwächer. Wir können sie mit gezielten Angriffen sicherlich besiegen. Ich mag mir gar nicht vorstellen was passiert, wenn die Deadra in die dicht besiedelten Gebiete einfallen. Wir müssten dann an mehreren Fronten kämpfen. Unser vorrangigstes Ziel sollte sein die Deadra einzudämmen und so viele Tore wie möglich zu schließen. Mit der Meinung bin ich nicht allein. Die Redoraner die derzeit die Deadra in Schach halten stehen geschlossen hinter mir und der Großteil unserer Ratsherren und ein Teil der Ratsherren der Telvanni sind auch dafür. Aber Herzog Dren kann sich einfach nicht zu einer konsequenten Entscheidung in dieser Sache aufraffen“: berichtete er von seinem Anliegen beim Herzog.

„Aber wieso das denn nicht. Man sieht ja welche Probleme die anderen Provinzen haben, wenn man die Deadra einfach frei um sich greifen lässt. Wenn der Großteil der Ratsherren der Häuser dafür sind, sollten wir doch handeln“: tat er seine Meinung kund. Derweil hatten sie die Burg verlassen und schritten über die Brücke zurück in die Stadt. „Ja eigentlich schon, doch Herzog Dren möchte auf Nummer sicher gehen und abwarten. Er hat Verstärkung bei König Helseth angefordert und auch das Kaiserreich um zusätzliche Verstärkung für die Ostlegionen, also unsere, ersucht. Dabei habe ich zu erklären versucht, dass König Helseth auch andere Gebiete Morrowinds mit Verstärkung versorgen muss. Was bedeutet das Vvardenfell das eigentlich über viele Krieger verfügt, hinten anstehen muss, wenn es denn überhaupt etwas bekommt. Das gleiche dürfte auch auf die Kaiserliche Legion zu treffen, die ihre Leute wohl zur Sicherung von Cyrodiil und anderen Städten dringender brauchen werden. Dann hat er noch Kontakt mit unseren Nachbarn Himmelsrand und Schwarzmarsch aufgenommen und für Unterstützung hier auf Vvardenfell geworben. Die Argonier greifen bereits auf dem Festland in den Krieg ein und die Nord halten uns hin. Ich glaube nicht, dass sie uns helfen werden. Die allgemeinen Gerüchte besagen eh, dass sie Solstheim nur erobern wollen um Vvardenfell von dort aus zu überfallen“: erzählte Dram Bero weiter. „Herzog Dren muss das doch wahrnehmen. Er würde ja sonst die Augen vor den bestehenden Tatsachen verschließen“: sagte Tarrior dazu. „Nunja er will lieber auf der sicheren Seite sein, bevor er einen Angriff riskiert und dafür will er nun mal so viele Krieger und Verbündete haben wie möglich. Das ist an sich ja eigentlich vernünftig, doch in diesem Fall ein fataler Fehler. Die Deadra sind kein normaler Gegner. Sie profitieren von der derzeitigen Krise und werden stärker je länger wir sie gewähren lassen. Wir müssten in diesem Fall wirklich so schnell wie möglich reagieren um Schlimmeres zu verhindern“: erklärte er das Verhalten des Herzogs. Dann seufzte er. „Aber die derzeitige Lage ist nicht weniger katastrophal. Bevor die deadrische Invasion begann, standen die Häuser wieder einmal kurz vor einem Krieg. Jetzt ist sie in vollem Gange und Hlaalu und Redoran haben sich verbündet, doch die Kooperation und Koordination klappen einfach nicht. Und noch schlimmer sind die ewig gespaltenen Telvanni. Es gibt fast so viele Meinungen im Rat von Sadrith Mora wie es Ratsherren bzw. Sprecher gibt. Großteilig stehen sie der Sache gleichgültig gegenüber, als würde sie die Invasion nichts angehen, aber zumindest wären einige von ihnen bereit mit uns zu kämpfen. Aber ein gewichtiger Teil sträubt sich dagegen. Die wollen nicht einmal an eine Zusammenarbeit mit uns und den Redoranern denken. Ich frag mich wirklich was da im Rat vor sich geht. Zumal die Telvanni selbst jetzt noch in der Krise ihren Ablehnungskurs gegen die Magiergilde weiter betreiben. Ich habe von einem befreundeten Händler gehört, dass die Gildenmagier in der Wolfenhalle sich nicht mehr in die Stadt trauen, weil sie Angst haben gemeuchelt zu werden. Man könnte fast denken, dass die Hexer mitten im Krieg gegen die Deadra noch einen Krieg gegen die Magiergilde entfesseln wollen“: beschwerte sich der Hlaalu über die politischen Zustände hier in ihrer Heimat. „Das werden sie sicher nicht tun. Ich traue nicht einmal den Hexenmeistern diese Dummheit und Arroganz zu, jetzt in dieser Situation die Gilde anzugreifen. Die Zauberer der Gilde tragen schließlich auch im Kampf gegen die Deadra bei. Als Unterstützer, Heiler oder Kampfmagier stehen sie mit den Kriegern und Legionären an der Front. Die Telvanni würden uns im Kampf gegen den Feind einen wichtigen Verbündeten nehmen und sich selbst dabei auch noch schwächen. Ich glaube nicht, dass sie so verrückt sind und das durchziehen würden“: sagte er. Inzwischen hatten sie das „Sechs Fische“ erreicht und Tarrior hielt an. „Ich hoffe damit habt ihr Recht. Es war schön mit euch zu reden. Ich nehme mal an ihr wollt hier zu Abend essen. Dann wünsche ich euch noch einen schönen Abend, ich kehre dann nach Vivec zurück. Es gibt noch Dinge die besprochen werden müssen, zum Beispiel was wir ohne die Zustimmung von Herzog Dren unternehmen können“: verabschiedete sich Meister Dram Bero von ihm und er blickte in den Himmel. Er stellte fest, dass es tatsächlich bereits zu dämmern begann. Er hatte länger in der Burg gebraucht als er gedacht hatte. „Ja gehabt euch wohl Meister Bero. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder. Ich werde wohl morgen schon nach Balmora abreisen“: verabschiedete sich auch Tarrior. „Oh dann könnte es vielleicht passieren, dass wir uns dort nochmals sehen. Vorausgesetzt ihr bleibt eine Weile dort. Demnächst dürften mich Ratsangelegenheiten dorthin führen, allein schon um die Bürger zu beruhigen“: sagte er dann noch, als er bereits einige Schritte gegangen war, dann winkte er noch und ging weiter. Dann betrat er die Herberge und wurde leckeren Düften empfangen die sanft in seiner Nase kitzelten. Er setzte sich an einen Tisch und freute sich schon auf ein leckeres Fischgericht zum Abendessen, während draußen langsam die Sonne am Horizont versank und es dunkel wurde in Ebenherz.

Naasira
25.02.2009, 16:05
Überrascht sah Naasira von Ihrem Frühstück auf. Doch als sie Ihr Gegenüber erkannte, machte sich ein vorsichtiges Lächeln auf Ihrem Gesicht breit. "Kamahl, das nenne ich nun wirklich mal eine Überraschung." Neugierig musterte sie Ihr Gegenüber. Nichts an dem Dunmer wies darauf hin, dass dort ein Vampir saß.
Der Vampir und die Heilerin waren mal gemeinsam zu einer Ayleidenruine gereist, in der Hoffnung dort ein Heilmittel für Kamahl zu finden. Doch sie fanden dort nichts als einen Haufen Untoter, einem mächtigen Vampir welcher nun ebenfalls ein toter Untoter war und einem einzigen Fläschen mit einem Heilmittel.

Der Dunmer hatte zugunsten der Bretonin auf das Heilmittel verzichtet. Nur Ihm verdankte Naasira Ihr normales Leben und kein Dasein als Schattengestalt. Diese gemeinsame Vergangenheit erlaubte es Ihr mit einer ruhigen Gelassenheit weiter Ihr Frühstück zu verspeisen, wo die anderen Gäste wohl schreiend die Schänke verlassen hätten, wüssten sie wer hier mit Ihnen den Raum teilte.

"Scheinbar hat sich mein Ruf bis Bruma verbreitet. Ein unglücklicher Beinbruch führte mich hierher. Und was hat Euch hierher geführt?"... die Bretonin fragte sich ob Kamahl mittlerweile fündig geworden ist, oder ob er meinte hier in der Gegend einen neuen Hinweis zu bekommen. Neugierig wartete sie die Antwort ihres Gegenübers ab.

Skyter 21
25.02.2009, 20:29
Nach einer viel zu kurzen Nacht, wie Tarik fand als er wach wurde, stieg der Kaiserliche aus seinem Bett. Er fühlte sich, als wenn ein wildes Pferd auf ihm herumgetrampelt hätte. Tarik streckte sich ein paar mal und versuchte sich zu bewegen, um die Müdigkeit aus seinen Knochen zu bekommen. Die Bewegungen führten ihn aber immer wieder in Richtung Bett und er war versucht noch ein paar Stunden zu schlafen. “Ich hätte nie gedacht dass eine Ausbildung so Kräfte zehrend sein kann“, dachte Tarik. Er musste sich jedoch auf sein Vorhaben besinnen und packte seine wenigen Sachen zusammen. Noch im Halbschlaf verließ er sein Zimmer und ging in die Schankstube. Dort bestellte er sich ein Frühstück und ließ sich auf einen freien Stuhl fallen. Die anwesenden Personen wünschte er ein genuscheltes “Morgen“.

Wenig später kam das Frühstück. Tarik bedankte sich kaum hörbar und fing an zu essen. Das Frühstücke brachte seinem Magen arbeit und auch sein Zustand verbesserte sich schnell von “Halbschlaf“ auf “geradeso wach“. Auch seine Umgebung begann Tarik nun klarer wahrzunehmen. Er erkannte Naasira, einen Dunmer und den Wirt der sich mehr durch die Arbeit in der Küche als durch seine körperliche Anwesenheit bemerkbar machte.
Langsam begann Tarik seinen Tagesplan im Kopf auszuarbeiten. “Zuerst sollte ich mir ein Schwert kaufen. Dann bezahle ich die Unterbringung des Pferdes. Mit selbigem müsste ich es in einem Tag bis zur Kaiserstadt schaffen. Dann muss ich mein Versprechen einlösen.“
Tarik beendete sein Frühstück und grübelte noch über einige Dinge die ihm Kopfzerbrechen bereiteten.

eissceda
25.02.2009, 21:15
"Eine Reihe interessanter Zufälle. Eine übellaunige bretonische Magierin, die ich im Auftrag der Gilde in eine Ruine begleiten durfte, hat mich nach Bruma geführt, die Eiseskälte hier in der Gegend hat mich in diese Taverne gebracht, der Hahn nebenan hat mich aus den Federn geschmissen und ein freundliches und bekanntes Gesicht hat mich an diesen Tisch gelotst. Da ich dich allerdings eh wegen ein paar Verletzungen, die ich mir in letzter Zeit zugezogen habe, und möglichen unschönen Fragen beim Besuch eines anderen Heilers aufsuchen wollte kann man auch das als Begründung annehmen. Also hättest du Zeit dir die Verletzungen anzuschauen?"

Naasira
26.02.2009, 10:22
Unweigerlich musste Naasira bei Kamahls Auflistung der Ereignisse grinsen. "Oh, ich will mal hoffen die Verletzungen hast Du nicht von der übel launigen Bretonin empfangen? Doch bevor ich diesen Hahn auf einen Bratspieß stecke, kann ich mir Deine Verletzungen ansehen." Langsam schwand der schalkhafte Ausdruck aus den Augen der Bretonin.
"Dein Glück hast Dich wohl nicht ganz im Stich gelassen, wenn Du hier über mich stolperst, gerade wenn Du einen Heiler brauchst."

Wiedermal bedauerte die ehemalige Priesterin die Tatsache, dass sie immer noch keinen Weg gefunden hatte den Dunmer komplett zu Heilen. Für sie war dieser Fluch noch immer eine Krankheit und seit Ihrer eigenen Heilung hatte sie der Gedanke an das Heilmittel nie komplett verlassen.

"Komm nach dem Frühstück nach oben. Das letzte Zimmer auf der linken Seite. Dort kann ich Dich ungestört behandeln."

eissceda
26.02.2009, 19:25
"Nein, die Bretonin hat mit den Verletzungen nichts zu tun und das Brathähnchen kannst du gerne haben insofern der Besitzer keine Einwände hat. Bei blutlosem Federvieh geht gleich wieder die Jagd auf Magiekundige am Rande der Gesellschaft los und außerdem sind Federn zwischen den Zähnen verdammt störend.
Und was die Ursachen meiner Verletzungen angeht: Ich musste mich um ein Rattenproblem in der Magiergilde von Bravil kümmern und wurde dabei von einer übergroßen, aggressiven und violett leuchtenden Ratte in den Unterarm gebissen. Seitdem habe ich Probleme mit dem Zaubern, was möglicherweise mit den Tränken, die im Keller ausgelaufen sind, zu tun hat. Außerdem verheilen die Wunden schlecht und vor kurzem sind sie auch noch aufgebrochen. Ich werde dann schon mal hoch gehen und in deinem Zimmer auf dich warten, öffentlich frühstücken könnte sich auf meine Gesundheit negativ auswirken." Mit diesen Worten stand er auf, verabschiedete sich von Naasira und ging anschließend nach oben in ihr Zimmer wo er dann auch gleich seinen Lederharnisch auszog, damit sie den Arm besser untersuchen konnte wenn sie mit dem Essen fertig war.

Alexian
02.03.2009, 21:46
Alexian bewegte sich zu einem der vielen Eingänge des Hauptzeltes. Ein Tisch war dort aufgestellt an dem Octus und einige andere Ranghoche vor langen Listen saßen. Es bildete sich bereits eine Schlange und Alexian beeilte sich, um möglichst weit vorne zu stehen. Er kam noch rechtzeitig an, um unter den ersten 20 zu sein. Nach kurzem anstehen kam er an die Reihe. Er stand vor einem der Feldherren und wurde nach seinem Namen gefragt. „Devinus, Alexian. “ Sein Gegenüber beugte sich über die Listen, murmelte einige Namen. Dann sagte er zu Alexian: „O.K. Sie haben nächsten Morndas, danach den Midas, dann am 12., am 16. und am 21. Das war´s fürs erste. Es kann sein, dass sich wegen der Verstärkung einige Zeiten ändern. Nächster!“

Alexian bewegte sich wieder in Richtung Zelt. Die Sonne fing an unterzugehen. Viele Zelte waren jetzt bereits wiederaufgebaut und die Legionäre putzten ihre Rüstungen, legten sich schlafen, schärften ihre Waffen oder bereiteten sich auf die Nachtwache vor. Elijah kam hinter einem Zelt hervor, winkte Alexian zu und bewegte sich in seine Richtung. „Da bist du ja!“ Schrie er. Sie machten sich jetzt beide auf den Weg zum Zelt. „Hast du heute Wache?“ fragte Alexian Elijah. „Nein, aber Morgen. Und du?“ „Nein, erst nächsten Morndas. Wo ist Ardor?“ „Keine Ahnung…“ Sie erreichten das Zelt, als es schon dunkel war.

Ardor war nicht da. Elijah fing an, die Schnallen am Harnisch zu lösen und legte ihn dann neben seinen Schlafsack. Es war ziemlich stickig und man könnte ohne den Lichtzauber des Hochelfen nichts sehen. Alexian zog sich ebenfalls den Harnisch aus und legte sich in seinen Schlafsack. Langsam fing der Lichtzauber an, seine Wirkung zu verlieren. Alexian fing an, darüber nachzudenken, wann die Daedra wieder angreifen. Ihm jagte der Satz von Elijah durch den Kopf: „Wisst ihr, das war nur eine kleine Daedra-Armee. Sie haben noch viel schrecklichere Kreaturen.“ Aber welche Kreaturen? Und was waren Dremora und Clanfears?

Elijah schien das zu wissen. Er musste ihn fragen. „Elijah.“ „Ja, was?“ „Was ist ein Dremora?“ Alexian hörte, dass Elijah sich aufrichtete. „Ach… Das sind die Menschenähnlichsten. Sie können mit Waffen umgehen und Rüstungen Tragen. Es gibt viele Stufen von ihnen, angefangen bei dem Rüpel…“ Alexian musste dazwischenreden, bevor Elijah ihn wieder mit überflüssigen Informationen zuhäufte. „Das reicht. Ich wollte nur wissen, was sie sind. Und was ist ein Clanfear?“ „Das sind die kleinen Echsendinger. Sie sind schnell, haben eine etwas dickere Haut und stoßen einen mit ihrem Horn und schlagen. Es gibt nur zwei bekannte Arten: Den schwächeren Kümmerling und…“ „Okay, das reicht. Du sagtest, es gäbe noch schrecklichere Kreaturen, die die Daedra haben.“ „Ja. Es gibt Daedrots, große, dickhäutige Echsen, die mit einem Schlag zwei Männer umhauen können. Es gibt Spinnendaedra, die kleinere Ebenbilder erzeugen. Sie gleichen Spinnen. Und es gibt Atronache. Viele verschiedene. Feuer, Sturm, Eis. Und dass war nur die Spitze des Eisbergs.“

In Alexian stieg Müdigkeit auf, und sagte gute Nacht zu Elijah. Er musste das alles erst verarbeiten. Wenn die Dinger, die sie Angegriffen haben, erst die Schwächsten waren, und die Daedra noch Echsen haben, die mit einem Schlag zwei Männer umwerfen… Er schlief unter Alpträumen über den heutigen Angriff ein und hatte einen Unruhigen Schlaf.

weuze
02.03.2009, 23:09
Arranges hörte noch die Stimmen der Wachen am Tor von Skingrad, als sein Rotfuchs ihn auf der Straße mit langsamen Schritten dahintrug.

Es war wie jedes Mal, wenn er eine Stadt verließ, man beachtete ihn fast nicht und ließ in ohne große Geste die Tore passieren. Anders jedoch war es, wenn er einen Ort oder eine Stadt zum ersten Mal oder seit sehr langer Zeit wieder betrat. Man musterte ihn schon von weitem mit einem fragenden Ausdruck. Kam er dann bis ans Tor heran, verstellten ihm die Wachen meist den Weg. Ohne viel Gehabe stieg Arranges von seinem Pferd ab und ging mit langsamen Schritten auf die Soldaten zu. Manchmal erkannten sie den Waldläufer, wie sie vermuteten, dass er einer dieser komischen Leute ist und ließen ihn durch. Doch oft konnte es schon sein, dass die Männer in den Rüstungen Passkontrollen durchführten und das Gepäck kontrollierten. Doch das ließ den Kaiserlich immer völlig kalt, da er sowieso kaum etwas bei sich trug. Nur bei seinem Mithrilhemd staunten die meisten nicht schlecht, weil man bei so einem landstreicherähnlichem Aussehen kein so wertvolles Rüstungsteil vermutete.

Jetzt aber war er wieder für sich allein in der Wildnis. Was wohl eher ungewöhnlich für einen Magier mit finsterem Gemüt und einem Hang zur Nekromanti ist. Er erfreute sich in seinen Gedanken an dem gelegentlichen Vogelgezwitscher und bestaunte die Blumen am Wegrand. Immer wieder atmete er die frische belebende Luft tief ein und entspannte sich auf seinem Pferd, dass er nun auch schon länger als 10 Jahre kannte. Es war das Folen der Stute seines Vaters. Und er hatte es damals als junger Mann selbst eingeritten. Dafür folgte es ihm nun blind fast überall hin.

Arranges war nun schon einige Stunden unterwegs und die Sonne stand schon weit im Westen, als er in der Ferne den großen Turm in der Mitte der Kaiserstadt erkennen konnte. Immer wieder staunte er über diese Baukunst. Es war ein wahrliches Meisterwerk kaiserlicher Architektur. Doch plötzlich, als er so in Gedanken verloren dahinritt und in den Himmel schaute, rannte ihm eine Gestalt von weiter vorn auf dem Weg entgegen. Erst als das Scheppern der schweren Eisenrüstung an sein Ohr drang, schaute er vor sich auf die Straße und sah, wie ein Argonier mit erhobener eiserner Streitaxt auf ihn zugerannt kam. Er reagierte blitzschnell und schwang sich von seinem Pferd um seinerseits das Schwert zu ziehen. Der Argonier war auf ein paar wenige Meter heran und hielt inne als er die Waffe in der Hand des Kaiserlichen sah. 'Was wollt ihr mit dem Buttermesser? Kommt, gebt mir eure Wertsachen und ich lasse euch am Leben!' Arranges hatte selten Argoniere mit einer so perfeckten Aussprache gesehen. 'Ihr seid euch der Situation wohl nicht ganz bewusst? Doch das macht nichts, ich werde eurem Gedächtnis auf die Sprünge helfen...' Und ehe der Argonier wusste wie ihm geschah, noch Zeit hatte, genauer über die Worte des Wiedersachers nach zu denken, stand ein Skelettmeister mit erhobenem Zwergenclymore vor ihm und blickte ihn aus stumpfen leeren Augenhöhlen heraus an. 'Seid ihr sicher, dass ihr euch nicht doch lieber den nächsten Wanderer nehmen wollt?' Der Argonier ließ die zuvor noch mit beiden Händen gehaltene Axt langsam sinken und schließlich ganz fallen. Mit einem dumpfen Klirren fiel die schwere Waffe zu Boden. 'Nun ich denke mir verstehen uns...' 'Das meine ich auch.' Sagte der Argonier, machte auf dem Absatz kehrt und rannte so schnell es ging die Böschung auf der Seite des Weges hinab. 'Mit diesen Wegelagerern ist es doch immer dasselbe. Erst kommen sie sich mit ihren Waffen zweiter Klasse unbesiegbar vor und dann siend sie schneller verschwunden als ich meine Formeln sprechen kann.' Und wie er sich wieder auf seinen Rotfuchs schwang verschwand auch der Skelettmeister wieder in einer Kaskade aus verschiedenfarbigen Lichtern.

Nach einer Weile sah Arranges erneut die Silhouette eines Menschen weit vorn auf dem Weg. 'Heute sind die Diebe aber angriffslustig... und lästig.' Doch erkannte er schon wenige Augenblicke später, dass es sich um einen Reiter handelte. Als er herankam erkannte er die Konturen einer Frau, die etwas großes vor sich auf dem Pferd hatte. Schmuggler? Ging es Arranges sofort durch den Kopf. Doch als sie fast auf gleicher Höhe waren und er ihr vernarbtes Gesicht erkennen konnte sah er auch, dass es sich um einen mensch handelte, den sie da vor sich auf dem Pferd hatte. Nanu, ein Leichentransport? Einzeln? Ohne Karren? Wohl kaum... geht mich auch eigentlich gar nichts an... obwohl es mich schon interessieren würde, ob der Bursche tot ist oder nicht... Als er ihr hätte die Hand geben können, so dicht ritten die beiden aneinander vorbei, rief er: 'Seid gegrüßt!'

Als Angehöriger des Kaiservolks musste er sich schließlich an das halten, was man ihm schon als Kind immer eingetrichtert hat: Du kannst noch so missraten sein, aber wahre dein gutes Benehmen und deine Manieren!

Die Geschichte wird im Gruppenthread "Heiler und Dämon (http://www.multimediaxis.de/threads/117112-Heiler-und-D%C3%A4mon)" fortgesetzt.

Van Tommels
03.03.2009, 11:50
Wie lange war der Rothwardon jetzt schon unterwegs? Minuten? Stunden? Tage? Ihm selbst kam es wie Monate vor dass er aus Anvil aufgebrochen war, und so langsam stieg in ihm der Verdacht hoch, dass er sich verirrt habe. Juan zog an den Zügeln seines Pferdes, welches er aus Anvil für seine Reise bekam und stoppte seinen Ritt. Seine Wachen Augen blickten sich um und erspäten einen kleinen Bach, zu welchem er dann auch das Pferd lenkte. Behände stieg er ab und ließ das Tier tränken. Er selbst achtete das kühle Nass nicht und kramte in den Satteltaschen seines Transportmittels. Schließlich wurde er fündig und faltete ein buntes Pergament auseinander - eine Karte. Der Agent musterte die Umgebung, schaute wieder auf die Karte, sah sich abermals um, fuhr mit den Finger über das Wunderwerk der Kartographen von Anvil und stopfte den Wegweiser letztendlich fluchend zurück in die Tasche. "Ich habe keine Ahnung, wo ich hier bin, hier sieht alles gleich aus. Naja, die Straße besitzt weder Abzweigungen noch sieht sie schlecht beritten aus. Wenn ich ihr folge, komme ich bestimmt irgendwann an einen Anhaltspunkt, welcher mich leitet...", murmelte Juan mürrisch vor sich hin, zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht und schwang sich dann auf das Pferd. Behände wendet er es und reitete dann in leichten Trab weiter, den Weg folgend...

Nach einer tagelangen Ritt ohne nennenswerte Zwischenfälle kam Juan in Skingrad an. Schon von Weitem erblickt der Rothwardon die stabilen und beeindruckenden Mauern dieser befestigten Stadt. Lange war er nicht mehr hier, und sofort nimmt er sich vor, wohl einen Tag Station hier zu machen um die Straßen ein wenig zu erkunden. Gesagt, getan. An den Ställen vor der Stadt gab Juan sein Pferd ab, er würde sich ein Neues besorgen wenn es darum ging, weiter zu reiten. Am Stadttor erfolgte die gewohnte Prozedur, wenn man sie denn als solche bezeichnen durfte. Die Wachen sahen ihn schief an, er zückte ein edel aussehende Plakette und schon durfte er eintreten. So lief es jedes Mal, der Vorzug einer Person im Dienste des staatlichen Organs. Drinnen dann unternahm der Agent zunächst einmal einen Spaziergang durch die weitläufigen Straßen von Skingrad, schaute mal hier, mal da hin und freute sich über das geschäftige Treiben hier. Auf meinem Weg hierhin sah ich Kvatch, oder das, was die Daedra übrig ließen. Einst war Kvatch mindestens eine genauso blühende Metropole wie Skingrad. Möge die Zukunft der Stadt wieder zu altem Ruhm verhelfen.

Mit verschränkten Händen auf den Rücken schlenderte der Agent weiter, seinen Gedanken nachgehend, bis seine Schritte ihn zu dem nobelsten Gasthaus der Stadt lenken. Es dämmerte bereits. Ohne zu zögern trat er ein und ließ nach dem Schließen der Tür den Blick schweifen. Zwischen der gold- und silberverzierten Fassade mischte sich eine noch wertvoller aussehende Sammlung an Seidenteppichen, welche die Wand an vielen Stellen schmückte. Der Blick des Rothwardonen blieb schließlich an dem ebenso reich dekoriertem Tresen hängen, hinter dem ein nobel aussehender Kaiserlicher Juan argwöhnisch musterte. Sich seiner Abenteurerkleidung bewusst, trat er zu der Anmeldung und zückte wortlos die Plakette. Sofort hellte das mürrische Gesicht des Portiers auf und dieser drückte Juan den Zimmerschlüssel in die Hand und versicherte ihm, dass alle seine Sachen im Zimmer bereitliegen. Nur leicht nickend wendet sich der Agent ab und begibt sich in sein Zimmer, oder wohl eher Apartment...

Ein reicher eingerichtetes Zimmer gab es wohl in der ganzen Stadt nicht, mit Ausnahme der Schlossräume. All die wertvollen Metallgegenstände und selbst die goldbestickte Bettgarnitur aber würdigte Juan keines Blickes, sondern er setzte sich auf das Bett, zog unter seiner Lederrüstung sein allerheiligstes Buch hervor und legte es sich neben das Kopfkissen. Nachdem er sich seiner Rüstung entledigt hatte, kroch er sofort und ohne Umschweife ins Bett und begann in dem Buch zu blättern. Stundenlang blätterte er, las aufmerksam jede Zeile, studierte jedes Zeichnung auf's Genauste. Dann aber legte er das verbotene Werk zur Seite und starrte in's Leere. Was würde passieren, wenn man ihn mit diesem Buch erwischte? Man es fand? Warum nur tat er so etwas Dummes und hielt an diesem, an seinem Schatz fest? "Die Faszination lebt in diesem Buch und in mir. Aber ich darf nicht unvorsichtig werden...", murmelte er vor sich hin und versteckte das Buch hinter dem Nachtschränkchen neben den Bett. Dann erhob sich Juan, ging zum Fenster und zog die Vorhänge zu, es war bereits tiefste Nacht. Es gilt immerhin meinen Auftrag aus der Kaiserstadt abzuholen. Da sollte ich ausgeruht sein und diesen edlen Rastplatz genießen. Schließlich muss ich in den nächsten Tagen wieder in der Wildnis übernachten..., und mit diesen Gedanken kroch er zurück ins Bett und schlief auch recht schnell ein.

Die Geschichte wird im Gruppenthread "Heiler und Dämon (http://www.multimediaxis.de/threads/117112-Heiler-und-D%C3%A4mon)" fortgesetzt.

Alec die Hand
03.03.2009, 12:40
Alec langweilte sich fast zu Tode. Es war mitten in der Nacht und er befand sich drei Stockwerke über dem Boden auf einem Sims neben einem Fenster. Er kauerte dort und biss in seinen Apfel. Schmatzend lugte er wieder durch das Bleiglas neben sich. Er hasste Beschattungen! Manchmal konnten sie sich als sehr kurzweilig und interessant erweisen, doch die meisten liefen so ab, wie diese hier: Man schaut der Zielperson stundenlang beim Schlafen, Essen, Lesen und sogar beim Notdurft verrichten zu. Seine Zielperson, ein hagerer Mann mittleren Alters, völlig unauffällig, grunzte zufrieden auf seiner Schlafstatt. Alec verdrehte die Augen, lehnte sich wieder an die Hauswand und schaute in den klaren Nachthimmel. Er biss das letzte Stück von seinem Apfel und begann den Butzen in seiner Hand auf und ab zu werfen. Wachen waren keine in Sicht und so gab es für Alec absolut nichts zu sehen. Das Viertel war wie ausgestorben. Ab und an brachte eine, auf den Dächern herumstreunende, Katze etwas Abwechslung, doch ebenso schnell wie sie auftauchte war sie auch wieder verschwunden. Alec zog seine Kapuze tiefer ins Gesicht. Er fror erbärmlich und hatte mit der aufsteigenden Müdigkeit zu kämpfen.

Alec schreckte durch ein Geräusch hoch. "Dreck!", dachte er... er musste wohl kurz eingenickt sein. Aus dem Fenster neben ihm schien schwaches Licht. "Dreck, Dreck, Dreck! Da passiert endlich mal was und ich verschlafs!" Er spähte vorsichtig durchs Fenster. Das Zimmer war durch eine Kerze schwach erleuchtet. Seine Zielperson stand im Zimmer und redete wild gestikulierend auf eine andere, in eine Kutte gehüllte, Person ein. Zu schade, daß der Unbekannte seine Kapuze auf hatte. Dadurch konnte Alec aufgrund der schummrigen Beleuchtung nichts vom Gesicht erkennen. Alec fiel auf, daß sein "klient" scheinbar Angst vor dem Fremden hatte, denn sein Gesicht erschien furchtsam und angespannt, wie in Todesangst, während er auf den Unbekannten einredete. Leider redeten sie so leise, daß Alec ausser leisem Gebrummel nichts verstehen konnte. Plötzlich und blitzschnell hob der Fremde seine Hand und packte sein Gegenüber am Hals. Alecs Augen wurden größer, als sein "Klient" auf einmal mit seinen Füßen in der Luft zappelte, wie ein Fisch auf dem Trockenen. "Jetzt wirds interessant..." Kurze Zeit später wurde das Zappeln schwächer und hörte schließlich ganz auf. Alec versuchte angespannt Einzelheiten des Fremden zu erkennen und spähte angestrengt durch die Scheiben. In diesem Moment wandte der Unbekannte den Blick von seinem Opfer und starrte genau in Alecs Richtung. Alec erschrack und rutschte fast vom Sims. Er drückte sich wieder neben dem Fenster an die Wand und atmete schnell. Kaum eine Sekunde später zerbarst die Scheibe mit lautem Klirren und sein "Klient" flog wenige Zentimeter an Alec vorbei und landete unsanft mit einem Platschen auf dem Pflaster. Instinktiv riss Alec dabei die Hände vor die Augen... und rutschte endgültig ab. Im letzten Augenblick hielt er sich mit einer Hand am Sims fest. Verzweifelt versuchte er auch mit der zweiten Hand einen halt zu finden... da hielt er inne. Durch das geborstene Fenster waren langsame Schritte schwerer Stiefel zu hören, die sich dem Fenster näherten. Alec hielt den Atem an, als er nach oben zum Fenster sah. Der Kopf des Fremden erschien in der Öffnung und für einen kurzen Moment sah Alec das Gesicht, während sich beide anstarrten. Es war das Gesicht eines älteren Mannes, doch war die Haut grau wie Asche und die pechschwarzen Augen schienen sich mit ihrem Blick direkt in Alecs Kopf bohren zu wollen. Dann kam der Lärm...

Das schnelle klappern eiserner Stiefel auf Pflasterstein, Stimmen wurden laut und zwei Häuser weiter konnte man Fackelschein erkennen, der sich von einer Seitengasse schnell näherte. Der Unbekannte schaute ebenfalls kurz in die Richtung, dann wieder zu Alec und verschwand im Zimmer. Das Licht wurde gelöscht, dann war es im Zimmer still. "Ich muss hier weg!", dachte Alec und er versuchte weiter sich wieder auf den Sims zu ziehen. Die Wachen waren inzwischen schon in Sichtweite und es war nur eine Frage von Sekunden, bis Alec im Fackelschein zu sehen sein musste. "Da vorne!", hörte er eine der Wachen brüllen. Zwischenzeitlich hatte sich Alec wieder auf den Sims gezogen und verharrte bewegungslos. "Vielleicht habe ich Glück..." Just als er das dachte blickte einer der Wachmänner, die sich inzwischen um den Toten versammelt hatten, nach oben. "Da ist das Schwein!", brüllte er als er auf Alec zeigte. "Verdammter Goblindreck!" Alec ging in die Hocke und sprang nach oben, klammerte sich am Giebel fest und zog sich hoch. Er hörte wie die Wachen währenddessen blank zogen und sich an der haustür zu schaffen machten. In den Nachbarhäusern wurden Fenster aufgerissen um den Grund des nächtlichen Krawalls zu erfahren und eventuell einen Blick auf das Geschehen zu erhaschen. Alec schaute nicht zurück sondern sprintete den Giebel entlang. Auf der Straße hörte er das hastige Scheppern von Rüstungen und aus dem Haus unter sich hörte er Krachen und Rumpeln. Er spähte in die Dunkelheit vor sich und sprang am Ende des Daches ab. Er war hochkonzentriert, lauschte dem Tumult auf den Straßen um die ungefähre Position seiner Verfolger abzuschätzen und achtete auf jedes "Da ist er!", während er scheinbar eine Ewigkeit durch die Luft segelte. Er landete auf einem Dach auf der anderen Straßenseite und rannte weiter. Das war seine Welt: Die Dächer der nächtlichen Stadt, die Dunkelheit und das Kräftemessen mit den Ordnungshütern.

Er rief die örtlichen Gegebenheiten in seinem Kopf ab um eine schnelle Fluchtroute zu finden. Er sprang auf das Dach eines tiefer gelegenen Hauses und lies sich von dort auf die Straße gleiten. Er rannte die Gasse entlang und sah vor sich in der Dunkelheit die Stadtmauer. Er blickte kurz zurück und als er sicher war, daß ihn keiner sehen konnte, sprang er in das Gebüsch, das die Mauer säumte. Er tastete den Boden ab. "Hier muss es doch irgendwo sein", dachte er. Er fand was er suchte, riss den Kanaldeckel zur Seite und lies sich in die stinkende Dunkelheit gleiten. Von der Leiter aus spähte er noch kurz nach seinen Verfolgern und schloß den Deckel, dann ließ er sich die Leiter herabrutschen und landete mit einem Platschen im Abwasser der Stadt.

KingPaddy
06.03.2009, 21:33
„Der Feind vor den Toren, in den Städten brodelt es und die einfachen Bauern proben den Aufstand“: diese Informationen verdaute Tarrior mit dem Fisch vom Abendessen, der ihm plötzlich wie ein Stein im Magen zu liegen schien. Er hatte sich an ein Fenster in seinem Zimmer gesetzt und starrte nun in die Dunkelheit hinaus und zählte die Sterne am Nachthimmel. Eher unnötigerweise hatte Agning ihm ein eigenes Zimmer verschafft. Der muffige Keller war zwar nicht unbedingt ein guter Schlafplatz, doch für diese eine Nacht wäre es gewiss auch noch gegangen. Aber ein Gast war ausgezogen, irgendein Bosmer aus Seyda Neen, der seinen Ring bei der Händlergilde hatte verpfänden müssen um eine Überfahrt zum Festland zu bezahlen. Angeblich hatte ihm der Nerevarine persönlich den Ring zurückgebracht, als dieser gestohlen worden war. Zwar glaubte Tarrior nicht dran, aber scheinbar hatte es dem Bosmer geholfen den Preis dafür noch ein Stück in die Höhe zu treiben. Wer darauf reinfiel, sollte das von ihm aus ruhig tun. Er zählte gerade Stern Nummer 157 als seine Gedanken sich wieder um die derzeitige Krise zu drehen begannen. Eigentlich hatte er ja vorgehabt so schnell wie möglich zu seiner Plantage zurück zu kehren, doch als er es jetzt nochmals bedachte, schien es vielleicht besser doch in Balmora Hilfe zu leisten. Es war ihm auch nicht geholfen, wenn es tatsächlich zu Aufständen kommen sollten. Wohin sollte er dann fliehen, sollten die Deadra in Maar Gan durchbrechen und die Westspalte in Brand setzen. Zwar scheint es wahrscheinlich, dass sich die Invasoren zunächst um die Redoraner kümmern würden, um einen Feind ganz auszuschalten, aber es war auch nicht viel unwahrscheinlicher, dass sie das nah bei Ald’ruhn gelegene Caldera doch angreifen würden. Doch wenn er sich die ungeheure Zahl der finsteren Dämonenwesen vorstellte, die es geschafft hatten Kvatch und die mächtige Ratsstadt zu überrennen zog er es sogar in Betracht das sie aufgrund ihrer schieren Masse eigentlich beide Gebiete zugleich angreifen konnte. Zudem bewegten sich ja auch noch deadrische Truppen in Richtung Molag Mar und den Weidenländern, also Tel Vos, wie er von einigen Spähern im Schankraum erfahren hatte. Wenn er es richtig einschätzte sind der Kult der Mythischen Morgenröte und seine vergeistigten Anhänger die größte Gefahr. Soweit er das verstanden hatte, öffneten die Kultisten diese Höllentore, durch die nun die Deadra-Brut ungehindert nach Nirn strömen konnte. Doch vermutlich war es kaum möglich den Kult auszumerzen. Die Kultisten versteckten sich so gut in der Bevölkerung, wie damalig sein eigener Kult, wenn nicht sogar besser. Es war kaum möglich die Anhänger und Verräter zu enttarnen.

Und während er noch überlegte, wie man am besten gegen die Verräter in den eigenen Reihen vorgehen sollte, wuchsen langsam seine Kopfschmerzen wieder, da sich seine Gedanken wie üblich nur im Kreis drehten. Um das Ganze nicht unnötig zu verschlimmern, entschied er sich dafür früher zu Bett zu gehen. Am nächsten Morgen wollte ja auch schon früh los um möglichst gegen Abend in Balmora ankommen. Die zusätzliche Kraft würde er durchaus gebrauchen können. Daher schloss er seine Sternzählung bei der Nummer 468 ab und goss sich noch etwas Wasser aus dem bereitgestellten Krug ein. Er betrachtete den hölzernen Becher noch ein wenig, dann stürzte er das kühle und wohltuende Nass in einem Zug hinunter und legte sich, nachdem er die Kerzen gelöscht hatte, ins Bett. Zunächst hielten ihn seine um die Deadra kreisenden Gedanken noch etwas wach, doch schlussendlich behielt doch die Müdigkeit die Oberhand und entschlummerte sanft in das Reich der Träume. Doch er schien auf dem Weg dahin falsch abgebogen zu sein und fand sich bald in Namiras Reich und einem quälendem Alptraum wieder.

Angsterfülltes und von Qualen geschwängertes Schreien drang an sein Gehör. Es schien aus allen Richtungen und von hunderten von Quellen zu stammen. Instinktiv schloss er fest die Augen und presste sich, verzweifelt bemüht die furchtbaren Geräusche auszublenden, die Hände auf die Ohren. Doch das Gebrüll schien direkt in seinen Kopf einzudringen. Er hörte Kriegsschreie menschlicher, sowie nicht menschlicher Krieger, Todesschreie, das Schreien verängstigter Kinder und die Qualenschreie von Gefolterten. In diese Collage des Schreckens mischte sich beharrlich lauter werdend, das Geräusch eines schweren Sturmes, der die Schreie langsam zu verschlucken begann. Zusammen hatten alle Geräusche so etwas wie den Klang des Weltuntergangs, wenn es denn so etwas gab und es wurde immer lauter. Inständig flehte er zu Fürst Dagoth, dass es doch aufhören möge und fast so als wäre sein Gebet erhört worden, verstummten die Geräusche auf ihrem Höhepunkt plötzlich. Langsam nahm er die Hände von seinen Ohren und öffnete die Augen. Er fand sich in einer trostlosen verbrannten Landschaft, wieder die erst anhand der großen Berges im Hintergrund als Vvardenfell identifizieren konnte. Die Erde war nicht mehr als Staub und Asche. Sie war schwarz, trostlos und einfach tot. Zunächst wusste er nicht wo er war, doch bald hatte er seine Position anhand des Blickwinkels den er auf den Berg hatte identifiziert. Und als er sich weiter in der schwarzen Landschaft mit dem blutroten Himmel umsah, bestätigte sich sein Verdacht. Es waren die Ascadia-Inseln auf denen er sich befand. Die nahen Gewässer die er entdeckte sprachen dafür. Das Wasser war dunkel gefärbt, rot vom Blut vermutlicher Hunderter Toter. Ihre Leichen schwammen mit dem Gesicht nach unten im Wasser oder übersäten die Ufer. Es waren verschiedenste Kadaver von Dunkelelfen sowie von Menschen, aber auch von dahin geschlachteten Netchen oder Guars. Er musste würgen, als ihm direkt bei diesem Anblick der faulige pestilenzähnliche Odem des Todes ins Gesicht schlug. Er kniff seine Augen zusammen und wandte sich ab, nur um beim Öffnen einen nach schlimmeren Anblick ertragen zu müssen. Ein gewaltiges Oblivion-Tor, einem brennenden Auge gleich, ebenso einem dämonischen Schlund, tat sich vor ihm auf. Zu beiden Seiten des Tores bildeten zwei Reihen gewaltiger eiserner Kreuze eine Art grauenhafte Allee. Das Schrecklichste an ihnen und für ihn am verstörensten waren die armen Teufel, die man an den Kreuzen aufgehängt hatte. Er brach in die Knie, als er den grauenhaften Anblick an seinen Verstand ließ, denn es ging weit über das hinaus, was er zu verstehen in der Lage war.

Die Körper wiesen fürchterliche Wunden auf. Sie waren gefoltert und auch noch nach dem Tod weiter verstümmelt. Zum Sterben hatte man sie an die Kreuze gehängt. Ihre Köpfe hatte man ihnen abgeschlagenen und den Kadavern zu Füßen gelegt. Er war angewidert, doch irgendwie erhob er sich. Er hatte keine Kontrolle mehr über seine Beine, die ihn einfach immer weiter auf die Allee und das Tor zu trugen. Tarrior versuchte sich zu wehren, doch er schaffte es nicht seine Gliedmaßen wieder unter Kontrolle zu bringen. Sein Körper stoppte erst, als er sich kurz vor dem flammenden Spiegel des Tores stand. Wie hypnotisiert starrte er in die wirbelnden Flammen. Und dann plötzlich bildete sich, innerhalb dieses feurigen Strudels, der ihn in sich hinein zu ziehen versuchte, ein Gesicht. So verrückt es ihm selbst schien, schien es so, als wäre die Oberfläche des Tores tatsächlich ein Spiegel. Verwundert starrte er in sein eigenes Gesicht, das zwar von den wabernden Flammen leicht verzerrt dennoch als sein eigenes zu erkennen war. Er starrte sein feuriges Spiegelbild an und fuhr immer wieder mit seinen Blicken über das eigene Gesicht, das langsam zu zerfließen begann. Daraufhin verformte es sich zusehends und nahm eine andere Gestalt an. Es erschien ein Gesicht das er nur allzu gut kannte, auch wenn er es ewig nicht gesehen hatte. Hatte er gerade nicht in sein eigenes Antlitz geschaut hatte er nun das Behrams vor sich. Es schien sich aber noch zu verfestigen und an Tiefe zu gewinnen und ehe er sich versah schob sich Behram tatsächlich durch den flammenden Spalt und stand ihm nun gegenüber. Doch der Telvanni schien ihn nicht einmal wahrzunehmen. Er drehte sich wieder zum Tor um und eine weitere Gestalt trat daraus hervor, es war ein Dremora. Die beiden, der Dunmer in seiner Dwemer-Rüstung und der schwarzhäutige Dämon in seiner deadrischen Rüstung, begannen ein Gespräch und vor Tarriors Augen begannen schreckliche Bilder vorbeizuziehen. Es waren Bilder von Massakern, Schlachten und blinder Zerstörung, davon wie Morrowind und ganz Nirn von den Heeren Mehrunes Dagon in Brand gesetzt wurden.

Im nächsten Augenblick wurde es schwarz um ihn. Er war gefangen in der Leere und plötzliche dröhnte eine laute Stimme auf ihn ein. „Morrowind ist unsere Heimat, die Heimat unseres Hauses. Es steht nah am Abgrund, doch es sind nicht die Flammen Oblivions die es zerfressen, sondern der kranke Kern der unaufhaltsam wächst. Das gefallene Haus muss zurückkehren und sich gemeinsam mit den anderen Häusern gegen den Feind der Heimat und den Feind der Häuser stellen. DU musst dich deinem Erbe stellen“: hallte es in seinen Gedanken, dann wurde es hell um ihn ...

... als er mit weit aufgerissenen Augen in seinem Bett erwachte. Hitze- und Kälteschauer schüttelten ihn durch und Schweiß rann in Strömen über seine Haut. Seine Lunge überschlug sich fast beim atmen und sein Herz raste wie wild. Er öffnete den Mund, doch nur ein schwaches und quiekendes Keuchen entrang sich seiner Kehle. Schnell sog er mit einem tiefen Atemzug frische Luft ein und atmete mit weiteren tiefen Atemzügen langsam etwas ruhiger. Vorsichtig versuchte er aufzustehen, was ihm aber nicht recht gelang. Als er sich auf seine Beine stützen wollte, taumelte er und fiel zurück aufs Bett, welches den Versuch mit einem Knarren quittierte. Seine Beine fühlten sich an, als wären sie aus losem Sand und als er auf seine Hände schaute, erschrak er sogar einen Moment. Sie zitterten so unkontrolliert, wie bei einem alten Mann. Mit dem Vorsatz es nicht noch einmal zu übertreiben, startete er nach einer kurzen Weile vorsichtig einen weiteren Versuch auf die Beine zu kommen. Und Tarrior schaffte es sich auf seine Beine zu stellen, die ebenfalls wie seine Hände zitterten. Mit langsamem Schritten wankte hinüber zum Spiegel um sich anzusehen, nachdem er sich mühsam an der Wand hatte abstützen müssen um nicht umzufallen. Voller Entsetzen starrte auf das was einstmals sein Gesicht gewesen war. Er erkannte sich kaum wieder. Die vorher aschfarbene Haut war nun derart hellgrau, dass man es durchaus mit weiß verwechseln konnte. Die Augen strahlten zwar immer noch in glühendem kräftigen Rot, doch die dicken schwarzen Augenringe straften die Augen lügen. Er sah einfach furchtbar aus. „Was ist nur passiert?“: fragte er sich zweifelnd und dachte an die verstörenden Bilder des Traumes zurück, die aber langsam seinem Gedächtnis entglitten. Es wäre nicht das erste Mal, das einer seiner Träume viel mehr eine Vision war, als alles andere. Aber derart schrecklich waren sie nie gewesen. Vor allem hatte die Stimme und deren Worte gegen Ende des schrecklichen Erlebnisses irgendetwas in ihm berührt, doch er konnte nicht genau erfassen was es war. Er schüttelte den Kopf, in seinen Gedanken schien ein Sturm zu toben der jede Überlegung einfach hinfort riss oder durcheinander wirbelte. Er konnte sich nicht darauf konzentrieren, dabei war er sich sicher, dass die Antworten auf seine eigenen Fragen wichtig waren. Doch es herrschte eine vollkommene Blockade in seinem Kopf. Nochmals schüttelte er den Kopf, versuchte die finsteren Gedankenfetzen nun doch abzustreifen, und klatschte sich eine Hand voll kalten Wassers ins Gesicht. Langsam verschwand das Zittern aus seinen Gliedern und machte einer tiefen Unruhe in seinem Innern Platz, die ihn regelrecht dazu zu drängen schien, endlich Ebenherz zu verlassen.

Er konnte nicht sagen was, doch irgendetwas zog ihn wie magisch nach Norden ins Landesinnere von Vvardenfell. Erst jetzt erkannte er die Gefühle wieder, wie er sie seit seiner Rückkehr mit dem Luftschiff verspürte, doch bisher waren sie immer von etwas anderem überlagert gewesen. Es war fast so, als hätte der Traum alles Unnötige hinfort geblasen und dieses Gefühl wieder freigelegt, dieses unbändige Brennen in seinen Eingeweiden, das regelrecht nach dem Roten Berg schrie. Wenn er es recht bedachte, hing beides womöglich zusammen. Er verfolgte den Gedanken jedoch nicht weiter, sondern kleidete sich an, da die Kraft langsam wieder in seinen Körper zurückkehrte. Da er sich bereits entschieden hatte, Ebenherz zu verlassen und den Pfad nach Balmora einzuschlagen, wählte er seinen einfachen Reisemantel, den Ugnings Frau für ihn gewaschen hatte. Nachdem er sich ihn um die Schultern geschlungen hatte, packte er noch schnell seine Habe zusammen und verließ das Zimmer. Im Schankraum wurde Tarrior bereits von Ugning erwartet. „Guten Morgen Tarrior. Ich hab dir etwas vom Frühstück aufgehoben“: begrüßte ihn der Nord. Als er jedoch den Mantel und das Gepäck sah, entglitt ihm das Grinsen, das er aufgesetzt hatte. „Tut mir leid Ugning, aber ich muss weiter. Wenn die Lage nur annähernd so schlimm ist, wie ich gestern in der Burg erfahren habe, dann muss ich sofort nach Balmora“: erklärte er und tat so als wäre er über den plötzlichen Aufbruch zerknirscht. „Du wirst doch wenigstens noch die Zeit zum Essen haben“: blieb der Wirt hartnäckig. „Nein. Soweit ich an der Sonne erkennen kann, dann ist es wohl bald gegen Mittag und ich wollte bis heute Abend wenigstens bis nach Pelagiad gekommen sein. Also sollte ich jetzt aufbrechen. Zu essen werde ich sicher unterwegs etwas auftreiben können“: winkte er ab. Ehrlich gesagt hatte er nicht den Geringsten Hunger. Sein Magen fühlte sich zwar flau an, aber nach diesem furchtbaren Traum, war ihm jedes bisschen Hunger vergangen. „Hier das schulde ich dir noch“: sagte Tarrior und warf dem Nord einen ledernen Beutel mit Draken zu. Dieser fing ihn auf. „Dann sei vorsichtig, wenn du in die Nähe von Pelagiad kommst. Die Leute sind nicht mehr allzu gut auf Haus Hlaalu zu sprechen. Und wenn ich dir einen Tipp geben darf: Meide die Bauernhöfe. Eine gute Reise und mögen dir die Götter gewogen sein“: verabschiedete sich der Wirt und Tarrior verschwand aus der Herberge. Während er sich auf dem Weg zum Kontor der Ostkaiserlichen Handelsgilde befand, dachte er noch eine Weile über die Worte Ugnings nach. Er verstand nicht so ganz, warum er die Bauernhöfe meiden sollte, aber würde den Rat dennoch beherzigen.

Er trat gerade auf den großen Platz am Hafen mit der großen Drachenstatue, als er schnell zur Seite treten musste und beinahe ins Wasser gefallen wäre. Eine kleine Gruppe von Reitern bahnte sich schnell ihren Weg durch das Hafenviertel und über die Brücke und verschwand so dann im Diplomatenviertel. Er warf ihnen noch einen Fluch hinterher und stand dann vor der schweren Holztür des Kontorgebäudes. Den Mann mit Namen Gerus Atilia der für das Ausstellen der Passierscheine verantwortlich war, brauchte er nicht lange zu suchen. Ein großes Holzschild, das vor einem Tisch prangte wies daraufhin: „Passierscheine – 100 Draken.“ Ein Wucherpreis wie er fand, aber es sollte vermutlich nicht jeder in den Genuss des Schriebs gelangen. „Der Pöbel kann ja vor den Toren zu Grunde gehen“: dachte Tarrior da nur missmutig. Dennoch trat er vor, denn sollte er nochmals nach Ebenherz kommen, könnte er ihn sicher gut gebrauchen. Der Kaiserliche der auf einem niedrigen Stuhl vor ihm saß, hatte eine Narbe die ihm direkt über die Nase lief und den Eindruck erweckte, das jemand versucht hätte seinen Kopf mit einer Axt in der Waagerechten durchzuhacken. Sein Gesicht war grimmig und seine Augen verdrehten sich, als er den Dunmer bemerkte, der etwas von ihm wollte. „Ich nehme an ihr wollt einen Passierschein haben?“: vermutete er mit genervter Stimmlage. „Das ist richtig“: bejahte Tarrior. „Tja was für ein Pech das ich gerade Pause habe“: sagte er und strafte ihn mit einem Blick, der ihm gar nicht gefallen wollte. „Und wann ist eure Pause zu Ende“: fragte er ihn mühsam beherrscht. „Kommt immer ganz darauf an. Wie lange dauert es noch bis ihr verschwindet“: fragte er und setzte ein breites Grinsen auf. Genau in diesem Augenblick riss dem Dunmer der Geduldsfaden. Er packte den Mann am Kragen und zerrte ihn hoch und zu sich heran. Er war erstaunlich muskulös, doch das hielt Tarrior dennoch nicht davon ab, ihn richtig zu packen. „WAS FÄLLT EUCH EIN?“: schrie Gerus mit wutschäumender Stimme. „Ganz einfach. Seit ich wieder hier in Morrowind bin, werde ich von irgendwelchen Kaiserlichen angeblafft, doch ihr setzt dem Ganzen die Krone auf. Ihr werdet mir umgehend einen Passierschein aushändigen oder...“: faltete er den Kaiserlichen zusammen. Dieser entwand sich jedoch seinem Griff und taumelte einige Schritte rückwärts und stieß dabei seinen Tisch um. „Oder was?“: keifte er ihn an. Tarrior setzte ein absolut gefühlsloses Gesicht auf und in seine Augen trat eine unglaubliche Kälte. „... oder ich verteile eure Eingeweide als Dekoration an den Wänden“: sagte er mit schneidender Kälte in der Stimme. Der Kaiserliche wollte zuerst ein Lachen ausstoßen, doch dann blickte er ihm ins Gesicht und seine eigenen Züge entglitten ihm, als entdeckte das sein Gegenüber es durchaus ernst meinte. „Wie sie wünschen“: murmelte er nun unterwürfig. „Ich benötige jedoch noch euren Namen um ihn auf dem Schein einzutragen“: fügte er mit schwankender Stimme an. „Gut so“: dachte er und gab dem unverschämten Kaiserlichen die nötigen Informationen und hielt kurz darauf einen gesiegelten Passierschein in Händen. „Dieser Schein gilt für alle Kaiserlichen Sperrbezirke auf Vvardenfell“: rief er ihm noch nach, als Tarrior gerade das Kontor verließ. Er hatte sich einen weiteren Feind gemacht das wusste er, aber niemand sprach in seiner Heimat in diesem Ton mit ihm. Vor allem nicht in Ebenherz der Stadt des Hlaalu-Herzogs, wie manch einer Herzog Dren zu nennen pflegte. Mit schnellen Schritten, in denen die immer noch nicht ganz verrauchte Wut steckte marschierte er zum Stadttor. Ohne eine Wort zu sagen marschierte er an dem Wächter vorbei, der ihm bei seiner Ankunft den Zugang verweigert hatte. Als er an dem perplexen Mann vorbei trat, warf er ihm einen vernichtenden Blick zu und der Kaiserliche schluckte schwer. Ein Lächeln stahl sich auf Tarriors Lippen, als er Ebenherz über die große Brücke verließ.

SirTroy
07.03.2009, 17:19
Ein Birkenblatt fiel auf Troys Gesicht und ein seltsamer Schauer lief ihm über den Rücken.Er stand auf und bemerkte das er in einem Wald war. Im nächsten Moment war alles zerstört. Brennende Bäume und zerstückelte Leichen zierten die Umgebung.Er ging einige Schritte vorwärts und er sah eine Frau, welche im nächsten Moment wieder verschwand. Er ging einige schritte weiter und fiel in ein großes Loch.Nach einigen Sekunden stand er wieder vor dem Loch und sah wieder die Frau, sie stand auf der anderen Seite des Loches und blickte auf Troy. Er wollte zu ihr gehen doch sie verschwand wieder. Er flog zu Boden und sah wie jemand seine Beine zog, er wurde in das Loch gezogen und fiel mehrere Sekunden, bis er unten aufkam und schmerzen fühlte, die er noch nie zuvor gespürt hatte. „Mein Name ist...“ Ein Schwert bohrte sich durch ihren Hals. Ein riesiger schwarzer Ritter stand hinter ihr „Sie ist eine Hexe!“ er reichte Troy die Hand und hob ihn auf. Die schmerzen waren verschwunden. „Ich bin Theodore, Diener der Ritter der 5, vorerst sind wir die Hexe los, aber so leicht wird sie nicht aufgeben.“

Schweißgebadet erwachte Troy. 'Ein Traum? Was war das, und wer war das?' Er stieg aus dem Bett und ging aus dem Haus, runter zum Fluss um sich zu waschen. 'Ich sollte weniger Met trinken' dachte er und ging wieder zum Haus. Als er rein kam, bemerkte er das etwas fehlte. 'Mein Rucksack!'. Er durchsuchte das ganze Haus aber fand nirgends den Rucksack. 'Bestohlen worden, ich glaubs nicht'. Er ging aus dem Haus und sah Richtung Kaiserstadt. Ein paar Wachen waren auf dem Weg zu ihm. Als sie vor Troy standen, holte eine Wache einen Brief aus der Tasche, öffnete ihn und las vor: Troy, sie werden des Diebstahls angeklagt, sie sollen ein wertvolles Schwert gestohlen haben, einen kostbaren Rubin und mehrere Tausend Septime. Wir bitten sie mitzukommen, sie werden ihre Strafe im Kaiserlichen Gefängnis absitzen. „Ich habe nichts gestohlen“ protestierte Troy und zog seine Waffe. „Machen sie keinen ärger!“ erwiderte die eine Wache und beide zogen ihre Waffen.

Troy lief auf eine Wache zu und schlug von oben auf den Helm, die Wache aber platzierte den Schild genau vor dem Kopf, und Troys Schwert prallte ab, die andere Wache rammte sein Schwert in Richtung Troy, welcher Grade so zur Seite springen konnte. Er nahm sein Messer in die Linke Hand und lief wieder auf eine der Wachen zu. Er sprang und schlug wieder von oben zu, die Wache machte einen Ausfallschritt und schlug mit seinem Schild auf Troy ein. Dieser fiel hin und die Wache hielt sein Schwert an seinen Hals. Er schlug mit dem Dolch das Schwert zur Seite und rammt sein Schwert ins Bein der Wache, welche sich vor Schmerz hin kniete. Troy zog sein Schwert aus dem Bein und wollte zu stechen, aber die andere Wache kam ihm zuvor und wehrte das Schwert ab. Die Wache schlug zu und traf Troys Arm, welcher Grade noch einen schritt zur Seite machen konnte um nicht voll getroffen zu werden. Die Wache rannte auf Troy, der aber wehrte den Schlag mit dem Schwert ab und stach mit seinem Dolch zu. Er traf den Rumpf, der Dolch aber prallte an der Rüstung ab. Troy trat zu und die Wache fiel nach hinten. Er nutzte die Gelegenheit und holte sich den Schild der getroffenen Wache, welche sich wieder auf rappelte. Troy stand nun wieder vor den zwei Wachen, das Schwert nach vorn gehalten. Die Verletzte Wache rannte mit letzter Kraft auf Troy zu, welcher den Schlag aber mit dem Schild parierte und sein Schwert durch die Rüstung bohrte. Das Schwert kam auf der anderen Seite wieder hervor. Troy trat die Wache auf den Boden und zog dabei sein Schwert aus dem Bauch. „Mord, das wird dich noch einige Jahre mehr im Gefängnis verweilen lassen!“ Die Wache rannte los und täuschte einen Schwertschlag an, schlug aber mit dem Schild zu und traf Troy im Gesicht. Die Wache stach in Troys Bein welcher vor Schmerzen kurz aufschrie. Er wollte zuschlagen aber die Wache trat ihn ins Gesicht und er wurde Bewusstlos.

Troy wachte auf und sah vor sich die Wache welche ihm Grade die Handschellen anlegte. 'Im Gefängnis, verdammt!' dachte er und setzte sich auf den Stuhl. In der Zelle lagen überall Knochen, wahrscheinlich von früheren gefangenen. Ein Lichtstrahl kam von außen durch da Fenster und schien auf den Tisch. Ein kurzes auf blitzen machte Troy auf ein Stück Metall aufmerksam was im Tisch steckte. 'Ein Dietrich!' Er nahm ihn und ging zum Gitter um zu schauen ob Wachen in der Nähe sind. „Du kommst hier nicht raus.“ sagte eine Stimme aus der gegenüberliegenden Zelle. Ein Bretone stand auch am Gitter und schaute rüber. „Was willst du denn?“ Antwortete Troy. „Ich will hier raus, genau wie du!“, erwiderte der Bretone. „Ich hol dich hier nicht raus.“, „Hör zu du Dreckiger Dieb, ich bin ein Adliger! Wenn ich dir sage du holst mich hier raus dann gehorchst du mir gefälligst!“ Troy zuckte mit den Schultern und ignorierte jegliches Gefasel des Bretonen. Er öffnete das Gitter mit dem Dietrich und ging aus der Zelle. 'Wo ist mein Schwert?' er schaute auf die Truhe neben der Zelle, kniete sich hin und wollte sie öffnen 'Verschlossen' er nahm den Dietrich und versuchte die Truhe zu öffnen. 'Geschafft!' er nahm seine Rüstung und seine restlichen Sachen und zog sich um. 'Aber wo ist mein Schwert!' er ging weiter, die Treppe hinauf. „WACHEN HIER VERSUCHT EINER ZU FLIEHEN“ kam es von hinten. „Dieses verdammte Arschloch!“ Troy rannte runter und sah am ende des Ganges sein Schwert in einem Waffenständer. Er lief hin und nahm es an sich. „Jetzt bist du dran Bretone!“ er stach durch das Gitter und rammte das Schwert in den Bauch des Bretonen, welcher nach hinten umkippte „Morgen wäre ich raus gekommen“ murmelte er und schloss dann die Augen. Troy stellte sich an die Ecke und wartete das jemand kommt. Eine Wache kam die Treppe runter um nachzusehen. Als sie um die Ecke kam stach Troy von hinten in den Hals, die Wache kippte nach hinten ohne ein Wort. Troy fing die Wache auf und nahm die Rüstung an sich. Er verstaute seine Sachen und ging nach oben. „Was war los?“ fragte der Gefängniswärter, „Nichts der Bretone hat uns Verarscht“ sagte Troy und ging weiter. „Dieser verdammte Bretone macht nur ärger, behauptet immer er wäre ein Adliger“, „Ja so ein Lügner, ich mach Schluss“ „Ja geh nur“ und das machte Troy auch. Er ging weiter aus dem Tor und bog dann ab in die Wildniss. Er zog die Wachenrüstung aus und legte sie an die Mauer. 'Wenn die raus kriegen das ich weg bin, werden die nach mir suchen.' Er ging zu seinem Haus und nahm die wichtigsten Sachen, verpackte sie und machte sich auf den Weg. 'Verdammt, warum muss das alles Passieren'.

Troy ging in Richtung Bravil um sich dort einige Zeit niederzulassen. Er wanderte einige Zeit und kam schließlich zur „Schenke zum schlechten Omen“. Er sah wie 2 Leute sich draußen stritten und anfingen sich zu schlagen. Troy verweilte einen Augenblick und sah zu wie sich die Männer schlugen. 'Ich will auch mal wieder ein Abenteuer erleben.' dachte er sich und ging gradewegs in den dunklen Wald.

Seldara
07.03.2009, 18:01
Hellene wanderte gerade durch den Marktbezirk, bereits völlig in der Planung ihrer Heimreise nach Skyrim und Erklärungen, warum sie denn schon zurückkehrte, vertieft, als sie einen interessanten Gesprächsfetzen aufschnappte. "Wenyandawik, glaubt mir, dort liegen noch Dutzende magische Kristalle, für die die Magiergilde ein kleines Vermögen..." Die Stimme wurde immer leiser, und suchend drehte Hellene den Kopf in die Richtung, aus der sie kam. Der Kaiserliche, der gesprochen hatte, trug eine zerschlissene Lederrüstung und war offensichtlich bereits stark betrunken. Die Worte, an niemand bestimmtes in der Nähe gerichtet, mündeten immer mehr in unverständliches Gemurmel. Unauffällig trat sie etwas näher heran. Sie meinte noch, die Bruchstücke "Schenke zum schlechten Omen" und "südöstlich" zu hören, bevor eine der Wachen den Mann in Richtung Haupttor davonzog. Widerstandslos folgte dieser, sich seiner Umgebung mit Sicherheit nicht mehr bewusst.
Hmm. Das könnte etwas sein, dachte sie im Stillen. Sollte sie etwas riskieren und überprüfen, was der Betrunkene gesagt hatte? Einerseits konnte dieses Wenyandawik garnicht existieren, oder wenn doch bereits geplündert oder mit allen möglichen Kreaturen verseucht sein. Andererseits hatte sie nicht viel zu verlieren - sie hatte keine feste Anstellung, und sie konnte auch nicht ewig bei ihrem Bekannten wohnen. Was solls, dann werde ich auf meinem Weg eben mal dort vorbeischauen! Aber vorher muss ich mir den Weg zu dieser Schenke beschreiben lassen, meine Sachen zusammenpacken und noch etwas Proviant kaufen. Mein Langschwert könnte auch noch etwas geschärft werden...

Am nächsten Tag stand sie in ihrer Stahlrüstung und mit einem Rucksack voller lang haltbarer Nahrungsmittel vor den Toren der Kaiserstadt. Die Wegbeschreibung war nicht gerade einfach gewesen, aber alles war sorgfältig auf dem Zettel in ihrer Hand notiert. Die Wege waren, aus welchem Grund auch immer, alle paar Meter gegabelt. Sie wählte den Pfad, der sich am Ufer entlangwand, und von einer Ayleidenruine geschnitten wurde. So zog Hellene schweren Herzens von dannen, die Gedanken immer wieder um die Tatsache kreisend, dass sie mit einem Pferd möglicherweise innerhalb eines Tages ihr Ziel, die Schenke, hätte erreichen können. Ihre Laune besserte sich durch die Sonne, die immer wieder durch die Wolken hindurchblitzte und die warme Brise, die ihr entgegenwehte. Das Geräusch, das ihre Stahlrüstung beim Aufeinanderprallen verursachte, stimmte sie fröhlich.
Der Tag verlief recht ereignislos, wenn man von einigen Begenungen mit anderen Reisenden absah, die ihr meist zunickten, aber sie teilweise auch einfach ignorierten. Als die Zeit weiter voranschritt, ging ihr das ewige Pling, pling ihrer Kleidung doch ziemlich auf die Nerven, und die Sonne hatte sich seit einer Weile ebenfalls nicht mehr blicken lassen. Entnervt zog sie sich schließlich doch um. In ihrer einiges bequemeren, braunen Alltagskleidung, die Rüstung sorgfältig in ihrem Rucksack verstaut, setzte sie den Weg fort.
Am Abend kam sie an einer kleinen Ansammlung von Häusern namens Pells Tor, zu klein um es ein Dorf zu nennen, an, wo sie Unterkunft bei einer Dame fand, die sich als Candice Corgine vorstellte und ein Gästezimmer zu Vermieten hatte. Hellene bezahlte die zehn Goldstücke und schlief in einem erfreulich weichen Bett, aus dem sie früh am Morgen erholt wieder aufstand und sich auf den Weg machte, jedoch nicht, ohne noch etwas zu essen zu kaufen. Auch an diesem Tag verlief ihre Reise ohne Unterbrechungen, wenn man von Essenspausen absah. Just um Mitternacht erreichte sie die "Schenke zum schlechten Omen" und erkundigte sich dort noch einmal nach der alten Ruine. Der Wirt, ein recht freundlicher Mann, mit Namen Manheim Schmetterfaust, sagte ihr, dass es etwa eine Stunde Fußmarsch von hier entfernt, tatsächlich so etwas gab, aber mit 'Wenyandawik' konnte er nichts anfangen. Gähnend nahm sie sich das einzige freie Zimmer. Obwohl das Bett darin bereits sehr durchgelegen war, fiel sie beinahe sofort in einen tiefen Schlaf, der bis zum nächsten Mittag andauerte. Als sie sich angekleidet und bereit zum Aufbruch gemacht hatte, wurde sie an der Tür noch von Manheim aufgehalten, der ihr ein belegtes Brot in die Hand drückte und ihr viel Glück wünschte. Sollte ich tatsächlich diese Ruine finden und heil dort wieder herauskommen, muss ich mich bei ihm bedanken. Entgegen des Namens ist die Schenke ein angenehmer Ort. Hellene verabschiedete sich freundlich und versprach, auf dem Rückweg noch einmal bei ihm vorbeizuschauen. Falls es einen Rückweg geben sollte, fügte sie gedanklich noch hinzu.

Allerdings benötigte sie doch merklich länger als eine Stunde, um schlussendlich ihr Ziel zu erreichen, da sie sich durch unwegsames Gelände schlagen musste, und mehrmals von Wölfen aufgehalten wurde, die aber keine wirkliche Bedrohung darstellten. Ihr Langschwert machte kurzen Prozess mit ihnen, und nach einigen toten Artgenossen ließen sie sie in Ruhe. Nach, wie es ihr vorkam, einer kleinen Ewigkeit sah sie zwischen zwei Bäumen vor sich eine weiße, verfallene Mauer aufragen. Na endlich! Ich dachte schon, dieser Wald nimmt nie ein Ende. Wie gut, dass ich mich nicht verlaufen habe... Mal sehen, ob ich hier überhaupt richtig bin. Vielleicht bin ich schon an einer anderen Ruine angelangt, die von Banditen bewohnt wird? Ach, einfach nicht dran denken! Wird schon gut gehen. Den Schwertgriff fest in der Hand trat sie langsam näher. Wenn dort wirklich etwas wertvolles ist, ist es unter Garantie gut beschützt. Und wer weiß, mit oder von was!

Als sie ein paar Minuten weitergegangen war, sah sie etwas, das einem Brunnen sehr ähnelte, aber seltsamerweise noch nicht versiegt war. Direkt daneben ragte eine weiße Tür zwischen zwei blätterüberwachsenen Wänden auf, mitten im Nichts. Um die Tür herum gab es keinerlei Spuren, dass dort einmal ein Gebäude gestanden hatte. Rein garnichts. Keine Mauerreste, Steinplatten, verfallenes Holz oder sonst einen Hinweis darauf. Hellene wurde misstrauisch. Sollte dort nicht zumindest irgendetwas sein? Recht merkwürdig, ein Eingang mitten im Wald, als ob jemand angefangen hatte, eine Stadt zu bauen, aber einfach mitten in der Arbeit einfach aufgehört hatte.
Sie beschloss, erstmal eine Pause einzulegen, da die Wärme, die aus dem dichten Blätterbaldachin nicht entweichen konnte, sie ziemlich schläfrig machte. Vorsichtshalber kleidete sie sich wieder in ihre Rüstung, dann legte sie ihren Rucksack zu einem breit gewachsenen Baum, an dem sie sich danach zum Schlafen anlehnte.

KingPaddy
08.03.2009, 14:26
Einmal mehr tauchte Tarrior in die schmutzige Welt des großen Flüchtlingslagers ein, das sich wie ein überdimensionaler Gürtel um Ebenherz zog. Dutzende Zelte und Kochstellen standen wild und ungeordnet in der Gegend herum. Dicht an dicht drängten sich die Vertriebenen hier auf engen Raum zusammen. Zwischen den provisorischen Unterkünften, die neben Zelten auch aus schnell zusammen gezimmerten Hütten bestanden, hatten sich fast so etwas wie Straßen und Gassen gebildet. Auf diesen patrouillierten Hlaalu- und Redoranwächter und ab und an auch ein paar Kaiserliche Wachen. An manchen Stellen boten fahrende Händler ihre Waren feil und an anderen Stelle wurde Suppe an die Bedürftigen, was wohl den Großteil der Flüchtlinge ausmachte, ausgegeben und an anderen Stellen gerieten auch schon einmal zwei von ihnen wegen einem Stück Brot aneinander. Auch immer wieder traf er auf Leute die für ihre Götter Predigten abhielten und das Volk dazu anhielten um Vergebung und Erlösung von der daedrischen Plage zu bitten. Die Wenigsten von ihnen waren Gesandte des Tempels. Er war entzückt das es tatsächlich stimmte, das der Tempel langsam zu Grunde ging, doch dafür waren jetzt die Schergen des Kaiserlichen Kultes und sogar einiger Deadra-Kulte auf großem Seelenfang. Doch neben den Gläubigen die Hoffnung und Erlösung versprachen, gab es auch die, die den Untergang schon nahen sahen und die große Masse in pure Panik versetzten. Tarrior ging gerade an einem Mann vorüber, der den Untergang Nirns gepredigt hatte und nun von einigen Wachen verprügelt und festgenommen wurde. „Verständlich“: fand er. Die Deadra hatten das Volk schon genug und Panik versetzt, da mussten nicht noch die verrückten Propheten ihre eigenen apokalyptischen Fantasien dazugeben. Er fand es sowieso abscheulich, zu was das einst prächtige Vvardenfell zusammengeschrumpft war. „Die Daedra konnten frei im Zentrum der Insel wüten, als würde sie ihnen gehören. Die Telvanni konnten derweil ihren eitlen Streitereien mit der Magiergilde weiter frönen und die Häuser unterminieren sich immer wieder gegenseitig, wie der Fall des sich langsam aufzulösenden Hauses Indoriil beweist. Und das Volk muss nun hier in solchen Lagern hausen, wie Ratten in ihren Häusern“: dachte er und schüttelte innerlich heftigst den Kopf. „Wie konnte es nur soweit kommen“: fragte er sich und langte derweil endlich an einem Ausgang aus dem Labyrinth der Zelte und Verschläge an. Der Ausgang lag direkt an der Straße, die das eher abgelegene Ebenherz mit den Ascadia-Inseln verband. Folgte er ihr würde er an die Seen gelangen und folgte er ihr weiter, würde sie ihn sicher nach Pelagiad und weiter in Richtung Balmora tragen. Er wollte das Lager gerade verlassen, als ihm ein Dunmer neben einem Guar von beeindruckender Größe auffiel. Er war von einer Vielzahl von Leuten umringt. Tarrior fragte sich was es dort so interessantes gab und ließ von seinem bisherigen Ziel noch einmal ab und ging hinüber. Er schnappte sich einen der umher stehenden Leute.

„Gibt es hier etwas umsonst“: fragte er. „Im Gegenteil. Der dort oben verkauft seinen Guar“: antwortete er ganz aufgeregt. „Und was soll an einem Guar so besonders sein?“ „Es ist ein prächtiger Reitguar. Habt ihr seine Statur gesehen? Groß und mit muskulösen Beinen. Ein wahrhaft perfektes Reittier“: schwärmte der Mann. Ohne auch nur auf die Lobreden zu reagieren trat er an ihm vorbei um sich den Guar aus der Nähe zu bestaunen. Zumindest hatte der Mann nicht gelogen. Das Tier war größer als jeder Guar den er bisher gesehen hatte und die Beine schienen wie Baumstämme. Die Augen des Tieres wirkten aber sanft. Sein Interesse war nun geweckt. Er trat zu dem anderen Dunmer. „Ihr hörte ihr wollt euren Guar verkaufen. Stimmt das?“: fragte er den Mann. „Da habt ihr richtig gehört. Er könnt gerne mit bieten. Der jenige welcher am meisten zu zahlen bereit ist, kriegt ihn. Derzeit sind wir bei 300 Draken, oh nein jetzt sind es 400“: erzählte der Dunkelelf ihm. „Wenn ich fragen darf, warum wollt ihr dieses schöne Tier verkaufen?“: fragte er. „Ganz einfach ich brauche Geld für eine Überfahrt zum Festland und für ein Zimmer in Gramfeste. Ich glaube nicht, dass Vvardenfell noch lange durchhält. Almalexia mit seinen mächtigen Mauern, wird gewiss standhalten“: erklärte er. „Wenn das so ist biete ich 700 Draken“: sagte er dann und die Menge sog scharf die Luft ein. Bei den ganzen Flüchtlingen hier, konnte wohl kaum jemand einen derart hohen Drakenwert überbieten. In diesem Moment war er heilfroh über die große Belohnung, die ihm Behram für seine Sklavendienste bezahlt hatte. Der Dunmer der seinen Guar verkaufte, ließ den Blick noch einmal durch die Menge schweifen und dann verkündete er, dass Tarrior nun der neue Besitzer seines Reittieres wäre. Er lächelte. Tarrior gab ihm das Geld und trat an das eindeutig gutmütige Tier heran. Es scheute nicht vor ihm zurück und er tätschelte ihm ein wenig über die ledrige Haut. Der Guar gab ein leises Brummen von sich und beugte sich ein Stück zu ihm herüber, ähnlich einer Katze die schmusen will. Tarrior streichelte ihm über die breite Schnauze und wieder ertönte ein zufriedenes Brummen. „Hat er auch einen Namen“: fragte Tarrior den ehemaligen Besitzer. „Ja er heißt Fryrr“: antwortete der Verkäufer. „Fryrr das ist aber ein eigenartiger Name für einen Guar“: bemerkte er. „Ja das kann sein. Ich war früher fahrender Händler. Ich habe Fryrr als kleinen Guar in Himmelsrand gefunden und ihm einen Namen der Nord gegeben. Er ist das einzige was mir noch geblieben ist, als die Deadra Ald’ruhn eroberten. Ich hab die Stadt vor dem Angriff mit Fryrr verlassen, nun ist er der einzige der mir noch geblieben ist“: erzählt er. „Und da wollt ihr ihn verkaufen? Ihr habt doch sicherlich viel gemeinsam durch gemacht“: staunte der Dunmer.

„Es ist mir auch nicht besonders leicht gefallen, aber ich glaube das Vvardenfell keine Zukunft mehr hat. Almalexia ist meiner Meinung nach die einzige Stadt, die den Deadra noch etwas entgegensetzen kann. Es ist schade drum, aber es muss so sein. Aber ihr könnt euch glücklich schätzen er ist ein treues und sehr intelligentes Tier“: sagte er mit ehrlichem Bedauern in der Stimme. „Wenn dem so ist, werde ich mich gut um ihn kümmern“: sagte er und tätschelte Fryrr noch einmal die Schnauze und erntete wieder das arttypische Brummen. Dann packte er dem Guar sein Gepäck auf den Rücken und der Verkäufer half ihm beim Aufsteigen. „Habt ihr schon einmal einen Guar geritten“: fragte er ihn. „Ja, aber es ist schon eine gewisse Weile her“: antwortete er. „Ich denke aber ich kriege es schon hin“: fügte er noch hinzu. „Kümmert euch bitte gut um Fryrr und eine gute Reise“: verabschiedete er Tarrior. Dieser drückte dem Guar die Stiefel und die Flanken und das Tier setzte sich ohne zu Murren in Bewegung. Die Guars waren eigentlich nicht als schnelle Reittiere, sondern eher als langsame Packtiere bekannt, doch Fryrr legte ein für einen Guar erstaunliches Tempo vor. Zwar kam das noch lange nicht an die Geschwindigkeit eines Pferdes heran, doch Tarrior kam mit ihm schneller und auch gemütlicher vorwärts, als zu Fuß. Im Osten sah er die nahen und hoch aufgetürmten Wohninseln der Götterstadt Vivec. Es war ein herrlicher Anblick die Inseln in der hoch erhobenen Sonne schimmern zu sehen. Auf den nah am Ufer liegenden Inseln sah er ein regelrechtes Großaufgebot von Ordinatoren. Die Stadtgarnison schien vollbesetzt zu sein. Vermutlich gab es nicht einen einzigen unbewachten Platz in der ganzen Stadt. Er konnte zwar den Mann verstehen, der ihm Fryrr verkauft hatte, aber daran zu glauben, dass die Deadra Vivec so einfach überrennen würden, war reine Hysterie. Dass die Stadt fallen würde, konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen. Selbst nach Vivecs verschwinden, war die Stadt immer noch randvoll mit Ordinatoren und Kriegswappenträgern. Die Deadra würden die Stadt unmöglich überrennen können. Doch noch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, hatten er und Fryrr die Stadt des Manngottes hinter sich gelassen und bogen auf die große Straße ein, die von Vivec aus ins Zentrum der Ascadia-Inseln führte. Er ritt an der Brücke vorüber, die in die Bitterküsten Region führte. Einige Kaiserliche Soldaten hatten sie besetzt und regulierten den Flüchtlingsstrom. Soweit er erfahren hatte, befand sich ein weiteres Flüchtlingslager ja in Seyda Neen, dem anderen Hafen an Vvardenfells Südküste der Fahrten zum Festland anbot. Auch hier ritten sie vorüber. Langsam hatte er doch Hunger bekommen. In der Entfernung konnte er ein Bauernhaus ausmachen. Er wollte gerade darauf zu halten, als ihm einfiel was Ugning ihm gesagt hatte. Das er sich von den Höfen fernhalten solle, aus welchen Gründen auch immer. Er ritt an dem Hof vorbei und hielt auf das Ufer des Hairan Sees zu und stieg ab. Fryrr trottete auf das Ufer zu und steckte die Schnauze ins Wasser. Tarrior derweil sammelte ein paar Beeren von einem Busch und ließ den Guar etwas grasen. Er stopfte sie sich in den Mund. Es war zwar keine wirkliche Mahlzeit, aber für den kleinen Hunger sollte es doch durchaus ausreichen. Er verspeiste gerade die letzte Beere und nahm noch einen Schluck Wasser aus dem Fluss, das er mit seiner Hand schöpfte. Im Anschluss stieg er wieder auf Fryrr, strich im mit Hand über die Haut und presste die Stiefel wie in die Flanken des Guars, der sich wieder in Bewegung setzte und weiter nach Pelagiad trottete.

Unterwegs trafen sie ab und an auf weitere Flüchtlinge, Kundschafter oder Söldner. Desöfteren hielt er an um mit ihnen zu reden. Er erhoffte sich noch ein paar Informationen, doch er wurde enttäuscht. Die meisten berichteten ihm auch nur das was er bereits aus Ebenherz wusste. Vor Banditen hatte er nicht wirklich Angst. Da sich so viele Leute auf den Straßen befanden, glaubte er nicht, dass sie sich trauen würden direkt anzugreifen. Langsam dämmerte es schon am Horizont und die zunächst gelbe Sonne ging langsam in ein Orange über. Doch weit hatte er es nicht mehr, denn er stand kurz vor Pelagiad. Er hatte den Wegweiser erreicht. Einige Pfeile zeigten weiter nach Norden und kennzeichneten die Straße nach Balmora. Der eine andere Pfeil zeigte nach Osten und zeigte die Straße, die nach Pelagiad führte. Eigentlich war Pelagiad sogar ein kleiner Umweg und wenn die Garnison dort so freundlich geworden war, wie die in Ebenherz, dann würde er sich vermutlich durch etliche Kontrollen mühen müssen, bis sie sicher waren, das er kein Anhänger der Mythischen Morgenröte war. Er erinnerte sich, dass es in der Nähe eine Höhle gab, die man vor einiger Zeit von einer Banditenbande gesäubert hatte. In ihr konnte man sicher auch gut übernachten, wenn er den Stress bedachte den er in Pelagiad haben würde. Er stand noch unentschlossen vor dem Wegweiser und überlegte wo er nun übernachten sollte. „In der Höhle oder in Pelagiad?“: wälzt er seine Gedanken hin und her.

Zetter
11.03.2009, 16:39
Anders nahm den Bogen von seinem Rücken und gab ihn Xerxes: "Hier, nimm mal!"
"Was zum Teufel soll das denn jetzt wieder bedeuten?", schrie Xerxes ihn an. Aber Anders sagte nichts.
Xerxes sah sich in der Gegend um. Hinter einem Baum am Wegesrand sah er, wie sich ein Mensch in einer Lederrüstung vor ihnen versteckte.
"Sag das doch gleich", murmelte er erleichtert. Er nahm einen Pfeil von Anders und spannte den Bogen. Langsam versuchte er zu zielen, denn seine Fertigkeiten mit dem Bogen hatte er lange nicht mehr trainiert. Er ließ die Sehne los und sah, wie die Person auf den Boden fiel.
"Dein Bogen hat aber einen ordentlichen Wumms", merkte Xerxes an, "ich seh' mal nach was der Bandit so bei sich hatte"
Er gab den Bogen wieder Anders und rannte so schnell er in seiner Stahlrüstung konnte zu dem toten Banditen.
"Vollidiot", flüsterte Anders. Xerxes beugte sich über den Banditen und durchsuchte seine Taschen. Bis auf ein paar Goldmünzen, eine Flasche billigen Bieres und dem abgeschossenen Pfeil fand er nichts wertvolles.
Als er wieder zurückgehen wollte, wurde er durch einen heftigen Schlag auf seinen Bauch auf den Boden geworfen.
"Das gibt einen blauen Fleck", sagte er mit schmerzverzerrtem Gesicht. Da er die Position des Angreifers nicht schnell genug ausmachen konnte und auch nicht genug Zeit hatte um aufzustehen, ging er ein Risiko ein. Er rollte sich so gut wie es ihm in seiner Rüstung möglich war nach links und rechts, weil er hoffte, dass der Angreifer nicht schnell genug attackieren konnte.
Der erste Schlag traf ihn knapp neben seinem Kopf, aber er war in einer zu ungünstigen Position um etwas unternehmen zu können.
Nach dem zweiten Schlag stand der Angreifer direkt vor Xerxes. Durch den schweren Hammer, den er führte hatte er diesem ausreichend Zeit gelassen um sein Schwert zu ziehen und ihn zu verletzen.
Der Angreifer taumelte auf Grund seiner Verletzung lange. Xerxes konnte nun gemütlich aufstehen und sah dem Angreifer in die Augen: "Du hättest dir eine schnellere Waffe zulegen sollen."
Mit einem weiteren Schlag tötete er den Banditen und nahm auch ihm einige Goldmünzen ab.

"Wie siehst du denn aus?", lachte Anders als er wieder zurückkam.
"Sag einfach nichts", versuchte Xerxes so ruhig wie er konnte zu sagen, "du hast nicht zufällig ein bisschen Zeug dabei mit dem ich meine Rüstung wieder einigermaßen in Ordnung bringen kann?"
"Hab' ich immer", behauptete Anders mit leicht angeberischem Unterton und begann eine Zange und einen Reperaturhammer aus seinem Gepäck hervorzukramen.
Xerxes legte seinen Brustharnisch ab, setzte sich auf die Straße und begann die vielen Beulen, die durch den Schlag des Hammers entstanden waren, wieder zu entfernen.
Schon nach kurzer Zeit hatte er die Rüstung so gut repariert wie er mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln konnte. "Naja, wenigstens sieht's ein bisschen besser aus", tröstete er sich.
Er stand auf, legte den Brustharnisch wieder an, gab Anders sein Reperaturzubehör wieder, ging wieder weiter und fragte Anders: "Wie sieht's eigentlich momentan in Skyrim aus?"
"Nunja", Anders stoppte kurz während dem Satz, "im Vergleich zu den anderen Provinzen des Kaiserreichs, läuft es in Skyrim noch recht friedlich ab. Aber auch Skyrim ist nicht von den Daedra verschont worden. Du hast ja sicherlich schon davon gehört, dass wir Solstheim angegriffen haben. Warscheinlich werden wir auch bald nach Vvardenfell kommen. Da die dort momentan massive Probleme mit den Daedra haben, wird das hoffentlich recht einfach gehen, ich hab' nämlich vor dann auch da mitzumischen."
Xerxes lächelte Anders an: "Das hast du absichtlich gemacht, nicht wahr?"
Anders tat unschuldig: "Ich weiß gar nicht wovon du redest. Jedenfalls kann ich es kaum erwarten, dass wir endlich unser rechtmäßiges Land zurückbekommen, auch wenn ich dabei draufgehe."
Er drehte sich nun nach Rechts und ging vom Weg ab: "So, hier müssen wir jetzt lang. Und noch ein Ratschlag: Geh immer vorsichtig durch diese Ruine, Fallen lauern überall."
"Jaja", brummte Xerxes, "ich war in letzter Zeit häufiger in diesen Dingern unterwegs, ich kenn' mich schon aus."
"Halt!", Anders hob seine Hand, "Da vorne! Das ist meiner". Er atmete tief ein und aus und murmelte etwas unverständliches, dann holte er mit seinem Arm aus.
Er richtete ihn auf den Wolf, der einige Meter von ihnen entfernt stand und Xerxes konnte sehen, wie seine Fingerspitzen zuckten, kleine elektrische Entladungen zwischen ihnen auftraten und letztendlich einen Blitz auf den Wolf schossen.
"Darfst du den jetzt eigentlich essen?", fragte Xerxes mit einem Grinsen auf dem Gesicht.
Anders kratzte sich am Kopf: "Nun, in der Theorie spricht nichts dagegen. Die Praxis macht's mir da etwas schwieriger"
"Seit wann beherrschst du eigentlich die Zerstörung?", erweiterte er seine Frage.
"Ich habe kurz nachdem du weggegangen bist angefangen zu üben. Der Blitz war eigentlich recht schwach, ein normaler Wolf hätte den locker überlebt."
Nach einer kleinen Pause fügte er hinzu, "aber, dass ich überhaupt schon so einen Blitz kann zeigt, dass ich verdammt gut bin."
Xerxes lachte: "Na klar. Ist das da vorne die Ruine?"
"Ja, das ist sie. Ich geh' vor und seh' nach ob's auch sicher ist."
Nach einigen Minuten kam Anders zurück: "Banditen, 6, Minimum. Also eigentlich würde ich mich ja an sie ranschleichen und alle gemütlich nacheinander töten, aber du musst ja unbedingt immer diese lauten Rüstungen tragen."
"Du kommst nach", fügte Anders noch hinzu und rannte zur Ruine. "Na klar, du darfst wieder den ganzen Spaß haben", schrie ihm Xerxes nach und versuchte so schnell er konnte hinter ihm her zu kommen.

Anders nahm seinen Bogen in die linke Hand und stürmte durch das Gestrüpp, das auf dem Weg zur Ruine üppig wuchs, alle Kreaturen oder Schrammen, die ihm durch das Gebüsch zugefügt wurden, ignorierend.
Er ballte seine rechte Hand, hob sie in die Luft und öffnete sie wieder, worauf sein Körper von Kopf bis Fuß in ein weißes Licht gehüllt wurde.
An den Banditen vorbei, rannte er vor den Eingang der Ruine, hob seine Hände in die Luft und rief:
"He, ihr! Ich komme gleich zur Sache: Ich und mein Gefährte, der hier bald ankommen wird, wollen in die Ruine. Es wäre wirklich schade, wenn ihr uns daran hindern würdet, wir wollen nämlich nicht dazu gezwungen sein euch zu töten. Also würde ich euch vorschlagen..." Anders wurde vom Geräusch eines Pfeiles unterbrochen, der an seinem Ohr vorbei, gegen den Eingang prallte.
"Na dann eben nicht", seufzte er und spannte seinen Bogen, "du kannst rauskommen Xerxes, hier gibt's Arbeit für dich."

Kampfkatze
20.03.2009, 15:21
Sie hatten Wenyandawik schon fasst erreicht. Den ganzen Weg über musste Seht an Ina denken. Er fragte sich, warum sie ihm vertraute. Er fragte sich, warum es für ihn, und anscheinend für sie auch, selbstverständlich war, dass er nach Cheydinhal kommen sollte. Und er wunderte sich, das Alhaber mit dem, das er in Bruma gesagt hatte, richtig lag. Er wäre wirklich rot geworden. Warum? Ein lauter Schrei riss ihn aus seinen Überlegungen. Alhaber, der direkt neben Seht ritt, hielt sein Pferd an. „Hast du das gehört?“ Und wieder war etwas zu hören: Ein Scheppern. Seht antwortete: „Ja. Es kam von dort.“ „Dann los.“ Alhaber ritt los und Seht ritt ihm nach. Nach einigen Gebüschen kamen sie wieder auf die Straße. In einiger Entfernung sahen sie einen weisen Turm, anscheinend hatten sie eine Abkürzung gefunden. Auf der Straße lagen zwei Tote. Seht erkannte, dass einer ein Einschussloch und der andere mehrere Stich- und Schnittwunden hatte. Wieder waren ein Scheppern und noch ein Metallstreich zu hören. Alhaber drehte sich zu Seht um: „Komm schon, da lang.“

Als sie näher an die Ruine heran geritten waren, sah Seht sechs Personen: Vier mit Zusammengewürfelter Rüstung, die, wie Seht sich dachte, Banditen sein mussten. Die anderen Zwei waren eindeutig Nords, einer mit einer schweren Rüstung und einer mit einer Leichten. Alhaber, der anscheinend das Gleiche dachte, ritt auf die Banditen zu und Seht musste wieder nachreiten. Überrascht sahen die Banditen die Reiter auf sich zukommen und einer von ihnen, ein Kaiserlicher, suchte das Weite. Die drei Anderen machten sich bereit, von der momentanen Angriffsstellung in die Defensive zu gehen.

KingPaddy
27.03.2009, 17:43
Nach einer Weile des Überlegens hatte er sich dann doch entschlossen in der Höhle zu nächtigen. Er war noch immer nicht ganz auf der Höhe, was dem furchtbaren Alptraum der letzten Nacht zuzuschreiben war. In diesem Zustand hatte er nur schlecht Lust sich noch mal durch eine derart lästige Frage-und-Antwort-Prozedur zu quälen, wie er sie in Ebenherz hatte durchmachen müssen. Die Höhle, zudem auch noch näher, bot da schnell und einfach eine Unterkunft. Und die eine Nacht in der Natur würde ihm sicher nicht schaden, zumal er auch eine Menge Geld sparen konnte. Er hoffte zudem, dass sie breit genug sein würde um auch Fryrr ausreichend Platz zu bieten. Allein draußen stehen lassen, wollte er den Guar auch nicht unbedingt. Nicht nur das er Angst vor Dieben hatte, sondern sollte sein neues treues Reittier nicht im Regen stehen, sollten über Nacht Wolken aufziehen. Nach einem kurzen Stoß mit den Füßen trabten sie weiter auf der Straße Richtung Balmora, doch nur ein paar Meter, dann kamen eine Einbuchtung in die Felsen und ein kleiner ausgetretener Pfad in Sicht, auf den Tarrior das Tier lenkte. Nach einer kurzen Biegung trafen sie auf die Höhle, die man mit einer schweren Tür aus unförmigen und schimmligen Holzplanken gesichert hatte. Ein Schloss konnte der Dunmer nicht erkennen, als er abstieg. Auch bei näherer Betrachtung war die Tür nicht mit einer Falle gespickt oder sonst wie verriegelt. Manchmal kam es durchaus vor, dass die Wachen fallen legten, wenn sie die Banditen vertrieben hatten. Damit wollten sie eine Wiederinbesitznahme verhindern. Doch tatsächlich hatte er Glück und es war kein solcher Aufwand getrieben wurden. Begleitet von einem lauten Knarren stieß er daher die Tür auf und ein Schwall kalter und feuchter Höhlenluft wehte ihm entgegen. Das Tageslicht füllte den Eingang und den vorderen Teil des ersten Höhlenraums aus und enthüllte etwas von der Beschaffenheit. Soweit er erkennen konnte, war der Tunnel breit genug für Fryrr und nach hinten wurde er sogar noch etwas breiter. Selbst ein großer Guar wie er sollte dort mühelos durchpassen. Die Wände sahen stabil aus und waren sogar recht sauber herausgeschlagen worden, wo der Gang wohl zu schmal gewesen war. In bestimmten Abständen hatte man sogar Halterungen für Fackeln in den Fels getrieben. Jetzt aber waren sie erloschen. Er prüfte sie und stellte fest, dass die nur halb herunter gebrannten Fackeln trocken waren. Er sammelte etwas Magie in seinen Fingern und mit einem kurzen Schnippen entstand zwischen seinem Mittelfinger und dem Daumen eine kleine Flamme mit der er die erste Fackel entzündete. Er nahm sie aus ihrer Halterung und zündete eine zweite einige Schritte entfernt davon an, dann wandte er sich wieder dem Eingang zu. „Komm rein Fryrr es ist genug Platz“: forderte er das Tier auf und machte eine Geste das es zu ihm kommen sollte. Doch der Guar zögerte und seine Augen spiegelten eine gewisse Furcht vor der unbekannten Höhle, die so anders war als der blaue Himmel über ihnen und die Freiheit um sie herum. „Keine Angst“: versuchte er ihn zu beruhigen. Doch er bockte dennoch.

Seufzend schritt zu ihm heran und streichelte ihm wieder über die ledrige Haut und er konnte regelrecht spüren, wie die Spannung in den Muskeln des Tieres abnahm. Es brummte wieder glücklich und nun war es auch bereit Tarriors ins Zwielicht der Höhle zu folgen. Zunächst musste er es noch an den Zügeln hinein führen, doch nach einigen Schritten trottete es brav von allein hinter ihm her. Dies gab ihm die Möglichkeit mit der Fackel, die er immer noch in der Hand hielt, die anderen erloschenen Lichtspender neu zu entfachen. Langsam füllte sich die Höhle nun mit warmem rötlich-gelben Lichtschein. Für ihn hatte das etwas Gemütliches. Irgendwie erinnerte es ihn an seine Zeit am Roten Berg, als er noch Fürst Dagoth diente und es für ihn nichts anderes gab, als Feuer und Flamme und vielleicht die endlosen Weiten der Aschlande. Er kam, nachdem er den Tunnel hinter sich gelassen hatte, in eine große Höhle. Man sah einige Trennwände, die man mit Guarleder bespannt hatte und einige einfache Strohlager. Ansonsten standen hier und dort einige Fässer und Kisten, allesamt ausgeräumt. „Die Banditen hatten es sich hier wirklich gemütlich gemacht“: dachte er. Fryrr scharrte nervös im erdigen Boden der Höhle, als er den Geruch des Guarleders wahrnahm. Wieder beruhigten ein paar Streicheleinheiten das Tier. In der Mitte der Strohlager, die man kreisförmig angeordnet hatte, war eine Feuerstelle. Wie Tarrior erkannte war das Holz trocken und kaum verkohlt. Er formte zwischen seinen Händen einen kleinen Feuerball und feuerte ihn auf das Holz ab. Sofort züngelten Flammen in die Höhe und verströmten eine angenehme Wärme. Wieder überkamen den Dunmer Erinnerungen an die Zeit im Kult des Sechsten Hauses. Er stellte sein Gepäck ab und legte sich auf eines der Strohlager und schlang den Mantel um sich. Eine Weile starrte er ins Feuer und wurde langsam beim Anblick der wogenden Flammen schläfrig. Kurz bevor er ins Reich der Träume hinab glitt, spürte er wie sich Fryrr direkt neben ihn legte und sich zusammen rollte. Tarrior rutschte nah ihn heran, sodass er den regelmäßigen Herzschlag des Guars spürte und verfiel in tiefen und vor allem ruhigen Schlaf.

Das Aufwachen am nächsten Morgen fiel ihm ungewohnt leicht. Er hatte schon lange nicht mehr sogut geschlafen. Zwar taten ihm die Knochen etwas weh, da er auf dem harten Boden hatte schlafen müssen, doch so mancher Alptraum war um Längen schlimmer als die Schmerzen die er jetzt hatte. Etwas ungeschickt setzte er sich auf. Der Guar lag immer noch neben ihm und sein tiefes Atmen ließ vermuten, dass er noch schlief. Tarrior streckte sich und seine Gelenke kommentierten dies mit leisem Knacken. Er rieb sich die Augen, schüttelte kurz den Kopf und nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Wasserflasche um richtig wach zu werden. Das Feuer war noch nicht ganz herunter gebrannt, aber schon am ausgehen, also musste es noch recht früh am morgen sein. Er zerbrach das Gestell einer Trennwand und warf das Holz ins Feuer und fachte es mit einem kleinen Zauber nochmals an. Als er sich umsah, ob er nicht irgendeine Mahlzeit auftreiben könnte, entdeckte er in einer Höhlenecke eine Kolonie großer Steinpilze, die sich sehr gut auf einem Spieß über dem Feuer machen würden. Doch da er keinen Spieß zur Hand hatte, behalf er sich anderweitig. Er rupfte die großen Pilze aus dem Höhlenboden, sie verströmten einen würzigen Geruch und spießte sie, statt auf einen Spieß, auf sein Schwert. Er hielt sie in die Flammen und bald verbreitete sich das würzige Aroma in der ganzen Höhle. Fryrr stemmte sich mühsam auf seine kräftigen Laufbeine und kam mit so etwas wie einem Gähnlaut zum Stehen. Er sah sich hektisch um, doch als er Tarrior entdeckte beruhigte sich das Tier und begann das Stroh zu fressen, das vor kurzem noch als Nachtlager gedient hatte. Der Dunmer grillte derweil unbeirrt die Pilze, auch als das Silber seines Schwertes langsam heiß wurde. Seine Haut würde nicht verbrennen und der Schmerz hielt sich auch in Grenzen. Er ignorierte ihn einfach. Er hatte Hunger und die Aussicht auf ein warmes Frühstück ließ ihn alles Andere ausblenden. Er fühlte sich irgendwie gut. Er konnte nicht sagen wieso, nur das es ihm gefiel. Irgendwie schien der Konflikt, der an der Oberfläche tobte, unerreichbar fern. Es war als ginge ihn das alles einfach nichts mehr an. Doch er ging diesen Gedanken nicht weiter nach. Er würde noch früh genug zurückkehren in die Realität an der Oberfläche in der ein Krieg zwischen zwei Welten tobte. Doch jetzt hieß es sich erstmal für den kommenden Tag zu stärken, schließlich wollte er noch heute nach Balmora kommen und musste dazu auch noch eine Foyada durchqueren. Er machte sich noch eine Weile Gedanken über die Reiseroute, als seine Hand doch unter der Hitze zu schmerzen begann. Er hatte die Pilze ganz vergessen und zog das Schwert jetzt ruckartig aus den Flammen, Funken stoben dabei auf. Sein Essen schien durch zu sein. Er nahm einen Holzteller aus seinem Gepäck und schob die Pilze vom Schwert. Er nahm noch etwas Salz und streute es darüber. Dann spießte er auch schon den Ersten auf eine Gabel. Vorsichtig biss er hinein. Er war warm und eindeutig gut durchgegrillt, doch soweit herunter gekühlt, das er es ohne Probleme essen konnte.

Besonders schmackhaft war es nicht, dazu fehlten bessere Gewürze und vielleicht einige Beilagen, aber zumindest waren die Pilze besser als die Beeren vom Vortag. Doch ein saftiges Höllenhundschnitzel hätte er an dieser Stelle auch nicht verachtet. Tarrior aß sein Frühstück recht schnell auf und packte seine Sachen zusammen. Sein Schwert reinigte er noch mithilfe eines Stückes Stoff vom Pilzsaft und den Rußspuren und packte sein Gepäck auf Fryrrs Rücken. Das Feuer löschte er noch mit einer Ladung loser Erde und dann machten sie sich auch schon auf den Weg aus der Höhle. Diesmal ging der Dunmer jedoch hinter dem Guar. Orientieren konnte man sich noch an den, noch nicht ausgegangen, Fackeln an der Höhlenwand. Da es weiter nichts Brennbares gab, würden sie schon von allein ausgehen, also sparte er es sich, sie auch noch zu löschen. Als sie endlich die Höhle durch den Ausgang verlassen hatte, schien Fryrr erleichtert und sog tief die Luft ein. Er tätschelte dem Tier wieder die Schnauze und stieg auf. „So jetzt suchen wir dir noch etwas Wasser und dann nichts wie auf in die Ratsstadt“: sagte er zu dem Tier und brachte es zur Bewegung. Sie kehrten schnell wieder auf die Straße zurück und wandten sich wieder nach Norden. Nur einmal lenkte Tarrior den Guar von der Straße weg zum Ufer des Amaya Sees um ihn zu tränken. Doch nachdem Fryrr seinen Durst mit einem lauten Gurgeln gestillt hatte, setzten sie ihren Weg fort. Tarrior bewunderte noch etwas die schöne, grüne und sehr lebendige Landschaft der Ascadia-Inseln. Auch hier hätte er gerne eine Plantage errichtet, aber das Land hatten sich schon längst wichtige Hlaalu-Familien und verschiedene große und kleine Bauern aufgeteilt. Da blieben für ihn nur noch zwei Möglichkeiten, entweder in kleines Stadthaus in Balmora oder halt eine Plantage auf dem weniger ertragreichen Boden der Westspalte. Dass er ausgerechnet das abgelegene Land bei Caldera gekauft hatte, hatte den Rat damals überrascht, doch für ihn hatte es dank der Nachbarschaft zu seinem Freund Gilluk und anderen Bauern doch gewisse Vorteile. Den Traum, sich das Odai-Plateau zurück zuholen, hatte er aber auch nie aufgegeben. Er konnte zwar verstehen, dass man seinen Besitz an eine andere Familie verkauft hatte, während er verschwunden war, doch wütend war er auch jetzt noch. Womöglich würde ihm aber die Invasion der Deadra eine Möglichkeit bieten das Herrenhaus auf dem Plateau zurück zu bekommen. Aber das waren noch entfernt liegende Gedanken. Zunächst würde er die alten Dagoth-Artefakte in Caldera abholen und in Sicherheit bringen. Er konnte sich nicht leisten, dass Behram nochmals versuchen würde ihn zu erpressen. Doch im nächsten Augenblick schalte er sich für seine Gedanken selbst, erinnerte sich noch an den Brief, den der Telvanni immer noch in seinem Besitz hatte. Das Schreiben wäre ein eindeutiger Beweis für seine Mitgliedschaft im Kult des Sechsten Hauses. Aber es gab keine Möglichkeit für ihn daran zu gelangen. Doch er hatte für den Fall des Falles bereits einen Plan gefasst, wie er den Hexer mit seinen eigenen Waffen schlagen konnte. Doch jetzt hieß es erstmal nach Caldera und dann nach Hause zu gelangen. Und die nächste Station seiner Heimreise würde er bald erreicht haben, denn er bog gerade in die verbrannten Schluchten der Foyada Mamaca ein, hinter der Balmora liegen würde.

Bei Fryrr spannte sich augenblicklich alles an, doch trug er den Dunmer ohne zu murren weiter. Tarrior wusste was den Guar nervös machte. Derartige Schluchten liebten die fliegenden Bestien Morrowinds, die Klippenläufer. Diese großen Kreaturen mit ihren lederbespannten Flügeln, stürzten sich von den Hügeln oder Klippen in die Schlucht und griffen ihre ahnungslose Beute an. Scheinbar schien der Guar schon Bekanntschaft mit den Flugbestien gemacht zu haben. Tarrior entschied sich dafür den Himmel im Auge zu behalten, während Fryrr weiter dem Weg folgen würde. Doch glücklicherweise entdeckte er keine verdächtigen Gestalten auf den Klippen oder Schatten am Himmel, dennoch behielt er ihn weiter im Auge. Erst ein raues Lachen riss seine Aufmerksamkeit zurück auf den Erdboden. Sie hatten inzwischen die Abzweigung nach Balmora erreicht. Man hatte zwischen den Felsvorsprüngen so eine Art Außenposten eingerichtet. Ein Bretterverschlag verkleinerte den Durchgang noch etwas und scheinbar sollte der Kaiserliche hier Wache halten. „Was gibt es denn zu lachen?“: fragte Tarrior mürrisch, da er nicht verstand worüber der Mensch lachte. „Das kann ich euch verraten“: sagte der Mann und schüttelte sich in einem neuen Lachanfall. Der Dunmer zog skeptisch die Augenbrauen hoch. „Ihr seid zum Lachen“: berichtete der Mann. „Er muss von Sheogorath gesegnet sein“: dachte er, da er immer noch nicht verstand was so witzig war. „Inwiefern?“: fragte er mit ungehaltener Stimme. „Ganz einfach ihr habt gerade derart dämlich geguckt, da musste ich einfach lachen. Ihr habt ausgesehen, als hättet ihr am Himmel irgendetwas verloren“: erklärte der Kaiserliche. „Nunja wenn ihr gerne von Klippenläufern gefressen werden wollt, ist das eure Sache nicht meine. Ich will es aber nicht und daher achte ich in den Schluchten lieber auf diese riesigen Ungetüme“: sagte er scharf und mit einer unüberhörbaren Spur von Wut in der Stimme. Der Legionär guckte ihn einen Moment verdutzt an und setzte dann wieder ein breites Grinsen auf, als müsste er sich das Lachen verkneifen. „Wo seid ihr denn in den letzten Monaten gewesen? In einem Ogrimhintern?“: fragte der Mann nun. „Nein in Cyrodiil, oder wenn ihr es genau wissen wollt im Reich des Vergessens und habe gegen Deadra gekämpft“: gab er unwunden zu. Der Kaiserliche schluckte nun schwer und setzte einen unterwürfigen Blick auf. „Verzeiht bitte. Ich dachte eigentlich es hätte sich bereits weitflächig herumgesprochen. Der Heilige Jiub hat die Klippenläufer aus Morrowind, im Namen des Tempels, vertrieben“: berichtete er dem Dunmer. Jetzt endlich fiel die Drake bei ihm, aber woher sollte er auch wissen was sich inzwischen getan hatte. Es war ja nicht gerade so, dass man in Cyrodiil viel mitbekommen hätte. Alle redeten nur noch über den plötzlichen Tod des Kaisers, Kvatch oder allgemein die Invasion der Deadra. Anstatt dem Mann einen wütenden Anpfiff zu schenken nickte er nur kurz und trottete auf dem Rücken des Guars ein paar Schritte weiter, bis der Kaiserliche ihn nochmals aufhielt. „Verflucht fast vergessen“: stieß hervor, als er hinter ihnen angerannt kam. „Wo wollt ihr hin?“: fragte er. „Wir sind auf dem Weg nach Balmora und von dort aus wollen wir weiter nach Caldera“: antwortete er. „Ah gut. Dann könnt ihr weiterreisen“: sagte der Legionär und wollte zurück zu seinem Posten, als der Dunmer nun ihn aufhielt. „Warum wollt ihr das denn wissen?“: fragte er nun seinerseits. „Ach ich soll alle Verrückten aufhalten die nach Mar Gaan, Ald’ruhn oder sonst wo ins Landesinnere wollen. Ist eine Anordnung des Herzogs und irgendjemand, wohl vornehmlich ich, muss sie durchsetzen. Scheinbar gab es Vergeltungsangriffe irgendwelcher Fanatikergruppen auf die Deadra. Die Redoraner wollen Chaos vermeiden und haben daher das Aschland bis runter nach Molag Amur sperren lassen. Wenn ihr mich fragt, dauert es aber auch nicht mehr lange, da überrennen die Deadra Mar Gaan und dann ist bald die Westspalte dran“: eröffnete er ihm. „Und das macht euch keine Sorgen?“: fragte Tarrior Bezug nehmend auf den letzten Satz des Kaiserlichen. „Nicht im Geringsten. Unsere Legionsfestung schickt demnächst ein paar Legionäre zur Verstärkung in die Garnison nach Ebenherz und ich werde dabei sein. Somit bin ich weit weg hinter hohen Mauern und Toren, wenn die Deadra hier einfallen und mal sehen ob ich mich nicht mit einem der Boote absetzen kann, wenn ich erstmal dort bin“: erzählte der Legionär ganz offenherzig über seine offene Feigheit und die eindeutige Neigung zum Desertieren.

Tarrior verabscheute dieses kaiserliche Pack. Etliche von ihnen waren gute Männer, doch jeder Mann wie dieser war eine Schande, die hundert gute Männer nicht aufwiegen konnten. Er würde von Balmora aus den Kommandanten der Mondfalterlegion informieren lassen. Würde er jetzt einfach so da auftauchen und mit Behauptungen um sich werfen, würde er sich nicht einmal selbst glauben. Tarrior verabschiedete sich von dem Legionär, der zurück auf seinen Posten ging und gemütlich ging es weiter auf Balmora zu. Zunächst ging es an der Festung vorbei, deren Wehrgänge bis zum letzten Mann besetzt worden waren und dessen große Holztore mit zusätzlichen Balken und Eisenplatten nun von einigen Handwerkern verstärkten wurden. Als sie den Wehrbau endlich hinter sich gelassen hatten, erreichten sie auch schon den Odai, den großen Fluss Balmoras. Der Geruch des frischen Wassers, machte den Guar ganz wild. Tarrior schaute, während Fryrr noch einmal seinen Durst stillte, flussaufwärts und sah die prächtige Ratsstadt, dessen Mauern man wieder instand gesetzt und sogar verstärkte hatte. Zusätzliche solide gebaute Türme ragten nun in den Himmel und ließen die Siedlung eine gewisse Sicherheit ausstrahlen. Angetan von dem Anblick ließ sich der Dunmer von seinem treuen Reittier über die zweite Brücke und die Straße zum Torbogen hoch tragen. Unter den wachsamen Augen der vier Hlaalu-Wächter, die den Bogen flankieren, murmelte er ein Gebet an Fürst Dagoth, als Dank für die sichere Reise. Als er nach wenigen Augenblicken fertig war, zog Tarrior zusammen mit Fryrr in die alte Ratsstadt der Hlaalu-Fürsten ein.

Seldara
28.03.2009, 14:50
Hellene gähnte und blinzelte müde durch ihre schweren Augenlieder. Der Lärm, der sie geweckt hatte, schien von einem Kampf ganz in der Nähe zu stammen. Das Klingen von Metall auf Metall, vielleicht von Schwertern, war unverkennbar und das Gebrüll nicht zu überhören.
Humpf. Da legt man sich mal für ein paar Minuten zum Schlafen hin und verpasst gleich den ganzen Spaß! Mal sehen, ob ich nicht auch noch mitmischen kann.
Sie schnappte sich ihren Rucksack und folgte den Kampfgeräuschen. Nach einigen Metern kamen die weißen Ruinen von Wenyandawik wieder in Sicht, und auch sieben Männer, wie sie schätzte, die zu kämpfen schienen. Drei waren augenscheinlich Banditen, da ihre Ausrüstung leicht zerfleddert und nicht zusammenpassend aussah. Von den anderen vier waren zwei definitiv Nords, die sie sofort an der Statur erkannte. Ein anderer war ein Argonier und den letzten konnte sie nur von hinten sehen, was ihr die Identifizierung unmöglich machte.
Kurz bevor sie ins Sichtfeld der Kämpfenden kam, feuerte Hellene ihren Rucksack in ein nahes Gebüsch und zog ihr Eisenlangschwert. Die Situation abwägend, pickte sie sich einen der Banditen aus und beschloss, den Überraschungseffekt zu nutzen. Sie lief, von einigen großen Bäumen geschützt, um die Szenerie herum, sodass sie die relativ ungeschützten Rücken der Räuber vor sich hatte und holte tief Luft, bevor sie sich mit einem lauten Schrei auf einen von ihnen stürzte. Der Mann konnte ihren Angriff nicht mehr parieren und trug eine schwere Verletzung am Oberarm davon, die stark zu bluten begann. Die Räuber, nun hin- und hergerissen zwischen den Angreifern, versuchten einen Rückzug.
Das bemerkte Hellene allerdings nicht, da sie ihre Aufmerksamkeit darauf konzentrierte, ihren Gegner zu töten. Er schien verflixt stark zu sein, und kämpfte trotz seiner Wunde noch recht gut. Es bereitete ihr einige Mühe, ihn niederzustrecken, aber nach einem kurzen Gefecht landete sie einen Treffer an seinem Hals, worauf er zu Boden sackte und das Gras sich mit Blut tränkte. Sie betastete ihren Kopf und fühlte etwas heißes an ihrer Schläfe. Als sie sich ihre Hand näher besah, bemerkte sie, dass es ihr Blut war. Der Tote hatte ihr scheinbar einen Schlag verpasst, den sie in der Hitze des Gefechts nicht bemerkt hatte. Das Blut lief ihr nun an Gesicht und Hals hinunter, und sie trank eilig einen der Heiltränke, die an ihrem Gürtel baumelten, bevor sie ohnmächtig werden konnte. Dann wischte sie sich etwas Blut aus ihrem Gesicht und kämpfte weiter gegen die verbliebenen Banditen.

Sturmsceda
31.03.2009, 00:25
Sie hatte im weiteren Verlauf des Gespräches, dass jetzt an dem heruntergekommenen Tisch geführt wurde einige Interessante Dinge erfahren. Scheinbar hatte Ancaros schon ein passendes Versteck für den neuen Unterschlupf gefunden. Nahe der Brücke bei der Kapelle gab es ein Anwesen, das dem Händler gehört hatte, für den der Dunmer gearbeitet hatte. Und da dieser beim Angriff auf Kvatch ums Leben gekommen war stand das Anwesen jetzt frei. Und die Eigentumsurkunde dafür hatte er aus den Ruinen dessen Hauses in Kvatch geborgen. Allerdings wussten sie nicht, was sie mit dem Haus anstellen sollten, da sie sich immer noch finanzieren mussten. Als Nemada über eine Lösung nachdachte fiel ihr auch eine ein.
"Wir eröffnen in dem Anwesen ein Geschäft. Damit haben wir uns ein Einkommen verschafft und eine Tarnung für unseren Unterschlupf." "Darauf sind wir auch schon gekommen," antwortete ihr Ancaros "allerdings kennt keiner von uns sich ausreichend mit dem Führen eines Geschäftes aus und ich denke nicht, das das Einkommen aus einem Laden für uns fünf reicht." "Ich habe ja auch nicht von einem Laden geredet. Wahrt ihr jemals in Suran?" Bei diesen Worten umspiele ein Lächeln ihre Lippen. Uruk fiel ihr ins Wort: "Ihr und die Mädels? Vergesst es." "Ich habe auch nicht daran gedacht uns zu verkaufen. In der Kaiserstadt suchen aufgrund meines letzten Auftrages einige junge Damen aus diesem Gewerbe eine neue Stelle. Und wenn wir ihnen bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen bieten können, und da sie zurzeit im Hafenviertel arbeiten können wir das sicher, sind sie einem Umzug sicherlich nicht abgeneigt. Zusätzlich der Ausschank einiger besonderer Getränke und der Laden dürfte laufen. Solange wir die Preise hoch genug halten bekommen wir keine Probleme mit Betrunkenen und notfalls bin ich ausreichend gut in Illusionsmagie um die Leute zu besänftigen. Die entsprechenden Zauber sind auch nicht zu schwierig zu lernen so dass ich sie Elisa und Mariette beibringen kann. Ich als Geschäftsführerin, Elisa und Mariette an der Theke und als Ausschank und ihr beiden als Wächter und die Tarnung ist perfekt. Die Verhandlungen wegen des Hauses können wir morgen schon tätigen und in spätestens einem Monat sollte ich die Damen aus der Kaiserstadt überredet, alles nötige für die Eröffnung hergeschafft haben und. Da ich selbst auch eine große Summe dabei habe sollte das Geld für das Vorhaben reichen und genug erwirtschaften, das wir alle davon leben können und ich in ein paar Jahren meinen Einsatz wieder herausgeholt habe."

Daniel Drinkwater
12.04.2009, 19:55
Kurz nach Mitternacht, Fenren hatte gerade eben sein Nachtlager fertig aufgebaut und wollte sich jetzt seine Eberkeule an der Feuerstelle braten als er Männer bemerkte, einer von trug eine Fackel, die den Berg hinauf kamen. Anscheinend wollten sie zur Ayleidenruine oberhalb von Fenrens Lager. Die Männer blieben vor dem stufenartigen Steinweg zur Ruine stehen, er wurde bemerkt. An der Zahl waren es drei und sie hielten bereits Waffen in ihren Händen und trugen Kettenharnische. Sie kamen näher zum Lager. Fenren sprang auf und brüllte den Männern entgegen:" Steckt eure Waffen weg, Ihr wollt euch doch nicht verletzten oder? Wer seid Ihr und was wollt Ihr? Die Männer blieben stehen und einer antwortete: Sagt uns zu erst wer Ihr seid, vorher werden wir einen Teufel tun. Ihr könntet einer von Ihnen sein!" "Ihnen? Wen meint ihr? Ich bin Fenren und stamme aus Skyrim!", rief Fenren. "Ein Nord, elende Barbaren.", murmelte einer der Männer. "Ihr seid anscheinend keiner von Ihnen, ich meine keiner von den Vampiren aus Lipsand Tarn.", rief der Vampirjäger zurück. "Vampire? Hier? Kommt näher und erzählt es mir!" Die Männer steckten ihre Waffen weg und kamen näher. Die Männer stammten ihrer dunklen Hautfarbe nach zu urteilen aus Hammerfell. Der Anführer begann Fenren von den Vampiren zu erzählen, während seine Kameraden sich am Lagerfeuer wärmten. "Ihr seid also gekommen und diese Vampire auszuräuchern. Ihr müsst starke Krieger sein um zu dritt einen ganzen Clan besiegen zu wollen." "Wir sind kampferprobte Kämpfer von der Kämpfergilde und wir haben den Auftrag Vampirasche für einen Magier in der Kaiserstadt zu sammeln, eine große Menge Asche. Ihr habt allerdings Recht, einen wilden Krieger des Nordens wie Ihr es seid, könnten wir gut gebrauchen. Wir beteiligen euch zu einem fairen Anteil am Gewinn, was sagt Ihr? Eure Klinge für uns und gegen die Vampirbrut!" "Ich brauche euer Gold nicht, doch ihr sollt meine Klinge haben. Ich würde nur zu gern diese Vampirbrut ausrotten!" "Gut, gut. Ich schlage vor mir betreten jetzt gleich die Ruine, wenn wir warten könnten uns die Vampire möglicherweise entdecken und ohne Überraschungsmoment auf unserer Seite sieht es schlecht aus." "Ihr habt natürlich nicht Unrecht, aber um Mitternacht Vampire angreifen? Wäre es nicht unter Tags besser? Ausserdem baute ich erst vor wenigen Minuten mein Lager auf und davor hatte ich eine beschwerliche Reise über die Berge bis hierher. Ich brauche Rast." Ein anderer Vampirjäger meldete sich zu Wort:" Wir müssen jetzt zu schlagen, jetzt! Lassen wir den müden Sack hier und stürmen die Ruine alleine, wir brauchen den Barbaren eh nicht." Der dritte Vampirjäger stimmte ihm zu. Der Anführer geriet ins Zweifeln:" Ihr habt meine Gefährten gehört, Nord. Jetzt oder nie! Zu Schade dass ihr kein Gold wollt, sonst würde ich nämlich euren Anteil erhöhen." "Nein, ohne mich. Ihr braucht meine Hilfe offenbar nicht und euer Gold könnt ihr euch sonst wo hinstecken." "Haltet den Mund, Barbar, oder ich stopfe ihn euch.", brüllte der zweite Vampirjäger zornig. Die anderen Jäger drehten sich darauf hin um und kehrten zurück zu den Stufen und verschwanden schließlich durch den Eingang von Lipsand Tarn. Fenren briet wieder seine Keule und machte es sich gemütlich. Er verschwendete keinen Gedanken mehr an die Rothwardonen bis auf den einen, dass er hoffentlich Ruhe haben würde vor den Vampiren, da sie mit den Jägern wohl genug zu tun hätten. Wenig später nickte Fenren ein und er erwachte wieder sehr früh am Morgen, er schätzte gegen 5 Uhr. Er hatte schlecht geschlafen und vorallem zu kurz. Die Sache mit den Vampiren beschäftigte ihn doch sehr und war neugierig was wohl aus den Rothwardonen geworden ist. "Kämpfen sie noch in den tiefen dieser Gruft, waren sie bereits siegreich oder liegen sie zerfetzt und blutleer dort unten?", dachte sich Fenren. Er stellte sich selbst vor die Wahl, entweder weiter zur nächsten Stadt oder Lipsand Tarn erkunden...

Skyter 21
14.04.2009, 01:24
Tarik entschied aufzubrechen, da er auf dem Weg zur Kaiserstadt noch genug Zeit zum Nachdenken hatte. Er bezahlte sein Frühstück und seine Unterkunft. Dann verließ er die Taverne und begab sich sofort zum nächsten Waffenschmied.
Ein kräftiges “Guten Morgen“ war von der anderen Seite des Raumes zu hören als Tarik die Schmiede betrat. Er entdeckte einen Nord, vielleicht anfang 30, ein wahrer Hüne. Er überragte Tarik um gut eineinhalb Köpfe. “Guten Morgen“, antwortete Tarik. “Ich hätte gern ein Schwert“……,der Nord viel ihm sofort ins Wort: “Tja, wieder ein Schwertkämpfer. Welches Schwert darf es denn sein? Normales Eisen, Stahl oder vielleicht doch Silber? Ich kann ihnen auch schöne Verzierungen drauf machen wenn sie darauf bestehen. “Sehe ich wirklich so reich aus?“, überlegte Tarik irritiert. “Nein nein, ich will keine Sonderanfertigung“, unterbrach ihn Tarik, “ich will nur ein normales Stahllangschwert.“ Der Nord blickte ich kurz an, dann nickte dieser und verließ den Raum durch eine Tür, die wohl zum Lager führen musste, wie Tarik vermutete.
Der Kaiserliche nutzte die Zeit um sich in dem Raum genauer umzusehen. Der Raum war nicht übermäßig groß. Gegenüber der Tür war der Ladentisch mit Auslegware. In einer anderen Ecke prasselte ein großes Kaminfeuer, trotzdem war es noch kühl im Zimmer. Der Rest des Raumes war mit Tischen und Regalen belegt, die die verschiedenste Waren des Schmiedes ausstellten.
Plötzlich waren schwere Stiefelschritte zu hören. Der Nord kehrte aus dem Lager zurück, in seinen Händen ein schönes Stahllangschwert. Tarik ging zum Ladentisch zurück und betrachtete das Stück sorgfältig. Ab und zu beobachtete er die Reaktionen des Nords. Jedoch konnte er keine auffälligen Reaktionen entdecken. Der Kaiserliche legte das Schwert wieder zurück und fragte: “Wie viel?“ Der Schmied schien kurz zu überlegen.“60 Septime.“ „50“, antwortete Tarik und sah den Schmied herausfordernd an. Dieser fing an zu lachen. “55.“ Der Kaiserliche war einverstanden und bezahlte die 55 Septime. Danach verabschiedete er sich und verließ den Laden.
Draußen angekommen ging Tarik zügig in Richtung der Ställe. Nach wenigen Minuten kam er dort an. Zum Glück stand der Stallbursche vor dem Stall und konnte ihm „sein Pferd“ wiedergeben. Der Kaiserliche bezahlte die Kosten für die Unterkunft und drückte dem Stallburschen noch 2 Septime extra in die Hand. Noch ehe dieser „Danke“ sagen konnte war Tarik schon auf sein Pferd gestiegen und in vollem Galopp los geritten.

Der Kaiserliche blieb auf der Straße, jedoch fragte er sich ob es überhaupt einen unterschied machte ob er auf der Straße oder im Gelände ritt. Der Schnee schien wie eine Decke, die die Landschaft von Bruma in weiß hüllte. Weiße Bäume ragten Himmelwärts und Felsen machten sich als kleine Hügel bemerkbar. Es hatte aufgehört zu schneien, ein glücklicher Zufall für Tarik, da so die Reise nicht noch mehr beschwert wurde. Tarik ließ dem Pferd keine ruhige Minute ehe er weiter ins Tal kam. Dort ließ Tarik das Pferd am nächsten Wasserlauf trinken. Er selbst nahm einen Schluck aus seiner Flasche und sah in die Ferne. “Heute schaffe ich es unmöglich bis in die Kaiserstadt. ich werde irgendwo an der Roten-Ringstraße rasten müssen.“ Tarik sammelte noch einige Pflanzen die er später würde gebrauchen können. Dann wartete er noch ein paar Augenblicke, ehe er sich wieder auf den Sattel schwang und seine Reise fortsetzte. “Das einzige Problem das ich habe, werden meine beiden Verfolger sein. Ich muss ihnen aus dem Weg gehen….zumindest so lange bis Isnaa und ihre Tochter aus der Stadt sind. Danach gibt es Tote.“ Das Pferd war erstaunlich ausdauernd und kurz bevor die Sonne vom Himmel verschwand, beschloss Tarik unter einem Baum sein Nachtlager aufzuschlagen. Er band das Pferd an den Baum und gab ihm Wasser. Danach kletterte er auf den Baum um dort zu schlafen. Tarik fiel sofort in einen tiefen Schlaf.
Schritte waren zu hören, ein Pferd wieherte, jemand flüsterte. Plötzlich schreckte Tarik auf und war hellwach. Er schaute nach unten und sah wie jemand sein Pferd stehlen wollte. “Was machen sie mit meinem Pferd?“, fragte der Kaiserliche. Die Person blieb wie angewurzelt stehen. Sie blickte ihn an und schien einen Moment zu zögern. Tarik griff nach seinem Schwert. Die Person fällte ihre Entscheidung und suchte, so schnell sie konnte, das Weite. Mit einem Stirnrunzeln sprang Tarik vom Baum, band das Pferd los und ritt in Richtung Kaiserstadt. Die weitere Reise verlief ereignislos und so erreichte der Kaiserliche sein Ziel zur Mittagsstunde. Er übergab sein Pferd dem Stallburschen und betrat die Kaiserstadt zusammen mit einer Gruppe von Tagelöhnern.

„Jetzt bin ich drin. Der Anfang des Finales nähert sich.“ Tarik fühlte Aufregung und Angst. Irgendetwas war im Gange und er war ein Teil dieses Vorgangs. So schnell wie es die Menschenmassen erlaubten durchquerte Tarik die Kaiserstadt Er achtete gar nicht auf das Treiben im Hafenviertel. Er suchte sofort Isnaa’s Hütte auf und klopfte.
Sie öffnete und als sie Tarik erkannte bat sie ihn herein. “Ich hatte dich schon fast abgeschrieben, aber du bist zurückgekehrt. Schnell es ist noch nicht zu spät.“ Sie führte Tarik in den Tunnel. “Ich werde etwas Kochen“, sagte Isnaa und ging in ihre Hütte zurück. Schnellen Schrittes betrat der Kaiserliche das Haus und wieder schlug ihm ein unangenehmer Geruch entgegen. Isnaa’s Tochter war schnell gefunden.

Tarik setzte sich neben das Bett und konzentrierte sich noch einmal um das erlernte Wissen um die Heilkunst wieder in sein Gedächtnis zu rufen. Dann begann er mit der Arbeit. Das hohe Fieber, welches er schon bim letzten Mall gefühlt hatte, war nur geringfügig besser geworden. Außerdem stellte er fest das das Mädchen schwer atmete. “Also was hilft gegen Fieber und Atemnot?“……., überlegte Tarik als ihn plötzlich jemand an der Schulter packte und eine vertraute Stimme zu ihm sprach: “Schnell du musst Isnaa helfen sie ist in Gefahr. ich kümmere mich um das Mädchen. Beschäftige deine Häscher so lange, das Isnaa fliehen kann. Ich bringe die beiden dann in Sicherheit.“ Tarik war irritiert, er kannte die Stimme, konnte sie aber keinem Gesicht zu ordnen. Er zögerte. “Du musst mir vertrauen. Ich kann Isnaa und ihrer Tochter helfen. Du musst mit deiner Vergangenheit abschließen!“
„Dann ist es also soweit…….“, murmelte Tarik und nickte dem Mann zu. Der Kaiserliche verließ das Heilhaus und ging durch den Tunnel zurück. Die letzten Meter schlich Tarik und als er durch die offene Tür spähte, wurde ihm die Brisanz der Situation bewusst.
In dem großen Raum standen an der einen Wand Ramon, der reiche Mann den er vor einigen Nächten bestohlen hatte und ein Nord, jeweils mit Langschwertern bewaffnet. Ihnen gegenüber stand eine total verängstigte Isnaa. “Ramon was soll das? Was wollt ihr von mir?“
Ramon antwortete: “Wir wollen Tarik. Sag uns wo Tarik ist oder du und deine Tochter ihr werdet sterben!“ „Warum wollt ihr Tarik, was hat er euch getan?“, fragte Isnaa. „Es sind Dinge geschehen die dich nichts angehen. Hier geht es um Stolz, Ehre und viel Geld“, sagte der Nord. Isnaa rührte sich keinen Zentimeter mehr. Sie starrte nur noch auf die 3 Personen.
„Also gut“, meinte der reiche Kaiserliche, „Ramon….töte sie!“ Dieser nickte nur und schritt auf Isnaa zu. Er holte gerade zum Todesstoß aus…..und verharrte mitten in der Bewegung.
Ramon schaute auf seinen Bauch, denn dort befand sich einen stählerne Klinge die ihm eine tiefe Wunde quer über den Bauch zugefügt hatte. Seine Augen folgten der Klinge und trafen schließlich auf Augen die Verachtung ausstrahlten. Die anderen beiden waren von der Aktion so erstaunt, dass sie nicht wussten was sie tun sollten. “Isnaa lauf zu deiner Tochter“, sagte Tarik. Sie starrte ihn fassungslos an. “Isnaa, lauf zu deiner Tochter“, wiederholte Tarik seinen Satz. Als die Kaiserliche sich immer noch nicht rührte, schüttelte Tarik sie mit der freien Hand. “JETZT BIST DU DES TODES!“, brüllten die anderen beiden und stürmten auf Tarik zu.“LAUF!“, schrie dieser Isnaa an. Sie schien wieder klar denken zu können. Isnaa betrachtete mit einem letzten zweifelnden Blick die groteske Situation, ehe sie durch den Tunnel verschwand. Der Nord wollte ihr nachsetzten, jedoch hinderte Tarik ihn mit einem Schwerthieb daran. Ramon sank auf den Boden und versuchte verzweifelt seine blutende Wunde mit den Händen zu zuhalten.“2 gegen 1, ein fairer Kampf“, dachte Tarik und parierte sogleich einen Hieb von dem Nord. Der Raum war zwar nicht klein, aber auch nicht so groß, als das man hätte problemlos darin kämpfen können. Mehrmals mussten die Kontrahenten darauf acht geben nicht über irgendwelche Möbelstücke zu fallen. Tarik hielt sich gut gegen seine beiden Widersacher, jedoch musste er feststellen, dass er den Kampf nicht ewig würde weiterführen können. Seine Gegner beherrschten die Klinge gut und hatten ihm auch einige Schnittwunden zugefügt. “Dann stellen wir sie auf die Probe.“ Tarik griff nun in seine Trickkiste und testete einige Finten. Manche kannten sie, aber bei einer reagierte der Nord nicht und so konnte Tarik ihn in die andere Seite des Raumes drängen. Der Kaiserliche wollte Tarik in den Rücken fallen, jedoch drehte er sich um seine eigene Achse und nutzte den Schwung für einen Konter. Der Kaiserliche konnte nicht mehr schnell genug reagieren und trotz einer Ausweichbewegung konnte Tarik ihm eine Schnittwunde in Brusthöhe zufügen. Tarik setzte nach und trat dem Kaiserlichen in den Bauch. Dann wandte er sich wieder dem Nord zu. Dieser schien Respekt zu zeigen und machte auch prompt einen Fehler. Tarik traf ihn und wollte ihn außer Gefecht setzten, als er den Kaiserlichen von hinten bemerkte. Er wollte gerade parieren, da spürte er einen Schmerz im Schwertarm. Er schaute nach rechts und entdeckte Ramon. Dann spürte er wie 2 weitere Schwerthiebe ihn trafen. Tarik ging auf die Knie.“ Nein, noch bin ich nicht fertig mit euch“, dachte er und wollte einen Angriff starten als ihn eine Faust hinten im Genick traf. Sofort wurde Tarik bewusstlos. “Jetzt haben sie mich“, war das letzte was ihm durch den Kopf ging…….

KingPaddy
14.04.2009, 19:13
Den ersten Eindruck, den Tarrior vor der Stadt in sich aufgenommen hatte, verstärkte sich jetzt noch zunehmend. Die Ratsstadt hatte sich seit seiner Abwesenheit in starkem Maße gewandelt. Zum Besseren wie er fand. Kriege schienen irgendwie die Leistung zu befördern und das Denken zu verändern. Die Stadt war im Laufe der Jahrhunderte des Friedens immer mehr verfallen. Die Wehranlagen hatte man weder erweitert, noch aktiv in Stand gehalten. Die Wachtürme hatten meist nur noch dekorativen Charakter gehabt oder hatten der Unterbringung der Stadtwache gedient. Eine konsequente Verteidigung war mit der halb verfallenen Stadtmauer sowieso nicht möglich gewesen, doch jetzt hatte man dessen Notwendigkeit wohl begriffen. Aus dem Zwang des Krieges heraus hatte man die bestehenden Wälle restauriert und sogar noch verstärkt und einige zusätzliche Wachtürme errichtet. Da die Hlaalu-Architektur wie in Morrowind üblich ohne Schmuck auskam, hatte man sie sehr schnell errichten können. Weiterhin hatte man zusätzliche Mauern eingezogen und die Torbögen zumindest auf der einen Seite mit einem Tor aus sehr dickem Holz gesichert. Derweil waren einige Bürger damit beschäftigt Stahlplatten anzubringen. Die nun dickeren Mauern boten jetzt genug Platz für Bogenschützen und einige abgerundete Zinnen, die man darauf platziert hatte, sorgten für zusätzlichen Schutz.

Tarrior fand, dass Balmoras jetzige Verteidigung wohl durchaus mit der Ald’ruhn konkurrieren konnte. Die Ratsstadt des Hauses Redoran war zwar an die Deadra gefallen, aber dank dieser Niederlage würde wohl der Rar auf alles gefasst sein. „Es wird wohl auch nötig sein um diesen gräulichen Feind und diesen Intrigen schmiedenden Kult endlich zu bezwingen“: dachte er und verfluchte die Mythische Morgenröte für die Rolle, die sie beim Fall Ald’ruhns gespielt haben musste. Sie konnten so viele Deadra töten wie sie konnten, aber diese waren unsterblich und konnten durch das nächste Tor zurück nach Nirn gelangen. Nur wenn sie den Kult, der für die Deadrische Invasion die Brücken baut, besiegten, konnten sie aufatmen. Sie mussten die Mehrunes Dagon Anbeter mit Stumpf und Stiel ausrotten. Aber wie sollte man sie so einfach unter der Bevölkerung finden, die sich zudem mit den großen Flüchtlingsströmen vermischt hatte. Über derartige Fragen machte sich Dunmer Gedanken, während er durch die alten Straßen ritt, auf denen geschäftiger Betrieb herrschte. Vor den Waffen- und Rüstungsgeschäften hatten sich Schlangen gebildet. Sicherlich wollten nur die Wenigsten ihre Waffen und Rüstungen reparieren lassen, die meisten deckten sich vermutlich für eine noch in der Zukunft liegende Belagerung der Stadt, oder irgendeine Reise durch gefährliches Territorium ein. Das Geschäft fahrender Händler florierte dadurch mit, denn viele gingen, wegen der langen Wartezeiten, lieber zu den improvisierten Ständen hier und dort in den Gassen. Große Säcke mit Vorräten wurden von eifrigen Dunmern in großen Zügen durch die Straßen geschleppt und an die Bevölkerung verteilt. Wahrscheinlich war Balmoras Versorgung durch den Verlust der Eierminen und den Bauernaufstand ebenfalls stark beeinträchtigt worden. Man konnte daher eigentlich noch von Glück reden, dass die Deadra sich noch im Inneren der Insel austobten.

Wenn die Westspalte, mit den restlichen Farmen und Minen, in die Hände der Deadra fallen würde, dann könnte es zu verheerenden Engpässen kommen. Auf dem Weg zu dem Stall etwas am Stadtrand von Balmora kam er an der Taverne „Acht Teller“ vorbei. Draußen an der Tür hing ein Aushang, der den Auftritt der bekannten Spielmannstruppe „Deus Infernum“ ankündigte. Tarrior erinnerte sich verschwommen an die ungewöhnliche Gruppe aus zwei Aschländern, zwei Redoranern und einem ehemaligen Kriegswappenträger. Sie reisten soweit er wusste seit drei Jahren regelmäßig durch ganz Morrowind und waren recht bekannt. Tarrior interessierte das eher weniger und er ritt weiter. „Zumindest dürfte es das Volk ein wenig beruhigen“: dachte er dennoch. Dann erreichte er auch schon den Stahl etwas unterhalb des oberen Viertels, in dem die Reichen und Mächtigen der Stadt residierten und in dem sich auch die große Ratshalle befand. Er drückte einem Stalljungen 10 Draken für die Unterbringung des Tieres in die Hand und war dann schon auf dem Weg zum Rat. Da er selbst Ratsmitglied war, sollte es sogar seine Pflicht sein, sich um das Haus zu bemühen. Womöglich konnte er mit etwas behilflich sein und wenn nicht, dann würde er sowieso bald nach Caldera weiterreisen. Die Invasion war schließlich kein Grund seine Pläne zu ändern, vor allem da Behram ihn immer noch mit Beweisen in der Hinterhand bei der kurzen Leine hielt. Sein vordringlichstes Ziel würde es zunächst sein, seine Plantage gegen die Deadra zu wappnen. Sollten sie in Mar Gaan durchbrechen, dann würden sie sich wohl wie eine brennende Flut über die Westspalte ergießen und alles in Blut ertrinken lassen. Die Plantagen, seine eigene unter anderem und die dort lebenden Besitzer und Bauern wären gegen diese Übermacht sogut wie chancenlos. Für den Fall des Falles musste alles für eine schnelle Evakuierung bereit sein. Auch Gilluk musste er noch warnen. Er würde es sich niemals verzeihen, sollte dem Argonier, den er als Freund schätzte, etwas zu stoßen.

Er machte sich eine gedankliche Notiz einen der Ratsherren zu fragen, ob er nicht etwas Platz für die Flüchtlinge erübrigen könnte, wenn es denn soweit käme. Tarrior stieg die große Treppe hoch, die man ebenfalls wieder in Stand gesetzt hatte. Zuvor war sie ausgetreten und brüchig gewesen, doch jetzt war sie erstaunlich gut in Schuss. „Nunja wenn man die Stadt wieder auf Vordermann bringt, kann man ja gleich mal an allen Stellen nachbessern“: dachte er belustigt, doch seine Stimmung schwang wieder um, als er den Tempel entdeckte. Das Stein gewordene Symbol des Glaubens an das Tribunal zu seiner Rechten, verursachte ihm gewisse Übelkeit. Die Abneigung gegen den Tempel saß bei ihm noch immer sehr tief. Er hatte instinktiv gelernt den Tempel zu hassen. Er machte auch selten einen Hehl daraus, aber er entschied sich es in Zukunft nicht zu übertreiben. Womöglich würden sie ihn dann noch für ein Mitglied der Mythischen Morgenröte halten. Zwar war er das nicht, aber in gewisserweise dennoch ein Ketzer. Er ließ den Tempelbau schnell hinter sich und bog auf den großen Platz ein. Noch immer bildete der saubere Platz mit den zwei Bäumen einen wunderschönen Kontrast zu der Unterstadt, die hinter ihm lag. Dieser Ort war stets ein Ort der Ruhe. Hin und wieder schlenderten hier nur die Adligen mit ihren Dienern vorbei um etwas Luft zu schnappen, ansonsten saßen sie in den Ratshallen, oder in ihren Häusern und kümmerten sich um wichtige Angelegenheiten des Fürstenhauses. Daher war es hier meist ruhig und friedfertig. Das Einzige was etwas Stress hier her bringen konnte, waren die Boten, mit ihren wichtigen Neuigkeiten aus den verschiedenen Regionen der Inseln. Tarrior sah jetzt sogar drei von ihnen in nicht allzu großen Abständen, während er langsam und gemütlich über den Platz schlenderte und die frische Luft genoss. Es schien, als wäre die Krise hier noch nicht angekommen, obwohl die Aufregung und Nervosität in der Stadt und die vermutlich hitzig geführten Debatten in der Ratskammer die Wahrheit offenbarten. Er wandte seinen Blick noch einmal gen Himmel und atmete tief ein, dann betrat er das Ratshaus.

Im selben Augenblick, als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, bestätigte sich sein Verdacht. Ein wahrer Pulk von Abgesandten, Bittstellern, Wortführern, Militärs und anderen hatte sich in der Eingangshalle versammelten und diskutierten angeregt und auch sehr lautstark miteinander. Die Dunmerin, die für die Verwaltung der Ratshalle zuständig war, der Name war Tarrior entfallen, hatte alle Mühe damit jede Person und jedes Anliegen in ein großes Buch aufzunehmen. Sie schwitzte und ihr Atem ging schnell. Jetzt wo er sich einige Momente in dem Raum befand, konnte Tarrior es ebenfalls spüren. Die Luft war warm und feucht regelrecht schwül. Die Luft war eindeutig verbraucht und roch nicht gut. Die vielen Leute hier auf engem Raum sorgten dafür. Die Frau saß hinter einem niedrigen Tisch und war über dutzende Papiere und ihr Buch gebeugt. Ihre Augen konnten den Bewegungen der Feder in ihrer Hand kaum folgen und wirkten ziellos und erschöpft. Eine Traube aus Kaiserlichen, Dunmern und einem Rothwardonen umdrängten sich und sprachen durcheinander. Sie gab sich offensichtlich nicht die geringste Mühe zu verstehen, was die Männer und Frauen sagten. Tarrior bekam am Rande mit, dass sie sich darum stritten, wer als nächstes an der Reihe wäre. Er entschied sich diesen Streit kurzerhand zu beenden und drängte sich nach vorne. Ohne großes Federlesen schob er den Rothwardonen und eine Kaiserliche zur Seite und schob sich damit direkt an die Spitze. Zunächst wollen sie Einwände gegen das harsche Vordrängeln vorbringen, doch Tarrior kümmerte sich nicht um sie, sondern legte sich lieber einen geschäftig klingenden Tonfall zurecht.

„Ich bin hier um an der Ratsversammlung teilzunehmen“: sprach er die Frau hinter dem Schreibtisch an. Die Leute hinter ihm verstummten, als sie mitbekamen, dass er ein Ratsmitglied sei. Die Frau schien ihn zunächst nicht bemerkt zu haben. Sie schrieb noch einen Satz zu Ende und setze einen abschließenden Punkt und schaute lustlos aus ihren müden Augen auf. Dann weiteten sich diese plötzlich, als sie ihr Gegenüber erkannte. „Serjo Gildres! Ihr hier? Es ist mir eine Freude euch zu begrüßen“: begrüßte sie ihn und verhaspelte sich in Überraschung mehrmals. „Wir haben euch lange nicht gesehen. Es ist viel passiert. Man wird froh sein, dass ihr wieder da seid. Jetzt ist jedes Ratsmitglied selbst gefragt. Ihr könnt natürlich sofort passieren“: fuhrt sie fort. „Ja es ist für mich auch schön wieder hier zu sein und was den Rat angeht, genau deswegen bin ich hier. Die Deadra scheinen ja schon tief in unserem Land zu stehen. Nun dann will ich den Rat nicht weiter warten lassen“: sagte er und wandte sich ab. Kaum hatte er sich einige Schritte entfernt, stürmten die Bittsteller wieder auf die Dunmerin ein. Jetzt fiel Tarrior auch wieder ihr Name ein. „Nileno Dorvayn“: kramte er aus seinen Erinnerungen und lenkte seine Schritte in Richtung Treppe, die in den zweiten Stock und damit in den Ratssaal führen würde. Zwei Hlaalu-Wächter, die vermutlich die vielen Gesandten zurückhalten sollten, hielten ihn kurz auf. Tarrior nannte kurz seinen Namen und er wurde umgehend durchgelassen. Er stieg die Treppe nach oben und als er durch die nächste Tür getreten war, fand er sich auch schon in der Ratskammer wieder. Er platzte regelrecht herein, denn der Rat tagte bereits angeregt. Ein paar Stühle waren leer unter anderem auch der von Meister Bero. Die Menge verstummte, als er eingetreten war. Es fiel kein Wort, als er um den großen Tisch herum ging und auch nicht als er auf seinem Stuhl neben Carnius Curio Platz nahm.

Der junge Kaiserliche hatte vor zwei, oder waren es drei Jahre, den Platz seines Vaters eingenommen. Tarrior hatte weder Carnius wunderlichen Großvater Crassius noch seinen, dem Glücksspiel verfallenen, Vater Carius sonderlich gemocht. Sie waren dekadent und hatten sich eher wenig um die Angelegenheiten des Hauses bemüht. Crassius konnte man zumindest zugute halten, dass er ein Förderer der Künste gewesen war, obwohl sein eigen geschriebenes Theaterstück, nunja sehr speziell war. Carnius hingegen, der soweit er wusste, einen Großteil seines Lebens bei der Ost-Kaiserlichen Handelsgilde verbracht hatte, war ein würdiger Hlaalu-Vertreter. Er hatte Geschäftssinn und führte ein einträgliches Handelsgeschäft. Er konnte sich vorstellen, dass die Krise den Profit noch mal kräftig erhöht hat, denn es bestand inzwischen ein regelrechter Großbedarf an Waren aller Art. Angefangen bei Nahrungsmitteln bis hin zu Waffen und Rüstungen, oder die Rohstoffe aus denen sie gefertigt werden. Die Stimmen des Rates setzten langsam wieder ein, aber einige schauten ihn noch verwundert an. Man diskutierte noch kurz das bereits angeschnittene Thema zu Ende, dann richtete der Wortführer das Wort an ihn selbst.

„Möchten wir jetzt Tarrior Gildres begrüßen“: verkündete er und es kam zustimmendes Gemurmel. „Wollt ihr ein paar Worte an den Rat richten, oder ein weiteres Thema einbringen?“: fragte der Mann, ein Kaiserlicher, das Protokoll einhaltend. Er verneinte, denn er wollte zunächst einmal hören was die anderen zu besprechen hatten. Morrowind bezüglich hatte er sowieso nichts beizusteuern. Doch dazu kam es nicht. Ein anderer Dunmer, den Tarrior als Abgesandten des Stadtherren von Suran identifizierte, richtete eine Frage an ihn: „Herr Gildres gestattet mir doch eine Frage. Man hat lange nichts von euch gehört. Was habt ihr in der Zwischenzeit getan?“ Ihm fiel sofort der misstrauische Tonfall des Abgesandten auf. „Ich war in Cyrodiil. Einige dringende Angelegenheiten hatten mich dorthin geführt. Ich kam erst vor wenigen Tagen wieder in Vvardenfell an und war über die derzeitige Lage tief erschüttert“: gab er zu Protokoll. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn einige eifrige Schreiberinnen notierten alle Gesagte. Als das Wort Cyrodiil gefallen war, sogen viele erstaunt die Luft ein. „Ich hatte angenommen Meister Bero hätte es euch berichtet, zumindest hatte ich von ihm einige Schreiben in Cyrodiil erhalten, in denen es um Ratsangelegenheiten ging“: zeigte er sich verwundert, scheinbar hatte man es nicht für nötig befunden zu sagen das er in Cyrodiil war. „Dann wart ihr es also, der für das große Fest vor ein paar Monden den Alkohol geliefert hatte“: stellte ein anderes Ratsmitglied fest. „Das stimmt“: sagte er und wunderte sich wirklich, warum es niemand für nötig befunden hatte zu erwähnen, dass er der Lieferant in Cyrodiil gewesen war. „Nunja dann möchten wir uns gewiss noch bei Herrn Gildres für seinen Einsatz zur Beruhigung des Volkes bedanken“: schlug der Sprachführer vor und wieder erklang zustimmendes Gemurmel. Gewiss wollte der Mann wieder die Aufmerksamkeit auf die eigentlichen Themen der Sitzung lenken, doch das war ihm nicht vergönnt. Wieder meldete sich jemand zu Wort. „Wart ihr in Kvatch gewesen?“: fragte der Herr der Stadt Gnaar Mok. Auch hier konnte er zustimmen, obwohl die Erinnerungen nicht gerade schön waren. „Bitte berichtet uns davon“: bat er und Tarrior begann zu erzählen.

Skyter 21
15.04.2009, 01:49
Tarik spürte Vibrationen. “Wo bin ich? Bin ich tot?“ Er hatte keine Ahnung wo er war. Er spürte Vibrationen und gedämpfte Geräusche drangen an sein Ohr. Er konnte nicht sagen was für Geräusche es waren, für ihn waren sie alle gleich. “Bin ich gerade auf dem Weg ins Jenseits?“ Die Geräusche und die Vibrationen verschwanden. Etwas warmes kam ihm ganz nahe. “Oder bin ich auf dem Weg nach Oblivion?“ Bei dem Gedanken daran standen seine Nackenhärchen senkrecht. Die Wärme verschwand wieder, die Geräusche und Vibrationen setzten wieder ein. “Bin ich tot?“ Diese Frage ging im nicht aus dem Kopf. Tarik versuchte diese Frage zu verdängen. Stattdessen versuchte er sich daran zu erinnern was als letztes geschehen war. Doch so sehr er sich auch bemühte, er konnte es nicht.
Irgendwann hörten die Vibrationen und Geräusche wieder auf. Tarik fühlte sich wie im Traum. Es wurde warm und er wurde gepackt. Etwas trug ihn. Verschwommen blickte er durch eine Art Tunnel des schwarze Ränder seine Sicht noch weiter einschränkten. Etwas wurde hochgezogen, dann hallten Schritte. Mal wurde es heller, dann wieder dunkler, dann wieder heller. Dinge wurden geöffnet und wieder geschlossen. Andere Geräusche drangen an seine Ohren. Plötzlich, Stille.
Die Stille verschwand wieder und Tarik fühlte das irgendetwas mit ihm gemacht wurde, nur konnte er nicht sagen was. Er wurde angehoben…….Stille.

Ein Sonnenstrahl traf Tarik im Gesicht. “Es ist so schön. Ich muss im Paradies sein.“, dachte er und wollte gar nicht aufstehen. “Ich fühle mich so gut nach dem Kampf und……..der Kampf!“, dachte er erschrocken und wachte auf. Tarik blickte sich um. Im Paradies war er nicht. Jedenfalls definierte er eine vergitterte Zelle, ein Heulager und ein kleines, ebenfalls vergittertes, Fenster nicht als Paradies. Jetzt erinnerte sich der Kaiserliche an die Ereignisse. “Ich habe gegen sie gekämpft, dann haben sie mich überwältigt. Ich hätte Ramon töten sollen, dann wären die anderen erledigt gewesen. Aber ich konnte es nicht tun……weil Isnaa da war? Weil Ramon ihr Halbbruder ist?“, überlegte Tarik und war sich nicht sicher warum er diesem Sohn einer Ratte nicht gleich den Kopf abgeschlagen hatte. “Ich muss in einem Versteck sein. Entweder eine alte Festung, eine verlassen Ruine oder eine Höhle. Und damit bin ich in der Gewalt meiner Häscher.“ Tarik resignierte. Er hatte jetzt ein ganz großes Problem und er wusste nicht wie er da wieder raus kommen sollte. “Ich habe keine Ahnung was sie mit mir machen. Sie werden irgendetwas von mir wissen wollen und wenn sie die Information haben, werden sie mich töten. Nur was wollen sie von mir? Ich habe fest damit gerechnet, dass sie mich einfach nur töten wollen. Aber wieso wollen sie mich töten?.........Ich weiß es nicht mehr. Das alles ist so lange her. Ich vermute aber es hat irgendwas mit meiner Zeit in Morrowind zu tun…….und meiner Mitgliedschaft in der Dunklen Bruderschaft.“ Bei dem Gedanken an diese Zeit schüttelte er den Kopf und fragte sich warum um alles in der Welt er dieser Organisation beigetreten war. Nach kurzer Zeit des Nachdenkens gab er sich selbst die Antwort: “Um Sicherheit zu haben. Ich dachte: Egal was passiert, bei dieser Organisation kann ich es aushalten. Diese Annahme erwies sich als falsch. Irgendjemand hat mich dort angeschwärzt. Und das alles nur weil ich als Söldner gearbeitet habe. Als Söldner in Morrowind. Wenn wir nicht gejagt worden wären, wären wir wahrscheinlich immer noch dort. Und wenn ich damals meinem Onkel nicht gefolgt wäre, wäre ich in Kvatch geblieben und jetzt wohl schon tot.“ Er schüttelte noch einmal seinen Kopf. “Alles ist besser als hier zu sitzen und auf seinen Tod zu warten.“

Tarik schreckte hoch. Er musste eingeschlafen sein, ansonsten hätte er die Person bemerkt die jetzt vor seiner Zelle stand. Seine Stimmung sank als der Kaiserliche erkannte wer da vor ihm stand und die Zellentür geöffnet hatte: Ramon. “Los, beweg dich!“, schnauzte er Tarik an. Widerwillig erhob sich Tarik und verließ die Zelle, dicht gefolgt von Ramon der ein Kurzschwert gezogen hatte. Flankiert wurden die Beiden von 2 Skelettwächtern. Die seltsame Gruppe setzte sich in Bewegung. Auf dem Weg zu ihrem Ziel beobachtete Tarik die ganzen schlichten Gänge und versuchte sich so viel wie möglich einzuprägen. Er hegte die noch kleine Hoffnung dieses Gemäuer irgendwie zu verlassen und dann würde ihm das Wissen über diese Gänge noch nützlich sein. Nach unzähligen Abzweigungen und Türen betraten sie einen kreisförmigen Raum. Tarik ließ den Blick schweifen und stellte fest, dass im Abstand von 5 Schritt weitere Türen angebracht waren. “Ein wahres Labyrinth“, dachte er. Dem Kaiserlichen vielen die seltsamen Linien auf dem Boden auf. Er konnte keine Ordnung darin erkennen. Viel Zeit um darüber nachzudenken blieb ihm auch nicht. Er wurde auf einen alten steinernen Thron gesetzt, dann wurde er gefesselt. Tarik fragte sich, ob dies das Ende wäre. Entgegen seiner Vermutung war dies nicht das Ende. 3 weitere Männer traten an ihn heran und setzten sich im Halbkreis vor den Thron, einschließlich Ramon. “Wer seid ihr? Was soll das hier? Was wollt ihr von mir?“, fragte Tarik die 4 Männer.

„Alles der Reihe nach“, begann der Mann ganz links. Er war schwarz gewandet und als Tarik näher hinsah, erkannte er die Robe. Der Mann lachte. “Ganz richtig. Ich bin ein Totenbeschwörer und heiße Jerandir. Ramon neben mir kennst du ja bereits. Tarik betrachtete den schäbig gekleideten Kaiserlichen mit Verachtung. “Die Person ganz rechts müsste dir auch bekannt sein. Martus, der Mann in dessen Haus du eingebrochen bist und der dich in der Dunklen Bruderschaft angeschwärzt hat. Martus trug Reise Kleidung. Sie war jedoch nicht wie die einfacheren Ausführungen, sondern aus feineren Stoffen und kleinen Stickereien besetzt. Tarik vermutetete, dass sie aus Gold bestanden.“ Und die Person neben Martus heißt Varus.“ Tarik schaute den Nord etwas verwirrt an. Er trug eine Stahlrüstung und hatte die Kriegsaxt an seinen Stuhl gelehnt. Tarik wollte eine Frage ansetzten aber Jerandir fuhr fort: “Nun ich will Rache für meinen Freund Isgaron und ich will wissen wo Phelas wohnt. Dieser Verräter soll dafür bezahlen das er die Seiten gewechselt hat!“
Nun meldete sich Martus zu Wort: “Ich habe deinen Erfolg in der Dunklen Bruderschaft beneidet! Ich wollte Ruhigsteller einer der Sprecher werden. Aber dich haben sie vorgezogen da du besser wärst wie ich. Daher habe ich dich angeschwärzt. Es hat auch soweit funktioniert, nur hast du die Attentate überlebt. Als du dann für tot erklärt wurdest, habe ich das nicht so recht geglaubt und dich nebenbei noch gesucht. Und dann habe ich gefunden.“
Varus, der Nord, mischte sich in das Gespräch ein: “Du und die Söldnergruppe, der du angehört hast, ihr habt meine Brüder und meinen Vater getötet. In eurem letzten Auftrag habt ihr meinen Vater getötet. Meine Brüder schworen Rache und haben euch mit anderen Verfolgt. Leider hast du überlebt und meine Brüder sind gestorben. Da ich der einzige bin, der von meiner Familie noch lebt, will ich Rache für meinen ermordete Familie!“
„Ich will nur das Geld. Dein Onkel versteckte einst irgendwo in Morrowind, genauer gesagt auf Vvardenfell, eine Kiste mit wertvollem Inhalt. Für jeden von uns ist etwas Wertvolles darin, in vielseitiger Weise“, meinte Ramon.

Tarik brachte kein Wort hervor. „Das Schicksal, die Götter oder wer auch immer meint es nicht gut mit mir. Ich habe 4 Todfeinde. Und jeder will etwas anderes, nur eines wollen alle gemeinsam: Diese Kiste. Nur kann ich mich nicht an eine Kiste entsinnen“, dachte Tarik und sah die 4 vor ihm schweigend an. “Und?“, fragte Varus, „wo ist die Kiste?“ „Ich kann mich an keine Kiste entsinnen“, entgegnete Tarik. Varus wurde sauer. “Wo ist die Kiste!?“, fragte er wieder, aber dieses mal in schärferem Tonfall. “Ich weiß es wirklich nicht“, antwortete Tarik wahrheitsgemäß. Die anderen schienen es für eine Lüge zu halten.
Jerandir nickte Varus zu. Scheinbar hatten sie ihr vorgehen abgesprochen. Der Nord stand auf, trat 2 Schritte vor und im nächsten Moment spürte Tarik eine Faust im Gesicht. Varus hatte ihm auf die Nase geschlagen. “Wo ist die Kiste?“, fragte dieses mal Martus. “Ich weiß es nicht“, entgegnete Tarik. Jerandir nickte und Varus schlug wieder zu. “Wo ist Phelas?“, fragte Jerandir. “Das geht dich einen feuchten Dreck an!“, erwiderte Tarik. Ramon trat ihn gegen sein Schienbein. So ging diese Prozedur die ganze Zeit weiter. Es wurden die immer gleichen Fragen gestellt. Und jedes Mal gab Tarik die gleiche Antwort. Nach jeder Antwort erhielt Tarik Schläge von Varus oder Tritte von Ramon. Die Tritte trafen ihn meistens an den Schienbeinen oder an den Fußgelenken. Die Schläge prasselten entweder auf seinen Kopf, seinen Oberkörper oder seine Schultern. Doch sie konnten Tarik die Antworten nicht entlocken. Über den Wohnort von Phelas schwieg er wie Grab und wo die Kiste war wusste er sowieso nicht.
Nach einer gefühlten Ewigkeit brachen die 4 Männer das Verhör ab. Sie hatten Tarik übel zugesetzt. Es floss Blut aus seiner Nase, Blut sammelte sich in seinem Mund und am restlichen Körper hatte er viele blaue Flecken. “Schafft ihn in seine Zelle“, befahl Jerandir. Varus band den Kaiserlichen los und warf ihn über seine Schulter wie einen Sack Kartoffeln. Ramon nahm etwas in die Hand und gemeinsam gingen beide zu Tarik’s Zelle zurück. Tarik selbst bekam vom Rückweg nicht viel mit.

Als sie ihn schließlich in seiner Zelle absetzten und Ramon ihm eine Schüssel und einen Krug hinstellte, konnte er wieder halbwegs klar denken. Wut machte sich in Tarik breit und gerade als der Nord die Zelle verlassen wollte, spuckte Tarik ihm eine Ladung Blut ins Gesicht. Er heult auf und fasste sich in sein Gesicht. “Scheinbar habe ich seine Augen getroffen“, dachte Tarik und spuckte den Rest Blut in Ramon’s Gesicht. Auch dieser heult auf. Halb blind stolperten Beide aus der Zelle und schlossen sie ab. “ Morgen zahlen wir dir diese Aktion heim!“, sagte Varus mir ärgerlicher Stimme. Beide ließen Tarik alleine in seiner Zelle und gingen zurück. “Das war ein Bruchteil von dem was ihr mir angetan habt“, dachte der Kaiserliche und spuckte eine weitere Ladung Blut vor seine Zelle.
Jeder Knochen in seinem Körper schmerzte. Mühsam zog sich Tarik zu der Schüssel und betrachtete deren Inhalt: Ein Stück gebratenes Fleisch, ein Apfel und ein Stück Brot. In dem Krug war Wasser. “Na ja, immerhin geben sie mir etwas zu essen“, dachte Tarik und begann zu essen. Wobei er immer wieder Blut spuckte.
Als Tarik den Apfel aß, wurde ihm klar wieso sie ihm dieses Essen gaben. “Sie foltern mich um an Informationen zu kommen und auch aus Rache. Nur brauchen sie die Informationen. Solange sie sie nicht haben, werden sie mich am Leben lassen.“ Bei diesem Gedanken grinste er und aß das letzte Stück Apfel. Er hatte sich noch etwas Brot und Wasser für später aufgehoben. Total erschöpft und müde legte Tarik sich auf sein Heulager, deckte sich mit seinem Mantel und Stroh zu und schlief langsam ein. “Die entscheidende Frage ist: Wie lange werde ich durchhalten? Diese Schläge und Tritte sind bestimmt nicht die einzige Methode……“, mit dieser Überlegung umfing ihn der Schlaf vollkommen.

Skyter 21
17.04.2009, 18:26
Die Schiffsfahrt war lang gewesen. Zu lang für Tariks Geschmack und auch zu lang für den Rest der 8-köpfigen Gruppe. Einige von ihnen waren während der ganzen Reise Seekrank gewesen. Unglücklicherweise schafften es manche nicht immer rechtzeitig bis zur Rehling. Dementsprechend war die Geruchsbelästigung irgendwann so groß geworden, dass Tarik sich so lange wie möglich am Deck aufgehalten hatte. Nun war das alles vergessen. Das Schiff hatte Vvardenfell erreicht und nun stand die Gruppe im Hafen von Ebenherz. Zwar waren manche noch etwas wackelig auf den Beinen, aber sie erholten sich schnell. Tarik, der bis jetzt nicht viel von der Welt gesehen hatte,(an Stros M’ Kai konnte er sich kaum noch erinnern, ansonsten hatte er sich in Kvatch und im Umland selbiger Stadt aufgehalten. Das nibenesische Hochland kannte er fast wie seine Westentasche, aber viel neues passierte dort nicht.), war beeindruckt von der Statue die in der Mitte des Platzes stand. “Das ist die Drachstatue, beeindruckend nicht wahr?“, flüsterte sein Onkel. Tarik nickte nur, er tat sich schwer damit nicht die ganze Zeit auf diese Statue zu schauen. “Los komm, wir müssen weiter“, meinte sein Onkel und die Gruppe setzte sich in Bewegung. Wohin sie gingen interessierte Tarik kaum. Er bestaunte diese Stadt und beobachtete das Treiben. Im Hafen lagen viele Schiffe und es herrschte geschäftiges Treiben. Der Platz war voll von Waren und Menschen. Im nächsten Viertel war das Treiben nicht mehr so groß. Man sah viele edel gekleidete Leute und Dienstboten, aber auch Leute aus dem Hafen. Sie folgten einem Strom von Menschen und als sie das Gebäude betraten, wusste Tarik wo sie waren: Sie waren in einem Gasthaus.

Das Gasthaus war auch um diese frühe Stunde gut gefüllt. Die Gruppe suchte sich einen freien Tisch etwas abseits des Einganges und nahm dort Platz. Nach kurzer Zeit kam die Bedienung und alle bestellten sich das Frühstück. Tarik saß mit dem Rücken zur Wand und betrachtete die Gruppe eingehend. Links neben ihm saß sein Onkel. Ein Mann, ende 40, athletischer Körperbau, genau so groß wie Tarik und ein listiger Kämpfer. Seinen richtigen Name hatte er nicht erfahren, er wurde einfach nur „der Wolf“ genannt. Neben seinem Onkel saß ebenfalls ein Kaiserlicher, mitte 40, mit leichtem Bauchansatz, aber ebenso listenreich wie sein Onkel. Sein Name war Titus. Titus und sein Onkel waren die Gründer dieser Söldnergruppe gewesen. Die Beiden waren schon seit über 20 Jahren im Geschäft. Wenn man irgendeine Dummheit begehen wollte, fragte man sie vorher. Rechts neben Tarik saß Wulfgar. Ebenfalls ein Kaiserlicher. Wulfgar war ein Hüne, mindestens 2 Meter groß, 30 Jahre alt und hatte Muskeln die ihm die schnelle Führung einer Kriegsaxt erlaubten. Er hatte Grips im Kopf und die Kombination aus Stärke und Klugheit machten ihn zu jemandem den man besser nicht herausforderte, es sei denn man wollte sterben. Neben Wulfgar saß ein Bretone namens Arden. Er war der Heiler in Gruppe. Er kannte sich mit Verletzungen und Krankheiten aller Art aus. Gegenüber von Tarik saß Firun, ein Waldelf, und der beste Bogenschütze in ihrer Gruppe. Links neben Firun saß Alen, ebenfalls ein Waldelf, nur das er sich auf eine lautlosere Art der Tötung spezialisiert hatte. Er benutzte Waffen die sich leicht verstecken ließen. Rechts neben Firun saß ein Rothwadone namens Leandir. Er war der mit abstand beste Schwertkämpfer in der Gruppe. Und zu letzt war da noch er selbst. Tarik ein junger 18 jähriger Kaiserlicher, frisch von der Ausbildung, noch keinerlei Kampferfahrung oder sonstiges. Diese bunt gemischte Söldnergruppe war gerade in Vvardenfell angekommen und wartete auf ihr Frühstück.
Als selbiges von der Bedienung serviert worden war, begutachtete Tarik seinen Teller und sah mit einem fragenden Blick seinen Onkel an. Dieser war bereits am essen und als Tarik bemerkte, sagte er: “Das sind gebratene Kwama-Eier, mit gebratenen Aschekartoffeln. Dazu gibt es Wasser und Tee.“ Immer noch leicht irritiert fing Tarik an zu essen. “Es schmeckt gut, hört sich aber seltsam an“, dachte er. Eine Weile aß jeder schweigend sein Frühstück, ehe Leandir das Wort ergriff: “Wir sind jetzt in Vvardenfell, genauer gesagt in Ebenherz. Also ganz weit im Süden. Wohin gehen wir?“ Schweigen erfüllte den Tisch für einige Momente. “Tarik braucht erst einmal eine anständige Ausrüstung“, meinte der Wolf. “Da hast du Recht, ich wäre dafür, dass wir per Boot nach Vivec reisen und von dort aus den Schlickschreiter nach Balmora nehmen. Dort kann Tarik sich dann eine Ausrüstung zulegen und wir werden dort wahrscheinlich einen Auftrag bekommen“, sagte Titus. Die anderen nickten zustimmend. “Warum kann er sich seine Ausrüstung nicht in Vivec kaufen?“, fragte Wulfgar. “Nein Wulfgar, nicht in Vivec, du weißt warum“, meinte Firun. “Ich vergaß“, murmelte Wulfgar und wandte sich wieder seinem Frühstück zu. Die Gruppe verweilte noch eine Weile in dem Gasthaus, wobei verschiedene Themen diskutiert wurden. Tarik saß einfach nur da und hörte zu. “Was ist mit Vivec? Was ist ein Schlickschreiter?“, fragte er sich. Sie bezahlten ihr Frühstück, dann verließ die Gruppe das Gasthaus und ging wieder in Richtung Hafen.

Als die Gruppe am Hafen ankam, schien sie nach irgendetwas zu suchen, jedoch wusste Tarik nicht nach was. “Nach was suchen wir?“, fragte er. “Wir suchen jemanden der uns per Boot nach Vivec fährt“, antwortete Wulfgar. Tarik nickte und schaute sich das rege Treiben im Hafen an, welches sich scheinbar noch verstärkt hatte. Er sah nur Menschen. Ehe der Kaiserliche Einzelheiten erkennen konnte, zog in Wulfgar hinter sich her. “Träum nicht, wenn wir uns hier verlieren, dann viel Spaß“, meinte dieser. Sie erreichten ein Boot mittlere Größe. Titus schien mit dem Bootsbesitzer letzte Details zu klären. Schließlich nickte der Dunmer. Münzen wechselten ihre Besitzer und kurz darauf setzte sich das Boot in Bewegung.
Der Hafen wurde immer kleiner, schließlich verschwand er….

Am späten Nachmittag erreichten sie Balmora. Die Fahrten mit dem Boot und dem Schlickschreiter waren ruhig verlaufen und es gab keine Zwischenfälle. “Die Geschäfte haben noch geöffnet. Mein Vorschlag: Wir teilen uns auf und treffen uns wieder hier“, meinte Titus. Der Vorschlag fand Zustimmung. “Tarik, folge mir“, sagte sein Onkel. Tarik folgte ihm durch die Stadt. Er hatte kaum Zeit den, für ihn vollkommen neuen, Baustil zu betrachten. “Pass auf, wir gehen jetzt ins nächste Geschäft rein und dort kannst du dir dann eine Rüstung kaufen. Du bevorzugst doch leichte Rüstung, oder?“, fragte sein Onkel. “Ja das tue ich. Und was ist mit Waffen?“, meinte er.“ „Die Kaufen wir in einem anderen Geschäft“, sagte sein Onkel knapp und sie traten in das Geschäft.
Der Besitzer grüßte sie knapp. “Was darf es denn sein?“ Sie erwiderten den Gruß. “Wir brauche eine leichte Rüstung, für ihn“, antwortete der Wolf. Der Besitzer nickte und schnappte sich ein Maßband. Er maß Tariks Größe und verschwand im Lager. Jetzt war der etwas enge Raum leer. Einmal abgesehen von Tarik, seinem Onkel und einer seltsamen Person in sandfarbener Rüstung. Sie wirkte wie eine Statue, ehe sie Tariks starrenden Blick erwiderte indem sie ihren Kopf leicht drehte. Ein wenig verschreckt wandte dieser den Blick ab. Sein Onkel flüsterte ihm zu: “Das ist eine Haalu-Wache. Überall in der Stadt sind solche Wächter. Pass also auf was du tust.“ „Gibt es noch andere Wächter?“, fragte Tarik. “Erkläre ich dir später“, meinte sein Onkel. Viel gab es nicht zu sehen. Ein paar Regale mit Auslegware und den Ladentisch. Der Raum wurde von Fackeln und Kerzen erhellt. Einzig ein kleines Fenster verriet welche Tageszeit draußen herrschte. Der Besitzer kehrte mit einer Rüstung zurück, die völlig anders war als erwartet. “Was ist das für in Material?“, fragte Tarik. “Chitin“, meinte der Besitzer. “Geschmolzene Insektenpanzer“, sagte sein Onkel. “Eine Rüstung aus Insektenpanzer?“, fragte Tarik ungläubig. “Sie ist sehr widerstandsfähig, aber billig“, sagte sein Onkel. Tarik nickte. “Probieren sie die Rüstung an, sie müsste ihnen passen“, sagte der Besitzer. Der Kaiserliche tat wie geheißen und tatsächlich die Rüstung passte. “Die nehme ich“, meinte Tarik. Er bezahlte den Preis, dann verließen sie das Geschäft.
Sie mussten sich nur wenige Meter durch das Getümmel schlagen, ehe sie in ein weiteres Geschäft eintraten. Dieses Mal grüßte der Besitzer nicht. “Was darf es sein?“, fragte er leicht gereizt. “Ein Schwert“, sagte Tarik. Der Besitzer griff unter den Tisch und legte drei Schwerter auf den Tisch. Eines sah seltsam aus, das zweite war aus Eisen und das letzte aus Stahl. Tarik begutachtete alle Schwerter. “Nimm nicht das erste. Es ist aus Chitin. Waffen aus Chitin taugen nicht viel“, flüsterte sein Onkel. Tarik nickte und besah sich die anderen beiden Schwerter. Das aus Eisen wies Kerben auf. Das dritte aus Stahl war in Ordnung. Ich nehme das Schwert aus Stahl. Der Besitzer schnaubte. “War klar, dass du das neue nimmst“, sagte der Besitzer und nannte einen unverschämten Preis. Nun schaltete sich der Wolf, Tariks Onkel, ein: “Ich habe dir mindestens 3mal dein Leben gerettet. Ich hoffe du erinnerst dich an den Wolf“, sagte sein Onkel. Das Gesicht des Besitzers veränderte sich schlagartig und er nannte sofort einen vernünftigen Preis. Tarik bezahlte und stellte fest das sein Geld gerade noch für eine Übernachtung reichen würde. “Einen Auftrag holen wir uns morgen“, sagte sein Onkel und blickte amüsiert in Tarik’s fast leeren Lederbeutel. Sie verließen das Geschäft und gingen zum vereinbarten Treffpunkt zurück.

Nach kurzer Zeit trafen auch die anderen Mitglieder der Gruppe wieder ein. Sie betraten das nächste Gasthaus und mieteten sich für die Nacht ein. Dann bezogen sie ihre Zimmer und legten ihre Sachen ab. Am frühen Abend kamen alle im Schankraum zusammen. Das Abendessen und viel Alkohol wurden bestellt. Der Abend wurde lang. Es wurde gegessen, getrunken und gelacht. Später erzählten sie Geschichten über sich und andere. Tarik war nicht mehr in der Lage Wahrheit und Lüge zu unterscheiden.
Irgendwann stand er auf und wankte in sein Zimmer. Dort ließ er sich in sein Bett fallen und schlief sofort, mit dem Gedanken an den nächsten Tag, ein.

Tarik wachte auf und war verwirrt. Seine Umgebung hatte sich seit seinem Schlaf extrem verändert. Das hölzerne, warme Zimmer war einer feuchten und kalten Zelle gewichen. “Was ist passiert?“, fragte er sich. Der Kaiserliche brauchte einen Moment um zu realisieren was geschehen war. “Das war ein Traum, ein Traum von meinem ersten Tag in Vvardenfell. Der Traum war deutlich, aber ich kann mich nicht an alles erinnern“, dachte er.
Tarik stand auf, aß den Apfel und trank den Rest des Wassers. Danach setzte er sich auf sein Heulager. “Wie lange bin ich wohl schon hier? Ein paar Stunden oder vielleicht schon Tage?“
Es machte keinen Sinn sich darüber den Kopf zu zerbrechen, da er hier unten jegliches Zeitgefühl verloren hatte.
Plötzlich waren Schritte zu hören. “Also beginnt es von neuem“, dachte Tarik und wappnete sich für das was ihm bevor stand.

Kampfkatze
18.04.2009, 10:55
Die Banditen bildeten eine art Halbmond-Mauer und zwei von ihnen hoben die Schilder. Der Dritte hatte einen Bogen, wurde durch seine Kameraden anscheinend behindert, trotzdem landete er einen Treffer und Alhabers Pferd sackte zusammen. Kurz durch den Sturz verwirrt, stand er schnell wieder auf und versuchte die Banditen zu flankieren. Der Nord in schwerer Rüstung schlug einem der Banditen das Schild weg und landete einen Treffer an der Schulter. Dieser taumelte und zog sich ein wenig zurück. Seht versuchte derweil den Bogenschützen aus der Deckung des befreundeten Schildträgers zu locken, indem er zuerst ein paar Mal mit dem Bogen schoss und sich dann näher heran wagte.

Plötzlich brach ein weiterer Nord in schwerer Rüstung durch das Gebüsch hinter den Banditen. Überrascht versuchten sie zu entkommen und Alhaber begann zu fluchen: „Verdammt, ist hier etwa eine Met-Halle in der nähe oder was?!?“ Einer der Banditen fiel nach einem Kampf mit dem Neuankömmling. Seht konnte nur erkennen, das der Treffer irgendwo am Kopf war. Die anderen zwei hatten es geschafft zu flüchten, einer jedoch unterlag dem Pfeilhagel des Nords in leichter Rüstung.

Einen kurzen Moment herrschte Stille. Jetzt konnte Seht erkennen, das der Dritte Nord eine Frau war. Dann versuchte Alhaber, sich bei den Nords gut zu reden, wie er es immer tat, wenn er jemanden Fremden begegnete, der nicht versuchte, ihn umzubringen. Das war eine seiner Lieblingsbeschäftigungen: Leuten Honig um den Mund zu schmieren. Diesmal waren es Sachen wie: „Ihr habt es denen aber gezeigt!“ oder „Wo erlernt man diese grandiose Technik?“ Seht ging derweil das verletzte Pferd pflegen. "Ich glaube wenn ich wiederkomme, wird Alhaber wohl nicht mehr so reden. Tja, er hatt warscheinlich noch nie versucht, einen Nord auf seine Seite zu bringen. Warscheinlich wird er wieder versuchen, sich als Anführer vorzuschlagen. Was wollen die Überhaupt hier?"

KingPaddy
25.04.2009, 00:01
Tarriors Bericht war längstens zu Ende genau wie die eigentliche Sitzung, dennoch saß er noch in der Ratskammer. Nach seinem Bericht hatte der Wortführer die Sitzung doch noch wieder an sich reißen können und die restlichen Themen im Schnelldurchlauf durchgesprochen. Die Aufmerksamkeit der Ratsmitglieder hatte er jedoch nicht mehr gehabt. Diese waren nur noch halb bei der Sache. Da es nur um banale Dinge wie Handelsvereinbarungen und –beschränkungen gegangen war, war dies auch nicht weiter schlimm. „Aber wie hätten sie sich auch noch darauf konzentrieren sollen“: fand Tarrior, schließlich hatte er zuvor einen erschreckenden Bericht über das zerstörte Kvatch geliefert. Viele der Anwesenden mussten befürchten, das die Städte die unter ihrer Kontrolle standen genauso enden würden. Doch jetzt wo er sich die Gesichter derer anschaute, die ihn weiterhin mit Fragen bombardierten, fiel ihm auf, dass viele Ratsmitglieder nicht persönlich hier waren, sondern ihre Abgesandten. Dann fiel es ihm plötzlich wieder ein. Die Ratsmitglieder waren ja in den Städten und Siedlungen unterwegs um die Bevölkerung zu beruhigen. Das der Rat so aber auf Dauer funktionieren konnte, hielt er für sehr unwahrscheinlich. „Fast Telvanni-Verhältnisse“: fand er. Die eitlen Magier benutzten schließlich ihre Sprecher um miteinander zu kommunizieren und um für sie die Ratsangelegenheiten zu regeln. Der einzige Grund warum dieses System bisher nicht gescheitert war, so Tarriors Meinung, dass die Magier sich sowieso nicht für die Angelegenheiten außerhalb ihrer Gebiete interessierten und daher den Sprechern freie Hand ließen. Wichtige Angelegenheiten besprach man nur im kleinen Rahmen. Seiner Meinung nach waren die Hexenmeister fast eben so gut im Hintergehen und Pläne schmieden, wie sein eigenes Haus. Wo er gerade an das Wort Haus dachte, fiel ihm wieder etwas ein.

„Schluss jetzt. Ich bin sicher die Lage in Morrowind sollte uns mehr interessieren, als jene in Cyrodiil“: brachte er die nervigen Fragensteller zum Schweigen. Er sah jedem einmal kurz in die Augen und richtete das Wort nun seinerseits an den Rat. „Da die Sitzung beendet ist, würde ich gerne eine Frage außerhalb des Protokolls stellen“: begann er, dann fuhr er nach kurzem Schweigen fort: „Nördlich von Caldera gibt es eine gewisse Zahl gut gehender Plantagen. Ich nehme mal an, dass sie einen wichtigen Beitrag zu Balmoras Versorgung mit Nahrungsmitteln leisten. Zu diesen Plantagen zählt auch eine die mir gehört. Wir wären Narren, wenn wir glauben die Redoraner würden die Deadra ewig in Mar Gaan aufhalten. Wenn sie in die Westspalte vorrücken, dürften diese Plantagen zu ihren ersten Opfern gehören. Ich möchte daher konkret die persönliche Frage einbringen, wer bereit wäre die Besitzer und Bewohner der Plantagen in seiner Stadt oder seiner Siedlung aufzunehmen?“ Betretnes Schweigen erfüllte den Raum plötzlich. Die Ratsmitglieder musterten ihn mit verschiedenen Blicken. Niemand schien noch mehr Flüchtlinge bei sich aufnehmen zu wollen. Er konnte sie sogar ein bisschen verstehen. Noch mehr Leute bedeuteten Ärger, vor allem da die Lage alles andere als entspannt war. Ein Volksaufstand war wirklich das letzte, zudem schlugen auch Gesichtspunkte der Nahrungsversorgung zu Buche. „Niemand?“: fragte er in die Runde und wählte einen bewusst anklagenden Tonfall für dieses eine Wort um seinem Ärger Ausdruck zu verleihen. Dann als er schon gar nicht mehr mit einer Reaktion gerechnet hätte, reckte sich ein Arm zaghaft in die Höhe. Zwei Dunmer, nach ihren Wappen scheinbar zwei Abgesandte aus Vivec, traten zur Seite und gaben den Blick auf den Dorfherren der Siedlung Hla Oad frei.

„Besser als nichts“: dachte Tarrior und setzte ein leichtes Lächeln auf. „Ich wäre bereit sie aufzunehmen, aber sie müssten natürlich mit heraus fahren zum Fischen und im Sumpf Kräuter sammeln und natürlich die Hütten instand halten. Da wir nur ein kleines Dorf sind, wird es vermutlich auch nötig, dass sie ein paar neue Hütten bauen“: erklärte sich der Mann bereit. Tarrior hatte gerüchteweise gehört, das dieser Dunmer mit Namen Guran Redtong tief in Geschäfte mit der Cammona Tong verwickelt sei. „Aber immer noch besser als gar nichts“: fand Tarrior. „Die Leute scheuen sicherlich keine harte Arbeit. Ich danke dir für euer Angebot. Da ich bald nach Caldera und dann zu meiner Plantage reisen werde, kann ich die dortigen Plantagen selbst instruieren. Ich möchte hiermit noch sagen, dass wir uns auch andere Versorgungswege offen halten sollten, denn ohne die Westspalte könnten sie Balmora aushungern. Die drohenden Bauernaufstände sollten auch zu denken geben. Ich beantrage hiermit, das alternative Versorgungsmöglichkeiten zum Thema der nächsten Ratssitzung werden“: bedankte er sich zunächst und wandte sich dann wieder an den ganzen Rat. Der Wortführer notierte es geschäftig auf einem Blatt Papier und schloss es in einen Schreibtisch ein.

„Liebe Freunde. Ich bin sehr erschöpft. Und ihr habt sicherlich seit heute Morgen Ratssitzung um Ratssitzung abgehalten. Wir können also gewiss alle eine Pause vertragen“: schlug er vor und er stieß auf Zustimmung. Zusammen verließ die Ratsversammlung dann die Ratskammer und ging die Treppe hinunter. Noch immer standen Bittsteller und dergleichen dort, aber der große Andrang abgenommen. Dafür war ein Haufen, den Tarrior noch wesentlich kleiner in Erinnerung hatte, plötzlich um einiges gewachsen. Nileno kam zu ihnen herüber gerannt und nahm sich jemanden aus ihrer Gruppe zur Seite und führte ihn hinüber zu dem Stapel. „Herr Gildres!“: rief er, als Tarrior fast schon draußen war. Er blieb stehen und wandte sich um und verdrehte dabei sichtlich die Augen. „Was gibt es noch?“: fragte er und gab sich Mühe nicht genervt zu klingen. Der Mann, ein Dunmer, kam zu ihm hinüber. „Ich hätte einen Vorschlag für euch. Mietet euch doch im „Acht Teller“ ein. Ich muss mit euch noch etwas Wichtiges besprechen. Es könnte um die Zukunft von Haus Hlaalu gehen“: sagte er. Tarrior überlegte und nickte dann knapp. „Gut dann treffen wir uns heute Abend im Schankraum“: sagte er und ohne eine Reaktion abzuwarten, war er schon wieder bei Nileno. Tarrior schüttelte den Kopf und ging. „Unverschämtheit“: dachte er, als er über den Platz vor dem Ratshaus ging. Er schlug den Weg direkt in die Innenstadt ein und verließ das obere Viertel über die große Treppe. Bis zum Abend waren es noch gute zwei bis drei Stunden. Die Sonne stand zwar niedrig, aber noch hatte der Sonnenuntergang nicht begonnen. Daher entschied er sich dazu, vorher noch der Buchhändlerin einen Besuch abzustatten. Doch er hatte kein Glück. Der Laden hatte früher geschlossen als sonst. Ein Zettel an der Tür verwies wieder auf den Auftritt im „Acht Teller“ am heutigen Abend. „Acht Teller? Heute Abend“: ging es ihm dabei durch den Kopf. „Da hat er sich ja einen guten Ort für das Treffen ausgesucht“: dachte er dabei zynisch, denn sie würden gewiss keine Ruhe für ein Gespräch finden. Wenn er es recht bedachte, sollte er sich lieber gleich einmieten, womöglich gab es sonst keine Zimmer mehr.

Eine bekannte Spielmannstruppe wie „DEUS Infernum“ zog nun einmal Leute aus der ganzen Region an. Vor allem in diesen Zeiten war Unterhaltung ein seltenes Gut. Da nutzte man jede Möglichkeit, die man kriegen konnte. Tarrior selbst hatte noch nie viel für Musik übrig gehabt. Zwar lauschte auch er ab und an gern den Klängen von Flöten oder Lauten, aber sein musste es nicht. Musik erfüllte seiner Meinung nach keinen tieferen oder produktiven Zweck, sondern diente allein der eigenen Freude daran. Einen Sinn konnte er wirklich nur in der jetzigen Situation erkennen, lenkte der Auftritt doch von den alltäglichen Problemen ab und hielt die Bürger von Gedanken an Aufstände und dergleichen ab. „Womöglich will er mit mir reden, aber gleichzeitig nicht den Auftritt verpassen“: mutmaßte Tarrior über die Beweggründe ein wichtiges Gespräch in die laute Atmosphäre eines solchen Abends zu verlegen. Am liebsten hätte er sich ja in die Südwall-Taverne verzogen. Sie lag am Stadtrand, war meistens nie überfüllt und man schnappte das Ein oder Andere Gerücht auf. Womöglich waren auch Flüchtlinge unter den Gästen und man konnte etwas über die Lage im Innern der Insel erfahren. Auch stiegen oft fahrende Händler im Südwall ab, da ihnen die anderen Herbergen und Tavernen der Stadt zu teuer waren. Sie kamen oft auch aus weit entfernt liegenden Ecken der Insel, zum Beispiel dem Gebiet der Telvanni und wussten auch interessante Dinge zu berichten. Tarrior ging eigentlich nur zum Trinken ins „Südwall“.

Wenn er in Balmora war, logierte er eigentlich immer in der Ratstaverne, aber der Alkohol im Südwall war billig und man kam dort auch an „spezielle“ Sachen heran. Außerdem musste man nicht so penibel darauf achten, wen man im Rausch anblaffte. Die meisten Gäste in der Ratstaverne gehörten der Cammona Tong an und die nahmen Beleidigungen in der Regel sehr persönlich und einem sehr übel. Tarrior hat schlecht Lust eines Morgens bei den Fischen im Odai aufzuwachen, also hatte er sich auf die Südwall-Taverne verlegt. Der allgemeine Umgangston war dort schon rauer. Man nahm einem auch nicht gleich jeden Satz übel und eigentlich konnte er sich ja auch beherrschen. Nur die Cammona Tong waren da sehr empfindlich. „Die kommen ganz nach den Redoranern und sind hypersensibel, wenn es um ihre Ehre geht“: dachte er und verdrehte innerlich die Augen. Schließlich was konnten sie schon erwarten, denn sie waren Banditen, Diebe, Schmuggler und Sklavenhändler. Wie sollte man sie da schon behandeln? Bei diesem Gedanken erreichte er gerade das „Acht Teller“ und trat ein.

Einige Leute schienen sich schon einen Platz gesichert zu haben der Raum war halbvoll und dabei hatte man noch zusätzliche Tische, Stühle und auch Bänke aufgestellt. Die wenigsten aßen etwas, weshalb Tarrior darauf schloss, das die meisten nur wegen dem Auftritt gekommen waren. Sämtliche Tische in der ersten und zweiten Reihe, wenn man das so sehen wollte, waren besetzt. Er ging hinüber zum Wirt hinter seiner Theke. Er füllte gerade einige Humpen mit Bier und ein paar Gläser mit Sujamma oder Matze ab, die beiden Getränke sahen sich recht ähnlich. „Seid gegrüßt ich würde gerne ein Zimmer mieten“: brachte er sein Anliegen vor. Der Wirt gebot ihm mit einer Geste, noch etwas zu warten. Er füllte noch den letzten Becher und stellte sie auf ein Tablett, dann brachte er es zu den Tischen und den unruhig wartenden Kunden. „Ja mein Herr. Es sind noch ein paar Zimmer frei. Seit sich herumgesprochen hat, das eine Spielmannstruppe hier auftritt, da wurden es schnell weniger“: sagte er schon im Zurückkommen. „Wie viel?“: fragte Tarrior knapp. Er hatte ein ungutes Gefühl, das sich umgehend bestätigt. „60 Draken“: verlangte der Wirt ebenso knapp. „60 Draken?!“: stieß der Dunmer hervor. „Scheinbar nimmt jeder die Krise zum Anlass für Wucher“: ließ er verlauten. „Nunja das ist jetzt halt der Preis. In den anderen Herbergen wäre es günstiger gewesen, aber die Zimmer dort sind belegt. Da das Angebot knapp ist und wir hier zudem auch noch die bekannte Spielmannstruppe DEUS Infernum bieten... da ergeben sich halt höhere Preise“: erklärte der Wirt. Tarrior war entsetzt. „Aber wenn die anderen Tavernen bereits belegt sind, hat es auch keinen großen Sinn sich zu verweigern“: überlegte er. Er seufzte und legte das Geld auf den Tisch. „Vielen Dank mein Herr. Ihr werdet es nicht bereuen. Und als kleinen Ausgleich könnt ihr euch einen Tisch aussuchen, an dem ihr während des Auftrittes sitzen wollt“: versprach der Wirt. Tarrior sah sich um. Er nahm einen Tisch irgendwo in der hinteren Mitte von dem man nur einen mäßigen Blick auf die improvisierte Bühne hatte. Er war ja schließlich auch nicht wegen der Musik, sondern wegen einem Geschäftstreffen hier. Zwar guckte der Wirt etwas verwirrt, da es noch wesentlich bessere Tische gab, zuckte dann aber mit den Schultern. „Ihr sollt ihn bekommen. Ich werde ihn freihalten“: sagte er und überreichte ihm den Zimmerschlüssel. „Vergesst nicht das ist die Miete für einen Tag. Wollt ihr länger bleiben, brauche ich nochmals 60 Draken. Das Essen müsst ihr übrigens noch extra bezahlen“: erklärte der Wirt. Tarrior hatte nur desinteressiert genickt und war dann auf sein Zimmer gegangen. „Verfluchtet Wucher!“: hatte er immer wieder vor sich hin genuschelt.

Erst als es draußen richtig dunkel und im Schankraum lauter geworden war, hatte er es wieder verlassen. Er hatte ein kurzes Schläfchen gemacht und in einem Buch gelesen, das er auf dem Zimmer gefunden hatte. Es war ein Band aus dieser sehr erfolgreichen Geschichtsreihe „Ein Tanz im Feuer“ gewesen. Da er die Geschichte schon kannte, hatte er mehr oder minder lustlos darin herum geblättert, sich die Bilder angesehen und ein paar Textstellen gelesen ohne die Wörter richtig zu erfassen. Seine Gedanken eher bei dem Treffen mit dem Ratsherrn, bei dem es nach seiner Aussage um die Zukunft von Haus Hlaalu gehen sollte. Er orderte beim Wirt etwas zu Essen für weitere 10 Draken und setzte sich dann an den reservierten Tisch. Etwa zeitgleich mit seinem Essen kam auch der Dunmer, der mit ihm reden wollte. Er hatte Tarrior anhand der leuchtend roten Haare schon weitem erkannt und sich direkt zu ihm begeben. „Oh wie wunderbar ihr habt noch einen Tisch bekommen. Ich will lieber nicht wissen, wie lange ihr hier hattet warten müssen“: sagte der Mann als er den Tisch gekommen war. „Das war nicht besonders schwierig gewesen. Der Wirt hat mich als Entschädigung für den hohen Zimmerpreis einen Tisch auswählen lassen. Er hat ihn dann frei gehalten“: erklärte er. „Ihr konntet wählen? Und da habt ihr keinen besseren Tisch genommen?“: fragte der Ratsherr erstaunt.

„Ja. Ich bin kein großer Musikliebhaber, noch bin ich Fan dieser... Spielmannstruppe“: gab er zu. „Oh ich wusste nicht... Entschuldigt ich dachte ihr wäret einer. Hier in Balmora sind die Leute wie aus dem Häuschen und selbst der Rat wollte hierher kommen. Die meisten Mitglieder waren richtig unglücklich darüber, dass noch wichtige Dinge zu erledigen waren. Hätte ich das gewusst. Hätte ich das Treffen an einem anderen Ort abgehalten. Ich dachte bloß ihr würdet den Auftritt auf keinen Fall verpassen wollen“: entschuldigte er sich. Tarrior holte tief Luft. „Na das war ja dann wohl nichts“: dachte er, doch sagte: „Ihr habt es ja nur gut gemeint. Danke für eure Aufmerksamkeit.“ Dann setzte er ein gekünsteltes Lächeln auf. „Sie bauen gerade erst ihre Instrumente auf. Ich denke mit etwas Glück ist noch genug Zeit euer Anliegen zu besprechen, bevor es losgeht. Es schien ja ziemlich wichtig zu sein, was ihr mir zusagen habt“: schlug er vor. „Gewiss ist es das. Der Rat nimmt das Thema, meiner Meinung nach, nicht ernst genug. Es geht um Balmoras Versorgungslage. Da ihr das als Gesprächsthema auf der nächsten Ratssitzung angeregt habt, dachte ich, dass ihr mir vielleicht helfen könntet“: leitete der Mann das Gespräch ein. „Ich hatte das Gefühl der Rat würde das Thema durchaus ernst nehmen. Worum geht es genau?“: fragte Tarrior nun nach. „Ihr müsst wissen, dass ich dem Rat eigentlich nicht direkt angehöre. Ich eben nur aus Gründen der Versorgung Balmoras an den Sitzungen teil. Ich bin Junai Gandrahit, Verwalter der Shulk Eiermine. Ihr wisst sicherlich, dass wir einen Gutteil des Bedarfes der Stadt decken, aufgrund der Nähe. Der Kontakt zur Mine ist vor einigen Tagen abgerissen und Boten die ich geschickt habe, sind nicht zurückgekehrt. Ich brauche jemanden der herausfindet was dort los ist. Der Rat nimmt die Gefahr eines Versorgungseinbruchs wegen der Plantagen in der Westspalte nicht ernst genug, als das sie eine bewaffnete Gruppe erübrigen würden, aber wenn, wie ihr sagtet, im Norden die Produktion einbricht, dann ist Balmora ohne Nahrung“: berichtete der Minenverwalter.

„Ich verstehe. Aber was hätte ich davon wenn ich euch helfe. Versteht mich nicht falsch, aber ich bin schließlich nicht der Tempel“: fragte er. „Ich würde eure Tat gegenüber dem Rat natürlich erwähnen. In Balmora währet ihr dann ein Held, sollten uns die Deadra tatsächlich von der Versorgung abschneiden. Und natürlich würde ich mich das auch einige Draken kosten lassen, schließlich steht auch meine Reputation auf Messers Schneide. Wenn ich die Sache mit der Mine nicht selbst gelöst bekomme, wird man mich wohl als Verwalter absetzen und einer der Ratsherren wird wohl der neue Herr der Eiermine. Ihr würdet mir wirklich sehr helfen“: erläuterte Junai Tarriors Vorteile. Er musste zugeben, die Aussichten waren gut. Was sollte er machen? Dem Minenverwalter helfen, oder nicht? Während er noch überlegte begannen DEUS Infernum sich, mit einfachen Melodien, warm zu spielen.

KingPaddy
08.05.2009, 17:03
Die Klänge die im Hintergrund ertönten, schienen sein Denken anzuregen. Einen Moment nur genoss er, entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten, den leichten und unbeschwerten Takt und die Töne, die Sackpfeifen, Lauten und Trommeln verursachten. Schlussendlich hatte er sich dann entschieden. „Ich werde euch helfen“: versprach er. Zum einen hatten ihm die aufgezählten Vorteile zugesagt, zum anderen hatte er natürlich ein gesteigertes Interesse daran, wenn Vvardenfell nicht in die Hände der Deadra fiel. Eine Pauschallösung für die Invasion hatte bisher niemand gefunden. Ebenso wusste niemand wie lange es dauern würde bis, oder ob überhaupt, die Deadra zurückgeschlagen werden konnten. Sie hatten sich als hartnäckig und verheerend erwiesen. Außerdem wusste er aus Cyrodiil, das auf ein geschlossenes Tor bald ein neues folgen konnte. Irgendetwas hatte die Barriere zwischen Nirn und dem Reich des Vergessens durchlässig werden lassen, wenn nicht gar zerstört. Irgendetwas war geschehen und hatte den Deadra Tor und Tür geöffnet. Dauerhafte Tore nach Oblivion waren bisher undenkbar gewesen, doch die Mythische Morgenröte konnte aufgrund der geschwächten Barriere frei agieren und dutzende Tore im ganzen Reich öffnen. Hier zählte nun jede Provinz und jeder Distrikt für sich alleine. Und wohin sollte er gehen, wenn die Deadra alles zerstören würden. Er würde sich zwar nicht im Kampf opfern, das konnten andere erledigen, aber war durchaus bereit seinen Teil zu leisen. Und dazu zählte nun einmal, dass er die Versorgung von Balmora sicherstellte. Was auch immer in der Mine passiert war, er würde sie wieder zum Laufen bringen. „Das ist wirklich großartig. Ich danke euch“: freute sich Junai Gandrahit, der Minenverwalter, wie ein kleines Kind. „Aber könnt ihr mir, nicht noch ein wenig mehr über die Mine erzählen?“: fragte Tarrior, dem die bisherigen Informationen etwas sehr knapp bemessen waren.

„Nein es tut mir Leid. Viel mehr Informationen habe ich auch nicht. Der Kontakt riss vor einer Woche ab und die Boten sind nicht wieder aufgetaucht. Das hatte ich ja bereits erwähnt, aber mehr weis ich auch nicht“: gestand er ein. „Habt ihr eine Vermutung, was dafür verantwortlich sein könnte?“: fragte Tarrior. „Nein nur Spekulationen. Ich habe selbst schon darüber gedacht, doch in Anbetracht der Sachlage könnte es alles Mögliche sein. Von Deadra bis hin zu Banditen halte ich alles für wahrscheinlich“: antwortete der Minenverwalter. „Wenn ich einen konkreten Verdacht gehabt hätte, dann hätte ich den Rat gewiss überzeugen können, aber so...“: fügte er noch an. „Mich verwundert das der Rat die Sache einfach hingenommen hat, obwohl offensichtlich ist, dass etwas nicht stimmt“: wunderte sich Tarrior. „Na ja man vermutete nur einen Höhleneinsturz oder etwas derart banales dahinter und glaubte der Aufseher dort, wollte noch keine Meldung machen um nicht dafür verantwortlich gemacht zu werden. Außerdem wollte man die Truppen auf die Verteidigung der Pässe ins Aschland und zur Verstärkung der redoranischen Garnison in Mar Gaan, sowie natürlich der Vergrößerung der Garnison hier einsetzen. Eine Untersuchung der dortigen Vorkommnisse wäre wohl nur eine unnötige zusätzliche Belastung gewesen“: berichtete er und mehr als einmal konnte man leichten Zorn in der Stimme hören. „Ich verstehe. Der Rat will zwar nicht reagieren, aber wenn etwas schief gehen sollte, seit ihr derjenige, der über die Klinge springen muss“: fasste Tarrior zusammen und sein Gegenüber nickte. Derweil nahmen die Melodien im Hintergrund langsam ein erkennbareres Muster an. „Sie scheinen mit Warmspielen fertig zu sein“: dachte er. „Da wir nicht wissen, weshalb die Boten nicht durchgekommen sind, sollte ich vorsichtig sein“: dachte er nun laut.

„Ja das würde ich auch sagen. Ich habe zwar einen Kundschafter den Fluss absuchen lassen und er hat keine Leichen gefunden, aber das muss ja erstmal nichts heißen. Und was die Mine angeht. Egal wer oder was dahinter steckt, ich möchte, dass die Sache vollständig geklärt wird. Einige Ratsherren sind scharf auf die Mine und das seit mir das Haus die Verwaltung übertragen hat. Ein Vorfall wie dieser und sie haben endlich einen Grund mich abzusägen. Es ist sehr wichtig...“: machte er eindringlich klar. Tarrior hatte derweil begonnen die Melodie mitzusummen, irgendwie begann ihm die Musik zu gefallen. Sie war irgendwie wild, nicht erdrückend schwer, sondern einfach leicht und schnell. Sie ging gut ins Ohr wie er fand. „Keine Sorge, dass wofür ich mich einsetze, wird von mir auch gewissenhaft ausgeführt. Zumal ich ja auch von der Belohnung profitiere und meinen Vorteil aus der Aufklärung ziehe. Also seid unbesorgt, was auch immer da den Ablauf stört, wird restlos beseitigt. So oder so“: schwor er. Einen Moment trat ein nachdenklicher Ausdruck in das Gesicht von Junai. Er schien zu überlegen, was Tarrior mit so oder so gemeint hatte. Doch dieser hatte sich bereits wieder abgewandt und sah zu wie letzte Vorbereitungen getroffen worden, während die Gruppe eine einfache Melodie nach der anderen zum Besten gab. Es waren großteilig die Melodien bekannter dunmerischer Volkslieder und auch einige Waisen der Aschländer. Beides recht trommellastig, aber es gefiel ihm. Es weckte Erinnerungen. Seine Mutter hatte ihm, als Kind, immer diese alten Lieder vorgesungen. Er murmelte den Text mit und sah sich den erstaunten Blicken seines Gesprächspartners gegenüber. Er selbst hatte es gar nicht bemerkt, aber jetzt war es ihm irgendwie peinlich und er rettete sich auf ein schiefes Lächeln.

„Ich dachte ihr hättet keinen Sinn für Musik“: sagte er mit fragendem Tonfall. „Ich wusste ja nicht, dass sie auch derart alte Melodien spielen. Es weckt gute Erinnerungen“: antwortete er. „Na ja sie bringen immer zum Einspielen was Volkstümliches. Wenn es richtig losgeht, dann spielen sie auch eigene Melodien“: erklärte Junai. In diesem Moment fiel ihm auf, dass er sein Essen gar nicht angerührt hatte. Er tippte kurz mit dem Finger auf das Stück Bratfleisch und stellte fest, dass es glücklicherweise noch lauwarm war. „Ich wollte euch schon fragen, ob er es gar nicht mehr essen wolltet. Scheinbar habe ich euch mit meinen Problemen abgelenkt“: stellte der Minenverwalter an dieser Stelle fest. „Ja das scheint mir auch so. Wenn das alles war, dann würde ich mich zumindest für den Abend zurückziehen“: bat Tarrior. Der Verwalter legte den Kopf etwas schief. „Gewiss alles was ich zu der Sache mit der Mine sagen konnte, ist gesagt. Aber ich würde euch empfehlen. Bleibt hier unten und seht euch den Auftritt an. In diesen schlimmen Zeiten können wir alle etwas Aufmunterung vertragen. Aber dann solltet ihr euch mit eurem Essen lieber an den Tresen setzen. Ich habe leider keine Zeit hierfür. Ich muss noch mit einigen anderen Leuten sprechen, die sich um die Rationsausgabe kümmern. Aber genießt ihr doch die Veranstaltung“: sagte er und verabschiedete sich. Das „Warum“, weswegen er sich an den Tresen setzen sollte, ließ er offen. Er sah dem Verwalter nach, wie er das „Acht Teller“ verließ und zuckte mit den Schultern. Eigentlich hatte er sich das ganze nicht ansehen, noch anhören wollen, aber nun war er schon einmal hier und sonst weiter nichts zu tun, als auf den nächsten Tag zu warten. Er schnappte sich seinen Teller und ging hinüber zum Wirt. Dort angekommen, setzte er sich auf einen der hohen Hocker und begann sein Essen herunter zu schlingen. Er war hungriger als er gedacht hatte, aber das war ja auch kein Wunder. Seit den paar Pilzen am Morgen, hatte er nichts Anständiges mehr gegessen gehabt.

Das Fleisch war recht schnell weg. Die gekochten Aschekartoffeln und das beigelegte Gemüse hielten danach nicht viel länger durch. Den Rest Soße tunkte er mit einem Stück Brot auf und spülte mit etwas Wasser aus dem örtlichen Brunnen nach. Der Wirt, der den Teller gleich abräumte, fragte ob er etwas Bier oder Sujamma haben wolle, doch Tarrior lehnte ab. In diesem Moment fiel ihm auf, das es wirklich schon lange her war, das er etwas Alkoholisches getrunken hatte. Er wusste schon gar nicht mehr, wann das letzte Mal gewesen war. „Wahrscheinlich in Cyrodiil“: vermutete er. Er hatte einfach damit aufgehört. Er wusste kaum noch, warum er damals eigentlich damit angefangen hatte exzessiv und viel zu trinken. Doch dann fiel es ihm schmerzlich wieder ein. „Ja es muss damals gewesen sein. Nach dem Delirium, als Fürst Dagoth besiegt wurde und man das Herz zerstörte“: erinnerte er sich. Sein Schädel hatte sich danach wochenlang so angefühlt als würde er explodieren und er hatte sich unglaublich leer gefühlt. Der plötzliche Abzug der Kraft von Lorkhans Herz, hatte ihn schwer mitgenommen, ihn wie vermutlich dutzende andere Träumer auch. Danach hatte er Stimmen gehört, die nach ihm gerufen hatten. Manchmal hatten sie ihn fast in den Wahnsinn getrieben und er hatte sich betäubt. In anderen Momenten hatte er geglaubt Fürst Dagoth zu hören und hatte sich berauscht um in den Traumzustand zurück zu finden, in den sich zu begeben ohne das Herz eigentlich unmöglich oder zumindest unglaublich schwer geworden war. Doch seit Cyrodiil schien er geheilt. Er hatte nichts mehr gehört und nichts mehr getrunken. Aus irgendeinem Grund blitze, in diesem Moment, das Gesicht eines Mannes mit einer goldenen Maske vor seinem Inneren Auge auf. „...Herr? Herr?!“: drang plötzlich an sein Bewusstsein. Er bemerkte, dass er wohl vor sich hin gestarrt haben musst. „Ja, was?“: wandte er sich an den Wirt, der ihn angesprochen hatte. „Oder wollt ihr lieber etwas Wein?“: wiederholte er seine, anscheinend schon einmal gestellte, Frage. „Nein, danke“: lehnte er ab und drehte sich auf dem Hocker um, in Richtung Bühne.

Zetter
08.05.2009, 19:01
Nachdem Anders den letzten Banditen niedergestreckt hatte, kam plötzlich ein Mann in einer Zwergenrüstung auf ihn zugelaufen und betete Komplimente herunter, wie ein Priester Arkays seine Gebete.
Als der Mann kurz eine Pause einlegte um seine scheinbar gigantischen Lungen erneut mit Luft zu füllen unterbrach ihn Anders: "Eure Kampffertigkeiten scheinen nicht geringer zu sein als die unsere, doch wie wäre es wenn wir uns erst einander vorstellen? Mein Name ist Anders und der große andere Nord in der Stahlrüstung ist mein Gefährte Xerxes"
Der Mann in der Zwergenrüstung verbeugte sich: "Sehr erfreut Anders. Es ist mir wahrhaft eine Ehre mit einem solch großartigen Kampfmagier in diese Ruine zu ziehen. Mein Name lautet Alhaber und mein argonischer Freund der dort das Pferd pflegt ist Seht"
Alhaber drehte sich ein Stück, zu der anderen sich nähernden Gestalt um: "Und wie lautet euer Name?"
"Hellene", antwortete sie, doch bevor sie weitersprechen konnte, wurde sie schon von einem auf sie zustürmenden Anders unterbrochen: "Kann ich irgendwie helfen? Eure Wunde sieht sehr schlimm aus."
"Nein, danke. Alles in bester Ordnung, ich habe einen Heiltrank genommen, der bereits wirkt. Allerdings wäre ich einem Tuch nicht abgeneigt, um das ganze Blut loszuwerden...", Hellene fasste sich an die Schläfe, von der immernoch warmes Blut ihren Hals herunterlief. Blitzartig schoss der rechte Arm von Anders in seine Rucksack, um in sekundenschnelle ein Tuch aus diesem zu holen.
"Ich denke, wir sind alle aus dem gleichen Grund hier", fing Alhaber wieder an zu reden, "mit sovielen begabten Kriegern, werden wir der Ruine ihre Artefakte im Handumdrehen entlockt haben. Am besten gehe ich voran, ich kenne mich gut in den Ruinen der Ayleiden aus."
Xerxes schlich sich langsam an Anders heran und flüsterte ihm in's Ohr: "Will der etwa so tun, als ob er hier der Anführer wäre?"
Anders beruhigte ihn: "Keine Sorge, der wird schon noch früh genug erfahren, dass man da unten lieber nicht so heldenhaft tun sollte. Und wie ich dich kenne, wirst du ihm schon beibringen, dass man unter Nord lieber nicht den Anführer spielen sollte."
"Darauf kannst du dich verlassen", stimmte Xerxes zu, "komm, wir gehen jetzt auch rein."

Die Treppe hinter dem Eingang der Ruine führte tief in's Dunkle. Aufgrund der langsam versiegenden magischen Beleuchtung konnte man nicht weit sehen und was man sehen konnte, war nur in einem dunklen Grauton zu erkennen. Die einstige Pracht der Ruine ließ sich nur erahnen, der Glanz der ayleidischen Baukunst war schon lange verfallen und nicht mehr sichtbar.
Xerxes kramte etwas in seinem Rucksack, nahm drei Fackeln hinaus und legte sie Anders in seine Hand: "Hier, zünd' die mal an."
"Du weißt aber schon, dass die Ayleiden das Feuer nur als niedere Form des Lichts ansehen. Willst du wirklich ihre alten Geister gegen uns aufhetzen?", gab Anders zurück.
"Deine Geistergeschichten kannst du jemand anderem erzählen", antwortete Xerxes unbeeindruckt, "jetzt zünd' schon die Fackeln an."
Schulterzuckend entzündete Anders die Fackeln mit einem kleinen Funken aus seinen Fingerspitzen und gab sie Hellene, Alhaber und Xerxes.
Während Alhaber die Treppen hinunter in die Dunkelheit ging, murmelte er Xerxes noch zu: "Wenn du mir unbedingt den ganzen Spaß verderben willst"...

KingPaddy
10.05.2009, 00:31
Man hatte noch einige Feuerkorbe aufgestellt. Im Schatten einer Säule konnte er jemanden in einer Robe entdecken. Er konnte spüren, wie sich Magie im Raum auflud. Ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen. „Wahrscheinlich soll er die Körbe sich plötzlich entzünden lassen“: dachte er. Er musste zugeben, dass dies ein recht beeindruckender Trick war. Plötzlich verstummten die Melodien und ein Dunmer mit nacktem Oberkörper trat aus dem Quintett auf der Bühne hervor. Einige Tätowierungen zierten seine Armee und schlangen sich von den Händen bis zum Hals hinauf. Ansonsten war die Lederhose, die er trug, mit einem Flammenmuster bestickt. Wenn er sich bewegte, dann schien es wirklich so, als ob sie brannte. „Guten Abend BALMORA!“: rief er eine Begrüßung in die Menge. Es brandete kurzer Jubel auf. Tarrior schaute interessiert zu. „Bürger und Bettler, Bauern und Minenarbeiter, Stadtwächter und Händler, Magier und Priester, alle Reisenden und natürlich die hart arbeitenden Ratsherren seid Willkommen. Wir präsentieren den geschätzten Herrschaften voller Stolz die einzigartigen und weltbekannten, zwischen Hier und Dort berühmten, gut aussehenden und stets fähigen Spielleute von DEUS INFERNUM!“: fuhrt er mit der Begrüßung fort und stellte das Quintett vor. „Er hat eine laute Stimme“: stellte Tarrior fest. „Ja das stimmt. Ansonsten könnte er das wohl nicht machen. Obwohl es mit dem Nord noch besser war. Ihn konnte man auch über das lauteste Spielen und den lautesten Jubel hören“: merkte der Wirt an, der immer noch neben ihm stand. „Welcher Nord?“: fragte er nun interessiert. „Ihr müsst wissen, ich kenne die Jungs schon seit sie damit angefangen haben und nur einfache Volkslieder zum Besten gaben, also bevor sie berühmt wurden. Da waren sie noch zu sechst und hatten einen Nord in ihrer Truppe. Den Kerl der da vorn auf der Bühne steht nennen sie die Drachenzunge. Er und der Nord waren die beiden Sänger der Gruppe. Sie wechselten sich oft ab, da es für einen oft zu anstrengend wurde. Als sie dann aber berühmt wurden, hat man ihn heraus geworfen. Das Publikum hier in Morrowind reagierte immer recht verhalten auf den Nordsänger“: erzählte der Wirt, während er einige Becher und Gläser mit seiner Schürze putzte.

Tarrior stellte sich dabei vor, wie das Ganze wohl mit der sonoren schmetternden Stimme eines Nord geklungen hätte. Ihm lief ein Schauer über den Rücken. Seiner Meinung nach hätte das gut gepasst. Aber natürlich war man immer von den Zuschauern abhängig, die nach der Vorstellung Geld auf die Bühne warfen, wenn es ihnen gefallen hatte, oder es unterließen, wenn es ihnen missfallen hatte. Und wenn man in Morrowind keinen Nord auf der Bühne sehen wollte, dann war das halt so. Als der laute Jubel, der auf die Begrüßung gefolgt war verebbte, fuhr der Dunmer, den der Wirt Drachenzunge genannt hatte, fort. „Dieser Abend soll unter dem Zeichen „Spielen und Tanzen gegen Sorgen, Nöte und Verzweiflung“ stehen. Also werden wir unsere wildesten Melodaien zum Besten geben, auf das die Erde erbeben möge und wir den Deadra zeigen, dass dieses Land noch Kraft und Stärke hat! Und ich hoffe ihr werdet uns tatkräftig unterstützen. So dann denn, MÖGE ES BEGINNEN!“: kündigte er an und für einen Moment verdrängten Jubel und Applaus alles andere. Eilig räumten einige der Gäste ihre Tische vor der Bühne weg und einige Artisten sprangen herbei. Sie jonglierten mit Fackeln und andere spuckten Feuer. Da der Schankraum nicht sehr groß war, lief alles auf engem Raum ab, war aber nicht weniger eindrucksvoll. In diesem Moment fand Tarrior es fast schon schmerzlich, das Balmora keine große Arena, wie die in Vivec oder eine Bühne, wie die in Gramfeste, besaß. Im Takt von Trommeln und Sackpfeifen räumte man immer mehr Tische zur Seite. Die Leute standen und jubelten, während die Musik einfach frei und wild vor sich hin spielte. „Deswegen sollte ich mich wohl auch hier her setzen“: dachte Tarrior, als ihm die Worte des Minenverwalters wieder einfielen. Als es dann mit dem Stück zu Ende ging, verklang die Musik. Ohne es wirklich zu wollen, waren seine Füße im Takt mitgewippt. „Geneigte Herrschaften. Ich weis diese Räumlichkeiten bieten unseren sonstigen opulenten nicht genügend Raum. Doch verstehen wir, dass es in einer großartigen Stadt, wie dieser, natürlich kein Raum sein kann für eine Bühne. Die Stadtväter, allesamt gescheit, bauten Häuser für die intelligenten Leut, die sich hier hatten niederlassen wollen. So spielen wir hier, wie auch mancherorts, in kleinen gemütlichen Hallen und bringen die Grundfesten der prächtigen Städte ins Wanken, denn unser Spiel ist für jedermann, DER AUCH DAZU TANZEN KANN!“: verkündete Drachenzunge wieder und das nächste Stück begann.

Und der Mann da vorne hatte durchaus Recht gehabt, fand Tarrior. Er konnte spüren wie die Sorgen von ihm abfielen. Eine Energie schien jeden im Raum zu erfassen. Irgendwie vergaß man alles, man konzentrierte sich nur auf die Musik. Wie im Rausch fieberte er die nächsten drei Stücke mit, ohne auch nur zu bemerken, wie die Zeit verflog. Erst als Drachenzunge eine Pause verkündete, erwachte er wieder. Einige Leute die getanzt hatten, kamen verschwitzt an den Tresen und orderten Alkohol oder Wasser. In der Zwischenzeit hatte man restlos alle Tische, Stühle und Bänke entfernt und an den Rand geräumt. Wildes Geplapper war zu vernehmen. Das einzige Gesprächsthema waren DEUS INFERNUM. Er konnte sehen, wie Drachenzunge einige Münzen von der Bühne aufsammelte und dann, wie der Rest des Quintetts, in einem Nebenraum verschwand. „Noch hat nur ein recht kleiner Teil getanzt“: merkte der Wirt an, scheinbar schien er zu glauben Tarrior, wäre ein Fan. „Dann werden sie wahrscheinlich jetzt die richtig wilden Tanzmelodien im zweiten Teil des Abend schmettern“: vermutete er. „Noch wilder?“: zweifelte er selbst. „Ja. Das was sie bisher gespielt hatten, waren Melodien zu denen sie sonst auch noch singen, die sind noch etwas vielschichtiger und nicht ganz so rasch zu spielen. Sie haben den Text vermutlich weggelassen, weil es heute ja um den Tanz gegen die Krise geht. Jetzt bringen sie vermutlich die reinen Melodien, zu denen nie gesungen wird. Sie sind einfach, schnell, bringen aber das Blut richtig zum Kochen“: versprach der Wirt, welcher die Truppe wirklich gut zu kennen schien. „So kann es kommen. Noch vor ein paar Jahren versoffen sie hier die paar Draken, die sie eingenommen hatten und nun stehen sie wieder auf der Bühne und werden heiß umjubelt“: schwelgte er in Erinnerungen, während er Sujamma, Mazte, Bier und anderes Alkoholisches ausschenkte. „Ja es ist erstaunlich, wie sich manche Leben einfach so wandeln können“: sagte Tarrior leicht abwesend und dachte dabei an sein Eigenes.

„Das Schicksal kann schon seltsame Wege gehen“: dachte er. Er war ein Hlaalu-Ratsherr geworden und wohlhabend, dann hatte er sich dem Kult des Sechsten Hauses angeschlossen und geglaubt, dort seine Erfüllung gefunden zu haben. Dann hatte der Nerevarine alles zerstört. Er war vom Dagoth wieder zum Hlaalu geworden und nun hatte er sogar Bekannte, von denen er manche als Freunde bezeichnen würde, in Cyrodiil. Das Schicksal ging wirklich schon seltsame Wege. Seine Gedanken in dieser Richtung vergingen, als sich auf der Bühne wieder Aktivität regte. „Ich hoffe die werten Herrschaften haben sich gut erholen können. Denn jetzt möchten wir munter fortfahren, unsere Sackpfeifen, Trommeln, Lauten und Schellen erklingen lassen. Und diesmal möchten wir jedermann bitten. Schließt euch uns an. Tanzt, als ob es kein Gestern und Morgen gibt. Lebt den Moment und seiht frei von Sorgen. 1-2-3!“: beendete Drachenzunge die Pause und schon begann ohne Übergang das nächste Stück. Zunächst begann es langsam und leise, fast schon andächtig. Tarrior war, nach der großen Ankündigung des Wirtes, schon etwas enttäuscht, doch erkannte sogleich, das dies verfrüht gewesen war. Ohne Vorwarnung brach die ganze Kraft und Energie aus der Melodie hervor, als die Geschwindigkeit dramatisch anhob und die Musik für einen Moment die ständigen Ovationen der Tanzenden übertönte. „Sehr gelungen. Dieses Stück heißt „Tanz auf dem Roten Berg“. Eine perfekte Einleitung“: sagte der Wirt, als er sich über den Tresen lehnte, doch Tarrior hörte ihm schon gar nicht mehr zu, sondern ließ sich einfach mit den Tönen treiben. Er lehnte sich dabei weit zurück und schloss die Augen. Er sah noch das Lächeln des Wirtes, bevor seine Welt und Dunkelheit und das Schmettern von Trommeln und Sackpfeifen überging. Noch zwei weitere Stücke genoss er so im halben Liegen, doch dann hielt es ihn nicht mehr auf seinem Platz. Das Tanzen hatte er immer verabscheut, aber jetzt war irgendwie alles anders. Wie in Trance taumelte er hinüber zur improvisierten Tanzfläche und mischte sich unter die anderen Gäste. Der Wirt hatte Recht behalten. Fast alle gaben sich inzwischen der Musik hin. Von den Ratsherren bis hin zu den einfachen Bürgern genoss jeder den Augenblick. Und Tarrior war nun mittendrin.

Nach einigen unbeholfenen Anläufen ging er einfach mit dem Takt mit, auch wenn er nicht solche waghalsigen Verrenkungen wagte, wie manch andere, die sich neben ihm regelrecht verbogen. Und erneut verging die Zeit, wie im Fluge und ohne das er sie auch nur wahrnahm. Sie wiederholten noch zweimal „Tanz auf dem Roten Berg“ und brachten noch drei weitere Tänze. Tarrior stand der Schweiß auf der Stirn und seine Kleidung war an manchen Stellen schon durchgeweicht. Er musste zugeben er war erschöpft. Er hatte auch keine Ahnung, wie die das durchhalten, die schon seit den ersten Stücken mitgetanzt hatten. Somit war es eine Mischung aus Erleichterung und Enttäuschung, bei der selbst nicht sagen konnte, was überwog, als Drachenzunge das letzte Stück ankündigte. „Werte Herrschaften ihr wart bisher ein wirklich schönes Publikum, seit recht herzlich bedankt dafür. Ihr seit wahrlich in unseren Melodaien aufgegangen und habt wahrhaftig die Erde erzittern lassen und gewiss die Deadra das fürchten gelehrt. Ich sehe Erschöpfung, den süßen Preis der Ekstase, in euren Augen. Doch nun möchte ich euch bitten, nehmet eure verbliebene Energie und Kraft zusammen und begleitet uns, während des letzten Stückes heute Abend. Manch einer mag es kennen, denn es war eines unserer Glanzstücke und entstand als Allheilmittel, gegen den allzu schweren Kopf. Jetzt wieder hier in Balmora gesungen, nur heute Abend, nur für euch – der „DANCA EKSTATE!““: leitete er ein.

Plötzlich verloschen alle Fackeln im Raum, selbst die der Feuerspucker. Ein Lichtzauber erschien über dem Kopf von Drachenzunge und er stimmte, scheinbar zur Einleitung, einen knappen Singsang des Kaiserlichen Kultes an, der von der Wirkung her gut in die Stimmung passte. Seine Augen hatte er geschlossen, doch als der Singsang den Höhepunkt erreicht, riss er sie auf. Ein Schrei entrang sich seiner Kehle und wie auf ein Signal hin ging alles in einander über. Zunächst entzündeten sich nun die Feuerkörbe mit hohen Stichflammen, sowie die Fackeln der Feuerspucker. Gemeinsam sorgten sie dafür, dass die Spielmänner hinter einer Wand aus Flammen verschwanden. Sorgsam achtete man darauf, dass nichts Feuer fing. Im gleichen Moment setzte dröhnend und fordernd die Musik ein. Eine Melodie, die dank ihrer Geschwindigkeit, sofort wieder zum Tanzen animierte. Plötzlich ebbte eine der Stichflammen ab und Drachenzunge war wieder zu sehen und wurde von unten vom Feuer beleuchtet. Dann begann er zu singen mit einer tiefen, aber geübten und melodischen Stimme:

So höret mir jetzt zu,
höret meiner Stimme Klang.
Verbannt sei nun die Ruh,
durch diesen wilden Sang.

Danca Ekstate,
wilde Weiber und verschlungene Leiber in dieser Nacht.
Danca Ekstate,
tanzt ekstatisch unterm Monde, bis der neue Tag erwacht.

Die Flammen schienen sich zusammen mit dem Klang der Musik zu verbiegen und zu verschmelzen. Sie bäumten sich auf und ebbten ab, flossen in einander oder sandten explosionsartig Feuerstöße aus.

Es gibt so viele Sorgen,
die man in der Seele spürt.
Vertreibt sie und denkt an einen neuen Morgen,
wenn unser Lied euren Geist berührt.

Danca Ekstate,
wilde Weiber und verschlungene Leiber in dieser Nacht.
Danca Ekstate,
tanzt ekstatisch unterm Monde, bis der neue Tag erwacht.

Langsam begannen die Flammen einen eigenen Tanz aufzuführen. An manchen Stellen lösten sich die Funken von den Feuerkörben und bildeten magisch geschaffene Szenen, wie Drachenkämpfe, rauschende Feste und große Schlachten. Und wie von Drachenzunge gefordert, legte jeder vollste Energie in diesen, den letzten Tanz. Tarrior ebenso, wie alle anderen.

Und so streitet nicht über das Für und Wider
und verbannt den Zweifel, der mit eurer Seele ringt.
Biegt lieber eure Glieder
und hört auf den Takt, der in euren Ohren klingt.

Danca Ekstate,
wilde Weiber und verschlungene Leiber in dieser Nacht.
Danca Ekstate,
tanzt ekstatisch unterm Monde, bis der neue Tag erwacht.

TANZT!

Die Flammen wechselten nur wild die Farben und das Lichterspiel zeigte noch einmal alle Facetten, während die Spielmänner die Melodie ohne Gesang nochmals wiederholten. Tarrior war erneut im Rausch gefangen. Wie eine Marionette an Fäden bewegte er sich ekstatisch im Gleichklang und Gleichtakt mit der Musik und den anderen Tanzenden. Dann schmetterte Drachenzunge nochmals mit aller Kraft den Refrain:

Danca Ekstate,
wilde Weiber und verschlungene Leiber in dieser Nacht.
Danca Ekstate,
tanzt ekstatisch unterm Monde, bis der neue Tag erwacht.

TANZT!

Beim Letzten Wort knallte es aus den Feuerkörben und sie erloschen, dafür gingen die Fackeln im Raum wieder an. Überschweifender Jubel und wahrhaft gewaltige Ovationen erfüllten alles. Das Klimpern von dutzenden von Münzen, die man auf die Bühne warf, war zu hören. Dann fiel man sich, noch ganz benebelt, in die Arme.

„Vielen Dank. Ihr ward ein wunderbares Publikum. So danken wir auch für die großzügigen Gaben, wir fühlen uns geehrt durch diesen wahrhaft überschäumenden Applaus. Hiermit verabschieden sich die Spielleute von „DEUS INFERNUM“ und wünschen noch eine gute Nacht, oder besser einen schönen Morgen. Und liebe Leute vergesst nicht die Lektion, die ihr lernen solltet. Eine Krise ist nur so schlimm, wie ihr sie in euren Köpfen Gestalt annehmen lasst. Denkt immer an eins, „vertreibt die Sorgen und denkt an einen neuen Morgen!““: warf die Drachenzunge noch zum Abschied ins Publikum und die Spielleute, ebenfalls sichtlich geschafft, kehrten in das Zimmer ein, welches sie scheinbar bewohnten. Langsam ebbte auch der Rausch in ihm ab und er fühlte eine tiefe Erschöpfung. Er war durchgeschwitzt und vollkommen ausgelaugt. „Na das war doch was“: sagte der Wirt, als Tarrior an ihm vorbei wankte. „Ihr seht geschafft aus. Ruht euch erstmal aus. Über die Zeche können wir ja morgen noch reden. Noch eine geruhsame Nacht“: verabschiedete ihn der Mann noch für etwas Schlaf. Tarrior schlurfte in sein Zimmer, schaffte es gerade noch so abzuschließen und sich auszuziehen und fiel dann wie ein Stein ins Bett. Er verfiel sofort in traumlosen Schlummer.

Bahaar
07.06.2009, 00:36
Mit dem nächsten Augenaufschlag blickte Thorin in einen abendlich roten Himmel, der bereits vereinzelt von dunklen, grauen Wolken bedeckt wurde. Kalter, eigentlich schon fast eisiger Wind streifte über seine Nase und zerrte an seinem Bart. Seine Glieder waren so müde, wie schon lange nicht mehr und selbst auf der Wanderung hatte er sich noch vergleichsweise frisch gefühlt. Jetzt war er mehr ein Wrack seiner selbst – und dass sogar in doppelter Bedeutung. Körperlich am Ende – und genauso emotional.
Mit einem gequälten Stöhnen und neuerlichen Tränen in den Augen stemmte er sich auf seine Ellbogen hoch. Der Schnee unter ihnen knirschte, als er mit Thorins Gewicht belastet wurde. Einen Augenblick später hörte dieser schwere Schritte auf sich zukommen. Es dauerte nicht lange, bis sich zwei weiße, pelzige Beine in sein Sichtfeld drängten und einen Schritt von ihm entfernt anhielten. Schlussendlich senkte sich der kräftige Körper von Hulfgar herab auf die Knie und wieder knirschte das Weiß, als es zusammengedrückt wurde.
Die rotbraunen Haare des stämmigen Jägers hingen in klebrigen Strähnen in dessen Gesicht und der Bart war halb gefroren. Die hellblauen Augen des älteren Mannes musterten Thorin einen Moment lang eingehend und wurden schlussendlich weich und ebenso traurig, wie dieser sich fühlte. „Alles in Ordnung?“, brummte Hulfgar dann tief und ein wenig nuschelnd, um seine eigenen Gefühle etwas zu verbergen. Ein Mann seiner Art, Größe und Aussehens zeigte allgemein weniger, wie er sich fühlte. Seine Augen verrieten Thorins Freund aber dennoch.
„Könnte schlechter gehen, schätze ich“, erwiderte er dann traurig und grimmig zur selben Zeit. Alles in ihm schrie mittlerweile danach, den verhassten Werwolf endlich zu erledigen und ihren Freund zu rächen. Jede noch so kleine Faser seines Körpers – einfach alles schrie nach Rache und Vergeltung. Die unendliche Trauer über den Verlust trieb diese Gefühle nur noch weiter an. Thorin wusste einfach nicht, ob er schreien, weinen oder einfach nur liegen bleiben sollte. Seine Trauer sagte weinen, sein Hass schreien und seine Müdigkeit das Letzte.
Allerdings zwang er sich dazu, keines der Dinge zu tun und all seine Gefühle aufzuheben – ja, zu konservieren – für den richtigen Moment, wenn er sie auf das richtige Ziel lenken konnte. Hulfgar streckte nun seinen rechten Arm aus und Thorin schlug ein. Ihre Hände umfassten den Unterarm des jeweiligen Gegenübers und der stärkere Jäger zog seinen Freund dann auf die Füße. Leicht schwankend durch die Müdigkeit blieb Thorin dann von alleine stehen.
Gondrim brachte ihm seinen Speer und Rulmgar kniete noch etwas abseits neben einem Haufen von größeren und kleineren Steinen, aus dem ein weiterer Speer mit einem Eisbärenhelm drauf herausragte. Thorin kannte diese Art Grab nur zu gut. Eine Ehre und Schande gleichermaßen. Ehre, weil einen ehrenhaften Tod im Kampf gestorben war und Schande, weil keiner der Vier ihren Freund auf diese Weise hatte verlieren wollen und schon gar nicht so früh. Das Brândil an sich nicht direkt im Kampf gestorben war, spielte dabei keine Rolle, eher der Teil des ehrenhaften Todes war ausschlaggebend, für Thorins gespaltene Meinung. Ein wenig fühlte er auch noch Stolz. Stolz für die Stärke, die ihr Freund bewiesen hatte.
Trotz der Müdigkeit in seinen Gliedern wandte Thorin sich schließlich nach Süden. Irgendwo dort hatte sich der Werwolf und Mörder verkrochen. Irgendwo dort in einem der Gräber wartete er nun, um dieses bösartige Spiel zu beenden. „Ich weiß nicht, wie ihr es seht, aber ich werde heute noch aufbrechen“, gab Thorin dann entschlossen und fest, aber auch schmerzerfüllt in die Runde.
„Keiner von uns, würde dich alleine gehen lassen“, erwiderte Gondrim von irgendwo hinter ihm. Damit war die Frage auch schon geklärt. Müdigkeit und emotionale Probleme hin oder her, es musste früher oder später enden. Früher war besser, da waren sie sich alle einig – auch ohne, dass sie es aussprachen. Ein letztes Mal warf Thorin einen traurigen Blick auf Brândils Grab, dann stapfte er los in den bereits recht dunklen Wald der Isinfier Ebenen und gegen den stärker werdenden Wind ankämpfend.
Bevor sie schließlich zwischen den Bäumen verschwanden, warf Thorin noch einmal einen Blick zum Himmel. Die Wolken, die er am späten Nachmittag gesehen hatte, waren bereits sehr nahe gekommen und zerfetzte Ausläufer der dunklen Decke befanden sich am Himmel über ihnen. Im Westen verschwand die Sonne irgendwo hinter dem Meer und war noch unbehelligt von den Wolken, allerdings hätte es wohl ohnehin nicht mehr lange gedauert, bis diese ihr den Platz streitig gemacht hätten. Im Osten war das dunkle Band bereits weiter nach Norden gezogen und auch ihnen fielen mittlerweile die ersten, leichten Flocken entgegen. Angepeitscht durch den Wind, schnitten sie auch manchmal durch die kalte, raue Haut auf Thorins Gesicht. Dann tauchte die Jägergruppe auch schon ins Dunkel des Waldes ein ließ den roten Himmel und all seine Pracht hinter sich.
Der Schnee hier war teilweise fester und weniger tief, was das Vorankommen erleichterte. Es dauerte auch nicht lange, bis Thorin die ersten Spuren – dieses Mal die Abdrücke von nackten Menschenfüßen – entdeckte. Da die Nacht aber bereits dämmerte, würde es wohl nicht mehr lange brauchen, bis sie wieder zu Wolfsspuren wurden. Auch wenn er wenig Hoffnung hegte, den Gejagten einzuholen, bevor er sich wieder verwandelte, beschleunigte er sein Schritttempo. Seine schweren Füße brachen gelegentlich durch eine leichte Eiskruste auf der Oberfläche des Schnees, aber es tat seiner erhöhten Geschwindigkeit keinen Abbruch. Sein Herz raste wieder, als wenn es mit einem anderen um die Wette pumpte und all seine Sinne waren über das normale Maß hinaus angespannt. Die Müdigkeit wich dem Adrenalin und der Wut, die Thorin innerlich schürte.
Mit dem Einbruch der Nacht waren sie schließlich bereits in Sichtweite des ersten großen Hügels. Auf der Spitze der Erdanhäufen befanden sich einige große Steine – künstlich von Nordhand dort aufgestellt – die es als das kennzeichneten, was es war: ein Hügelgrab. Wenn sich Thorin nicht irrte, war dieses hier das Grab eines gewissen Jolgeirr. Den Nachname des Mannes kannte er allerdings nicht.
Die Spuren führten sie auf der westlichen Seite des Hügels recht nahe am Fjord entlang. Immer wieder konnte er die Wellen gegen das Land rauschen hören und hätte das Weiß des Schnees dieses nicht erhellt, so hätte er das schwarze Nass gar nicht erkennen können. Irgendwie verwunderte es Thorin dann auch nicht im Geringsten, dass die Spuren nicht zu Jolgeirrs Hügelgrab führten, sondern weiter nach Süden, wo sich bereits ein weiterer Hügel mit großen, langen Steinen auf der Spitze aus der Dunkelheit schälte. Es machte auch wesentlich mehr Sinn, nun da ihm wieder in den Sinn kam welches andere Grab sich ebenfalls in diesem Gebiet befand. Nun, an sich war es nicht das Grab, sondern vielmehr das, was an dem Grab dran hing. Es machte Sinn als ein einzelner, schneller Jäger sich in enge Tunnel zu verkriechen, damit der Feind seine größere Zahl nicht nutzen konnte. Eines musste Thorin ihrem Wolf also lassen: intelligent war er. Eine Bestie nichtsdestotrotz, aber intelligent.
Es dauerte nicht besonders lange, bis sie Jolgeirrs letzte Ruhestätte hinter sich ließen und nun näher an das neue Hügelgrab heran kamen. Der Eingang aus den dunklen, glatten Steinplatten wies dieses Mal in ihre Richtung. Thorin verlangsamte seinen Schritt wieder und hob dafür seinen dunklen, ebenhölzernen Speer so, dass er blitzschnell zustechen konnte, wenn etwas zu nahe an ihn heran kam. Die anderen drei Jäger hinter ihm, taten es ihm nach. Hören konnte Thorin das an dem leichten Knirschen von Leder, wenn es zu straff um einen Gegenstand gewickelt wird. Die schweren Schritte seiner Freunde hinter ihm wurden auch wesentlich langsamer und vorsichtiger.
Erst jetzt bemerkte Thorin, dass die Fußabdrücke bereits wieder halb Wolf, halb Mensch waren. Es war also nicht zulange her, dass ihr Gejagter hier entlanggekommen war. Es verwunderte ihn nun absolut nicht mehr, als die Spuren direkt vor dem runden Eingangsstein endeten. Der verzierte Stein, der den Eingang eines jeden Hügelgrabes markierte, war geschlossen. Allerdings konnte Thorin im fahlen Schein der Nacht einige tiefe, parallel verlaufende Furchen erkennen: Kratzspuren. Offen sichtlich hatte der Werwolf erfolgreich den Stein beiseite geschoben und befand sich nun im Inneren des Grabes oder dem direkt angebundenen Höhlensystem.
„Sieht so aus, als würden wir im Dunkeln tappen“, knirschte Gondrim mit den Zähnen, als er neben Thorin anhielt und ebenfalls auf die Kratzspuren im Stein schaute. „Vielleicht sollten wir ihn aushungern“, gab der ebenfalls sehr kräftige Jäger dann grimmig in die Runde.
„Einen Werwolf?“, kam es dann von der tiefen Stimme Hulfgars skeptisch und ein wenig tadelnd. „Damit machst du ihn nur noch so richtig wild. Nein, das ist keine gute Idee, glaube mir. Jetzt oder nie.“ Gondrim schwieg.
„Sehe ich auch so“, mischte sich dann Thorin wieder ein und rammte seinen Speer in den Boden, damit er beide Hände frei hatte. „Helft mir hier mal“, forderte er dann seine Freunde auf, als er mit den Fingen in die leichte Mulde griff, die sich zwischen Torstein und Rahmen bildete. Hulfgar platzierte seine Hände oberhalb von Thorins, Gondrim unterhalb. Rulmgar blieb zurück und hielt den Speer zum Wurf bereit erhoben. „Auf drei.“
„Eins“, begann unvermittelt Hulfgar zu zählen.
„Zwei“, setzte Gondrim fort.
„Drei“, beendete Thorin und die drei Jäger begannen zu ziehen, so sehr sie konnten. Begleitet von leisen, unterdrückten Schreien, die neue Kraft freisetzen sollten. Mit all ihrem Gewicht lehnten sie sich in die Richtung der entgegengesetzten Seite des Eingangs und mit den Füßen drückten sie. Der Schnee gab anfangs nur wenig Halt, aber als sie einmal auf festem, gefrorenem Boden waren, begann sich der runde Stein zu bewegen. Erst nur langsam, dann aber schneller werden und immer begleitet vom tiefen, mahlenden Geräusch wenn Stein über Stein rieb.
Sie schoben den Eingang nicht komplett auf, das wäre unnötig gewesen. Der einen Schritt breite Durchgang, den sie aufgeschoben hatten, reichte aus. Der Wind blies sichtlich durch den Spalt. Die Flocken tanzten umher und verschwanden dann im Dunkel des Grabes. Erstaunlich warme Luft schlug Thorin entgegen, als er seinen Speer aus dem Boden zog und einen Schritt auf das undurchdringliche Schwarz zu machte. „Hat jemand eine Fackel im Gepäck? Sieht nicht so aus, als wenn hier drin noch etwas brennt“, fragte er in die Runde. Keiner antwortete. „Feuersteine zum Anzünden einer der alten Fackeln?“, versuchte er dann noch eine andere Option. Dann viel ihm ein, dass er sowieso selbst immer ein Paar dabei hatte. „Vergesst es, sucht ein paar Fackeln, wenn ihr drin seid.“
Auf keine Antwort wartend und es nun beinahe kaum noch abwarten könnend, ging Thorin als Erster ins Dunkel. Den Speer hatte er nun auf Hüfthöhe und immer bereit zuzustoßen. Werfen ging auf so engem Raum nicht besonders gut. So leise Thorin konnte, stapfte er durch die Finsternis. Als sich seine Augen ein wenig an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte er zumindest bis zu den Wegbiegungen auf beiden Seiten des Eingangs sehen. Das spärliche Licht, dass vom Eingang her herein kam, machte das möglich. Fackeln entdeckte er jedoch auf den ersten Blick keine.
Vorsichtig schlich er auf eine der Ecken zu. Er hatte einmal gewusst, warum die Hügelgräber alle den gleichen Grundaufbau hatten. Warum in der Mitte des Eingangsbereichs ein großer Block aus Stein – oder mehrere Steine, die einen Block formten – war und somit zwei schmale Gänge links und rechts formte. Dahinter liefen diese Beiden Gänge wieder zusammen, genau dort, wo der eigentliche Eingang in die Grabkammer war. Allerdings hatte er es mittlerweile wieder vergessen und an sich spielte es auch keine Rolle. Nicht jetzt.
Die drei anderen Jäger waren inzwischen ebenfalls im Grab angekommen und Thorin warf einen Blick von der links zum Eingang befindlichen Ecke zurück. Schnee lag bereits in einer kleinen Schneise, wo der Wind ihn hatte hin blasen können und immer mehr Flocken fanden ihren Weg ins Grab. Ein Teil von ihnen schmolz in der wärmeren Luft, bevor er landen konnte, und der Rest wurde allmählich zu Matsch. Die, verglichen mit der Außentemperatur, regelrecht heiße Luft im Inneren, ließ Thorin schwitzen und sein Atem ging bereits jetzt wieder schwer. Und dann war da ja auch noch sein wie wild schlagendes Herz.
„Hulfgar“, hauchte er beinahe, um nicht zu laut zu sein. Der muskulöse Jäger dreht sich in seine Richtung. „Du kommst mit mir, die anderen Beiden nehmen den rechten Gang. Wir treffen uns mit ihnen in der Grabkammer“, erklärte Thorin dann weiter und immer noch sehr leise flüsternd.
Der Mann in Schneewolfsrüstung nickte grimmig, gab die Taktik an Rulmgar und Gondrim weiter und kam dann langsam auf Thorin zu. Dieser wandte sich bereits dem weitaus dunkleren Gang tiefer unter die Erde zu. Wenn er sich richtig anstrengte, konnte er ungefähr fünf Schritte weit sehen, danach verschwand alles in der Finsternis. Dann war Hulfgar bei ihm und sie machten sich nebeneinander auf den Weg. Langsam und nur Schritt für Schritt. Die Vorgehensweise hatte einen ganz bestimmten Grund. Die Gänge waren überall breit genug, um zwei kräftige Nord nebeneinander zuzulassen. Mehr aber auch nicht. Daher waren Gruppen aus zwei Personen besser und wesentlich sicherer, als allein oder größer. Außerdem konnten sie zumindest hier im Hügelgrab sicher gehen, dass ihr Gejagter keinem von ihnen in den Rücken fiel.
Mit jedem Schritt den sie machten, hörte Thorin das scharfe Pfeifen des eindringenden Windes immer lauter. Es jagte ihm unangenehme Schauer über den Rücken und ein wenig übertönte es ihre Schritte und – wie er befürchtete – auch andere, leise Geräusche.
Als sie etwa die Mitte des Ganges erreicht hatten, bemerkte Thorin seinen kleinen Irrtum. Der Eingang in die anschließende Höhle lag nicht auf dieser Seite des Hügelgrabs, sondern auf der von Gondrim und Rulmgar. Er hatte Hulfgar extra zu sich geholt, weil dieser besonders groß und stark war. Nicht zu vergessen dessen Schnelligkeit. Wenn der Werwolf also aus der Dunkelheit des Höhleneinganges zugeschlagen hätte, so wäre ein Erfolg mit Hulfgar an der Seite wesentlich wahrscheinlicher gewesen.
Zu Thorins Erleichterung vernahm er jedoch kein drohendes Knurren von irgendwo aus der Dunkelheit. Stattdessen schlich er noch um eine weitere Biegung und im immer weniger werdenden Lichtschein konnte er sehen, wie auch die andere Zweiergruppe gerade um die andere Ecke bog. Schlussendlich trafen sie in der Mitte, direkt vor dem Durchgang zur Grabkammer aufeinander. „Nichts, nehme ich an?“, fragte Gondrim leise mit einer leichten, umfassenden Bewegung seiner linken Hand. Es war nicht besonders schwer zu verstehen, dass er auf die Fackeln anspielen wollte. Thorin schüttelte den Kopf.
Gondrims Mine wurde nun noch ernster und der Jäger mit dem kurzen Bart und Thorin wandten sich der Grabkammer zu, während Rulmgar und Hulfgar jeweils die Gänge Richtung Ausgang im Auge behielten. Thorin konnte nahezu nichts erkennen und das schneidende Geräusch des Windes war hier hinten irgendwie noch lauter, wie er fand. Das schwache Licht, das durch den Schnee von der Nacht reflektiert und in das Hügelgrab geworfen wurde reichte kaum noch in diesen Teil. Dass die Gänge nicht gerade verliefen sondern scharfe Kurven schlugen, tat dem Ganzen nichts Gutes. Thorins Trauer war für den Moment komplett all seinen Jagdinstinkten und der enormen Anspannung gewichen. Sein Herz raste, als wenn es versuchte aus ihm herauszuspringen. Schweiß rann in Strömen über seine Haut und ließ seine Leinenkleidung, die er unter all seinen Lagen aus Leder und Fell trug, unangenehm an ihm kleben.
Möglichst leise setzte er einen Fuß vor den Anderen und seinen Speer hatte er immer noch stoßbereit auf Hüfthöhe. Gondrim hielt sich ein wenig hinter Thorin, wie dieser am Geräusch der Schritte erkennen konnte. Dann stoppten sie und auch Thorin hielt inne, mehr aus Instinkt und Erfahrung, als bewusst. „Dort vorn, direkt vor dem steinernen Altar, Thorin“, hörte er die Stimme seins Freundes flüstern. Angestrengt schaute er an die genannte Stelle. Oder besser: er versuchte sie erst einmal zu finden. Da alles – Boden, Wände und „Einrichtung“ – aus demselben, schwarzen Stein gemacht war, war es schwierig sie in der Dunkelheit auszumachen.
Schlussendlich machte er noch einen Schritt nach vorn und erkannte dann die Kante des Altars, der nicht ganz zu seiner Hüfte reichte. Thorins Augen wanderten langsam von der Kante nach unten. Alles in seinem Gesicht schmerzte, so angestrengt versuchte er zu sehen, was Gondrim gemeint hatte. Unterbewusst machte er noch einen weiteren Schritt nach vorne und schlussendlich fand er, was sein Freund gemeint hatte. Ein breites Grinsen stahl sich auf seine Lippen und den letzten Schritt machte Thorin nun ganz schnell, dann kniete er sich auf den harten Steinboden.
Seinen Speer legte er nun ebenfalls ab, da Gondrim dicht neben ihm stand. Thorins Hände tasteten am Boden entlang, weil er die zwei Gegenstände wieder aus den Augen verloren hatte. Es dauerte einige Augenblicke, dann bekam er eine der beiden Fackeln zu fassen. Genau in diesem Moment vernahmen sie alle, das tiefe, schleifende Geräusch vom Eingang, als der runde Stein diesen wieder verschloss. Thorin blieb beinahe das Herz stehen, als jedwedes, noch verbliebenes Licht um sie herum verschwand und erst jetzt bemerkte er, wie hell sie es eigentlich gehabt hatten. Nun konnte er nicht einmal seine eigene Hand vor Augen sehen. Mit dem Abschneiden des Windes, wurde es dann auch wieder totenstill um sie herum.
Rulmgar und Hulfgar schienen gerade wieder näher zu kommen. Zumindest ließen das die langsamen, ein wenig stolpernden Schritte vermuten. „Thorin, mach‘ die verdammte Fackel an“, flüsterte Gondrim ernst vor ihm. Irgendwo in der Dunkelheit fielen zwei kleine Steine zu Boden und das Klacken schallte gänsehauterregend durch die Gänge.
„Schon dabei“, entgegnete Thorin angespannt und seine Sinne waren bis auf Anschlag getrimmt. Mit den groben, pelzigen Händen fummelte er ein wenig unter seinem Schneebärenharnich herum, um an seine kleinen Lederbeutel zu kommen. Es dauerte einige Momente bis er seine Feuersteine gefunden hatte. Schlussendlich schlug er sie dann aber gegeneinander. Das Klacken der Aufschläge hallte weit und unangenehm laut durch die Dunkelheit um sie herum. Jedes Mal, wenn die Steine aufeinander trafen, zuckte Thorin zusammen und horchte auf. Wenn er nichts weiter hörte, schlug er erneut die Feueranzünder zusammen, nur um die Prozedur erneut zu durchlaufen. Manchmal glaubte er auch tropfendes Wasser zu hören, aber es war leise und die Abstände groß. Die Echos machten es obendrein auch noch unmöglich zu sagen, von wo es kam.
Am Ende stoben einige Funken durch die Dunkelheit und mit dem achten Versuch – er hatte unterbewusst mitgezählt – trafen diese schließlich auch die Fackel. Innerhalb von einem Augenblick zum Nächsten fing diese Feuer und ein warmer, flackernder Lichtkreis umgab sie. Erleichtert schaute Thorin zu Gondrim auf, nur um im Augenwinkel etwas Glitzerndes zu sehen. Im gefror förmlich das Blut in den Adern.
Sein Herz setzte aus, schlug dann wie wild weiter, setzte wieder aus und schlug dann weiter. Das Ganze wiederholte sich ständig und sein Kopf wurde leicht schummrig. Wie in Zeitlupe drehte Thorin diesen nach links und starrte am Ende auf eine schwarze, feucht glitzernde Wolfsnase. Dann zogen sich die Lefzen zurück und entblößten lange Fangzähne von denen zähflüssiger Speichel troff. Alles begleitet von einem tiefen, bedrohlichen Knurren und nur eine Hand breit von seinem Gesicht entfernt …

KingPaddy
27.06.2009, 16:39
Eine ereignislose Nacht und ein schöner friedlicher Morgen waren auf den großen Auftritt von DEUS Infernum gefolgt, den er mit verfolgt hatte. Er war sehr früh aufgestanden. Die Sonne war noch nicht richtig aufgegangen und er hatte einen üblen Muskelkater gehabt. Dass er sich am vergangenen Abend gegen seine Gewohnheit auf die Tanzfläche gewagt hatte, hatte ihren Preis gefordert. Höllische Schmerzen hatten ihn begleitet, als er sich mühsam aus dem Bett gewuchtet und sich angezogen hatte. Seine Beine waren so schwer, als hätte man sie aus Stahl gegossen. Jeder etwas größere Schritt und jedes bisschen körperliche Anstrengung wurden umgehend mit entsprechenden Schmerzen geahndet. In diesem Moment war ihm der Gedanke gekommen einen Schnaps oder zwei, als Einstieg in den Tag, zu trinken. Gewiss hätte der Alkohol den Schmerz gemildert oder ganz betäubt, aber entschied sich dagegen. Denn irgendwie war es auch schön seinen Körper wieder richtig zu spüren, auch wenn es gewiss schönere Gefühle als dieses gab. Er zog die Schnalle seines Gürtels fest und verließ die Kammer. Aus dem Schankraum hörte er bereits geschäftiges Treiben. Das Klappern von Geschirr wies daraufhin, das der Wirt schon emsig damit beschäftigt war, das Frühstück aufzutragen. Er hantierte, wie Tarrior erkennen konnte, an der Kochstelle mit zwei großen Töpfen herum und goss aus dem Einen Wasser ab und füllte es in dem Anderen nach. Aus dem nun leeren Gefäß entnahm er dampfende Kwama-Eier. In den Topf, den er nun wieder auf das Feuer stellte, füllte er nun einen ganzen Korb, noch roher Eier. Die fertig Gekochten schnitt er in der Hälfte durch und legte sie auf große Teller. Dann brachte er das Essen zu den Tischen.

Im Moment standen nur sehr wenige von ihnen. Für den Auftritt hatte man sie beiseite geräumt, aber nicht wieder hingestellt. Gerade zwei Tische und die dazugehörigen vier Bänke hatte man wieder in der Mitte des Raumes platziert. Der Mann stellte das Essen ab und huschte zurück in die Küche und kam mit zwei weiteren Tellern, gefüllt mit Schinken, Käse und frischem Gemüse, zurück. Erst als Tarrior sich etwas weiter in den Raum bewegte, er hatte sich bisher etwas am Rand gehalten und beobachtet, konnte er erkennen, wer da so eifrig bedient wurde. Die Spielleute von DEUS INFERNUM und der Rest ihrer Truppe saßen dort. Er konnte die Feuerspucker erkennen, die Akrobaten und den Magier, der für die kunstvollen Feuerspielereien verantwortlich gewesen war. Tarrior war gestern schon davon beeindruckt gewesen, wie gut der Mann das Feuer kontrollieren konnte. Man musste sich wirklich auf Magie verstehen um die Flammen in derartige Formen bringen zu können. Demonstrativ gähnend ging er auf sie zu. Sofort ruhten alle Blicke auf ihm, als er plötzlich auftauchte und sich einfach neben den Spielleuten an einem Tisch niederließ. Teils neugierig, teils verwirrt musterten sie den Dunmer, der sich an ihren Tisch gesetzt hatte. Er konnte an ihren Blicken erkennen, dass sie sich fragten, ob sie ihn kannten. „Guten Morgen“: sagte er frei heraus. „Herr Wirt bringt mir bitte auch ein solches Frühstück“: bat er dann im gleichen Atemzug. Der Wirt starrte ihn nun auch an, als hätte er etwas Unmögliches verlangt, aber als einer der Spielmänner einen Wink gab, entfernte sich der Schankmeister. Dann merkte er wie sich jemand zu ihm herüber lehnte. „Kennen wir uns“: fragte eine vertraute Stimme. Der Dunmer musste grinsen, denn er hatte sie während des Auftrittes zur Genüge gehört. „Nicht persönlich, aber ich habe euren Auftritt gestern gesehen“: antwortete er der Drachenzunge. „Nun da seid ihr ja verdammt früh wach. Ich glaube die meisten anderen, werden wohl erst heute zur Mittagssonne aufwachen“: sagte der Spielmann. Tarrior zuckte mit den Schultern. „Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch nicht jeden der Tänze mitgemacht“: merkt er an.

„Ah das wird es wohl sein und ich war schon kurz daran zu glauben, das wir es nicht mehr bringen“: erkannte der Mann und begann ein tiefes melodisches Lachen in das die anderen Mitglieder der Gruppe einfielen. „Aber sagt wie hat euch unser Auftritt gefallen?“: fragte ein anderer Spielmann, der ihn wohlwollend, nein... lüstern(?), anschaute. Tarrior schluckte und lächelte schief und überging den begehrenden Ausdruck einfach. „Ein wirklich hervorragender Auftritt. Vor allem den Schluss fand ich besonders beeindruckend. Dieses Spiel mit dem Feuer und das herrliche Stück. Ich bin nicht wirklich ein großer Verehrer der Musik, aber ich muss sagen, dies hat mich schwer beeindruckt“: gab er wahrheitsgemäß zu Protokoll und einige Spielleute lächelten geschmeichelt. „Das freut uns, aber wer seid ihr denn nun?“: fragte die Drachenzunge wieder. „Das ist Tarrior Gildres. Er ist einer der Ratsherren“: erklärte der Wirt, welcher mit einem Teller für ihn wieder gekommen war. Tarrior drückte ihm ein paar Draken für das Essen und die Übernachtung in die Hand und wandte sich dann seinem Teller zu. Interessiert beobachten die Anderen, wie der Dunmer sein Essen schnell herunter schlang. „Ihr habt einen gesunden Appetit Herr Ratsherr“: bemerkte ein anderer der Spielmänner und wieder kam großes Gelächter auf. „Nunja ich bin erst vor wenigen Tagen wieder hier in Morrowind angekommen. Die Verpflegung während der mehrwöchigen Rückreise war mehr als spartanisch. Da bin ich richtig froh, wieder anständiges Essen zu bekommen. Also verzeiht daher meine schlechten Manieren“: entschuldigte er sich. Wieder lachte der Sänger der Gruppe. „Ach das macht doch nichts. Ihr solltet mal unsere Manieren sehen. Anscheinend halten wir uns wohl zurück, weil ihr mit am Tisch sitzt. Wir waren nur etwas überrascht, weil ihr euch nicht so verhaltet wie es diese piekfeinen Ratsherren sonst tun“: erklärte er und lachte nochmals und wieder stimmte die Truppe ein. Nur der Magier blieb reserviert und schmunzelte nur leicht.

„Es kommt aber auch selten genug vor, das sich einfach jemand zu uns setzt. Irgendwie scheinen wir unseren Anhängern unnahbar, dabei haben wir auch mal klein angefangen. Nicht wahr?“: fragte er schlussendlich den Wirt, der dann zustimmend nickte. „Damals zahlte ich euch noch 15 Draken pro Kopf wenn ihr einen Abend lang irgendetwas gespielt habt um die Gäste zu unterhalten. Und dann habt ihr das Geld danach gleich wieder versoffen. Außerdem haben einige bei mir auch noch gedienert, damit sie umsonst hier wohnen konnten. Das waren noch Zeiten“: schwelgte der Mann in Erinnerungen und stellte nebenbei einen Tonkrug mit Wasser und einige Becher auf den Tisch. „Ja eine bewegte Zeit“: stimmte Drachenzunge zu und nahm einen großen Schluck aus einer Flasche, die schon zuvor auf dem Tisch stand. Tarrior roch sofort starken Schnaps. Derweil hatte er es geschafft seinen Teller zu leeren, während sich die Spielleute noch mit Schinken und Brot beschäftigten. „Ihr seid dann wohl keiner unserer Anhänger“: sprach ihn nun der Magier vom anderen Tisch aus an. „Nein. Ich hatte zwar schon von euch gehört, aber gestern war das erste Mal, das ich euch gesehen bzw. gehört habe“: gab der Dunmer zu. „Na dann stell ich euch mal die Jungs vor“: versprach Drachenzunge und begann mit sich selbst. Dann ging er mit dem Finger im Uhrzeigersinn die anderen vier Spielleute ab. „Alergon der Büßerprinz, Juran der Narrenfürst, Galion der Donnergott und Freyan der Zweigesichtige“: stellte er sie vor. Der letzte war jener, der Tarrior diese seltsamen Blicke zu geworfen hatte. Dann begann Drachenzunge die Namen der Feuerspucken und Artisten zu nennen, doch Tarrior ignorierte sie. Nur einen Namen, nämlich den des Magiers, behielt er im Hinterkopf. „Und dies ist Meister Gaius Fyrius, der uns diese Feuerspiele ermöglicht, wie ihr sie gestern gesehen habt. Aber wir nennen ihn unsere „Lunte“. Dabei weiß ich nicht einmal mehr, wie wir damals darauf gekommen sind“: erzählte Drachenzunge über den Magier. Dieser verfolgte seine Vorstellung scheinbar mit größter Aufmerksamkeit und lehnte sich dann entspannt zurück. Scheinbar war er zufrieden mit dieser Darstellung seiner selbst.

„Wohin wird euch denn euer Weg als nächstes führen?“: fragte Tarrior mehr um das kurzzeitig aufgekommene Schweigen zu brechen, als aus wirklichem Interesse. „Nunja wir werden nach dem Frühstück zusammen packen und aufbrechen. Es geht nach Norden, nach Gnisis. Unter den dortigen Leuten sind viele Flüchtlinge, die es aus Ald’ruhn herausgeschafft hatten, als die Deadra es überrannten. Sie haben alles verloren und wir wollen natürlich die Stimmung etwas heben. In solchen Zeiten ist Unterhaltung das Einzige was manche gerade davon abhält zu verzweifeln“: berichtete ihm Drachenzunge von den künftigen Reiseplänen der Truppe. „Und der Rat der Redoraner hat uns ne Menge Gold dafür geboten“: fügte der Büßerprinz noch an und lachte. Man konnte sofort erkennen, dass der Mann schon stark angetrunken war. Drachenzunge lächelte schief. „Ja natürlich. Das auch“: sagte er hastig. „Und wohin wird euch euer Weg führen? Ich hoffe doch ihr werdet in Gnisis auch wieder dabei sein?“: fragte Freyan und zwinkerte ihm zu. Tarrior schluckte. Ihm gefiel das überhaupt nicht. Er schüttelte sich unmerklich, bevor er antwortete: „Wahrscheinlich nicht. Wichtige Ratsangelegenheiten führen mich leider nach Süden. Ein anderer Zeitpunkt wird sich aber bestimmt ergeben.“ Nach diesen Worten warf er einen flüchtigen Blick zum Fenster, der dann aber dort hängen blieb. Die Sonne hatte sich längstens über den Horizont geschoben und erhellte die Stadt in ihrem sanften morgendlichen Schein. Er erkannte, dass er sich verquatscht hatte. Er wollte schon längst unterwegs zur Mine sein. „Verflucht. Ich habe ganz die Zeit vergessen. Ich wollte schon längst unterwegs sein“: sagte er eilig, schnappte sich den Teller und brachte ihn vor zum Tresen, kehrte aber nochmals an den Tisch zurück. „Es tut mir leid, aber ich muss mich jetzt empfehlen. Wichtige Angelegenheiten erwarten meine Aufmerksamkeit“: verabschiedete sich. „Also doch ein typischer Ratsherr. Wohlan denn passt auf euch auf, dann sehen wir uns vielleicht auch einmal wieder“: rief er ihm nach und lachte. Tarrior hob zum Abschied die Hand und eilte nach draußen.

Vor der Tür wandte er sich nach Rechts. Zum Glück lag das „Acht Teller“ in der Nähe des Stalles. Sein Gepäck hatte er gestern einfach bei Fryrr zurückgelassen um sich nicht unnötig zu belasten. Doch jetzt braucht er es wieder. Vor allem ohne seine Chitin-Rüstung wollte er nicht los. Schließlich wer wusste schon, was ihn in der Mine erwarten würde. In diesem Zusammenhang erinnerte er sich auch noch daran, dass er seine Knochenrüstung zur Reparatur geben lassen wollte. Viel war zwar nicht mehr davon übrig, aber womöglich konnte man eine neue Rüstung mit den verliebenden alten Teilstücken herstellen. Entfernte man den Ruß war es gewiss möglich. Aber trotz allem würde man viel ersetzen müssen, aber sein „Ausbruch“ damals in Oblivion hatte sie auch ordentlich zersprengt. Während er überlegte ob dem Schmied die Rüstung gleich bringen sollte oder nicht, erreichte er den Stall. Fryrr war ganz aufgeregt, als Tarrior ihn losband. Der Dunmer streichelte dem Tier würde über die breite Schnauze, was der Guar mit seinem typischen Brummlaut quittierte. „Ich freu mich auch dich zu sehen“: sagte er ihm. Seinem Gepäck entnahm er die leichte Rüstung aus Chitin. Sie war leicht und beweglich, aber durchaus auch sehr stabil. Er legte sie an und dann zurrte er den Sattel fest und schwang sich auf. Ein kurzer nicht kräftiger Stoß in die Flanken und Fryrr setzte sich in Bewegung. Das treue Tier tat alles für ihn. Er konnte wirklich nicht nachvollziehen warum der Mann in Ebenherz ihn verkauft hatte. „Wo findet man denn noch diese bedingungslose Treue“: dachte er und entschied sich dafür, den Guar nie zu verlieren. Als er durch die Straßen ritt, schauten die Passanten zu ihm auf. Das knapp über Schulter lange, rote Haar wehte dabei. Abrupt stoppte der Ritt, als er sein Reittier vor „Meldors Schmiedewerkstatt“ zum Stehen brachte.

Er stieg ab und kramte aus dem zusammengeschnürten Haufen, auf Fryrrs Rücken, das Bündel mit den Rüstungsteilen seiner Knochenrüstung hervor. Schnell ging er hinein und erklärte dem Schmied seinen Wunsch. Der Mann staunte nicht schlecht, als er die traurigen Überreste der einst prächtigen Rüstung in Augenschein nahm. Als Tarrior jedoch sagte, dass die Bezahlung keine Rolle spiele, war der Mann gleich Feuer und Flamme. „Ich werde sehen was ich tun kann. Am besten kommen sie in ein paar Tagen wieder“: verabschiedete er den Dunmer, der sich schnell wieder auf den Weg machte. Er hatte es eilig. Diese Sache mit der Mine wollte er so schnell wie möglich hinter sich bringen. Eine Hungersnot und Balmora würde garantiert in Aufständen versinken. Da war er sich ziemlich sicher. Er stieg wieder auf den Guar und schon ging es los. Man war gerade dabei auch den südlichen Torbogen von Balmora mit einem Tor zu versehen. Sie gingen wirklich davon aus, dass die Deadra die Stadt belagern würden. Er fand es sinnvoll das man für den Fall des Falles vorplante, aber zur Zeit hielt die redoranische Garnison in Mar Gaan noch dem Angriff der deadrischen Hauptstreitmacht stand und Obliviontore hatten sich auch nur im Landesinneren geöffnet. Balmora war damit sogar noch sicherer, als viele andere Orte. Die Deadra gingen hier anders als in Cyrodiil vor. Wie er in Ebenherz erfahren hatte, gab es nicht einzelne Angriffe, sondern eine große Streitmacht und kleinere. Letztere sollten Chaos verbreiten und das Land verwüsten, währenddessen erstere die großen Widerstandspunkte also Städte und Festungen belagerten und zerstörten. Geisterpforte und Ald’rhun waren gefallen und Mar Gaan würde wohl das nächste Opfer werden. Danach stand ihnen die Westspalte weit offen. Bis zur Küste könnten sie zerstören und vernichten und niemand würde sie aufhalten können. Auf freiem Feld würden sie die Deadra nie bezwingen können. Zwar hatte er auch noch keine Idee, wie sie die Invasoren besiegen könnten, aber bis dahin wäre Verteidigung schon eine gute Idee. Und dazu zählte auch das die Städte gut versorgt waren, vor allem für den Fall einer Belagerung. Und deshalb war er ja auch auf dem Weg um herauszufinden warum es schon lange keine neuen Lieferungen aus der Shulk Eiermine gegeben hatte. Fryrr hatte vor einigen Minuten mit seinem Reiter das Balmorer Stadttor passiert und hielt sich nun nah am Ufer des Odai, des großen Flusses, der durch Balmora floss und im Süden ins Meer mündete.

Sie würden seinem Verlauf nach Süden folgen. Auf halbem Weg zum Odai-Plateau mussten sie dann nach Westen abschwenken. Am Fuß der Bergkette, die die Westspalte von der Bitterküste trennte, würde sich dann der Eingang der Eiermine befinden. Tarrior kannte die Strecke nur zu gut. Lange Jahre war er der Herr des Plateaus gewesen. Das war vor seiner Zeit im Haus Dagoth gewesen. Nach seinem „Verschwinden“ hatte man die Besitzungen an einen anderen Ratsherren übertragen, was ihn nach seiner Rückkehr vom Roten Berg auch dazu veranlasst hatte sich Land bei Caldera zu kaufen und eine Plantage zu betreiben, da sich ein anderer fauler Hlaalu-Fürst in der Ansiedlung über dem Fluss breit gemacht hatte. Der Dunmer schäumte immer noch vor Wut, wenn er bloß daran dachte. Dann wiederum klang es schnell wieder ab, als er sich ins Gedächtnis rief, das das Leben auf der Plantage ebenfalls sehr angenehm gewesen war. Er hatte sich dennoch fest vorgenommen, seinen alten Besitz zurückzufordern. Aber im Moment war wohl nicht der geeignete Zeitpunkt um Besitzansprüche geltend zu machen, schließlich musste er erst einmal seinen restlichen Besitz vorsorglich vor den dämonischen Horden aus dem Reich des Vergessens in Sicherheit bringen, nachdem er in seiner Pflicht als Ratsherr, die Versorgungslage der Ratsstadt Balmora geklärt hat. Als er bei diesen Gedanken mehr zufällig, als wirklich bewusst, in den strömenden Fluss schaute, machte er eine grauenvolle Entdeckung. Ein faulender Kadaver eines Dunmers, hatte sich zwischen einigen Felsen verkeilt. Man konnte sofort erkennen, dass der Mann an einer überaus großen Stichwunde in der Brust gestorben war. Sofort stieg Tarrior ab und näherte sich vorsichtig, um auf dem rutschigen Steinufer nicht den Halt zu verlieren, dem Leichnam.

Emerald
29.06.2009, 16:33
Diese verdammten Felder blitze es ihm durch den Kopf. Seine Füße blieben immer wieder in dem durch Regen aufgeweichten und daher schlammigen Bogen stecken, um kurz danach wieder herausgerissen zu werden. Für Zuschauer musste diese Szenerie etwas komisches an sich haben ... der sich abstrampelnde und nur mäßig vorwärts kommende Mann und die wütende Meute dahinter. Zum lachen war dem Bretonen aber nicht wirklich zumute. Wenn einer dieser Bauern einen Bogen mit sich trug und der Besitzer dazu ein guter Schütze war, konnte es um ihn geschehen sein. Es reichte im Grunde schon aus, wenn sie ihn einholten. Er traute diesen rotäugigen Elfen zu, dass sie ihn hier auf den Reisfeldern totschlugen und gegen die Anzahl an Verfolgern war ein Kampf aussichtslos. Also wurde weitergerannt.
Romulus sollte Glück haben. Er überlebte die Felder und erreichte einen kleinen Wald. Die Bauern gaben ihre Verfolgung auf. Erschöpft warf er sich auf den Boden, schloss die Augen und nahm nur noch das Rauschen des Blutes im Ohr, den Herzschlag, sein eigenes Keuchen war.

Als er die Augen wieder öffnete, sollte er eine böse Überraschung erleben. Auf ihn war ein schön gearbeitetes Schwert gerichtet. Der Mann der ihn bedrohte, fragte nach „was er hier zu suchen hätte?“ Der Unterton war freundlich, während das Gesicht des Dunmers sich in einem unschönen Lächeln verzerrte. Das ungerüstete Gegenüber machte einen durchaus wohlhabende Eindruck. Dafür sprach auch das Langschwert. Auf die Frage gab er keine Antwort. Was sollte er auch sagen ...
Inzwischen waren zwei weitere Dunmer dazu gekommen. Sie schienen zusammen zu gehören und waren mit allerlei Waffen ausgerüstet. Alle drei starrten nun auf den liegenden Fremden. Die Neuankömmlinge eher kalt und ausdruckslos, während der Erstere immer noch grinste und das Wort wieder an den Menschen richtete: „ Ihr solltet euch über die hiesigen Gesetze hier erkündigen, ihr steht vor einem Adeligen und dies ist mein Wald!“ Romulus bat unterwürfig um Verzeihung, beteuerte seine Unwissenheit und schien dabei nicht unbedingt auf wohlgefallen zu stoßen. Man ließ ihn aufstehen und der Redelsführer nickte ihm zu. Eine galante Verbeugung später, hatte er sich schon mit schnellen Schritten entfernt. Die scharfen Blicke in seinem Rücken, sollte er noch einige Zeit spüren.

Romulus marschierte langsam den Waldrand entlang. Auf den Feldern wo er vorhin noch um sein Leben gebangt hatte, war niemand zu sehen. Eigentlich ungewöhnlich.
Lange dachte er über die letzten Erlebnisse nach und sie trübten etwas seine Laune. Im Grunde lauter Erniedrigungen. Erst dieses Dorf mit den wütenden Bauern die ohne Grund auf ihn zugestürmt waren und danach dies. Das Wälder und Landstücke irgendwelchen Adeligen gehörten, die dort jagten oder sonst was trieben, kannte er natürlich aus Hochfels. Wenn nicht dort wo sonst? In Hochfels wurde er aber noch nie von einer wütenden Bauernschaft verfolgt, auch wenn es wohl vorkam. Vielleicht konnte man herausfinden, was die Elfen an seiner Erscheinung so erregend fanden ...

Gendrek
01.07.2009, 20:04
Seine Lider zuckten, vibrierten. Der Kopf dröhnte, summte. Er fühlte sich wie eine geplatzte Wurst welche ihre Temperatur von heiß zu kalt im Sekundentakt änderte.
Gendrek wusste nicht mehr wie viel Zeit vergangen war, sein Zeitgefühl schien abgestorben zu sein er konnte sich an fast nichts mehr erinnern, einzelne, bruchstückhafte Bildern schwirrten ihm im Kopf herum, eine Frau mit gelockten Haaren, ein Argonier der ihm irgendwie bekannt vorkam, ein Kaiserlicher und das Gefühl von heißer Glut mehr war nicht mehr vorhanden.
Sein Kopf brummte immer noch, und befahl im laut, „BLEIB LIEGEN!“ Doch er richtete sich auf, so langsam als ob er sich durch Wackelpudding bewegen würde hob er seinen Oberkörper Stückchen für Stückchen an. Erst jetzt fiel Gendrek ein, dass es wohl besser wäre die Augen auf zu machen.
Zuerst war alles verschwommen, doch nach und nach klärte sich sein Blick, er sah sich ein wenig im Zimmer um, doch sein Gehirn schien dies alles noch nicht richtig verarbeiten zu können, der Raum bewegte sich Sirup artig an ihm vorbei.
Er stand gemächlich auf, belastete ein wenig sein kurz zuvor operiertes Bein, ein kräftiger Zug durchfuhr seinen Körper.
Gendrek humpelte durch den Raum und öffnete die Türe, Stille. Niemand war anwesend, lediglich Schritte von oben waren zu hören. Er humpelte über den Gang, rüber zum Zimmer von Aileen.
Er drehte den Knauf der Türe und drückte sie auf, langsam schob er sich in den Raum hinein, nicht wissen wie spät es war, vielleicht schliefen die meisten noch, Aileen mit eingeschlossen. Er wollte sie unter keinen Umständen aufwecken.
Das Zimmer war leer, er fand nichts außer ein paar Roben, Hemden, Hosen, Schuhen usw. Nichts was ihn wirklich interessierte, abgesehen von dem Haufen Schriftrollen und Briefen auf einem Schreibpult. Er ging zu dem Pult rüber, und nahm ein paar Briefe an sich, allesamt waren sie versiegelt und adressiert an Schwester Artume, schnell warf er die Briefe zurück, leise fluchte er „Verdammt nochmal, falsches Zimmer“. Gerade wollte er sich entfernen als er eine wunderbare Stimme hörte „Gendrek? Solltest du nicht im Bett liegen?“ Aileen stand im Türrahmen, schaute ihn besorgt an „Du solltest dich wieder hinlegen, du darfst dein Bein noch nicht belasten.“ Sie ging auf ihn zu, umfing ihn mit ihren Armen und drückte Gendrek vorsichtig aus dem Zimmer hinaus. Er konnte sich noch mit einer Hand am Türrahmen abfangen „Nein, nein. Es geht schon.“ Er entwand sich aus ihrer Umarmung und ging wieder in den Raum hinein „Solange ich mein Bein nicht zu stark belaste geht es“ er bewegte sich unauffällig zurück zum Pult „Faul…“
Er lehnte sich an dem Pult an, stützte sie mit den Händen ab. Aileen schien zu schweben, grazil wie eine Katze bewegte sie sich wieder auf ihn zu, legte ihre Hände auf seine Wangen. Gendrek merkte wie sie mit ihren Fingernägel über seine Schläfe strich, ihn verwöhnen wollte. Vorsichtig bewegte er seine Hände hinter seinen Rücken und angelte mit seinen Fingern nach den Briefen, zog sie langsam und sehr vorsichtig an sich heran um ja kein Geräusch zu verursachen. Aileens Nase war jetzt nur noch wenige Meter von Gendreks Nase entfernt. Der erste Brief verschwand in der Hose von Gendrek, geräuschlos folgte ein zweiter und dritter Brief „Hoffentlich bemerkt sie nichts, aber hier liegen soviele Briefe…“
Er holte seine Hände wieder hinter seinem Rücken hervor. Mit einem Bein sprang er nun mit einem kleinen Hops vom Boden ab, schwang sein Hinterteil auf das Pult, lies mit seinen Händen vom Pult ab, riss eine unter Aileens Gesäß die andere auf ihren Rücken und presste sie an sich. Aileen stützte sich vor Überraschung an seiner Brust ab, zog ihre Beine an um nicht mit ihren Knien gegen das Pult zu knallen. Langsam stand er auf, Aileen streckte ihre Beine langsam wieder auf, doch noch bevor sie den Boden erreichten umschlang sie mit ihnen Gendrek. Sie drückte sich fest an ihn, hielt ihren Ausschnitt direkt in sein Sichtfeld. So schön der Ausblick auch für ihn auch war, er hatte momentan nur ein Ziel vor Augen, Aileen abschütteln und in Ruhe die Briefe lesen. Als er endlich festen Stand hatte, drehte er sich auf dem Absatz um und setze Aileen auf dem Pult ab, er drückte seine Lippen flüchtig auf ihre, lies von ihr ab und wollte gerade gehen, als sie schon wieder hinter ihm stand, ihre Hände auf seine Schulter gelegt und ihm leise ins Ohr flüsterte „Bleib“. Wie ein Sklave ergab er sich ihren Worten, was auch immer ihn dazu trieb. Er hielt tatsächlich an, blieb stehen wie angewurzelt.
Sie führte ihn im Rückwärtsgang langsam zum Bett rüber, griff seine Hüfte, drehte ihn zu sich herum und stieß ihn mit dem Rücken aufs Bett. Anmutig kroch sie über ihn, küsste seinen Hals, seine Wangen, seine Lippen und trieb es langsam aber stetig bis zum Äußersten…

Gendrek zog sich seine Hose, in der immer noch versteckt die Briefe lagen, wieder an, Schweißperlen der Erschöpfung rollten seine Stirn hinunter. Er musste sofort raus aus dem Zimmer, er hatte keine Zeit sich mehr mit ihr aufzuhalten, „Faul…“

Zurück in seinem schnappte er sich seinen Dolch und trennte vorsichtig die Siegel vom Papier, so dass er sie einfach erneuern konnte.
Aus den ersten beiden Briefen konnte er nicht viel raus lesen, es ging lediglich um irgendwelche Berichtsanforderungen, worum es sich dabei genau handelte stand nicht in den Briefen, der letzte Brief war allerdings sehr viel interessanter.
„Liebste Schwester Artume.
Eure Bemühungen für den Orden lassen zu wünschen übrig, die Reise von der Insel Vvardenfell war ein notwendiges, wenn auch teures, Unterfangen. Eure Anforderung von über 2000 Septimen war ärgerlich, doch eure Anfrage klang dringend, deshalb kamen wir ihr nach. Über diese Dinge könnten wir komplett hinwegsehen, wenn ihr uns vernünftige und aussagekräftige Berichte schicken würdet. Die Information, dass es sich bei dem zu ausspionierenden Subjekt um einen ausdauernden, verbissenen Assassinen der Dunklen Bruderschaft handelt, welcher einen Laden für Lederwaren führt hilft uns kaum weiter, wir müssen wissen wer er ist, was er ist, unter welchen Umständen er geboren wurde und wie sein Leben verlief. Nur so können wir herausfinden ob er bestraft werden muss oder nur eine Seele ist die auf den falschen Pfaden wandelt.
Wir fordern dich, Schwester, hiermit dringend auf, einen umfassenden Bericht über das Subjekt zu verfassen, dieser sollte spätestens in 3 Wochen eingehen, sonst sehen wir uns gezwungen euch die Arbeit abzunehmen, was wir ihm, sofern er eine gute Seele hat, nicht wünschen wollen.
Wir erwarten euren Bericht Schwester
W.“
Gendrek knüllte den Brief zusammen und warf ihn in die Ecke, „Diese verdammte…••••…“

KingPaddy
04.07.2009, 09:31
„Eindeutig tot und das wohl schon seit ein paar Tagen“: stellte Tarrior fest, als er dem schon leicht aufgequollenen Körper einer flüchtigen Musterung unterzog. Die Todesursache war offenkundig und ließ auf Fremdeinwirkung schließen. „Der Mann ist eindeutig ermordet worden“: dachte er. „Scheinbar hat man ihn getötet und dann in den Fluss geworfen, aber er ist am Ufer hängen geblieben und wurde nicht abgetrieben“: kam er zu einem Ergebnis und vermutete, das es sich um einen der Kundschafter handeln musste, von denen der Minenverwalter gesprochen hatte. „Irgendjemand will wohl nicht, dass jemand herausfindet, was in der Mine passiert. Ich muss vorsichtig sein. Womöglich überwachen die Mörder den Weg nach Shulk“: überlegte er und ihm kam ein Einfall. Er lächelte innerlich. Er hatte einen Plan. Er konzentrierte sich und murmelte ein paar Worte. Er spürte wie sich Magie vor ihm zusammen zog. Er schloss die Augen und stellte sich selbst vor. Sein Haare, sein Gesicht, seine Statur, seine Kleidung und Rüstung und natürlich auch seine Bewegung. In Gedanken nahm das Bild, das er von sich hatte, Gestalt an. Als er zufrieden damit war, ließ er seine Gedanken in den Zauber einfließen und er spürte wie sich die Magie, die er für den Zauber benutzte, verformte. Langsam öffnete er die Augen und es schien, als würde er in einen Spiegel gucken. Der erste Fixpunkt, waren die durchdringenden fast schon glühenden roten Augen, dann kam auch schon das feuerrote Haar. Er erkannte seine markanten Gesichtszüge wieder und befand sich mit dem Spiegelbild auf einer Augenhöhe. Ein kurzer Blick nach unten verriet ihm, dass auch die Rüstung seiner eigenen bis ins letzte Detail glich. Ein gedanklicher Befehl reichte und die Kopie machte einige Schritte. Die Bewegungen sahen tatsächlich aus, wie bei ihm selbst. Jedoch bemerkte er recht schnell, das die Konturen unscharf wurden und etwas an Form verloren, als sich die Kopie bewegte. Illusion gehörte zu einer der Schulen des Hauses Dagoth. Die Suggestion, mit dem man damals neue Kultisten gewann, beruhte zum Teil auch auf geschickter Illusion und nicht nur dem Senden von Traumbotschaften. Das Tarrior sich viel lieber auf die Kräfte der Zerstörung und der reinen Gedankenkraft konzentriert hatte, schien ihm jetzt zum Problem zu werden. Doch umso länger der Dunmer sein Spiegelbild laufen sah, desto mehr fand er, dass es wohl ausreichen würde. Auf die Entfernung würde sicher eh keiner den Trick durchschauen. Die Illusion musste nur solange wirken, wie es erforderte um die Mörder aus ihrem Versteck zu locken und er würde ihnen dann einfach in den Rücken fallen, während sie mit seinem Doppelgänger beschäftigt wären. Ein gurgelnder Laut machte ihn darauf aufmerksam, das Fryrr auch noch existierte.

Er hatte sich regelrecht in seinem eigenen Anblick verloren. Der Guar schien durcheinander und sein Kopf zuckte mehrfach zwischen Tarrior und seinem Spiegelbild hin und her und überlegte wohl, wer von den beiden Dunkelelfen sein Reiter war. Der Guar erkannte seinen Herren, als dieser die Hand ausstreckte und diese mitten durch den Körper der Kopie gleiten ließ. Das Spiegelbild zerfaserte, an der Stelle wo er es berührte, wie Rauch. Eine wirklich einfache Illusion. Tarrior hatte schon von Illusionsmagiern gehört, die eine feste und sogar eigenständig handelnde Kopie von sich herstellen konnten, aber da war er weit entfernt von. Aber so häufig griff er auch nicht auf derartige Zauber zurück, also musste er auch nicht so sehr darin bewandert sein. Für diese Aktion würde dieser Zauber gewiss ausreichen. Die Mörder würden den Unterschied erst zu spät bemerken. Mit einem Gedankenbefehl schickte er die Kopie, in unverdächtiger Haltung, vor. Es schien als wäre er ahnungslos. Das würde sie leichtsinnig werden lassen. Tarrior folgte zu Fuß in einigen Metern Abstand. Fryrr trottete brav hinter ihm her und verhielt sich ruhig. Als sie eine Stelle passierten, die aufgrund größerer Felsen und hohem Buschwerk perfekt für einen Hinterhalt schien, blieb Tarrior außer Sichtweite stehen und dirigierte sein Abbild direkt zwischen den Sträuchern hindurch. Erstes Rascheln kündigte die Anwesenheit weiterer Personen an. Tarrior streckte seinen Geist aus und tatsächlich fühlte er zwei Personen in der Nähe. Der Gesichtsausdruck des Spiegelbildes drückte noch immer Ahnungslosigkeit aus. Noch wartete er. Die Mörder waren vorsichtiger als er gedacht hatte, aber sie konnten die Falle unmöglich durchschaut haben. Und tatsächlich im nächsten Moment sprangen zwei Schemen aus dem Gebüsch. Der Eine baute sich vor der Kopie auf und verstellte ihr den Weg und der Andere kam mit gezücktem Schwert hinter ihr aus den Büschen. Sein Abbild war eingekreist. So leise wie möglich näherte sich Tarrior nun dem Geschehen. Die Männer grinsten und redeten auf das Spiegelbild ein, doch das verzog weder eine Miene, noch ließ es sich zu einer Antwort herab. Wie konnte es auch? Der Dunmer grinste, denn die Männer wurden langsam böse, weil sie nicht beachtet wurden.

Er konnte nun erkennen, dass es sich bei ihnen um zwei Rothwardonen handelte. Er hatte zwar keine Ahnung, welchen Grund sie haben sollten die Mine von der Stadt abzuschneiden, aber es war ihm auch ziemlich egal. Er wusste jedenfalls, dass er sie in den nächsten Augenblicken ins Vergessen schicken würde. Die Chitin-Rüstung leistete ihm hierbei gute Dienste. Aufgrund des leichten Materials konnte er sich ihnen schnell und ohne größere Geräusche nähern. Der Rothwardone, der sich hinter seinem Spiegelbild aufgebaut hatte, merkte nicht einmal wie ihm geschah, als Tarrior die Klinge von hinten an seinen Hals legte. Ein kräftiger Ruck und die Kehle war durchgeschnitten. Er hielt dem Mann den Mund zu, während das Leben schnell aus ihm heraus floss. Er ließ ihn los und der leblose Körper sackte vornüber ins Gras. „Hmm wie ich sehe, blickst du dem Tod ohne Angst ins Gesicht. Das lobe ich mir. Aber das wird dir auch nichts nützen“: sagte der andere und ging auf das Spiegelbild zu. Er hatte weder den Trick durchschaut, noch gemerkt, dass sein Gefährte bereits tot war. Er stieß seine Klinge durch den geisterhaften Körper von Tarriors Abbild. Als er noch ganz erstaunt betrachtete, wie sich der Körper in farbige Rauchschwaden auflöste, machte Tarrior einen Satz nach vorne und rammte ihm sein Schwert bis zum Heft in die Brust. Mit einem Stöhnen kippte er nach hinten um und der Dunmer hatte einen Moment lang Probleme das Gleichgewicht zu halten, aber schaffte es. Er drückte den Fuß in den Körper des Rothwardonen hinein, packte fest den Schwertgriff und zog mit aller Kraft. Mit einem schmatzenden Geräusch glitt die Klinge aus ihrem Opfer. Er wischte sie an dem Hemd des Mannes sauber und schob sie zurück in die Scheide. Dann rief er Fryrr mit einem Pfiff zu sich und stieg wieder auf. „Das hat gut geklappt“: fand er. Aber ihm war jetzt klar geworden, das jemand nicht wollte, das man herausfand, was in der Mine nicht stimmte.

Ihm war nicht wohl bei dem Gedanken. Wenn sie schon den Weg zur Mine unter Bewachung stellten, was würde ihn dann in Shulk selbst erwarten. Außerdem fragte er sich, wer ihn erwarten würde. Zunächst hatte er ja vermutet, das die Mythische Morgenröte oder Deadra die Versorgung Balmoras hatten untergraben wollen, aber die beiden Rothwardonen sahen nicht so aus, als gehörten sie zu den Kultisten. Außerdem passte diese Vorgehensweise auch überhaupt nicht zur bisherigen Taktik der Invasoren. Zwar verhielten sich die Deadra hier auf Vvardenfell sowieso anders, als in Cyrodiil oder auf dem Festland, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass die Dämonen sich mit so einfachen Zielen, wie Eierminen, aufhielten. „Wenn aber nicht die Deadra wer dann?“: fragte er sich und hatte dann eine naheliegende Antwort gefunden: „Banditen womöglich.“ Er zuckte mit den Schultern und richtete seinen Blick wieder nach vorne, nachdem er ein Stückchen durch die hübsch blühende Natur geritten war. Vom Krieg war hier in diesem lauschigen Flusstal nichts zu sehen. Um ihn herum stand alles in voller Blüte, der Himmel über ihm war klar und blau und die kleine Bergkette erhob sich nicht weit vor ihm. Er konnte sogar schon den gut sichtbaren Eingang der Eiermine erkennen. Vor dem Zugang befanden sich ein paar alte Loren und Kisten mit Spitzhacken. Ein kleiner Unterstand mit drei Strohlagern und eine erloschene Feuerstelle. Niemand war zu sehen. Instinktiv streckte Tarrior wieder seinen Geist aus, konnte aber nichts wahrnehmen. Das bedeutete, dass keine weiteren Wachen vor der Mine postiert waren. Was sich jedoch innerhalb der Tunnel abspielte, konnte er nicht spüren. Dafür waren seine Kräfte nicht stark genug. Dazu würde er die Mine ersteinmal betreten müssen. Einige Meter vor dem Eingang brachte er Fryrr zum Stehen.

Er nahm sich ein Seil und band den Guar an einem dünnen Baum fest. Tarrior war sich sicher, das das Tier selbst ohne Seil nicht weglaufen würde, aber so war er sich wenigstens absolut sicher und brauchte sich keine Sorgen machen. Er strich mit der Hand nochmal über die ledrige Haut und ging dann zum Minenzugang hinüber. Die engen Tunnel und verwinkelten Höhlengänge waren nichts für einen ausgewachsenen Guar. Er wusste es. Die Mine hatte ihm damals gehört. Sie war Teil seiner Landbesitzung Odai-Plateau gewesen. Nach seinem damaligen Verschwinden, als er sich dem Haus Dagoth angeschlossen hatte, hatten sie seinen Landbesitz zerschlagen. Die Siedlung ging an einen Ratsherren und die Minen wurden dem allgemeinen Besitz des Fürstenhauses zugeschlagen. Shulk versorgt seitdem in öffentlichem Auftrag Balmora, während die beiden anderen Eierminen auf der Bitterküstenseite der Berge zum Teil für die Versorgung Hla Oads zuständig waren. Irgendwann jedoch, so hatte er es sich vorgenommen, würde er seinen alten Besitz wieder erlangen, aber natürlich waren im Moment andere Dinge wichtiger. Das Wohl des Fürstenhauses stand zurzeit über seinen eigenen Befindlichkeiten. Zumal das Fürstenhaus, mit seiner Unterstützung für die Bemühungen des Hauses Redoran, dafür sorgte, das die Deadra im Zentrum der Insel festgehalten wurden. Eine Hungersnot oder ein Aufstand in Balmora würde die Lage nur destabilisieren und der Rat würden sich dann nur noch auf die internen Probleme konzentrieren und die kläglichen Reste von Redoran wären allein gegen die deadrischen Horden. Und brächen die Dämonen im Nordwesten durch, war er selbst dann auch direkt betroffen. Seine Plantage würden dann wohl recht schnell brennen. Er fand es erstaunlich, wie viel an der richtigen Versorgung und Planung in so einer Notlage hing. Deshalb war es für ihn auch unbegreiflich, warum das Haus Telvanni sich bisher aus dem Konflikt heraus hielt, als ginge dieser es nichts an. Er schüttelte diese Gedanken jedoch ab, als er sein Ohr an die Tür legte, um zu hören ob sich etwas auf der anderen Seite tat. Doch da war nichts. Kein Geräusch war zu vernehmen, außer dem Wind der durch die Gänge pfiff. Zumindest direkt hinter der Tür war wohl niemand. Er wollte gerade eintreten, als er plötzlich Magie spürte, als sich seine Hand der Klinke genähert hatte. Er zog die Augenbrauen zusammen und betrachtete den Türöffner misstrauisch.

„Gut versteckt“: gestand anerkennend ein. Jemand hatte eine magische Falle angebracht. Sie würde ausgelöst, sobald jemand Unbefugtes die Tür öffnen würde. Er konzentrierte sich und beschwor einen etwas stofflicheren Ahnengeist herauf. Eine der großen Fähigkeiten, die seinem Volk im Blut lagen. Er bemühte nicht oft seine Ahnen, aber wenn er Hilfe brauchte, kamen sie fast immer. Er hatte immer an den Ahnenkult geglaubt, schließlich hatte er schon seit seiner Kindheit das Gefühl, das jemand da war, der immer auf ihn aufpasste. Ihm gefiel die Vorstellung, dass die verstorbenen Vorfahren ihren Nachfahren mit Hilfe und Rat zur Seite standen. Er hatte von Dunmern gehört, die mit den Geistern ihrer Ahnen richtig kommunizieren konnten. Er jedoch war, wie die meisten Dunmer übrigens, nur dazu veranlagt die Geister heraufzubeschwören, um sich von ihnen helfen zu lassen. Der grünschimmernde Geist war kaum durchsichtig, wie von ihm gewünscht. Damit hatte er eine recht große Stofflichkeit und würde die Falle auslösen. Höflich bat Tarrior darum und der Geist legte seine geisterhafte, halb verwest aussehende Hand auf die Klinke. Sofort züngelten Flammen empor und der Geist seines Ahnen brannte lichterloh. Einige Augenblicke schlug der Ahne um sich, um sich dann urplötzlich aufzulösen. „Ich hätte ihn nicht gebraucht“: merkte der Dunmer an, aber er hatte ja vorher nicht wissen können, um was für einen Fallenzauber es sich gehandelt hatte. Da Feuer ihm nichts anhaben konnte, hätte ihm in diesem Fall nichts passieren können. Wäre es aber ein Schock- oder noch schlimmer ein Frostzauber gewesen, wäre es wohl nicht glimpflich ausgegangen. So war es doch gut, dass der Ahne ihm zu Hilfe gekommen war. Er öffnete die nun sichere Tür und trat in, das von Fackellicht erschaffene, Zwielicht der Mine. Ein übler fauliger Geruch empfing ihn sofort mit dem nächsten stärkeren Luftzug.

Die Quelle war auch schnell ausgemacht. Über den Gang, der ins Innere der Mine führte, lagen überall zerschmetterte Kwama-Eier verteilt. Sie waren eindeutig absichtlich zerschlagen worden und der Matsch faulte jetzt vor sich hin. Doch zwischen der Pampe entdeckte er auch die charakteristischen roten Spuren und Flecken, wie sie spritzendes Blut hinterließ. Er nahm ein Stück Stoff und band es sich vor Nase und Mund, um den ekelhaften Gestank nicht einzuatmen, der nur noch gedämpft durch den dicken Stoff drang. Er nahm sich eine Fackel von der Wand und folgte den Spuren der Zerstörung tiefer hinein in die Erde. Neben umgekippten Loren und aufgebrochenen Kisten mit zersprungenen Eiern fand er auch immer wieder zerstörte Eiersäcke der Kwama. Von Toten oder Feinden war bisher jedoch keine Spur zu sehen. Seine geistigen Sinne konnten hier in den Tunneln auch nur wenige Meter weit sehen. Selbst relativ nahe Feinde konnte er somit kaum ausmachen. Außerdem störte irgendetwas seine Wahrnehmung, als gäbe es Überlagerungen. Er schob es auf die engen Tunnel und verscheuchte die Gedanken daran, denn etwas anderes erregte seine Aufmerksamkeit. Als er um eine Ecke bog, schlug ihm ein derart widerlicher Geruch entgegen, dass ihm kurzzeitig der Atem wegblieb. Was er dann sah, ließ ihn erschauern.

Halb verweste Körper von Kwama in verschiedenen Stadien lagen auf einem Haufen aufgeschichtet, wie achtlos weggeworfener Müll. Arbeiter, Krieger, Kundschafter auch Skribs, allesamt schon eine Weile tot. Und zwischen den insektoiden Kadavern, entdeckte er auch einige Arme und Beine, die zwischendrin herausschauten. „Es hat also auch Tote gegeben“: dachte er laut. „Scheinbar hat jemand die Mine überfallen“: kam ihm in den Sinn. Aber es waren nur wenige Paare an Beinen und Armen, die er entdeckte. Also entweder gab es tiefer in der Mine noch mehr Leichenberge, oder es gab noch Überlebende unter den Minenarbeitern. Er musste es herausfinden. Denn so wie es aussah, hatten die Angreifer absichtlich die Produktion eines ganzen Monats zerstört. Wenn sie die Arbeiter auch noch getötet hatten, dann war es egal, ob er die Mine von ihnen befreite oder nicht. So würden sie die Produktion nie mehr rechtzeitig in Gang bringen. Er wandte seinen Blick von dem Kadaverhaufen ab und folgte den Spuren der Verwüstung weiter ins Innere.

Emerald
11.07.2009, 16:37
Amaas war nur eine kleiner Ort mit vielleicht 100 Einwohnern. Die Häuser schmiegten sich an einen kleinen Hügel, während daneben einer der vielen Straßen nach Tränenstadt verlief. Amaas schien ein typisches Dorf in Morrowind zu sein. So genau wusste er es nicht, aber er hatte in seiner Durchreise zumindest ähnliches gesehen. Die meisten Häuser bestanden aus Holz und wirkten dabei eher ärmlich. Angeblich sollte das Fürstentum Dres zu den wohlhabendsten in diesem Land gehören. In Amaas merkte man davon kaum etwas. Ja es gab einige Bauten die einen besseren Eindruck machten. Viereckige Steinhäuser mit glatten Wänden, schrägen Ziegeldächern und kleinen Fenstern. Dabei alle fast baugleich. Ihr aschefarbenes Äußere passte gut in die graugrüne Landschaft.
Und ob die Dunmer nun in den ärmlichen Hütten oder in den Steinhäusern wohnten, so verband sie doch ein Punkt ... keiner von ihnen ließ sich dazu herab, einen Fremdling und Menschen wie Romulus zu grüßen oder weiterhin wahrzunehmen. Wobei dies für ihn kein Problem war. Vielleicht lag es daran, dass er auch von diesen hochmütigen Mer abstammte oder weil er die andere Seite auch kannte. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, bewunderte er sogar die gegenüber allen fremden Einflüssen, resistente Art der Dunmer. Die Nibener hatten fast ganz Tamriel unterworfen und verdrängten die ursprünglichen Kulturen. Wenn man sich dies einmal bewusst war und nicht selbst aus Cyrodiil stammte, war es mit dem Glauben an das Kaiserreich schnell geschehen. Zumindest war dies sein eigenes Wunschdenken. Die Realität sah anders aus. Gerade sein Heimatland hatte sich gut mit der Fremdherrschaft arrangiert. Vielleicht lag es an der zumindest oberflächlichen Ähnlichkeit zwischen den Bretonen und den Menschen aus Cyrodiil. Einige Gemeinsamkeiten wie Sprache und Religion waren ja auch nicht von der Hand zu weisen. Der Graben verlief hier in Morrowind deutlicher.
Romulus riss sich von seinen Gedanken los uns richtet seinen Blick auf das Bett, auf dem sein Kettenpanzer verteilt lag. Er würde ihn heute nicht tragen. Normale Kleidung und Lederschutz mussten reichen. So war er agiler, er fiel weniger auf und bequemer war es auch. Wenn der Bretone an die gestrigen Ereignisse zurück dachte, war vor allem der zweite Punkt ausschlaggebend. Bei der Erinnerung daran, machte sich kurz ein etwas flaues Gefühl im Magen breit. Umso heftiger packte er seinen Schwertgurt und zog die restlichen Dinge an.

KingPaddy
20.07.2009, 22:07
Die Kwama waren fleißig gewesen. Ihre Arbeiter hatten etliche Stollen tief unter die Erde getrieben. Die Gänge waren befestigt und somit gesichert. Die Minenarbeiter hatten auch hervorragende Arbeit geleistet, wie Tarrior fand. Doch von ihnen fehlte immer noch jede Spur. Seit mindestens einer halben Stunde, wenn nicht länger, folgte er den Spuren der Zerstörung. Aber ein konkreter Wegweiser waren auch die nicht, denn es waren scheinbar sämtliche Gänge verwüstet worden. Es gab nur noch wenige Kwama-Kolonien, die nicht oder nur teilweise beschädigt waren. Die meisten hatte man einfach zerschlagen und damit platzen lassen. Der Inhalt hatte sich dabei großzügig über Boden und Wände verteilt und gammelte stinkend vor sich hin. Auch fand er weitere Leichenhaufen, großteilig Kwama und nur ab und an ein oder zwei Minenarbeiter. Inzwischen war auch an so vielen Abzweigungen vorbeigekommen, dass er sich nicht einmal mehr selbst zurechtfand. Für ihn sahen diese Höhlengänge unter der Erde immer irgendwie gleich aus. Seine eigentlich gute Orientierung ließ ihn Höhlen fast immer im Stich. Meistens verließ er sich deswegen auch, auf seine geistigen Kräfte, wenn er solche Orte aufsuchte, aber hier schien seine Wahrnehmung eindeutig gestört. „Vermutlich sind es die Kwama. Die vielen Lebenssignale auch von den Eiersäcken, scheinen alles zu überlagern“: dachte er, als er einmal mehr zu einer Stelle kam, an der er schon einmal vorbei gekommen war. So geschah es auch, dass er zum wiederholten Mal an einem Leichenhaufen vorbeiging. Ein toter Minenarbeiter steckte kopfüber in einem großen Haufen aus verwesenden Kwama-Kriegern und Kwama-Arbeitern. Doch obwohl er schon zweimal an diesem Haufen vorüber gegangen war, fiel ihm erst jetzt auf, dass dem Toten ein Stückpapier am Hosenbund hing. Er beugte sich mit angehaltenem Atem über die stinkenden Kadaver, bekam das Papier mit zwei Fingern zu fassen und angelte es herüber. Mit einem Keuchen sog er wieder die stickige Tunnelluft ein, als er aus der direkten Nähe des Haufens weg war.

Er faltete das Papier auseinander und stellte fest, dass es sich dabei um eine grobe Skizze der Mine handelte. Nach ungefähr fünf Minuten fand er sich dann in dem Plan zurecht, als er seine eigene Position, anhand der nahen Tunnel, lokalisiert hatte. Er fand auf dem Plan eine als Gemeinschaftsraum ausgewiesene größere Kammer. „Wenn sie irgendwo sind, dann garantiert dort“: stellte er fest. Die einzig andere größere Kammer, war die der Kwama-Königin und dahin würden sich die Banditen wohl kaum verzogen haben. Mit auf die Karte gerichtetem Blick, damit er sich nicht noch mal verirrte, lenkte er seine Schritte der Kammer entgegen. Er war so in die Skizze vertieft, dass er die sich nähernden Schritte fast nicht bemerkt hätte. Erst als er sich eine Weggabelung näherte, hörte er die schweren Stiefel auf dem felsigen Boden. Er reagierte umgehend. Er löschte die Fackel, indem er mit loser Erde die Flamme erstickte und schob sich in eine dunkle Felsnische. Er selbst war kaum zu erkennen, aber er konnte den Gang von seiner Position aus gut einsehen. Als sich die Schritte schnell näherten, begann sein Herz schneller zu schlagen und er hatte schon Angst, dass es ihn verraten könnte, doch das passierte nicht. Die Person, die sich als älterer Dunmer in einer Hlaalu-Knochenrüstung entpuppte, ging schnellen Schrittes geradeaus weiter. Den Abzweig, in dem sich Tarrior versteckt hatte, würdigte er dabei nicht eines Blickes. Er zählte bis zehn und schob sich dann aus der Nische und folgte dem Mann unauffällig. Er hielt großzügigen Abstand damit man ihn nicht entdeckte. Es dauerte nicht lange, da musste sich Tarrior wieder in eine Nische drücken, als er vor sich plötzlich Stimmen vernahm. Er hatte schon fast geglaubt, dass sie ihn entdeckt hatten, als er plötzlich vor dem Dunmer zwei rothwardonische Wächter entdeckte.

Er hatte sich noch schnell in die kleine Ausbuchtung gepresst, bevor sie ihn gesehen hatten. Er schloss die Augen und versuchte den Stimmen zu lauschen, die durch den Gang verzerrt zu ihm hinüber klangen. „... der Boss erwartet dich schon. Geh zu ihm. Gor wird dich zu ihm bringen“: brummte einer der Rothwardonen mit starken Akzent und klang verärgert. Tarrior ging das Risiko ein und lugte aus seiner Nische heraus. Er sah wie der andere Rothwardone den Dunmer durch eine Holztür ins Innere einer größeren Kammer begleitete. Als sich der verbleibende Wächter plötzlich dem Gang zuwandte, zog er fast panisch schnell den Kopf zurück. Doch der Mann schien ihn entdeckt zu haben. „Wer ist da?!“: fragte dieser mit lauter Stimme. Anhand dem Geräusch von langsamen Schritten, erkannte Tarrior, das der Mann sich ihm näherte. „Komm raus!“: verlangte er. Sein Herz begann fast schmerzhaft zu schlagen. Sein Atem war nur noch ein ersticktes Keuchen, immer wenn er etwas Luft einsog. Er versuchte sich zu beruhigen und ging noch mal seine Situation durch. Er saß in einer kleinen Nische fest und das ohne weitere Fluchtmöglichkeit. Draußen auf dem Gang war der Rothwardone, der ihn, da war er sich sicher, sofort töten würde. Er könnte versuchen wegzulaufen, aber dadurch wären dann die anderen Banditen gewarnt. Zum anderen hatte er alle Informationen die er brauchte, um ein paar Wächter das Problem beseitigen zu lassen, aber der Gedanke an die Minenarbeiter hielt ihn davon ab, einfach wegzulaufen. „Sie würden sie töten und die Flucht ergreifen, oder sie als Geisel nehmen“: dachte er und damit war niemandem geholfen. „Obwohl eigentlich gehen diese Leute mich nichts an“: wandte er gedanklich gleich wieder ein. Doch noch während er überlegte, wie er sich verhalten sollte und der Meuchler stetig näher kam, bohrte sich vor ihm auf einmal ein Kwama-Kundschafter aus dem erdigen Boden. Sofort erfüllte eine Idee seinen Geist. Fast schon mit instinktiver Geschwindigkeit packte er die wurmartige Kreatur, bevor sie ihn anspringen konnte und warf sie hinaus auf den Gang. Er konnte beobachten, wie sie, wütend wegen des Wurfes, auf den Rothwardonen losging. „Was..? Ah!“: hörte er die raue Stimme. Dann vernahm er ein Geräusch, als wie wenn eine Waffe gezogen würde und ein schleimig schmatzenden Laut. Dann fiel der leblose Körper des Kundschafters vor seine Füße. Das dicke fleischige Gewebe war fast durchgehend gespalten. „Schon wieder so ein verdammtes Drecksvieh. Warum musste der Boss sich auf so einen Auftrag einlassen“: fluchte der Mann in seiner akzentreichen Aussprache. Anhand der Schritte, erkannte Tarrior das der Gegner sich wieder entfernte. Die Frage was es mit diesem ominösen Auftrag auf sich hatte, verschob er auf später, denn jetzt musste er die Gelegenheit nutzen.

Mit einem Blick überzeugte er sich davon, dass der Kollege des Rothwardonen noch nicht zurückgekehrt war und sein neues Ziel ihm den Rücken zugewandt hatte. So leise wie möglich schlich er schnell hinter ihm her. Zog noch währenddessen das Schwert. Und erst als Tarrior schon ganz nahe war, bemerkte der Mann die leisen scharrenden Geräusche der Chitin-Stiefel auf dem Boden. Doch da war es schon längst zu spät. Der Gegner hatte sich nicht einmal halb umgedreht, da rammte er ihm auch schon das Schwert in den Rücken. Sein Lächeln wurde breit, als es durch die einfache Lederrüstung drang und direkt ins Fleisch stieß. Sein Opfer wollte zu einem Schrei ansetzen, doch er packte ihn schnell von hinten und hielt ihm den Mund zu. „Verdammter unehrenhafter Dunkelelfenbastard. Ich spucke auf dich“: keuchte der Mann zwischen Tarriors Fingern hervor und starb. Der Stich musste die Lunge durchstoßen haben. Zu seinem Glück war die Lederrüstung am Rücken nicht sehr stark gewesen. Der Mann hatte sich offenbar auf einen frontalen Nahkampf eingestellt. Tarrior bevorzugte diesen zwar auch, aber ein offener Kampf war das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte. Einen solchen Kampf hätte nämlich garantiert gleich jeder gehört. Und so weit er wusste gab es hier mindestens drei weitere Gegner und er war sich sicher, das es mindestens noch ein halbes Dutzend weiterer Gegner geben musste, von denen er noch nichts wusste. Er entledigte sich dem Toten in der Nische und öffnete dann langsam die Holztür zur Kammer, aber nur einen Spalt breit, damit er hinein sehen konnte. Tatsächlich hatte er mit seiner vorherigen Vermutung fast Recht. Es waren noch fünf andere Rothwardonen in der Kammer. Sie hatten entweder in irgendeiner Ecke einen Schlapfplatz bezogen oder saßen um ein zentrales Lagerfeuer herum und brieten Kwama-Eier, die sie scheinbar aus den überall verstreuten, aufgebrochenen Kisten entnommen hatten. Sie waren in die gleichen Lederrüstungen gehüllt, wie der andere Rothwardone sie getragen hatte und gehörten wohl zu einer Bande.

„Anscheinend kommen sie aus Hammerfell. Aber was haben Banditen aus Hammerfell ausgerechnet hier auf Vvardenfell zu suchen, noch dazu in irgendeiner Eiermine“: fragte er sich. Sein Blick fiel dabei auf ein Zelt, welches sie hier IN der Höhle aufgeschlagen hatte. Während er es Stirn runzelnd betrachtete, trat jemand heraus. Es war der andere Wächter. Sofort schloss er die Tür und stellte sich an den Rand. Sodass, wenn die Tür aufgehen würde, er sich dahinter befände. So verharrte er einige Minuten bis das Knarren der Scharniere verriet, das sich der Feind näherte. Instinktiv schlossen sich seine Hände um den Schwertknauf und verkrampften sich regelrecht darum. Er hasste solche Situationen. Der Rothwardone trat aus der Kammer und schloss die Tür wieder hinter sich, als diese noch nicht ganz ins Schloss gefallen war, entdeckte er ihn. Die Augen des Mannes weiteten sich erschreckt und überrascht zugleich. Sein Mund stand weit offen. In Bruchteilen von Augenblicken legte sich ein dämonisches Grinsen auf Tarriors Züge, denn er hatte wieder eine Idee. Er sprang sofort vor, warf den Banditen um und presste ihm die Handfläche auf Mund und Nase. Dann entfesselte er mit einem konzentrierten Feuerstoß seine Magie. Innerhalb von Sekunden fegte der Stoß durch die Atmungsorgane des Rothwardonen und verbrannte ihn von innen heraus. Unter Tarriors Händen starb der Krieger einen schmerzhaften Tod. Als seine Augen brachen, erhob sich der Dunmer und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Nun hatte er erst einmal Zeit sich über das weitere Vorgehen klar zu werden. Er ging wieder hinüber zur Tür und schob sie erneut ein Stückchen auf, um die Lage zu sondieren. Das Lagefeuer befand sich im Zentrum der Höhle. Zwei Leute saßen dort und bereiteten das Essen vor. Ihm ungefähr gegenüber auf der anderen Seite der Kammer befand sich das Zelt, indem wohl ihr Anführer residieren musste und gerade den unbekannten anderen Dunmer empfing. Ein weiterer Rothwardon war damit beschäftigt eine große mit Fässern und Kisten vollgestellte Fläche zu untersuchen. Es handelte sich dabei scheinbar um das Lager der Mine in der die Eier und die Vorräte aufbewahrt wurden. Wieder ein anderer Bandit hatte sich auf einer Schlafmatte ausgestreckt und schien zu ruhen. Den letzten Gegner, den er ausmachen konnte, entdeckte er vor einer weiteren Tür. Nach einem Blick auf die Skizze war klar, dass sich dort noch eine mittelgroße Kammer befand, die einstmals als Unterkunft der Minenarbeiter gedient hatte.

Das Verhalten des Rothwardonen ließ darauf schließen, dass er sie bewachte. „Vermutlich haben sie dort die Arbeiter eingesperrt, die sie nicht getötet haben“: überlegte Tarrior und ließ seinen Blick nochmals durch den Raum schweifen. Allein wäre es Selbstmord sich gegen diese Übermacht an scheinbar durchtrainierten Banditen zu stellen. Vermutlich würde er sterben, bevor er überhaupt einen der anderen getötet hätte. Wenn er es jedoch schaffte die Arbeiter zu befreien, so hätte er durchaus eine gute Chance dem Feind entgegenzutreten. Er selbst befand sich auf einem Vorsprung oberhalb des unter ihn befindlichen Höhlenbodens. Ein kleiner Felsweg führte von rechts an der Wand entlang nach unten zum Lagerbereich der Höhle. Links von ihm, wo sich auch unter ihm die Tür befand, ging es jedoch ein Stück steil abwärts. So würde er für jeden sichtbar den Weg nach unten nehmen und auch noch die Höhle durchqueren müssen. Man würde ihn höchstwahrscheinlich entdeckt habe, bevor er überhaupt unten in der Höhle ankam. Sein Blick glitt weiter und blieb an einigen dicken Seilen hängen. Er folgte ihnen. Sie waren einmal im Boden verankert, führten dann nach oben durch einen Eisenring und hielten ein großes Netz unterhalb der Höhlendecke. Eines der Seile verlief genau links von der Tür mit leichter Neigung nach unten. „Wenn ich an ihm herunterrutsche, dann ist die andere Tür nur noch einige Schritte entfernt“: dachte er zuversichtlich, denn zusätzlich ermöglichte eine Gruppe von Felsen einen guten Sichtschutz. Aber er würde eine Ablenkung brauchen. Wenn er es ungesehen nach unten schaffte, würde er ansonsten dort festsitzen. Und tatsächlich schienen die Götter es gut mit ihm zu meinen. Denn plötzlich brach ein lautstarker Streit aus. Er war durch die ganze Kammer zu hören.

„Wenn wir die verdammte Königin gleich getötet hätten, dann müssten wir jetzt auch nicht hier herum sitzen. Den Männern ist langweilig und die versprochene Belohnung haben wir immer noch nicht erhalten. Und jetzt kommt ihr und sagt das wir hier noch weitere zwei Wochen ausharren sollen!“: hörte er eine fast akzentfreie Stimme durch die Kammer schallen. Kurz darauf flog der unbekannte Dunmer aus dem Zelt hinaus und landete im Dreck. Er rappelte sich jedoch schnell wieder auf. Ein ziemlich hoch gewachsener Rothwardone folgte ihm nach draußen. „Das muss der Anführer sein“: vermutete Tarrior folgerichtig. „Ihr Idiot. Wenn ihr die Königin getötet hättet, dann wäre die Mine für meinen Herrn nutzlos geworden. Ihr habt euren Auftrag. Es war keine Dauer vereinbart worden, ihr hättet damit rechnen müssen, dass es eventuell länger dauert. Also macht nicht uns für euren Denkfehler verantwortlich, Söldner! Und euer Gold werdet ihr bekommen, wenn diese Sache hier erledigt ist. Und bis dahin werdet ihr hier bleiben!“: schrie der Dunmer nun ebenfalls. Eine solche Behandlung schien er sich nicht gefallen zu lassen. Tarrior hingegen fand es ziemlich leichtsinnig, das er inmitten einer Gruppe von Söldnern deren Anführer beleidigte. Andererseits verschaffte ihm dieser Streit einige interessante Informationen. Zwar warfen diese weitere Fragen auf, aber scheinbar steckte mehr dahinter, als ein simpler Überfall. Auf jeden Fall handelte es sich hier nicht um Banditen, wie er erst vermutet hatte, sondern um Söldner, die jemand für den Überfall bezahlt haben musste. Und dieser Jemand hatte noch etwas mit der Mine vor. Wäre es nämlich darum gegangen die Produktion lahm zu legen, hätten sie nur die Königin töten müssen. Doch da das offenbar nicht passiert war, musste die Mine wohl noch eine Rolle spielen. Tarrior ließ seinen Blick noch einmal durch die Kammer schweifen. Inzwischen waren die Söldner herbei geeilt und hatten sich um ihren Anführer und den Unbekannten gesammelt. „Das ist meine Chance“: dachte er und schob sich an der Tür vorbei, schloss sie leise und macht einen Satz auf das Seil zu.

Er bekam es gerade so zu fassen und wäre beinahe noch abgerutscht, doch dann gelang es ihm mit beiden Händen zu zupacken. Das Seil vibrierte und schwankte leicht, doch keinen fiel es auf. Die Söldner waren zu sehr auf das Geschehen in der Höhlenmitte konzentriert. Langsam hangelte er sich herab. Zum Glück hing er nicht sehr hoch, weshalb er sich bald ohne Gefahr fallen lassen konnte. Seine Hände öffneten sich und mit einem dumpfen Geräusch kam er mit den Füßen auf dem Boden auf. Schnell warf er sich hinter die Felsengruppe, die er von oben gesehen hatte. Einer der Söldner schien das Geräusch gehört zu haben, zumindest wandte er seinen Blick urplötzlich in seine Richtung. Er blieb ganz ruhig sitzen und hoffte darauf, dass der Mann ihn nicht entdeckt hatte. „Was ist los?“: fuhr der Anführer den Mann an. „Nichts Boss. Ich dachte nur, dass ich etwas gehört hätte“: antwortete der Untergebene kriecherisch. Er schien Angst vor dem Anführer zu haben. „Pah wahrscheinlich noch eine dieser Wurmkreaturen. Warum habe ich mich überhaupt für diesen Auftrag gewinnen lassen? Wir sind stolze Krieger aus Hammerfell und wir sind gewiss zu höherem geboren, als diese elenden Minenarbeiter abzuschlachten, die eine Waffe nicht einmal richtig halten können. Sagt eurem Herrn, dass wir nicht noch länger hier herum sitzen wollen. Er soll uns endlich entlassen und mit dem Gold rüber kommen“: verlangte der hoch gewachsene Rothwardone. „Ihr dreckigen Barbaren wollt euch tatsächlich stolz nennen? Das ich nicht lache. Wie ich bereits sagte, ihr habt einen Auftrag zu erfüllen und erst dann gibt es das Gold. Wie könnt ihr es überhaupt wagen irgendwelche Forderungen zu stellen? Ihr könnt froh sein das euch mein Herr mit einer solchen Aufgabe betraut hat. Und wenn ihr es wagen solltet, euch gegen ihn zustellen, könnte es passieren, dass ihr schon Morgen am Galgen baumelt. Also gebt Ruhe und erfüllt eure Aufgabe, wie sie vereinbart wurde!“: reagierte der Dunmer nur darauf. An Selbstbewusstsein schien es ihm nicht zu mangeln.

Tarrior schlich derweil zu der anderen Holztür hinüber. Er hatte schon die leise Hoffnung das sie sich gegenseitig umbringen würden, doch der Anführer der Söldner schien klein bei zu geben. Wenn auch mit sichtlich unterdrückter Wut. Tarrior kramte grinsend den einen einfachen Schlossöffnungszauber, den er beherrschte, aus dem Gedächtnis. „Nun gut. Wir werden ausharren, aber sagt eurem Herren, dass er dann das Gold auch ohne Mätzchen bezahlen soll. Sollte er versuchen uns über den Tisch zu ziehen. Dann kann ihm seine Leibwache auch nicht mehr helfen. Und DU. Sprich noch einmal so mit mir und ich schneide dir deine verfluchte Dunkelelfenzunge heraus!“: drohte der Söldnerhauptmann. Der Dunmer schien nun doch etwas Angst zu bekommen und nickte eifrig und verabschiedete sich. Während Tarrior durch die Tür in die angrenzende Höhle schlüpfte und sie hinter sich ins Schloss zog, spieen die Rothwardonen allesamt aus, während der unbekannte Dunmer wütend das Wort „Primitivling“ zischte, als er ging. Doch das bekam er nicht mehr mit, denn er sah sich nun von mehr als einem Dutzend roter Augenpaare umringt.

Skyter 21
21.07.2009, 22:35
„Los beweg dich!“ Tarik erhob sich und schaute Ramon an. Er war wütend auf diesen Kaiserlichen, der nur wegen irgendeiner Kiste mit wertvollem Inhalt, die Tarik’s Onkel angeblich irgendwo in Vvardenfell versteckt hatte, ihn folterte und beinahe eine unschuldige Person getötet hätte.
“Die Kiste ist eine Lüge Ramon“, sagte Tarik unvermittelt als sie ein paar Schritte gegangen waren. “Ha! Darauf falle ich nicht rein. Du weißt wo die Kiste ist und du wirst es mir sagen“, antwortete Ramon. Tarik verdrehte die Augen. “Bist du so blöd? Die Kiste existiert nicht!“, sagte er. Es stimmte nicht ganz. Er konnte sich nicht an eine Kiste erinnern. Ob sie wirklich existierte? “Wer weiß?“, überlegte Tarik. “Los sag mir wo die Kiste ist und vielleicht helfe ich dir dann hier raus“, raunte ihm Ramon zu. Tarik schaute ihn mit einem übertriebenen Ausdruck der Verwunderung an. “Das ist nicht dein ernst?“ „Doch das ist es. Wo ist die Kiste?“, fragte Ramon. “Ich gehe davon aus dass diese Kiste nicht existiert und selbst wenn es sie wirklich gäbe, könnte ich mich an den Standort nicht erinnern“, meinte Tarik. Das schien Ramon fürs erste zu reichen. Er bedrängte ihn nicht weiter mit Fragen über den Standort der Kiste. “Was könnte der Inhalt sein, wenn sie so versessen darauf sind, diese Kiste zu haben?.....Geld, vielleicht eine Schatzkarte. Oder irgendwelche alten Gegenstände?......oder es bringt ihnen Vorteile in der jetzigen Situation.“ Egal welche Gedanken ihm zum Inhalt der Kiste einfielen, er hatte keine Beweise für seine Überlegungen. “Am besten ich frage sie selbst“, dachte er und war erstaunt als sie so plötzlich den großen Raum erreicht hatten.

Jerandir, Varus und Martus warteten schon auf den Kaiserlichen. “Da ist ja unser widerspenstiger Gast. Mal sehen wie es heute um seine Redefreudigkeit bestellt ist“, sagte Jerandir und sein Gesichtsausdruck sowie die Art wie der Nekromant sprach ließen Tarik ungutes vermuten. “Tut was ihr nicht lassen könnt, ich sage euch sowieso nichts“, war der einzige Kommentar, den Tarik abgab. Danach schwieg er wieder.
Man fesselte ihn wieder auf den Thron. Tarik erwartete Schläge, jedoch blieben diese aus. Stattdessen nahm der Nekromant seltsam aussehende Steine und legte sie auf die Muster, die auf den Boden gezeichnet worden waren. Manche Steine kamen Tarik bekannt vor, andere wiederum waren völlig neu für ihn. “Was macht er da?“, dachte der Kaiserliche und sah dem Nekromanten mit einem unguten Gefühl bei der Arbeit zu.
Jerandir tat die Arbeit mit einem feierlichen Anmut. Der Nekromant kramte in einer Kiste und holte weitere Steine, Pflanzen und Schriftrollen. Diese verteilte er scheinbar wahllos auf und zwischen den Mustern. “Was bei allen Höllen Oblivions macht er da? Was will er damit bezwecken?“, dachte Tarik und versuchte dabei das flaue Gefühl in seinem Magen zu ignorieren. Der Nekromant bewegte seine Hände in seltsamen Mustern. Manchmal strich er über eine Stelle auf dem Boden. Dann ging er weiter und zeichnete ein Muster in die Luft. Plötzlich traf Tarik etwas Hartes am Hinterkopf und er fiel in Ohnmacht.

„Was war das?“, überlegte Tarik als er wieder bei Bewusstsein war. Jedoch blieb ihm nicht viel Zeit darüber nachzudenken, da Jerandir ihn angrinste und seine Stirn berührte. Sofort verlor Tarik die Orientierung und er hatte das Gefühl zu fallen, sehr tief zu fallen. Ein seltsamer Scherz machte sich in seinem Kopf breit und ließ ihn schreien. Bilder tauchten vor seinem Auge auf und verschwanden so rasch wie sie gekommen waren. Der Schmerz wurde größer und eine Stimme flüsterte: “Ich will jetzt wissen wo diese Kiste ist. Zeig mir den Ort.“ Tarik wollte sich wehren jedoch versagten seine Kräfte und er verlor das Bewusstsein.

„Tarik, wach auf. Wir müssen los“, sagte sein Onkel. Der Kaiserliche erhob sich schwerfällig. Sie waren nun schon seit 3 Monaten in Vvardenfell. Langsam gewöhnte sich Tarik an die neue Umgebung. Er hatte schon viel Sonderbares gesehen und er hatte den Verdacht dass er so einige Eigenheiten des Landes noch gar nicht gesehen hatte. Die Sonne erhob sich langsam und der Nebel schwand. Die Gruppe wurde allmählich wach. Einer nach dem anderen kroch aus seiner Decke hervor. Tarik blickte in einige verschlafene Gesichter. “Warum müssen wir nach so ein paar lausigen Banditen suchen?“, grummelte Wulfgar. „Die Bezahlung war scheinbar hoch genug“, gab Alen zurück. Wulfgar kommentierte das mit einem kurzen auflachen. Tarik schüttelte den Kopf und kramte in seinem Rucksack nach etwas getrocknetem Schlachterfisch und Brot. “Lecker, salziger Fisch zum Frühstück“, dachte er und begann zu essen. Die anderen hatten auch ihre Rationen genommen und aßen das gewöhnungsbedürftige Frühstück.
„In Ordnung, laut unserem Auftraggeber ist die Höhle der Banditen ganz in der Nähe. Wir sollten bis zur Mittagszeit dort sein. Sobald, die Höhle in Sichtweite ist, bewegt ihr euch leise. Wir teilen uns in 2 Gruppen auf. Tarik, Alen, Arden und ich suchen den zweiten Eingang zu dem Versteck der Räuber. Wulfgar, Leandir und Firun gehen mit Titus durch den vorderen Eingang“, sagte Tarik’s Onkel.“ Seit so leise wie möglich und solltet ihr entdeckt werden, versucht nicht zu sterben oder euch ernsthaft zu verletzten“, meinte Titus. Die Anderen nickten. “Gut dann los.“ Die Gruppe packte ihr Sachen und legte die letzte Strecke bis zur Höhle ohne Zwischenfälle zurück.
Ein leichtes Nebelband lag noch immer in der Luft als sich die beiden Gruppen mehr oder weniger schleichend der Höhle näherten.

Während die Gruppe um Titus den Haupteingang umstellte, schlichen die restlichen 4 eine kleine Anhöhe hinauf. Tarik versuchte etwas durch das Nebelband zu erkennen, jedoch packte Alen ihn an der Schulter und flüsterte: “Hier gibt es nichts außer kahlem Fels und Sand, konzentriere dich auf einen Eingang.“ Tarik nickte und versuchte am Boden irgendwelche Einkerbungen, Ritze oder sonstiges zu sehen, was auf einen zweiten Eingang hinweisen könnte. Jedoch sah er nichts dergleichen. Die Anderen 3 hatten auch keinen Erfolg. Ein kleines quietschen der Türangeln verriet das die erste Gruppe gerade die Höhle betrat.
Die 4 standen ratlos auf der Anhöhe. “Bist du dir wirklich sicher das es einen zweiten Eingang gibt?“, fragte Arden. “Unser Auftraggeber meint, es gäbe einen…..“, setzte Tarik an als Alen ihn mit einer Handbewegung unterbrach. Die 3 schauten interessiert zu Alen, als dieser langsam auf einen nur für ihn ersichtlichen Punkt zuging. Er ging in die Hocke und wischte mit der Hand etwas Staub zur Seite. Seine Augen suchten einen Fels ab, dann wischte er wieder etwas Staub von einer Stelle.....und mit einem lächeln präsentierte Alen die soeben geöffnete Geheimtür. “Glückspilz“, meinte Arden. Alen grinste und stieg die Leiter hinab. Ihm folgten Tarik, dessen Onkel und zum Schluss der Heiler Arden.

Kaum hatten sich ihre Augen an die Dunkelheit der Höhle gewöhnt, folgten sie dem Gang ehe sie an eine Biegung kamen. “Wartet hier, ich sehe ob die Luft rein ist“, flüsterte Alen und schlich ohne jegliches Geräusch um die Ecke. “Die Banditen sind alle entbehrlich. Wir müssen diesen Gegenstand finden, also nur keine Zurückhaltung. Tötet sie so schnell wie möglich dann haben sie weniger Zeit um uns den Rest der Bande auf den Hals zu hetzten“, sagte Tarik’s Onkel. Kurz darauf stand Alen wieder vor ihnen. “Die Luft ist rein, passt auf das ihr euch die Stiefel nicht versaut“, meinte der Waldelf. Die Gruppe setzte ihre Erkundung fort und im schwachen Lichtschein der Fackeln konnte Tarik etwas dunkles Erkennen, in dem sich der Lichtschein schwach widerspiegelte. “Was ist das?“, fragte er sich und ging in die Hocke um seine Entdeckung näher zu betrachten. Er berührte dieses Etwas mit dem Finger, hielt es näher ans Licht und erschauderte als er erkannte was es war: Blut. Tarik wischte das Blut in den sandigen Boden, den Rest rieb er ab und schloss raschen Schrittes wieder auf.“ Alen versteht sein Handwerk…….dem möchte ich nicht Nachts in einer Gasse begegnen“, dachte Tarik.
Lange Zeit trafen sie auf niemanden. Sie fanden nur ein paar Kisten in denen sich außer Kleidung und Schnaps nichts befand. “Hier ist es doch zu ruhig“, dachte Tarik. Er konnte sein mulmiges Gefühl nicht verdrängen. Mit wachsendem Unbehagen schlich er den anderen hinterher. Am Ende des Tunnels schien es heller zu sein, außerdem waren Stimmen zu hören. “Schätze gleich geht’s rund“, sagte Arden und zog sein Kurzschwert. Die Anderen nickten zustimmend und zogen ebenfalls ihre Waffen. Schnell gelangte die Gruppe zu dem Licht und musste feststellen das die erste Gruppe erwischte worden war und nun gut 20 Banditen gegenüberstand. Niemand bemerkte die Gruppe, welche sich von hinten anschlich.
Tarik’s Onkel nickte, das war das Signal. Tarik, und dessen Onkel holten ihre Bögen und spannten Pfeile ein. Alen zog 2 spezielle Wurfmesser aus seinem Gürtel. Nach einem weiteren Nicken lagen 4 Banditen Tod auf dem Boden. Noch ehe der Rest begriff was geschah, lagen 2 weitere Tod auf dem Boden. Augenblicke später brach in der Höhle ein Kampf aus. Tarik ließ seinen Bogen fallen, zog sein Schwert und konnte gerade noch eine Attacke seines Gegners parieren. Kaum hatte Tarik sich wieder aufgerichtet, kam der nächste Schwerthieb. Die Angriffe prasselten nur so auf ihn ein. Tarik beschränkte sich auf seine Verteidigung und versuchte nicht getroffen zu werden, was ihm auch gut gelang. Er wich langsam in Richtung Tunnel zurück, da er dort bessere Möglichkeiten sah sich zu wehren. Die Hiebe wurden jetzt stärker und Tarik musste nach jedem Schlag in die Knie gehen. Plötzlich splitterte sein Schild und Tarik fiel wie betäubt auf den Boden. Er schaute seine linke Hand an und sah Blut aus einem langen tiefen Schnitt hervorquellen, jedoch fühlte er keinen Schmerz. Seine Aufmerksamkeit galt sofort wieder seinem Gegner, welcher den letzten Stoß setzten wollte. Tarik hob verzweifelt seinen linken Arm und fing damit den Stoß ab. Die Spitze des Schwerts durchdrang den Armschutz und bohrte sich in seinen Arm. Der Bandit zog das Schwert sofort wieder heraus, jedoch reichte die Zeit für Tarik um seinen Gegner am Bein zu verletzten. Dieser schrie vor Schmerz. Tarik rappelte sich hoch und sein nächster Schlag galt dem Hals des Banditen. Ein gurgeln war zu hören und der Bandit sackte schwer getroffen zu Boden. Tarik sah aus den Augenwinkeln etwas auf ihn zukommen. Er drehte sich herum jedoch war es zu spät. Der Schlag traf ihn mit voller Wucht. Sein Harnisch splitterte im Bereich unter der linken Schulter. Tarik stürzte zu Boden und lag schwer atmend im Dreck. Seine Wunden schmerzten zwar nicht, jedoch konnte er sich nicht mehr bewegen. Hilflos musste Tarik mit ansehen wie der Kampf weiterging. Er versuchte irgendwie die blutende Wunde zuzuhalten, jedoch gelang ihm das nicht. Panik stieg in ihm auf. Sein neuer Gegner wurde von Wulfgar mit einem mächtigen Axthieb ins Oblivion befördert. Wulfgar sagte irgendwas, jedoch konnte Tarik ihn nicht verstehen. Das Blut rauschte in seinen Ohren und er fühlte seinen Puls hämmernd im Kopf. Wie ein Schlag traf er ihn jedes Mal und zwang ihn endgültig zu Boden.
Plötzlich beugte sich eine Gestalt über ihn. Sie sagte irgendwas, jedoch konnte Tarik sie nicht verstehen. Hände zerrten an Teilen seiner Rüstung, zogen sie von seinem Körper runter. Sein Adrenalin, welches ihn die ganze Zeit bei Bewusstsein gehalten hatte, verschwand und ihm wurde schwarz vor Augen.
Tarik öffnete die Augen und sah in den Himmel. Er versuchte seinen Kopf zu drehen, jedoch gelang ihm das nicht. “Alles in Ordnung?“, fragte eine Stimme, dann verlor er das Bewusstsein.

„Sind sie wach?“, wieder diese Stimme. Tarik öffnete die Augen und spürte den Schmerz in seinem gesamten Körper. Er richtete sich mühsam auf und sah sich um. Erst war ihm nicht ganz klar, wo er sich befand, dann erinnerte er sich wieder. “Ich bin immer noch in dem Versteck. Aber was war das für ein Traum?“, überlegte Tarik. Jedoch rief das Grübeln nur Schmerzen hervor und so ließ er es bleiben. “Geht es ihnen gut?“ Tarik schaute nach links und entdeckte eine fremde Person. “Wer sind sie?“, fragte er.“ Ich bin ein Heiler und werde von Jerandir dafür bezahlt das sie wieder fit werden“, antwortete die Person. “Hören sie zu! Sie müssen mir helfen, der Mann der der sie bezahlt ist ein Nekromant!“, sagte Tarik. Der Heiler sah ihn an. “Bitte, sie müssen mir helfen, geben sie mir irgendetwas damit ich von hier fliehen kann!“, setzte der Kaiserliche nach. Der Heiler schwieg und schien nachzudenken. Tarik umfing wieder Dunkelheit.

Der Kaiserliche erwachte und schaute in einen Sternenhimmel. Er wurde getragen, nur von was oder wem konnte er nicht sagen. Er hatte Schmerzen, jedoch waren sie nicht mehr so stark. “Wo bin ich?“, murmelte Tarik. Titus schien bemerkt zu haben dass der Kaiserliche wieder bei Bewusstsein war. “Wir sind kurz vor Pelagiad. Arden hat dich noch während des Kampfes versorgt. Du hattest Glück, wenn der letzte Schlag ein Stück weiter nach rechts gegangen wäre, würdest du jetzt nicht mehr unter uns weilen“, antwortete Titus. Tarik brachte ein schwaches lächeln Zustande. “Wie geht es dir?“, fragte Titus. “Wenn man die Schmerzen und die Wunden ignoriert, super“, antwortete Tarik. Titus lachte kurz auf und ging dann weiter nach vorne. Tarik betrachtete wieder den Sternenhimmel, als sie gerade Pelagiad erreichten…….

Bahaar
26.07.2009, 13:38
Wieder troff ein Tropfen des Werwolfspeichels von einem der fast fingerlangen Fangzähne. Wie in Zeitlupe fiel er zu Boden zerbarst mit einem leisen Klatschen auf dem dunklen Steinboden. Danach ging alles ganz schnell. Vollkommen ohne, dass er Einfluss darauf nahm, zuckte Thorins rechte Hand zum Stiel der Fackel, griff zu und riss den Eisenkäfig am brennenden Fackelkopf hoch. Er zielte auf die Schnauze. Gleichzeitig öffneten sich die kräftigen Kiefer der Bestie noch weiter und wollten zuschnappen. Sein Herz raste so schnell, dass die Bewegungen scheinbar langsam und träge verliefen. In Wirklichkeit aber ging es rasant und in Bruchteilen eines Lidschlags. Seine Hand mit der Fackel kam näher, aber damit auch die tödlichen Zähne. Unwillkürlich ließ sich Thorin nach hinten fallen und schlug im kurzen Flug zu. Die Kiefer erwischten einige lose wehende Strähnen seines schwarzen Haares keine zwei Fingerbreiten vor seinem Gesicht, als sie laut klackend zusammenschlugen. Dann kam die Fackel und schmetterte mit brachialer Gewalt gegen den massigen, mit langem, weißem Fell bedeckten Kopf. Thorin glaube sogar das Kiefergelenk leise knacken zu hören. Funken stoben aus dem Eisenkorb der Fackel und es roch ekelerregend nach verbranntem Horn. Der Werwolf jaulte schmerzerfüllt auf und sprang augenblicklich über ihn hinweg. Dabei erwischten ihn zwei Klauen und hinterließen tiefe, höllisch schmerzende Schnitte von der linken Augenbraue über die Stirn zum Haaransatz. Dann landete er auf dem Rücken.
Hinter sich hörte Thorin, wie die weiße Bestie Rulmgar aus dem Weg schleuderte. Das laute, überraschte Stöhnen des schlanken Nords deutete zumindest darauf hin. Allerdings war wohl nichts weiter passiert, denn Rulmgar konnte noch lauthals fluchen und den Werwolf verwünschen.
Während Thorin mit der Fackel in seiner Rechten auf dem Rücken lag und die Füße nun langsam gegen den steinernen Altar rutschen ließ, beruhigte sich sein Puls zumindest wieder zu einem natürlichen Level. Zwar pumpte sein Herz noch immer, wie verrückt, aber seine Sicht hatte aufgehört sich zu drehen. Blut quoll aus den zwei Schnitten über dem linken Auge und lief ihm sowohl in dieses, als auch in die Haare.
Dann hörte er leise Schritte neben sich und merkte, wie jemand die Fackel aus seiner Hand nahm. Nur einen Augenblick später kniete Gondrim neben ihm. „Alles in Ordnung?“, fragte er grimmig und mit wachsamen, grünen Augen.
„Nur ein paar Kratzer. Kein Biss“, entgegnete Thorin und stemmte sich schwitzend auf die Ellbogen hoch. Der kräftige Jäger mit den kurzen Haaren nahm nun die bereits entzündete Fackel und ließ das Feuer auf die Zweite, noch kalt am Boden liegende, überspringen. Thorins Sicht auf dem linken Auge hatte sich etwas rötlich eingefärbt, durch das hineingetropfte Blut, sehen konnte er aber ansonsten einwandfrei. Weitere Blutstropfen rannen nun durch die Braue abgelenkt an seiner Schläfe hinab und in den Mundwinkel. Es dauerte nicht lange, da schmeckte sein Mund nach Eisen. Seine Schmerzen wurden aber bald von der enormen Anspannung zu einem kaum nennenswerten Pegel reduziert oder zumindest ausgeblendet.
Nachdem sich sein Herz noch etwas weiter beruhigt hatte – dem warmen, flackernden Lichtschein kam dabei eine wichtige Rolle zu – stand Thorin ganz auf und griff sich seinen Speer. Rulmgar und Hulfgar standen mit zum Stechen bereiten Speeren links und rechts vom breiten Eingang in die Grabkammer. „Alles in Ordnung bei dir, Rulmgar?“, fragte Thorin keuchend und sich noch immer erholend den blonden Mann.
„Besser, als bei dir“, entgegnete der jüngere Jäger ohne Thorin das Gesicht zuzuwenden. Und das war auch gut so. Noch so eine Überraschung konnten sie gewiss nicht gebrauchen. Gondrim lief langsam und merklich angespannt zu Hulfgar und reichte ihm eine der beiden Fackeln. Die Zweite behielt er in seiner Linken und schnappte sich dann seinen Speer. Ohne, dass es eines Kommandos bedurfte, schlichen Hulfgar und Rulmgar nun los. Während Gondrim und Thorin den kurzen Weg zum Eingang ins Höhlensystem nahmen, gingen die beiden anderen Jäger den längeren Weg.
Dank der Fackeln war alles in einem Umkreis von bis zu fünf Schritten hell erleuchtet. Das ließ sich Thorin zumindest etwas sicherer fühlen und tat seinem Puls gut. Nichtsdestotrotz war er bis aufs Äußerste angespannt. Er glaubte sogar das leise Atmen des Werwolfs aus den Tiefen der Höhle zu hören oder wie die Haare auf Rulmgars und Hulfgars Panzerung aneinander rieben. Und dabei waren sie auf der anderen Seite des großen Steinblocks im Eingangsbereich des Grabs. Allerdings war es nur eine Einbildung seines nun zu empfindlichen Verstandes. Es war, als ob seine Sinne Dinge an seinen Verstand leiteten, die zwar eigentlich da waren, aber einfach weit außerhalb seiner Sinneswahrnehmung lagen. Halluzinationen, wenn man so wollte.
Schlussendlich erreichten Gondrim und er den runden Eingang in das Höhlensystem. Ein großes Loch, sicherlich gut sechs Schritte breit, war durch den schwarzen Stein des Hügelgrabs geschlagen worden. Dahinter zog sich ein ebenso breiter Gang bis weit unter den eigentlichen Hügel. Das Licht ihrer Fackel warf bizarre und teilweise furchteinflößende Schatten an herausstehenden Steinen. Der Lichtkreis um sie herum, reichte nicht einmal bis zu den Wänden am Eingang und dem hinteren Teil des Hügelgrabs, geschweige denn um das Ende des schlecht gehauenen Höhlengangs zu beleuchten. Somit wusste Thorin erst, wo genau sich der Ausgang mit dem schweren, runden Stein befand, als er den Lichtschein von Hulfgars Fackel sah. Einen Moment später bogen die beiden Männer um die scharfe Biegung und kamen ohne schneller oder nachlässig zu werden, auf Thorin und Gondrim zu.
Thorin schaute gerade zu Hulfgar, als irgendwo tiefer in dem Höhlensystem das leise Klicken von Steinen ertönte. Ruckartig fuhr sein Kopf herum und der Speer ging hoch. Das Echo hallte über sie hinweg und sein Herz machte ein paar neuerliche Sprünge. Wieder klickte es von irgendwo aus der Dunkelheit außerhalb des fünf Schritte weit reichenden Lichtkegels. Es war aufgrund der vielen Echos unmöglich zu sagen, wie nahe oder fern es eigentlich war. Genau in diesem Moment ertönte ein leises, scharfes Pfeifen vom Grabeingang. Irgendwo befand sich eine kleine Ritze durch die der Wind bei einer starken Böe hinein blies. Thorin fiel beinahe in Ohnmacht vor Schrecken denn es klang fast höhnend, als ob es der Werwolf war. Allerdings war das unmöglich, denn im Bereich des Hügelgrabs und dessen Eingang war er nicht mehr. Das Pfeifen hielt an, verstärkte sich sogar noch etwas. Keiner von ihnen schien es auch nur zu wagen zu atmen, dann endete das hohe, fast schon schneidende Geräusch abrupt und Thorin hörte das Blut in seinen Ohren rauschen.
Langsam wandte er den Kopf wieder der Dunkelheit im rundlichen Tunnel zu. Genau dann tropfte wieder etwas Blut aus der Braue und blieb an seinen Wimpern hängen. Nur ein Blinzeln später und das Blut geriet in sein Auge. Seine Sicht trübte sich und mit der freien linken Hand rieb er, damit das Blut sich schnell verteilte und seine Sicht nicht weiter beschränkte. Genau in diesem Augenblick war es, dass er eine kaum wahrnehmbare Bewegung am Rande des Lichtkegels bemerkte. Nur ein Huschen und als er genau hinsah schon wieder verschwunden. „Hast du das gesehen?“, fragte Thorin mit aus dem Rhythmus gebrachtem Herzen und leise flüsternd Gondrim.
„Was?“, fragte der kräftigere Jäger alarmiert. Er hatte es offen sichtlich nicht bemerkt, erwartete aber das Schlimmste. Thorin war sich nicht einmal sicher, ob er überhaupt etwas gesehen hatte, oder ob ihm seine überaktiven Sinne wieder einen Streich gespielt hatten.
„Ich weis es nicht“, entgegnete er also und schritt nun langsam in den Tunnel hinein. Kleinere, lose Steinchen knirschten leise unter seinen Sohlen. Wieder erklang das Klickern eines kleinen Kiesels von irgendwo aus der Dunkelheit der Höhle, dicht gefolgt von dem Geräusch wenn sich gleich eine kleine Lawine aus mehreren solcher Steine in Bewegung setzte und dann wieder zum Stehen kam.
Die verfluchten Echos machten es aber unmöglich festzustellen, wo und wie tief in der Höhle es eigentlich passierte. Wäre es direkt vor ihnen gewesen, sie hätten es gewusst, aber nur ein paar Schritte weiter und es hätte vom Klang her überall sein können. Das leise Knirschen von mehr Steinen unter schweren Füßen verriet Thorin, dass ihm seine Freunde folgten. Die zwei Lichtkreise der Fackeln wanderten stetig weiter nach vorne, genauso, wie er. Dennoch sah er nicht übermäßig viel im Schein der Fackeln. Die Flammen warfen große, dunkle Schatten von hinten und engten somit seine Sicht ein. Das Licht reichte gerade so aus, dass Thorin erkennen konnte, wo sich ihr Tunnel aufteilen würde. Dann erreichten sie auch schon die Abzweigungen. Ein Gang ging nach rechts, einer nach links und einer gerade aus. Keine guten Verhältnisse für eine Jagdgruppe aus gerade einmal vier Männern. Selbst wenn sie noch so erfahren waren, die Beschaffenheit der Höhle schuf perfekte Vorrausetzungen für einen Hinterhalt.
Alle Vier von ihnen traten vorsichtig und einen kleinen Kreis bildend auf die Kreuzung. Rücken an Rücken deckten sie sich gegenseitig, die Fackeln warfen dabei noch mehr, beinahe irritierende Schatten.
Ohne, dass es ein richtiges Kommando gab, lösten sich Hulfgar und Rulmgar dann aber wieder aus dem Kreis und schritten langsam, leise und mit erhobenen Speeren auf den linken Tunnel zu. Gondrim und Thorin blieben auf der Kreuzung, um zu verhindern, dass der Werwolf ihren Freunden in den Rücken fiel. Thorin hatte dabei ein Auge auf den gegenüberliegenden Gang und Gondrim eines auf den Rechten. Aus dem Augenwinkel heraus sah Thorin, wie sich der Lichtschein um die zwei ungleichen Jäger weiter entfernte und um eine leichte Biegung im Korridor verschwand.
Mittlerweile hatte sich der ganz leichte, rote Schleier vor seinem linken Auge wieder gelegt, allerdings quoll noch immer recht viel Blut aus den zwei tiefen Schnitten der Werwolfsklauen. Vorsichtig ob Thorin seine linke Hand und tastete mit den Fingern langsam vom Ohr aus nach vorne. Zwar konnte er nicht sehr viel fühlen durch das dicke Leder und Fell, aber vielleicht würde er zumindest herausfinden, wie tief die Kratzer waren. Sein Zeige- und Mittelfinger erreichten die Schläfe und es begann leicht zu brennen. Je mehr sich Thorin auf die Wunde konzentrierte, desto mehr der eigentlichen Schmerzen brachen wieder in seinen Verstand ein.
Dann war es soweit und als seine Finger den Wundrand erreichten, fuhr ihm ein wahrer Blitz des Schmerzes von vorn bis nach hinten durch den gesamten Schädel. Seine Sicht verschwamm und er stöhnte vor schmerzt auf. Alles um ihn herum schien sich zu drehen und seine Knie gaben nach. Schwer, aber wie in Zeitlupe sank Thorin zu Boden. Kniend spürte er, wie mehr Blut aus den Schnitten sickerte. Sein Kopf fühlte sich an, als ob er gleich platzen würde und zu allem Überdruss glaubte er nun auch noch, ein höhnendes und beinahe lachendes Knurren von irgendwo tief aus den Höhlen zu hören. Als wenn ihn der Werwolf auslachte, dass er wegen zwei kleinen Kratzern in die Knie ging.
„…rin. Thorin! Thorin, verdammt!“ Gondrim hatte die Fackel und seinen Speer auf den Boden gelegt, kniete nun vor ihm und schüttelte ihn nun mit beiden Händen an den Schultern. Erst jetzt merkte Thorin, dass er komplett durch seinen Freund hindurch in unbestimmte Ferne geblickt hatte. „Thorin, rede verdammt! Was ist los?“ Der stämmige Jäger mit den kurzen Haaren klang schwer besorgt, auch wenn er so leise, wie es ihm möglich war, sprach. Thorins Linke lag mittlerweile einfach neben ihm auf dem Boden und die rechte hatte den Speer fallen lassen.
„Es … brennt … wie … Feuer …“, stammelte er. Gondrim nahm vorsichtig seine Hand von seiner linken Schulter und strich vorsichtig einige Haare zur Seite, um besser etwas von der Wunde sehen zu können. Scharf sog Thorin die Luft ein und eine Berührung etwas zu weit unten sandte einen neuerlichen Blitz durch seinen Schädel. Thorin konnte die Schmerzen nicht länger ertragen und heulte kurz auf. Tränen rannen ihm aus den Augenwinkeln. Dieses Mal schien sich der Werwolf nicht mehr halten zu können und johlte förmlich vor Schadenfreude. „Schweig!“, schrie Thorin aus Leibeskräften.
Gondrim stand der Schreck im Gesicht geschrieben. „Was? Mit wem redest du?“
Dieses Mal war es Thorin, dem der Schreck durch Mark und Bein fuhr. Hörte er schon Stimmen? War es soweit mit ihm gekommen? Wegen zwei kleinen Kratzern?! Nein! Nein, unmöglich. Er riss sich zusammen.
„Wie schlimm ist es?“, presste er durch seine zusammen gebissenen Zähne hindurch heraus.
„Die Schnitte gehen bis auf den Knochen. Es ist ein Wunder, dass sie überhaupt nur so wenig bluten“, erwiderte Gondrim und nahm nun auch die andere Hand von Thorins Schulter. Wenn er sich wegen dem Ausbruch seines Freundes irgendwelche Gedanken machte, so zeigte er es nicht. „Thorin, du bist nicht in der Verfassung diese Jagd weiter zu führen“, sprach Gondrim dann warnend und vielleicht auch bedauernd mit einem weiteren Blick auf die Schnitte, als sich Thorin langsam und mit noch wackeligen Beinen aufrichtete. Er schnappte sich seinen Speer und schaute wieder auf seinen zu bewachenden Gang. Doch er konnte es tun, er musste es tun und er wollte es tun. Sie hatten ihren Wachdienst schon lange genug vernachlässigt.
Als Thorin nicht weiter auf Gondrims Kommentar einging, griff sich dieser Fackel und Speer und wandte sich ohne ein weiteres Wort seinem Tunnel zu. Da Hulfgar und Rulmgar nicht zu ihnen gerannt kamen, mutmaßte Thorin, dass sie den kleinen Ausbruch nicht gehört hatten. Der Blutstrom aus seiner Stirn hielt an, aber scheinbar ließ er zumindest ein klein wenig nach. Die Kratzer würden ein weiteres Andenken an den Mörder seiner Eltern werden. Und er würde es mit Stolz und Freude tragen, wenn sie als Sieger aus dieser Höhle gingen. Er wollte es beenden und nur deswegen ignorierte er die höllischen Schmerzen, so gut es ging.
Nach einiger Zeit kamen Hulfgar und Rulmgar zurück. Dem angespannten Ausdruck auf ihren Gesichtern nach zu schließlich, hatten sie nichts gefunden und erwarteten das Schlimmste. „Bei euch etwas?“, murmelte Hulfgar, als er neben ihnen stehen blieb. Thorin schüttelte den Kopf und wieder fuhr ein Blitz durch seinen Kopf. Seine Sicht verschwamm erneut, aber er hielt sich auf den Füßen. Irgendwo, dieses Mal scheinbar ganz nahe, klickte ein kleiner Stein. Gleichzeitig fuhren die Köpfe der vier Jäger in die Richtung des mittleren Gangs. Es war gerade einmal knapp außerhalb des Lichtscheins und als Gondrim seine Fackel etwas in die Höhe streckte, sahen die Vier einen noch ganz langsam rollenden Kiesel. Ohne Kommando, aber dennoch im Bruchteil eines Lidschlags schnellten die Speere angriffsbereit in die Höhe.
Nichts tat sich. Thorin atmete nur flach, damit er keine Geräusche verursachte und in die Dunkelheit lauschen konnte. Sein Puls raste und mehr Blut rann aus der Stirnwunde. Es tropfte vor seinem Auge hinab und lenkte seine Aufmerksamkeit ab. Wieder waren es Hulfgar und Rulmgar, die gemeinsam, Schritt für Schritt und so leise, wie möglich, in den dunklen Tunnel hineinschlichen. Thorin hörte seinen Herzschlag in den Ohren und spürte ihn auf seiner Stirn pochen – jedes Mal, wenn ein kleiner Schwall Blut aus den zwei Schnitten quoll. Wieder verschwanden die beiden erkundenden Jäger aus seinem Sichtfeld und es hieß warten.
Seine Sinne nun noch weiter angespannt, war er es, dem das leise, ferne Geräusch von schwerem, schleifendem Stein zuerst auffiel. Es kam aus der Grabkammer und auch Gondrims Kopf zuckte nun in diese Richtung herum. Einen Moment später vernahmen sie das laute Heulen des Windes und kalte Luft schwappte ihnen ins Gesicht. Irgendwie schien die kalte Nachtluft in das Hügelgrab zu ziehen und pfiff weiter in die Höhle. Jemand hatte den Eingangsstein aufgeschoben!
Das scharfe Heulen war laut, viel lauter als vor einiger Zeit, wo Hulfgar und Thorin durch den Gang im Eingangsbereich des Hügelgrabs geschlichen waren. Und es machte es schwer, etwas anderes zu hören. Wieder machte sein Herz unrhythmische Sprünge und Aussetzer. Ihre Speere schnellten nach oben und zum Zustechen bereit. Die kalte Luft brannte in seiner Wunde, wie Feuer.
Dann vernahmen sie das laute knirschen von kleinen Steinen direkt vor ihnen aus der Dunkelheit. Zu spät aber. Im nächsten Moment tauchte die zwei Schritt lange, kräftige Gestalt des weißen Werwolfs über ihnen auf. Die Arme weit auseinander und die Kiefer bis zum Anschlag aufgerissen. Speichel troff von den langen Fangzähnen. Dann landete er auf Gondrim, den Speer einfach durch den Sprung umgehend. Das überraschte, schmerzerfüllte Schreien seines Freundes endete in einem feuchten Gurgeln. Klirrend fiel der Speer zu Boden und Funken stoben von der nun umher rollenden Fackel.
Bevor Thorin reagieren konnte, erwischte ihn die linke Pranke der Bestie. Die fünf langen, scharfen Krallen an den Enden der kräftigen Finger durchschlugen seine Pelzrüstung und fuhren tief in sein Brustfleisch. Im Nächsten Moment flog er vier Schritte weit nach hinten, glitt von den Krallen und schlug gegen die steinerne Tunnelwand. Die Luft wich augenblicklich aus seinen Lungen und röchelnd und um seine Atmung ringend glitt er nach unten und blieb gegen die Wand gelehnt sitzen. Sein dunkler Ebenholzspeer verschwand klirrend in der Dunkelheit.
Unterdessen machte sich der weiße Wolf in den Gang, in dem Hulfgar und Rulmgar verschwunden waren. Es dauerte nicht lange, bis Thorin Schreie hörte. Danach kehrte Stille ein. Seine Atmung ging schwer und bei jedem Heben und Senken, fuhren Lanzen aus Feuer durch seine Brust. Blut quoll aus den fünf tiefen Stichen und durch die Löcher in seinem Schneebärenfellharnich.
Eine Weile blieb Thorin einfach so sitzen. Zwar sprudelte das Blut nicht aus seinen Wunden, aber es quoll in einem steten Strom immerfort. Sein Verstand war leer er starrte einfach vor sich hin auf seinen toten Freund. Er saß gut einen Schritt außerhalb des von der Fackel geworfenen Lichtkegels. Im flackernden Schein lag Gondrim. Blut rann noch immer aus einer klaffenden Halswunde und das Gesicht wies genau auf Thorin. Die sonst so gefährlichen, grünen Augen des kräftigen Nords waren trüb und leblos. Das konnte Thorin selbst auf die gut sechs Schritte Entfernung erkennen.
Er schloss kurz die Augen, öffnete sie dann wieder und musste den Blick von seinem förmlich geschlachteten Freund abwenden, er konnte den Anblick einfach nicht ertragen. Stattdessen wandte er den Blick nun wieder auf den Gang zu, in dem seine beiden anderen Freunde gewesen waren. Der Werwolf musste früher oder später wieder heraus kommen. Am liebsten hätte er nach der Bestie geschrien, aber ihm fehlte die Kraft in den mindestens leicht angeschlagenen Lungen. Wenn es so mit ihm zu Ende gehen sollte, dann wollte er wenigstens kämpfend untergehen. Allerdings schien selbst das in Frage zu stehen.
Thorin konnte unmöglich sagen, wie lange es dauerte, aber nach einiger Zeit hörte er schwere, schlurfende Schritte aus dem Gang gegenüber vom Hügelgrab. Dazu kamen kurz darauf schwere, kraftlose Atemgeräusche. Es klang beinahe etwas schleifend. Thorins Anspannung kehrte trotz seiner körperlichen Verhältnisse zurück. Seine Sinne schärften sich und fixierten die Geräusche in der Dunkelheit, wenngleich sie nicht ihre volle Leistung erreichten. Sein Puls beschleunigte sich außerdem, nur sehr zu seinen Ungunsten, denn dadurch erhöhte sich sein Blutverlust.
Nach einigen weiteren, schlurfenden Schritten schälten sich die Umrisse von zwei Personen. Eine lief, die andere wurde auf den Rücken gebuckelt getragen. Hulfgar trug Rulmgar. Das Schlurfen kam dadurch zustande, dass der viel kräftigere Nord am linken Oberschenkel vier tiefe Schnitte hatte und nicht mehr richtig laufen konnte. Dazu kamen noch einige Schrammen im Gesicht. Rulmgar sah fürchterlich aus. Er hatte vier Kratzer quer über das Gesicht, blutete aus der rechten Schulter und vermutlich noch irgendwo am Unterleib. Die Atemgeräusche stammten von ihm. Der Anblick versetzte Thorin einerseits in Freude, dass wenigstens zwei seiner Freunde überlebt hatten, andererseits aber auch in Wut und Trauer. Rulmgar würde schwer zu kämpfen haben, wenn er überleben wollte. Vermutlich würde Thorin mehr als nur zwei Freunde verlieren. Wie war es nur möglich gewesen, dass sie so überrascht worden waren?
„Thorin!“, keuchte Hulfgar einerseits erleichtert, andererseits vom Anblick erschüttert.
„Habt ihr ihn erwischt?“, wollte Thorin dann mit bereits brechender Stimme wissen. Wenn Hulfgar und Rulmgar noch am Leben waren und der Werwolf nicht bei ihm durch gekommen war, dann musste er wohl unweigerlich tot sein.
„Was? Nein. Er hat uns überfallen und rannte dann zurück“, berichtete der stärkere Nord und setzte sein „Gepäck“ vorsichtig und ganz langsam neben Thorin.
„Was?!“, entfuhr es Thorin entsetzt und lauter, als er eigentlich gewollt hatte. Bestraft wurde er mit einem heißen Stich durch die Brust.
Wie als ein höhnendes Zeichen hörten sie alle das leise Klicken von einem auf Stein schlagenden Kiesel aus dem letzten, nicht erkundeten Gang …

Emerald
30.07.2009, 19:08
Er hatte seine Pläne geändert. Romulus brach sofort nach Tränenstadt auf und folgte der Straße die durch Amaas führte. Schließlich war Tear eines der Hauptgründe dafür gewesen, dass er die lange Reise nach Morrowind auf sich genommen hatte. Tear dominierte den Südosten Morrowinds und war der Geburtsort seines Vaters gewesen. Dort lagen teilweise seine Wurzeln, auch wenn er sich nicht mehr an die große Stadt erinnern konnte.
Morgens war es erstaunlich kühl. Der Wind fegte durch die Hügellandschaft und kaum jemand war auf der großen Straße zu sehen. Nur ab und zu ritten Boten vorbei und einmal ein Ordinator. Viele Pferde hatte er in Morrowind noch nicht gesehen. Die Dunmer schienen mit Pferden nicht viel anfangen zu können. Er hingegen mochte Pferde. Vielleicht könnte er irgendwann mal genug Geld für eins aufbringen.
Richtung Küste schien das Land immer mehr abzuflachen. Geschätzt musste er schon zwei Stunden unterwegs sein, als sich die Straße immer mehr bevölkerte. Hauptsächlich in Richtung der großen Stadt. Das Bild war fast einheitlich von Dunkelelfen geprägt. Ehemalige Sklaven schienen nicht unterwegs zu sein. Schon früh hatte er erfahren, dass die Dres überraschend die Sklaverei abgeschafft hatten. Aus Hochfels kannte er keine Sklaverei. Auch wenn die Landbevölkerung unter der Last der Abgaben ächzte. Gerade Wegesruh hatte in den letzten Jahren die Steuern immer wieder erhöht.

So marschierte der Bretone weiter unter den Fremden und spürte sein Gepäck und seine Beine von Schritt zu Schritt mehr. Als Wind aufkam und die Mittagszeit vorbei war, erreichte er Lassit. Er kannte den Ort von seiner groben Karte. Eine wirkliche Ortschaft war Lassit nicht. Nur ein Gasthaus und ein Turm mit Wachstube waren hier zu finden. Einige Soldaten taten hier ihren Dienst. Sie trugen Knochenrüstungen und blaue Umhänge. Auch die Fahnen die im Wind flatterten, waren von blauer Farbe.
Warum hier der Außenposten erbaut worden war, verstand man schnell. Romulus war nicht der Einzigste der sich beeindruckt zeigte, als er den Blick ins Tal das sich vor ihm erstreckte, richtete. Etwas tiefer und doch noch ein ganzes Stück entfernt, erstreckte sich die große Stadt und noch weiter dahinter sah man das Meer.

Skyter 21
01.08.2009, 01:01
3 Monate waren seit seiner Verwundung in der Höhle vergangen. Tarik hatte sich gut erholt und zum Glück blieben keine Narben zurück. Zwar konnten sie das eigentliche Ziel nicht erfüllen, einen Gegenstand bergen, jedoch bekamen sie einen Teil des Soldes und das war allein Titus und Tarik’s Onkel zu verdanken. Nun befanden sie sich irgendwo im Osten von Vvardenfell. Die Gruppe hatte längst die Orientierung verloren, mit 2 Ausnahmen: Titus und Tarik’s Onkel schienen noch genau zu wissen wo sie waren. Warum die Gruppe hier mitten im Niemandsland rastete, ließen die Beiden ebenfalls offen. Eins wusste mit Sicherheit jeder: Sie waren den ganzen Tag unterwegs und nun wollte man so schnell wie möglich schlafen. Die Gruppe aß schweigend und kurz darauf schliefen auch alle. Nachtwache? War in diesem Moment jedem egal.

Tarik erwachte mitten in der Nacht. Irgendetwas hatte ihn geweckt. Verschlafen schaute sich der Kaiserliche um und war mit einem Schlag hellwach. “Wo sind mein Onkel und Titus hin?“, fragte er sich und stand leise auf, um die Anderen nicht zu wecken. Tarik zog seine Stiefel an, nahm sein Schwert und suchte die Umgebung ab. Er musste nicht lange suchen. Etwa 50 Schritte entfernt, fand er die 2 Vermissten. Sie schienen sich über irgendetwas zu unterhalten. Tarik konnte seine Neugier nicht zurückhalten und lauschte.
„Ist es das letzte Teil?“ „Ja, wir haben alle gefunden. Wenn wir sie hier verstecken, findet sie hoffentlich niemand. Diese Dinge könnten irgendwann von großer Bedeutung sein. Und wenn sie in die falschen Hände geraten, wären die Folgen katastrophal.“ „Wie können wir sie wieder finden?“ „Ich habe viele Spuren gelegt. Aber nur wenn man alle findet und sie in die richtige Reihenfolge bekommt, dann findet man zu diesem Ort.“ „Und die erste Spur…….“, dann wurde es plötzlich still. “Haben sie mich bemerkt?“, Tariks Herz fing an zu rasen. Plötzlich packten ihn 2 Hände und zogen ihn aus seinem Versteck hervor. Tarik blickte in 2 erstaunte Gesichter. “Tarik was hast du mitbekommen?“, fragte ihn Titus mit ernster Stimme. Tarik setzte sich und erzählte den beiden was er mitbekommen hatte. Tarik’s Onkel nickte. “Nun, du hast nicht zu viel gehört bzw. gesehen. Lass dir noch eins sagen: Die erste Spur ist in Anvil zu finden. Alles weitere wirst du dann erfahren, wenn es so weit kommen sollte.“ Tarik nickte und war erstaunt, dass er so etwas Geheimes erzählt bekam. “Los, leg dich wieder hin, wir kommen gleich nach“, meinte Titus. Der Kaiserliche stand auf und ließ die Anderen beiden zurück.

Tarik erwachte und wurde von höllischen Schmerzen gepeinigt. Sobald er seine Augen öffnete, musste er sie sofort wieder schließen, da die Schmerzen zu groß waren. “Zeig mir endlich den Ort der Kiste!“, brüllte ihn eine Stimme an. Tarik konnte nichts sagen und verlor nach einer gefühlten Ewigkeit wieder das Bewusstsein.

„Ganz ruhig, tief ein und ausatmen, den Puls ruhig halten……den Wind beachten und…….“, ein surren und der Klippenläufer viel zu Boden. Wulfgar nickte grimmig, dann rückte die Gruppe weiter vor. Die Aufträge waren immer gefährlicher geworden. Die politische Lage hatte sich verschärft. Es war als ob das ganze Land ein einziges Pulverfass wäre, welches jeden Moment hochgehen würde. Man spürte es mehr nebenbei. Die Art wie sich die Leute verhielten, wie sie redeten und auch ihr auftreten waren Anzeichen dafür das etwas in der Luft lag. Irgendwann bekam man ein Gespür dafür und konnte diese versteckten Hinweise richtig deuten.
Der aktuelle Auftrag lautete, eine Person ausfindig zu machen und sie gefangen nehmen. Eigentlich ein simpler Auftrag. Jedoch war die Person gut bewacht und hatte sich in einer kleinen Hütte irgendwo in den Aschlanden versteckt. Die Hütte lag in Sichweite, jedoch mussten sie ganz vorsichtig vorrücken und jeden Klippenläufer vom Himmel holen der ihren Weg kreuzte. Wenn die Wachen irgendwie verdacht schöpfen würden, wäre ihr Überraschungsmoment hinfällig und damit wäre auch die Mission zum scheitern verurteilt. Tarik hasste es wenn alles von einer Sache, in diesem Fall dem Überraschungsmoment, abhing. “Wehe wenn der Kerl fliehen will, dann massakriere ich den“, knurrte Tarik als Firun wieder einen Klippenläufer vom Himmel geholt hatte. Inzwischen war es der 7. Tarik hatte unbewusst mitgezählt. Er war erleichtert als sie schließlich ihren letzten Rastplatz erreicht hatten. “Ruht euch ein wenig aus, wir greifen im Schutz der Dunkelheit an“, meinte Titus. Die Gruppe nickte.

„Los!“ Die Gruppe setzte sich leise in Bewegung. In der verbleibenden Zeit wurden das Haus und die Umgebung beobachtet. Die Gruppe wusste wie viele das Außengelände bewachten und ungefähr wie viele sich in der Hütte befanden. Ein Plan war auch ausgearbeitet worden. Jeder der eine Fernkampfwaffe besaß, und das waren bis auf 3 Ausnahmen alle, wusste was er zu tun hatte. Tarik ging in Position und legte den ersten Pfeil an. Ein Moment der Konzentration und der Pfeil flog los. Die Wache hatte keine Chance. Röchelnd ging sie zu Boden. Tarik legte den nächsten Pfeil an und zielte auf den nächsten Wächter. Das Schussfeld war frei, dann ging er jedoch hinter die Hütte. Tarik fluchte. “Hoffentlich merkt er nichts“, dachte er. Plötzlich sah der Kaiserliche wie eine Wache in die Richtung von Leandir geht, wenn dieser laut Plan dort steht. Der Rothwadone war nur ein durchschnittlicher Schütze. Dieses Risiko waren sie bewusst eingegangen und nun konnte Tarik nur noch beten, dass sie jetzt nicht auffliegen würden. Der Wächter zog sein Schwert und schien angestrengt die Dunkelheit abzusuchen. Plötzlich hörte Tarik verdächtig laute Schritte. Der Kaiserliche drehte automatisch seinen Kopf in die Richtung aus der das Geräusch kam und erschrak. 1 Wächter blieb eine Armeslänge von ihm entfernt stehen und der andere stand 2 Schritte neben ihm. “Das läuft gar nicht nach Plan. Haben wir so viele übersehen?“, dachte Tarik und legte seinen Bogen weg. Jetzt war schnelles Handeln angesagt. Nur wie sollte er den einen Wächter töten ohne dass sein Kollege es merken würde? Hilfe konnte er keine erwarten, da es den Anderen nicht besser erging. “Scheinbar haben sie einen Großteil der Wächter versteckt und lassen diese nur Nachts patrouillieren, um Nachtangriffe zu erschweren. “Das haben sie vorerst erfolgreich geschafft und es ist nur eine Frage der Zeit bis sie die Leichen finden“, überlegte Tarik und versuchte nun um so schneller eine Lösung für seine Situation zu finden. In einem Moment, in dem ihm beide Wächter den Rücken zu drehten, erhob sich Tarik, hielt mit einer Hand den Mund der Wache zu, die andere hat schon den Dolch in der Hand. Wenige Sekunden später sank die Wache zu Boden. Tarik schlich ein paar Schritte zur Seite und machte sich bereit. Der Fackelschein kam näher und die Wache sah ihren toten Kollegen und Tarik. “Oh“, war das einzige was sie sagen konnte, ehe sie von Tarik zu Boden geworfen und dabei von seinem Dolch tödlich getroffen wurde. Ein dumpfer Aufschlag störte kurz die Ruhe der Nacht. Ein weiterer Fackelschein bewegte sich nun deutlich schneller auf Tarik zu. Dieser nahm seinen Bogen, legte in alle Ruhe einen Pfeil ein, zielte und eine Sekunde später war das letzte Hindernis für ihn bedeutungslos. “So nun zum kniffligen Teil.“ Tarik schlich sich an die Rückwand der Hütte und fing an, diese so gut es im Mondlicht möglich war, zu untersuchen.
Währenddessen ging der Rest der Gruppe vor der Hütte in Position. “Los!“, flüsterte Titus. Wulfgar trat die Tür auf und streckte sogleich den ersten mit einem kraftvollen Axthieb nieder. Ehe die Anwesenden realisieren konnten was so eben geschah, waren sie tot, mit einer Ausnahme. Der Magier zeigte sich überrascht. “Ihr habt mich also tatsächlich gefunden. Was wollt ihr jetzt machen? Mich gefangen nehmen?“, fragte der Magier und lachte siegessicher. “Wir müssen…..“, begann Titus. “Ihr könnt es gar nicht“, sagte der Magier und sofort war die Hütte voller Rauch. Jeder hustete und Alen bemerkte als erster das der Magier die Hütte in Brand gesteckt hatte. “Raus hier!“, brüllte er. Die Gruppe stolperte hustend und blind von dem Rauch nach draußen. “Verdammt…... er ist…...er ist uns…..entwischt“, brachte Titus unter einigen Hustanfällen hervor. Sie brauchten einige Minuten bis sie sich wieder orientieren konnten. “Was jetzt?“, fragte Wulfgar. “Ich würde sagen wir gehen zurück und holen unsere Belohnung ab“, antwortete Tarik. Sie sahen ihn verdutzt an. “Und das Paket nehmen wir gleich mit“, fügte er hinzu und deutete auf den gefesselten und bewusstlosen Magier. “Schlitzohr“, meine Wulfgar und fing an zu lachen. Die Anderen fingen ebenfalls an zu lachen. “Du hast uns alle überrascht“, meinte Tarik’s Onkel.

Tarik erwachte und fühlte sich gut. “Interessanter Traum“, dachte er. Der Kaiserliche begriff schnell, dass er wieder in seiner Zelle war. “Haben sie die Informationen die sie wollten?......dann würde ich jetzt nicht mehr leben.“ Tarik hielt inne. “Ich fühle mich gut?“ Ein diabolisches Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. “Es wird Zeit mich bei ihnen für die Behandlung zu revanchieren“, dachte er, als plötzlich Schritte zu hören waren. Tarik stellte setzte sich in die Zelle und wartete. “Du scheinst wieder fit zu sein“, sagte Ramon.“Die Kiste ist auf Vvardenfell, in der Stadt Balmora, in der Taverne „Acht Teller“, meinte Tarik unvermittelt. Ramon reagierte darauf wie Tarik es erwartet hatte. Er ging in die Hocke vor Tarik. “Ist das wahr?“ fragte er Tarik.“Nein!“, sagte Tarik unvermittelt und ehe Ramon sich versah lag er der Länge nach auf dem Rücken. Tarik sprang auf und schlug seine Faust auf Ramons Kehlkopf. Dieser röchelte und griff sich an die Kehle. Tarik nahm ihm den Schlüssel ab und verließ seine Zelle. “Und da waren es nur noch 3…….“

KingPaddy
08.08.2009, 19:13
Aufmerksam musterten ihn die verschiedenen Augenpaare und ließen ihn nicht aus ihrem Blick. Tarriors Blick riss sich los und schweifte durch die versammelte Masse. Die Lichtverhältnisse in dieser Kammer der Mine waren alles andere als gut. Nur ein paar wenige Fackeln, die über die weite des Raumes nur sporadisch verteilt waren, spendeten Licht. Dennoch konnte er die Gestalten in der einfachen und vielfach zerschlissenen Kleidung gut erkennen. Es waren die überlebenden Minenarbeiter, insgesamt siebzehn an der Zahl, wenn er richtig gezählt hatte. Sie wiesen Wunden auf und manche Kleidungsstücke waren zerrissen oder wurden von Blutflecken geziert. Die Männer und Frauen wirkten allesamt hager und regelrecht ausgehungert. Dunkle Augenringe und eingefallene Wangen und ausgemergelte Gesichter sprachen eine grausame, aber eindeutige Sprache. Zudem waren ihre Körper schon stark abgemagert. Die Muskeln, die sie der harten Arbeit hier unten zu verdanken hatten, konnten nicht darüber hinweg täuschen. Und sie sahen eindeutig so aus, als bereite es ihnen schon Mühe überhaupt aufrecht zu stehen. In Tarrior keimte fast so etwas wie Mitleid auf, doch er verdrängte das Gefühl, denn draußen vor der Tür saß noch immer eine Bande wilder Söldner aus Hammerfell, denen es bestimmt nicht auf einen Dunmer mehr oder weniger ankam, den sie töten konnten. Er überlegte gerade was er am besten zu den Leuten sagen sollte, die ihn bisher nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen hatten, aber ein etwas älterer Minenarbeiter nahm ihm das ab. Er trat vor. „Endlich. Ich wusste man würde Hilfe schicken. Wir danken euch Herr“: bedankte sich der Mann bei ihm. „Es tut mir Leid, aber es besteht noch kein Grund zur Dankbarkeit. Draußen sind nach wie vor die Söldner“: gab er unumwunden zu und das Gesicht des Alten verdüsterte sich. „Ihr seid doch geschickt worden um uns hier heraus zu holen, oder? Wo sind dann eure Männer?“: fragte er. „Wie man es nimmt. Ich wurde vom Verwalter der Mine beauftragt zu überprüfen, was hier nicht stimmt, aber mit so etwas wie diesem hier hatte keiner gerechnet. Ich bin alleine hier“: erklärte er und sah eindeutig, wie der Alte in Resignation abglitt. „Dann sind wir verloren“: sagte er noch und dann nichts mehr.

„Was soll das heißen?“: fragte Tarrior, doch ohne eine Antwort abzuwarten fuhr er fort: „Diese Tür dort ist offen. Eine ganz einfache Sache. Ich habe den Auftrag erhalten zu prüfen was mit der Mine nicht stimmt und das Problem zu lösen. Es gibt nur knapp ein halbes Dutzend Söldner dort drüben. Ich selbst habe zwei von ihnen getötet. Wenn wir das Überraschungsmoment nutzen, können wir sie überwältigen. Schließlich sind wir mehr als Doppelt soviele“: gab Tarrior seine Einschätzung der Sache bekannt. Für ihn war es ganz klar, dass man sich gemeinsam der verfluchten Söldner entledigt, deswegen war er mitunter auch erst hier herunter gekommen. Denn alleine hätte dieses Unterfangen an Selbstmord gegrenzt, aber jetzt wo er die ganzen Leute hier gesehen hatte, war er fest davon überzeugt dieses Pack fertig machen und aus der Mine werfen zu können. „Als die Söldner angriffen, waren wir sogar noch ein Dutzend mehr Leute. Womöglich habt ihr ihre Leichen unterwegs gesehen. Wir mögen mehr sein, aber das sind gutausgebildete Banditen. Die können mit ihren Schwertern und Äxten Dinge, bei denen selbst die Stadtwache Augen machen würde. Sie hatten uns ohne Probleme überwältigt. Wir können zwar mit unseren Spitzhacken auf Fels einschlagen, aber gegen sich agil bewegende Menschen sehen wir alt aus“: wandte der Alte gegen seinen Plan ein. „Außerdem seht uns an. Wir haben kaum noch Kraft. Wir haben schon seit Ewigkeiten, wie es mir scheint, nichts mehr gegessen. Diese Barbaren waren wenigstens großzügig genug, uns Wasser zukommen zu lassen, aber zu essen gab es nichts, außer einem oder zwei Kundschaftern, die sich hierher verirrt hatten. Wir sind geschwächt. Wir wären nicht einmal ungeschwächt ein ernsthafter Gegner für die Söldner und daher jetzt erst recht nicht“: gab ein anderer Arbeiter zu bedenken. Und tatsächlich musste Tarrior eingestehen, dass viele so aussahen, als würden sie gleich umkippen.

In diesem Augenblick wurde ihm klar, dass er sich womöglich verkalkuliert hatte. Im schlimmsten Fall saß er jetzt ebenso fest, wie die Männer um ihn herum. „Wer seid ihr eigentlich?“: fragte nun der Alte wieder. „Ich bin Hlaalu Tarrior Gildres“: stellte er sich, entsprechend seines Standes, vor. „Ihr seid doch einer der Ratsherren!“: entfuhr es jemandem, der etwas weiter hinten stand, den Tarrior nicht richtig erkennen konnte. „Ja das bin ich“: gab er zu und ein leises Raunen ging durch die Minenarbeiter. „Der Rat schickt extra einen Ratsherren um uns zu helfen? Das glaube ich nicht“: gab sich der Alte skeptisch. „Ich wurde auch nicht vom Rat gesandt, sondern bin Auftrag des Minenverwalters unterwegs. Ich habe mich für diese Mission freiwillig gemeldet“: gab er als Reaktion zurück. Wieder ging ein Raunen durch die Menge. Scheinbar hatten sie es noch nie erlebt, dass einer der Ratsherren freiwillig auf solch eine Mission ging. Aber ganz unbegründet war es nicht, wie Tarrior fand. Wer sich im Haus hocharbeitete und gewisse Kontakte und Beziehungen besaß, konnte Ratsherr werden. Davor jedoch war man sehr oft im Namen des Hauses auf schwierigen Missionen. Aber nach der Ernennung, so stimmte es, wurden viele der Herren und Damen faul und wollten nicht mehr selbst irgendwelche Missionen erledigen, sondern schickten nur noch Boten und Leute, die die Aufgabe erledigen würden. Was gemessen an der Tatsache, dass viele davor selbst schwierige Missionen erledigt hatten, wirklich an Arroganz und Faulheit, wenn nicht sogar Feigheit, grenzte. Doch Tarrior hatte sich da nie so gehabt. Gewiss ging auch er lieber den friedlichen Geschäften nach und überließ lästige Aufgaben irgendwelchen Agenten des Hauses, aber bei wichtigen Aufträgen oder Aufgaben hatte er immer sich selbst bemüht. Nun gut bisher war das nicht sehr oft der Fall gewesen. Er hatte sich mehr um den Ausbau seiner Handelsbeziehungen bemüht und seinen Reichtum gemehrt und sich nach Dagoth Urs Fall nur noch um seine Plantage gekümmert, aber wenn das Haus in wichtigen Angelegenheiten seiner Dienste bedurft hatte, hatte er sich fast immer dazu bereit erklärt.

„Ich hatte zwar auch nicht mit derartigen Vorgängen hier gerechnet, aber nichts destotrotz werde ich dieses Pack aus dieser Mine entfernen, denn schließlich gehört sie dem Fürstenhaus Hlaalu. Mit eurer Hilfe versteht sich“: erklärte er sich. „Selbst wenn wir euch helfen würden, hätten wir gegen diese rohtwardonischen Hunde keine Chance. Es ist aussichtlos“: resignierte der Alte immer noch und ein Großteil der anderen Arbeiter verfiel ebenfalls wieder in ein Stimmungstief. Dann trat ein Arbeiter hervor, den Tarrior gerade mal so alt wie Tirian schätzte. Ihm folgten noch drei weitere ebenso junge Minenarbeiter. „Wir würden euch im Kampf beistehen“: sagten die vier. Tarrior lächelte leicht. „Das ist zwar löblich, aber ich denke so wären wir dem Feind neben der Kampfkraft auch noch zahlenmäßig unterlegen“: winkte er ab und die Jungen schienen enttäuscht. „Wir bräuchten eine Möglichkeit einen Teil von ihnen gleich auf der Stelle auszuschalten“: dachte er dann laut und überlegte fieberhaft, wie man ihre Chancen verbessern konnte, denn leider hatte der Alte, was die Kampfkraft der Minenarbeiter anging, wohl Recht. Selbst die Jüngsten schienen kaum mehr als nur scheinbare Kraft zu besitzen. Der Hunger hatte ihre Körper geschwächt und auch wenn nicht besaßen sie keinesfalls die Kampferfahrung der Söldner. Außerdem waren die engen Tunnel und Höhlen ebenfalls auf Seiten der Söldner, denn so konnten sie ihren eigenen Vorteil, die Überlegenheit in der Masse, nicht richtig ausspielen. „Es gibt da vielleicht eine Möglichkeit“: sagte dann plötzlich einer der Arbeiter, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte. Ein Mann mit Irokesen und einem ungepflegten Kinnbart. „Achja?“: entfuhr es Tarrior sofort. „Schweig du Narr“: zischte der Alte, doch Tarrior forderte den Mann auf weiterzusprechen. „Ihr seht doch diese dicken Seile hier“: sagte der Dunmer und deutete auf die Taue die im Höhlenboden verankert waren und ein Netz unter der Decke hielten. Erst jetzt fiel ihm diese Konstruktion auf, die der in der vorherigen Kammer glich. „Ja das tue ich. In der großen Kammer nebenan gibt es doch auch so eine Konstruktion“: merkte Tarrior an und der Arbeiter nickte.

„Im Laufe der Zeit ist die Decke in manchen Kammern brüchig geworden. Da haben wir diese Netze gespannt um einen möglichen Steinschlag abzuhalten. Diese Seile halten die Netze oben“: erklärte der Arbeiter die Konstruktion. „Ich verstehe. Wenn wir die Seile kappen, würde das Netz herunter fallen und zwar direkt auf die Söldner. Vorausgesetzt wir schaffen es sie in der Höhlenmitte zu versammeln“: vermutete Tarrior. Der Minenarbeiter nickte. „Das ist Wahnsinn. Man müsste sämtliche Seile auf einmal kappen, ansonsten würden die Kerle doch merken was wir vorhaben und einfach weggehen und außerdem riskieren wir damit, dass uns die ganze Decke auf den Kopf fällt“: wandte der Alte ein, dem der Plan offensichtlich nicht gefiel. „Es scheint mir, als wolltet ihr hier drin sterben. Was glaubt ihr wie lange ihr noch durchhaltet, bis ihr verhungert? Das heißt natürlich, wenn euch die Söldner nicht vorher umbringen. Schließlich wollen sie schon aus reinem Selbstschutz alle Zeugen beseitigen. Außerdem habe ich vier Mitglieder dieser Bande getötet. Was glaubt ihr wird passieren, wenn sie die Leichen finden? Wer wird wohl zuerst dafür bluten müssen? Und ich kann euch versichern, dass ich nicht vorhabe hier drauf zu gehen, nur weil ihr zu feige seid für euer Leben zu kämpfen“: fuhr Tarrior den Alten an und es schien so, als würden sich die Sympathien im Raum zu seinen Gunsten verschieben. Nach dieser kleinen Ansprache schien die Resignation von den meisten Anwesenden regelrecht abzufallen. Er hatte ihnen mit seiner kleinen Ansprache wohl die Augen geöffnet. Sie waren gewiss noch nicht bereit ihr Leben aufzugeben. Der Alte selbst starrte ihn ungläubig an. Dann wurde sein Blick nachdenklich. Und er blickte minutenlang ins Leere. Tarrior derweil wandte seinen Blick nicht einmal von ihm ab. Er war sich in diesem Moment einer Sache sicher: „Wenn ich den Alten überzeuge dann ziehen auch noch die restlichen Zweifler mit.“ Und tatsächlich wandte sich der alte Dunmer nach geraumer Weile an ihn.

„Ihr habt Recht Ratsherr Gildres. Das ist unsere einzige Chance. Ich bin zu alt um hier in dieser Mine einfach zu verrecken. Ich werde euch helfen“: versicherte er. Das bisher nur angedeutete Lächeln auf Tarriors Lippen wurde nun richtig breit. „Und ihr Anderen. Wollt ihr auch für euer Leben kämpfen und diese Mine von diesem verfluchten Gesindel befreien?“: fragte er laut in die Runde, aber achtete darauf nicht zu laut zu sprechen um die Rothwardonen nebenan nicht zu alarmieren. Nur wenige Augenblicke später waren zustimmende halblaute Rufe zu hören. In diesem Moment war er sehr zufrieden mit sich und er hatte schon einen Plan. „Sind die Seile nebenan ebenso verteilt wie hier?“: fragte er dann den Arbeiter, der ihm zuvor schon die Konstruktion erklärt hatte. „Ja das sind sie. Insgesamt sechs Stück und mit genau der gleichen Stärke wie diese hier“: teilte der Mann ihm mit. Tarrior besah sich die Taue genauer. Sie waren tatsächlich ziemlich dick. Am besten waren dann wohl zwei Männer pro Seil. Er überschlug im Kopf schnell die Anzahl und kam damit auf ein Dutzend Leute, die er für das Fallen des Netzes benötigen würde. Doch genau jetzt fiel ihm ein Schwachpunkt in seinen bisherigen Überlegungen auf. „Womit sollen sie die Seile kappen!“: fiel ihm jetzt entsetzt ein. Bei der Dicke wäre das Beste eine Axt. Außerdem würden sie noch für den ersten Teil des Planes Waffen brauchen, zumindest ein Teil von ihnen. Jetzt hatte er sich einen so schönen Plan ausgedacht und jetzt sollte es an der Ausführung scheitern. „Verflucht“: fluchte er halblaut. „Was ist los?“: fragten ein paar der Männer. Tarrior setzte ein verkrampftes Lächeln auf. „Mir fiel gerade ein, das wir weder Waffen haben, denn geschweige etwas um die Seile zu kappen. Oder habt ihr etwa etwas?“: erkundigte er sich. „Nein als die Banditen uns überwältigt hatten, haben sie uns unsere Dolche und Kurzschwerter und Keulen abgenommen. Viel mehr hatten wir auch nicht dabei. Eine schwere Bewaffnung ist in unserem Beruf eigentlich nicht nötig, abgesehen davon das sie uns bei der Arbeit auch nur behindern würde“: berichtete der Alte und er spürte fast überdeutlich, wie die Resignation zurückkehrte. „Hat keiner von euch eine Waffe verstecken können“: fragte er nochmal in irriger Hoffnung nach und erntete nur ein Kopfschütteln. „Das einzige was uns diese verfluchten Barbaren gelassen haben, sind unsere Spitzhacken, aber die taugen wohl kaum als Angriffswaffe. Bis wird die geschwungen haben, haben uns diese Banditen schon dreimal aufgeschlitzt“: merkte einer der Jüngeren wütend an. „Tatsächlich sie haben euch die Spitzhacken gelassen?“: fragte Tarrior ungläubig nochmal nach. „Ja die stecken dahinten in den Fässern. Es war ihnen wohl zu anstrengend, sie hier heraus zu schleppen, aber wie gesagt eine Gefahr stellen die nicht wirklich dar, zumindest nicht für diese Söldner“: bestätigte der junge Mann. „Hah das wollen wir doch einmal sehen. Die Rothwardonen werden sich wundern. Kommt mit ich habe eine Idee“: sagte er und ging zu den Fässern hinüber, in denen die Werkzeuge der Minenarbeiter steckten.

Er zog zwei Spitzhacken heraus. Wie zwei fette Beutestücken hielt er sie in die Höhe und präsentierte sie der Menge und grinste breit. Die Meisten guckten verwirrt und glaubten wohl Tarrior hätte den Verstand verloren. Doch dem war nicht so. „Die Spitzhacken sind vielleicht zu schwer und zu träge um sie als Waffe einsetzen zu können, aber Knüppel sind es nicht. Seht ihr? Der Kopf der Spitzhacke wird mittels der großen Öffnung in der Mitte auf den Stiel geschoben und dort dann mit großen Nägeln fixiert, sodass er nicht herunterfallen oder abrutschen kann. Wenn wir den Nagel entfernen“: Tarrior machte es vor in dem er den Nagel mit seiner Hand erhitzte bis er glühte und ihn dann ganz einfach aus dem Holz zog: „kann man den Kopf abnehmen“: erklärte er und warf das Teil aus schwerem Metall achtlos auf den Boden. Dann ließ er den Stiel mit schnellen Bewegungen ein paar Mal, mit einer und dann mit zwei Händen, durch die Luft zischen. „Und jetzt haben wir einen brauchbaren und leicht zu handhabenden Knüppel. Soweit ich gesehen habe, sind in den Fässern ja auch noch Hämmer. Wenn ihr die Nägel jetzt wieder in das Holz einschlagt, habt ihr sogar eine Nagelkeule und damit eine wirklich ernsthafte Waffe“: präsentierte er. Die Männer waren begeistert. Auf die Idee die Spitzhacken auseinander zu nehmen, waren sie gar nicht gekommen. „Aber die Seile können wir damit immer noch nicht kappen“: protestierte einer der Arbeiter. „Was mich zu der zweiten Spitzhacke bringt“: sagte er dann und legte den Knüppel beiseite. Er drehte sie so, dass man die Spitze sehen konnte. „Diese Seite ist jetzt erst einmal irrelevant“: behauptete er und drehte das Werkzeug um, sodass man den zweiten Teil des Kopfes sehen konnte. Er war wie eine Hacke geformt und gab der Spitzhacke den zweiten Teil ihres Namens. Er fuhr mit dem Finger über die Kante. Sie war stumpf. „Ich denke es ist klar worauf ich hinaus will, oder? Ihr werdet diese Kante schleifen und sie damit wieder scharf machen. Dann lässt sich dieser Teil wie eine Axt benutzen und ihr werdet damit die Seile durchtrennen“: erklärte er und warf jemandem das Abbaugerät zu.

„Da die Seile so dick sind, habe ich mir gedacht, dass jeweils zwei Mann eines der Seile bearbeiten werden. Bei den sechs Seilen macht das dann zwölf Mann. Die restlichen fünf werden sich bewaffnen und mit mir die Söldner in die Höhlenmitte treiben. Zusammen sind wir sechs und von den Rothwardonen dürften, wenn ich richtig gezählt habe, mit Anführer auch nur noch sechs Mann übrig sein. Vielleicht nicht ausgeglichene Kampfchancen, aber Zahlengleichheit und wir müssen sie ja auch nicht besiegen oder ernsthaft bekämpfen. Für unseren Sieg reicht es schon, wenn wir sie in der Höhlenmitte festnageln“: gab er seine Planung bekannt. Allgemein war Zustimmung zu vernehmen, wenn jemand Zweifel hatte, so sprach er sie nicht aus. Er sah dabei zu, wie einige der Spitzhacken zu Knüppeln umfunktioniert wurden. Die Nägel, die sie entfernten, schlugen die meisten wieder in den Knüppel ein und hatten damit ziemlich gefährliche Waffen. Die anderen schleiften die Hacken mit herumliegendem Gestein und erhielten dabei einen guten Axt-Ersatz. Nach ungefähr zwanzig Minuten waren dann alle soweit. „Wir müssen das Überraschungsmoment ausnutzen. Das ist unsere einzige Chance. Wenn wir sie überraschen, werden sie sich noch leicht zurückdrängen lassen und sich nicht gleich allzu formiert wehren. Also ihr fünf mit euren Knüppeln werdet mit mir versuchen soviele der Gegner ins Höhlenzentrum zurückzudrängen wie möglich und ihr anderen begebt euch zu den Seilen. Wenn ihr seht das der Feind versammelt ist, oder zumindest der größte Teil, dann schlagt die Seile durch. Wenn das Netz gefallen ist, müssen wir sie nur noch fesseln. Sollten einige der Söldner sich befreien können oder das Netz nicht alle auf einmal erwischen dann haben wir zumindest ein paar Gegner weniger und damit eine sehr gute Chance“: verdeutlichte Tarrior noch einmal den Plan. „Und was ist, wenn der Plan schief geht und wir sie mit dem Netz nicht erwischen“: fragte ein Dunmer, scheinbar im mittleren Alter, besorgt. „Wenn dieser Fall eintreten sollte, dann heißt es bis zum bitteren Ende kämpfen“: gab Tarrior zu, der hoffte das dieser Fall nicht eintreten würde.

„Wir könnten doch fliehen. In dem Chaos würde bestimmt einigen von uns die Flucht gelingen“: warf nun ein anderer ein. „Ja und die, die es nicht rechtzeitig heraus schaffen, haben Pech gehabt, oder was“: empörte sich ein weiterer. Es entbrannte langsam ein Streit, doch Tarrior der eingreifen wollte, kam nicht mehr dazu. Der Alte erhob überraschenderweise das Wort: „Schweigt ihr Feiglinge. Ihr alle kennt mich. Ich arbeite vermutlich länger in dieser Mine, als manche von euch auf dieser Welt sind. Ich kenne auch jeden Einzelnen von euch, genauso wie ihr euch gegenseitig kennt. Wir sind Kameraden und hier unter Tage auch immer gegenseitig aufeinander angewiesen. Und als Kameraden müssen wir auch zusammenhalten. Entweder fliehen wir alle oder garkeiner. Das heißt, dass wir auch zusammen kämpfen werden, wenn es ernst wird. Und das ist so ein Moment. Jetzt müssen wir zusammen stehen. Serjo Gildres hat bisher sein Leben riskiert, wahrscheinlich um die Mine und nicht um uns zu retten, aber er ist ebenso bereit mit uns gegen die Söldner zu kämpfen. Und da wollen wirklich einige von euch an Flucht denken und daran die Männer, mit denen ihr jahrelang zusammen gearbeitet habt, einfach zurückzulassen? Ihr solltet euch wirklich etwas schämen. Ich sage wir kämpfen gemeinsam und kommen zusammen hier lebend raus oder wir sterben zumindest gemeinsam. Denn ich will zumindest nicht vor meine Ahnen treten um zu sagen, dass ich meine Kameraden im Moment in dem sie mich brauchten, einfach im Stich gelassen habe. Also wer ist dabei und folgt dem Plan von Serjo Gildres?“

Tarrior war überrascht. Der Alte schien seinen Mut wieder gefunden zu haben. Doch als er sah, wie die Männer nach und nach ihre Spitzhacken und Knüppel hoben, wurde aus der Überraschung in seinem Gesicht, Erleichterung und Freude. „Wohlan denn. Zeigen wir diesen Fremdlingen das dies hier unser Land ist“: rief er, zog sein Schwert und stieß die noch entriegelte Tür mit einem kräftigen Stoß auf.

Bahaar
08.08.2009, 19:28
Wut packte Thorin. Trotz seiner Wunden zwang er sich nun wieder auf die Füße. Wenn auch nur unter extremen Schmerzen und mit Schwierigkeiten. Dennoch ließ ihn die Wut vergessen, dass er eigentlich hätte sterben sollen. Dieser verdammte Werwolf spielte mit ihnen! Nein, er spielte mit ihm! Einzig und allein Thorin war, wen er nun wollte. Dessen war dieser sich sicher. Er hatte seine Eltern getötet und nun wollte er auch ihn. Nun, diese Bestie sollte ihn bekommen. Doch sollte sie sich an ihm verschlucken und zu Grunde gehen. Das schwor sich Thorin.
Hulfgar schaute seinen Freund fassungslos an. Er sah das viele Blut, die fünf Stiche und die Wunde am Kopf. Auch hörte er das ebenfalls leicht schleifende Atmen von Thorin. Seine angeschlagenen Lungen hatten Schwierigkeiten der Belastung ausreichend stand zu halten. Er war nicht in der Verfassung zu kämpfen, aber er würde es trotzdem tun. „Bring Rulmgar hier raus und zu einem Heiler. Ich beende, was wir begonnen haben“, krächzte Thorin mehr, als dass er es sagte. Die aber scheinbar dennoch unerschütterliche Entschlossenheit in der Stimme seines Freundes, ließ Hulfgar keine andere Wahl, als zuzustimmen und mit einem grimmigen Nicken „viel Glück“ zu wünschen.
Thorin schnappte sich Gondrims Speer und auch die am Boden liegende Fackel. Dann machte er sich ohne einen weiteren Blick zurück an die Verfolgung. Seine Schritte gingen schwer und manchmal hatte er auch Probleme seine Füße richtig zu heben. Ganz allein seine Entschlossenheit und seine Wut hielten ihn auf den Beinen. Sein Puls war nun wieder unnatürlich hoch. Vor Angst und vor Aufregung. Angst zu versagen und Aufregung, weil er jederzeit von wohl überall her angegriffen werden konnte. Wobei der Gang nun nach einer weiten Linkskurve etwas schmaler, niedriger und komplett von der Fackel ausgeleuchtet wurde. Somit blieb nur ein Angriff von vorne. Allerdings hatte Thorin in den letzten Momenten genug erlebt, um selbst daran zu zweifeln.
Der stürmische Wind von draußen wehte auch hier noch, wenngleich nun wesentlich schwächer, und ließ die Flammen der Fackel tänzeln und immer wieder schienen sie beinahe aus zu gehen. Er wollte sich schon darüber freuen, dass die Fackel an blieb. Dann ging sie aber auch komplett aus. Thorin blieb beinahe das Herz stehen. Er hielt entsetzt und vor Aufregung und pochendem Herzen zitternd an. Ein kleiner Kiesel prallte gegen seinen im Bärenkopf geschützten Kopf, wie ein schadenfrohes Zeichen des Werwolfs. Erst, als es das zweite Mal passierte, merkte Thorin, dass es eigentlich Wassertropfen waren, die von der Decke fielen. Sein Herz würde ihn definitiv noch irgendwann umbringen. Bevor das passierte, wollte er aber noch einen Werwolf zur Strecke bringen und so lief er wieder los – ohne eine Ahnung zu haben, wohin. Dann ging die Fackel, wie durch eine göttliche Fügung, wieder an und erleuchtete den bis auf Thorin leeren Gang.
Gerade, als er sich über diesen Umstand gefreut hatte, verschwanden auf einmal die Decke und die Wand zu seiner Linken in der Dunkelheit. Auch der Boden endete in Schwärze keine vier Schritte neben ihm. Schweiß stand auf seiner Stirn und brannte in der dortigen Verletzung. Auch die Wunden auf seiner Brust brannten und immer wieder fuhren Lanzen aus Feuer durch seine Lungen. Sie raubten ihm den Atem und ließen ihn nach Luft japsend zurück. Dann beruhigte es sich wieder und die seltsamen Lichtflimmer, die vor seinen Augen in der Dunkelheit umher schwebten, verschwanden. Komm Wölfchen, dachte er beinahe ungeduldig auf einen Angriff wartend.
Vorsichtig schlich Thorin an die Kante. Die Flammen seiner Lichtquelle flackerten immer wieder sehr stark, wenn eine etwas stärkere Windböe von draußen in das Höhlensystem hinein pfiff. Hier in der größeren Kaverne verwirbelten sich die Luftströmungen ungewöhnlich und rissen förmlich an den Flammen. Wenngleich sowohl das pfeifende Geräusch, als auch die Stärke der Windböen hier hinten drastisch abgeschwächt waren.
Dann erreichte er die Kante. Unter ihm fiel eine steile Felswand ab und verschwand in der Finsternis. Es war tief, so viel stand fest. Im flackernden Schein entdeckte er aber einen steilen, schmalen Weg nach unten. Wie weit die größere Kaverne in alle Richtungen reichte, konnte Thorin nicht sagen. Keine der Wände war im Fackelschein zu sehen. Gerade, als er sich an den Abstieg machen wollte, sah er ein Huschen knapp außerhalb seines Lichtkreises und etwas weiter unten. Beinahe sah es aus, wie weißes Fell. Sofort ging der Speer nach oben und zum Stechen bereit. Doch die schnelle Bewegung rammte neuerliche, glühende Dolche durch seine Brust und ließ ihn aufstöhnen.
Beinahe höhnend hörte Thorin dann wieder das leise Klicken einiger Kiesel, als sie in die Tiefe der Höhle fielen. Dicht gefolgt vom quietschenden Laut eingerosteter Türscharniere und wie die dazugehörige Tür hart zurück ins Schloss geknallt wurde zu seiner Rechten. Laut hallte das Scheppern durch die Gänge. Die Geräusche ließen ihn jedes Mal zusammenzucken. Er merkte, wie er kurz die Nerven verlor und wie ein kleines Kind die Augen zu kniff. Der Werwolf spielte definitiv ein Spielchen mit ihm. Ein Spiel der Nerven. Und wenn es so weiter ging, war es wohl Thorin, der bei diesem Spiel verlor.
Gegen den nun aufkommenden Reflex das Weite zu suchen, schlich er weiter und in die Richtung, aus der die Geräusche gekommen waren. Beinahe ärgerte sich Thorin, dass dieser angeborene Fluchtreflex wieder durch kam. Eigentlich hatte er gelernt ihn zu kontrollieren und auf seine bewusste Einschätzungsgabe zu vertrauen. Allerdings schien er nun mental bereits zu geschwächt zu sein, als dass er diesen Reflex noch länger unterdrücken konnte. Stattdessen ignorierte er das Drängen in ihm so gut es ging und lief weiter an der Kante nach unten entlang. Immer wieder zuckte er bei dem leisen Heulen des Windes zusammen.
Dann endete die Höhle abrupt wieder und lief in einem kurzen Tunnel aus. Am Ende dieses Tunnels befand sich eine modrige Holztür. Kratzspuren waren auf den Brettern und der Klinke. Thorins Atem ging schwerer und seine Füße schlurften mittlerweile mehr, als dass sie liefen. Dennoch hielt er seine Arme hoch, die Muskeln angespannt. Der Speer war zum Stechen bereit und mit einem kurzen Klopfen gegen seinen Gürtel an mehreren Stellen mit dem unteren Ende der Fackel vergewisserte sich Thorin, dass auch seine Dolche und das Langschwert noch an ihrem Platz waren. Danach hielt er auch die Fackel in eine Position, die ihm ein schnelles Zuschlagen ermöglichen würde.
Mit der Speerspitze drückte er dann die rostige Klinke nach unten, sodass die Tür sich einen kleinen Spalt weit öffnete. Als er dann den uralten Durchgang ebenfalls mit der Speerspitze langsam aufdrückte, quietschten die Scharniere wieder. Das Geräusch schmerzte in Thorins Ohren und ließ ihn gleichzeitig zusammen fahren. Es war nun unvermeidlich, dass der Werwolf sein Kommen mitbekam. Gut, das wäre es vermutlich auch ohne die quietschende Tür, aber es war weniger auffällig. Dass er eigentlich erwartet wurde, blendete Thorin zu seinem eigenen Wohlgefühl dabei aus.
Zu seiner Überraschung, wurde Thorin nicht angegriffen, als er in die niedrige, aber weite Höhle hinter der Tür trat. Stattdessen hörte er nur wieder ein leises Klicken von rechts. Mittlerweile kam ihm auch wieder in den Sinn, wo genau es dort hin ging. Es machte Sinn und scheinbar hatte der Werwolf einen kleinen Sinn für Dramatik. Die uralte Melodie, die einst in diesen Höhlen durch die Luft und den Stein gefahren war, war beinahe noch immer vernehmbar. Natürlich spielte sie nicht wirklich, aber wie ein geisterhaftes Echo drang es noch immer aus den Wänden. Es ließ Thorin vor Ehrfurcht schaudern und so stapfte er los. Er wusste, wo er die Bestie finden würde … in der Halle der spielenden Steine.
Es dauerte nicht lange, da fand Thorin den Tunnel, der nach rechts aus der größeren Höhle abging. Keine vier Schritte breit und höchstens drei hoch. Alles war von der Fackel ausgeleuchtet. Das leise Heulen des Windes war verschwunden und auch die Flammen flackerten nicht mehr. Als ob sich der Wind davor fürchtete in diese alten und mystischen Hallen einzudringen. Das Nachklingen der alten Melodie verstärkte sich beinahe mit jedem Schritt, den Thorin tiefer in die Höhle machte. Fast wie ein zweiter, unterschwelliger Herzschlag, der durch seinen Körper fuhr, aber vom Felsen um ihn herum ausging. Es war wie berauschend. Die Schmerzen wurden etwas gelindert und seine Schritte wurden sicherer. Als ob ihm die Höhle selbst helfen wollte. Aber fühlte sich auch der Werwolf so? Oder war es nur er?
Thorin wollte es gar nicht erst wissen. Solange er ohne überwältigende Schmerzen kämpfen konnte, so war es ihm egal. Wieder erreichte er eine Höhle. Allerdings war diese mehr hoch, als breit. Sechs Schritte in die Tiefe, eben so viele in der Breite und unerkennbar viele nach oben. Er befand sich in einer Sackgasse. Nur ein Weg zurück. Von oben hörte er wieder Steinchen klicken, aber den verfluchten Weg dorthin fand Thorin nicht! Die Dunkelheit ließ ihn nicht ausmachen, wo genau dieses „oben“ eigentlich war und die Wände um ihn herum wirkten glatt.
Dann fiel ihm auf, dass zumindest seitlich nach oben hin die Wand gegenüber dem Eingang etwas eingedrückt war und sogar Kratzspuren aufwies. Vorsichtig ging Thorin auf diese Wand zu. Erst, als er direkt vor ihr stand und sich nicht die Nase einrammte, merkte er seinen Fehler. Die komplette Wand, war eine optische Täuschung von seinem Standpunkt aus. Tatsächlich befand sich die eigentliche Wand weiter hinten und eine steile Rampe verlief nach oben von weiter vorne aus. Von da, wo Thorin gestanden hatte, hatte man diese Kante zwischen Boden und Rampe nicht sehen können, weil man direkt auf sie geschaut hatte. Da die Fackel etwas weiter links gewesen war, gab es auch keine Schatten an dieser Stelle. Thorin verfluchte sich dreimal dafür. Andererseits war es auch ein Zeichen, dass seine Sinne bereits arg schwächelten. Die Selbstzweifel blockte er gleich darauf ab. Solche konnte er sich nicht leisten.
Langsam und darauf bedacht nicht auf dem steilen, leicht feuchten Stein auszurutschen, schritt Thorin nach oben. Unter den dicken Stiefelsohlen glaubte er den Fels zum Takt der alten Melodie vibrieren zu fühlen. Sein Herz raste, Blut rauschte in den Ohren und seine Wunden bluteten unaufhörlich. Es wunderte ihn mittlerweile schon sehr, dass er nicht längst verblutet war. Und das obwohl die Stiche und Schnitte weitaus weniger bluteten, als Wunden von Waffen. Schweiß quoll aus den Poren seiner Haut und rann ihm unangenehm über den Rücken unter seiner Kleidung. Es war erstaunlich warm hier hinten in der Höhle. Und feucht noch dazu.
Thorin erreichte das obere Ende der Rampe und fand sich in etwa sieben Schritten Höhe auf einem schmalen Absatz wieder. Links ging es nicht weiter und nach rechts in einen dunklen Tunnel. Ohne weiter zu zögern, stapfte er in diesen. Auch hier leuchtete die Fackel die gesamte Breite und Höhe des Gangs aus, reichte aber, wie so oft, nicht bis ans Ende des Tunnels. Allerdings musste Thorin auch nicht sehen, wohin es ging, um es zu wissen. Mit jedem Schritt wurden das Vibrieren und die Melodie im Felsen merklich stärker. Und mit jedem neuen Klang kehrte ein kleiner Teil seiner Kraft zurück. Es war schlicht berauschend.
Dann verschwanden die Wände um ihn herum und er fand sich plötzlich in einem wahren Meer aus Dunkelheit wieder. Einzig und allein eine glatte Felsplatte zog sich unter seinen Füßen hinweg gerade aus. Nicht einmal fünf Schritte war sie breit. Ansonsten herrschte Stille, wenn man einmal von der uralten Melodie absah.
Jeder Ton jagte Thorin Gänsehaut auf die Arme, Beine und sogar auf die Brust. Unglücklicher Weise zog sich dabei auch die Haut dort etwas zusammen und die Stiche brannten neuerlich auf, auch gegen den mystischen Balsam der uralten Klänge. Mit einem unterdrückten, leisen Stöhnen und schleifenden Atemzügen machte er dann einen Schritt nach dem Anderen weiter in das Dunkel. Es dauerte nicht lange, da verschwand der Eingang in den Tunnel hinter ihm und er stand einzig auf einem scheinbar schwebenden, glatten Stein in einem Meer aus purer Schwärze. Sein Puls ging schnell, sein Atem stoßweise und immer mehr Schweiß rann aus seinen Poren. Das salzige Nass brannte in den Stichen und Schnitten.
Sich im Kreis um die eigene Achse drehend arbeitete sich Thorin schrittweise weiter nach vorne. Es kostete ihn einiges an Konzentration nicht auf einmal die Richtung, in die er musste, und die, aus der er gekommen war, zu verwechseln. Und er brauchte seine Konzentration und Aufmerksamkeit nicht nur dafür.
Irgendwo in den Tiefen der Dunkelheit vernahm er immer wieder leises, feuchtes Tropfen. Als ob Wasser aus feinen Poren im Stein Quoll und zu Boden tropfte. Es machte ihn halb wahnsinnig, weil es außerdem noch schallte.
Dennoch fand er irgendwann, nach vielleicht zehn Schritten über die Steinplatte, zwei drei Schritte hohe Steinsäulen, die links und rechts von seinem Weg waren. Sie schienen irgendwo unterhalb seines Grundes zu verschwinden. Den viereckigen Säulen konnte man ansehen, dass sie uralt waren. Die eingehauenen Reliefs und die Ecken waren durch die Jahre verwittert in den feuchten Bedingungen der Höhle. Die Kanten und Linien waren undeutlich. Teilweise fand er sogar Moospolster in den ehemals feinen, eingeschlagenen Linien.
Gerade, als er einen Schritt auf die ihn gut um die Hälfte überragende Säule zumachen wollte, tropfte ihm etwas Feuchtes und Schleimiges auf die Schulter und spritzte leicht gegen sein Gesicht. Dort merkte er, wie es langsam hinab rutschte. Instinktiv hielt er den Speer mit einer schnellen Bewegung, die ihm wieder für einige Momente die Luft raubte, hoch zum Stechen bereit. Wenn der Wolf von oben kam, so würde er direkt in die scharfe Spitze springen. Doch es passierte nichts.
Thorin ging vorsichtig in die Knie – den Speer dabei weiterhin erhoben. Vorsichtig, darauf bedacht möglichst leise zu sein, auch wenn es an sich sicherlich keinen Unterschied gemacht hätte, legte er die Fackel ab und griff sich mit der Linken auf die rechte Schulter. Zwar konnte er mit den pelzigen Fingern nicht direkt etwas Spüren, aber dafür konnte er es einen Augenblick später sehen, als er seine Finger in den flackernden Schein der am Boden liegenden Fackel hielt. Es war grünlich, schleimig und sah beinahe aus, wie eine Art Alge. Eine Alge, wie sie immer an der Wasseroberfläche schwamm, als eine Art Teppich. Irgend so etwas. Nur dass diese hier scheinbar an der Höhlendecke gewesen war.
Angewiderter ließ er den grünen Schleim von seinen Fingern rutschen und holte sich die restlichen Spritzer aus dem Gesicht. Wieder tropfte es irgendwo in der Höhle. Nur es klang anders, als sonst. Er konnte nicht genau sagen, was es war. Es war, als ob der Tropfen in Wasser gefallen war. Das Echo war verzerrt und klang unheimlich. Ihm lief ein kalter Schauer den Rücken hinab und ließ ihn schaudern.
Nachdem er sich aller Algen entledigt hatte, griff er wieder nach seiner Fackel. Dabei bemerkte er, dass der gesamte Steinboden um ihn herum immer wieder mit dünnen, feuchten Moospolstern bedeckt war. An sich nichts Ungewöhnliches, aber die Tatsache, dass es so viele waren, sprach für die extreme, konstante Feuchtigkeit hier unten. Nicht nur in der Luft sondern auch auf dem Boden. Über die Jahrzehnte, seit die Höhle das letzte Mal besucht worden war, musste eine ganze Menge an Wasser eingedrungen sein. Wenn er daran dachte, dass es noch einmal nach unten ging, lief es ihm gleich wieder den Rücken hinab. Dem Werwolf würde das Wasser sicher nichts ausmachen, aber wenn es tief genug war, konnte Thorin erheblich langsamer werden, sollte er hinein geraten. Ein weiterer Punkt, der für die Schläue der Bestie sprach.
Vorsichtig und mit angespannten Muskeln richtete er sich wieder auf. Seine Fackel nun wieder in der linken Hand. Dann unternahm er einen neuerlichen Versuch, an die rechte Steinsäule hinan zu treten. Als er sie dann etwas näher untersuchte, entdeckte er eine kleine Nische, die scheinbar über eine kleine Röhre mit dem inneren Teil des Konstrukts verbunden war. Eine zähflüssige, schwarze Substanz befand sich in einer verrosteten Eisenschale in dieser Nische. Thorin kannte so etwas aus anderen Hügelgräbern, die er einmal von Innen hatte sehen können. Auf der Spitze der Säulen befand sich eine Art Trichter der mit einer brennenden Substanz gefüllt war. Diese Schale diente zum Anzünden. Als ein weiterer Wassertropfen irgendwo in der Höhle auf Stein schlug, zuckte Thorin wieder zusammen. Passieren tat aber nichts weiter. Wie so oft.
Langsam brachte er den Fackelkopf näher an die Schale und schließlich tauchte er ihn beinahe in die zähe Flüssigkeit. Nichts. Es wäre auch zu schön gewesen. Dieses Mal tropfte es hinter ihm. Oder war es ein kleiner Kiesel? Ruckartig fuhr Thorin herum und bereute es gleich im nächsten Moment. Schmerzhafte Blitze fuhren ihm durch die Brust und zwangen ihn nach Luft ringend in die Knie. Seine Sicht verschwamm kurz, klärte sich aber wieder. Flimmer tanzten ihm vor den Augen. Einzig und allein die uralte Melodie der Steine schien ihn wieder auf die Füße zu treiben. Der zweite, rhythmische Herzschlag, der durch Thorin fuhr, trieb ihn förmlich dazu.
Schlurfend zwang er sich zur zweiten Säule. Sein Atem schnitt dabei beinahe in seine Luftröhre, so schleifend ging er. Es war nun sogar schon soweit, dass es ihm bei jedem Luftholen selbst den Rücken hinab lief. Sein Herz raste und setzte ab und zu immer einmal wieder einen Schlag aus. Er war am Ende. Nervlich – und körperlich. Vielleicht war es auch das, worauf es der Werwolf abgesehen hatte. Ihn ohne auch nur mit einem ehrenvollen Kampf zu Grunde gehen zu lassen und sich an dem elenden Anblick zu ergötzen. Der Gedanke ließ grenzenlose Wut in Thorin aufkochen und er machte nun den letzten Schritt wieder etwas kraftvoller auf die zweite Steinsäule zu.
Die Nische, mit dem Anzünder, hatte auch eine verrostete Eisenschale darin, aber die zähe Flüssigkeit in ihr war anders. Sie war nicht schwarz, sonder gelblich-grün. Sie sah auch wesentlich frischer und nicht so ranzig aus. Vorsichtig brachte er seine Fackel näher und dieses Mal entzündete sich die Flüssigkeit auch. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis die Flammen die Spitze erreichten und alles um ihn herum in warmes Licht getaucht wurde. Der Lichtkreis reichte zwar nicht aus, um die gesamte Höhe auszuleuchten, aber einen großen Teil.
Bevor Thorin jedoch noch eine Gelegenheit bekam, etwas zu tun, erwischte ihn etwas hart im Rücken. Die Wucht trieb ihn vorwärts gegen die Säule. Der Schneebärenhelm wurde durch seine überstehende Schnauze nach hinten von seinem Kopf gedrückt und er prallte frontal gegen den Stein. Seine Nase knackte und ein höllischer Blitz fuhr ihm durch den Schädel, als er mit der Stirn aufschlug. Seine Sicht verschwamm, er ließ seine Fackel und den Speer fallen. Er hörte nur, wie zwei Dinge in Wasser fielen und es laut Zischte, als ein Feuer vom Nass gelöscht wurde. Der Blitz, der durch seinen Kopf fuhr, wollte gar nicht mehr aufhören. Er raubte ihm jedwede Sinneswahrnehmung und auch sein Atmen ging schwerer und schwerer.
Wieder erwischte ihn etwas hart. Dieses Mal jedoch an der rechten Schulter, sodass er herum gewirbelt wurde. So konnte er verschwommen die weißen Schemen des Werwolfs erkennen, bevor eine weitere, geballte Faust heran flog und ihn gegen die Brust traf. Den aufkommenden Schmerz aus dieser registrierte er zu diesem Zeitpunkt nur noch am Rande seiner Wahrnehmung. Rücklings stolperte er dann über die Kante der steinernen Platte unter seinen Füßen und fiel in die Tiefe. Wie tief er fiel, konnte Thorin nicht sagen, aber einige Schritte bestimmt. Unten blieb er im Flug mit der linken Schulter an einem Stein hängen, sodass er noch einmal herum gewirbelt wurde. Die feurigen Schmerzen überwältigten ihn und überlagerten einander zu einem einzigen, heißen Feuer in seinem ganzen Körper.
Bevor er die Sinne verlor, schoss ihm noch ein letzter Gedanke durch den förmlich platzenden Schädel. Er spielt mit mir. Dann landete er rücklings in eiskaltem, knöcheltiefem Wasser …

KingPaddy
30.08.2009, 00:08
Mit einem vielstimmigen Kampfschrei stürzten die Minenarbeiter unter Tarriors Führung aus ihrem Gefängnis. Der Rothwardone, der die Tür hatte bewachen sollen, konnte sich nur noch mit einem verzweifelt Hechtsprung in Sicherheit bringen. Er entkam damit trampelnden Füßen und mit Gewalt geschwungenen Keulen. Für den Kampf um ihre Freiheit hatten die Männer ihre verbliebenden Kräfte reaktiviert. Die wochenlange Gefangenschaft und die dürftige Kost, die nur aus Wasser bestanden hatte, hatten sie ausgezehrt, doch in diesem Moment schien sich die restliche Kraft noch einmal aufzubäumen um sich gegen die fremdländische Söldnerbande zu entladen. Außerdem würde es, wenn Tarriors Plan Erfolg hätte, nicht einmal mehr zu einem großartigen Kampf kommen. Sie mussten nur die Rothwardonen im Zentrum der Höhle festnageln und das Netz würde den Rest erledigen. Sie würden sie einwickeln und gefangen setzen. Er selbst würde nur einen Boten zur Stadtwache und dem Verwalter schicken und dann wäre die Sache geklärt. Doch der Rothwardone, der gerade noch die Tür bewacht hatte, schien zwar ihren Plan nicht durchschaut zu haben, aber wollte ihnen ihr Vorhaben dennoch so schwer wie möglich machen. Er war erstaunlich schnell wieder auf die Beine gekommen und hatte sich Tarrior, der als einziger gerüstet und mit einem Schwert ausgestattet war, als Ziel vorgenommen. Der Zweihänder, den er in der Hand hielt, könnte er mit etwas Zielgenauigkeit, mit einem Schlag nicht nur durch ihn, sondern auch durch zwei oder drei der Arbeiter ziehen. Doch der Dunmer gab ihm gar nicht erst die Gelegenheit dazu. Mit einem Wink bedeutete er den Leuten ihr Vorhaben wie geplant zu verfolgen und trat aus dem Pulk aus, der sich langsam auf das Höhlenzentrum zubewegte um die Söldner zusammen zu treiben. Tarrior derweil wollte sich um diesen hier kümmern.

„Verfluchter Hund wo kommst du her?“: warf ihm sein Gegner entgegen. „Na von draußen“: antwortete er, als wäre es das normalste der Welt. „Aber dazu hättest du an Gor und Targ vorbei gemusst“: sagte der Mann ungläubig. Inzwischen hatten sie angefangen sich belauernd zu umkreisen. Der Mann war mit seinem Claymore deutlich überlegen, was die Angriffsreichweite anging, aber er war schlau genug es nicht sofort einzusetzen, sondern auf eine günstige Gelegenheit zu warten. Die Waffe war zwar vernichtend und konnte einen Gegner auch in einem weiten Radius treffen, aber dafür war sie langsam. Der Dunmer mit seinem Silberlangschwert, einer einhändigen Waffe, war hier eindeutig im Vorteil. Würde der Schlag des Söldners ins Leere gehen, könnte er schnell zuschlagen, ohne das der Mann noch abwehren würde können. Und es würde vermutlich für mehr als nur einen Schlag reichen, wenn er ihn erstmal soweit hatte. Daher musste der Rothwardone vorsichtig vorgehen, denn wenn er ihn verfehlte, wäre der Kampf so gut wie gelaufen. Tarrior setzte als Reaktion auf die Worte des Mannes ein irres Grinsen auf. „Ja erst wollten sich mich nicht herein lassen, aber nach etwas kurzer Überzeugungsarbeit konnte ich passieren. Es war fast schon befriedigend wie sie tot zu Boden gingen“: sagte er dann mit einer Ruhe, in der nur ein Auftragskiller oder ein Wahnsinniger von dem Mord an zwei Leuten sprechen konnte. „Du verfluchter Dunkelelfenbastard ich bringe dich um“: schrie der nun deutlich verunsicherte, aber auch sehr wütende, Mann und ging auf ihn los. Tarrior grinste immer noch, aber diesmal aus ehrlichem Glück, denn sein Gegner tat nun genau das, was er beabsichtigt hatte. Die Rothwardonen waren für ihr hitziges Temperament bekannt und er musste zugeben, dass das auffallend stimmte. Doch trotz des wilden Zorns kam der Schlag präziser, als der Dunmer erwartet hatte. Er schaffte es gerade noch so, sich wegzudrehen. Er spürte den Luftzug, den die Klinge, die knapp neben seinen Kopf vorbei zischte, verursachte. Die Schneide glitt, von der wilden Kraft des Mannes angetrieben, mindestens zwei Zentimeter tief in den Boden ein, wenn nicht mehr. Als er sie kurz darauf aus dem felsigen Boden stemmte, war eine tiefe und breite Scharte zurückgeblieben, doch er beachtete sie nur am Rande. Denn genau in diesem Augenblick war der Rothwardone dicht bei ihm und am verwundbarsten.

Sein eigenes Schwert züngelte auf den Hals des Söldners zu, verfehlte aber ihr Ziel. Der Mann drückte seinen Oberkörper beim Stemmen des Schwertes plötzlich nach hinten durch. Zunächst brachte er damit seinen Hals außer Reichweite und dann seinen Zweihänder zwischen sich und Tarriors Klinge. Doch hatte der Stoß noch zu viel Kraft, als das sie durch die andere Klinge abgeblockt hätte werden können. Sie glitt an der Söldnerschneide ab und bohrte sich, statt in Hals oder Brust, in die Schulter des Mannes. Jemand von einer geringeren Konstitution, als wie sie ein Rothwardone und noch dazu ein Söldner hatten, hätten jetzt vor Schmerz aufgeschrien, oder zumindest ein Aufstöhnen vernehmen lassen, doch der Mann blieb stoisch ruhig. Gewiss verzog sich sein Gesicht kurz vor Schmerz, doch grimmig verbiss er sich jede weitere Reaktion und konzentrierte sich nur Sekundenbruchteile später wieder auf den Kampf. Seinen Zweihänder hatte er wieder hochgebracht, sodass Tarrior nicht noch einen Angriff wagen konnte. Doch sein Gegner ließ nicht soviel Nachsicht mit ihm walten. Sofort wurde der Zweihänder geschwungen und beschrieb das Viertel einer Kreisbahn. Wäre er nicht sofort zurückgewichen, eher gestolpert, hätte die Klinge ihn in der Waagerechten fast genau geteilt. Und er war sich sicher, dass genug Kraft in dem Schlag gewesen wäre, um das zu bewerkstelligen. Der Söldner verstand sich eindeutig auf seine Waffe und den Kampf. In diesem Moment wurde es dem Dunmer unbegreiflich warum sie sich damit abgaben, irgendwelche Minen zu überfallen. An der Front wären sie gegen die Deadra eine große Hilfe und konnten ihr Talent auch besser zum Einsatz bringen, als hier wehrlose Minenarbeiter zu töten. Innerlich schüttelte er den Kopf, aber äußerlich war seine Aufmerksamkeit wieder auf den Kampf gerichtet. Durch den Schlag hatte der Rothwardone ihn leider soweit auf Distanz gebracht, dass er danach ohne Eile seine Waffe wieder in Position bringen konnte. Tarrior selbst ließ nun sein Schwert etwas sinken. Es sollte eine Einladung zu einem Angriff sein. Der Mann würde es bloß als fehlerhafte Haltung interpretieren, zumindest hoffte er das. Wieder umkreisten sie sich jedoch nur abwägend, aber nur für kurze Zeit. Nach einem kurzen Moment wo er so ausgesehen hatte, als würde er überlegen, ob Tarrior ihm eine Falle stellen wollte oder nicht, sprang er mit der erhoben Klinge vor. Er selbst täuschte nur einen herzlosen Versuch vor, sich zu verteidigen und ließ sich dann aber gekonnt zur Seite fallen. Noch im Fallen sammelte er Magie und hatte einen hübschen Feuerball an der Hand. Zwar presste ihm der ungebremste Aufprall zunächst die Luft aus den Lungen, aber den Zauber erhielt er aufrecht und schleuderte ihn dann auf den Söldner. Der Mann war nicht nur überrascht, sondern geradezu entsetzt, als er die Magie, wohl in Zeitlupe, auf sich zufliegen sah. Vermutlich hatte er geglaubt, dass Tarrior sich an einen fairen Kampf halten würde. „Tja da hat er wohl Pech gehabt“: ging es ihm dabei durch Kopf.

Äußerlich grinste er schon wieder, obwohl er noch etwas nach Atem rang. Die feurige Kugel traf den Söldner direkt und zersprang in einer Art feurigen Explosion bloß ohne Knall. Die Flammen hüllten Tarrior und den Söldner, die noch dicht beieinander waren, ein. Er hatte eine Menge Magicka in den Angriff gelegt. Doch im Gegensatz zum Rothwardonen, der nun vor Schmerz tatsächlich wie am Spieß schrie, war er Immun gegen die verzehrende Kraft des Feuers. Nur seine Chitin-Rüstung wurde etwas angekokelt und die oberste Schicht färbte sich vom Ruß grau bis schwarz ein. Vor Schmerz ließ sein Gegner den Zweihänder fallen. Tarrior nutze die Chance. Er schwang sich auf seine Beine und warf sich mit vollem Körpereinsatz in den Rothwardonen hinein. Der Söldner wurde damit direkt an den Rand der Höhlenmitte befördert, wo er sich auf dem Boden herum rollte, um die Flammen an seinem brennenden Lederharnisch zu ersticken. Der Dunmer schob sein Schwert zurück in die Scheide und besah sich die Szenerie um ihn herum genauer. An den Seilen wurden schon fleißig gearbeitet. Ein paar waren schon soweit durch, dass es nur noch eines Schlages bedürfen würde, um sie endgültig zu kappen. Die Söldner waren so beschäftigt damit, sich gegen die scheinbar wahnsinnig gewordenen Minenarbeiter zu verteidigen, dass sie es gar nicht bemerkten. Zwar wurden die ungeübten Männer nie zu einer wirklichen Bedrohung für die geschickten Söldner, aber gleichzeitig konnten diese keine Schläge anbringen oder den Gegner selbst zurückdrängen. Es sah ziemlich ausgeglichen aus, doch dann fällte ein kräftiger Schlag einen der Arbeiter. Der Mann, der Tarrior zuvor noch die Seilkonstruktion erklärt hatte. Mit vor Blut triefender Kriegsaxt stand der wahrhaft hochgewachsene Anführer der Söldner über dem Erschlagenen. Der Mann überragte selbst Tarrior, der nun wirklich nicht klein war. Der Söldnerhauptmann hatte wirklich etwas von einem brutalen Barbaren. Die Axt hatte den Kopf des Mannes gespalten und das Blut war bis in das Gesicht dieses Rohlings gespritzt, wo außer dem Lebenssaft kleine graue Stückchen hingen, die Tarrior voller Ekel als Gehirnmasse identifizierte. Doch ohne sich auch nur mal kurz durch das Gesicht zu wischen, wandte er sich schon seinem scheinbar nächsten Opfer zu, denn der Mann wich vor den Keulen nicht zurück. Er war ein Raubtier, das bei Bedrohung nicht zurückwich, sondern angriff.

Mit der wirklich gewaltigen Axt hackte er schon nach seinem nächsten Opfer und schlug ihm die Hand ab. Der Getroffene fiel augenblicklich um und krümmte sich vor Schmerzen. Doch kurz bevor der Gnadenstoß erfolgen konnte, griff Tarrior ein, der hinüber gesprintet war. Seine Klinge schob sich zwischen die Axt und ihr wehrloses Opfer und tatsächlich blockte er den Angriff, doch die enorme Wucht ließ ihn seine Waffe fast verlieren und seine Hand schmerzte plötzlich höllisch. Er biss sich auf die Lippen um den Schmerz zu unterdrücken und wich hastig einen Schritt zurück, denn der Anführer hatte nun ihn, als seinen Duellgegner auserwählt. Im Moment gefiel ihm das jedoch gar nicht, denn er war noch etwas erschöpft vom Kampf gegen den anderen Söldner. So versuchte er den ausgebrochenen Hauptmann zum Höhlenzentrum zurückzudrängen, doch wieder einmal zeigte sich, dass er keinem vernunftbegabten Wesen, sondern einer blutdurstigen Kampfbestie gegenüberstand. Sein Gegner riskierte mehrmals leichte Verletzungen um ihn angreifen zu können und brachte Tarrior, der so einen offensiven und selbstzerstörerischen Kampfstil nicht gewohnt war, vollkommen aus dem Konzept. Der Mann ließ sich einfach nicht bedrängen und nahm mögliche Verletzungen in Kauf nur um nicht zurückzuweichen. Er ließ jedoch nie genug Deckung fallen, um einen kritischen Treffer landen zu können. Er konnte ihm so, wenn er die offenen Stellen nutzte, höchstens kleine Wunden zu fügen. Und war sich sicher, dass diese nur dafür sorgen würden, dass er noch wütender würde. Der Anführer der Söldner war ein gebündeltes Paket aus archaischer Kraft. Tarrior war sich ganz sicher, dass die dunkelhäutigen Pranken ihm ohne zu zögern den Schädel zerquetschen konnten. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was ein Treffer dieser Axt anrichten würde. Statt das er seinen Gegner zum Zurückweichen bewegen konnte, war er es, der immer weiter nach außen gedrängt wurde. Sie bewegten sich immer weiter von der Höhlenmitte weg und waren längst aus dem Bereich des Netzes gekommen. Bald würde er ihn an die Höhlenwand gedrängt haben und dann gab es nichts mehr, wohin er würde ausweichen können. Zwar war der Hauptmann jetzt draußen, aber der Rest der Söldner saß mitten in ihrer Falle, doch schafften sie es mittlerweile gegen die dezimierten Bergleute anzukommen. Sie mussten die Seile kappen. Den Anführer würde er so besiegen müssen, denn die anderen würden gewiss noch Zeit brauchen, um die restlichen Gegner fachgerecht zu verschnüren, sodass keine Gefahr mehr von ihnen ausgehen würde. Er musste dieses barbarische Kraftpaket allein besiegen.

„Männer kappt schnell die Seile. Ich werde schon mit ihm fertig. Setzt den anderen Söldnerabschaum fest“: rief er so laut er konnte und hoffte das alle es hören würden. Ob sie seinem Befehl nachkamen, konnte er nicht mehr erkennen, denn er musste seine Konzentration zurück auf den Kampf lenken. Beinahe hatte der verfluchte Anführer ihn geköpft. „Ihr verfluchtes Elfenpack habt doch keine Chance“: grölte der Mann, es war offensichtlich das er sich am Kampf regelrecht berauschte. Es waren nur noch ein paar Schritte Entfernung zur Höhlenwand. Einen Moment dachte er darüber nach, diesem Feind ebenfalls einen Feuerball zu verpassen, aber dann verwarf er die Idee. Dieser war nicht so langsam wie sein vorheriger Gegner. Er handhabte die Kriegsaxt als wäre sie federleicht und schwang sie mit einer Eleganz, wie man sonst nur ein Schwert schwang. Bei ihm wirkte dieses blutrünstige Mordinstrument fast schon wie ein geliebtes Spielzeug. Ein Spielzeug das er mit aller Brutalität gegen seine Gegner einsetzte. Inzwischen war Tarrior dazu übergegangen, leichte Zickzackbewegungen zu machen um nicht zu schnell zurück zu weichen. Er verschaffte sich damit Zeit, aber er wusste nicht einmal selbst wofür. Hätte er einem Schlag abblocken können, wäre es einfach gewesen aus dieser Situation auszubrechen. Bevor der Gegner einen weiteren Angriff hätte starten können, hätte der Dunmer ihm gewiss schon einige Hiebe versetzt, aber jeder Versuch einen Schlag dieser Axt mit der Klinge abfangen zu wollen, wäre nur lächerlich gewesen. Der Rothwardone schwang sie mit einer Kraft, die nur mit dem Wort unglaublich wirklich zu beschreiben war. Die Klinge seines Langschwertes wäre gebrochen, wie ein Streichholz. Es war für ihn schon ein Wunder, dass sie den ersten Schlag abgehalten hatte, als er den Minenarbeiter gerettet hatte. Doch jetzt konnte er nur noch zurückweichen. Doch das ging nicht mehr lange. Seine Augen zuckten für einen Moment zur Seite und er sah die Wand knapp hinter sich. Nicht mehr als ein Schritt trennte ihn vom Ende seines Weges. „Jetzt wirst du sterben, du verfluchter Dunkelelfenhund. Doch sag mir hat dich unser Auftraggeber geschickt, damit er mich nicht bezahlen muss“: wollte der Söldnerhauptmann wissen. „Glaubst du das würde ich dir erzählen“: war Tarriors Antwort darauf. Er legte allen Trotz in seine Stimme, den er aufzubieten vermochte. „Dann verrecke Mer“: schrie der Rothwardone wütend und ließ die Kriegsaxt auf ihn zu schnellen. Er wich noch einen letzten Schritt, wohl weislich das er dann mit dem Rücken zur Wand stehen und die Axt ihn spalten würde, zurück. Er hatte sich vorgenommen, dem Tod offen ins Auge zu blicken. Er hatte eine verfluchte Angst und war keinesfalls bereit zu sterben, aber sein Stolz verbot ihm vor dem Fremdländer seine Schwäche zu zeigen. Doch die Spaltung seines Schädels blieb aus. Unter seinem Stiefel knackte es vernehmlich, als er auf einen losen Stein trat und dieser urplötzlich wegrutschte.

Ohne dass er etwas dagegen machen konnte, rutschte er aus und fiel nach hinten um. Es blieb ihm gerade noch genug Zeit um den Kopf einzuziehen, um nicht damit auf die schroffe Höhlenwand aufzuschlagen, doch ansonsten fiel er wie ein Stein zu Boden. Die Axt schrammte knapp über ihm über den Fels und fuhr knirschend in das Gestein. „Jetzt ist es aus“: dachte er, als der Rothwardone am Stiel seiner Axt zog. Er war am Boden, direkt zu Füßen des Söldners, vollkommen hilflos und erwartete den tödlichen Axthieb sobald er seine todbringende Waffe befreit hätte. Doch der tödliche Schlag kam nicht, denn der Mann bekam die Axt nicht aus dem Felsen heraus. Tarrior erkannte die Situation und seine Chance. Der Barbar hatte seine Axt mit einer derartigen Kraft niedersausen lassen, dass sie tief in den Felsen gefahren war und jetzt dort feststeckte. Er selbst war zwar groß, aber recht schmal und daher gelang es ihm zwischen den Beinen des Feindes einfach hindurchzuschlüpfen. Als dieser merkte, dass seine Beute entkommen wollte, hatte er versucht ihn mit seinen Pranken zu greifen, aber der Koloss war einfach zu plump und zu langsam. Keuchend kam der Dunmer wieder auf die Beine. Sein Atem ging stoßweise. Der kalte Schweiß lief noch immer seinen Rücken herunter und sein Puls raste, als würden bald seine Adern platzen. Er konnte seinen Herzschlug schmerzhaft und überdeutlich in seiner Brust spüren. „Das war verflucht nochmal haarscharf“: ging es ihm einem Schrecken gleich durch den Kopf. Derart knapp war er dem Tod noch nie von der Schippe gesprungen. Er zwar schon häufiger in gefährlichen, gar tödlichen Situationen gewesen, aber so knapp war es wirklich noch nie gewesen. Doch noch gab es keine Ruhe für ihn. Sein Gegner hatte es inzwischen aufgegeben seine Kriegsaxt aus dem Stein ziehen zu wollen und wollte ihn nun mit bloßen Händen angreifen. Tarrior war sich sicher, dass der Mann die Axt hätte herausziehen können, aber vermutlich war er zu ungeduldig gewesen es nochmals zu probieren, doch auch seine Pranken waren keine einfache Hände, sondern perfekte Mordinstrumente.

Mit einem Wutschrei stürmte er voran und überwand die letzten Meter mit einem gewagten Sprung. Der Dunmer, der damit gar nicht gerechnet hatte, konnte sich nur im allerletzten Moment zur Seite werfen und so dem tödlichen Angriff entgehen. Der Mann kam auf leerem Boden auf, rollte sich ab und war in Windeseile wieder auf den Beinen. Nur um erneut anzugreifen. „Verdammt, er ist doch schnell“: fiel es Tarrior wie Schuppen von den Augen, als er die von reiner Berserkraft aufgeladenen agilen Bewegungen sah. Es war offensichtlich, dass der Söldner seinen Verstand komplett ausgeschaltet hatte und sich allein auf Körperkraft, Ausdauer und Instinkte verließ. Diese völlige Konzentration auf den Kampf schien zudem noch größere Körperkräfte zu wecken. Er hatte von dieser Fähigkeit der Rothwardonen gehört. Sie verfielen dabei in einen unkontrollierten Blutrausch. Ein Schlag von seinem Gegner in diesem Zustand könnte vermutlich selbst einem Kagouti das Genick brechen. Aber er wollte das lieber im Moment nicht am eigenen Leib heraus finden. Wieder stürmte der Söldnerhauptmann wie besessen auf ihn los und wieder kam ein Sprung auf den letzten Metern, mit dem er ihn umwerfen sollte, doch diesmal war er vorbereitet. Er drehte sich ganz knapp zur Seite. Er konnte spüren wie er von dem massigen Körper ganz leicht an der Seite geschnitten wurde. Doch noch bevor der Gegner ganz an ihm vorbei geschrammt war, zuckte sein Oberkörper in anderer Drehrichtung, als seine Beine, herum und damit auch das Schwert. Ohne hinzusehen stieß er damit direkt nach unten. Er spürte wie er etwas weiches traf und sofort an der Klinge gerissen wurde, als sie die Bewegung des Körpers, in den sie sich gebohrt hatte, mitmachen wollte. Er stellte die Klinge umgehend schief und sie glitt wie von selbst aus dem Fleisch, während der Rothwardone hart auf dem Boden aufkam und sich aufgrund der hohen Geschwindigkeit mehrmals überschlug. Sich abzurollen schaffte er nicht, denn Tarrior hatte ihm das Bein regelrecht, in einer Kombination aus Schwertstoß und Schwung des Opfers, aufgeschnitten.

Warmes, fast schon kochendes Blut lief die Klinge hinunter und über seine Hand. Das linke Bein des Söldnerhauptmannes war nur noch eine einzige Wunde, als dieser sich wieder aufrichtete. Er hatte Abschürfungen an den nicht geschützten Stellen seines Körpers und die Lederrüstung war aufgerissen und er blutete aus dutzenden von Platzwunden am Kopf und im Gesicht. Er verlagerte das Gewicht vom verletzten auf das unverletzte rechte Bein und funkelte ihn mit einem wahnsinnig-zornigen Blick an. Das Blut das über sein Gesicht lief, verstärkte den Eindruck eines blutrünstigen Monsters und Berserkers noch zusätzlich. Trotz der Wunde wollte er nochmals auf Tarrior los gehen, doch sein Bein erstickte den Versuch im Keim. Schon beim zweiten Schritt bremste er ab und sein Gesicht verzog sich vor Schmerz. Dies war der Moment in dem der Dunmer in die Offensive ging und seinerseits endlich zum Angriff überging. „Die Zeit der Abwehr und des Zurückweichens ist vorbei“: dachte er und stürmte vorwärts. Die Pranken waren zwar immer noch gefährlich, aber dank seines verlängerten Arms, seines Schwertes, konnte er außerhalb ihrer tödlichen Reichweite bleiben. In diesem Moment war das bullige, vor Kraft nur so strotzende Monster ihm gegenüber stark im Nachteil, denn ohne Waffe konnte er die gezielten Schwertstreiche Tarriors nur mit seinem Körper abfangen und den wollte der Dunmer ja auch treffen. Doch trotz des offensichtlichen Nachteils kämpfte er immer noch wie ein Löwe. Er versuchte nach Tarrior zu langen, ihn zu schlagen und sogar das Schwert mit den Händen zu fassen zu bekommen. Doch der flinkere Dunmer konnte dem entgehen. Er umkreiste sein fast bewegungsunfähiges Opfer und griff in günstigen Fällen an. Oft gelang es dem Mann sich zur Seite zu drehen oder den Schlag mit seinem Armschutz aus Leder abzufangen, doch lange hielt selbst er so nicht mehr durch.

So geschah es auch das einer von Tarriors Streichen durchkam und sich das Schwert, durch das aufgeschürfte Leder, direkt in den Bauch des Söldners bohrte. Die Kraft des Kampfrausches des war eindeutig verebbt. Der Rothwardone griff noch nach der Klinge und zog sie ein Stück aus seinem Körper heraus, bevor er einfach nach hinten umkippte und besiegt und schwer atmend liegen blieb. Tarrior nutze die Zeit und sah sich um. Die Minenarbeiter hatten gute Arbeit geleistet. Die Söldner saßen fest verschnürt in dem Netz fest. Jedoch hatte das Unterfangen noch einen Arbeiter das Leben gekostet und Tarrior befürchtete, das der Mann mit der abgeschlagenen Hand wohl auch nicht überleben würde. Dessen Körper war schon zuvor sehr geschwächt gewesen. Womöglich würde er nicht einmal mehr das Tageslicht wiedersehen. Sein Blick fiel wieder auf den Mann zu seinen Füßen. Das Adrenalin rauschte immer noch in seinen Adern und in seine Gedanken waren immer noch auf Kampf und Tod eingestellt. Was sollte er jetzt mit dem Mann machen „Töte ich diesen verfluchten Bastard und räche die Gefallenden oder lasse ich ihn leben“: über die Entscheidung dachte er in den nächsten Minuten nach.

weuze
22.09.2009, 23:18
Anschluss an die Handlung von "Heiler und Dämon (http://www.multimediaxis.de/threads/117112-Heiler-und-D%C3%A4mon)".


Arranges blinzelte. Am Fußende seines Betts war ein Fenster in der Wand, durch welches goldenes Sonnelicht hereinbrach. Der Kaiserliche schaute auf die Decke über ihm. Feine Holzmaserungen zierten die Balken. Das Stroh und die Federn raschelten leise, als er sich etwas zur Seite drehte um sich in dem Raum umzuschauen. Gegenüber prankte eine massive Holztür in der schlichten Wand. Ein Stück neben ihr stand ein kleiner Tisch in der Ecke mit einem etwas schief gezimmerten Stuhl davor. Eine kleine Komode, von Holzwürmern zerfressen, war auch zu sehen. Arranges atmete einmal tief ein und aus und versuchte sich dann aufzusetzten. Doch ein brennender, nicht sehr starker und dennoch kontinuierlicher Schmerzt hinderte ihn daran und der Kaiserliche ließ sich kraftlos zurücksinken. Oje... hab ich also doch mehr Wunden davongetragen, als man äußerlich zu sehen vermochte...

Einige Minuten blieb der Magier so liegen, bis der Schmerz wieder verklungen war. Dann durchbrach ein leises Knarzen die Stille. Die Tür zu dem Zimmer schwang langsam auf und der Mönch erschien im Rahmen. 'So, bist du also doch nocheinmal aufgewacht. Du hast lange geschlafen. Ich will nicht wissen, was du in der Burg erlebt hast, aber es muss schrecklich gewesen sein, wenn du deine kompletten Kräfte dafür aufgebraucht hast. Ich kenne dich gut genug um zu wissen, dass dich normalerweise nichts so schnell auszehrt.' Der Kuttenträger kam ein paar Schritte näher. 'Willst du aufstehen und mit mir speisen? Du hast nun fast 2 Tage und eine Nacht geschlafen. Du musst doch hungrig sein.' Erst jetzt dachte auch Arranges daran etwas zu essen. Machte bei den Worten des Mönchs, sein Magen lautstark auf sich aufmerksam. Der Mönch lächelet väterlich. 'Ich helfe dir auf.' Und mit diesen Worten schob er einen Arm unter dem Nacken des Kaiserlichen hindurch und hob den Oberkörper an, bis der Beschwörer an der Bettkannte saß. Der Schmerz war wieder spürbar, aber nicht so heftig, wie zuvor, als Arranges versuchte allein aufzusitzen. Von dem Bretonen gestützt, gingen beide in den großen Raum, welcher auch gleich der Mittelpunkt des Hauses war.

Arranges ließ sich in einen der Stühle gleiten und begutachtete die aufgetragenen Speisen. Es war ein reich gedeckter Tisch mit allerlei Dingen. 'Jaja, ich weiss, Bescheidenheit schaut anders aus, aber ich habe auch schließlich einen besonderen Gast zu bewirten. Lang zu!'
'Ich danke für deine Gastfreundschaft Bruder Marbell.'
'Nichts zu danken Arranges, es ist meine Pflicht, meinen besten Schüler so zu behandeln. Schließlich hast du bewiesen, dass das Kloster schon lange nicht mehr das war, was es vozugeben schien. Ich will nicht sagen, dass ich alles wusste, aber mir kamen doch schon einige Dinge zu Ohren. Das war auch der Grund für den Bau dieses Landhauses.'
'Mir scheint, ihr habt hier eher eine private kleine Festung erichtet.'
'Nun, so kann man es natürlich auch sehen, aber ich bevorzuge den Ausdruck Landhaus, er macht und machte sich in diversen Gespärchen besser.'
'Dann könnt ihr mir nun auch gleich alles erzählen. Zum Beispiel, was der tote Goblin im Garten zu suchen hat?'
'Achja, die Fragerei beginnt ja erst,' lachte der Mönch. 'Ich fange am besten von vorn an. Unser Kloster gibt es, wie du weisst, nun schon seit fast einem Jahrhundert. Aber vor wenigen Jahren, nachdem ihr eure Ausbildungsbeziheungen zu unseren Lehrmeistern abgebrochen habt, hatten unsere Obersten damit begonnen seltene Schriftstücke über Nekromantie und dergelichen zu kaufen und zu sammeln. Auch der Schmuggel florierte prächtig. Du musst wissen, dass unsere Archive nicht immer so voll waren. Auch haben wir sie nie so streng bewachen lassen, genauso wie die Katakomben unter der Feste nie wirklich genutzt wurden. Das alles begann vor knapp anderdhalb Jahren. Da haben wir damit begonnen unsere Schüler verstärkt in der Kunst der Nekromantie auszubilden. Ich habe mich aus diesen Dingen vermehrt herausgehalten, weil ich eigentlich ein überzeugter Mönch war. Warum dies nun alles so gekommen ist, weiss ich wirklich nicht. Ich habe auch nie damit gerechnet, dass gerade du diesen Beschwörerring sprengst. Der du ja nun geradezu bessesen davon bist, Skelette, Zombies und anderes untotes Gesocks zu rufen. Aber wieder zurück zur Festung. An dem Abend, als ich dir das Buch gab und sagte, dass ich nun in meine Einsiedelei gehen werde, wusste ich genau warum. Sie haben uns belauscht. Ich konnte mir nur noch nichts genaues daraus zusammenreimen, sonst hätte ich dich gewarnt. Aber just an dem Morgen nach unserem Treffen in der Schreibstube, wachte ich hier auf. Mein Haus war umzingelt von haufenweise Untoten. der Goblin, den ihr im Garten saht, war einer aus meiner Hauswache. Insgesamt 11 kleine Kriegerlein und ein Goblinkriegsfürst zählten meine Leibwachen wenn du so möchtest. Wirklich zähe Burschen und loyaler als manche humane Wache... Auf jeden Fall hielt meine kleine Armee die Angreifer gut in schach, wurden allerdings nach und nach zurückgedrängt. Viele wurden erschlagen, nur 3 haben sich ins Haus retten können. Ihr werdet sie nicht entdecken, sie sind Meister der Tarnung.' Wie um die Worte des Mönchs auf ihren wahren Kern zu testen, ließ Arranges seinen Blick umherwandern.
'Als die Untoten keinerlei Möglichkeit sahen, in mein Haus einzudringen, bearbeiteten sie die Front mit ihren Waffen. Vielleicht hast du die schartigen Holzbalken schon gesehen.' Arranges nickte beiläufig.
'Ich konnte kaum noch aus dem Haus. Sobald ich mehrere Schritte von der Tür weg war, erhoben sich zahlreiche Skelette aus dem Waldboden und machten Anstalten mich zu töten, sollte ich mich nicht wieder zurückziehen. Nach fast 3 Tagen war dann alles wieder vorbei. Warum weiss ich nicht, aber wenn wir meinen und deinen Teil der Geschichte zusammenfügen, haben wir bestimmt eine annehmbare Antwort.'

Jetzt begann Arranges seine Erlebnise aus der Festung und den Katakomben zu schildern. Als er geendet hatte, herrschte zunächst Stille. Dann unterbrach der Mönch das schweigen: 'Dieses zusammengeflickte Monster, das dich angegriffen hatte, war ein Dämon aus dem Reich des Vergessens. Nur sehr willensstarke Geister können ihm unbeschadet begegnen, dass du mit knapper Not davon kamst, war mehr Glück als Fähigkeit, denn du bist aufgrund deiner Ausbildungen nicht dazu bestimmt, andere Individuen zu unterdrücken, deine Stärke ist es schnell und aggresiv zu zuschlagen. Aber das weisst du ja sicher selbst. Was diesen Dämon angeht, hätte ich nicht gedacht, dass jemand im Kloster dazu fähig wäre, eine solche Kreatur zu beherrschen. Das andere, was ihr noch gesehen habt, erinnert sehr an einen Fleischatronarch, wie sie in den Beschreibungen zu Sheogoarths Reich vorkommen, aber das kann ich mir nicht vorstellen... sind wir lieber froh, dass das Schicksal dich wohlbehütet wieder zurückbrachte.'

'Im Übrigen habe ich mir erlaubt, dir während du geschlafen hast, deine Rüstung auszu ziehen. Ich habe sie ausbessern und reinigen lassen. Allerdings muss ich dir sagen, dass deine linke Armschiene so kaputt war, dass nichts mehr zu machen war. Auch dein Umhang musste sehr leiden. Glück für dich, ist es, dass ich auch Rüstungsteile hier habe. Umhänge in modischen Grau- und Grüntönen müsste ich auch noch irgendwoe verstaut haben. Nur deine Waffe kann ich dir weder ersetzen, noch wiederbringen. Ich habe hier keine Waffen, da ich selbst keine nutze und die meiner Goblins wirst du wohl nicht benutzen wollen. Wo du dein Schwert vergessen hast, weiss ich nicht.' Noch während der Bretone sprach, schaute Arranges an sich herunter, er hatte tatsächlich bis auf seine Unterkleider nichts mehr an.

'Eine Frage Marbell. Wie konntest du mich dort herausholen?'
'Nun, das war nicht einfach. Du erinnerst dich vielleicht noch, dass ich dir eine Kopie eines Buchs anfertigen ließ, welche für deine eigennützige Studienzwecke dir sehr wichtig war. Darin fand ich eine Zauberformel für ein Portal, dass dem Obliviontor sehr ähnlich ist, nur viel viel kleiner und nicht dazu gedacht, verschiedene Dimensionen miteinander zu verbinden. Durch mentale Kraft, konnte ich deinen Geist aufspüren und dich zu mir rufen, aber wie gesagt, es ist etwas schief gelaufen und die Zielorte entglitten mir, während ich die Zeitschleuße öffnete.'
'Ist die Kopie des Buches denn fertig?'
Der Mönch musste lächeln: 'Du legst immer noch mehr Wert auf deinen Fortschritt, als auf das was andere sagen und denken was? Nun denn, ich kenne es ja nicht anders von dir.' Bruder Marbell erhob sich und ging weiter nach hinten zu einem großen Schreibpult in dem Raum und begann Pergamentstapel zur Seite zu räumen. Dann kam er zurück. In Händen einen ledergebundenen Folianten mittlerer Größe. 'Hier ist es. Ich habe mir erlaubt die böse Magie, welche dem Original innewohnt, heraus zu lassen.' Ein Lächeln umspielte Arranges Lippen. 'Ich glaube, dass es auch so schwierig genug sein wird, damit fertig zu werden. Aber jetzt muss ich mich einkleiden und dir leider auch schon in kürze wieder lebe wohl sagen.'
'Du bist immer wieder gern willkommen als Gast.'

Nachdem sie noch besprochen hatten, welchen Weg Arranges nehmen musste um wieder auf die Straße zu kommen, begab sich der Mönch nach draußen. Daraufhin stand auch der Kaiserliche vom Tisch auf, jetzt da sich sein Körper wieder an die Bewegungen gewöhnt hatten, mit merklich weniger Schmerzen. Er ließ sich seine Rüstung bringen und einen neuen Umhang. Nachdem er seine Ausrüstung wieder am Körper trug, trat er vor das Haus des Bretonen und staunte ersteinmal.
'So, jetzt konnte ich deiner sonst so versteinerten Miene doch noch eine Bewegung abringen.' Sagte der Mönch, der auf den Magier zukam, sich neben ihn stellte und selbstgefällig in die gleiche Richtung wie der Kaiserliche schaute. Im Garten stand der Rotfuchs, Arranges Pferd. Das einzige Lebewesen, welches dem Kaiserlichen je mehr bedeutet hatte als nur Sachwert, da es mit ihm viele Gefahren überstanden hatte und stehts ein treuer Begleiter war...
'Einer meiner Goblinschergen hat ihn nahe der Festung gefunden.'
'Du bist einmalig Bruder Marbell! Ich wüsste nun nicht, wie ich dir danken kann.'
'Das brauchst du nicht. Das einzige, was ich mir zum Dank wünsche, dass du außerhalb deiner Bemühungen zum Besten der Besten zu werden, wiedermal vorbeischaust.'
'Darauf kannst du Gift nehmen!'
'Lieber nicht, das mache ich hinterher um sonst.'

Arranges saß auf und lachend winkte er dem Mönch zum Abschied.

Gendrek
25.09.2009, 22:13
Fest, entschlossen und wütend setzte er einen Fuß vor den anderen, zog das Sax geräuschlos aus der Schwertscheide und öffnete, sanft und zärtlich wie er war, die Türe zu Aileens Zimmer mit einem kräftigen Tritt. Eigentlich wollte er direkt ausholen und Aileen das Sax zwischen die Augen werfen, doch ein helles Leuchten blendete ihn.
Ein wirbelnder Strudel aus blauem Licht, durchzogen von goldenen und weißglühenden Fäden erfüllte den Raum. Gendrek hob instinktiv seine Hand und schützte seine Augen, trotzdem fühlte es sich so an als würden seine Augäpfel von dem Licht verbrannt.
Von dem Wirbel ging ein seltsamer Impuls aus, immer wieder dröhnte er ohne einen Ton von sich zu geben. Das rhytmische Schlagen des Strudels verursachte Überlkeit, er hatte das Gefühl sich sofort übergeben zu müssen, „Wir sehen uns bald wieder…“. Instinktiv riss er sich die Hand von den Augen, er konnte nur die schwache Silhouette einer Person erkennen, Aileen, da war er sich sicher. Er holte weit aus und warf mit brachialer Geschwindigkeit das Sax in den Wirbel, es sah alles in Zeitlupe, die Klinge rotierte in der Luft und näherte sich unheimlich schnell der Person im Wirbel, ein lautes zischen ertönte und der Wirbel brach zusammen, das Sax flog und hämmerte ein paar Zehntelsekunden später mit einem dumpfen Ton in der Wand und bohrte sich tief in die Verkleidung.

Das erste was er zu packen bekam war ein Stuhl, ein lautes schmettern ertönte in der Magiergilde. Gendrek zog sein Sax aus der Wand und trat beim verlassen des Zimmers nocheinmal in den Bretterhaufen der einmal ein Stuhl und ein Schreibtisch war.
Er packte so schnell er konnte seine Dinge zusammen und lies jeden der ihm entgegenkam und fragte was das für ein Krach war merken, dass er so richtig miese Laune hatte.
Ihm war klar, dass er schnell zurück zur Bruderschaft musste und während seine Reise ging er innerlich den Brief noch einmal durch, man hatte ihn immer gewarnt „Junge, lass dich nicht mit Weiber ein, die machen nur Ärger“, hätte er gewusst, dass diese eine Frau ihm solchen Ärger machen würde, hätte er sie noch in der ersten Nacht erdolcht.

Bahaar
02.10.2009, 21:39
Das kühle Nass verhinderte zumindest, dass Thorin komplett die Besinnung verlor. Die eiskalte Temperatur weckte seine müden Geister wieder. Das änderte aber nichts daran, dass sich seine Rüstung und Kleidung darunter mit dem Wasser voll sogen und schwerer und schwerer wurden. Gleichzeitig konnte er seinen linken Arm nicht mehr bewegen. Unter höllischen Qualen drehte er seinen Kopf zur Seite und sah aus dem Augenwinkel, wie eine seltsame Beule noch vorne durch die Rüstung drückte. Es sah nicht aus, wie ein Bruch. Er hatte also Glück gehabt. Vielmehr war sein Arm ausgekugelt.
Thorin holte tief Luft und hob den schweren, rechten Arm. Mit der Hand packte er seinen linken Arm am Handgelenk und zog so kraftvoll, wie er nur konnte. Es gab ein lautes Poppen und er schrie vor Schmerzen auf. Doch er konnte nun den Arm wieder bewegen. Schwer atmend und sehr steif stemmte sich Thorin dann auf die Ellbogen hoch. Allein diese Anstrengung ließ seine Sicht wieder verschwimmen und neuerliche Blitze des Schmerzes zuckten durch seinen Kopf. Einzig sein Wille, die Melodie im Stein und seine Wut trieben den Nord – der eigentlich schon längst hätte tot sein müssen – weiter an. Stöhnend und seine Schmerzen nun nicht weiter verhehlend richtete er sich auf. Seine Haare klebten ihm teilweise im Gesicht, Blut rann ihm aus der Nase und den Mundwinkeln. Seine Lippen waren aufgeplatzt und einige Zahnwurzeln fühlten sich durch übermäßigen Druck taub an.
Seine Sicht drehte sich, aber er konnte ohne Probleme die verschwommenen Umrisse des weißen Werwolfs erkennen, der gerade zehn Schritte vor Thorin im Wasser landete. Höhnend knurrte er und die Arme waren weit von dem kräftigen, aber trotz der Größe gedrungen wirkenden Körper gestreckt. Thorin grinste nun gequält. Es würde bald enden. Hier in dieser Höhle. Für seine Eltern … und für seine Freunde. Ohne, dass er es eigentlich richtig merkte, umschloss seine Rechte den Griff des nordischen Stahllangschwertes und zog es mit dem typischen, schleifenden Geräusch aus der Scheide. Die Bewegungen ließen ihn husten und er spuckte Blut. „Komm, Bestie. Lass es uns beenden!“, forderte er mit kratzender, schleifender Stimme und der Wolf antwortete mit einem drohenden Knurren.
Im nächsten Moment bewegte sich die verschwommene, weiße Gestalt auf Thorin zu. Dieser packte nun beinahe wie in Trance sein Schwert mit beiden Händen. Dann war der Werwolf heran. Thorins rechtes Knie knickte ein und er stach nach oben, als der Wolf ihn ansprang. Sowohl die Pranken, als auch seine Schneide verfehlten ihr jeweiliges Ziel. Thorin hatte kaum Kontrolle über seine zitternden, kalten Glieder und der Wolf hatte das doch recht schnelle Ausweichmanöver nicht kommen sehen. Somit standen sie am Ende wieder fünf Schritte auseinander.
Thorins Sicht klärte sich etwas, als sich seine Sinne weiter verschärften. Es war, als ob sie sich mit Verzögerung der direkten Bedrohung anpassten. Der Werwolf hatte die Lefzen zurück gezogen und entblößte die langen Fangzähne. Der von ihnen Tropfende Speichel war blutrot, genauso wie das Fell um die Schnauze herum und an den Händen. Die Wolfsohren standen aufrecht hinter den zornigen Augen und zeigten mit der Öffnung der Muschel in Thorins Richtung.
Dieser riss sich noch einmal zusammen, so gut es ging. Sein Zittern bekam er unter Kontrolle, konnte es aber nicht ganz vermeiden. Trotz seines wie wild schlagenden Herzens war ihm kalt. Nicht nur wegen dem eisigen Wasser um seine Füße. Ein weiterer Hinweis auf die große Menge an verlorenem Blut. Seine kräftigen Hände schlossen sich um den mit Leder eingewickelten Griff des nordischen Langschwertes. Die dicke, recht schwere Klinge hob er leicht nach rechts versetzt vor seinen Körper. „Angst?“, knurrte Thorin durch seine zusammen gebissenen Zähne hindurch. Der melodische, zweite Herzschlag, der ihn durchströmte, gab ihm immer wieder Kraft Dinge zu tun, die er sich eigentlich gar nicht zu getraut hätte. So zum Beispiel das Sprechen. Seine Lungen schmerzten und er glaubte sogar zu fühlen, wie Blut in sie hinein sickerte.
Die weiße Bestie ließ sich diese schwere Anschuldigung natürlich nicht gefallen. Genau, wie Thorin es gehofft hatte. Wieder stürmte der Wolf auf ihn zu. Zwei Schritte, bevor er den Nord erreichte, sprang er hoch und riss die Kiefer weit auseinander und zum Biss bereit. Die Hände dabei von oben herab schlagend, um Thorin von Kopf bis Fuß auf zu schlitzen. Allerdings dachte dieser nicht daran, es dem Wolf so einfach zu machen. Er machte einen kleinen, schweren Schritt nach vorne, sodass der Biss und der Schlag an ihm vorbei gingen. Dummer Weise bemerkte er erst zu spät, dass ihn der Hinterleib seines verhassten Feindes dennoch erwischen würde.
Im letzten Moment stach Thorin noch nach oben und versenkte die stählerne Klinge bis zum Heft in den Eingeweiden des lauthals vor Schmerz aufheulenden Werwolfs. Dann krachten jedoch die Oberschenkel und die Hüfte der Bestie mit mörderischer Wucht auf Thorin. Er wurde von den Füßen gerissen, Blitze des Schmerzes fuhren ihm neuerlich durch den Kopf und die Brust. Seine Schultern fühlten sich taub an und seine Arme wurden schwer. Dann fiel er rücklings ins Wasser, der Werwolf landete auf ihm, drückte noch einmal auf Thorins Brust und rollte denn durch den Schwung von ihm. Wieder verschwamm seine Sicht. Dennoch glaubte er zu erkennen, dass das Schwert noch immer tief in den Bauch seines Widersachers versenkt war. Dieser heulte noch immer auf und die großen Pranken grabschten nach dem kurzen Griff mit der schmalen, kantigen Parierstange. Aber sie bekamen ihn nicht richtig zu fassen. Der Geruch von Nassem Hund und immer mehr Blut krochen ihm alsbald in die Nase.
Thorin griff derweil unter Qualen und mit dem letzten Aufgebot seiner Willenskraft unter seinen Fellharnich nach dem Silberdolch. Seine schwächelnden Finger bekamen den kleinen Griff erst gar nicht zu fangen, dann holte er aber einen silbrig glänzenden Dolch hervor und rollte sich dann auf die Seite. Danach stemmte er sich langsam, nach und nach, auf seine Knie hoch. Nur mit Mühen und mit einem schweren Schwindelanfall kam er dann wieder auf die Füße. Die undeutlichen Schemen des Werwolfs waren mittlerweile auch wieder ruhiger geworden, wenngleich das Schwert noch immer in dessen Bauch zu stecken schien. Offen sichtlich schien er zu ahnen, was Thorin da in seiner Hand hielt. Das Knurren wurde lauter und der Jäger hob den Dolch vor die Brust.
Dann ging es schnell. Wieder sprang der Wolf, die Kiefer weit aufgerissen. Thorin knickte wieder ein und stieß zu. Die Zähne klackten direkt über seinem Kopf zusammen und der Dolch stach in die Kehle. Die Pranken der Bestie legten sich auf Thorins Rücken und die Krallen stachen in flachen Winkeln durch seine Rüstung, Kleidung und Haut. Zusammen, in einer tödlichen Umarmung, prallten sie wieder auf den harten Steinboden unter dem niedrigen Wasser. Ein paar mal wälzten sie sich über den Boden und blieben dann liegen. Thorin wurde freigegeben und blieb auf der Seite liegen. Blut rann aus seinen alten und neuen Wunden. Der Dolch steckte noch immer in der Kehle des Wolfes, der nun auch seitlich liegen geblieben war und Thorin anstarrte. Nichts passierte. Das Silber wirkte nicht. Das Fleisch des Werwolfs verbrannte und zischte nicht. Die Bestie schrie auch nicht, sondern schien selbst überrascht von der Gegebenheit. Ungläubig legte sich die linke Pranke auf den Hals.
Wie ein Blitz durchfuhr ein kurzer Moment von vor einigen Tagen Thorins Kopf. Er stieß rücklings gegen den Tisch in seiner Hütte mit all seinen Waffen darauf. Laut klirrte es metallisch, dann drehte er sich um und griff sich einen silbrig glänzenden Dolch. Erst jetzt wurde er sich bewusst, dass es nicht sein Silberdolch war. Eigentlich hätte er die Unterschiede erkennen müssen. War sein Silberdolch doch mit feinen Linien und Runen verziert, so war dieser Dolch einfach und schlicht und nur auf Hochglanz poliert. Seine eigentliche Silberwaffe musste vom Tisch gefallen sein, als er dagegen gestoßen war und lag nun noch immer an derselben Stelle.
Entsetzen, Wut und Angst ergriffen ihn. Wie sollte er einen Werwolf ohne Silber töten? Konnte er es überhaupt? Wenn ja, hatte er die Kraft dazu? Langsam und mit einem leisen Schmatzen zog der Wolf dann den Dolch aus seinem Hals. Dunkelrotes Blut rann aus der Wunde, bevor sie sich langsam zu schließen begann. Dabei kam Thorin eine Idee. Er hatte noch nicht davon gehört, dass einem Werwolf ein abgeschlagenes Glied nachgewachsen war. Eine Hand zum Beispiel. Wenn er ihm den Kopf abschlug …
Die aufkommenden Schmerzen ausblendend rollte sich Thorin einmal um die eigene Achse auf den Wolf zu. So schnell er konnte packte er den bereits mit Blut besudelten Griff seines Schwertes und zog es heraus. Der unerwartete Zug ließ die Bestie kurz überrascht inne halten und dann aufheulen, als seine Eingeweide wieder beschnitten wurden. Im Liegen holte Thorin aus und zielte auf den Hals. Mit lautem Knacken traf die Klinge auf die Halswirbelsäule und blieb stecken. Dennoch rührte sich der Wolf schon jetzt nicht mehr. Wenn man einmal von der Atmung absah. Der Schlag hatte ihm das Genick gebrochen und es würde eine Weile dauern, bis diese Wunde heilte.
Mit einem kräftigen Ruck und seinen allerletzten Kraftreserven zog Thorin das Schwert wieder heraus und schlug erneut zu. Widerlich knackend durchschlug die Klinge die Knochen, aber der Kopf hing noch immer an wenigen Muskelsträngen am Rumpf. Der letzte, verzweifelte Schlag durchtrennte auch sie. Sprudelnd plätscherte das Blut aus dem Halsstumpf und eine rote Lache breitete sich schnell um den Kadaver aus. Der Kopf rollte etwas zur Seite und durch das seichte Wasser.
Knirschend, knackend und schmatzend geriet der Körper dann auf einmal von ihnen in Bewegung. Es schien, als ob die Knochen von alleine brachen und sich neu organisierten. Immer mehr Blut quoll aus dem Stummel. Die weißen Haare fielen aus. Die Pranken wurden zu Händen, der Schwanz verschwand. Ekelhafte Beulen wanderten unter der Haut entlang, verschwanden oder entstanden neu. Dann kehrte Ruhe ein. Der Leib war der eines kräftigen Nord geworden.
Klirrend fiel Thorin das Schwert aus der Hand. Vollkommen fertig und zum Sterben bereit, rollte er auf den Rücken. Blut umgab ihn an allen Seiten. Es haftete auf ihm, er schmeckte es in seinem Mund, es brannte in den Lungen. Seine Atmung ging schwer, schleifend. Er spürte seine Gliedmaßen nicht mehr. Seine Sicht drehte sich. Das flackernde Licht verschwamm zu bizarren Formen mit den Schatten. Trotz allem war er von einem unbegreiflichen, inneren Frieden erfüllt. Er hatte seine Eltern und Freunde gerächt. Nun konnte er zu ihnen.
Alle Anspannung wich von ihm, seine Muskeln lockerten sich, er wurde ruhiger und ruhiger. Sein Herzschlag wurde langsamer. Zurück blieb die mystische Melodie, die den Felsen um ihn inne wohnte. So blieb er nun liegend. Sich auf das Wiedersehen mit seinen Freunden freuend. Dann schloss er seine Augen und ein dunkler Schatten legte sich über ihn …

eissceda
04.10.2009, 22:24
Vor sich hin grübelnd starrte Kamahl auf den Verband an seinem Arm. Naasira hatte zwar eine Salbe aufgetragen, die die Heilung der Wunde am Arm beschleunigen und die Schwellungen der Hand abklingen lassen sollte, allerdings hatte sie ihm trotzdem verordnet sich drei Wochen nicht zu überanstrengen. Drei ganze Wochen!!!
Naja, immerhin waren die ersten zwei Wochen bereits vorbei. Allerdings hatte er in dieser Zeit Tar-Meena mit seinen ständigen Anfragen bezüglich Literatur über Vampire an den Rande des Wahnsinns getrieben und die Möglichkeiten der Bibliothek der Magiergilde ausgeschöpft. Abgesehen von Büchern die eher der Unterhaltung dienlich waren, wie etwa das Werk 'Unsterbliches Blut', oder sich nur mit den unterschiedlichen Arten der Vampire beschäftigen hatte er kaum etwas gefunden.
Mit Ausnahme einer kleinen Randbemerkung, die er in einem Buch gefunden hatte:
Der Autor hatte behauptet, mit einem ehemaligen Kriegswappenträger geredet zu haben, der von Molag Bal vom Vampirismus geheilt worden war. Und jetzt war er am grübeln was er tun sollte. Sollte er darauf warten, das Naasira eine Möglichkeit fand, die Nebenwirkung des Heiltrankes auszuschalten oder sollte er nach Morrowind zurückkehren und hoffen, das die wagen Andeutungen aus dem Buch der Wahrheit entsprachen? Mit dieser Frage schlug er sich nun schon herum, seitdem er die letzten Bücher zurückgegeben hatte.

In seinem Grübeln wurde er von einem Mann gestört, der die in die Empfangshalle der Gilde trat. Er hatte den Dunmer noch nie in der Magiergilde gesehen und er machte auch nicht den Eindruck eines Mannes, der viel Zeit in irgendeiner Gildenhalle verbrachte. Über der mitgenommen aussehenden Magierrobe trug er einen blank polierten Stahlharnisch, das Schwert an seiner Seite schien schon einige Kämpfe erlebt zu haben und die Stiefel waren mit verkrustetem Schlamm überzogen. Er reichte Raminus Polus einen versiegten Brief, den dieser öffnete. Was in dem Brief stand konnte er nicht lesen, allerdings waren die Antworten des Kaiserlichen kaum zu überhören.
'Es tut mir leid, das die Gilde beim Fall von Ald'ruhn viele der Kampfmagier in der Stadt verloren hat, allerdings kann ich keine Kampfmagier nach Morrowind abstellen. Wir haben hier selbst genug Probleme.' Anschließend schrieb er auf ein Stück Pergament eine kurze Nachricht, unterzeichnete diese und versiegelte sie anschließend mit dem Sigel der Gilde.
In diesem Moment wusste Kamahl was er tun würde. Er musste nach Morrowind zurückkehren. Das die Daedra auch dort eingefallen sind war schon schlimm genug, das die Stadt, die ihm für einige Jahre aber eine Heimat gewesen war zerstört hatten machte das Ganze zu einer persönlichen Angelegenheit.

Als die Kutsche des Botschafters, der sich bereit erklärt hatte ihn mit nach Morrowind zu nehmen, den Pass erklomm blickte er ein letztes Mal zurück auf Cyrodil. Er hatte dort Freunde getroffen und eine wundervolle Frau kennen gelernt, in die er sich vielleicht verliebt hatte. Nachdem die Invasion der Daedra beendet war würde er zurückkehren. Jetzt musste er allerdings zurück in seine erste Heimat und sich dort gegen die Horden der Daedra stellen, die diese zu verwüsten drohten.

KingPaddy
10.10.2009, 21:16
Das Blut rauschte noch immer durch seine Adern und sein Herz schlug mit einer Intensität, dass er glaubte es würde zerspringen. Schleier roten Zornes vernebelten seine Gedanken. Er starrte auf seinen bewusstlosen Gegner. Doch Tarrior riss sich mit aller Gewalt zusammen und unterdrückte den quälenden Wunsch, dem kampfunfähigen Söldnerhauptmann seine Klinge in das Fremdländerherz zu rammen. Er atmete mehrfach tief durch und langsam lösten sich die Schleier auf. „Wir brauchen ihn noch. Wenn einer etwas über das alles hier weis, dann er“: redete in Gedanken immer wieder beruhigend auf sich selbst ein. Als sich sein Puls langsam beruhigt hatte, schloss er die Augen und lauschte in sich selbst hinein. Er empfand immer noch Hass und Verachtung für diesen erbärmlichen rothwardonischen Hund zu seinen Füßen, aber der gefährliche Moment war inzwischen vorüber. Er schob das Schwert, das er bisher immer noch in der Hand gehalten hatte, zurück in die Scheide. Tarrior wandte sich dann wieder der Höhlenmitte und somit den Minenarbeitern und verschnürten Söldner zu. „Ihr da“: rief er zwei Arbeitern zu. Sie drehten sich um und sahen ihn fragend an. „Bindet diesem hier Hände und Füße mit dem festesten Strick den ihr finden könnt und benutzt zur Sicherheit einen doppelten Knoten“: wies er sie an. Die Männer waren erschöpft, man konnte es ihnen ansehen und entsprechend lust- und kraftlos setzten sie sich auch in Bewegung. Als sie sich jedoch einen scharfen Blick Tarriors einfingen, rannten sie schnell zu einigen Kisten hinüber um nach einem geeigneten Seil Ausschau zu halten. Er seufzte und ging zu den anderen Arbeitern hinüber. Auf halber Strecke kamen sie ihm jedoch entgegen. Ihre hageren, eingefallenen und von Dreck und stellenweise mit Blut bedeckten Gesichter spiegelten neben der Erschöpfung auch Freude wieder. Tarrior zwang sich zu einem Lächeln und stellte unnötigerweise fest, was alle sowieso wussten. „Es ist vorbei“: sagte er. Doch trotzdessen war es das, was die Leute von ihm hören wollte. Dieses Signal das sie zu einem Jubelschrei veranlasste und dazu ihm für seine Hilfe zu danken. Er selbst interessierte sich jedoch nicht so sehr dafür. Es waren ein paar gute Männer gefallen und man durfte auch nicht die vergessen, die getötet worden waren, als die Söldner die Mine überfallen hatten. Tarrior schüttelte innerlich den Kopf.

„Es ist noch nicht vorbei“: dachte er und achtete darauf seine Gedanken nicht unbedacht laut auszusprechen. Ihm kam nämlich in diesem Moment das Bild von dem unbekannten Besucher in den Sinn, der sich mit den Söldnern um den Sold gestritten hatte. „Irgendwer hat den Angriff auf die Mine befohlen“: schlussfolgerte er. Die großen Fragen, zu dessen Klärung er hierher gekommen war, standen somit weiterhin im Raum: Wer und wozu? Und dieses Rätsel war Tarrior gewillt aufzuklären. Die Mine war zwar jetzt befreit, aber wer sagte, dass derjenige, der den Angriff angeordnet hatte, nicht noch einmal zuschlagen würde. Balmora war auf die Versorgung durch die Eierminen angewiesen, jetzt wo die Bauern den Aufstand probten. Da konnten sie sich so etwas nicht leisten. „Womöglich steckt tatsächlich der Kult der Mythischen Morgenröte dahinter“: überlegte Tarrior schaudern. Dann schüttelte er den Kopf, denn diese Mutmaßungen brachten ihn kein Stück weiter. Er brauchte Antworten und er wusste, wo er sie bekommen würde. Sein Blick fiel dabei auf den bewusstlosen Rothwardonen, der gerade dabei war von den zwei Arbeitern verschnürt zu werden. „Was machen wir jetzt mit ihnen“: fragte ein Arbeiter und riss ihn damit aus seinen Gedanken. „Was mit wem?“: Tarrior war noch nicht ganz bei sich. Er hatte gerade über Methoden sinniert, mit denen er die Rothwardonen zum Sprechen bringen könnte, wenn sie ihm die Informationen nicht freiwillig geben würden. „Die Gefangen Serjo“: erklärte der Mann und zeigte zur Bestätigung auf das Netz, aber es war eindeutig das er Tarrior in diesem Moment für schwer von Begriff hielt. „Wir können sie nicht alle mit nach Balmora nehmen und wenn wir sie hier lassen, schaffen sie es womöglich noch sich zu befreien“: führte der Arbeiter aus, als Tarrior immer noch keine Antwort von sich gab. „Dann werden wir wohl hier bleiben“: traf er eine Aussage, die eigentlich schon eine Entscheidung war. Der Mann schien unzufrieden, aber gab außer einem mürrischen Brummen nichts weiter von sich. Er konnte die Männer auch gut verstehen. Nach dieser langen Gefangenschaft wollten sie sicherlich zurück nach Hause, aber sie konnten die Gefangenen weder mitnehmen, noch alleine hier lassen und Tarrior hatte nicht vor sie zu töten, was der Arbeiter wahrscheinlich gehofft hatte. „Hergehört!“: rief er und baute sich zu seiner vollen Größe auf, damit ihn alle sehen konnten. „Wir werden hier bleiben, die Mine absichern und die gefangen gesetzten Söldner bewachen. Ich brauche zwei Freiwillige, die nach Balmora gehen, den Verwalter informieren und die Stadtwache herholen. Also wer meldet sich?“: erklärte er den Anwesenden. Es dauerte eine kleine Weile, aber dann reckten sich zaghaft die Hände zwei der vier jungen Männer in die Höhe, die Tarrior vorhin sofort bei seinem Vorhaben hatten unterstützen wollen. Sofort suchten seine Augen den Höhlenraum ab und schauten nach den anderen beiden. Doch er fand nur noch einen. Der Dritte der Jugendlichen war der, dem der Hauptmann der Söldner die Hand abgeschlagen hatte, wie er erst jetzt feststellte. Den Vierten fand er, als er nach dem Ausschlussprinzip alle anderen Anwesenden abgehakt hatte. Es war derjenige, der nun tot mit einem gespalteten Schädel auf dem Höhlenboden lag. Ein kurzer Schmerz durchzuckte Tarrior.

Die beiden jungen Männer waren inzwischen zu ihm heran gekommen. „Vor der Mine an einem Baum ist ein Guar angebunden. Er gehört mir. Mit ihm seid ihr schneller in Balmora. Ich denke er wird euch Drei tragen können“: erzählte er ihnen von Fryrr. „Drei?“: fragten die Beiden gleichzeitig. „Ihr werdet euren Freund mitnehmen. Die Wunde habt ihr zwar verbunden, aber er wird schnellstmöglich einen Heiler brauchen, sonst wird er es womöglich nicht überleben. Also müsst ihr euch beeilen. Also geht schon und das ihr mir ja gut auf den Guar aufpasst“: beschwor er die beiden gut auf Fryrr und ihren Kameraden acht zu geben. Sie nickten, nahmen den Verletzten mit und machten sich schnellstens auf den Weg. Inzwischen war auch Geschäftigkeit in die anderen ehemaligen Gefangenen gekommen. Der Alte schien jetzt, wo sie frei waren und keine Gefahr mehr drohte, seine Lethargie vollkommen abgeschüttelt zu haben. Geschäftig gab er Anweisungen und verteilte Aufgaben. Soweit Tarrior das mitbekam, sollten Einige die Schäden in der Mine prüfen, andere ein Ersatznetz für die Höhlendecke besorgen und Weitere darauf achten, das die gefangenen Söldner auch Gefangene blieben. Er selbst war recht erstaunt über die Autorität, die der Mann unter den Arbeitern genoss. Als der Alte alles geregelt hatte, kam er zu ihm hinüber. „Ihr könnt von Glück reden das alles gut gegangen ist“: sagte dieser frei heraus. Er fragte sich was sein Gegenüber meinte und sprach es auch laut aus. „Als dieses sinnfreie Muskelpaket seine Axt in die Wand geschlagen hat, konnte man schon den Rissen dabei zu sehen, wie sie anfingen die Decke zu durchziehen. Ihr könnt also von Glück reden, dass wir noch nicht alle erschlagen worden sind“: erklärte er sich und Tarrior richtete eilig seinen Blick nach oben und erkannte jetzt auch, wie viel Glück sie wirklich gehabt haben mussten. „Ich habe bereits ein paar Männer angewiesen das Ersatznetz zu holen. Keine Sorge, wenn es hätte runter brechen wollen, dann wäre das schon längst passiert. Wir sollten aber schwere Erschütterungen vermeiden, bis das Netz hängt“: beruhigte er ihn jedoch wieder. „Ähm ja ich habe es mitbekommen. Ich war erstaunt, wie euch die Leute gehorchen“: gab Tarrior unumwunden zu. „Das möchte auch so sein. Ich bin Zorum Urithy, Vorarbeiter dieser Mine“: stellte er sich vor. In diesem Moment konnte er sein Erstaunen nicht verbergen der Mann lachte. „Ich wollte mich noch bei euch entschuldigen, dass ich vorhin euren Plan so sabotiert habe, aber ich dachte wirklich wir hätten keine Chance. Es war wohl die Angst und die lange Gefangenschaft“: entschuldigte er sich für sein vorangegangenes Verhalten. Doch Tarrior winkte ab: „Es gibt nichts wofür ihr euch rechtfertigen müsst. Es war gut, dass ihr mich auf die Schwächen der Männer hingewiesen hattet. Außerdem habt ihr ja auch dabei geholfen, den Leuten ihre Lethargie zu nehmen. Sonst wäre das vielleicht nie etwas geworden.“ Der Mann schien glücklich darüber. Tarrior meinte es sogar ernst. „Dann würde ich sagen wir können stolz auf uns sein. Die Hlaalu kriegt niemand so leicht unter. Mit etwas Glück haben diese Banditen meinen geheimen Vorrat nicht gefunden. Den besten Schnaps, den ihr diesseits des Aschlandes findet“: bot Zorum ihm an. In diesem Moment schien alles was vorher gewesen war, wie wegblasen und Tarrior fühlte sich dem Alten irgendwie nahe.

„Höchstens Wasser. Es gibt da noch einige Dinge zu klären – mit diesen rothwardonischen Hunden. Denn ich glaube zwar das wir aus dem Gröbsten raus sind, aber vorbei ist es noch nicht“: gestand er ihm gegenüber ein. Der Mann sah ihn erst verwirrt dann alarmiert an. „Wie meint ihr das?“: fragte er. „Es gibt da einige Dinge, die mich glauben machen, dass diese Rothwardonen-Söldner auf einen Auftrag hin diese Mine hier überfallen haben“: erklärte er sich und berichtete ihm von dem was er gesehen und gehört hatte. „Ich will versuchen herauszufinden, wer als Drahtzieher hinter dem Ganzen steckt und ihn zur Rechenschaft ziehen. Womöglich wird er es noch einmal versuchen, wenn er erfährt das seine gedungene Mörderbande versagt hat“: erzählte Tarrior von dem was er vor hatte. „Ich habe den Söldnerhauptmann verbinden lassen. Wir könnten ihn aufwecken, wenn er ihn befragen wollt“: bot Zorum ihm an. „Nein soll er noch etwas Schlaf bekommen. Ich knöpfe mir zuerst einmal seine Leute vor. Womöglich knicken die leichter ein, als er oder sind sogar bereit freiwillig etwas preiszugeben. Und wenn nicht… nun ja ich kann sehr überzeugend sein. Ihr könntet mir aber in einer Sache behilflich sein. Holt die Söldner aus dem Netz heraus und fesselt sie separat, damit ich sie einzeln verhören kann. Ich mache es dann in der kleinen Kammer. Danach können wir sie dort meinetwegen einsperren, bis die Stadtwache hier ist“: legte Tarrior den Ablauf fest und der Vorarbeiter nickte. „Ich werde mich darum kümmern“: versprach er, doch in diesem Moment wurde dem Dunmer schwindlig. Vor Tarriors Augen begann sich alles zu drehen und er schwankte einen Moment. „Geht es euch nicht gut?“: fragte Zorum besorgt und stützte ihn. „Es ist nichts. Ich bin wohl bloß erschöpft“: sagte er und setzte ein schiefes Lächeln auf, das seine beruhigende Wirkung aber um Meilen verfehlte. „Wann habt ihr das letzte Mal etwas gegessen oder getrunken“: wollte der Mann wissen, der sich um ihn kümmerte. „Heute Morgen. Ich war seitdem darauf aus, so schnell wie möglich her zu kommen. Da blieb keine Zeit mehr“: antworte er. Der Vorarbeiter rief irgendetwas das Tarrior schon nicht mehr verstand. „Ich lasse euch etwas bringen. Ich kenne diese Symptome. Manchmal haben Frischlinge hier unten in der Mine so etwas. Die stickige Luft und die harte Arbeit, wenn die Leute sich nicht ausreichend ernähren, kippen sie einfach um. In eurem Fall war es wohl der Kampf. Keine Sorge wenn ihr etwas gegessen habt, geht es euch sicher besser“: erklärte ihm Zorum und half ihm dabei sich auf einen Stein zu setzen. „Ruht euch aus und esst etwas. Ich hoffe ihr mögt Kwama-Eier. Von denen haben wir hier mehr als genug. Ich rufe euch, wenn die Gefangenen zum Verhör bereitstehen. Bis dahin dürfte es auch wieder gut gehen“: sagte der Mann und bei dem Satz mit den Eiern musste sie beide grinsen. Der Alte entblößte dabei einige schwarze Zähne und etliche Zahnlücken. Erst jetzt fiel Tarrior auf, dass das faltige Gesicht viel mehr etwas von dem eines gütigen Großvaters, als von dem eines rauen Bergmannes hatte. Und tatsächlich kamen wie er versprochen hatte bald zwei Leute und hatten auf einem einfachen Tonteller ein paar gebratene Kwama-Eimer aufgetan.

Sie fragten ihn ob er sich nicht zu ihnen an die Feuerstelle setzen wolle, die die Söldner eingerichtet hatten, aber jetzt mit neuem Holz nochmals angefacht wurde. Tarrior hatte zugesagt und war etwas wacklig auf den Knien mit zu den Anderen hinüber gegangen. Er wunderte sich noch immer über den plötzlichen Schwächeanfall, aber vermutlich hätte sein Körper schon eher protestiert, aber der Rest Adrenalin hatte ihn wohl noch auf den Beinen gehalten und jetzt wo dieser auch gewichen war, brach alles über ihn herein. Auch jetzt merkte er, wie hungrig er eigentlich gewesen sein musste. Kaum hatte er den Teller vor sich gehabt und ordentlich mit einem Messer Teile von dem großen Spiegelei abgetrennt und gegessen hatte, hatte er sich nicht einmal mehr diese Mühe gemacht. Das Messer hatte er nämlich bald zur Seite gelegt und schaufelte das Ei allein mit der Gabel in seinem Mund und schlang es nur mit minimalen Kauen herunter. Und tatsächlich ging es ihm in gleichem Maße besser, wie sich sein Magen füllte. Erst als er sein Ei aufgegessen und mit einem Schluck Wasser aus einem einfachen staubigen Tonbecher nachspült hatte, fiel ihm auf das die anderen ihr Essen kaum angerührt, sondern ihre Blicke auf ihn gerichtet hatten. Sein Blick begegnete den ihren und peinlich berührt senkte er ihn dann. „Ich hätte nie gedacht, dass die feinen Ratsherrenschaften so essen können“: sagte ein bärtiger Mann mit mattroten Augen um die Situation aufzuklären und schlug Tarrior kräftig auf den Rücken. Diese Situation kam ihm mit einem Mal verflucht bekannt vor. Er sagte nichts dazu und lächelte leicht. Die Männer lachten nun ebenfalls und wandten sich dann wieder ihrem Essen zu. „Sie sind soweit. Wir haben den Ersten schon in die Kammer geschickt“: kam plötzlich eine Stimme aus dem Hintergrund. Es dauerte einen Moment, bevor er sie dem Vorarbeiter zuordnen konnte. Zorum kam mit langsamen Schritten auf ihn zu. „Ich hoffe es geht euch schon besser“: fügte er im Näherkommen noch an. Er stand auf. Seine Beine fühlten sich zwar noch etwas wacklig an, aber der Schwindel und dergleichen waren weg. „Ja ich fühle mich wieder fit. Und ich werde mich noch besser fühlen, wenn ich erst einmal die Informationen bekommen habe, die ich brauche“: antworte er. „Sagt dann Bescheid, wenn wir euch den nächsten von diesem Lumpenpack rein schicken sollen“: sagte der Mann und Tarrior nickte zur Bestätigung. Während sich Zorum zu seinen Männern an die Feuerstelle setzte, hatte er inzwischen die Tür erreicht.

Er musste über die Ironie grinsen. Die Männer die er dort nun dort verhören würde, hatten zuvor noch die Minenarbeiter eingekerkert, welche sie schlussendlich besiegt hatten. Er trat in den Raum ein. Der Rothwardone saß auf einem windschiefen Stuhl und hob den Kopf. Anhand der schweren Brandwunden erkannte Tarrior ihn als den Söldner, mit dem er zuerst gekämpft hatte. „Traut sich einer von euch Bastarden vor? Traut ihr euch nur alleine hier herein zu mir, wenn ich gefesselt bin? Antwortet ihr mir Feiglinge“: provozierte er Tarrior. Dieser erkannte, dass der Mann wohl kaum noch etwas sehen konnte. Das Gesicht wies ebenfalls Brandverletzungen auf. Das eine Auge war geöffnet und der Augapfel nicht mehr als eine verschrumpelte Masse. Das andere Auge konnte der Rothwardone wegen der Wunde nur einen Spalt weit öffnen. Vermutlich war Tarrior nicht mehr als ein Schemen für ihn. Mit langsamen, kräftigen Schritten ging er auf den Mann zu. Er achtete sorgsam darauf mit dem Hacken kräftig aufzutreten um das typische Geräusch zu erhalten. Es wirkte autoritär und auf jemanden in der Position des Söldners auch einschüchternd. Als er neben dem Mann zum Stehen kam, wurde dieser langsam nervös. „Was wollt ihr von mir. So sagt doch etwas ihr Feiglinge“: schrie er. Tarrior beugte sich dem dunkelhäutigen verheerten Gesicht entgegen. „IHR!“: stieß der Gefangene hervor und sein Gesicht spiegelte gleichzeitig Erkennen und Erschrecken wieder. Auf diese Entfernung konnte er ihn also erkennen. Aufgrund dieser Erkenntnis setzte er ein höhnisches Grinsen auf. „Wäre ich nicht gefesselt, würde ich…“: setzte er an, doch Tarrior kam ihm mit der Vollendung des Satzes zuvor: „… herum stolpern wie ein unbeholfenes Kind, dem man das Augenlicht genommen hat.“ „Ich habe ein paar Fragen. Wenn ihr sie beantwortet, werde ich dafür sorgen, dass man euer jämmerliches Leben verschont. Denn angesichts der vielen Toten ist die einzige Alternative wohl der Strick“: fügte er noch an. Er sprach die Worte zwar in einer Ruhe aus, die seine Überlegenheit demonstrieren sollte, aber innerlich kochte er vor Wut, wenn er an die Opfer dachte. „Ich habe euch gar nichts zu sagen. Es ist gleich was ihr von mir hören wollt. Niemals“: schloss es der Rothwardone kategorisch aus. „So haben schon viele gesprochen“: sprach Tarrior und ließ bewusst offen, was mit denen passiert war.

Mit einem gelangweilten Seitenblick zog er sich einen der Handschuhe seiner Chitin-Rüstung aus. Ohne Vorwarnung drehte er sich blitzschnell um und zog ihm das Rüstungsteil mitten durch das Gesicht. Unter dem Aufprall platzten Brandblasen und innerhalb der übel anzuschauenden Brandnarben brachen Blutrinnsale auf. Der Söldner schrie lauthals. Die Brandwunden gingen tief. Tarrior konnte die höllischen Schmerzen nur erahnen. Er beugte sich wieder in das eingeschränkte Sichtfeld des Mannes und grinste schadenfroh. „Seid ihr euch wirklich sicher, dass ihr mir nichts erzählen wollt?“: fragte er rhetorisch. Die Antwort kannte er bereits, denn der Mann würde noch mehr Schmerzen brauchen um zur Vernunft zu kommen. „Ich sagte euch doch, ich sage nichts!“: antwortete er pflichtschuldig. Gekünstelt verzog Tarrior das Gesicht zu einem Schmollmund. Eigentlich war er sogar glücklich darüber. Das gleiche Gefühl, das ihn vorhin dazu angehalten hatte, den Söldnerhauptmann aus Rache zu töten, kam wieder in ihm hoch. Doch diesmal würde es sich allein schon mit dem größtmöglichen Leid der Söldnerbande begnügen. Tarrior freute sich schon richtig auf die Folter. Er ließ den Handschuh zu Boden fallen und besah sich seine Nägel. Er hatte sie schon seit einer gewissen Weile nicht mehr geschnitten. Sie waren lang geworden. „Perfekt“: dachte er und legte Hand an den verkohlten Harnisch des Söldners. Er riss ihn mit einigem Rucken herunter. Der Rothwardone stöhnte vor Schmerz. Er hätte auch das Schwert benutzen können, aber das Leder war durch den Brand so brüchig geworden, da wollte er es nicht sinnloserweise bemühen. Von dem Hemd, das der Gefangene offensichtlich unter dem Harnisch getragen hatte, war nicht mehr viel übrig. Scheinbar hatte das Feuer noch eine Weile unter dem Rüstzeug geschwelt. Auch die Brust des Mannes war nicht weniger schlimm gezeichnet, als sein Gesicht. „Deine letzte Chance“: sagte Tarrior. Er glaubte nicht daran, dass der Mann plötzlich vernünftig werden würde und insgeheim hoffte er auch auf die Weigerung. Diese trat in Form eines energischen Kopfschüttelns auch zu Tage. „Wenn du an irgendwelche Götter glaubst, bete dafür das sie dir eine rasche Ohnmacht schenken“: sagte er kühl und mit einem gehörigen Anteil an sadistischer Boshaftigkeit in der Stimme. Im nächsten Moment rammte er die Nägel seiner Hand mit aller Wucht in die Brandwunden und begann diese wie einen Acker zu bearbeiten.

weuze
29.10.2009, 01:48
Arranges war schon eine Ewigkeit in der Wildnis unterwegs... wie lange, das konnte er nicht sagen. Nachdem er von der Einsiedelei seines Freundes losgeritten war, hatte er sich in der darauffolgenden Nach verirrt. Höchst peinlich war ihm das, war er doch fast mit einem Waldläufer zu vergleichen, nur nicht ganz so verdreckt. Aber hier oben an der Grenze zu Hammerfell kannte er sich nicht ganz so gut aus, lediglich die Straße zu dem Kloster, in welchem er studiert hatte, hatte er sich eingeprägt, aber der Heiler hatte ihn ja mitten in die Wildnis gezaubert.

Wie viele Meilen der Kasierliche geritten war konnte man nicht mehr bestimmen, jedoch konnte Arranges mit Sicherheit sagen, dass er mindestens 4 Tage unterwegs war, ohne auch nur in die Nähe einer Straße geschweige denn eines Weges zu kommen. Den Anweisungen des Pretonen folgend, war er stehts nach Norden geritten, hatte dabei aber unbeabsichtigt einen weiten Bogen nach Westen beschrieben, also immer weiter auf die Grenze zu Hammerfell und so hoch im Norden auch an die Grenzzüge Skyrims heranrückend, wurde auch die Landschaft immer trister. Der Kaiserliche hatte auch völlig die Orientierung verloren, da er so tief in den Bergen war, inzwischen war er sich auch sicher, dass er das Colovianische Hochland verlassen hatte, konnte er doch den Weißgoldturm der Kaiserstadt nicht mehr sehen, der wurde durch höhere Gipfel verdeckt.

Wieder musste der Magier Rasten, weil er im unwegsamen Gelände bei Nacht nicht reiten konnte um einen Absturz in den Bergen zu vermeiden. So langsam, dürfte ich nichteinmal mehr in Cyrodiil sein, die Vegetation hier oben ist schon gar nicht mehr vorhanden, mal sehen, wie ich die Nacht überstehe. Soll verdammt kalt werden in solchen Höhenlagen... Arranges stieg ab und befreite seinen Rotfuchs von Sattel und Zaumzeug. Danach spannte er eine etwas größere Decke, die ihm der Mönch mitgegeben hatte, zwischen zwei Findlingen, so dass sie einen profisorischen Wetterschutz abgab. Zwar nicht das Beste, aber besser als nichts. Ich hoffe, dass ich jetzt zusätzlich zu dem verdammt unbehaglichen Nachtlager nicht auch noch irgendwelches wildes Getier ertragen muss... Dann, die Sonne tauchte gerade hinter der Welt unter und schickte ihre letzten Strahlen für diesen Tag über den Rand des Horizonts, schichtete Arranges ein paar verkrüppelte, morsche Holzprügel auf und entfachte sie mit einem Schnippen. Erst war es eine kleine Flamme, deren Zungen sich gierig an dem wenigen Holz hochwanden. Nach nur kurzem Warten hatte Arranges ein zwar kleines aber dafür warmes und lichtspendendes Feurchen. Er holte seinen Proviant aus den Satteltaschen und machte sich daran, seinen leeren Magen zu vüllen.

Er war an diesem wie auch während den letzten 3 Tagen viel und lange geritten. Noch bevor an dem vergangenen Morgen die Sonne zu sehen war, hatte er aufgesattelt. Der Weg wurde hier oben auch immer beschwerlicher. War er im Wald, als er losritt, noch gemütlich im Schritttempo des Pferdes geritten, so musste er hier oben aufpassen wo er sein Müdes Pferd hinlenkte. Ein falscher Schritt und er wäre Geschichte. In Tälern, die für Pferde trittsicherer wären, konnte er schlecht reiten, die gab es nämlich nicht, nur tiefe schluchten, hier und da mal eine Klamm, aber alle gleichermaßen mit rasiermesserscharfen Felsen gespickt. Nur einen Vorteil hatten die extreme Witterung und die nicht vorhandene Vegetation in solchen Höhenlagen: Man hatte Ruhe vor Wegelagerern und Räubern und musste auch nicht acht geben, irgendeinem dämlichen Berglöwen, der sich falschherum ins Gebüsch gelegt hatte, auf den Schwanz zu treten.

Nachdem Arranges sich sattgegessen hatte, packte er die restlichen Lebensmittel wieder zurück in die Satteltaschen, penibel darauf bedacht, die leicht verderblichen Dinge von den Haltbaren zu trennen. Ich muss zu einer Siedlung gelangen, mir gehen langsam aber sicher die Vorräte aus... naja, morgen werde ich nach osten reiten, dort muss ich früher oder später auf die orangene Straße im großen Forst treffen, die Handelsstraße zwischen Bruma und Chorrol. Wie zur Bestätigung, dass man endlich mal einen vernünftigen Weg einschlagen sollte, schnaubte der Rotfuchs und scharrte mit den Hufen... 'Ja ich weiss, das Gras, sofern man die paar Hälmchen hier überhaupt noch so bezeichnen kann, würde ich mir auch schenken, wäre ich ein Pferd.' Sagte der Beschwörer und tätschelte das Tier auf der Blässe, während er sich wieder an den Satteltaschen zu schaffen machte. Er kramte die Kopie von dem Buch hervor, welche er von dem Mönch bekommen hatte. Er fing an darin zu blättern. Bis er wieder zu der Stelle kam, die ihm der Heiler gezeigt hatte. Auf der rechten Seite prankte das Gesicht eines abgrundhässlichen Dämons, auf der anderen Seite stand in schwungvoller Handschrift etwas über die gesteigerte magische Konzentration. Wie sie gestaut und in einem mächtigen Impuls entladen werden konnte. So haben schon viele mächtige Zauberer die Vollkommenheit erlangt. Nur gibt es einen Kritikpunkt den man dazu erfüllen sollte und welchen alle Magier abhaken konnten, die diese Kunst der gesteigerten magischen Energie beherrschten. Es handelt sich darum, dem Dämonen zu wiederstehen, der sich gegenüber befindet. Ihm zu wiederstehen und zu gebieten. Es sei an sich kein mächtiger Dämon und eigentlich auch nicht gefährlich. Man konnte ihn in Waffen und Seelensteine Bannen ohne sich dafür groß anstrengen zu müssen. Forderte man den Geist jedoch mit mentaler Kraft heraus, so erkannte man die Macht die der Dämon innehielt, die er zum Glück jedoch nicht von sich aus nutzen konnte. Man musste ihn durch Gedankenkraft dazu anregen, sie auszuspielen, diese eine Trumpfkarte, die er hatte. Hatte man ihn dann unterdrückt, war man so klar im Verstand und eine Barriere wurde gebrochen, die den Geist öffnete wie eine Überdosis Skooma. Das finde ich jetzt aber sehr interessant... diese Kopie hier bringt mir in dem Fall überhaupt nichts. Hier fehlt die Kraft des Dämons... verdammt, ich brauche das Original. Fragt sich nur wie ich da rankomme, jetzt wo die halbe Festung des Klosters von irgendwelchen anführerlosen Gestalten bewohnt wird, die hauptsächlich darauf aus sind, alles und jeden zu töten, der sich der Festung nähert. Ein Meisterdieb müsste man sein... na mal sehen, ob ich da nicht jemanden auftreibe, der mir da helfen könnte... aber für heute werde ich mich schlafen legen. Damit legte er das Buch weg und rollte sich in seinen Umhang ein, einen Beutel als Kissen nutzend schlief er auf dem harten und kalten Felsboden ein.

Arranges öffnete leicht die Augen und gleißendes Licht fuhr im in den Kopf und schmerzte für den Bruchteil einer Sekunde, bis der Reflex die Lieder wieder zufallen ließ. Dann spürte der Kaiserliche die Kälte, sie war überall und irgendwie war auch alles nass und feucht. Seine ganze Kleidung klebte am Körper, als hätte er stark geschwitzt. Aber schwitzen und Kälte, das kann nicht passen. Um sich tastend setzte sich der Magier auf und öffnete nochmals, diesmal vorsichtiger, die Augen. Alles um ihn herum war weiß. Weiß? Weiß! Es hatte in der Nacht geschneit. Zwar war Arranges nicht eingeschneit, aber der schneident kalte wind, den er jetzt auch auf dem Gesicht spürte, hatte kleinere Mengen zu ihm hereingeweht. Das hat gerade noch gefehlt... jetzt aber schnell weg hier! Der Kasierliche stand auf, zog den nasskalten Umhang enger um den Leib und stapfte durch den fast kniehoch liegenden Schnee zu seiner Satteltasche. Wild wühlte er darin, bis er gefunden hatte, was ihm der Mönch noch mitgegeben hatte. Ein dickes wollenes Unterhemd und ein Paar Fäustlinge. Schnell zog der Kaiserliche die nassen Sachen aus und tat sich mit den trockenen und wärmeren Kleidern an, die er noch dabei hatte, er legte auch die Rüstung bis auf seinen Mithrilpanzer ab... eine der ersten Lektionen, die er gelernt hatte, als er beschloss seinen Studien zuspielend umher zu wandern: Immer Ersatzkleider dabei zu haben und vor allem auch noch etwas warmes, falls man in einen Sturm oder ähnliches geraten sollte... Arranges rollte die Dekce zusammen, klaubte das Buch aus dem Schnee auf und schob es zurück in die Ledertasche. Danach sattelte er seinen Rotfuchs und legte die nassen Kleider darüber, wo sie als eine Art Pferdedecke fungierten. Dann saß Arranges auf und suchte einen Weg aus den Bergen, stehts darauf achtend, dass er irgendwie nach osten kam.

Wieder war Arranges eine Ewigkeit unterwegs. Er bemerkte die Erkältung schon früh, die ihn im Griff hatte. Kein Wunder. Erst war er eine ganze Nacht in nassen Kleidern in der Kälte gelegen und dann musste er nochmals fast 2 Tage in dieser Schneehölle umherirren, bis sich das Gelände endlich vor ihm auftat und er sogar den schemenhaften Riss des Weißgoldturms zu seiner rechten erkennen konnte, bevor sich wieder ettliche Erhebungen davor schoben. Aber wnigstens war die Landschaft hier jetzt nicht mehr so lebensfeindlich, wie in den Bergen. Die letzten beiden Tage hatte Arranges komplett im Sattel verbracht, da er wusste, dass er die einfache Erkältung nicht überleben würde, wenn er sich nochmals einem solchen Risiko wie in der ersten Nach in den Höhenlagen der Jerallberge aussetzte. Nun war er totmüde und geschwächt. Dann endlich, am Abend des zweiten Tages erblickte der Kaiserliche, wie sich weit vorraus ein dunkler breiter Streifen in Serpentinen einen Hang hochwandt. Na also, ich glaubte schon gar nicht mehr daran, die Straße nochmal wieder zu finden... Obwohl es schon dunkel war, ritt der Kaiserliche weiter. Erst am Straßenrand suchte er sich eine geschützte Stelle in einem Dickicht, wo er sein Nachtlager aufschlug.

Am nächsten Tag ritt er weiter in Richtung Bruma, also osten. Seine Vorräte waren beinahe aufgebraucht. Nach knapp 2 weiteren Tagen erreichte er die verhältnismäßig kleine Stadt. Müde stieg er vor den Toren ab und führte sein Pferd die letzten Meter. 'Halt, wer da zu so später Stunde?' Rief ihn der Wachmann an und kam näher.
'Ich bin ein Wanderer, Arranges... mein Name.' Aus seinem Waffengürtel zog er ein kleines Stück Pergament, welches einen älteren und abgenutzten Eindruck machte. Es war als Pass kaum noch zu erkennen.
'Ach ihr seid es! Nun, ihr braucht mir den Pass nicht zu zeigen, ein Blick auf euer Pferd und eure Rüstung genügt mir. Ihr kennt das ja, Das Pferd komm in die Stallungen und so weiter... ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt in Bruma.' Mit diesen Worten ging der Wachmann wieder zurück auf seinen Posten. Ein Assasine, der es sich leicht machen wollte in die Stadt zu kommen könnte es so am besten... ein Mithrielhemd und einen Rotfusch mit einer schiefen Blässe und der Weg wäre frei... vorrausgesetzt der richtige Soldat hat Wachdienst. Grinste Arranges in sich hinein. Dann führte er sein Pferd zu den öffentlichen Ställen der Stadt und nahm sich ein Zimmer.

Am nächsten Tag ergänzte er seine Vorräte und kaufte sich ein neues Schwert. Das ist zwar nicht wie das Alte, aber immerhin wieder eine Waffe an der Seite, das macht das Reisen doch gleich viel sicherer, vor allem auf der Straße, die ich jetzt entlangreiten werde. Nachdem der Magier Bruma verlassen hatte, schlug er die Straße direkt nach süden ein, welche zur Kaiserstadt führte. Es passierte nichts aufregendes auf dem Weg zum Weissgoldturm. Nach weiteren 2 Tagen vor den Toren der mächtigen Stadt angekommen, führte er seinen Rotfuchs zu den Ställen und ging zum Tor.
'HALT!' Donnerte ihm der Wachmann in Legionsrüstung entgegen. Zwei breitschultrige baumgroße Gestalten kamen auf Arranges zu, der eine die Hand am Schwertknauf, der andere forderte mit der ausgestrekcten Hand einen Persönlichkeitsnachweis.
'NAME UND HERKUNFT!' Sagte der Wachmann laut genug, dass es die Knechte in den Stallungen auch noch deutlich hören konnten, obwohl er knapp 2 Meter vor dem Kaiserlichen stand.
'Gibt es einen bestimmten Anlass, dass die Leute von der Legion neuerdings so bestimmt sind?' fragte der Kaiserliche, während er der Wache den Pass reichte.
'Halt den Rand, sonst kannst du deinen Pass gleich mit dem Mund zurück nehmen, deine Arme werden bis dahin auf dem Boden liegen!' Sagte der andere, welcher etwas abseits stand. 'Es gab eine Reihe von Morden, nachdem hier die Nachricht eintraf, dass 3 Irre ein ganzes Kloster außeinander genommen haben...' Setzte er nach.
'So?!' Sagte Arranges und bemühte sich noch ein kleinwenig unauffälliger zu wirken. Zum Glück sah er mit der Mithrilrüstung nicht unbedingt aus wie ein marodierender Räuber. Er wirkte eher vornem und wichtig auf die Wachen, was sie allerdings nicht immer zeigten oder zugaben.
'ARRANGES HÄÄ... DEN NAMEN HAB ICH DOCH SCHON GEHÖRT!'
Verdammt...
'ACHJA, EIN KOLLEGE UND GUTER KUMPEL VON MIR HAT MIR MAL WAS VON DIR ERZÄHLT! ER MEINTE DU WÄRST EIN HARMLOSER WALDLÄUFER!'
Puhhh...
'ABER NICHTS DESTOTROTZ MÜSSEN WIR EINE GEPÄCKKONTROLLE MACHEN!'
Dreck...
Arranges ließ die Kontrolle über sich ergehen und wurde dann eingelassen.

Nachdem sich das große schwere Tor hinter ihm geschlossen hatte, machte sich der Kasierliche sofort auf zum Marktviertel. Dort angekommen schaute er eine weile umher und lief einige Male auf und ab, bevor er von einer mächtige Gestalt in eine Seitengasse gewunken wurde. In der Gasse war es dunkel und eng... und es stank nach Fäkalien. am Ende der Gasse wartete ein großer Schatten auf den Magier. Und kaum hatte sich selbiger vor ihm aufgestellt, da begann die massige Erscheinung auch schon mit brodelnder kratzender Stimme zu reden: 'Hast du etwas gelernt aus der Schriftrolle?'
'Nein, ich musste sie zur Notwehr einsetzten.' Antwortete Arranges voller Demut.
'Das ist gut, ich weiss über alles bestens bescheid, ich wollte nur wissen, ob du mich nicht anlügst... ich würde sagen, dass du einen großen Fortschritt gemacht hast, indem du diesen Dömonen vernichtet hast, welcher dir allein druch Gedankenkraft sehr zu schaffen machte... Wo ist das Buch?'
'Welches Buch?'
'Pass auf! ... Schüler... ich meine das Buch von dem du eine Kopie bekommen hast!'
'Es liegt immer noch in den Ruinen des Klosters.'
'Hmmm... dann müssen wir es da herausholen, du brauchst es für deinen weiteren Werdegang.'
'Ich weiss, die Abschrift bringt mir eigentlich nichts ohne...'
'So ist es! Dich werde ich dort aber nicht mehr hinschicken, das wird ein Dieb für uns erledigen.'
Unheimlich...
'Hier, ich gebe dir nochmal eine Schriftrolle des Lichs, aber dieses Mal achte auf sie, es ist immer sehr mühsam einen Lich in einen Seelenstein zu bannen und dann in Pergament zu prägen...'
'Jawohl Meister.'
'Gut, in Skingrad wirst du auf unseren Dieb treffen, sage ihm alles was du weisst und beschreibe das Buch so gut du kannst. Bis zu unserem nächsten Treffen!'
Und ehe sich Arranges versah, war der Hühne verschwunden, er war einfach weg...

Mit der neuen Schriftrolle und den Informationen machte sich der Kaiserliche auf nach Skingrad.

Alexian
01.11.2009, 14:18
Es regnete. Alexian blickte gen Himmel. Es hatte wieder angefangen zu regnen. Im laufe der letzten zwei Wochen hatte es ungewöhnlich oft geregnet. Andererseits spiegelte der leichte, leise Regen die Stimmung wieder, die im Fort herrschte. Die Legionäre waren angespannt und der Ältestenrat hat die geplante Verstärkung nach Hammerfell verschoben. Außer einigen kleinen Skamp-Angriffen war nicht sonderlich viel passiert. Jedoch konnte keiner den ersten großen Daedra-Ansturm vergessen, bei dem fast die Hälfte der Legionäre getötet wurde.

Jetzt jedoch schickte der Hauptmann sie auf ein großes Feld vor dem Fort. Er wollte die Daedra zu einem Feldkrieg provozieren. In einer geschlossenen Kolonne marschierten sie aus dem Lager. Neben Alexian stand Ardor, der im Gegensatz zu den anderen Legionären nicht wirklich Nervös wirkte. In den letzten Tagen schien er, als ob er ahnte, dass der Hauptmann vorhatte, sie auf das Feld zu schicken und somit all ihre Vorteile wegzuwerfen. Allerdings fiel ihnen auf, dass die Kavallerie und einige Kohorten fehlten. Sie waren bereits am Vorabend aus dem Lager ausmarschiert. Es hatte zwar eine kleine Unruhe unter den übrigen Legionären ausgelöst, die sich jedoch auf Grund eines hart eingreifenden Leutnants wieder beruhigt hatte. Jetzt stapften sie durch den Matsch auf eine kleine Lichtung zu. Vorne standen Legionäre, die eine leichte Rüstung im Stil der östlichen Provinzen trugen. Sie hatten einige Wurfspeere, kurze Stahlschwerter und Turmschilder, die ihren ganzen Körper verdeckten. Hinter ihnen standen die gewöhnlichen Legionäre, darunter Alexian und Ardor. Hinter ihnen standen kleine Söldnertruppen, die der Hauptmann gekauft hatte. Es waren grimmige Nords und Rodwardonen in verschiedenen schweren Rüstungen mit hoher Qualität, die ihre Äxte, Keulen und Schwerter ungeduldig hin und her schwangen. An den Flanken ritten der Hauptmann, sein Stellvertreter und einige Leutnants hin und her.

Elijah und die anderen Kampfmagier standen weit hinten vor den Bogenschützen. Sie hatten mittlerweile den Hügel passiert, den sie vor ihrer Ankunft runtermarschiert sind und hinter dem die abgelösten Legionäre verschwunden waren. „Sie wussten, wovon sie sprachen“ ging es Alexian durch den Kopf. Jetzt hatten sie die Lichtung erreicht und die Sergeant gaben den Befehl zum halten. Die Legionäre dröhnten ein kurzes „HA!“ und hielten an. Der Hauptmann ritt mit seinem Gefolge an die Spitze der Kolonne und fing an zu reden: „Legionäre! Ich weis dass im Laufe unseres Aufenthaltes viele von uns ihr Leben lassen mussten! Und ich weis auch, dass ihr verunsichert seid, weil wir gegen einen Feind kämpfen müssen, der uns an Ausrüstung und an Zahlen hoch überlegen ist! Und ich weis, dass der Ältestenrat uns weder anhört, noch Verstärkung schickt! Aber merkt euch: Wir … Kämpfen für unser Land: Für Cyrodiil! Und wir kämpfen für die Provinzen! Für ganz Tamriel! Ich gebe zu, die Daedra sind ein mächtiger Feind, doch wir dürfen keine Angst zeigen! Wir haben uns einmal überrennen lassen, last uns diesen Fehler nicht wiederholen! Oder wollt ihr, dass sie unsere Häuser, unsere Dörfer und unsere Städte niederbrennen? Wollt ihr zulassen, dass sie unsere Familien und auch die der anderen abschlachten? Wollen wir, dass unsere ganze Welt ein zweites, gigantisches Kvatch wird? Ihr kennt die Antwort: NEIN!!! Also, last uns diesem Abschaum auf Nirn begrüßen und zeigen, dass wir keine Furcht haben, und denkt daran: Mut ist Zahlen überlegen!!!“

KingPaddy
21.11.2009, 09:24
Der Rothwardone schien nicht ausgiebig gebetet zu haben, zumindest schienen die Götter kein Einsehen mit ihm zu haben und ließen ihn die Prozedur bei vollem Bewusstsein miterleben. Erst nach dem Tarrior mit der „Befragung“ fertig war, fiel der Kopf des Mannes auf seine Brust und rührte sich nicht mehr. Die verspätete Bewusstlosigkeit ersparte diesem damit aber zumindest die bestimmt grauenvollen Folgeschmerzen. Der Dunmer besah sich seine Hände. Unter den Nägeln hatten sich verkohlte Hautreste festgesetzt, die langsam mit dem trocknenden Blut zu einer schwarzen Masse erstarten. Frisches Blut war über seine Finger und Teile seiner Hand gelaufen und begann ebenso zu trocknen. Wäre diese angenehme Befriedigung, die er dieser gerechten Bestrafung dem Söldner gegenüber empfand, nicht, so würde er sich jetzt vor sich selbst ekeln, doch so tat er es nicht. Er atmete schnell. Sein Puls hatte sich beschleunigt. Glückshormone waren durch seinen Körper gerauscht und hatten seine Erregung mit jedem Schrei wachsen lassen. Oft passierte es, dass sich sein Leib damit der Kontrolle seines Verstandes entzog. Er gab sich nicht gerne so hin, er liebte die Kontrolle, aber irgendwie konnte und wollte er sich auch nicht gegen diese Gefühle wehren. Er war gewiss niemand der viel für Ehre oder etwa gute Taten übrig hatte, aber er wollte sich auch nicht unbedingt als böse oder grausam bezeichnen. Manchmal überkam es ihn einfach und diesmal, wie auch in anderen Momenten, hatte er es durchaus genossen. Doch schämen tat er sich auch nicht. Er schüttelte den Kopf und streifte diese Gedanken ab.

Schließlich hatte die vorgenommene „Befragung“ ja dem Zweck dienen sollen, Informationen zu erhalten. Leider war der Rothwardone zwar gesprächig gewesen, aber leider nicht im Bezug auf das gefragte Thema. Er wusste kaum etwas zu berichtigen, nur Dinge die Tarrior entweder kannte oder sich zumindest schon selbst hatte zusammen reimen können. Zum Einen berichtete er, dass er nur mit dem Diener ihres wahren Auftraggebers, den er nicht kannte, zu tun gehabt hatte und zum Anderen schilderte er dann im Einzelnen den Überfall. „Welch Verschwendung von kostbarer Zeit“: dachte er und wusch sich die Hände in einem Fass mit Wasser. Ein paar der Minenarbeiter brachten den Bewusstlosen nach draußen. Als sie jedoch einen anderen Söldner herbeischaffen wollten, hielt der Dunmer sie zurück. „Vermutlich hätte es keinen Sinn einen dieser einfältigen Rothwardonen zu befragen. Ich muss mit diesem Abschaum von einem Söldnerhauptmann sprechen“: überlegte Tarrior. Er schritt die gefesselten Söldner ab und in den Blicken mancher, die sich wohl das erste Mal in einer unterlegenen Situation befanden, glaubte er Angst zu erkennen. Die Schreie des Mannes, den er gefoltert hatte, mussten wahrscheinlich auch hier in der großen Höhle zu hören gewesen sein. Innerlich lachte Tarrior. Die Männer taten ihm kein Stückchen leid. Sie hatten gemordet und zwar für Gold. Dazu kam noch, dass ihre Opfer nur einfache Bergleute ohne jede Chance gewesen waren. Und nachdem, was er in der Befragung erfahren hatte, hatte der Überfall zu Anfang einem Schlachtfest geglichen, bis sie sich dann endlich gesammelt und die Überlebenden zusammen getrieben hatten. Für ihre Taten würde man sie in Balmora hängen, da war er sich ziemlich sicher. Doch was nützte das schon, ohne den wahren Drahtzieher gefasst zu haben. Er blieb vor dem Anführer der Söldner stehen. Dieser war immer noch bewusstlos und atmete recht unregelmäßig. Die Wunde war zwar versorgt, aber sie war alles andere als harmlos gewesen. Eigentlich war es sowieso ein Wunder, dass der Rothwardone noch lebte. „Der wird mir so schnell wohl nichts erzählen“: dachte Tarrior resignierend. Er wandte sich ab und lenkte seine Aufmerksamkeit stattdessen auf das Zelt, dass der Söldnerhauptmann sich hier in der Höhle hatte aufstellen lassen. Womöglich fand er ja dort ein paar erste Hinweise auf die Identität des mysteriösen Strippenziehers. „Ruft mich sofort, wenn er aufwacht“: befahl er einem der Bergleute und zeigte auf den bewusstlosen Anführer. Der Mann nickte kurz und fuhr damit fort, Ordnung in das Chaos zu bringen, das die Söldner in der großen Aufenthaltshöhle angerichtet hatten. Er selbst betrat währenddessen das Zelt.

Es bestand aus groben einfachem braunen Zeltstoff ohne besondere Musterung, sah man mal von etlichen Flecken ab. Tarrior wollte lieber nicht wissen, woher diese stammten. Der Eingang wurde durch eine Art Vorhangtuch verdeckt. Als er es zur Seite geschoben hatte, begrüßte ihn das warme Licht dreier Laternen. Zwei hingen an einigen Holzstreben, die die Dachkonstruktion des Zeltes hielten und die Dritte stand auf einem kleinen Tischchen, aus grob zusammen gezimmerten Brettern. Ein kleiner Schemel diente neben einem fein geschnitzten kaiserlichen Stuhl als Sitzgelegenheit. Das Zelt war geräumiger, als es von außen den Anschein gehabt hatte, denn es bot ebenso noch Platz für ein Feldbett und eine Holzkiste mit Schloss. Doch dieses würde kein besonderes Problem darstellen, denn den Schlüssel hatte Tarrior auf dem Tisch ausgemacht. Ebenso wie etwas Anderes, das seine Aufmerksamkeit besonders erregte. In der ungefähren Mitte, zwischen dem Schlüssel, einem kleinen Haufen Draken, einer Schreibfeder und einem umgekippten Tintenfass, befand sich ein in grobes Leder eingeschlagenes Buch. Tarrior strich mit der Hand darüber. Es konnte nicht wertvoll sein, denn das Leder war bloß von geringer Qualität und schlechter Verarbeitung und sollte wohl allein das Papier vor schädlicher Witterung schützen. „Perfekt für ein Tagebuch“: dachte er. Mit etwas Glück fand er darin schon die meisten Antworten auf seine Fragen und wäre damit nicht auf die „Hilfsbereitschaft“ des Söldnerhauptmannes angewiesen. Ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen. Er nahm das Buch zur Hand und schlug es auf und blätterte ein paar Seiten vor. Der Eintrag, den er zufällig aufschlug, war von vor drei Jahren. Scheinbar hatte der Söldner konsequent Buch geführt. Nebst einigen persönlichen Gedanken, über Selbstverherrlichung betreffs einer Vielzahl an ••••n und Liebschaften, fanden sich detaillierte Aufzeichnungen über Aufträge, Art und Menge der Belohnung und natürlich der getöteten Gegner, einschließlich erbeuteter Ausrüstung. Und so wie Tarrior es einschätzte, hätte man zwischen dem Tagebuch dieses Söldners und dem eines Räubers kaum einen Unterschied gesehen, sah man mal von ein paar legalen Aufträgen ab, ging es in den meisten Fällen um Raub, Mord, Entführung, Überfall oder Kampf und Gemetzel. „Ein wahrer Sonnenschein“: befand der Dunmer zynisch. Besonders fiel ihm auch die Schrift ins Auge. Sie wirkte zwar kräftig und gefestigt, aber die Buchstaben sahen irgendwie gezwungen aus. Der Mann schien so seine Probleme mit dem Schreiben zu haben. Doch dann erinnerte sich Tarrior an die prankengleichen Hände des Rothwardonen mit denen es eigentlich ein Wunder war, dass er die Schreibfeder überhaupt richtig halten konnte. Er blätterte weiter.

Seine Einschätzung bestätigte sich. Nebst einer überschwänglichen Selbstbeweihräucherung war es vor allem eine fast schon peinlich genaue Statistik über Schandtaten oder Blutdurst des Hauptmannes oder der Truppe im Allgemeinen. Ab und an hatte es zwar auch Stellen eines Reiseberichts, aber großteilig drängte sich einem das Wort „Todesstatistik“ regelrecht auf. Daher überblätterte er die meisten Seiten oder überflog sie nur kurz, denn schließlich hatte es für ihn keinen Sinn, sich länger damit zu beschäftigen. Erst als er die letzten beschriebenen Seiten erreichte, begann er wieder genauer nachzulesen. Vor allem ein Eintrag der auf Balmora vor ein paar Wochen datiert war, ließ ihn innehalten und er begann zu lesen.

Wir sind gerade in Balmora angekommen. Nebel liegt über der Stadt und die Luft ist noch sehr kalt, dennoch ist alles friedlich. Die daedrische Bedrohung scheint im Bewusstsein der Bevölkerung noch nicht ganz angekommen zu sein, obwohl der Rat die Stadt bereits befestigen lässt. Ich werde diesen feinen Ratsherren unsere Dienste anbieten. Wer, wenn nicht wir, könnte diese Stadt besser sichern. Für einen entsprechenden Goldpreis versteht sich.

Ich kann es nicht fassen. Diese Ratsherren besaßen doch tatsächlich die Frechheit uns wieder wegzuschicken. Wir sollten uns doch bitte an der deadrischen Front am Zugang zu den Aschländern melden, wenn wir helfen wollten. Ihre Krieger würden Balmora verteidigen. Gerade deren Krieger sollen diese Stadt sichern, dass ich nicht lache. Mögen die Deadra diese dummen Dunkelelfen und ihre Stadt brennen lassen. Ich weis noch nicht was wir machen. Ich werde erstmal mit den Männern einen oder zweidutzend trinken gehen.

Ein Lichtblick am Horizont gerade war ein Mann hier in die Südwall-Taverne gekommen. Er war gewiss keiner von diesem Gesindel, das sich hier sonst rum treibt. Dazu trug er schon allein zu feine Kleidung. Und mit seinem höflichen Herumgehampel machte er sich auch noch zur Lachnummer der ganzen Taverne. Tatsächlich war er jedoch auf der Suche nach uns. Er erzählte, dass er eine Gruppe Söldner suche, die hier abgestiegen sei. Ich nahm ihn mir zur Seite und er erklärte mir, dass er für jemanden arbeite, der einen Auftrag für uns hätte. Nach seiner Aussage wäre ne Menge Gold drin, wir dürften nur keine Skrupel haben. Skrupel sind was für Schwächlinge, also schlug ich ein. Der Mann verschwand daraufhin. Ich soll ihn in einer Stunde bei einer der Anlegestellen unten am Fluss treffen. Am besten mache ich mich jetzt auch los, nicht das ich mich noch verspäte.

Jetzt bin ich schlauer. Dieses Dunkelelfengesindel hat nur bestätigt, was ich sowieso schon wusste. Sie sind wohl doch alle hinterhältige Halsabschneider. Der Auftrag würde doch tatsächlich darin bestehen, eine Mine im Süden von Balmora zu überfallen und die Stadt von der Versorgung abzuschneiden. Scheinbar hatte sein Arbeitgeber vor, sich dadurch politische Vorteile zu verschaffen. Man bedenke mitten während dieser Krise. Aber es sollte mir Recht sein. Warum sollte man einer legalen aber gefährlichen und nur mittelmäßig bezahlten Aufgabe nachgehen, wie die Deadra auf offenem Feld zu bekämpfen, wenn man eine wirklich einfache Aufgabe haben konnte, die dazu noch fürstlich bezahlt werden würde. Skrupel sind etwas für Schwächlinge. Ich habe zugesagt. Ich werde mich Morgen dann mit unserem eigentlichen Auftraggeber treffen um die Einzelheiten zu besprechen. Jetzt werde ich erstmal noch ordentlich zechen und mich dann aufs Ohr hauen.

Der Tag ist gekommen. Ich werde mich gleich mit diesem Diener treffen. Er wird mich dann zu seinem Meister bringen. Wenn ich mal von der Kleidung des Dieners auf das Vermögen seines Herren schließe, dann muss dieser gut begütert sein. Und wenn er uns nun doch keinen Auftrag geben will, können wir ja immer noch ihn ausplündern und dann zu den Redoranern weiterziehen. Wir werden sehen. Ich treffe mich wieder mit ihm an der Anlegestelle.

Man glaubt es kaum, aber mit meiner Einschätzung hatte ich Recht. Dieser Kerl ist wirklich sehr begütert. Scheinbar ist er ein Adliger und besitzt zudem noch ein kleines Anwesen. Zudem unterhält er sich gewisses Personal. Zumindest wird er wohl seine Lohnversprechen auch wahr machen können. Ich war mit dem Diener, in einer dieser kleinen Nussschalen der Dunmer, den Odai hinunter gefahren und irgendwann am Meer heraus gekommen. Dann hat er das Boot zu so einem schmuddeligen Pfahldorf in den Sümpfen gesteuert. Im Anschluss mussten wir noch ungefähr eine Stunde durch den ekelhaften Morast laufen, als plötzlich zwischen zwei Hügelkämmen ein Torbogen auftauchte. Dahinter lag das Anwesen. Ich hatte da schon ganz die Orientierung verloren. Auf jeden Fall bewirtete der Hausherr mich sehr großzügig, als wir die Einzelheiten des Überfalls besprachen. Das Ziel trug den Namen Shulk, war eine Eiermine und war südlich von Balmora in der Nähe des Odai zu finden. Ziel war es die Produktion zu stoppen, also die Minenarbeiter von der Arbeit abzuhalten und die Eierlieferungen nach Balmora zu stoppen. Und das Beste, es gab keine Wachen und mit diesem Wühlrattenpack würden ich und die Männer schon den Boden wischen. Und ich konnte es gar nicht glauben, aber dieser reiche Sack taxierte die angebotene Belohnung wirklich großzügig. Fünfhundert Goldstücke für mich und je vierhundert für jeden der Männer. Und natürlich steht mir als Anführer bei jedem Pro-Kopfbetrag noch einmal ein Viertel zu. Nur dafür die Produktion eine Weile zu unterbrechen, ein wirklich großzügiger Preis, aber ich habe natürlich nicht widersprochen. Ich werde gleich die Männer informieren gehen. Ich bin gerade erst wieder angekommen. Denn den Rückweg musste ich doch tatsächlich laufen – eine Frechheit. Das Gold bügelt sie aber schon irgendwie aus.

Tarrior verfolgte die Eintragungen mit großem Interesse. Manches hatte er schon zuvor gewusst, obwohl die Hintergründe nun langsam etwas klarer wurden. Scheinbar intrigierte einer der Adligen gegen den Rat von Haus Hlaalu. Er musste gedanklich den Kopf schütteln. Wie konnte man in einer Situation, wie der in der sich das Haus gerade befand, nur an politische Macht- und Intrigenspielchen denken. Es war ihm unbegreiflich. Er selbst genoss seinen Reichtum und hatte auch nicht unbedingt etwas gegen Ausbeutung, aber hier versuchte sich jemand während einer Krise wohl noch mehr Reichtum zu sichern, als er ohnehin schon besaß und das alles auf Kosten ihrer Sicherheit. Waren die Vorräte erst einmal aufgebraucht, wären sie insbesondere auf die in Vielzahl vorhandenen und nahrhaften Eier zur Versorgung der Bevölkerung angewiesen, ansonsten würde sie keine Belagerung durchstehen. Hier wurde ganz eindeutig mit dem Leben der ganzen Stadt gespielt. Und das gefiel Tarrior gar nicht. „Leider hatte der Söldnerhauptmann den Namen des Adligen nicht vermerkt“: stellte der Dunmer unzufrieden fest, als er weiter las. In den nächsten Eintragungen erging sich der Rothwardone ausschließlich in fast schon ekelerregend genauen Beschreibungen des Überfalls. Über das Töten von Minenarbeiter, das Quälen und Töten von hilflosen Kwama-Arbeitern, das Zerstören von Eierkolonien und das schlussendliche aufschichten und stellenweise Verbrennen der Kadaver. Der Anführer schien bei allen Gelegenheiten zu gegen gewesen zu sein. Es stand sogar etwas über die Späher, die Junai der Minenverwalter losgeschickt hatte, darin. Alles schien gut gelaufen zu sein, wie Tarrior das beurteilte, bloß vor zwei Wochen fingen scheinbar die Probleme an.

Es ist doch nicht zu fassen. Schon drei Wochen sind seit unserem geglückten Überfall vergangen und dieser aufgeblasene Dunkelelf hat uns immer noch nicht das versprochene Gold überbracht. Die Männer werden langsam unruhig. Sie langweilen sich, weil sie nichts zu tun haben und wollen endlich ihr Gold haben. Ich kann es ihnen nicht verdenken, denn mir geht es genauso. Ich möchte auch endlich diese wunderschönen, glitzernden Münzen in meinen Händen halten und natürlich endlich mal wieder einem ebenbürtigem Gegner den Schädel mit meiner Axt spalten.

Seltsame scharrende Geräusche im Halbdunkel. Die Männer sind nervös. Sie befürchten die Strafe eines Gottes für den Mord an den Minenarbeitern. Abergläubisches Gesindel. Das ist nur der Fels der sich im Berg verschiebt. Die gefangenen Minenarbeiter sind ruhig, aber werden wohl bald verhungern, wenn wir die Mine noch etwas länger besetzen. Aber das ist nicht mein Problem. Ansonsten keine Vorkommnisse.

Sie kamen heute Nacht. Ich hatte mich getäuscht. Nicht der Fels, sondern die Kwama verursachten die Geräusche. Eine Flut von Gewürm und Kriegern brandete durch die Wände in die Höhle. Wir kämpften sie nieder und trieben die Verbliebenen in die Tiefen der Mine zurück. Ihre Kadaver und ekelhafte Sekrete und Insektenblut bedecken den Höhlenboden. Man kann kaum gehen ohne gleich zu rutschen und sich den Hals zu brechen.

Die Dunkelheit und Ruhe machen uns mürbe. Die Kwama wären eine nette Abwechslung gewesen, doch nach dem Angriff konnte kaum einer mehr schlafen. Die Meisten verbrachten die Nacht wach. Ich fühle mich noch zerschlagener als vorher. Ich lasse die Männer sich jetzt beim Wachdienst draußen abwechseln, sonst drehen sie mir hier noch durch. Ich würde unseren Auftraggeber umgehend zur Rede stellen, doch ich kann hier nicht weg. Ich habe Angst, dass sie sich noch gegenseitig die Schädel einschlagen. Auch ich brauche endlich mal wieder einen richtigen Kampf... und Schlaf. So müssen wir wohl auf den Abgesandten warten.

Ich habe ein paar der Minenarbeiter raus gelassen und sie angewiesen den Höhlenboden zu säubern. Der Gestank treibt mich langsam in den Wahnsinn. Eine dieser frechen dunkelelfischen Wühlratten hat doch tatsächlich die Dreistigkeit mich zu warnen, dass dies nicht der einzige Angriff der Kwama bleiben würde. Die Kreaturen wären nur mit den Minenarbeitern vertraut und würden sie deshalb nicht angreifen, aber wir wären Fremdkörper, die sie aus ihrem Nest entfernen würden. Lächerlich. Diese dummen Tiere werden zuviel Angst haben um nochmals anzugreifen. Schließlich wer fürchtet sich nicht vor uns. Ich hoffe jedoch, dass der Diener bald mit dem Gold kommt. Einige Männer protestieren bereits. Zwar hinter meinem Rücken, aber ich bin mir sicher, dass sie darüber nachdenken mich abzusetzen, doch das werde ich nicht zulassen.

Es kann doch nicht die Möglichkeit sein. Dieser verfluchte Dunkelelfenhund hatte doch tatsächlich Recht. Jetzt haben uns die Kwama schon zwei weitere Male überfallen und immer nachts. Das kann kein Zufall mehr sein. Ich wittere eine Verschwörung. Die Männer haben sich inzwischen daran gewöhnt und können danach weiterschlafen. Aber warum ich nicht? Sicherlich gibt es einen unter ihnen, der meine Führung anzweifelt. Ich bin mir sicher. Er muss die Angriffe verursachen um mich mürbe zu machen. Doch das wird ihm nicht gelingen! Wann kommt endlich der verfluchte Diener mit dem Gold?

Ich habe aufgehört zu schlafen. Ich kann niemand mehr trauen. Ich wittere Verrat hinter meinem Rücken. Die Angriffe der Kwama haben zwar nachgelassen, finden aber immer noch stetig statt. Langsam macht es auch keinen Spaß mehr diese dreckigen Kreaturen mit meiner Axt zu zerschlagen. Die Angriffe müssen endlich aufhören. Am besten töten wir die Königin. Das wird die sicherste Lösung sein. Am liebsten würde ich unseren Auftraggeber aufsuchen und das Gold aus ihm heraus prügeln, aber das ist bestimmt ihr Plan. Ja sie warten nur darauf, dass ich die Mine deswegen verlasse und schon übernehmen sie die Kontrolle über die Truppe. Das werde ich nicht zulassen. Am Besten ist, ich schicke einen der Aufrührer. Bestimmt sind es die, die am meisten tuscheln. Denn ganz sicher reden sie über mich!

Endlich! Ich habe seit langem wieder geschlafen. Wir haben die Königinnenkammer verriegelt und die hinteren Teile der Mine zum Einsturz gebracht. Das sollte diese Brut aufhalten, aber wenn wir hier nicht bald rauskommen, werde ich dieses verfluchte Biest wirklich noch töten lassen. Mir ist egal ob unser Auftraggeber sie lebend haben will. Ich habe bald genug von diesen ständigen Angriffen. Außerdem will ich endlich wieder einem anständigen Gegner gegenüberstehen. Oh ich erfahre gerade, dass der Diener unseres Auftraggebers eingetroffen ist. Hoffentlich hat er gute Nachrichten, ansonsten wird er es bereuen.

Dieser verfluchte Hund von einem arroganten Dunkelelfen. Was fällt diesem Pack einfach ein? Schließlich sind wir nicht irgendwelche schwächlichen Kaiserlichen oder Bretonen mit denen man umspringen kann, wie man will. Wir sind Rothwardonen. Die stärksten und wildesten Krieger von ganz Tamriel! Doch was erdreistet sich dieser Kerl. Wir sollen weitere Wochen hier in dieser verfluchten Mine ausharren, da der Rat den Minenverwalter immer noch nicht abgesetzt hat. Und natürlich sollen wir das Gold erst bekommen, wenn das geschehen ist. Natürlich habe ich mehr Gold für die längere Wartezeit verlangt, aber dieser kleine aristokratische Speichellecker hat das ausgeschlossen. Aber ich kann jetzt auch all jenen sagen, die meinen ich hätte keine Selbstbeherrschung, dass ich diesen frechen Kerl dafür nicht gleich erschlagen habe. Wir werden noch die geforderten Wochen ausharren, aber keinen Tag länger! Und wenn sie dann das Gold nicht herausrücken wollen, dann werden wir es uns holen. Seine Leibwächter können diesem Fürst R….

An dieser Stelle endeten die Aufzeichnungen. Tarrior war sich sicher, dass der Rothwardone davor stand, den Namen seines Auftraggebers aufzuschreiben und im selben Moment war er fast schon soweit sich gedanklich selbst zu verfluchen. „Natürlich! Wahrscheinlich haben ich und die Arbeiter genau in dem Moment angegriffen, als er gerade bei den Eintragungen war“: dachte er und musste den Kopf schütteln. Es hätte alles so einfach sein können, hätte der verfluchte Söldner, den noch verfluchteren Namen einfach aufgeschrieben. Doch noch bevor er sich oder das Schicksal oder das langsame Schreiben des Söldnerhauptmannes verantwortlich machen konnte, trat jemand in das Zelt ein. Tarrior erschrak kurz und wandte sich dann um, um mit hochrotem Kopf und bösem Blick in das Gesicht eines der jungen Minenarbeiter zu schauen. „Verzeiht die Störung Serjo. Ihr wolltet doch erfahren, wenn der Gefangene wieder ansprechbar ist“: berichtete der Mann, schluckte schwer und wandt sich unter den Blicken, scheinbar wie ein gequälter Hund. Tarrior beeilte sich einen friedlicheren Ausdruck aufzusetzen, schließlich war er nicht auf den jungen Mann oder die Störung böse. Augenblicklich entspannte sich der Arbeiter unter dem sanfteren Ausdruck. Tarrior seufzte. „Es wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben, als den Namen aus diesem Söldnerschwein herauszukriegen“: murmelte Tarrior, als sie das Zelt verließen und auf die Gefangenen zu hielten.

Dark Brother 94
21.11.2009, 20:36
Jeren wachte am frühen Morgen auf. Es war noch dämmrig und regnete. Er hasste Regen, denn bei Regen verkrochen sich die meisten Tiere. Für diese Jahreszeit war es erstaunlich kalt, doch zum Glück hatte er seine Rüstung von innen mit Fellen ausgepolstert. Jeren nieste. "Nicht das ich jetzt noch krank werde, das kann ich grad gar nicht gebrauchen". Da der Regen das Feuer bereits ausgemacht hatte, verzichtete er auf ein ausgiebiges Frühstück, packte sogleich sein Lager und brach auf. Stattdessen kramte er ein bisschen in seinem Rucksack rum bis er einen Apfel fand und biss genussvoll rein. Dann holte er seine Karte aus dem Gürtel und schaute was heute zu tun war. Er entdeckte ein kleines Dorf in der Nähe. Wolfsheim hieß es. "Passt ja", dachte sich Jeren, dann nahm er seinen Rucksack ab und überprüfte seinen Vorrat."Ich hab zu wenig Felle. Und Fleisch muss ich auch noch besorgen. Und mir gehen langsam die Pfeile aus. Und warum fällt mir das eigentlich jetzt erst auf?", dachte sich Jeren noch, dann biss er noch einmal in seinen Apfel und ging los.
Nach einem kurzem Marsch entdeckte Jeren einen hohen Baum und machte sich auf den Weg diesen sogleich zu besteigen. Dafür verwendete er ein Seil, das er sich kürzlich aus Tiersehnen und Pflanzen gemacht hatte. Da das einmal schief ging, er vom Baum fiel und sich das Bein brach, ging Jeren aüßerst vorsichtig zu Werk. Er schlang das Seil einmal um den Baum und seine Taile, stemmte sich mit beiden Beinen so gegen den Baum, dass das Seil vollends gespannt war und begann mit dem Aufstieg. Weiter oben entdeckte er einen jungen Wolf. Er war alleine, was eigentlich ziemlich ungewöhnlich war, deshalb konnte Jeren es riskieren ihn vom Baum aus anzugreifen. Er versicherte sich, dass das Seil nicht reißen würde, dann nahm er seinen Bogen vom Rücken einen Pfeil, der zufällig einen Wolfszahn als Spitze hatte, spannte den Bogen, zielte kurz und ließ los. Die Luft sirrte und kaum eine Sekunde später lag der Wolf tot auf dem Boden. Jeren wartete noch einen Moment, falls doch noch andere Wölfe ankommen würden, dann machte er sich an den Abstieg. Beim Wolf angekommen machte er die übliche Prozedur: Er zog ihm das Fell ab, schnitt sein Fleisch ind Stücke und wickelte es in Stoffstreifen, dann entfernte er Zähne und Krallen. Am Ende blieben kaum mehr als Knochen mit nicht verwertbarem Fleisch.
"Wird kaum reichen", dachte Jeren noch, als er plötzlich Unterholz brechen hörte. Seine schnellen Reflexe, die er in den 9 Jahren im Wald entwickelt hatte, waren seine Rettung, denn kaum hatte er das Geräusch gehört, lag ein gespannter Bogen in seiner linken Hand. Es war ein Braunbär, eher selten in dieser Region, doch das interessierte Jeren im Moment recht wenig. Er hatte keine Zeit zum Zielen, da der Bär recht nah war, so traff er statt Kopf nur den Arm des Bären. Das änderte nichts daran, dass der Bär schmerzerfüllt aufbrüllte und seinen Lauf verlangsamte. Jeren reagierte schnell: Er musste Distanz gewinnnen, im Nahkampf wäre der Bär trotz verletztem Arm überlegen. So lief er auf einen Baum zu und wagte ein riskantes Manöver. Er zog das Seil, warf das eine Ende mit Schwung um den Baum, fing es wieder auf und versuchte hochzukommen. Er musste sich beinnahe waagerecht legen, damit das Seil gespannt genug war, um ihm beim Aufstieg zu helfen. Dann "rannte" Jeren den Baum hoch. Der Bär war am Baum angekommen, doch konnte er Jeren nicht folgen, so versuchte er nur den Baum unzustoßen, für Jeren's Glück, mit wenig Erfolg. Jeren, der mitlerweile auf dem höchsten Punkt angekommen war, dachte nur daran, dass der Tag mit einem Apfel begonnen hatte und es deshalb klappen musste. Er ließ das Seil los und zog im Fall einen Pfeil und spannte den Bogen, den er immernoch in der Hand hielt. Er hatte gerade noch genug Zeit zum Zielen und Los lassen, da kam er mit den Beinen auf dem Kopf des Bären auf, der mit einem Pfeil im Kopf bereits tot war, und sprang ,sein Kurzschwert ziehend, auf den Boden . Als der Bär umfiel, wusste Jeren, dass er mehr Glück als Verstand hatte(was bei einem Bretonen zugegebener Maßen sehr schwer zu erreichen war).

KingPaddy
28.11.2009, 19:14
„Ich spucke auf euch Dunkelelfenpack. Ihr seid ehrlose Feiglinge. Ich reiße euch eure kleinen schmalen Köpfe ab!“: war das erste das Tarrior hörte, als er näher kam. Der Söldnerhauptmann erging sich scheinbar schon seit er erwacht war, in einer Tirade von Flüchen und Beschimpfungen. Tarrior kümmerte das wenig. „Sagt der Feigling der einen Überfall gestartet und dutzende wehrlose Minenarbeiter erschlagen hat, ohne das das nötig gewesen wäre“: stellte der Dunkelelf provokativ gegenüber dem Mann fest. Als dieser begriff WER ihm gegenüberstand, begann er sich zu winden und mit den Armen die Fesseln zu strecken. Einen Augenblick lang hatte der Dunmer die Befürchtung dem Muskel bepackten Rothwardonen würde das Wunder gelingen, die Fesseln zu zerreißen. Glücklicherweise blieb es bei dem Versuch. Er versuchte sich seine kurz aufgekommene Verunsicherung nicht anmerken zu lassen. „Ich an deiner Stelle würde mich nicht allzu heftig bewegen. Unter dieser Belastung könnte die große Wunde wieder aufbrechen. Es grenzt überhaupt schon an ein Wunder oder an ziemliches Glück, das wir die Blutung hatten stillen können. Das Glück sollte man nicht herausfordern, womöglich stirbst du, wenn sich die Verletzung erneut öffnet“: gab er mit kalt klingender Stimme zu bedenken. Tatsächlich aber machte er sich wirklich Sorgen. Das letzte was er gebrauchen konnte, wäre das der Söldner ihm unter den Händen wegstarb, denn dann würde er den Strippenzieher im Hintergrund nie entlarven. Seine Warnung schien Erfolg gehabt zu haben und der Mann verlegte sich darauf, ihn böse und vernichtend anzustarren. Tarrior konnte die Mordlust in den Augen des Mannes sehen und die von ihm verströmte Wut und den Zorn fast schon körperlich spüren. Er hatte ihn besiegt und gedemütigt. Der Rothwardone reduzierte seinen Lebenssinn auf den Sieg im Kampf, den ihm entgegengebrachten Respekt bzw. die Furcht und natürlich die Dominanz über Andere. Tarrior musste im Moment alles verkörpern, das er vernichteten wollte. Der Dunmer zuckte instinktiv die Schultern über diese Gedanken. Die Geste schien auf die Beobachter jedoch nur verwirrend zu wirken.

„Hör auf mich anzustarren! Sag mir was du willst, du dunmerischer Hund!“: schrie der Rothwardone ihn an. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er den Söldner angestarrt haben musste. „Wisst ihr es gibt da einige offene Fragen, die ich habe und die ich auch geklärt haben möchte. Ich habe bereits mit einem eurer Männer gesprochen, in der Hoffnung er könne mir etwas erzählen. Zunächst war er nicht sehr kooperativ gewesen, aber ich konnte ihn „überzeugen“ (das überzeugen betonte er besonders stark) und danach sang er wie ein Vögelchen. Bloß schien er nicht die gewünschten Antworten auf meine Fragen zu besitzen. Und ich nehme an, dass auch die Anderen diese Antworten nicht haben werden. Und genau aus diesem Grund möchte ich nun mit dir sprechen...“: erklärte er dem Söldner ruhig, aber nicht ohne eine Spur von Überheblichkeit mitschwingen zu lassen, doch dieser unterbrach ihn urplötzlich. „Natürlich wollt ihr das!“: rief er aus und lachte lauthals. „Glaubt ihr ich würde euch etwas erzählen? Dann seid ihr noch dümmer, als wofür ich euch sowieso schon hielt. Und wenn ihr glaubt meine Zunge mit Folter lösen zu können, seid ihr noch arroganter, als ich euch sowieso schon einschätzte. Ihr wisst nicht was Schmerz ist“: spottete der Söldnerhauptmann, doch der letzte Satz war erfüllt von einem äußerst bitteren Ernst. Angestachelt durch den Widerstand ihres Anführers begannen auch die anderen Gefangenen langsam aufmüpfig zu werden. „Ja ihr brecht uns nicht“: sagte der, der direkt neben dem Anführer saß.

Ohne auch nur einen Moment zu zögern, riss Tarrior einen seiner Handschuhe vom Gürtel, wo er sie seit der Folter aufgehängt hatte und zog ihn dem Mann quer durch das Gesicht. Doch anstatt sich wie ein kleiner Köter klein beizugeben und dem neuen Herrn gehorsam zu sein, biss er im übertragenen Sinne zu. Er spuckte dem Dunmer blutigen Speichel mitten ins Gesicht. Einer der Bergarbeiter wollte dem Söldner dafür einen Fausthieb verpassen, doch Tarrior packte ihn noch rechtzeitig am Arm. Er war kurz davor seine, auf Furcht begründete, Autorität zu verlieren. Es war das einzige was er gegen die Söldner ausspielen konnte um sie zum Reden zu bringen und sie bei der Stange zu halten. Er hatte rot gesehen und dieser eine kleine Ausrutscher mit dem Handschuh hatte ihn wirklich fast seine Macht über die Gefangenen gekostet. Vor allem einer war besonders zufrieden. Der Anführer der Söldner setzte ein selbstgefälliges Grinsen auf. „Sieh her! Schlussendlich gewinne ich“: schien sein Blick zu sagen. „Das wird dir noch vergehen“: dachte Tarrior zähneknirschend. Er wischte sich mit der Hand durchs Gesicht um die Spucke zu entfernen und presste dem Anführer dann die Spitze seines Stiefels in die Bauchwunde. Dieser verzog das Gesicht, gab aber keinen Laut von sich. Langsam begann er daran zu zweifeln, ob Folter wirklich ein Ergebnis hervorbringen würde. Er konnte ihm Schmerzen zufügen, doch um an die Informationen zu gelangen, würden wohl extremste Mittel nötig werden und die konnten für den Rothwardonen möglicherweise den Tod bedeuten und das auch bevor Tarrior seine Antworten bekam. „Wir werden euch nach Balmora bringen. Man wird euch dort für eure Taten aufknüpfen. Doch wenn ihr mir euren Auftraggeber verratet, dann werde ich dafür sorgen, dass ihr nur euer restliches Leben im Kerker verbringen werdet. Ihr seid zwar gefangen aber am Leben“: bot er dem Söldner nun an. Womöglich ließ er sich ja bestechen. „Ein Leben in Gefangenschaft, wie ein Tier. Was für eine Aussicht. Langsam hinter Gittern dahinsiechen oder einen schnellen, aber aufrechten Tod sterben. Die Alternativen sind beide nicht besonders gut, aber welche besser ist, ist wohl klar“: entgegnete der Söldnerhauptmann. „Nunja ihr könnt mir den Namen verraten und trotzdem per Strick schnell in den Tod gehen“: erweiterte Tarrior sein Angebot. Der Mann lachte wieder.

„Ihr wisst nichts. Ich bin vielleicht skrupellos, aber ich würde meine Ehre über Bord werfen, würde ich als Söldner meinen Auftraggeber verraten. Außerdem werde ich es euch allein schon aus dem Grund nicht verraten, damit ihr in eurem Auftrag versagt. Von mir erfahrt ihr nichts. Rein gar nichts!“: schloss der Mann kategorisch aus. Der Dunmer war sich bei den Worten 100%-ig sicher, dass der Rothwardone zu seinem Wort stehen würde. „Außerdem was würde euch davon abhalten mich zu töten, wenn ihr wüsstet für wen ich arbeite?“: warf er noch hinterher. Tarrior schäumte vor Wut. Der Söldner hatte absolut Recht. Wollte er den Drahtzieher fassen, brauchte er den Söldner. Er konnte nicht das Risiko eingehen, dass er unter der Folter verstarb, aber genauso wenig konnte er diesem Mörder die Freiheit als Gegenleistung anbieten. Ihn laufen zu lassen, damit wäre selbst er bis zu seinem Lebensende belastet. „Sollen wir ihn für eine Befragung bereit machen?“: fragte der junge Minenarbeiter ihn hilfsbereit. „Nein!“: entfuhr es ihm wieder in nicht beabsichtigter Schärfe und der junge Mann zog sich geduckt zurück. „Bei Dagoth irgendwie muss ich ihn doch zum Reden bringen“: stöhnte er innerlich auf. Doch als wäre dieser Gedanke einem Startschuss gleich gekommen, blitzte sofort eine Idee durch seine Gedanken. Ihm fiel das Tagebuch des Söldners wieder ein und schnell hatte er einen Plan. Um ihn umzusetzen musste er nur das tun, was er am besten konnte – manipulieren. „Das ist eure letzte Möglichkeit mir alles zu erzählen. Ich schwöre euch vor diesen Männern bei meiner Ehre, dass ihr nicht hingerichtet werdet, solltet ihr kooperieren. Ich werde persönlich dafür sorgen, oder Kraft dieser Zeugen meine Ehre und Glaubwürdigkeit verlieren. Überlegt es euch. Eine einfache Aussage für euer Leben“: verkündete er laut und feierlich. Die Arbeiter hatten sich alle zu ihm umgedreht und wirkten ob dieser Formalien von ziemlich erstaunt bis ziemlich verwirrt. Pflichtschuldig nickten aber einige.

Der Rothwardone musterte ihn. Es schien als würde er ergründen, was er von seinem Gegenüber zu erwarten hatte. Gewiss witterte er eine Falle dahinter. Tarrior war inzwischen klar geworden das er es nicht nur mit einer dumpfen, rohen und einfach gestrickten Mordmaschine zu tun hatte. Der Mann vor ihm war intelligent, oder zumindest bauernschlau. Der blutrünstige Berserker schien wie weggeblasen. „Vermutlich ermöglicht der Kampfrausch den Verstand zu verdrängen und so seine Kräfte ausschließlich darauf zu konzentrieren“: vermutete der Dunmer. Und genau das war es auch, was ihn den Söldner hatte unterschätzen lassen. Tarrior hatte geglaubt leichtes Spiel zu haben und die Antwort einfach aus ihm herausholen zu können, aber hier trafen Willenskraft, Sturheit und eine verschlagene Intelligenz aufeinander. Und da er zu allem Übel, genau das nicht erwartet hatte, hatte ihn der Rothwardone so vorführen können, aber alles schien jetzt danach auszusehen, dass er das Ruder noch herumwerfen konnte. Die Falle mochte er vermuten, aber auf die Art der Falle würde er nicht kommen und genau aus diesem Grund hinein tappen. „Überlegt es euch gut“: redete Tarrior eindringlich auf ihn ein, denn der Söldner hatte noch immer nichts gesagt. Doch dieser lehnte sich zurück, lächelte und zeigte offen seine Überheblichkeit. Für ihn musste der Dunmer den Eindruck eines Mannes machen, der ansonsten keine Möglichkeiten mehr sah. Und genau dieser Effekt war von Tarrior beabsichtigt. Gleich würde er die Selbstsicherheit des Söldners hoffentlich ins Wanken bringen. „Ich spucke auf eure Ehre. Was ist die Ehre denn bei euch Dunkelelfenpack überhaupt wert? Vor allem bei euch verfluchten Halsabschneidern von Haus Hlaalu. Ihr würdet doch eure eigene Mutter für ein Stück Gold verkaufen. Ihr erfahrt von mir nichts! Und glaubt mir. Bevor diese schwächlichen Stadtwachen mich hängen können, werde ich entkommen und euch euren kleinen schmalen Elfenhals zusammendrücken“: verneinte der Mann erneut und stieß eine weitere Drohung aus.

Tarriors Gesicht setzte ein zufriedenes Lächeln auf, welches den Mann zu verwirren schien. Noch verwirrender musste auf ihn gewirkt haben, dass sich sein Kerkermeister nun zu ihm hinunter beugte und den Mund ganz nah an sein Ohr legte. „Ihr habt hervorragend mitgespielt. Und ich hatte schon befürchtet, ich müsste einen Unfall inszenieren. Am besten wäre es noch, wenn ihr sämtliche Schuld öffentlich bei eurer Anhörung in Balmora auf euch nehmen würdet. Dann stirbt die Wahrheit über den Überfall mit euch und es wird keine weiteren Untersuchungen geben“: bedankte sich Tarrior scheinbar bei dem Söldner. Dieser zog, nun hochgradig verwirrt, die Augenbrauen zusammen und starrte ihn an. Der Dunmer begann sich scheinbar desinteressiert zu entfernen. Innerlich grinste er jedoch und musste sich Mühe geben, es zu verbergen. „Wartet!“: rief der Rothwardone ihm nach. Er ging noch zwei Schritte weiter, drehte sich dann langsam um und setzte einen genervten Gesichtsausdruck auf. „Wovon habt ihr gerade gesprochen“: fragte der Rothwardone sichtlich aufgeregt. Tarrior setzte ein kühles Lächeln auf und lenkte seine Schritte zurück zu dem Gefangenen. Er ging in die Hocke und schaute dem Mann in das dunkelhäutige Gesicht. „Redet schon! Was meintet ihr gerade eben?“: wollt er wissen. „Wisst ihr das wirklich nicht?“: flüsterte Dunmer und lachte dann leise. Der Söldner schien wütend zu werden. „Jetzt spiele ich mal mit dir“: dachte der Dunmer da nur mitleidlos. „Nein ich weis nicht wovon ihr überhaupt redet“: antworte sein Gegenüber nun verspätet auf seine Frage, aber flüsterte inzwischen ebenfalls. Tarrior kicherte leise, als hätte der Mann einen guten Witz erzählt.

„Ich hätte wirklich gedacht ihr könntet eins und eins zusammenzählen. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. Euer Auftraggeber ist auch gleichzeitig mein Auftraggeber. Versteht uns nicht falsch. Ihr habt eine tolle Arbeit gemacht, aber leider kann mein Meister Zeugen und Mitwisser nicht gebrauchen. Abgesehen davon, dass er keine besondere Lust verspürt euch sein Gold zu übergeben. Aber ihr habt mir natürlich ne Menge Arbeit abgenommen, da ihr ja nicht gestehen wollt. So muss ich nicht noch einen Transportunfall nach Balmora vortäuschen um euch zum Schweigen zu bringen“: erklärte Tarrior dem Rothwardonen. Zwar war alles, was er sagte erstunken und erlogen, aber der Söldner konnte das ja nicht wissen. Und der Plan schien wirklich zu funktionieren. Er hatte sich an das Tagebuch und den latenten Verfolgungswahn erinnert und inszenierte nun diese kleine Verschwörung. „Das ist eine Lüge. Wir hatten eine Abmachung. Er würde mich und meine Männer aus der Gefangenschaft holen, sollten wir geschnappt werden. Dafür sollte ich den Mund halten“: entgegnete er dem Dunmer. „Und du hast natürlich wunderbar mitgespielt. Ich habe hier dutzende Zeugen, die euch als Schuldige nennen werden. Ihr habt doch nicht wirklich geglaubt wir würden euch mit eurem Wissen am Leben lassen. Meinem Meister ist nur gedient, wenn jede Gefahr für seinen Einfluss, Ruf und Reichtum beseitigt ist. Und mit eurem Tod schließt sich der Kreis. Und falls ihr mir nicht glaubt, wer sonst hätte mich vor den Meuchelmördern draußen in den Büschen gewarnt, wer hat euch abgelenkt, während ich mich eingeschlichen und die Gefangenen befreit habe und überhaupt wer wusste denn von diesem Überfall, wenn nicht euer Auftraggeber?“: behauptete Tarrior. Die Wandlung im Gesicht des Rothwardonen war blitzschnell. Es verzerrte sich vor Wut und war wieder das des Berserkers. Der Söldner warf sich nach vorne, die Seile spannten und mussten schmerzhaft in die Haut schneiden und dennoch versuchte er die Fesseln zu sprengen, um ihn zu töten. Belustigt lachte der Dunmer auf. „Versucht doch mich hinrichten zu lassen. Ich werde ihnen alles erzählen!“: drohte der Söldnerhauptmman.

Tarrior setzte einen gelangweilten Gesichtsausdruck auf und zog eine kleine Flasche von seinem Gürtel. Es war nur ein einfacher Heiltrank, aber das wusste ja schließlich der Rothwardone nicht. Er hielt sie ihm vors Gesicht und der Mann hielt einen Moment inne. „Damit genau das nicht passiert, habe ich das hier mitgebracht. Dieser kleine Trunk hier, wird euch zu einem Schwachsinnigen machen. Ihr könnt dann froh sein, wenn ihr dann noch euren Namen wisst und euren Sabber bei euch behalten könnt. Ihr werdet dem Rat gar nichts erzählen“: bluffte er. Er zog ganz langsam den Korken aus der Flasche und die Augen des Gefangenen weiteten sich. Das war jetzt die letzte Chance. Wenn der Hauptmann jetzt nicht reden würde, dann wäre sein Plan gescheitert. Die Augen des Mannes zuckten wild umher. Er schien wie wild nachzudenken. „Wahrscheinlich lässt sein Puls gerade fast die Adern fast platzen“: vermutete er und schnippte mit den Fingern zwei Arbeiter herbei. „Haltet ihm den Mund auf“: befahl er und die Beiden taten wie einen geheißen ward. Sie wussten zwar nicht, was Tarrior damit bezwecken wollte, aber seine Anweisung stellten sie glücklicherweise nicht in Frage. Er kam mit der Flasche näher und war bereits dabei, sie dem Söldner an die Lippen zu setzen, der sich aber stark gegen den Zwang wehrte. „Nein. Nein!: brüllte er. „Wir sind nur einfache Handlanger. Die wahre Schuldige ist Fürst Hlaalu Raylan Rethan. Er hat uns den Überfall befohlen. Er wollte, dass die Mine die Stadt nicht mehr beliefern kann. Daraufhin sollte der Rat den bisherigen Minenverwalter absetzen und ihm die Mine übertragen. Er hätte dann die Versorgung der Stadt zu einem Teil in seiner Hand, seinen Besitz gemehrt und hätte die Eier bei der derzeitigen Versorgungslage zu Wucherpreisen verkaufen können“: gestand er und erzählte alles, in Erwartung hintergangen worden zu sein und den Verräter nicht noch selbst bestrafen zu können. In diesem Moment war Tarrior außerordentlich zufrieden mit sich. „Habt ihr das alle gehört?“: fragte er laut in die Runde und die Arbeiter nickten heftig und waren scheinbar entsetzt. Vermutlich konnten sie nicht fassen, dass jemand wie Fürst Rethan dafür verantwortlich sein konnte.

Er selbst hatte diesem Mistkerl schon immer alles zugetraut. Seit dieser sich damals von Tarrior das Odai-Plateau unter den Nagel gerissen hatte, konnte er ihn schon nicht leiden. „Moment. Das ist ja wunderbar. Nicht nur das jetzt feststeht, wer für diesen Überfall verantwortlich ist. Im besten Fall verliert er zur Strafe alles, was er besitzt“: überlegte er freudig. Das wäre die perfekte Gelegenheit sich seinen alten Besitz zurückzuholen. „Euer Plan ist gescheitert, Dunkelelfenhund! Niemand hintergeht mich. Ich ahnte schon die ganze Zeit diese Verschwörung. Ihr konntet mich nicht überraschen“: fühlte sich der Söldner siegesgewiss. Diesen Moment wollte er noch voll auskosten. Er schürzte die Lippen. „Dann hat es wohl keinen Sinn mehr, euch dies hier zu geben“: sagte er, zeigte auf die Flasche und trank sie selbst in einem Zug aus. Die Augen seines Gegenübers weiteten sich. „Wirklich hervorragend dieser Heiltrank. Ich fühle mich wie neugeboren“: sagte er und setze ein wirklich unverschämt schadenfreudiges Grinsen auf. „Ihr habt mich reingelegt!“: stellte der Söldnerhauptmann entsetzt fest. „Ihr seid ja ein richtiger Schnellmerker“: sagte er zynisch, lachte erneut und wandte sich ab, als der Gefangene einen erneuten Tobsuchtsanfall erlitt. „Und da ich natürlich euer Bild von uns unehrenhaften Dunmern nicht zerstören will, werde ich dafür sorgen das ihr aufgeknüpft werdet“: rief er noch über seine Schulter. In diesem Moment kam Zorum auf ihn zu.

„Wie habt ihr diesen Barbaren bloß dazu gebracht freiwillig zu gestehen?“: fragte der Vorarbeiter ihn. Seine Stimme verriet eine gewisse Bewunderung. „Folter hätte keinen Sinn gehabt. So wie ich ihn einschätze, hätte er ihr widerstanden oder wäre daran gestorben. Glücklicherweise hat meine Manipulation Erfolg gehabt und wir wissen jetzt, wer dahinter steckt“: erklärte er kurz seine Beweggründe. „Ja ich kann es immer noch nicht fassen, dass Fürst Rethan dafür verantwortlich sein soll. Was habt ihr jetzt vor?“: fragte Zorum. „Ich werde selbst zum Odai-Plateau gehen. Wenn die Wachen eintreffen, dann schickt sie dorthin. Wenn ich eines über Haus Hlaalu weiß, dann das Intriganten wie er über all ihre Informanten haben. Wenn wir noch länger warten, dann wird er sich womöglich absetzen“: offenbarte Tarrior dem Vorarbeiter. Noch bevor dieser etwas sagen konnte, war der Dunmer bereits auf dem Weg nach draußen.

Dark Brother 94
22.12.2009, 21:58
Am späten Abend war Jeren in Wolfsheim angekommen. Er war ziemlich erschöpft und steuerte deshalb auch gleich die nächste Taverne an. Ohne ein Wort zu sagen warf er dem Wirt eine Geldsumme entgegen, die für einen 1 wöchigen Aufenthalt gereicht hätte, und streckte ihm die Hand entgegen, um den Schlüssel für das Zimmer entgegen zu nehmen. Der Wirt beäugte Jeren ein paar Sekunden misstrauisch, schaute leicht verduzt in den Geldbeutel und gab ihm etwas irritiert und ebenso wortlos einen Schlüssel. Kaum den Schlüssel in der Hand, verschwand Jeren in sein Zimmer.
Am nächsten Morgen stand Jeren früh auf, da er nicht lange verweilen wollte. Er legte dem Wirt noch ein paar Münzen auf den Tresen, schnappte sich ein Stück Brot und einen Apfel und verließ die Taverne. Die Sonne schien schwach hinter den Hügeln und Bäumen des Colovianischen Hochlands hervor. Jeren suchte den Dorfladen und machte sich daran seine Ware loszuwerden."So ein Idiot", dachte er noch beim Verlassen des Ladens, dann machte er sich auch schon auf den Weg.
Plötzlich bemerkte er pechschwarzen Rauch über den Bäumen aufsteigen. Er vermutete Räuberbanden, deren Bekanntschaft er vorallem in Hammerfell oft machen durfte. Vielleicht war es auch ein brenendes Dorf, auf jeden Fall war seine Neugier geweckt und er machte sich auf den Weg Richtung Rauch. Doch als er dort ankam, erwartete ihn weder das eine, noch das andere. Was er dort sah war....unbeschreiblich. Es sah aus wie riesiges Tor, doch aus einem Material und einem Baustil den Jeren nie zuvor gesehen hatte. Es wirkte recht obskur und primitiv. Doch das wahrhaftig ungewöhnliche war, dass aus dem gesamten Tor Flammen schlugen. Gefesselt starrte er es an. Jeren konnte sich kaum von dem Anblick lösen. "Ist das das Tor zur Hölle?", fragte er sich. Dann bemerkte er zwei seltsame Wesen aus der Ferne. Das eine hatte den Oberkörper einer Frau, doch....es hatte anstelle eines weiblichen Unterleibs einen Spinnenkörper. Das andere sah aus wie 2-3 Meter großes Krokodil, das aufrecht auf zwei Beinen stand, mit großen Klauen und einem noch größerem Maul. Jeren legte einen Pfeil an seinen Bogen und versuchte sich schleichend zu nähern, um die seltsamen Wesen genauer zu betrachten. Sein Versuch wurde jedoch von einem Zweig vereitelt, der mit einem lauten Knacken und seinen Füßen zusammenbrach. Sofort bemerkten die mysteriösen Gestalten ihn. Das Krokodil schüttelte sich und Jeren konnte beobachten wie sich ein magischer Schild um das Krokodil aufbaute. Zwar kannte Jeren nicht die Traditionen der Wesen, doch war er sich sicher, dass Schildzauber nicht verwendet wurden, um freundlich "Hallo" zu sagen. Und so suchte er sich die Spinenfrau als erstes Ziel aus, da sie keinen Schildzauber um sich hatte. Bevor Jeren den Pfeil abschoß, bemerkte er wie etwas kleines durch die Büsche von der Spinnenfrau aus auf ihn zukam. Ohne weiter darüber nachzudenken schoß er. Zu seinem Erstaunen wich die Frau dem Pfeil sehr geschickt aus. Dann konnte er sich auf einmal nicht mehr bewegen. Er bemerkte nur das kleine Ding um seine Füße, das von der Spinnenfrau aus auf ihn zugekrabbelt war. Es war eine exakte Miniaturausgabe von ihr. "Ein lähmendes Gift!", dachte Jeren noch da konnte er sich schon wieder bewegen. Wütend hollte er aus und trat die Miniaturspinnefrau eine beachtliche Entfernung weit weg von ihm. Währendessen war das Krokodil unerwartet nah an ihn herangekommen. Jeren konnte sich nur ganz knapp unter seinem Schlag hinwegducken. Dann zog er sein Kurzschwert und stach auf das Krokodil ein. Die einzige Wirkung war, dass das Schwert abprallte und die Wucht des Aufpralls ihm das Schwert aus der Hand riss."Oh Nein", dachte Jeren, dann machte er sich daran einer ganzen Serie von Schlägen auszuweichen. Als ein Schlag des Krokodils einen ein Meter dicken Baum zerfetzte und ihn zum Fallen brachte, sah Jeren ein, dass er so langsam an Distanz gewinnen sollte. Er bemerkte die Miniaturspinne wieder auf ihn zukrabbeln, deshalb wich er ein paar Schritte zurück und spannte, auf die Gefahr hin vom Krokodil getroffen zu werden, den Bogen. "Wenn mich dieses Mistviech nochmal lähmt, wars das." Er hatte noch genug Zeit die kleine Spinne zu töten, da durfte er auch schon wieder den Schlägen des Krokodils ausweichen. In einem günstigem Moment rannte er los und spannte während dessen den Bogen. Als er sich umdrehte um seinen physisch deutlich überlegendem Wiedersacher seine letzte Ruhe zu bringen, beobachtete er wie sich im geöffnetem Maul des Krokodils ein Feuerball bildete."Verdammt". Er ließ den Pfeil los und spang auf den Boden. Gerade noch rechtzeitig denn die Spinnenfrau verfügte wohl auch über zerstörerische Fähigkeiten und schleuderte einen Blitz. Der Feuerball des Krokodils und der Blitz der Spinnenfrau traffen da, wo Jeren gerade noch stand aufeinander und erzeugte eine ohrenbetäubende Explosion. Jeren nutzte die Gelegenheit und versteckte sich hinter einem nahegelegendem Baum. Während sich seine Wiedersacher noch verwirrt nach ihm umsahen, nutzte Jeren den Überaschungseffekt und traf die Spinnefrau am Unterleib. Nachdem sie zusammenbrach, setzte er noch einen Schuß nach und tötete sie entgültig. Da spürte er einen enormen Druck, der ihn 2 Meter vorwärts zu Boden riss: Das Krokodil hatte den Baum hinter dem sich Jeren versteckte mit einem Feuerball zerfetzt. Schmerzerfüllt versuchte Jeren sich aufzurichten, da traff ein weiterer Feuerball einen Baum vor ihm und schleuderte ihn Richtung Krokodil.

KingPaddy
24.12.2009, 11:23
Im ersten Moment vermochte Tarrior die Dunkelheit der Mine nicht von der Dunkelheit draußen zu unterscheiden. Erst die funkelnden Sterne, die er nach und nach am Himmel wahr nahm, verrieten ihm, dass er die finsteren Kavernen hinter sich gelassen hatte. Im nächsten Moment nahm er mit einem kurzen Atemzug den ersten Stoß frischer Luft seit Stunden auf. Diese kleine Menge tat ihm unglaublich gut. Daraufhin begann er tief ein- und auszuatmen um noch mehr von der kühlen Nachtluft inhalieren zu können. Nach dieser ganzen Zeit in der stickigen Atmosphäre unter der Erde, schmeckte sie wie der erste Tag. Tarrior nahm sich eine halbe Ewigkeit, wie es ihm selbst erschien, um dieses wunderbare Gefühl auszukosten. Das letzte Mal als er ein so schönes Gefühl hatte, da hatte er einen Skooma-Rausch. „Selbst die einfachsten Dinge können einen regelrecht berauschen, wenn man ersteinmal feststellt, wie sehr man sie doch gebraucht und dann schmerzlich vermisst hat“: dachte er, doch er zwang sich im Anschluss selbst zu Ordnung. Es gab noch viel zu tun in dieser Nacht. Es war wichtig, dass er sich wieder darauf konzentrierte. Jeden Moment konnte es womöglich schon zu spät sein. Die zwei Arbeiter, die er losgeschickt hatte, mussten Balmora längst erreicht und Meldung gemacht haben. Und dann konnte es natürlich nicht mehr lange gedauert haben, bis jemand davon erfahren hatte, zu dem Fürst Rethan Kontakte pflegte. Informationen und Kontakte waren für die Hlaalu, neben Reichtum und Besitz, die Basis ihrer Macht.

Gewiss war bereits jemand unterwegs um Rethan darüber zu informieren, dass man ihn durchschaut hatte und festnehmen würde. Eine Flucht wäre dann bloß die logische Folge und dann wäre alles zu spät. Bei der Krise in der Morrowind steckte, würde niemand einen flüchtigen Adligen, wegen dieser relativ belanglosen Sache, verfolgen. Es war ein Krieg gegen die Daedra zu gewinnen, im Vergleich dazu war dieses Minen-Massaker eher ein Kavalliersdelikt. Doch Tarrior wollte und konnte diesen Dreckskerl nicht entkommen lassen. Nicht weil er Angst um seine Belohnung hatte, die würde er nämlich schon für die Befreiung der Mine erhalten. Auch irgendwelche moralischen Bedenken trieben ihn nicht, denn die waren für ihn schon immer von geringerem Belang. Nein er hatte andere, persönlichere Gründe. Er hatte mit der Familie Rethan noch eine Rechnung offen. Damals hatten sie Tarrior vom Rat für tot erklären lassen und hatten günstig sein Anwesen auf dem Odai-Plateau kaufen können. Von dem Erlös hatte er natürlich nichts gesehen. Bloß eine schäbige Abfindung hatte er im Nachhinein erhalten, die ausgereicht hatte um das Stück Land zu kaufen, das er jetzt besaß und den Grundstein für die Plantage zu legen. Den Rest hatte er mit einem satten Teil seines ersparten Vermögens bezahlen müssen. Und wäre es nach den Rethans gegangen, hätte er nicht einmal mehr das gehabt. Sie hatten die Vorschriften des Schatzhauses umgehen wollen um Tarriors Besitz ins allgemeine Vermögen des Hauses zu überführen und sich, damals waren Fürst und Fürstin Rethan noch in leitenden Ratspositionen, einen Großteil daran dann für eigene Projekte zu sichern. Glücklicherweise war der Verwalter des Schatzhauses ein alter Mann, der Wert auf Prinzipien und Traditionen legte, was in Haus Hlaalu eher eine Minderheitseinstellung war, und sich gegen die Enteignung sperrte. „Die Rethans hätten mich ansonsten ruiniert“: dachte Tarrior wütend, als er sich an die damaligen Ereignisse erinnerte. Jetzt konnte er es dieser verfluchten Familie zurückzahlen und womöglich bekam er dann auch eine Chance das Plateau zurückzubekommen. Zumindest wenn die Daedra Morrowind bis dahin nicht in Brand gesteckt hatten, hieß das.

Er schüttelte den Kopf. Diese Gedanken hatten ihn noch mehr Zeit gekostet. Er nahm auch einen tiefen Zug der frischen Luft und machte sich dann auf den Weg. Er lenkte seine Schritte nach rechts in Richtung Süden. In dieser Richtung würde er den Verantwortlichen für den Minenüberfall und seine alte Heimstatt finden. Es dauerte nicht besonders lange, da konnte er schon spüren, wie das Gelände erst sanft und dann immer steiler werdend anstieg. Bis sich der Fluss, der sich vor kurzem noch uferhoch links neben ihm befunden hatte, plötzlich durch eine Steilwand getrennt unter ihm seinen Weg suchte. Auch der Weg war etwas schmaler geworden, die kleinen Berge rückten von rechts schon etwas näher. Er beachtete die Veränderung des Geländes aber kaum. Seine Aufmerksamkeit lenkte die Flora auf sich. Verschiedenste farbenfrohe Gewächse wie Goldkanet oder die noch prachtvolleren Steinblumen mit ihren schweren herunterhängenen Blüten, versüßten ihm den Weg. Selbst bei Nacht waren die kräftigen Farben noch im spärlichen Licht zu erkennen. Irgendwie wirkten sie in der Dunkelheit seltsam strahlend. Wieder einmal wurde ihm klar, wie weit weg der Kampf gegen die Daedra hier eigentlich schien. Sie konzentrierten sich auf das Zentrum der Insel. Außerhalb gab es nur hin und wieder diese verfluchten Tore, aber dort strömten keine Massen an Dämonen, sondern nur vereinzelten Clanbanne oder Skampe und dergleichen heraus. Er mochte sich garnicht vorstellen, was passieren würde, wenn die Redoraner bei Mar Gaan besiegt würden und die daedrische Armee dann ungehindert in die dichtbesiedelten Küstenstreifen einfallen konnte. Ihm schauderte es, wenn er an die riesigen Rauchsäulen zurückdachte, die er gesehen hatte. Er verdrängte die aufkommenden düsteren Gedanken. In der Dunkelheit schob sich etwas in sein Sichtfeld. Er hatte die Hängebrücke über den Fluss erreicht. Auf der anderen Seite war das verbrannte Land der Foyada Mamaca mit einigen Höhlen und Minen. In einer hatte das Sechste Haus damals eine Basis unterhalten. Bevor er für seine vollständige Ausbildung zum Roten Berg gegangen war, hatte er dort zum Schluss fast täglich die Kultisten besucht und sich mit dem Leben und den Lehren vertraut gemacht, bevor er schlussendlich eingetreten war.

Die Basis und der dortige Erleuchtete waren Opfer des Nerevarine geworden. Als er von dem Vorfall erfahren hatte, hatte er geschworen den „Auserwählten“ eigenhändig zu töten, ihm das Herz herauszureißen und es Fürst Dagoth als Geschenk darzubieten, aber dazu kam es dann leider nie. Inzwischen hatte er sich von diesem Schwur auch frei gemacht. Was nützte er jetzt schon noch? Das Sechste Haus gab es nicht mehr. Außer ihm und ein paar Hand voll anderer überlebender Anhänger, Mitläufer und Kultisten war auch nichts mehr übrig. Alles was er selbst nicht in Sicherheit hatte bringen und dann zusammen mit seiner Vergangenheit in einer Höhle verstecken können, war dem Tempel in die Hände gefallen und der hatte sofort alles vernichten lassen. Und das was er gerettet hatte, war jetzt Behram Meradanz in die Hände gefallen und diente dem Telvanni als Mittel zu Tarriors Erpressung. Zwar hatte der Hexer fast alles in Caldera hinterlegen lassen, wenn denn das der Wahrheit entsprach, aber Tarrior hatte sich noch garnicht überlegt, wo er es denn nun lassen sollte. Doch auch solche Gedanken verschob er auf später. Inzwischen waren die Außenmauern des Anwesens in Sicht gekommen und sein Herz begann, in freudiger Erwartung der Möglichkeit zur endlich möglichen Rache, schneller zu schlagen. Langsam und bedacht begann er den Aufstieg, auf dem plötzlich nochmals steiler werdenden Weg. Das Plateau trug seinen Namen nicht umsonst. Es war eine Hochebene, die sich in das südliche Ende der Hügelkette, die die Westspalte von der Bitterküste trennte, schmiegte und lag oben über dem Odai. Von dem Turm des Anwesens hatte man einen wunderbaren Blick über die weite Landschaft und auch freie Sicht auf den großen Fluss, der sich wie ein blaues Band vom Norden her bis hinein ins Meer schob. Tarrior hatte oft und gerne auf dem Dach des Wachturms gestanden und einfach in die Ferne geblickt. Zu der Zeit damals gab es neben den kleinen Problemen des Alltags keine besonders großen Sorgen. Irgendwie schien alles schief gelaufen zu sein, seitdem er sich Haus Dagoth angeschlossen hatte. Plötzlich schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass er lieber in Cyrodiil hätte bleiben sollen. Er schüttelte den Kopf. So durfte er nicht denken. Er war Dunmer, liebte seine Heimat über alles und die anderen Provinzen konnten ihm gestohlen bleiben.

Langsam näherte er sich dem Torbogen. Im Licht zweier Feuerkörbe, die den Zugang zum Anwesen flankierten, erkannte er die gelangweilten Gesichter zweier Menschen. Der eine schien ein Kaiserlicher zu sein. Den anderen identifizierte er an der hohen Statur und dem feingeschnittenen Gesicht als Bretonen. Dieser schien besonders viel Elfenblut abbekommen zu haben, denn die Ohren schienen, neben den anderen typisch altmerischen Merkmalen, auch wesentlich länger und spitzer zu sein. Scheinbar hatten sie nicht damit gerechnet, dass jemals jemand das Anwesen aufsuchen würde. Der Großteil ihres Rüstzeugs – Handschuhe, Beinschienen, Schulterplatten, Helme und sogar die Waffen – lag auf einem Haufen neben dem linken Feuerkorb. Als sie den Fremden bemerkten, kam chaotische Geschäftigkeit in die Beiden. Mit fast schon lächerlichen Versuchen wollten sie ihre Waffen, die unter den Rüstungsteilen regelrecht begraben waren, aus dem Haufen ziehen. Tarrior hatte den Torbogen längst erreicht und hätte ebenso schon zehnmal eintreten können, da hatten die beiden Menschen ihre Mordwerkzeuge zur Hand. Doch wie er schnell feststellen musste, hatte wohl jeder die Waffe des Anderen geschnappt. Der Bretone hielt die einhändige Streitaxt wie ein Schwert, was Tarrior ein leichtes Schmunzelen entlockte und der Kaiserliche hielt das Kurzschwert entsprechend wie eine Axt, obwohl die Beschaffenheit es als eine Stichwaffe auswies. Die beiden schauten sich verdutzt an und tauschten blitzschnell ihre Klingen. „Waaass wollt ih-ih-ihr hier?“: stotterte der Bretone. „Besser ist wer seid ihr“: fiel ihm der Kaiserliche ins Wort. „Rethan scheint an seinen Wachen gespart zu haben“: dachte Tarrior und verdrehte die Augen, was die beiden scheinbar nicht zur Kenntnis nahmen. „Ich bin Ratsheer Hlaalu Tarrior Gildres“: stellte er sich vor. „Ich möchte zu Fürst oder Fürstin Hlaalu Rethan. Es geht um wichtige Angelegenheiten des Rates“: beantwortete er auch noch die andere Frage. „Da-da-das gee-htt a-a-aber nicht. De-de-der Fürst schlä-schlä-schläft bereits“: sagte der Bretone. Tarrior warf einen prüfenden Blick durch den Torbogen. Die Nebengebäude waren tatsächlich dunkel. Die Außenfackeln warfen flackerndes Licht und tanzende Schatten auf den Hof. Jedoch war das Haupthaus hell erleuchtet. Die Fenster aus Vulkanglas ließen das erkennen. Er wandte sich wieder den Beiden zu und zog eine Augenbraue hoch. Auch sie mussten begreifen, dass er ihnen nicht glaubte.

„Tut uns Leid. Aber der Meister wollte nicht gestört werden“: sagte der Kaiserliche nun. „Genug von diesem Unsinn. Ihr scheint nicht zu wissen, wen ihr vor euch habt. Wenn ich sage, dass ich wichtige Ratsangelegenheiten mit eurem Herrn zu besprechen habe, dann ist es eure Aufgabe mich zu ihm zu bringen und mir am besten noch die Tür aufzuhalten. Und jetzt geht mir aus dem Weg bevor ich ungemütlich werde“: sagte er betont, abfällig und wichtig klingend. Er war zwar nur einfaches Ratsmitglied, aber wenn das jemand wusste, dann bestimmt nicht diese beiden Hinterwäldler hier vor ihm. Der Bretone trat einen Schritt zur Seite und wollte schon Anstalten machen den Weg ganz zu räumen, aber der Kaiserliche packte ihn am Arm. Der Mann schüttelte den Kopf. „Woher sollen wir wissen, dass ihr wirklich ein Ratsherr seid und nicht ein gedungener Mörder“: wollte der Wächter wissen. „Hmm zumindest der eine ist nicht so dumm, wie sie beide aussehen“: dachte er zähneknirschend. „Weil der Kaiser und seine neunundneunzig Brüder das sagen“: antworte er, zog einen kleinen Lederbeutel von seinem Gürtel und steckte ihn dem Mann zu. Dieser fühlte das Gewicht und ließ die Münzen klimpern, dann nickte er. „Wenn der Kaiser für euch bürgt, dann kann ich euch den Zutritt natürlich nicht verwehren“: stimmte er Tarrior zu und trat aus dem Weg. Den verdutzten Bretonen zog er hinter sich her. „Er scheint eine Menge von den Altmern zu haben. Der Verstand gehört aber scheinbar nicht dazu“: überlegte der Dunmer abwertend und trat durch den Torbogen auf den Innenhof des Anwesens hinaus. Hinter dem Herrenhaus gab es einen weiteren Torbogen. Dort begann der Weg nach Hla Oad. In diesem Moment ohrfeigte er sich gedanklich selbst dafür, dass ihm nicht schon vorher klar geworden war, wer hinter den Söldnern gestanden hatte. Eigentlich hätte es ihm bei dem Tagebucheintrag schon klar sein müssen. Eigentlich hätte er wirklich drauf kommen können, dass die Wegbeschreibung zum Odai-Plateau führte. Er schüttelte den Kopf. Er hatte ja auch so die Informationen bekommen, die er gebraucht hatte, wenn auch nicht ganz so einfach.

Er schaute sich um. Tatsächlich schienen die anderen Bediensteten und die Leibwächter bereits zu schlafen. Zumindest brannte in den Nebengebäuden nicht ein Licht. Das würde ihm die Sache erheblich erleichtern, wenn sich das Fürstenpaar nicht so einfach würde festnehmen lassen. Er hatte keine Lust sich einer Übermacht von muskelbepackten Wächtern in dicken Rüstungen zu stellen, währenddessen sich die eigentlich Schuldigen aus dem Staub machten. So konnte er aber die Aristokraten festsetzen, abwarten bis die Stadtwächter aus Balmora eintreffen würden, zusehen wie sie dann abgeführt werden und das alles, während die Dienerschaft selig nebenan schläft. Rechtlich gesehen hatte er nämlich keine Befugnis den Fürst zu verhaften, so gesehen wäre es eher eine Geiselnahme. Er konnte aber nicht riskieren, dass sich diese Verbrecher absetzten. Er roch den würzigen Duft der Korkwurzelpflanzen, die um den großen Baum herum wuchsen, als er daran vorbeiging. Hier auf dem Odai-Plateau wuchsen diese Pflanzen gut. Die Gewächse gab es schon, bevor er das Anwesen hatte bauen lassen. Er hatte sich zudem persönlich darum gekümmert. Aber jetzt schien man sie wild wuchern zu lassen. Wenn sich das Anwesen erstmal wieder in seinem Besitz befand, würde hier wieder ein anderer Wind wehen. So viel sei mal sicher. Er schenkte dem Nachthimmel noch einen letzten Blick, dann klopfte er an die Tür des Herrenhauses. Zu seiner Überraschung öffnete jedoch nicht Fürst Rethan oder seine Frau, sondern der Diener, den er schon damals bei den Söldnern in der Höhle gesehen hatte. Sie guckten sich erstaunt, verblüfft und total überrascht an. „Wer ist da? Ich wollte doch nicht gestört werden!“: brüllte im Hintergrund fürst Raylan Rethan. „Sie wünschen?“: fragte der Diener höflich. „Ich bin Tarrior Gildres. Ich möchte etwas mit Fürst Rethan bereden“: teilte er sein Anliegen mit. „Was ist denn bitte schön so wichtig, dass es zu dieser Zeit einer Klärung bedarf?“: wollte sein Gegenüber wissen und zog fragend eine Augenbraue hoch. „Eigentlich ist es nichts Wichtiges. Ich wollte dem Fürst nur mitteilen, dass seine Söldner außer Dienst gestellt worden sind und ich jetzt die Regie in Shulk übernommen habe“: offenbarrte er sich frei heraus. Mit einem breiter werdenen Lächeln sah er zu, wie die Gesichtszüge des Bediensteten entgleisten. Doch bevor dieser noch eine Warnung rufen oder die Tür zumachen konnte, rammte Tarrior ihm bereits seine Faust ohne Vorwarnung ins Gesicht. Japsend stürzte der Mann nicht hinten um, fiel in einen Schrank und ließ damit mehrere Stücke aus Keramik zu Bruch gehen. Er betrat derweil das Herrenhaus und schloss die Tür. Dem Diener lief das Blut von den Lippen und aus der Nase und eine üble Kopfwunde hatte er sich beim Sturz zugezogen. „Perfekt der ist vorerst hinüber“: dachte er erfreut, als er sich vergewissert hatte, ob der Dunmer wirklich bewusstlos war. „Was war das für ein Lärm? Was ist da unten los?“: tönte es von oben. Tarrior setzte ein vorfreudiges Grinsen auf und schlich langsam die Treppe hinauf. „Jetzt kommt die Abrechnung Rethan“: ging es ihm dabei durch den Kopf.

Alexian
02.01.2010, 13:30
Der Hauptmann ritt wieder an die rechte Flanke und rief den Sergeanten Befehle zu: „Doppelreihen! Kampfmagier vor die schweren Legionäre! Leichte Legionäre Schilder hoch! Söldner hinter die Bogenschützen!“ Sie begannen sich zu formieren. Jetzt wo es ernst wurde, schien die Angst verflogen. Jahrelanges Drillen zeigte seine Wirkung. Alexian stand in der zweiten Reihe der gewöhnlichen Legionäre. Er konnte Ardor nicht sehen, doch er wusste, dass er weiter Rechts in der ersten Reihe stand. Alle zogen ihre Waffen und es herrschte Schweigen. Jeder wollte die Daedra anstürmen hören.

Nach einiger Zeit kamen sie: Die ersten Skampe. Die Dremora marschierten hinter ihnen. Sie schienen keine richtige Formation zu haben, trotzdem flösste der große Auflauf aus dunklen Rüstungen und Tiermenschen Furcht ein. Sie blieben in einiger Entfernung stehen und fingen in schaurigen und blutrünstigen Geräuschen zu Brüllen an. Alexian konnte sie durch die Kampfmagier und Legionäre vor ihm nicht vollständig sehen, aber er erschauderte vor der Anzahl. Der Hauptmann rief einige Befehle und die Bogenschützen weiter hinter ihm fingen an, die Bögen zu spannen.

Die erste Pfeilsalve schien nichts anzurichten: Die Prozession aus Daedra bewegte sich weiter auf sie zu. Dann blieb sie plötzlich wieder stehen. Die Skampe trennten sich von der Menge und strömten nach vorne. Für Alexian war das ein Rätsel. „Wieso überrollen sie uns nicht einfach?“ Die Skampe formten eine Reihe, die fast genauso lang war wie die der leichten Legionäre. „Was haben sie vor?“ Plötzlich schossen die Skampe wie auf ein geheimes Zeichen hin alle gleichzeitig Feuerbälle ab. Einige Schilder fingen an zu brennen und die leichten Legionäre antworteten mit einer Salve aus Wurflanzen. Die Skampe schossen weiter und auf beiden Seiten gab es Verluste. Nach der dritten Lanzensalve gaben die Skampe nach und flohen wieder in die Menge, doch die meisten der leichten Legionäre hatten keine Schilder mehr und hatten damit ihren größten Vorteil verloren. Ohne Schutz standen sie an der Spitze.

Wie man es erwahrten konnte stürmten die Daedra auf die Legionäre los, jedoch schien der Hauptmann keineswegs überrascht. „Er hat es erwahrtet!“ Neben Alexian stand ein Rotwardone. Er schien nicht überrascht. „Arme Schweine! Sie sind so gut wie Tot! Er benutzt sie, um diese verfluchten Bestien müde zu machen!“ Der Hauptmann gab den Kampfmagiern den Befehl zu feuern. Nach kurzer Sprachlosigkeit feuerten sie Kugeln aus verschiedenen Elementen ab. Die leichten Legionäre wurden jetzt von zwei Seiten beschossen und eingeengt. Als der Großteil gefallen war, rief der Hauptmann die Kampfmagier zurück. „Jetzt sind wir an der Reihe!“ Alexian machte sich bereit. Gleich würde er gegen den mächtigsten Feind kämpfen, den er je gesehen hat.

Die erste Reihe aus Legionären wich zurück, als die Daedra mit voller Stärke auf sie eindrang. Der Legionär vor Alexian war sofort tot und nun musste er gegen einen Dremora mit einem klumpigen, einschneidigen Schwert kämpfen. Der Dremora machte einen Hieb gegen Alexians Kopf, der jedoch leicht zu parieren war. Dann kam er schnell von der Seite. Alexian hob sein Schild um den Hieb abzuwehren. Die Klinge drang durch den Schild und nur die Unterseite blieb zurück. Jedoch blieb das Schwert des Dremora kurz hängen und gab ihm damit eine Blöße. Schnell stach Alexian in den Oberkörper seines Gegners und lies ihn sterbend zu Boden gleiten. Diesmal hatte er Glück gehabt.

Ihm blieb keine Zeit diesen kleinen Sieg auszukosten, als sich der nächste Dremora auf ihn stürzte. Er traf ihn an der linken Schulter und Alexian verkrampfte kurz. Der Dremora führte einen weiteren Hieb gegen Alexians linke Schulter. Er parierte schnell, führte eine Finte gegen das rechte Bein seines Gegners und einen Hieb gegen die Schulter. Seine Klinge glitt an der Rüstung ab und der Dremora griff ihn mit einem erneuten Hieb gegen seinen Kopf an. Alexian schaffte es noch zu parieren und seinen Gegner mit dem Rest seines Schildes fort zudrücken. Der Dremora wich zurück, nur um noch mehr Schwung zu holen. Knapp wich Alexian nach Links aus und versetzte dem Dremora einen Hieb gegen den Hals. Er hatte einen Zweiten der gefürchteten Dremora getötet, doch etwas stimmte nicht. Sie kämpften nicht sonderlich gut und hatten keine guten Waffen und Alexian wurde bewusst, dass dies nur die Spitze des rot-schwarzen Eisbergs war.

Dark Brother 94
03.01.2010, 21:59
Jeren rang verzweifelt nach Luft. Er war hart auf dem Oberkörper gelandet und hatte Schwierigkeiten überhaupt hochzukommen. Er spürte seine Erschöpfung und dass seine Kräfte langsam zur Neige gingen. Und doch sah er, dass sich vor ihm aus der Öffnung einer braun-grünlichen Silhouette eine rot und orange glühende Kugel bildete."Der ist ja unglaublich! Ich hab noch keinen Magier gesehen, der soviel Magica hatte!" Und schon machte er sich mit großen Mühen und Schmerzen daran sich hochzurappeln und hinter den nächsten Baum zu verschwinden, obwohl er wusste, dass es sinnlos war, sicher hinter einem so geringem Wiederstand zu verschanzen. Trotzdem war es ein beruhingendes Gefühl etwas zwischen sich und dem Krokodil zu haben. Da hörte er den Feuerball auch schon auf den Baum zu fliegen und hechtete zum Nächsten. Wo er grad noch stand war jetzt nichts mehr, der Feuerball hatte die Stelle hinter der er sich versteckt hatte einfach zerfetzt, was den Baum zum Fallen brachte. Und zwar fiel er direkt auf das Krokodil, was es aber nicht sonderlich störte, denn kurz vor Aufprall zerfetzte er den Stamm über sich mit seiner Kralle. Langsam packten Jeren, ob er überhaupt noch eine Chance hatte, doch er versuchte sich zu beruhigen und seine Gedanken zu fokussieren."Ein Plan, ich brauche einen Plan, verdammt! Alles hat eine Schwachstelle. Das Miestvieh gibt mir nur keine Zeit seine zu finden! Also, es hat ungeheure Kraft, kann mit seinen Krallen alles zerfetzen, hat einen undurchdringlichen Schuppenpanzer und schleudert Feuerbälle ohne Ende.", dachte er noch, da hörte er die nächste Feuerkugel. Doch konnte er nicht schnell genug reagieren und kam nicht weit genug von seinem Versteck weg. Der Baum wurde zerfetzt, die Wucht riss ihn von den Beinen und schleuderte ihn gegen den nächsten Baum. Benommen lehnte er sich an ihn. Er schaute Richtung Krokodil und sah, wie es den nächsten Feuerball bildete. Da fiel ihm etwas auf. "Scheint als hätte es doch eine Schwachstelle". Jeren spannte seinen Bogen, visierte kurz und schoss. Auch das Krokodil feuerte seine Kugel ab. Jeren's pfeil war schneller, flog durch den Feuerball hindurch, direkt in das Maul des Echsenwesens hinein, durchbohrte das Fleisch und Hirn des Krokodils und trat am Hinterkopf wieder aus.
Doch Jeren traff es nicht besser. Er hatte weder Kraft noch Zeit um dem Feuerball auszuweichen, dennoch versuchte er es. Er wurde trotzdem an seinem Bogenarm getroffen. Jeren schrie voller Schmerz auf. Zwar wurde er nicht getötet, doch er hatte ungeheure Schmerzen. Er wagte kaum auf seinen Arm zu schauen und presste nur die Lippen zusammen. Als er doch hinsah musste er fast brechen. Da wo der Feuerball getroffen hatte, war das Fleisch komplett weggefetzt worden, er konnte sogar seinen Knochen sehen. Seine Schmerzen wurden noch schlimmer und ihm wurde langsam Schwarz vor Augen. Doch er wusste, dass er jetzt durchhalten musste, denn wenn er es nicht tat, würde er verbluten. Er versuchte sich noch einmal zu konzentrieren, um einen Wiederherstellungszauber zu wirken, ein letzten Aufbäumen, doch er schaffte es nicht. Er war am Ende. Er wirkte noch den stärksten Wiederherstellungszauebr den er konnte, doch das war letztendlich nicht viel. Dann kramte er aus seinem Rucksack noch Kräuter und Pflanzen hervor, die er für alle Fälle bei sich hatte. Er presste ein paar auf die Wunde und musste wieder schreien. Dann holte er noch einen Verband hervor und umwickelte seine Wunde mit den Kräutern. Schließlich wurde er doch noch bewusstlos.
Er wachte nach kurzer Zeit wieder auf. Es dämmerte bereits, doch das Tor erleuchtete die Lichtung als wäre es Tag. Die Schmerzen waren nicht weniger geworden, doch Jeren war froh, dass er überhaupt noch lebte. Mühsam und schmerzerfüllt richtete er sich auf und schaute noch einmal auf das Tor. Es war so riesig und respekteinflössend. Gebannt starrte er es an. Er konnte seinen Blick einfach nicht lösen. Langsam und wie hypnotisiert ging er darauf zu. Kurz davor blieb er stehen. Dann atmete er tief ein, schloss die Augen und machte einen Schritt nach vorne.
Als Jeren das Portal passiert, kribbelte seine Haut. Eine Hitzewelle schlug ihm entgegen. Er atmete noch einmal durch und öffnete die Augen. Sein Atem stockte. Er blickte in die pure Zerstörung. Er sah überall nur Gestein und Lava. Es waren kaum Pflanzen zu sehen, und wenn doch, dann waren sie trocken und braun und wirkten eher gefährlich als schön. Ansonsten konnte er kein Leben entdecken. Weit hinten sah er noch schwarze Türme, die aus dem selben Material waren, wie das Tor, in den Himmel ragen. Oben ragten Zacken aus ihnen heraus und in ihren Fenstern brannten Feuer. Sie waren durch schmale Brücken verbunden, die aus einem seltsamen Metall gebaut waren. Genau wie das riesige Tor, das im die Sicht in das innere des Lagers versperrte. Jeren hatte sich geirrt, es gab doch noch Leben. Er sah menschenähnliche Silhouetten an den Mauern und Brücken entlangpatroulieren. "Leben Menschen an einem solchen Ort?". Dann trat er wieder in die Welt, die er kannte. Verzweifelt suchte er noch nach seinem Kurzschwert, gab es letztendlich aber auf. Vorsichtig näherte er sich dem Krokodil, das immernoch aufrecht, auf seinen Klaunen gestüzt, mit offenem Maul und Pfeil im Kopf, stand. Jeren verpasste ihm einen Tritt und die Leiche fiel, mit einem dumpfen Aufprall, um.

KingPaddy
16.01.2010, 10:29
Nicht hastig, aber auch nicht sonderlich gemächlich ging er die Treppe hinauf. Er schlich nicht. Dazu hatte er auch gar keinen Grund. Er war jetzt mit dem Fürstenpaar allein im Herrenhaus. Der Diener hatte sich in die Bewusstlosigkeit verabschiedet und die Wächter schliefen den Schlaf der Gerechten. Die Torwächter würden ihn nicht behelligen. Die Stadtwache würde sich ebenfalls bereits in Marsch gesetzt haben. Die Verursacher konnten nun nicht mehr entkommen. Es war Licht zu sehen als er den ersten Stock erreichte. Eine Tür war nur angelehnt. Aus ihr fiel ein schmaler Lichtkegel. „Verflucht nocheins! Was war da unten los?!“: brüllte er, nun schon zum dritten Mal. Sein Bediensteter konnte ihm jedoch keine Antwort mehr geben. Er öffnete die Tür und schob sich in den sanften Kerzenschein im Zimmer. Er sah einen Dunmer mit schwarzen Locken vor sich an einem Schreibtisch sitzen. Ein Kinnbart umrahmte das fein geschnittene Gesicht. Die Augen hatten besaßen nur eine blassrote Farbe und musterten ihn. „Guten Abend Serjo Rethan“: begrüßte er den anderen Ratsherr. Der Mann wirkte einen Mann erstaunt und überrascht, aber das Gesicht kehrte langsam zu geschäftiger Fassung zurück. „Herr Gildres ich bin etwas überrascht. Ich hatte zwar gehört, dass ihr endlich wieder auf Vvardenfell weilt, aber ich hatte nicht mit einem Besuch gerechnet, vor allem nicht zu so einer späten Stunde“: sagte der Fürst. „Nunja ich war gerade in der Gegend und da dachte ich, ich könnte mal wieder mein altes Gut besuchen. Wo ist eigentlich eure Frau Gemahlin? Soweit ich weiß, steht auf der Besitzurkunde ihr Name“: erklärte er. Der Mann verzog das Gesicht, denn ihm war die spitze Bemerkung nicht entgangen. Seine Frau hatte in allen Fragen die Rats-, Macht- oder Finanzgeschäfte betreffend mehr Macht als er. Er hatte bloß vorteilhaft geheiratet und profitierte vom Einfluss seiner Frau im Fürstenhaus.

„Raylasa weilt schon seit mehr als einem halben Jahr in Vivec. Als die Krise ausbrach, wollte und konnte sie dort auch nicht mehr weg. Ich führe seitdem unsere Geschäfte hier. Genauso wie ICH hier den Rat anleite“: gab er den Aufenthaltsort seiner Frau bekannt und versuchte Tarriors Bemerkung über seine eigenen Einfluss zu entkräften. Was er damit ebenfalls getan, aber vermutlich nicht beabsichtigt hatte, war die Tatsache, dass er damit die alleinige Verantwortung für den Minenüberfall übernommen hatte. Seine Frau hatte in Vivec Quartier bezogen und das schon sehr lange. Sie konnte somit an den Planungen für den Überfall nicht beteiligt gewesen sein. Laut Tagebuch des Söldners fand das Treffen erst vor gut etwas mehr als einem Monat statt. Und da er nach eigener Aussage die Geschäfte allein führte, würde wohl er es sein, den man für den Minenüberfall hinter Gitter bringen würde. „Doch nun sagt, was euch wirklich hierher führt. Wir sind, untertrieben ausgedrückt, keine Freunde. Euch muss etwas Wichtiges auf der Seele brennen, ansonsten wärt ihr bestimmt nicht hier“: erkannte Rethan folgerichtig. „Dir würde das Blut in den Adern gefrieren, wenn du wüsstest, was mir alles auf der Seele brennt“: dachte Tarrior verächtlich. Er musste sich beherrschen, um nicht gleich an Ort und Stelle selbst für Gerechtigkeit zu sorgen. Doch bevor Tarrior eine entsprechende neutrale Antwort formulieren konnte, fügte der Dunmer vor ihm noch eine Frage an: „Wie seid ihr hier überhaupt hereingekommen? Ich wollte nicht gestört werden und meine Diener hatten Weisung dafür zu sorgen, dass ich nicht gestört werde. „Als deine nächsten Torwächter, solltest du lieber nicht noch einmal irgendwelche Landstreicher, wie die Beiden anheuern. Außerdem solltest du sie besser bezahlen, denn sie waren über meine Spende derart glücklich, dass sie mich einfach haben passieren lassen. Und was deinen kleinen Hausdiener angeht, der hält gerade ein kleines Schläfchen. Ich habe ihm dabei etwas schlagkräftig nachgeholfen“: antwortete er ihm ganz offen und ohne Scheu auf die Frage. „Ihr habt was getan?!“: entfuhr es dem Fürsten. Eine derartige und derart offene Antwort hatte er wohl nicht erwartet, doch Tarrior hatte keinen Grund zu lügen. Er war sich seiner Selbst sehr sicher, also konnte er auch mit offenen Karten spielen. „Eine Antwort“: warf er einfach gleichgültig in den Raum. Der Fürst guckte ihn verdutzt an. „Was?“: fragte dieser verwirrt. „Ihr habt eine Frage gestellt und ich habe euch eine Antwort gegeben“: sagte er beiläufig.

Raylas musste sich in diesem Moment ziemlich genarrt vorkommen, zumindest verriet das gerötete Gesicht eine gewisse Wut. „Ich lasse mich nur ungern zum Narren machen“: erhob er im Anschluss die Stimme und das Ganze unterstrich mit der Geste einer geballten Faust. „Mit Verlaub, aber ich denke das kriegt er ganz gut selber hin. Ich habe euch nicht als Narr bezeichnet, aber wenn euch euer Verhalten schon so närrisch vorkommt, seid ihr es vielleicht, der aus euch einen Narren macht“: startete Tarrior eine weitere Spitze gegen den verhassten Ratsherr. Die Situation bot sich dem geradezu an. Doch eine weitere Runde würde es nicht geben. Rethan hielt es nicht mehr auf seinem Holzstuhl. Er sprang auf und packte Tarrior an den gepanzerten Armen, aber drückte das Chitin so fest, dass er es spüren konnte. „Ich warne euch. Ihr werdet mir den nötigen Respekt zollen, oder ich werde...“: drohte er, doch wurde er jäh unterbrochen. Der Rothaarige Dagoth entwand sich dem Griff und packte stattdessen den Fürsten am Kragen und warf ihn auf den Stuhl zurück. Noch bevor Raylas seine Überraschung und den Schock ganz abgeschüttelt hatte, war der Andere bereits heran und griff an seinen Hals. Tarrior drückte den Hals zu und den Kopf gleichzeitig gegen die hohe Stuhllehne. „Oder was wirst du tun?“: fragte er hämisch. Das Gesicht des Schwarzhaarigen wurde plötzlich erstaunlich blass und Schweiß brach ihm aus. Er kostete diesen Moment voll und ganz aus. Leider hielt er nicht lange an. Rethan kehrte, für ihn viel zu schnell, zu einer gesetzteren Fassung zurück. „Ich bin ein Ratsherr, wenn ihr mir etwas antut, wird der Ausschluss aus dem Haus noch die geringste Strafe sein, die euch zu erwarten hat“: machte ihm der Fürst die Folgen seines Handels bewusst. Augenblicklich ließ Tarrior von dem Mann ab. Dieser keuchte und atmete mehrmals schnell hintereinander ein und aus. Er hielt sich dann die Kehle. Er hatte wohl doller zugedrückt, als er es eigentlich beabsichtigt hatte, oder aber Rethan hielt Nichts aus. „Das wird noch ein Nachspiel haben. Ich werde dafür sorgen, dass ihr eure Posten verliert. Euer Land wird zum Ausgleich für den Angriff und die Schmerzen mir zugesprochen werden. Diesen Tag werdet ihr noch bis an euer Lebensende bereuen!“: drohte er und erging sich danach in Tiraden des Hasses. Doch in Tarriors Gesicht, schien sich der erhoffte Ausdruck von Angst oder Unterwürfigkeit nicht zu zeigen, den Raylas wohl verursachen wollte. Er begann zu lachen: „Nein ihr werdet es sein, den man aus dem Haus ausschließen wird. Euch wird man sämtliche Titel aberkennen und ihr werdet eine nicht unerhebliche Geldstrafe zahlen, zumindest wenn man euch leben lässt. Niemand wird sich dafür interessieren, dass ich euch etwas grob angepackt habe. Man wird in Balmora auf euch und eure gesamte Sippschaft spucken. Vermutlich würde dann jeder das machen, was ich gerade mit euch tat. „Ihr redet wirr. Ihr seid vollkommen verrückt“: sagte Raylas Rethan und trat instinktiv einige Schritte von dem Dunmer zurück.

„Oh nein. Ich bin nicht verrückt. Ich erkenne bloß die Ironie. Ihr wolltet euch noch mehr Macht verschaffen und tatsächlich habt ihr damit euren Ruf und den eurer gesamten Familie zerstört. Und das Allerwitzigste ist, ihr droht mir gerade das an, was euch auf jeden Fall erwartet“: widersprach Tarrior und begann wieder zu lachen. „Wovon redet ihr überhaupt?“: die Situation begann ihn nervös zu machen. „Ihr wolltet vorhin eine Antwort haben. Ich denke jetzt ist es Zeit sie euch zu geben. Ich wollte nämlich eure Ambitionen in Bezug auf eine Kontrolle der Shulk-Eiermine besprechen“: antwortete Tarrior stattdessen und setzte sich nun seinerseits an den Tisch und nahm ein halbvolles Glas. Er roch daran und roch starken Schnaps. „Ich habe einen gemütlichen Abend unterbrochen, wie mir scheint“: dachte er und nahm einen kleinen Schluck. Fürst Rethan schien jedoch langsam zu begreifen, was Tarrior meinte und wurde wieder etwas blass. „Ich.. ich... ich weis nicht, was ihr mir damit sagen wollt. Ich habe keine Ambitionen in diese Richtung und strebe sie auch nicht an“: stritt er die Behauptung des anderen Hlaalus einfach ab. „So? Dann muss ich mich wohl getäuscht haben. Aber natürlich macht man sich ja in diese Richtung Gedanken, wenn jemand sogar bereit ist Söldner anzuheuern und Minenarbeiter töten zu lassen. Da ist es doch nicht abwegig darauf zu schließen, dass sich da jemand Einfluss oder Kontrolle sichern will. Und interessanterweise weist nun einmal alles auf euch hin. Im Rat habt ihr gegen Junai Gandrahit als Minenverwalter intrigiert und hättet euch wahrscheinlich an seine Stelle gesetzt, wenn die Sache mit Shulk und den Söldnern publik geworden wäre. Ihr hättet ihn als unfähigen Dilettanten hingestellt, der sich von Banditen die lebenswichtige Mine entreißen lässt. Und ihr hättet seinen Posten und die Mine übernommen. So sah euer Plan doch aus, oder etwa nicht?“: warf ihm Tarrior vor, der Drahtzieher hinter dem Überfall gewesen zu sein. „Das sind lächerliche und unhaltbare Anschuldigungen. Ich habe nie mit irgendwelchen Söldnern verkehrt und schon gar nicht habe ich etwas mit Shulk oder dergleichen zu tun gehabt. Und nur mal angenommen ich hätte den Angriff wirklich aus diesen wirklich unmoralischen und habgierigen Gründen angeordnet, habt ihr auch nur den kleinsten Beweis dafür?“: stritt Fürst Rethan alles kategorisch ab, aber Tarrior hatte ja auch nicht damit gerechnet, dass er es einfach so gestehen würde. „Er verlässt sich auf das Schweigeabkommen mit dem Anführer der Söldner und fühlt sich absolut sicher“: ging es ihm dabei durch den Kopf. „Wird Zeit diese Sicherheit zu erschüttern“: fand er.

„Nun ja ich habe keine Beweise, aber einen sehr gesprächigen Söldneranführer und etliche Zeugen, die gehört haben, wie er euch als Auftraggeber für den Überfall nannte. Außerdem glaube ich, dass der Rest der Truppe euren Diener sicher als Boten identifizieren wird, zumal sie sich jetzt nicht mehr darauf verlassen können, dass ihr ihren Kopf aus der Schlinge zieht. Sie werden gegen euch aussagen, wenn wir ihnen Verschonung anbieten. Ihr solltet eure Verbündeten das nächste Mal mit mehr Bedacht wählen. Ich sehe gerade, dass sich die Schlinge um euren Hals nun noch um Einiges enger zieht“: eröffnete er ihm die tatsächliche Sachlage. „Nein das kann nicht sein!“: brach aus dem Fürsten hervor, der nun etwas wirkte, wie ein Raubtier, das man in die Enge getrieben hatte. „Ihr müsst mir nicht glauben, aber ich glaube die Wachen, die ich aus Balmora geordert habe und die bald hier sein müssten, dürften euch der Realität belehren“: kam Tarrior nun zum Ende. Er hatte ihm mit dem Gespräch sicher lange genug beschäftigt. Die Wachen waren bestimmt schon ganz in der Nähe. Selbstzufrieden trank er nun noch den Rest des Schnapses und lehnte sich mit einem lauten Seufzer zurück. Raylas Locken hingen ihm wild ins Gesicht und er schaute immer wieder aus dem Fenster. Er wollte einige hastige Schritte auf die Tür zu machen, doch Tarrior legte die Hand auf sein Schwert und sagte: „Das würde ich an eurer Stelle nicht versuchen.“ „Glaubt ihr etwa, ich würde mich ohne Widerstand einkerkern lassen. Dass ihr allein hierher gekommen seid, spricht für eure unglaubliche Arroganz und Dummheit. Wir hatten gehofft, ihr würdet nie zurückkehren, als ich und Raylasa damals diese Plantage hier erworben hatten. Als ihr dann doch plötzlich wieder auftauchtet, war ich dafür euch zu töten, schließlich wart ihr jetzt im Weg, als wir euer Vermögen aus dem Schatzhaus auch noch haben wollten. Doch ich hatte mich Raylasa gebeugt, als sie sagte, dass es zu auffällig und damit zu gefährlich sei, euch umbringen zu lassen. Doch jetzt schaffen wir diese Sache ein für alle Male aus der Welt. Ihr werdet mich nicht aufhalten“: sagte er und zog einen Dolch. Unter dem dicken Wams hatte er ihn gar nicht gesehen. Er rannte auf ihn zu und wollte ihn wohl einfach niederstechen, doch er schaffte es gerade noch rechtzeitig vom Stuhl zurück auf seine Beine. Er wich einigen Dolchstößen aus und zog während einer Drehung sein Silberschwert aus der Scheide. Doch bevor er die Sachlage überblicken und sich in eine Angriffsposition bringen konnte, war Rethan wieder heran und ließ drei weitere Dolchstöße auf ihn einregnen.

Zweien konnte er ausweichen, doch Dritte hätte ihn das Leben gekostet, hätte er nicht seine Rüstung angehabt. „Verflucht ist der schnell“: stellte er fest. Plötzlich spürte er etwas in seinem Rücken. Sein Augen zuckten zur Seite. Er sah einen Tisch. Er duckte sich im letzten Moment. Raylas war auf ihn zugestürmt und wollte ihm den Dolch von oben herab in den Körper rammen. Durch das Wegducken fuhr die schmale, aber scharfe Klinge in die Tischplatte. Tarrior ließ seine Waffe fallen und blitzschnell erhob er sich und stemmte den Tisch in die Höhe. Der Dolch, den Rethan herausziehen wollte, entglitt so seinen Händen und verschwand aus seiner Reichweite, als das Möbelstück, samt Waffe, nach hinten umkippte. Mit voller Wucht rammte Tarrior seine Schulter in den Körper des Mannes und schickt ihn damit in Richtung seines Kleiderschrankes. Er prallte gegen die Schranktüren. Er erhob sich taumelnd und wollte zur Tür flüchten, die ihm nun sehr nahe war, während Tarrior noch einige Schritte weit weg war. Instinktiv riss der Dunmer seine Arme hoch und schoss einen Feuerball ab. Krachend traf er den Rahmen der Tür und explodierte. Schnell griff das Feuer auf das Holz der Tür über und ebenso bekam der Schrank mehr als nur ein paar kleine Funken ab und ging ebenso in Flammen auf.

KingPaddy
24.01.2010, 11:56
Der feurige Druck presste Rethan in den Raum zurück. Tarrior zögerte nicht. Er griff sich sein Schwert und packte Raylas von hinten und hielt ihm die Klinge an die Kehle. Die schwarzen Locken pressten sich dabei in sein Gesicht. Die Haare kitzelten und stachen auf der Haut. Er konnte kaum etwas sehen. Außerdem war der verfluchte Ratsherr nicht bereit aufzugeben und wehrte sich immer noch. Er warf sein Schwert weg. Er hatte Angst er würde ihn damit womöglich tödlich verletzen. In diesem Moment riss Rethan sich los, doch weit kam er nicht. Die Tür brannte lichterloh und es gab keinen Weg aus dem Raum, es sei denn er hätte vor aus dem Fenster zu springen. „Siehst du, was du angerichtet hast? Jetzt werden wir Beide sterben“: warf er ihm vor. Das Feuer breitete sich langsam im Raum aus und griff neben dem Tisch noch auf andere Möbel über. „Höchstens wirst du sterben“: sagte Tarrior gleichgültig. Er zog einen seiner Chitin-Handschuhe aus und hielt seine Hand direkt ins Feuer. Vor Erstaunen weiteten sich die Augen von Fürst Rethan und Tarrior begann zu lachen. „Auch wenn ich dich gerne sterben sehen würde, kann ich dich nicht draufgehen lassen. Der Rat soll dich einer gerechten Strafe zuführen und jeder wird sehen, was für eine Sippschaft ihr Rethans seid“: sprach er und wandte seinen Kopf etwas schräg zur Seite, sodass auf seinem Gesicht der Schein des Feuers tanzte und ihm ein dämonisches Aussehen verleihen musste. Er zog seine Hand zurück. Das Feuer hatte ihr nichts ausgemacht. Er zog den Handschuh wieder an und wandte sich dann wieder Fürst Rethan zu. Ohne die geringste Vorwarnung holte er aus und rammte ihm das Knie in den Bauch. Keuchend klappte der schwarzhaarige Dunmer zusammen und rang um Atemluft. Ein Schlag in den Nacken ließ endgültig Dunkelheit über ihn hereinbrechen. Tarrior hob sein Schwert auf und schob es zurück in die Scheide, dann lud er sich den Mann auf die Schultern und errichtete einen Schild um sie Beide. Mit einem Fußtritt beförderte er die Tür aus seinem Weg und wandte sich in Richtung Treppe. Das Feuer hatte sich auch auf dem Gang ausgebreitet und schlängelte sich die hölzernen Balken entlang und griff auf Teppiche und Wandteppiche über. Die Luft war stickig und voller Rauch. Der Rauch drang durch den Schild und er atmete die verrußte Luft ein. Jeder Atemzug hinterließ einen immer schlimmer werdenden Schmerz in seinen Lungen. Zudem brannte es in seinen Augen. Die Hitze, die trotz der Abschirmung, ebenfalls durch den Schild zu spüren war, machte ihm nichts aus. Er umging einen Teppich, der gerade in Brand geraten war und wich einem Bild aus, das urplötzlich von der Wand fiel und ebenso Flammen geschlagen hatte. Wie rote, gelbe und orange glühende Blumen erblühte das Feuer in seinen feurigen Knospen. Die nach ihm und dem Fürsten zu züngeln versuchten, aber vom Schild daran gehindert wurden, sie zu erreichen. Dafür kamen sie dem Ausgang ein Stück näher. Er hatte die Treppe erreicht.

Er schaute zurück. Tarrior konnte sehen, dass sich das Feuer auch bereits weiter nach hinten ausgebreitet hatte und weitere Räume in Brand geraten sein mussten. Auch umschlangen Feuerblüten bereits das Fenster am Kopfende des Korridors. Unter der Hitze bildeten sich erste Schwachstellen und das Glas riss. Der Schaden war aufgrund der enormen Ausdehnung auch für ihn zu erkennen. Seine Augen weiteten sich. „Wenn das Glas bricht, dann bricht hier eine Hölle los“: dachte er entsetzt und setzte sich umgehend in Bewegung. Aufgrund des schwarzen Rauches, war die Treppe nur schwer zu erkennen und seine eigenen Bewegungen waren, aufgrund des Körpers auf seinem Rücken, zusätzlich sehr schwerfällig. Mehr als einmal wäre er fast fehlgetreten und gestürzt. Nur immer im letzten Moment gelang es ihm, das Gleichgewicht zurück zu gewinnen, wobei ihm das zusätzliche träge Gewicht im Nacken nicht half. Doch trotz der Widrigkeiten hatte er es heruntergeschafft. Als er gerade die letzte Stufe verlassen wollte, schob sich plötzlich jemand in sein Sichtfeld. Der Diener war wieder auf die Beine gekommen und hielt sich die Wunde an seinem Kopf. Blut lief über seine Hand. „Was habt ihr angerichtet?“: fragte dieser benommen, entdeckte dann aber den reglosen Körper seines Herren bei ihm. „Wir sollten besser von hier verschwinden, bevor wir das hier weiter ausführen“: schlug Tarrior vor und schubste den Blockierenden einfach aus dem Weg. Schnell war er um den großen Esstisch herum und erreichte schlussendlich, die noch offene Tür. Der Diener folgte ihm nur einige Augenblicke später. Keine Sekunde zu früh, wie sich herausstellte. Das Fenster, oder ein anderes mussten zu Bruch gegangen sein. Urplötzlich barsten alle Fenster im ersten Stock unter einer gewaltigen Druckwelle, als frische Luft dem Feuer neue fürchterliche Kraft gab. Flammen schlugen aus den Fenstern und die regelrechten Feuersäulen schienen regelrecht nach oben an der Fassade entlang zu gleiten. Doch ebenso schnell, zogen sie sich wieder zurück und wurden zu flackernden, brüllendem, verschlingenden und zerstörendem Rot, dass im Gebäude leuchtete und sein verheerendes Werk tat. Jetzt schien es auch schon den unteren Teil des Herrenhauses befallen zu haben, denn auch hinter den dortigen Fenstern sah Tarrior das flackern und toben der Flammen. Sie hatten sich einige Meter vom Haus entfernt ins Gras gesetzt.

Fürst Raylas Rethan setzte sich mit einem Stöhnen auf und nachdem er Tarrior wütend angefunkelt hatte, wurde auch sein Blick von dem Brand auf sich gezogen, der seine Heimstatt vernichten würde. Er selbst sah der Zerstörung mit einer gewissen Befriedigung entgegen. Zwar verbrannte dort sein eigener ehemaliger Besitz, doch mit diesem löste sich das Vermögen und Haus der Rethans ebenso in Rauch auf. Der Diener war der Erste, der zu normaler Fassung zurückfand. „Was habt ihr bloß getan?“: schrie er ihn diesmal laut und direkt an. Inzwischen waren auch die Torwächter, wohl durch das plötzlich ausgebrochene Feuer aufgeschreckt, dabei herbeizueilen. Der Diener machte Anstalten nach ihm zu greifen, wohl um ihn zu schütteln. Mit einer beiläufigen Bewegung packte Tarrior die Hand und verdrehte sie schmerzhaft, bis sich der Mann ins Gras hatte sinken lassen. Die beiden Wachen sahen sich vieldeutig an, aber machten keine Anstalten ihren Arbeitgeber zu verteidigen, welcher noch immer fassungslos in die Trümmer seines Gutshauses starrte. „Es nähert sich eine kleine Gruppe dem Anwesen. Ich sah ihre Fackeln in der Dunkelheit. Sie werden bald hier sein“: vermeldete der Kaiserliche und damit Intelligentere der Beiden. Ein Ruck schien durch Rethans Körper zu laufen. Er stemmte sich auf die Beine hoch. Doch bevor er ganz stand, trat Tarrior ihm die Beine weg. Im Wachturm erschien Licht in den schießschartenartigen Fenstern. Die Leibwächter waren wohl aufgewacht. Er machte sich keine Sorgen. Die Stadtwachen waren nah genug, als das sie ihrem Herrn noch rechtzeitig zur Flucht verhelfen konnten, dafür würde er schon sorgen. Und von den angeheuerten Kämpfern, würde es bestimmt keiner wagen, die Stadtwache anzugreifen oder gar zu töten. „Ich sagte doch, ihr solltet nicht versuchen zu fliehen“: sagte Tarrior und blickte abfällig auf den am Boden liegenden Dunmer. In seinem Rücken bewegte sich etwas. Jemand griff ihn von hinten an, er sah aus seinem Augenwinkel heraus. Statt sich wegzuducken, drehte er sich um, um näher an den Angreifer heran zukommen. Tatsächlich war es wieder der Diener. Tarrior griff blitzschnell nach der Hand, aber diesmal würde er sie nicht nur einfach verdrehen. Ein kurzer Ruck und Dreh und er brach sie dieses Mal. Schreiend stürzte der Dunmer zu Boden und er wandte sich wieder dem Ratsherrn zu. Dieser hatte nicht einmal versucht während der paar unbeobachteten Augenblicke zu fliehen. Und die Torwächter unternahmen auch jetzt nichts. Sie mussten wohl erkannt haben, wie die Wind stand. „Ihr habt es gehört. Sie werden euch mitnehmen. Es ist vorbei!“: stellte Tarrior das Unvermeidbare fest.

„Nein bitte. Lasst mich gehen. Seht ihr nicht, dass ihr mich schon genug bestraft habt? Wichtige Papiere, Urkunden, Besitznachweise und auch Schmuck und Bargeld waren in dem Haus. Das ist mein Ruin. Bitte lasst mich gehen. Wenn man mir einen fairen Prozess macht, werden sie mich aufknüpfen“: flehte der Fürst. Es war eine Haltung die Tarrior von ihm nicht kannte und auch keinesfalls erwartet hatte. „Genug bestraft? Genug bestraft?! GENUG BESTRAFT?!“: brüllte Tarrior den Flehenden an. „Ihr und eure intrigante Frau habt mich ausgebotet. Ihr habt mir meinen Besitz genommen und im Rat gegen mich intrigiert. Und insbesondere ihr habt ein Massaker an unschuldigen und haustreuen Minenarbeitern zu verantworten und hättet den Tod weiterer Unschuldiger billigend in Kauf genommen und wofür das alles? Nur um eine Mine eurem Reichtum hinzufügen zu können!“: las Tarrior ihm seine Untaten vor. „Der Tod ist noch eine angenehme Strafe im Vergleich zu dem, was ich dir am liebsten angetan hätte“: fügte er dann noch an und verengte seine Augen, die im Schein des Feuers leuchteten, als würden sie ebenso brennen. „Warum sollte ich euch also verschonen!?“: fragte er dann nur rein rhetorisch, denn eigentlich war die Strafung durch das Hausgesetz und das Kaiserliche Gesetz für ihn bereits beschlossene Sache. „Ihr habt mir das Leben gerettet. Ihr hättet mich darin auch einfach sterben lassen können und sagen der Brand wäre ausgebrochen, als ich versucht habe zu fliehen und das ihr mich nicht mehr retten konntet, dennoch habt ihr mich gerettet. Allein schon deshalb würde ich in eurer Schuld stehen. Wenn ihr mich entkommen lasst, habt ihr erstrecht etwas gut. Ich verspreche euch, dass ich und meine Frau euch nicht länger im Weg stehen werden und außerdem wäre ich euch einen Gefallen schuldig. Bitte liefert mich nicht diesen Henkersknechten aus. Lasst mich gehen. Ich würde dieses Versprechen vor dem Tribunal beschwören. Übergebt mich nicht der Gefangenschaft und dem Tod“: flehte der Ratsherr weiter. Tarrior war regelrecht angewidert von dieser Unterwürfigkeit. Rethan hatte in diesem Moment vermutlich sämtliche Prinzipien und seine Würde über Bord geworfen, nur um sein Leben zu retten. Der Teil von Tarriors Geist der nach der größtmöglicher Strafung strebte und nach Vergeltung schrie, für alles was ihm und den Minenarbeiter angetan worden war und der rein logische Teil seiner Gedanken, der mögliche Vorteile aus dem Versprechen ableitete, stritten in ihm um die Vorherrschaft. Natürlich war nicht auszuschließen, dass Rethan jetzt alles Mögliche versprach um dem Strick oder einer sehr, sehr langen Haft zu entgehen. Womöglich würde er, erst einmal in Freiheit, nicht mehr zu seinem Wort stehen und gebrochene Versprechen waren bei den Hlaalu noch nie unüblich. Während sich die Stadtwache dem Gut langsam stark genähert hatte, dachte Tarrior darüber nach, ob er Fürst Rethan gehen lassen oder verdient in die Hände der städtischen Häscher fallen lassen sollte.

weuze
13.02.2010, 22:11
Arranges ergänzte nochmals seine Vorräte in der Kaiserstadt. Vor allem besorgte er sich ein paar Tränke, die im Notfall seine Energien wieder anregen, sollte ihm beim Zaubern die Puste ausgehen. Nachdem er auch seinen Rotfuchs neue beschlagen hatte lassen, ritt er los. Ganz gemütlich im Schritt am langen Zügel, damit das Tier die größt möglichste Freiheit hatte. Hin und wieder eine Zurechtweisung bezüglich des Weiden am Straßenrand reichte völlig aus. Arranges bestaunte wie immer, wenn er allein war, die Natur um sich herum, die Pflanzenvielfalt und horchte aufmerksam dem Vogelgezwitscher, welches er aus den vereinzelten Bäumen und den weiten goldenen Feldern entnehmen konnte. Es war angenehm warm, aber nicht zu heiß. Der Magier vergaß für ein paar Stunden die Strenge und den Zwang in der Welt um sich herum. Er ließ sich einfach in seinen Gedanken treiben. Ein Gehöft zog zu seiner Linken vorbei. Ein niedriges Häuschen mit Strohdach. Ein wackelig aussehender Lattenzaun war in großem Bogen um den Hof errichtet. Zwei Pferde wiehrten als Arranges vorbeiritt. Sein Rotfuchs stellte neugierig die Ohren auf und blickte zu dem Haus hinüber. Doch waren die Tiere nicht so interessiert aneinander wie es den Anschein hatte, denn sein Pferd lief sogleich weiter ohne groß stehen zu bleiben. Die Sonne war längst im Begriff den Tag an Sekunda und Masser zu übergeben, die beiden Monde, welche jeden Tag aufs Neue die Nacht einläuteten. Doch zuvor noch wurden der Leute Augen an klaren Tagen mit einem Bild der Schönheit belohnt, wie sie kein anderer Künstler schaffen konnte. Der Himmel brannte in der roten Glut des Abschiedsgrußes der Sonne. Langsam und zögerlich trennte sich die Sonne vom Firmament, wie zwei Liebende, die unter Schmerz voneinander gerissen werden. Tausende Tränen funkelten an der dunklen Decke, die nun das Land überzog. Flehend ausgestreckt die Arme der Sonne, doch können beide nicht miteinander. Der Lauf der Dinge trennt sie, auf dass sich aller Lebewesen Augen am Tage wie in der Nacht an diesem Dasein von ungeahnter Schönheit erfreuen können.

Als das Licht immer mehr schwand, hielt Arranges Aussschau nach einem geschützten Platz am Straßenrand. Eine kleine Baumgruppe etwas abseits des Pflasters versprach Schutz für die Nacht. Der Magier lenkte sein Pferd auf die knorrigen Laubträger zu und bedeutete ihm mit einem sachten Ruck an den Zügeln stehen zu bleiben, als er sie erreicht hatte. Er sattelte ab und ließ seinem Pferd freie Hand. Ich denke nicht, dass ich für die Nacht einen Wetterschutz benötigen werde... Dachte der Kaiserliche, als er hinauf in den sternenklaren Himmel blickte. Er legte seine Rüstung ab und begann anschließend damit, trockenes Holz aufzuschichten. Wenig später knisterte eine wärmende Flamme zwischen den Ästen und dem Laub. Wieder nahm Arranges das Buch zur Hand und begann darin zu blättern und zu lesen. Kaum merklich kam der Schlaf angekrochen, immer wieder fielem dem Kaiserlichen die Lieder zu und er kämpfte dagegen an, bis er schließlich nachgab und an einen Baum gelehnt über dem Buch einschlief.

Ein entferntes wiehren riss Arranges aus dem Schlaf. Es dämmerte bereits, war aber noch recht dunkel. Das Feuer vor ihm schwelte nur noch und war dabei zu erlöschen. Ein weiteres Wiehren ließ ihn hochfahren, mit einem Male war der Magier hellwach, er griff nach dem Silberschwert und schaute sich hektisch suchend nach seinem Rotfuchs um. Verdammt wo bist du?! Ein drittes ersticktes Wiehren bestätigt ihm, was er vor seiner Frage schon wusste, es war sein Rotfuchs. Arranges stolperte aus der Baumgruppe heraus auf den breiten Streifen Wiese, der zwischen ihm und der Straße lag. Mitten auf dem Feld sah er sein Pferd auf ihn zu galoppieren... nein, es galoppierte nicht es humpelte eher... Was ist da los!? Dachte Arranges und rannte seinem Pferd entgegen. Er hatte es nicht ganz erreicht als es zusammenbrach und nur noch röchelte. Von weiter hinten, aus der Richtung in der sich die Straße befand, kamen vier Gestalten in seine Richtung gerannt. Arranges konnte es nicht genau erkennen, aber es sah so aus als ob einer von ihnen einen Langbogen spannte und auf sein Pferd zu zielen schien. Nein...! Aber der Kaiserliche konnte nichts gegen den herannahenden Pfeil tun, mit einem nassen Klopfen bohrte sich das Geschoss in die linke Hinterläufe des Tiers. Was zum... Arranges konnte kaum noch atmen, so schockiert war er über das Geschehene. Die vier Gestalten schien seine Anwesenheit gar nicht zu stören, er stand immer noch einige Schritte von seinem Pferd entfernt. Die Wegelagerer waren inzwischen heran und begutachteten ihre Beute. 'Was meinst du, kann man dieses knochige Ding überhaupt irgendwie verarbeiten?' Fragte einer. 'Ich würde sagen, wir sehen ersteinmal zu, dass wir es transportfähig machen!' Sagte ein anderer mit einem gehässigen Unterton in der Stimme. Und dann holte jemand mit einem riesigen Cleymore aus und ließ es auf das Pferd niedersuasen. 'Nein!' Schrie Arranges und ehe die Klinge seinem Rotfuchs auch nur ein Härchen krümmen konnte, zerplatzte der Bandit. Blut, Eingeweide und Knochensplitter flogen in alle Richtungen. Einen Moment lang herrschte Stille, dann schauten die anderen in seine Richtung. Arranges mit dem Ausdruck von Furcht und Wut in den Augen zeigte mit der ausgestreckten Hand immer noch auf den Fleck, wo noch vor einigen Sekunden ein Mensch gestanden hatte und an dem sich jetzt eine große Blutlache ausbreitete. Die Ausgestreckte Hand glühte leicht rötlich erlischte aber, als der Magier sie sinken ließ. 'Rührt ihn nicht an!' Sagte er und kam langsam näher. 'Und ihr wollt uns wohl daran hindern so wie ich das sehe?' Sagte einer der Banditen und zückte einen Opferdolch, dessen Spitze er über dem Rumpf des Pferdes kreisen ließ. 'Das wagst du nicht!' Rief Arranges, aber kaum hatte er das gesagt, nahm einer der anderen seinen Speer hoch und ließ die Spitze tief unter dem rotbraunen Fell des Pferdes verschwinden. Das Tier stieß einen verzerrten hohen Ton aus, regte sich aber sonst nicht, mit angsterfüllten Augen sah es Arranges an, der mitten in der Bewegung inne hielt. Der Räuber mit dem Dolch in der Hand stieß nun ebenfalls zu, aber diesmal war es ein kaum merkliches Zucken was man von dem Rotfuchs als Lebenszeichen deuten konnte. Blut begann aus den Nüstern zu rinnen. Der Bandit, der eben noch den Dolch in der Hand hielt, brach in schallendes Gelächter aus und zog ein stählernes Langschwert. Bei Arranges setzte die Wut über den Schock hinweg und er handelte einfach aus der Eingabe heraus, sein Pferd zu retten. Der Bandit, der eben noch gelacht hatte und nun mit gezogener Klinge auf ihn zukam, ließ die Waffe plötzlich fallen und griff sich mit beiden Händen an die Kehle, aus seinem vor Schreck aufgerissenen Mund quollen Rauchschwaden hervor. Mit weiten Augen starrte er zu dem Kaiserlichen, bevor erst sein Kopf und dann der Rest von ihm in Flammen aufging. Mit den Armen wedelnt rannte er noch ein paar Meter bevor die Lebenskraft aus ihm schwand. Die beiden anderen zogen mit Zorn ihre Waffen, der eine eine mächtige Kriegsaxt mit 2 Blättern, der andere einen Silberdolch. Beide näherten sich dem Kaiserlichen vorsichtig aber bestimmt. Eine knöcherne Hand stieß durch das Erdreich vor den Beiden. Ihr folgte ein blanker, weiß schimmernder Schädel, ein Torso, der nur noch aus Rippen bestand und schließlich ein Paar Beine, welche ebenso wenig lebensfähig waren wie der Rest des Untoten. Wie aus dem Nichts hatte das Skelett plötzlich ein großes metallenes Rundschild in der linken und ein zwergisches Cleymore in der rechten Hand. Der Bandit mit dem Silberdolch wurde ohne Gegenwehr von der langen goldbraunen Klinge niedergemacht. Der andere rannte unterdessen zurück zu dem Rotfuchs, das Skelett hechtete hinterher war aber nicht schnell genug, der Bandit holte mit der Axt aus und ließ sie auf den Hals des Pferdes niederfahren...

'Nein! ...' Schrie Arranges und öffnete die Augen. Schnell und flach atment drehte er den Kopf ein wenig zur Seite und spürte sogleich die Wärme der Nüstern seines Rotfuchses, welcher ihn leicht, beinahe zärtlich anstubste. Die schweißnasse Kleidung völlig ignorierend drehte er sich zu seinem treuen Begleiter, welcher neben ihm lag und umarmte wie ein kleines Kind den Kopf des Tiers. Was würde ich nur ohne dich tun... Sein Atem beruhigte sich, während eine kleine Träne seine Wange hinunterlief.

Skyter 21
19.02.2010, 21:45
Tarik folgte dem Gang aus dem Ramon gekommen war. Wie komme ich jetzt zu den Anderen? Wenn sie wissen wo die erste Spur zu finden ist, habe ich ein Problem. Sie könnten mittlerweile schon weg sein und wenn sie den ersten Hinweis mitnehmen verliere ich sie aus den Augen. Der Kaiserliche dachte einen Moment nach und verwarf diesen Gedanken wieder. Wenn sie der ersten Spur gefolgt wären, würde ich nicht mehr Leben. Sie wollen noch mehr Informationen von mir…………die sie aber nicht bekommen werden. Tarik stand vor einer Abzweigung und wusste nicht in welche Richtung er gehen sollte. Zwar haben sie mich oft durch diese Gänge geschleift, aber ich kann mich nicht mehr an den Weg erinnern…… wegen einem Labyrinth darf ich nicht scheitern. Tarik wartete noch ein paar Augenblicke ehe er den rechten Gang wählte. Neues bot sich ihm dabei nicht. Dieselbe Mauer, die alle 10 Schritt von einer Fackel erhellt wurde. Keine untote Wache, kein Falle, einfach nur ein Tunnel.Irgendwas stimmt hier nicht, außer sie haben wirklich gedacht dass sie mich einfach so festsetzen können und ich keine Chance mehr zur Flucht hätte….ohne den Heiler hätte ich tatsächlich keine Chance gehabt hier lebend raus zukommen. Tarik war dem Fremden dankbar, jedoch war er überrascht, dass er sich so fit fühlte. Jeder Heiler hätte ihm gerade so geholfen, dass er eine erneute Befragung durchstehen würde. Jedoch fühlte sich der Kaiserliche sehr ausgeruht und fit. Irgendwer hat mir geholfen und derjenige wusste sehr gut über meine Situation bescheid. Auch wenn er vielleicht nie erfahren würde wer ihm tatsächlich geholfen hatte, musste Tarik hier raus. Jemand glaubte noch an ihn und diese Chance musste er nutzen. Eine andere würde er wahrscheinlich nie wieder bekommen. Diese Tatsache schloss ein Versagen aus. Freiheit oder Tod, andere Möglichkeiten habe ich nicht. Und wenn ich schon wählen darf, dann wähle ich die Freiheit.

Nachdem Tarik gefühlte Stunden durch das Labyrinth geirrt war, sah er endlich ein Licht am Ende des Gangs. Habe ich den Ausgang oder den großen Raum gefunden? Vorsichtig näherte er sich dem Ende des Ganges. Tarik’s Puls erhöhte sich mit jedem Schritt. Auch wenn er auf niemanden treffen würde, die Tatsache dass er sich keine Fehler erlauben durfte, was ihm zum ersten Mal richtig bewusst war, lastete schwer auf ihm. Dieser Druck umschloss ihn wie ein Tuch. Seine Konzentration schwand, sein Sichtfeld wurde kleiner und unschärfer. Die Stille strafte seine Unvorsichtigkeit mit dem Widerhall seiner Schritte. Was machst du? Konzentriere dich gefälligst!.... Die Stimme war leise und er nahm sie kaum wahr. Überhaupt vergaß Tarik die Brisanz seiner Lage. Dass seine Wächter seine Flucht schon bemerkt haben könnten, dass sie ihn wieder in diese Zelle stecken würden, war ihm egal. Er sah nur noch das Licht und sein einziger Gedanke war, dieses Licht zu erreichen. Er stolperte, konnte den Sturz aber abfangen. Der Kaiserliche richtete sich wieder auf und ging weiter auf das Licht zu. Was tust du? Bist du wahnsinnig geworden? Wieder diese Stimme. Ihre Frage war wirklich berechtigt. War er noch im Besitz seiner geistigen Gesundheit oder war er kurz davor durchzudrehen? Tarik versuchte darüber nachzudenken, jedoch vereitelte sein Geisteszustand dies sehr erfolgreich. Das Licht wurde immer größer, ehe er seine Augen abschirmen musste. Noch zwei Schritte ehe Tarik fiel und sein Bewusstsein verlor.

Wo bin ich? Tarik fand sich in einem großen, hellen Raum wieder. „Hallo?“ Einzig das Echo seiner Stimme war zu hören. Seltsam…..bin ich etwa tot?.....dann ist sterben doch nicht so schlimm wie ich dachte, zumindest wenn man nicht an einer Verletzung stirbt. Tarik sah sich noch einmal um, jedoch konnte er nichts erkennen, nur den hellen Raum. Plötzlich ging Tarik auf etwas zu, was seine Augen nicht sehen konnten. Er war sich aber sicher dass er auf das Objekt stoßen würde. Sämtlichen Widerstand seines Verstandes ignorierend, ging er weiter. Mit jedem Schritt wuchs seine freudige Erregung. Hinter dieser Erregung steckte das Gefühl, endlich nach Hause zu kommen. Als wäre man für Jahre unterwegs gewesen um nun endlich wieder die Menschen zu treffen, die man verlassen hatte. Aber man will nicht wieder weg, man kommt zurück und bleibt für immer. Kein Abenteuer das es Wert ist erlebt zu werden, kein Auftrag der genug Profit hergibt, kein Ruf der Ferne und kein Glück der Welt kann einen dazu bewegen seinem Heim wieder den Rücken zu kehren. Man hat alles im Leben gesehen und erlebt, genug Erfahrung gesammelt und oft genug sein Leben auf’s Spiel gesetzt. Nun kann man lange Abende vor dem Kamin verbringen und man hat aller Zeit der Welt diese Geschichten zu erzählen.
Die letzten Schritte vielen Tarik besonders leicht. Plötzlich stand er vor einer Tür, die wie aus dem nichts aufgetaucht war. Jedoch beunruhigte ihn es nicht im Geringsten, im Gegenteil sein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit stieg noch einmal stark an. Er fasste die Klinke, welche sich angenehm warm anfühlte, drückte sie hinunter und gelangte in eine wunderschöne Eingangshalle. In selbiger erwartete ihn jemand bekanntes: Seine Mutter, die er zuletzt vor 5 Jahren gesehen hatte. Sie war älter geworden, wirkte aber nicht im geringsten Müde. Sie war so fit wie in ihren jungen Jahren. „Tarik, endlich sehe ich dich wieder“, sagte sie. Tarik lächelte und umarmte seine Mutter. „Komm, die anderen warten auf dich.“ Sie gingen in den Speisesaal und zu Tarik’s Überraschung saßen dort an einer großen, reich gedeckten Tafel, sein Vater, sein Onkel, seine Söldnerkameraden und noch einige alte Freunde und Verwandte. Tarik war bei einigen überrascht, dass sie schon gestorben waren, bei anderen wiederum nicht.

Er setzte sich an die Tafel und genoss das beste Festessen das er in seinem ganzen Leben gegessen hatte. Die Stimmung war fröhlich und man unterhielt sich über Geschichten aus dem Leben, verschiedene Erlebnisse und persönlichen Schicksalen. Nach dem Festessen saß Tarik zufrieden mit einem Becher Wein in der Hand vor dem Kamin und ließ seine Gedanken schweifen. Ich bin endlich zu Hause angekommen. Nach solch einem unsteten Leben, ist das hier genau das wonach ich mich gesehnt habe. War mein Leben eigentlich erfüllt? Habe ich mein Lebensziel erreicht? Der Kaiserliche trank einen Schluck Wein und dachte über seine Frage nach. Was hatte er eigentlich erreicht? Er hatte sich seinen Wunsch nach Abenteuern erfüllt, welche ihn wiederum in Schwierigkeiten brachten. Er hatte Morrowind besucht und Menschen geholfen. Für 23 Jahre war das nicht unbedingt viel, aber er ist dem Tod oft von der Klinge gesprungen. Das ist wiederum etwas worauf man Stolz sein kann: Dem Tod so oft entkommen zu sein. Aber ich habe nicht alles erreicht, ich habe das Gefühl dass ich vieles verpasst und einige Rechnungen nicht beglichen habe. Bin ich wirklich schon am Ziel? Oder ist das jetzt nur ein Versuch mein Leiden abzukürzen, welchem ich seit meiner Gefangennahme ausgesetzt bin? In dem Moment setzte sich sein Onkel neben ihn in einen Sessel, ebenfalls mit einem Becher Wein in der Hand. Eine Zeit lang saßen sie schweigend nebeneinander und tranken ihren Wein, ehe Tarik’s Onkel das Wort ergriff: „Du weißt das deine Seele jetzt im Jenseits weilt?“ Tarik nickte. „Nun, die Verbindung deiner Seele zu Nirn ist noch nicht komplett getrennt“, fuhr sein Onkel fort und legte eine kleine Pause ein. „Du hast die Möglichkeit dein Leben für immer zu beenden und deinen Frieden zu finden. Oder du kehrst zurück und lebst dein Leben für vielleicht 5 Jahre oder auch 40 Jahre weiter. Diese Entscheidung liegt ganz bei dir.“ Tarik dachte darüber nach, jedoch drängte sich eine Frage gedanklich in den Vordergrund: „Was ist in der Kiste?“ Sein Onkel sah ihn an. „Ach, die Kiste, in der Kiste sind 3 Bücher und 3 Steine. Wer die Seiten richtig zu lesen vermag wird mit Hilfe der Steine eine Kraft erlangen und zur Gefahr für die Ordnung in Nirn werden. Ich weiß nicht wie lange das Versteck unentdeckt bleibt……und ich würde mich besser fühlen wenn der Inhalt der Kiste vernichtet wird oder zumindest sicher verwahrt wird.“ Tarik nickte. Wenn der Inhalt wirklich so gefährlich ist, muss sich jemand darum kümmern…… Der Kaiserliche dachte noch einmal über seine Frage nach, was er im Leben erreicht hatte. Mein Leben ist noch nicht vorbei, ich kann noch so viel tun, noch so viel bewirken und nebenbei vielleicht mein ganz persönliches Glück finden. Damit war seine Entscheidung gefällt, er würde sein Leben nicht hier und jetzt beenden. Erst wenn der gesamte Sand durch seine Uhr gelaufen sein würde oder wenn jemand sein Leben gewaltsam beenden würde, dann, erst dann würde er Zeit haben zur ruhen! „Ich gehe wieder. Das hier ist nicht der richtige Zeitpunkt um meinen Leben ein Ende zu setzten.“ Sein Onkel nickte. „Wusste ich’s doch……dich kann man einfach nicht umstimmen“, meinte er mit einem Lächeln an Tarik gewandt. Der Kaiserliche trank seinen letzten Schluck Wein, stellte den Becher ab und erhob sich. „Ich gehe zurück. Man sieht sich in ein paar Jahren wieder“, sagte er seiner Familie, Freunden und Verwandten. Tarik verließ das Haus und ging gemütlich zurück. Wieder wusste er, dass er auf etwas stoßen würde, obwohl seine Augen nichts erkennen konnten. Langsam wurde es heller um ihn herum, ehe er in gleißendes Licht gehüllt war.

Tarik schlug die Augen auf und sah sich um. Er befand sich nicht mehr in dem Tunnel, sondern in einem gemütlich eingerichteten Zimmer. Der Kaiserliche war allein in den Raum, auch waren keine Schritte zu hören. Tarik erhob sich langsam und betrachtete das Zimmer genauer. Ein paar Wandteppiche, ein Bett, ein Schreibtisch, mehrere Kisten und 2 Armbrüste die über dem Schreibtisch hingen. Scheint wohl nur für einen mittelfristigen Aufenthalt eingerichtet worden zu sein. Den Schreibtisch und die Kisten sollte ich mir genauer ansehen. Er ging zum Schreibtisch und durchsuchte alle Schubladen. Eine Menge Aufzeichnungen über Geschäfte, einige Informationen über ihn und ein Brief der Tarik’s Aufmerksamkeit auf sich zog.

Mein Freund Jerandir,
unser Plan hat wahrlich funktioniert, trotz mehrer Rückschläge. Dank unserer Intrige haben wir endlich den Kaiserlichen. Zugegeben, es war reines Glück das er in die Dunkle Bruderschaft eingetreten ist. Glücklicherweise war Martus ebenfalls in der Dunklen Bruderschaft anwesend und erkannte ihn. Ich weiß nicht wie er es geschafft hat, aber er konnte falsche Informationen streuen und so kam Tarik zu mir. Ich wusste immer dass das Kaiservolk leichtgläubig ist. Der Dummkopf hat meine Geschichte tatsächlich geglaubt. Meine angebliche Flucht vor den Totenbeschwörern und mein angebliches Versteck. Ich muss immer noch darüber lachen. Martus berichtete von Tarik’s beginnenden Zweifeln und konnte so durch eine kleine Intrige Tarik aus der Dunklen Bruderschaft befördern.
Zwar verloren wir seine Spur, jedoch tauchte er unerwartet bei Ramon auf. Wieder einmal war die Beute zum Räuber gekommen. Ich habe ihn verfolgt und schließlich konnten wir ihn im Hafenviertel der Kaiserstadt stellen. Martus, Ramon und Varus sind nur Mittel zum Zweck. Sobald wir haben was wir brauchen, werden auch sie sterben.
Da Tarik bisher noch schweigt, und das obwohl ihr ihn fast umgebracht habt, zeugt von einer unerwarteten Hartnäckigkeit. Ich werde so schnell wie möglich aufbrechen und zu euch stoßen. Gemeinsam werden wir diesen Kaiserlichen brechen. Wenn er ausgepackt hat, wird er qualvoll sterben……..
Bis dahin, haltet ihn am Leben.

Grüße Phelas

Tarik war fassungslos. Dieser verdammte Hochelf hat mich verraten. Eiskalt, ohne mit der Wimper zu zucken. Wenn diese Steine wirklich so mächtig sind, müssen sie vernichtet werden. Aber dazu muss ich erst einmal die 4 verbleibenden Verschwörer zum Schweigen bringen. Mit etwas Glück sind sie alle jetzt in dieser Ruine, dachte Tarik.
Plötzlich tippte ihn jemand an die Schulter. „Ramon?, was machst du hier?“ Diese Stimme kannte Tarik, sie war von Martus. Du bist der nächste... Tarik drehte sich rum und schlug dem verdutzten Kaiserlichen auf die Nase. Dieser fiel auf den Boden und hielt sich die blutende Nase. „Ahhh, bei allen Höllen Oblivions……was du!?“ Martus war zuerst erstaunt, dann handelte er nach seinem Instinkt und zog sein Schwert. Tarik befand sich in einer prekären Lage. Unbewaffnet stand er einem guten Schwertkämpfer gegenüber. Martus führte den ersten Angriff, welcher Tarik mit einem Seitwärtsschritt auswich und sofort einen Hechtsprung nach vorne machte um sich mehr Platz zu verschaffen. Sein Manöver glückte und Tarik hatte nun mehr Platz nach hinten. Das erhöhte zwar seine Ausweichchancen, aber er hatte immer noch keine Waffe. Wenn ich Glück habe, sind in den Kisten Waffen, dachte Tarik und bewegte sich langsam in Richtung der Kisten. Martus folgte ihm und setzte zu einer Reihe von angriffen an, denen Tarik nur mühsam ausweichen konnte, ehe er sich mit einer Ausweichrolle rettete. Der Schlag von Martus zerstörte das erste Kistenschloss. Tarik riss zwischen 2 Angriffen den Deckel auf, aber zu seiner Enttäuschung fand er keine Waffen, nur Kleider. Warum müssen Reiche immer so viele Kleider dabei haben?, dachte Tarik verärgert wich wieder mit einer Rolle aus. Ich brauche eine neue Strategie, sonst verarbeitet mich der Kerl zu Skribmus. Tarik war ohne Bewaffnung hoffnungslos unterlegen. Er hatte bereits ein paar kleine Schnittwunden wegstecken müssen, als ihm plötzlich das Stück unbearbeitetes Vulkanglas auffiel. Das könnte meine Rettung sein. Tarik hechtete zu dem Stück und schlug es auf den Boden. Splitter flogen durch die Luft und er hatte seine improvisierte Waffe. Nur stand Martus jetzt über ihm und wollte mit dem Schwertknauf diesen Kampf beenden. Tarik wich aus und der Schwertknauf verfehlte um Haaresbreite seinen Kopf. Dafür fand das Stück Vulkanglas sein Ziel und verpasste Martus eine lange Schnittwunde quer über den Bauch. Dieser heulte auf und ließ sein Schwert fallen. Tarik ergriff seine Chance, und schlug mit dem Schwert nach Martus, welcher bereits fliehen wollte. Er ist ein guter Kämpfer und er weiß wann er einen Kampf verloren hat, dachte Tarik. Das Schwert traf Martus in der Kniekehle. Dieser knickte kurz ein, rappelte sich aber sofort wieder auf und schleppte sich den Gang hinunter. Tarik nahm diese Tatsache gelassen hin und ging zum Schreibtisch. Er nahm sich eine Armbrust, legte einen Bolzen ein, spannte ihn und stellte sich vor den Gang, welcher leicht schräg nach unten führte. Martus schleppte sich verzweifelt vorwärts. „Varus! Hilf mir!“ Tarik konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. Der kann dir auch nicht mehr helfen. Er zielte sorgfältig und zögerte den Schuss absichtlich etwas hinaus. Kurz bevor Martus das Ende des Ganges erreichte, drückte Tarik ab. Der Bolzen flog durch die Luft und ein fürchterliches Knacken war zu hören. Martus fiel mit zertrümmertem Schädel zu Boden. Das war Nummer 2. Tarik spannte die Armbrust erneut und versteckte sich hinter einer Kiste.
Kurz darauf waren Schritte zu hören. „Martus, was ist hier passiert?……oh verdammt…..“ Tarik hörte, wie vorsichtige Schritte sich näherten. Die Schritte verstummten wieder. Plötzlich sprang eine große Gestalt in den Raum und rollte sich ab. Der Nord ist wirklich nicht dumm, aber das wird ihm jetzt auch nichts mehr bringen, dachte Tarik. „Huhu“, sagte Tarik. Der Nord wirbelte herum und sah den Kaiserlichen mit der gespannten Armbrust. „Buh!“, war Tarik’s einziger Kommentar ehe er abdrückte. Varus war so erschrocken das er nicht mehr reagieren konnte. Der Bolzen durchbohrte sein Herz und Varus sank mit weit aufgerissenen Augen zu Boden. Der Kaiserliche stand auf, gürtet das Schwert und spannte die Armbrust erneut. Tarik verließ den Raum ohne den Toten weiter eines Blickes zu würdigen. Das war Nummer 3. Fehlen nur noch 4 und 5.

Tarik schlich den Gang runter und entdeckte schließlich auch den großen kreisförmigen Raum. Zu seiner Überraschung entdeckte er 3 Personen: Jerandir, Phelas und einen Rothwardonen. Wer ist dieser Rothwardone? Tarik beschloss die Gruppe zu belauschen, vielleicht würde dann seine Frage beantwortet werden.
„Was hast du mit Tarik gemacht?“ „Ich habe ihn von seinen Verletzungen geheilt“, entgegnete der Rothwardone. „Wie ist sein aktueller Zustand? Können wir ihn verhören?“, fragte eine der Totenbeschwörer. „Nein, noch nicht. Ihr habt ihn zu viel von ihm verlangt. Er brauch noch Ruhe“, antwortete der Rothwardone. Irgendwoher kenne ich den Kerl doch, dachte Tarik. „Lügner! Er kennt den Kerl. Er will ihm Zeit verschaffen damit er fliehen kann!“, erwiderte einer der Totenbeschwörer. Tarik schlich hinter einen Tisch und nahm von dort ein Schwert. Er schnallte sich die Armbrust vom Rücken und wartete. Jetzt weiß ich wer der Kerl ist. Ich kenne ihn von meiner Kindheit auf Stros M´Kai. Seine Name ist…..Xarasch! Keine Ahnung wie er mich gefunden hat, aber dem Kerl verdanke ich mein Leben. Zeit sich dafür zu revanchieren. Als einer der Totenbeschwörer hinter seinem Rücken einen Dolch beschwor, zielte Tarik und drückte ab. Der Bolzen flog und streifte den Totenbeschwörer am Arm, da dieser einen Schritt nach Vorne gemacht hatte. Der Beschwörer schrie vor Schmerz und ließ den Dolch fallen. Der andere wirbelte herum und entdeckte Tarik. „Verdammt, unser Gefangener ist entflohen!“ „Xarasch, hier!“, rief Tarik und schob mit aller Kraft das Schwert über den Boden. Der Rothwardone schaltete schnell und lief dem Schwert entgegen. Tarik zog sein Schwert, sprang aus seinem provisorischen Versteck und lief auf seinen alten Freund zu. „Wurde auch Zeit das du hier auftauchst. Die hätten mich fast umgelegt“, sagte Xarasch. „Tut mir leid, aber ich musste noch ein paar Hindernisse beseitigen um uns den Rücken freizuhalten“, entgegnete Tarik. Die beiden standen jetzt etwa 10 Schritte von den beiden Totenbeschwörern entfernt. „Dann muss es eben so enden“, sagte Phelas. „Du kannst auf keine Gnade hoffen Tarik. Ich weiß wo wir mit der Suche beginnen müssen. Wir wollten dich sowieso erledigen, aber du musstest ja den qualvollen Weg wählen. Glaub mir, den Tod wird mir eine Freude sein!“, sagte Jerandir. „Das wollen wir doch mal sehen“, entgegnete Tarik.

Die Totenbeschwörer beschworen zuerst ein paar einfache Skelette, die lediglich mit Äxten bewaffnet waren. „Pass auf Xarasch, die wollen dass wir unsere Kraft verschwenden. Erledige die Skelette mit minimalem Kraftaufwand“, sagte Tarik. Mit „Kapiert“, kommentierte Xarasch den Ratschlag. „Tötet sie“, war die Anweisung der Beschwörer. Die Skelette stürmten auf die beiden Kämpfer zu und umkreisten sie. „Jeder hält dem anderen den Rücken frei“, sagte Xarasch. Die ersten Skelette griffen an und wie zu erwarten waren sie nicht besonders stark. Sie dienten lediglich als Mittel zur Ermüdung. Tarik parierte die Hiebe mit Leichtigkeit und trennte dem ersten Skelett den Kopf vom Rumpf und es löste sich auf. Ein Skelett stürzte und Xarasch zertrümmerte dessen Schädel indem er mit dem Fuß auf den Kopf trat. Nach einer Weile bemerkte Tarik das es nicht weniger Skelette wurden, sondern immer mehr. Was die Totenbeschwörer machten setzte dem ganzen die Krone auf. Sie stand gemütlich an einem Tisch und tranken ab und zu einen Trank der wohl zu Regenerierung ihrer Magie diente. „Xarasch, wir müssen angreifen. Die kippen sich die ganze Zeit Magicka-Tränke in den Rachen“, sagte Tarik. „Na dann wollen wir mal“, meinte Xarasch und stürmte los. Tarik setzte ihm nach und gemeinsam schlugen sie eine Breche in den Kreis der Skelettsoldaten, was ihnen im Gegenzug einige Schnittverletzungen einbrachte. Die Totenbeschwörer hätten sie fast nicht bemerkt. In letzte Sekunde erkannten sie die veränderte Situation und sprangen auseinander, wobei auch die Skelette verschwanden. Xarasch knöpfte sich Phelas vor und Tarik beglich seine Rechnung mit Jerandir. Dieser beschwor ein mächtiges Skelett und zog sich ein wenig zurück, konnte aber nicht mehr an den Tisch gelangen. Das Skelett war mit einem Zweihänder bewaffnet und teilte mächtig aus. Tarik ging in die Defensive und versuchte eine Schwachstelle zu finden. Verdammt, mir geht langsam aber sich die Puste aus und dieser Jerandir versteckt sich hinter einem Skelett. Der Kaiserliche konnte manchen Schlägen nur mühsam ausweichen. Sein Glück bestand darin, dass das Skelett mit dem Zweihänder nicht so schnell war. Sonst wäre er womöglich schon in 2 Teile geschnitten worden. Wenn Jerandir versuchte an den Tisch zu gelangen, veränderte Tarik seine Position so, das er immer zwischen Totenbeschwörer und Tisch blieb.

Plötzlich war ein Schrei zu hören. Tarik wirbelte herum und sah ein verkohltes, zuckendes Häufchen auf dem Boden liegen. Unmöglich, dachte Tarik, aber als er das Grinsen von Phelas sah, wusste er das sein Freund bei lebendigem Leib geröstet worden war. Plötzlich stieg eine unbändige Wut in ihm auf. Der Kaiserliche sah Jerandir wie er an den Tisch lief. Tarik parierte einen Hieb von dem Skelett, stieß es mit seinem Ellenbogen beiseite und stürmte auf Jerandir zu. Dieser wirbelte herum und lag im nächsten Moment auf dem Boden. Tarik hatte ihn mit einem Schwerthieb von den Füßen geholt. „Verrecke, Abschaum!“, waren Tarik’s Worte, ehe sein Schwert sein Ziel in der Brust von Jerandir fand. „Und jetzt zu dir……“, knurrte Tarik. Phelas lachte. „Du willst mich töten? Ich sag dir was, Kurzlebiger: Du wirst so Enden wie den Freund hier. Und glaub mir, ich werde dein Ende genießen“, sagte Phelas in höhnischem Tonfall. Tarik ließ sich von dieser Ansage nicht einschüchtern. Er nutzt die Pause um seine Gefühle zu bändigen und ging dann langsam auf den Totenbeschörer zu. Dieser zog ein silbernes Langschwert. „Bringen wir es zu Ende“, sagte Tarik.
Die beiden Kontrahenten stürmten aufeinander zu. Tarik führte den ersten Schlag aus und Phelas parierte. Der Totenbeschwörer konterte sofort und Tarik wich dem Schlag aus. Eins muss man ihm lassen, kämpfen kann er. Mal sehen wie gut er wirklich ist. Der Kaiserliche ging in die Defensive und überließ dem Totenbeschwörer die Initiative. Dieser ergriff seine Chance und ließ eine Reihe von Schlägen, Hieben und Finten auf Tarik niederprasseln. Der Kaiserliche parierte und brachte sich mit Ausweichrollen in Sicherheit. Wenn ich Glück habe, wird er mit der Zeit übermütig und macht einen Fehler. Aber anstatt eines Fehler legte Phelas, was die Präzision und Stärke seiner Angriffe betraf, zu. Tarik hatte jetzt Mühe alle Attacken zu parieren. Phelas führte eine Finte aus und Tarik viel darauf rein. Der Totenbeschwörer konnte ihn am linken Oberarm verletzen. Der Kaiserliche schrie auf und beim darauf folgenden Angriff wurde ihm das Schwert aus der Hand geschlagen. Phelas zeigte Tarik seine Handfläche und im nächsten Augenblick riss es Tarik von den Füßen und er flog nach hinten. Der Kaiserliche rutsche über den Boden und blieb ein paar Schritte von der Wand entfernt liegen. Magier….., war das letzte was Tarik denken konnte, ehe er das Bewusstsein verlor. Sein Adrenalinspiegel rettete Tarik das Leben. Wenige Sekunden später kehrten seine Sinne zurück und er merkte wie sein Körper noch teilweise unkontrolliert zuckte. Blitzzauber sind unschön wenn man sie abbekommt. Tarik sah verschwommen eine Gestalt auf ihn zukommen. Sein Blick klärte sich ein wenig und er konnte den Totenbeschwörer erkennen. „So jetzt habe ich“, sagte Phelas siegessicher und holte zum tödlichen Stoß aus. In den wenigen Augenblicken sah Tarik sein Leben wie einen Film an seinem geistigen Auge vorüber ziehen. Er drehte seinen Kopf nach links und sah seinen toten Freund. Der Kaiserliche drehte den Kopf noch einmal nach rechts und erblickte einen Dolch. Er hatte keine Ahnung warum der Dolch dort lag, doch schlagartig meldete sich sein Überlebensinstinkt. Er nahm den Dolch in die rechte Hand, sah Phelas in die Augen und kurz bevor dieser sein Schwert auf Tarik’s Brust niedergehen ließ, stieß sich dieser vom Boden ab, drückte mit seiner Linken das Schwert weg und rammte den Dolch mit aller ihm verbleibender Kraft in den Hals von Phelas. Dessen Augen weiteten sich vor Schrecken. „Wie…..wie ist das Möglich?“, röchelte der Totenbeschwörer. „Eure Überheblichkeit, ist euer Untergang. Grüß deine Totenbeschwörer Freunde von mir……..in der Hölle!“, antwortet Tarik. Phelas hauchte sein Leben aus und der Kaiserliche drückte den leblosen Körper von sich runter. Geschafft.

Tarik blieb noch eine Zeit lang auf dem Boden liegen und ruhte sich aus. Dann richtete er sich Mühsam auf und besah sich den Schauplatz. Die beiden Totenbeschwörer waren tot, sein Freund hatte ihm geholfen und war dabei gestorben. Langsam ging der Kaiserliche zu seinem toten Freund und kniete neben ihm. Tarik schloss die Augen seines Freundes und sprach ein kleines Gebet. Dann nahm er ein Tuch und deckte den leblosen Körper seines Freundes zu. „Ruhe in Frieden Xarasch, alter Freund.“ Tarik wandte sich ab und durchsuchte die Leichen der beiden Totenbeschwörer. Jedoch fand er nichts Brauchbares. Seine Aufmerksamkeit wurde nun von dem Tisch angezogen. Der Kaiserliche fand jede Menge Tränke und in einer kleinen Truhe unweit des Tisches auch noch Ingredienzien und saubere Leinentücher. Xarasch hat wirklich an alles gedacht. Tarik rührte so gut es ging ein paar Salben an und entledigte sich seiner zerfetzten Kleidung. Er verband seine Wunden so gut es geht und schluckte noch ein paar Heiltränke hinterher. Dann ging der Kaiserliche zurück in den kleinen Raum und durchsuchte die restlichen Kisten. Er fand ein paar Kleidungsstücke die seiner Größe und seinem Zweck entsprachen. Tarik wählte schlichte Kleidung: Hose, Hemd, Stiefel, eine ärmellose Lederweste und einen Umhang. Er schnappte sich noch einen Beutel in den er ein paar Lebensmittel, Salben und Leinentücher packte. Er nahm ein Schwert und verließ die Halle durch den einzigen Gang der steil nach oben führte. Nachdem er eine Wendeltreppe hinaufgestiegen war, sah er eine Luke in der Decke. Mit etwas Kraftanstrengung, was Tarik in seinem Zustand nicht leicht fiel, drückte er die Luke auf und fand sich in einem 5 Schritte breiten und 3 Schritte hohen, grob gehauenen Gang wieder. Neben der Luke entdeckte er ein Feldbett. Das muss für die Nacht reichen. Ich bin total fertig, dachte Tarik, legte seine Sachen ab und sich in das Feldbett. Er schlief sofort ein.

Kampfkatze2
23.03.2010, 17:06
Jetzt kamen die Skampe. Sie stellten sich wieder in einer Reihe auf und machten sich bereit, eine Welle aus Flammen abzufeuern. "Schilder bereit!" schrie irgendjemand und Alexian hob das, was einmal ein Schild gewesen war, hoch vor sein Gesicht. Dann schossen die Skampe die erste Welle. Die Feuerbälle waren relativ langsahm und leicht mit den Überresten des Schilds abzuwehren. Allerdings schien die oberste Schicht von Alexians Schild sich schon zu verflüssigen. Dann schossen die Skampe ein zweites Mal. Wieder waren die Feuerbälle nicht schnell genug, um jemanden der ein Schild hatte wirklich zuzusetzen und Alexian schob die Schildhälfte wieder zwischen sich und den Feuerball, wodurch eine Wolke aus Qualm entschtand. "Zu einfach..." Dachte sich Alexian, doch als sich der Qualm verzog, merkte er, dass die Skampe schon nach dem Abfeuern der zweiten Welle auf sie zugerannt sind. Im letzten Moment konnte er einen harten Hieb von Oben abwehren.

Der Skamp hieb nach Alexian wie ein tollwütiger Troll. Alexian versuchte die Hiebe mit Schild und Schwert abzuwehren. Der Skamp erwischte ihn einmal am Arm, schien nach seiner Raserei jedoch erschöpft zu sein. Mit einem Stich beendete Alexian die Sache. Dann kam der nächste. Er schien im gegensatz zu seinem Vorgänger ein wenig Erfahrung zu besitzen. Er hieb nicht los wie ein Verrückter, sondern nutze vorerst seine Ansturmgeschwindigkeit um Alexian ein wenig ins Taumeln zu bringen. Darauf setzte ein Hieb gegen den Kopf. Alexian schafte es teilweise auszuweichen, doch der Skamp erwischte dafür seine Schulter. Dann schien er abzuwarten, dass Alexian sich eine Blöße gab. Ein Fehler wie sich herausstellte, denn der Skamp war zu sehr auf Alexian fixiert und wich überrascht zurück als Alexians Nebenlegionär, der Rotwardone, sich einmischte. Der Rotwardone nutze die Verwirrtheit des Skamps aus und verpasste ihm einen Hieb quer über die Brust, worauf der Skamp ins Taumeln kam. "Jetzt oder nie." Schnell stach Alexian in den Bauch des Skamp, was diesem den Rest gab. Der Rotwardone wannte sich zu Alexian um und Grinnste ihn schief an: "Als Legionäre sitzen wir alle im selben Boot!" Verdutzt antwortete Alexian: "Uhmm... Danke!" Dann kam die nächste Welle Daedra und er machte sich bereit.

KingPaddy
25.03.2010, 17:21
Tarrior traf eine Entscheidung, auch wenn sie ihm persönlich nicht behagte und schon gar nicht im Sinne der Gerechtigkeit war. An dieser Stelle wog jedoch sein persönlicher Vorteil schwerer. Er verscheuchte die Gedanken daran, dass Rethan sein Wort brechen könnte. Wenn er es hielt, dann konnte ihm dieser Gefallen wirklich noch von großem Nutzen sein. „Lauft“: sagte er dem Fürsten kühl. Dieser sah ihn an, als könne er nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. „Na los!“: brüllte Tarrior. Das reichte. Rethan rappelte sich umgehend auf und wollte seine Gelegenheit nutzen. Er hielt ihn noch für einen Moment am Arm zurück. „Wenn sie euch erwischen und ihr ihnen erzählt, dass ich euch laufen gelassen habe, dann werde ich alles abstreiten“: warnte er den anderen Dunmer und ließ ihn dann los. Der entmachtete Fürst rannte hinüber zum zweiten Tor und damit in die Sümpfe der Bitterküste hinein. Er schaute ihm noch eine Weile nach, dann wandte er sich in Richtung des Haupttores um die nahende Stadtwache von Balmora in Empfang zu nehmen. „Verflucht was ist hier vorgefallen?“: stieß ein Gerüsteter ohne Helm hervor, als er sich das nun in vollkommen in Flammen stehende Herrenhaus besah. Er und seine vier voll gerüsteten Begleiter atmeten hastig, ein Zeichen dafür, dass sie wohl die letzen Meter gerannt waren. Der glatzköpfige Stadtwächter ohne Helm schien der Anführer dieser kleinen Einheit zu sein. „Das Haus ist in Brand geraten, als Fürst Rethan zu fliehen versucht hat“: antwortete Tarrior auf die Frage. „Und ihr seid?“: fragte der Wächter. „Ich bin Tarrior Gildres. Ich hatte nach euch schicken lassen“: stellte er sich vor. „Genau. Ihr wart es der diese Minenarbeiter als Boten zu uns geschickt hatte. Wohlan wo ist Fürst Rethan? Wir sind hier um ihn gefangen zu setzen“: verlangte sein Gegenüber zu wissen. Tarrior atmete tief ein. Plötzlich erschien es ihm doch keine so gute Idee gewesen zu sein, Rethan laufen zu lassen. „Er ist mir leider entkommen. Er hat das Haus in Brand gesteckt. Ich konnte ihm nach draußen verfolgen, hatte aber eine Menge Rauch abbekommen. Ich erhielt einen Schlag von der Seite und ging zu Boden. Leider konnte ich mich nicht schnell genug wieder aufraffen. Ich sah wie Fürst Rethan über das Nebentor in die Nacht der Bitterküste entschwand, kurz bevor ihr eintraft“: dachte er sich eine neue Version der Ereignisse aus. Rethans Diener stand noch neben ihm. Er konnte die ganze Geschichte auffliegen lassen, doch tat er es nicht. Er musste es Tarrior wohl hoch anrechnen, das dieser seinen Herren laufen gelassen hatte.

"Ihr habt euer Möglichstes getan. Außerdem sind wir euch zu Dank verpflichtet, dass ihr den wahren Drahtzieher hinter dem Überfall auf die Mine gefunden habt. Abgesehen davon gebührt euch natürlich auch der Dank der Stadt, dass sie jetzt wieder arbeiten kann. Ich werde meine Leute auf die Verfolgung ansetzen und die Städte in der Bitterküste informieren, falls er dort auftauchen sollte. Heute Nacht kriegen wir ihn aber bestimmt nicht mehr. Sich des Nachts in die Sümpfe zu wagen grenzt schon an Mut oder Wahnsinn, aber dann noch einen Verbrecher in den Untiefen finden zu wollen, ist dann unmöglich und hochgradig gefährlich“: beruhigte der Stadtwächter Tarriors nicht vorhandenes schlechtes Gewissen und schloss im Anschluss eine baldige Gefangennahme Rethans aus. Das war auch gut so. War der Fürst erstmal aus dem näheren Umkreis der Bitterküste heraus, würden sie ihn nicht mehr oder zumindest nicht in absehbarer Zeit kriegen, denn Morrowind und insbesondere Vvardenfell versanken langsam im Chaos. Ein Verbrecher war da eine kaum wahrnehmbare Größe, der man von offizieller Seite kaum Beachtung schenken würde. „Ihr könnt diese Sache getrost uns überlassen. Ihr solltet nach Balmora zurückkehren. Zwei von meinen Männern werden euch begleiten“: schlug der Wächter vor. „Glaubt ihr ich könnte mich nicht allein verteidigen?“: fragte Tarrior, der sich jetzt doch etwas gekränkt fühlte. „Im Gegenteil. Eure Boten haben mir sehr ausführlich geschildert, wie beeindruckt sie von euch waren. Meine Männer schicke ich mit, damit sie Verstärkung aus der Stadt holen und sich darum kümmern, dass die Küstenstädte informiert werden“: erklärte er sich. „Warum seid ihr eigentlich nicht gleich mit mehr Männern gekommen?“: fragte Tarrior, dem vier Männer grundsätzlich zu wenig erschienen. „Wir waren mehr. Wir sind natürlich erst zur Mine gegangen. Erst dort wurde uns mitgeteilt, wer den Überfall wirklich zu verantworten hat. Wir konnten es zunächst nicht glauben, doch alle Minenarbeiter hatten es bestätigt. Die Söldner hatten ihren Widerstand dann auch aufgegeben und gestanden. Sie werden wohl alle am Strick baumeln für ihre Taten. Meine Kameraden führen sie gerade in die Stadt ab. Als wir erfuhren, dass ihr alleine hierher gekommen seid um den Verbrecher zu stellen, haben wir uns natürlich beeilt um euch zu unterstützen. Leider sind wir wohl zu spät gekommen“: erklärte der Wächter und zuckte mit den Schultern.

„Um diesen verfluchten Abschaum ist es nicht schade. Es wäre zwar schön gewesen auch Fürst Rethan zu schnappen, zumal ich noch eine persönliche Rechnung mit ihm offen habe, aber ich denke für den Tag haben wir schon viel erreicht. Und es war ein verflucht langer Tag“: resümierte Tarrior und seufzte nach dem letzten Satz. „Ich werde noch die Diener des Fürsten verhören. Kehrt doch schon nach Balmora zurück und ruht euch aus. Ihr habt es euch verdient“: schlug der Glatzköpfige vor. Er nickte müde. Mit einer harschen Handbewegung bedeutete er zwei seiner Männer ihn zu begleiten. Zu dritt verließen sie dann die Plantage, nachdem man sich noch verabschiedet hatte. Tarrior schwieg auf dem Weg zurück zur Stadt. Er hatte kein Bedürfnis danach mit jemanden zu sprechen und vor allem nicht mit den beiden Wachen. Der Tag hatte zu lange gedauert. Er hatte hart kämpfen müssen und wäre beinahe getötet worden und dann hatte er einen seiner persönlichen Hass-Gegner einfach laufen lassen. Er dachte jetzt erneut darüber nach, doch erschien es ihm auf einmal wie ein riesengroßer Fehler. Er wusste einfach nicht mehr, was über ihn gekommen war. Er schüttelte den Kopf. Es würde ihm auch nichts bringen weiter darüber nachzugrübeln. Er konnte nur darauf hoffen, dass Rethan Wort hielt. Wenn nicht könnte er den Fürsten immer noch zur Strecke bringen, wenn diese ganze Sache hier überstanden war. Würde der Fürst ihm aber tatsächlich noch behilflich sein, so wäre es für ihn zu überlegen, ob er ihm nicht verzeihen sollte. Das jedoch ging weit in die Zukunft und über die wollte er erst einmal nicht nachdenken. Gedankenverloren und seine Umgebung kaum wahrnehmend, setzte er einen Fuß vor den Anderen. Sie passierten die Mine. Seine Begleiter sprachen noch mit einem dort verbliebenen Wächter und brachten so in Erfahrung, dass man die Söldner bereits abtransportiert hatte und die Minenarbeiter nach Balmora und zu ihren Familien zurückgekehrt waren. Sie sollten sich erholen. Shulk würde erst einmal geschlossen bleiben, bis man die Untersuchungen abgeschlossen und die Verwüstungen beseitigt hatte. Dieses Vorgehen fand Tarriors Zustimmung. Die Bergmänner hatten hart für ihr Leben gekämpft und hatten sich eine Ruhepause verdient. Er selbst redete nicht. Er dachte schon über die nächsten Schritte nach. Da er sich im Rat wieder verdient gemacht hatte und somit auch seinen Aufgaben als Ratsherr nachgekommen war, konnte er guten Gewissens nach Caldera weiterziehen und von dort aus dann zu seiner Plantage. „Am Besten lasse ich sie räumen“: überlegte er. Er wollte Verluste an seinem Besitz und vor allem am Leben seiner Angestellten nach Möglichkeit vermeiden. Ein Durchbruch der Deadra und die Westspalte wäre bald eine Todeszone.

Wenn diese Angelegenheiten geregelt wären, würde er sich dann auf die Suche nach diesem Nordmagier machen, von dem er damals in Chorrol erfahren hatte. Dieser Mann besaß das Wissen um die dunklen Machenschaften Behrams. Er selbst wusste nicht was der Telvanni vorhatte, doch es konnte keinesfalls etwas Gutes sein. Nur mit weiteren Informationen konnte er sich endgültig aus den Fängen des Hexers befreien und ihn für das leiden lassen, was er ihm angetan hatte. Tarrior überkam bei dem Gedanken an die Erpressung und die Beinahtode kalte Wut. Er ballte die Faust derart zusammen, dass seine Fingernägel schmerzhaft in die Handflächen drückten. Er schüttelte den Kopf und schüttelte damit auch gleichzeitig die Gefühle ab. Noch war es nicht an der Zeit. Er würde noch etwas Geduld haben müssen. Bei diesem Gedanken hatten sie das Stadttor von Balmora erreicht. Die Dunkelheit um sie herum hatte sich etwas geklärt. Die Finsternis der Nacht war bereits im Schwinden begriffen. Die Sonne mochte in etwa zwei Stunden aufgehen. Das Zwielicht näherte sich jedoch schon unaufhörlich und fegte die dunklen Schleier auseinander. Die Sterne waren immer noch ganz klar als funkelnde Juwelen am Himmelszelt auszumachen. Tarrior bedauerte es richtig, dass sie mit dem Licht ihren Glanz verlieren und dahinschwinden würden. Sie durchquerten den Torbogen, nachdem die Torwächter sie überprüft hatten und blieben dann auf dem großen Platz direkt dahinter stehen. „Ihr solltet euch umgehend in die Ratshallen begeben“: sagte einer der Wächter und fuhr dann fort: „Wir werden Verstärkung anfordern und Boten in die Bitterküste entsenden.“ Tarrior schaute ihn etwas verwirrt an. Er hatte vorgehabt sich erst einmal richtig auszuschlafen. Der Mann schaute seinerseits ebenfalls verwirrt, begriff dann aber offensichtlich schnell. „Es tut mir Leid. Bestimmt seid ihr sehr erschöpft nach den langen Kämpfen, doch der Herr Minenverwalter verlangte euch zu sprechen. Er sagte ihr sollt ihn umgehend aufsuchen, sobald ihr wieder in Balmora seid. Er erwartet euch eben in den Ratshallen“: erklärte der Wächter hinter seinem Vollhelm. Tarrior schnaufte. Hatte er nicht endlich etwas Ruhe verdient? Er seufzte. Was brachte es noch lange darüber zu diskutieren. Besser er brachte es schnell hinter sich und dann wäre diese Sache hier erledigt. „Ich werde den Verwalter aufsuchen. Ich komme von hier an allein zurecht“: sagte er und wandte ohne einen Abschiedsgruß seine Schritte in Richtung der Treppe hinter der Schmiede.

Ohne an den einsetzenden Muskelkater in seinem Beinen zu denken, erklomm er die Stufen und fand sich daraufhin auf dem Ratshallenvorplatz wieder. Tatsächlich suchten sich schon erste Sonnenstrahlen im Osten den Weg nach Balmora. „Vermutlich werde ich erst heute Abend wieder wach sein“: dachte er, denn ohne sich vorher auszuruhen würde er nicht nach Caldera weiterreisen. Er hoffte das Junai ihn nicht zu lange in Anspruch nehmen würde. Ein kurzer und knapper Bericht würde ihm reichen müssen. Tarrior brauchte nicht einmal zu klopfen, denn er fand die Tür merkwürdigerweise unverschlossen. Da er ja schließlich ein Ratsherr war, tat er es auch nicht aus Höflichkeitsgründen, stattdessen trat er einfach ein. Das Licht in der Eingangshalle war nur noch mit besten Willen als mäßig zu beschreiben und hatte eher etwas von einen Armenhausbeleuchtung. Es brannten nur wenige Kerzen und es war recht kühl im Gebäude. Es war wie eine andere Welt. Von dem riesigen Andrang und der beklemmenden Fülle und dem Lärm, den Tarrior das letzte Mal hier erblickt hatte, war nichts mehr übrig. Jetzt war sie gähnend leer und alles war totenstill. Dann bewegte sich etwas in der Dunkelheit. Seine scharfen Elfenaugen erkannten jemand Gerüstetes, der sich auf ihn zu bewegte. Ein vernehmliches Gähnen war zu hören, als die Gestalt näher gekommen war. Davon zu sehen war jedoch nichts, denn die Person trug eine Vollrüstung. Eine weibliche Stimme richtete Worte an ihn. „Ich hoffe ihr seid Serjo Gildres“: äußerte die Gerüstete ihre Hoffnung. „Ja der bin ich“: gab er nicht weniger erschöpft zurück, wie die Frau in der Rüstung wohl müde sein musste. „Das ist ja ausgezeichnet“: die Erleichterung in ihrer Tonlage war deutlich herauszuhören: „Herr Gandrahit erwartet euch bereits. Ich hoffe ihr werdet nicht allzu lange brauchen.“ Plötzlich erstarrte die Frau. Tarrior konnte ihr Gesicht nicht sehen. Auch sie trug einen Knochenhelm auf ihrem Kopf. „Verzeiht Serjo. Ich wollte nicht...“: entschuldigte sie sich für ihre Bemerkung. „Ist schon in Ordnung“: winkte er ab, denn er konnte sich gut vorstellen, warum der Wächterin diese Worte herausgerutscht waren. „Nein ich hätte nicht so ausfallend werden dürfen, vor allem nicht euch gegenüber, Herr. Es ist nur, ich habe kaum geschlafen und muss hier bleiben um die Ratshallen abzuschließen, sobald ihr fertig seid. Doch dies gehört zu meinen Pflichten und ich sollte mich nicht beklagen“: entschuldigte sie sich nochmals.

„Glauben sie mir, dass kann ich verstehen. Ich bin eigentlich auch sehr erschöpft, aber es muss halt sein. Also grämt euch nicht. Entschuldigt mich jetzt bitte“: winkte er erneut ab und wandte sich dann der Treppe ins obere Stockwerk zu. Vermutlich würden sie allein im großen Ratssaal sein. Tarrior schüttelte den Kopf. Warum konnte es nicht eine Nummer kleiner sein. Schließlich hätten sie sich auch in der Ratstaverne oder sonst wo treffen können. Er ließ es darüber nachzudenken und öffnete die Tür zum Ratssaal. Warmes gelbes Licht empfing ihn. Nach der zwielichtigen Dunkelheit der Treppe und der Eingangshalle war das eine angenehme Abwechslung. Umgehend wurde er mit einer Umarmung begrüßt. Tarrior war das außerordentlich unangenehm und schob die Person von sich. Junai schaute ihn dabei an. „Verzeiht bitte“: sagte er. „Das habe ich in letzter Zeit ziemlich oft getan, also wird es mich wohl jetzt nicht umbringen“: kommentierte er zynisch in Gedanken. „Wenn ihr entschuldigt, würde ich mich nicht unbedingt mit solchen Nichtigkeiten aufhalten wollen“: antwortete Tarrior stattdessen. „Ja ihr seid bestimmt sehr erschöpft. Ich möchte bloß schnell einen Bericht haben. Eure Belohnung habe ich natürlich sofort parat. Danach könnt ihr auch ausruhen“: reagierte der Verwalter auf den missgestimmten Ton des Dunkelelfen. „Auch das habe ich heute schon oft gehört. Aber irgendwie scheint das keiner zu begreifen“: dachte er wütend. Er atmete tief durch und setzte sich dann an den großen Tisch im Raum. Als sich Junai auch gesetzt hatte, begann er in knappen Sätzen von den Geschehnissen zu berichten und langte bald an der Rolle von Fürst Rethan an. „Ihr seht der Fürst hatte die Söldner angeheuert um die Mine zu überfallen. Sie sollten Balmora von der Versorgung abschneiden und jeden Befreiungsversuch eurerseits vereiteln. Ihr solltet als unfähig dargestellt werden, das Problem zu lösen und die Versorgung der Stadt zu garantieren. Der Rat hätte euch dann die Verwaltung der Mine entzogen und Shulk womöglich an Rethan verkauft oder sie ihm überschrieben. Dafür hatte er wohl auch schon im Rat geworben. Ihr wäret weg gewesen und der Fürst hätte sich noch mehr Reichtum und vor allem noch mehr Einfluss auf den Rat sichern können. Glücklicherweise wird das jetzt wohl nicht mehr eintreten“: berichtete er vom Motiv des Verräters, den er noch laufen gelassen hatte, aber das verschwieg er natürlich. „Unsere Stadtwächter werden ihn bestimmt festnehmen können und selbst wenn sie es nicht schaffen, bliebe diesem verfluchten Verräter nur die Flucht aufs Festland oder das Dahinvegetieren in der Wildnis. Vermutlich wird der Rat diese Familie jedoch nicht enteignen, denn seiner Frau kann ja nichts nachgewiesen werden und sie würde sich bei einer Anklage gewiss wehren. Aber ich danke euch und auch der gesamte Rat ist euch zu Dank verpflichtet. Das Gold habt ihr euch wahrlich verdient und ich finde ihr tragt euren Titel als Ratsherr des Hauses Hlaalu mehr als zurecht“: meinte Junai mit fester Überzeugung, natürlich konnte er nicht wissen, das es Tarrior lieber wäre, sie schnappten den entflohenen Fürst nicht. Die Ehrerbietung am Ende gefiel dem Dunkelelf jedoch sehr. Sie war wie Balsam für sein Ego.

Als hätte der Verwalter seine Gedanken gelesen, fügte er noch an: „Der Rat wird euch gewiss noch persönlich seinen Dank bekunden wollen. Ihr solltet Morgen zu Beginn der Ratssitzung anwesend sein. Und bevor ich es vergesse. Hier ist eure Belohnung.“ Er reichte ein großes Säckel über den Tisch. Es war schwer und ihm klimperten hunderte Münzen. Tarrior grinste das erste Mal seit Stunden. Er warf nur einen kurzen Blick in den Geldbeutel und war mehr als zufrieden. „500 Draken aus meiner eigenen Tasche“: erklärte der Minenverwalter und bestätigte damit, dass sehr viel für ihn von der Mine abgehangen hatte. Ihm selbst konnte es nur recht sein. Er hatte eine Menge Vorteile aus dieser ganzen Sache ziehen können. Er hatte zwar sein Leben riskieren müssen, aber das tat man in diesen Zeiten allein schon, wenn man sein Haus verließ. Rethan befand sich in seiner Hand, er war um einige Draken reicher und seine Ratsherrenposition hatte sich nach der langen Abwesenheit wieder gefestigt. Für das Risiko hatte er einen guten Schnitt gemacht. Tarrior gähnte unverschämt offen und zeigte damit, dass er nun gehen wolle. Der Minenverwalter gähnte ebenfalls demonstrativ und suchte damit wohl eine passende Überleitung. „Es sieht wohl so aus, als wären wir beide sehr müde. Ich denke alles ist geklärt worden. Ich kann euch nur noch einmal meinen besten Dank ausdrücken und wünsche euch eine gute Nacht“: beendete Junai das Treffen damit offiziell. „Gute Nacht ist gut“: dachte Tarrior missmutig: „du meintest wohl eher, das was davon übrig ist.“ Sie verließen gemeinsam das Ratshaus durch den Haupteingang. Die dankbare Nachtwächterin schloss ab und verschwand dann in Richtung eines der Wachtürme. Auch er verabschiedete sich von Junai und ihre Wege trennten sich, als sie beide die große Haupttreppe hinunter gestiegen waren. Junai schlug wohl den Weg zu seinem Haus ein. Tarrior begab sich ohne Umwege zum „Acht Teller“ um sich endlich auszuruhen. Der Wirt war noch wach, oder schon wieder, und räumte den Schankraum auf. Scheinbar hatte er einen feuchtfröhlichen Abend verpasst. Er händigte ihm den Zimmerschlüssel ohne Fragen aus. Er wankte die Treppen hoch, entledigte sich, kaum das die Tür zu war, seiner Rüstung und seiner Kleider und fiel dann wie ein Stein in das Bett. Kaum hatte Tarrior die Augen geschlossen, versank die Welt um ihn herum in seinen Träumen.

Dark Brother 94
30.03.2010, 11:31
Chorrol. Das war sein Ziel. Leider, wie er fand. Er mochte keine großen Städte. Eigentlich war er sich nicht wirklich sicher ob er sie mochte oder nicht. Er hatte sich einfach von ihnen fern gehalten, denn als Jäger gab es in den Städten nicht so viel zu verdienen wie in den kleinen Dörfern, denn sie waren im Gegensatz zu den Städten auf einzelne Jäger angewiesen. Aber eigentlich brauchte er kein Geld. Je länger er darüber nachdachte, desto seltsamer erschien es ihm. Er sah ab seinem Wendepunkt im Leben einfach kein Bedürfnis danach sich in großen Städten aufzuhalten. Aber die eigentliche Wahrheit war: Er hatte Angst. Angst vor den Mördern, die fast seine gesamte Familie ausgelöscht hatten. Angst, dass sie ihn finden und umbringen würden. Vielleicht hatten sie mittlerweile schon seine ganze Familie umgebracht und er war der Letzte. Er wusste noch nicht einmal warum seine Familie angegriffen worden war. Sie hatten politischen Einfluss und demnach auch politische Gegner. Und diese Gegner könnten das Attentat veranlasst haben. Aber Jeren wollte mit diesem Kapitel abschließen, allerdings bezweifelte er, dass er das mit seinem Gewissen verabreden konnte. Es waren immerhin seine Eltern, die getötet worden waren und es war nicht so, dass er sie nicht geliebt hatte. Er hat sie sogar sehr geliebt, auch wenn sie ihn zwangen die Künste der Magie zu lernen. Aber es gehörte für Bretonen dieses Ranges einfach dazu gute Fertigkeiten in einer oder mehreren Magieschulen zu haben. Das wäre in Cyrodill wohl so, als würde der Kaiser seinem Sohn erlauben ein gewöhnlicher Bauer zu werden. Daher fand er es auch umso erstaunlicher, dass er den Tod seiner Eltern einfach so hinnahm.
Ihm viel auf, dass er selten nicht mehr so nachdenklich gewesen ist. Leider kehrte mit dieser Erkenntnis auch der Schmerz zurück, den er lange Zeit mit seinen Gedanken zurückgetrieben hatte. Währenddessen war er die ganze Zeit über die Black Road entlang getrottet. Zurzeit hielt sich der Schmerz in Grenzen, daher konnte er auch vorerst weiterlaufen. Aber kurz nach dem „Vorfall“(so nannte Jeren seinen Kampf mit den seltsamen Kreaturen und seinen "Ausflug" in die andere Welt), war es beinahe unmöglich sich überhaupt zu bewegen. Und die wenige Kraft, die er hatte, musste er auch noch in Heilzauber stecken, damit sein Arm die Reise überstand. Das Problem war, dass er all seine Kraft brauchte und die kriegte er nur vom Schlaf. Den er aber seit dem Vorfall nicht mehr hatte, denn all seine Versuche zu schlafen wurden mit grausamen Alpträumen bestrafft. Alpträumen von der anderen Welt und dessen schrecklichen Kreaturen. Demnach hatte er wenig Schlaf. Daraus folgte, dass er wenig Kraft hatte. Das bedeutete, dass er trotzdem Kraft in Heilzauber stecken musste. Und daraus resultierte, dass er seit 3 Tagen kaum vorankam und alles noch schlimmer wurde.
Jeren blickte hoch. Seine Laune besserte sich leicht. Er konnte schon den oberen Teil der Mauer sehen. Chorrol war also nicht mehr weit. Er hoffte, dass sich so nah an der Stadt keine Straßenräuber befanden. Er hatte schon den ganzen Weg über Angst vor ihnen. Jeder Bauerntölpel könnte ihn wohl mit seinem Hirtenstab erledigen. Und es war nicht ganz klar ob es der Tatsache zu verdanken war, dass Hirtenstäbe nicht allzu bedrohlich oder vielleicht nicht stabil waren oder einfach etwas leichter waren als eine Eisenkeule, aber seltsamerweise benutzten Räuber statt Hirtenstäben Schwerter, Äxte und Dolche. Und das bedeutete nicht gerade, dass Jeren's Chancen auf einen Sieg höher waren. Alles in allem war Jeren gerade ziemlich am Ende. Er wollte sich nicht allzu hervorheben, aber er war ein wirklich guter Kämpfer und Taktiker und er konnte auch gegen mehrere Gegner bestehen ohne auch nur eine Verletzung davongetragen zu haben. Diese Kreaturen hingegen haben ihm wirklich schwer zugesetzt und für mehrere Tage außer Gefecht gesetzt. Es machte ihm Angst. Vor allem da er wusste, dass er schon besser kämpfen konnte, als die Legionäre Cyrodill's. Er musste jemanden davon berichten. Andererseits wusste er, dass die anderen ihn für Verrückt erklären würden. Aber er hatte auch genug Verantwortungsgefühl, um über seinen Stolz hinaus zu denken und die Menschen, seien sie auch noch so erbärmlich und niederträchtig und hätten sie auch noch so sehr den Tod verdient, vor einer so grausamen und großen Macht zu warnen. Zuerst wollte er aber etwas über diese seltsamen Wesen in Erfahrung bringen. Zwar bezweifelte, dass er in den gewöhnlichen Buchhandlungen etwas darüber finden würde, aber Möglicherweise hatten die Magier der Universität in der Kaiserstadt ein paar Informationen, seien sie im Vergleich zu den bretonischen Hochmagiern nur Möchtegern Funkensprüher. Andererseits wollte er keinen Vorurteilen nachgehen, immerhin war er auch nicht der größte Magier auch wenn ein gewisses Talent vorhanden war. Was aber auch eher seine Schuld war.
Plötzlich wurde die Welt um ihn herum dunkler. Als er sich wieder von seinen Gedanken löste und die Welt um sich herum wieder wahrnahm, bemerkte er, dass er in einen ziemlich großen Schatten getreten war. Als er dann hochblickte, bemerkte er, dass es der Schatten einer Mauer war. Chorrol's Mauer. Er zog seine Kapuze noch etwas tiefer ins Gesicht, so dass ihm auch ja niemand in die Augen blicken konnte und schritt auf das Stadttor zu. Die Eigentümerin des Stalls bemerkte ihn Richtung Stadttor stolpern."Guten Tag, werter Herr. ich habe sie hier noch nie gesehen, daher nehme ich an, sie waren wohl noch nicht in Chorrol. Daher möchte ich sie im Namen der Stadtbewohner in unserer wundervollen Stadt begrüßen und...", sie brach ab, als Jeren sie unter seiner Kapuze mit finsterer Miene ansah. Die Frau wurde etwas verlegen und schritt etwas zu eilig in Richtung Stall.Mein erster Kontakt mit Städtern. Ich sag kein Wort und sie rennen schon vor mir weg. Das kann ja noch spaßig werden. Dann durchschritt er unter dem strengen Blick der am Außentor postierten Wache das Tor.

Chorrol. Die Stadt hatte einen sehr gepflegten Eindruck. Zu mindestens vermittelte sie nicht das Gefühl, dass sich Halunken und Räuber in ihren Mauern aufhielten. Jeren war das nur Recht. Für den Moment brauchte er erst mal Ruhe. Er hielt auf eine Wache an, um sie um Auskunft zu erbitten. Im Kopf legte er sich die Worte zurecht. Immerhin musste er 9 Jahre lang nicht wirklich gepflegt reden und wollte sich weder blamieren, noch den Eindruck eines Idioten vermitteln."Entschuldigung", sagte Jeren."Ja, was kann ich für sie tun?", fragte ihn die Wache."Könnten sie mir sagen wo sich hier eine Gaststätte befindet?""Natürlich, dort hinten."Die Wache streckte den Arm aus und deutete auf ein größeres Gebäude."Das ist es", sagte er noch. Jeren bedankte sich und schritt auf die Gasstätte zu.Lief doch ganz gut, schmunzelte er.
"Ein Zimmer, bitte", sagte er zu der Wirtin."Natürlich, natürlich", sagte die Wirtin. Sie war eine hoch gewachsene Khajit. Er mochte die beiden Tierrassen, die Khajit und die Argonier. Warum? Eine Frage, die er nicht beantworten konnte. Eine von vielen. Und so stampfte er die Treppe zu seinem Zimmer hinauf. Er legte seinen Rucksack ab und ließ sich aufs Bett fallen. Doch so gerne er sich jetzt etwas entspannt hätte, er musste sich erst mal darum kümmern die Nacht zu überleben. Sein Arm tat im Moment nicht so sehr weh, er wusste andererseits nicht so Recht, ob das gut oder schlecht war. Er wollte heute noch 3 Dinge erledigen. 1. Einen Heiler finden. 2. Neue Kleidung besorgen, denn er wollte nicht in voller Rüstung durch die Stadt laufen und seine alten Sachen, waren etwas "abgenutzt". Und 3. wollte er seine Rüstung in Reparatur geben und sich ein neues Kurzschwert kaufen. Er überlegte auch sich einen neuen Bogen zuzulegen, aber er hatte schon so viel mit seinem jetzigen überstanden. Doch hatte er dennoch Schaden genommen und er wollte sich nicht zu sehr an alte Dinge klammern. So viel hat er auch nicht mit seinem Bogen erlebt, er hatte keine Geschichte. Und seine Pfeile waren auch eher provisorisch.
Daher ging er noch einmal zu der Wirtin hinunter und erkundigte sich, wo er was finden würde. Dann ging er zu Naasira, der Heilerin in Chorrol. Sie soll wohl die beste Heilerin sein, die es gibt. Jeren war das nur recht, denn er war sich sicher, dass er die Beste brauchen würde. So ging er frohen Mutes und voller Hoffnung zur Heilerin."So schlimm wird's schon nicht sein", dachte er noch.
Enttäuscht und wütend verließ Jeren Naasiras Haus. Sie hatten ihn zu 3 Wochen verdonnert! 3 Wochen, die er in Chorrol bleiben musste, zudem musste er sie auch fast jeden Tag aufsuchen. Die Wunde schien doch sehr schlimm gewesen zu sein, denn sie war nicht sofort behandelt und nur notdürftig versorgt worden. Zu allem Übel durfte man sie nicht komplett mit Heilzaubern heilen, da der Arm zu instabil war und bei zu großer Energiewirkung einfach auseinanderfallen könnte. Jeren war am verzweifeln. Er hatte absolut keine Lust sich in einer Stadt aufzuhalten. Aber er versuchte dennoch das Positive daran zu sehen: Immerhin hatte er genug Zeit, um etwas über seine Begegnung herauszufinden. Und ein wenig Ruhe könnte im vielleicht doch gut tun.
Erst am späten Abend war Jeren wieder in der Gaststätte. Zuvor hatte er noch Seed-Neeus aufgesucht und sich einfache Kleidung schneidern lassen. Schließlich war er noch bei der Schmiedin gegenüber der Gaststätte. Nachdem Naasira die Rüstung um seinen Arm herum komplett zu Nichte gemacht hatte, musste er sich einen ganz neuen Brustharnisch kaufen. Er fand es schade sein Geburtstagsgeschenk wegwerfen zu müssen, aber was sein musste, musste sein. Zudem hatte er seine übrigen Rüstungsteile in Reparatur gegeben und sich noch einen neuen Bogen und ein neues Kurzschwert gekauft, eins aus Stahl, so wie er es schon vorher geführt hat.
In der Gaststätte angekommen legte er seine Sachen in sein Zimmer, das er mittlerweile für 3 Wochen bezahlt hatte, und ging dann runter um noch etwas zu essen und vielleicht sogar einen Schluck zu trinken. Er hatte ehrlich gesagt noch nie Alkohol getrunken. Damals war er noch zu jung und ansonsten sah er kein Bedürfnis danach. Aber probieren wollte er es jetzt auf jeden Fall. Jeren lief jetzt mit einem Kapuzenmantel durch die Gegend, denn es war die einzige Möglichkeit seine Kapuze noch zu tragen, auch wenn es etwas dämlich aussah, aber seit wann scherte er sich schon um die Meinung anderer. Zudem hatte er andere Probleme, zum Beispiel ist sein Plan wenig Geld auszugeben, um in der Stadt nicht aufzufallen komplett nach hinten losgegangen. Die Heilerin, Schmieden, Gaststätte. All das hatte ihn eine ganz schöne Summe gekostet. 1. Werfen einem die Leute, besonders die Wachen, schräge Blicke zu, denn woher sollte ein einfacher Jäger so viel Geld haben. Zu mindestens auf legalem Wege. Und 2. war Jeren paranoid genug die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, dass die Mörder seiner Familie in suchten und Aufmerksamkeit zu erregen wäre in diesem Fall ziemlich dumm. Aber er konnte es jetzt auch nicht ändern und würde auch ganz sicher nicht nervös und zitternd in seinem Zimmer hocken.
Die Gaststätte war komplett voll. Hätte er nicht im Voraus bezahlt hätte er auch keinen Tisch bekommen. Doch so saß Jeren gemütlich an seinem Tisch. Er hatte fertig gegessen und trank nur noch in kleinen Schlücken sein Bier."Schmeckt gar nicht so schlecht,", dachte er,"aber die allgemeine Begeisterung dafür kann ich trotzdem nicht verstehen."Dann schaute er sich um. Die meisten Tische waren von Nord besetzt, die Lauthals ruften und gröllten. Wie selbstverständlich stellte er seinen Bierkrug auf dem Tisch ab und schob ihn etwas von sich weg. Die restlichen Tische waren von Mischgruppen besetzt, die zum Glück etwas leiser waren. Selbst die Theke war komplett voll. Da bemerkte Jeren einen Argonier, der mit einem Bierkrug in der Hand etwas planlos im Raum stand. Er schaute einerseits traurig, aber andererseits komplett emotionslos drein.Was soll, es könnte doch sicher interressant werden, dachte er. Dann rief er dem Argonier zu. Der schaute etwas überrascht durch den Raum und fixierte schließlich Jeren."Ja du. Komm setzt dich". Der Argonier guckte noch einen Moment lang überrascht, dann setzte er sich schließlich in Bewegung und kam zu Jeren an den Tisch." Es hatte den Anschein als suchtest du nach einem Tisch, Setzt dich ruhig, ich tue dir nichts". Der Argonier setzte sich, postierte seinen Bierkrug auf dem Tisch und blickte hinein. Jeren tat ihm gleich. Sie saßen eine Weile da und sagten nichts.“Ser-Kueij“, sagte der Argonier dann plötzlich. Ein Lächeln huschte über Jerens Mundwinkel. „Jeren“, sagte er. „Danke“, brummte Ser-Kueij. „Kein Problem“, sagte Jeren mit einem Lächeln. „Du bist hier neu was? Hab dich noch nie gesehen.“ „Ja“, antwortete Jeren. „ Und du? Du scheinst auch noch nicht so lange hier zu sein.“ Der Argonier lachte. „Und das, obwohl ich schon ein paar Monate hier bin. Aber du hast Recht, ich hab hier keine Freunde.“ „Warum nicht?“ Ser-Kueij zuckte mit den Schultern. „Hat sich so ergeben.“ Jeren schaute wieder in seinen Bierkrug. „Erzähl mal, wie ist Chorrol so.“ Ser-Kueij überlegte einen Moment. „Was soll man da erzählen. Die Stadt ist ruhig, gepflegt, es gibt so gut wie keine Kriminellen. Die Einwohner sind nett.“ Jeren runzelte die Stirn und blickte zu den Nord rüber, die mittlerweile noch lauter geworden sind. Ser-Kueij grinste. „Ausnahmen bestätigen die Regel. Ansonsten hat es ein schönes Zentrum, Gilden, die Läden haben eine gute Qualität.“ „Scheint eher eine Stadt zu sein in der man sich nach seinen Abenteuern zurückzieht“, fand Jeren. „Ja.“, stimmte ihm Ser-Kueij zu. „Aber du bist doch Jäger und außerhalb der Stadt gibt es eine Menge zu jagen. Ansonsten ist hier nichts los. Aber in solchen Zeiten ist man auch froh wenn nichts los ist“, sagte der Argonier und lachte. Jeren überhörte die letzte Aussage. Stattdessen sagte zu Ser-Kueij. „Erzähl mir deine Geschichte.“ Ser-Kueij überlegte einen Moment. Vielleicht wusste er nicht ob er Jeren traute oder ihn gern genug hatte. „Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich habe das gleiche Schicksal erlitten wie viele andere Argonier auch: Ich wurde in Schwarzmarsch geboren und einige unangenehme Zustände zwangen meine Familie und mich nach Morrowind. Dort wurden wir eingefangen und als Sklaven in den Minen gehalten. Bei unzähligen Aufständen verlor ich Freunde und Familie und konnte mich schließlich selbst befreien. Dann bin ich geflohen und hierhergekommen.“ Ser-Kueij schaute wieder in seinen Bierkrug. Er atmete tief durch, um seine schlechten Erinnerungen zu vertreiben. Dann schaute er auf und fragte: „Und wie ist deine Geschichte?“ Diesmal war es Jeren, der überlegte. Noch nie hatte er jemanden seine Geschichte erzählt. Sie war auch nicht allzu besonders, aber nichts desto trotz fühlte er sich unwohl jemanden davon zu erzählen. Doch schließlich riss er sich zusammen und sagte: „Meine Geschichte ist auch nicht so besonders. Ich bin als Kind von reichen Eltern mit politischem Einfluss unter dem Sternzeichen des Kriegers geboren worden. Ich wurde in der Schule der Veränderung und Wiederherstellung unterrichtet, obwohl ich mich mit der Magie noch nie richtig anfreunden konnte. Ansonsten hab ich mich mit dem Bogen und Kurzschwert angefreundet. Irgendwann wurde meine Familie von Assassinen angegriffen. Die meisten starben und ich beschloss wegzugehen und Jäger zu werden. Seitdem beliefere ich kleine Dörfer mit Fellen und Fleisch und bin schließlich bis nach hierhergekommen.“ Ser-Kueij überlegte einen Moment. „Du bist aber kein typischer Bretone. Und dein Sternzeichen ist auch sehr ungewöhnlich.“ „Ja“, stimmte Jeren ihm zu. „Unter welchem Sternzeichen bist du eigentlich geboren. Der Argonier zuckte zusammen und schien einen Moment lang nervös zu werden. Dann sagte er: „Ich weiß es nicht. Ich wurde irgendwann in der zweiten Saat geboren.“ Jeren fand das Verhalten des Argoniers sehr ungewöhnlich und nahm sich vor herauszufinden unter welchem Sternzeichen Ser-Kueij tatsächlich geboren war.

Die beiden saßen noch eine Weile da und redeten über alles Mögliche. Über Morrowind, über High Rock, über Cyrodill. Schließlich fragte Ser-Kueij: „Woher hast du diese Wunde? Sie sieht ziemlich übel aus.“ Jeren stockte der Atem. Was sollte er sagen? Von einem Bären oder Wolf? Nein, er machte sicher nicht einen so unerfahrenen Eindruck, als dass er von einem wilden Tier so zugerichtet worden wäre. Er musste einfach die Wahrheit sagen. „Ich weiß du wirst mich für Verrückt halten, aber es waren….es waren….ich hab ein großes schwarzes Tor gefunden aus dessen Innerem gewaltige Flammen schlugen und die beiden Wesen, ein riesiges Krokodil, das aufrecht läuft, und eine Frau, die den Unterkörper einer Spinne hat, haben mich so zugerichtet.“ Jeren erwartete, dass der Argonier ihn schräg ansehen und schließlich mit eiligen Schritten weggehen würde. Stattdessen sagte er: „Deadra. Du hast Glück sie überlebt zu haben, vor allem standest du nicht gerade den Schwächsten ihrer Art gegenüber, so wie du sie beschrieben hast. Bist wohl ein ziemlich guter Kämpfer.“ Jeren fühlte sich als wäre er gestorben. Und das zwei Mal. „Du…du kennst diese Wesen?“ „Natürlich. Jeder kennt sie. Warum sollte man sie auch nicht kennen? Immerhin greifen sie uns beinahe täglich an. Wirst du mich gleich fragen ob ich weiß was Argonier sind?“, fragte Ser-Kueij lachend. Für Jeren brach die Welt zusammen. Er hatte noch nie etwas von ihnen gehört. Und jetzt erzählte ihm der Argonier, dass es tägliche Angriffe gab und sie jeder zu kennen schien. Der Argonier schien dies zu bemerken. „Du willst mir doch nicht etwas sagen, dass du sie nicht kennst, oder?“ „Nein“, gab Jeren zu. Ser-Kueij guckte ihn ungläubig an. Schließlich sagte: „Ich verstehe schon. Du warst nur in Wäldern und kleinen Dörfern unterwegs. Die Deadra greifen meistens die größeren Städte und Dörfer an. Nichts desto trotz bist du doch durch Hammerfell gezogen, oder? Hammerfell hat gerade eine noch größere Krise als Cyrodill. Cyrodill schickt sogar schon eigene Truppen nach Hammerfell, obwohl hier auch eine große Krise herrscht. Eine ganze Stadt wurde hier komplett vernichtet. Seit dem sind die Truppen besser vorbereitet. Sie können die Städte und auch die meisten Dörfer halten und sogar einige Tore schließen. Dennoch haben sie große Verluste erlitten.“ Der Argonier überlegte noch einen Moment. „Ich weiß das kommt alles sehr überraschend für dich und ich kann dir auch nicht alles erzählen. Am besten du gehst morgen zum Büchergeschäft und holst dir ein paar Bücher. Mittlerweile gibt es haufenweise Bücher über die Deadra. Erwarte nicht allzu ausführliche Informationen zu finden, es gibt nur wenige die die Deadra überlebt haben oder gar Oblivion betreten haben und danach noch zurückkehrten. Aber für den Anfang sollte es reichen.“ Jeren konnte nicht sprechen, denn er hatte einen Kloß im Hals. Er versuchte ihn mit dem Bier runterzuspülen. Es war warm geworden und schmeckte ekelhaft. Jeren verzog das Gesicht. Ser-Kueij packte Jerens Bierkrug. Beinahe augenblicklich wurde es kalt. „Du beherrschst die Schule der Zerstörung?“, fragte Jeren überrascht. „Ja, etwas. Und die, der Mystik.“ „Ich dachte du warst ein Sklave?“ „Naja, ich war ja nicht immer Sklave“, sagte Ser-Kueij. Er wirkte wieder ganz nervös und wollte es darauf belassen. Jeren fand sein Verhalten höchst merkwürdig, wollte den Argonier erst mal nicht weiter ausfragen. Jedoch nahm er sich vor noch mal darauf zurückzukommen und etwas über ihn in Erfahrung zu bringen.
Sie saßen noch länger da. Da ertönte die Glocke. Ser-Kueij schaute auf. „Ich muss los, muss morgen früh aufstehen“, sagte er. „Was machst du denn? Hast du einen Laden in der Stadt oder ein Feld irgendwo außerhalb?“, fragte Jeren. „Nein, ich helfe in Läden und auf Feldern aus. Irgendwie muss ich ja Geld kriegen. Und als früherer Sklave habe ich gute Qualifikationen für’s Aushelfen“, sagte Ser-Kueij lachend. Jeren überraschte, dass der Argonier so offen und unbesonnen darüber sprach, dass er ein Sklave war. Ser-Kueij bemerkte dies. „Man sollte nicht über seine Vergangenheit trauern Jeren“, sagte der Argonier mit einer Mischung aus Ernst, Weisheit und freundlichem Ratschlag. „Wenn du das gleiche erleben wirst wie ich, wirst du es merken.“ Jeren war erstaunt. Er hatte den Argonier wie einen gewöhnlichen Bauern eingeschätzt, aber mit einem Mal merkte er, dass viel mehr hinter ihm steckte. Ser-Kueij stand auf und verabschiedete sich. „Du kommst doch morgen wieder?“, wollte Jeren wissen. „Natürlich. Du gibst mir ja einen aus“, antwortete der Argonier mit schallendem Lachen. „Kein Problem.“ Der Argonier verließ das Gasthaus. Jeren trank noch sein Bier aus und ging dann auch hoch zu seinem Zimmer. Der heutige Tag hatte ihn vollkommen gefordert. Kaum in seinem Zimmer ließ er sich schon auf sein Bett fallen. Er dachte noch über Ser-Kueij nach. Er musste unbedingt etwas über ihn herausfinden. Er mochte ihn. Er war auch der Erste, mit dem er seit so langer Zeit richtig gesprochen. Jeren war glücklich. Es war unglaublich befreiend jemanden etwas zu erzählen, was man lange für sich behalten hat, sei es auch noch so unwichtig und unbedeutend. Jeren verstand nur nicht warum es der Argonier war. Gerade er.
Und während er so grübelte schlief er ein.

weuze
17.04.2010, 00:30
Von der Feuerstelle stieg nur noch eine dünne Rauchfahne auf, als Arranges die Satteltaschen zumachte und aufsaß. So, auf in Richtung Skingrad... die Straße werde ich heute mal etwas meiden, ich denke, dass ein wenig querfeld ein nicht schaden kann, schließlich ist die Gegend hier überschaubar und nicht gefährlich... Der Kaiserliche drückte mit den Lederstiefeln leicht in die Flanken des Pferdes, so dass es sich in Bewegung setzte.

Baumgruppen und flache Wiesen zogen an dem Reisenden vorüber. Die Landschaft wirkte saftig grün und die Bäume uralt und doch stark. Die Sonne schickte wärmend ihre Strahlen zur Erde, ein paar wenige Schäfchenwolken unterbrachen das Azurblau des Himmels. Arranges spürte eine leichte Briese im Gesicht und atmete tief den Duft von Kräuter und Bäumen ein. Wenigstens kann Er mir diese Momente nicht zerstören, ich bin schon genug geplagt mit den ständigen Gebarden und Aufgaben die Er von mir verlangt, dass ich sie erfülle...

Abwesend spielte Arranges mit dem ledernen Zügel, als ein nicht sehr fern klingender Ruf an sein Ohr drang. Eigentlich sollte ich soetwas ignorieren, es sind wahrscheinlich sowieso nur wieder irgendwelche Kaufläute, die von Bandieten bedroht werden... also nicht mein Problem... Arranges ritt weiter als ob nichts geschehen wäre, aber wenige Augenblicke später hörte er den selben verzweifelten Ruf nochmal. Oh ja genau... nur nicht nachlassen mit den Hiflerufen, bis jetzt die beste Taktik von in Not geratenen Reisenden... Arranges schaute sich suchend nach der Quelle des Schreis um. Er konnte die Richtung aus der die Rufe kamen ausmachen. Es war eine große Baumgruppe mit dichtem Buschwerk am Boden. Wenn das mal nicht heftigst an einen Hinterhalt erinnert... Gut 50 Meter vor dem Dickicht blieb Arranges stehen und saß ab. Er zog sein Schwert und ging langsam und aufmerksam auf die Bäume zu. Als er schon fast heran war, stolperte gehetzt eine Frau aus dem Gebüsch vor dem Kaiserlichen. Vor ihm blieb sie mit schreckensweiten Augen stehen und stieß ein kurzes Kreischen aus, bevor sie schluchzend verstummte. Ich komme mir jedes Mal vor wie in einem dieser naiven Märchen, wenn ich nicht auf der Straße unterwegs bin und ganz normal Banditen abschlachte, so wie es auch sein sollte... stattdessen darf ich hier Jungfern vor Ratten im Gras retten... um etwas anderes wird es sich kaum handeln... 'Ruhig, beruhigt euch gnädige Frau!' Sagte der Kaiserliche sanft und trat näher an die Frau heran. Oha... eine Kaiserliche weit abseits von Zivilisation und Stadt? 'Helft uns, ein Monster, ein Monster in der Erde, bitte helft mir!' Eine Ratte in einem Erdloch... sehr interessant... 'Beruhigt euch doch ersteinmal, ich werde euch ja helfen!' Die Kaiserliche atmete zweimal tief durch, kam aber von ihrem Schluchzen nicht ganz weg. Hektisch aber deutlich fing sie an zu reden: 'Etwas hat uns verfolgt, durch das hohe Gras am Hang dort hinten, wir waren auf einem nicht verzeichneten Weg, als Gebrüll und große Schatten uns verschreckten. Große Gestalten brachen durch das Farn und Gebüsch am Straßenrand. Mein Mann und unsere zwei Begleiter und ich haben die Fluch ergriffen. Mein Mann und einer unserer Begleiter haben sich diesen Dingern gestellt. Aber ich habe nur noch Schreie gehört, ein lautes Krachen, ich habe über die Schuletr zurück geschaut, mein Mann hatte das Schwert fallen gelassen und rannte uns mit blutverschmiertem Gesicht nach... unseren anderen Begleiter habe ich nicht mehr gesehen, wir dachten diese Baumgruppe wäre eine gute Zuflucht, aber wir, ich... wir konnten ja nicht wissen... eine unserer Wachen, die neben mir lief, verschwand plötzlich in einem Loch in der Erde, eine gemauerte Röhre führte nach unten, er schrie und rief, aber es half nichts... mein Gemahl kam hinter mir heran, als auch unter ihm plötzlich die Erde nachgab... unter dem Boden muss eine alter Ruine sein, ich habe ein paar Mauerreste gesehen und eine halb mit Rahmen und Angel versunkene Tür... ich schaute mich nochmals um, aber die Schatten waren verschwunden... doch plötzlich drang ein wildes Knurren aus den Löchern im Boden... bitte ihr müsst mir helfen!' Hört sich interessant an... mal sehen was da los ist... Arranges blickte die Frau kurz abschätzend an. 'Na dann, zeigt mir diese Tür, welche in den Boden führt.' Freude und Hoffnung spiegelte sich auf dem Gesicht der Kaiserlichen wieder. 'Danke Herr, danke! Folgt mir...' Sie rannte in die Baumgruppe und Arranges folgte ihr.

Es war nicht sehr weit, als sie vor einer halb vermoderten Festungstür standen, die etwas schräg in den Boden versunken war. Ziegel und Bruchtsein umrahmten sie und deuteten an, wie sie einst in der Mauer gewesen sein musste. 'Nun denn...' Sagte Arranges und legte Hand an die Tür an. Er musste sich anstrengen, aber entgegen der Erwartung, ging die Tür doch recht flüssig auf, als ob sie regelmäßig geölt worden wäre. Arranges ging vorraus. Eine steile bröckelnde Treppe führte nach unten. Es erinnerte an Abwasserkatakomben oder Goblinhöhlen... nur durch kleine Schlize oder Löcher in der Decke fielen schmale Lichtstreifen. Arranges stellte durch Zauber einen kleinen Lichtkegel um sie herum her...

'Marbil! Wo bist du?' Fing die Frau hinter ihm an zu rufen. 'Still! wir werden ihn auch so finden, schweigt jetzt!' Am Ende der Treppe angelangt, setzte Arranges einen weiteren Schritt und vernahm zu seiner Verwunderung ein Platschen... Wasser, hier unten steht alles knöcheltief unter Wasser?! Na ganz toll... Vor ihnen tat sich ein eng verzweigtes Labyrinth aus Gängen auf, die Wände waren aus Bruchstein und es roch modrig. Arranges machte einen weiteren Schritt, als ihm direkt von vorn ein wildes Brüllen gefolgt von einem Knurren entgegenflog, dann bewegte sich ein riesiger Schatten in der Dunkelheit, Wasser spritzte ihm entgegen und... nichts gescha, der Schatten war einfach wieder weg... ein platschendes Gereusch wie von rennenden Füßen in dem seichten Wasser ging an ihnen vorbei, darauf folgte ein lautes Quieken wie von einem sterbenden Schwein, dann wieder Stille. Verdammt, was geht hier vor? Aber weiter konnte Arranges nicht mehr denken, ein Angstschrei, der devinitiv von einer menschlichen Seele stammen musste, hallte durch die Gänge, gefolgt von einem Lauten hohlen Plumps, dann wieder Still. Was zur Hölle geht hier vor? Wieder wurde sein gedankengang unterbrochen, dieses Mal von einem gereusch als würde man ein Schwert über Stein ziehen... ein Windhauch kam ihnen entgegen und mit ihm der dröhnende Hall eines Kreischens das an ein kleines Mädchen erinnerte. Stille. Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Sache... Er drehte sich zu der Kaiserlichen um, die mit völlig verstörter Miene hinter ihm stand und nicht mehr zu wissen schien, wo oben oder unten ist. 'Kommt, bleibt dicht bei mir!' Er reichte ihr die Hand, welche sie dankend nahm und ihm dann hinterher stapfte. Arranges lief weiter, bis er bemerkte, dass die Gänge links und rechts weiter wurden, die ganze Räumlichkeit entwickelte sich mehr und mehr zu einer Säulenhalle, wie sie zum Teil unter der Kaiserstadt in den Katakomben vorzufinden ist. Enge und breite Säulen mit recht schmalen Gängen dazwischen, hin und wieder auch eine längere Mauer und überall hing dieser Gestank von Moder und Fäulnis in der Luft. Ein Ruf durchbrach die Stille: 'Rednaya!' Plätschern folgte dem Ruf... 'Das ist mein Mann!' Sagte die Kaiserliche hinter Arranges mit zitternder Stimme und machte sich von seiner Hand los. Sie wollte gerade in die Richtung laufen aus welcher der Ruf kam, als sie der Magier am Ärmel packte und festhielt: 'Bleibt bei mir, hört nicht auf die Rufe, wir finden euren Mann!' 'Rednayaaa!' Ertönte es wieder. 'Ich muss zu ihm, vielleicht ist er verletzt!' Sie riss sich los und rannte davon ehe der Kaiserliche sie erneut festhalten konnte, das Platschen ihrer Schritte war noch nicht verklungen als aus einer ganz anderen Richtung ein Brüllen ertönte, welchem schnelles Plätschern folgte, irgendetwas rannte an Arranges vorbei, eine große Gestalt, dann ein lautes Knacken, ein Kreischen... Stille. Arranges nahm ein rotes Schimmern hinter ihm war, als er von etwas umgerannt wurde und ins Wasser fiel. Was zur Hölle von Oblivion war das denn? Das hat sich angefühlt als wäre ich von einem centnerschweren Steinblock getroffen worden... Arranges stemmte sich aus dem abgestandenen Wasser hoch. neben ihm im Gang rannte etwas vorbei, es war die Kaiserliche, welche schluchzend vorübersauste Nanu, in die selbe Richtung lief sie doch gerade eben... Wieder war ein lautes Brüllen zu vernehmen, gefolgt von einem Fauchen. Wieder rannte etwas vor Arranges durch den Gang. So jetzt reicht es aber... das nächste Ding, was an mir vorbeirennt überlebt es nicht, ich komme mir hier vor wie im Irrenhaus... Keine Sekunde später Kam ein seltsames Leuchten auf den Magier zu, welches einfach aus dem Nichts auftauchte, ein Stöhnen erfolgte und das Licht war weg, stattdessen spürte der Kaiserliche einen luftzug an der Wange und nur einen Liedschlag später fegte wieder ein großer Schatten an ihm vorüber... das Platschen der Schritte des Schatten und das von Arranges Schritten mischten sich ineinander, als der Nekromant das Ding vor ihm verfolgte Mal sehen, wer da Spielchen spielt... Der Schatten vor Arranges kam immer näher. Aja ich hole auf... Hinter Arranges waren nun auch Schritte im Wasser die sehr schnell näher kamen, dann streifte ihn plötzlich etwas an der Wange, vor ihm tanzte ein rotes Licht, der Schatten war weg und das Licht kreiste auf der Stelle, bis es mit einem ohrenbeteubenden Klirren verschwand, kurz bevor Arranges es erreicht hatte. Fragend drehte er sich um und schaut in einen dunklen Schlund aus welchem ihm fauliger Atem entgegnschlug. Die Kiefer waren mit dornenartigen Zähnen bewährt, doch mehr als pure Finsternis um den Rachen konnte der Magier nicht erkennen...

KingPaddy
01.05.2010, 16:05
Tarrior erwachte nach nur unbefriedigend wenigen Stunden Schlaf am nächsten Morgen. Ein lautstarker Streit war im Gange und er konnte alles hören. Es war unglaublich, wie laut die Leute brüllten. Er vergrub seinen Kopf unter dem Kissen, doch es konnte die Geräusche nur unwesentlich dämpfen. Er wälzte sich mehrmals hin und her und wollte einfach weiterschlafen, doch es gelang ihm nicht. Schwer genervt erhob er sich. Seine sämtlichen Glieder schmerzten und sein Kopf brummte und fühlte sich schwer wie Blei an. Dieser furchtbare Muskelkater war die logische Folge der harten Kämpfe des letzten Tages gewesen und jetzt, wo ihm auch noch der verdiente Schlaf fehlte, war es gleich dreimal so furchtbar. Auch wenn es ihm im Moment nicht gut ging, so brachte ihn sein aufkommender Zorn wieder auf Höhe und trieb ihn zu Höchstleistungen. Schnellstens hatte er sich angezogen und legte die Rüstung an. Er schaute in einen Spiegel an der Wand. Dunkle Augenringe, wild zerzauste Haare, Drei-Tage-Bart und der zornige Ausdruck blickten ihm entgegen. Ein Lächeln trat in sein Gesicht. Die weißen Zähne waren das einzige, was ihn von einem verwilderten Straßenräuber unterschied. Genau dieser Eindruck war perfekt. Egal wer hier diesen Lärm verursachte, er würde es auf jeden Fall bereuen. Natürlich würde er sich danach nicht noch einmal in das Bett legen, aber er war sich sicher, dass er sich danach besser fühlen würde. Das Lächeln wurde noch etwas breiter. Am liebsten würde er sie leiden lassen, aber das war hier nicht der Ort dafür. Aber Einschüchterung konnte auch schon sehr befriedigend sein. Er übte noch einen irren Blick und verließ dann das Zimmer. Und tatsächlich waren die Übeltäter schnell ausgemacht. Es handelte sich um einen Nord und einen Kaiserlichen. Sie standen mitten im Schrankraum und stritten sich schon am frühen Morgen um Geld. Scheinbar hatte jemand beim Glücksspiel betrogen, was dieser natürlich leugnete und schuldete damit eine Menge Geld. Tarrior konnte das verstehen, aber zum frühen Morgen war das vollkommen fehl am Platz. Der Wirt putzte seine Theke scheinbar unbeteiligt und beachtete die beiden Streithähne gar nicht. Der Dunmer schritt aus und auf die Beiden zu. „Du verfluchter Betrüger. Ich will meine 200 Draken zurück!“: brüllte der eine gerade wieder.

„Was soll bitte dieser Lärm am frühen Morgen?“: fragte Tarrior von hinten. „Was willst du denn? Wir haben hier eine wichtige Sache zu besprechen“: fuhr ihn der Eine an, doch dann drehte er sich erst um. Er war offensichtlich erschrocken, als er in das wilde Gesicht des Dunmers sah, der ihm einen boshaften Blick schenkte. „Was mischst du dich hier ein?“: wollte nun der Andere wissen und packte ihn. Tarrior roch Alkohol in seinem Atem. Er schnappte sich den einen Arm und verdrehte ihn. Ein Schmerzlaut entwich der Kehle seines Gegenübers. Der Kaiserliche brach langsam in die Knie. „Entweder ihr klärt das jetzt auf der Straße, oder ihr seid endlich still“: sagte er und vernichtete ihn mit seinen Blicken. Der Kaiserliche nickte mit gequältem Gesicht. Inzwischen hatte sich der Nord wieder gefangen, doch einen Kommentar wollte er nicht gelten lassen. Er wandte sich ihm wieder zu. „Ich habe gestern gegen Banditen gekämpft und mehrere Rothwardonen, ohne mit der Wimper zu zucken, getötet. Ich hatte vor danach auszuschlafen, aber das kann ich nicht, weil sich hier zwei betrunkene Narren gegenseitig anbrüllen und entsprechend schlecht bin ich auch gelaunt. Und das ist jetzt nur ein Vorschlag zur Güte. Reiz mich lieber nicht noch weiter“: drohte er und verengte seine glühenden Augen, bis nur noch Schlitze übrig waren, um sie dann bedeutungsvoll wieder zu öffnen und ihn mit einem durchdringendem Blick nieder zustarren. Der Nord wandte sich ab. In diesem Moment erhob sich wohl hinter ihm der Kaiserliche. „Du verdammter Sohn einer dunmerischen Hündin“: schrie und stürzte mit erhobener Faust torkelnd auf ihn zu. Auch wenn seine Muskeln die plötzliche Ausweichbewegung mit unglaublichem Schmerz quittierten, brachte er sich außer Reichweite. Dann ohne einen Moment zu zögern, rammte er seine Faust dem Kaiserlichen ins Gesicht. Er kippte um wie ein Brett, aber nicht ohne sich kurz darauf wieder hoch kämpfen zu wollen. Der Dunmer hatte genug, zog das Schwert und setzte es dem Mann an die Kehle. Mittlerweile war auch der Wirt herbei gestürmt, dem die Sache jetzt gar nicht mehr so harmlos erschien. „Rühr dich und du bist tot“: drohte Tarrior mit eiskalter Stimme. Der Kaiserliche schluckte schwer. Jetzt schien er selbst im volltrunkenen Zustand zu merken, dass es besser war diesen Dunmer nicht zu verärgern. Er steckte die Klinge weg. „Los verschwindet, bevor ich es mir noch anders überlege“: befahl er und plötzlich waren sich der Kaiserliche und der Nord einig, denn Letzterer stützte seinen Streitpartner und zusammen verließen sie die Taverne. Tarrior seufzte laut.

„Verzeiht bitte Serjo. Ich hatte nicht gedacht, dass euch der Streit aufwecken könnte. Soll ich euch ein Frühstück bereiten?“: versuchte der Wirt die schlechte Stimmung zu entschärfen. Er schnaufte verächtlich. „Nur ein kleines Frühstück. Bis nach Caldera sind es nur zwei Stunden, da brauche ich nicht viel“: sagte er knapp und ließ sich anschließend bewirten, aber war noch die ganze Zeit in sehr schlechter Stimmung.

Nachdem er seine Zeche gezahlt hatte, hatte er sich auch schon auf den zu den Ställen gemacht. Seine Augen brannten wie Feuer. Glücklicherweise war seine Plantage, sein eigenes Bett und eine ruhige Nacht ein mittlerweile sehr greifbares Ziel. Die Artefakte musste er noch in der Burg von Caldera abholen und dann konnte es theoretisch für ihn vorbei sein. Er konnte sich endlich das erste Mal seit Monaten wirklich ausruhen. Er kurzer Ritt war jetzt alles. Als er sich dem Stall näherte, kamen ihm zwei Gestalten entgegen. Sein Blick taugte auf die Entfernung noch nichts. Er musste mehrmals blinzeln um mehr erkennen zu können. Tatsächlich handelte es sich um die zwei jungen Minenarbeiter, die er nachdem Kampf mit ihrem verletzten Freund hier in die Stadt geschickt hatte. Sie hatten damals Fryrr mit sich genommen. Er hatte gehofft sie hier anzutreffen. Der Tempel war auch gleich in der Nähe, wo ihr verletzter Freund vermutlich gerade versorgt wurde. „Serjo wie schön euch wieder zu sehen. Wir haben schon die Nachricht bekommen, dass Fürst Rethan hinter dem Angriff steckte. Wir können es noch gar nicht glauben. Wir hoffen die Stadtwache wird ihn finden“: begrüßten sie ihn, als sie aufeinander trafen. Dann wandten sich die Jungen wieder um und zusammen gingen sie zum Stall zurück. „Nicht nur ihr. Ich hatte ja noch eine persönliche Rechnung mit diesem Kerl offen, aber darauf möchte ich lieber nicht genauer eingehen. Wie geht es übrigens eurem Freund?“: kommentierte er Rethans Schuld. Bei der Frage verschlossen sich die Gesichter der Beiden. „So schlimm?“: fragte Tarrior. „Er hat das Bewusstsein verloren und fiebert. Die Priester tun, was sie können, aber können erst einmal noch nichts versprechen“: erklärte einer von ihnen. Er schaute betreten zu Boden. „Sagt den Priestern sie sollen alles versuchen. Ich werde die Kosten für die Behandlung übernehmen, falls sie sich jetzt wegen des Geldes in ihrer Hilfe beschränken“: bot Tarrior an. „Das ist es nicht. Sie geben ihr Bestes, doch es sind nur noch Adepten und ein alter, fast blinder Priester hier. Die anderen wurden zu dem Aschlandpass nördlich von Caldera abgezogen um das dortige Feldlager der Redoraner zu unterstützen. Die wollen ja verhindern, dass die Deadra die Westspalte angreifen. Alle fähigen Heiler sind inzwischen dort“: erklärte der andere Jugendliche. So kalt und herzlos, wie es auch in seinen Augen war, musste er zugeben, dass die Abwendung dieser konkreten Gefahr jetzt Vorrang hatte. „Ich verstehe. Wollen wir bloß hoffen, dass euer Freund wieder zu Kräften kommt und dass die Redoraner den Pass werden halten können. Die Deadra eines Morgens vor der Haustür zu haben, ist für mich nicht gerade eine erfreuliche Aussicht“: sagte Tarrior.

„Euren Guar haben wir im Übrigen in den Stall geschafft. Wir wollten hier noch auf euch warten. Eigentlich wollten wir schon längst zurück zum Tempel“: erklärte der Eine den Verbleib von Fryrr. Er verabschiedete sich von den beiden jungen Dunmern. Sie lenkten ihre Schritte schnell in Richtung des Tempelgebäudes, während er selbst die Stallungen aufsuchte. Der Guar begrüßte ihn mit freudigem Brummen und suchte die Nähe seines Reiters. Tarrior zog seinen Chitin-Handschuh aus und ließ seine Hand über die ledrige Haut des Tieres streichen. Er spürte den ruhigen und gleichmäßigen Herzschlag, wie er das Blut durch Fryrrs Körper pumpte. Er machte ihn los und führte ihn an dem Seil erst hinaus und führte ihn dann hinter sich. Nicht das das Seil unbedingt notwendig gewesen wäre, denn sein Reittier trottete auch ohne Anweisung einfach folgsam hinter ihm her. Am liebsten wäre er sofort einfach weiter geritten, aber er hatte ja dem Schmied seine Knochenrüstung, oder besser was davon noch übrig gewesen war, zur Reparatur überlassen gehabt. Zwar wer der Schaden enorm gewesen, aber in Morrowind gehört das Schmieden und das Reparieren von Knochenrüstungen zu den grundsätzlichen Fähigkeiten eines Schmiedes. Jemand der in einer der dunmerischen Siedlung hier auf Vvardenfell eine Schmiede betrieb, musste so etwas einfach können. Hier im Innern der Insel und entfernt von den kaiserlichen Kolonien, wurden nun einmal keine stählernen oder eisernen Schepperpanzer nachgefragt. Die Dunmer hatten schon immer eher auf die traditionellen, eher leichten und natürlich sehr beweglichen Rüstungen gebaut. Chitin oder halt Knochen waren dafür das Grundmaterial. Vulkanglas war natürlich ebenso beliebt, aber das konnte sich halt nicht jeder leisten. Auch Tarrior verzichtete eher auf einen Panzer aus dem grünen Glas. Erstens weil er eben so teuer war und zweitens weil die Glasrüstung in der Pflege auch unglaublich unpraktisch war. Die gute Eignung für den Kampf konnte man ihr aber natürlich nicht absprechen, denn sie bot erstklassigen Schutz. Er hatte den Knochenharnisch nicht besonders vermisst, seit er sich damals in rauchende Knochenschalen aufgelöst hatte, denn er hatte ja seine Chitin-Rüstung als Ersatz gehabt. Jetzt wo er aber genauer darüber nachdachte, verband er einige Erinnerungen mit der Rüstung. Wenn er sie wiederbekam, wäre das schon wieder ein kleines Stück Glück für ihn.

Er zwängte sich mit Fryrr durch die Gassen der Stadt. Die Leute strömten in Richtung der beiden Brücken auf die andere Seite des Stroms. Er spähte über den Fluss und erkannte, dass wohl gerade die Essensrationen ausgegeben wurden. Zwar behinderte ihn der Strom an Dunmern und Kaiserlichen, aber nach dem die größten Gruppen an ihm vorbei waren, kam er ungleich schneller voran und schlug sich dann endlich in die Gassen. Er passierte einige Abbiegungen und musste mehrmals ausweichen, weil ihm Kisten oder Transporturnen den Weg blockierten, doch schlussendlich kam er endlich zurück auf die Hauptstraße. Die Magier- und die Kriegergilde befanden sich nun zu seiner linken Hand und der Schmied direkt vor ihm. Er band den Guar draußen an einem Pfosten fest. „Gleich wieder da“: flüsterte er dem Tier zu und trat durch die Tür in den Verkaufsraum der Schmiede. Meldor war gerade damit beschäftigt einen eisernen Brustpanzer zu polieren. „Oh ihr seid es. Ihr hatte eure Rüstung doch erst gestern bei mir abgegeben. Ich hatte euch nicht so schnell zurückerwartet“: begrüßte ihn der Schmied. „Ich hatte auch damit gerechnet, dass es etwas länger dauern würde, aber ich werde wohl gleich die Stadt in Richtung Caldera verlassen. Ich sehne mich nach meinem Haus. Doch sagt, wie weit seid ihr mit der Reparatur gekommen?“: erklärte Tarrior sein frühes Erscheinen, doch bei der letzten Frage stahl sich ein breites Lächeln auf das Gesicht des Schmiedes. „Ich hoffe doch ihr wäret auch bereit mir neben den Reparaturkosten auch ein kleines Belohnungsgeld zu zahlen, wenn ich meine Arbeit schnell und zuverlässig erledigt habe. Oder etwa nicht?“: sagte Meldor und zog einen Schmollmund als er Tarriors missbilligendes Gesicht bemerkte. „Noch eine Extra-Belohnung wegen der Schnelligkeit? Da müsste ich die Rüstung aber jetzt schon hier vor mir haben, ansonsten könnt ihr sie euch abschminken“: meinte der Dunmer und sah auf den Bosmer herab. Dieser setzte ein Raubtier-Lächeln auf. Er kramte unter seiner Verkaufstheke und zog mit beiden Händen ein Leinenbündel hervor, das er dann ihm vor die Nase hielt. „Ich hätte nicht gefragt, wenn es nicht so wäre“: sagte er und schlug das Tuch zurück. Tarriors Augen weiteten sich. Die Rüstung sah, bis auf wenige Stellen, so aus, als wäre sie nie kaputt gewesen. „Das muss ein Traum sein, das ist doch vollkommen unmöglich“: stammelte er und verharrte dann mit offenem Mund und weitem Blick.

„Ihr hattet Glück. Diese Rüstung ist eine Spezial-Anfertigung für verdiente Ratsherren gewesen, nicht wahr? Zwar hatte man damals nicht mich mit diesem Auftrag betraut, aber ich habe zugearbeitet und die Bein- und Armschienen gefertigt. Die wiederherzustellen war daher kein Problem für mich gewesen. Die Stiefel und Schulterplatten waren kaum beschädigt gewesen, also waren die auch kein Problem. Der Harnisch hatte mich die meiste Zeit gekostet. Er war schließlich auch am schlimmsten ruiniert. Ich habe die ganze Nacht gesessen um ihn wiederherzustellen, aber sie sehen, dass sich die Mühe gelohnt hat. Einen Helm hattet ihr ja nicht abgegeben. Gesäubert hatte euer Rüstzeug dann aber mein neuer Lehrling. Ich bin heute in den Morgenstunden fertig geworden und bin dann wie ein Stein ins Bett gefallen“: erläuterte der Schmied. Tarrior war wirklich zufrieden. Der Bosmer hatte eine hervorragende Arbeit geleistet. „Diese ganze Mühe hättet ihr euch doch nicht machen müssen...“: setzte Tarrior an, doch der Schmied unterbrach ihn. „Jetzt versucht euch nicht um die Bezahlung zu drücken“: feixte er und lächelte. „Ich ahnte bereits, dass der Auftrag wichtig wäre, deshalb hatte ich mich beeilt. Achso ich hörte von dem, was ihr dort in der Mine getan hattet. Dafür gewähre ich euch natürlich einen kleinen Rabatt. Ein Wunder das ihr es mit dieser dünnen Chitin-Haut überhaupt gegen diese rothwardonischen Hunde geschafft habt“: erzählte ihm der Schmied. „Ich danke ihnen. Es ist eine ausgezeichnete Arbeit geworden. Wie viel wird es mich kosten? Rechnen sie die kleine Schnelligkeitsprämie ein“: kam er wieder auf die Kernfrage zurück. Meldor überlegte einen Moment. Sein Gesicht nahm einen großmütigen Ausdruck an. „Entscheiden sie, was ihnen meine Arbeit wert gewesen ist“: überließ er die Entscheidung Tarrior. Jetzt hatte der Bosmer ihn schon zum zweiten Mal in kürzester Zeit überrascht. Tatsächlich war er von der Leistung überzeugt gewesen, doch kam bei dieser Gelegenheit wieder seine dunkle Seite durch.

Er nahm sich seine Belohnung für die Befreiung der Mine und öffnete den Beutel. Meldors Augen wurden schon in Aussicht einer großzügigen Entlohnung so groß, wie es der prall gefüllte Beutel war. Mit einem gewissen Maß an durchscheinender Freude an der Grausamkeit fischte er zwanzig Draken aus dem Säckchen und legte sie dem Bosmer auf die Theke. „10 Draken für die Reparatur und 10 weitere Draken für die Eile“: sagte er knapp und schnappte sich schnell seine Rüstung, bevor der Bosmer protestieren konnte. Doch der Schmied machte zunächst keine Anstalten dazu. Scheinbar hielt er das für einen schlechten Witz. Erst als Tarrior das Gold wieder verstaute und sich in Richtung Tür umwandte, kam Bewegung in Meldor. „Was soll das hier werden?!“: fragte er mit quiekender Stimme. „Ihr habt mir die Höhe eurer Bezahlung freigestellt“: antwortete er knapp und öffnete die Tür. „Das könnt ihr doch nicht einfach tun! Das ist ja ungeheuerlich. Das widerspricht jeder guten Sitte“: schrie ihm der Waldelf mit überschnappender Stimme hinterher, als er den Laden verließ. „Ihr könnt doch nicht einfach so gehen. Seht mich gefälligst an“: verlangte der Bosmer. Tarrior ignorierte ihn zunächst, verstaute die Rüstung und band Fryrr los. „Ihr habt es mir freigestellt. Ich musste euch nur soviel zahlen, wie ich der Meinung war, das eure Arbeit wert sei“: wies er berechtigterweise jede Schuld von sich. „Aber das ist nicht üblich. Das ist eine Frechheit und eine Beleidigung!“: ließ Meldor verlauten. Tarrior stieg inzwischen auf den Rücken des Guars und tätschelte den großen Kopf des Tieres. „Nein eine Beleidigung wäre es gewesen, wenn ich euch gar nichts bezahlt hätte“: erklärte Tarrior todernst. Irgendwie bereitete ihm das jede Menge Spaß. „Und ob es das war. Das ist absolut sittenwidrig, unerhört, reiner Betrug und einfach unfair“: moserte der Schmied weiter.

Tarrior setzte ein kleines Lächeln auf. „Tut mir leid werter Meister Schmied, aber so ist nun einmal Haus Hlaalu“: sagt es, drückte Fryrr die Stiefel in die Flanken und war im nächsten Moment auch schon weg. Meldor der Schmied blieb in einer Staubwolke zurück. Tarrior, der nun endlich wieder guter Stimmung war, hielt auf das Nordtor von Balmora zu. Er würde es passieren und der Straße weiter in Richtung Norden folgen und dann wäre er in zwei bis drei Stunden in Caldera. Seine Plantage rückte langsam näher. Er konnte es kaum erwarten.

Kampfkatze2
07.05.2010, 19:08
Jetzt kam ein weiterer Dremora. Anders als die Dremora vor ihm, führte er einen Knüppel. Mit seiner bereits über dem Kopf ausgeholter Waffe rannte er frontal auf Alexian zu. Alexian parierte den anscheinend ohne Taktik geführten Hieb mit leichtigkeit, musste aber mit entsetzen feststellen, dass der Dremora nicht wie erwartet sofort zurückschlug, sondern denn Rückstoß nutzte. Er ließ seinen Waffenarm in entgegengesetzter Richtung kreisen und machte einen Hieb von unten. Alexian war zu langsam um auf den schnellen Hieb zu reagieren und der Dremora traf ihn am Kinn, worauf ein dumpfer Schmerz durch seinen Schädel fuhr. Alexian geriet ins wanken und spürte, wie ihm der Helm vom Kopf glitt, dann fasste er sich wiede. Eine warme Flüssigkeit lief ihm den Hals herunter lief und der Schmerz an seinem Kinn und in seinem Schädel wurde deutlicher. Doch jetzt war der falsche Moment Schmerzen nachzugeben.

Der Dremora holte mitlerweile zu einem erneuten Hieb aus, diesmal von rechts. Alexian unterschätzte seinen Gegner nicht mehr. Die Dremora vor ihm waren Nichts im vergleich zu den Kampfkünsten des Dritten. Alexian parrierte den Hieb und stach direkt in die Richtung der Brust seines Gegners. Er war überrascht, wie viel Mühe der Stich in gekostet hat. Mit erneutem Entsetzen bemerkte er, dass seine Klinge sich nur ein wenig in die Rüstung gebohrt hatte. So schnell wie möglich ging er wieder in Verteidigungsstellung. "Seine Rüsstung ist zu dick, um mit ein Paar Hieben und Stichen nennenswerten Schaden zu hinterlassen." Der Dremora suchte seinen Blick. "Na, Milchgesicht? War das alles?" Alexian merkte sofort, dass der Dremora ihn provozieren wollte. Auf ihn draufzustürmen kam überhaupt nicht in frage. Erneut sah der Dremora Alexian genau in die Augen. "Tut mir leid wegen deinem Kinn, aber Milchgesichter platzen so leicht!" Dann erkannte Alexian seine Chance. Der Dremora selbst hatte ihn auf seine Idee gebracht: "Er trägt keinen Helm!"

KingPaddy
07.05.2010, 20:06
„Banditen! Warum mussten es auch ausgerechnet Banditen sein? Leidet Vvardenfell nicht schon unter genug anderen Problemen?“: diese und andere Fragen stellte sich Tarrior in den nächsten Augenblicken. Er blickte an sich herab. Blut hob sich vom weißen Chitin seiner Rüstung ab. Er schüttelte den Kopf. Da überrannten schon die Deadra die ganze Insel und trotzallem lungerten noch immer Banditen herum. Er konnte es wirklich nicht fassen. Zu seinen Füßen fanden sich zwei Tote. „Und nicht einmal gepanzert, aber eine riesige Sauerei“: fluchte der Dunmer innerlich. Den einen Halsabschneider, ein Kajhit, hatte er mit der Klinge mehrere Schnitte im Bauchbereich verpasst, was ihm etwas Zeit verschafft hatte. Sein Partner, ein Kaiserlicher, hatte es dann mit einem kleinen Dolch versucht. Tarrior beseitigte dieses Problem, in dem er mit einem Feuerzauber das halbe Gesicht des Menschen weg brannte. Die Katze war geschockt gewesen und hatte eine Lücke offenbart. Mit seinem Langschwert umging er den eisernen Kriegshammer und setzte einen Stich in die Kehle. Das Blut war gespritzt und hatte seinen Brustpanzer von oben bis unten eingesaut. Er hasste so etwas. Er zuckte mit den Schultern und unterzog die Leichen einer kurzen Untersuchung und fand tatsächlich einen kleinen Beutel mit ungefähr 50 Septimen und einigen Edelsteinen. „Keine besonders reichhaltige Beute“: befand er und spuckte auf die Toten. Caldera war am Horizont bereits in Sicht gekommen. Die Diebe waren keinesfalls mutig gewesen, sondern nur abwägend, dass sie ihn so kurz vor der Stadt überfallen hatten. Die Gefahr von der Stadtwache erwischt zu werden, hatten sie wohl in Kauf genommen um sich vor den Deadra zu schützen, denn Tarrior hatte in der Nähe ein Oblivion-Tor entdeckt. Ein Rudel Clanbanne hatte es umschlichen, aber ansonsten war ihm nichts Besonders aufgefallen. Er hatte keine besondere Lust verspürt, dass Tor schließen zu wollen. Seit Cyrodiil war er von diesem Wahnsinn geheilt. „Einmal und nach Möglichkeit sobald nicht wieder“: legte er für sich fest. Sein Zuhause befand sich im Hinterland von Caldera. Dort hinzugelangen, hatte im Moment Priorität. Er schwang sich zurück auf Fryrrs Rücken, der sich während des Kampfes entfernt hatte und ritt wieder in Richtung der kaiserlichen Siedlung. Nach nur einer knappen Viertelstunde hatte er sie dann auch erreicht. Er war überrascht auch hier vor einem Tor zu stehen.

Selbst hier hatte man zwischen den Türmen ein notdürftiges Tor aufgezogen. Er blickte nach links und nach rechts. Die niedrige, eher dekorative, Stadtmauer war erweitert worden. Sie war jetzt etwas höher. Tarrior war sich aber sicher, dass sie vor einem ernst gemeinten Angriff nicht mehr schützen würde, als ein mickriger Holzzaun. Für Caldera war aber der hiesige Statthalter verantwortlich. Er zuckte mit den Schultern. Das ging ihn nichts an. Er hätte Gilluk und die Leute auf seiner Plantage sowieso nicht hierher geschickt, sondern gleich nach Balmora. Das hätte er auch getan, selbst wenn die Verteidigungsanlagen besser ausgebaut gewesen wären bzw., im Falle einer ernsthaften Stadtmauer, überhaupt vorhanden. Die Minenstadt befand sich in einer außergewöhnlich schlechten strategischen Position. Sie lag mitten in einer Ebene, aber eingekeilt zwischen zwei Bergketten im Osten, sowie im Westen. Flüchtlinge konnten nur über die langen Wege nach Norden und Süden fliehen. Der schmale Streifen der Ebenen würde aber schon ausreichen um die Siedlung komplett zu umschließen. Wäre die Stadtmauer selbst hoch genug gewesen um anständig Schutz zu bieten und auch besetzt werden zu können, wären außerdem nicht genug Leute zur Verteidigung da gewesen. Selbst die „Burg“ des Stadthalters war mehr ein Witz, als eine wirkliche Verteidigungsanlage. Die Deadra würden sie in Windeseile erstürmen. Sollten diese Dämonen tatsächlich Maar Gan zerstören, dann die Wächter am Pass überrennen und es somit in die Westspalte schaffen, würde Caldera vermutlich nicht einen Tag überstehen. Die Siedlung würde als erste fallen. Und wenn Tarrior den hiesigen Ratsherr richtig einschätze, dann würde dieser gewiss als erster die Flucht nach Balmora antreten. „Es wäre das Beste, sie würden die Stadt evakuieren und nur die Verteidiger zurücklassen“: fand er, aber die strategischen Planungen sollten andere treffen. Er war ein Ratsherr ohne eigene Stadt, also konnte ihm das getrost egal sein. Seinen Besitz würde er nach Vivec schaffen und seine Leute zunächst nach Balmora. Sollten die Deadra die ausgestorbene Plantage doch ruhig niederbrennen. Wäre diese kleine Evakuierung abgeschlossen, dann hatte er seinen Teil beigetragen. Die kaiserlichen Wachen ließen ihn nach einer kurzen Überprüfung passieren. Sie waren ohnehin eher damit beschäftigt einen großen Karren eines anderen Reisenden zu überprüfen, der offensichtlich lebende Fracht geladen hatte. Riesenratten soweit er das erkennen konnte. Das Wort „Feldverpflegung“ wehte zu ihm hinüber und plötzlich bekam er einen leichten Anfall von Übelkeit, der seinen bisherigen Hunger wie wegwischte. „In Kriegszeiten muss man nun einmal mit dem leben, was man bekommt“: meldete sich sein logischer Verstand. Sein Magen bewertete das jedoch anders. Gewiss mussten es auch für ihn nicht die feinsten Speisen sein, aber Fleisch von Ratten, war für Tarrior in etwa so gut zu essen, wie gegrillter Goblin. Er stieg von Fryrr ab. Diesmal ersparte er es sich, ihn anzubinden. Der Guar würde gewiss nicht einfach verschwinden. Er schluckte den Ekel herunter und verschwand dann in Shenks Schaufel.

Die Herberge lag zum Glück gleich hinter dem Ortseingang. Man kannte ihn hier. Es war erstaunlich. Größtenteils saßen die gleichen Leute wie immer hier, obwohl er einige harte Trinker und Bergmänner vermisste. Der mit den Jahren gealterte Wirt sah von seiner Theke auf, als der Dunmer eintrat. „Sieh einer an, wen uns Hammerfells Winde nach so langer Zeit wieder hergeweht haben“: rief er als Begrüßung quer durch den Raum. Einige Besucher sahen von ihren Würfelspielen und ihren Humpen auf und grölten mehr gezwungen, als wirklich freiwillig eine Begrüßung. Er ging zur Theke. „Mein Gott. Dich habe ich ja schon eine Ewigkeit nicht gesehen“: sagte der Wirt und stellte schnell, aus alter Gewohnheit, eine Flasche Sujamma bereit. Tarrior schüttelte jedoch den Kopf und lehnte dankend ab. Der verwunderte Blick, den Shenk ihm zu warf, entging ihm dabei nicht. „Ich war jetzt einige Zeit in Cyrodiil. Ich habe mehr erlebt, als ich hier in kurzer Zeit erzählen kann“: erklärte er seine lange Abwesenheit. „In Cyrodiil, der kaiserlichen Provinz? Das ist ja ganz schön weit weg. Aber nun gut Vvardenfell ist ja auch der Nordostarsch von Tamriel“: sagte der Wirt und lachte beim letzten Satz. Tarrior schmunzelte nur leicht. Plötzlich fühlte er doch ein gewisses Verlangen nach ein oder zwei Gläschen des einheimischen Alkohols. Glücklicherweise war die Flasche bereits weg, ansonsten wäre er gewiss in Versuchung gekommen. Stattdessen leckte er sich über die Lippen und stellte sich den Geschmack vor. „Es ist gut, das du wieder hier bist. Du glaubst gar nicht, was hier schon für wilde Gerüchte kursierten. Die werden jetzt hoffentlich aufhören“: redete Shenk wieder weiter, als er merkte, dass von seinem Gast wohl kein Wort kommen würde. Der Dunmer unterbrach das gedankliche Trinken und ging auf Shenks Bemerkung ein: „Was sollen denn das für Gerüchte sein?“ Shenk lachte, bevor er zu einer Antwort ansetzte: „Eigentlich eine total verrückte Geschichte. Ich frage mich wirklich, wer sie damals in die Welt gesetzt hat.“ Doch dann wurde der Rothwardone unterbrochen. Ein raues Lachen erschallte neben ihm. Ein Kaiserlicher mit vom Blut unterlaufenen Augen schaute die Beiden an. Ein Lächeln entblößte löchrige Zahnreihen. „Wenn ich mich recht erinnere, warst du es selbst. Du alter Gauner hast dich darüber beklagt, dass dein bester Kunde plötzlich nicht mehr aufgetaucht ist. Dabei ziehst du mir doch jeden Tag meine paar Septime aus der Tasche“: gab der Kaiserliche, scheinbar ein alter Minenarbeiter, von sich. Shenk wurde rot und kratzte sich verlegen am Kopf.

„Nunja ähm. Ich habe nichts weiter als die Vermutung geäußert, das du vielleicht tot bist Tarrior. Das die anderen Betrunkenen hier das als Anlass nehmen um daraus eine Verschwörungsgeschichte zusammen zu basteln, dafür kann ich auch nichts“: versicherte der Rothwardone ihm schnell, das er nur am Rand damit zu tun gehabt hatte. Wieder erschall das raue Lachen. „Dann darauf das der verlorene Sohn zurückgekehrt ist, du alter Gauner“: sagte es und leerte den Humpen in einem Zug. Im nächsten Moment war ein Poltern zu hören. Der Kopf des alten Mannes war auf der Theke gelandet. Schnarchend verharrte der Kaiserliche in einer halb liegenden Position. Tarrior verdrehte die Augen. „Und was ist das nun für eine Geschichte?“: fragte er Shenk, der wohl jetzt erst merkte, dass er noch eine Erläuterung schuldig war. „Also weil du doch solange nicht mehr aufgetaucht warst, hatte sich das Gerücht durchgesetzt, das du vielleicht hops gegangen bist. Und weil dieser Argonier, den du kennst, sich danach auf deiner Plantage eingenistet hat und neben ihm noch andere Argonier und Kajhit in den Tagen und Wochen danach kamen, haben die Leute hier doch ernsthaft geglaubt, dass er dich umgebracht hätte. Genauer gesagt haben die Leute sich ausgemalt, das er dich bei lebendigen Leib gehäutet, getötet, gekocht und dann mit seinen Tiermenschenfreunden, nach einem alten argonischen oder kajhitischen Ritus, gegessen hätte. Und da du die ganze Zeit nicht wieder auftauchtest, verstärkte sich dieses Gerücht mit der Zeit. Denn leider war ein Jugendlicher als Teil einer Mutprobe volltrunkenen zu deiner Plantage getorkelt. Er sollte bei den Kannibalen, die ja jetzt dort leben sollten, ein Fenster einwerfen. Angeblich hatte er dutzende abgehackte Köpfe auf dem Feld herumliegen sehen und war sofort alarmiert hierher zurückgekommen. Es waren aber schlussendliche nur die Kürbisse auf deinen Feldern. In der Nacht warf der Mond nur schwaches Licht. Die Sache war den Gerüchten aber nicht abträglich, eher im Gegenteil. Und dann natürlich begann nur zwei Wochen später der Bau der Mauern“: erzählte Shenk und innerlich wechselten sich bei Tarrior Kopfschütteln und breites Grinsen ab. Nach außen zeigte er bis zum letzten Satz keinerlei Regung. „Was für eine Mauer?“: fragte er. „Interessante Sache. Ich glaube dein Anwesen ist mittlerweile besser gesichert, als die Stadt. Erst war es nur eine einfache, aber hohe Palisade. Dann haben die Tiermenschen und deine dunmerischen Knechte Steine herbei geschleppt und damit die Palisade verstärkt. Zum Schluss wurde das ganze noch verputzt und jetzt wirkt es fast, wie eine kleine Festung“: führte der Wirt aus. Tarrior lächelte. Gilluk hatte sein Anwesen befestigen lassen. Die Bemühungen des Argoniers waren aber umsonst gewesen.

Die Plantage würde geräumt werden. Die Deadra würden vielleicht zunächst nicht hinein kommen, aber sie selbst konnten dann auch nicht mehr entkommen und gewiss würden die Dämonen aus Mehrunes Dagons Reich nicht lange fackeln und so ein kleines Hindernis mit kompromissloser Gewalt ausradieren. Zumindest würde er es so handhaben. Das war die Hammerschlagmethode. Sie ging am schnellsten. Warum sollte man sich lange mit etwas derart unwichtigem aufhalten. Setzte man gleich mehr Gewalt als notwendig ein, dann war es mit einem Schlag weg und man konnte schnell fortfahren. Bei den Gedanken an seine Plantage bemerkte er, dass er schon mehr Zeit vergeudet hatte, als er eigentlich vorgehabt hatte. Schließlich wollte er endlich nach Hause, hatte hier aber noch etwas zu erledigen. „Es scheint wir haben uns verredet Shenk. Es war schön dich nach der Zeit mal wieder zu sehen, aber ich muss hier noch einige Dinge in der Stadt erledigen und dann will ich nichts wie nach Hause“: erklärte Tarrior. Der Rothwardone verzog enttäuscht das Gesicht. „Du willst doch nicht etwa schon gehen? Ich hatte gehofft, du könntest etwas über deine Reise in Cyrodiil erzählen. Schließlich reist man ja nicht mal ebenso von Vvardenfell ins Zentrum des Kaiserreichs. Außerdem habe ich schon so lange nichts von außerhalb gehört. Caldera ist ein richtiges Provinznest - nur Durchreisende und die ständig besoffenen Minenarbeiter. Da dürstet es einen nach jedem Reisebericht“: verlangte der Rothwardone einen Bericht von Tarrior. Der Dunmer wollte sich nicht darauf einlassen: „Shenk du kennst mich jetzt schon eine ganze Weile. Ich sage es dir deshalb im Guten. Ich war jetzt monatelang auf Reisen. Leider war das nur in den seltensten Fällen wirklich angenehm. Ich sehne mich nach meiner Plantage. Ich fühle mich, als könnte ich einen ganzen Tag oder länger in meinem weichen Bett auf dem Anwesen schlafen. Mein Körper verlangt regelrecht danach. Und das Einzige was noch zwischen mir und einem tiefen Schlaf liegt, sind du und die Dinge, die hier in Caldera noch auf mich warten. Und da ich diese Erledigungen nicht verschieben kann, werde ich mich gewiss nicht noch mit dir auseinander setzen. Und wage es ja nicht, jetzt noch ein Wort zu sagen. Ich bin nicht dazu in Stimmung.“ Als Tarrior von dem armen Wirt abließ, war der nicht einmal zu einer Verabschiedung imstande, aber das war auch nicht nötig. Tarrior verließ wortlos die Taverne und wandte sich der Halle des Stadthalters zu.

Der Telvanni hatte dort seine Dagoth-Artefakte für ihn hinterlegt. Womöglich hing der Stadthalter, der selbst ratsintern schon als korrupt bezeichnet wurde, mit Behram Meradanz zusammen. Der Hexer schien sowieso überall seine Finger im Spiel zu haben, da würde ihn so etwas nicht überraschen. Odral Helvi war schon damals wegen seiner dunklen Geschäfte aufgeflogen. Der einzige Grund warum er noch immer Caldera regierte, war eine mehr als großzügige Spende an das Haus, jeden einzelnen Ratsherren und den Tempel und natürlich eine hohe Strafzahlung. Die massive Holztür zu den Hallen war schwer bewacht. Ganze drei Wachen hatten Aufstellung bezogen. Wieder einmal wollte man ihm den Zugang verwehren. „Was ist bloß aus Morrowind geworden? Das ist eine Farce. Jetzt muss sich ein Ratsherr schon behandeln lassen, wie ein gewöhnlicher Krimineller oder vermeintlicher Verräter“: dachte er missgestimmt. Da er die ganze Sache schnell hinter sich haben wollte, hielt er schon seinen Goldbeutel griffbereit. Da trat jemand in einem grünen Wams nach draußen. Er trug cremefarbene Seidenhosen und ein Paar elegante Schuhe. Ein Dunmer wie er auch, bloß ohne Haare. „Ihr seid Tarrior Gildres nehme ich an“: fragte ihn der Dunmer. „Das ist korrekt“: antwortete er. „Dann kommt bitte mit. Ich bin der Majordomus von Stadthalter Hlaalu Odral Helvi. Seid mir gegrüßt“: begrüßte er ihn nun formell und schleuste ihn an den Wachen vorbei. „Verzeiht bitte diese Unannehmlichkeiten, aber bei den ganzen Kultisten, die sich überall einschleichen, kann man nicht vorsichtig genug sein“: entschuldigte er sich für die erhöhte Sicherheit. „Ihr habt mich ja durchgebracht. Ich würde gerne mit eurem Herrn sprechen“: äußerte Tarrior sein Anliegen. Der Majordomus rückte näher an ihn heran. Tarrior fand das unsinnig, denn es war niemand zu sehen, aber der Mann wollte wohl auf nummersicher gehen. „Nein. Mein Herr ist es nicht, zu dem ihr wollt. Ihr kommt doch gewiss wegen eurer Belohnung?“: offenbarte sich der Mann als Diener des Telvannis. „Ah ich sehe ihr seid überrascht. Ich bin euer Kontakt hier. Habt keine Sorge. Ich habe die Kisten weder angerührt, noch hat jemand anders außer mir sie überhaupt gesehen. Ich erfülle meine Aufgaben zuverlässig. Dafür erhalte ich schließlich auch einen großzügigen Lohn“: erklärte sich der Dunmer. Tarrior schalte sich einen Narren: „Natürlich. Behram würde wohl kaum jemanden wie den Ratsherren und Stadthalter für seine Pläne benutzen. Der wäre selbst viel zu einflussreich um ihn kontrollieren zu können. Den Diener im Hintergrund zu manipulieren, wäre viel sicherer und effektiver.“

Sein Gesicht nahm nach der kurzen Überraschung einen gleichgültigen Ausdruck an. „Und wo sind diese Kisten?“: fragte Tarrior. „Folgt mir“: sagte der Majordomus nur und war bereits auf dem Weg. Er selbst folgte direkt hinter ihm. Sie verließen die Haupthalle und gingen in den hinteren Teil der Halle. Sein Führer öffnete eine Tür, hinter der eine Treppe zum Vorschein kam. Der Majordomus entzündete eine Fackel, die in einem Halter an der Wand steckte und benutzte sie um ihren Weg zu erleuchten. Die Treppe führte ins Innere des Hügels, auf dem man die Halle errichtet hatte. Sie erreichten bald ein großes Kellergewölbe, das vollgestellt war mit allen möglichen Dingen. Von Kisten, über Fässer, Weinfässer und große Stapel von Stoffen und Säcken fanden sich hier verschiedenste Güter. Er führte Tarrior durch das Gewölbe, bis sie eine große Tür erreichten. Zwischen den einzelnen Brettern und den beiden Torseiten schien Tageslicht in den Raum. Der Majordomus zog einen großen Schlüssel aus seinem Gewand und schloss das Tor auf. Tarrior hielt derweil die Fackel. „Das hier ist der Vorratskeller. Diese Tore sind der Zugang für die Waren. Wir befinden uns an der Seite des Hügels. Eine kleine Nebenstraße führt wieder in die Innenstadt von Caldera. Draußen wartet ein Fuhrwerk mit zwei Guars, ebenfalls von Meister Meradanz für euch bereitgestellt“: erklärte ihm der Schlossverwalter. „Und wo sind die Kisten?“: wollte er wissen. Der Mann nahm ihm die Fackel aus der Hand und beleuchtete einen Kistenstapel direkt neben dem Tor. Mit roter Farbe wurde ein Skarabäus darauf gemalt. „Ein Dwemer-Symbol. Meister Meradanz verwendet es, um seine Waren zu markieren. Darin findet sich eure geforderte Belohnung. Ihr müsst ja wissen, was es ist. Die Kisten werdet ihr allein auf das Fuhrwerk laden müssen. Ich lasse euch nun allein. Sobald die Kisten diesen Kellerraum hier verlassen, habe ich mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun. Und nun entschuldigt mich“: zeigte er ihm die Artefakte und verabschiedete sich dann. Dass er jetzt ganz alleine die ganzen Kisten verladen sollte, passte ihm zwar gar nicht in den Kram, aber er versuchte das Positive dabei zu sehen: Es gab niemanden, der gefährliche Fragen stellen konnte. Glücklicherweise waren die Kisten leichter, als sie zuvor den Eindruck gemacht hatten. Das lag vermutlich daran, dass sie gut durchmischt waren. Es fanden sich ebenso viele schwere handfeste Dagoth-Artefakte und Kultobjekte des Kults des Sechsten Hauses, wie aber auch verschiedenste Unterlagen und Bücher. Manche davon waren hunderte von Jahren alt und stammten noch aus der Zeit, als Haus Dagoth noch ein angesehenes Fürstenhaus gewesen war. Sozusagen befand sich in diesen Kisten alles, was Tarrior von Haus Dagoth nach dem Fall des Roten Berges hatte retten können. Man hatte ihn damit erpresst, aber gewiss würde er sie jetzt nicht einfach aufgeben und die Dinge zerstören, nur um sich größere Sicherheit zu verschaffen. Der Inhalt der Kisten musste gerettet werden, auch wenn das bedeutete, sie nach Vivec in Sicherheit bringen zu müssen.

Nach etwa einer halben Stunde hatten sich die Kisten von dem düsteren Kellerverlies auf das Fuhrwerk verschoben. Er zog eine Plane über die Kisten und sicherte die ganze gestapelte Konstruktion mit Seilen. Als er damit zufrieden war, ließ er den Wagen erst einmal zurück. Die Zug-Guars waren angebunden und konnten sich nicht mit seiner Fracht aus dem Staub machen. Er schloss nur noch die beiden Kellertore und ging dann zurück zu Shenks Schaufel um Fryrr zu holen. Der Guar, der jetzt doch eine ganze Weile allein gewesen war, kam ihm entgegen gelaufen. Tarrior streichelte dem Tier über die breite Schnauze und zog es mit sich zurück zu dem Fuhrwerk. „Ich muss nur noch in die Magiergilde, dann können wir aufbrechen. Es wird nicht lange dauern“: mit diesen Worten spannte er seinen Reit-Guar ebenfalls vor das Gespann und ließ es abermals zurück. Dann wandte er sich in Richtung der örtlichen Magiergilde. Er musste noch ein paar Informationen einholen.

weuze
09.05.2010, 03:32
Ein kühler, abweisender Ausdruck trat Arranges in die Augen und er zentrierte Energie in seinen Händen. So nun pass gut auf! Heißer Atem schlug ihm entgegen und bevor der Kaiserliche seinen Zauber fertig gewoben hatte, schnappte das Gebiss zu. Der Magier spürte keinen Schmerz, lediglich ein seltsamer Ruck ging durch sein Bewusstsein. Dunkelheit umfing sein Sichtfeld, der Boden schien sich unter seinen Füßen aufzulösen. Es fühlte sich an, als würde Arranges fallen, aber zugleich doch nicht. Was zur Hölle Oblivions ist das... egal was es auch ist mein Zauber wird dieses Ding kennenlernen! Grimmig murmelte Arranges weiter. Er ballte seine Hände zu Fäusten und sogleich fingen sie an zu glühen. So wo bist du nun?! Arranges war sich seiner Situation nicht gewahr. Das Dämmerlicht in den Katakomben war zu dem Zeitpunkt verschwunden, als der Schatten ihn scheinbar verschlang. Auch die Wände, Seulen, alles war irgendwie weg und andererseits doch nicht. Schwarze Konturen auf schwarzem Grund... oder war es nur Einbildung? Arranges wusste nicht gegen wen oder was, geschweige denn in welche Richtung er seinen Zauber richten sollte. Völlig verwirrt starrte er auf das Glimmen, welches seine Hände umrahmte. Warum sehe ich weder Schatten noch sonst irgendwelche Formen? Seine Hände waren nur mehr ein leuchtendes Lichtbündel... Komplett desorientiert ging Arranges noch einige Schritte, bis er seinen Zauber auflöste. Wo bin ich überhaupt? Was ist das, dieser undurchdringliche Schleier? Plötzlich holperte der Boden unter ihm. Arranges schien es, als säße er in einer Kutsche welche über unebenen Boden fuhr. Er fiel, schlug auf, verspürte aber keinen Schmerz. Er fühlte den Aufschlag, konnte aber nicht sagen, dass es merklich weh tat, als ob er auf harte Watte gefallen wäre. In kurzem Abstand wurde Arranges kurz angehoben und durch die Luft geschleudert und schlug dann wieder auf dem seltsamen Boden auf. Außerdem war da noch ein anderes Gereusch. Ein seltsames Rauschen, wie Wellen, die in sehr kurzem Abstand auf Brecher im Hafenbecken liefen, nur zierlicher, laut und mächtig, aber eigentlich eher wie ein Plätschern. Die Erschütterungen und das unnatürlich laute Platschen hörten so abruppt auf, wie sie begonnen hatten. Arranges erhob sich schwankend und schaute sich abermals geistesabwesend nach einer Lichtquelle zur Orientierung um. Er fand nichteinmal ein entferntes Glimmen... So langsam glaube ich, dass ich längst nicht mehr in der Ruine bin, aber wie sollte das gehen? Was war dieser Schatten? ...

Ein Röhren ging auf Arranges nieder wie das plötzliche Beginnen eines Gewitters. Nachdem der ohrenbeteubende Hall verklungen war, hörte Arranges zweimal ein trockenes Knacken, wie als würde man einen trockenen Ast zerbrechen... nach wenigen Augenblicken Stille setzte ein leises Wimmern ein. Da wurde jemand verletzt... Ohne weiter über seine Handlung nach zu denken, stürmte Arranges in die Richtung, aus der das Wimmern kam... aber je weiter er rannte, desto mehr schien es ihm, als würde das Wimmern aus allen Richtungen kommen... das wäre noch gar nicht das Schlimmste gewesen, viel mehr verwirrte den Kaiserlichen, dass sich das Wimmern mit jedem Schritt, den er machte, in ein irres Lachen zu verwandeln schien. Arranges blieb ungläubig stehen und horchte genau hin... und tatsächlich, im flog ein irres, kratziges Lachen entgegen. Dann erschienen vor ihm 2 orangene Punkte in der Dunkelheit.

'STIRB!' Schrie Arranges und konzentrierte mit gekonnter Routine eine große Menge Energie in seinen Hanflächen, welche er blitzschnell auf die zwei kleinen Lichtquellen richtete und die Energie in einem Feuerstrahl entlud. Für die kurze Dauer weniger Sekunden, in denen der Zauber wirkte, breitete sich die Hitze, aber nicht das Licht aus. So... das wäre geschafft... Arranges konnte die beiden Punkte nicht mehr ausmachen und ging davon aus, dass seine Magie wie sonst auch immer alles erledigt hätte. Doch wie er selbstzufrieden vor sich hinschaute und gerade weitergehen wollte, tauchten die selben Punkte vor ihm, vor seinen Füßen auf, als würden sie aus dem Boden auftauchen. Es waren erschreckende Augen eines noch erschreckenderen Gesichtes. Groß und durchsichtig wie Glasperlen, scheinbar hohl und doch gefüllt. Ein Mund tat sich unter den Augen auf. Vor dem Schwarz nur durch ein dreckig dunkles Rot zu erkennen. Er war bis auf zwei Reißzähne leer. Diese beiden Eckzähne jedoch ragten wie zu groß geratene Dolche aus dem oberen Kiefer. Eine Zunge suchte Arranges in dem Rachen vergeblich. Das Gesicht kam ihm nun vom Boden entgegen. Es wuchs zu ihm empor, bis es auf Augenhöhe war und er direkt in die grässlichen Augen dieses Etwas schaute. Sie waren irgendwie unbeweglich, nur dazu gedacht geradeaus zu schauen, aber etwas hinter ihren starren Glaskörpern bewegte sich, wie ein rotes Band, dass man über die Innenseite zog, flackerte immer wieder ein roter Schimmer hinter den Augen. Passend zu den Keuchgereuschen, die der Kaiserliche nun vernahm, öffnete und schloss sich der Mund.

Arranges kam es wie eine Ewigkeit vor, dass er diesem Ding gegenüber stand, in Wirklichkeit waren es nur wenige Sekunden, als er plötzlich eine freundliche Stimme hörte: 'Ihr seid wirklich ein aufsässiger Mensch... darüberhinaus seid ihr auch noch ein unfähiger Magier.'
'Was du nicht sagst!'
'Oh, ein Rüpel seid ihr auch noch... die Respektvolle Rede beherrscht ihr wohl nicht ganz... nunja, man kann nicht alles haben. Dafür sind eure Fähigkeiten höchst interessant, wenn ihr aber weiterhin so stümperhaft damit umgeht ist das verschwendetes Talent.'
'Ich weiss nicht was oder wer du bist, aber ich würde behaupten, dass du der Beschreibung eines Dämons recht nahe kommst!'
'Erkennst du einen Meister nicht, selbst wenn du längst in seine Falle getappt bist?'
Das glaub ich jetzt nicht... Schweißperlen traten Arranges auf die Stirn und seine Gedanken wirbelten wild durcheinander.
'M-M-Meister? Seid ihr es? Es tut mir leid... i-i-ich dachte derlei Tests seien vorbei?'
'Du bist sogar dümmer als ich dachte Menschlein!'
'Bitte Meister, ich bin würdig... ich BIN würdig!'
'Oho, ganz schön große Sprüche, ja dann zeig mal her wie würdig du bist!'
Arranges wollte mit einer Hand einen Zauber weben und mit der anderen zum Schwert greifen, aber weder das eine noch das andere war möglich. Seine Glieder gehorchten ihm nicht mehr. Ungläubig schaute er auf. Der Mund vor ihm verzog sich zu einem wahrhaft ekelhaften Grinsen und gleich darauf platze es aus dem Schatten heraus. Ein krankhaft verzerrtes Lachen. 'Ich werde dich mir einverleiben... besser gesagt hab ich das schon, du bist in mir, du wehrst dich nur noch zu arg...'
'Du wiederlicher Dämon nimm deine Fesseln von mir und kämpfe!'
'Ach, so ist das? Du bist tatsächlich so töricht, einen Dämonen wie mich darum zu bitten gerecht zu kämpfen?' Die Stimme des Dämons hatte inzwischen eine herablassende Art angenommen.
'Nun, wenn du denkst, dass du mir etwas anhaben kannst, versuch doch mich zu brechen... na los ich warte!' Arranges hatte nun begriffen, dass es nicht nur einfach eine Halluzination seines Meisters war, sondern Wirklichkeit, der Dämon hatte ihn isoliert, abgeschnitten von jeglicher natürlicher Realität.
'Es wäre für mich wesentlich einfacher wenn du dich nicht so streuben würdest. Nimm das Geschenk der Finsternis an, leg dich schlafen, das würde dir gut tun. Oder versuche dich zu wehren und geh bei dem Versuch ehlend zu Grunde!'
Mit diesen Worten zerteilte sich die Schwärze um sie herum. Arranges konnte wieder die Katakomben im Halblicht erkennen, aber irgendwie war alles viel zu groß, als wäre es für Riesen gebaut worden. Oder war er etwas geschrumpft. Aber andererseits war auch alles irgendwie zu klein und plötzlich überkam ihn eine unbegründete Platzangst. Er schaute an sich herab und an seinen Füßen vorbei. Ich... schwebe? Unter sich erkannte er das Wasser, welches in den Katakomben stand.

Arranges konnte sich aber keine weiteren Gedanken über das für und wieder machen, denn just in diesem Moment manifestierte sich vor ihm eine Gestalt. Das Bekannte Gesicht schälte sich aus der Luft und unter ihm entstand nach und nach ein Körper. Die Konturen erinnerten an einen Wolf, der aufrecht ging... Allerdings schien die gesamte Kreatur keinen wirklichen Körper zu haben, die ganze Erscheinung war eine große Wolke aus Partikeln, die sich fortwärend bewegten.

'Nun denn, kämpf, wenn dir so viel daran liegt in Qual Abschied von dieser Welt zu nehmen!' Und mit beenden dieser Aussage ging der Dämon zum Angriff über. Arranges indessen fand wieder zur Eigenherrschaft über seinen Körper. Er sah den Hieb nicht kommen, was an der Geschwindigkeit lag, mit der er geführt wurde. der Kaiserliche flog einige Meter durch die Luft und blieb dann liegen. Langsam kam der Dämon näher. 'Na, hast du es dir anders überlegt und verzichtest auf einen Kampf?' Der Dämon kam langsam näher, sich seines Sieges sicher, als hinter ihm eine Spinnendaedra aus dem Boden wuchs. Seh ich wirklich schon besiegt aus? Der Dämon drehte sich überrascht um und wurde schon das Ziel der ersten Blitz- und Frostzauber des Daedras.
'Du musst dir schon was besseres einfallen lassen, vergiss nicht, das hier ist mein Reich!' Und mit einem Wink in Richtung des Daedras zersprang die Kreatur in einer rotgelben Wolke. Dies allerdings verschaffte Aranges Zeit genug um aufzustehen und einen Zauber zu sprechen. Der Dämon drehte sich gerade wieder zu dem Kaiserlichen um, als ihn der gewaltige Feuerball erreichte. Für einen kurzen Moment verschwand die Kreatur in einer Explosion.
'Ist ja lächerlich... ich werde dir zeigen wie das richtig gemacht wird...'
Ein brennender Schmerz durchzuckte Arranges. Es tat für einen Moment so höllisch weh, dass er die Augen zukniff und das Gesicht verzog, als er sie wieder öffnete, sah er erstaunt und zugleich entsetzt, dass zwischen ihm und dem Dämon ein Band pulsierender Energie bestand. Gleichzeitig spürte er, wie seine Muskeln nachließen und er irgendwie immer schwächer wurde, er bekam Atemnot und fiel auf die Knie. Der Dämon kam näher, bis er wenige Schritte vor ihm stand. 'Dieser Kampf war... alles andere als überzeugend würde ich mal meinen. Du hast versagt... aber nicht erst jetzt, du hast in dem Moment versagt, als du die Katakomben betreten hast...' Arranges fühlte wie seine Glieder ihm immer mehr den Dienst versagten. Ich... werde... werde dich vernichten... und wenn es das... Letzte ist... was ich tue! Er riss ungelenk das Schwert aus der Scheide und hielt es zitternd vor sich. 'Oho... eine Silberklinge... die werde ich mal eben entfernen, die könnte mir noch schaden.' Arranges schwang kraftlos das Schwert in die Richtung der Kreatur, aber zum dritten Streich reichte es nicht mehr, er kippte vornüber und sein Geist wurde direkt in einen schwarzen Strudel gezogen.

Arranges hatte den Geschmack von abgestandenem fauligen Wasser im Mund, als er unsanft vom Bauch auf den Rücken gedreht wurde. Verschwommen nahm er ein bekanntes, weibliches Gesicht wahr. Rednaya, die Kaiserliche, die ihn in diese Lage gebracht hatte, redete auf ihn ein, er war aber nicht im Stande zu verstehen was sie sagte, noch konnte er darauf antworten. Dem Ausdruck in ihrem Gesicht allerdings konnte er entnehmen, dass sie sichtlich um ihn besorgt war... was ihn allerdings mehr noch beunruhigte, als dass er keine Ahnung hatte was passiert war, war die Tatsache, dass jemand nur wenig von ihnen entfernt stöhnte... vor Schmerzen stöhnte. Es mussten grausame Qualen sein, die dieser jemand erleiden musste... dann umfing ihn wieder die Ohnmacht.

Arranges blinzelte. Er tat sich schwer die Lieder zu heben, er lag halb sitzend an einem Baum, spürte er doch deutlich knorrige Wurzeln, die ihm am Fuße des Stamms in den Rücken stachen und seine halb sitzende Position relativ unbequem machten. Also gut, ich bin es langsam leid immer öfter so aus einem Kampf mit nicht irdischen Wesen hervor zu gehen... Er wollte sich zur seite drehen, beließ es aber dann bei dem Versuch, da seine komplette linke Seite stark zu schmerzen begann, als er sich kaum mekrlich bewegte. Also gut, verletzungsfrei bin ich jedenfalls nicht aus dem Kampf hervorgegangen... aber auch nicht tot... das spricht mal dafür, dass ich gewonnen habe... Er drehte den Kopf und stellte erfreut fest, dass zumindest sein Nacken unversehrt blieb. Der Himmel war leicht bewölkt. Er lag an einem Baum, der Mitten im Feld stand, etwas weiter entfernt zu seiner Rechten, konnte er ein dichtes Gebüsch ausmachen... zu seiner Linken stand zu seiner Überraschung ein kleines Zelt. Davor war eine Fuerstelle zu sehen, an welcher eine Frau mittleren Alters kniete und das noch kleine Feuer mit einem langen dünnen Stock kontrollierte. Aha, die kenn ich doch... Die Kaiserliche drehte sich zu Arranges um, als sie bemerkte, dass er erwacht war.

Schnell stand sie auf und kam zu ihm, sie ging neben ihm in die Hocke. erst jetzt bemerkte der Magier, dass er außer Unterkleider nichts am Leib trug und bis zur Brust mit einer groben Wolldecke zugedeckt war. Die Kaiserliche lächelte ihn freundlich an und sagte sanft: 'Ihr seid endlich erwacht, was müsst ihr nur durchgemacht haben, während ich einfach davonlief? Aber sagt habt ihr große Schmerzen?' Was ich durchgemacht habe? Junge Frau, das wollt ihr nicht wissen... 'Danke der Nachfrage, aber mir geht es bis auf starke Schmerzen in der linken Seite gut.'
'Das glaube ich gerne. Ich und mein Mann wissen nicht, was ihr gemacht habt, als wir den Illusionisten erschlugen, der euch gefangen hielt. Wir fanden euch nur wenige Meter entfernt im Wasser liegen, ihr habt euch eure eigene Klinge durch die linke Hälfte eures Brustkorbs gejagt... zum Glück haben die Rippen das Schlimmste verhindert, so dass die Schneide eure Lunge nicht beschädigen konnte. Die Klinge hat nur die Haut aufgerissen. Das aber gleich so arg, dass ihr viel Blut verloren habt. Ihr wart sehr schwach, als wir euch da rausgeholt haben. Aber dennoch verdanken wir euch unser Leben. Was für einen Illusionisten? Ich habe mich selbst aufgeschlitzt... ich verstehe gar nichts mehr... 'Nun, ich bin auch immer noch recht müde, aber erklärt doch die Sache mit dem Illusionisten... etwas genauer...'
'Ihr kennt diese Leute nicht? Es sind Fanatiker, es gibt sie nicht oft, aber manche wenige Magier machen es sich zum Ziel, die Illusion bis zur Meisterschaft zu treiben... wir waren alle in gewisser Weise in seiner Welt gefangen... Die Schatten, die mich und meine Leute überfallen haben, die Kreaturen dort unten, das alles waren seine Gedanken. Mein Mann stieß durch Zufall auf den Magier und hat ihn direkt erschlagen. Er muss euch gefangen gehalten haben in einer seiner Illusionen, denn ihr lagt mit dem Gesicht nach unten und der Klinge in eurem Leib Daher der Kraftverlust in dieser Traumwelt... der Dämon, die Zauber, das alles spielte sich nur in meinem Kopf ab... im Wasser. Die Schatten lösten sich auf als der Magier sterbend im seichten Wasser lag. Durch zurufen kam ich wenig später auch zu der Szenerie. Ihr habt für Ablenkung gesorgt und das hat uns geholfen den Zaubernden auszuschalten.'
Interessant... dazu werde ich nochmal jemand genauer befragen müssen denke ich...
'Wo ist mein Rotfuchs?' Fragte Arranges Ernst.
'Er steht dort drüben, er wich kaum von eurer Seite, als er sah wie wir euch aus den Katakomben trugen, ein liebes Tier.'

KingPaddy
09.05.2010, 11:09
Tarrior war ein ums andere Mal wieder überrascht, wenn er daran dachte, das eine kleine Siedlung wie Caldera über ihre eigene Magiergilde verfügte, aber es interessierte ihn nicht. Er war nur ein niederrangiges Mitglied. Sollten die hohen Herren die Entscheidungen fällen. Er zahlte seinen Mitgliedsbeitrag und wurde mit dem Tagesgeschäft in Ruhe gelassen. Doch hin und wieder erwies sich die Mitgliedschaft auch zu seinem Vorteil. Es war nämlich einfacher an Informationen über andere Gildenmitglieder heranzukommen. Der Verdacht, der Gilde schaden zu wollen, lag da nicht so nahe. Dass Caldera sich in seiner Abwesenheit verändert hatte, zeigte sich jetzt erneut. Aus dem Fenster des Lagerturms des Gildengebäudes hing plötzlich ein seltsames Banner. Das Symbol auf dem Banner stellte ein Auge mit gekreuzten Schwertern dahinter dar. Das Symbol und der Rand des ansonsten weißen Banners waren blau. In deadrischen Schriftzeichen hatte man unterhalb des Auges einen Sinnspruch eingestickt. „Kampf der Magie durch die Magie“: murmelte Tarrior. Er verschwendete an diese Begebenheit nur einen kurzen Moment, dann betrat er auch schon das Gildengebäude. Die Ansicht im Inneren überraschte ihn jedoch noch mehr. Statt der ansonsten eher biederen und einschläfernden Atmosphäre, die sonst vorherrschte, war alles in emsiger Bewegung. Man hatte mitten im Raum eine große Fläche für Kampfübungen frei geräumt. Und Zielscheiben und Strohpuppen aufgestellt, an denen die Magier eifrig ihre Fähigkeiten trainierten. Er erkannte Rüstungsständer und Waffenständer, die mit Schwertern und Zauberstäben bestückt waren. Auch hier in der Gildenhalle hingen diese seltsamen Banner. Während er noch staunend begriff, dass die ursprüngliche Magiergilde einem militärischen Lager gewichen war, wurde jemand auf ihn aufmerksam. Ein Kaiserlicher in einer stählernen Rüstung, dessen Kopf halb von einer blauen Kapuze verdeckt wurde, kam auf ihn zu. „Seid willkommen. Neue Rekruten können wir immer gebrauchen. Wir haben aber keine Zeit euch noch die Grundbegriffe der Magie zu lehren. Ihr müsst schon über gewisse Fähigkeiten verfügen. Wenn das der Fall ist, könnt ihr euch sofort einschreiben“: begrüßte ihn der Mann in einem militärisch-direkten Tonfall. „Verzeiht, aber was ist das alles hier?“: fragte Tarrior. Jetzt sah der Mann ihn verwirrt an. „Wir sind der magische Widerstand in diesem Krieg. Wir sind diejenigen, die den Deadra ihre dämonischen Hinterteile wegbrennen werden, wir sind Heiler, Verteidiger und Vernichter der deadrischen Magie. Wir sind die Kampfmagier der Magiergilde. Ihr befindet euch hier in einem Stützpunkt der „Liga der magischen Gewalt“. Wir sind für Ost-Vvardenfell zuständig. Von Seyda Neen bis Gnaar Mok sorgen wir dafür, dass die Verteidiger magische Unterstützung bekommen. Aber was wollt ihr hier, wenn ihr das überhaupt nicht wisst?“: erklärte der Kaiserliche, scheinbar ein Kampfmagier höheren Ranges. „Ich suche ein Mitglied der Magiergilde und hatte gehofft die örtlichen Gildenbrüder könnten mir helfen“: erzählte Tarrior ihm sein Begehren.

„Gildenbrüder! Wenn ich das schon höre. Die Magier in dieser Niederlassung sind alles Feiglinge. Ihr findet sie oben. Sie wollen sich nicht an unserer Mission beteiligen. Der Magierrat hätte es nicht einfach freistellen sollen. Jeder Magier hätte verpflichtet werden müssen um gegen die Deadra zu kämpfen. Wie gesagt die Treppe rauf und dort hängen diese Weichlinge herum. Entschuldigt mich, aber ich muss mich um ernsthafte Bewerber kümmern“: zog der Kampfmagier über die örtlichen Gildenbrüder her. Tarrior war das egal. Er war nicht angesprochen worden und er hatte die gewünschte Auskunft erhalten. Sollte der Kaiserliche doch meinen, was er wollte. Tarrior schob sich an dem Trainingsplatz vorbei und begann dann mit dem Aufstieg der Treppe. Tatsächlich fand er oben die eigentlichen Gildenmagier. Doch er konnte seinen Augen nicht trauen, als er einfache Strohlager entdeckte, auf denen sie scheinbar nächtigen mussten. Erstaunt blickte er sich um. Auch mit dem Platz war es nicht weit her. Der Alchemist hatte gerade genug Platz für seine Gerätschaften. Den Rest nahmen Regale mit Zutaten, Büchern und anderen Vorräten ein. Dann gab es noch einen Tisch mit ein paar Stühlen, ansonsten war es das. Den restlichen freien Platz teilten sich acht zusammengepferchte Magier. Tarrior stand mit offenem Mund auf der letzten Stufe. „Das sind ja Bedingungen, die nicht einmal mehr den Armen zuzumuten wären“: fand er. Einem Magier war dies keineswegs angemessen. „Willkommen in der Magiergilde von Caldera. Ich weis das es etwas beengt ist, aber fühlt euch trotzdem so wohl, wie es euch möglich ist“: wurde er begrüßt. Er blickte sich nach dem Sprecher um. Er hatte in seinem Staunen gar nicht gemerkt, dass einer der Magier auf ihn zugekommen war. Er trug eine grüne Robe mit goldenen Stickereien. „Erzählt mir bitte nicht, dass ihr alle hier oben zusammen haust“: brach es aus dem Dunmer heraus. Der Magier, ein grauhaariger Bretone mit Halbglatze, brachte ein verunglücktes Lächeln zu Stande. „Ein trauriger Zustand ich weis. Doch leider haben diese Barbaren da unten, die sich selbst mehr schlecht als recht als Magier bezeichnen, hier jetzt das Sagen“: erklärte ihm der Bretone und schaute mit bösem Blick die Treppe hinab.

„Genau wer sind die eigentlich?“: wollte Tarrior wissen. „Das sind Mitglieder einer dieser sogenannten Ligen. Es fing mit Ausbruch der Krise an. Da schlossen sich einige Kampfmagier freiwillig zu einer Gruppe zusammen um gegen die Deadra zu kämpfen und nannten sich magische Liga. In einigen Provinzen erzielte dieser Kampfverband Erfolge und der Magierrat beschloss die offizielle Gründung besonderer magischer Kampfverbände, neben denen der Legion. Da ganz Tamriel angegriffen wird, hat man das bedrohte Gebiet in mehrere Zonen eingeteilt. Die Kampfmagier wurden dann auf einzelne kleinere Ligen aufgeteilt um diese Gebiete abzudecken. In Ost-Vvardenfell ist die „Liga des brennenden Auges“ und in Süd-Vvardenfell die „Liga des steinernen Drachen“ aktiv. Wir hier sind leider mit der „Liga der magischen Gewalt“ gestraft. Das sind absolute Fanatiker. Seid sich aus unserer Gildenhalle keine Magier ihrer Kampftruppe anschließen wollten, werden wir hier drangsaliert. Die Liga hat sich hier eingenistet, verfügt dass wir unsere Wohnräume räumen und uns dazu gezwungen, hier oben zusammen zu kriechen“: erläuterte der Magier die Zusammenhänge. „Verzeiht. Was ist eigentlich euer Begehr?“: fragte der Mann, als bemerkte, dass er Tarrior die ganze Zeit nur mit seinen eigenen Problemen in den Ohren gelegen hatte. „Mein Name ist Tarrior Gildres. Ich bin ebenfalls ein Gildenbruder. In der Gildenhalle in Balmora kennt man mich. Ich bin auf der Suche nach einem anderen unserer Mitglieder. Aber sagt, wieso lasst ihr euch das hier gefallen“: wollte Tarrior jetzt interessehalber wissen. „Per Gildenedikt können die Ligen frei über das Gildeneigentum verfügen. Sie können zwar die anderen Gildemagier nicht zwangsverpflichten, aber sie ansonsten herumkommandieren, wie sie lustig sind. Diese verflixten Fanatiker. Ihr müsst wissen, dass die Führungsriege dieser Liga aus Leuten besteht, die ihre Familie oder gute Freunde durch die Deadra verloren haben. Die sind nicht ganz bei sich und ordnen ihrer persönlichen Rache alles unter. Die armen Teufel, die sich ihnen anschließen, werden genauso gnadenlos in den Kampf geworfen, wie die Fanatiker es selbst tun. Das muss man ihnen aber auch zugute halten. Diese Kerle kämpfen bis zum letzten Atemzug.“: erklärte der Bretone die missliche Lage.

„Ich bin übrigens der örtliche Gildenführer. Mein Name ist William Normand. Ich vertrete Emelia Duronia. Sie ist zurzeit in Vivec. Was ist das für eine Person, die ihr sucht?“: stellte er sich dann im Anschluss vor. Noch bevor Tarrior eine Antwort auf die Frage geben konnte, polterte eine Stimme hinter ihm los: „Gildenführer das ich nicht lache. Ihr solltet euch schämen, euch überhaupt Magier zu nennen. Die tapferen Kämpfer an der Front werden von der deadrischen Magie bedroht und verfügen selbst nur über geringes magisches Potential. Für jeden Magier der Gilde müsste es eine Selbstverständlichkeit sein, diesem Dämonenabschaum mit der Magie Nirns entgegenzutreten. Also jammert nicht über die Zustände unter denen ihr jetzt lebt. Die Verteidigung Vvardenfells hat Vorrang und damit hat die Ausbildung und Unterbringung unserer Kampfmagier höhere Priorität. Ihr könntet ja auch wieder eure Wohnräume beziehen, sofern ihr endlich vernünftig werdet und uns unterstützen wollt.“ Es war der gleiche Kampfmagier, der ihn schon beim Hereinkommen belästigt hatte. Normand überging die Unterbrechung. Der Kampfmagier wandte sich wieder dem Training einiger junger Magier zu, die dabei waren Trainingspuppen mit Eiszaubern zu spicken. „Ein unangenehmer Zeitgenosse. Sie haben ihn für das Anwerben und das Training neuer Mitglieder hier in der Gildenhalle gelassen. Der Großteil der Liga findet sich nördlich von hier am Pass und bereitet sich wohl darauf vor, die deadrischen Belagerer bei Maar Gan anzugreifen. Er selbst hat schon gesagt, dass er lieber kämpfen wolle, als hier sinnlos herumzusitzen, aber die Wahl hatte er wohl nicht und jetzt nutzt er jede Möglichkeit uns das Leben noch schwerer zu machen, damit er sich selbst besser fühlt. Ich verabscheue diesen Mann“: erzählte Normand ihm von dem Kampfmagier. „Doch nun sagt, wen sucht ihr?“: kam er dann wieder auf die Frage zurück. In diesem Moment fiel Tarrior gerade auf, dass er den Namen gar nicht parat hatte. Wie wild kreisten in seinem Kopf die Gedanken. Er konnte diesen vermaledeiten Namen unmöglich vergessen haben. Seit damals in Chorrol war zwar viel passiert, aber etwas derart Wichtiges konnte ihm doch unmöglich einfach entfallen sein. „Irgendein seltsamer Name war es. Irgendetwas Verrücktes“: überlegte der Dunmer. „Genau jetzt hab ichs“: rief er aus, ihm wurde aber erst einen Moment später klar, das er das laut gesagt hatte.

Der Bretone schaute ihn an, wie einen Verrückten. Tarrior räusperte sich. „Sein Name war mir für einen Moment entfallen. Ich suche einen Nord-Magier namens Jonicus der Verwirrte“: sagte er. „Jonicus? Ja ich erinnere mich. Er gehörte zur Gildensektion in Ald’ruhn. Im Auftrag der Gilde ermittelte ich die Opfer, als die Stadt von Deadra überrannt wurde. Der Nord befand sich zur Zeit des Angriffes nicht in der Stadt. Ich weis zwar nicht, warum ihr ihn sucht, aber ich kann euch leider nicht sagen, wo er sich im Moment aufhält. Als ich ihn das letzte Mal sah sagte er, dass er verfolgt werde, aber wolle nicht mit mir darüber reden. Aber ich wüsste, wen ihr fragen könntet - Alberich Schwarzherz. Er ist ein Deadra-Kundler aus Maar Gan und unterstützt soweit ich weiß, die dortigen Verteidiger. Die Beiden sind miteinander entfernt verwandt und verstehen sich gut. Nur ich weis davon. Wenn euch jemand sagen kann, wo ihr Jonicus findet, dann er“: teilte Normand ihm sein Wissen mit. „Das ist schon eine große Hilfe, habt Dank“: bedankte sich Tarrior. Im nächsten Moment wurde er von der Seite angerempelt. „Hey was soll das?“: fuhr Tarrior den Schubser an. „Was steht ihr auch im Weg rum? Seht ihr nicht, dass ich gerade schwer zu tragen habe?“: polterte ein Altmer zurück, der einen Haufen an verzierten Schalen und ein paar Bücher trug. Die Schalen waren eindeutig dwemerischer Machart. Tarrior machte einen Schritt zur Seite und ließ den Altmer passieren. Dieser begann Bücher und Schalen in ein freies Regal einzuordnen. „Das ist Farandil. Verzeiht ihm bitte seine schlechten Manieren, aber er ist über die derzeitigen Zustände hier ebenso wenig erfreut, wie ich. Er ist kurz vor dem Angriff noch aus Ald’ruhn herausgekommen. Er ist Dwemer-Forscher und musste leider den Großteil seiner Aufzeichnungen und einen Haufen an Artefakten in der Stadt zurücklassen und ist deshalb schon grundsätzlich schlechter Stimmung“: entschuldigte sich der Bretone für das Verhalten des Forschers. Tarrior winkte ab. „Ich muss sowieso aufbrechen. Habt nochmals Dank für eure Hilfe. Gehabt euch wohl“: verabschiedete sich der Dunmer. „Ihr ebenso“: seinerseits auch der Gildenführer. Tarrior verließ die Gildenhalle.

Das große, lange Banner am Turm flatterte im Wind. Er lächelte. Ihm war gerade eine nette Idee gekommen. Nachdem er sich umgeschaut hatte, ob auch niemand in der Nähe war, der ihn beobachten konnte, was glücklicherweise nicht der Fall war, konzentrierte er etwas Magie in seiner rechten Hand. Er hob seine Arm und zielte auf das blau-weiße Banner. Ein kleiner Feuerball entsprang der Handfläche und flog auf das Liga-Symbol der Kampfmagier zu. Augenblick fing der Stoff Feuer und begann langsam Stück für Stück abzubrennen. Tarrior lächelte und kehrte dann der Gildenhalle den Rücken. Er bog wieder in die Seitenstraße ein und machte die Zug-Guars los. Anstatt auf die Fahrerkanzel zu steigen, bestieg er Fryrr. Er drückte seine Stiefel in die Flanken seines Reittieres und es setzte sich in Bewegung. Die anderen beiden Guars mussten somit zwangsweise Folge leisten. Bald zogen alle drei an einem Strang und der Wagen nahm Fahrt auf. Er brachte das Gefährt auf die Hauptstraße und fuhr dann in Richtung Norden aus der Stadt. Hier erwies es sich als leicht zu passieren. Sinnfreierweise hatte man am Nordzugang zur Stadt noch kein Stadttor angebracht, obwohl die Deadra die Stadt aus der Richtung logischerweise zuerst angreifen würden. Aber Tarrior machte sich darüber keine Gedanken. Das brachte nichts.

Ein Stück fuhr er der Straße nach durch die, von blühenden Gräsern und Felsen dominierte, Landschaft. Er passierte die Weggabelung zu den Caldera-Minen, folgte noch ein Stück der Straße und steuerte das Fuhrwerk dann nach links auf die Wiese. Erst holperte es einen Moment, als sie durch die unebene Natur der Westspalte fuhren, doch dann fand er den ebenen Pfad, den er hatte anlegen lassen und der Wagen beruhigte sich wieder. Nur noch vereinzelte Steine ließen die Räder des Wagens kurz abheben und schüttelten ihn durch. Die Kisten waren glücklicherweise sicher verschnürt, ansonsten hätte er bestimmt schon eine von ihnen verloren. Da klares Wetter herrschte, konnte er gut am Horizont seine Plantage erblicken. Dank der neuen Wallanlage war sie kaum mehr zu übersehen. Er presste Fryrr die Stiefel nochmals in die Seiten und erhöhte somit abermals die Geschwindigkeit. Bald wäre er wieder zu Hause und dann konnte ihn nur noch eine Naturgewalt davon abhalten, sich den weichen Kissen seines Bettes zu übereignen.

weuze
11.05.2010, 22:40
Arranges blickte in die ihm gewisene Richtung und sah sein Pferd. Ihrer beider Blicke trafen sich, als das Tier den Kopf hob. Arranges dachte nichts, er sah nur den Rotfuchs an und ein wohliges Glücksgefühl stieg in ihm auf. Ein leichtes Lächeln trat auf sein Gesicht. 'Ihr besitzt dieses Pferd schon sehr lange?' Fragte die Frau neben ihm. Er wandte ihr den Kopf zu und schaute sie müde an. 'Ja, es war das Erste was ich tat, als ich von zu Hause fortging. Ich ging in den Stall und sah diesen Rotfuchs. Er war damals noch sehr jung, eben wie ich... unerfahren und nichtsahnend. Ich habe mein komplettes Geld zusammengekratzt, musste aber doch noch mit dem Stallmeister handeln. Etwas mehr als 400 Draken war das Tier dem Burschen wert. Ich hätte das Doppelte bezahlt, hätte ich es besessen! Heute allerdings...' Arranges hörte einfach auf zu reden und blickte wieder zu seinem Reittier.
'Ja, was wäre heute?'
Arranges winkte ab und sagte knapp: 'Heute würde ich ihn für keinen Preis der Welt hergeben...'
Die Kaiserliche verstand und erhob sich wieder, um nochmals nach dem Feuer zu sehen. Arranges setzte sich ebenfalls auf, ließ sich aber direkt wieder mit einem gequälten Stöhnen zurücksinken. Verdammt ich muss diese Schmerzen und die Verletzung loswerden... man erwartet mich sicher schon in Skingrad... 'Ihr könnt nicht aufstehen, eure Verletzungen sind noch zu frisch.' Sagte die Kaiserliche.
'Wenn ihr bitte so freundlich wärd, mir mein Gepäck zu bringen?'
'Wozu? Ihr könnt sowieso noch nicht reisen.'
'Tut es einfach.'
Schulterzuckend stand sie auf und ging in das kleine Lagerzelt. Wenig später kam sie wieder. Sie hatte die Satteltaschen und die schier unendlich vielen Säckchen und Täschchen, welche Arranges für gewöhnlich an seinem Gürtel hängen hatte, auf den Armen. Vorsichtig legte sie alles neben ihm nieder. Sie stellte sich neben ihn und stemmte die Fäuste in die Hüften. Mit forschendem Blick schaute sie auf die Dinge und den Kaiserlichen vor ihr. Arranges störte sich nicht an der neugierigen und mutterhaften Art der Frau. Stattdessen begann er, in den Dingen zu wühlen, bis er eine kleine lederne Tasche herauszog, von der ein leises Klirren ausging. Er öffnete die bronzenen Knöpfe und schaute suchend in das Behältnis. Einen Moment später langte er mit der Hand hinein und förderte ein kleines Fläschchen zu Tage. Eine rötlich braune Flüssigkeit schimmerte darin, als er sie hochielt und im Sonnenlicht drehte. Mit zusammengekniffenen Augen schaute er auf die Viole. Er nahm sie wieder runter und platzierte sie auffällig vorsichtig neben sich im Gras. Dann streifte er die Decke bis zur Lende von seinem Oberkörper und schaute an sich herab. Ein dicker Verband lief unterhalb des Brustbeins um seinen Oberkörper. 'Wenn ihr bitte so feundlich wäred, mir die Binden abzunehmen.'
Ein Anflug von Wiederspruch war in ihrem Gesicht deutlich zu erkennen, doch ohne etwas zu sagen kniete sie neben den Magier nieder und begann mit spitzen Fingern behutsam den Verband zu lösen. Es waren einige Lagen und mit jeder weiteren, die die Frau abwickelte, wurde der weißgraue Stoff roter. Schlussendlich kam eine verkrustete Wunde zum Vorschein. Es war kein einfacher Schnitt. Es sah eher so aus, als hätte ihm jemand ein rostiges gezacktes Breitschwert über die linke Seite gezogen. Die Ränder und Hautlappen, welche in der Verkrustung klebten, waren löchrig und stark ausgefranst. Die Wunde war längst trocken und schon im Begriff zu heilen. 'Habt ihr Wasser?' Fragte Arranges.
'Ja, wir haben zwei große Feldflaschen, wartet ich hole sie kurz.' Einen Moment später kam sie zurück und trug eine irdene, rundliche Flasche vor sich, die mit dicken Lederriemen vor Stößen geschütz war. Der Kaiserliche nahm sie mit einem dankenden Blick entgegen und goß langsam, beinahe tröpfelnd das kühle Nass über die rote Kruste. Allmählich löste sie sich. Als sie ganz entfernt war, sah man recht genau, wie die Klinge durch die Haut geschnitten hatte. Wie Arranges erwartet hatte, wurde die Schneide nicht nur einaml zugestoßen. Es sah eher so aus, als hätte die Spitze des Schwerts noch in seinem Fleisch gewühlt und sich gedreht. Arranges gab die Feldflasche zurück und griff nach der kleinen Viole, die er aus seinem Gepäck geholt hatte, öffnete sie und treufelte sie auf die Wunde. Es brannte für einen kurzen Moment, aber dann wich der gesamte Schmerz einem dumpfen, drückenden Gefühl. Als würde jemand einen Peltz auf der Stelle reiben, wo er die Flüssigkeit aufgebracht hatte. Sorgsam verschloss er die Flasche und tat sie zurück in sein Gepäck. Dann stemmte er sich mit den Händen in eine sitzende Position. Der Schmerz war wie weggeblasen. Arrange sverspürte gar nichts. 'Nun gute Frau, ich werde euch in Kürze verlassen.' Ungläubig starrte sie Arranges an, der indessen ganz aufgestanden war und sie nun ebenfallas anschaute. 'Seid ihr sicher, dass ihr schon reiten könnt?'
'Aber ja doch, dieses Elixier ist teuer und eher schwer zu erwerben. Der Preis ist allerdings gerechtfertigt, es nimmt den kompletten Schmerz einer jeden Verletzung und stoppt die eventuell starke Blutung. Nur heilen kann der Trank nicht. Die Wirkung ist auch begrenzt und die Strecke von hier nach Skingrad ist noch recht weit, wenn mich meine Orientierung nicht teuscht, sind wir zwar mitten im Niergendwo, aber dennoch nicht weit nördlich von der Goldstraße entfernt...'
'So in etwa... ich kann euch offensichtlich nicht halten, aber seid versichert, dass euch der Dank mir und meines Mannes ist!'
'Nichts zu danken, ich helfe praktisch immer wenn ich kann.' Dann begann er wortlos damit, seine Kleider anzuziehen und seine Rüstung anzulegen.
'Woher hat ein einfacher Mann wie ihr scheint, ein solch wertvolles Rüstungsstück?' Fragte die Frau, wie sie ihn beobachtete. 'Ein Erbstück meines Vaters.' Sagte Arranges tonlos. Als letztes legte er sich den Umhang um, der alles, was der Kaiserliche am Leib trug, optimal verdeckte. Arranges deutete eine Verbeugung an. 'Ich danke euch für das Lager und für eure Wundversorgung, aber trotz eurer Gastfreundschaft, muss ich euch nun verlassen. Ich wünsche für den weiteren Weg alles Gute!' Wortlos schaute sie dem Kaiserlichen nach als er mit dem Sattel zu seinem Pferd lief, welches ihm schon mit freudig aufgestellten Ohren entgegentrottete. Der Kaiserliech legte den Sattel auf, machte die Satteltaschen daran fest, legte die Trense an und stieg auf. Er schaute nochmal zum Lager und zu der Kaiserlichen. Mit einem letzten Wink gab er seinem Pferd die Sporen und preschte in Richtung Goldstraße davon.

Der Kaiserliche war knapp zwei Tage unterwegs, er ritt auch in der Nacht, als er die Burg von Skingrad sah. Eine Landmarke, wie sie markanter kaum sein könnte, ragte das klobige Gemeuer über das Land hinweg. Es war später Nachmittag, die Reise war eher ereignislos gewesen, als er vor den Osttoren der Stadt stand. Der Himmel war wolkenverhangen und das Licht war eher spärlich, obwohl es noch längst nicht Nacht war. Die Wachen vor dem Tor hatten bereits einige Fackeln entzündet. 'Halt, wer da?' Rief ihm einer der Wächter zu und kam ihm entgegen. Arranges brachte sein Pferd zum Stehen und stieg gemächlich ab. Er blieb bei dem Tier stehen und wartete, bis der Wachmann heran war. 'Ach ihr seits, lange haben wir euch nicht mehr gesehen. Der Hauptmann freute sich schon über einen komischen Kautz weniger in der Stadt... naja, da hat er sich dann wohl einmal mehr geteuscht.'
'Ich bin doch immer wieder für lange Zeit nicht da, da müsste es doch mittlerweile zur Gewohnheit geworden sein.' Sagte Arranges und grinste den Soldaten an. 'Das stimmt und jedes Mal freut sich der Hauptmann aufs Neue, euch möglicherweise das Letzte Mal gesehen zu haben...' Sagte der Wachmann und grinste nun seinerseits. Beide mussten sie lachen. Der Wächter legte Arranges die Hand auf die Schulter. 'Es ist schön euch wieder zu sehen, einer der wenigen vernünftigen Leute, die hier trotz chronischer Abstinenz beinahe wohnen.'
'Es ist auch schön, wieder Gast in Skingrad zu sein.' Sagte Arranges und erwiderte den Gruß seines Gegenüber. 'Nun, ihr könnt eintreten, ich werde sehen, dass euer Rotfuchs ordentlich versorgt wird.'
Mit einem dankenden Blick ging Arranges an dem Wachmann vorbei und trat in die Stadt ein. Zielstrebig machte er sich auf den Weg in den südlichen Teil der Stadt zu einer gewissen dunmerischen Alchimistin. Auf dem Weg dorthin bemerkte er schon, wie die Wirkung der letzten Paar Tropfen des Trankes nachließen.

Der Kaiserliche kam bei dem Haus der Alchimistin an. Noch bevor er um die nächste Ecke bog, hörte er Falanu und eine fremde, männliche Stimme lautstark mieteinander streiten. Irgendwie habe ich so etwas in der Art nicht anders erwartet... jetzt hat sie wenigstens jemand anders an der Backe kleben und ich bin aus dem Schneider. Grinste Arranges innerlich und blieb hinter der Wegbiegung stehen um den etwaigen Sinn oder Grund des Streits herauszhören. 'Ihr seid hier falsch, vielleicht habt ihr euch in der Stadt geirrt, auf jeden Fall kann ich euch nicht weiterhelfen!' Schnautzte Falanu.
'Nein, ich habe Anweisung bei euch nach ihm zu fragen. Er muss bei euch sein. Lasst mich eintreten, damit ich mich vom Gegenteil überzeugen kann!' Herrschte die Männliche Stimme.
'Ich trete euch gleich, wenn ihr euch nicht sofort entfernt!' Raunzte Falanu nun sichtlich genervt.
'Versucht es doch.' Forderte der Mann.
'Wenn ich es nicht schaffe, ist das egal, die Wachen in Skingrad verstehen bei der Störung des Hausfriedens oder Belästigung keinen Spaß... noch weniger Spaß verstehen sie, bei Verletzung oder Bedrohung von Zivilisten... Und noch weniger Spaß haben diese Soldaten dafür übrig, wenn man sie wegen so etwas aus ihrer Pause, ihrem gemütlichen Rundgang oder gar aus ihrem Bett holt... und eines davon wird zutreffen, egal wann ich nach der Wache rufen lasse!'
'Ihr könnt mir den Kaiserlichen doch einfach herholen, dann bin ich auch nach ein paar Worten direkt wieder weg...'
Kaiserlichen? Ich will nicht überheblich sein, aber ich glaube, dass ist jemand, der zu mir will...
'Hier ist kein Kaiserlicher... ihr scheint nichteinmal seinen Namen zu wissen, also was soll das?'
'Sein Name ist Arranges... und jetzt holt ihn doch bitte.'
Die Antwort von Falanu ließ auf sich warten, offensichtlich hatte sie bis jetzt gehofft, dass der Andere nicht von ihrem Arranges sprach.
'Was wollt ihr von ihm?' Fragte sie nun kleinlaut und eher etwas ängstlich.
'Ich will mit ihm reden, das sagte ich doch bereits.' Meinte der Mann, nun die Stimme senkend und mit freundlichem Ton.
'Das glaubt ihr ja wohl selbst nicht, ihr werdet...'
Arranges trat um die Ecke und erhob seine Stimme: 'Lass gut sein, ich bin hier.'
Er sah Falanu in ihrer dunkelblauen Robe mit roten und gelben Stickereien, vor ihr stand ein Rothwardon mit strenger aber nicht unfreundlicher Miene. Sein Oberkörper wurde von einer sehr seltsamen Schuppenlederrüstung bedeckt, während seine Beine nur von Stiefeln mit niedrigem Saum und einer hellgrünen Hose bedeckt wurden. Seine Oberarme waren nackt, genau wie seine Hände. An einem Handgelenk trug er einen Silberreif. Auf dem Kopf saß eine Haube, die eher an einen Barbarenhelm erinnerte. Ein runder Helm, mit abgeflachter Spitze. das Nasenbein wurde durch einen an den Rand des Helms angearbeiteten Schutz verdeckt. Links und rechts waren kurze, nach oben verdrehte Hörner angebracht. Der Nacken wurde von einem Lederschurtz geschützt. Auf dem Rücken prankte ein metallenes breitschwert und im Gürtel, nebst einer kleinen Tasche, die über das Gesäß hing, steckte... ja gibts denn sowas?! Aus einer Lederscheide ragte tatsächlich ein Ebenholzdolch, zumindest war die Färbung des Griffs unverwechselbar. 'Ahh, ihr müsst Arranges sein.' Sagte der Rothwardon dem Kaiserlichen zugewandt.
'So ist es. Arranges Moryn.' Arranges ging auf den Rothwardon zu und deutete vor ihm eine Verbeugung an. 'Aber, wer seid ihr, wenn ich fragen darf?'
'Natürlich, ich bin Arvundez aus Morrowind.' Sagte der Rothwardon und verbeugte sich seinerseits. 'Ein Freund von euch hat mir Informationen zukommen lassen, dass ihr meine Hilfe benötigt, mir wurde gesagt dass ich euch bei Frau Falanu finden könnte, doch wie es scheint, habe ich sie völlig zu Unrecht behelligt.'
'Nun, es sei euch verziehen. In der Tat bin ich ein Gast ihres Geschäfts und wechsle mit ihr des Öfteren Ware und Wort.'
'Oh, nun... es tut mir leid, eure Zeit vergeudet zu haben gute Frau.' Sagte Arvundez zu Falanu gewandt. Sie erwiederte nichts und verfolgte das Gespräch der beiden weiter mit Skepsis und einer Spur von Angst.
'Ihr wolltet mit mir sprechen?' Lenkte Arranges die Aufmerksamkeit des Rothwardonen wieder auf sich.
'Genau, es ging um einen Auftrag, der mit euch im Zusammenhang steht...' Bei diesen Worten weiteten sich die Augen der Dunmerin, sie wollte gerade etwas sagen, aber Arranges bemerkte es früh genug und brachte sie mit einem scharfen Blick zum Schweigen. Sie sah in seine harten Augen und sah dann traurig zu Boden. Der Rothwardon hatte die schnelle stumme Verständigung zu Arranges Missfallen mitbekommen und schaute nun den Kaiserlichen direkt mit einem Blick an, der sagen will: Jetzt sag nichts falsches, diese pikante Information wird sonst den Falschen erreichen und dann hast du ein hässliches Problem.
'Nun, ich würde meinen, dass die Öffenltichkeit nicht gerade der Ort ist, an dem man so etwas bereden könnte. Habt ihr eine Idee, wo man ungestört derlei Dinge bereden könnte?' Sagte der Rothwardon.
'Falanu, wärd ihr bereit mir und meinem Gesprächspartner für kurz Einlass zu gewähren?' Fragte Arranges.
'Ich dürfte dem Gespräch nicht beiwohnen?' Meinte die Dunkelelfe missmutig.
'So leid es mir tut, aber leider muss ich euch das Beisein verwehren.'
'Also gut, tretet ein.' Sie ging zur Seite und machte den Weg in den Verkaufsraum frei.
'Ich danke euch vielmals.' Sagte Arvundez und ging an ihr vorbei. Wortlos folgte ihm Arranges. Als alle in dem gut beleuchteten Raum standen, schob die Alchimistin die Tür zu und sagte mit belegter Stimme: 'Fasst nichts an und beeilt euch.' Dann begab sie sich in die oberen Stockwerke.
'Nun, was wollt ihr?' Fragte Arranges ernst, nachdem er das Schloss am oberen Ende der Treppen klicken hörte.
'Ich bin ein Dieb und Söldner aus Morrowind, ich wurde angeheuert, euch etwas von großem Wert zurück zu holen. Mir wurde nicht verraten, was ich holen oder vielmehr stehlen muss, mir wurde nur gesagt, dass ihr an dem heutigen Tag hier zu finden sein werdet. Deteils bekäme ich dann von euch gesagt.'
'Ja genau, ich brauche ein Buch, das ich leider in einer Festungsruine zurücklassen musste, als ich bedroht wurde und flüchtete. Diese Ruine liegt nordwestlich von Chorrol. Ihr reitet sehr geradlienig von der Stadt aus anch nordwesten, wie der Plan liegt, es müsste auch eine halb verfallen Straße in diese Richtung geben. Wenn das Grün weicht, euch morgens der Fels begrüßt und ihr nur noch den Wind als Begleiter habt, dann schaut aus nach einer tiefen Klamm. Vor dieser Klamm kommt ihr an eine Weggabelung, ihr bleibt auf dem Weg in Richtung der Schlucht. Wenn ihr sie durchquert habt, müsstet ihr vor einem Berg stehen, der geradezu aus dem flach ansteigenden Hochland heraussticht. Auf diesem könnt ihr die Ruine sehen. Sucht in ihr nach einem Buch, welches einen ledernen Einband hat. In dieses Leder ist der Titel Kunst der Schleier eingebrannt.'
'Nun, dies dürfte genügen, ich danke euch und werde von mir hören lassen, wenn ich das Buch habe. Nur noch eine Frage in eigenem Interesse: Mir wurde für diesen Auftrag so viel bezahlt, dass allein die Hälfte, die ich im Vorraus bekam, für den Kauf eines kleinen Gehöfts reichen würde. Jetzt frage ich mich natürlich, was an diesem Folianten so besonderes ist, dass er so viel wert zu sein scheint.'
'Wenn man es euch nicht gesagt hat, werde ich das auch nicht tun, da diese Information für euch tödlich sein könnte. Aber was ich mir logisch erklären könnte wäre die Sache, dass es in dieser Ruine nicht ganz ungefährlich ist.'
'Achwas hört mir mit Geistermärchen aus Burgruinen auf, ich stamme aus Morrowind, dort haben wir daedrische Ruinen, von denen eine so gefärhlich ist, wie ganz Cyrodiil zusammen.'
'Ihr wisst nicht von was ihr redet, ich war in dieser Festung, ich habe gesehen, vor was ihr auf der Hut sein solltet!' Wiedersprach Arranges.
'Nun, ihr sprecht voller Ernst über eine Gefahr, vor der ich mich fürchten sollte, darf ich erfahren, wovor ich mich bestenfalls verbergen muss?' Fragte der Rothwardon.
'Ihr wisst doch sicher was Nekromanten sind? Nun, diese Festung ist voll mit diesen Irren. Dabei sind es keine gewöhnliche skelettrufende Magier, es sind wahrhaft Verrückte, die Kreaturen beschwören, wie ihr sie noch nie gesehen habt. Noch dazu sind es hervorragende Nahkämpfer, die euch mit bloßen Händen in der Luft zerfetzen.'
'Hmm... nun, ihr dürft meiner Erfahrung als Dieb und Krieger vertrauen, wenn ich es nicht schaffe, schafft es keiner!'
'Das will ich hoffen, ich wünsche euch gutes Gelingen.' Sagte Arranges abschließend.
'Auch euch weiterhin Glück auf euren Reisen!'
Damit verließ der Rothwardon das Haus.

Kaum war der Dieb aus dem Raum, verzog Arranges das Gesicht, seiner Kehle entflo ein Schmerzlaut und er griff sich in die linke Seite. Noch ein wenig länger und ich hätte die Schmerzen nicht mehr ignorieren können... Stöhnend taumelte er zur Theke und stützte sich schwer atmend auf dem Holz ab. Einige Minuten verblieb er so, bis er hinter sich Schritte auf der Treppe hörte. Verdammt nicht jetzt... Kaum hatte er das gedacht, stand Falanu neben ihm, mit schreckensweiten Augen starrte sie ihn an und war im Begriff zu schreiben. 'Es geht mir gut, macht euch keine Sorgen!' Sagte Arranges, der verhindern wollte, dass die Dunmerin die Situation jetzt noch unnötig hochschaukelte. 'Aber ihr habt Schmerzen.' Sagte die Dunmerin mit bebender Stimme.
'Ja, das ist eine schon ältere Verletzung!'
'Lasst mal sehen.' Meinte die Dunmerin zweifelsohne sehr besorgt und griff schon mit den Händen nach der seinen, um sie zu lösen und besser sehen zu können, was dem Kaiserlichen da solche Qualen zufügte. 'Nein!' Arranges wich ein wenig zurück und verwehrte ihr so den Zugriff.
'Lasst mich euch doch helfen.' Bedrückung und Trauer schwangen in den Worten von Falanu.
'Ihr könnt mir helfen, indem ihr mir etwas gegen die Schmerzen gebt, ich werde mich dann in der Herberge zur Westebene ausruhen, morgen wird es mir dann schon viel besser gehen!' Sagte Arranges freundlich aber bestimmt.
'Setzt euch erstmal, während ich nach einer Arznei suche.' Arranges ließ sich an der Theke auf den Boden gleiten und starrte mit einer schmerzerfüllten Grimasse vor sich auf den Boden. Falanu ging derweil hinter die Theke und suchte danach, was Arranges verlangte. Kurze Zeit später kniete sie sich neben ihm hin und hielt ihm einen kleinen hölzernen Becher entgegen. 'Trinkt das, es nimmt die Schmerzen und verhindert eine Entzündung.' Dankend nahm Arranges den Becher mit der freien Hand und trank den Inhalt in einem Zug. Es schmeckte nach Wasser, brannte in der Kehle etwas nach, aber sonst merkte Arranges nichts ungewöhnliches an dem Zeug. Es dauerte einige Sekunden, bis die Wirkung einsetzte. Aber anders als bei dem Trank, den er die Tage zuvor auf die Wunde gab, verschwanden hier die Schmerzen einfach, ohne irgendein Nebengefühl oder so etwas, die Schmerzen waren einfach weg, als hätte er nie eine Verletzung gehabt. Doch eins spürte er, er fühlte sich insgesamt irgendwie etwas leichter. Wahrscheinlich eine normale Nebenwirkung eines solch starken Gebräus... naja, jetzt kann ich wenigstens gut schlafen. 'Ich danke euch,' Arranges stand auf und drehte sich zu Falanu, 'Ich wünsche euch eine erholsame Nacht, ich werde mich jetzt auf jeden Fall bald schlafen legen.'
'Schlaft gut.'
Es war das Letzte, was Arranges hörte, bevor er loslief, aber schon nach dem ersten Schritt war sein Gleichgewichtssinn weg, er ruderte mit den Armen und stolperte, aber noch bevor er auf dem Boden aufschlug, war er nicht mehr bei sich und wurde von einer Ohnmacht umfangen.

Der Beschwörer öffnete die Augen und starrte an eine gut gearbeitete Holzdecke Nanu, so gute Zimmermänner kann sich die Westebene sicher nicht leisten, außer ich habe in meiner Abwesenheit etwas verpasst... Er hob den Kopf etwas an um an sich herab zu schauen, aber das was er sah erstaunte und verwirrte ihn am meisten. Was zur Hölle... Diese Fenster kenne ich doch... aber nicht aus der Herberge... Er schaute sich weiter um und stellte unter anderem fest, dass er in einem großen Bett lag, bis auf eine Lendenhose nichts am Leib trug und als er die sehr weiche und edel verzierte Decke hob, musste er zu seinem Missfallen wieder sehen, dass er einen Verband um den gesamten Oberkörper hatte. Ich hab da irgendwie ein blödes Gefühl. Und als sei dieser Gedanke eine Art Eingebung gewesen, drehte er seinen Kopf nach rechts, wo das große Bett weiterging. Verdutzt blickte er auf dunkelblaugraue Haut Oh nein...!? Aber trotz seinem geistigen Wiederstand, folgten seine Augen dem Rückrad der Dunkelelfe, ihre Haut war ohne Makel und so rein und eben wie Seide. Bis zum Becken fuhren seine Augen, welches nur halb von der Decke bedeckt war. Einen Kurzen Moment verweilten seine Augen auf den vollkommenen Rundungen von Falanu, bevor sie nach oben wanderten und ihr zwar zerzaustes, aber makellos schönes hellrotes Haar bewunderten... Eine Welle von Sehnsucht kam in ihm auf. Nein Arranges, das bringt dir nichts, lass es sein! Er konnte den Blick nur schwer abwenden, aber schließlich drehte er seine Kopf in die andere Richtung und verblieb erstmal so. Was hat sie nur getan... und warum? Eigentlich wusste er die Antwirt, wollte sie sich aber nicht eingestehen. Sie hatte ihm ein Betäubungsmittel in den Schmerztrank gemischt, als er bewusstlos war, beförderte sie ihn unter größter Anstrengung in ihr Bett und versorgte die Wunde mit allerlei Elixieren und Tränken... Was sie ihm allerdings verheimlichte, war die Tatsache, dass sie ihn die halbe Nacht lang liebend anschaute und immer wieder zärtlich über sein friedliches Gesicht streichelte. Ein kurzes Rascheln, ein leises Gähnen, nochmals ein Rascheln, dann war das leise Knarren von hölzernen Bodendielen zu hören. Arranges fühlte, wie die Matratze des Bettes einseitig entlastet wurde und sah in dem Fenster ihm gegenüber, das Falanu mit dem Rücken zu ihm stand. Sie zog sich nur ein hellgraues Leinenhemd an und eine dunkelblaue Lendenhose. Das Hemd verdeckte diese beinahe komplett bis zu den Knien. Sie lief um das Bett und wollte gerade die Tür zum Erdgeschoss öffnen, als sie zu ihm schaute und bemerkte, dass er wach war. 'Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich, habt ihr gut geschlafen?' Sie wirkte so glücklich, so zufrieden, er hatte sie nie zuvor so erlebt, sie lächelte ihn an und wartete anscheinend auf eine Antwort. 'Nun, ich habe hervorragend geschlafen, nur kann ich mich leider nicht ganz daran erinnern, dass ich mich zu euch legte.' Meinte Arranges mit klarer Stimme. Ein Schatten der Beleidigung huschte über das Gesicht der Dunkelelfe. Sie ging zu ihm, setzte sich neben ihm auf das Bett und sah ihn ausdruckslos an. Nach einem kurzen Moment begann sie dann zu reden: 'Ihr seid ein Idiot Arranges... ein richtiger Idiot!' Sie nahm mit ihren beiden Händen die seinen und hielt sie fest. 'Ich habe mir solche Sorgen um euch gemacht, ich mischte ein Betäubungsmittel in den Trang gestern. Ich wollte nicht, dass ihr so am Abend auf die Straße geht, ihr hättet vielleicht einen Schwächeanfall bekommen können oder sonst was wäre euch zugestoßen.'
'Auf den Straßen von Skingrad, auf denen mehr Wachen als Bürger herumlaufen?'
'Ich hatte einfach Angst um euch!' Wie beiläufig wischte sie sich eine Träne von der Wange. 'Und weil ihr sowieso nie auf mich gehört hättet, wusste ich mir nicht anders zu helfen. ' Fügte sie hinzu. Arranges sagte nichts bis sie wieder aufstand und gerade gehen wollte. 'Wo sind meine Kleider und der Rest meiner Ausrüstung?'
'Sie liegen dort drüben.' Antwortete sie und wies in die gedachte Richtung.

Wenig später kam Arranges die Treppe zum Verkaufsraum hinunter. Sie stand immer noch in ihrer eher luftigen Kleidung dort und studierte aufmerksam die Titelseite des Rappenkuriers. Als er zu ihr kam, legte sie das Pergament bei Seite und fragte ihn: 'Du musst schon bald wieder weg, stimmts?'
'Ja.' Antwortete er knapp und griff nach dem Rappenkurier. Doch bevor er die Zeitung nehmen konnte, langte Falanu schnell nach ihr und hielt sie hinter sich. 'Was soll das?' Aber statt einer Antwort schaute sie ihn nur fragend an. 'Na los, gib mir die Zeitung.' Verlangte Arranges. 'Nein, ich will nicht, dass ihr sie lest!' Sagte Falanu wieder mit einem Anflug von Sorge und Angst.
'Ich kann mir den Fetzen auch wo anders besorgen, das ändert dann auch nichts.' Sehr zögelich reichte sie ihm das Papier. Eine große Überschrift sprang ihm ins Auge: FREMDARTIGES PORTAL IN DER BUCHT VON NIBEN! Im Artikel darunter war zu lesen, dass sich in der Nacht vor 2 Tagen ein seltsames Portal in der Bucht von Niben aufgetan hatte. Es sei kein Obliviontor, das sei sicher, aber man wisse sonst auch nichts genaueres darüber. Während Arranges den Artikel las, fingen seine Augen vor Interesse an zu leuchten. Der Ausdruck der Dunmerin wich bescheidener Trauer, als er sie anstrahlte. 'Du wirst dir das ansehen wollen?'
'So ist es, es hört sich interessant an und ich bin es leid ständig nur noch durch Höhlen zu stolpern und irgendwelchen Verrückten das Handwerk zu legen...'
Sie kam um die Theke gelaufen und schaute ihm fest in die Augen, dann, noch bevor der Kaiserliche zurückweichen konnte, umarmte sie ihn vorsichtig. Als sie ihn losließ, schaute sie ihn flehend an und sagte: 'Bitte pass auf dich auf... sei kein Dummkopf und lauf lieber, bevor wieder soetwas passiert.' Sie deutete auf seinen linken Brustkorb.
'Ich werde auf mich acht geben!' Versprach Arranges.
'Ich habe dir einige Tränke in dein Gepäck getan, die dich möglicherweise vor solchen Verletzungen in Zukunft schützen können, benutze sie auch.' Meinte sie nur noch mahnend.
'Ich danke euch nochmals, aber jetzt muss ich gehen, bis zu unserem nächsten Treffen.' Sagte Arranges feierlich.
'Ich hoffe bis dahin wird nicht zu viel Zeit vergehen.' Meinte sie sehnsüchtig.

Arranges verließ die Stadt nach einigen Besorgungen und einer Plauderei mit zwei Wachen, die er schon sehr lange kannte und mit denen er gut befreundet war. Er holte sein Pferd und ritt gegen Mittag in Richtung Kaiserstadt.

KingPaddy
15.05.2010, 02:32
Es waren nur noch wenige Minuten gewesen und Tarrior war an seiner Plantage angekommen. Endlich nach so langer Zeit betrat er wieder sein Land. Die Felder waren in gutem Zustand. Den letzten Winter hatten sie offensichtlich gut überstanden. Arbeiter konnte er nur in der Entfernung ausmachen. Die dunmerischen Arbeiter, die er beschäftigte, wurden durch Argonier unterstützt. Scheinbar hatte Gilluk seine eigenen Leute mitgebracht. Der Argonier betrieb eine Plantage noch weiter nördlich, aber schien sich langsam hierher verlagert zu haben. Die Feldarbeiter waren gerade dabei den Boden aufzulockern. Es waren nur wenige. Der Rest musste hinter dem Herrenhaus zu Gange sein. Sein Herrenhaus mit den angeschlossenen Unterkünften und Wirtschaftsgebäuden hatte er im Zentrum seines Besitzes bauen lassen. Die Felder hatte er dann drum herum angelegt. Früher konnte er vom Hof aus, dass gesamte Gelände einsehen. Jetzt versperrte eine hohe Mauer die Sicht. Man hatte sie offensichtlich um sämtliche Gebäude herum errichtet. Was ihm auch sofort ins Auge fiel, war ein im Bau befindlicher Wachturm. Die Arbeiten schienen aber für heute nicht fortgeführt zu werden, zumindest war niemand zu sehen, der weiterbaute. Ein niedriger Torbogen, der von einem Holztor völlig ausgefüllt wurde, tauchte vor ihm auf, als er in das Herz des Komplexes, anders konnte man diese festungsartige Sicherung schon gar nicht mehr bezeichnen, fahren wollte. So war er gezwungen das Fuhrwerk zu stoppen und von Fryrr abzusteigen. „Das sind ja schon cyrodiilische Zustände hier“: dachte Tarrior missmutig, denn dort gab es auch überall Tore, die passiert werden mussten. Manchmal konnte das ziemlich lästig sein. Zumindest war seine Plantage damit abgesichert. Zerstörte Feldfrüchte konnten neu gesät werden und beschädigte Gebäude repariert oder neu gebaut werden, aber diese Mauern würden auch ihre Insassen schützen. Er trat an das Tor heran und ließ seine Faust mehrmals gegen das dicke Holz krachen und trat dann ein Stück zurück, doch das Tor wurde nicht geöffnet. Stattdessen vernahm der Dunmer Stimmen über sich.

Er trat noch einen Schritt zurück und blickte nach oben. Das Licht blendete ihn. Die Sonne hatte zwar ihren Zenit schon überschritten, aber stand noch weit oben. Ihr Licht fiel in seine Augen und hinderte ihn daran mehr zu sehen, als nur ein paar konturlose Umrisse. Dann ertönte eine schnarrende Sprache: „Was ist euer Begehren, Herr Dunmer? Dies ist keine Herberge und wir kaufen hier nichts, wir haben alles was wir brauchen. Habt ihr euch verirrt?“ Tarrior stellte einen erfreulichen Unterschied zu Cyrodiil fest. In der kaiserlichen Provinz waren die Torwachen immer irgendwie schlechter Stimmung gewesen, oder grundsätzlich unfreundlich zu Reisenden. Hier begegnete man ihm zumindest mit gebotenem Respekt. Vermutlich kannten ihn die Leute dort oben nicht, ansonsten hätten sie ihm mit einer Verbeugung das Tor geöffnet und einen roten Teppich ausgerollt. Schließlich gehörte das alles ihm. Natürlich verdiente er allein schon in seiner Funktion als Ratsherr einen gewissen Respekt, aber an dieser Stelle durfte doch wohl der Eigentümerstatus ausreichen. „Nein, ich habe mich nicht verirrt. Ich bin hier genau richtig. Auch wenn dies keine Herberge ist, suche ich hier nämlich Unterkunft. Ich bin Tarrior Gildres und diese Plantage gehört mir“: antwortete er. Er hörte wie scharf Luft eingesaugt wurde. Die beiden Schemen drehten sich einander zu. Jetzt im Seitenprofil konnte er erkennen, das zwei Argonier dort oben waren. Er beschattete die Augen, konnte aber auch dadurch nicht viel mehr erkennen. Eine ganze Weile blieb es still. Einer der Wächter war verschwunden. Dann vernahm er wieder Stimmen. Die eine war die des Wächters, die Andere ihm aber ebenso vertraut. „Das kann doch nicht sein, das will ich sehen“: wehte zu ihm herunter. Im nächsten Augenblick sah er, wie sich drei schattenhafte Silhouetten über die Brüstung der Mauer beugten und ihn ausgiebig musterten. „Ich glaube meine Augen müssen mir einen Streich spielen. Tarrior endlich bist du wieder da!“: rief Gilluk zu ihm herunter. Tarrior nickte. Einige Augenblicke später wurde das Tor geöffnet und sein Freund der Argonier kam heraus gestürzt. Er begrüßte ihn mit wildem Handschütteln. „Ich hatte schon befürchtet, du kämest gar nicht mehr zurück“: tat Gilluk kund. „Ich habe schon von den Gerüchten gehört, die in Caldera kursierten. Aber jetzt bin ich ja da. Es ist schön auch dein Schuppengesicht nach so langer Zeit wieder zu sehen“: gab der Dunmer zurück. Gilluk machte im Bezug auf die Gerüchte eine wegwerfende Hand- besser gesagt Klauenbewegung. Das Tor wurde nun ganz geöffnet und zwei andere Argonier, scheinbar die beiden Wächter, kamen heraus. Tarrior erschrak einen Moment bei ihrem Anblick. Dort wo unter den Lederrüstungen und Helmen, die sie trugen, Schuppenhaut zu sehen war, war diese außerordentlich schlimm vernarbt. Das Auge eines der Beiden war sogar trüb und blind, an der linken Klaue das anderen fehlten zwei Finger. Zusammen mit den Chitin-Speeren, in ihren Händen, machten sie einen wilden und aggressiven Eindruck, doch ihre entstellten Gesichter drückten Freundlichkeit und inneren Frieden aus. „Was...“: hauchte der Dunmer knapp. Gilluk gab ihnen Anweisung das Fuhrwerk herein zu bringen und die Guars mit Wasser und Futter zu versorgen. Ohne irgendeine weitere Aufforderung lehnten sie ihre Waffen an die Mauer und begannen die Anweisung auszuführen. „Was ist mit den beiden passiert? Haben das die Deadra getan?“: fragte Tarrior, der sich erst jetzt von dem plötzlichen Schock erholt hatte. Gilluk schaute traurig. „Nein die Deadra waren das nicht. Das waren schlimmere Dämonen. Leider hatten nicht alle argonischen Sklaven so viel Glück wie ich“: erklärte er bedrückt. „Du meinst, das haben ihnen ihre dunmerischen Besitzer angetan?“: wollte Tarrior fassungslos wissen, obwohl die Antwort bereits auf der Hand lag. Gilluk nickte. „Ein Mitglied von Haus Dres besaß in den Weidenländern eine Eiermine. Für ihn waren Sklaven nichts weiter als gefühllose Dinge. Egal wie sich seine Arbeiter anstrengten, es war dem „Herren“ nie genug. Er sagte sie sollten härter arbeiten, dabei arbeiteten sie schon bis sie vor Erschöpfung einfach umfielen. Wer länger als eine Stunde schlief, wurde mit der Peitsche zurück an die Arbeit getrieben. Manche wachten nie mehr auf. Besonders die Peitsche schien dem Minenbesitzer zugesagt zuhaben. Die Beiden erzählten, dass er oft nur aus Spaß seine Sklaven mit ihr verprügelte, bis die Schuppen, oder das Fell, vor lauter Blut nicht mehr zu sehen gewesen waren. Die Aschländer überfielen eines Tages die Mine. Die Sklaven konnten fliehen. Die Aschländer töteten den Betreiber, weil er sich geweigert hatte ihnen ein Lösegeld zu zahlen. Viele Sklaven starben an den Folgen ihrer Gefangenschaft oder wurden in Molag Amur von Kagouti oder Ajit gefressen. Nur eine handvoll kam in Ebenherz in der argonischen Mission an. Sie hatten Sklavenjäger im Nacken. Jetzt sind sie frei. Sie arbeiteten für mich auf meiner Plantage. Jetzt sind wir hier“: erzählte der Argonier die Geschichte der beiden Entstellten. Tarrior spürte, wie es selbst ihm hochkam.

Er war nun wirklich hart gesotten und fand sogar Spaß am Foltern, aber diese Geschichte rührte selbst in ihm etwas an. „Das ist furchtbar. Aber sie strahlen immer noch Stärke aus und vor allem Menschlichkeit“: stellte der Dunmer beeindruckt fest, denn viele wären seelisch an so einer Tortur zu Grunde gegangen. Er hatte es gesehen. Diejenigen, die damals mit Corprus infiziert wurden, aber zu schwach für den Aufstieg waren, hatten furchtbar gelitten. Oft konnte man nicht erkennen ob zuerst die Auswirkung der Krankheit ihren Verstand vernichtete, oder ob ihr Verstand nicht schon zuvor an den Schmerzen zu Grunde gegangen war. Gleiches traf auch auf die Aschesklaven zu, die man ebenfalls großem psychischem Schmerz, durch die mentale Verbindung zu Dagoth Ur, aussetze. Es war eine Abhärtung und zugleich die Auslese. Wer hierfür zu schwach war, taugte nunmehr nur noch als austauschbarer Soldat. „Ihr Besitzer konnte vielleicht ihre Körper zerstören und ihre Knochen brechen, doch ihren Willen und ihren Geist nicht“: sagte Gilluk und schien dabei sogar stolz. „Apropos. Die Beiden scheinen ja nicht die Einzigen zu sein, die du hierher mitgebracht hast. Was gleich zur nächsten Frage führt, was ihr nämlich hier macht“: wollte Tarrior wissen. „Ein paar habe ich von meiner Plantage mitgebracht, die führt stellvertretend jetzt ein Freund von mir, ein ehemaliger Schamane in Schwarzmarsch. Ich hielt es für besser, wenn wir uns hier verschanzen. Meine Plantage ist noch viel angreifbarer, als deine. Hier können wir uns besser verteidigen und der Fluchtweg in die Sümpfe der Bitterküste ist kurz. Die Anderen kamen freiwillig um dir zu helfen“: erklärte Gilluk. Tarrior schaute ihn verwirrt an. „Sie kamen freiwillig um MIR zu helfen?“: fragte er verständnislos. Der Argonier lächelte und entblößte dabei eine Reihe scharfer Zähne.

„Du magst dich wahrscheinlich nicht mehr im Einzelnen an sie erinnern, aber sie haben nicht vergessen, was du vor ein paar Jahren für sie und die Zwillingsfackel getan hast. Ich war in Ebenherz um weitere Arbeiter in der Argonischen Mission anzuwerben, aber tatsächlich wollten sie dann freiwillig helfen, als sie erfuhren worum es ging. Natürlich Unterkunft und Verpflegung vorausgesetzt, aber das ist hier ja abgesichert“: berichtete Gilluk. Jetzt fiel es Tarrior ein, worauf sein Freund hinaus wollte. Es war damals einige Monate nach dem Fall des Roten Berges gewesen. Er hatte sich in Haus Hlaalu rehabilitiert, musste aber feststellen, dass er sein Anwesen auf dem Odai-Plateau verloren hatte. Dann hatte er diese Plantage hier aufgebaut. Eines Tages kam dann eine Gruppe von zwei Argoniern und einem Kajhit vorbei. Sie sahen ziemlich abgerissen aus. Er hatte nie etwas gegen das Tiervolk gehabt. Die Sklaverei selbst hatte er nie abgelehnt, aber seiner Meinung nach hätte man die Orks versklaven sollen. Das Tiervolk verdiente so etwas nicht. Er hatte dann die Drei auch bei sich aufgenommen. Er erfuhr erst später, dass sie entflohene Sklaven waren. Sie halfen ihm beim Bau und bekamen dafür zu essen, eine Unterkunft und etwas Geld. Dann kamen einige Wochen, nachdem er die Sklaven bei sich untergebracht hatte, Sklavenjäger, die auf der Suche nach ihnen waren. Da die Flüchtigen bisher gut für ihn gearbeitet hatten und er wusste, was sie erwartete, gab er sie als seine Angestellten aus und schickte die Jäger mit seinen schlechtesten Wünschen weg. Tarrior wusste aber, dass es gefährlich war, sie weiter zu beherbergen und organisierte für sie, auf eigene Kosten, einen Transport nach Ebenherz, wo sie wohl in der Argonischen Mission Zuflucht fanden. Nur wenige Tage später wurde er von Ilmeni Dren, der Tochter von Herzog Vedam Dren, nach Vivec eingeladen. Er empfand es als Ehre und dachte es würde um Dinge des Hauses Hlaalu gehen, zu dem sie seine Meinung hören wollte, doch tatsächlich kam er an dem Tag das erste Mal mit der Zwillingsfackel in Berührung. Die junge Frau hatte von seiner Hilfe für die geflohenen Sklaven gehört und bat ihn, der Organisation zu helfen. Er sagte zu. In der Folgezeit versteckte er auf seiner Plantage unzählige ehemalige Sklaven für die Zwillingsfackel, bis zu dessen Rückführung nach Elsweyr oder Schwarzmarsch. Auch beschäftigte er neben Dunmern nun auch Argonier auf seiner Plantage, die nun frei waren, aber nicht mehr nach Schwarzmarsch zurückwollten. Desweiteren unterstützte er die Aktivitäten der Zwillingsfackel finanziell. Die versteckten Sklaven gingen ihm bei der Arbeit zur Hand, das reichte. Eigentlich war er ein Glücksfall für die Sklavenbefreier gewesen, denn niemand verdächtigte ihn, Entflohene zu verstecken. Er galt schließlich als konservativ und das nicht nur für Hlaalu-Verhältnisse. Das war er tatsächlich, aber in der Sklavenfrage war er sehr liberal. Da das aber niemand wusste, war es für die Sklavenjäger ausgeschlossen, dass ein Reaktionär, wie er, Sklaven freiwillig verstecken würde, schließlich war das damals noch strafbar. Es war mehr oder minder Diebstahl. In der Zeit hatte er auch Gilluk kennen gelernt. Dieser war auch ein ehemaliger Sklave, aber schon seit einigen Jahren frei und hatte mit seinen eigenen Mitteln vor eine Plantage aufzubauen und anderen ehemaligen Sklaven eine Arbeit zu geben. So entwickelten sie sich regelrecht parallel zueinander und wurden in der Folge gute Freunde.

„Ich dachte sie wären nach Schwarzmarsch zurückkehrt“: merkte Tarrior auf Gilluks Bericht hin an. „Viele werden schon als Junge aus der Obhut von Mutter Schwarzmarsch entrissen. Sie gewöhnen sich an das Dienen und an die Gebräuche ihrer neuen Zwangsheimat. Sie bleiben dann, wie ich ja übrigens auch, lieber in Morrowind oder kommen früher oder später zurück. Argonische Neuankömmlinge laufen nun einmal zunächst in der Botschaft in Ebenherz auf und viele kennen dich noch und sagen auch, dass es damals bei dir sehr angenehm gewesen sei, nach den Jahren der Knechtschaft“: erzählte der Argonier. Auch hieran erinnerte sich der Dunmer. Viele seiner Schützlinge fragten ständig, ob sie irgendetwas Selbstverständliches tun dürften, wie trinken, wenn sie durstig waren oder sich für einen Moment ausruhen. Bei Manchen saß die Sklaverei noch sehr tief. Dass sie ihm jetzt helfen wollten, seinen Besitz zu verteidigen, zeigte eindeutig, dass seine Landsleute in ihrem Urteil über das Tiervolk irrten. Inzwischen hatten die beiden Wächter das Fuhrwerk auf den Hof gefahren und waren bereits dabei die Torflügel zu schließen. Zusammen mit Gilluk schlenderte er unter dem Torbogen hindurch auf den Hof. Hinter ihm fiel das Tor zu und wurde mit einem schweren Riegel gesichert. „Du kannst ihnen meinen Dank dafür ausdrücken. Ich werde wohl sobald nicht ansprechbar sein. Ich fühle mich, als könnte ich ein Jahr lang schlafen“: sagte Tarrior und wandte sich dann an einen der anderen Argonier, der gerade die Ladung des Fuhrwerks inspizieren wollte. „Die könnt ihr drauflassen. In ein paar Tagen kommt das ganze Zeug eh nach Vivec. Da brauchen wir es nicht abladen“: rief er hinüber. Der Vernarbte nickte und kehrte zusammen mit dem Anderen auf seinen Posten über dem Tor zurück. „Dann berichtest du uns von deiner Reise nehme ich an? Ich meine wenn du wieder auf der Höhe bist.“: fragte Gilluk. Der Dunmer nickte, obwohl er es langsam leid war, jedem erzählen zu müssen, wie sich sein Zwangsaufenthalt in Cyrodiil gestaltet hatte. „Aber ich muss wirklich erst einmal ins Bett. Das Gepäck, das mein Guar geladen hatte, kannst du zunächst einmal ins Haus schaffen lassen. Ich packe es dann später aus. Jetzt schreit vorerst mein Bett nach mir. Ich kann nicht mehr und will auch nicht mehr“: rief er aus, denn er war wirklich hundemüde. Im nächsten Augenblick guckte Gilluk etwas gequält, dann ruinierte er seine Planung: „Es tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber ich glaube sofort ins Bett kannst du noch nicht. Dort ist jemand der unbedingt mir dir sprechen möchte.“

Tarrior war nicht gerade glücklich über diese Offenbarung. „Nein, jetzt nicht. Wer auch immer es ist. Nein halt ich will es eigentlich gar nicht wissen. Egal wer es ist, er wird sich gedulden müssen“: entschied er. Doch Gilluk widersprach: „Ich bin mir sicher, dass es nicht warten kann. Es ist eine Dunmer mit langen schwarzen Haaren. Sie kam vor ungefähr ein-einhalb Wochen hier an und verlangte mit dir zu sprechen. Ich hatte ihr erklärt, dass du nicht hier seiest und in absehbarer Zeit vermutlich nicht zurück sein würdest. Das war ihr egal. Sie wollte warten, auch wenn es Wochen dauert. Da sie sich nicht umstimmen ließ, habe ich sie aufgenommen. Sie sagte, sie hätte auch eine anstrengende Reise aus Süd-Morrowind hinter sich. Ich konnte sie somit auch nicht einfach wegschicken.“ Tarrior sah ihn fassungslos an. Gilluk hatte irgendeine Fremde auf seine Plantage gelassen und jetzt war sie in seinem Herrenhaus. Das gefiel ihm gar nicht und das sagte er ihm auch. „Sie hat behauptet, sie kenne dich von früher. Mir sagte sie nichts, aber wir kennen uns ja auch erst seit ein paar Jahren. Da es wirklich wichtig klang, wollte ich sie nicht wegschicken“: rechtfertigte sich der Argonier. „Wer konnte diese Frau sein?“: fragte sich Tarrior. In den Jahren hatte er viele dunkelhaarige Dunmerinnen kennen gelernt. Geschäftspartner, Kriegerrinnen, Priesterrinnen, wichtige Persönlichkeiten der Häuser Hlaalu und Redoran. Da es sehr wichtig schien, kam für Tarrior eigentlich keine andere Möglichkeit in Betracht. „Eine wichtige politische Angelegenheit vielleicht“: dachte er. Im nächsten Moment verwarf er es wieder, denn Spekulationen brachten auch keine Antworten. Der Dunmer seufzte. „Hat sie sich nicht einmal vorgestellt?“: fragte er nun. „Nein sie hat keinen Namen genannt und auch sonst nichts über sich verraten. Sie war nicht sehr gesprächig. Ich hab sie immer nur gesehen, wenn es Essen gab. Ansonsten hat sie sich in deiner Bibliothek verschanzt und liest die ganze Zeit. Manchmal wandert sie auch über die Felder. Sie scheint mir etwas gegen uns Argonier zu haben. Sie fühlte sich ziemlich unwohl, wenn ich mit ihr sprach oder einer meiner Leute. Deinen dunmerischen Angestellten gegenüber zeigte sie sich nicht so abweisend. Außerdem schaute sie mir und den anderen Argoniern ständig auf die Hand- und Fußgelenke und verzog dann missbilligend das Gesicht. Ich glaube, sie ist es gewohnt, uns als Sklaven zu betrachten“: gab Gilluk sein restliches Wissen preis. Die letzte Überlegung schien ihm aber nicht sonderlich zu gefallen. „Dunmer, Süd-Morrowind und Sklaven“: überlegte Tarrior und kam im nächsten Moment zu dem Schluss, das sie aus dem Fürstenhaus Dres stammen könnte. Gleichzeitig fragte er sich jedoch, was Haus Dres von ihm wollen könnte. Dann schoss ihm plötzlich ein anderer Gedanke durch den Köpf, den er mit wildem Kopfschütteln sofort wieder davon jagte. „Nein das kann nicht sein“: dachte er und entschied sich dazu es einfach herauszufinden. Ein geschäftliches Gespräch würde ihn zwar so unvorbereitet treffen, aber eine andere Wahl hatte er auch nicht.

„Wohlan denn. Gilluk, wie gesagt, bring mein Gepäck im Haus unter. Ich kümmere mich später darum“: bekräftigte er seine Anweisung von vorhin noch einmal und schritt dann auf das Haupthaus zu. „Ich statte unserem Gast zunächst einen Besuch ab“: rief er dem Argonier noch zu. Dann verschwand Tarrior durch die Tür in seinem Wohnhaus.

KingPaddy
06.06.2010, 18:39
Noch immer konnte er nicht verstehen, welch Wahnsinn Gilluk bewogen hatte, jemand Fremden einfach auf die Plantage zu lassen und hier dann auch noch logieren zu lassen. Jetzt saß diese Frau in seiner Bibliothek. Wer wusste schon, was sie womöglich insgeheim vorhatte. Möglicherweise, überlegte er einen Moment erschrocken, war sie sogar in seinen Privaträumen gewesen und hatte das Skooma oder im schlimmsten Fall die Aschestatue gefunden. „Wer konnte nur diese Frau sein?“: überlegte er immer wieder, als er durch das Haus schritt. Das Esszimmer mit dem großen Tisch hatte er alsbald hinter sich gelassen. Dieser Raum, die großen Lagerräume, die Küche und der Aufenthaltsraum befanden sich genau in der Mitte des Gebäudes. Das Gebäude war recht groß geworden. Man hatte ihn für den Verlust des Odai-Plateaus damals großzügig entschädigt. Zumindest dahingehend hatte der Verlust einen Vorteil für ihn gehabt. Das Herrenhaus dort, war nicht einmal im Ansatz so groß, wie dieses hier. Da er schon damals etwas Geld zur Seite gelegt hatte, mit dem er eigentlich hatte das Anwesen dort ausbauen wollen, hatte er mehr als genug finanzielle Mittel übrig um sich hier etwas zu gönnen. Im rechten Flügel befanden sich die Kammern für die Bediensteten und die einfachen Gästequartiere. Der gesamte linke Flügel war sein Privatbereich. Im Untergeschoss fanden sich die Bibliothek, Quartiere für seine wichtigen Gäste, eine Kammer gefüllt mit haltbaren Vorräten und vor allem Alkohol. Im oberen Stockwerk hatte er dann seine Gemächer, ein Arbeitszimmer, einen Ausstellungsraum und ein Geheimzimmer, dass man über eine Tür erreichte, die hinter einem Wandbehang versteckt lag. Dort hatte er einen kleinen Kultraum eingerichtet. In seiner unglückseligen Vergangenheit hatte er sich dort oft mit Skooma und Alkohol berauscht und dann unter dem Angesicht der Aschestatuen vor sich hin geträumt. Die richtige Mischung aus Skooma, Sujamma und einem verdünnten Gift brachte eine erstaunliche Wirkung. Sein eigentliches Ziel, eine Vision zu bekommen, hatte er allerdings nicht erreicht. Hatte sie diesen Raum gefunden, konnte es Probleme geben. Vorsichtshalber überlegte Tarrior schon, wie er sie am Besten beseitigen konnte. Er hatte inzwischen auch die Bibliothek erreicht. Eine einfache Holztür trennte ihn noch von seinem Gast. Er leckte sich über die Lippen. Seine Muskeln und Nerven spannten sich an. Kein Risiko. Wer auch immer die Frau war und was auch immer sie wollte, sollte sie etwas versuchen, war er bereit. Er konnte seine Waffe innerhalb weniger Augenblicke in der Hand haben. Eine wichtige Erkenntnis war die, dass man eine Frau nie unterschätzen sollte. Telvanni-Hexen hatten ihn lange Zeit zuvor eines Besseren belehrt. Wäre es damals nicht so glimpflich ausgegangen, wäre er heute vermutlich eine hirnlose, wandelnde Leiche. Er war auf alle Eventualitäten vorbereit, zumindest glaubte er das.

Langsam und leise öffnete er die Tür und trat in den Raum. Die Bibliothek war zweigeteilt. Es gab einen annähernd quadratischen Bereich hier vorn, an den ein lang gezogener Bereich dahinter angrenzte. Die Trennung erledigte hier ein Regal, dass er mit einigen alten Keramiken bestückt hatte. Diese hatte er bei Kogoruhn im Aschensand gefunden. Dazwischen finden sich auch noch einige hübsche Schalen aus Vulkanglas, die besonders schön verziert waren. Er hatte sie einstmals in Ald’rhun gekauft. Der vordere Teil war rundherum besetzt mit Bücherregalen. Je zwischen zwei Regalen hing ein Wandteppich und davor stand ein Kerzenhalter. Er wunderte sich das sie brannten, aber dann bemerkte er, dass durch die Fenster kaum noch Licht hineinfiel. Früher hatte er von hier aus einen wunderbaren Ausblick auf seine Felder gehabt, doch jetzt erhob sich dort nur die hohe Mauer und raubte die Sicht. Rechts der Tür an der Wand war ein Unterschrank aufgebaut. Oben auf standen bereits angebrochene Flaschen mit Schnaps und Weinbrand. Im Inneren hatte er sich einige Flaschen Wein und Bier bereitgelegt. Da auf dem Boden einige leere Behältnisse standen, musste sich die Fremde wohl den ein oder anderen Becher Wein genehmigt haben. Im hinteren Teil befand sich, gegenüber dem großen Fenster und damit direkt hinter dem Zwischenregal, eine gepolsterte Sitzecke samt Tisch. Dort saß die Frau. Durch das Regal hindurch konnte er ihren Körper ausmachen. Etwa auf Höhe von ihrem Schoß hielt sie ein Buch. Den Kopf konnte er nicht erkennen. Er schlich nun weiter in den Raum hinein. Auch im hinteren Teil gab es Bücherregale und einen ganz speziellen Schrank. Wenn er das teuerste Möbelstück nennen müsste, neben den verglasten Vitrinen im Ausstellungsraum wohlgemerkt, dann wäre es diese Spezialanfertigung. Es war ein gigantisches Monstrum aus Vvalenwald-Holz und verfügte über 25 gleich große Schubfächer, aufgeteilt auf fünf Reihen zu je fünf Schubladen. Es diente ihm als Archiv für geschäftliche Korrespondenz, Flugblätter, Druckschriften und dergleichen. Einige Pflanzen machten den gediegenen Eindruck des Raumes perfekt. Er schritt um das Regal herum und sah die Dunmer nun direkt an. Er hatte sich auf vieles eingestellt. Er hatte geglaubt auf alles vorbereitet zu sein, doch es erwies sich in genau diesem Moment als furchtbarer Irrtum. Tarrior glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als er der Frau ins Gesicht blickte. Nach all diesen ganzen Jahren, war es als würde er zurück in einen Alptraum schlittern. Es war ihr Gesicht. Es waren die gleichen Gesichtszüge, zwar gealtert, aber eindeutig zu erkennen. Es bestand kein Zweifel, dass sie es sein musste und doch wollte er es nicht wahr haben.

Dieser eine Augenblick, der sich für ihn zu einer Ewigkeit auseinander zog, war so unglaublich surreal. Gefühle kamen in ihm hoch. Es waren verschiedenste Gefühle. Es war eine Mischung, die selbst das Rauschgemisch aus Skooma, Sujamma und Gift in den Schatten stellte. Sein Herz setzte für diesen einen Augenblick aus, nur um in der nächsten Sekunde zu rasen zu beginnen. Ungläubig und mit offenem Mund starrte er Verasa Athram, die Frau, die er einst geliebt hatte, an. Sie hätte in aller Seelenruhe ein Schwert ziehen und es ihm mitten in die Brust rammen können – er wäre nicht fähig gewesen sich zu bewegen. „Das kann einfach nicht sein“: spielte sein Verstand immer noch verrückt. Sie bemerkte ihn erst jetzt. Ihre roten Augen spiegelten auch einen Moment Überraschung wieder, bis sie ihn endgültig erkannt hatte. „Es ist lange her Tarrior“: sagte die Dunmer. Er wich automatisch einige Schritte zurück. Er konnte immer noch nicht begreifen, was hier vor sich ging. Er rieb sich die Augen. „Du bist verwirrt das kann ich gut verstehen“: sprach sie. Ihre Stimme war leise und man sah ihr an, dass ihr dieser Moment sehr unangenehm war. Dass es ihm innerlich genauso ging, bemerkte er, als er sich langsam wieder beruhigte und zurück zu Sinn und Verstand fand. „D-d-duuu-duu-... DU HIER?!“: stieß er als erste eigene Aussage hervor. „Das kann doch nicht wahr sein!“: fügte er hinzu. Verasa schüttelte den Kopf. Einige Strähnen vielen ihr vom Scheitel aus ins Gesicht. Sie strich sie zur Seite und fuhr sich etwas durch die langen, glatten und ungebundenen Haare. „Es ist wahr Tarrior. Du kannst deinen Augen ruhig trauen. Ich bin hier“: antwortete sie. Ihr Blick faszinierte ihn immer noch. Er schloss die Augen. Im nächsten Moment wurde es in ihm eiskalt. Sein Blick verhärtete und sein Gesicht verschloss sich. „Und was führt dich hierher, das du mich nach all dieser langen Zeit mit deiner durchlauchtigen Anwesenheit beglückst?“: fragte er und seine Stimme troff vor Hohn und Feindseligkeit. Er hatte sich nun wieder unter Kontrolle. Der Moment der Überraschung war vorüber und der lang vergrabene Zorn trat zurück an die Oberfläche. „Ich brauche deine Hilfe“: erklärte sie ihre Anwesenheit. Sie schluckte. Tarrior zog die Augenbrauen zusammen. „Ich soll dir also helfen. Du kamst zu mir, weil du meine Hilfe brauchst? Du willst etwas von mir?“: sagte er erst leise und wurde dann immer lauter. „Ja ich brauche dich“: bestätigte sie und senkte den Kopf. Tarrior wandte sich um und schaute aus dem Fenster. Dass er nur die Mauer der Plantage sah, kümmerte ihn nicht. „Du brauchst mich also“: sprach er mehr zu sich selbst, als zu ihr. „Du brauchst mich?! Und jetzt soll ich dir helfen? Soll etwas für dich tun. UND DAS NACH ALLDEM WAS GEWESEN IST?! Was war als ich dich brauchte? Was war damals? WEIST DU EIGENTLICH WAS DU MIR ANGETAN HAST?“: drehte er sich dann um und brüllte sie an. Sie zuckte wie unter Hammerschlägen zusammen, senkte den Kopf und schaute traurig. „Es tut mir leid“: sagte sie knapp und presste ihre Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Tarrior zog die Augenbrauen noch etwas enger zusammen und hatte das Gefühl, dass ihm eine Ader im Kopf platzen würde. Sein Verstand wollte den Körper beruhigen, doch die Gefühle überschwemmten sein gesamtes Bewusstsein und hielten Fleisch und Zunge fest in ihrem Griff. Sein seelischer Damm hatte einen Riss bekommen und der vergrößerte sich – das Wasser wollte hinaus. Es würde von seiner Zunge in Form und Wort gebracht über die Frau hinwegbranden. An Beruhigung war für ihn gar nicht zu denken. Schmerzliche Erinnerungen fluteten seien Geist und rissen alte Wunden wieder auf. Es war der Tag der Abrechnung, wie es schien.

„Es tut dir leid? ES TUT DIR LEID?! Wir haben uns geliebt. Wir wollten zusammen bleiben. Ich hätte alles für dich getan, ich wollte dich sogar heiraten, doch du hast mich zurückgewiesen. Du wolltest nicht. Ich verstand es nicht. Hast du auch nur eine Ahnung davon, wie ich gelitten habe? Ich litt noch monatelang unter dem Schmerz. Keine andere Frau hatte ich je wieder so lieben können wie dich. Eigentlich habe ich überhaupt keine Frau mehr lieben können. Du siehst mich hier allein und kinderlos. Und jahrelang habe ich alles in mir verschlossen, versiegelt auf die Ewigkeit. Ich habe versucht dich zu vergessen und jetzt bist du hier. Du bist hier und es ist wie damals. Es tut dir also leid, dass du mich gequält hast, dass du mich jetzt schon wieder quälst?! Das du überhaupt die Nerven besitzt nach all der Zeit hierher zu kommen und Forderungen an mich zu stellen! Nein dir tut es nicht leid. Mir tut es leid, dass ich dich jemals geliebt habe, Verasa Athram“: trug er ihr in einer Mischung aus Hass, Wut und Trauer vor und klang wie ein Richter, der eine Anklage über seine eigene Frau verlesen musste. Er schaute ihr ins Gesicht und versuchte soviel von seinem greifbaren Hass zu übertragen, wie er konnte. Es war als könnte er die Aufladung in der Luft auf der Haut spüren. Er atmete schnell ein und aus. Seine aschfarbene Haut war nun sehr viel dunkler geworden. Blut pumpte in großer Intensität durch seinen Körper und ließ es in seinen Schläfen und an seinem Hals schmerzhaft pochen. „Du bist ungerecht und das weist du Tarrior“: ergriff sie nun das Wort. Erneut wollte er die Dunmer anfahren, doch diese warf das Buch zur Seite, das sie bisher Halt suchend umklammert hatte und fuhr auf der Stelle hoch. Mit einer harschen Geste schnitt sie ihm das Wort ab. Sie war nun deutlich entschlossener und fuhr in entsprechendem Ton fort: „Du bist ungerecht und so ein verfluchter Idiot Tarrior. Du weist das ich dich auch geliebt habe. Du weist ganz genau, dass es so einfach nicht gewesen ist, dass es auch für mich einen großen Verlust bedeutet hat. Auch mein Schmerz war groß. Du weist mein Vater hätte unsere Verbindung niemals akzeptiert. Ich die Tochter eines angesehenen Ratsherrn des Fürstenhauses Dres vereint mit einem Mitglied von Haus Hlaalu? Du weist so gut wie ich, dass dies damals einfach undenkbar gewesen wäre. Auch heute noch spucken viele Dres auf euch Tarrior. Ihr seid für unser Haus nichts Anderes als Verräter, Thronräuber und Agenten und Sklaven des Kaiserreichs. Mein Vater hätte diese Verbindung nie akzeptieren können. Er hätte seine Stellung im Rat und sein Gesicht verloren. Er hätte mich verstoßen und davon gejagt und vielleicht sogar Schlimmeres. Er hätte womöglich auch dir etwas angetan oder sich selbst. Du weist auch, wie jähzornig und böse er sein konnte. Ich konnte meine Mutter und meine Geschwister nicht mit ihm allein lassen. Ich weis du wärest bereit gewesen deine Heimat Vvardenfell endgültig zu verlassen um mit mir in Tränenstadt zu leben. Eigentlich wäre ich dir sogar überall hin gefolgt, doch ich konnte meine Familie nicht im Stich lassen. Wäre es nur um mich gegangen, ich hätte alles getan, damit wir zusammen sein können, doch was sind wir ohne unsere Familien? Meine Mutter, meine Geschwister und selbst mein grober Vater auch sie liebe ich. Ich habe es dir heute wie damals erklärt. Ich habe unsere Beziehung beendet, weil ich fand es wäre das Beste für uns alle, entgegen meinen Gefühlen.“ Tarrior erinnerte sich daran. Mehr noch fühlte er sich in diese vergangene Zeit zurückversetzt. „Ich wäre bereit gewesen alles für dich aufzugeben. Sollte dein Vater doch sterben und deine Familie mit sich nehmen. Wir wären glücklich gewesen!“: presste er mit lauter Stimme hervor. Er wusste um diese boshaften Silben, die ihm gerade über die Lippen gekommen waren, auch damals hatte er sie gebraucht. Doch er fühlte keine Scham seiner Wortwahl wegen – weder heute noch damals.

Sie erhob wieder ihren Kopf. Einige Tränen rannen ihr aus den Augenwinkeln. „Weist du was mir damals am meisten wehgetan hat? Genau diese Worte. Diese bösen Worte und heute wie vor Jahren mit dieser boshaften, mitleidlosen Kälte, die ich nie in dir vermutet hätte. Zu erfahren, dass du zu solcher Bosheit fähig bist – es war wie ein Schock, wie ein Sprung in Eiswasser“: erzählte sie und presste ihre beiden Handflächen aneinander und führte sie in Richtung ihres Herzens. „Es ist der Schmerz Verasa. Der Schmerz ist nicht warm und freundlich. Er ist glühend heiß und peinigend und verwandelt alles in Eis und erschafft Grausamkeit und Gefühllosigkeit, denn es ist das Einzige was gegen die Qual hilft. Der Schmerz erschafft Kälte Verasa Athram“: warf er ihr entgegen. „Ich heiße jetzt Morvayn“: korrigierte sie ihn scharf, ohne auf seine Aussage einzugehen, fachte die Wut in ihm aber damit nur von neuem an. „Wie nett du hast geheiratet. Vermutlich jemanden den dein Vater ausgesucht hat. Ein reicher Dres mit einem anständigen Kontingent an Khajiit- und Argonier-Sklaven, für den sich du und dein Vater nicht schämen müssen, wie für einen verfluchten Hlaalu-Straßenköter wie mich! Sicher hast du •••• ihn doch schon geehelicht, da hatte ich kaum die Stadtgrenze passiert“: glitt Tarrior mittlerweile in unqualifizierte Beschimpfungen ab. Er wusste tief in sich, dass er ihr unrecht damit tat, aber es half ihm sich besser zu fühlen. Sie blieb ruhiger als er und schaute wieder traurig. „Du irrst dich schon wieder. Nein mein Vater hat ihn nicht ausgesucht. Er ist zwar ein Dres und auch ein Sklavenhändler gewesen, aber einer der freundlichsten und liebevollsten Dunmer, die ich je kennen gelernt hatte. Ich kam lange Zeit nicht über dich hinweg. Ich fand mit ihm erst sechs Jahre später zusammen. Leider starb er sehr bald schon, aber ich behielt seinen Namen“: entgegnete sie ihm. Tarrior, der etwas sagen wollte, brach den Versuch ob dieser Erkenntnis ab. „Es tut mir leid. Ich wollte nicht...“: kam es ihm fast flüsternd über die Lippen. Ihr Blick blieb jedoch weiter vorwurfsvoll auf ihn gerichtet. „Doch du wolltest mich verletzen. Heute wie auch damals schon. Ich habe tagelang geweint und vor allem mich selbst verflucht, als du gegangen warst, denn weist du wie unser Abschied war, wie voller Hass er war? Weist du noch was du gesagt hast? Weist du noch, was du gesagt hast, dass ich mich danach so schuldig fühlte, dass ich mich hatte umbringen wollen? WEIST DU NOCH, was du dann gesagt hast, als du gegangen bist, geflohen bist. Weist du es noch Tarrior?“: klagte sie ihn an. Beim letzten Satz waren ihre Augen wieder voller Tränen. Er dachte zurück. Die Erinnerung lag so klar vor ihm, dass er glaubte es wäre erst vor wenigen Sekunden passiert. Er sah sie und musste sich eingestehen, dass er sich in diesem Moment wirklich vor sich selber ekelte. Er schmeckte Galle auf seiner Zunge. Er hatte diese Erinnerung hinter dem Damm weggeschlossen und in alldem anderen Schmerz ertränkt. Er schluckte und wich ihrem Blick aus. Er konnte ihr nicht in die Augen sehen.

„WEIST DU ES NOCH?!“: diesmal war sie es die schrie. Er sagte nichts. Die Worte wollten nicht über seine Lippen kommen. Sie schüttelte den Kopf. „Du wolltest mich verletzen und hast es auch geschafft, fast tödlich. Deine Worte könnte ich nie vergessen. Dieser Zorn ich verstehe ihn bis heute nicht. „Krepiere doch du verdammte Dirne, krepiere doch und nimm deine ganze verdammte Sippschaft mit dir“, das hast du damals gesagt. Du hast es nicht vergessen. Du kannst mir nicht einmal ins Gesicht sehen“: sprach sie es aus, doch der anklagende Tonfall war verschwunden. Sie war so emotional aufgewühlt wie während des gesamten Gesprächs nicht, doch klagte sie an dieser Stelle nicht gegen ihn. Es war nur Trauer und unendliche Enttäuschung in ihrer Stimme zu hören. Tarrior konnte sie immer noch nicht ansehen. Lange Zeit standen sie sich so gegenüber und schwiegen sich an. Niemand sagte auch nur ein Wort. Es war so totenstill in dem Raum, das er das Gefühl bekam nicht mehr atmen zu können. Der Damm war gebrochen und es war ausgesprochen, doch statt Erleichterung blieb nur ein bleiernes Gefühl und eine erdrückende Leere in seinem Inneren zurück. Erst Verasas Stimme erfüllte diesen Ort, den er vor diesem Gespräch, nein diesem Streit als wohnlich bezeichnet hatte und der nun kalt und grausam auf ihn wirkte, mit einem leichten Hauch von Wärme. Ihre Stimme die zum Schluss recht brüchig geworden war, hatte sich wieder gefasst und klang fast sanft. „Tarrior ich bin nicht hierher gekommen um diese Sache zu klären. Ich wollte auch keine alten Wunden aufreißen. Es sind so viele Jahre vergangen, ich hatte gehofft wir wären beide darüber hinweg, doch dem ist wohl nicht so. Auch für mich nicht, wie ich gerade festgestellt habe“: redete sie ein auf ihn. Sie machte eine kurze Pause um tief Luft zu holen. „Tarrior ich bin nicht hier um dich um irgendeine kleine und unbedeutende Gefälligkeit zu bitten. Es ist wirklich wichtig und ich weis nicht, an wen ich mich sonst hätte wenden sollen. Es geht um meinen Sohn. Er ist unterwegs nach Vvardenfell um einem Freund beizustehen. Ich mache mir Sorgen um ihn Tarrior. Er ist zwar Matrose auf einem Schiff und längst erwachsen, aber in ganz Morrowind ist es sehr gefährlich geworden und vor allem Vvardenfell ist eine tödliche Gegend. Daedra und Bürgerkrieg und er will in dieses Tollhaus hier hinein. Wir haben uns seit damals nicht gesehen und ich habe dich nie um etwas gebeten und hätte es eigentlich auch nie getan. Mein Sohn hatte, von einer Hafenstadt in der er Halt gemachte hatte, einen Boten mit einer Nachricht zu mir geschickt und mir berichtet was er vorhabe. Ich habe Aetherius und Oblivion in Bewegung gesetzt um hierher zu gelangen. Ich habe in den Ratshallen von Balmora gebettelt um zu erfahren, wo du dich aufhältst und habe hier lange ausgeharrt und auf dich gewartet. Bitte wenn dir unsere Beziehung jemals irgendetwas bedeutet hat finde meinen Sohn und pass bitte auf ihn auf. Womöglich hasst du mich inzwischen, doch bitte erfülle mir diese Bitte und du siehst mich nie wieder“: erklärte sie ihren Aufenthalt.

Tarrior hatte sich inzwischen beruhigt. Die einsetzende Leere hatte inzwischen alles Andere verdrängt. Er stützte sich am Fenster ab. Sein Blick tastete über die Wand, die sich vor ihm in die Höhe streckte und ihn regelrecht zu erschlagen drohte. Verasa sagte zunächst nichts, aber er konnte ihren Blick regelrecht in seinem Rücken bohren fühlen. Er schwieg sich aus und versuchte die aufkommenden Kopfschmerzen zu verdrängen. „Tarrior...?“: fragte sie, klang etwas besorgt. Er stemmte sich vom Fensterbrett hoch. Sein Kopf fühlte sich, als hätte ein Oger ihn für Kampfübungen benutzt. „Ich soll also meine Zeit vergeuden und mein Leben riskieren und das für das Balg dieses Sklavenhändlers, der dich an meiner statt bekommen hat? NEIN! Ich bin gerade erst aus Cyrodiil zurückgekehrt und habe noch hundert andere Dinge, die meiner Aufmerksamkeit bedürfen. Dein Sohn ist mir vollkommen egal, verschwinde von hier“: gab er als Antwort und lehnte ab. Er hatte genug von dieser Unterhaltung. Würde sie noch länger bleiben, würde er sie vermutlich nur noch mehr verletzen. Es war das Beste, wenn sie einfach ging. Er wollte ihr nicht mehr wehtun, doch vermutlich konnte er gar nicht mehr anders. Dort wo einmal Sehnsucht für sie geglüht hatte, da klaffte jetzt nur noch ein schwarzes Loch. Sie sollte besser nach Hause zurückkehren. Sie sagte nichts. Er drehte sich um, um ihr mit seinem Gesicht zu zeigen, dass er es nur gut meinte. Ihr Gesicht machte plötzlich einen nervösen Ausdruck und ihre Augen waren weit in die Ferne gerichtet. Sie schien über etwas sehr intensiv nachzudenken. Dann trat ein entschlossener Ausdruck in ihre Augen. Es wirkte, als hätte sie eine wichtige Entscheidung getroffen.

„Wenn du es nicht für mich oder meinen Sohn tun willst, dann tue es wenigstens für deinen Sohn Tarrior“: sagte sie und schloss dann die Augen.

weuze
15.07.2010, 11:43
Nachdem Arranges gut 4 Tage beinahe durchgeritten war, sah er endlich die monströse Brücke der Kaiserstadt. Nur wenig später preschte er über den weißen Stein hinauf zum Tor. Bei den Stallungen machte er halt und stieg ab. Sanft tätschelte er den Kopf des schwitzenden Pferdes, er führte es an den Zügeln zu der kleinen Hütte, welche den Stallburschen als Unterkunft diente. Noch bevor er klopfen konnte, kam einer der Knechte um die Ecke gebogen und begrüßte ihn: 'Ah, ihr seids... lange hab ich euch nicht mehr gesehen. Die Versorgung nur für kurz oder gedenkt ihr länger in der Kaiserstadt zu weilen?'
'Nur für ein paar Stunden, ich muss nur einige Dinge besorgen... die Goldstraße wir immer unsicherer und die Wegelagerer immer gerissener, ein Überfall hat mich vor einem halben Tag meiner gesamten Vorräte entledigt.'
'Oh! Na denn...'
Arranges sagte nichts weiter, er drückte dem Jüngling 5 Septime in die Hand und schritt die knapp 100 Meter zum Tor hinauf.
'Einen schönen Tag wünsche ich werter Fremder!' Sagte eine der Wachen und bedeutete ihm stehen zu bleiben.
'Euren Pass bitte.'
Arranges reichte der Wache wortlos seine Papiere und wartete darauf, dass die Wache ihn durchwinkte.
'Gut, habt ihr illegale Waren bei euch?'
Was zur Hölle soll denn diese Frage?! Und warum fragt die Wache überhaupt? Normalerweise wird die Gepäckkontrolle einfach durchgeführt...
'Tut mir leid, wenn ich euch entteuschen muss, aber leider habe ich nichts Verfängliches bei mir.' Antwortete Arranges.
'Nun, wenn das so ist, könnt ihr eintreten. Einen schönen Tag wünsche ich weiterhin!'
'Danke, auch euch noch einen ruhigen Dienst.'
Arranges ging durch die Tore, überquerte den Talosplatz und ging weiter zum Markplatzbezirk. Er sah das große Tor schon, welches den Talosplatz vom Marktplatz trennte und wollte es gerade mit großen Schritte durchschreiten, als er neben sich einen Hühnen in Schwarz bemerkte. Der Fremde schaute zu Arranges und winkte ihn zu sich her. Warum zum Teufel müssen diese Pfeifen immer zu den ungünstigsten Zeitpunkten auftauchen... Der Fremde war locker zwei Kopf größer als der Nekromant. Er sprach nicht, sondern bedeutete dem Kaiserlichen ihm in eine Seitengasse zu folgen. Erst als sie unbeobachtet schienen, erhob der Fremde, welcher zumindest vom Gesicht her auf einen Rothwardonen schließen ließ, seine Stimme. Wie Donnergrollen hämmerten die Worte des Riesen in den Ohren von Arranges, obwohl der Fremde ganz normal zu sprechen schien: 'Es ist etwas schief gelaufen. Die Nachricht, der Zerstörung des Klosters hat mit Bestätigung die Kaiserstadt und die Regierung erreicht. Wir wissen nicht, wie das passieren konnte oder was die Mönche den Leuten im Rat erzählt haben, jedenfalls scheint der Rat ganz und gar nicht begeistert davon zu sein, dass man den Bund im Kloster vom Antliz der Erde getilgt hat. Weiters scheint es eine Beschreibung zu geben von den Leuten die an dieser... Aufräumaktion... beteiligt waren. Dazu zählt auch ihr. Das erklärt vielleicht das seltsame Verhalten der Wache am Tor! Jedenfalls solltet ihr die Kaiserstadt so schnell wie möglich verlassen, egal was ihr hier holen wolltet, macht dass ihr hier wegkommt! Außerhalb der Mauern wurden noch keine Befehle gegeben, deswegen seid ihr in anderen Städten noch sicher. Die Gathering wird intern alles regeln, aber die Verhandlung und die Bestechungen laufen noch, beziehungsweise befinde sich noch in der Vorbereitung. Eure Schulung wird bis auf weiteres unterbrochen und der Meister will euch mitteilen lassen, dass ihr für die nächsten Wochen am besten untertauchen solltet, denn aus dem Gefängnis kann er euch nicht holen...'
Hmm... das bedeutet, dass ich für eine weile frei sein werde, der Gedanke ist durchaus verlockend, andererseits fehlen mir dann wichtige Informationen und ich bin vom aktuellen Nachrichtenfluss abgeschnitten... naja egal, das ist es mir wert!
'Ich danke euch für die Mitteilung, ich werde mich sofort aus der Stadt entfernen. Entrichtet dem Meister meine Grüße und meinen Dank. Bis auf weiteres!'
'Die Gathering möge euch beschützen, solange wir es nicht tun!' Und wieder war der Informant einfach verschwunden, in Luft aufgelöst. Arranges schaute nocheinmal suchend in die Gasse, bevor er sich dann auf den Rückweg zum Stadttor machte.

Als Arranges das Stadttor durchtrat, sah er im Augenwinkel auf der rechten Seite plötzlich nicht nur eine Wache stehen, sondern 4 und auf der anderen Seite eine Wache und einen Kommandanten. Ich hoffe die sind nur zum Tratsch hier rausgekommen... Doch kaum war er einige Schritte gelaufen, hörte er die Stimme des Kommandanten im Nacken: 'HALT! Im Namen des Kaisers befehle ich euch, bleibt sofort stehen!' Wieso wusste ich dass so etwas in der Art kommen würde...
Arranges blieb stehen und wartete ab.
'Legt eure Waffe, die Silberklinge, langsam auf den Boden und dreht euch um, aber keine hastige Zuckungen, sonst Seid ihr nicht mehr lange!'
Arranges tat wie ihm geheißen. Er zog langsam das Schwert, legte es auf den Boden und drehte sich langsam zum Tor hin um. Er erblickte vor dem Tor alle Legionäre mit gezogenen Waffen und vor ihnen der Kommandant.
'Damit hast du wohl nicht gerechnet, denkst wohl du kannst hier hereinspazieren und wir sind zu dämlich es zu merken? Du hälst vermutlich auch jeden anderen außer dir selbst für den größten Trottel... aber jetzt wird abgrechnet! Perraies, nimm das Schwein fest!'
Einer der Legionäre trat vor und kam auf Arranges zu. Er zog einen kurzen Strick mit metallenen Reifen an den Enden hervor. Doch bevor der Soldat näher als zwei Schritte kommen konnte, hatte Arranges einen Spruch auf den Lippen. Der Legionär wusste nicht wie ihm geschah, sein Schild schien sich selbstständig zu machen, wie von Geisterhand wurde es ihm entrissen und schwebte kurz durch die Luft, bevor es mit einem lauten Scheppern auf dem Kopf des Mannes landete. Bewusstlos sank der Kaiserliche zu Boden. Das Staunen im Gesicht des Kommandanten währte nur kurz, dann brüllte er: 'Ergreift ihn, ob tot oder lebendig ist egal, Hauptsache diese Kreatur belästigt nicht länger das Land mit ihrer Existenz!' Doch keiner der Soldaten traute sich Arranges anzugreifen. Nach kurzem Zögern rannte der Kommandant alleine los, aber auch er kam nicht bis zu Arranges, vor ihm stemmte sich ein Feueratronach aus einem nicht vorhandenen Loch im Boden. Die glühende Gestalt blockierte den Weg. Der Kommandant tat ein paar zögerliche Schläge, konnte gegen den Atronach aber nichts ausrichten, die anderen Soldaten waren starr vor Entsetzen.

Arranges rannte indes zu den Stallungen. Dort angekommen brüllte er den Stallburschen zu sich. Dem verdutzt dreinblickenden Jüngling drückte er noch einmal 5 Septime in die Hand und hechtete weiter zu seinem Rotfuchs. Mit Schwung sprang er in den Sattel und presste dem Pferd die Sporen in die Flanken. Wiehrend galoppierte das Tier los. Hinter sich hörte der Kaiserliche noch die wüsten Flüche und Beschimpfungen des Kommandanten.

Arranges ließ das Pferd bis Pelles Tor galoppieren, am Abend kam er dort an, völlig außer Atem wie sein Pferd auch. In dem kleinen Ort frischte Arranges seine Vorräte soweit auf, dass sie wenigstens bis nach Bravil und zur Bucht von Niben reichen würden, dann ritt er zügig weiter mit Bravil als Ziel.

Die Geschichte wird im Gruppenthread "Zwei Beschwörer unterwegs auf den Shivering Isles (http://www.multimediaxis.de/threads/127911-Zwei-Beschw%C3%B6rer-unterwegs-auf-den-Shivering-Isles)" fortgesetzt.

Andromeda
16.07.2010, 20:13
Bravil - Nass und dreckig, das war wohl die treffenste Beschreibung. Denn natürlich regnete es, als sie Bravil am späten Nachmittag erreichte. Völlig durchnässt hatte sie ihr Pferd in den Stallungen gelassen und war, nicht ohne in leise fluchend in Pfützen zu treten, bei denen sie lieber nicht genau wissen wollte, was alles drinnen schwamm, zum Silberheim auf dem Wasser gegangen. Wenigstens hatte sie die Stadtwache auf der Brücke vor dem Tor anstandslos passieren lassen. Bevor sie durch die Tür ging, nahm sie ihren triefend nassen Wollmantel ab und schüttelte ihn gründlich aus um das Wasser los zu werden, was von eher geringem Erfolg gekrönt war. Warum musste diese komische Tür ausgerechnet hier auftauchen? Hätte es nicht Cheydinhal oder Anvil sein können? Irgendwas mit weniger Regen. Noch dazu stand das Ding mitten im Wasser auf einer Insel. Schwimmen kam gar nicht erst in Frage, und mit Veränderung hatte sie es nicht sonderlich, und konnte dementsprechend auch keinen Zauber um übers Wasser zu laufen. Sie könnte natürlich wieder mal ihre Alchemiekenntnisse bemühen, aber dazu müsste sie erst mal Pilze suchen gehen. Im Freien. Womit wir wieder beim Thema wären, es schüttet...

In der Taverne mietete sie sich beim Wirt erst mal ein Zimmer, um ihre nassen Sachen loszuwerden. Als sie in ihrem Zimmer den Beutel mit ihrem Gepäck öffnete, stellte sie positiv überrascht fest, dass die schwarze Robe die sie noch dabei hatte so gut wie trocken geblieben war. Es hat sich also doch nicht alles gegen mich verschworen. Und mit nassen Schuhen kann ich leben. Nachdem sie ihre nasse Kleidung im Zimmer ausgebreitet hatte und ihr sonstiges Gepäck genauso wie Pfeile und Bogen abgelegt hatte, ging sie wieder runter in die Taverne, bestellte einen Krug Met und setzte sich an einen freien Tisch, den kleineren von gerade zwei Tischen, um in ihrer schlechten Laune zu schwelgen. Da es noch später Nachmittag und nicht Abends war, war es relativ leer in der Taverne.

Das ganze Drama hatte in der Kaiserstadt seinen Lauf genommen. Ihr war zu Ohren gekommen, außerdem hatte sie es schließlich im Rappenkurier gelesen, dass eine seltsame Tür vor Bravil aufgetaucht war. Eine Tür aus dem Nichts auf einer Insel war schon seltsam genug, noch dazu stank das für sie geradezu nach Magie, womit ihr Interesse geweckt war. Zudem kochte die Gerüchteküche jetzt schon, angeblich waren ein paar wieder aus dieser Tür - manche sprachen auch von einem Portal - gekommen, nur irgendwie... nicht mehr normal.

Und darüber hatte sie anscheinend alles vergessen, was sie an Bravil nicht mochte. Nun gut, jetzt war sie schon mal hier, also würde sie auch noch bis Morgen warten, vielleicht ergab sich ja ein Weg, sich das ganze trockenen Fußes anzusehen. Da fiel ihr ein, dass es in Bravil ja sogar ein Magiegeschäft gab, und sie sich mit etwas Glück das Gelaufe im Wald sparen konnte. In der Magiergilde würde sie es auch versuchen, aber erst Morgen. Das sie jemand mit einem Boot hinbrachte, erschien ihr eher unwahrscheinlich, die meisten schienen der Insel lieber fern zu bleiben.

Jetzt stellte sich nur noch die Frage, was sie mit dem Rest des Tages anfangen sollte. Die Taverne würde später bestimmt noch voller werden, nur ob das die angenehmste Gesellschaft sein würde, war fraglich. Bis jetzt war sie zwar von keinem dumm angemacht worden, aber noch waren die Leute auch relativ nüchtern. Mit einem seufzen stellte sie fest, dass ihr zu ihrer schlechten Laune gerade auch noch tierisch langweilig wurde. Nachdem sie eine Weile - sie hatte kein gutes Zeitgefühl - am Tisch gesessen war, begann sich die Taverne langsam zu füllen. So blieb es nicht aus, dass sich jemand zu ihr an den Tisch auf den zweiten Stuhl setzte. Er unterhielt sich zwar lautstark mit ein paar Leuten am anderen Tisch, doch nachdem er da kaum zu Wort kam, wandte er sich schließlich doch ihr zu: "Was macht eine junge Bretonin ganz allein in einer Stadt wie Bravil?" Eine eigentlich harmlose Frage, wäre sie nicht von einem schmierigen Kaiserlichen mit einer deutlichen Alkoholfahne gestellt worden. Das breite Grinsen auf seinem Gesicht unterstrich das ganze nur noch. Der traut sich tatsächlich... Nachdem sie mit geschlossenen Augen tief durchgeatmet und innerlich wenigstens bis fünf gezählt hatte, wandte sie sich ihm zu: "Ich bin nicht allein hier." Dabei sah sie ihn kühl von oben herab an.
"Ach, mit wem seid ihr hier? Doch nicht mit euren Freundinnen?", fragte er, wärmend sein Grinsen noch breiter wurde.
"Nein, gelegentlich leistet mir ein Herr Gesellschaft, er ist nur leider nicht sehr gesprächig. Sein Name fängt mit D an und hört mit remora auf. Ich glaube nicht, dass ihr ihn kennen lernen wollt." Sie konnte es in dem Gesicht des Kaiserlichen arbeiten sehen, bis er sich schließlich mit unverständlichem Gemurmel wieder seinen Kameraden zu wandte.
Entweder hatte er die Andeutung verstanden, und lies sie in Frieden, wovon sie nicht ausging, oder er hielt sie jetzt für Verrückt, und lies sie deswegen in Ruhe. Ihr war das Egal, das Ergebnis war das gleiche.
Damit war ihre Laune definitiv unter dem absolutem Nullpunkt gesunken, wenn so was überhaupt Möglich war. Zum schlafen fand sie es noch zu früh und außerdem zu laut hier, aber hier drinnen war es mit der Gemütlichkeit auch definitiv vorbei. Also stand sie auf, um den Met beim Wirt zu zahlen. "Macht euch nichts draus, ihn sieht man ab und zu aus der Skoomahöhle kommen..." sagte er dabei entschuldigend zu Meryann. Nachdem sie dem Wirt ein müdes Lächeln geschenkt hatte, ging sie nach oben um ihren - vermutlich immer noch klitschnassen - Mantel zu holen. Aber egal, es regnete ja auch nach wie vor. Schließlich trat sie vor die Taverne und blieb unter dem Dach stehen. Als ihr Blick auf die tropfenden Stadtwachen am Tor fiel, konnte sie sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Es gibt immer jemand, den es noch schlimmer getroffen hat. Beiläufig zog sie sich die Kapuze ihres Mantels über den Kopf, während sie nochmal ihren Aufenthalt in der Kaiserstadt Revue passieren lies.

Bis auf den Hinweis dem sie gefolgt war, hatte sich nicht viel ereignet. Ach ja, ein Steckbrief war ihr unter den vielen gewöhnlichen wegen Diebstahls und kleinerer Vergehen aufgefallen, und das nicht nur, weil er gerade neu aufgehängt wurde. Ein Kaiserlicher wurde gesucht, angeblich wegen Hochverrat und er schien in einem Kloster aufgeräumt zu haben. Gerüchteweise handelte es sich um ein Kloster bei Chorrol. Sie kannte es vom Sehen, hatte sich aber nie näher darum gekümmert. Angeblich irgendwelche Heiler.
In den Tavernen der Kaiserstadt wurde sich von Reisenden erzählt, dass es nicht nur einfache Heiler waren, aber das waren nichts mehr als Gerüchte, und manches davon klang einfach zu abenteuerlich. Letzten Endes konnte es ihr auch egal sein, das war ein Problem der Wachen, sie las das eigentlich nur zur Information. Nur das Gesicht auf dem Steckbrief war ihr in Erinnerung geblieben, allerdings nicht mit Absicht, denn es war recht markant.

Die Geschichte wird im Gruppenthread "Zwei Beschwörer unterwegs auf den Shivering Isles (http://www.multimediaxis.de/threads/127911-Zwei-Beschw%C3%B6rer-unterwegs-auf-den-Shivering-Isles)" fortgesetzt.

Skyter 21
18.07.2010, 18:09
Tarik blickte aus dem Fenster. Der Himmel war am Horizont in ein starkes, dunkelrotes Glühen gehüllt. Die Sonne schickte ihre letzten Strahlen voller Verzweilfung, als bitte sie darum, noch länger scheinen zu dürfen, obwohl sie am nächsten Morgen wieder da sein und die Menschen beim Aufstehen begrüßen würde. Der Tag schwand langsam dahin. Seit 1 Woche stand Tarik jeden Abend am Fenster von „Eiche und Krummstab“ in Chorrol. Seit 2 Wochen war er wieder frei, hatte seine Verfolger endgültig nach Oblivion geschickt und einen guten Freund verloren. Irgendwie hatte Tarik seinen Freund aus dieser Höhle geschleppt, ein schönes Stück Wald gesucht und Xarasch unter einer Eiche begraben. Seinen Körper deckte er mit Steinen zu, damit ihn die wilden Tiere nicht fraßen. Nach einem letzten Gebet rammte Tarik das Schwert seines Freundes mit der Spitze zuerst zwischen die Steine und deckte alles mit Erde ab. Das Schwert saß fest und konnte nicht gestohlen werden.
Danach verließ Tarik den Ort und schickte sich an, das ganze Zeug aus der Höhle zu verkaufen. Es kostete ihn 3 Tage und unendlich viel Kraft, ehe er alles verkauft hatte. Mit einer hübschen Summe Geld im Gepäck war Tarik nach Chorrol gegangen. Dort hatte er sich auf unbestimmte Zeit in der Taverne „Eiche und Krummstab eingemietet. Die Zeit schlug Tarik mit Büchern tot, die er in „Renoits Bücher“ gekauft hatte, hauptsächlich Bücher über Morrowind, insbesondere Vvardenfell, Dwemer und Magie. Für die seltenen Schriften waren auch 2 Reisen in die Kaiserstadt notwendig gewesen. Ansonsten wanderte er durch Chorrol und durch die angrenzenden Wälder.
Sobald die letzten Angelegenheiten geregelt waren, trat mit der Entspannung auch eine Art Ernüchterung und Leere auf. Was sollte man tun, wenn man seit 5 Jahren das erste Mal wirklich zur Ruhe kam? Normalerweise würde man die Ruhe genießen und versuchen sich von dem ersparten Geld eine schöne Zeit zu machen. Nur war das nicht so einfach, wenn man 5 Jahre lang sein Geld mit seinem Leben verdient hatte. 5 Jahre kämpfen, da kann man nicht einfach abschalten. Jeden Tag auf’s neue brannte in Tarik dieser Wunsch, wieder eine Ausrüstung zusammen zu stellen und einfach los zu ziehen. Oder in einer Taverne einen lukrativen Auftrag anzunehmen. Dagegen schrie die Vernunft, die ihn immer wieder an die Qualen der letzten 5 Jahre erinnerte, insbesondere an die Qualen der letzten Wochen. Das Kämpfen und die daraus resultierenden Verletzungen waren das geringste Übel. Vielmehr die Flucht und die Folter hatten ihm in körperlicher als auch in geistiger Weise geschädigt. Narben sind allein sind harmlos, einzig die Erinnerungen mit denen sie fest verbunden sind, machen sie gefährlich. Tarik war durch den Kampf, der in ihm tobte und durch die Verletzungen gezwungen, ruhig zu halten, was aber gleichzeitig dazu führte, dass all das, was er in den letzten Jahren an Grausamkeiten nicht verarbeiten konnte, auf einen Schlag über ihm hereinbrach. Und das war zu viel für ihn. Seit 1 Woche betrank sich Tarik jeden Abend und seit ein paar Tagen bekämpfte er den Kater vom Vorabend mit Alkohol, was zwangsläufig dazu führte, das er nie ganz nüchtern war und sobald sein Alkoholpegel sank kamen die Gedanken zurück. Die Bücher und die Spaziergänge konnten ihn nur bedingt ablenken, daher versuchte er wieder seine Qualen mit Alkohol zu ertränken, was leider nie ganz funktionierte. Gestern abend wäre er fast von der Wache mitgenommen worden, wenn die Wirtin ihm nicht im letzten Moment geholfen hätte. Warum sie das tat wusste Tarik nicht, oder er hatte es wieder vergessen. Das Frühstück heute Morgen hatte er mit der Mahnung serviert bekommen, nicht wieder die Wachen anzupöbeln oder zu randalieren. Ansonsten könne er die Nacht in einer kalten Zelle verbringen und bekäme so schnell kein Zimmer mehr. Tarik hatte die Khajiit-Wirtin nicht so streng in Erinnerung, aber scheinbar wollte sie Ärger vermeiden und ihm helfen. Ersteres würde vielleicht gelingen, letzteres nicht. Tarik war nur noch am Trinken. Die wenige Zeit, die er nüchtern war, versuchte er zur Problembewältigung zu nutzen, was ihm aber nur schwer gelang. Meist wirkte die Ablenkung ein paar Stunden, ehe wieder der Alkohol floss. Den vorest absoluten Tiefpunkt hatte Tarik auch gestern erreicht, als er, nachdem die Wache wieder gegangen war, als letzter die Treppen geräuschvoll hinauf fiel. Die Wirtin hatte ihn irritiert angeschaut und gefragt was er da tue. Lallend hatte der Kaiserliche geantwortet, das er die Treppe hinauf schleiche und sie ihn gar nicht bemerkt habe. Die Wirtin warf noch einen sorgenvollen Blick auf ihn, ehe sie ihn schlicht ignorierte. Tarik schaffte es irgendwie in sei Bett und erwachte mit einem heftigen Kater. Der musste sogleich mit einer Flasche cyrodillschem Branntwein ertränkt werden. Die Flaschen hatte Tarik irgendwie heimlich auf sein Zimmer geschafft. Nun war der Kater verschwunden, genau so wie die Sonne, dafür erleuchteten die beiden Monde nun den wolkenlosen Abendhimmel. Jedoch machten sich deprimierende Gedanken in seinem Kopf breit und Tarik beschloss runter in den Schankraum zu gehen um sich wieder einmal zu betrinken.

Tarik nahm einen kräftigen Schluck cyrodillschen Brandy aus einer Flasche und begab sich nach unten. Im Schankraum herrschte rege Betriebsamkeit. Allerhand Leute aus der Stadt aber auch viele Reisende hatten sich zu dieser frühen Abendstunde eingefunden. Dann mal auf zum allabendlichen Geschäft… Tarik hatte nur eine Absicht, nämlich die, möglichst schnell wieder zu vergessen. Er wählte einen freien Platz an der Theke und bestellte sogleich etwas Suppe sowie 3 Flaschen Dunkelbier. Die Wirtin sagte nichts, aber ihr Blick verriet alles. sie bekommt doch Geld dafür Die Suppe war schnell geleert, ebenso wie die 3 Flaschen Dunkelbier. Der Kaiserliche stand auf und ging zu einem Tisch rüber, wo 3 Abenteurer ein Würfelspiel spielten. Das ist doch mal interessant….. zugleich war es eine Möglichkeit seine Barschaft etwas aufzustocken, welche zwar immernoch komfortabel war und es auch noch bleiben würde, selbst wenn er beim Glücksspiel verlieren würde. Tarik schnappte sich einen Krug Met, setzte sich zu der geselligen Runde und nach kurzer Einweisung würfelte Tarik um sein Geld. Das Spiel war recht einfach gehalten, wer die höchste Augenzahl erwürfelte gewann den Einsatz der Runde. Anfangs lief es für jeden mal mehr mal weniger gut, aber jeder war sich sicher das nicht mit gezinkten Würfeln gespielt wurde.
Die Situation nahm eine interessante Wende als ein Nord sich zu den Spielgesellen setzte. Anfangs schöpfte keiner Verdacht, am allerwenigsten Tarik. Dieser war schon wieder stark angetrunken und hatte einen leichten Glanz in den Augen, sowie ein schiefes Grinsen im Gesicht. Aber plötzlich verloren alle, außer dem Nord. Dieser Umstand sorgte dafür dass man sich nochmehr in das Spiel hinein steigerte. …noch ein guter Wurf, dann hör ich auf Tarik griff sich eine Flasche Wein und was er zufällig erblickte, als er seine Aufmerksamkeit wieder dem Spiel zuwandte, ließ ihn inne halten. Sein Kopf erbrachte trotz seiner Umnachtung die Leistung, den Kaiserlichen schnell handeln zu lassen. „Betrüger!“ Alle am Tisch starrten ihn verwirrt an. Tarik schlug die linke Hand des Nords auf, welche sich bemüht unauffällig vom Tisch entfernen wollten. Zum vorschein kam ein zweites Würfelpaar, welches scheinbar zufällig mit der höchsten Augenzahl liegen blieb. „Damit habe ich gewonnen“, sagte Tarik und nahm den Einsatz an sich. Sekundenbruchteile später stürtzten sich die Abenteurer auf den Nord und im nu war eine Handfeste Kneipenschlägerei ausgebrochen. Tarik versuchte auf sein Zimmer zu gehen, was ihm zu seinem Glück auch gelang. Bevor er die Tür verschließen konnte, standen 2 Gestalten im Raum. Dann wurde es dunkel.

Tarik erwachte und schaute sich irritiert um. Wo bin ich? Er konnte sich an nichts mehr erinnern, außer an das Würfelspiel und den anschließenden Tumult. Langsam erkannte er das Herbergszimmer. Die Tür war verschlossen und im Zimmer selbst herrschte das reinste Chaos. Mit einem stöhnen erhob sich Tarik und ließ sich sogleich wieder auf das Bett fallen, da ihm schwarz vor Augen wurde. Nach kurzzeitiger Umnachtung konnte er schließlich aufstehen und realisierte zum ersten Mal das Chaos in seinem Zimmer. Einer bösen Vorahnung folgend suchte Tarik sein Habe zusammen. Fazit: Von seinem kleinen Vermögen war nicht viel geblieben und ihm fehlten alle Bücher außer, zum Glück, den 3 wichtigsten. Neben Kleidung, 2 Flaschen Bier, etwas Brot, einem Lederbeutel und den vorher erwähnten Dingen, war ihm alles genommen worden. Wahrscheinlich die Rache dafür, das ich den Falschspieler entlarvt habe. Ich habe zwar keine Ahnung wie das in meinem Zustand möglich war, aber ich hätte es wohl besser übersehen. Der Kaiserliche brachte das Zimmer wieder soweit in Ordnung, packte seine wenigen Sachen zusammen und ging in den Schankraum. Die Wirtin empfing ihn leicht säuerlich und Tarik hatte die Vermutung das sie die Rechnung absichtlich höher ausfallen ließ, da sie in ihm den Urheber des Tumultes sah. Nach dem Frühstück kaufte Tarik ein paar Vorräte und verließ Chorrol in Richtung Kaiserstadt.

5 Jahre später:
Tarik betrat den Raum. Es war stickig und warm, der unverkennbare Geruch von Met, Feuerholz und Fleisch stieg ihm in die Nase. Der Nord saß an einem Tisch und erwartete ihn bereits mit einigen Geschäftspartnern. In einer Ecke prasselte ein gutes Kaminfeuer und ein Blick auf den Tisch verriet dem Kaiserlichen, dass es ein langer Abend werden würde. Er sollte recht behalten. Bevor der Nord überhaupt das Wort Handelsvertrag in den Mund nahm, gab es erst ein Festessen, welches einem Fürsten würdig gewesen wäre. Die Gesellschaft plauderte über verschiedene belanglose Dinge, aber auch aktuelle Themen wurden angeschnitten. Das wird nicht leicht. Wenn ich hier einen Handelsvertrag zustande bringe, wird das unsere Poistion in Anvil stärken und uns einige neue Wege eröffnen.

Es ging wahrlich um viel. Die Oblivion-Krise war zwar überstanden, aber in der angebrochenen 4.Ära galt es, das entstehende Vakuum in wirtschaftlicher wie auch lokalpolitischer Ebene für sich zu nutzen. Tarik hatte in der Kaiserstadt einen charismatischen Kaiserlichen, Tharsten, getroffen, welcher ihn zum Händler ausbildete. Zusammen versuchten sie jetzt, ihre Handelspositionen zu stärken. Die Kaiserstadt war noch ein zu großer Fisch, außerdem wäre eine feste Handelsbasis außerhalb von Vorteil. Anvil war gerade zu geschaffen dafür. Noch während der Ausbildung wuchs ihr Einfluss und jetzt galt es, den Sack zu zumachen. Danach konnte man den Landhandel in Cyrodiil angehen und dann den größten Umschlag- und Absatzplatz: Die Kaiserstadt.

„Nun, lasst uns über den eigentlichen Grund reden, weshalb wir hier zusammengekommen sind“, eröffnete der Nord die Verhandlungen. „Warum sollten wir mit euch einen Vertrag unterzeichnen? Herr El-Kharim ihr vertretet eine nur lokal bekannte Handelsgruppe. Legt euren Standpunkt da, überzeugt uns.“
Die heiße Phase beginnt
Tarik räusperte sich kurz und trank noch einen Schluck Wein ehe er das Wort ergriff.
„Meine Herrn, wahrlich ihr sprecht wahre Worte. Ich vertrete nur eine lokale Händlergruppe, aber alleine die Tatsache das ihr Verhandlungsbereitschaft zeigt, belegt ganz klar das wir nicht so unbedeutend sein können…….“

20 Jahre später:
Die Folgen der Oblivion-Krise waren zwar noch nicht ausgestanden, jedoch hatte sich die Situation für die Handelsgilde von Tarik und Tharsten enorm verbessert. In jeder Hafenstadt waren sie jetzt mit einer Niederlassung vertreten und zum Teil kontrollierten sie auch den Landhandel. Die Gilde war mittlerweile eine Größe, welche nicht so leicht umgangen werden konnte. Ihr Erfolg sicherte ihnen vor allem in Cyrodiil Vorteile, da sie maßgeblich an der Versorgung des Landes beteiligt waren. Einzig die Überfälle von Piraten und Banditen sorgten zur Zeit für Probleme. Tarik zog es in betracht, das ein Teil dieser Überfälle von Konkurrenten finanziert wurden. An sich nichts ungewöhnliches, jedoch ist die Intensität und die Präzision erschreckend. Es scheint das wir einen Maulwurf in der Gilde haben.
Während Tarik über das Problem grübelte, schweiften seine Erinnerungen zurück in die Zeit, in der er als Söldner und Assassine tätig war. Mittlerweile hatte er die Grausamkeiten dieser 5 Jahre verarbeitet, jedoch war es nicht leicht gewesen. Seine Ausbildung zum Händler half ihm dabei. Zwar hatte er konsequent während der ersten beiden Jahre fast sein gesamtes Geld für Alkohol ausgegeben, doch hatte er es irgendwann geschafft seinen Konsum auf ein geregeltes Maß zu senken. Bis heute suchen ihn die Erlebnisse von der Flucht und das Wimmern seines letzten Opfers als Assassine in der Dunklen Bruderschaft von Zeit zu Zeit wieder heim. Sein Körper ist von Narben überzogen, jedoch wiegen diese nicht so schwer wie die Seelischen.
Ich habe meine letzte Aufgabe fast erfüllt. Die Bücher und die Steine habe ich erfolgreich geborgen. Ihr Machtpensum ist jetzt noch gefährlicher als vor 25 Jahren. Tarik hatte den ersten Stein in einer Kiste kurz vor der Insel Solstheim versenkt. Den 2 hatte er an einen Dwemer-Artefakt-Sammeler verscherbelt und den letzten Stein würde er mit dem nächsten Schiff nach Summerset schicken, an einen Sammler. Die Bücher hatte er verbrannt und die Asche letzte Nacht ins Meer geschüttet. Zum Glück ist das jetzt vorbei. Wenn keine Kopien der Schriften existieren, sind die Steine nur noch Sammlerobjekte. Wenn nicht, dann viel Spaß beim Suchen…..

Zufrieden lächelte Tarik und blickte von seinen Aufzeichnungen auf. Es war mittlerweile tiefste Nacht und die See war ruhig. Mit einer leichten Brise im Rücken segelte das Handelsschiff Anvil entgegen. Tarik stand auf und ging auf das Deck um noch ein wenig die frische Seeluft zu genießen. Es war eine sternenklare Nacht. Ein Teil der Besatzung schlief in den Kojen, der andere Teil blieb an Deck und steuerte das Schiff. Die kühle Seeluft wehte Tarik um die Nase und belebte ihn ungemein. Hoffentlich kommt diese Ladung heil an. Dies war die mit Abstand heikelste Fahrt. Das Schiff hatte viel rohes Ebenerz, sowie unbearbeitetes Vulkanglas, als auch eine Kiste makellos geschliffener Diamanten in Vvardenfell geladen. Dazu noch ein paar normale Handelsgüter. Wenn dieses Schiff geentert oder sinken würde, wäre der finanzielle Schaden enorm. Hoffen wir das Beste…..
Eine Person stellte sich neben Tarik und betrachtete ebenfalls den Himmel. Der Kaiserliche erkannte diese Person sofort als Eldamil. Der Dunmer hatte ihn bisher auf jeder Reise begleitet und war mittlerweile ein guter Freund von ihm. Ohne ihn hätte die Gilde in Morrowind und speziell auf der Insel Vvardenfell keinen Fuß fassen können. In seinen Gesichtszügen konnte Tarik Anspannung und Sorgen ablesen.
„Eldamil, entspanne dich. Versuche die Nacht noch ein wenig zu genießen“, sagte Tarik.
„Wenn es so einfach wäre. Ich mache mir nur Sorgen um unsere Ladung. Ich rechne jederzeit mit einem Angriff“, entgegnete der Dunkelelf.
„Die Gefahr lässt sich nicht ignorieren“, sagte Tarik und blickte verstohlen zum Kapitän des Schiffes ehe er sich wieder an Eldamil wandte.“Ruht euch aus, ich habe sowieso noch Dinge zu erledigen.“
„Wie ihr meint“, antwortete Eldamil knapp und ging Unterdeck zu den Mannschafts-Quatieren.
Der Kaiserliche stand einige Minuten an Deck, als plötzlich der Kapitän neben ihm auftauchte und ihm den Säbel an die Kehle hielt. Überrascht drehte sich Tarik zu diesem herum. Was bei Oblivion…? Die Überraschung wich augenblicklich Resignation, da Tarik die Situation erkannte. „Warum?“ war die einzige Frage, die er dem Kapitän stellte.
„Ich sehe ich versteht. Nun, ich habe das bessere Angebot von der Konkurrenz bekommen. Jetzt schert euch aus meinen Augen.“ Der Kaiserliche wurde in die Offiziersmesse gedrängt und schließlich in einer kleinen Kammer eingesperrt. Jetzt haben wir ein Problem. Hoffentlich kann Eldamil etwas ausrichten. Die Hand-und Fußfesseln schränkten seine Bewegungen stark ein. Der Kaiserliche sah sich in der Kammer um. Ich bräuchte ein Stück Draht oder einen Dietrich. Damit könnte ich diese Fesseln loswerden. Die Suche war jedoch nicht mit Erfolg gekrönt und so blieb Tarik nichts anderes übrig als in einer ungemütlichen Position zu schlafen.
Der Kaiserliche erwachte am nächsten Tag und die erste Erkenntnis war, dass sein Rücken schmerzte. [I]Beste Vorraussetzungen…. Mühsam richtete er sich auf. Wenn nicht bald ein Wunder geschieht, sind wir erledigt….und ich Schlachterfischfutter. Stiefelschritte waren zu hören. Die Kammer wurde geöffnet und eine Fackel blendete den Kaiserlichen. Tarik blinzelte ein paar Mal ehe er ein Mannschaftsmitglied erkannte, welches ihm Essen brachte. Dahinter stand wohl einer der Meuterer. Dieser ließ die Chance nicht ungenutzt, ihn zu verspotten. „Sieh an, sieh an. Vormals ein großer Händler, aber sobald man dir eine Waffe an die Kehle hält, bist du ein nichts. Was willst du jetzt tun? Du kannst nicht zaubern und du kannst nicht kämpfen. Sieh’s ein, du bist verloren.“ Mit einem irren Lachen scheuchte der Meuterer das Mannschaftmitglied raus. Die Kammer wurde verschlossen und Tarik war wieder alleine. Das wirst du mir büßen! Dieses Schiff verlässt du nicht lebendig…[I] Das Essen ließ auch sehr zu wünschen übrig. Gekochter Salzreis und dazu ein Stück Zwieback. Tarik begann zu essen, so gut wie es mit gefesselten Händen eben ging, und hielt inne als er plötzlich etwas schweres mit dem Löffel anhob. Er fischte den Gegenstand mit den Fingern aus dem Salzreis und war erstaunt wie auch freudig überrascht, als er erkannte das es ein Dietrich war. [I]Es können nicht viele Verschwörer sein, wenn mir die Mannschaft mir so hilft…..Zeit für eine Revanche.[I]
Tarik unterbrach sein Essen und begann mit dem Dietrich vorsichtig die Komplexität der Schlösser abzutasten. [I]Anfänger, die haben tatsächlich das einfachste Schloss genommen. Mit einem hämischen Grinsen im Gesicht knackte Tarik die beiden Schlösser sehr schnell und kurz darauf löste er seine Fußfesseln. Den Dietrich steckte er weg und aß noch den letzten Rest seiner kargen Mahlzeit ehe er leise an die Tür schlich und das Schloss untersuchte. Nicht all zu schwer, aber ich muss mich beeilen. Ganz vorsichtig schob Tarik den Dietrich in das Schloss und konzentrierte sich vollkommen auf den Rhythmus der Bolzen. Nichts war zu hören außer dem Knarzen des Schiffes, während er sich im leichten Seegang wiegte und das ganz leise Klicken der Bolzen. Schließlich war das Schloss geknackt und Tarik öffnete die Tür einen winzigen Spalt breit und spähte durch selbigen. Niemand da… Der Kaiserliche öffnete die Tür und stand nun in der Offiziersmesse, welche in ein trübes Licht getaucht wurde. Diverse Flaschen und Humpen, benutztes Geschirr und ein paar umgeworfene Stühle. Nichts besonderes… Er ging ein paar Schritte in den Raum hinein und hielt inne, als plötzlich Schritte vor der Tür zum Oberdeck zu hören wären. Verdammt, warum gerade jetzt? So leise wie möglich hechtete Tarik neben die Tür und lauschte. Mangels Alternativen würde er den nächsten Meuterer mit seinen Fäusten niederschlagen müssen. Ein Dolch wäre mir entschieden lieber, aber man kann nicht alles haben.

„Warum segeln wir nicht weiter?“
„Wieso müssen wir hier auf dieser kleinen Insel vor Valenwald ankern?“
Die Aufregung der Mannschaft war deutlich zu hören. Viele undeutliche Stimmen drangen an Tarik’s Ohren und nur vereinzelt wurde eine Frage laut geäußert.
„RUHE!“
Der Ruf ließ die Mannschaft Augenblicklich verstummen. Die Stimme gehörte dem Kapitän.
„Der werte Gildenmeister El-Kharim wurde abgesetzt. Diese Ladung geht an die Konkurrenz. Sollte einer von euch es auch nur versuchen diese Meuterei zu beenden, bekommt er ein Seemannsgrab! In wenigen Stunden wird ein Schiff kommen und die Waren abholen. Wenn ihr euch bis dahin friedlich verhaltet, werdet ihr vielleicht am Leben gelassen.“
Die Rede des Kapitäns klang für Tarik wie Spott und Hohn. Natürlich wird er die Mannschaft nicht am Leben lassen. Sobald die Waren umgeladen wurden, wird die Mannschaft getötet. Mitwisser kann er nicht gebrauchen. Es wird heißen das Schiff sei gesunken oder wurde versenkt.
„Nein ihr werdet uns nicht am Leben lassen, das glaube ich euch nicht!“
Das ist doch Eldamil.
„Was wollt ihr dagegen tun?“, fragte der Kapitän spöttisch.
Danach ging alles ganz schnell. Schnelle Schritte waren zu hören. Ein Aufschrei. Ein schneller Kampf. Dann flog die Tür zu Offiziersmesse auf und Eldamil stolperte in den Raum. Mit einem dumpfen Aufschlag blieb der Dunmer liegen. Nein…..
„Will noch irgendjemand so enden wie der Dunkelelf hinter mir?“
Das dreckige Lachen des Kapitäns und seiner Mitverschwörer war für Tarik zu viel. Er griff sich den Säbel seines Freundes und Schritt durch die Tür. Sofort konnte er die genaue Anzahl der Verschwörer ausmachen. Neben dem Kapitän und dem 1.Offizier waren noch 3 Mannschaftsmitglieder beteiligt. Der 6. Verschwörer lag in einer Ecke. Scheinbar hatte Eldamil ihn mit einem Zauber erledigt. Wenn die Mannschaft nichts unternimmt, müssen Zauberer unter ihnen sein. So oder so, das wird ein harter Kampf. Dem ersten Stach Tarik den Säbel durch den Rücken. Noch ehe die Verschwörer und die Mannschaft realisierten was geschah, hatte Tarik dem Nächsten schon die Kehle aufgeschlitzt. Der Kapitän und die verbliebenen Verschwörer starrten Tarik ungläubig an. Seinerseits ergriff Tarik nun die Initative.
„Ergreift sie!“ Ein paar Matrosen aus der Mannschaft reagierten sofort und stürzten sich auf den 1.Offizier und auf den 3 Mitverschwörer. Der Kapitän schaltete noch schneller, verletzte einen Matrosen mit dem Säbel und hechtete zum Steuerruder. Tarik setzte ihm nach.
„Es ist vorbei. Ergib dich“, sagte Tarik.
„Nein, lieber kämpfe ich um meine Freiheit. Außerdem werden euch die Piraten so oder so töten“, entgegnete der Kapitän.
„Dann soll es so sein“, sagte Tarik. Der Kapitän quitierte seine Aussage mit einem irren Lachen und stürmte sogleich auf ihn zu.
Tarik parierte den Schlag mit Leichtigkeit und wich dem nächsten Angriff des Kapitäns aus. Dieser drosch unbeirrt auf Tarik ein und steigerte die Intensivität seiner Angriffe. Was glaubt der Kerl eigentlich, wen er hier vor sich hat? Er weiß wohl nicht das ich den Klingenkampf sehr gut beherrsche….armer Tor. Tarik parierte weiterhin die Schläge und im richtigen Moment setzte er zu einem Konter an und entwaffnete den Kapitän. 2 weitere Hiebe später stand der Kapitän blutend vor ihm und traute seinen Augen nicht.
„Wie?“
„Ihr habt mich vollkommen unterschätzt. Jetzt sollt ihr eure Strafe dafür erhalten“, entgegnete Tarik. Er stieß sein Schwert durch den Brustkorb des Kapitäns. Dieser sank tödlich verwundet zu Boden. Der Kaiserliche zog sein Schwert aus dem Körper und dumpf schlug die Leiche des Kapitäns auf dem Boden auf.
Die Mannschaft jubelte Tarik zu. Eldamil… Dieser eilte runter zu seinem Freund. Dieser lag immernoch auf dem Boden. Tarik fühlte den Puls und zu seiner Überraschung lebte der Dunmer noch, auch wenn es kritisch um ihn stand.
„Keine Sorge mein Freund. Du schaffst das…..“

10 Jahre später:
Tarik ging durch Straßen. Es war früher Abend und er kehrte gerade von der letzten Unterredung mit der Gilde zurück. Die Geschäfte hatte er an Eldamil abgegeben. Ich bin mittlerweile zu alt für so etwas. Es wird Zeit meinen Lebensabend in Ruhe zu verbringen.
Der Kaiserliche bog um eine weitere Straßenecke und erblickte sein Haus. Schön war es geworden, genau so wie das wiederaufgebaute Kvatch. Seine Frau stand in der Tür und wartete schon auf ihn. Der Kaiserliche beschleunigte seine Schritte.
„Wo warst du denn so lange? Ich warte schon mit dem Essen auf dich?“, fragte seine Frau vorwurfsvoll. Ihr Lächeln signalisierte Tarik das sie es nicht ernst gemeint hatte.
„Ich musste noch letzte Dinge mit der Gilde regeln. Aber das hat jetzt ein Ende. Jetzt können wir wieder mehr Zeit miteinander verbringen. Die Kinder sind ja auch schon erwachsen geworden“, antwortete Tarik. Er gab seine Frau einen Kuss und gemeinsam gingen sie in ihr Haus. Nach dem Essen saßen beide vor dem Kamin, mit einem Glas Wein in der Hand und schwiegen eine Weile, in der jeder seinen Gedanken nach hing.
In Tariks Gesicht stahl sich ein zufriedenes lächeln und er lachte leise. Seiner Frau blieb das nicht verborgen.
„Warum lachst du?“
„Ich habe es endlich geschafft. Ich bin jetzt mit 58 an dem Ort, wo ich vorher schon den Glauben daran verloren hatte, ihn jemals zu erreichen. Ich bin zu Hause…….“

Dark Brother 94
22.07.2010, 20:10
Jeren kaute auf einem Apfel rum und blätterte durch Haufen von Büchern. Wie ihm Ser-Kueij geraten hatte, hat er sich gleich am Morgen im Büchergeschäft um die Ecke Bücher über Deadra und Oblivion gekauft. Nun war es schon Nachmittag und er war nicht mal unten um sich Essen zu holen. Er war von den Büchern gefesselt. In ihm regte sich einerseits Begeisterung und Faszination über die Entdeckung einer neuen Welt und ihrer Bewohner, andererseits Grauen und Entsetzen über eben diese Bewohner die „seine“ Welt angriffen und zerstörten. Dremora, Xivilia, Clannfear, Atronache und natürlich auch seine Freunde, die Deadroths und Spinnen-Deadra. Er las noch viel über die Deadra-Götter(und glaubte nicht, dass sie auch gut sein können), Oblivion und dann noch als letztes über die Siegelsteine. Es war ziemlich viel auf einmal und er konnte sich nur das einfachste merken, aber sein Interesse war groß und sein Hunger nach mehr Wissen nicht gestillt. Immerhin war er wahrscheinlich auch die letzte Person auf ganz Cyrodill, die von den Deadra erfuhr. Dennoch beschloss er erst mal eine Pause zu machen und etwas frische Luft zu schnappen. Er ging runter, aß ein wenig, holte Bogen und Köcher und verließ die Gaststätte. Die Sonne stand hoch am Himmel, die Luft war klar, sein Arm nicht von Schmerzen erfüllt und nachdem er Naasira doch noch „überredet“ hatte, durfte er auch ein paar Runden im Wald vor der Stadt drehen. Doch zuerst holte er sich bei der Schmiedin seine bestellte Lederrüstung ab.
Zufrieden verließ er die Stadt. Die Rüstung war perfekt, er hatte sie, genauso wie seine alte, mit Ketten und kleineren Stahlplättchen verbessern lassen. Er richtete seine Kapuze noch einmal und begab sich Richtung Wald. Einerseits wollte er sich die Beine vertreten, andererseits wollte er auch einfach ein bisschen Ruhe und Zeit zum Nachdenken haben. Er lief eine Weile durch den Wald bis er eine Lichtung fand. Dort ließ er sich auf einen Baumstamm nieder. Er versuchte Ausnahmsweise mal nicht nachzudenken, was ihm doch sehr schwer fiel. Die letzten Tage haben einen ziemlichen Umbruch in seinem Leben verursacht. Er war ein einfacher Jäger, der einfache Menschen belieferte und dann auf einmal erfuhr er von Krieg und Dämonen, die überall ihr Unwesen trieben. Er starrte die Bäume rings herum an. Es war ein ganz anderes Gefühl als sonst. Normalerweise schaute er sich seine Umgebung nur an, wenn er dort beim Jagen Vorteile ausmachen wollte. Aber er hat sich noch nie den Wald einfach so angesehen. Er hatte es immer viel zu eilig von einem Ort zum anderem zu kommen, obwohl er eigentlich kein richtiges Ziel hatte. Er reiste einfach nur von Dorf zu Dorf, aber warum wusste er nicht. Nach dem Massaker an seiner Familie hat er nicht getan, was wirklich einen Sinn hatte. Stattdessen wollte er wohl einfach der Realität entfliehen, dem Tod seiner Eltern, seiner Verzweiflung, seiner Planlosigkeit. Er hatte beinahe ein Drittel seines Lebens vollkommen verschwendet. Diese Erkenntnis war sehr erschütternd für Jeren, der sonst immer alles bis aufs letzte Detail plante und kaum unüberlegte oder unnötige Dinge tat. Er starrte immer noch auf seine Umgebung. Kleine Pflanzen und Tiere überall zwischen den Bäumen und Büschen, so viele Farben. Es war wunderschön für ihn, obwohl es ein ganz normaler Wald war, denn er betrachte ihn durch ganz andere Augen als sonst. „Was wohl passiert wäre, wenn ich die Deadra nicht entdeckt hätte? Wäre ich dann immer noch sinnlos durch die Wälder gezogen?“ Jeren lächelte. „Schlechter Zeitpunkt um in Depressionen und Mitleid zu versinken. Jetzt wird erst mal trainiert!“ Er stand auf suchte sich einen Baum aus und fing an ihn mit Pfeilen zu beschießen, um wieder Gefühl für das Bogenschießen in seinen Arm zu bekommen. Es klappte gut. Am Anfang haperte es noch ein wenig an Präzision und Schnelligkeit, aber nach einiger Zeit war er so gut wie sonst auch. Dann wollte er versuchen zwei Pfeile gleichzeitig zu schießen. Beim ersten Versuch gelang es ihm nur einen Pfeil abzuschießen, der zweite fiel einfach zu Boden. Beim zweiten Versuch löste sich ein Pfeil von der Sehne, prallte gegen den Bogenrücken und flog mit hoher Geschwindigkeit knapp an Jeren’s Gesicht vorbei. Beim dritten Versuch gelang es ihm beide Pfeile gleichermaßen abzuschießen, jedoch flogen sie in entgegengesetzte Richtungen davon. Doch Jeren versuchte es weiter und irgendwann klappte es auch, jedoch nur ein einziges Mal, dann flogen die Pfeile wieder in alle Richtungen davon. Mittlerweile dämmerte es bereits und Jeren beschloss wieder zu gehen.

In der Stadt angekommen begab er sich in die Herberge und wartete auf Ser-Kueij, doch der Argonier kam nicht. Es war fast dunkel, Jeren hatte die ganze Zeit über unten verbracht und die Leute beobachtet, als auf einmal ein lautes Glockenläuten ertönte. Es war nicht das Läuten, das ertönte, wenn eine neue Stunde angebrochen ist. Es war viel schneller und nicht rhythmisch, sondern eher wild, so als versuchte jemand mit aller Kraft die Glocke zum läuten zu bringen. Für einen Moment kehrte Stille in dem Raum ein. Dann wie auf ein unsichtbares Signal brach wildes Chaos in der Taverne aus. Die Menschen springen von ihren Plätzen und rannten Richtung Ausgang. Manche waren so angetrunken, dass sie halbwegs hinfielen. An der Tür herrschte großes Gedränge. Jeren war ganz ruhig geblieben und wartete bis sich die Lage etwas beruhigt hatte. Dann stand er auf und erkundigte sich bei der Wirtin was dass alles zu bedeuten hatte. Es handelte sich um ein Alarmsignal, das ertönte wenn die Stadt angegriffen wird. Jeren verließ nun ebenfalls die Taverne, um zu sehen was draußen vorging und von wem die Stadt angegriffen wird, als ihm schon Ser-Kueij entgegenrannte. Der Argonier sah so gar nicht aus wie ein ehemaliger Sklave, eher wie Meisterdieb. Er trug eine dünne pechschwarze Lederrüstung, ebenfalls pechschwarze Handschuhe, die schuppenartig mit kleinen Stahlplättchen beschlagen waren, die seinen Handrücken und die kurz nach seinen Fingerknöcheln endeten, sodass er seine Krallen immer noch einsetzen konnte. Anstelle von Stiefeln, trug er an den Füßen ebenfalls Stahlplättchen, die mit Lederbändern fixiert waren und beinahe seine Füße komplett bedeckten. Nur seine Zehen waren frei und. Dazu trug er noch ein Feinstahlkurzschwert und einen Silberdolch. Er sah aus, als wäre er mächtiger Gegner, doch Jeren konnte nicht ahnen wie stark der Argonier tatsächlich war. „Jeren, komm mit.“ „Was ist hier los?“ „Deadra. Sie haben ein Tor nicht weit von der Stadt geöffnet, mitten auf einem Hof.“ „Aber warum…“ „Später Jeren, erst mal müssen wir den Menschen dort helfen. Bist du fit?“ „Ja“ „ Na dann komm.“
Die beiden machten sich auf den Weg Richtung Stadttor. Die Stadt war dem reinsten Chaos verfallen. Soldaten und Stadtwachen rannten umher und schrien Befehle, Mütter suchten nach ihren Kindern, Bewohner rannten zu ihren Häusern. Doch Jeren und Ser-Kueij rannten unbeirrt auf das Stadttor zu und von überall schlossen sich ihnen Männer an. Soldaten, Stadtwachen, Krieger in großen Rüstungen und Wachen und sogar einfache Bauern mit Sensen, Mähdreschern und Rechen. Sie schienen entschlossen das wenige, was sie noch besaßen zu verteidigen. Und das waren nicht mehr als ein paar Kartoffel-Felder, die nun von den Deadra verbrannt wurden. „Ser-Kueij!“, rief eine tiefe Stimme hinter ihnen. Der Argonier blieb rot und wirbelte herum. Einer der dick gepanzerten Krieger blieb vor ihm stehen. Er war ein Nord und...riesig. Ser-Kueij war schon ziemlich groß, aber dieser Mann war mindestens 2 Köpfe größer als er. Aber mit seiner Stahlrüstung und dem schweren Kriegshammer, den er mit nur einer Hand führte, machte er einen wahrhaft beängstigenden Eindruck. Sein Kopf war selbst zu groß um einen Helm zu tragen. „Marus“, begrüßte Ser-Kueij ihn mit einem Nicken. „Ich dachte dieses Mal wäre ich an der Reihe“, brummte Marus. „Ja, aber ich habe einen…“, Ser-Kueij überlegte einen Moment, „…Schüler.“ Er deutete auf Jeren. Marus musterte Jeren. Der Nord sah nicht sonderlich alt aus, Jeren schätzte ihn auf ca. 40. Sein Gesicht war kantig und machte einen mürrischen Eindruck, machte aber nicht den Anschein, als wäre er nie fröhlich gewesen. Seine dunkelbraunen Augen durchbohrten Jeren. Mit diesem Blick konnte er Bären in die Flucht schlagen. Zumal hielt es Jeren für gar nicht so unwahrscheinlich, dass Marus ein direkter Nachfahre von ihnen war. Er wandte sich wieder an Ser-Kueij. „Schüler? Seit wann nehmen wir Schüler?“ „Nun ja, er hat Potenzial.“ Der Argonier wirkte dabei ein wenig kleinlaut, was Jeren schmunzeln ließ. „Wie du meinst. Ich hoffe du weißt was du tust. Und jetzt beeil dich.“ Mit diesen Worten stampfte Marus davon. Jeren sah seinen Freund fragend an. „Später“, sagte der und wirkte dabei wieder so bestimmt und ernst wie immer. Die beiden setzten ihren Weg fort.

Es war kein Problem das Tor zu erreichen. Eine brennende Feuerkugel vom Durchmesser eines Stadttores in einer stockfinsteren Nacht war schwer zu übersehen. Das Problem war die Orientierung vor Ort. Das Chaos hier war noch schlimmer als das in der Stadt. Im ersten Moment erkannte man nichts. Im zweiten nur dunkle Schemen. Im dritten konnte man so langsam Freund von Feind unterscheiden. Es sah nicht gut aus. Jeren konnte viele der Leichen sehen. Leichen von den Bauern und Soldaten, die er vorhin gesehen hatte. Jedoch sah er nur wenige Gefallenen der gegnerischen Fraktion. Ein paar Skampe und Clannfear. Die wirklich Starken Gegner, wie Dremora und Deadroth standen noch immer. Während sich Jeren noch umsah war Ser-Kueij verschwunden. Er versuchte ihn zu finden und entdeckte ihn bei einer Gruppe von Deadroth. Einer von ihnen flog gerade 5 Meter hoch in die Luft. Jeren konnte nicht glauben was er sah. Ser-Kueij rammte einem Deadroth gerade die Faust vors Kinn, packte ihn zugleich an der Schulter, um sich daran festzuhalten, sodass er an dem Deadroth der vor ihm stand hochlaufen konnte, wie an einer Mauer, um ihm dann seinen Fuß ins Gesicht zu treten und ihn damit gegen den nächsten Baum zu schleudern. Dabei nutzte er den Schwung um einen Rückwärtssalto zu vollführen, und mit diesem Schwung den Deadroth, den er immer noch an der Schulter hielt, nach hinten gegen einen anderen Baum zu schleudern. Dann rannte er los und trat den Deadroth, der grade von seinem Himmelsflug zurückkehrte, seinen Fuß ins Gesicht und ließ ihn gegen einen dritten Baum prallen. Dies alles geschah in nur wenigen Sekunden. Jeren stand nur da und konnte kaum fassen, wie gut der angebliche Sklave kämpfen konnte. Ser-Kueij sah ihn an. Und schleuderte augenblicklich einen Blitz in seine Richtung. Jeren war zu verwirrt und schockiert um sich zu bewegen. Doch der Blitz galt glücklicherweise nicht ihm sondern einem Dremora-Krieger der sich grade an ihn herangeschlichen hatte. Der Blitz traf den Dremora mit einer solchen Wucht, dass er wahrscheinlich an den nächst bestem Baum geschleudert wäre, wenn der Blitz von ihm nichts weiter als verkohlte Knochen hinterlassen hätte. Jeren sah wieder zu seinem Freund. Der sah ihn mit einem tadelten Blick an und machte eine Geste, dass sich Jeren endlich bewegen sollte. Dem kam er nun gerne nach. Er zückte Bogen und Pfeil und sah sich nach Hilfsbedürftigen um.
Er entdeckte einen Bauern, der von einem mit einer Kriegsaxt bewaffneten Dremora bedrängt wurde. Im nächsten Moment bedrängte ihn nur eine mit einer Kriegsaxt bewaffneten Leiche mit einem Pfeil im Kopf. Jeren konnte von Rand aus zwar viele Gegner treffen ohne in Bedrängnis zu kommen. Jedoch zwang ihn der allmähliche Mangel an Feinden weiter ins Schlachtfeld zu schreiten. Was leider dazu führte, dass im nächsten Moment ein dick gepanzerter Dremora auf ihn zustimmte. Jeren sah sich in den Nahkampf gezwungen. Er war kein wirklich schlechter Nahkämpfer. Jedoch bereiteten ihn in dicke Rüstungen gepackte Krieger Probleme, denn so ein Kurzschwert erzielte nicht oft den gewünschten Effekt. So musste er auf Schwächen in der Verteidigung seiner Gegner hoffen. Da er immer noch lebte musste er wohl oft genug Erfolg gehabt haben. Sein Gegner trug keinen Helm. Schwäche erkannt. Der Streitkolben des Kriegers sauste mehrmals auf Jerens Kopf. Der hatte ziemliche Probleme auszuweichen, stolperte über Wurzeln und Geäst und fiel schließlich zu Boden. Sein Gegner holte zum vernichtenden Schlag aus. Jeren nutzte die Siegessicherheit seines Gegners und die damit verbundene Unachtsamkeit. Er verpasste ihm einen Tritt, der den Dremora zurücktaumeln ließ und rollte sich währenddessen seitlich ab, stellte sich auf, verpasste ihm einen Schlag ins Gesicht, der den Gegner abermals zurücktaumeln ließ und erledigte ihn schließlich mit einem Schwertstoß in den Kopf. Er entdeckte Ser-Kueij vor dem Obliviontor. Um ihn herum ein halbes Dutzend Leichen von Deadra. Er nickte ihm kurz zu und verschwand dann im Tor. Jeren wollte sich im anschließen, dachte aber, dass er für den Argonier nur ein Hindernis gewesen wäre. Stattdessen bemächtigte er sich wieder seines Bogens und machte sich daran, denen zu helfen für die es grade nicht so gut aussah.
Er trat weiter ins Schlachtfeld, war aber diesmal aufmerksamer, sodass Gegner die sich diesmal heranschleichen wollten, sehr gute Reflexe und eine 100% Resistenz gegen Pfeile brauchten. So welche sind Jeren bisher noch nicht entgegengetreten. Es lief ziemlich gut. Bis es nicht mehr gut lief. Zu mindestens für Jeren. Er verschanzte sich gerade hinter der Wand eines Bauernhauses, um die Gefahr entdeckt zu werden zu senken. Und dann geschah es: Er bemerkte aus den Augenwinkeln wie jemand hinter ihm ein deadrisches Claymore hob, als er gerade um die Ecke trat um sich einen weiteren seiner Feinde zu entledigen. Jedoch wirbelte er stattdessen herum, um seinem Pfeil einem neuen Gegner zu widmen. Er traf. Keuchte auf. Und wurde blaß. Er hatte gerade keinen Gegner getötet. Sondern einen jungen Kaiserlichen im Alter von ungefähr 17 Jahren, der sein eisernes Claymore gegen ein deadrisches eintauschen wollte. Er starrte Jeren mit Augen voll Schock und Überraschung an. Jeren konnte noch sehen wie der Lebensfunke in den Augen des Jünglings erlosch. Dann kippte er zu Boden. Jeren konnte kaum glauben was gerade passiert ist. Er hatte jemanden umgebracht. Ermordet. Einen Jugendlichen, der nur helfen wollte. Irgendwo vor ihm hörte er das Gebüsch rascheln. Er ließ seinen Bogen fallen und fing an zu rennen. Hinter ihm implodierte das Obliviontor und schloss sich schließlich. Eine Gestalt in Schwarz mit einem Schwanz erschien an dessen Stelle und steuerte auf den nächst besten Deadra zu. Soldaten und Bauern jubelten. Deadra blickten verwirrt um sich, erkannten ihre Niederlage ein und fingen an in den Wald zu flüchten. Soldaten und ein entschlossener Ser-Kueij setzten ihnen nach. Er hielt eine schwarze Kugel in der Hand. Eine Flammenaura umhüllte ihn. Doch Jeren merkte nichts von all dem. Er merkte nichts mehr. Er rannte nur. Ohne Ziel wie zuvor in seinem Leben auch. Er rannte tief in den Wald. Schließlich blieb er stehen, legte sich auf den Boden. Tränen liefen an seinen Wangen herunter.

Van Tommels
08.08.2010, 13:59
Anschluss an die Handlung von "Heiler und Dämon (http://www.multimediaxis.de/threads/117112-Heiler-und-D%C3%A4mon)".


…wie lange er gereist war, diese Frage vermag Juan nicht zu beantworten. Das Einzige, was er wusste, war die Tatsache, dass er nun endlich raus aus diesem finsteren Loch von Nekromantenfestung war. Seine nächtlichen Pausen verliefen ereignislos, anscheinend hatte das Schicksal entschieden, den arg gebeutelten Rothwardonen nun endlich in Frieden zu lassen, so kam es ihm zumindest vor.
Nach einigen Tagen Reise durch das Dickicht, wobei ein fester Weg alles andere als gegeben war, betraten die Hufe des Pferdes endlich wieder einen offiziellen Weg des Kaiserreichs. Juan hatte festgestellt, dass er viel länger bis zu einem solchen gebraucht hatte als ihm bei Erinnerung an seiner Hinreise in den Sinn kam, und so musste er sich erst einmal orientieren, wo genau er sich nun befand. Eine Weile ritt er nur so vor sich hin und folgte dem Weg; es war früher Morgen, und auf der Straße war außer ihm weit und breit niemand zu sehen. Endlich sah er etwas weiter vor sich eine kleine Kreuzung, und am Straßenrand die dazugehörigen Wegweiser. Gleich würde er wissen wo er sich befand. Juan ritt heran und positionierte sich vor dem Straßenschild. Ungläubig starrte er das Stück Holz an, dann das andere, welches in die entgegengesetzte Richtung führte. „Skingrad? Und Kvatch? Anvil? Anscheinend führte der Weg, den ich vom Kloster dieser Psychopathen genommen habe, genau auf die Straße zwischen Skingrad und Kvatch. Jetzt ist nur die Frage, wie weit. So auf die Schnelle weiß ich nicht, wo ich mich befinde, und anscheinend bin ich auch etwas durch den Wind…“. Juan zuckte mit den Schultern. Skingrad war immerhin ein Anfang, dann würde er halt schon wieder in diese Stadt einkehren.
Die Reise dauerte nur kurz, denn sie wurde abrupt unterbrochen, als sich zwei verlebt aussehende Gestalten durch die Büsche schlugen und den Weg blockierten. Juan hielt an und musterte die beiden. Ihre Rüstungen waren verschlissen und mit Kampfspuren übersät, und die Waffen, welche sie in den Händen trugen, gaben ein dreckiges und ungepflegtes Bild ab. Juan blickte kurz an sich hinab. Seine Arme hatte er notdürftig verbunden und die Bandagen waren bereits grau vor Dreck; der Rest seiner Rüstung war mit Brandspuren gezeichnet und machte keinen besonders stabilen Eindruck mehr, und der Umhang hing mehr oder weniger in Fetzen. Seine Augen wanderten zum Griff seiner Waffe. Er kannte diese Art der Wegblockade, dazu diese wenig sympathisch aussehenden Gestalten. Juan hatte weder die Kraft noch den Nerv dazu sich mit den Banditen anzulegen, und so griff er schnell in eine Satteltasche, als einer der beiden ein grobes „Wir wollen Wegzoll sehen!“ ihm entgegen schleuderte. Juan kramte und hatte schließlich ein kleines Beutelchen in der Hand, welches er dem Räuber zuwarf. Dieser war von dieser Kooperation offensichtlich überrascht und warf einen neugierigen Blick in das Lederbeutelchen. Seine Augen begannen zu glänzen, und mit einer Geste, untermalt von einem „Wünsche euch noch eine gute Reise, mein Herr“ machte er den Weg frei. Abschaum, allesamt, anstatt einem ordentlichen Beruf nachzugehen; aber wenn solche wie ich das Tagwerk dieser Gauner auch noch unterstützen, habe ich mich nicht darüber zu beschweren, dass diese Tätigkeit noch lukrativ genug ist, um sie auszuüben. Juan ritt mit ausdruckslosem Gesicht weiter, Personen begegnete ihm keine mehr, nur eine Gruppe Rehe kreuzte die Straße weit vor ihm. Schließlich, am späten Nachmittag, kam endlich die Silhouette Skingrads am Horizont in Sicht.

Endlich konnte der Rothwardon von seinem Pferd hinabsteigen und es dem Stalljungen geben. Dieser war von der Erscheinung des Agenten erschrocken und wollte das Pferd zunächst nicht annehmen; als Juan ihm dann aber seine Plakette, welche ihn als Agenten auswies, unter die Nase hielt, spurte der Junge und stellte keine weiteren Fragen. „Bring das Pferd zum Ostausgang bis morgen“, grummelte er und ließ das Kind dann einfach stehen. Auch das Haupttor passierte er wortlos, indem er nur seine Ausweisung vor sich hielt als er an der Wache vorbeischlurfte.
In der Stadt selbst trafen ihn immer wieder forschende Blicke; manche waren auch entsetzt oder angewidert, und wieder andere schienen ihn für einen Landstreicher zu halten. Dem Rothwardon war dies aber egal, er bewegte sich schnurstraks auf die Taverne zu, in welcher er vor einer halben Ewigkeit genächtigt hatte, zumindest kam es ihm so lang vor. An seinem Ziel angelangt, stieß er die Tür auf und trat ein. Im Inneren hatte sich wenig verändert, auch war hier unten im Empfangsbereich kein Gast zu sehen; nur der ihm bekannte Portier schob hier unten Dienst und lag sofort die Zeitung weg, als er den Agenten erblickte. „Bei allen Göttern, was ist denn mit dir passiert, Juan?!“, schreckte der Bretone von seinem Stuhl hinter dem Tresen auf und starrte mit entsetzten Augen Juan an. „Kaum der Rede wert, der Auftrag ist mir ein wenig missglückt…“, antwortete der Agent widerwillig, da ihm erst jetzt so wirklich bewusst wurde, dass er es gründlich vermasselt hatte. Aber er hatte nicht vor, diesem Kerl hier davon zu erzählen, obwohl dieser mit fragendem Blick geradezu darum bettelte. Stattdessen nickte der Rothwardon zu dem Buch auf dem Tresen. „Ich brauche ein Zimmer und etwas zu essen, und bis dahin fände ich ein Bad ganz in Ordnung…“, grummelte Juan halblaut und das Gesicht in den Händen vergraben, die Erschöpfung breitete sich langsam aber sicher in seinen Gliedern aus. „Aber natürlich, ich kümmere mich sofort darum…“, eiferte der Portier und bewegte sich Richtung Treppe. „Eine Sache noch…“, rief Juan ihm hinterher, sodass der Bretone stoppte und sich nach ihm umsah. „Wenn ihr Verbandsmaterial zur Hand habt, wäre ich sehr dankbar…“. Der Mann blickte erst fragend drein, aber dann fielen seine Augen auf die Arme des Agenten; er nickte und entschwand dann nach oben.
Wenig später saß der Rothwardon dann mit zurückgelegtem Kopf in einer großen mit heißem Wasser gefüllten Wanne, entspannte sich und ließ das Geschehene der vergangenen Tage und Wochen Revue passieren. Gut, Ich habe den Auftrag vergeigt. Das ist die eine Seite. Die andere, noch viel Gravierendere ist jedoch: Was wird mich in der Kaiserstadt erwarten, wenn ich dem Hohepriester gegenübertrete? Aus dem Kloster haben wir niemanden entkommen lassen, er wird also nicht um die Geschehnisse dort informiert worden sein. Wusste er überhaupt all das, was ich herausfand? Dass das eine Hochburg der Nekromanten war? Hat er gar mit ihnen gemeinsame Sache gemacht? Ist er ein Nekromant? Oder einfach nur korrupt? Gut, korrupt sind sie alle. Wenn er informiert ist, bin ich geliefert. Ist er es nicht, brauche ich eine gute Geschichte. Ich sage dann einfach, dass die Observierung nichts ergeben hat. Dass Namsy einfach nur eine ungefährliche Spinnerin ist. Ich muss dann wahrscheinlich ein wenig Überzeugungsarbeit leisten, aber ich schaff das schon…. Juan räkelte sich noch ein wenig in dem Wasser, bevor er sich letztendlich aus der Wanne stemmte und sich abtrocknete. Dann verband er sich die Arme mit frischem Material und legte seine normale Kleidung an. Sein Blick fiel auf die verkohlte Lederrüstung. Wenn er mit dieser bei dem Hohepriester auftauchte, würde er sich unangenehmen Fragen stellen müssen. „Ich werde wohl meine Ausgehkleidung bei dem Zusammentreffen mit ihm anlegen…“, murmelte er vor sich hin, raffte die Rüstung zusammen und verstaute sie in einer Tasche. Mit dem Gepäck begab er sich dann auf sein Zimmer.
Die Bediensteten der Herberge hatten ganze Arbeit geleistet, der Tisch auf seinem Zimmer war reichlich mit allerlei Essen und Getränken gedeckt. Anscheinend gaben sie sich besonders viel Mühe wenn ein Angestellter des Staatsapparates zu Gast war. Juan verspeiste alles relativ zügig, und gründlich, denn er war äußerst hungrig. Nachdem er fertig war, ließ er alles so wie es war stehen und liegen und ließ sich auf’s Bett fallen, wo er auch sogleich erschöpft einschlief…

Am nächsten Tag stand Juan zum Sonnenaufgang auf und fühlte sich wie gerädert. Er hatte zu lange nicht in einem ordentlichen Bett geschlafen, du die Strapazen der letzten Tage machten sich in seinen Knochen bemerkbar. Aber er hatte keine Zeit zu verlieren, denn er wollte die Konfrontation mit dem Hohepriester so schnell wie möglich hinter sich bringen. Er packte seine Sachen und ging die Treppe hinab; dem Portier warf er bei seinem Abschied nur einen knappen Gruß entgegen und verließ schließlich die Herberge Richtung Osttor. Hier angekommen, fand er auch schon sein Pferd vor, welches sogleich von dem örtlichen Stallburschen gesattelt wurde. Auch diesem gab er nur eine knappe Geste der Verabschiedung mit auf den Weg; ihm war egal wie hochnäsig oder gleichgültig dieses Verhalten wirken mag, denn in Gedanken war er schon längst in der Kaiserstadt; in der Stadt, in welcher sich die Entscheidung über seine weitere Zukunft abspielen sollte.

Juan schlug einen zügigen Ritt an, und so stand er kurz nach Mittag vor der großen Pforte des Palasts. Die Tür wurde ihm bereitwillig geöffnet, jedoch kam es ihm so vor, als würden die beiden Wächter, die ihn natürlich kannten, mitleidige Blicke zuwerfen. Wussten sie etwas? Oder war das nur Einbildung? Juan verdrängte den Gedanken und bereitete sich schon mental auf ein wenig Schauspielerei vor. Geradewegs ging er auf das Zimmer des Hohepriesters zu, als er von dem Wächter, der davor stand, aufgehalten wurde. Fragend blickte Juan ihn an. „Tut mir leid, aber er ist noch nicht bereit, euch zu empfangen.“. Der Agent stutzte. Dieser Kerl ließ ihn warten, obwohl er sich hat ankündigen lassen? War er denn nicht begierig darauf zu erfahren was aus diesem ach so wichtigen Auftrag geworden ist? Außer er wusste es bereits. Juan wurde ganz flau im Magen, aber dann straffte er sich, nickte und setzte sich auf eine Bank neben der Zimmertür. Er musste jetzt Ruhe bewahren, dies hatte noch gar nichts zu bedeuten…gar nichts…
Juan verbrachte geschlagene zwei Stunden auf der harten, hölzernen Bank, ehe sich plötzlich ohne Ankündigung die Tür öffnete und der Wächter ihm zunickte. Seine Gelenke knackten, als er sich erhob, und er streckte sich noch kurz und straffte die Schultern, bevor er schließlich in das Zimmer ging.
Leise schloss sich die Tür hinter ihm und der Agent sah sich um. Der Hohepriester saß mit verschränkten Armen an seinem Tisch und starrte den Rothwardonen direkt an, den Berg Papiere vor sich auf dem Tisch ignorieren. Gerade noch war Juan in Gedanken seine Version der Geschichte durchgegangen, aber die war nun wie weggeblasen, denn nur ein Gedanke wiederholte sich immer wieder in seinem Kopf, und es kam ihm vor, als würde er diesen nie wieder verlassen: Er weiß es, er weiß es, er weiß es, er…. Die Zuversicht, die der Agent bis eben noch besaß, hatte sich in Luft aufgelöst. Mit langsamen Schritt bewegte sich Juan auf den Priester zu und setzte sich auf den Stuhl, welcher bereit stand, wie für ihn gemacht, einem Galgen oder Hackblock gleich, denn das was jetzt folgen würde, käme wohl einer Hinrichtung sehr nahe.
Juan wusste nicht, wie lange sie hier gesessen und sich nur angeschaut haben, als sich der Priester vorlehnt, die Hände faltet und mit leiser bedrohlicher Stimme anfängt zu sprechen. „Du weißt Dinge über mich, die du lieber nie erfahren hättest, genauso verhält es sich anders herum. Wir sind in einer Patt-Situation. Ich sollte dich sofort hinrichten lassen, glaub mir, Gründe gäbe es genug, und wenn ich deine Lebensgeschichte etwas verändere; jedoch würdest du dann mit Anschuldigungen an die Öffentlichkeit gehen, die meine politische Karriere wohl nicht verkraften würde. So gesehen wäre es unser beider Ende.“. Der Priester ließ seine Worte wirken, und Juan war sich bewusst, dass diese Missgeburt hier vor ihm Recht behalten würde. Er kam aus der Sache hier nicht mehr raus, wenn er etwas verraten würde, genauso wenig wie der Priester. „Denk nur mal an die Schmach, die du erleiden würdest. Ein fehlgeschlagener Auftrag. Das Brechen des Schweigegelübtes wenn du den Auftrag und mich verrätst. Was würde dein Vater sagen, wo er doch so stolz auf dich ist? Deine Familie? Deine Ehre wäre für immer dahin…“, säuselte der Bretone vor sich hin und stellte zufrieden fest, dass seine Worte sehr wohl Wirkung zeigen. Nachdem er eine bedeutungsvolle Pause gemacht hatte, lehnte er sich zurück, griff nach einem Blatt Papier und schob es dem Agenten zu. Juan nahm es zögernd auf und begann zu lesen, dabei wurde sein Blick immer ratloser und seine Augenbrauen zogen sich ungläubig zusammen. Er blickte auf und stammelte nur in einem verwirrten Tonfall „…ich soll nach Hochfels…?“. Der Priester lächelte berechnend und nickte. „Dort bist du außerhalb jeglicher Reichweite zu mir und hast nichts mehr mit mir zu tun. Du behältst deine Ehre, im Gegenteil, sie wird sogar noch aufgewertet weil du versetzt wirst. Deine Familie wird stolz auf dich sein…“. Der Priester lehnte sich zurück in seinen großen Sessel, faltete die Hände und legte den Kopf mit einem süffisanten Grinsen schief, was wie eine hässliche und monsterähnliche Fratze auf Juan wirkte. Der Agent verstand, dass das Gespräch hiermit zuende war, jegliche Diskussion war ausgeschlossen. So erhob sich der Rothwardon mit dem Zettel in der Hand und verließ das Büro.
Draußen bewegte sich Juan wie im Delirium durch die Stadt, bis er schließlich im Elfengarten-Bezirk eine ruhige Ecke fand und sich niederließ. Dieser Abschaum von einem Hohepriester hatte ihn in der Hand, und in gewisser Weise durfte er sogar froh sein, so vergleichsweise glimpflich davongekommen zu sein. Der Priester wusste, dass die Ehre das Einzige war, mit dem man Juan kontrollieren konnte, und mit dieser Variante wurde er den Agenten los und wahrte gleichzeitig seinen Ruf. „Der Staatsapparat ist ein schmutziges Geschäft, und unsereins darf im Dreck baden…“, murmelte der Agent vor sich hin, ehe er sich erhob und Richtung Elternhaus davonschlich.
Alles Weitere ging rasend schnell. Wie erwartet sahen seine Eltern die Versetzung als große Ehre; sein Vater klopfte ihm auf die Schulter und sagte, dass er noch nie so stolz auf ihn gewesen war. Es gab eine Abschiedsfeier im Familienkreis und eine offizielle Verabschiedungszeremonie im Palast der Kaiserstadt, bei der es sich natürlich der Hohepriester auch nicht nehmen ließ, Juan gebührend und beglückwünschend zu verabschieden. Kaum eine Woche nach dem Erhalt des Zettels lief das Schiff in Anvil mit Juan an Bord Richtung Hochfels aus, und der Agent blickte nicht zurück, als die Küste Cyrodiils schließlich am Horizont verschwand…

[[Juan ist hiermit raus...]]

Van Tommels
15.08.2010, 17:35
Das Wetter war trocken und kühl, als Milan seine ersten Schritte auf dem Boden Cyrodiils tat. In Rihad, kurz hinter der Grenze in Hammerfell, hatte er sich einer Handelskarawane angeschlossen, welche sich auf dem Weg nach Anvil befand. Gerade eben überquerten auch die Händler, welche hinter dem Rothwardonen und seinem Pferd liefen, mit ihren Packtieren und Wagen die steinerne Brücke. Milan sah sich um. Die Landschaft sah etwas anders aus als in seiner Heimat, obwohl er sie doch gerade eben erst verlassen hatte. Dies hier glich einer Steppenlandschaft, die irgendwie frischer und vitaler wirkte als der karge Boden Hammerfells. Kleinere Felsbrocken waren umgeben von geduckten kniehohen Gräsern, und vereinzelt stand ein Baum in der Landschaft.
Sie folgten dem ausgetreten Weg, welcher mehr einem Trampelpfad als einer ausgewiesenen Handelsroute glich. Dies liegt wohl daran, dass nur wenige Händler den Landweg wählen. Der Großteil benutzt sicherlich Schiffe, welche schneller sind und wohl auch mehr transportieren können. Aber ich werde mich nicht über den unebenen Weg ärgern, helfe ich doch so zum einen diesen Händlern und komme zum andern auch noch gegen Bezahlung in eine neue Stadt und Region. So habe ich gleich doppelt gewonnen…, und Milan beschloss, sich ein wenig mit den Händlern zu unterhalten, vielleicht erfuhr er so ein wenig über die Gegend hier.

Der Jäger ließ sich, das Pferd neben sich her an den Zügeln führend, zurückfallen bis zur Karawane, indem er einfach das Tempo reduzierte, und reihte sich irgendwo in der Mitte des Trosses wieder ein neben einem dicklich aussehenden Händler, welcher auf einem mickrigen Esel ritt, weil er ganz offensichtlich zum selber Laufen zu faul war. Sein Kopf war kahl, und ein Hals fast nicht mehr zu erkennen, ebenso fand man sein Kinn nur beim zweiten Hinsehen. Seine ausladenden Wangen waren leicht gerötet, als habe er einen Dauerlauf hinter sich, aber tatsächlich, so hatte es Milan beobachtet, war er seid Rihad nicht einen Schritt gelaufen. „Wirklich sehr warm heute, nicht war?“, stichelte Milan mit freundlichem Unterton Richtung des Mannes, und dieser blickte ihn schweratmend an. „Ja, durchaus, mein Herr, unsereins ist auch nicht mehr so jung und vital wie ihr, sodass er eine Reise wie diese so einfach wegsteckt.“. Jung und vital? Du Fettsack bist kaum älter als ich und wärst wahrscheinlich in der Lage mal selber zu laufen wenn du nicht dauernd dieses Trockenobst da in dich reinschaufeln würdest, und wie auf Kommando griff der Händler in die Tasche und holte wieder eine dieser glasierten getrockneten Beeren hervor und schob sie sich in den Mund, gefolgt von einem großen Schluck Wein aus einer Karaffe, die die ganze Zeit schon an der Seite des Esels baumelte. Aber Milan ignorierte die Stimme in seinem Kopf, die seine Abneigung gegen diesen Kaiserlichen nur noch bekräftigte, und setzte einen etwas freundlicheren Gesichtsausdruck auf. „Sagt, gibt es irgendetwas über Cyrodiil zu wissen, was sich lohnt, es zu erzählen? Wie genau steht es hier um Tiere oder Monster? Gibt es Probleme mit ihnen? Bis jetzt habe ich keines gesehen, und mir sieht es nicht so aus als würden uns hier Banditen auflauern. Keine Verstecke für einen Hinterhalt in der Nähe…“, und Milan blickte nochmal prüfend in die Runde, in der Tat waren sie von leicht hügeliger Steppe umgeben, welche keinerlei Hinterhaltsmöglichkeiten bot. Der Kaiserliche auf seinem Esel räusperte sich, sodass Milan ihn wieder anschaute. „Der Karawanenführer bestand auf ein paar Wachen, ich selbst hätte keine Septim für jemanden wie euch ausgegeben. Oger, Wölfe und Goblins gibt es hier genug, ebenso Bären und anderes Viehzeug, dass ich jetzt nicht alles aufzählen werde, dafür ist mir meine Zeit zu schade.“ Was hast du denn groß zu tun, außer deine Kauleiste zu bewegen?[, warf Milan gedanklich ein, aber da sprach der Händler schon weiter. "Es gibt genug Aufgaben für euresgleichen hier in Cyrodiil. Das Säubern von Ruinen, welche an wichtigen Handelsrouten liegen, ist immer eine nette und einträgliche Beschäftigung, allerdings verreckt die Hälfte der bezahlten Söldner dabei oder erliegt ihren Kampfverletzungen. So spart man enorm viel Geld, da man den Sold nicht berappen muss. Aber wer seinen Job nicht ordentlich macht, kann auch nichts erwarten.“. Milan wurde dieser Kerl immer unsympathischer. Du hast bestimmt noch nie auch nur einen Kampf selbst erledigt, nimmt man mal das Abtrennen eines Flügels vom Braten außen vor. Der Rothwardon hatte genug gehört. „Danke für die umfassende Information.“, meinte er nur noch trocken und ohne Freundlichkeit in der Stimme und entfernte sich dann von dem Händler. Solche Leute waren echt das Letzte: Eingebildet, hochnäsig und hatten keine Ahnung vom gewöhnlichen Leben. Ein bleibender erster Eindruck von Cyrodiil, befand Milan für sich. Hoffentlich ist dieser nicht stellvertretend für die Provinz, sonst wird das hier kein langer Aufenthalt…

Nach einiger Zeit kam am Horizont ein Gebäude in Sicht, und bald gingen sie daran vorüber. Milan, der sich inzwischen bei einem anderen Händler, einem Bretonen, wieder eingereiht hatte, erkundigte sich bei ihm über das Haus. „Das ist das Anwesen von Fürst Drad. Ihm gehört das Land hier, und wir bezahlen eine mächtige Gebühr dafür, um es mit unseren Karawanen kreuzen zu dürfen. Er ist recht habgierig und dementsprechend wohlhabend, aber hier draußen auch relativ abgeschieden vom Rest der Provinz. Wer weiß, mit seiner Art hätte er in der Stadt wohl sowieso nicht allzu viele Freunde.“. Milan blickte noch ein wenig über die Fassade des Gebäudes und wandte sich dann wieder dem Weg zu, welche nun etwas besser wurde. Wieder so ein Eingebildeter vom hohen Stand? Gibt’s hier nur solch hohe Tiere? Milan prüfte die Satteltaschen seines Pferds und holte eine Wasser Flasche hervor, aus der er sogleich einen Zug nahm und sie wieder verstaute. Dabei glitt sein Blick über den Hals des schwarzen Tieres. Die Verzollung hatte ein Vermögen gekostet, und am liebsten hätte er es dort an der Grenze zurückgelassen, denn für das Geld, so war er sich sicher, konnte er sich bestimmt ein neues Pferd hier in Cyrodiil zulegen. Letztendlich scheiterte seine Idee aber an dem Gepäck, welches er nicht so ohne weiteres ohne Pferd transportieren konnte und wollte.

Bald waren sie endlich auf der Hauptstraße angekommen, was man an dem befestigten Untergrund erkannte, und ein Schild am Wegesrand wies nach Anvil. Milan spürte eine gewisse Erwartungshaltung an diese Stadt, sollte sie doch die erste Bastion der Zivilisation sein, die er hier in Cyrodiil erblicken sollte. Endlich kamen die mächtigen Stadttore in Sicht. Der Rothwardon ritt, kaum dass er die Tore sah, voraus, um sein Pferd in der örtlichen Stallung abzugeben, welche sich leicht rechts versetzt vom Haupttor befand. Ein untersetzter Dunmer nahm sich des Tieres an, aber nicht ohne einen skeptischen Blick auf das Schwert zu werfen, welches Milan auf dem Rücken trug. Der Jäger kümmerte sich nicht darum und blickte sich um; die Karawane hatte soeben das Tor erreicht und ließ die nötige Kontrolle über sich ergehen. Als sich Milan dazugesellte, musterten die Wächter ihn mürrisch, aber der Karawanenführer bekräftigte relativ schnell, dass dieser Mann zu ihnen gehöre. Als auch diese Hürde genommen war, öffnete sich endlich das große Schwere Tor nach Anvil und gab den Weg in’s Innere der Stadt frei.

Das Erste, was Milan erblickte, war der große Baum auf dem Hauptplatz Anvils. Er musterte ihn interessiert, war er es doch nicht gewohnt, solche Pflanzen in der Nähe von Städten, geschweige denn in ihnen zu sehen. Dann aber sah er sich genauer um. Er sah einen Schmied. Dann große Gebäude mit Gildenwappen davor. Alles hier erinnerte ihn sehr stark an Rihad, die rothwardonische Architektur hatte anscheinend einen weitreichenderen Einfluss als er zunächst angenommen hatte. Oder war es anders herum und Rihad hatte Züge von Anvil? So genau konnte man das wohl nicht sagen, Milan war überrascht, hier in der Fremde etwas zu sehen, dass ihn an zuhaus erinnerte. Lange konnte er sich das nicht anschauen, denn die Karawane zog weiter rechts die Straße entlang, eine kleine Steigung hinauf. Milan ging neben ihr her und musterte dabei die Häuser. Einige muteten anders an als andere, sahen etwas wohlhabender und besser verarbeitet aus. Am oberen Platz wieder ein Baum. Diese Aufmachung gefiel dem Rothwardonen, sie brachte Natur in das Stadtleben und verlieh ihr eine gewisse Sauber- und Natürlichkeit. Nun standen sie vor einem großen Tor und wurden abermals kontrolliert. Nachdem auch dies vorüber war, kamen sie endlich an ihrem Ziel an: Dem Hafen von Anvil.

Hier stieg Milan sofort der typische Hafengeruch in die Nase, den er auch von Zuhause kannte. Salzige Meerluft mischte sich mit leichtem Fischgeruch, wenn auch nicht so stark wie er es von anderen Häfen kannte. Die Ursache war sofort an dem geschäftigen Treiben hier und der Musterung der Schiffe zu erkennen: Dies war vornehmlich ein Handelshafen, Milan erkannte nur zwei kleinere Fischerboote an einem schwach besuchten Kai liegen, dafür waren die restlichen Anlegestellen mit Kisten, Fässern und Händlern überflutet. Die Karawane kämpfte sich durch das Gedränge und kam schließlich an einem kleinen Lagerhaus an, worin die Händler sogleich verschwanden und kurz darauf einige Männer wieder herauskamen, um die Pferde und Wagen zu entladen. Milan stellte sich etwas abseits zu den beiden anderen Wächtern, welche mitgereist waren, und beobachtete das Abladen, bis der Führer des Handelstrosses zu ihnen trat. „Eine ereignislose Reise, so wünscht man sich das. Ich bin sicher, im Ernstfall wärt ihr eine große Hilfe gewesen…“, und der Rothwardon schüttelte jedem die Hand und drückte ihnen dabei ein kleines Ledersäckchen mit ihrem Lohn in die Hand. Bei Milan verweilte er einen Augenblick, während sich die anderen beiden schon in eine Taverne namens „Das Vorschiff“ verabschiedeten. „In einer Stunde mache ich eine Tour zurück nach Rihad. Kann ich wieder mit dir rechnen?“. Dieser Mann nahm anscheinend an, weil Milan derselben Rasse wie er angehörte, dass er wieder mit zurückkam. Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich denke, ich werde eine Weile hierbleiben und die Gefahren Cyrodiils kennenlernen.“. Der Mann blickte kurz verwirrt drein, aber dann schien es bei ihm im Kopf zu arbeiten. „Ich wusste, dass ich euch irgendwoher kenne. Milan von Taneth, richtig? Warum habt ihr nichts gesagt, mit euch hätte ich nur zu gern geredet, ich denke, ihr habt viel zu erzählen und zu berichten. So aber muss ich mich um den nächsten Transport kümmern. Sei’s drum, war mir eine Freude, euch kennen zu lernen.“. Der Mann schüttelte Milan abermals die Hand und wand sich dann wieder seiner Karawane zu. Das wird wohl erstmal das letzte Mal gewesen sein, dass mich jemand wiedererkannt hat, lächelte Milan in sich hinein und schaute sich dann um. Es herrschte eine rege Betriebsamkeit hier, für die der Rothwardon nicht mehr die Nerven hatte, schließlich ging langsam die Sonne unter. Vor der Taverne, in der sich die anderen Wächter einquartiert hatten, hing eine Menschentraube, ebenso vor der anderen Spelunke namens „zur schwimmenden Schüssel“. Bei dem Weg durch die Stadt sah ich doch ein anderes Gasthaus. Dort sah es nicht nach soviel Betrieb aus, das werde ich wohl mal erkunden. Milan schob sich an den Leuten auf dem Kai vorbei Richtung Tor, dabei hielt er seine Hände nahe am Körper, denn solche belebten Orte waren ein gefundenes Fressen für Taschendiebe, und gleich am ersten Tag bestohlen zu werden, das musste nicht sein. Am Durchgang angekommen, ließen ihn die Wächter sogleich passieren, ohne Kontrolle, denn aus irgendeinem Grund konnten sie sich an ihn erinnern, obwohl hier zig Personen minütlich durchkamen. Im Weggehen hörte Milan noch ein „So ein Schwert hätt ich auch gern“, von einem der Wächter, der dies zu einem anderen sagte. Sieh an, das dürfte erklären, wieso sie sich erinnern.

Nun stand er wieder auf dem oberen Platz von Anvil und ging zunächst auf den Baum zu, wo er sich erst einmal orientierte. Es war bedeutend weniger los als am Hafen, vielmehr waren nur zwei Wächter anwesend, die sich unterhielten, sowie eine Khajiit, welche die Büsche in ihrem Vorgarten stutzte, oder vielleicht war sie auch nur Angestellte, Milan wusste es nicht. Dann endlich sah er die Herberge. „Zu des Grafen Waffen…“, sagte er zu sich selbst, als er auf das Gebäude zulief und das Schild las. „Ein seltsamer Name für eine Herberge, sowas ist doch meist mehr Schein als Sein. Aber wer weiß, vielleicht finde ich Zeit, den Wirt zu fragen…“, und damit schob er die schwere Holztür auf und betrat das Gebäude.

Drinnen schaute sich Milan um. Von Innen sah dieses Haus schon sehr edel aus, und er musste zugeben, dass der Name schon irgendwie zu ihm passte. Es hatte anmutig wirkende Bögen an der Decke, welche an ein Grafenhaus erinnerten, und auch die Einrichtung mit den edel aussehenden Holzmöbeln und den gut verarbeiteten Teppichen mutete sehr erlesen an. Über dem Kamin hingen zwei gekreuzte, ebenfalls teuer aussehende Schwerter. Aha, daher ‚Zu des Grafen Waffen‘, wieder ein Rätsel gelöst. Rechts vom Eingang befanden sich zwei Tische. An einem saßen zwei Dunmerinnen und unterhielten sich flüsternd, unterbrachen aber ihr Gespräch, als Milan die Herberge betrat. Der Rothwardon musterte die beiden, sie waren eine hübsche Erscheinung, eine schwarz-, die andere rothaarig, und er nickte ihnen knapp mit einem leichten Lächeln freundlich zur Begrüßung zu. Sie erwiderten dies mit derselben Geste, verfolgten ihn aber weiter mit ihren Blick, als er sich schon abgewandt hatte und Richtung Tresen marschierte.
Milan hörte es hinter sich Kichern, aber fremde Gespräche gingen ihn nichts an. So erreichte er den Tresen und erspähte auch schon den Wirt, welcher ihn seinerseits auch schon erwartet hatte. „Seid gegrüßt, Reisender. Wilbur mein Name. Willkommen in ‚Zu des Grafen Waffen‘. Was darf es sein?“. Der Rothwardon musterte Wilbur. Schon wieder ein Rothwardon. Anscheinend hatte seine Rasse hier doch mehr zur Architektur beigetragen. „Milan von Taneth mein Name. Ich brauche ein Zimmer für eine Nacht und etwas zum Essen...“. „Sehr gern. Das Zimmer macht 25 Septime, und ein Abendmahl 10.“. Milan stockte. Wie bitte? 25 Septime und auch noch 10 für’s Essen? Nun gut, wenn ich mich hier so umschaue, glaub ich das gern. Ach sei’s drum, ist ja nur eine Nacht, und man gönnt sich ja doch nichts. „Sehr gern.“, und er ließ 35 Septime aus seiner Tasche auf den Tresen fallen. Dann drehte er sich herum und überblickte noch einmal den Raum. Die beiden Dunkelelfen tuschelten wieder unbelauschbar miteinander, und so wandte sich der Rothwardon zum Kamin hin. Zwei Stühle, welche zum Feuer hin gerichtet waren, standen hier, zwischen ihnen ein Tischchen. Milan zog sich den Waffengurt seines Schwerts über den Kopf und hing ihn an die Stuhllehne, dann setzte er sich und starrte ins Feuer. Hier bin ich nun endlich in Cyrodiil angekommen. Ein Dach über den Kopf, gleich etwas im Magen, ein Bett hab ich auch. Bestien oder Tiere habe ich noch gar nicht gesehen. Naja, das kommt bestimmt noch. Jetzt schau ich erst einmal, was man mir hier serviert…, und kaum hatte er die Worte ausgesprochen, kam der Wirt auch schon mit einem Teller und einer Flasche in der Hand stellte beides auf das Tischchen und wünschte einen guten Appetit .
Das Essen schmeckte köstlich; Milan erkannte nicht, was das für ein Fleisch sein sollte, aber es war zart und sättigend. Das Dunkelbier, welches er dazu bekam, kannte er, aber es passte zu dem Essen geschmacklich optimal. Nachdem er fertig war, räumte der Wirt ab und schenkte Milan noch ein kleines Glas mit cyrodiilischen Weinbrand ein. Der Rothwardon vernichtete auch dies sogleich, und der Alkohol brannte angenehm in der Kehle und wärmte ihn von Innen, auch wenn das durch das Kaminfeuer kaum noch nötig war. Milan drehte sich schließlich um, da er schon lange kein Tuscheln mehr vernommen hatte und irgendwie das Bedürfnis nach einer Unterhaltung verspürte, aber zu seiner Enttäuschung konnte er die beiden Dunkelelfen nirgends mehr entdecken, sie waren wohl gegangen. Milan seufzte etwas enttäuscht und blieb noch einen Moment lang sitzen; dann erhob er sich, nahm sich seine Waffe und erkundigte sich beim Wirt nach seinem Zimmer. Nachdem er die Wegbeschreibung erhalten hatte, begab sich der Rothwardon in sein Zimmer. Auch das war gehobener eingerichtet als ein normales Wirtshaus, und das Bett stellte sich als sehr bequem heraus. Aus Gewohnheit schloss er die Zimmertür ab und entledigte sich dann seiner Kleidung; den Ledermantel hängte er über die Stuhllehne, den Waffengurt samt Schwert darüber. Seinen Gürtel, an dem sich zig Utensilien befanden, legte er auf den Stuhl, wo schon das Leinenhemd, der Wams und die Beinschienen lagen, und letztendlich stellte er seine ledernen Stiefel davor; nur die Leinenhose behielt er an. Schließlich kroch Milan in das weiche Bett und schlief fast augenblicklich ein…

Van Tommels
17.08.2010, 12:07
Milan wurde mit den Sonnenstrahlen, welche in das Fenster einfielen, wach. Mürrisch und noch etwas verschlafen drehte er den Kopf von ihnen weg und ärgerte sich darüber, dass er vergessen hatte, die Vorhänge richtig zu schließen, denn so drang ausgerechnet durch den kleinen Spalt das Licht und schien ihm genau ins Gesicht. Ein wenig blieb der Rothwardon noch liegen und döste vor sich hin, bis er sich dann endlich aufrappelte und schwerfällig aus dem Bett stieg. Er fühlte sich gut, ja, aber nicht so als könne er Bäume ausreißen. Der Jäger überlegte, als er sich seine Kleidung wieder anlegte, ob er sich noch baden sollte, entschied sich letztendlich aber dagegen. Erst einmal reise ich in die nächste Stadt und schau mich dort um, ein wenig was von der Provinz sehen. Das hier sieht mir alles zu sehr nach Rihad aus, ich bin schließlich nicht umsonst nach Cyrodiil gereist. Bevor Milan das Zimmer verließ, warf er noch einen prüfenden Blick in den Spiegel und strich sich mit den Fingern die wüsten Haare glatt und hinter seine Ohren zurück. Es war ein Wunder, dass sie ihn noch nicht beim Kämpfen gestört hatten. Schulterzuckend legte er die Hand auf die Klinke und verließ schließlich sein Zimmer.
Unten im Gastraum wischte Wilbur gerade mit einem Lappen die Theke, als Milan die Treppe herunterkam. Auf sein „Guten Morgen“ nickte der Jäger nur knapp. „Ich hoffe ihr habt gut genächtigt“ und mit einem Blick auf die Kleidung Milans fügte er hinzu „und ihr wollt uns jetzt verlassen?“. Abermals nur ein knappes, aber freundliches Nicken von Milan, gefolgt von einem „Bis zum nächsten Mal“, welches auch wirklich so aufrichtig klang wie es gemeint war. Beim Verlassen der Herberge warf der Rothwardon noch einen Blick durch den Raum, konnte aber niemand anderen entdecken; dann stand er schon draußen auf der Straße und die Tür fiel hinter ihm ins Schloss.

Draußen schaute sich Milan prüfend um. So früh am Morgen waren die Straßen, abgesehen von den Wachen, noch wie leergefegt. Bevor er aufbrach, beschloss er, sich noch ein wenig in der Stadt umzusehen, nicht dass er noch etwas verpasste. Langsam schritt er die Straße zum Hauptplatz mit den Gilden und dem Baum in der Mitte hinab und stoppte nur wenige Meter vom Ufer des kleinen Sees, an dessen anderen Ende sich die große Statue von Selkie von West Skerry befand. Eindringlich musterte Milan das Symbol, welches über die Stadt zu wachen schien. „Halb Mensch, halb….Fisch?“, fragte sich Milan selbst verwir t und halblaut. Gerne hätte er mehr über sie erfahren, aber ein Blick in die Umgebung sagte ihm, dass er allein auf dem Platz war. So wandte er sich der großen Kapelle zu und blieb vor ihrer Hauptpforte stehen. Er war nie besonders gläubig gewesen, bewunderte aber die handwerkliche Leistung dieser Gebäude. Nichtsdestotrotz konnte er mit diesem Gotteshaus nicht viel anfangen, so schaute er sich weiter um, konnte aber bis auf eine etwas verfallen aussehende Villa nichts Interessantes mehr entdecken. Trotzdem eine schöne Stadt, ohne Zweifel. Mit diesem Fazit im Kopf schritt der Rothwardon auf das Haupttor der Stadt zu, durch das er am Tag zuvor nach Anvil gelangt war. Die Wachen musterten ihn kurz mürrisch, bevor sie ihn hinausließen und die schwere Pforte hinter ihm donnernd schlossen. Zielstrebig bewegte sich Milan auf die Stallungen zu und klopfte an die Tür. Es tat sich nichts. Abermals klopfte der Rothwardon, aber noch immer war von drinnen kein Mucks zu hören als das Wiehern und Hufschaben der Pferde. „Ich trete hier die Tür ein wenn ich nicht gleich an mein Pferd komme…“, knirschte Milan leise in sich hinein und war sichtlich genervt. Gerade als er ein drittes Mal an die Tür hämmern wollte, wurde sie schwungvoll aufgerissen und der untersetzte Dunkelelf von gestern schaute ihn mit blutunterlaufenen Augen an. „Mein Pferd, bitte…“, meinte Milan übertrieben freundlich, nachdem er einen Blick ins Inneren geworfen und festgestellt hatte, dass sein Pferd das einzige war. „5 Septime“, bellte der Dunmer barsch und hielt die Hand auf. Der Jäger bezahlte den Mann und erhielt daraufhin sein Pferd, und sogleich donnerte die Tür hinter ihm mit einem lauten Knall zu. Milan schüttelte amüsiert den Kopf. „Ich bin zwar auch kein Morgenmensch, aber sowas bring selbst ich nicht fertig“. Behände schwang er sich in den Sattel und lenkte das Reittier zu den Schildern am Wegesrand. Kvatch….Skingrad….Kaiserstadt. Gut, dann wohl zuerst Kvatch.

Nach einem ereignislosen Ritt, bei dem Milan an zwei Herbergen vorbeikam, stand er schließlich an einer Weggabelung. Der rechte Weg war mit Skingrad und der Kaiserstadt beschildert, der linke, welcher eine kleine Steigung besaß, mit Kvatch ausgewiesen. Nur war der zweite Weg mit Baumstämmen versperrt, welche wie eine Barriere über die Straße gelegt waren, und das Schild, auf welchem Kvatch in goldenen Lettern stand, war notdürftig durchgestrichen. „Was hat das zu bedeuten? Dass Kvatch nicht zugänglich ist? Wer weiß. Bevor ich jedoch irgendwelche Städte aufsuche, welche es laut dem Schild gar nicht mehr gibt und so noch mehr Zeit verschwende, reite ich lieber nach…“, Milan blickte zu dem Schild und las ab, „…Skingrad“. Sogleich drückte er dem Pferd seine Fersen in die Flanken und ritt in flottem Tempo den Weg weiter Richtung Skingrad.

Am frühen Nachmittag kam endlich Skingrad in Sicht, und als Milan auf die Ställe zuritt, breiteten sich links und rechts des Weges lange Weinreben aus. An den Zäunen stand jeweils ein Schild. „Surilie-Weingut“, und er drehte den Kopf zu anderen Seite, „und Tamika-Weingut. Eine Weinstadt also?“. Weiterhin lenkte er das Pferd auf die Stallung zu und gab es schließlich auch dort ab, war aber in Gedanken weiterhin bei dem Weingut und beschloss, dort mal vorbei zu schauen, bevor er in die Stadt ging. Der Hochelf führte das Pferd auf die Koppel und der Rothwardon wand sich dem Tamika-Weingut zu.
Auf den Weinfeldern schufteten die Arbeiter an den Weinreben. Sie lockerten den Boden mit Haken auf und entfernten größeres Unkraut. Milan schritt den Weg zwischen den Trauben entlang auf das kleine, untersetzte Holzhaus in der Mitte der Felder zu. Davor auf der Bank saß ein Waldelf mit gelockten schwarzen Haaren, einem grünen Hemd und Lederbeinschienen und –stiefel; in der Hand hielt er einen stählernen Bogen, und vor ihm auf dem Boden lag ein Köcher mit Pfeilen. Er machte einen verzweifelten Gesichtsausdruck und schaute abwesend vor sich auf den Boden. Neben ihm stand eine Rothwardonin mit langen schwarzen Haaren und einem mit goldenen Verzierungen gemusterten bräunlichen Kleid. Die Frau sagte etwas zu dem Bosmer, welcher daraufhin nur seufzte.
Milan kam näher, und die Frau schaute auf und blickte dem Bestienjäger mit ihren braunen Augen direkt in die Seinen, bevor sie ihn dann im Ganzen von oben bis unten musterte. Er lächelte freundlich. „Wer seid ihr und was wollt ihr?“, sagte die Frau mit weicher, aber doch bestimmter Stimme. „Milan von Taneth mein Name. Mit wem habe ich denn hier das Vergnügen? Vielleicht kann ich helfen?“. Die Rothwardonin musterte abermals ihr Gegenüber leicht skeptisch, bis ihr Blick an dem Griff des Schwertes auf Milans Rücken hängen blieb. „Jaro, er glaubt er könne euch helfen…“, meinte sie mit einem Seitenblick auf den Bosmer, welcher daraufhin aufblickte. „Ich heiße Tamika, ich bin die Besitzerin dieses Weinguts hier. Das hier ist Jaro, ein Jäger aus dem großen Forst, der wohl eure Hilfe bedarf.“. Der Waldelf schaute zerstört aus, als er mit schwacher Stimme zu sprechen begann. „Diese verdammten Trolle haben mein Zuhause überfallen und mich aus dem Wald vertrieben; wie ein Wild haben sie mich aus dem Forst gejagt. Wer weiß, was sie gerade mit meiner Bleibe anstellen.“. Milan hatte aufmerksam zugehört. Das klingt nach einem ersten Auftrag, sehr schön. Trolle sind zwar nervig, aber jetzt nicht so kompliziert. Der Bestienjäger schaute von Tamika zu Jaro und wieder zu Tamika. „Ich denke, das ist zu schaffen.“. Daraufhin hellte sich das Gesicht von Jaro bedeutend auf, und auch Tamika schaute gleich viel freundlicher drein. Der Waldelf erhob sich. „Lasst uns aufbrechen, ich zeig euch meine Hütte!“, und zuversichtlich ging er an Milan vorbei Richtung Ställe. Tamika wand sich nochmal an Milan. „Wenn ihr es schafft und mal wieder in der Gegend seid, dann könnt ihr gern noch einmal vorbeischauen.“. Der Rothwardon war irritiert, wie nett diese Frau plötzlich war, und es kam ihm seltsam vor, aber er nickte und folgte dann dem Bosmer.
Wieder an den Ställen angekommen, forderte Milan sein Pferd zurück. „Das macht 5 Septime“. „Was, aber ich habe es doch gerade eben erst abgegeben, wollt ihr mich über den Tisch ziehen?!“, erwiderte er etwas verblüfft. „Ihr habt es hierher gegeben, jetzt müsst ihr auch zahlen“, meinte der Hochelf hochnäsig und verschränkte die Arme. Gerade als Milan etwas näher trat und aussah, als wolle er dem Welfen an den Kragen, schritt Jaro ein. „Das geht schon in Ordnung, er gehört zu mir und hilft mir bei einer etwas heiklen Angelegenheit.“. Der Hochelf, welcher etwas eingeschüchtert zurückgewichen war, schaute zwischen Milan und Jaro hin und her und drehte sich dann Richtung Koppel; anscheinend konnte er gar nicht schnell genug von dem Rothwardonen wegkommen. Sogleich holte er die Pferde.

Sehr viel sah Milan nicht von der Stadt Skingrad, als er hinter Jaro mit dem Pferd am Zügel der Goldstraße folgte. Ich werde nochmal hierhin zurückmüssen wenn ich die Stadt kennenlernen will.
Nachdem sie wieder aus Skingrad heraus waren saßen sie auf den Pferden auf und ritten die Goldstraße entlang. Dabei saß Milan hoch auf einem Berg das große Schloss der Stadt und beschloss, auch das sich später anzusehen. Die Bäume wurden, je weiter sie ritten, höher und auch dichter, bis sie sich schließlich in einem Wald befanden; sie hatten den großen Forst erreicht. Am Wegesrand kam ein kleines Zeltlager in Blick, als sie schon etwas tiefer in den Wald geritten waren, an welchem Jaro anhielt. „Nehmt es mir nicht übel, aber ich trau mich nicht näher an diese Monster heran. Ich würde gerne hier warten bis ihr sie vertrieben habt“, und er schaute etwas betreten und peinlich berührt zu Boden und saß von seinem Pferd ab. Milan tat es ihm gleich und trat ihm gegenüber. „Ich lass mein Pferd bei euch. In welche Richtung muss ich?“. Der Waldelf deutet über seine Schulter nach Osten in den Wald. „Etwa fünf Minuten in diese Richtung.“. Milan nickte und verlagerte das Gewicht auf den anderen Fuß, schaute in die Runde und dann wieder auf den Elfen. „Was wir noch klären müssen, ist die Bezahlung…“, und abwartend musterte er den Bosmer. Dieser blickte zunächst etwas überrascht, dann aber resigniert. „Was veranlasste mich nur zu glauben ihr würdet das für den guten Willen machen. Aber sicher, auch ihr müsst von irgendwas leben. Was haltet ihr von einer Ladung Fell, welche ich eigentlich bei einem guten Händler zum Spezialpreis in der Kaiserstadt verkaufen wollte? Ihr könnt den Erlös haben, das ist mir meine Hütte wert.“. Was der Jäger aber verschwieg, war die Tatsache, dass sich die Felle in der Hütte befanden und er nicht wissen konnte, ob die Trolle sie nicht schon zerpflückt hatten. Milan aber willigte ein; so musste er zwar gleich danach in die Kaiserstadt, obwohl er eigentlich zurück nach Skingrad wollte, aber er hatte ja keinen Zeitdruck. So verabschiedete er sich von Jaro und schlug sich nach Osten durch das Unterholz Richtung Jägerhütte.

Nach einer Weile erreichte Milan eine kleine Lichtung, auf der sich eine moosbewachsene Holzhütte befand. Der Jäger blickte sich um und griff nach seinem Schwert, konnte aber nichts und niemand entdecken. Er wog die Waffe in der Hand und bewegte sich langsam auf die Hütte zu, dabei sah er sich immer mal wieder um, damit ihm die Trolle nicht in den Rücken fallen konnten. Kaum war er nahe genug, hörte er Geräusche aus der Hütte. Ein leises, hohes Grunzen. Milan stutzte, solche Geräusche waren doch ungewöhnlich für Trolle. Es waren vielleicht noch zehn Meter bis zur Tür der Hütte, da öffnete sie sich plötzlich und mit lautem Krachen. In der Tür stand ein grüner Troll. Aber kein Gewöhnlicher, so wie Milan sie kannte; dieser hier hatte eine dunkelgrüne Farbe, was aber noch viel überraschender war: Der hier ging dem Rothwardonen gerade einmal bis zur Hüfte. Er war geradezu winzig im Vergleich zu den Trollen, die der Jäger sonst kannte. Die Überraschung war ihm wirklich ins Gesicht geschrieben und er entspannte sich ein wenig. Der Troll erblickte Milan und verharrte in der Bewegung; die kleinen Augen fixierten den Rothwardonen, und ohne einen offensichtlichen Anlass stürmte das kleine Monster plötzlich auf ihn zu, die kleinen scharfen Krallen hoch erhoben. Dieser kam sich irgendwie veralbert vor von diesem skurril wirkenden Angriff. Er ließ das Schwert sinken, und als der Troll fast bei ihm war, holte der Rothwardon mit dem Fuß aus und erwischte die Kreatur mit einem starken Tritt seiner mit Metallschienen verstärkten Lederstiefel genau auf dem Brustkorb. Der Troll fiepte, flog ein paar Meter durch die Luft, landete mit dem Rücken auf dem weichen Waldboden und rollte noch ein Stück, wo er weiter fiepend liegen blieb. Einen Moment lang schien die Zeit stillzustehen, und am Rande seines Blickfelds nahm Milan eine Bewegung im Inneren des Hauses wahr; kurz darauf schien sich die ganze Dunkelheit darin zu bewegen, und plötzlich stürmten aus der Hütte sechs weitere kleine Trolle auf den Rothwardonen zu; ganz offensichtlich wollten sie ihrem Artgenossen helfen, welcher immer noch wimmernd am Boden lag. Milan erschrak und wich ein paar Meter zurück; die Trolle rannten weiter auf ihn zu. Aus Reflex hob der Jäger sein Schwert und wollte gerade seine Klinge an dem ersten Troll platzieren, als die ganze Gruppe plötzlich abbremste und auswich. Sie umzingelten Milan, griffen aber nicht an, sondern hielten gehörig Abstand.
Abermals war Milan verwirrt. Diese Viecher hatten ganz offensichtlich Angst vor seiner Waffe, aber noch genug Rückgrat um nicht so einfach kampflos aufzugeben. Er überlegte fieberhaft. Töten wäre ein Leichtes, diese Trolle hier konnten nicht kämpfen; dennoch waren sie in der Überzahl, also durfte er ihnen keine Möglichkeit geben, es sich anders zu überlegen und einen Gruppenangriff zu starten.
Die Lösung war einfach, aber effektiv. Ohne einen Ansatz zu zeigen machte Milan zwei schnelle Ausfallschritte und war sogleich an einem der Trolle heran. Er holte wieder wie vorhin mit dem Fuß aus und trat den Troll, ähnlich wie den ersten, trocken und hart vor den Brustkorb, sodass dieser davonflog und unsanft auf dem Boden landete. Die verbliebenen fünf wollten auf Milan los, dieser aber drehte sich blitzschnell zu ihnen und hob bedrohlich wieder das Schwert, sodass sie abermals abbremsten und zögerten. Einer von ihnen rutschte noch etwas auf Milan zu, dieser nutzte die Gelegenheit, holte mit der Linken aus und traf den Troll mit seiner Faust an der linken Kopfhälfte. Wie ein nasser Sack fiel die grüne Kreatur in sich zusammen und blieb, sich leicht windend, liegen. Die verbliebenen vier wirkten unsicher, was sie tun sollten, ihre Augen bewegten sich zwischen ihren drei gefallenen Artgenossenen hin und her. Mittlerweile reichte die kleinste Bewegung Milans, um die Trolle in helle Aufruhr zu versetzen und ein paar Versuche des Bestienjägers, eine weitere Kreatur auszuschalten, liefen ins Leere. Er brauchte nun eine andere Taktik. Unauffällig sah er sich auf dem Boden um und entdeckte einen kleinen Stein. Diesen hob er langsam auf, die Trolle beobachteten ihn dabei genauestens. Dann, plötzlich, warf Milan den Stein auf die Trolle, welche zur Seite wegsprangen. In demselben Moment aber lief der Jäger etwas versetzt zur Wurfrichtung los und kam so genau bei einem zur Seite gesprungenen Troll an, welchen er abermals mit einem Tritt von sich wegbeförderte; dieser flog, bedingt durch den Anlauf, besonders weit und rollte auch noch ein Stück. Vor Schmerzen quiekend richtete er sich auf und blickte in Milans Richtung; auch die anderen, die er ausgeschaltet hatte, erhoben sich wieder und krochen und humpelten vor ihm davon Richtung Waldrand. Die drei verbliebenen gesunden Trolle stutzten und schauten ihren Artgenossen hinterher. Dann aber gaben sie klein bei und zogen sich in dieselbe Richtung zurück, bis sie schließlich im Gebüsch verschwanden.
Milan entspannte sich und blickte noch einmal prüfend zum Waldrand. Trolle sind lernfähige Kreaturen, gerade solche jungen. Sie werden sich diese Lektion merken und so schnell nicht wieder hierherkommen. Er ging auf die Hütte zu und wagte einen Blick hinein. Die Trolle hatten einiges an Verwüstung angerichtet, was aber nicht anders zu erwarten war. Er schloss die Tür und begab sich zu Jaro zurück.
Nachdem er diesen verständlich gemacht hatte, dass die Trolle weg waren, begab er sich mit ihm wieder zur Hütte, um seine Belohnung entgegen zu nehmen. Zunächst aber lamentierte der Bosmer über die Zerstörung in der Hütte und wie nervig und widerlich diese „riesigen“ Biester doch waren. Wohl noch nie einen richtigen Troll gesehen, der hätte dir wohl dein Haus abgetragen, dachte Milan schmunzelnd und wartete in der Tür. Dann endlich öffnete Jaro eine Kiste und nahm einen Packen Felle edelster Qualität heraus. Er reichte sie Milan mit einer gewissen Traurigkeit über den Verdienstausfall, aber es war ihm auch deutlich anzusehen, dass er froh war, wenigstens seine Hütte wiederbekommen zu haben. Milan wog die Felle in der Hand und zählte sie durch. Es waren elf Stück. „Ich danke euch wirklich für die Hilfe gegen diese Bestien…“, versicherte Jaro nochmals, als Milan die Felle auf dem Rücken seines Pferds verstaute und aufsaß. „Sagt, wo geht es zur Kaiserstadt? Ich bin fremd hier und…“, aber Jaro unterbrach ihn. „Dass ihr hier fremd seid sieht man euch an. Reitet einfach den Weg zur Hauptstraße zurück und folgt dieser dann weiter, immer der Nase nach. So könnt ihr die Kaiserstadt nicht verfehlen.“. Milan verabschiedete sich und tat wie ihm geheißen.

Als er nach einer Ewigkeit endlich den Wald verließ, führte der Weg bergab. Unten sah man den Rumare-See, und in seiner Mitte baute sich die Kaiserstadt mit ihren gewaltigen Stadtmauern und dem alles überragenden Weißgoldturm auf. Milan verharrte einen Augenblick und ließ das Bild auf sich wirken, bis er dann seinen Weg nach Norden fortsetzte, Richtung Haupttor der Kaiserstadt, wobei er immer noch überlegte, was Jaro mit seiner Anspielung auf das Fremdsein meinte…

Die Geschichte wird im Gruppenthread "Von Ruinen, Skamps und anderen Gefahren (http://www.multimediaxis.de/threads/128337-Von-Ruinen-Skamps-und-anderen-Gefahren?p=2649727&viewfull=1#post2649727)" fortgesetzt.

Dark Brother 94
20.08.2010, 13:45
Eine Gestalt in Schwarz näherte sich. Sie blieb vor Jeren stehen, der noch immer auf dem modrigen Waldboden lag, legte einen Bogen zu seiner rechten Seite auf den Boden und setzte sich dann zu Jeren’s linker Seite. Mit einer Hand stützte sie sich ab. Mit der anderen spielte sie an einer schwarzen und glatten Kugel herum. Flammen umhüllten sie. „Du weißt, dass…“, Ser-Kueij brach ab. Er suchte nach den richtigen Worten. „Unfälle passieren Jeren. Es war nicht deine Absicht. Ich verstehe dich, deine Trauer und deine Scham. Aber du hast keinen Fehler gemacht, du warst nicht übermütig oder dumm. Du wolltest auch niemandem beweisen wie stark du bist. Du hast einen Menschen getötet. Ich weiß das hört sich hart an. Aber du hast heute viel für die Bürger von Chorrol getan. Du hast viele Menschen gerettet, für den Preis eines einzelnen. Versteh mich nicht falsch, ich finde auch das Trauer angebracht ist. Aber du liegst hier schon seit zwei Stunden. Es wird nicht besser wenn du hier liegst. Du musst dich ablenken. “

Der Tod war für Jeren keine alltägliche Sache. Es war eine Sache Tiere zu jagen. Eine andere, „böse“ Dämonen, die Unschuldige töten und seine Welt vernichten wollen. Aber es war etwas ganz anderes selber Unschuldige Jünglinge zu töten, sei es ein Unfall oder nicht. Überhaupt war der Tod für Jeren eine pikante Sache. Er hatte nur einmal Menschen sterben sehen und das war der Tod seiner Familie. Seine Reaktion darauf war es 9 Jahre lang durch die Wälder zu ziehen. Wie er jemals damit klar kommen sollte selber einen Menschen getötet zu haben, konnte er sich nicht vorstellen.

„Ich habe auch Menschen töten müssen, als ich fliehen wollte. Auch Unschuldige. Ich musste auch viele Freunde und Verwandte sterben sehen. Trotzdem versuche ich nicht Gras zu werden. Komm schon Jeren.“ Ser-Kueij verpasste ihm einen leichten Stoß in die Rippen. „Wie bist du damit fertig geworden?“, fragte Jeren. „Nun zu Anfang hab ich mich auch zurück gezogen und mich bemitleidet. Aber ich hab früh genug erkannt, dass es alles nur schlimmer macht. Dadurch, dass du hier rumliegst, wird er auch nicht wieder lebendig. Ich hab mich abgelenkt, durch Training. Dann habe ich angefangen zu reisen. Du musst einfach akzeptieren was geschehen ist. Nichts was du tust kann ihn zurückholen.“ „Ich habe einen Menschen umgebracht Ser-Kueij. Ich habe nichts Dummes getan. Ich habe schlicht und einfach einen Menschen umgebracht.“ „Und?“ „Und? Und! Mehr hast du dazu nicht zu sagen?“ „Alles was gesagt werden musste habe ich schon gesagt. Ich kann es alles noch drei Mal wiederholen, aber es wäre lächerlich. Du bist siebenundzwanzig verhältst dich aber wie ein fünfzehnjähriger. Es herrscht Krieg, Jeren. Solche Dinge werden noch öfter passieren. Ich sage nicht, dass du das, was passiert ist, vergessen sollst. Es ist ein wichtige Lehre in deinem Leben, glaub mir. Aber wie ich schon gesagt habe, hier zu liegen und zu trauern wird ihn nicht zurückholen. Wenn ich mich nicht irre wird die Stadt bald wieder angegriffen. Wenn du dann immer noch hier liegst kannst du dich wirklich schämen. Aber wenn du es wieder gut machen willst, solltest du jetzt mit mir kommen und zu Kräften kommen, damit du bereit bist. Ich bin mir sicher, dass du einige Fragen hast und ich werde sie auch möglichst alle beantworten. Komm.“ Ser-Kueij reichte Jeren eine Hand. Ser-Kueij hatte Recht. Und ihm war von Anfang an klar, dass er es nicht grade besser machte. Aber nach einem solchen Ereignis brauchte man einen Freund der es einem klar machte. Jeren ergriff die Hand des Argoniers und der schien erleichtert. „Außer mir hast du aber niemanden mehr gesehen, oder?“, fragte der Argonier. „Nein, wen hätte ich denn noch sehen müssen?“ Ser-Kueij schien erleichtert und einen Moment zu überlegen. „Niemanden. Schon gut. Vergiss deinen Bogen nicht.“

In der Stadt verabschiedeten die Beiden sich und verabredeten sich in einer Stunde in Jerens Zimmer zu sein. Jeren meinte er hätte noch was zu erledigen und Ser-Kueij wollte bei Marus vorbeischauen und ihm ein paar Dinge erklären. „Guten Tag“, begrüßte ihn Renoit, „Kann ich etwas für sie tun?“ „Ich suche ein Buch, welches beschreibt, welches Sternzeichen zu welchem Monat gehört.“ „Oh natürlich, so etwas müsste ich noch gewiss haben.“ Renoit schlenderte zu einem der Regale und hatte es nach nur wenigen Sekunden gefunden. „Bitte sehr. Nur 10 Septime.“ Jeren drückte ihm das Geld in die Hand, bedankte sich und ging. Er wusste, dass seine Vermutung zutraf. Aber man setzt trotzdem das letzte Puzzel Stück ein, auch wenn man das Bild schon vorher erkennen kann. In seinem Zimmer legte er seine Ausrüstung ab, zog seine Stadtkleidung an, säuberte sich ein wenig, ging runter um Bier und Essen zu bestellen, wartete bis alles fertig war, ging zurück und setzte sich auf einen der beiden Stühle an dem kleinen Tisch in seinem Zimmer. Dann schlug er das Buch auf und suchte nach „Zweite Saat“. Er hat es schnell gefunden: Schatten.

Es war mitten in der Nacht als sein Freund kam. Jeren hatte Essen und Bier in sein Zimmer gebracht, denn er wollte sicher gehen, dass ihnen niemand zuhörte. „Hallo, Schattenschuppe“, begrüßte Jeren ihn. Es war nicht wütend gemeint oder genüsslich, es war einfach nur ein Fakt, den Jeren aussprach. Ser-Kueij schien für einen Moment überrascht. Dann lächelte er. „Ich wusste, dass du es rausfinden würdest.“ Jeren deutete auf den freien Platz gegenüber ihm. Ser-Kueij setzte sich behutsam. Er war leicht angespannt, denn er konnte nicht so recht einschätzen was Jeren durch den Kopf ging. „Was war Ausschlag gebend?“ „Nun ja, sagen wir mal du bist ein schlechter Lügner“, sagte Jeren lächelnd. „Du wurdest immer nervös wenn ich dich auf Dinge hinwies, die nicht so recht zu deiner Geschichte passten und es war schwer nicht zu bemerken, dass du etwas verheimlichen wolltest. Aber als ich dich kämpfen sah, war mir klar, dass irgendetwas nicht stimmte.“ Ser-Kueij deutete auf das Buch über Sternzeichen. „Vielleicht hätte ich dir nicht mein wahres Sternzeichen nennen sollen.“ Sie schwiegen für einen Moment. „Ich konnte nicht anfangen schlecht zu kämpfen, nur damit du keinen Verdacht schöpfst. Es ging immerhin um Menschenleben. Zumal ich vorhatte es dir irgendwann zu sagen. Aber du bist aufmerksam und clever, Jeren. Du hättest es auch ohne mich Kämpfen zu sehen und das Sternzeichen herausgefunden. Ich verstehe, dass du wütend und enttäuscht bist, aber…“ Jeren unterbrach ihn mit einem Kopfschütteln. Ser-Kueij blickte traurig in seinen Bierkrug. „Ich dachte mir schon, dass es so kommen würde. Ich verstehe dich auch. Ich habe schreckliche Dinge getan. Vor allem habe ich gesagt, dass du aufhören sollst zu trauern, obwohl ich so viele Menschenleben genommen habe. “ „Ich bin nicht wütend oder enttäuscht“, sagte Jeren. Ser-Kueij sah ihn an. „Du solltest wissen, dass ich keine Vorurteile hege. Immerhin bist du hier in Chorrol und rettest Menschen und bist nicht in Schwarzmarsch und tötest sie. Bevor ich über irgendetwas urteile, möchte ich, dass du mir deine wahre Geschichte erzählst.“ Der Argonier grinste breit. „Ich dachte mir schon, dass du so bist Jeren. Wenn du einen Mörder triffst, wirst du ihm nichts tun, ohne mit eigenen Augen zu sehen wie er jemanden umbringt. Du wirst dir erst seine Rechtfertigung anhören und du wirst durchschauen wenn er lügt, denn du erkennst was da ist und du bist intelligent genug ihm zu glauben, aber auch intelligent genug seine Lügen zu erkennen. Denn du hast eine besondere Eigenschaft, die nur wenige haben.“ „Und die wäre?“, fragte Jeren verwirrt. „Neutralität. Du hast absolut keine Vorurteile Jeren. Es geht sogar soweit, dass du jeden einzelnen Menschen auf eine Stufe stellst. Und das kommt davon, dass du solange in Abgeschiedenheit gelebt hast. Während du von der Natur umgeben warst, waren andere von Menschen umgeben. Ein Kaiserlicher wird sagen, ein Nord betrinkt sich, Ein Khajit stiehlt, ein Altmer ist arrogant, ein Ork dumm. Denn er lebt unter diesen Rassen und er hat früh gelernt auf diese Vorurteile zu vertrauen, egal ob er es selbst erlebt hat oder nicht. Er sieht nun mal das, was er sehen will. Du hast aber erst in dem Moment angefangen zu lernen, als du den Wald verlassen hast. Du hast Nord trinken und grölen sehen, aber du wirst nur sagen, dass es Nord gibt, die trinken und grölen, aber du wirst nie das Gegenteil ausschließen oder alle Nord anhand dieses einen Erlebnisses verallgemeinern. Du siehst was tatsächlich da ist und nicht wovon du denkst, das es da sein sollte. Und das ist wunderbar, Jeren.“ Jeren hatte zugehört ohne sich auch nur zu rühren. Das was der Argonier sagte war nichts Neues in dem Sinne. Er wusste auch so, dass er keine Vorurteile hatte. Aber so wie der Argonier es sagte, klang es wie eine göttliche Gabe und das ließ ihn nachdenklich werden. Jeren wollte nicht unbedingt etwas besonderes sein. Es war keine übertriebende Bescheidenheit, es war eher eine Akzeptanz, das es nun einmal so war und man nichts dran ändern könne, aber trotzdem könne er mit sich zufrieden sein. „Du bist doch nicht sehr viel anders oder?“, fragte er Ser-Kueij. Der lachte auf. „Oh doch Jeren. Glaube mir, Keiner, der sein ganzes Leben in der Gesellschaft verbracht hat, und erst recht kein Assassine kann ohne gewisse Vorurteile leben. Glaube es oder nicht, aber die Fähigkeit zu sehen was wirklich da ist macht dich sehr mächtig.“ Jeren nickte langsam. „Wo du schon anfängst von Assassinen zu sprechen: Erzähl deine wahre Geschichte. Und diesmal fängst du nicht wieder mit einem Vortrag über meine besonderen Fähigkeiten an.“ „Wenn du es nicht einsehen willst, muss es ja einer für dich tun.“ Die beiden Freunde grinsten. Sie kannten sich erst seit zwei Tagen, aber schienen sich schon ewig zu kennen. „Dann fangen wir mal an.“

Der Argonier wurde wieder ernst. „Wo fangen wir am besten an? Hmm…ich war eine Frühgeburt. Eigentlich sollte ich zwei Monate später geboren werden. Somit wäre ich unter dem Sternzeichen des Magiers geboren worden. Aber meine Mutter bekam, warum auch immer, die Wehen zu früh. Somit wurde der Schatten mein Sternzeichen.“ Er überlegte einen Moment. „Heute bin ich mir gar nicht so unsicher, dass die Schattenschuppen etwas damit zu tun haben. Sie kennen Wege und Mittel. Und ich traue ihnen auch zu zu solchen Mitteln zu greifen und neue Rekruten zu erwerben. Denn weißt du, Jeren, Schattenschuppen gehören zu Argoniens höchsten Gütern. Als Kämpfer haben Argonier keine Chance gegen Orks und Nord, als Magier sind sie zwar überaus fähig, aber auch nichts Besonderes. Als Diebe sind sie mit den Khajit gleich auf, aber als Assassinen sind sie am stärksten, glaube mir.“ Er machte eine Pause und nahm einen Schluck Bier. „Nun ich wurde also unter dem Schatten geboren und meine Eltern wussten, dass mein Schicksal damit vorherbestimmt war. Als Bestätigung kam am nächsten Tag ein Rekrutierer der Schattenschuppen und verkündete feierlich, dass ich mit Erreichen meines sechsten Lebensjahres von den Schattenschuppen aufgenommen werde, um zu einem von ihnen zu werden. Du weißt sicher was es Bedeutet in Schwarzmarsch eine Schattenschuppe zu sein?“ „Es ist eine große Ehre.“ „Es ist das größtmögliche Glück, was einen ereilen kann, sagt man. Eltern einer Schattenschuppe sind sehr stolz und stehen besser in der Gesellschaft dar. Man selber hat große Macht. Es ist egal ob man aus einer Farmerfamilie kommt, denn ist man eine Schattenschuppe wir man behandelt wie ein Adeliger. Zumal man auch tatsächlich die Möglichkeit bekommt, dem König zu dienen und von seiner Majestät persönlich Aufträge entgegenzunehmen. So sollte es sein Jeren. Aber es lief nicht so und aus meiner Sicht ist das ein großes Glück.“ Er schwieg wieder für einen Moment. Er sah nicht traurig aus oder sehnsüchtig oder verkrampf, sondern einfach nur nachdenklich.

„Nun ich wurde sechs und der besagte Argonier kam erneut um mich abzuholen. Hätte ich damals nur gewusst was meine Eltern dachten. Sie waren sehr ehrenvolle Leute. Wir lebten in Sturmfeste, der Hauptstadt. Meine Mutter war Magd, mein Vater Alchemist. Sie waren nicht immer mit dem zufrieden was in Schwarzmarsch so passierte. Aber sie blieben still, denn sie hatten ein gutes Leben und einen Sohn und wollten beides nicht aufs Spiel setzten. Sie waren auch mit den Schattenschuppen nicht einverstanden. Sie hielten es einfach nicht richtig, dass jemand, der Menschen umbrachte, auch noch so viel Macht, Möglichkeiten, Geld und Ehre besaß. Aber wie gesagt, sie schwiegen und versuchten möglichst stolz auf ihren Sohn zu sein, der nichts für sein Schicksal konnte.“ Er atmete tief durch. Diesmal war er ganz sicher traurig. Jeren meinte, dass er sogar eine Träne gesehen hatte. Ser-Kueij schüttelte den Kopf und fuhr fort. „Bei dem Quartier der Schattenschuppen…nun es ist kein Quartier sondern das Königshaus. Eine richtige Assassinengilde gibt es in Schwarzmarsch nicht. Doch der König kann sie aus allen Ecken Tamriels zu sich pfeifen, damit sie seine Drecksarbeit verrichten. Also… dort angekommen traf ich noch auf andere, die mein Schicksal teilten. Mit einem von ihnen, Tahreen, war ich später befreundet. Mit einem anderen führe ich noch bis heute eine Blutfede.“ Auch diesmal unterbrach er sich und überlegte mit trauriger Miene. Nachdem er ein müdes Lächeln zu Stande gebracht hatte sprach er weiter. „Wir bekamen die Wahl zwischen Morag Tong und Dunkler Bruderschaft. Tahreen, mein besagter Erzfeind und Ich entschieden für die Bruderschaft, die anderen für die Morag Tong. Weißt du, die Morag Tong hat Macht in Morrowind ähnlich der Schattenschuppen in Schwarzmarsch. Aber ich dachte mir, dass die Ausbildung bei der Bruderschaft besser sein würde oder ich dort zu mindestens mehr lernen würde. Ein Angehöriger der Morag Tong kann sein Opfer mitten auf einen großen Platz stellen, ihn mit Fackeln und Laternen beleuchten, warten bis sich die ganze Stadtbevölkerung versammelt hat und ihn dann umbringen. Wenn die Wachen angerannt kommen, zeigt er seinen Erlass vor und alles ist gut und er geht mit einem fröhlichem Pfeifen nach Hause als wäre nichts passiert. Mit den Erlässen droht ihm keine Gefahr, zumindest keine von den Wachen. Seine Opfer können sich natürlich immer noch wehren. Die Bruderschaft hingegen ist geheimer. Sie bietet so etwas wie einen Nervenkitzel und das führt dazu, dass man mehr aufpasst und mehr lernt. Ich habe keine Erfahrung in der Morag Tong gemacht, aber ich bin mir sicher, dass wenn es ums anschleichen und heimliche Attentate geht, die Bruderschaft um einiges besser ist. Man braucht es einfach zum Überleben und um Aufzusteigen in der Bruderschaft. Nach einiger Zeit entwickelt man sowas wie Instinkte. Man merkt sich wie man gegen wen am besten vorgeht. Als es dann wirklich um mein Überleben ging, habe ich bemerkt wie sehr mich dieser Nervenkitzel oder diese Angst geprägt hat.“ Pause und ein Schluck Bier.

„Wir waren ja noch sehr jung, da hat man uns natürlich noch keine Aufträge machen lassen. Stattdessen wurden wir ganz normal ausgebildet. Das besondere an Schattenschuppen ist, Jeren, das sie kein Gewissen haben. Mit sechs Jahren geht es in deinem Leben nur ums Töten, da denkst du nicht drüber nach ob es richtig so ist. Und auch Tahreen, Ich und Skereas dachten nicht darüber nach. Und naja…das war es dann fürs erste. Die Ausbildung ging gut voran und mit dem Erreichen unseres zwölften Lebensjahres bekamen wir die ersten Aufträge. Nichts besonderes, nur sowas wie einen Streit zwischen Bauern schlichten. Aber halt auf Art der Dunklen Bruderschaft. Ich weiß noch mein erster Auftrag…es war ein so gutes Gefühl. Kein Gewissen zu haben ist das schlimmste, was dir passieren kann, Jeren, denn dann wirst du zum Monster. Ich habe mich wie ein Gott gefühlt…“ Er schüttelte den Kopf. „Mit vierzehn bekamen wir auch schwierigere Aufträge. Mit fünfzehn kam dann so ein seltsamer Argonier in die Bruderschaft, auch eine Schattenschuppe. Er war so freundlich und strahlte so eine Aura aus, in der man sich wohlfühlte. Er machte auch den Eindruck über das Schicksal der ganzen Welt Bescheid zu wissen.“ Er überlegte wieder, doch diesmal länger und angestrengter. „Ich hab keine Ahnung wer er war oder wie er überhaupt hieß. Nicht einmal die Sprecher wussten woher er kam. Aber er war eine Schattenschuppe und da fragte man nicht unbedingt nach. Seit dem Tag wurde er zu einer Vaterfigur für Tahreen und mich. Skereas hat er seltsamerweise immer ausgeschlossen, so als wüsste er, dass wir in der Zukunft planen würden zu fliehen und Skereas nicht. Als wir mal keinen Auftrag hatten wir er uns beide zu sich und meinte er könnte uns eine ganz besondere Ausbildung bieten, etwas, das nur erfahrene Schattenschuppen lernen konnten. Wir waren jung und fühlten uns geschmeichelt, zumal er einen so vertrauenserregenden Eindruck machte, dass wir nicht nein sagen konnten. Außerdem spürten wir schon damals, dass er sehr mächtig war. Und das war auch gut so. Er brachte uns tatsächlich viel bei. Seine Techniken basierten auf dem Körper eines Argoniers. Er zeigte uns wie wir unsere Krallen, Zähne und unseren Schwanz zu einer effektiveren Waffe machen, als ein Dolch es sein konnte. Nun das Ergebnis hast du ja gesehen.“ Jeren nickte.
„Und dann fing es so langsam an. Wir waren sechszehn und bekamen nun schwierige Aufträge, die wir zu zweit oder zu dritt erledigten. Erst da merkte ich in welche Richtung sich Skereas entwickelt hat. Er war skrupelloser als alle Assassinen die ich kannte. Anscheinend ärgerte es ihn mehr, dass er nicht mit uns unterrichtet wurde, als er tatsächlich zugeben wollte. Wenn wir einen Mann umbringen mussten, der Frau und Kind besaß, wirkte er einfach einen Feuerball mit Flächenwirkung um ihn nicht zu verfehlen und tötete Frau und Kind mit. Wenn er sich von Leuten Informationen besorgte, tötete er sie anschließend. Zumal wurde er unfassbar arrogant. Ich meine es ernst, es gibt niemanden, der arroganter ist als er, ohne daran zu sterben.“ Ser-Kueij’s Miene wurde zornig. Er atmete ein paar Mal tief durch und fuhr fort. „Und ab diesem Moment fing ich an ein Gewissen zu entwickeln. Die Leute, die wir töteten, waren größtenteils unschuldig. Es war nur jemand da, der sie tot haben wollte und dafür ein wenig Gold springen ließ. Ich fing an das zu hinterfragen was wir taten. Das was Skereas tat hielt ich zwar auch vorher für falsch, aber ich fand es auch nicht mehr richtig für Gold Menschenleben zu nehmen und Gott zu spielen. Ich beobachtete Männer, die ich töten sollte. Wie sie nach Hause kamen und sich freuten Frau und Kind zu sehen. Wie sie ihre Familie liebten. Wenn ich sie töten würde, hätte die Familie kein Einkommen mehr und ich würde Frau und Kind praktisch mit umbringen, so wie Skereas. Aber das letzte, was ich wollte war, wie er zu werden. Ich sprach mit Tahreen darüber. Er war ein sehr guter Freund, sehr vertraulich. Wenn man ihm erzählen würde, dass man versuchen wird, den König umzubringen, würde er nicken, sagen das er sich einem nicht anschließen wird und es auch nicht billigt, aber er wird einen nicht aufhalten. Mit ihm konnte man sehr gut reden. Überhaupt war er sehr still und nachdenklich. Er verabscheute nicht was er tat, aber er freute sich auch nicht darüber. Und mein Glück war, dass er meine Meinung teilte. Ich weiß nicht was uns dazu brachte, zu denken, dass es falsch war Menschenleben zu nehmen. Vielleicht war es Skereas, der nur so wurde wie er ist, weil dieser seltsame Argonier ihn nicht mit trainieren ließ. Vielleicht war es auch dieser Argonier selbst, der etwas ausstrahlte, das uns nachdenklich werden ließ. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es damit zusammenhängte, dass wir schwierigere Aufträge bekamen. Vorher bestanden die Aufträge darin, auf eine Farm zu gehen und den örtlichen Farmer zu töten. Nach einer fünfzehn Minuten war der Auftrag erledigt. Aber als die Aufträge schwieriger wurden, musste man mehr spionieren und herausfinden. Du triffst Menschen die deinem Auftragsziel nahe stehen, du spionierst im hinterher und siehst, dass er eine Familie war. Vorher wurde mir nicht wirklich klar, dass das Ziel nun…ein Mensch war. Du hast ihn vorher „einfach“ getötet. Aber später fing ich erst an zu begreifen, dass er einen Platz auf der Welt hatte und wir kein Recht hatten einfach über sein Leben zu entscheiden. Natürlich haben wir nicht nur unschuldige getötet. Wir haben Leute getötet die den Tod klar verdient hätten, wie Mörder und Männer, die ihre Frau und ihr Kind für eine andere Frau verließen. Aber dennoch haben wir nicht mehr Recht darüber zu urteilen, als jeder andere auch.“ Er machte einen Eindruck als wäre er wütend auf sich selbst. „Du weißt nicht was dass für ein schreckliches Gefühl ist, Jeren. Du machst etwas schon beinahe zehn Jahre lang und du denkst du wirst es noch dein ganzes Leben lang tun. Du hältst es für richtig, du fühlst dich gut dabei, du willst es tun. Und dann auf einmal wird dir klar, dass das was du tust, das schlimmste und grausamste ist, was man mit seinem Leben anstellen kann. Zehn Jahre lang war dein Leben ein einziger Fehler! Verdammt ich hab mich gefühlt wie ein Gott, ich bestimmte wer leben durfte und wer nicht! Und dann fällst du aus allen Wolken und denkst, dass du es verdient hast zu sterben. Dieses Gefühl kann einen zerreißen.“ Der plötzliche Wutausbruch überraschte Jeren. Er konnte sich bis dahin nicht vorstellen Ser-Kueij wütend zu erleben. Er konnte sich denken, dass er eine schwere Erfahrung für ihn war, aber er hatte selbst noch keine solche gemacht und konnte sich nicht ganz in Ser-Kueij reinversetzten. „So etwas verfolgt einen das ganze Leben lang, Jeren. Daher solltest du mir glauben, wenn ich sage, dass es besser ist sich abzulenken und nicht im Gras zu liegen und darüber nachzudenken.“ Er atmete tief durch. Einmal. Zweimal. Dann fuhr er fort, immer noch wütend und beschämt.
„Schließlich trafen Tahrenn und ich den Beschluss die Bruderschaft zu verlassen, aber erst sobald wir in Sturmfeste zurück waren, den wir wussten, dass die Zeit kommt, wo der König unsere Dienste einfordert und uns zurückruft. Währenddessen rief der Argonier uns zu sich und verkündete, dass er von unseren Plänen Wind bekommen hat. Du weißt nicht was das für ein Schock war. Verräter der Bruderschaft werden auch so schon verfolgt mit dem Tode bestraft, aber die Kunde über eine verräterische Schattenschuppe verbreitet sich schnell und Schattenschuppen betrachten einen Verräter als größtmögliche Beleidigung. Das was die mit einem anstellen kann schlimmer sein als der Tod. Und wir hatten einen Meister vor uns der grade erfahren hat, dass wir Verräter waren! Er blickte zuerst ernst und wütend drein, dann lächelte er und sagte uns, dass man bei solchen Dingen aufpassen sollte, sonst gerät man in große Schwierigkeiten, aber wir sollten keine Angst haben, denn er würde uns helfen. Wir waren perplex und noch geschockter als vorher. Die Tatsache, dass wir überhaupt noch am Leben waren, war erstaunlich, aber dann sowas! Er sagte, dass er von Gildenhaus zu Gildenhaus reiste und Schattenschuppen suchte, die erkannten, dass es falsch was sie taten. Er meinte, dass er gleich erkennen würde ob sie solche Schattenschuppen waren oder nicht. Eigentlich bin ich nicht der Typ, der daran glaubt, dass man in einem Menschen sofort seine Zukunft sieht und wie er sich verändern wird, aber diesen Argonier glaube ich bis heute noch und das Problem ist, dass ich absolut keine Ahnung hab, was mich ihm glauben lässt. An ihm war an sich nichts Besonderes. Er lächelte oft und war sehr freundlich, aber ich habe schon gleich verstanden, dass sich in der Bruderschaft nicht nur die kaltblütigen Meuchelmörder, die nie auch nur lächeln und jedem einen bösen Blick zuwerfen, aufhalten. Es ist etwas an ihm, was weiß ich nicht. Er ist das größte Mysterium in meinem Leben. Ich weiß auch nicht warum er das alles getan hat und vielleicht bis heute auch noch tut. Es ist wahrscheinlich, dass er anderen Schattenschuppen, die wie Tahreen und ich waren, helfen wollte ihrem Schicksal zu entfliehen. Aber keiner wusste woher er kam und wer er war. Er ist…unfassbar und unbeschreiblich, die Art von Ereignis, die man nicht beschreiben konnte, sondern selbst erlebt haben muss. Auf jeden Fall sagte er noch, dass er ein professioneller Verräter war, der anderen auf der Karriereleiter eines Verräters helfen sollte. Unfassbar! Wir hatten den Schock unseres Lebens erlebt und er saß da und scherzte! Aber es half wenigstens um uns zu entspannen. Der nächste Schritt sei ein besonderes Training. Hmm…Ich frage mich, was aus ihm geworden ist….Nun ja seit neues Training bestand in dem Lehren der Magieschulen. Er brachte uns Zerstörung und Mystik bei, Zerstörung, weil wir noch gegen sehr mächtig Gegner bestehen mussten und wir ihm Nahkampf so gut waren, dass das einzige was uns noch beizubringen Sinn machte, Zerstörung war. Und Mystik, weil wir es brauchten, für das was er uns später beibringen wollte. Wir hielten es natürlich für sehr nützlich die Verwendung von richtiger Magie zu lernen. Wir haben zwar auch vorher schon Magie benutzt, aber nur schwache Zauber, wie Leben erkennen, Infravision, Leichte Schlösser Knacken, Bezaubern und so weiter. Aber mächtige Angriffszauber beherrschten wir noch nicht und für unser Vorhaben waren sie allemal nützlich. Wir lernten schnell, aber Zerstörung ist auch nicht wirklich kompliziert. Einen einfachen Feuerball kann jeder wirken, wenn er will. Bei Zerstörung geht es hauptsächlich darum, aus Magica zu negativer Form umzuwandeln und diese Form zu kontrollieren. Hört sich schwerer an als es ist, aber es ist wie mit der Zerstörung von Kvatch. Die Stadt wurde in einer Nacht zerstört, das Wiederaufbauen wird wahrscheinlich Jahre dauern. So ist das auch mit der Magieschule der Zerstörung. Ein Feuerball ist um ein Vielfaches leichter zu wirken als ein Heilzauber mit gleicher Stärke. Was einen Meister ausmacht ist, dass er immer größere Mengen an Magica in negative Form umwandeln kann, diese kontrollieren kann und weniger Magica für den gleichen Effekt benötigt. Ob Feuer, Eis oder Blitz macht keinen großen Unterschied, nur die pure negative Form, das direkte Lebensenergie-Schaden, ist schwerer als die anderen Formen. Aber der Argonier war nun mal ein sehr guter Lehrer und wird hatten es nach anderthalb Jahren drauf. Mit siebzehneinhalb begann dann die Ausbildung in Mystik. Hmm Mystik…Mystik ist…also wenn man die Schule der Mystik grundlegend verstehen will, muss man die Zauberei an sich verstehen. Zauber wie Leben-Erkennen und Telekinese haben zwar nicht viel mit dem Verständnis der für die Zauberei zu tun, aber wenn man ein Meister in dieser Schule werden will muss man es begreifen. Tahrenn fiel es sehr viel leichter als mir. Nach der relativ einfachen Schule der Zerstörung war Mystik umso komplizierter. Ich konnte selbst heute von den schwächsten Zaubern nicht die maximale Wirkung erzielen, aber das krieg ich wenigstens heute halbwegs hin. Aber Zauber wie Magie Absorbieren bzw. Reflektieren und Teleportation sind immer noch schwer zu wirken.“ „Du kannst dich teleportieren?“, unterbrach ihn Jeren erstaunt. „Nun ja…die richtige Teleportation haben nur mächtige Meister drauf, das was die normalen Mystikmagier wirken sind „Markieren“ und „Rückkehr“.“ „Nie davon gehört.“ „ „Markieren“ bewirkt, dass man den Punkt, wo man sich grade befindet mit einer Art magischer Handschrift markiert. Erst nachdem man das getan hat, kann man den Zauber „Rückkehr“ wirken. Dieser Zauber teleportiert einen dann, egal wo man sich grade befindet, zu dem markiertem Punkt zurück. Man kann aber nur zu dem Punkt zurückkehren, den man selber markiert hat, denn wie gesagt „Markieren“ erfolgt mit einer Art magischer Handschrift und jeder hat eine andere. Vielleicht können Meister zu von anderen Magiern markierten Punkten zurückkehren, aber das ist wirklich schwer und kompliziert und ich weiß nicht ob es überhaupt möglich ist.“ „Hast du einen Punkt, den du markiert hast?“ „Nein Jeren“, sagte Ser-Kueij traurig, „Ich hab keinen Ort an den ich zurückkehren kann.“

Um sich abzulenken sprach er schnell weiter: „Auf jeden Fall hat mich das Erlernen dieser Schule drei ein halb Jahre gekostet. Wie gesagt die starken Zauber fielen mir im Gegensatz zu Tahreen schwer, aber ich hatte es soweit drauf. Vielleicht hätte ich es auch drauf gehabt, aber wir haben uns sehr viel mit dem besagten Verständnis für Magie beschäftigt. Der Argonier sagte, es sei sehr wichtig um ein guter Magier zu sein, egal in welcher Schule, denn wenn man es versteht, begreift man, was man tatsächlich tut wenn man Zauber wirkt und dann kann man sie…verändern.“ Jeren sah ihn fragend an. „Wie erklärt man das…hmm…guck einfach hin.“
Dann hob Ser-Kueij die Hand und schien einen Zauber zu wirken, keinen mächtig, nur etwas in Richtung Schwacher-Feuerball-Zauber. Und dann brannte seine Haut plötzlich. Jeren schrie erschrocken auf, denn es geschah so plötzlich und Jeren hatte etwas ganz anders erwartet. Er blickte von der Hand zu Ser-Kueij, aber der betrachtete nur seine Hand und drehte sie vor seinem Gesicht. Dann blickte er zu Jeren und sagte mit einem Grinsen: „Ich hätte es auch mit Eis machen können, aber dann wäre es nicht so spektakulär gewesen und du hättest dich nicht erschrocken.“ Jeren bemerkte das die Hand nicht verbrannte, sondern einfach nur…brannte. „Was ist das für ein Zauber?“ „Es gibt keinen solchen Zauber.“ „Aber du hast ihn doch gewirkt, also muss es ihn doch geben.“ „Ah. Und genau das ist der Punkt.“ Der Argonier ließ die Flammen erlöschen, stattdessen wurde seine Hand von Frost bedeckt und kalter Nebel umhüllte sie. Auch diesmal kehrte sie in den Normalzustand zurück und dann durchzuckten feine Blitze seine Hand. Schließlich umgab ein roter Schimmer seine Hand. Zum Schluss schloss er die Hand zur Faust und die Hand blieb so wie sie sein sollte. „Diese nun…Auren sind nichts weiter als gewöhnliche Feuer-, Eis-, Blitz- und Leben-Schaden-Zauber, die ich manipuliert habe. Es sind ist eine Art Verzauberung, nur das sie nicht für immer ist, sondern so lange andauert wie ich will, und ich sie jedes Mal verändern kann, was mich aber natürlich auch Magica kostet. Jedes Mal wenn ich jemanden mit meiner Hand treffe, wird zusätzlich noch der Zauber, mit dem die Hand verzaubert ist, auf mein Ziel gewirkt. Das Wirken an sich kostet mich nicht mehr als ein normaler Zauber, nur wenn ich den Effekt anhalten will, verbrauche ich langsam und stetig Magica. Ich kann ihn so einstellen, dass er lange hält, aber dafür nicht so viel Schaden macht oder andersherum, er hält nur eine Berührung lang, dafür ist er aber sehr stark. Es hat den Vorteil, dass ich den Gegner nicht verfehle und anstelle von Berührungszaubern zu wirken auf meine Gegner einschlagen kann. Natürlich kann ich den Zauber auch auf Waffen wirken. Falls ich ihn nicht mehr brauche, kann ich ihn von meiner Hand lösen und auf meinen Gegner schleudern, wie einen normalen Zauber auch.“ „Und wie weit geht dieses verändern?“, fragte Jeren. Er war ehrlich gesagt, beeindruckt, hatte er sowas noch nie bei Bretonen, die nach Altmern die beste Magierrasse sind, gesehen. „Hmm schwer zu sagen. Es geht zu mindestens nicht ins komplette Gegenteil, heißt man kann mit Zerstörung nicht anfangen Heilzauber zu wirken. Ich kann es auch schwer einschätzen, denn ich beherrsche nur die Zerstörung und Mystik, wobei Zerstörung wie man es auch verändert, mehr oder weniger auf Schaden hinausläuft und Mystik auch so schon komplizier genug ist, als dass ich da noch groß was verändern kann. Aber ich kann so langsam Schilde mit Zerstöungszaubern wirken. Zum Beispiel kann man einen Feuerball in einen Feuerschild verwandeln, der einen dann vor Feuer schützt und zudem noch Gegner in dessen Reichweite Feuerschaden zufügt. Das klappt sogar mit Leben-Schaden-Zaubern, denn dann erhält man einen Schild, der einen vor physischen Angriffen schützt und der Lebensenergie der nahestehenden Feinde schadet. Natürlich wird dieser Schild nie so stark sein wie ein Schild, der von der Schule der Veränderung stammt und der Schaden, der mit dem Schild zugefügt wird ist auch eher schlecht als recht, aber es dient einfach der Vielfältigkeit. Natürlich hat man einen Vorteil, wenn man sich mit einer sehr aggressiven Schule auch noch schützen muss, so muss kann man bei dieser Schule bleiben und muss nicht noch zusätzlich Veränderung lernen, aber man wäre ja übermächtig wenn man damit die gleiche Wirkung wie mit Veränderungs-Schilden erreichen würde.“ Jeren nickte. „Erzählst du weiter? Tut mir leid wenn ich zu direkt bin.“„Schon gut. Ich habe dir heute beigebracht nicht zu lange um die Vergangenheit zu trauern. Das Gleiche gilt auch für mich.“ Er atmete tief durch, nahm einen Schluck Bier, verzog das Gesicht, weil es bereits warm geworden ist und machte sich daran weiter zu erzählen.

„Es ging so weiter, bis wir dann einundzwanzig wurden. Dann endlich kam der Tag. Der Tag an dem der König nach uns rief. Tahreen und ich wussten, dass unsere Zeit, die Zeit der Flucht, bald kommen würde und wir waren angespannt und voller Ehrfurcht. Skereas haben wir in der Zeit kaum beachtet, aber es machte auch nichts, denn er scherte sich nicht um uns. Wir trainierten und er machte die Aufträge. Dem mysteriösem Argonier wagte niemand zu wiedersprechen und so befahl uns, zu unserem persönlichem Glück, auch niemand öfter mal Aufträge zu machen, anstelle nur zu trainieren. Auf dem Weg dahin passierte nichts Besonderes. Er stellte sich heraus, dass der König nur Schattenschuppen meiner Generation zurückrief, uns drei und noch die anderen drei, die sich der Morag Tong angeschlossen haben. Es erfolgte ein kurzes Wiedersehen, eine Bemusterung, die Auflistung der besten und schwierigsten Attentate, die man natürlich besser, als auch nur irgend möglich war, durchgeführt hatte und noch weitere Prahlereien. Wir wollten nicht auffallen und machten mit. Skereas dagegen war zu arrogant sich mit uns „einfachen Mördern“ abzugeben, denn jedes Attentat, das er durchführte, war gleich ein Kunstwerk. Er glaubte sich besser zu sein als wir alle und leider mussten Tahreen und ich feststellen, dass er recht hat. Es war nicht hinderlich für unseren Plan, Skereas nicht im Auge zu behalten, dass Problem war, dass wir nicht bemerkt hatten, wie mächtig er geworden war und ihn später unterschätzen. Die Wut auf uns, weil wir ihn immer ausgeschlossen hatten, ließ ihn schnell lernen und sehr stark werden und wir wussten nicht von wem er es gelernt hatte, aber auch er beherrschte die Schule der Zerstörung, Mystik und sogar noch der Illusion. Dennoch stuften wir ihn vorerst als ungefährlich ein. Ein Fehler wie sich später herausstellte. Auf jeden Fall kamen wir beim Königshaus an, bekamen aber erst mal einen Tag frei, um unsere Familien wiederzusehen. Ich habe mich schon sehr drauf gefreut…aber ich wusste, dass ich ihnen von meinem Plan erzählen musste, denn es konnte sie ebenfalls in Schwierigkeiten bringen. Ich habe ja schon gesagt, dass Schattenschuppen bei Verrätern hart durchgreifen und ich habe ihnen auch zugetraut meine Familie zu töten. Es war ein schönes Wiedersehen. Wir haben uns viel erzählt, nun ja, eigentlich haben meine Eltern viel erzählt, sie haben mich nicht auf die Bruderschaft und mein voran kommen dort angesprochen, denn sie wussten ja nicht wie ich darüber denke und wenn ich ihnen erzählen würde ich hätte dort großen Spaß und dass es ein schönes Gefühl ist Menschen umzubringen, hätte es ihnen das Herz zerrissen. Aber ich liebte meine Eltern sehr und wollte sie nicht in Gefahr bringen, deshalb erzählte ich ihnen von Tahreen’s und meinem Plan. Meine Mutter lachte und weinte gleichzeitig und mein Vater klopfte mir mit einem stolzen Blick auf die Schulter. Ich war unfassbar erleichtert. Wenn sie traditionell gewesen wären und mir gesagt hätten, dass sie sich für mich schämten und nichts mehr mit mir zu tun haben wollten, wäre es für mich schlimmer gewesen, als alles was die Schattenschuppen mit mir hätten anstellen können. Wir redeten noch weiter und es gab ein schönes Abendessen. Dann verabschiedete ich mich, aber nicht ohne ihnen das Versprechen abzunehmen, dass sie die Stadt am nächsten Tag verlassen würden. Seit dem habe ich sie nicht gesehen und ich weiß auch nicht was aus ihnen geworden.“ Ser-Kueij machte einen traurigen und fertigen Eindruck. „Du hast sie sehr geliebt oder?“ „Oh ja.“ Sie schwiegen. Jeren hatte seine Eltern auch verloren und wusste was das für ein Gefühl war. Doch nicht zu wissen, was mit seinen Eltern geschehen ist, ist noch schlimmer.

„Wir hatten Glück, es bot sich noch im selben Jahr eine Gelegenheit zur Flucht, die wir auch nutzten“, fuhr der Argonier mit sichtlicher Mühe fort. „Der König war grausam, anders konnte ich es nicht sagen. Er ließ arme Bauern von uns umbringen, weil sie ihre Steuern nicht zahlten, ließ uns einfachen Händler hinterher spionieren um zu erfahren, ob sie ihn nicht betrogen hatten, ließ Gruppen umbringen, von denen es keinerlei Anzeichen gab, dass sie Rebellen waren, von denen er aber glaubte, dass sie Rebellen waren.“ Er seufzte. „Glaub mir , in Schwarzmarsch möchte bestimmt keiner freiwillig leben. Kommen wir zur Flucht. Unser Glück war, dass keiner etwas ahnte. Wir bekamen den Auftrag eine Gruppe zu zerschlagen, die der König für Rebellen hielt. Natürlich waren es Rebellen, aber sie gaben es nicht bekannt und sie taten auch nichts Verdächtiges und deshalb schickte der König uns, damit es im Nachhinein nicht hieß, er ließ Unschuldige töten. Obwohl es natürlich schon längst bekannt war, dass er das tat. Aber wir sollten die Sache schnell und ohne Spuren erledigen. Die Rebellen haben sich in einem Waldgebiet auf einer großen Lichtung nördlich von Sturmfeste in der Nähe zur Grenze zu Morrowind versammelt. Tahrren und ich wollten sie nicht umbringen, es war eine Art letztes Vermächtnis. Und so traten wir zu sechst in einer Reihe an das Lager heran. Wir brauchten keinen Angriffsplan und wir mussten uns auch nicht anschleichen. Es hätten zwei von uns gereicht um sie auszuschalten. Die Rebellenführer wussten wer wir waren, traten aus unseren Zelten, stellten sich uns entgegen…und beobachteten wie wir uns gegenseitig auseinander nahmen. Tahreen und ich haben beschlossen unsere Mitstreiter auszuschalten, zum einen um das Unheil unserer Generation zu beenden, zum anderen natürlich damit sie uns nicht aufhielten. Während die anderen weiter voranschritten, legten wir das Tempo uns stellten uns hinter sie. Tahreen kümmerte sich um zwei aus der Morag Tong und ich kümmerte mich um den Übrigen und Skereas. Zu mindestens war das der Plan. Tahreen nahm seinen Dolch, stieß ihn einem mitten in den Hinterkopf und packte den Kopf des anderen, drehte ihn ruckartig und brach ihm das Genick. Ich legte von hinten eine Hand auf das Gesicht des einen und wirkte einen Feuerzauber. Er war direkt tot. Skereas wollte ich von hinten mein Kurzschwert ins Herz stechen, doch er bemerkte mich zu früh, zog sein eigenes Kurzschwert und wehrte meinen Angriff ab. Jedoch fand er sich alleine gegen Tahreen und mich. Die Rebellen waren vor Ungläubigkeit erstarrt. So etwas hat es in der Geschichte kaum gegeben und erst recht nicht in einem solchen Ausmaß. Wir wussten, dass er mächtig war, aber wir haben seine Illusionskünste ganz vergessen und so waren wir erst mal geschockt, als Skereas mit einer überraschenden Drehung in Richtung Tahreen einen „Demoralisieren“-Zauber wirkte. Er war nicht dumm. Er wusste, dass ein Lähm –Zauber, der lange hielt, ihn zu viel Magica gekostet hätte, und Demoralisieren erreicht praktisch den gleichen Effekt, jedoch verbraucht er viel weniger Magica und so war Tahreen nichts weiter als ein Häufchen Elend, dass sich hinter einem nahelegenden Baum vor dem Kampf zurückzog. In Zerstörung war ich Skereas und Mystik war ich Skereas jedoch überlegen und meine Kampfkünste waren seinen mindestens ebenbürtig. Es folgte ein langes Duell, das größtenteils mit Magie ausgefochten wurde. Ich versuchte ihn mit Telekinese zu entwaffnen, doch er absorbierte den Zauber. Er warf einen Blitz auf mich, aber ich wand meinen eigenen Blitzzauber in einen Blitzschild um. Was mich ihm in der Magie überlegen machte, war, der Argonier, der mir sehr viel mehr beigebracht hatte, als bloßes Zaubern. Ich konnte meine Zauber auf vielfältige Weise verändern, im Gegensatz zu Skereas, der das Glück eines solchen Lehrers nicht hatte. Es ging so weiter. Er wirkte einen Licht-Zauber auf mich um mich zu blenden, aber ich wirkte Leben- und Magie-Entdecken-Zauber und konnte ihn und seine magische Angriffe immer noch sehen. Er wirkte einen Lärm-Zauber um mich zu verwirren, ich bannte die Magie. Kennst du solche Zauber?“ „Ja, Hochfels ist immerhin ein Magie durchwandertes Land. Ich weiß, dass es hier in Cyrodill meistens nur die klassischen Zauber gibt und dass eher Morrowind, Schwarzmarsch, die Summerset Inseln und Hochfels mit solchen Zaubern ausgestattet sind, sie sind immerhin auch die Länder, die würdige Magier hervorbringen. Ich selbst beherrsche von den „ungewöhnlichen“ Zaubern aber nur „Flossen“, „Sprung“, „Langsamer Fall“ und „Abschließen“. Zumindest glaube ich, dass ich sie beherrsche, ich habe sie seit einer Ewigkeit nicht mehr eingesetzt. Wobei ich mir „Abschließen“ in so manchen Situationen ziemlich amüsant vorstellen kann“, sagte Jeren mit einem breiten Grinsen. Er wusste, dass die Geschichte den Argonier mitnahm und er wollte ihm ein wenig von ihrem ernst nehmen und Ser-Kueij auflockern. Der schien sichtlich froh darüber.

„Gut, dann muss ich das ja schon mal nicht erklären. Auf jeden Fall lieferten wir uns noch eine ganze Weile einen Magie-Kampf, aber ich wusste, dass ich dauerhaft keine Chance gegen seine zusätzlichen Illusionsfertigkeiten hatte, also überlegte ich mir wie ich ihn in den Nahkampf zwingen könnte. Schließlich markierte ich unauffällig eine Stelle ungefähr in der Mitte des Kampffeldes und lockte ihn dann mit Angriffszaubern, die ich so wirkte, dass er ihnen ausweichen musste, zu dem markiertem Punkt und als er dann einen Blitzzauber auf mich geschleudert hat, kehrte ich zu dem Punkt zurück. Skereas war völlig überrascht, so konnte ich ihm einen schnellen Stoß mit dem Kurzschwert verpassen. Leider konnte ich ihn nicht tödlich verwunden, aber ich habe ihn stark geschwächt und würde ihn früher oder später besiegen. Zumal Tahreen wieder normal wurde und sich diesmal nicht von einem Zauber treffen lassen. Skereas blieb nichts als die Flucht. Wir verfolgten ihn nicht, denn uns blieb nicht viel Zeit. Wir baten die Rebellenführer uns zu helfen und uns einige Informationen über Morrowind zu geben. Wir entschlossen uns nach Morrowind zu flüchten, denn dort war das Gebiet der Morag Tong. Sie hassten die Bruderschaft wie die Pest. Sie hießen es mehr als nur willkommen, dass wir die Bruderschaft verraten haben und würden uns in Ruhe lassen. Wenn jedoch ein richtiger Angehöriger der Bruderschaft auch nur einen Fuß auf Morrowind setzten würde, um uns zu verfolgen, würden Morag Tong Agenten aus jedem Winkel des Landes kommen, nur um die erstens zu sein, die ihre Klinge in ihn stoßen konnten. Wir gaben den Rebellenführen einige Informationen über das Königshaus und einige geheime Eingänge und sie stellten uns dafür zwei Dunmer, die aus Morrowind kamen, um die Rebellen zu unterstützen zur Verfügung, die uns nach Morrowind bringen sollten. Was aus den Rebellen wurde weiß ich nicht, aber die Dunmer hielten ihr Wort und brachten uns durch Dörfer und die Deshaan-Ebene nach Narsis, eine Handelsstadt. Dort verließen sie uns. Auf dem Weg dahin waren wir uns aber ziemlich sicher einige dunkle Gestaltet gesehen zu haben. Die Taktik die Bruderschaft mit der Morag Tong abzuschrecken ist nicht ganz aufgegangen. Wir stiegen auf ein Güterschiff, das auf dem Fluss Thir Richtung Vivec fuhr.
Wir haben niemanden Auffälliges auf dem Schiff gesehen, so hofften wir, die Bruderschafte erst mal abgehängt zu haben. Aber wir wussten auch, dass das nicht lange so bleiben würde. So entschieden wir uns für einen riskanten Plan: Wir gaben uns als Sklaven auf einer der Plantagen auf den Ascadia-Inseln feil, denn das würde die Bruderschaft bestimmt nicht erwarten und eher in Sheogorad suchen, als auf den Plantagen. Wir entschieden uns nicht für die Dren-Plantage, denn sie ist zu groß und dort würde die Bruderschaft zuerst suchen, wenn sie bemerkten, was wir vorhatten. Anstelle davon entschieden wir uns für die Arvel-Planage, die kleiner und nicht so bedeutend war. Wir versteckten vorher natürlich unsere Ausrüstung, die wir in Narsis übrigens überarbeitet und jegliche Symbole oder Polster, die verrieten, dass wir von der Bruderschaft kommen, entfernt haben. Die Rüstung die ich heute trug war das Ergebnis. Jedenfalls war das Problem bei dieser Sache, dass wir die Wirkung der Sklavenfesseln unterschätzten. Sie nimmt dir nicht nur dein Magica, sondern macht auch das Wirken von Zaubern fasst unmöglich. Falls wir also fliehen wollten, mussten wir auf Krallen und Schwanz zurückgreifen, was nicht unbedingt ein Problem war, jedoch konnten wir sterben wie jeder andere auch und die Wachen waren nicht dumm, sie hatten schon öfter Sklavenaufstände erlebt und davon gehört. Sie passten gut auf und hatten ihre Waffen immer Griffbereit. Ein Jahr verging seit der Flucht aus Schwarzmarsch und langsam hatten wir das Gefühl, dass unsere Tarnung nicht mehr lange halten würde. Wir sprachen uns mit den anderen Sklaven ab und überredeten sie zu einem Aufstand. Das erwies sich als ziemlich schwierig, denn es gab nicht allzu viele Sklaven, kaum mehr als Wachen. Außerdem haben wir keinen Weg gefunden an Waffen heran zu kommen, also musste unser erster Angriff auf die Wachen sitzen, sonst würden wir nicht weit kommen. Es gab leider auch einen Schützen auf dem Dach, der das Ganze noch erschwerte.

Und dann ging es los…elf Sklaven gegen sechs Wachen…vielleicht hätte es funktioniert, jedoch flohen einige Sklaven bei der erst besten Gelegenheit, ohne auch nur ihre Fesseln gelöst zu haben…Tahreen und ich konnten gleich zwei Wachen auf einmal überwältigen. Leider kam aber auch noch der Inhaber der Plantage aus dem Verwaltungsgebäude und unterstützte die Wachen mit Magie. Viele der Sklaven, die direkt flüchteten, fielen unter den Pfeilen des Schützen auf dem Dach. Wir teilten uns auf, Tahreen sollte versuchen den Magier den Schlüssel abzunehmen und ich kletterte aufs Dach um mich um den Schützen zu kümmern. Der erwartete nicht, dass sich jemand von hinten auf das Gebäude hinaufstieg, so war es nicht schwer ihn auszuschalten. Auf dem Dach konnte ich dann die ganze Situation überblicken…die meisten waren Tod, die Wachen waren zu gut ausgerüstet…es haben vielleicht zwei geschafft zu fliehen. Als ich dann wieder zurückstieg…“ Ser-Kueij atmete tief durch und schloss die Augen. „Der Magier…er hat Tahreen getötet nicht wahr?“ „Ja Tahreen war tot…der Magier jedoch auch…“ „Aber wer hat ihn dann…“ „Skereas“, sagte Ser-Kueij noch bevor Jeren aussprach. Tränen liefen ihm über die Wangen. „Es war Skereas, Jeren. Tahreen hat den Magier besiegt und sogar schon die Fesseln gelöst, doch dann war Skereas scheinbar wie aus dem nichts aufgetaucht und…hatte ihm seine Klinge ins Herz gestoßen.“ „Es war hart nicht wahr?“ „Hart? Jeren, seit wir sechs waren haben wir kaum einen Schritt von einander getan. Wir haben alles miteinander durchgestanden. Falls wir an etwas dachten, überlegten wir, wie wir es zusammen machen. Fast siebzehn Jahre waren wir Freunde, besser gesagt, wir waren Brüder und dann war er Tod! Das ist mehr als nur hart! Es wäre leichter zu verkraften wenn ihn irgendjemand getötet hätte, aber es war Skereas! Unser…Erzfeind, wenn du so willst. Den, den wir wegen seiner Art abgrundtief hassten, der der uns schon in Schwarzmarsch Probleme gemacht hat, den…den ich hätte töten sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte…aber ich habe es nicht getan und das rächte sich. Anstelle von Skereas war nun Tahreen tot…“ Es schloss wieder die Augen und machte keine Bewegung mehr. Man konnte ihm das Leid im Gesicht stehen sehen. Jeren hatte nie einen solchen Freund. Er wusste nicht ob ein solcher Verlust schlimmer war, als der der eigenen Familie. So ließ er Ser-Kueij seinen Moment der Trauer und sie beide schwiegen. „Und Skereas lächelte nur…dieses arrogante Dreckstück unternahm nichts. Er machte keine Anstalten mich anzugreifen, er lächelte nur…und wartete bis ich an meinem Leid zerbreche. Doch diesen Moment wollte ich ihm nicht gönnen. Ich schnellte nach vorne, was ihn ziemlich überraschte, denn er hoffte, dass ich nur noch ein Häufchen Elend sein würde, packte die Schlüssel, die Tahreen immer noch in den Händen hielt, öffnete die Fesseln und rannte los. Skereas wollte mir noch einen Zauber nachschleudern und mich verfolgen, doch ich machte mich mit meiner Schattenfähigkeit unsichtbar und er konnte mich sogar mit einem Leben-Entdecken-Zauber nicht mehr sehen. So holte ich meine Ausrüstung und floh tiefer ins Land. Dabei blickte ich nicht einmal zurück…“ Er atmete tief durch und entspannte dich, denn anscheinend war der schlimme Teil nun vorbei.
„Seitdem geschah nicht viel. Ich blieb noch anderthalb Jahre auf Vvardenfell an der Westküste in Balmora und verließ Morrowind schließlich nach Westen durch Cyrodill. Dies war natürlich Riskant, denn ich lief mitten in das Gebiet der Bruderschaft, aber entweder sie haben nicht erwartet, dass ich das tue, oder sie haben das Interesse an mir verloren, aber auf jeden Fall gab es keine Zwischenfäll mehr, sogar nicht, als ich in Chendynhal eintraf, dort wo der größte Sitz der Bruderschaft ist. Vielleicht ist es wirklich so, dass sie mich nicht so nah vermuteten, denn ich war praktisch nicht in der Höhle des Löwen, sondern eher zur Hälfte in seinem Maul. Aber ich wollte mein Glück nicht herausfordern und zog weiter nach Westen und nun…bin ich hier, sechsundzwanzig Jahre alt und lebe.“ Den letzten Satz versuchte Ser-Kueij mit einem Lächeln zu untermalen, jedoch scheiterte er kläglich an seiner traurigen Miene. „Das war es also…deine Geschichte“, kommentierte Jeren, „Das mit dem Sklaven hat ja tatsächlich gestimmt.“ Der Argonier rang dich erneut ein Lächeln ab. Dann schwiegen beide. Jeren wollte keine Fragen mehr stellen oder etwas kommentieren, denn Ser-Kueij sah auch so schon fertig aus und man sah ihm an, dass er erst mal Zeit brauchte, bis er sich von seiner Geschichte erholte. „Danke, dass du das getan hast. Ich weiß es fällt dir sehr schwer und ich weiß es sehr zu schätzen.“ Der Argonier atmete tief durch und sagte: „Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich jetzt gerne gehen, das war ein ziemlich harter Tag.“ Jeren nickte nur mit einem Lächeln. „Sehe ich dich morgen?“, fragte er noch. „Ich hole dich hier am Nachmittag ab.“ „Gut. Dann Gute Nacht.“ „Nacht“, verabschiedete sich der Argonier und machte leise die Tür hinter sich zu. Er hat recht, dachte Jeren. Das war ein harter Tag. Zeit zum Schlafen.

Und er legte sich ins Bett und schlief sofort ein.

weuze
20.08.2010, 23:31
Anschluss an die Handlung von "Zwei Beschwörer unterwegs auf den Shivering Isles (http://www.multimediaxis.de/threads/127911-Zwei-Beschw%C3%B6rer-unterwegs-auf-den-Shivering-Isles)" und "Zwei Beschwörer unterwegs auf den Shivering Isles #2 (http://www.multimediaxis.de/threads/128151-Zwei-Beschw%C3%B6rer-unterwegs-auf-den-Shivering-Isles-2)".


Arranges war jetzt fast 2 Tage mit seinem Rotfuchs unterwegs, allerdings nicht auf direktem Wege zur Kaiserstadt, er hielt den Weißgoldturm zu seiner Linken, war aber immer in Grenznähe zu Elsweyr unterwegs. Am zweiten Tag, als langsam aber sicher die Dämmerung einsetzte, suchte er sich mitten im Wald eine geschützte Stelle an einem recht beschaulichen Findling. Er hatte mittlerweile auch seine komplette Ausrüstung gewaschen und sich die doch recht tiefen Augenringe wieder beinahe weggeschlafen. Er machte den ganz normal müden Eindruck, mit einem scharfsinnigen Funkeln in den Augen, den er auch sonst pflegte. Das Einzige, was an ihm noch direkt an den Aufenthalt auf den Inseln erinnerte, war der recht ordentlich zerfetzte Umhang, den er allerdings aus Gewohnheit immernoch trug.

Der Kaiserliche war gerade dabei, sein Pferd neben dem Lagerfeuer abzusatteln und ein kleines Einmannzelt zwischen zwei Bäumen zu errichten, als er einen lauten Ruf, etwas weiter entfernt, wahrnahm. Er konnte nicht genau sagen, was der- oder diejenige da gerufen hatte, aber er hielt kurz inner mit seiner Tätigkeit und horchte auf. Als er schon glaubte, sich das nur eingebildet zu haben und bereits weiterwerkelte, hörte er wieder einen Ruf. Es hörte sich an wie ein Kommando oder ähnliches, das von Jägern ausging oder so, er konnte es jedenfalls nicht richtig zuordnen. Nach dem zweiten Ruf kam auch nichts mehr und der Kampfmagier setzte sich kurze Zeit später an das kleine, gemütliche Feuer und begann, einige Rollen und Papiere zu studieren. Die Formel für den Lich und alles, was dazugehörte um den König der Untoten zu rufen, hatte er mittlerweile verinnerlicht und es gelang ihm jetzt sogar, diese Meisterhürde beinahe ohne Einschränkungen zu überspringen. Er konnte die Kreatur rufen und kämpfen lassen, ohne dabei irgendwie in Zwitracht mit dem mächtigen Wesen zu geraten, allerdings verlangte ihm dieser Spruch alles ab, danach ging für recht lange Zeit nichts mehr, die er nicht mit Schlaf überbrückte. Außerdem hatte er auch inzwischen die Macht der Hungerbeschwörung verstanden. Je mehr Konzentration und Energie er auf sie verwendete, desto mächtiger wurde die daedrische Kreatur, welche er rief.

Arranges wollte sich gerade schlafen legen, als er einige Meter entfernt, ein lautes Knacken im Gebüsch hörte. Er ruckte mit dem Kopf in die Richtung, aus welcher das Geräusch kam. Einige Augenblicke später hörte er ein leises Flüstern, konnte aber nicht sagen, was dort geredet wurde. Der Magier war schnell aufgestanden und schlich in den Schatten des großen Felsblocks. Kaum war er außerhalb des Feuerscheins getreten, brachen zwei Gestalten aus dem Unterholz auf die kleine Lichtung. Ein wohl nur aufs Zertrümmern geschulter Ork mit einem etwas überdimensionierten Zwergenkriegshammer und etwas hinter ihm, ein Bretone, welcher eine Robe trug, die an Gewänder erinnerte, welche sonst nur Mönche zu tragen pflegten. Das sind aber... seltsame Räuber, nicht nur, dass sie sich selbst verraten, nein, sie scheinen wohl auch nicht wirklich zu teilen, was die Ausrüstung angeht... Der komische Mönch erhob seiner Stimme: 'Arranges? ... Ich weiss, dass du hier bist.' Er sah sich kurz suchend um, bevor er fortfuhr: 'Komm raus, ich denke, du weisst, was ich von dir will...' Wenn das mal nicht der Hohepriester ist! Das Schwein, welches mich gleich mit einer halben Streitmacht gejagt hat... Schoss es dem Kaiserlichen durch den Kopf. Arranges sprach eine Formel und vor dem Ork trat ein Markynaz aus einer blutroten Kaskade. Die beiden Krieger gingen sich direkt richtig hart an, aber Arranges hatte keine Lust auf Spielchen und schon nach wenigen Sekunden, streckte das Dremora den Ork nieder, welcher dem schlanken und schnellen Cleymore mit seinem Hammer nicht nachkam. Der Daedra verschwand augenblicklich und der komische Priester stand allein da. Der Kampf war aufbrausend, aber kurz, sodass der Bretone hatten nicht wirklich eingreifen können. Aja... Söldner... 'Lass doch diese Spielchen, ich weiss, dass du hier bist und ich weiss auch, dass du sehrwohl verärgert bist... zu recht, das muss man dir lassen... aber ich kann nicht neben einem Mann leben, dessen... Freunde... hier die Gewalt haben, die ganze Legion, die Klingen und sogar einige Agenten, so dermaßen zu beeinflussen, dass der Wert meiner Befehle praktisch gegen Null geht...' Während der Bretone gesprochen hatte, war er stetig näher zu Arranges Position gewandert und dem Kaiserlichen war dabei nicht entgangen, dass er eine Klinge gezogen hatte. Es musst dem Laut nach zu urteilen, eine recht kurze Klinge gewesen sein, ein Dolch oder Kurzschwert. 'Wir können das hier sicher wie normale Menschen klären...' Meinte der Priester noch und jetzt machte Arranges ihn nur noch einen Meter neben sich um eine Ecke des Felsbrockens aus. Ja sicher und ich heiße erstens Mehrunes und zweitens Dagon... Schnell hatte der Kampfmagier sein Schwert gezogen und schwang es mit beiden Händen ein wenig vortretend... Mit einem eingefrorenen, sehr verdutzten Blick, purzelte der Kopf des Hohepriesters zu Boden, ein Liedschlag später kippte der restliche Körper nach vorn.

Arranges legte sich nur wenig später zur Nachtruhe und begab sich am nächsten Morgen in die Kaiserstadt. Er hatte es eilig, einmal wieder auf einer ordentlichen Matratze zu schlafen, zwar hatte er jetzt zwei Nächte unter freiem Himmel mit seinem Reittier sehr genossen, aber nach fast einem Monat nur ungemütlichem Schlaf, war das einfach nötig. Er reservierte sich im Hotel am Talosplatz ein Zimmer vor, verkaufte seinen Dolch im Marktbezirk für einen ganz ordentlichen Preis und kehrte mit einem jetzt wieder gut gefüllten Geldbeutel zurück ins Hotel. Er hatte die Stadt am Nachmittag erreicht und jetzt war es früher Abend. die Sonne war zwar noch längst nicht im Begriff, unterzugehen, aber Arranges war relativ erschöpft und so legte er sich beinahe direkt hin. Seinen Umhang hatte er durch einen Neuen ersetzt, natürlich wieder in dunkelgrau.

Die Geschichte wird im Gruppenthread "Von Ruinen, Skamps und anderen Gefahren (http://www.multimediaxis.de/threads/128337-Von-Ruinen-Skamps-und-anderen-Gefahren?p=2654109&viewfull=1#post2654109)" fortgesetzt.

Glannaragh
21.08.2010, 17:54
Erynn verließ Skingrad durch das westliche Tor. Es war kurz vor Sonnenaufgang, und die Farbe des Himmels änderte sich bereits zu einem helleren blau, durchsetzt von zarten, rosafarbenen Streifen. In weniger als einer Stunde würde sich die Sonne über den Horizont schieben und der Frieden dieser so unwirklich scheinenden Stunde dem geschäftigen Treiben des Tages weichen. Zu dem Zeitpunkt wollte die Dunkelelfin allerdings schon längst mitten im Grasland der Westebene sein.

Sie begab sich zu den Stallungen vor der Stadt um ihr Pferd von der Koppel zu holen, einen sechsjährigen dunkelbraunen Wallach mit vier weißen Fesseln und einer schmalen, geraden Blesse. Das Tier war der einzige Luxus, den sie sich leistete, aber sie hatte so viel Freude daran, daß sie die Septime dafür gerne ausgab.
Nachdem sie das Pferd -das sie aus einer Laune heraus ‚Falchion’ getauft hatte- gesattelt und ihren Stahlbogen hinten am Sattel befestigt hatte, schwang sie sich auf seinen Rücken und ritt am langen Zügel die Straße hinauf Richtung Nordosten. Nebelfetzen hingen zwischen den Weinstöcken des Surilie-Weinguts zu ihrer Linken, das zu so früher Stunde noch still und verlassen dalag. Sie faßte die Zügel kürzer und trieb ihr Pferd zu einem flotten Trab an, als sie die Plantage hinter sich gelassen hatten. Ihr Ziel war Goblin Jims Höhle. Erynn wußte nicht, wer Goblin Jim war oder warum sich jemand die Mühe machen sollte, einem Goblin einen Namen zu geben, aber das spielte letztendlich auch keine Rolle. Nach einer Weile verließ sie die Straße und bog in die üppige Wildnis der Westebene ab. Jetzt, am frühen Morgen, verströmten die hier verschwenderisch wachsenden Gräser, Blumen und Kräuter einen fast berauschend intensiven Geruch. Die Sonne ging gerade auf und brachte den Tau auf den Blättern zum glitzern. Die Elfin hielt ihr Reittier an und genoß für einen Augenblick diesen Moment voller Schönheit. Dann wandte sie sich direkt nach Norden.

Auf halbem Wege ließ Erynn Falchion in der Nähe einiger großer Felsen zurück. Sie saß ab und vergewisserte sich, daß in der Nähe kein Nachtschatten wuchs, an dem sich das Tier vergiften könnte. Dann löste sie den Bogen vom Sattel und spannte ihn. Mit der Waffe in der Hand schlich sie sich vorsichtig an die Höhle heran. Sie nahm nich den direkten Weg, sondern näherte sich von Osten, so daß ihr die aufgehende Sonne im Rücken stand. Ihre Lederrüstung knarrte leise, als sie hinter einem Busch in Deckung ging. Ein großer Felsen in ihrem Rücken würden hoffentlich dafür sorgen, daß ihr Überraschungen aus Richtung des Großen Forstes erspart blieben. Von ihrer Position aus hatte sie einen guten Blick auf den Höhleneingang wie auch auf den Bereich davor. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen: Goblinjagd war eine Art Sport in der Skingrader Kriegergilde, und sie beteiligte sich mit der gleichen Begeisterung daran wie der Rest der Berufskämpfer auch.
Die Elfin mußte nicht lange warten. Aus Richtung des Hochlandes kam eine kleine, verwachsene Gestalt in Sicht. Der Goblin hatte scheinbar den Schutz der Dunkelheit genutzt, um Beeren oder ähnliches zu sammeln. Jetzt kehrte er zurück, um sich wieder in seinem Bau zu verkriechen. Erynn ließ sich auf ein Knie nieder und zog langsam, ganz langsam einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn locker auf die Sehne. Der Goblin wuselte direkt auf die grobe Brettertür zu, die den Höhleneingang verschloß, so daß sich keine Möglichkeit zu einem sicheren Schuß bot. Die Dunmerin hob den Bogen und stieß einen leisen Pfiff aus. Irritiert hielt das Wesen inne und drehte sich suchend zur Quelle des Geräuschs um. Es blinzelte, als es in die frühe Sonne starrte, deren Schein sich mit den Schatten des Waldes vermischte, und schirmte die Augen mit einer Hand ab. Erynn zog die Sehne bis zum Mundwinkel zurück und schickte den Pfeil auf die Reise. Mit einem dumpfen Klatschen schlug er in die Brust des Goblins ein und riß ihn herum. Er zuckte unkontrolliert, wirbelte im Todeskampf Staub und Grasbüschel auf und lag dann still. Dennoch verblieb die Schützin in ihrer Deckung und legte einen weiteren Pfeil auf die Sehne. Nur wenige Herzschläge später fand sie ihre Vermutung bestätigt: Goblins sind nur selten allein draußen unterwegs. Ich bin mir sicher, daß es noch mindestens einen zweiten gibt. Dieser zweite Goblin tappte in ihr Schußfeld, entdeckte seinen toten Artgenossen und sah sich mißtrauisch witternd um. Perfekt. Er starb ebenso wie der erste. Auch jetzt wartete Erynn wieder eine Weile, aber alles blieb ruhig. Schließlich wagte sie sich hinter ihrem Busch hervor, um die beiden Kadaver zu untersuchen. Wenn gleich sie dabei weiterhin auf ihre Umgebung achtete, tat sie doch ihr bestes, den schaurigen Behälter voller Knochen zu ignorieren, der sich zwischen anderem Müll vor dem Höhleneingang befand. Die Überreste darin sahen beunruhigend menschlich aus.

Wie erwartet fand sie nichts Wertvolles bei den toten Gobbos. Sie trugen rostige, grobgeschmiedete Waffen, die bestenfalls zum Einschmelzen taugten. Erynn ließ sie liegen. Auch die matschigen Beeren und die Steinpilzkappen, welche die Kreaturen bei sich trugen -scheinbar die Ausbeute der vergangenen Nacht-, nahm sie nicht mit. Wer sollte so etwas schon noch essen wollen? Sie jedenfalls nicht. Nachdem Goblinklauen die Nahrungsmittel befingert hatten, wirkten sie auf die Elfin abstoßend. Irgendwie... unrein. Die beiden Pfeile hatten die Aktion ebenfalls nicht überlebt. Schäfte und Federn waren abgeknickt worden, als die Goblins stürzten. Zumindest aber ließ sich eine eiserne Pfeilspitze bergen. Man würde sie noch einmal verwenden können. Sie zog ihren Stahldolch und schnitt die jeweils rechte Hand der Biester ab; wegen dieser Trophäen war sie hauptsächlich gekommen. In die Höhle selbst würde sie nicht gehen, jedenfalls nicht ohne Unterstützung. Die Stollen und Gänge waren normalerweise zu eng und zu verwinkelt, um den Bogen sinnvoll einsetzen zu können. Meist bedeutete er dort mehr eine Behinderung als einen Vorteil. In einer Höhle war man mit einem Schwert besser bedient, aber wenn sie sich schon zu so offensivem Hauen und Stechen durchringen mußte, dann doch lieber mit Rückendeckung.
Nach einem weiteren prüfenden Blick auf ihre Umgebung wandte sie sich zum Gehen, kehrte zu Falchion zurück und verstaute die Ausbeute des Morgens in den Satteltaschen. Das Pferd hatte auf sie gewartet, wie immer, und zupfte zufrieden noch ein paar Gräser, während Erynn den Bogen entspannte und verstaute.

Sie wandten sich wieder Richtung Skingrad. „Tut mir leid, mein Großer. Das war wirklich kein besonders langer Ausflug heute“, sagte sie, wärend sie den Mähnenkamm des Tieres kraulte. „Vielleicht ergibt sich bald mal die Möglichkeit, einen Botengang zu erledigen, so daß wir beide etwas mehr Bewegung kriegen.“
Wieder an den Stallungen angekommen, nahm Erynn ihrem Pferd Sattel und Zaum ab, kontrollierte die Hufe auf eingetretene Steinchen und ließ es dann frei auf der Koppel laufen. Den größten Teil des Lederzeugs konnte sie bei den Ställen lassen, allein die Satteltaschen nahm sie mit.
Die Sonne stand noch nicht im Zenit, als sie Skingrad wieder betrat. Da sie von der Torwache als reguläre Bewohnerin der Stadt erkannt wurde, winkte man sie ohne Überprüfung durch. Sie begab sich direkt zum Gildenhaus, einem wuchtig aussehenden Steinbau, um die Goblinhände loszuwerden.
Von der Eingangshalle wandte sie sich nach rechts in den Speisesaal, wo sie auf Parwen traf. In den acht Monaten, die sie jetzt in Skingrad lebte, hatte sie sich mit der Waldelfin angefreundet. „Und?“ fragte diese nur. „Zwei“, grinste Erynn und warf ihr die blutigen Goblinklauen zu. Damit hatte sich der Zweck der Trophäen auch schon erfüllt: Sie bewiesen die beiden Abschüsse. Die Dunmerin nahm ein Stück Kohle und zeichnete zwei weitere Striche hinter ihren Namen auf einem Stück Papier, das für alle sichtbar an der Wand hing. Sie hinkte den anderen noch ziemlich hinterher, vor allem dem großen Argonier Ah-Malz, hinter dessen Namen sich eine beeindruckende Anzahl von Strichen befand, aber sie spielte ja auch noch nicht so lange mit.
Das wäre erledigt. Was mache ich jetzt nur mit dem angefangenen Tag?

KingPaddy
05.09.2010, 10:24
Diese Offenbarung kam so plötzlich, dass Tarrior erst einen Moment brauchte, bis sie wirklich an seine Geist drang und noch weitere Augenblicke bis er sich ganz darüber klar wurde. Umgehend legte sich in seinem Kopf ein Schalter um und ließ ihn sich dem verweigern. „Das kann unmöglich sein. Du willst mich doch nur hereinlegen“: warf er ihr vor. Verasa schüttelte fahrig den Kopf. „Es ist die Wahrheit Tarrior. Und während wir hier reden, könnte er auf See oder an Land sonst welch unaussprechlichen Gefahren ausgesetzt sein“: widersprach sie dem. Der Dunmer wandte sich mit einer harschen Bewegung ab und blickte wieder aus dem Fenster auf eine hohe Mauer. „Mein Sohn“: hauchte er ungläubig. „Sie lügt nicht“: versuchte sein Verstand ihm klar zu machen, doch seine Gefühle ließen die Vernunft nur tröpfchenweise hindurch. Es war, als wollte man einen Ogrim durch ein Nadelöhr ziehen. Es begann ihn zu übermannen. Er spürte plötzlich eine Last auf den Schultern, die ihn regelrecht zu erdrücken drohte. „Tarrior bitte. Ich lüge nicht. Es ist die Wahrheit“: schwor Verasa und klang regelrecht flehend. Auch ihr Vorrat an emotionaler Kälte und Distanz war im Verlauf dieses Gespräches aufgezehrt worden. „Es kann einfach nicht wahr sein“: murmelte er für sich selbst, ohne das es die Dunmerin verstanden hätte. Doch er wusste, dass er sich etwas vormachte. Diese Frau sprach die Wahrheit. So unglaublich sie auch sein mochte. Er hatte nach all diesen Jahren einen Sohn. Müde massierte sich er sich die Augen. „Sieh mich wenigstens an Tarrior“: bat sie. Zwar drehte er sich daraufhin um, doch Verasa ignorierend trat er an ihr vorbei und auf den kleinen Unterschrank beim Eingang zu. Er merkte wie die Dunmerin aufstand und ihm folgte, aber einen gewissen Abstand hielt. Er entnahm dem Schrank ein Glas und stellte es auf die Oberfläche, dann goss er sich einen ziemlich starken Schnaps ein. Tarrior musste sich an dem Schränkchen mit beiden Händen abstützen. Noch immer hatte er das Gefühl, von alldem erdrückt und erschlagen zu werden. Nach einem Mal tiefen Einatmens nahm er den Schnaps zur Hand. Statt ihn zu trinken, schwenkte er die klare Flüssigkeit nur unschlüssig hin und her und stellte das Glas nach einigen Augenblicken zurück, ohne etwas zu trinken.

Mit einem betrübten Blick, wie der Dunmer aus dem Augenwinkel heraus feststellte, beobachte Verasa ihn schweigend. Kaum hatte Tarrior das Glas wieder abgestellt, griff er sich ohne Umschweife die Flasche, setzte sie an seine Lippen und ließ den starken, brennenden Alkohol einfach in sich hinein fließen. Er schmeckte nichts davon. Das flüssige Feuer lief seine Kehle in einem Strom herunter und füllte die aufkommende Kälte in ihm, mit alkoholischer Hitze. Erst nach etwa einer halben Minute setzte er die Flasche, deren Inhalt jetzt ziemlich zusammen geschrumpft war, ab. „Wochen und Monate ohne einen Tropfen Alkohol“: dachte er wehmütig, zuckte im Anschluss innerlich mit den Schultern und nahm noch einen großen Schluck aus der Flasche. „Was soll’s?“: betäubten seine Gefühle das Gewissen, als er sich nun doch noch den Inhalt des Glases genehmigte. Dann sackte er zusammen und konnte sich gerade noch mit den Armen am Schränkchen abstützen. „Ist alles in Ordnung?“: fragte Verasa umgehend aufgeregt und besorgt. Ein kurzes Glucksen erklang, dann verwandelte es sich immer mehr in ein laut schallendes Lachen. Tarrior hörte Verasas Schritte, wie sie sich von ihm entfernte. Während er wie irre lachte, liefen ihm warme, salzige Tränen über die Wangen. „Ja es ist alles in bester Ordnung!“: brüllte er sarkastisch. „Ich war monatelang unterwegs, weil jemand es so wollte. Eine Frau taucht auf, die ich zu vergessen versucht habe und ich erfahre urplötzlich das ich seit Jahren einen Sohn habe“: sagte er sarkastisch. „Es ist wirklich alles in Ordnung“: fügte er zusammengefasst hinzu. Er vermied es, sich dabei umzudrehen, damit sie sein Gesicht nicht sehen konnte. Dann kippte es in ihm vollständig und die Kraft verließ ihn. Er sank vor dem Schrank auf die Knie. „Lass mich bitte allein“: bat er mit belegter Stimme. „Tarrior, ich…“: wollte sie sagen, doch er schnitt ihr mit einer Handbewegung das Wort ab. „Lass mich bitte allein“: wiederholte er und diesmal mit mehr Nachdruck in der Stimme. Sie nickte schweigend und verließ den Raum. Der Dunmer stand daraufhin auf, schleppte sich zur Sitzecke, legte sich auf das Polster und schloss die Augen. Nach einer Weile, in der die innere Kälte wieder die Überhand bekam und den Schmerz erstickte, schlief er ein.

Er sah Wolken – dunkle, schwarze Wolken. Sein Körper war eingebettet in feinen, schwarz-grauen Sand. Er fühlte das sanfte Reiben der Körner an seiner Haut. Sein Blick war gen Himmel gerichtet. Vor einem dunklen grauen Hintergrund zeichneten sich diese finsteren Schwaden gut ab. Tarrior stemmte sich hoch. Die Umgebung kam ihm vertraut vor. Einsame Felsformationen, abgestorbene Bäume, Knochen und endlose Meere dieses Sandes. „Das Aschland“: erkannte er folgerichtig. Er wandte sich um, wollte wissen aus welcher Richtung die Finsternis am Himmel heran zog. Er folgte dem Verlauf und starrte in einen feurigen Schlund. Einige Augenblicke verstrichen, bis begriff, dass er nicht in eine dämonische Fratze blickte, sondern die feurige Gewalt des Roten Berges vor sich hatte. Brodelnd kochte das Magma, hell und gleißend glühte das Feuer an der Spitze und unaufhörlich türmten sich weitere dunkle Ascheschwaden auf, die über das Land zogen und die Sonne vollkommen aussperrten. Der Rote Berg war wieder erwacht. Der Zorn und die Kraft in seinem Inneren für Tarrior nur allzu deutlich zu spüren. Eine Energie die Vvardenfell verheeren konnte, sollte man sie freisetzen. Ein furchtbarer Schmerz durchzuckte ihn. Er spürte die Pein des Berges, mit dem er schon seit so langer Zeit verbunden war. Etwas quälte den Vulkan, etwas war dabei ihn zu zerstören. Irgendetwas wollte diesen Ausbruch. Die Urgewalt entfesselt von unsichtbarer Macht. Irgendetwas konnte nicht stimmen. Es taten sich Risse an den Flanken auf. Rot wie Blut pulste das Erdfeuer hervor und grub sich glühend heiß einen Weg ins Tal. Alles verbrennend, das auf seinem Weg lag. Die Flammen hielten direkt auf ihn zu. Tarrior wollte fliehen, doch es ging nicht. Er konnte seine Beine nicht bewegen. Es war als wäre er gefesselt. Voller Entsetzen musste er sehen wie das Magma mit einer unmöglichen Geschwindigkeit heranraste und ihn direkt erfasste. Das Erdblut türmte sich zu einer regelrechten Flutwelle auf und spülte über ihn hinfort. Seine Immunität gegen Feuer half ihm zunächst standzuhalten, doch die Schmerzen waren unbeschreiblich. Die Hitze nahm zu und Tarrior fühlte Knochen und Fleisch – sein gesamter Körper zu schmelzen begann. Zwischen den höllischen, flammenden Schleiern schimmerte es für einen kurzen Moment eisblau und er und die gesamte Welt um ihn herum erstarrten zu ewigem Eis. Sein Herz blieb stehen und es wurde schwarz um ihn.

Mit einem Schrei wachte Tarrior aus seinem Alptraum auf. Sofort schien sich sein ganzer Körper zu verkrampfen. Er schnellte aus einer liegenden Position heraus in die Höhe. Kräftige, schuppige Hände packten ihn und drückten ihn mit animalischer Urgewalt zurück in die Kissen, die er nur am Rand unter seinem Kopf spürte. Mit geschlossenen Augen wehrte er sich gegen den Druck, der, so bildete er sich ein, sein Herz zermalmen würde. Er spürte weitere Klauenhände zupacken und ihn herunter drücken. Sein Widerstand erschlaffte und langsam setze Beruhigung ein. Sein Geist klärte sich und er kehrte ins Bewusstsein zurück. Noch leicht panisch riss er die Augen auf und versuchte zu ergründen, wo er sich befand. Sein Blickte irrte zunächst noch schwammig umher, bis er an zwei vernarbten, ausdruckslosen Schuppengesichert hängen blieb. Er erkannte die zwei argonischen Wächter seiner Plantage. Dann schob sich auch ein dritter Argonier in sein Sichtfeld, der ausgesprochen erleichtert wirkte. „Er ist aufgewacht“: verkündete Gilluk freudig und im Raum war erleichtertes Aufatmen zu hören. Zwischen den Gesichtern konnte er einen Blick auf den Rest des Raumes erhaschen. Er war in seinem Schlafzimmer und es hatten sich einige seiner Bediensteten versammelt, aber hauptsächlich waren es Khajiit und Argonier aus Gilluks Gefolge, die nun auch sichtlich beruhigt waren. „Was ist passiert?“: stellte er die naheliegende Frage. „Wir wissen es nicht. Wir fanden dich in der Bibliothek. Du schienst zu schlafen, doch wir konnten dich nicht aufwecken. Dann hast du dich komplett verkrampft und plötzlich wurdest du kochend heiß und wenig später eiskalt. Wir fürchteten schon, dass du sterben würdest. Alle hier waren in Sorge um dich“: klärte Gilluk ihn auf. Tarrior versuchte sich zu erinnern, doch es ging nicht. Es war wie weg geblasen. Er wusste nur noch, dass er Verasa gebeten hatte das Zimmer zu verlassen und sich dann hingelegt hatte. Er schüttelte seinen Kopf um die Benommenheit loszuwerden. Vorsichtig stemmte er sich in eine sitzende Position. Die Argonier waren jederzeit bereit zuzugreifen, wenn es nötig sein sollte.

„Ich denke es geht wieder. Könnte mir jemand ein Glas Wasser bringen?“: bat er. Ein Khajiit war schnell unterwegs. Schweigend warteten sie, bis die Katze mit der Erfrischung zurück war. Tarrior trank es in einem schnellen Zug aus. „Ihr könnt jetzt gehen“: sagte der Dunmer in die Runde. Erst zögerlich, aber dann stetig verließen die Angestellten nun das Schlafzimmer. Zuletzt die beiden vernarbten Wächter. Schließlich war er mit Gilluk allein. „Tu mir einen Gefallen und bring Verasa her. Ich will mich mit ihr allein unterhalten“: bat er seinen Freund. Der Argonier stürmte sofort hinaus. „Was ist los?“: rief er der Echse nach, doch er war bereits entschwunden. „Seltsam“: fand Tarrior. Es dauerte etwas, da kam ein schwer atmender Gilluk mit der schwarzhaarigen Dunmerin zurück. Im Anschluss verließ er den Raum und ließ die Beiden allein. „Du hast Glück. Ich wollte gerade gehen, als dein Diener mich zurückgeholt hat“: sagte sie. Ihr Gesicht hatte sich wieder verschlossen. Die Frau hatte sich entfernt, ebenso wie er sich mittlerweile wieder verschlossen hatte. „Du wolltest gehen?“: fragte er erstaunt. Sie nickte. „Es war dir scheinbar so unangenehm deinem Sohn zu helfen, dass ich dachte du würdest sowieso ablehnen und dich lieber betrinken“: erklärte sie abschätzig. Schuldbewusst blickte Tarrior zu Boden. „Das siehst du falsch. Ich war nur… geschockt und durcheinander. Man erfährt schließlich nicht jeden Tag, dass man einen Sohn hat. Meine Reaktion tut mir Leid. Entschuldige bitte“: entschuldigte er sich. Verasa wirkte überrascht. „Achja Gilluk ist nicht mein Diener, sondern mein Freund“: warf er noch ein. „Die Entschuldig nehme ich an. Sag was willst du von mir?“: wollte sie nun wissen. „Wie gesagt du hast mich falsch verstanden. Ich werde ein Auge auf unseren Sohn haben, sobald er auf Vvardenfell eintrifft, wenn er denn wirklich auf dem Weg hierher ist. Aber ich werde nicht mehr sehr lange hier sein. Es gibt unglaublich wichtige Dinge, um die ich mich kümmern muss. Wie heißt er eigentlich?“: sagte er zu und gab sich versöhnlich. „Er hat gesagt er müsse seinem Freund helfen und das dieser Freund hierher nach Vvardenfell gekommen sei. Dann wird er gewiss hier auftauchen. Sein Name ist Tirian“: antwortete sie. „Tirian“: ließ Tarrior mehrmals in seinen Gedanken erschallen. Er hatte nun also einen Sohn namens Tirian. Plötzlich fiel ihm etwas auf.

„Ein Heiler, auf einem Schiff, der einem Freund in Schwierigkeiten auf Vvardenfell helfen will und auch noch Tirian heißt“: ging es ihm durch den Kopf. „Nein das kann nicht sein“: dachte er ungläubig. „Du sagtest er heißt Tirian, richtig?“: fragte er noch einmal nach. Sie nickte. „Und du hast gesagt, du trägst jetzt den Namen Morvayn. Hat Tirian diesen Namen auch übernommen?“: fragte er weiter. „Ja natürlich, aber ich verstehe nicht worauf du hinaus willst“: bejahte sie. „Nein das ist doch vollkommen unmöglich“: stieß er hervor. Sie schaute ihn fragend an. „Gefällt dir jetzt sein Name nicht?“: beschwerte sie sich. „Nein das ist es nicht“: sagte er. Tirian sein Freund und Tirian sein Sohn waren wahrscheinlich ein und dieselbe Person. Irgendein Gott, irgendein Daedraprinz musste ihn wirklich sehr hassen und seine Spielchen mit ihm spielen. Das hier war an beißender Ironie schon gar nicht mehr zu überbieten, stellte sich schließlich heraus, das er seinen unbekannten Sohn bereits seit Jahren kannte und mit ihm befreundet war und das gerade erst seine persönlichen Schwierigkeiten Tirian dazu gebracht haben hierher zu kommen. Das führte schließlich dazu, dass er nun über diese Verbindung im Klaren war. Diese Geschichte war so verrückt, dass man meinen könnte, Sheogorath hätte sie geschrieben. „Das ist es nicht“: wiederholte er seine Worte noch einmal. „Du wirst es kaum glauben, aber ich kenne unseren Sohn schon seit Jahren“: fing er an zu berichten.

Sie hörte seinen Ausführungen aufmerksam zu. Verasa bestätigte dabei Tarriors Verdacht, dass die beiden Tiriane ein und dieselbe Person waren. Sie konnte es ebenfalls kaum glauben, dass das Schicksal einen derart böses Spiel mit ihnen getrieben hat. Sie äußerte den Verdacht, dass es sich vielleicht sogar um ein Zeichen handeln könnte. Für was oder wen, wusste sie nicht. „Dann bist du wohl der Freund, dem er helfen wollte“: erkannte sie folgerichtig. Tarrior nickte. „Ich habe ihm gesagt, er solle auf sein Schiff zurückkehren und mir nicht folgen. Scheinbar hat er meine Dickköpfigkeit geerbt“: bejahte er. „Dann musst du in ziemlich großen Schwierigkeiten stecken. Er erzählte es zumindest“: schlussfolgerte sie. Tarrior machte eine wegwerfende Bewegung. „Ich bin da tatsächlich in eine üble Sache verstrickt. Deshalb werde ich auch bald ins Landesinnere aufbrechen um diese Sache zu erledigen. Das Ganze könnte also bald erledigt sein. Ich habe Tirian nicht die volle Wahrheit gesagt. Tatsächlich wurde ich von jemandem erpresst, aber mit einem anderen Druckmittel. Und jetzt ergibt sich die Chance selbst Beweise in die Finger zu bekommen um ihn auszuschalten“: erklärte er. „Ins Landesinnere? Sind da nicht die Daedra?“: fragte sie. „Genau. Deshalb wird es auch schwierig werden, aber ich muss es tun. Ansonsten bekomme ich nie wieder meine Ruhe zurück. Tirian wird vermutlich direkt hierher zu meiner Plantage kommen, da er mir ja helfen will. Wenn er hier ankommt, dann solltest du ihn darüber aufklären, dass ich sein Vater bin. Er solle hier bleiben. Ich denke, ich schaffe diese Sache bei Maar Gan schon allein“: schlug er vor. Sie nickte. „Du willst also, dass ich hier bleibe?“: wollte Verasa wissen. Er musterte die Dunmerin.

„Auf Vvardenfell ist es gefährlich. Und dir wird er glauben. Es ist besser du bleibst hinter diesen sicheren Mauern. Aber hör bitte auf meine Bediensteten wie widerliche Sklaven zu betrachten. Sie sind frei, freundlich und loyal“: antworte Tarrior um dann noch anzufügen: „Das ändert nichts an meinen Gefühlen für dich. Es versetzt mir immer noch richtige Stiche auch nur an dich denken zu müssen. Wenn ich dir jemals verzeihen kann, dann wird es noch eine Weile dauern.“ Mit einem Nicken zeigte sie ihm, das sie es ähnlich sah. „Was mir gerade einfällt. Hätte Tirian nicht auch erkennen müssen, das ich sein Vater bin?“: kam ihn eine interessante Frage in den Sinn. Schuldbewusst schaute Verasa zu Boden. „Ich habe ihm nicht viel von dir erzählt und auch gesagt, dass du kurz vor seiner Geburt gestorben bist. Ich hielt es für das Beste“: erzählte sie kleinlaut. Ein „Hmm“ entrang sich Tarriors Kehle. „Ich denke auch, das es richtig war“: stimmte er dem knapp zu. Eine Weile herrschte Schweigen dann verabschiedete sich Verasa von ihm für die Nacht und wollte gehen. Auf der Schwelle blieb sie stehen und drehte sich noch einmal um. „Was ist das eigentlich, womit jemand dich erpressen kann?“: stellte sie eine letzte Frage. „Etwas für das ich mich nicht schäme, aber das Andere wohl nicht verstehen können. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Es tut mir leid“: wollte er auf diese Frage nicht antworten. Die schwarzhaarige Dunmerin nickte und verließ endgültig seine Gemächer und schloss die Tür. Tarrior stand vom Bett auf, auf dem er gesessen hatte, und ging zur Wand hinüber, wo er vor einem Wandteppich stehen blieb. Die Betrachtung des Teppichs konnte einen schon ziemlich verwirren, denn das Muster bestand aus in einander verschlungenen und verdrehten schwarzen Ranken auf rotem Grund. In diesem Wirrwarr waren Symbole des Sechsten Hauses versteckt ebenfalls eingewebt. Bei der kurzen Betrachtung schoss ihm das Gesicht einer rothaarigen, bretonischen Heilerin durch den Geist – nur kurz. Er schob den Teppich etwas zur Seite und legte eine Tür frei, durch die er hindurch trat.

Er fand sich in seinem Kultraum wieder. Alte Kohlebecken im Dagoth-Stil standen an den Wänden. Sie waren erloschen. Mit einem kleinen Feuerball entzündete er eine von ihnen. Sie enthüllte, was sich sonst noch in dem Raum verbarg. Ein Glockenspiel, samt zwei Totems, die es flankierten, bildeten die Mitte das Raumes. An der gegenüberliegenden Wand war der eigentliche Altar aufgebaut. Es handelte sich dabei um einen Triolithen aus schwarzem Stein mit feinen Schnitzereien und roten Verzierungen, in dessen großen Einkerbungen sich Kerzen befanden. Auf dem Triolith stand eine sehr prachtvolle Aschestatue mit einem großen, roten Edelstein mitten in der Stirn. Aus einem kleinen Schrank zu seiner Rechen nahm er eine einfache rote Tonschale und stellte sie auf einen kleinen Tisch neben dem Altar. Aus einem kleinen Säckchen schüttete er ein moosgrünes Pulver und schichtete es in der Schale zu einem Häufchen auf. Es bildete sich eine kleine Flamme zwischen seinem Daumen und Zeigefinger, mit der er das Pulver entzündete. Augenblicklich verströmte es einen eigenartigen, aber doch zu gleich anregenden Geruch im Raum. Tarrior schloss die Tür und setzte sich im Anschluss im Schneidersitz vor den Altar. Dann begann er zu meditieren. „Die Anderen würden es nicht verstehen“: gingen ihm dabei die eigenen Worte nochmals für einen Moment durch den Kopf. Dann versenkte er sich in mentale Leere.

Glannaragh
05.09.2010, 19:15
Erynn legte das Kohlestück wieder weg. Sie setzte sich mit dem Rücken zum Eingang des Raumes, Parwen gegenüber, und zog bedächtig ihre Lederhandschuhe aus. „Die beiden habe ich erwischt, als sie gerade vom Nahrung sammeln zurückkamen. Aber den Clan an sich wird das nicht allzu hart treffen. Man müßte in die Höhle gehen und das ganze Nest ausräuchern, wenn wir diese Plage irgendwann in den Griff bekommen wollen. Vor allem um die alte Mine an der Straße, in der Nähe des Friedhofes, sollte sich jemand kümmern. Dort werden am häufigsten Leute von den Viechern erwischt.“
Parwen stützte das Kinn in beide Hände: „Jemand“, fragte sie mit einem spöttischen Funkeln in den Augen. „Heißt das, du selbst willst deine Nase nicht in diese Stollen stecken?“ Erynn verdrehte die Augen. „Komm schon. Ich bin Bogenschützin, genau wie du. Für so eine Aktion bräuchte man am Besten vier schwergerüstete Orks, die mit Streitkolben bewaffnet durch die Gänge stürmen und alles plattwalzen, was ihnen vor die Füße kommt.“ Die Bosmer grinste bei dem Bild, das sich hinter ihrer Stirn formte. „Ich sehe gerade vier eingedoste und wütende Orks vor mir, die alle gleichzeitig durch einen engen Stollen trampeln und dabei stecken bleiben. Nein, man müßte das schon etwas intelligenter angehen.“
Erynn lehnte sich weit nach rechts und öffnete die Klappe eines windschiefen Schranks, der unter dem Fenster stand. Sie nahm sich ein Bier heraus und öffnete die Flasche, indem sie ihren Dolch als Hebel benutzte. „Ist es dafür nicht noch etwas zu früh?“
„Wieso? Bist du jetzt meine Mama, Parwen?“ Sie ließ den Dolch wieder in ihrem rechten Stiefel verschwinden. „Außerdem bin ich schon seit lange vor Sonnenaufgang wach. Für mich ist es bestimmt schon Nachmittag.“
„Ja, ja.“ Jetzt war es an Parwen, die Augen zu verdrehen. „Es wäre schlauer, zwei Magier am Eingang zu plazieren, die Feuerbälle mit Flächenwirkung in den Stollen schleudern. Ein halbes Dutzend Bogenschützen, in einem Halbkreis vor der Höhle verteilt, könnte sich dann um die Goblins kümmern, die noch herausgekrochen kommen.“
Die Dunkelelfin nahm einen Schluck von dem Bier. „Wo willst du denn zwei Magier herkriegen? Aus der Gilde? Daß ich nicht lache! Eine kombinierte Aktion mit denen würde sicherlich schon daran scheitern, daß sie sich ihre feinen Roben nicht schmutzig machen wollen...“ Die beiden grinsten sich an. Der gegenseitige Spott gehörte zum Habitus beider Gilden. Vergeistigte Bücherwürmer gegen minderbelichtete Haudraufs. So war es schon immer gewesen, so würde es immer sein, und beiden Seiten würde ernstlich etwas fehlen, sollte sich das jemals ändern.
„Wie dem auch sei: Wer bliebe sonst noch übrig? Allenfalls die Legionskampfmagier. Die Jungs sind wirklich hart im Nehmen, aber bis das Militär uns welche von denen freistellt, sind sogar wir beide alt und grau. Außerdem... die kaiserliche Administration schickt keinen von der Elitetruppe, um ein paar Gobbos zu töten. Schon gar nicht in diesen Zeiten.“ Sie starrte kurz ins Leere. „Nein, das ist alles Spinnerei. Ich weiß nur, daß ich nicht versuchen werde, mich allein durch einen Goblinbau zu schnetzeln. Ich würde wohl als Spießbraten für die nächste Clanfete enden, oder sowas ähnliches.“
Parwen seufzte resigniert: „Zumal ganz Tamriel zur Zeit andere Probleme hat. Ein toter Kaiser, die ungeklärte Thronfolge und nicht zuletzt diese seltsamen Tore, die überall aus dem Nichts auftauchen. Schauderhaft, sag ich dir.“
„Hast du schonmal eins gesehen?“
„Mhm.“ Parwen griff nach der Bierflasche und nahm einen kräftigen Zug. „Hier in der Westebene, ungefähr auf halber Strecke zwischen Skingrad und dem, was von Kvatch noch übrig ist. Es steht einfach da, mitten in der Wildnis. Ich hab nur die Beine in die Hand genommen und bin gerannt.“ Die Stimme der Waldelfin war leise geworden, und ihre Augen blicken auf ein Bild, das die Andere nicht sehen konnte. Schließlich schüttelte sie sich, um die Erinnerung zur Seite zu schieben. „Ich sage dir, wenn ich die Wahl hätte, in so ein Ding zu gehen oder in einen Goblinbau – ich würde die Goblins wählen.“
Die Dunkelelfin nickte. Die Bosmerin war eine kluge und umsichtige Kämpferin, und man konnte sich auf ihre Einschätzungen verlassen. Sollte sie selbst einmal auf solch ein Tor treffen –und angesichts der Situation war das nicht ganz unwahrscheinlich- würde sie mehr als vorsichtig sein. „Ich habe noch ein paar Sachen zu erledigen“, gab sie ihrer Freundin zur Antwort. „Wir sehen uns später. Vielleicht rede ich demnächst mal mit Ah-Malz. Die Tore ändern auch nichts daran, daß Reisende an der Straße von Goblins angegriffen werden, und das wirft ein schlechtes Licht auf die Gilde. Sowas können wir uns nicht leisten.“

Sie griff nach ihren Handschuhen und ging nach oben. Hier bewohnte sie ein kleines Zimmer unter dem Dach, das ihr ein wenig Privatsphäre bot. Sie warf die Handschuhe auf das Bett, Schwert, Bogen und Köcher folgten. Dreizehn Pfeile waren noch übrig. Ich sollte mir ein paar neue besorgen, diese hier werden nicht mehr lange reichen. Und dann muß ich mich dringend nach einem Auftrag umsehen, der ein paar Septime in meine Kasse spült. So langsam wird es knapp. Wenn der Graf uns wenigstens die abgeschossenen Goblins bezahlen würde, wäre mein Leben um einiges leichter.
Sie dachte kurz zurück an ihr Elternhaus in Cheydinhal. Da war alles irgendwie unkomplizierter gewesen, und sie hatte sich nie Gedanken machen müssen, wo sie Geld für Ausrüstung und Essen herbekam. Von den Kosten für das Pferd ganz zu schweigen. Aber sie wollte nicht wieder dorthin. So langsam, mit zweiundfünfzig Jahren, war sie irgendwo zwischen halbstark und erwachsen, und Cheydinhal war zu eng für sie geworden. Nein, es ist schon alles gut so, wie es ist. Bedächtig löste sie die Schnallen des Schulterschutzes und des Lederharnischs, beugte sich vor und wuchtete die Rüstungsteile über ihren Kopf, bevor sie diese ordentlich auf den Rüstungsständer hängte, der neben einem kleinen Sekretär in einer Ecke des Raumes stand. Nur gut, daß ich keinen Kettenpanzer trage... Erynn setzte sich aufs Bett, zog mit einiger Mühe die Stiefel aus und schnallte die Beinschienen ab. Sie schnüffelte prüfend an der leinernen Kleidung, die sie unter der Rüstung trug, und entschied sich dafür, sich umzuziehen. Wenn das Wetter warm blieb, würde sie heute Abend in dem kleinen Teich hinter dem Surilie-Weingut ein Bad nehmen. Wenn nicht, würde sie eben noch einen Tag länger stinken. Den Zuber aufzustellen und eimerweise Wasser zu erhitzen würde Stunden dauern, und das war ihr heute definitiv zu anstrengend.
In der Kleidertruhe am Fußende des Bettes wühlte sie nach etwas Passendem zum Anziehen, und entschied sich schließlich für ein dunkelgrünes Hemd und einen langen Rock aus hellbraunem Leinen. Als sie die alten Kleider ablegte, sah sie an sich herunter. Ihre Beine und Arme waren schlank, wenngleich sich die durchtrainierte Muskulatur deulich abzeichnete. Ihr Bauch war flach; leider galt das ebenso für den Bereich darüber. Ob sich das irgendwann nochmal ändert? Eigentlich wäre ich gern weniger... eckig. Verwundert über sich selbst schüttelte sie der Kopf. Vor einem oder zwei Jahren hätte sie sich niemals Gedanken darüber gemacht. Seufend legte sie Rock und Oberteil an und schlüpfte in weiche Hirschlederschuhe. Eine kurze Überprüfung ihres Geldbeutels ergab ein Gesamtvermögen von dreiundsiebzig Septimen, nicht allzu viel, wenn sie auch noch Pfeile kaufen wollte.

Erynn begab sich wieder nach unten. Im Vorbeigehen grüßte sie den Portier, dann verließ sie das Gildenhaus und wandte sich nach rechts. Ihr Ziel war die Herberge der „Zwei Schwestern“, wo sie zu Mittag essen wollte. Die Herberge „Zur Westebene“ war ihr zu teuer, außerdem fand sie die Wirtin seltsam.
Sie stieg die steinerne Treppe zum Eingang des „Zwei Schwestern“ hoch und betrat die Taverne. Hier fand sie sich auf einer Empore wieder, von wo aus sie in den Schankraum hinunterschauen konnte. Durch die leicht rauchige Luft erkannte sie, daß der Laden gut gefüllt war. Viele Leute nahmen hier ihr Mittagessen ein, bevor sie sich weiter ihren Pflichten widmeten.
Die Elfin schlenderte die Treppe herunter und zur Theke, wo sie bei der Wirtin Mog gra-Mogakh etwas gebratenes Wild und Salat bestellte. Die gut gelaunte und redselige Orkfrau versprach, sich schnellstmöglich darum zu kümmern, und schob Erynn ungefragt eine Flasche Wein über den Tresen. „Das geht aufs Haus, Kleines“, sagte sie mit ihrer dunklen, kräftigen Stimme. Es war billiges Zeug, aber die Kämpferin wußte die Geste dennoch zu schätzen und bedankte sich mit einem warmen Lächeln. Sie hatte sich vor nicht ganz einem Monat um ein paar Riesenratten in Mogs Keller gekümmert, und die beiden Frauen waren ins Gespräch gekommen. Da die eine genauso gerne quasselte wie die andere, war es ein langer Abend geworden, an dem Erynn eine neue Freundin gewonnen hatte. So nahm sie die Flasche als ein zusätzliches Dankeschön und setzte sich an einen freien Tisch, um auf ihr Essen zu warten.
Währenddessen lauschte sie den Gesprächen in dem Lokal. Es ging, wie so oft in letzter Zeit, um den mysteriösen Mord am Kaiser, die seltsamen Tore, die anstehende Weinlese. Leider konnte sie keinen Hinweis aufschnappen, der sie vielleicht zu einem einigermaßen gut bezahlten Auftrag führen würde, wenn sie nicht gerade als Erntehelferin arbeiten wollte. Sie beschloß, später zur Burg Skingrad zu gehen und zu fragen, ob nicht vielleicht irgendjemand einen Boten oder Geleitschutz benötigte. So käme sie auch mal wieder für längere Zeit aus der Stadt hinaus, und auch Falchion würde die Bewegung gut tun.
Schließlich kam Mog an ihren Tisch und brachte die Mahlzeit. Sie nahm sich die Zeit für ein Schwätzchen mit der Elfin, erzählte von der neuen Küchenhilfe, die zwar dumm sei wie ein Scheffel Roggenschrot, aber fleißig und freundlich. Im Gegenzug erzählte Erynn zwischen einzelnen Bissen von der Goblinjagd am frühen Morgen und ihrer Suche nach Arbeit. Mog schüttelte bedauernd den Kopf. „Ich habe leider keine Ratten mehr, die du jagen könntest. Aber das weißt du ja selbst am besten. Übrigens: Alle meine Gäste waren sehr angetan von dem Eintopf, den ich am darauffolgenden Tag serviert habe“, sagte sie mit einem verschwörerischen Augenzwinkern. Erynn grinste. Aus irgendeinem Grund hatten die Leute in Cyrodiil ein Problem damit, Rattenfleisch zu essen. Bei ihr zuhause hatte es solcherlei Gerichte allerdings recht häufig gegeben; ihre Mutter hatte da einige großartige Rezepte aus Vvardenfell mitgebracht. Das einzige Problem war, daß man nach dem Genuß des fettigen Fleisches regelmäßig im Freßkoma lag.
Nachdem sie mit dem Essen fertig war, bezahlte sie ihr Essen und verabschiedete sich von der Wirtin. Die Flasche mit dem Wein nahm sie mit. Vielleicht hatten am Abend ein paar Leute in der Gilde Lust auf einen gemütlichen Abend, dann könnten sie das Zeug gemeinsam niedermachen.


Um zehn Septime ärmer, dafür mit gut gefülltem Magen, verließ sie das „Zwei Schwestern“. Sie nahm einen Umweg und schlenderte an der Kapelle vorbei, über die Brücke, welche sich über Skingrads Durchgangsstraße spannte, zu Agnetes Schmiede. Ein Blick auf den Sonnenstand sagte ihr, daß es langsam so spät sein dürfte, daß die trinkfreudige Nordfrau ihren Kater überwunden haben und mittlerweile schon wieder gut dabei sein dürfte. Erynn war egal, wie viel sie soff, sie war die verdammt noch mal beste Schmiedin diesseits der Valusberge! Und sie kannte sich auch mit Pfeilen aus.
Ihr Besuch im „Hammer und Zange fiel kurz aus. Agnete hatte gerade keine fertigen Eisenpfeile vorrätig, versprach aber, der Dunmerin bis zum Abend fünfundzwanzig Stück davon herzustellen. Sie einigten sich auf einen Preis von fünfzig Septimen. Dazu kaufte Erynn noch eine Rolle gewachstes Garn. So langsam wird es wirklich knapp. Ich gehe am besten gleich zur Burg. Hoffentlich braucht dort jemand einen Boten oder Söldner, sonst muß ich mich für die nächsten Tage auf Kosten der Gilde durchfressen. Das wär mir echt peinlich.

Von der Tür zur Schmiede wandte sie sich direkt nach Süden zur Burg Skingrad, die außerhalb der Stadt auf einer Anhöhe stand. Die hohe Brücke zum Burgtor war von Feuerschalen gesäumt, was selbst am hellichten Tag beeindruckend wirkte. Des Nachts war es geradezu überwältigend. Am Tor gab sie sich bei dem diensthabenden Wächter als Mitglied der Kriegergilde zu erkennen, und er ließ sie eintreten, nachdem er ihre kleine Gestalt einer mißtrauischen Musterung unterzogen hatte. Ja, verdammt. Ich bin kein Schrank, aber das heißt nicht, daß ich nicht kämpfen kann, Blödmann. Die Elfin stapfte das kurze Stück zum Ratssaal hoch. Unterwegs fragte sie sich, warum sie in letzter Zeit so gereizt reagierte, wenn jemand sie intensiver ansah. Sie zuckte mit den Schultern und schob sich eine schlohweiße Haarsträhne hinter das spitze Ohr, dann trat sie in die große Halle.
Eine Argonierin in grünem Gewand trat auf sie zu, kaum daß sie das wuchtige Portal hinter sich geschlossen hatte. Sie stellte sich als Hal-Liurz vor und erkundigte sich nach Erynns Wünschen. „Mein Name ist Erynn Releth, meine Dame“, erwiderte sie. „Ich bin Mitglied der Kriegergilde und auf der Suche nach Arbeit. Sagt, gibt es etwas, womit ich der Stadt Skingrad zu Diensten sein kann?“ Die Argonierin überlegte einen kurzen Moment, während sie die Dunmerin abschätzend musterte. „In der Tat“, antwortete sie dann. „Ihr kommt zur rechten Zeit. Ich werde Euch zwei Botschaften mitgeben, die für die Administration von Bravil bestimmt sind. Bitte wartet hier einen Augenblick, während ich die Schriftstücke hole.“
Mit diesen Worten drehte sie sich um und verschwand in den Tiefen des Schlosses. Erynn stand derweil etwas verloren neben dem Eingang herum und hoffte, daß die Frau sich beeilen würde. Die schiere Größe des Herrschaftssitzes machte sie nervös.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kehrte Hal-Liurz zurück und übergab ihr zwei versiegelte Schriftrollen. „Es reicht, wenn ihr morgen früh aufbrecht“, verkündete sie der Bogenschützin. „Es ist zu nichts nutze, wenn Ihr Euch des Nachts im Großen Forst überfallen laßt und die Nachrichten verloren gehen. Sorgt nur dafür, daß sie sicher in Bravil ankommen. Andernfalls könnt Ihr Euch auf mehr Ärger einstellen, als Euch lieb ist. Vergeßt das niemals.“ Sie drückte Erynn einen kleinen Beutel in die Hand. „Hier drin sind fünfzig Septime für Ausgaben, die Ihr auf Eurer Reise haben mögt. In Bravil wird man Euch ein Antwortschreiben mitgeben. Liefert das hier ab, und Ihr erhaltet die Bezahlung für Euren Dienst.“ Sprachs und verschwand.

Fluchtartig verließ die Dunkelelfin die Burg. Sie war wirklich froh, als sie wieder auf der Brücke stand und frische Luft atmete. Die ganze Atmosphäre aufgesetzter Wichtigkeit hatte sie verwirrt und verunsichert; hinzu kam Hal-Liurz eindringliche Warnung, den Auftrag nicht zu versauen. Allerdings fühlte sie sich hier, unter freiem Himmel, schon wieder bedeutend wohler. Natürlich sorge ich dafür, daß dein Wisch sicher ankommt. Was denkst du denn, daß ich damit aus Versehen ein Feuer anzünde, oder was?
Sie ging zurück zum Gildenhaus. Den Abend würde sie wohl hauptsächlich damit verbringen, ihre Ausrüstung zu überprüfen und für den kommenden Tag zu packen. Zwischendurch mußte sie noch ihre Pfeile abholen. Am folgenden Tag wollte sie bei Sonnenaufgang bereits auf dem Weg nach Bravil sein.

weuze
15.09.2010, 23:52
Anschluss an die Handlung von "Von Ruinen, Skamps und anderen Gefahren (http://www.multimediaxis.de/threads/128337-Von-Ruinen-Skamps-und-anderen-Gefahren?p=2669499&viewfull=1#post2669499)".


Arranges war die ganze Nacht durchgeritten und befand sich, als die Sonne aufging schon wieder in den etwas milderen Gefilden des Nordens. Die Landschaft war immernoch alles andere als lebensfreundlich, aber hin und wieder kreuzten kleinere Gruppen Rehe seinen Weg und stellenweise sah man braunes Gras die Schneedecke durchbrechen. Auch der ein oder andere wenigstens zum Teil grüne Busch oder Strauch war zu sehen. Der Kaiserliche hatte nicht den direkten Weg eingeschlagen, ritt aber dennoch recht zielstrebig an den Ort, zu dem er in der letzten Nacht gerufen wurde.

Der Nekromant war auch die folgenden drei Tage unbehelligt unterwegs. Er schlug den Weg nach Osten ein, als er die eisigen Hochebenen der Jerallberge hinter sich gelassen hatte und überquerte am vierten Tag die Grenze zu Morrowind zwischen den Hängen der Valusberge im Osten Cyrodiils und dem Massiv der Jerallketten im Norden und Nordosten. Die Hänge nahmen schnell ab, als er über die wenigen Pässe in das Heimatland der Dunmer kam und schon bald fand er sich in weitläufigen Steppen, karg bewachsen, mit mäßigem Klima, wieder. Er ritt einen Tag nach Norden. Die Vegetation nahm immer mehr ab, bis sie schließlich nur noch aus Sträuchern und borstigem Gras zu bestehen schien.

Es war eigentlich meistens ein gut geratener und oft falsch eingeschlagener Weg dorthin. Eigentlich befand sich der von Arranges gesuchte Ort gar nicht so weit von der Grenze Cyrodiils entfernt, aber die weitläufigen Landschaften ließen das ganze Bild so wirken, als befände er sich mitten im Nirgendwo. Der einzige Orientierungspunkt waren die Silhouetten der mächtigen Gebirge zu seiner Linken, die in Cyrodiil in die Jerallberge überliefen. Es dämmerte schon und die Sonne schickte gerade ihre letzten Strahlen durch den wolkenverhangenen Himmel, als der Kaiserliche in einiger Entfernung ein Gebäude aufragen sah. Es war ein etwas wuchtig wirkender Bau, mit einer recht stabil wirkenden Mauer um das kleine Grundstück. Ein Haus ganz aus Bruchtsein, welcher außen mit Lehm verputzt war. Ein etwas unregelmäßiger Bau mit kleinen Fenstern, welche sich leicht nach außen wölbten und grün schimmerten, wenn die Sonne darauf schien. Die Mauer führte etwas kantig um das ganze Gebäude herum und öffnete sich mit einem Tor direkt gegenüber der Eingangstür des Hauses. Das Anwesen hatte einen kleinen Anbau, aus dem Arranges, als er in den recht großen Hof einritt, schon das Wiehren zweier Pferde vernahm. An einer Seite des Hauses war eine Art Turm angebaut. Eckig und etwa einen Stock höher, als das Wohngebäude. Das Seltsame an dem ganzen Gemäuer war allerdings, dass überall ein anständiges Satteldach zu fehlen schien. Sowohl das Dach des Turms, als auch das Dach des Hauses waren flach und eben. Das ganze Anwesen sei im Stil eines Adelshauses auf der Insel Vvardenfell errichtet worden, wie man Arranges vor vielen Jahren mal gesagt hatte. Er hatte nicht weiter danach gefragt, ihn wunderte nur die doch eher seltsame Architektur, aber andererseits, war sie auch interessant anzuschaun.

Arranges schaute sich einen Moment um, dann stieg er aus dem Sattel. Kaum hatten seine Füße auf dem sandigen Boden aufgesetzt, trat auch schon jemand aus dem stallartigen Anbau. Es war der Botschafter. Aber jetzt, da er sich im eigenen Territorium befand und nicht Arranges im Geheimen aufsuchte, war der Riese unverhüllt. Ein Dreughpanzer umgab den Torso, Beine und Arme waren von einer Rüstung bedeckt, welche auf Vvardenfell hergestellt wurde. Man nannte es Netchleder, das Material, aus welchem die leichte Rüstung bestand. Der Kopf war frei. Um die Hüfte schlang sich ein breiter Gürtel, ähnlich dem, den Arranges besaß. Ein stabiler Lastgürtel aus Leder. An der rechten Seite hingen zwei Dolche aus einem weißen Material, es waren sogenannte Chitindolche. Anscheinend aus den Panzern riesiger Insekten oder Käfern gefertigt, welche es auf Vvardenfell geben solle. An der linken Seite baumelte ein nordisches Langschwert. Und als wäre das nicht genug, sah man auf dem Rücken einen Köcher mit Pfeilen und einen Kurzbogen hängen. Der Botschafter war bewaffnet bis an die Zähne und selbst wenn das Schwert brechen, die Dolche stumpf werden würden oder ihm die Pfeile ausgehen sollten, so sagte man Arranges, verfügte dieser barbarisch wirkende Mann über ein enormes Spektrum an magischem Wissen, auf welches er zurückgreifen konnte. Das Gesicht war überhaupt etwas, von dem man nur schwerlich den Blick wenden konnte. Waren die schaufelartigen Pranken mit den zahlreichen Narben des Hünen schon furchterregend, so setzte das Gesicht dem Ganzen Anblick die Krone auf. Der Kopf war kahl geschoren, nur am Kinn war ein leichter, brauner Ansatz eines Ziegenbärtchens zu erkennen. Die Haut am ganzen Kopf wies einige Pockennarben auf. das linke Ohr war nur noch zur Hälfte vorhanden, es wirkte, als hätte etwas sehr hungriges hineingebissen. Das rechte Auge war nur noch eine weiße, reglose und blinde Kugel. Das andere Auge funkelte in einem satten Giftgrün. Über das gesamte Gesicht verliefen schräg, drei parallele, breite Narben. Es handelte sich um einen Nord. Er öffnete den Mund um Arranges zu begrüßen. Sah man die Zahnreihen dieses Mannes, fühlte man sich irgendwie an den Rachen eines Wolfes erinnert. Die Eckzähne des Oberkiefers traten unnatürlich weit vor und liefen genauso bizarr spitz zu. Die untere Zahnreihe war weitestgehend normal. Die Stimme, welche bellend und stürmisch zugleich klang, auf der anderen Seite aber brodelte wie eine heiße Quelle und dazu einem noch einen kalten Schauer über den Rücken jagte, als würde man Nackt auf dem höchsten Gipfel stehen, drang an die Ohren des zwei Köpfe kleineren Kaiserlichen: 'Arranges, schön euch zu sehen, endlich seid ihr da!' Zweifelsohne war dies ehrlich freundlich gemeint, aber bei so einem verzerrten Ton fiel es oft schwer, dies auch so zu verstehen. 'Ich hoffe, der Meister musste nicht zu lange warten.' Gab Arranges zurück, während er die ihm gereichte Hand des Botschafters schüttelte.
'Aber nein, er hat doch immer genügend zu tun... nichts desto trotz wird es ihn ungemein freuen, mal wieder ein paar Worte mit euch wechseln zu können. Gebt mir euer Pferd und geht schonmal ins Haus, ich komme sofort nach.'
Es war immer wieder seltsam, auf den Botschafter zu treffen. Wenn er Arranges aufsuchte um ihm Nachrichten zu übermitteln, wirkte er stets kühl und berechnend, aber nicht unfreundlich. Jetzt, da er ihm aber tatsächlich in die Augen oder vielmehr in das Auge blicken konnte, während er mit ihm sprach, kam es Arranges immer so vor, als wären sie langjährige gute Freunde und pflegten einen lockeren Umgang miteinander, wann immer sie sich trafen.

Der Nekromant ging auf die Tür zu, welche recht tief in die Wand eingelassen war. Er drückte leicht dagegen, sie war nicht verschlossen und schwang leicht und ohne Quitschen oder Knarren nach innen auf. Vor ihm eröffnete sich das große, gemütlich eingerichtete Wohnzimmer, welches im Erdgeschoss fast den ganzen Raum des Hauses einnahm und eher mit der Empfangshalle eines kleineren Herrenhauses zu vergleichen war. Die Wand gegenüber der Tür wurde vollständig von Bücherregalen eingenommen. An der Wand rechts von Arranges war mittig eine Feuerstelle an der Wand, welche wohl mit einem klassischen Kamin vergleichbar war. Der Boden war mit gewobenen Teppichen ausgelegt. Links führte eine Treppe nach oben und daneben eine nach unten, welche allerdings mit einer Tür am Treppenansatz versehen war. An der Wand, welche nach außen die Front des Hauses bildete, war nahe der Feuerstelle, eine Art Sitzecke eingerichtet. Um einen recht niedrigen Tisch herum, lagen dicke Sitzkissen auf dem Boden. Als der Kaiserliche weitere Schritte in den Raum tat, hörte er es im Keller kurz poltern. Wenige Sekunden später vernahm er das leise Aufschwingen einer Tür hinter sich und kurz darauf drang die typische raue Stimme eines Dunkelelfen zu ihm in den Raum. 'Arranges? Ihr seid ja doch noch recht schnell hier angekommen. Sehr gut!' Arranges drehte sich um und vor ihm stand ein nur wenig größerer Dunmer. Gekleidet in geschnürte Sandalen, eine dunkelblaue Kniehose und ein braunes Hemd. Das Gesicht war schmal, aber fein geschnitten. Die Augen leuchteten intensiv und komplett rot. Auf dem Kopf war ein ausfallender, grau melierter Irokesenschnitt zu sehen. An einem der spitzen Ohren hing ein golden glänzender Ring. 'Meister...' Arranges wollte die Ehrung des Meisters gerade fortführen und sich verneigen, als der Dunmer auf ihn zukam und dies verhinderte, indem er ihn an den Schultern packte und wieder hochzog. 'Lasst doch den Quatsch! Ich habe einen Namen und soweit sind wir doch auch schon, dass ihr es nicht mehr nötig habt, euer Haupt vor mir zu verbeugen...' Meinte der Dunmer gespielt ernst und lächelte. Arranges erwiederte das Lächeln. 'Nun... Jurano... ich freue mich ebenfalls, wiedereinmal Gast bei euch sein zu dürfen.' Der Dunmer nahm die Hände von den Schultern des Kaiserlichen. 'Ihr seid bestimmt erschöpft? Das Gästezimmer oben wäre frei, wenn ihr euch also einen Moment der Ruhe gönnen wollt und euch umziehen wollt, könnt ihr das noch tun... Yuphaistos hat schon begonnen das Mal für den Abend zu bereiten...'
'Sehr gerne...' Arranges wandte sich ab und ging die Treppe hoch, er kannte sich aus und musste daher nicht wirklich suchen oder überlegen. Er betrat das Zimmer, welches etwa ein Drittel so groß war, wie das Erdgeschoss. An einer Wand stand ein komfortables Bett und eine Komode, dem gegenüber standen ein Tisch mit Stuhl. Auf dem Tisch befanden sich eine Waschschüssel und ein paar Tücher. Wie immer... Dachte Arranges und entledigte sich seiner Sachen. Er wusch sich den Staub und den Schweiß der vergangenen Tage vom Körper und zog dann Kleidung aus der Komode an. Eine schwarze Kniehose, darüber eine etwas weitere dunkelblaue Hose und der Oberkörper wurde von einer dunkelgrauen Tunika bedekt. Die Stiefel ließ er stehen, er ging barfuß nach unten.

Jurano erwartete ihn schon und sie setzten sich an den niedrigen Tisch. Keine fünf Minuten später betrat der Hüne wieder das Haus, warf den beiden sich Unterhaltenden einen kurzen Blick zu und verschwand dann nach unten. Wieder einige Munten später kam er nach oben, mit beiden Händen einen etwas größeren Topf vor sich hertragend. Diesen stellte er auf dem Tisch zwischen den beiden ab und holte dann aus einer Glasvitrine noch zwei Suppenteller aus Keramik, sowie das dazugehörige Besteck. 'Du kannst dann für heute deinen Dienst beenden Yuphaistos... komm nachher zu uns und hab Teil am Gespräch...' Sagte der Dunkelelf freundlich und blickte zu dem Hünen auf. 'Gerne...' Meinte der Nord und entfernte sich.

Kurze Zeit später kam er zurück, nun ohne Waffen und ähnlich gekleidet wie Arranges und Jurano. Sie nahmen zusammen das Essen ein und erzählten einander die wichtigsten Neuigkeiten, die jeder mitbrachte. Arranges erzählte von den Zitternden Inseln und was er danach tat. Jurano hörte interessiert zu, warf hin und wieder einen Kommentar ein und fragte etwas. Das Ganze geschah in einer freundlichen und netten Atmosphäre ohne Spannungen oder ähnlichem. Als der Kaiserliche geendet hatte, schwieg Jurano kurz. 'Du wisst, dass das der Gathering auch beigebracht werden will?'
'Nun... ja... Yuphaistos ist einem längeren Spaziergang sicher nicht abgeneigt.'
'Natürlich nicht, euch zweimal in einer Woche in Anvil aufzugabeln hat mich damals auch nicht gestört...'
'Das ist es nicht.' Warf Jurano ein und zwang sie durch ausbleiben seines Grinsens zu ein wenig mehr Ernst. 'Die Gathering ist sich bei dir nicht mehr sicher, sie wollen es von dir persönlich hören Arranges.'
Der Kaiserliche stutzte. Zu der Gathering zu sprächen war in etwa so, als würde man versuchen wollen, einen Troll mit einem Zahnstocher zu erschlagen. Man kam in jedem Fall gebrochen und gedemütigt wieder heraus und hatte noch Tage später Alpträume. 'Aber warum?'
'Sie ziehen es in Erwägung, das Kaltblutritual mit euch aufzufrischen...' Jetzt gefror sogar die Mine des Nords und er sog scharf die Luft ein. Arranges zuckte bei der Nennung des Rituals zusammen und sah etwas verunsichert zwischen seinen beiden Gesprächspartnern hin und her. 'Wie kommt die Gathering darauf, das bei mir zu machen, ich habe mich vor fünf Jahren dabei doch mehr als genug bewiesen?!'
'Die Tatsache, dass du so lange Zeit mit einer Frau unterwegs warst und sie sogar noch deinem Pferd... vorgezogen hast, sieht die Gathering nicht so locker, wie ich es getan hätte... du weisst, was für ein Rahmenbild sie von ihren Mitgliedern haben... Keine Gnade, kein Erbarmen... kein Gefühl!'
'Ja, aber ich würde jetzt vermutlich als Asche eines Verbrannten Ketzers irgendwo im Wind treiben, hätte ich damals versucht mein Reittier zu verteidigen...'
'Das weiss die Gathering auch, aber sie denken, dass sich in deinem Unterbewusstsein etwas dafür entschieden hat, mit ihr zu gehen... deswegen wird euer Ritual wahrscheinlich wiederholt, um eine konstante Verrohung zu gewährleisten... Ich habe auch versucht, sie von diesem Gedanken abzubringen, aber ich bin Meister und kein Gatheringmitglied... Wir sollten uns nun schlafen legen, es ist schon spät und sie erwarten uns schon morgen Abend...' Morgen Abend?! Bei so einer Strecke?! Die sind wohl nicht mehr ganz bei Trost...

Sie legten sich nur wenig später schlafen. Am nächsten Morgen erwachte Arranges schon recht früh. Er behielt die neue Kleidung an und legte seine Ausrüstung darüber, dann trat er nach unten. Jurano war schon zugegen. 'Für ein Frühstück bleibt leider keine Zeit, wir müssen direkt aufbrechen, Yuphaistos hat die Pferde bereits gesattelt und wartet im Hof.' Der Dunkelelf hatte sich ebenfalls ordentlich ausgerüstet, er trug jetzt eine Glasrüstung - ohne Helm, er war etwas eitel, was seine Frisur anging - im Stil von Vvardenfell. Sie saßen kurz darauf in den Sätteln und ritten nach Süden davon. Yuphaistos blieb allein auf dem Anwesen zurück.