PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : RPGH - Breath of Fire II



Enkidu
05.07.2003, 22:47
Viel Spass beim Lesen :)


Bestehende RPGHs:
Breath of Fire (http://forum.rpg-ring.com/forum/showthread.php?s=&threadid=7217) Breath of Fire II (http://forum.rpg-ring.com/forum/showthread.php?s=&threadid=10408) Final Fantasy (http://forum.rpg-ring.com/forum/showthread.php?s=&threadid=5396) Final Fantasy II (http://forum.rpg-ring.com/forum/showthread.php?s=&threadid=5708) Final Fantasy III (http://forum.rpg-ring.com/forum/showthread.php?s=&threadid=6832) Final Fantasy IV (http://forum.rpg-ring.com/forum/showthread.php?s=&threadid=8063) Final Fantasy V (http://forum.rpg-ring.com/forum/showthread.php?s=&threadid=9233)
Jade Cocoon (http://forum.rpg-ring.com/forum/showthread.php?s=&threadid=8517) Seiken Densetsu (http://forum.rpg-ring.com/forum/showthread.php?s=&threadid=7071) Seiken Densetsu 2 (http://forum.rpg-ring.com/forum/showthread.php?s=&threadid=7610) Vagrant Story (http://forum.rpg-ring.com/forum/showthread.php?s=&threadid=8964) Wild Arms (http://forum.rpg-ring.com/forum/showthread.php?s=&threadid=9864)


Breath of Fire II

Die Story
Ryus kleine Schwester Yua spürt eine besondere Verbindung zu dem schlafenden Drachen, der schon seit ewigen Zeiten über das kleine Dörfchen Gate wacht. Wie schon oft zuvor ist Yua fortgelaufen, um dem mystischen Wesen einen Besuch abzustatten und Ryu soll sie zurückholen. Wieder in Gate, scheint sich keiner der Bewohner mehr an ihn zu erinnern. Verwirrt von den Geschehnissen und nicht ganz das begreifend, was um ihn herum geschieht, beschließt Ryu mit Bow, einem jungen Dieb auf der Durchreise, der wohl noch nicht wie all die anderen seinen Verstand verloren hat, mitzukommen.
Machtlos müssen sie mit ansehen, wie sich die geheimnisvolle Sekte St. Eva auf der ganzen Welt ausbreitet und mit weniger herkömmlichen Mitteln versucht, neue Mitglieder anzuwerben.
Ryu bereist die Welt und findet Freunde, die sich dem Widerstand anschließen und mit denen er nach und nach die schreckliche Wahrheit hinter der mysteriösen Religion aufdeckt, letztenendes aber auch erfährt, was damals wirklich in Gate geschah.
Na also, es geht doch ! Während die Story alles andere als herausragend ist, hat es Capcom geschafft, eine Geschichte mehr oder weniger so zu erzählen, wie sie erzählt werden sollte. Denn obwohl man es nicht fertigbrachte, die BoF-typischen Sub-sub-subquests abzulegen, die nervenderweise kaum noch etwas mit dem Hauptplot zu tun haben, hat sich das Storytelling insofern verbessert, dass es immer noch das ein oder andere Geheimnis gibt, dass es aufzudecken gilt. Der Spieler verliert nicht so leicht das Interesse daran wie es noch im Vorgänger der Fall war.
Die gelungenen Charaktere, wenn auch nach wie vor stark klischeebehaftet, zeichnen sie sich erstmals durch Persönlichkeit aus, die auch an einigen Stellen deutlich zum Ausdruck gebracht wird. Ein paar Mitstreiter können sogar mit einer Backgroundstory aufwarten und es gibt Ansätze von Beziehungen zwischen den Figuren, was im ersten Teil ebenfalls komplett ausblieb. Leider sind die Dialoge immernoch simpel und kurz.
Die Story von BoF II ist im Grunde nicht mehr als überdurchschnittlich, für BoF-Verhältnisse aber geradezu phänomenal. Die Fortschritte in diesem Bereich sind zumindest so groß, dass selbst der Nachfolger BoF III nicht mithalten kann.

Das Spiel
Das Spiel mit den aufschlussreichen Itembezeichnungen ist zurück. Dass sich seit dem ersten Teil einiges getan hat, fällt einem sofort ins Auge. Obwohl bei der Umgebung jede Menge Stoff aus dem Vorgänger recyclet wurde, wirkt die ganze Spielwelt nun um einiges lebendiger. Die Details der wunderschönen Charakterdesigns wurden in die kleinen Sprites der Spielfiguren herübergerettet. Stark verbessert wurde auch die gesamte Präsentation und das Interface. Menü- und Kampfgrafik sind augenfreundlicher und Farbenfroher als zuvor.
Die hässlichen Textfenster und einige andere, weniger schöne Dinge wurden leider beibehalten, worüber man bei dem erneuerten Erscheinungsbild aber hinwegsehen kann.
Das Gameplay hingegen bietet nicht viel neues. Nach wie vor hat man kaum Einfluss auf die Charakterentwicklung und schon längst veraltetes Learning-by-Level ist angesagt, was bei einem so kampfintensiven Spiel fast unverzeihlich ist. Ein kleiner grüner Goblin im Menü hält den Spieler übrigens über die Gegnervorkommen des jeweiligen Aufenthaltsortes auf dem Laufenden. Ryus Drachenverwandlungen sind in diesem Titel viel mehr so etwas wie Summons, die für eine einzelne, besonders starke Attacke verwendet werden können und alle MP verbrauchen. Außerdem sind Verschmelzungen mit elementaren Shamaninnen, die den Charakteren zeitweise bestimmte Eigenschaften geben können, sowie verschiedene Gruppenformationen im Kampf möglich, wo es zuvor nur eine vordere bzw. hintere Reihe gegeben hat.
Der Schwierigkeitsgrad ist ähnlich hoch angesiedelt wie im Vorgänger, man wird also über das ein oder andere Aufleveln nicht herumkommen.
Die Musik bietet mal wieder nicht viel Überzeugendes. Viele Stücke des Soundtracks sind eigentlich nicht schlecht, jedenfalls nicht, solange das Spiel sie noch nicht durch ständiges Widerholen schlecht gemacht hat. Es ist einfach nichtmehr schön, wenn man irgendwann begreift, dass für alle folgenden Dungeons nur noch zwei Stücke in Frage kommen, wovon praktisch immer nur eines gespielt wird, gerade wo es in BoF II so viele Dungeons gibt. Ebenso verhält es sich mit den immer wiederkehrenden Townthemes.
Wie schon im ersten Teil gibt es einen Tag/Nacht-Wechsel, der aber kaum Auswirkungen auf das Spielgeschehen hat.
Viele Traditionsgegner tauchen hier das erste Mal auf und wurden noch in allen nachfolgenden Spielen der Serie verwendet.
Drum herum wird erstmals so einiges geboten. Neben Sidequests wie z.B. das Auffinden aller Shamaninnen gibt es hier ein ganz besonderes Minispiel: man bekommt seine eigene Stadt, die sich verändert, je nach dem, wen man darin wohnen lässt. Das Angeln wurde in ein richtiges Minigame umgewandelt und auf die Jagd gehen kann man immernoch.
Der Umfang ist etwas geringer als im ersten Breath of Fire.

Interpretation
Eine Geschichte über Drachen, Religion und Wahrheit, die ganz speziell das Motiv der Heimat aufgreift. Fast jeder Charakter im Spiel sucht einen Platz, an den er zurückkehren kann, auch im übertragenen Sinne und in Bezug auf die Party, was unter anderem im Enddungeon eine große Rolle spielt, als Ryu vor die Wahl gestellt wird.

Fazit
Breath of Fire II ist ein gutes RPG, hat aber mit genau den selben Problemen zu kämpfen wie schon der Vorgänger und zeigt kaum Innovation. Gegenüber dem ersten Teil gibt es merkliche Verbesserungen in nahezu allen Bereichen, was aber nicht in allen Fällen ausreicht, um in dieser Wertung einen Punkt mehr zu erhalten.

Story............4/5
Grafik............4/5
Gameplay.......3/5
Sound...........3/5

Wissenswertes
Das Spiel erschien 1994 in Japan, 1995 in den USA und etwas später sogar hier in Europa für das Superfamicom. Am 21.12.01 wurde es für den GameBoy Advance re-released. Es wurde von Capcom entwickelt und gepublisht, diesesmal übernahmen sie auch die Übersetzung selbst. Es war das letzte Breath of Fire auf einer 16-Bit-Konsole.

Blackadder
05.07.2003, 23:25
guter text, gute kritik.
BoF2 war eines meiner ersten RPGs und ich muss zugeben, meine englischkenntnise beruhten damals auf dieses spiel. ^^

das grösste manko am spiel ist die hohe kampfrate, aber das hat mich nicht davon abgehalten, das game mehrmals durchzuzocken.

Dark Paladin
05.07.2003, 23:27
Habe gerade schon einmal den Teil durchgelesen, den ich durchlesen 'darf'. Habe ja noch keine BoF Teile gezockt, wird auch einmal Zeit, jedoch muss ich erstmal Zeit finden...

Soweit ich beurteilen kann, ist es ein gutes RPGH geworden. Wenn jetzt noch Bilder kommen, dann ist es perfekt! *sabber* ^_^

Hm... Mal nach ebay Angeboten gucken, was die SNES US Version angeht.

Vincent D. Vanderol
06.07.2003, 01:07
Danke für den Hinweis, Wolfi! Gleich mal was dazu posten...

Auch diese RPGH ist wieder klasse geschrieben und läßt kaum Wünsche offen.
BoF2 ist eins meiner Lieblinge auf dem SNES und obwohl das ewige Gekämpfe manchmal wirklich genervt hat (und diese HP-zehrenden MP-Heilitems), hab ichs doch gerne gespielt. Am besten gefiel mir das Chara-Design, dessen Stil leider nie wieder in einem BoF aufgenommen wurde (eine Schande IMO), und es ist auch das einzige der Serie, bei dem ich Nina wirklich mochte, denn sie war von ihrem Charakter und ihrem Hintergrund her ernster und düsterer und absolut nicht nervig!
Interssant sind hier auch die verschieden möglichen Enden der Story von katastrophal bis perfekt gibts da einige Möglichkeiten.
Tja, ich mochte und mag das Spiel sehr gerne, auch wenn mir Teil 4 weiterhin am besten gefällt!

Auf weitere BoF-RPGHs! :)

ByTor
06.07.2003, 02:54
Mal wieder ein ordentliches Review,zwei Sachen fallen mir spontan ein die man anmerken sollte und zwar

-die Special-skills der Charaktere wie die Verwandlung von Jean und dieses Hangeln von Sten,was beides unverzichtbar auf der Weltkarte ist soweit ich weiß

-im Story-teil könnte man ruhig die Dieb-sache in Hometown und Bow erwähnen,schließlich macht dieser Teil storymäßig AFAIK einen Großteil des Spiels aus,ich habs ja selber nicht durchgespielt

Also ich persönlich finde das Spiel sehr langweilig und schlecht bis dahin wo ich gespielt habe(Stens Quest),vorallem den Plot fand ich extrem schwach bis dahin

e7
12.02.2013, 22:18
Aus meiner Sicht ein sehr zutreffendes RPGH zu einem der ersten RPGs, die ich je gespielt habe.


Wieder in Gate, scheint sich keiner der Bewohner mehr an ihn zu erinnern.
Diese Wendung fand ich damals richtig cool. Vielleicht war ich in dem damaligen Alter aber auch nur leicht zu beeindrucken :)


Denn obwohl man es nicht fertigbrachte, die BoF-typischen Sub-sub-subquests abzulegen, die nervenderweise kaum noch etwas mit dem Hauptplot zu tun haben, hat sich das Storytelling insofern verbessert, dass es immer noch das ein oder andere Geheimnis gibt, dass es aufzudecken gilt.
Irgendwie bin ich der Einzige, der die Sub-sub-subquests mochte, zumindest hier und im Nachfolger. Ich fand es interessant, dass man meistens kleinere Ziele verfolgt hat, und erst gegen Ende erfährt, worum es im Großen und Ganzen eigentlich geht. Nur in Teil IV fiel mir das negativ auf, da ich die Subquests dort sehr belanglos fand.


Menü- und Kampfgrafik sind augenfreundlicher und Farbenfroher als zuvor.
Ich finde gerade die Kampfszenen mit ihren detaillierten Sprites und Animationen von Angriffen und Hintergründen immer noch sehr sehenswert. In der Hinsicht bietet ein zur gleichen Zeit erschienenes Final Fantasy VI IMO weniger.


Außerdem sind Verschmelzungen mit elementaren Shamaninnen, die den Charakteren zeitweise bestimmte Eigenschaften geben können, sowie verschiedene Gruppenformationen im Kampf möglich, wo es zuvor nur eine vordere bzw. hintere Reihe gegeben hat.
Das mit den Shamaninnen ist für mich das stärkste Feature in einem ansonsten eher altbackenen Gameplay System. Ich fand es auch sehr cool, dass man dadurch das komplette Aussehen der Charaktere verändern konnte. Leider haben die späteren Spiele sich nur noch auf Ryus Transformationen konzentriert.


Der Schwierigkeitsgrad ist ähnlich hoch angesiedelt wie im Vorgänger, man wird also über das ein oder andere Aufleveln nicht herumkommen.
Das macht die SNES-Version für mich heute auch kaum noch spielbar. In der GBA Version levelt man zum Glück angenehm schnell.


Eine Geschichte über Drachen, Religion und Wahrheit, die ganz speziell das Motiv der Heimat aufgreift. Fast jeder Charakter im Spiel sucht einen Platz, an den er zurückkehren kann, auch im übertragenen Sinne und in Bezug auf die Party, was unter anderem im Enddungeon eine große Rolle spielt, als Ryu vor die Wahl gestellt wird.
Stimmt, mir war dieses Leitmotiv vorher nie bewusst. Gut beobachtet :A


BoF2 war eines meiner ersten RPGs und ich muss zugeben, meine englischkenntnise beruhten damals auf dieses spiel. ^^
Ging mir ähnlich. Das war mein erstes englischsprachiges Spiel mit einem höheren Textumfang, aber ich konnte mich trotzdem irgendwie durchkämpfen und sogar etwas lernen. Schade nur, dass die englische Übersetzung nicht wirklich gut ist.


Am besten gefiel mir das Chara-Design, dessen Stil leider nie wieder in einem BoF aufgenommen wurde (eine Schande IMO), und es ist auch das einzige der Serie, bei dem ich Nina wirklich mochte, denn sie war von ihrem Charakter und ihrem Hintergrund her ernster und düsterer und absolut nicht nervig!
Das Charakterdesign fand ich auch stark, ob nun Hundemensch mit Schlappohren und Armbrust oder Gürteltier(!)-Mensch. Ninas Schwarze Flügel waren auch eine Klasse für sich.

RPG-Geek
12.02.2013, 23:12
Toller Thread. Breath of Fire II ist das erste RPG, das ich je gespielt habe, und es hat wirklich eine ganz besondere Bedeutung für mich. Die Handlung ist heute nichts Besonderes mehr, aber damals war es eins der ersten RPGs mit diesem Thema. Das wenige, was ich damals mit meinen 13 Jahren von der Story verstanden habe, hat mich echt begeistert, und einige spätere Szenen finde ich auch heute noch beeindruckend "creepy". Ein Wunder, dass das Spiel durch die Nintendo-Zensur gekommen ist. Die skurillem und Tierfabel-artige Charaktere mag ich auch sehr gern.
Das elend lange Aufleveln und x-mal quer über die Weltkarte rennen müssen finde ich aus heutiger Sicht allerdings unzumutbar.
Hat hier jemand die Fanübersetzung von Ryusei gespielt? Sie ist ziemlich gut.
Der Nachfolger, BoFIII war für mich eine ziemlich Enttäuschung, irgendwie hab ich ihn nur als ein einziges Subquest im Subquest im Subquest in Erinnerung. BoIV hat mir dann wieder gut gefallen, hatte eine gute Story und einen unnachahmlich hassenswerten Bösewicht. Mich stört aber auch, dass die Charakterdesigns mit jedem Teil weniger ansprechend wurden.

Shieru
15.02.2013, 20:48
Es gibt ne gute deutsche Fanübersetzung von Breath of Fire II, die aus dem Japanischen(!!!!) angefertigt wurde, also keine Zweitübersetzung aus dem Englischen, wie es so oft in der deutschen FanTrans-Szene der Fall ist.

e7
16.02.2013, 12:36
Stimmt, für Breath of Fire II gab es ja nie eine. Offizielle deutsche Übersetzungen gab es ja seltsamerweise nur für die ungeraden Teile (I, III und V).

Narcissu
16.02.2013, 13:58
Habe letztens mal das erste Breath of Fire für SNES angespielt. Hat mir gut gefallen, das Spiel hat eine ausgezeichnete klassische Aura gehabt. Bisher habe ich mich mit der Serie ja noch gar nicht auseinandergsetzt. Mal sehen, wann ich neben den anderen Klassikern mal dazu komme, Breath of Fire auszuprobieren. :)

Gamabunta
16.02.2013, 20:23
Habe letztens mal das erste Breath of Fire für SNES angespielt. Hat mir gut gefallen, das Spiel hat eine ausgezeichnete klassische Aura gehabt. Bisher habe ich mich mit der Serie ja noch gar nicht auseinandergsetzt. Mal sehen, wann ich neben den anderen Klassikern mal dazu komme, Breath of Fire auszuprobieren. :)
Dann musst du nicht sehr lange gespielt haben :D

Ich habe die GBA Version von BoF 1 vor nicht all zu langer Zeit durchgespielt und es hat zwar einige der von BoF bekannten Elemente ist aber im Prinzip ein sehr simples SNES Spiel, welches in der NES Ära hängengeblieben ist. Ich finde selbst die GBA Version würde gegen RPGs der selben Zeit ziemlich abstinken. Ich habe aus Interesse kurz auch die SNES Version angespielt und man könnte das heutzutage sich nicht mehr antun. (Menüs sind eine Katastrophe und man hat kein laufen etc.) Ein NES FF3 ist da schon angenehmer zu spielen.
Deshalb muss ich sagen dass ich ziemlich erstaunt war wie gut es weggekommen ist im RPGH.

BoF 2 hab ich auch schon etwas gespielt, hab aber eine Pause eingelegt. Das Spiel ist in allen Punkten um einiges besser als der erste Teil (und hat die beste Nina der ganzen Reihe :D).