PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Distanzierung der Userkommentare



Antares
23.12.2007, 23:05
Servus.

Gerade eben bin ich mal wieder auf einen Artikel (http://www.serienjunkies.de/news/eigener-sache-17018.html) mit einem der dämlichsten Themen der letzten Zeit gestoßen.

Als Webprogrammierer und Webmaster vergeht einem natürlich sofort die Lust an der Arbeit, da, wie ich denke, wirklich die meisten auf eine diskussionsfreudige Community Wert legen, ob jetzt durch Forum, oder eben Kommentarfunktion.
Ich finde, dass diese Klagewellen im Internet jetzt nun wirklich ihren Höhepunkt erlangt haben.
Und naja, was will man großartig dagegen tun

Und da ich mich in Sachen Recht nicht so wirklich auskenne, wende ich mich mal ans Forum.
Was haltet ihr denn davon?
Und gibt es eine Möglichkeit, um dem eventuell zu entgehen?
Ich dachte hierbei an eine Formulierung wie "Hiermit übernehme ich die volle Verantwortung für sämtliche von mir erstellten Beiträge etc."
Diesen Hinweis könnte man dann eben vor jedes Textformular hinzufügen, aber ich habe keine Ahnung, ob das auch legitim und eben wirksam ist.

NPC Fighter
23.12.2007, 23:19
Ich wage mich mal soweit aus dem Fenster zu lehnen und zu sagen, dass dir das wenig bringen wird.

Was du tun solltest, ist die Protokollierung von IP, Host und Zeitpunkt, um gegebenenfalls später die Schuld "abgeben" zu können. Ansonsten haftest du nämlich ganz allein.


@ Topic: Oh, man. Das LG HH mal wieder. Man kann nur darauf hoffen, dass die Sache vor einem anderen (= kompetenteren) Gericht mindestens abgemildert wird.
Der Schaden, den das LG HH dem deutschsprachigen Internet schon zugefügt hat, lässt sich ja bald gar nicht mehr betiteln.

Antares
23.12.2007, 23:32
@NPC
Klar, ich würde selbstverständlich alles protokolieren. Die Frage ist eben nur, ob das denn auch reicht, bzw. ob ich dann im Falle einer Anklage immernoch betroffen wäre. Ich denke schon, oder?
Das sehe ich eben als größtes problem, da der Webseitenbesitzer eben immer noch der Hauptverantwortliche ist, egal wie stark er dazu beigetragen hat, da er, wie letztendlich auch aus dem Artikel hervorgeht, die Kommentare nicht geprüft hat.
Aber das, was da verlangt wird ist echt die Höhe...als wenn man jeden einzelnen Kommentar überprüfen würde..

NPC Fighter
23.12.2007, 23:40
Ist halt die Frage, wie verhältnismäßig die Überprüfung ist. Bei einem geringen Kommentaraufkommen, wie auf einer privaten Seite, ist es zwar lästig, aber einigermaßen machbar.

Es gab glaube ich auch mal ein Urteil, dass der Seitenbetreiber bei einem bestimmten Aufkommen an Nutzerbeiträgen nicht für einzelne Beiträge haftbar ist, wenn er diese sofort nach Bekanntwerden des Verstoßes gegen XYZ entfernt.
Die Frage bleibt letztendlich dir überlassen, aber wenn du eine private HP machen und im absolut grünen, rechtlichen Bereich liegen willst, solltest du dir überlegen, ob der Arbeitsaufwand, jeden einzelnen Kommentar manuell freizuschalten, nicht eventuell doch vertretbar bleibt. :)

Antares
23.12.2007, 23:44
Ist halt die Frage, wie verhältnismäßig die Überprüfung ist. Bei einem geringen Kommentaraufkommen, wie auf einer privaten Seite, ist es zwar lästig, aber einigermaßen machbar.

Es gab glaube ich auch mal ein Urteil, dass der Seitenbetreiber bei einem bestimmten Aufkommen an Nutzerbeiträgen nicht für einzelne Beiträge haftbar ist, wenn er diese sofort nach Bekanntwerden des Verstoßes gegen XYZ entfernt.
Die Frage bleibt letztendlich dir überlassen, aber wenn du eine private HP machen und im absolut grünen, rechtlichen Bereich liegen willst, solltest du dir überlegen, ob der Arbeitsaufwand, jeden einzelnen Kommentar manuell freizuschalten, nicht eventuell doch vertretbar bleibt. :)

Nein, das ist klar, für private Seiten ist das selbstverständlich machbar, aber erstens ist die Chance von einer "Firma" gefunden zu werden relativ klein und zweitens gibt es recht wenig Leute, die eine Webseite nicht mit dem Ziel, eine breite Community, und ich sag mal "Berühmtheit" zu erlangen, aufbauen.

dead_orc
24.12.2007, 22:41
Ich bin leider kein Jurist (ich wäre es manchmal echt gerne), aber ich versuche einfach mal, diese Frage mit einem etwas anderen Thema zu vergleichen: Rapidshare. Rapidshare dürfte jeder kennen, ein Filehoster, der gerne auch genutzt wird, um illegales Filesharing zu betreiben. Es gab irgendwann ein Urteil, dass Rapidshare nicht verpflichtet ist, jeden einzelnen Upload zu kontrollieren, aber urheberrechtlich geschütztes Material zu entfernen, wenn es gemeldet wird.

Das ist natürlich nicht ganz das selbe, aber schon vergleichbar, denke ich. Wenn in deinen Kommentaren nicht gerade ein terroristischer Anschlag geplant wird, ist es ja auch nur höchstens ein Vergehen dieser Größenordnung.