Chaik
10.12.2007, 17:40
Der Förster
Der Förster
Es war eine späte Herbstnacht, am Horizont hätte er schon die Sonne erkennen können wenn er nicht in einer Hütte mitten im Wald gewohnt hätte. Doch er mochte seinen Beruf sehr, war geradezu mit ihm verwachsen, und widmete ihm sein Leben. Alfred A. Holzhoff war Förster. Der Wald gehörte zu ihm, wie zu anderen Männern ihre Frau gehört.
Alfred mochte die moderne nicht. Strom hatte er nur über einen Generator um für den Notfall licht zu haben, und um das Telefon betreiben zu können das er für seine Arbeit benötigte. Ein Auto fuhr er selten, und auch nur dann wenn es unabdingbar war. Meistens war es Abdingbar. Es erfreute ihn zu Fuß durch die Wälder zu schweifen die ihn seine Verantwortung gelegt wurden. Er kannte sie gut, besser als er überhaupt einen Menschen kannte.
Meist ging er früh hinaus in den Wald, nur mit ein wenig Wasser und Brot, für den Fall das er keine essbaren Früchte fand. Mit sich führte er auch ein Messer und eine alte Holzflöte. Er liebte es, einsam auf einer Lichtung zu sitzen, die Klänge der Tiere, das Pfeifen des Windes, die Lebensgeräusche des Waldes vernehmend, und dort auf seiner Flöte zu spielen, oder Figuren zu schnitzen. Er schnitzte sehr gut. Seine Hütte war geschmückt von seinen Kreationen. Er sah sich als Schaffer und Behüter.
Der Anruf kam überraschend, im ersten moment dachte er an einen hellen Lichtblitz, das Klingeln knallte regelrecht und so wurde Holzhoff aus seinen Gedanken gerissen, er schickte sich zuvor, den Ofen zu heizen. Aber so nahm er ab. "Förster Holzhoff?" sprach er unsicher in die Hörmuschel - er telefonierte nicht oft, und wenn war es ihm sehr fremd. Es dauerte einen moment, dann hörte er eine tiefe, sonore Männerstimme sagen "Ein Förster mit Namen Holzhoff? Nein, wie passend. Hören sie zu, ich rufe sie an und habe eine Beobachtung vorzutragen die in ihren Aufgabenbereich gehört." Holzhoff nahm sich seine Schreibfeder und das Tintenfässchen, bereit sich Notizen zu machen. "Ich höre, so erzählen Sie, was sich zutrug." Wieder zögerte der Anrufer, er schien seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken. Holzhoff wollte nicht länger warten "Nun, nennen sie bitte zuerst ihren Namen. Und dann schildern sie doch, was sie zu schildern haben, denn ich begehre nach ihrer Beobachtung. Zumindest sollte sie den Wald, die Natur betreffen, andernfalls möchte ich sie bitten aufzulegen, nach einer nettgesprochenen Entschuldigung.". Diesmal wurde schnell gesprochen, es überraschte Holzhoff sehr. "Mein Name lautet Karl von Ströhlingen. Ich bin fahrender Künstler, tätig im Bereiche der Musik. Mein Weg führte mich dieses Tages durch ihren Wald und ich fand nahe des Gedenksteines zum Alten Haus derer von Orloff in Richtung Westen eine Besudelung der Natur. Es lagen dort verbrauchte Teile eines Automobiles die wahrhaft zu entsorgen der ältere Besitzer wohl nicht zu tätigen gedachte." Holzhoff überlegte, währenddessen sprach er "Ich bin erfüllt von Dank, das sie mir diese Begebenheit so schilderten, sagen sie, wo fanden sie Unterkunft? Es wäre mir eine Ehre sie in meiner Hütte empfangen zu können." Der Anrufer hängte ein, was zur Verwunderung und zur stillen Entrüstung Holzhoffs führte. "Nun gut, was ich zu wissen gebrauche, weiss ich. So sollte es mir kein weiteres Graus bereiten.".
Er fuhr in seinem Automobil zu der Stelle, die von Ströhlingen ihm genannt hatte, denn zu Fuß hätte er viele Stunden dahin gebraucht, und er benötigte die Kraft der Maschine um ihren toten Cousin aus dem Wald zu schaffen. So traf er nach einiger Zeit an der Stelle ein, die ihm beschrieben wurde und er fand auch schnell das wracke Automobil. Doch selbst so wäre es zu groß für die Ladefläche seines Autos. Aber er hatte eine Säge und eine Axt mitgenommen, um diesen Umstand bereits im Vorfeld bedacht. Er brauchte einige Zeit um das geendete Fahrzeug zu zerlegen um es wegzuschaffen. Doch allmählich zeigten sich erste Erfolge und auch schon bald waren die Stücke verladen. So fuhr er mit seinem Gefährt heraus aus dem Wald, zu der ihm bekannten Abgabestelle für Metallschrott aller art. Er bekam ein geringes Entgeld, aber das war ihm gleichgültig. Er hielt nicht viel von Geld oder Reichtum, und seinen Unterhalt, seine geringen Kosten konnte er auch von seinem Gehalt mehr als gut bestreiten. Er fuhr zurück in seine Hütte.
Die Tür war offen. Sicherlich war sie offen, Holzhoff schloss sie niemals ab, ja, gar hatte die keinen Riegel. Sollte jemand Schutz brauchen würde die Hütte ihren Schutz bieten. Doch, geschlossen war die Tür nicht, das war seltsam. Er betrat sein vertrautes Heim und sah dort einen großen Mann auf seinem Stuhl sitzen. Neben ihm stand ein Akkordeon. "Ich begrüße sie, Alfred A. Holzhoff. Ich bin Karl von Ströhlingen, wie sie sicher zu wissen gedenken. Ich vernahm das Angebot, welches sie gesprochen hatten und beschloss diesem zu folgen. Doch als ich ankam, fuhren sie bereits mit ihrem Gefährt in die andere Richtung davon." Holzhoff fand sehr unglaubwürdig. Denn er war nur kurze Zeit nach dem Anruf losgefahren, und von Ströhlingen musste einen sehr weiten Weg zurücklegen. Das nächste Dorf, wo er zweifelsohne gewesen sein muss um ein telefon benutzen zu können, lag eine halbe Tagesreise zu Fuß entfernt. "Von welchem Platze führten sie das Gespräch mit mir, Herr von Ströhlingen?" "Das Gespräch? Ich war im Wald unterwegs." "Das können sie nicht, im Wald gibt es keine Telefone und sie riefen mich auf das Telefon an!". Von Ströhlingen lächelte wissend, "natürlich, natürlich gibt es im Wald keine Telefone. Aber man benötigt sie auch nicht." Holzhoff wurde verärgert, der Fremde belog ihn. "Sagen sie mir auf der Stelle wer sie sind, und wie sie hierher kommen!" verlange er aufbegehrend zu wissen, und Karl erhob sich von dem Stuhl. Er hatte eine beeindruckende Größe vorzuweisen. "Ich bin hier um ihnen zu Berichten, was ein anderer über sie Sprach. Sie sollen sterben Holzhoff. Ich bin der Bote, der verkündet das ihr Leben endet, nicht mehr und nicht weniger. Doch keine Gram, kein Graus, und keine Trauer. Es ist nicht ihre schuld, der Tod sucht sich aus wen er haben will, und sie suchte er sich aus um ihrem Flötenspiel lauschen zu können." Holzhoff setzte sich an den kargen Holztisch, trank einen Schluck selbstbereiteten Tee. "Der Tod... der Tod." Karl von Ströhlingen schaute ihm mitleidig entgegen "Der Tod, Holzhoff, der Tod.". Holzhoff nahm seine Flöte, von Ströhlingen sein Instrument und sie spielten zusammen eine alte Melodie.
Danach begann das Gespräch von neuem. Holzhoffs Mund zierten abermals die Worte "Der Tod... der Tod." während von Ströhlingen antwortete "Der Tod, Holzhoff, der Tod.". Nun aber begannen sich Holzhoffs Augen in der Ferne zu verlieren, er sprach in gedanken. "Lange habe ich ihm Gedient, seinen Willen verbreitet, von Ströhlingen, sie sind die Sense des Todes. Ich war der, der vor ihnen ihr Amt innehatte. Doch beschloss ich, es nicht mehr zu tun. Nicht mehr des Todes Bote sein." Von Ströhlingen hörte ihm gewissenhaft zu, und trank etwas von dem Tee. Holzhoffs Worte wurden schwächer, seine Augen klärten sich auf, und er starb.
Karl von Ströhlingen blickte neben sich, und sah die Silhouette des Todes neben sich sitzen, der Tod war unbemerkt zu ihnen getreten und hatte sich genommen, wen er wollte. Karl sagte: "Tod, nehme was du nehmen willst , gebe was du geben kannst, und tue was du tun darfst. Es ist deine Geschichte, des Todes Memoiren, Die Texte des Sterbens. Du bist der Herr, es ist alles dein." Von Ströhlingen verblasste. Auch er war nur eine Erinnerung in Holzhoffs Gedächtnis während dieser Starb, starb, kurz bevor er das Telefon abnahm.
Der Förster
Es war eine späte Herbstnacht, am Horizont hätte er schon die Sonne erkennen können, wenn er nicht in einer Hütte mitten im Wald gewohnt hätte. Doch er mochte seinen Beruf sehr, war geradezu mit ihm verwachsen, und widmete ihm sein Leben. Alfred A. Holzhoff war Förster. Der Wald gehörte zu ihm, wie zu anderen Männern ihre Frau gehört.
Alfred mochte die Moderne nicht. Strom hatte er nur über einen Generator um für den Notfall Licht zu haben, und um das Telefon betreiben zu können, das er für seine Arbeit benötigte. Ein Auto fuhr er selten, und auch nur dann, wenn es unabdingbar war. Meistens war es abdingbar. Es erfreute ihn zu Fuß durch die Wälder zu schweifen, die in seine Verantwortung gelegt wurden. Er kannte sie gut, besser als er überhaupt einen Menschen kannte.
Meist ging er früh hinaus in den Wald, nur mit ein wenig Wasser und Brot, für den Fall, dass er keine essbaren Früchte fand. Mit sich führte er auch ein Messer und eine alte Holzflöte. Er liebte es, einsam auf einer Lichtung zu sitzen, die Klänge der Tiere, das Pfeifen des Windes, den Lebensgeräuschen des Waldes lauschend, und dort auf seiner Flöte zu spielen, oder Figuren zu schnitzen. Er schnitzte sehr gut. Seine Hütte war ausgeschmückt von seinen Kreationen. Er sah sich als Schaffer und Behüter.
Der Anruf kam überraschend. Im ersten Moment dachte er an einen hellen Lichtblitz, das Klingeln knallte regelrecht und so wurde Holzhoff aus seinen Gedanken gerissen; er war daran, den Ofen zu heizen. Aber so nahm er ab. "Förster Holzhoff?", sprach er unsicher in die Hörmuschel - er telefonierte nicht oft, und wenn war es ihm sehr fremd. Es dauerte einen Moment, dann hörte er eine tiefe, sonore Männerstimme sagen "Ein Förster mit Namen Holzhoff? Nein, wie passend. Hören sie zu, ich rufe Sie an und habe eine Beobachtung vorzutragen, die in ihren Aufgabenbereich gehört." Holzhoff nahm sich seine Schreibfeder und das Tintenfässchen, bereit, sich Notizen zu machen. "Ich höre, so erzählen Sie, was sich zutrug." Wieder zögerte der Anrufer, er schien seine Aufmerksamkeit auf etwas Anderes zu lenken. Holzhoff wollte nicht länger warten; "Nun, nennen sie bitte zuerst ihren Namen. Und dann schildern sie doch, was sie zu schildern haben, denn ich begehre nach ihrer Beobachtung. Zumindest sollte sie den Wald, die Natur betreffen, andernfalls möchte ich sie bitten aufzulegen, nach einer nettgesprochenen Entschuldigung.". Diesmal wurde schnell gesprochen, es überraschte Holzhoff sehr. "Mein Name lautet Karl von Ströhlingen. Ich bin fahrender Künstler, tätig im Bereiche der Musik. Mein Weg führte mich dieses Tages durch ihren Wald und ich fand, nahe des Gedenksteines zum Alten Haus derer von Orloff, in Richtung Westen eine Besudelung der Natur. Es lagen dort verbrauchte Teile eines Automobiles, die wahrhaft zu entsorgen der ältere Besitzer wohl nicht zu tätigen gedachte." Holzhoff überlegte, währenddessen sprach er "Ich bin erfüllt von Dank, dass sie mir diese Begebenheit so schilderten. Sagen sie, wo fanden sie Unterkunft? Es wäre mir eine Ehre sie in meiner Hütte empfangen zu können." Der Anrufer hängte ein, was zur Verwunderung und zur stillen Entrüstung Holzhoffs führte. "Nun gut, was ich zu wissen gebrauche, weiss ich. So sollte es mir kein weiteres Graus bereiten."
Er fuhr in seinem Automobil zu der Stelle, die von Ströhlingen ihm genannt hatte, denn zu Fuß hätte er viele Stunden dahin gebraucht, und er benötigte die Kraft der Maschine, um ihren toten Cousin aus dem Wald zu schaffen. So traf er nach einiger Zeit an der Stelle ein, die ihm beschrieben wurde und er fand auch schnell das wracke Automobil. Doch selbst so war es zu groß für die Ladefläche seines Autos, aber er hatte eine Säge und eine Axt mitgenommen, um diesen Umstand bereits im Vorfelde bedacht. Es würde einige Zeit vergehen, bis er das geendete Fahrzeug zerlegt hätte um es wegzuschaffen. Doch allmählich zeigten sich erste Erfolge und auch schon bald waren die Stücke verladen. So fuhr er mit seinem Gefährt heraus aus dem Wald, zu der ihm bekannten Abgabestelle für Metallschrott aller Art. Er bekam ein geringes Entgeld, aber das war ihm gleichgültig. Er hielt nicht viel von Geld oder Reichtum und seinen Unterhalt, die geringen Kosten, konnte er auch von seinem Gehalt mehr als gut bestreiten. Er fuhr zurück in seine Hütte.
Die Tür war offen. Natürlich war sie offen, Holzhoff schloss sie niemals ab, ja, gar hatte die keinen Riegel. Sollte jemand Schutz brauchen, würde die Hütte ihren Schutz bieten. Doch, geschlossen war die Tür nicht, das war seltsam. Er betrat sein vertrautes Heim und sah dort einen großen Mann auf seinem Stuhl sitzen. Neben ihm stand ein Akkordeon. "Ich begrüße sie, Alfred A. Holzhoff. Ich bin Karl von Ströhlingen, wie sie sicher zu wissen gedenken. Ich vernahm das Angebot, welches sie ausgeprochen hatten und beschloss diesem zu folgen. Doch als ich ankam, fuhren sie bereits mit ihrem Gefährt in die andere Richtung davon." Holzhoff fand das sehr unglaubwürdig. Denn er war nur kurze Zeit nach dem Anruf losgefahren, und von Ströhlingen hätte einen sehr weiten Weg zurücklegen müssen. Das nächste Dorf, wo er zweifelsohne gewesen sein muss um ein Telefon benutzen zu können, lag eine halbe Tagesreise zu Fuß entfernt. "Von welchem Platze führten sie das Gespräch mit mir, Herr von Ströhlingen?" "Das Gespräch? Ich war im Wald unterwegs." "Das können sie nicht, im Wald gibt es keine Telefone und sie riefen mich auf dem Telefon an!". Von Ströhlingen lächelte wissend, "Natürlich, natürlich gibt es im Wald keine Telefone. Aber man benötigt sie auch nicht." Holzhoff wurde verärgert, der Fremde belog ihn. "Sagen sie mir auf der Stelle wer sie sind, und wie sie hierher kommen!" verlangte er aufbegehrend zu wissen, und Karl erhob sich von dem Stuhl. Er hatte eine beeindruckende Größe vorzuweisen. "Ich bin hier, um ihnen zu berichten, was ein anderer über sie sprach. Sie sollen sterben Holzhoff. Ich bin der Bote, der verkündet, dass ihr Leben endet, nicht mehr und nicht weniger. Doch keine Gram, kein Graus, und keine Trauer. Es ist nicht ihre Schuld, der Tod sucht sich aus, wen er haben will, und sie suchte er sich aus, um ihrem Flötenspiel lauschen zu können." Holzhoff setzte sich an den kargen Holztisch, trank einen Schluck selbstbereiteten Tee. "Der Tod... der Tod." Karl von Ströhlingen schaute ihm mitleidig entgegen "Der Tod, Holzhoff, der Tod." Holzhoff nahm seine Flöte, von Ströhlingen sein Instrument und sie spielten zusammen eine alte Melodie.
Danach begann das Gespräch von neuem. Holzhoffs Mund zierten abermals die Worte "Der Tod... der Tod.", während von Ströhlingen antwortete "Der Tod, Holzhoff, der Tod." Nun aber begannen sich Holzhoffs Augen in der Ferne zu verlieren, er sprach in Gedanken: "Ich habe ihm gedient, seinen Willen verbreitet, von Ströhlingen, sie sind die Sense des Todes. Ich war der, der vor ihnen ihr Amt innehatte. Doch beschloss ich, es nicht mehr zu tun. Nicht mehr des Todes Bote sein." Von Ströhlingen hörte ihm gewissenhaft zu, und trank etwas von dem Tee. Holzhoffs Worte wurden schwächer, seine Augen klärten sich auf, und er starb.
Karl von Ströhlingen blickte neben sich, und sah die Silhouette des Todes neben sich sitzen, der Tod war unbemerkt zu ihnen getreten und hatte sich genommen, wen er wollte. Karl sagte: "Tod, nehme, was du nehmen willst , gebe, was du geben kannst, und tue, was du tun darfst. Es ist deine Geschichte, des Todes Memoiren, Die Texte des Sterbens. Du bist der Herr, es ist alles dein." Von Ströhlingen verblasste. Auch er war nur eine Erinnerung, ein Gedanke, in Holzhoffs Gedächtnis, während dieser starb, starb, kurz bevor er das Telefon abnahm.
Der Förster
Es war eine späte Herbstnacht, am Horizont hätte er schon die Sonne erkennen können wenn er nicht in einer Hütte mitten im Wald gewohnt hätte. Doch er mochte seinen Beruf sehr, war geradezu mit ihm verwachsen, und widmete ihm sein Leben. Alfred A. Holzhoff war Förster. Der Wald gehörte zu ihm, wie zu anderen Männern ihre Frau gehört.
Alfred mochte die moderne nicht. Strom hatte er nur über einen Generator um für den Notfall licht zu haben, und um das Telefon betreiben zu können das er für seine Arbeit benötigte. Ein Auto fuhr er selten, und auch nur dann wenn es unabdingbar war. Meistens war es Abdingbar. Es erfreute ihn zu Fuß durch die Wälder zu schweifen die ihn seine Verantwortung gelegt wurden. Er kannte sie gut, besser als er überhaupt einen Menschen kannte.
Meist ging er früh hinaus in den Wald, nur mit ein wenig Wasser und Brot, für den Fall das er keine essbaren Früchte fand. Mit sich führte er auch ein Messer und eine alte Holzflöte. Er liebte es, einsam auf einer Lichtung zu sitzen, die Klänge der Tiere, das Pfeifen des Windes, die Lebensgeräusche des Waldes vernehmend, und dort auf seiner Flöte zu spielen, oder Figuren zu schnitzen. Er schnitzte sehr gut. Seine Hütte war geschmückt von seinen Kreationen. Er sah sich als Schaffer und Behüter.
Der Anruf kam überraschend, im ersten moment dachte er an einen hellen Lichtblitz, das Klingeln knallte regelrecht und so wurde Holzhoff aus seinen Gedanken gerissen, er schickte sich zuvor, den Ofen zu heizen. Aber so nahm er ab. "Förster Holzhoff?" sprach er unsicher in die Hörmuschel - er telefonierte nicht oft, und wenn war es ihm sehr fremd. Es dauerte einen moment, dann hörte er eine tiefe, sonore Männerstimme sagen "Ein Förster mit Namen Holzhoff? Nein, wie passend. Hören sie zu, ich rufe sie an und habe eine Beobachtung vorzutragen die in ihren Aufgabenbereich gehört." Holzhoff nahm sich seine Schreibfeder und das Tintenfässchen, bereit sich Notizen zu machen. "Ich höre, so erzählen Sie, was sich zutrug." Wieder zögerte der Anrufer, er schien seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken. Holzhoff wollte nicht länger warten "Nun, nennen sie bitte zuerst ihren Namen. Und dann schildern sie doch, was sie zu schildern haben, denn ich begehre nach ihrer Beobachtung. Zumindest sollte sie den Wald, die Natur betreffen, andernfalls möchte ich sie bitten aufzulegen, nach einer nettgesprochenen Entschuldigung.". Diesmal wurde schnell gesprochen, es überraschte Holzhoff sehr. "Mein Name lautet Karl von Ströhlingen. Ich bin fahrender Künstler, tätig im Bereiche der Musik. Mein Weg führte mich dieses Tages durch ihren Wald und ich fand nahe des Gedenksteines zum Alten Haus derer von Orloff in Richtung Westen eine Besudelung der Natur. Es lagen dort verbrauchte Teile eines Automobiles die wahrhaft zu entsorgen der ältere Besitzer wohl nicht zu tätigen gedachte." Holzhoff überlegte, währenddessen sprach er "Ich bin erfüllt von Dank, das sie mir diese Begebenheit so schilderten, sagen sie, wo fanden sie Unterkunft? Es wäre mir eine Ehre sie in meiner Hütte empfangen zu können." Der Anrufer hängte ein, was zur Verwunderung und zur stillen Entrüstung Holzhoffs führte. "Nun gut, was ich zu wissen gebrauche, weiss ich. So sollte es mir kein weiteres Graus bereiten.".
Er fuhr in seinem Automobil zu der Stelle, die von Ströhlingen ihm genannt hatte, denn zu Fuß hätte er viele Stunden dahin gebraucht, und er benötigte die Kraft der Maschine um ihren toten Cousin aus dem Wald zu schaffen. So traf er nach einiger Zeit an der Stelle ein, die ihm beschrieben wurde und er fand auch schnell das wracke Automobil. Doch selbst so wäre es zu groß für die Ladefläche seines Autos. Aber er hatte eine Säge und eine Axt mitgenommen, um diesen Umstand bereits im Vorfeld bedacht. Er brauchte einige Zeit um das geendete Fahrzeug zu zerlegen um es wegzuschaffen. Doch allmählich zeigten sich erste Erfolge und auch schon bald waren die Stücke verladen. So fuhr er mit seinem Gefährt heraus aus dem Wald, zu der ihm bekannten Abgabestelle für Metallschrott aller art. Er bekam ein geringes Entgeld, aber das war ihm gleichgültig. Er hielt nicht viel von Geld oder Reichtum, und seinen Unterhalt, seine geringen Kosten konnte er auch von seinem Gehalt mehr als gut bestreiten. Er fuhr zurück in seine Hütte.
Die Tür war offen. Sicherlich war sie offen, Holzhoff schloss sie niemals ab, ja, gar hatte die keinen Riegel. Sollte jemand Schutz brauchen würde die Hütte ihren Schutz bieten. Doch, geschlossen war die Tür nicht, das war seltsam. Er betrat sein vertrautes Heim und sah dort einen großen Mann auf seinem Stuhl sitzen. Neben ihm stand ein Akkordeon. "Ich begrüße sie, Alfred A. Holzhoff. Ich bin Karl von Ströhlingen, wie sie sicher zu wissen gedenken. Ich vernahm das Angebot, welches sie gesprochen hatten und beschloss diesem zu folgen. Doch als ich ankam, fuhren sie bereits mit ihrem Gefährt in die andere Richtung davon." Holzhoff fand sehr unglaubwürdig. Denn er war nur kurze Zeit nach dem Anruf losgefahren, und von Ströhlingen musste einen sehr weiten Weg zurücklegen. Das nächste Dorf, wo er zweifelsohne gewesen sein muss um ein telefon benutzen zu können, lag eine halbe Tagesreise zu Fuß entfernt. "Von welchem Platze führten sie das Gespräch mit mir, Herr von Ströhlingen?" "Das Gespräch? Ich war im Wald unterwegs." "Das können sie nicht, im Wald gibt es keine Telefone und sie riefen mich auf das Telefon an!". Von Ströhlingen lächelte wissend, "natürlich, natürlich gibt es im Wald keine Telefone. Aber man benötigt sie auch nicht." Holzhoff wurde verärgert, der Fremde belog ihn. "Sagen sie mir auf der Stelle wer sie sind, und wie sie hierher kommen!" verlange er aufbegehrend zu wissen, und Karl erhob sich von dem Stuhl. Er hatte eine beeindruckende Größe vorzuweisen. "Ich bin hier um ihnen zu Berichten, was ein anderer über sie Sprach. Sie sollen sterben Holzhoff. Ich bin der Bote, der verkündet das ihr Leben endet, nicht mehr und nicht weniger. Doch keine Gram, kein Graus, und keine Trauer. Es ist nicht ihre schuld, der Tod sucht sich aus wen er haben will, und sie suchte er sich aus um ihrem Flötenspiel lauschen zu können." Holzhoff setzte sich an den kargen Holztisch, trank einen Schluck selbstbereiteten Tee. "Der Tod... der Tod." Karl von Ströhlingen schaute ihm mitleidig entgegen "Der Tod, Holzhoff, der Tod.". Holzhoff nahm seine Flöte, von Ströhlingen sein Instrument und sie spielten zusammen eine alte Melodie.
Danach begann das Gespräch von neuem. Holzhoffs Mund zierten abermals die Worte "Der Tod... der Tod." während von Ströhlingen antwortete "Der Tod, Holzhoff, der Tod.". Nun aber begannen sich Holzhoffs Augen in der Ferne zu verlieren, er sprach in gedanken. "Lange habe ich ihm Gedient, seinen Willen verbreitet, von Ströhlingen, sie sind die Sense des Todes. Ich war der, der vor ihnen ihr Amt innehatte. Doch beschloss ich, es nicht mehr zu tun. Nicht mehr des Todes Bote sein." Von Ströhlingen hörte ihm gewissenhaft zu, und trank etwas von dem Tee. Holzhoffs Worte wurden schwächer, seine Augen klärten sich auf, und er starb.
Karl von Ströhlingen blickte neben sich, und sah die Silhouette des Todes neben sich sitzen, der Tod war unbemerkt zu ihnen getreten und hatte sich genommen, wen er wollte. Karl sagte: "Tod, nehme was du nehmen willst , gebe was du geben kannst, und tue was du tun darfst. Es ist deine Geschichte, des Todes Memoiren, Die Texte des Sterbens. Du bist der Herr, es ist alles dein." Von Ströhlingen verblasste. Auch er war nur eine Erinnerung in Holzhoffs Gedächtnis während dieser Starb, starb, kurz bevor er das Telefon abnahm.
Der Förster
Es war eine späte Herbstnacht, am Horizont hätte er schon die Sonne erkennen können, wenn er nicht in einer Hütte mitten im Wald gewohnt hätte. Doch er mochte seinen Beruf sehr, war geradezu mit ihm verwachsen, und widmete ihm sein Leben. Alfred A. Holzhoff war Förster. Der Wald gehörte zu ihm, wie zu anderen Männern ihre Frau gehört.
Alfred mochte die Moderne nicht. Strom hatte er nur über einen Generator um für den Notfall Licht zu haben, und um das Telefon betreiben zu können, das er für seine Arbeit benötigte. Ein Auto fuhr er selten, und auch nur dann, wenn es unabdingbar war. Meistens war es abdingbar. Es erfreute ihn zu Fuß durch die Wälder zu schweifen, die in seine Verantwortung gelegt wurden. Er kannte sie gut, besser als er überhaupt einen Menschen kannte.
Meist ging er früh hinaus in den Wald, nur mit ein wenig Wasser und Brot, für den Fall, dass er keine essbaren Früchte fand. Mit sich führte er auch ein Messer und eine alte Holzflöte. Er liebte es, einsam auf einer Lichtung zu sitzen, die Klänge der Tiere, das Pfeifen des Windes, den Lebensgeräuschen des Waldes lauschend, und dort auf seiner Flöte zu spielen, oder Figuren zu schnitzen. Er schnitzte sehr gut. Seine Hütte war ausgeschmückt von seinen Kreationen. Er sah sich als Schaffer und Behüter.
Der Anruf kam überraschend. Im ersten Moment dachte er an einen hellen Lichtblitz, das Klingeln knallte regelrecht und so wurde Holzhoff aus seinen Gedanken gerissen; er war daran, den Ofen zu heizen. Aber so nahm er ab. "Förster Holzhoff?", sprach er unsicher in die Hörmuschel - er telefonierte nicht oft, und wenn war es ihm sehr fremd. Es dauerte einen Moment, dann hörte er eine tiefe, sonore Männerstimme sagen "Ein Förster mit Namen Holzhoff? Nein, wie passend. Hören sie zu, ich rufe Sie an und habe eine Beobachtung vorzutragen, die in ihren Aufgabenbereich gehört." Holzhoff nahm sich seine Schreibfeder und das Tintenfässchen, bereit, sich Notizen zu machen. "Ich höre, so erzählen Sie, was sich zutrug." Wieder zögerte der Anrufer, er schien seine Aufmerksamkeit auf etwas Anderes zu lenken. Holzhoff wollte nicht länger warten; "Nun, nennen sie bitte zuerst ihren Namen. Und dann schildern sie doch, was sie zu schildern haben, denn ich begehre nach ihrer Beobachtung. Zumindest sollte sie den Wald, die Natur betreffen, andernfalls möchte ich sie bitten aufzulegen, nach einer nettgesprochenen Entschuldigung.". Diesmal wurde schnell gesprochen, es überraschte Holzhoff sehr. "Mein Name lautet Karl von Ströhlingen. Ich bin fahrender Künstler, tätig im Bereiche der Musik. Mein Weg führte mich dieses Tages durch ihren Wald und ich fand, nahe des Gedenksteines zum Alten Haus derer von Orloff, in Richtung Westen eine Besudelung der Natur. Es lagen dort verbrauchte Teile eines Automobiles, die wahrhaft zu entsorgen der ältere Besitzer wohl nicht zu tätigen gedachte." Holzhoff überlegte, währenddessen sprach er "Ich bin erfüllt von Dank, dass sie mir diese Begebenheit so schilderten. Sagen sie, wo fanden sie Unterkunft? Es wäre mir eine Ehre sie in meiner Hütte empfangen zu können." Der Anrufer hängte ein, was zur Verwunderung und zur stillen Entrüstung Holzhoffs führte. "Nun gut, was ich zu wissen gebrauche, weiss ich. So sollte es mir kein weiteres Graus bereiten."
Er fuhr in seinem Automobil zu der Stelle, die von Ströhlingen ihm genannt hatte, denn zu Fuß hätte er viele Stunden dahin gebraucht, und er benötigte die Kraft der Maschine, um ihren toten Cousin aus dem Wald zu schaffen. So traf er nach einiger Zeit an der Stelle ein, die ihm beschrieben wurde und er fand auch schnell das wracke Automobil. Doch selbst so war es zu groß für die Ladefläche seines Autos, aber er hatte eine Säge und eine Axt mitgenommen, um diesen Umstand bereits im Vorfelde bedacht. Es würde einige Zeit vergehen, bis er das geendete Fahrzeug zerlegt hätte um es wegzuschaffen. Doch allmählich zeigten sich erste Erfolge und auch schon bald waren die Stücke verladen. So fuhr er mit seinem Gefährt heraus aus dem Wald, zu der ihm bekannten Abgabestelle für Metallschrott aller Art. Er bekam ein geringes Entgeld, aber das war ihm gleichgültig. Er hielt nicht viel von Geld oder Reichtum und seinen Unterhalt, die geringen Kosten, konnte er auch von seinem Gehalt mehr als gut bestreiten. Er fuhr zurück in seine Hütte.
Die Tür war offen. Natürlich war sie offen, Holzhoff schloss sie niemals ab, ja, gar hatte die keinen Riegel. Sollte jemand Schutz brauchen, würde die Hütte ihren Schutz bieten. Doch, geschlossen war die Tür nicht, das war seltsam. Er betrat sein vertrautes Heim und sah dort einen großen Mann auf seinem Stuhl sitzen. Neben ihm stand ein Akkordeon. "Ich begrüße sie, Alfred A. Holzhoff. Ich bin Karl von Ströhlingen, wie sie sicher zu wissen gedenken. Ich vernahm das Angebot, welches sie ausgeprochen hatten und beschloss diesem zu folgen. Doch als ich ankam, fuhren sie bereits mit ihrem Gefährt in die andere Richtung davon." Holzhoff fand das sehr unglaubwürdig. Denn er war nur kurze Zeit nach dem Anruf losgefahren, und von Ströhlingen hätte einen sehr weiten Weg zurücklegen müssen. Das nächste Dorf, wo er zweifelsohne gewesen sein muss um ein Telefon benutzen zu können, lag eine halbe Tagesreise zu Fuß entfernt. "Von welchem Platze führten sie das Gespräch mit mir, Herr von Ströhlingen?" "Das Gespräch? Ich war im Wald unterwegs." "Das können sie nicht, im Wald gibt es keine Telefone und sie riefen mich auf dem Telefon an!". Von Ströhlingen lächelte wissend, "Natürlich, natürlich gibt es im Wald keine Telefone. Aber man benötigt sie auch nicht." Holzhoff wurde verärgert, der Fremde belog ihn. "Sagen sie mir auf der Stelle wer sie sind, und wie sie hierher kommen!" verlangte er aufbegehrend zu wissen, und Karl erhob sich von dem Stuhl. Er hatte eine beeindruckende Größe vorzuweisen. "Ich bin hier, um ihnen zu berichten, was ein anderer über sie sprach. Sie sollen sterben Holzhoff. Ich bin der Bote, der verkündet, dass ihr Leben endet, nicht mehr und nicht weniger. Doch keine Gram, kein Graus, und keine Trauer. Es ist nicht ihre Schuld, der Tod sucht sich aus, wen er haben will, und sie suchte er sich aus, um ihrem Flötenspiel lauschen zu können." Holzhoff setzte sich an den kargen Holztisch, trank einen Schluck selbstbereiteten Tee. "Der Tod... der Tod." Karl von Ströhlingen schaute ihm mitleidig entgegen "Der Tod, Holzhoff, der Tod." Holzhoff nahm seine Flöte, von Ströhlingen sein Instrument und sie spielten zusammen eine alte Melodie.
Danach begann das Gespräch von neuem. Holzhoffs Mund zierten abermals die Worte "Der Tod... der Tod.", während von Ströhlingen antwortete "Der Tod, Holzhoff, der Tod." Nun aber begannen sich Holzhoffs Augen in der Ferne zu verlieren, er sprach in Gedanken: "Ich habe ihm gedient, seinen Willen verbreitet, von Ströhlingen, sie sind die Sense des Todes. Ich war der, der vor ihnen ihr Amt innehatte. Doch beschloss ich, es nicht mehr zu tun. Nicht mehr des Todes Bote sein." Von Ströhlingen hörte ihm gewissenhaft zu, und trank etwas von dem Tee. Holzhoffs Worte wurden schwächer, seine Augen klärten sich auf, und er starb.
Karl von Ströhlingen blickte neben sich, und sah die Silhouette des Todes neben sich sitzen, der Tod war unbemerkt zu ihnen getreten und hatte sich genommen, wen er wollte. Karl sagte: "Tod, nehme, was du nehmen willst , gebe, was du geben kannst, und tue, was du tun darfst. Es ist deine Geschichte, des Todes Memoiren, Die Texte des Sterbens. Du bist der Herr, es ist alles dein." Von Ströhlingen verblasste. Auch er war nur eine Erinnerung, ein Gedanke, in Holzhoffs Gedächtnis, während dieser starb, starb, kurz bevor er das Telefon abnahm.