Pursy
25.11.2007, 22:55
Also ich hab in den letzten Monaten mich ab und an mal hingesetzt und was geschrieben. Dabei ist das hier zustande gekommen. Die Idee war ursprünglich für eine RPG-Runde gedacht gewesen, aber ich hatte einfach so viel Spass am schreiben, dass ich zumindest schon mal das hier alleine geschrieben habe.
Und wie immer: C&C are very welcome!
Gespannt sah ich auf die Finger des Truppführers. Wie hypnotisiert folgte ich den drei Fingern, die er langsam vor seinem maskierten Gesicht hielt. Endlich zählte er leise runter, während er die mit seiner Hand nachvollzog. „3… 2… 1… Los, los, los!“
Zeitgleich zündete jemand den kleinen Sprengsatz, der die Tür öffnete und uns ohne Probleme in das Foyer der Firma vorstießen ließ. Rasch stürmten wir aus dem Treppenhaus hinein und flankierten den Raum. Schnell sicherten wir die zwei Türen, untersuchten das Treiben dahinter mit Glasfaserlinsen und blockten danach eine Tür.
Ich ging den Plan noch einmal durch. Genau hinter dieser Tür lag nach unserem Wissenstand ein kleiner, aber sich öffnender Raum, der ohne Fenster war und indem sich zwei Männer mit mehreren Geiseln verschanzt hatten. Nur zwei Türen führten aus diesem wieder heraus. Die eine Tür nach Westen, in den Raum, den wir gerade mit einem Blocker zugemacht hatten und somit als Sackgasse galt, der außerdem von Scharfschützen unter Beobachtung lag. Von dort konnte man nur noch einen Raum westlich erreichen, der auch von dem nun zu stürmenden Raum erreichen konnte. Dieser hatte zwar auch Fenster, aber für unsere Schützen war es unmöglich, dort einzusehen. Und eben dort konnten die Geiselnehmer aus direkt hinein.
„Schon bei der Lagebesprechung hielt ich den anderen Weg zur Stürmung für sicherer, da sich dort auf keinen Fall jemand ungesehen befinden konnte.“
Der Mann zog langsam an seiner Zigarette, die im dunklen Raum einen leichten, rot glimmenden Schein von sich gab und nur kurz sein Gesicht erhellte. Vernarbt schien es, sehr streng und gefühllos. Er legte die Zigarette kurz in den Aschenbecher. „Ja, das steht auch hier im Protokoll. Wie ging es denn nun weiter?“ Seine Stimme klang rau, aber geduldig.
„Nun… wir sicherten den mit Blendgranaten vor und zogen direkt danach in den Raum.
Ich ging als zweiter hinein, sah aber noch, wie jemand auf der gegenüberliegenden Seite in dem kleinen Gang Richtung Sackgasse verschwand.
„Charlie Zero, ein Ziel…“ – „Charlie Zero, Schussfreigabe.“
Selbst durch die geschlossene Tür im Westen konnte man noch das Hämmern der Scharfschützengewehrs, das klirren des Fensters und anschließend das Schreien einer Frau hören, wahrscheinlich eine Geisel. Dir Tür öffnete sich und eine Frau sprang einem Kollegen weinen in die Armee.
Verdammt. Jetzt würde es für den anderen Typen kein halten mehr geben, warum sollte er uns jetzt noch vertrauen?
Schnell ließ der Commander das andere Team an der offenen Tür postieren, um auch dort mit einer Blendgranate den Raum zu stürmen. Die Granate wurde geworfen, explodierte und sie stürmten den Raum.
Doch sofort danach war eine Salve von Schüssen zu hören, keine von unseren. Alle drei Männer, das Rote Team und der Commander wurden niedergeschossen, scheinbar aber Glücksschüsse, denn er schoss weiter. Und so wie er traf absolut ungezielt.
„Ich mache euch alle, ihr Schweine!“ schrie er, bevor ich überhaupt ganz realisiert hatte, was passiert war.
„Sofort danach gab ich dem HQ den Status durch, während mein Kollege sich immer noch mit der Geisel beschäftigte und versuchte sie zu beruhigen.“
„Hatten sie bereits nachgesehen, wie der Status von Team Rot und ihres Commanders war?“ Langsam zog er eine weitere Zigarette aus seiner Packung und zündete sie an. Nun konnte ich auch seine alten, groben Hände sehen, die Kraftvoll und keineswegs verschrumpelt wirkte.
„Nein, ich wollte mich nicht auch so leicht in Gefahr bringen. Dafür waren sie zu weit im Flur gegangen.“
„Und was passierte dann?“ reagierte der Mann nun hastiger.
„Nun, ich wartete auf Befehl der HQ, als ich plötzlich wieder das Subjekt hören konnte.“
Gerade hatte ich mich hockend an die Wand direkt neben der Tür gelehnt, als ich ihn hören konnte. „Was zum…?“ und da wurde er auch schon durch das bersten einer Glassscheibe unterbrochen. Kurz danach hörte ich auch schon wie er aus seiner Waffe wieder Schüsse abgab, die allerdings diesmal das andere Fenster trafen und ein weiteres klirren hervor rief. Plötzlich herrschte Stille.
Nun übermannte mich meine Neugierde. Schnell lehnte ich mich um die Ecke und legte die Waffe an. Und was ich sah, schien in diesem Moment unglaublich.
Eine Person… nein, ganz sicher eine Frau. Lange rote Haare, durch einen schwarzen, hautengen Bodysuit betonte schlanke, weibliche Figur, vielleicht Anfang zwanzig.
Diese Frau stand dort neben dem regungslosen Körper eines Mannes, dem nicht nur eine Waffe auf der Brust lag, sondern auch eine Art Spritze im Körper stecken hatte, jedoch viel schmaler und oval geformt.
Die Frau hatte mich noch gar nicht bemerkt. Sie hatte sich nach hinten in die Ecke des Raumes gewandt und untersuchte dort den Leichnam einer anderen Person. Der Mann war sicher Tod.
„Sie untersuchte ihn? Wie meinen sie das?“ Der Mann fragte, als sei er überrascht.
„Nun“, ich überlegte kurz. „Sie öffnete kurz sein Jackett und griff in die Taschen, als würde sie etwas suchen.“
„Hat sie es gefunden? Das was sie suchte?“ Seine Stimme war wieder ganz ruhig.
„Das kann ich nicht sicher sagen, Sir. Sie hatte auch keine Taschen, wo sie etwas hätte einstecken können.“
Der Mann lachte kurz. „Frauen haben genug Orte, wo sie Sachen verstecken können. Also diese Frau. Erzählen sie weiter.“
Langsam schlich ich näher, immer mit der Waffe auf die Frau gerichtet. Nur kurz überprüfte ich, wie es dem Team Rot und dem Commander ging, aber es sah schlecht aus.
Wieder ging ich näher, langsam. Ganz langsam.
Dennoch war ich ein wenig unvorsichtig und trat auf den Putz, der von der Wand abgebröckelt war.
Und nun begann das Wunder. Sofort hatte ich wahrgenommen, dass sie mich bemerkt hatte. Ich fühlte, oder besser noch, ich erahnte, dass sie sich bewegen würde und schoss einen Warnschuss.
Die Kugel flog und blieb nur wenige vor ihrem Gesicht in der Wand stecken. Doch nicht, weil ich schlecht gezielt hatte, sondern weil sie sich bereits 4 Meter weiter entlang der Wand bewegt hatte. Diese unglaubliche Geschwindigkeit. In nicht mal einem Wimpernschlag hatte sie sich dort hin bewegt und es wirkte als hätte sie sogar noch vor der Kugel gestoppt. Ihr geschocktes Gesicht werde ich nie vergessen. Immer noch blieb sie so stehen, mit dem Blick aus dem Fenster, jedoch jetzt regungslos.
„Halt, Polizei. Runter auf den Boden, Sofort!“ schrie ich ihr entgegen, immer noch mit der Waffe angelegt. Doch sie regte sich nicht. „Runter… sofort!“ Immer noch keine Regung.
„Verdammt“, dachte ich, „das ist doch nicht normal.“ Nun wandte sie langsam ihren Blick zu mir. Ein eiskalter Blick, der mich kalt über den Rücken lief. Doch langsam begann sie zu lächeln. „Was… ist heutzutage schon noch normal?“
Ich erschrak. War es die Antwort auf das, was ich gedacht hatte? Hatte ich es laut ausgesprochen?
„Runter auf den Boden!“ rief ich, doch ihr lächeln verschwand nicht. Sie drehte sich langsam um und deutete mit der Handfläche ihrer Rechten Hand auf den Schreibtisch zu ihrer rechten.
„Tun sie endlich was ich sage, sonst…“ Was sonst? Sollte ich schießen? Wo blieb die Verstärkung?
„Keine Sorge… wir sehen uns schon noch wieder.“ Ruckartig zog sie ihre Hand nach vorne und vom Schreibtisch flogen mehrere Stifte, Blätter, ja sogar das Telefon und eine Tastatur in meine Richtung, bevor ich überhaupt reagieren konnte.
Die Blätter flogen umher, behinderten meine Sicht. Wie ein Wirbelsturm, unberechenbar und, jedenfalls für Blicke, undurchdringbar.
Das Telefon prallte gegen mein Bein, die Tastatur schlug meine Waffe zur Seite.
Die Blätter legten sich. Niemand war mehr zu sehen. Nur die Regungslosen Körper der beiden Männer.
„Nun…“ sagte der Mann ruhig, fast schon brummend. „Ich habe mich wirklich gefreut, diese Geschichte erzählt zu bekommen.“
„Geschichte?“ Ich blickte ihn fragend an. „Aber so ist es passiert. Genau so!“
Er lehnte sich langsam nach vorne ins fahle Licht. Er war wirklich schon alt, kein Zweifel.
„Hören sie, das ist doch alles bei den Haaren herbei gezogen. Ihr Team-Kollege kann sich nicht daran erinnern, dass sie alleine vor gegangen seien und das das Subjekt an nichts mehr erinnern kann, kommt noch erschwerend hinzu. Und das alles mit einer Frau in einem schwarzen, hautengen Anzug erklären zu wollen klingt ja ganz toll. Aber das können sie höchstens als Drehbuch nach Hollywood verkaufen.“
Tuff grinste er, seine nikotin-gelben Zähne glänzten leicht. Durch seine Augen gab er keinen Zweifel über seine Meinung zum Ausdruck. Dennoch.
„Sie wissen, dass ich Recht habe. Nicht war?“
„W…was?“ Sein grinsen verschwand leicht.
„Ja genau, wollen mir nur ausreden, dass es nicht so ist und wollen mich deswegen hier lächerlich hinstellen.“ Warum dachte ich das? War ich paranoid? Eigentlich sprach doch alles gegen mich.
Dennoch, er antwortete nicht. Er packte langsam den Ordner zusammen, steckte seine Zigaretten ein und stand auf. „Sie sind bis auf weiteres beurlaubt. So lange mehr als die Hälfte des Kommandos im Krankenhaus liegt, können sie sowieso nichts machen. Sie kriegen bescheid, wenn sie wieder gebraucht werden. Langsam verließ er den Raum. „Suchen sie sich ein Hobby, sie brauchen wirklich ein wenig Entspannung.“
Verdammt, was war nur los?
Und wie immer: C&C are very welcome!
Gespannt sah ich auf die Finger des Truppführers. Wie hypnotisiert folgte ich den drei Fingern, die er langsam vor seinem maskierten Gesicht hielt. Endlich zählte er leise runter, während er die mit seiner Hand nachvollzog. „3… 2… 1… Los, los, los!“
Zeitgleich zündete jemand den kleinen Sprengsatz, der die Tür öffnete und uns ohne Probleme in das Foyer der Firma vorstießen ließ. Rasch stürmten wir aus dem Treppenhaus hinein und flankierten den Raum. Schnell sicherten wir die zwei Türen, untersuchten das Treiben dahinter mit Glasfaserlinsen und blockten danach eine Tür.
Ich ging den Plan noch einmal durch. Genau hinter dieser Tür lag nach unserem Wissenstand ein kleiner, aber sich öffnender Raum, der ohne Fenster war und indem sich zwei Männer mit mehreren Geiseln verschanzt hatten. Nur zwei Türen führten aus diesem wieder heraus. Die eine Tür nach Westen, in den Raum, den wir gerade mit einem Blocker zugemacht hatten und somit als Sackgasse galt, der außerdem von Scharfschützen unter Beobachtung lag. Von dort konnte man nur noch einen Raum westlich erreichen, der auch von dem nun zu stürmenden Raum erreichen konnte. Dieser hatte zwar auch Fenster, aber für unsere Schützen war es unmöglich, dort einzusehen. Und eben dort konnten die Geiselnehmer aus direkt hinein.
„Schon bei der Lagebesprechung hielt ich den anderen Weg zur Stürmung für sicherer, da sich dort auf keinen Fall jemand ungesehen befinden konnte.“
Der Mann zog langsam an seiner Zigarette, die im dunklen Raum einen leichten, rot glimmenden Schein von sich gab und nur kurz sein Gesicht erhellte. Vernarbt schien es, sehr streng und gefühllos. Er legte die Zigarette kurz in den Aschenbecher. „Ja, das steht auch hier im Protokoll. Wie ging es denn nun weiter?“ Seine Stimme klang rau, aber geduldig.
„Nun… wir sicherten den mit Blendgranaten vor und zogen direkt danach in den Raum.
Ich ging als zweiter hinein, sah aber noch, wie jemand auf der gegenüberliegenden Seite in dem kleinen Gang Richtung Sackgasse verschwand.
„Charlie Zero, ein Ziel…“ – „Charlie Zero, Schussfreigabe.“
Selbst durch die geschlossene Tür im Westen konnte man noch das Hämmern der Scharfschützengewehrs, das klirren des Fensters und anschließend das Schreien einer Frau hören, wahrscheinlich eine Geisel. Dir Tür öffnete sich und eine Frau sprang einem Kollegen weinen in die Armee.
Verdammt. Jetzt würde es für den anderen Typen kein halten mehr geben, warum sollte er uns jetzt noch vertrauen?
Schnell ließ der Commander das andere Team an der offenen Tür postieren, um auch dort mit einer Blendgranate den Raum zu stürmen. Die Granate wurde geworfen, explodierte und sie stürmten den Raum.
Doch sofort danach war eine Salve von Schüssen zu hören, keine von unseren. Alle drei Männer, das Rote Team und der Commander wurden niedergeschossen, scheinbar aber Glücksschüsse, denn er schoss weiter. Und so wie er traf absolut ungezielt.
„Ich mache euch alle, ihr Schweine!“ schrie er, bevor ich überhaupt ganz realisiert hatte, was passiert war.
„Sofort danach gab ich dem HQ den Status durch, während mein Kollege sich immer noch mit der Geisel beschäftigte und versuchte sie zu beruhigen.“
„Hatten sie bereits nachgesehen, wie der Status von Team Rot und ihres Commanders war?“ Langsam zog er eine weitere Zigarette aus seiner Packung und zündete sie an. Nun konnte ich auch seine alten, groben Hände sehen, die Kraftvoll und keineswegs verschrumpelt wirkte.
„Nein, ich wollte mich nicht auch so leicht in Gefahr bringen. Dafür waren sie zu weit im Flur gegangen.“
„Und was passierte dann?“ reagierte der Mann nun hastiger.
„Nun, ich wartete auf Befehl der HQ, als ich plötzlich wieder das Subjekt hören konnte.“
Gerade hatte ich mich hockend an die Wand direkt neben der Tür gelehnt, als ich ihn hören konnte. „Was zum…?“ und da wurde er auch schon durch das bersten einer Glassscheibe unterbrochen. Kurz danach hörte ich auch schon wie er aus seiner Waffe wieder Schüsse abgab, die allerdings diesmal das andere Fenster trafen und ein weiteres klirren hervor rief. Plötzlich herrschte Stille.
Nun übermannte mich meine Neugierde. Schnell lehnte ich mich um die Ecke und legte die Waffe an. Und was ich sah, schien in diesem Moment unglaublich.
Eine Person… nein, ganz sicher eine Frau. Lange rote Haare, durch einen schwarzen, hautengen Bodysuit betonte schlanke, weibliche Figur, vielleicht Anfang zwanzig.
Diese Frau stand dort neben dem regungslosen Körper eines Mannes, dem nicht nur eine Waffe auf der Brust lag, sondern auch eine Art Spritze im Körper stecken hatte, jedoch viel schmaler und oval geformt.
Die Frau hatte mich noch gar nicht bemerkt. Sie hatte sich nach hinten in die Ecke des Raumes gewandt und untersuchte dort den Leichnam einer anderen Person. Der Mann war sicher Tod.
„Sie untersuchte ihn? Wie meinen sie das?“ Der Mann fragte, als sei er überrascht.
„Nun“, ich überlegte kurz. „Sie öffnete kurz sein Jackett und griff in die Taschen, als würde sie etwas suchen.“
„Hat sie es gefunden? Das was sie suchte?“ Seine Stimme war wieder ganz ruhig.
„Das kann ich nicht sicher sagen, Sir. Sie hatte auch keine Taschen, wo sie etwas hätte einstecken können.“
Der Mann lachte kurz. „Frauen haben genug Orte, wo sie Sachen verstecken können. Also diese Frau. Erzählen sie weiter.“
Langsam schlich ich näher, immer mit der Waffe auf die Frau gerichtet. Nur kurz überprüfte ich, wie es dem Team Rot und dem Commander ging, aber es sah schlecht aus.
Wieder ging ich näher, langsam. Ganz langsam.
Dennoch war ich ein wenig unvorsichtig und trat auf den Putz, der von der Wand abgebröckelt war.
Und nun begann das Wunder. Sofort hatte ich wahrgenommen, dass sie mich bemerkt hatte. Ich fühlte, oder besser noch, ich erahnte, dass sie sich bewegen würde und schoss einen Warnschuss.
Die Kugel flog und blieb nur wenige vor ihrem Gesicht in der Wand stecken. Doch nicht, weil ich schlecht gezielt hatte, sondern weil sie sich bereits 4 Meter weiter entlang der Wand bewegt hatte. Diese unglaubliche Geschwindigkeit. In nicht mal einem Wimpernschlag hatte sie sich dort hin bewegt und es wirkte als hätte sie sogar noch vor der Kugel gestoppt. Ihr geschocktes Gesicht werde ich nie vergessen. Immer noch blieb sie so stehen, mit dem Blick aus dem Fenster, jedoch jetzt regungslos.
„Halt, Polizei. Runter auf den Boden, Sofort!“ schrie ich ihr entgegen, immer noch mit der Waffe angelegt. Doch sie regte sich nicht. „Runter… sofort!“ Immer noch keine Regung.
„Verdammt“, dachte ich, „das ist doch nicht normal.“ Nun wandte sie langsam ihren Blick zu mir. Ein eiskalter Blick, der mich kalt über den Rücken lief. Doch langsam begann sie zu lächeln. „Was… ist heutzutage schon noch normal?“
Ich erschrak. War es die Antwort auf das, was ich gedacht hatte? Hatte ich es laut ausgesprochen?
„Runter auf den Boden!“ rief ich, doch ihr lächeln verschwand nicht. Sie drehte sich langsam um und deutete mit der Handfläche ihrer Rechten Hand auf den Schreibtisch zu ihrer rechten.
„Tun sie endlich was ich sage, sonst…“ Was sonst? Sollte ich schießen? Wo blieb die Verstärkung?
„Keine Sorge… wir sehen uns schon noch wieder.“ Ruckartig zog sie ihre Hand nach vorne und vom Schreibtisch flogen mehrere Stifte, Blätter, ja sogar das Telefon und eine Tastatur in meine Richtung, bevor ich überhaupt reagieren konnte.
Die Blätter flogen umher, behinderten meine Sicht. Wie ein Wirbelsturm, unberechenbar und, jedenfalls für Blicke, undurchdringbar.
Das Telefon prallte gegen mein Bein, die Tastatur schlug meine Waffe zur Seite.
Die Blätter legten sich. Niemand war mehr zu sehen. Nur die Regungslosen Körper der beiden Männer.
„Nun…“ sagte der Mann ruhig, fast schon brummend. „Ich habe mich wirklich gefreut, diese Geschichte erzählt zu bekommen.“
„Geschichte?“ Ich blickte ihn fragend an. „Aber so ist es passiert. Genau so!“
Er lehnte sich langsam nach vorne ins fahle Licht. Er war wirklich schon alt, kein Zweifel.
„Hören sie, das ist doch alles bei den Haaren herbei gezogen. Ihr Team-Kollege kann sich nicht daran erinnern, dass sie alleine vor gegangen seien und das das Subjekt an nichts mehr erinnern kann, kommt noch erschwerend hinzu. Und das alles mit einer Frau in einem schwarzen, hautengen Anzug erklären zu wollen klingt ja ganz toll. Aber das können sie höchstens als Drehbuch nach Hollywood verkaufen.“
Tuff grinste er, seine nikotin-gelben Zähne glänzten leicht. Durch seine Augen gab er keinen Zweifel über seine Meinung zum Ausdruck. Dennoch.
„Sie wissen, dass ich Recht habe. Nicht war?“
„W…was?“ Sein grinsen verschwand leicht.
„Ja genau, wollen mir nur ausreden, dass es nicht so ist und wollen mich deswegen hier lächerlich hinstellen.“ Warum dachte ich das? War ich paranoid? Eigentlich sprach doch alles gegen mich.
Dennoch, er antwortete nicht. Er packte langsam den Ordner zusammen, steckte seine Zigaretten ein und stand auf. „Sie sind bis auf weiteres beurlaubt. So lange mehr als die Hälfte des Kommandos im Krankenhaus liegt, können sie sowieso nichts machen. Sie kriegen bescheid, wenn sie wieder gebraucht werden. Langsam verließ er den Raum. „Suchen sie sich ein Hobby, sie brauchen wirklich ein wenig Entspannung.“
Verdammt, was war nur los?