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Thema: [Vampire von Düsterburg] Freier Tag

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  1. #1

    [Vampire von Düsterburg] Freier Tag

    Wir befinden uns in Düsterburg, einer noch recht kleinen - aber stetig wachsenden - Stadt Nahe des Düsterwalds, welche aus dem früheren Dorf Düsterwald hervor gegangen ist.

    Wir schreiben das Jahr 1726. Den Düsterbürgern geht es gut, auch wenn Gerüchte finstere Gestalten betreffend den Umlauf machen. Da in ihrer Stadt aber noch nichts passiert ist, schenken sie den Gerüchten nicht weiter Beachtung. Wohl gemerkt, noch nichts!


    Dieser Thread dient zum Einstieg ins Rollenspiel. Führt eure Charaktere ein, knüpft erste Freundschaften oder sonstige Beziehungen, handelt wie es euch gefällt, noch völlig unabhängig von euren späteren Rollen. Dieser freie Tag dauert 3 Tage, also bis Donnerstag Abend (10.11.)

    Desweiteren soll im Laufe dieses Tages der Bürgermeister gewählt werden. Schickt dazu bitte ab frühestens morgen (08.11.), 18 Uhr, eine PN an den User CGF mit dem Namen des Charakters, den ihr gerne zum Bürgermeister - oder zur Bürgermeisterin - wählen möchtet. (Ja, den Charakter, nicht den Spieler! )

    Wir wünschen euch viel Vergnügen.

    Eure GF BIT und Layana

  2. #2
    Nach einer langen Reise trafen Grandy uns seine Gefährten endlich in Düsterburg ein. Julie belllte aufgeregt und konnte sich kaum stillhalten, sie erkannte die Straßen wieder. Es war früher Morgen, aber ganz aufgegangen war die Sonne noch nicht.
    "Ruhig, Mädchen, du kriegst bald dein Hundefutter!", versicherte Grandy ihr und streichelte sie hinter den Ohren.
    Die Truppe hatte gerade den großen Torbogen, der den Eingang bildete, durchschritten und sah jetzt zum ersten Mal die im Zwielicht versteckten Häuser und Gassen. Ein dichter Nebel lag über der Stadt und man konnte kaum weiter als einige Meter sehen, nur die Straßenlichter ließen vermuten, dass um sie herum alte Backsteinhäuser standen.
    "Es sieht noch schlimmer aus als ich erwartet habe", murmelte Dankwart und man konnte die Trauer in seiner Stimme deutlich hören. Vieles wirkte heruntergekommen und obwohl es kaum eine Stunde vor Sonnenaufgang war, waren die Straßen faßt Menschenleer und ein seltsam süßlicher Verwesunggeruch schwängerte die Luft.
    "Es hat keinen Sinn hier in der Kälte des Morgengrauens auszuharren, gibt es hier kein Gasthaus?", frage Libra, die der Anblick der Stadt leicht nervös machte, was sie natürlich niemals zugeben oder zeigen würde.
    "Oh natürlich, das Wirtshaus zum polierten Panzer! Ich erinnere mich noch wie ich in meiner Jungend mit meinen Freunden, das ein oder andere Bierchen geleert habe. Gleich hier entlang!", gab Dankwart ihr zu wissen und führte die Truppe geschwift durch die Wege der Stadt, bis sie am besagten Wirtshaus ankamen. Man konnte von Außen Musik und die Stimme anderer Menschen hören, scheinbar war Düsterburg nicht so ausgestorben wie es auf den ersten Blick schien.

    Kaum betraten Grandy, Libra und Dankwart das Wirtshaus, sahen sie die ersten Bewohner von Düsterburg. Der Geruch von Met und Hackbraten dominierte die recht stickige Innenluft. Alle im Raum blickten die drei Neuankömmlinge an, Reisende verirrten sich nicht oft in diesem Teil der Welt und ihre Neugier war nur verständlich.
    "Können müde Wanderer etwas zu Essen und Trinken haben?", versuchte Grandy das Eis zu brechen. Die meisten Gäste widmeten sich dann wieder ihrem üblichen Aktivitäten und ignorierten die drei. Der Wirt wies sie auf einen Tisch in der Ecke und nach dem ein paar Goldmünzen den Besitzer gewechselt hatten bekamen sie auch den heimischen Hackbraten zu probieren, zusammen mit drei Glas Bier, was anderes schien das Wirtshaus gar nicht zu haben.

    So lauschten die drei was die anderen Bewohner, von denen tatsächlich die meisten sich im Wirtshaus versammelt hatten, zu sagen hatten und sie besprachen was sie als nächstes tun wollten.

    Geändert von Mivey (08.11.2011 um 00:57 Uhr)

  3. #3
    Staubflocken im ersten Sonnenstrahl streiften durch das muffige, kleine Antiquariat.
    Bücherstapel, große Rollen Papier und hohe ungeordnete Regale stechen dem Betrachter der Szene ins Auge. Tausende und abertausende Zeilen, gefüllt mit Wissen, mehr als jeder Mensch in seinem gesamten Leben lesen könnte. Irgendwo in diesem durcheinander aus Papier, Staub, Ledereinbänden und Spinnweben, steckt ein Geheimnis, welches das Leben aller Bewohner entscheiden könnte, so tief verwurzelt mit der Stadt und dem Schicksal jedes einzelnen...

    "HAST DU VERDAMMT NOCHMAL KEINE AUGEN IM KOPF??"

    Havelocks Körper fuhr aus aus dem Bett, was hatte er da schon wieder geträumt? Und was ist das für ein Lärm? Ein kontrollierender Blick aus dem Fenster zeigte typisches Straßentheater: Zwei Händlerkarren hatten sich verkeilt und nun spazierten die Ochsen quer durch die enge Straße und behinderten den alltäglichen Warenstrom der Stadt. Die beiden Fahrer stritten heftigst miteinander und es sammelte sich bereits eine kleine Gruppe von Schaulustigen um den Unfall.
    Havelock schüttelte den Kopf und zog die Vorhänge zu. "Sowas, am frühen Morgen, diese verfluchten Adelshäuser und ihr extremer Verbrauch an Luxusgütern!"
    grummelte Havelock in sich hinein.
    Nachdem er sich angezogen und gefrühstückt hatte, griff er sich seinen Gehstock und ging die Treppe herunter, um sich mal anzusehen was genau da draußen los ist, vllt. ließe sich ja der eine oder andere Kunde aus der Menschenmenge gewinnen...

    Geändert von Mr.Räbbit (08.11.2011 um 11:14 Uhr)

  4. #4
    Dämmerlicht und Hundegebell weckte Selene aus einem unruhigen Schlaf. Sie hatte von einem schauerlich winterkalten Russland geträumt, so wie es ihr Onkel ihr beschrieben hatte – die Stille auf den langen menschenleeren Strecken, die „Qualitäten“ des Kutschers, die sie mehr als einmal dazu brachte eine Zwangsrast einzulegen, wenn sie die Pferde nicht zu Tode schinden wollten, die schmalen Rennwege an denen Boten an ihnen vorbeipreschten, die sie aber mit der breiten Kutsche nicht befahren konnten, die Furcht vor Banditen und Wölfen, die verdammte Kälte – und auch hier in dem kleinen Verschlag der zwischen dem Gänsestall und der Speisekammer lag war es verdammt kalt.

    Der andere Dienstbote der hier bei den Buschs arbeitete, schnarchte noch zufrieden unter einem vollgestopften Sack Stroh. Selene war indessen froh das sie in die warme Küche hinüber gehen konnte um schonmal den Ofen anzufeuern.

    Sie richtete das Frühstückstablett für die Herrschaften, brühte frischen Kaffee auf und legte Brot, Eier und den teuren Schweizer Käse zurecht sowie einige Südfrüchte deren Namen sie nicht einmal kannte, und machte sich bereit, gerufen zu werden wenn die Dame des Hauses Hilfe beim Ankleiden brauchte.

    Es war ein Morgen, wie jeder andere es in den letzten 4 Jahren gewesen war.

    Ein lautes Krachen von der Straße, die Richtung Kirchhof hinausging, ließ sie zusammenzucken. Geschrei und Gezeter erhoben sich und ein Blick aus dem Fenster zeigte, das hier anscheinend die Enge der Straßen zu einem Unfall geführt hatte. Beim Anblick der Köstlichkeiten, die über die Straße rollten krampfte sich Selenes Magen zusammen. Schinken, verdammt, sie hatte am gestrigen Tag vergessen Schinken zu kaufen!

    So schnell sie konnte flitzte sie zurück zur ihr vorgestellten Dienerschaft, damit sie Bescheid wusste wo sie war und sich um die Herrschaften kümmerte falls sie früher als üblich erwachten, dann lief sie so schnell sie konnte zur nahen Kelterei, die immer Schinken, Käse und Trauben für Verkostungen gelagert hatten.

  5. #5
    Er hätte am Abend seiner Ankunft nicht so tief - und vor allem nicht so oft - ins Glas schauen sollen. Sein Schädel fühlte sich an, als ob er mit einer stumpfen Axt gespalten worden wäre. Und das erst nach einigen Versuchen. Mit tief in den Händen vergrabenem Gesicht setzte sich Adryan Klerc im Bett auf und versuchte sich zu orientieren; ein schwieriges Unterfangen, drehte sich doch der gesamte verdammte Raum um ihn. Was auch immer diese Leute in Düsterbrug in ihren Met mischten, es sorgte dafür, dass er sich wie ein geschlagener toter Hund fühlte.
    Das plötzlich einsetzende Gebell ließ einen stechenden Schmerz in seinem Kopf explodieren; in der Verzweiflung seines Katers - des gewaltigsten Katers, den er seit Jahren hatte - stürzte er sich auf die Waschschüssel und tauchte sein Gesicht in das kalte Wasser. Langsam zählte er stumm bis 10, während er die wohltuende Wirkung des kalten Wassers, das um sein Gesicht und durch seine Haare floss, in sich aufnham. Beinahe bedächtig hob er den Kopf aus der Schüssel und blickte einen Augenblick lang in das aufgewühlte Wasser. Nun ging es ihm deutlich besser. Oder zumindest so gut, dass er sich langsam ankleiden und in den Hauptraum des Wirtshauses herunter gehen konnte, um dort ein Frühstück zu sich zu nehmen.

  6. #6
    Zitat Zitat
    Verehrter Vater,

    hier ist die neueste Wagenladung des Düsterburger Weins. Soweit ich das beurteilen kann, unterscheidet sich die Qualität nicht von der der letzten Ladung.

    In der Kelterei selbst gab es auch diesmal keine Vorkomnisse. Die Arbeiter verrichten ihren Dienst ohne zu murren und alles läuft in gewohnten Bahnen.

    Übrigens sind heute Bürgermeisterwahlen in Düsterburg. Allerdings scheint keiner der Kandidaten irgendwelche Pläne zu haben, die sich auf unsere Geschäfte auswirken, daher werde ich dir das Ergebnis voraussichtlich erst mit dem der nächsten Lieferung beiliegenden Brief mitteilen, sofern es nicht zu Überraschungen kommt.

    Anbei findet du wie üblich eine detaillierte Liste der Erzeugnismengen seit meinem letzten Brief.

    Grüß die Familie von mir.
    Kritisch beäugte Rafael das, was er geschrieben hatte. Irgendwie hatte er mit vielen Worten geschrieben, das in letzter Zeit nichts Außergewöhnliches vorgefallen war. Womit sich dieser Brief nicht von dem vorherigen oder dem davor unterschied. Natürlich wünschte er sich nicht gerade, dass es zu irgendwelchen Unfällen oder einem anderen Unglück kam, doch wie sollte er seine Fähigkeiten beweisen, wenn er nichts weiter zu tun hatte, als regelmäßig die Zahl der abgefüllten Flaschen zu kontrollieren und mit der erwarteten Menge zu vergleichen? Er seufzte.
    Kurz überlegte er, ob er etwas zu den Gerüchten, die in letzter Zeit die Runde machten, schreiben sollte, entschied dann aber, dass das nur die üblichen Gerüchte waren, die keiner Erwähnung Wert waren. Schwungvoll setzte er seinen Namen unter den Brief, steckte ihn dann zusammen mit der bereitliegenden Liste in einen wasserdichten Umschlag und versiegelte diesen.
    Dann steckte er den Umschlag ein, blies die Kerze aus, deren Schein er aufgrund des dichten Morgennebels zum Schreiben benötigt hatte, und ging nach unten, um das Verladen der Kisten zu beaufsichtigen.

    Geändert von Liferipper (08.11.2011 um 12:27 Uhr)

  7. #7
    Sein Herr hatte ihn nach Düsterburg geschickt, denn dort sollten höchst seltsame Dinge vor sich gehen.
    Train pfiff ein fröhliches Lied, als er in die Dorfschenke eintrat. Zielstrebig eilte er zum Tresen und sprach den wirt an.
    "Guter Mannm, ich hätte gerne einen großen Krug Milch und etwas leckeres zu essen. Viel! Mehrere Gänge! Und ein Zimmer für einige Tage."

  8. #8
    Trotz der frühen Stunde saß Marina bereits an ihrer zweiten Portion Rührei mit Speck. Gestern Abend war sie hier eingetroffen und hatte sich, erschöpft von der Reise sofort ein Zimmer (und eine riesige Portion Eintopf!) bezahlt. Ihr letzter größerer Auftritt hatte ihren Geldbeutel angenehm gefüllt, doch viel war nicht mehr davon übrig. Also würde sie sich heute wieder an die Arbeit machen. Vielleicht würde in dieser anscheinend recht wohlhabenden Stadt sogar eine der reichen Herrschaften auf sie aufmerksam werden und ihre Dienste für einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen! Sie würde wohl heute Abend ihr Bestes geben müssen. Ihr Blick schweifte durch den Schankraum, der sich langsam füllte, und blieb an einer kleinen Gruppe hängen, die gerde eben eingetroffen war. Ein jüngerer und ein alter Mann, eine junge Frau, ein Hund... Marina konnte nicht genau sagen, warum, aber die drei kamen ihr bekannt vor. Während sie die letzten Bissen ihres Frühstücks verspeiste, dachte sie nach...
    Da! Plötzlich fiel er ihr wieder ein, der seltsame Traum, den sie vor etwa einer Woche gehabt hatte. Die genauen Details wusste sie nicht mehr, aber es war ein Traum über eine Stadt gewesen, die nicht unähnlich der hiesigen war. Es war wirklich ein seltsamer Traum, mit lauter Vampiren, Werwölfen, Wiedergängern, Flüchen und bösen Zaubern... und Kaninchen. Ja, sie war sich sicher, dass auch Kaninchen eine Rolle darin gespielt hatten. Und mittendrin waren diese vier ungleichen Wanderer gewesen. Ob es wohl Zufall war? Aber daran glaubte Marina nicht. Also beschloss sie, die Reisenden in ein Gespräch zu verwickeln. Mit einem freundlichen Lächeln trat sie auf die drei zu. "Darf ich mich zu Euch setzen?" Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm sie auf einem freien Stuhl Platz. "Ihr seid Reisende, nicht wahr? Sicherlich seid Ihr weit herumgekommen. Vielleicht mögt Ihr mir erzählen, was in der Welt vor sich geht? Ich bin nämlich Sängerin und interessante Erzählungen sind der Zündstoff für meine Lieder." Bevor einer der drei antworten konnte rief Marina dem Schankmädchen zu: "Bringt den drei Herrschaften doch noch jeweils ein Bier... und mir eine große Portion Rührei!"

    Geändert von Zitroneneis (08.11.2011 um 17:51 Uhr)

  9. #9
    Leonardo stand auf und zog sich ermal an,

    Als er gefrühstückt hatte ging er durch düsterburg.

    er sah Drei komische gestalten vvorbei gehen, dabei war nicht mal karneval, er ging einfach weiter und ging wieder nach hause zu seinen studien.

    Geändert von Lichtdrache (08.11.2011 um 19:06 Uhr)

  10. #10
    Grandy war gerade beim Versuch Julie eine kleine Portion vom Hackbraten ins Hundefutter zu geben, als eine recht junge Frau mit schwarzblauen Haaren und von schlanker Figur sich neben sie hockte und sie sofort ansprach.

    "Ich bin Grandy, und das hier sind Dankwart und Libra. Wir kommen aus den Ostmarken, einige Hundert Meilen auf der anderen Seite des Tals und wir sind eigentlich selbst daran interessiert zu wissen was in Düsterbug passiert ist. Ich und Libra sind eigentlich zum ersten Mal hier, oder Libra?
    Danke übrigens für die drei Bier, was verschafft uns die Ehre, Frau .... ?"

  11. #11
    "Mein Name ist Marina", erwiederte die junge Sängerin und betrachtete Grandy neugierig. "Wie ich schon sagte, bin ich eine Sängerin und stets auf der Suche nach Inspiration für meine Lieder. Und meistens ergibt sich diese, wenn ich den Erzählungen Reisender lausche. Zwar bin ich selbst schon an einigen Orten gewesen, aber... bedauerlicherweise ist mir wenig widerfahren, was tauglich für ein Lied wäre." Sie stieß einen kleinen Seufzer aus, doch ihre Miene hellte sich sofort wieder auf, als das Schankmädchen ihr mit einem seltsamen Blick die dritte Portion Rührei brachte. Marina nahm einen Bissen, kaute genüsslich und schluckte ihn herunter. Dann blickte sie wieder Grandy an. "Doch sagt... was genau wollt ihr denn hier herausfinden, dass ihr eine solche Reise auf Euch nehmt? Ich selbst bin gestern erst hier eingetroffen und weiß leider wenig über diese Stadt - außer, dass sie sehr wohlhabend ist. Doch die wenigsten Menschen möchten Lieder über eine Stadt, voll reicher Pfeffersäcke hören! Wenn ihr also etwas über andere Außergewöhnlichkeiten wisst, lasst es mich nur wissen."

  12. #12
    "Werte Marina," wandte sich Libra an die, und das musste selbst sie zugeben, wenn auch widerwillig, hübsche Sängerin, "wir sind auch erst vor wenigen Minuten angekommen. Ich für meinen Teil..." und damit blickte sie zu Dankwart hinüber, "...bin selber etwas unsicher, welche Schritte wir als nächstes unternehmen, aber...aufgrund sehr unangenehmer Umstände habe ich derzeit eh nichts Anderes vor. Alles, was ich weiß, und das sind auch nur Gerüchte, ist, dass diese Stadt vor langer Zeit einmal mit einem Fluch belegt gewesen sein soll. Aber das kennt man ja. Ammenmärchen. Alte Sagen, alte Lieder. Aber das müsstest du ja wissen, nicht wahr?" sie nahm einen Bissen von ihrem Hackbraten, nicht gerade das, was sie unter normalen Umständen bevorzugen würde, aber scheinbar war diese Stadt entweder nicht so reich, wie es hieß, oder der Wohlstand hatte noch keinen großen Einfluss auf die regionale Küche genommen.
    "Dankwart, was hast du uns nicht gleich noch über die alten Sagen erzählt? Vielleicht kannst du damit ja Marina hier ein wenig inspirieren?"

  13. #13
    Nach einer anstrengenden Nacht kam Chester in einer kleinen Kammer des Wirtshaus zum polierten Panzer wieder zu sich. Eigentlich sollte er ja dem Wirt aushelfen, aber irgendwie hatte er sich gestern in ein Saufgelage verstrickt, dessen Ende er offensichtlich nicht mehr mitbekommen hatte. Zum Glück hatte er den Wirt überredet ihm diese Kammer zum schlafen zu überlassen, sonst hätte dieser ihn vermutlich einfach auf die Straße geschmissen um dort seinen Rausch auszuschlafen.

    Nachdem er sich frisch eingekleidet hatte verließ er das Zimmer, woraufhin ihm ein schwanzwedelnder Hund entgegenlief und ihn beschnupperte. Nachdem dieser jedoch feststellen musste, dass Chester nirgens ein Leckerli versteckt hatte, begab er sich wieder zu seinem Herrchen.
    Chester musterte die Neuankömmlinge nur einen Augenblick bevor er das Wirtshaus verließ um einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Seine Schicht würde eh erst in den Abendstunden beginnen.

  14. #14
    "Mhhh..." kurz nuschelte der ältere Mann in seinen Bart hinein, ehe er das Wort ergriff "...die alten Sagen... schon lange vor meiner Generation kursierten Gerüchte, dass in dieser Gegend nicht alles mit rechten Dingen zugeht."
    Der Blick Dankwarts senkte sich, die viel zu buschigen Augenbrauen wanderten nachdenklich zusammen "...noch in der Ära meines Ururgroßvaters gab es diese Geschichten schon, Sagen welche die Bevölkerung in Aufruhr versetzen, ihnen Angst machten und sie stetig wachen liesen. Man redete von Leichen, frisch vergraben die nachts einfach... verschwanden... und irgendwann wieder auftauchten, lebendig wie eh und je!"
    Ein leiser Seufzer ging über seine Lippen, zeitgleich hob er den Blick wieder an, blickte in die Runde, räusperte sich leise "...alte Sagen die sich vielleicht bewahrheiten. Es sind erneut nur Gerüchte die in den letzten Tagen umgehen, doch in jeder Sage mag ein Fünkchen Wahrheit liegen und sofern es wahr ist, dass sich die Toten wahrhaftig aus ihren Gräbern erheben, sich zu Abscheulichkeiten verwandeln die dem Blick des Herrn entgehen wollen, dann werden wir sie finden!"

    Abwechselnd packte er mit den Händen an den Henkel seines Bierkruges, deutlich bewegte sich sein Bart nach links und rechts, so wohl auch seine Lippen...doch dann, ein viel zu fröhlicher Laut im Anbetracht der doch relativ düsteren Vergangenheit des Herzogtums "Zumindest gibt es anscheinend immer noch den guten alten Hackbraten hier wie ich ihn aus meiner Jugend kenne." Sein Blick galt eindeutig Libra und ihrem Gesichtsausdruck nachdem sie einen herzhaften Bissen wagte.

  15. #15
    "Falsch, ganz falsch!", zeterte Friedrich Miller und warf die Arme in die Luft. "Junge, weißt du denn überhaupt, was Allegro bedeutet? Du spielst das ja, als wäre es ein Requiem! Na komm, nochmal von vorne, diesmal mit ein wenig Schwung!"
    Der Junge blickte ängstlich auf das Notenblatt und begann ein weiteres Mal, das Stück zu spielen. Streng schaute Miller auf die Finger, die leicht zitternd über die Tasten des Klaviers huschten. Nach einer Minute unterbrach er den Jungen wieder. "Jetzt spielst du es Staccato. Das ist nicht besser, aber wenigstens versuchst du es. Lass mich an das Klavier, ich spiele es dir noch einmal vor und dann beenden wir den Unterricht für heute. Morgen möchte ich, dass du mir das Stück fehlerfrei und vor allem heiter vorträgst."
    Der Wandel in Millers Antlitz mutete seltsam an, als er zu spielen begann. Wo vorher strenge Stirnkrausen sein Gesicht geprägt hatten, machte sich schlagartig ein zufriedenes Lächeln breit. Er spielte leicht und flink und ging mit seinem ganzen Körper mit, wenn er Betonungen spielte. Bei leisen Passagen schloss er die Augen und hob die Augenbrauen in seiner Hingabe zur Musik. Als er das Stück beendet hatte, schloss er den Klavierdeckel und blickte den Jungen an. "So wird dieses Stück gespielt. Versuche, die Kraft der Musik zu fühlen." Dann stand er auf und legte seine Hand auf die Schulter des Knaben. "Na, komm, deine Mutter wartet sicher schon." Der Junge nickte stumm, zögerte und murmelte dann: "Vielen herzlichen Dank für Ihre Geduld, Herr Musikus. Morgen werde ich sie nicht enttäuschen."

    Als der Junge gegangen war, setzte sich Friedrich Miller in seinen Lehnstuhl neben dem Kamin und versank für ein Weilchen in Gedanken. "Aus dem wird kein Musiker, aber mit ein wenig Fleiß wird er in ein paar Jahren wenigstens die Gäste auf seinen Empfängen beeindrucken können, oder was es auch ist, was diese reichen Leute in ihrer Freizeit machen. Da würden sie auch nicht merken, ob er das Stück nun Staccato spielt, wenn es eigentlich bloß Allegro sein soll... das Lottchen war damals schon aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Ein wunderbares Gefühl für die Musik, und eine Stimme, heller und klarer als die Nachtigall... ach mein liebes Mädchen, du hast deinen alten Vater mehr enttäuscht, als dieser Bengel es je könnte."
    Nach einer Weile erhob er sich mit einem Seufzer. Es war noch vor Mittag, aber er hatte allerlei Besorgungen zu machen und konnte sich Müßiggang nicht erlauben. Er zog sich seinen Mantel an und ging hinaus auf die Straße. Die Sonne schien freundlich auf die Stadt, was selten genug vorkam, und schnell verflog sich der Trübsal des alten Komponisten. Mit forschem Schritt schlenderte er in Richtung Markt.

  16. #16
    Rowan war wütend. Nicht nur hatte er seinen Lieblingstee in seiner Residenz gelassen, hinzu kam noch, dass die Kutsche, die ihn nach Düsterburg bringen sollte, die der Fürst persönlich schicken sollte, nicht da war. Nachdem Rowan also über einen Tag lang auf eine Antwort gewartet hatte, blieb ihm nichts anderes übrig, als einen vorbeifahrenden Händler um Mitfahrt zu bitten. Somit dauerte es noch sehr viel länger, bis er endlich in Düsterburg ankommen sollte.

    "Nun gut, so machen wir denn aus der Not eine Tugend", sichtlich verärgert verzog sich Rowan auf den Karren des Händlers und zückte sein Buch, das er eh schon seit Tagen lesen wollte. "So kümmere er sich, seiner Tätigkeit nachzukommen und schleunigst seinen Weg nach Düsterburg zu finden, insofern er seines Obulus handhaft werden will." So begann die Fahrt, die ganze drei Tage in Anspruch nach und zu guter Letzt stoppte der Händler vor den Toren der Stadt "Bis hierher und nicht weiter. Bitte steigen sie aus." Rowan war nicht auf den abrupten Halt eingestellt, weshalb sein Buch vom Karren in den Dreck der Straße fiel. "So fehlt es ihm denn an nötigen Anstand, dass er sich nicht seines Mundes bediene und ein Wort der Obacht spräche? Nun denn, so nehme er seinen Lohn und verschwinde aus meinen Augen." Es war nicht so, dass Rowan immer so spräche, diese Art der Kommunikation war letztlich nur ein Zeichen davon, dass er wütend war und es kam nicht selten vor, dass sein Gesprächspartner nicht verstand, was Rowan ihm gesagt hatte. Aus diesem Grunde verschwand der Händler mit einer verwirrten Mine am Horizont.

    Rowan betrat die Stadt und war auf dem Weg zum Schloss Düsterburgs, doch musste er feststellen, dass niemandem, nicht einmal ihm Einlass gewährt wurde. Schlimmer noch: sie behaupteten sogar noch, niemanls eine Einladung geschickt zu haben. Vollkommen verärgert, suchte Rowan die nächstliegende Taverne auf, um sich abzuregen.

  17. #17
    In der Schankstube herrschte bereits reges Treiben, als Adryan die Treppe hinunter schritt und beim Eintreten in den großen Raum, in dem die Gerüche abgestandener Luft, Met, Hackbraten und verschütteten Bier um die Oberhand kämpften, für einen Moment langsamer wurde. Für einen kurzen Augenblick befürchtete er, die Gewalt über seinen Magen zu verlieren und damit auch dessen kläglichen Inhalt. An die Wand gelehnt versuchte er, wieder Herr über seinen Sinne und seinen Körper zu werden, die Beherrschung wiederzuerlangen, da fiel ihm ein leuchtendes Rot am Rande seines Sichtfeldes auf. Langsam, um seine Umbegung nicht erneut in Drehungen zu versetzen, wandte er den Kopf in jene Richtung und erkannte, dass das flammende Rot zu einer Frau gehörte - einer wunderschönen Frau in einem violetten Umhang, dessen dunkle Farbe ihr Haar beinahe wie einen Kranz lebendiger Flammen wirken ließ. Sie hielt sich in Begleitung auf und schien sich zu unterhalten, so viel konnte er in seinem abflauenden Kater erkennen.
    Mit ungelenkten Schritten und unter Mobilisierung sämtlicher Selbstbeherrschung ging Adryan langsam auf einen der Tische in der Nähe dieser Gruppe um die rothaarige Frau heran - sie hatten einen Hund bei sich, dessen Gebell einen wahren Sturm an Echos in seinem Schädel auslöste - und ließ sich seufzend auf eine der Bänke nieder. Mit vom Alkohol aufgerauter Stimme rief er nach der Bedienung: "Bringt mir bitte ein Bier, Brot, Käse und Rührei!". Ein Bier gegen den Kater war das, was er jetzt brauchen konnte, um seine Sinne wieder auf Vordermann zu bringen - denn schließlich war er nicht zum Spaß nach Düsterburg gekommen...

    Geändert von Simon (08.11.2011 um 19:25 Uhr)

  18. #18
    Müde erhob Caspar von Busch sich aus seinem von unruhigen Träumen geplagten Schlaf. Es wunderte ihn, dass Sophia ihn nicht geweckt hatte - bestimmt hatte er sie versehentlich mehrmals aus dem Schlaf gerissen, aber normalerweise stupste sie ihn dann kurz an und nach der kurzen Zeit, die das Einschlafen dann benötigte, war von bösen Träumen keine Spur mehr.

    Er kleidete sich eilig an, drückte seiner Frau einen liebevollen Kuss auf die Stirn und verließ dann das Schlafzimmer, um die Treppe hinunter ins Erdgeschoss hinunterzugehen.

    Im Esszimmer nahm er Platz und begutachtete sein Frühstück - Brot, Eier, Käse, Früchte. Er blickte sich nach Rebecca, der ranghöchsten Dienerin, um und fragte in herablassendem Tonfall: Wo ist der Schinken?

    Geändert von DSA-Zocker (08.11.2011 um 20:20 Uhr)

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