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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 1 - "Wave Shengs Hope Goodbye"

  1. #61
    Immer noch gut gelaunt und mit dem Sack Munition in der Hand, marschierte Vincent zum Marktplatz. So langsam aber sicher musste er sich wieder irgendwas zum bekritzeln besorgen, ansonsten würde das in all dem Chaos noch untergehen. Er marschierte also von Stand zu Stand, sah auf den ersten Blick aber nichts, was ihm irgendwie helfen könnte. Notfalls hätte er sich vielleicht eine Decke krallen und auf dieser rumschreiben können, aber ein Buch oder zumindest ein paar Dokumente waren ihm dann doch lieber. Als er die Hoffnung schon beinahe aufgegeben hatte, hielt einer der Händler tatsächlich ein Buch in die Höhe, sagte irgendwas von Science-Fiction und Opern, aber der Inhalt war Vincent relativ egal.

    "Kann ich mir das mal anschauen?"
    "Nur zu. Aber packen sie es bitte nicht zu grob an! Die Seiten haben schon ganz schön gelitten."

    In freudiger Erwartung schlug Vincent also das Buch auf ... und erblickte viel zu eng bedruckte Zeilen. Die ursprünglichen Wörter waren dummerweise auch noch viel zu gut lesbar, als dass er einfach hätte drüberschreiben können. Am Anfang und am Ende gab es zwar relativ leere Seiten, aber die würde er vermutlich innerhalb weniger Abende füllen. Sehr klein zu schreiben könnte das noch ein bisschen in die Länge ziehen, aber selbst dann rechnete er nicht mit mehr als einer Woche.

    "Sorry, aber damit kann ich leider nichts anfangen." Der Händler starrte ihn verwirrt an, hatte es doch nicht so ausgesehen, als ob Vincent auch nur eine Zeile gelesen hätte. Auf eine Debatte hatte er allerdings auch keine Lust. Davon gab es zuhause schon mehr als genug. Von daher nahm er das Buch mit einem gekünstelten Lächeln entgegen und begann es erneut zu bewerben nachdem Vincent sich entfernt hatte.

    "Verdammt, dann gehe ich halt erst mal ..." Vincents Blick fiel auf einen alten Mann, der hinter wertlos aussehendem Plunder auf dem Boden saß. Er schien nicht wirklich auf der Höhe zu sein, wackelte er doch ständig von vorne nach hinten während seine Augen nur noch so halb geöffnet waren. Er bemerkte nicht mal seinen Kunden und tat dementsprechend auch nichts um seine Wahre feil zu bieten. Bei einem dieser Gegenstände handelte es sich um einen Zeichenblock. Einer, der offensichtlich vom Regen malträtiert worden war, aber das minderte den Wert heutzutage nur geringfügig.

    "Darf ich mir den mal ansehen?" Der Händler zuckte kurz, reagierte ansonsten aber nicht. Von daher fiel Vincent auf die Knie und schnappte sich den Block. Zu seiner Überraschung war dieser nur zur Hälfte bemalt. Die Seiten waren zwar sehr gewellt und würden unter starkem Druck vermutlich reißen, aber immer noch besser als nichts. "Wie viel wollen ..." Als ob der Kerl reagieren würde. Von daher zog Vincent sein angeschlagenes Magazin aus der Pistole und warf es dem Händler vor die Füße. Immer noch keine Reaktion, dabei würden die meisten Händler mehr verlangen. "Das muss dann wohl reichen." Grinsend schnappte Vincent sich den Block und huschte von Dannen bevor der Händler protestieren konnte.

    Pfeifend trat er schlussendlich ins Dusty Derreck, beinahe so gut gelaunt wie nach seinem erfolgreichen Diebstahl. "Hey Sheng," rief er dem Bürgermeister entgegen, welcher ihm noch vor Wingman in die Arme lief. "Schau mal was ich tolles gefunden habe." Er ließ den Sack zu Boden gleiten und präsentierte die Munition mit einem strahlenden Lächeln. Sheng ließ seinen Blick nach unten gleiten, aber an seiner betrübten Miene änderte das nichts. "Ein ganzer Batzen Munition!" führte Vincent fort. Seine Mundwinkel zuckten aber die von Sheng hingen weiterhin nach unten. "Ähm ... ist irgendwas passiert?"

    Geändert von ~Jack~ (13.09.2015 um 13:41 Uhr)

  2. #62
    Frank war irgendwie seltsam berührt von Wingmans überschwänglicher Dankbarkeit und wusste, das Wingman das mit dem Gefallen ernst meinte. Wingman war niemand, der Dinge einfach so daher sagte, daher würde er sich den Gefallen für einen Moment aufheben, in dem er das wirklich brauchte. Das ist mein Job Wingman. erwiederte Frank daher lediglich mit einem Anflug von Bescheidenheit in der Stimme. Was mir übrigens noch mehr Sorgen macht als Stuttons seltsame Verbindung mit der ganzen Geschichte ist sein Selbstmord oder zumindest sein scheinbarer Selbstmord. das muss erst noch entschieden werden. klärte Frank Wingman über die genauen Umstände des Fundes auf und auch über alle anderen Details, wie den 'Morseleuchtturm', auch wenn das sicher nur mehr Öl in das Feuer seiner Paranoia gießen würde.
    Das war mit Sicherheit kein seltsamer Einfall Stuttons. Das wurde von langer Hand geplant, vielleicht schon vor 3 Jahren. überlegte er laut und teilte Wingman seine Gedanken mitich bin mir noch nichteinmal sicher, ob die Kultisten da wirklich drin verstrickt sind oder ob sie nur die Sündenböcke darstellen. Es gibt noch andere blonde Frauen. Auch hier in Shengs Hope. Damit meine ich garantiert nicht Haile.

  3. #63

    Gast-Benutzer Gast
    Jaja, wie war das noch gleich gewesen - "Ich habe alle Sicherheitsmaßnahmen vor Verlassen des Bunkers deaktiviert oder abgebaut" - so oder so ähnlich hatte Wingman am Nachmittag versichert. Hier siehts zwar aus und die Wände könnten sicher einen neuen Anstrich vertragen, aber mein Blut muss es dann doch nicht sein..Ranger arbeitete sich nun noch behutsamer vor zum eigentlichen Bunker. Auch hier konnte er einige gespannte feine Drähte erkennen, die vermutlich weitere Sprengfallen auslösen würden. Wingman konnte doch unmöglich dies alles vergessen haben - hatte er ihn absichtlich getäuscht - sollte das ganze eine Probe seiner Fähigkeiten darstellen, um sicher zu gehen, dass nachher nur die an dem Transport teilnehmen würden, die auch in der Lage waren in unbekanntem Gebiet zu überleben ? Ranger wusste nur, dass er hier draußen keine Antworten auf diese Fragen bekommen würde.

    Er fand zahlreiche Schriftstücke, er hatte früher schon öfters diese Zeichen gesehen, konnte Sie aber nicht lesen. Er musste also zurück in die Siedlung und jemanden mitbringen, der sich auf unterschiedliche Sprachen oder ähnliches verstand. Um die Fallen würde sich Ranger kümmern, solange diese hier überall noch "scharf" waren, war es zu gefährlich andere Personen in den Bunker zu lassen. Ranger ging zur Einstiegslucke zurück, passierte hierbei erneut die Sprengfallen und stand wieder am Eingang. Draußen war es mittlerweile fast Nacht, daher entschied er sich bis zum Morgen hier zu bleiben.
    Er zog die Lucke über sich zu und setzte sich in die Ecke zum schlafen.

    Als er einige Stunden später, der Tag dämmerte bereits, aufwachte spürte er zahlreiche Knochen seines geschundenen Körpers. Es dauerte einen Augenblick bis er voll da war und wusste wo er sich befand. Ranger machte sich auf den Rückweg zur Siedlung und drauf am frühen Vormittag ein. Er ging schnurstracks zur Kneipe, die zum Teil schon als Ausgangspunkt für ihre Operation "umgebaut" worden war. Das dürfte bedeuten, dass von Derreck jede Spur fehlt, Kam es ihm in den Sinn. Wingman stand wieder über Pläne und Listen gebeugt, oder immer noch ?

    Er stellte sich neben diesen und wartete, dass Wingman ihn bemerken würde. Da dieser scheinbar jedoch nur Augen für seine Papiere und Fähnchen hatte strich Ranger gerade erst neu gesteckten Fähnchen mit einer energischen Bewegung vom Plan. Das sollte ihm die Aufmerksamkeit von Wingman garantieren. Und wie - Wingman erhob sich und blickte ihn mit vor Wut funkelnden Augen an: WAS SOLL DIE SCHEIßE zischte Wingman. Was das soll fragst du? Was DAS soll? Vielleicht sollte ICH DICH ja Mal Fagen WAS DAS SOLL? WIESO ERZÄHLST DU MIR DASS DER VERFICKTE BUNKER SICHER SEI WENN ICH DANN BEINAHE IN MEHRERE SPRENGFALLEN TRETE? WOLLTEST DU MICH UMBRINGEN? Auch wenn sich Ranger für gewöhnlich im Griff hatte kam seine Wut doch kurz zum Vorschein als er Wingman anschrie und offensichtlich kümmerte es ihn überhaupt nicht mehr noch anwesend war oder das Geschrei auf der Straße vernehmen würde.
    Etwas ruhiger sprach er dann weiter: Was sollte das Wingman, wenn es eine Falle gewesen wäre hätte ich gesagt - okay, die hat Wingman vergessen - aber 5-6 Stück, wer weiß ob ich beim Umsehen alle entdeckt habe. Sollte das ein Test sein? Ob ich auch gut genug bin für die Expedition? Im Bunker gibt es sicherlich einiges zu holen, aber da muss jemand rein, der sich mit Sprachen oder so auskennt - aber zunächst muss ich die Fallen entschärfen. Und bevor ich das mache erwarte ich Antworten von DIR! Ach und wer zur Hölle ist dort draußen eigentlich begraben ?

  4. #64
    Andrea hatte die ganze Nacht lang kaum ein Auge zugetan. Sie war immer mit einem ruhigen, tiefen Schlaf gesegnet gewesen, aber heute Nacht... heute Nacht war es einfach nicht möglich gewesen, zu schlafen. Nicht bei dem, was im Augenblick in Shengs Hope vor sich ging. Surreal war es im ersten Moment gewesen, mit bloßen Gedanken nicht zu fassen. Und dann war irgendwann die Erkenntnis durchgesickert, dass, ja, in der Tat, eine Hoffnung bestand, die Zombieplage zu bekämpfen. Wie Celina ihr es vor so vielen Jahren erzählt hatte.
    Andrea war nun schon einige Jahre hier und hatte sich langsam damit abgefunden, einem ruhigeren Leben nachzugehen. Sie hatte ihre alten Reisegefährten immer seltener und schließlich so gut wie gar nicht mehr auf Raubzügen begleitet. Sie hatte diverse Pflanzen angebaut, sie verkauft, genutzt, was Lee ihr beigebracht hatte, um ärztliche Hilfe zu leisten, und war somit gut über die Runden gekommen. Und ihretwegen hätte es auch so bleiben können. Bis zu diesem Moment.
    Andrea hatte nie das Bedürfnis gehabt, eine Heldin zu sein, hatte nie daran geglaubt, etwas tun zu können, um die Welt zu verändern oder gar zu verbessern. Sie war pragmatisch gewesen, hatte sich immer den Umständen angepasst und sie so genutzt, wie es notwendig war, um selbst nicht auf der Strecke zu bleiben. Sie hatte harte Zeiten überstanden, viele gute Erfahrungen gemacht und viele bittere, aber all das hatte sie stärker gemacht und sie bereute nichts in ihrem Leben. Nun, fast nichts. Es gab diese eine Sache, die sie immer wieder heimsuchte, die immer wieder an ihr zu fressen begann, wenn sie gerade glaubte, ihren Frieden damit geschlossen zu haben.
    Isabelle.
    Ein Kind, dass sie geboren, aber nie gekannt hatte. Das sie aus Angst zurückgelassen hatte. Und das keine zwanzig Jahre später dann auf der Suche nach ihr umgekommen war. Ertrunken, so hatte man ihr gesagt. Den Zombies war sie entkommen, aber nicht dem gottverdammten Wasser. Hatte es einfach nicht mehr zu den Rettungsbooten geschafft. Aber am Ende war es egal, wie genau das Mädchen gestorben war, denn wie Andrea es auch drehte und wendete, es war ihre Schuld. Es war ihre Schuld, dass Isabelle in Sydney gewesen war, in einem Brennpunkt während der Apokalypse, auf der Suche nach ihrer Mutter. Hätte sie sich nur dazu durchgerungen, einmal, nur ein einziges Mal Kontakt zu ihrer Tochter aufzunehmen, wäre sie ihr nicht gefolgt und würde heute vielleicht noch leben. Oder wäre wenigstens erwachsen geworden. Siebzehn Jahre war kein Alter, um zu sterben. Für niemanden.
    Und das war der Grund, weshalb sie beschlossen hatte, sich aus der Bequemlichkeit ihres Lebensabends in Shengs Hope zurückzuziehen und nun ihre Hilfe zu leisten. Damit es keine weiteren Isabelles geben würde. Damit in weiteren zwanzig Jahren die Menschheit auf die Zeit mit den Zombies zurückblicken würde, wie sie es heute auf das beginnende 21. Jahrhundert tat. Ein Teil der Geschichte, unwirklich und mystisch. Zombies gehörten nur in Geschichten.

    Es überraschte Andrea nicht, dass das Dorf in Aufruhr war, dass jeder etwas zur Vorbereitung tat, dass laut und aufgeregt geredet wurde. Und irgendwie steckte diese Lebhaftigkeit sie an, irgendwie verspürte sie das Bedürfnis, sich anzuschließen. Irgendetwas zu tun. Und sie war sicher, dass es da einiges gab. Gerade außerhalb von Shengs Hope gab es noch einige Stellen, die man nach Vorräten, Munition und sonstigen Nützlichkeiten durchsuchen konnte.
    "Hey", sprach sie, als sie vor dem "Dusty Derrecks" zum Stehen kam, die nächstbeste unbeschäftigt aussehende Person an. In diesem Fall handelte es sich um Evi. "Weißt du, ob sich schon jemand in Little Cadiens umgesehen hat?" Die kleine, verlassene Siedlung würde sicher noch einige kleinen Schätze zu bieten haben. Andrea war nicht unbedingt angetan von der Vorstellung, durch den Sumpf zu marschieren, aber wenn sie jetzt auf einmal anfing, zimperlich zu sein, sollte sie am besten jegliche Pläne, eine Hilfe zu sein, begraben, und hoffen, dass ihr jemand aus irgendwelchen Ruinen einen dieser lächerlichen Rollatoren mitbringen würde, vor der Apokalypse auf einmal alle alternden Frauen rumgelaufen waren. Nein, sie würde nicht ausgerechnet jetzt anfangen, wählerisch zu sein.

  5. #65
    Sie hatte sich noch nicht einmal richtig von der Bar entfernt, als Evi auf ein neues Gesicht traf. Also eines, das sie bei der morgendlichen Ansprache nicht gesehen hatte - Andrea an sich kannte sie schon. Sie war manchmal in der Bar und handelte mit Kräutern. Es war eine flüchtige Bekanntschaft, nicht zuletzt, weil die erfahren wirkende Frau unnahbar erscheinen konnte, wenn man nichts direkt mit ihr zu tun hatte. Aber sie war Evi auf keinen Fall unsympathisch und schien auch einiges auf dem Kasten zu haben.
    "Ich hab mir den Lageplan gerade eben angesehen.", antwortete die Taucherin mit einem Grinsen, weil ihr das gerade nur zu gelegen kam. Das war viel besser als jemanden zu suchen, von dem man nur wusste, dass er sich gerade die Füße wusch. "Ich wollte nach Little Cadiense und suche zufällig noch jemandem, der mich begleitet." Und etwas leiser fügte sie hinzu: "Die lassen die Leute nur ungern alleine gehen." Das mulmige Gefühl im Magen, dass sie bei dem Satz wieder spürte, weil sie sich an Creep erinnerte, hinderte sie daran, sofort weiterzusprechen.
    "Also wenns dir nichts ausmacht, können wir uns gleich auf den Weg machen. Ich sage nur Wingman Bescheid." Andrea nickte und Evi ging schnellen Schrittes zurück in die Bar. Endlich konnte ihr bescheuertes Fähnchen wieder zum Einsatz kommen.
    Da ist der Berg wohl doch zum Propheten gekommen. , dachte sie nun viel fröhlicher und bemerkte schließlich erleichtert, dass Wingman gar nicht in der Nähe der Karte war. Offenbar war er damit beschäftigt, von irgendeinem Kerl angebrüllt zu werden. "...VERFICKTE BUNKER SICHER SEI WENN ICH DANN BEINAHE IN MEHRERE SPRENGFALLEN..." Uuuh, das hörte sich nicht gut an.

    Wenig später hatte Evi ihre braune Fahnennadel, gemeinsam mit einer pinken zum Ort Little Cadiense gesteckt - und zwar mit ganz besonderer Genugtuuung, auch wenn Wingman gar nicht hingesehen hatte - und trat wieder aus der Bar. "Alles erledigt.", sagte sie gut gelaunt zu Andrea und die beiden machten sich auf den Weg.

    Geändert von Lynx (13.09.2015 um 17:20 Uhr)

  6. #66
    Gemeinsam beschritten die beiden Frauen die Straße, die gen Osten aus Shengs Hope führte. Andrea hatte Little Cadiens nie besucht, sie war ohnehin erst in Shengs Hope eingetroffen, nachdem die Siedlung aufgegeben worden war. Sie glaubte zwar, sich daran zu erinnern, von Weitem die verschwommenen Umrisse von Häusern gesehen zu haben, als sie mit den Anderen nahe des Festlandes vorbeigeschippert war, doch es war möglich, dass ihre Erinnerung ihr einen Streich spielte. In keinem Fall hatte sie jedenfalls genug erspähen können, um nun einen Vorteil daraus zu ziehen. Es war wohl ihr Glück, dass sie Erfahrung darin hatte, Ruinen zu untersuchen.
    Über ihre Begleitung konnte Andrea sich auch nicht beschweren. Sie kannte Evi nicht sonderlich gut, eigentlich nur flüchtig aus ihren Abenden in der Bar, aber sie hatte schnell den Eindruck gewonnen, dass die junge Frau alles andere als inkompetent war. Und es war ihr ganz recht, nicht alleine ins Unbekannte zu ziehen.
    Als die Straßenränder dann immer matschiger wurden, Andrea rings um sich mehr und mehr modergrüne Tümpel aus stinkender Suppe sehen konnte, wusste sie, dass sie ihr Ziel fast erreicht hatten. Und das bestätigte sich, als dann tatsächlich in der Ferne Silhouetten auftauchten, die wohl zu den Überresten der Siedlungshäuser gehörten. Andrea blieb stehen, hielt die Hand an den Gürtel, an dem ihre alte, aber noch lange nicht ausgediente Pistole hing, wandte Evi den Kopf zu und nickte sacht. "Bereit?"

    Andrea und Evi durchsuchen Little Cadiens nach Ressourcen [Aufgabe Zeta]

    Evi - Kampftaucher + Terrain: Sümpfe
    Andrea - Survival + Terrain: Ruinen

  7. #67
    Scharf keuchend bahnte sich Lancaster alles ignorierend einen Weg über die Plantage.
    "Ich schaff das..."
    Der laute Schrei aus dem Haus der Cletus Familie schrack das Baby auf. Das unsägliche Heulen und Brüllen würde ihn noch umbringen... auf die ein oder andere Art und Weise.
    Ohne weitere Rücksicht auf Verluste rannte Lancaster auf eine dichte Reihe von Bäumen hinzu. Äste peitschtengegen seine Oberarme und Oberkörper. Doch Lancaster rannte ununterbrochen weiter.
    "Ich schaff das..."
    Ein gewaltiger Satz beförderte den alten Mann wieder über den Zaun.
    Staubwolken folgten jedem seiner Schritte. Das Schreien in seinen Armen wurde immer lauter, immer nervenzerreißender.
    Doch dann hört er das laute, knallende Brüllen einer doppelläufigen Schrotflinte.
    "Ich muss das schaffen..."
    Jeder Atemzug brannte in seinem Hals, die Beine zu bewegen wurde immer schmerzhafter.
    Der Weg zurück nach Shengs Hope war weit und im Gegensatz zu ihm hatten diese Rednecks nicht nur Schusswaffen sondern auch Pferde.
    Aber er musste laufen, immer schneller, immer weiter.

    Schon alleine der Anblick von Shengs Hope erfüllte ihn mit Hoffnung.
    Aber er hörte auch das Trampeln von Hufen, weit hinter ihm. Erneut das laute Knallen einer Schrotflinte die in die Luft gefeuert wurde.
    "Ich schaff das... nurnoch ein paar Schritte... nurnoch ein paar Schritte..."
    Dann flogen die ersten Brocken Dreck neben ihm in die Luft. Schrapnelle bohrten sich neben ihm in den Dreck.
    "Scheiße scheiße scheiße scheiße..."
    "KOMM ZURÜCK DU BASTARD. FICK DICH FICK DICH!"
    Ein weiterer Schuss der auf ihn zielte verfehlte sein Ziel.
    Er würde er schaffen.

    Das Trampeln des Pferdes ließ nach. Dieser brilliante Redneck hatte zweimal verfehlt und musste nachladen.
    Lancaster hatte es zwar nicht geschafft das Mädchen zu befreien, aber das Kind konnte er retten.

    Er wusste nicht was er jetzt tun sollte... zurück in Shengs Hope... mit einem Säugling. Er ging zur einzigen Person von der er glaubte, dass sie sich gut um ein Baby kümmern würde.

    Lancaster gab das Kind in die mütterlichen Hände von Frau Moores, der Frau von Frank ab.
    Das war das mindestes was er tun konnte... er selbst würde sich auf der Reise kaum um ein Kind kümmern können, geschweige den das Risiko eingehen es mitzunehmen.

    Lancaster wollte sich nicht mehr mit dem Thema beschäftigen als nötig und so ging er wieder in Richtung des Dusty Derrecks, vielleicht gab es ja irgendwas neues.
    Er würde jedoch ersteinmal seine alten Knochen ausruhen.
    Jeder Atemzug brannte immer noch wie Feuer in seinem Rachen.

  8. #68
    Der Tag war bereits fortgeschritten, als Léo erwachte. Ein großer Vorteil, nicht direkt Teil einer Gemeinschaft zu sein, lag zweifelsfrei darin sich vor Niemandem außer sich selbst rechtfertigen zu müssen, wenn man einfach mal den halben Tag verschläft.
    Auch jetzt rappelte sie sich widerwillig hoch, denn ihr Magen gibt ihr eine recht eindeutige Botschaft: es herrscht gähnende Leere in ihm.
    Nach einem ausgiebigen Strecken nahm sie sich ein paar Wurzeln aus ihrem Rucksack. Dann durchschritt die Frau nackt wie Gott sie schuf ihr kleines Kabuff und trat nach draußen auf den wackeligen Balkon mit Blick auf Shengs Hope. Emsiges Treiben wie üblich offenbarte sich ihr, als sie sich ihr mageres und zähes Frühstück zu Gemüte führte. Unter ihr graste Mula gemächlich wie immer.
    Sind die immer noch mit ihrem großen Vorbereitungs-Tamtam wegen Adam beschäftigt?
    Wie beiläufig ergriff sie den Kopf Álvaros und wackelte passend zu dem, was sie nun in kratzig verstellter Stimme von sich gab: Klar, alle sind total aus dem Häuschen und fiebern schon dem Augenblick entgegen, bei dem sie die großen Freiwilligen in ihr garantiertes Selbstmordkommando verabschieden.“


    „Na, was erwartest Du auch von denen, die benehmen sich hier wie vor dem großen Zehren, als ob man jemals wieder so leben könnte, so, wie sich alles entwickelt hat inzwischen... Wie viele von den Verdächtigen wollen mitmachen?“


    „So ziemlich alle. Vielleicht versuchen sie ja ihre Fehler damit wiedergutzumachen?“


    „Oh, komm schon, als ob sie sich überhaupt zusammenreimen können, was sie damals uns allen angetan haben. Die denken sich jetzt ‚Wow, ich kann mal wieder den Held spielen und einen auf dicke Hose machen und wenn es ernst wird, halte ich doch wieder nur an meine Leute unmittelbar neben mir und sorg dafür, dass es bald nur noch uns allein gibt.’ Man kann sie diese Reise unmöglich alleine machen lassen.“

    „Das sichere Selbsmordkommando?“


    „Ich bin kein Kind mehr, dessen Meinung sie nach Lust und Laune übergehen können. Und wenn ich ihnen die Zungen oder mehr rauschneiden muss, damit sie mir zuhören. Irgendjemand muss aufpassen und notfalls die schwachen Ketten ausschalten.“

    Mit den Worten stopfte sie sich die letzte Wurzel in den Mund, schlüpfte hastig in die Stiefel und warf sich ihr Kleid mehr schlecht als recht über und griff sich ihre Machete samt Álvaro, bevor sie die Strickleiter auswarf und eilig hinunter kletterte. Dort angekommen zog sie die Leiter wieder hoch und klickte das dazu nötige Seil nach getaner Arbeit aus. Das Maultier blickte milde interessiert auf. Das Seil wurde zum improvisiertem Halfter und ein empörtes Wiehern entglitt dem Tier, als es von seiner ruhigen Mahlzeit in Richtung Siedlung gezogen wurde.
    Kurz wurde sie an der Mauer argwöhnisch beäugt, doch da sie bislang mehr oder weniger als wirre, aber harmlose Frau sich einen Ruf machte, kam sie ungehindert durch. Es ist immer von Vorteil, die Beute im guten Glauben zu lassen, je länger, desto besser.
    Erfahrungsgemäß war das Dusty Derrecks ein guter Anlaufpunkt um Informationen oder unaufdringliche Gespräche mitzubekommen. Dementsprechend lenkte Leocadia ihre Schritte zu diesem „Etablissement“. Schnell ward Mula angebunden. Beim Betreten strömte ihr ein fantastischer Geruch entgegen. Ein Geruch, den sie an solch einem Ort eigentlich nicht vermuten würde- ehrlich gesagt an keinem Ort, der nicht von ihr selbst als Kochstelle auserkoren wurde.
    Schnell sah sie durch den Raum über die Gestalten und ihr Blick fiel auf den Ursprung des Dufts; eine Teenagerin, die sich wohl verletzt hatte. Unmerklich leckte sich Léo über die Lippen. Ihr Vorrat an Dörrfleisch ging zuneige und ihre andere Auswahl war auch nicht gerade berauschend. Doch sie gemahnte sich zur Zurückhaltung, sie war wegen anderen Dingen hier.
    Dennoch konnte sie sich nicht ganz zurückhalten und ging auf das Mädchen zu und deutete auf die angesengte Schulter. Aus der Nähe kam ihr ein Kräuteraroma entgegen, wahnsinn.
    Sieht echt übel aus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich sowas innerhalb dieses Ortes zuziehen kann.“

    Ein wenig lauter an die versammelte Mannschaft gewandt ergänzte sie:
    Ich hab mitbekommen, dass sich hier einige Leute zusammenraufen, um den eingeweckten Mann an einen sinnvollen Ort zu bringen. Das klingt nach einer interessanten Aufgabe, hat hier Jemand eine Idee, wie ich mich nützlich machen könnte dafür?“
    Ein halbherziges Lächeln zwängte sich auf ihr Gesicht.

    Geändert von Mephista (13.09.2015 um 20:20 Uhr)

  9. #69
    Frank sah auf und musterte sie mit einem durchdringenden Blick, als er die junge Frau mit nahmen Leo, die sich hier seit kurzer Zeit aufhielt, bemerkte. Irgendwas stimmte nicht mit ihr, da war er ganz sicher. Er hatte dieses Gefühl, dass da mehr an ihr dran war, als er nach außen war. Vielleicht täuschte er sich auch nur, so wie bei Haile und er würde froh sein, wenn dem so wäre. Bis dahin würde er vorsichtig mit ihr sein. Nicht unfreundlich, nur aufmerksam und vorsichtig. Oft genug hatte sich sein seltsames Gefühl bewahrheitet. Bis jetzt hatte er bei ihr noch nichts großes gesehen das einen Verdacht rechtfertigte, vielleicht ein oder zwei Kleinligkeiten aber die allein waren noch nichts. Soetwas fand sich bei jedem.
    Guten Morgen, sagte er mit neutral-höflicher Freundlichkeit ja das stimmt und wir sind schon einige aber mehr sind immer gut. Wir haben schon einiges an Muntion, brauchen aber ungefähr nochmal 50% mehr und halt Massen an Essen für die Reise. Wingman hier, bei diesen Worten deutete er auf selbigen hat eine Liste an aufgaben und ihrem aktuellen Status zusammen gestellt. erklärte er ihr und zeigte auf Karte und Liste. Ich beispielsweise habe gerade die gestohlene Munition wieder gefunden aber es gibt noch sehr viel zu tun. meinte er mit der selben Art Freundlichkeit.

    Geändert von wusch (13.09.2015 um 20:44 Uhr)

  10. #70
    Dieser Blick. Haile hatte schon lange niemanden mehr mit diesem Blick gesehen. Bei den Kultisten sah sie diesen Blick oft. Aber das war keine Kultistin. Ganz sicher nicht. Wie ein Raubtier kam die junge Frau auf Haile zu und fixierte ihre neu erworbene Brandwunde mit ihrem durchdringenden Blick.

    “Sieht echt übel aus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich sowas innerhalb dieses Ortes zuziehen kann.“
    "..." Haile schüttelte den Kopf.

    Sie fand es fast ein bisschen unnötig, dass alle Ärzte des Ortes so über sie herfielen. Ja, es tat weh, ja, der Blutverlust war unglücklich, ja, die Verbrennung war unnötig, aber glücklicherweise hatte die Plünderin in ihrer blinden Wut kaum etwas verletzt. Selbst wenn. Sie hatte diesen Mann, Niki, verteidigt. Und das zählte. Während dieser Gedanken sprach die Neue mit dem Wachmann. Anscheinend wollte sie auch mitkommen. Warum auch immer - Haile kannte sie kaum, sah sie manchmal aus der Ferne durch die Wildnis streifen. Sie hatte doch eigentlich nichts mit den Menschen hier zu tun? Wie auch immer.

    "Mh. Riviera..."

    Die Frau murmelte nur leise zu sich, während sie die Karte studierte.

    "Riviera...."

    Anscheinend hatte sie vor, das Gebiet im Norden zu untersuchen. Aber sie würde nicht alleine gehen. Wenn Sheng darauf bestand, das Haile von jemandem begleitet wurde, dann muss auch die Neue begleitet werden. Logisch, oder? Howard und Will beäugten sie nach wie vor misstrauisch. Bettruhe, genau.

    Sie tippte Leo von hinten an, die herumwirbelte und sie wieder mit diesem Blick taxierte.

    "..."
    "Was?"
    "...!"

    Haile zeigte auf die Karte, auf sich, auf die merkwürdige Frau und dann auf die verrosteten Türen des Dusty Derrecks.

    "Ich glaube kaum, dass du bereit für einen Ausflug in die Sümpfe bist, wenn du dich selbst hier in der Siedlung kaum verteidigen kann..."
    Pff
    "...!"

    Haile schüttelte resolut den Kopf und nickte in Richtung des blutigen Speers, der immernoch auf dem Boden der Kneipe lag. Die junge Frau seufzte und zuckte mit den Schultern. Damit meinte sie anscheinend "Mach doch, was du willst" oder so etwas in der Richtung. Perfekt. Jetzt musste Haile nur noch irgendwie an ihren ärztlichen Bewachern und vorbei und Shengs besorgten Blicken entkommen. Nichts leichter als das. Lexi schien immer noch den jungen Arzt in ein Gespräch verwickelt zu haben, der alte Arzt hatte sich wieder seinen Notizen zugewandt, Sheng war gerade verschwunden und der Wachmann schien auch eher merkbefreit. Sie tippte die junge Frau an, lächelte und wieselte sich dann blitzschnell aus dem Dusty Derrecks. Der Schmerz in ihrer Schulter ging unter dem Adrenalin der jugendlichen Abenteuerlust fast unter...

    [Haile erklärt sich bereit für Aufgabe Epsilon]

    Geändert von Caro (13.09.2015 um 21:24 Uhr)

  11. #71
    Ein Grinsen schlich über Léos Gesicht als sie den höchst wachsamen Wachmann sprechen hörte und seinen forschenden Blick auf sich ruhen spürte. Hatte sicher das Gefühl das große Pokerface aufzusetzen und dass sie nicht merken würde, wie skeptisch er war. Soll er nur.
    Munition und Essen, als ob sie ein riesiges Waffenarsenal hier irgendwo versteckt hätten, aber für ihre Schätzchen im Baumhaus wäre etwas Munition zu finden sicher nicht verkehrt. Man weiß ja nie, mit Schußwaffen war sie zwar nicht so bewandert aber im Fall der Fälle ist ihre Reichweite immer nützlich.
    Mit einer Stimme voll eklig triefender Freundlichkeit klimperte sie ihm ein “Vielen Dank, Sir, zu freundlich.“ entgegen, ehe sie sich der Karte zuwand und dabei die Augen verdrehte.
    Die Karte war in der Tat sehr hilfreich, musste sie sich eingestehen.
    "Mh. Riviera..."
    Das klang nach einem Ort ihres Formates, nach der ehemaligen Heimat reicher Säcke mit Yachten und Strandvillen. Es war zwar recht weit von hier, doch mit Mula sollte sich das gut überbrücken lassen. Außerdem war es am Wasser gelegen und wenn sie sich mit etwas im Laufe der Jahre auseinander zu setzen gelernt hat, dann mit Wasser in jeglicher Form.
    "Riviera...."
    Hieß nicht eine ihrer Nachbarn in Tijuana Riviera. Wie der ehemalige Nationalkünstler? Vielleicht war das sogar diese Familie, Diego Riviera hatte ja so einige Kinder in die Welt gesetzt...
    Sie fühlte ein Tippen von hinten und wand sich um. Das Mädchen schaute sie durchdringend an. Den Blick erwiderte sie gerne.
    "..."
    "Was?"
    Konnte oder wollte sie nicht sprechen?
    "...!"
    Sie zeigte auf die Karte, auf sich, auf Léo und dann auf die verrosteten Türen des Dusty Derrecks.


    Pff
    "Ich glaube kaum, dass du bereit für einen Ausflug in die Sümpfe bist, wenn du dich selbst hier in der Siedlung kaum verteidigen kann..."
    "...!"
    Die Halbwüchsige schüttelte resolut den Kopf und nickte in Richtung des blutigen Speers, der immernoch auf dem Boden der Kneipe lag. Léo seufzte und zuckte mit den Schultern.
    Wenn sie unbedingt will, von ihr aus. Vielleicht geht sie ja drauf, wenn sie sich schon hier so verletzt und dann hat Léo wieder mehr als genug Vorrat für eine Weile. Oder wenn sie ihr auf die Nerven geht hilft sie etwas nach. Sie bezweifelte, dass jemand misstrauisch werden würde, dass eine verwundete Teenagerin bei einer potentiell riskanten Unternehmung etwas Schwerwiegendes zustößt.
    Ein weiteres Tippen und das Mädchen machte sich bedacht unauffällig vor den Augen ihre „Wächter“ aus dem Staub. Ein Schmunzeln kam über Léos Gesicht. Sie konnte dem Gefühl, bevormundet und nicht für voll genommen zu werden nur zu gut nachfühlen.
    Doch bevor auch sie das Derrecks wieder verließ wollte sie noch einen zweiten Blick auf die Gäste werfen. Der Wachmann war unverändert da, genau wie zwei Herren, ein älterer und jüngerer, die sich offenbar auf medizinischem Gebiet auskannten. Ihre besorgten Blick dem Teengaer-Mädel ließen zumindest darauf schließen. Dann war da eine ältliche Frau, die Léo schon länger bekannt vorkam. Es war kein Magenzusammenziehen dabei, das ihre Rachegelüste weckte, aber dennoch war sie sich nicht ganz sicher, wen sie da vor sich hatte. Das könnte man auch noch später erörtern und so machte sie sich mit einem Nicken bereits auf den Weg nach draußen, als ihr ein unverschämt gutaussehender, älterer Mann auffiel, der ziemlich nach Atem rang. Vielleicht Asthma.
    Doch das fesselte sie nicht so an ihn, sondern ein dumpfes, wages, aber angenehmes Erkennen, verbunden mit der Erinnerung von Rubicon auf der Zunge und einem sehr witzigen Namen. Mit einem leisen Kichern nickte sie ihm zu, ehe sie die Bar verließ.
    Den würde sie auf jeden Fall nochmal genauer unter die Lupe nehmen, wenn sie von der Riviera zurückgekommen war.
    Draußen fand sie auch schon das Mädchen ungeduldig auf sie warten. Schnell war ihr Maultier abgebunden, Álvaro an der Seite festgemacht und aufgesessen. Mit einer Hand half sie der Heranwachsenden hinter sich auf, ehe sie zu zweit der Riviera entgegentrabten. (Aufgabe Epsilon.)

    Haile - Probe auf Survival
    Leo - Probe auf Fortbewegungsmittel + Terrainwissen Sümpfe

    Geändert von Mephista (13.09.2015 um 22:13 Uhr)

  12. #72
    Haile schien auf dem Weg der Besserung zu sein, doch Sheng schwor sich, sein kleines Mädchen nie wieder solchen Gefahren auszusetzen.
    Es hatte ihm fast das Herz gebrochen, sie so verletzt zu sehen, doch auch Sheng war ein Produkt der neuen Welt, er wusste, dass es außerhalb der Mauern gefährlich sein konnte. Und obschon er es sich nicht eingestehen wollte, war er stolz darauf, wie verbissen sie sich gewehrt hatte. Möglicherweise mit mehr Mut als er selber aufbringen könnte, möglicherweise mit mehr Stärke als er zu geben und zu leisten bereit war.

    Und trotzdem war es ihm unmöglich, sie aus den Augen zu lassen...
    Er wollte ihr durch Fürsorge zeigen, was es bedeutet, Teil einer Familie zu sein, doch spürte er auch instinktiv, dass sie es nicht wirklich verstand, sondern möglicherweise mehr wie eine Strafe ansah.
    Schon begann sie am Verband herum zu zupfen, immer wieder unterbrochen von Sheng, der ihre Hand sanft und sachte zu senken vermochte und ihr gut zusprach, den Schlaf zu nutzen.
    "Du hast es dir verdient zu ruhen, mein Mädchen.", sprach er zu ihr, "Du hast die Beute des Tages schon gehabt."
    "...!"
    "Was meinst du damit, dein Appetit ist erst jetzt richtig geweckt?"
    Sie legte den Kopf schief, als wäre es vollkommen logisch und Sheng lächelte sie an und stand auf. "Dann werde ich dir etwas holen.", sprach er und blickte sie eindringlich an.
    Alles in ihm schrie, dass er sie bitten sollte, hier zu bleiben, doch er wusste, dass selbst sein kleines Mädchen nicht so verrückt war, jetzt wieder aufzustehen.

    Als er gerade mit einem heiß dampfenden Teller Suppe zurück war, wurde er von Vincent angesprochen. Dem fiel natürlich sofort auf, dass der Bürgermeister in Eile war und seinen augenscheinlich feinen Antennen entging auch nicht, dass etwas in seiner Seele und seinem Herzen rumorte.
    Müde lächelte Sheng, als er davon erfuhr, dass Vinzent noch mehr Munition auftreiben konnte und er nickte ihm dankbar zu. "Das ist wirklich großartig. Ich hatte gar nicht gewusst, dass du einen so guten Draht zu den Bewohnern der Siedlung hast.", sagte er, unwissend, woher die Munition stammte. "Haile, das Kultistenmädchen wurde eben verletzt.", sagte Sheng und fast wären die Dämme seines Herzen gebrochen und er hätte sich ihm anvertraut, aber etwas hielt ihn ab. Es war, als würden die Worte hervorsprudeln wollen, doch als würde ein dicker, schwerer Kloß in seiner Kehle den Impuls blockieren, Schwäche zu zeigen und zu weinen.
    Sheng sehnte sich danach, mit Jemandem reden zu können, doch vorerst brauchte ihn die Siedlung und obschon er alles gab was er konnte, machte ihn die Angst zu versagen gerade einsam.
    Also klopfte er Vinzent auf die Schulter und sagte: "Ich bin nur gestresst." Das war schlecht gelogen, doch eine Notwendigkeit.

    Als er dann endlich wieder bei Haile ankam, musste er von ganz alleine lächeln. "Schau mal was ich für dich von Sylvia habe auftreiben..."
    Tonlos senkte er die Schale und die Suppe tröpfelte auf den Boden und beschmutzte den Stoff seiner Hose. Er schloß die Augen und glaubte, würgen zu müssen. Haile war weg. Mitsamt ihrer Ausrüstung.

    ---

    Wingman war mit seinen Gedanken ganz woanders. Ranger war zurück - für Wingman lediglich das Ende einer formidabel erfüllten Mission und Ranger damit wieder ein Asset, eine Ressource, die man zuordnen konnte.
    Der Pilot, der zu Armyzeiten sehr arrogant gewesen war, merkte gar nicht, wie Ranger weiter auf ihn einredete. Erst, als dieser seine Nadeln von der Karte fegte, regte sich Wut und er schenkte ihm Aufmerksamkeit, blickte ihn zum ersten Mal richtig an und ballte die Fäuste.
    "Was redest du da, Mann?", presste er hervor und ging aggressiv und mit dem bekannten fiebrigen Ausdruck seiner Augen auf sein Gegenüber zu und stand ihm nun dicht an dicht.
    Betont leise sagte er: "Ich habe JEDE einzelne Falle abgebaut. Im Schacht. Bei den Schränken. Am Eingang. Doppelt und dreifach überprüft. Und ich mache keine Fehler bei sowas."
    Sie taxierten sich mit Blicken und Ranger musste auffallen, dass die Wut in Wingmans Augen echt schien.
    Dann trat der Pilot einen Schritt zurück, ließ den Augenkontakt wie zur Stärkeprobe noch einen Augenblick bestehen und sah dann weg.
    "Wir haben dort ein leeres Grab. Toske wurde auf einer Patrouille von Plünderern überfallen und verschleppt. Ich konnte nicht weg um nach ihm zu suchen. Ich hatte meine..." *er stutzte kurz* "Befehle."
    Er räusperte sich in die unangenehme Stille hinein. "Toske war nie ein angenehmer Kerl. Er war Wissenschaftler und dafür verantwortlich, den Sarg sicher nach San Antiono zu schaffen. Damit das klappen konnte, wurden Elitesoldaten in Richtung des Bunkers entsandt, um zu helfen. Ich war der Einzige, der sich je dort eingefunden hatte. Und mein Vogel war abgestürzt, also half ich ihm, indem ich im Bunker die Stellung mit ihm bezog. Der Sarg ist nie angekommen, wie du weißt. Keine Ahnung, wie oder wann wir den übersehen konnten." Er blickte zu Boden, in Erinnerungen gefangen.
    "Als klar wurde, dass wir das Zeitfenster massiv überschritten hatten, hatten wir einen jungen Soldaten bereits hochgepäppelt, der hier ebenfalls angekommen war und mehr aus der Welt machen wollte. Er gründete eine Siedlung, das war Shengs Hope. Dann, nach langer, langer Zeit kam eine Frau zu ihm. Lexi. Sie erzählte ihm alles und von da an war Sheng wie besessen, diesen Ort auszubauen und zu beschützen. Er wusste vielleicht, dass der Sarg noch auftauchen musste, er hatte mehr Glauben als wir alle. Toske war fort, von Plünderern entführt und wahrscheinlich getötet. Wir haben ihm zum Dank das Grab geschaufelt." Wingman kratzte sich am Kinn und hob dann die Nadeln Stück für Stück auf. "Der Bunker IST sicher. Niemand außer mir, Sheng und jetzt dir, kennt die Kombination.", beharrt er und ihm und Ranger schien gleichzeitig die Frage im Gesicht zu stehen: Wer hatte dann die Fallen aufgebaut?"


    ---

    Sylvia war vollkommen überrumpelt, als sie auf dem Markt von Lancaster das Baby in die Hand gedrückt bekommen hatte. Zumal er sehr ruppig war und sich sofort brüsk abwandte, als wolle er das hinter sich lassen.
    Und die Menge glotzte, als Sylvia, mit ihrem Kind auf dem Arm, plötzlich ein zweites, plärrendes Kind hielt. Sie sehnte sich Frank herbei, er würde wissen, was davon zu halten sei und sogleich machte sie sich auf die Suche nach ihrem Ehemann. Als sie ihn schließlich fand und ihn informierte, schloß sie mit den Worten einer zitternden Stimme: "Ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Zwei Kinder zu versorgen, während du weg bist..."
    Sie sah ihn hilfesuchend an, wollte Rat, während sich ihre Augen mit Tränen füllten...

    ---

    Probe Evi: Kampftaucher: Bestanden!
    Probe Andrea: Survival: Bestanden!





    Evi und Andrea mussten lange marschieren, und das, obschon die Hitze des Tages sich wieder von der schlimmsten Seite zeigte.
    Kleine ölige Flecken schwammen trübe auf der Oberfläche des Sumpfes, der Gestank war fast unerträglich und da die Menschen sich nicht mehr anschickten, der Natur das Revier streitig zu machen, fanden sie immer wieder den einstmals angelegten Künnpeldamm durchbrochen vor, so dass sie gezwungen waren, kleinere Abschnitte zu schwimmen. Einmal sahen sie eine Schlange sich träge dahinwinden und als sie endlich wieder festen Grund unter ihren Füßen hatten und an zwei verrosteten und vollkommen zerstörten Autowracks angekommen waren, traten sie auf die Siedlung zu.

    Wie so viele typische, cajunartige Sumpfbauwerke, waren auch Diese aus Holz erbaut und als Stelzenkonstruktion normalerweise vor der Witterung geschützt. Doch Stürme, Winde und eine fehlende menschliche Hand, hatte den Zahn der Zeit schnell voranschreiten lassen. Das Holz war warm, der einstmalige weiße Lack so gut wie abgeplatzt und zwischen allen Brettern hatten sich ganze Stauden und Sträucher von Sumpfpflanzen erbarmungslos ihren Weg gesucht. Sicherlich würde sich in den Häusern noch Einiges befinden, dessen waren sich die beiden Frauen sicher, als sie vorsichtig und bedächtig, jeden Schritt genau maßnehmend, das größte der Gebäudeansammlung betraten und zu ihrer Verwunderung die Reste einer Kirche vorfinden konnten.
    Das Kreuz und der Altar waren komplett überwuchert, so viel konnten sie erkennen, da einige wenige Sonnenstrahlen durch das löchrige Dach schienen, während die rasch wachsenden Bäume, das Moos und andere Pflanzen die Fenster bereits so überwuchert hatten, dass in der Kirche sehr schlechte Sichtverhältnisse herrschten und alles in einen dunkelgrünen Schimmer getaucht war.

    Unter ihren Füßen knirschten die Bretter und leise gurgelnd war das Sumpfwasser zu hören, welches sich durch Tiere immer wieder träge bewegte. Einige seltsame Formationen auf den uralten und morschen Bänken der Kirche erregte schließlich ihre Aufmerksamkeit und vorsichtigen Schrittes gingen sie näher. Es war ein Anblick, der einem das Blut gefrieren lassen konnte.
    Die Formationen waren stark verweste und mumifizierte Leichen, die mittlerweile vollkommen vermodert vom Moos und Schimmel bewachsen und überwuchert waren.
    Sie waren hier im Sonntagsstaat erschienen, es waren Hauben über schlohweißem Totenhaar und Smokings gut zu erkennen. Jede der bemitleidenswerten Kreaturen hielt eine Bibel umklammert, deren vergilbte Seiten ebenfalls unlesbar oder verrottet waren. Jede von ihnen hatte ein feines, rundes Loch im Kopf. Ihnen gegenüber, auf einem Stuhl, war die mumienartige Leiche eines Mannes zu erkennen, der das Ornat eines Priester trug. In seiner Hand ein alter Rosenkranz und eine komplett unbrauchbare, verrostete Pistole.
    Und unter dem Pfarrer, eingeschlagen in eine fleckige Plastiktüte, genug Munition, um ihrer Sache zu helfen.

    Munition +1

    Beide lächelten stumm, wagten sie es doch nicht, die heilige Ruhe dieses Ortes zu stören.
    Und dann wurde es noch gruseliger, noch absurder.
    Beide ruckten herum, als sie plötzlich leise summend eine Melodie hörten. Es klang nach einer guten, tiefen, brummenden Singstimme, dem ein wenig Fisteln eines alten Mannes beigemengt war.
    Und sie sahen einen Schatten an der Wand der Kirche langsam vorbei huschend.

    Geschickt schlichen sie bis zu einem der Fenster und erkannten einen Mann, der schwarz gekleidet war. Er hatte eine Art pervertierten christlichen "Hirtenstab" bei sich, doch dieser bestand oben aus einer großen Klinge. Hinter sich zog er ein Bündel her, welches er dann öffnete und einen bewusstlosen Jungen von vielleicht 16 Jahren offenbarte. Er hatte eine Platzwunde am Kopf, schien blass, doch am Leben zu sein.
    Die beiden Frauen schlichen Fenster für Fenster, um ihn weiter beobachten zu können und erkannten, dass er den Jungen, der in eine wunderschöne schwarze Robe gekleidet war, an einen verkrüppelten, schief gewachsenen, tiefschwarzen Baum festband. Bald lag der Junge hilflos in den Fesseln und der Mann drehte sich einmal im Kreise, der brummende Singsang wollte nicht aufhören. Und sie erkannten, dass er eine Maske trug, die aussah, als wäre sie aus holz und Wachs geschnitzt worden. So, wie sie von Kultisten des "Cults of Vision" immer beschrieben wurden.
    Der Geang wollte nicht aufhören und dann begann der Mann eine kleine Flöte aus seiner schwarzen Robe zu holen und sie leise fiepend zu spielen, als wolle er etwas anlocken.
    Und den Beiden wurde klar, dass sie nun Zeuge einer Opferung wurden.

    Sie hatten nur zwei Optionen:
    a.) Den Mann angreifen, bevor die Untoten erscheinen konnten: Probe auf: Beliebiges Kampftalent, Bonus für Kultisten, Sümpfe oder Ruinen
    b.) Sich still versteckt halten, bis der Spuk vorbei war: Probe gelingt automatisch.


    ---

    Zum zweiten Mal brach Haile in die Wüste auf, diesmal hatte sie eine andere Begleiterin bei sich. Wie immer geschickt die Deckung von Sträuchern und alten Bewässerugnsgräben ausnutzend, kamen sie gut voran und hatten bald schon Riviera Beach erreicht.
    Der Ort war in desolatem Zustand, es schien, als hätte die Baffin Bay mit großem Maule beschlossen, die Siedlung langsam zu schlucken, so wie eine Würgeschlange es unendlich langsam mit seinen Opfern machte. Einstmals prächtige Yachten lagen nun leckgeschlagen und schief im Waffer, noch immer angebunden an die Kais, die mittlerweile unter Wasser lagen oder deren Bretter wie Gerippe aus dem Wasser ragten.



    Die Häuser, die sich hier fanden, standen alle frei und keines von ihnen war vernagelt. Es gab keine Spuren eines Kampfes. Es schien, als hätte die Siedlung aufgehört, Lebende zu beherbergen. Noch immer waren Schilder aufgestellt, die Leo, die früher zumindest eine Schule besucht hatte, als einen Willkommensgruß identifizieren konnten und die Einwohner zum großen sogenannten "BBQ" einluden.
    Vorsichtig und wachsam schoben sie sich Deckung für Deckung nach vorne und tiefer in den Ort hinein. Noch immer war es verdächtig still und die Anspannung zehrte an ihren Nerven, denn sie Beide waren in jeglicher Hinsicht Ausgeburten des großen Zehrens, geboren oder geschaffen, um in dieser Welt überleben zu können. Sie hatten gerade eine wild wuchernde Hecke durchquert, als Leo etwas sah, das sie sofort erkannte. Etwas, das sich seltsam in ihr Herz schob und ihr von alten Zeiten zuflüstern wollte.
    Sie sah eine in sich zusammengesunkene Hüpfburg. Weiße Bänke und Stühle. Einen verrosteten Grill. Einen mit Unrat gefüllten Pool und viele, viele bunte Gummireste am Boden liegen, die etwas an ihr als Luftballons wiedererkannte. Instinktiv wusste wie, wohin sie blicken musste, als sie das vollkommen zerfetzte Banner über dem Eingang sah: "Happy 7.th Birthday little Chelsea" erahnte sie mehr, als sie lesen konnte...

    Als sie in diesem Haus dann in den Keller gingen und noch immer keine Spur von Toten oder Lebenden gefunden hatten, tat sich vor ihnen folgender Anblick auf:
    Unzählige Regale waren dort angebracht und auf Diesen standen spinnwebenverhangen und mit einer dichten Schicht Staub bedeckt, Einmachgläser mit farbigen Inhalten. Viele Etiketten waren schon vergilbt, doch der Inhalt, eingelegt Essig oder Öl hatte noch Struktur. Ebenso der mittlerweile steinharte Honig, der dicht versiegelt in einem Regal stand und von Leo als etwas entfernt Bekanntes identifiziert wurde.

    +2 Nahrung

    Und dann hörten sie ein leises Rumoren.
    Sie blickten an den Regalen vorbei und sahen eine verriegelte Tür. Bretter waren hier quer vor eine Tür genagelt worden und alte, mittlerweile leere Kanister mit Benzin standen davor. Ein den beiden unbekanntes, silbernes Objekt lag dort auf dem Boden, Leo brauchte lange, um sich zu erinnern, dass ihr Vater mit so etwas früher immer Feuer gemacht hatte.

    Ihre Rucksäcke waren voll bepackt, doch eigentlich waren mindestens die Yachten noch einen Besuch wert...
    Doch etwas dort roch komisch. Dort wimmelte es vor im Uferschlamm begrabenen Untoten.

    Zitat Zitat
    Aufgabe Sigma
    Erforderliche Teilnehmer: variabel
    Erledigt durch:
    Proben:
    - Die Yachten untersuchen: Ermittler ODER Kampftaucher ODER Parcour UND ein beliebiges Kampftalent. (Ja, eine Doppelprobe)
    Hilfsmittel: Terrain: Sumpf, Wissen: Zombies

    Erfolg: ?
    Misserfolg: Konsequenzen

    Geändert von Daen vom Clan (14.09.2015 um 00:58 Uhr)

  13. #73
    Frank war für einen Moment völlig überfordert und musste ersteinmal begreifen, was hier genau vor sich ging. Eben noch war er in der Planung der ganzen Angelegenheit und im Fall vertieft gewesen und plötzlich stand hier Silvia mit einem neugeborenen auf dem Arm. Wenn er die Situation richtig verstanden hatte, dann hatte Lancaster das Kind einer Sklavin von der Farm außerhalb der Siedlung befreit und es Silvia anvertraut, da sie ja Mutter war. Natürlich freute er sich irgendwie, denn das hatten sie ja gewollt, ein zweites Kind, nur da fingen die Probleme an, Silvia hatte Recht. Der junge brauchte Essen und sie waren nicht Arm aber 2 Kinder zu versorgen würde für sie allein schwer werden. Warte, ich nehme ihn, bringen wir ihn erstmal nach hause, wir haben doch noch Thomas altes Babybett stehen.meinte er sich zu erinnern und nahm den jungen Silvia ab und wiegte ihn sanft um ihn ruhig zu halten und überlegte, was er nur machen konnte um es für Silvia einfacher zu machen. Wo konnten sie das Essen her bekommen? Thomas alte Kleidung würde ja herhalten können.
    Verkauf mein Buch wenn es sein muss. sagte er kurzentschlossen und meinte natürlich sein handsigniertes Buch, seinen wertvollsten Besitz wenn man ihn fragte. Bei den richtigen Leuten war es einiges Wert. Leuten wie Morris. Ich werde mal mit ein paar Leuten sprechen ob sie dir helfen können solange ich weg bin. Da ich für eine gute Sache unterwegs bin, kann Sheng vielleicht dafür sorgen, dass du etwas mehr bekommst. Vielleicht auch Sara. Und ich werde natürlich einige Kugeln da lassen, welche du ebenfalls verkaufen kannst. Das Wohl des Kindes geht vor. beschloss er. Sobald ich wieder da bin werde ich dafür sorgen, das es wieder finanziell bergauf geht. Mit etwas Glück findet sich in der großen Stadt etwas nützliches.
    Der Kleine hat noch nichteinmal einen Namen. fiel Frank auf und er lächelte kurz. Wie wäre es mich Richard? schlug er vor.

    Geändert von wusch (14.09.2015 um 01:29 Uhr)

  14. #74
    "Bleib stehen!", forderte sie.

    Eryn lief ihrem Chef, dem ersten Impuls folgend, hinterher. Sämtliche echte und eingebildete Berührungsängste gegenüber dem oberflächlich widerwärtigen Derreck ignorierte sie, als sie nach seinem Oberarm griff. "Du kannst nicht gehen", sagte sie eher bittend und fand im ersten Moment keine rechtfertigende Erklärung. "Komm mit mir... zurück nach Sheng's Hope." Der lebensmüde Mann lachte kurz, spuckte mehr aus Gewohnheit auf den trockenen Boden. Seine Mimik drückte nichts als Spott aus. "Stell dich nicht naiver als du bist, Eryn. Wir beide wissen, dass das nicht geht!"

    Ihre Finger, die für einen Moment fast an seinem dreckigen Ärmel gezerrt haben, fuhren - nein - fielen den Stoff nun langsam und ohne festen Halt herunter, bis der Kontakt verloren ging. "Es muss gehen!", fluchte sie fast und besah sich den Boden, über dem der seichte Wind Sandkörner aufwirbelte. Aus den Gedanken rissen sie Schüsse, aus dem Westen kommend. Irgendwo zwischen Sheng's Hope und der Farm der Orchards. Hatte jemand diese fürchterliche Familie aufgemischt? Vielleicht dem Neugeborenen die Chance auf eine friedliche, schöne Zukunft erhalten? Zukunft. Ihr Blick widmete sich wieder dem Mann vor ihr. Er sah für sich selbst keine Zukunft mehr - und das wegen ihr.

    "Ich werde sehr bald gehen!", erstaunte sie ihn aus dem Nichts. Seinen fragenden Gesichtsausdruck konternd, klärte sie ihn darüber auf, was in der Siedlung Großes passiert war, erzählte von Shengs Ansprache und dem Abenteuer, an dem sie teilnehmen würde. Ihr war nicht nach einem positiven Ausblick, doch trotzdem versuchte die 25-Jährige Optimismus zu vermitteln. Vielleicht würde er bleiben, wenn die berechtigte Hoffnung bestand, dass die Welt sich ändern konnte. "Sheng bleibt in der Stadt. Du kannst zu ihm gehen, dich vorerst wegsperren lassen. Irgendwo versteckt, wo kein Floyd-Williams und auch keiner seiner Leute dich findet. Und wenn wir wiederkommen, sieht alles ganz anders aus. Vielleicht schaffen wir es dann, uns ihm zu widersetzen!" Sie seufzte. "Der Kerl kann mit sowas nicht durchkommen, Derreck."

    Ein weiterer Einfall verdrängte den ersten. "Oder du kommst mit, das Heilmittel zu eskortieren. So tust du, was Floyd-Williams sagt, bleibst nicht im Dorf, und... außer Sheng weiß es niemand.... naja, gut: Vielleicht die Person, die ihn informiert hat, aber... aber da bist du sicher. Jedenfalls so sicher wie jeder andere von uns!" Sie klang verzweifelt, und genau so schien er auch wahrzunehmen. Er regte sich nicht, doch sein Blick kam der Barfrau eindeutiger vor als jedes "Nein" und heftige Kopfschütteln dieser Welt. Sie hatte verstanden. Und wie zu häufig in den letzten Tagen musste sie ihre Tränen zurückhalten.

    "Dann... will ich dich nicht länger aufhalten. Ich war dir wohl genug göttliche Strafe!", resümierte sie enttäuscht, sich an seine stechenden Worte erinnernd. "Ich glaube nicht daran, aber ich hoffe, dass du deine Meinung änderst. Dass du zurück kommst. Dass ich dich nicht zum letzten Mal sehe." Sie lächelte bitter. "Komm her, du Idiot!" Eryn zog ihn an sich heran, ließ ihm keine Chance, die folgende Umarmung zu verhindern. Ihre Hände drückten fest gegen seinen Rücken, pressten ihn an ihre Brust - doch nicht erotisch; liebevoll. Bevor die unerwünschten Tränen sie übermannen sollten, ließ sie ihn wieder los, um direkt einen großen Schritt nach hinten zu wagen.

    Du bist ein Spielzeug, das die Götter einsetzen, um die Glücklosen dieser Erde zu strafen.

    Seine Worte hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Ein vielleicht letztes Mal richtete sie das Wort an ihn, während ihre Finger in den eigenen Nacken glitten. "Du bist glücklos, häh?", fragte sie, doch kannte die Antwort. Sie zog sich die wertvolle Kette vom Hals, die Morris ihr gegeben hatte, und griff mit den Fingern der zweiten Hand nach seiner, öffnete die Finger, unter deren Nägel sich der Dreck vieler Jahre gesammelt hatte. "Wenn du von mir weggehen musst, um dein Glück zu finden, ist das wohl so. Aber diese... Erinnerung an mich soll dir Glück bringen." Sie legte das Silber in seine Handfläche, schloss seine Finger wieder und warf einen letzten Blick in seine traurigen Augen. Dann drehte sie sich um, um im Schutze der steinernen Naturbauten den sicheren Weg zurück in die Siedlung zu finden.



    Geändert von MeTa (14.09.2015 um 01:41 Uhr)

  15. #75
    Die Hitze, die ihre vom Schwimmen nassen Klamotten unangenehm an ihrem Körper kleben ließ, und der Dreck, der wie Gewichte an ihren Schuhen haftete, waren in dem Augenblick vergessen, als sie den unheimlichen Mann entdeckt hatten. Genauso wie die Freude über die gefundene Munition.
    Die Flötentöne, obwohl leise, schrillten in Evis Ohren wie Alarmglocken. Augenblicklich zuckte ihr Körper, wie von einem fremden Reflex gesteuert, und sie wollte schon losrennen, doch Andrea legte ihr die Hand auf den Oberarm. Nicht fest, aber bestimmt. "Warte.", flüsterte die Frau. "Aber wir müssen etwas unternehmen!", antwortete Evi leise und gleichzeitig aufgebracht. "Und zwar schnell.", fügte sie hinzu, als das Flötenspiel ihr immer durchdringender erschien. Andrea hatte immer noch die Hand auf dem Oberarm der Taucherin, starrte aber gebannt auf den Mann in den schwarzen Roben. Sie schien fieberhaft zu überlegen, und den Hirtenstab mit der Klinge zu mustern.
    Ja, das Ding sah schon gefährlich aus, aber der Typ war alleine gegen zwei halbwegs fähige Frauen, die er noch dazu überhaupt nicht erwartete.
    Schließlich fiel Evis Blick noch einmal auf die armselige Gestalt des Jungen, der an den knorrigen Baum gebunden war. Irgendetwas in ihr regte sich, als hätte sie eine entfernte Erinnerung, die unter all dem Schlamm und Dreck, der an ihr klebte, vergraben war. Aber die Fenster erlaubten ihr durch die Witterung und die wild wuchernde Flora keinen besseren Blick. "Andrea...", flüsterte Evi nun ungeduldig. Die Frau nickte und sah der Taucherin nun in die Augen. Sie hatte eine Entscheidung getroffen.

    [Zitroneneis wird unsere Entscheidung offenbaren]

  16. #76
    Während sich Frank um seinen neugewonnen Adoptivsohn und seine Frau kümmerte und überlegte, wie sie beide wohl nun ihre zwei Kinder ernähren könnten während er selbst weg war, machte sich Doc Strider daran, weiter den Fall zu bearbeiten. Frank wollte er für den Moment nicht stören. Dieser war beschäftigt und genoss den Moment mit seiner Familie. Davon würde er für eine Weile nicht mehr viele haben. Frank, ich mache mich auf den Weg und kümmere mich darum, dass sich jemand, vermutlich Will, um die Obduktion kümmert. Wenn du mich suchst, bin ich entweder hier, bei Stuttons Leuchtturm oder in Wills Klinik. erklärte der verschrobene Bastler dem ehemaligen Polizisten. Gut, danke, bis nachher dann. Ich bin für den Moment bei mir zuhause und stoße bald wieder zu dir. erwiederte Frank und machte sich zusammen mit Silvia und seinen Kindern, während sie miteinander sprachen, auf den Weg zu ihrer Hütte.
    Doc Strider unterdessen machte sich auf den Weg zu Will um die Untersuchung Stuttons in der Leiche in die Wege zu leiten. Guten Tag Will, da Frank gerade mit seinem neuen Adoptivsohn beschäftigt ist, wollte ich fragen, ob du mit mir zum Leuchtturm kommen könntest. Frank und ich bräuchten leider deine Fähigkeiten um Stuttons Leiche zu obduzieren. erklärte der Bastler.

    Geändert von wusch (14.09.2015 um 10:04 Uhr)

  17. #77
    Will war gerade dabei die Sachen welche er für Hailes Wunde genutzt hatte einzupacken und den Tisch wieder an seine eigentliche Stelle zu rücken als Doc Strider ihn ansprach.
    "Guten Tag Will, da Frank gerade mit seinem neuen Adoptivsohn beschäftigt..." Will hörte ihm nur mit einem Ohr zu. Der alte Lancaster musste das Baby gerettet haben. Aber was war mit der Mutter des Kindes passiert? "...Fähigkeiten um Stuttons Leiche zu obduzieren."
    Als Doc Strider zu ende gesprochen hatte sah Will ihn ungläubig an. "Stutton ist tot?!"
    Er räusperte sich. Auch wenn Stutton ein kauziger alter Mann war über den meist schlechte gesprochen wurde, empfand er nichts als Mitleid. "Bring mich zu ihm. Warte müssen wir in den Leuchtturm?" Will war unwohl dabei dieses Ding zu betreten. Um den Turm rankten sich seltsame Geschichten von hunderten tödlichen Fallen und Tunnelsystemen die ganz Shengs Hope und Umgebung abdeckten. Will war beunruhigt und Doc Strider schien ihm das anzumerken denn dieser legte seinen Kopf schief.
    "Also hilfst du oder willst du hier noch länger wie angewurzelt herumstehen?" Witzelte Doc Strider. Will brachte nur ein gequältes Lächeln zu stande und zusammen brachen sie sich zu Stuttons Leuchtturm auf.

    Als die beiden dort ankamen musste Will sich cstark zurpückhalten seinen Mageninhalt nicht auf die Schwelle des Leuchtturms zu entleeren. Der Geruch war abartig. Fast schon bestialisch. Er hielt sich seinen Ärmel vor die Nase und wies Doc Strider an ihn zu Stutton zu führen. Dort angekommen sah Will sich erst einmal um. Die Lichtverhältnisse hätten besser sein können doch es würde schon gehen. Will kniete sich neben den alten Stutton und fing an, ihn genauer zu untersuchen.

    [OOC: Probe Medizin - Theta/Lambda]

    Geändert von Kaia (14.09.2015 um 11:35 Uhr)

  18. #78
    "Richard?", ließ Sylvia den Namen auf sich wirken und schien noch immer vollkommen perplex, die Furcht, dieser Herausforderung und Aufgabe nicht gewachsen zu sein, war ihr deutlich anzusehen. "Vielleicht können Sheng oder Sara wirklich helfen, oder Jeden, den du auftreiben kannst."
    Sie seufzte leise. "Warum hat Lancaster den kleinen Jungen eigentlich... so wirsch abgegeben, nachdem er für ihn wohl durch die Hölle gegangen ist, so abgekämpft wie er aussah.", fragte sie ihren Mann.
    "Aber was auch kommt, ich liebe dich dafür, dass du stets versuchst, das Richtige zu tun und diesem Leben einen Hauch von früher gibst."
    Sie lächelte tapfer und schmiegte sich an, bevor er wieder im Auftrag des Bürgermeisters zu gehen hatte.

    --

    Derrick ließ sich von ihr in den Arm nehmen und er war erschrocken über die Tonlosigkeit, über das ausbleibende Hochgefühl, über die schlimme Leere seines Herzens. Einst war er nächtelang wachgelegen und hatte seine Zeit mit Tagträumen verbracht, um sich auszumalen, wie es sein könnte, von ihr berührt zu werden, wenn sie in ihm mehr sehen würde als einen perversen Spinner, der ihre Zeit nicht wert war.
    Und nun war dieser Moment gekommen und wieder hatte ihm die neue Welt alles genommen, wonach er sich so sehr gesehnt hatte.
    Nun war ihre Berührung schal geworden, ihr Kummer für ihn mehr greifbar.
    Es schien, als wären alle Gefühle, die er für sie hatte gestorben und hatten einer großen Leere Platz gemacht.
    In seiner Brust schlug ein Herz, dass sich jetzt mit aller Macht die Bar und ihre ewigen Grabenkämpfe zurück wünschte, doch nichts konnte die Zeit anhaltne oder zurück drehen, nichts konnte ihm im Moment wieder die sachte Hoffnung einpflanzen.
    Und er merkte nicht einmal, wie er schwieg, wie er die ganze Zeit schwieg Eryn doch in seinem Gesicht jede Antwort genau herauslesen konnte, selbst jedes Schweigen perfekt deutete. Als wären sie schon immer ein Team gewesen, so eng und so gut, dass sie einander blind kannten.
    Er hatte George FLoyd-Williams dafür, was er aus ihm gemacht hatte und wäre in dieser Sekunde lieber unglücklich verliebt gewesen anstatt vollkommen distanziert. Er hätte sie gerne getröstet, sah es als seine Aufgabe, mehr noch, vielleicht als Pflicht des Mannes an, der sie mehr begehrt und gleiebt hatte als wahrscheinlich je ein anderer Mann neben ihm

    Doch er blieb stumm. Tonlos. Distanziert und schweigsam.
    Er spürte, dass er ihr noch mehr weh tat, doch nichts konnte ihren Schmerz jetzt noch lindern.

    Und dann schenkte sie ihm die Halskette.
    Er hatte ihr stumm hinterhergeblickt, spürte noch die Wärme ihrer Hand in der Seinen, als sie ihm das Kleinod reichte. Und als ihr Haarschopf hinter dem Felsen verschwand, prasselten die Gefühle wie ein Wolkenbruch auf ihn herein, er sank auf die Knie und begann hemmungslos zu weinen, in der Hand das Amulett haltend, welches sie ihm geschenkt hatte.
    Er wünschte sich nur, er hätte die Umarmung erwidert, wünschte es sich mehr als alles Andere im Leben. Fest, freundschaftlich und voller Zuneigung.
    Doch war er zu langsam gewesen, ein Pechvogel wie immer.
    "Das war nicht das letzte Mal, dass wir uns wiedersehen...", wisperte er leise. "Versprochen."

    ---

    Doc Strider führte Will also zum Leuchturm und auch der junge, gutaussehende Arzt war entsetzt darüber, wie ein Mensch nur so hausen konnte.
    Der Gestank nach Müll und schließlich auch nach Fäkalien raubte ihm den Atem, doch ohne mit der Wimper zu zucken, näherte er sich dem Leichnam und begann ihn vorsichtig zu untersuchen.

    Probe: Will: Medizin Bestanden!

    Zuerst suchte er den Leib nach Spuren eines Kampfes ab, typische Schäden, die man davontrug, wenn man sich wehrte, also Haare oder Hautfetzen unter den Fingernägeln, doch bis auf den schwarzen Rand an Dreck, der dort vielleicht schon seit zwanzig Jahren klebte, war nichts zu sehen oder zu finden.
    Will legte den Kopf schief und tastete dann den Rest des Leibes ab, doch es war nur das Würgemal des Seils am ausgemergelten Leib zu finden, Spuren von Gewalt an den Handgelenken fielen ebenfalls aus.

    Nachdenklich und einer inneren Eingebung folgend, entfernte er die Kleidung des Mannes und konnte verwundert feststellen, dass der Mann unmittelbar vor seinem Tode noch Geschlechtsverkehr gehabt haben musste, was ihn nun vollends verwirrte.
    Der junge Arzt wollte die Autopsie fast schon beenden und ob seiner reichen Erfahrung den Todeszeitpunkt auf die letzte Nacht setzen, als er im Dämmerlicht noch eine merkwürdige Sache bemerkte: Die Haut an seiner Wange war seltsam gerötet. Er kniff die Augen zusammen und drehte den Kopf vorsichtig und in aller Würde, die er dem Toten schenken konnte, nach links und rechts, um den Einfallwinkel des Lichts zu verändern.
    Und dann schauderte es ihn, denn er erkannte relativ deutlich die Abdrücke einer Hand auf seiner Wange, die aussahen, als hätten sie sich eingebrannt, da der Körper nicht mehr in der Lage gewesen war, Normalität anzunehmen, bevor der Tod eingetreten war.
    Unmittelbar vor seinem Tode hatte Stutton sich augenscheinlich noch eine Ohrfeige eingefangen.

    Und dann stieß Will auf etwas, das alles noch mysteriöser machte. Der verkniffene Mund des Mannes war geschlossen, wie im Todeskrampf verbissen, doch die Wangen wirkten unnatürlich aufgebläht oder in seltsamer Form. Er öffnete die Lippen und dann das schiefe Gebiss der wenigen Zähne, die ihm noch geblieben waren und fand ein mit Speichel und Sabber benetztes kleines, braunes Ledersäckchen.
    Als er dieses öffnete, rieselten ihm viele kleine gelbliche Papierschnipsel entgegen...

    Das Geheimnis um Stutton schien noch nicht gelöst, als Will und Doc Strider sich aufmachten, die Schnipsel einzsammeln und möglicherweise in eine Form zu bringen:
    http://three.flash-gear.com/npuz/puz...781&k=79286209


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    Geändert von Daen vom Clan (14.09.2015 um 12:15 Uhr)

  19. #79
    Das hohe Fiepen der Flöte und der monotone Singsang des Alten zerrten an Andreas Nerven, ließ sie kaum einen klaren Gedanken fassen. Alle Muskeln in ihrem Körper waren angespannt, sie erwartete geradezu, dass jeden Moment Zombies herbeiströmen und über den Jungen herfallen würden. Und genau das würde geschehen, wenn sie nichts tun würden, darin stimmte sie Evi zu.
    "Evi, hör zu." Die Stimme der alten Schmugglerin war nicht mehr als ein Wispern, aber jedes Wort betonte sie deutlich und klar, während sie die junge Frau eindringlich anschaute, insbesondere die starken Oberarme musterte. Die würden sicher nützlich werden. "Schleich dich nach draußen, bis du einen Schuss hörst, dann rennst du los. Ich werde von hier aus versuchen, den Kultistenbastard umzulegen - falls ich es nicht schaffe, bist du dran." Andreas Hoffnung war, dass er dann noch zu sehr von ihren Schüssen abgelenkt sein würde und Evi ihn kalt erwischen könnte. Der Plan stieß offenbar auf Zustimmung, denn Evi nickte. "Dann kümmern wir uns um den Jungen. Und wenn du Zombies siehst", ihr Griff um den Arm des Mädchens wurde eine Spur fester, "siehst du zu, dass du Land gewinnst. Mit oder ohne den Jungen." Die letzten Worte fielen ihr schwer, denn selbst nach zwanzig Jahren in einer postapokalyptischen Welt war es nicht leichter geworden, die Hilflosen zurückzulassen, um das eigene Leben zu retten. Kein bisschen. Selbst wenn es sein musste, weil sonst keine Möglichkeit bestand, irgendjemanden zu retten.
    Andrea hatte den Eindruck, dass Evi gegen diese Anweisung protestieren wollte, doch sie würgte sie ab, indem sie mit starrem, kühlen Blick den Kopf schüttelte und stumm eine Handgeste in Richtung des Eingangs machte. Noch während Evi davonhuschte, drehte sie sich wieder um, musterte die Szene und legte gleichzeitig die Hand an die Waffe. Ihre treue, alte Pistole, die sie schon länger begleitete als jeder Reisegefährte. Und ihr mindestens schon so oft das Leben gerettet hatte. Leise nahm Andrea sie in beide Hände, legte einen Finger an den Abzug. Ruhig und routiniert waren ihre Bewegungen - das Produkt zahlreicher Jahre des Kämpfens, des sich Durchbeißens, des Überlebens. Sie hatte oft genug in solchen Situationen gestanden, um kein Mitleid mehr zu empfinden, um das Gefühl von Unbehagen und Übelkeit in ihrer Magengrube auszublenden und die Waffe gegen einen lebendigen Menschen zu richten, wenn es sein musste. Und selbst wenn sie Vorbehalte gehabt hätte... spätestens als ihre kalten Augen ein weiteres Mal flüchtig den ohnmächtigen Jungen streiften, hätten sich diese in Rauch aufgelöst. Wie alt mochte er sein? Fünfzehn, sechzehn? Siebzehn vielleicht? Zu jung, viel zu jung um irgendetwas getan zu haben, womit er das hier verdiente.
    Grimmig visierte Andrea den Kultisten an. Sie war bereit, seinen Kopf in ein Küchensieb zu verwandeln. Sie konnte ohnehin ein neues gebrauchen, ihr altes rostete schon.

    [OOC: a) Mann angreifen
    Evi - Raufbold, Terrain: Sümpfe
    Andrea - Schütze, Terrain: Ruinen]

    Geändert von Zitroneneis (14.09.2015 um 12:42 Uhr)

  20. #80
    Lisa schaute ziemlich verdrießlich drein, als sie von der mehrfach gebrochenen Achse erfuhr. Hier wurde eindeutig handwerkliches Talent gebraucht, welches sie leider jedoch nicht besaß. Fragend blickte sie zu Alfons hinüber, welcher jedoch ebenfalls relativ ratlos erschien.

    „Oh je…“ Lisa verzog den Mund und zog ihre Stirn in Falten. „Vermutlich werden wir hier nicht viel helfen können, außer in Shengs Hope Bericht zu erstatten und jemanden zu schicken, der sich damit auskennt.“ Mum Perlmutter sah sie zweifelnd an. „Hatte ich wohl doch nicht so unrecht mit meiner Einschätzung. Seid wohl doch Waschlappen, was?!“ Lisa senkte ihren Kopf, irgendwie fühlte sie sich ertappt. Hatte sie mit ihren Zweifeln, ob sie bei der Expedition zur „Rettung der Welt“ überhaupt nützlich war, doch Recht gehabt? Und während sie noch überlegte, was sie tun könnte, um die Situation hier zu retten und die aufgebaute positive Stimmung nicht zu zerstören, kam ihr Al zu Hilfe. „Werte Perlmutter. Wir beide hier mögen zwar nicht die Richtigen sein, um die Achse zu reparieren, dennoch sind wir nicht umsonst gekommen. Immerhin kennen wir nun das Problem und wissen, womit wir genau helfen können. Und in der Siedlung haben sich zahlreiche mutige Männer und Frauen zusammen gefunden, deren Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen ruhen. Ich persönlich werde dafür sorgen, dass sich der beste Handwerker aus ganz Shengs Hope sogleich auf den Weg macht.“ Al mochte ein wenig übertreiben, aber so ganz Unrecht hatte er ja nicht. „Und mit den Tieren kann ich möglicherweise auch helfen. Ich habe da ein ganz gutes Händchen“ fügte er nach einer kurzen Atempause mit einem Blick auf Igor hinzu.

    ...

    Bewundert und mit einem leichten grinsen auf den Lippen drehte sich Lisa zu Alfons herum, nachdem sie sich vorerst von Mum Perlmutter verabschiedet hatten. „Hey Al, da hast du ja ganze Überzeugungsarbeit geleistet!“ Al lachte zurück „Ja, in Zeiten wie diesen muss man sich schließlich irgendwie zu helfen wissen. Und wenn du sie nicht mit Stärke besiegen kannst, dann quatsch sie halt tot. Also im übertragenen Sinne natürlich.“„Das hast du auf jeden Fall gut gemacht“ lobte sie ihn und wollte ihm anerkennend auf die Schulter klopfen, zog ihre Hand dann aber kurz vorher doch wieder zurück. Wie würde das denn aussehen?

    Als sie Shengs Hope erreich hatten, stellten sie fest, dass Sheng, Wingman und die anderen ihren Treffpunkt inzwischen von vor der Bar in selbige hinein versetzt hatten. „Na, dann werd ich da wohl doch mal hinein gehen“ sagte Lisa leise, mehr zu sich selbst als für irgendwen bestimmt. Im Dusty Derrecks suchte sie sogleich Sheng auf, welcher mit einem halben Teller Suppe in der Hand ein wenig hilflos und verwirrt da stand und sich suchend umblickte. „Hchm…“ räusperte sie sich leise. „Bürgermeister, entschuldige, aber wir bringen Neuigkeiten von der Karawane“

    Geändert von Layana (14.09.2015 um 12:32 Uhr)

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