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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 2 – Charging Itza

  1. #161
    Normalerweise wäre Niki niemand gewesen, der auf solche Einladungen eingegangen wäre. Vor allem die des Bosses der Sabal, den er noch nicht einmal eine Stunde lang kannte. Außerdem hatte eine Schuld, in der man bei jemanden stand, in dieser Welt zu viel Bedeutung, als dass man sie einfach in Kauf nehmen konnte. Aber irgendwie konnte er sich nicht entgehen lassen, sich ein Gespräch mit Julio zu genehmigen - die Sache musste noch viel tiefer geschaufelt werden, bevor Entscheidungen getroffen wurden.

    "Also schön, Julio, Sie haben mich überzeugt - ich bleibe aus Interesse an dem, was Sie uns zu erzählen haben, gerne zum Essen."

    Mit den Hintergedanken, erst mit dem Essen herumzuspielen und Frank quasi seine Portion vorkosten zu lassen - nicht die feine Art, aber wohl die intelligenteste.

    "Aber ich bin nicht hier, um Ihre Gastfreundschaft zu genießen, auch, wenn ich sie sehr willkommen heiße - unsere Truppe befindet sich gerade auf einer wichtigen Reise, zumindest für uns wichtig, und da kann alles, worüber ich mich mit Personen wie Ihnen austauschen kann, hilfreich sein. Ich habe nämlich auch Leute um mich herum, die ich beschützen möchte, und mit jedem Wort mehr, dass ich in meinem Kopf abspeichern kann, ist ein Atemzug mehr für uns alle garantiert."

    Mit den Leuten meinte Niki fast ausschließlich nur Alex, aber Julio musste ja nicht wissen, dass er eine Tochter hat.

    "Wie dem auch sei - bevor wir weitermachen, geht es um Ihren Gefallen. Natürlich helfen wir gerne, aber nicht aus Selbstlosigkeit. Wir möchten, wie ein jeder gesund denkende Mensch auch, wissen, woran wir sein könnten. Dieses Friedensgeschenk, das Sie den Vultures überreichen möchten, dahinter steckt Ihrer Andeutung nach doch mehr, als es momentan die Bezeichnung hat, nicht wahr? Unsere Leute haben in einer Welt wie dieser nicht bis heute überlebt, um bei irgendeinem unscheinbaren Botengang ins Gras beißen zu müssen. Wenn ich Sie also höflich darum bitten dürfte, etwas offener in dieser Hinsicht zu sein? Wir können uns bei sowas nie sicher genug fühlen."

  2. #162
    Seeker stapfte nach oben und ergriff die ausgestreckte Hand von Voodoo, der ihr in einer unmerklichen Geste etwas Blut von der Schulter wischte und in der zweiten Geste ihre nackte Brust betrachtete, als ob er noch etwas zu ergänzen hätte, bis sie ihm einen zustimmenden Blick zuwarf und "heute Abend" knurrte.
    Dann marschierte sie Richtung Scheune und befahl den beiden Jungkriegern, die sie vor dem Kampf schon bedient hatten, ihr zu folgen. Der letzte Blick, bevor sie in der Scheune verschwand, um sich verarzten zu lassen, galt Leo, der sie lächeln zunickte.

    Als Seeker gegangen war, brüllte Voodoo in den aufbrausenden Jubel: „Seeker Vulture hat heute eine Schwester gewonnen! Der Clan hat heute eine Schwester aus einer anderen Familie wiedergefunden!“
    Gunst +1 = Gunst Vulture (6/7)

    --

    Nachdem Jäger gerufen hatte, ruckte der Kopf des Mannes herum und er versuchte verzweifelt, gegen den Strom des Fluss abzutauchen, um noch an das rettende Ufer Richtung Schlachtfeld zu kommen, offensichtlich, um ihnen zu entkommen.
    Jäger deutete demonstrativ auf den Lauf des Gewehres und grinste, als plötzlich die Hölle losbrach und neben ihm Fetzen von Holz aus einem Baumstamm gerissen wurde. „KACKE!“ , entfuhr es ihm und er warf sich mit Vincent in Deckung, als abermals die Maschinenpistole krachte und feuerte, das Mündungsfeuer war genau und deutlich auszumachen. Die Kugeln waren so unplatziert und schlecht, dass es sich entweder um Sperrfeuer oder einen verdammt schlechten Schützen handeln musste.
    Der Schwimmer erkletterte das andere Ufer und verschwand schnell im Gebüsch.
    Den beiden war klar, dass sie jetzt rennen mussten, wollten sie den Schützen oder den Schwimmer noch erwischen oder zur Rede stellen…

    --

    Julio hatte den Kopf schief gelegt, dann fing er leise an zu kichern. Es war ein fast kindisches Kichern, doch er klatschte aufgeräumt in die Hände und ließ ein letztes Mal die Finger kosend über den Humvee streichen.
    „Warum eigentlich nicht?“, grinste er wieder und führte die Drei an der Seite der Mauer entlang und schließlich in der Nähe zum Tor in ein Kellergeschoss in dem zwei gelangweilte Wachleute saßen und augenscheinlich Poker spielten und bei dem Erscheinen von Julio sofort aufsprangen und vor dem Boss salutierten. Der winkte lächelnd ab und lobte sie kurz, dann führte er die Gruppe weiter bis zu einer Kellertür, auf der sich diverse Warnschilder befanden, auch das für chemische Kampfstoffe.

    Theatralisch drehte er sich auf dem Absatz um und lächelte. „Wie sie Drei aus ihren Einsätzen in Shengs Hope bereits wissen, kann man den Barbaren mit normalen Waffen nicht beikommen. Sie flüchten in den Wald, in die Sümpfe oder aufs Meer. Richtig?“ Er wartete die Antwort nicht ab, sondern fuhr sofort fort: „Deswegen ist ein Angriff, der als Solcher nicht erkannt wird, der beste Angriff. Manche könnten die Methoden als barbarisch erachten, aber ich möchte wiederholt darauf hinweisen, dass es sich hier um eine Maßnahme zur Wahrung des Friedens handelt. Die Vulture zwingen uns dazu mit ihrem Terror und wir müssen antworten.“
    Er erschien nun gefasst und offensichtlich wild entschlossen.
    „Kommen Sie und betreten Sie mit mir den Ort, an dem wir eine Ära des Friedens und Handels einläuten werden.“, erklärte er und schwang die Tür auf.
    Lisa, Niki und Frank erkannten geflieste Wände und Schutzanzüge, zudem Gläser, Kolben und Fässer. Er führte sie um eine Ecke der ehemaligen Dusche herum und sie erkannten nun ein größeres Labor, in dem unangenehm roch, Metalltische waren aufgebaut und mit allerlei Chemikalien bestückt, die in verschiedenen Behältern zusammengesucht worden waren. Verschiedene Mischungen blubberten und dann sahen sie einen Mann, der nicht größer als 1 Meter 60 war und Dicke Handschuhe und Schürze trug. Sein Grinsen war diabolisch. „Und Doctor, sind wir soweit?“


    „Ja…“, krächzte dieser mit einem sadistischen Lächeln, sein Akzent klang europäisch, Lisa hätte sogar „deutsch“ gesagt. „Der gesamte Vorrat an Sarin ist einsatzbereit. Wir müssen ihn nur noch im Lager der Vulture deponieren und entweder den Fernzünder betätigen oder auf Ausdünstung warten. So oder so – das Problem hat sich bald gelöst.“ Er kicherte noch einmal und nickte un rieb sich wie ein böser Kobold die Hände.
    „Das, meine Dame, meine Herren ist Doktor Gleiwitz, der Retter unserer bescheidenen Ansiedlung.“
    "Sind das… die Freiwilligen, die mein Kleinod zu den Vulture bringen?“
    „Das will ich meinen!“, lachte Julio und legte Niki freundschaftlich den Arm um die Schulter.

    Geändert von Daen vom Clan (25.09.2015 um 00:12 Uhr)

  3. #163
    Plötzlich ging alles sehr schnell. Gerade noch stand Haile hinter Leo, dann stellte sich Lancaster zwischen die beiden Furien und schließlich endete es doch in einer Prügelei. Vermutlich - Haile nutzte die Gunst der Stunde, um ihrem Anführer endlich die Opfer zu zeigen. Das war ja eigentlich auch der Sinn hinter der Sache. Haile wusste nicht warum, vielleicht war es ihre eigene Geschichte, aber sie wollte nicht noch mehr Leben geopfert sehen. Die Reise mit ihrer neuen Familie hatte ihr gezeigt, dass die Welt es wert war, gerettet zu werden - es war ganz anders, als die Kultisten immer behauptet hatten. Die Menschen waren nicht hoffnungslos. Die Menschheit war nicht hoffnungslos.

    "Sch...eibenkleister, Haile. Wenn die Vultures uns sehen haben wir ein echt fettes Problem."
    "..."

    Schon wieder. Was hatten die Älteren der Familie denn bitte gegen das Retten von Menschenleben? War das nicht irgendwie das Ziel ihrer Reise? Erst Evi, und jetzt auch noch Lancaster. Haile stand kurz davor, bockig mit dem Fuß aufzustampfen (denn auch postapokalyptische Teenager sind immernoch irgendwo Teenager) und sich die Männer einfach selber über die Schulter zu werfen. Was angesichts ihrer Statur eine wirklich schlechte Idee gewesen wäre. Aber die Älteren wollten sich ja unbedingt mit diesen Wilden verbrüdern.

    "...!"

    Mitten in diesen unausgesprochenen Konflikt kamen die Wachen von Seeker geplatzt, die sich einen der Gefangenen schnappten und wortlos mit ihm zur Schlammgrube stapften. Haile warf Lancaster einen trotzigen Seitenblick zu und rannte hinter der Prozession her. Sie kam gerade noch rechtzeitig, um die Schenkung zu beobachten. Jakal stand einfach nur da, schicksalsergeben und still. Er hätte ein gutes Opfer abgegeben. Er hatte den Kopf vor Leo gesenkt, die immernoch wie eine Amazone im Ring stand. Über die Köpfe hinweg warf sie Haile einen Blick zu.

    "Danke, Schwester, für dieses großzügige Geschenk."
    "..."
    "Aber lass uns nicht vergessen, dass auch meine - unsere - Schwester, Haile Throatseeker, ihre Kraft beweisen wollte"

    Leo winkte Haile heran, die im Vorbeigehen Jakal kurz in die Schulter kniff - eine Geste des "Alles wird gut", oder zumindestens des "Alles wird okay".

    "Steh auf. Komm her."

    Jakal gehorchte. Er hatte anscheinend gelernt, nicht zu widersprechen. Und für diese Lehrstunde schmerzhaft bezahlt.

    Der Ring war nun frei. Haile warf noch einen Seitenblick auf Jakal, nickte ihm aufmunternd zu und trat dann in den Ring. Dort wartete sie auf einen würdigen Gegner - welcher Art auch immer.

    Haile ist bereit für die Prüfung der Kraft (Raufbold) mit einem gleichwertigen Gegner (normale Erfolgschance)

    Geändert von Caro (25.09.2015 um 01:46 Uhr)

  4. #164
    Niki spürte nicht nur den Handabdruck, als Julio seinen Arm auf Nikis Schultern ausruhte. Dieser Druck drang noch viel weiter nach innen, durch seine Adern bis in sein Herz. "Theatralisch" war genau das richtige Wort, um ihn zu beschreiben. Denn er tat einen wunderbaren Job damit, seine Rafinesse durch sein scheinbar lockeres Gemüt hinwegzusetzen. Und Julio tat dies bestimmt auch nicht, um sich zu verstellen. Nein, er wusste wohl, dass seine Zuhörer sein Schauspiel erkennen würden - wozu machte er sich also die Mühe? Wahrscheinlich aus einem simplen Grund: Es machte ihm Spaß.

    Niki trat einen hastigen Schritt zur Seite und drehte seine Schulter von ihm weg, schaute ihm aber direkt in sein immer noch grinsendes Gesicht:

    "Julio, Sie sind gemein!"

    Einen leicht überraschten Gesichtsausdruck konnte die betroffene Person jedoch diesmal nicht verbergen, aber alles andere wäre auch etwas zu offensichtlich unnatürlich gewesen.

    "Niki - ich schätze, ich verstehe nicht so recht?"
    "Was soll ich denn bitteschön noch antworten? Wir werden sicherlich nicht Ihr Gesuch einfach lächelnd abwinken und dann einfach nach Hause gehen können! Im Grunde genommen überlassen Sie uns ja gar keine Entscheidungsgewalt über diese Situation."

    Niki blickte weiterhin nervös in das Gesicht von dem Boss, der erst nachdenklich, dann resignierend zur Seite schaute. Niki atmete tief durch und sprach weiter:

    "Also schön - wie ich ja bereits angedeutet hatte, werden wir uns dem Auftrag wohl annehmen. Aber im Angesicht des jüngst verlaufenden Gesprächs werde ich das Angebot zum Essen wieder ausschlagen müssen, so leid es mir tut. Und meine Partner täten gut daran, es mir gleich zu folgen, aber die Entscheidung überlasse ich ihnen."

    Er schaute sich ein wenig um, tat ein paar Schritte und fing dann wieder an zu reden:

    "Aber wir benötigen Details, Julio. Der Auftrag wird wohl kaum auf gedanklichem Papier so aussehen, dass wir jemanden von uns losschicken, der dann gemütlich zu den Vultures spaziert und dann ganz schnell wieder das Weite sucht! Wenn Sie uns, wildfremden Personen, so leicht eine solch gefährliche Waffe anvertrauen würden, wären Sie jetzt wohl kaum am Leben, und noch weniger das Oberhaupt eines solch beachtlichen kleinen Reiches, wie ich es mal nennen darf. Ich muss Sie also wieder darum bitten, Ihre Karten offen zu spielen. Momentan sehe ich mein zukünftiges Ich nämlich noch durchlöchert, mit einem Dolch im Rücken!"

  5. #165
    Na wer sagts denn, da hat jemand einen Freund mitgebracht. Vorsichtig lugte Jäger über die Betonmauer, hinter die er mit Vincent während des Beschusses abgetaucht war. Der Schwimmer hatte sich bereits davon gemacht. Um ihn jetzt noch kriegen zu können, musste einer von ihnen ans andere Ufer schwimmen und die Verfolgung zu Fuß aufnehmen. Jäger entschied sich dagegen, sich die Füße nass zu machen und widmete seine volle Aufmerksamkeit dem Heckenschützen. Das Mündungsfeuer flammte erneut auf, kurz darauf knallten laut die Schüsse und die Kugeln bohrten sich mit einem giftigen Pfeifgeräusch in die Mauer.

    "Gib mir Deckung!", rief Jäger während er seine Kletteraxt aus dem Riemen zog und sich startklar machte.

    "Du willst da raus? Sicher?", schrie Vincent zurück.

    "Kollege schießt wie alte Oma auf Dreirad! Guck!"

    Eine weitere Salve pfiff ihnen um die Ohren. Die Geschosse flogen weit über ihren Köpfen hinweg, einige platschten laut ins Wasser, andere Schlugen in eine Mauer ein, 10 Meter von ihnen entfernt.

    "Ich weiß wo er ist und kann über Baustelle von Versteck zu Versteck rennen. Aber dann ich auf freie Feld! Du musst ihn in Schach halten, damit ich zu Waldstück gelange und das hier auf sein Schädel schlage!" Er warf die Axt leicht in die Luft und fing sie wieder auf.

    "Wirst du ihn gleich töten?"

    "Nicht wenn ich vermeiden kann. Aber wenn er mir keine Wahl lässt, ich werde mit spitze Ende zuschlagen müssen. Bis dahin halte auf ihn drauf. Er im Gehölz am Waldrand versteckt, hinter Baum. Muss immer rausgucken. Du dann kannst schießen. Ich verlass mich auf dich, ja?"

    Jäger grinste. Er spürte wie sein Herz nun zum zweiten Male an diesem Tag das Adrenalin durch seinen Körper jagte. Seine Sinne waren geschärft, die Muskeln in seinen Beinen fühlten sich wie Sprungfedern an, bereit ihn über die Arena bis zur Finishline zu tragen. Genau wie auf den Scavenger Runs, nur unter leicht erschwerten Bedingungen, dachte er. Er presste sich an die Mauer, spürte die Kälte in seinem erhitzten Rücken. Die Axt fühlte sich so vertraut an, als brenne sie wie er selbst auf den bevorstehenden Run.

    Die Schüsse stoppten abrupt und Ruhe kehrte ein. Jetzt oder nie.

  6. #166
    "Natürlich ist dies alles nicht so einfach, werter Freund. Ihnen war doch klar, dass Sie die von Ihnen so begehrten Batterien erst dann erhalten, wenn die Vulture vor uns im Staub liegen und wir sie mit Mann und Maus getötet haben.
    Für den Frieden natürlich und für die Handelsbeziehungen."
    Julio missinterpretierte seine Skepsis und fügte noch hinzu: "Ich habe ihnen meine Waffen gezeigt und bewiesen, dass wir gewinnen werden. Leider kennt man uns dort bereits, aber wenn Sie als Jemand, der den Vultures vollkommen unbekannt ist, sich ihr Vertrauen erarbeiten und dann das kleine Spielzeug deponieren, dann kommen wir komplett ohne eigene Verluste aus. Und wissen Sie was, werter chinesischer Freund - ich schenken Ihnen meinen Jeep. Mit dem Maschinengewehr. Na, wie klingt das in Ihren Ohren?"

    Der Doktor kicherte wieder sein hohes, fistelstimmiges Lachen und machte sich dann daran, kleine Phiolen in eine Art umgebaute Zentrifuge zu platzieren, dabei ging er äußerst behutsam vor und seine Finger zitterten kein einziges Mal.

  7. #167


    Jäger preschte davon als würde er nicht damit rechnen, dass ihn auch nur eine Kugel erwischen würde. Damit sollte er auch zuerst Recht behalten, landeten die Kugeln doch meterweit entfernt. Aber Vincent war das nicht geheuer. Niemand konnte so konstant daneben schießen. Und wenn er genau hinsah, dann schien sich der Kugelhagel so langsam aber sicher auf Jägers Laufbahn zuzubewegen. Entweder war da jemand sehr gewieft, oder er schoss einfach so lange, bis er endlich mal ins Ziel traf. Wie dem auch sei, Vincent konnte konnte ihn nicht länger gewähren lassen.

    Dank der stetigen Schüsse war es ein Leichtes die ungefähre Position des Schützen ausfindig zu machen. Tief im Unterholz versteckt, aber mit genug Sicht auf ihre Seite des Flusses. Ab und zu wechselte er die Position, sich scheinbar immer tiefer ins überwucherte Schlachtfeld zurückziehend. Und genau darauf wartete Vincent als er es bemerkte, schließlich wollte er von seiner wertvollen Munition nur so wenig wie möglich verschwenden. Er kniff beide Augen zu und öffnete dann nur das rechte. Dieses erspähte eine neue Salve. Noch ein paar Sekunden bis zum nächsten Wechsel.

    Jäger warf sich derweil ins Wasser und hechtete zur anderen Seite als wäre er ein Fisch. Oder ein Meermann ... einer der Abends mit wallender Mähne und behaarter Brust auf Steinen hockte, sich einen Wodka hinter die Binde kippte und dann Lieder mit dickem russischem Akzent anstimmte um menschliche Frauen zu bezirzen. (Ein Gedanke der Vincent beinahe in Gelächter ausbrechen ließ, aber dieses schluckte er schnell wieder hinunter) Konnte sich nur um Sekunden handeln, bis er auf der anderen Seite wieder auf die Füße sprang. Wäre doch der perfekte Zeitpunkt ihn abzuknallen. Und genau in dem Moment wechselte der Schütze seine Position. Vincent sah es rascheln und erblickte kurz darauf das Mündungsfeuer eines einzelnen Schusses. Er konnte nicht sehen wo er landete, hatte aber eine sehr gute Vorstellung vom Ziel.

    Er holt tief Luft, korrigierte die Schussbahn ein wenig nach rechts — der Wind war wie erstarrt und die vorherigen Positionen des Schützen ließen darauf schließen, dass er die Waffe mit seiner Rechten führte — und ließ den Lauf dann nach oben wandern. Bei der Entfernung dürfte die Kugel in seiner Schulter einschlagen. Vielleicht auch etwas tiefer. Allerdings war Vincent kein Experte. Von daher konnte es auch sein, dass er seinem Gegenüber den Kopf durchlöcherte. Oder gar daneben schoss. Letzteres würde für Jäger vermutlich ein böses Erwachen geben.

    Etwas regte sich am linken Rand seines Zielfernrohrs. Jäger! Er hatte das andere Ufer erreicht. Mit schmerzhaft pochender Brust drückte Vincent ab [Schütze + Scharfschützenbonus], innig hoffend sich nicht verschätzt zu haben. Eine weitere Salve durchbrach die Stille und Jäger stürzte schreiend davon, entweder vor Schmerz oder um seinen Gegner einzuschüchtern.

    Vincent folgte ihm noch kurze Zeit mit seinem Gewehr. Er schien nicht zu stürzen noch zu humpeln noch sich irgendwelche Körperteile zu halten. Hatte Vincent es geschafft? Oder war der Russe nur noch eine wandelnde Adrenalin-Leiche die nach Erlegung seiner Beute zu Boden stürzen würde? Die Frage konnte wohl nur die Zeit beantworten.

    Schreie hallten übers Schlachtfeld. Dann folgten Schüsse. Ein Baum stürzte zu Boden und riss weitere mit sich ins Verderben. Erde wurde aufgewirbelt und man konnte fast meinen, dass eine Bombe explodiert wäre. Inmitten des Knackens und Bebens waren immer noch Laute zu vernehmen. Worum es sich dabei handelte konnte Vincent aber nicht sagen.

    Was zum Henker geht da vor sich?

    Jäger bewegt sich mithilfe von Parkourläufer und Expertenwissen Wälder fort.
    Sollte es zu einem Kampf kommen profitiert er von Klingenkreuzer und Hiebwaffenwissen.

  8. #168
    Franks Gesicht versteinerte förmlich, als sie das Labor betraten, welches nach allen Regeln eingerichtet war. Das alles musste ein Vermögen gekostet haben und bald sah er auch warum. Sarin! Dieser gottverdammte... fluchte er innerlich und wünschte sich 20 Jahre zurück und ein paar Spezialtruppen der Polizei hierher um mit diesem Kerl und seinen Leuten aufzuräumen. Da dies nicht möglich war, würden sie dies wohl übernehmen müssen. Nachdem sie das Paket irgendwie losgeworden waren. Denn er hatte sie in eine Situation gezwungen, in der sie nur noch ja sagen konnten. Er war ein gerissener Politiker und wusste wie man Leuten ein Angebot schmackhaft machte. Der ganze Jeep. Verdammt! Das Ding war pures Gold wert.
    Als er sich wieder aus seiner halben Erstarrung gelöst hatte schlug Niki gerade die Einladung zum Essen von vorher aus. Richtig so, mit sojemanden sollten sie lieber nicht zusammen speisen. Und schließlich öffnete er den Mund und schaffte es seine eigene Meinung zu verschleiern. Ich sehe es wie mein verehrter Freund hier. sagte er auf Niki deutend. Danach überließ er das Reden zumindest für den Moment Niki, es war zu kritisch, als das er jetzt einfach das Ruder übernehmen konnte.

    Geändert von wusch (25.09.2015 um 07:22 Uhr)

  9. #169
    Haile hatte genau den richtigen Ton getroffen.
    Nach dem atemlosen Kampf zwischen Seeker und Leo war die Stimmung noch immer aufgeheizt und die jungen Krieger und Kriegerinnen gebärdeten sich noch immer, als könnten sie sich nicht sattsehen an weiteren Kämpfen. Gerade jetzt, wo Seeker gegangen war und sie alleine ließ, wollte niemand daran denken, die Arbeit oder Wache wieder aufzunehmen und so wurden scherzhafte Spötteleien und Herausforderungen hin- und hergerufen.

    Haile, das Kultistenmädchen, stand nun alleine im Ring und wusste, dass sie angestarrt wurde von den Kriegern, die sich über den kleinen Holzzaun lehnten und sie schon jetzt bejubelten und aneinander maßen, als würden sie herausfinden wollen, wer den Tanz gegen sie wagen sollte. Dann trat Voodoo nach vorne und rief: „Als die Schwestern sich gefunden hatte, ging es um Familie. Doch Throatseeker sucht offensichtlich den KRIEG!“ Er trommelte sich auf die Arme und die Geste wurde vielfach kopiert, so dass es wie Trommelwirbel in Hailes Ohren rauschte. „Wer wagt sich in die Grube, um sich mit Throatseeker Hoep’ari zu messen?“ rief er dann und vielstimmiges Brüllen war die Antwort. Dann zeigte Voodoo auf einen jungen Krieger, dessen Gesicht von Narben gezeichnet war und der sich grinsend bisher zurückgehalten hatte. „Thorn Vulture, dein Arm kommt mir leer vor!“

    Thorn brüllte jubelnd und sprang mit einer geschickten Bewegung in die Grube, grinste sie noch immer an und bewegte die Schultern kreisend, als würde er viel mit den Armen machen wollen.
    Haile erkannte, dass er sicherlich kein schlechter Boxer war, wahrscheinlich aber in der Beinarbeit Defizite hatte. Sie würde es darauf ankommen lassen!

    ---

    Probe Vincent: Schütze: Bestanden! (erleichtert)

    Vincent hatte die Luft angehalten und sein Scharfschützengewehr gab ein kleines Zucken von sich, der Schalldämpfer verschluckte fast jeden Laut und die Kugel bohrte sich in den dichten Urwald am anderen Ufer, dann war Bewegung zu sehen und ein heiserer Schrei zu hören. Vincent hatte zweifelsohne etwas getroffen und mit ruhiger Hand lud er abermals nach, während er noch immer das andere Ufer fixierte und nach weiteren Salven oder Feinden Ausschau hielt.

    Probe Jegor: Parcourläufer: Bestanden! (erleichtert)

    Jäger war noch vorne geprescht und hatte sich wie zu seinen besten Tagen durch den Wald gekämpft, indem er einfach alles umgerissen hatte, was ihm in den Weg gekommen war.
    Sein Blut peitschte durch seine Adern und alle Muskeln schmerzten vor Anspannung, sorgten aber dafür, dass er sich so lebendig fühlte wie nie zuvor. Er wusste, dass er jedem Gegner ein schrecklicher Feind sein konnte, wenn er nur weiter mutig war und sich nach vorne treiben ließ von seinem eigenen Jagdfieber.
    Und dann sah er vor sich verschwommen Bewegung und legt noch einmal an Tempo zu, würde die Feinde einfach überrennen, sie notfalls so hart zu Boden schleudern, dass sie erst wieder in der Hölle aufwachen würden.

    Ein gutturaler Kriegsschrei entkam seiner Kehle, als er auf die Schatten zu wetzte und plötzlich sah er sie direkt vor sich!
    Zwei Jugendliche, unbedarft und harmlos, eine liegend, daneben ein weiterer kniend, der Jegor voller Entsetzen ansah, dann „Ich ergebe mich!“ schrie und seine Pistole hinter sich in den Wald warf – wo diese genau auf eine der Minen traf, die von der mexikanischen Regierung damals gegen den Feind ausgelegt worden war und kreischend und krachend explodierte, so dass Jegor von den Füßen gerissen wurde.

    Es dröhnte und trommelte in seinen Ohren, als er sich schwankend wieder aufrichtete, blinzelte und die beiden Jugendlichen ansah. Einer war ein junger Mann, gekleidet in gute und feine Vorkriegskleidung und unmissverständlich mit den Bandensymbolen der Sabals um den Arm und die Beine geschlungen. Und der zweite Jugendliche war ein Mädchen. Ganz offensichtlich und zweifelsfrei eine Vulture. Der junge Sabal hatte sich bei der Detonation über sie geworfen und sie beschützt.
    „Wer zur Hölle ihr seid?“, brummte Jegor und hielt die Waffe gesenkt.

    [/img]
    „Ich bin Romero Sabal, Bruder von Julio Sabal…“ sagte der junge Mann leise und hob noch immer in einer sich ergebenden Geste die Hände. „Und das ist ‚You are‘ Vulture… von den Vulture. Die Liebe meines Lebens.“, sagte er leise, während sich das Mädchen mit versteinerter Miene und Tränen in den Augen den Arm hielt, wo Vincent sie perfekt erwischt hatte. „Romero und 'You are, für Jegor klang das irgendwie bekannt, rein von der Klangfärbung her.“
    In diesem Moment kam Vincent angestürmt, durch den Rauch der Detonation und der leicht kokelnden Bäume hindurch.
    „Was ist denn hier los?“, wunderte er sich, als er keine Erwachsenen, sondern Jugendliche sah.
    Jegor reagierte nicht, denn im Kopf ging er bereits die Optionen, die sich ihm boten, durch, war das doch ein Wink des Schicksals, möglicherweise.

    --

    „Tja…“, seufzte Julio. „Ich kenne diese Art von Gewissensbiss sehr gut. Sehen Sie. Ich hatte einmal die Möglichkeit, damals, vor dem großen Zehren, einen Krieg mit einer hässlichen Tat zu beenden.
    Ich hatte ja bereits von meines Vaters Lieblingsfeind Arrelano-Felix zu berichten gewusst, richtig?
    “ Er zündete sich ein Zigarillo an und handelte sich damit vom Doktor einen wütenden Blick ein, den er gekonnt ignorierte. „Damals starben auf den Straßen jede Nacht Menschen – Ihnen muss ich es ja nicht sagen, dass das damals doch ein Unding war. Sie massakrierten sich in Bandenkriegen und schlitzten einander die Kehlen auf – die Policia wie immer machtlos. Mein Vater hatte sich entschlossen, den Krieg zu beenden. Also kaufte er sich ein immens teures Scharfschützengewehr und wollte die Familie beim Essen auslöschen. Sich anzuschleichen war nicht schwer. Die Familie saß beim Essen und wirkte glücklich. Er hatte den Mann, seinen Feind, Fransisco direkt im Schussfeld, doch er feuerte nicht. Und wissen Sie warum?“ Er stellte wieder eine seiner rhetorischen Fragen und bevor jemand antworten konnte, fuhr er fort, gestikulierend mit dem Rauchwerk in der Hand, dessen Rauch der Doktor ärgerlich auszuweichen suchte. „Weil er ein Baby in der Hand hielt. Ein gottverdammtes kleines Baby. Es war seine Tochter, irgendwie nach einer Heiligen benannt. Cadia, oder so. Wie dem auch sei. Mein Vater konnte einen einzelnen Mann nicht erschießen, denn sein Herz war weich geworden.“
    Er blickte sie nun der Reihe nach an. „Das Ende der Geschichte waren weitere hundert Tote in den nächsten Wochen, als der Bandenkrieg weiter ging. Darunter auch Zivilisten und Unbeteiligte.
    Er lächelte nun. „Es muss mir keinen Spaß machen, diese Wilden zu vergiften und zu vergasen, aber es muss getan werden. Auch die Frauen und Kinder. Damit Frieden herrscht und Einzug hält. So einfach ist das, meine Herren und meine Dame. Niemals werden die Vulture sich ergeben und immer werden sie uns und Shengs Hope und Perlmutter auflauern. Was sind wir für Söhne, wenn wir nicht aus den Fehlern unserer Väter lernen?“
    Er klopfte Frank noch einmal auf die Schulter.
    "Sehen Sie, Sie wollen etwas von mir. Die Batterien, die ich gerne gebe, wenn Sie mir helfen, den Frieden wieder herzustellen. Ich bin ein guter Freund, großzügig und ehrlich, das habe ich wahrscheinlich ausreichend bewiesen. Warum sprechen Sie nicht mit Ihren Leuten und kommen dann zurück, so dass wir den Angriffsplan besprechen können?"

    Geändert von Daen vom Clan (25.09.2015 um 13:47 Uhr)

  10. #170
    Es lief wesentlich besser als erwartet. Eigentlich schon zu gut.
    Sie war nun offziell eine Schwester des Clans.
    Und hatte mal so nebenbei einen Mann als...Sklaven geschenkt bekommen?
    Sie versuchte ihre Verwunderung zu verstecken und sah sich kurz im Raum um. Ihr Blick fiel dabei auf Haile, die sehr aufgewühlt schien.
    "Danke, Schwester, für dieses großzügige Geschenk."
    "..."
    "Aber lass uns nicht vergessen, dass auch meine - unsere - Schwester, Haile Throatseeker, ihre Kraft beweisen wollte"
    Leo winkte Haile heran, die im Vorbeigehen Jakal kurz in die Schulter kniff. Anscheinend kannte sie diesen Kerl.
    Doch nun gehörte die Grube der Sprachkargen und ihrem Kontrahenten. Sie hatten hier nichts mehr zu suchen.
    "Steh auf. Komm her."
    Sie machte sich daran, sich aus dem Schlammloch helfen zu lassen.
    Jakal gehorchte. Er hatte anscheinend gelernt, nicht zu widersprechen.
    Ob angekommen besah sich die immernoch Versehrte ihren wohl neuen Begleiter an.
    Er war in einem wirklich erbärmlichen Zustand. Verdreckt, halbnackt, leicht ausgemergelt. Wahrscheinlich hatte ihre junge Kumpanin Mitleid mit seiner Erscheinung gehabt.
    "Hey, hast Du irgendwelche Klamotten oder ähnliches, die irgendwo rumliegen?"
    "...Im Zelt, in dem wir ... aufbewahrt wurden."
    Sie nickte leicht und verzog dann das Gesicht. Verdammt, Seeker hatte sie wirklich gut erwischt, ihre Seite und vor allem ihr Arm brachten sie fast um den Verstand.
    Bestimmt tippte sie den nächststehenden Vulture an, der sie mit Respekt ansah.
    "Wie heißt Du?“
    „Claw Vulture, Affenmädchen.“
    "Claw, mein ... Geschenk und ich brauchen Deine Hilfe. Du kennst Dich hier aus und weißt sicher, wo sein Zelt war, richtig? Ich brauche seine Sachen und für mich selbst Jemanden, der sich aufs Heilen versteht. Könntest Du das für mich tun, Bruder?“
    Er nickte und machte sich auf den Weg.
    Léo indes hielt sich die Seite, ehe ihr etwas einfiel.
    "Jakal... ist das Dein echter Name oder haben die Vultures ihn Dir gegeben?“

    Geändert von Mephista (25.09.2015 um 15:39 Uhr)

  11. #171
    "Mh-hm.", sagte Jäger nach reiflicher Überlegung, mehr zu sich selbst als zu den Anderen. Die zwei Teenager saßen immer noch auf dem Boden und blickten nervös zu Jäger und Vincent auf. In ihrem Kopf liefen nun bestimmt eine Reihe von Horrorszenarien ab, sollten die zwei Kämpfer sich als Plünderer und Meuchelmörder erweisen. Hier in der Wildnis keine abwegige Vorstellung.

    "Wir sollten uns um ihren Arm kümmern.", sagte Vincent nach einer Weile.

    "Ja. Wir bringen die Turteltäubchen zu uns. Howard kann Wunde sich ansehen." Jäger trat näher an den Jungen, der das Mädchen fester an sich drückte und ging in die Hocke um in seine dunklen, verunsicherten Augen schauen zu können.

    "Wir haben Doktor bei uns, ja?"

    "Oh vielen Dank, aber das geht schon in Ordnung. Wirklich. Wir haben bei uns in der Siedlung auch einen Arzt, einen richtig Guten. In... äh, in unserer stark bewachten Siedlung wollte ich sagen." Seine Stimme zitterte und sein Blick wanderte immer wieder zu Vincents Gewehr. Jäger bemerkte dies und hob seinen Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen.

    "Na aber unser Arzt auch gut. Wirst ihn gern haben, Kleines." Er zwinkerte dem Mädchen zu und tätschelte ihren Arm. Sie wich seinem Blick aus und senkte den Kopf.

    "Und in Zwischenzeit, wir haben kleine Unterhaltung, Kollege. Ich, du und mein Freund hier." Er deutete mit einer Geste zu Vincent.

    "Bitte tut uns nichts!", rief plötzlich You are und schmiegte sich noch fester an ihren Romero. Es hatte den Anschein, als wolle sie am liebsten ganz mit seinem Körper verschmelzen.

    "Das kommt auf euch an. Ab jetzt wird nicht mehr geschossen, kapiert? Ihr verhaltet euch ruhig und tut was wir euch sagen, damit wird niemandem etwas geschehen." Vincent nickte Jäger zu. Damit begann er Romero von Brust bis zu den Hosenbeinen abzuklopfen. Als nächstes wollte er sich dem Mädchen widmen, aber sie wandte ihren Körper von ihm weg. Romero fasste sie sanft am Kinn, seine Stimme hatte einen weichen Ton angenommen, aber es lag immer noch Unruhe darin.

    "Es wird alles wieder gut, okay? Vertraust du mir?" Sie schaute ihn einen Moment lang an und nickte dann kaum merklich. "Dann mach was sie sagen. Sie haben keinen Grund uns was anzutun. Und wenn sie doch auf diese Idee kommen", er schaute zwar weiterhin in ihre Augen, doch die Worte waren nicht mehr an sie gerichtet, "dann werden sie eine Armee unserer Leute gegen sich aufbringen."

    Zögernd ließen sie einander los. Daraufhin erhob sich Jäger wieder und sagte: "Ist gut, Kleine. Du sowieso nicht viel an hast wo man was finden könnte. Wenn du mir Wort gibst, dass du kein Maschinengewehr in Dekoltee versteckst, dann kein Grund für Aufregung."

    Sie nickte eifrig, schien es sich anders zu überlegen und schüttelte schnell den Kopf. Vincent nahm sie auf die Arme und Jäger umfasste Romeros Oberarm mit einem festen Griff. Die Teenager schienen sich zwar ihrem Schicksal gefügt zu haben, aber es besteht kein Grund für Nachlässigkeit. Damit schritten sie zurück ins Lager.

    Geändert von truecarver (25.09.2015 um 15:11 Uhr)

  12. #172


    Die Luft zitterte vor Anspannung. Der Clan rüttelte an den Begrenzungen der Kampfgrube, während Haile, stolz und ohne Angst in das von Narben gezeichnete Gesicht von Thorn Vulture blickte. Der junge Krieger, vielleicht ein paar Jahre älter als Haile, strotzte nur so vor Übermut und Selbstbewusstsein, und war anscheinend nicht ganz unbeliebt bei den Dienern der gefiederten Schlange. Er stieß seine Fäuster mehrmals gegeneinander und heizte die Menge so noch weiter auf.

    In der alten Welt hätte ihn sein grinsender Charme, seine definierten Muskeln und das wild sprießende, lockige Haar mit Sicherheit zu einem Mädchenschwarm gemacht. Für Haile zählte aber nur eines - seine beschissene Beinarbeit. Er war größer als sie, hatte breite Schultern und schien ihr recht langsam zu sein.

    "Im Kampf um Ehre, Blut und Kraft, treten an Throatseeker Hope'Ari und Thorn Vulture, um die Götter zu befrieden und die Glorie ihrer Clans zu mehren. Kämpft!"

    Die Kontrahenten umkreisten sich, Thorn immer noch mit einem übermütigen Grinsen im Gesicht und geballten Fäusten, Haile mit eleganten, weiten Schritten und einer eher gleichmütigen, aber gespannten Miene. Beide waren nicht die Typen für großspurige Sprüche - es herrschte eine erwartungsvolle Stille in der Kampfgrube, als wären die beiden im Auge des Sturms.

    "..."
    "..."

    Haile und Thorn nickten sich kurz respektvoll zu, bevor sie aufeinander losgingen. Haile sprang aus der Bewegung heraus auf den jungen Mann zu, der mit einem geschickten Schritt zur Seite parierte. Haile flog förmlich an ihm vorbei auf den Boden, rollte sich ab und kam vor seinen Füßen zum Liegen. Mist. Thorn grinste sie von oben an und machte anstalten, Haile auf die Hand zu treten - aber nicht mit ihr. Sie rollte schnell zur Seite und sprang elegant wieder auf die Füße. Kaum wieder stehend, setzte sie erneut zum Angriff an und erwischte Thorn an der Hüfte. Gemeinsam flogen die beiden Halbstarken in den Schlamm, Thorn mit dem Rücken zuerst, Haile über ihm, ihre Finger in seine Schultern gekrallt, um nicht abzurutschen.

    Schnell entwickelte sich der Kampf zu einer Schlammschlacht - Thorn griff blind hinter sich und tastete in der Grube nach etwas - nur um Haile eine volle Hand Schlamm ins Gesicht zu klatschen.

    "...!"

    Haile Antwort bestand aus noch mehr Schlamm, die sie in die generelle Richtung von Thorns Gesicht warf - und verfehlte. Kurz die Oberhand gewinnend drehte sich Thorn um und kehrte die Verhältnisse so um - er saß nun auf Haile, die unter seinem Gewicht eingeklemmt war und nur die Arme bewegen konnte.

    "!!!"


    Es entwickelte sich eine Rangelei, Thorn versuchte die wild um sich schlagende Haile unter Kontrolle zu bekommen, Haile versuche sich frei zu ringen - beide ohne so richtigen Erfolg. Thorn grinste Haile spitzbübisch an, als er ihre Hände über ihrem Kopf festpinnte. Das war ihre Chance. Im glitschigen Schlamm konnte Haile sich einfach zwischen den Beinen von Thorn durchschieben - er hielt schließlich nur ihre Hände fest. Mit einem kräftigen Schubster landete sie hinter ihm und rappelte sich hoch, ebenso wie ihr Kontrahent.

    "!!!"

    Haile und Thorn standen jetzt rücken zu Rücken in der Arena, umgeben von anfeuernden Clanmitgliedern, dem gütigen Gesicht von Voodoo Vulture und dem besorgten Stirnrunzeln von Leo. Die kurze Pause nutzten beide dazu, wieder zu Atem zu kommen, bevor der Kampf in die zweite Runde ging.

    "..."
    "...!"

    Sie verstanden sich ohne Worte, drehten sich gleichzeitig um und schauten sich tief in die Augen, erkannten sich als ebenbürtige Gegner. Aber es konnte nur einen Sieger geben. Haile tauchte unter dem ersten Schlag von Thorn Vulture hindurch und tackelte ihn erneut, Diesmal blieb der junge Mann stehen und orientiere sich um - statt sich auf den Boden fallen zu lassen, griff er Haile an den schmalen Schultern und setzte an, sie werfen zu wollen, Er rechnete aber nicht mit so viel Widerstand, Haile war schneller als er und erwiderte seine Bewegung mit einem kräften Schlag in die Seite, der Thorn glatt zu Boden riss. Sie folgte auf dem Fuß und warf sich auf ihn.

    "..."
    "...!"

    Ganz so, wie Haile es bei Raoul erlebt hatte und bei Leo und Lancaster gesehen hatte, beugte sie sich zu Thorn hinunter und berührte seine Lippen mit ihren. Sie fand seine Hand und verschränkte ihre Finger miteinander. Wie in einer Siegespose aus der alten Welt hob Thorn seine Hand und zog ihre Hand mit nach oben.

    Machen das Menschen nicht so?

    Probe Haile: Raufbold bestanden

  13. #173
    Will und Eryn waren nach der Rückkehr ins Lager getrennte Wege gegangen. Er konnte sich noch immer keinen Reim aus der jungen Barfrau machen, doch sie schien ihm nicht mehr so kalt wie noch in Shengs Hope. Nachdem er kurz nach Merete gesehen hatte sah Will sich erstmal die Waffe an, die Gott sei dank, noch nicht zum Einsatz gekommen war. Sie war relativ schwer und lag nicht gut in der Hand und Will konnte sich gut vorstellen, dass ihr Rückstoß ihm Probleme bereiten würde.

    Während Will im Schatten der Bäume saß sah er Jäger und Vincent mit zwei weiteren, ihm unbekannten Personen das Lager betreten. Die Sonne schränkte seine Sicht stark ein und auf die Entfernung konnte Will auch nichts genaueres erkennen. Der junge Arzt war nicht wirklich neugierig auf die Neuankömmlinge und machte keine Anstalten aufzustehen und sich ein besseres Bild der Situation zu machen. Wenn sie ihn brauchten würden sei schon zu ihm kommen.

    Will nahm seine Brille ab und legte diese auf den warmen Boden neben sich. Dann lehte er sich gegen den Baum und verschränkte er die Arme hinter seinen Kopf. Ein leichter Wind kam auf und fuhr ihm durch das ungekämmte Haar. Merete graste weiter friedlich nur wenige Meter von Will entfernt und der Wind trug die Stimmen der anderen aus der Mitte des Lagers zu ihm hinüber. Wenn man darüber hinweg sah, dass sie von babarischen Wilden, elitären Militäridioten, einem Wahnsinnigen Pastor, tausenden Untoten und einer Meute von Stechmücken umgeben waren war ging es ihm eigentlich, den Umständen entsprechend gut.

    Will schloss seine Augen. Wirklich dunkel war es aufgrund der prallen Sonne unter seinen Lidern nicht, aber er wollte ja auch nicht schlafen. Nur kurz die Augen ausruhen. Der Pastor musste bemerkt haben das jemand in seiner Kirche war, man konnte nur hoffen, dass sie so schnell nicht mehr zurück in das ehemaliege Gotteshaus gehen mussten. Bei dem Gedanken an die mumifizierten Leichen lief Will ein Schauer über den Rücken. Und die Aktion mit Eryn war auch viel zu riskant gewesen. Wäre etwas schief gegangen...

    "Ich sag dir: Dein Vater wird staunen, wenn du in die Siedlung zurückkommst und ein echter Abenteurer bist. Dicke Wummen, nackte Frauen..."

    Will verzog wieder das Gesicht zu einer Grimasse.
    Erstens war Eryn nicht nackt gewesen und selbst dann wäre sie auch nur eine von vielen, auch wenn sie gepflegter als der Durschnitt war. Außerdem war er schon lange kein Teenager mehr und hatte als Arzt schon die ein oder andere nackte Frau gesehen. Zweitens konnte er die Waffe halten und den Abzug betätigen, alles was danach kam wäre reine Glückssache. Und drittens, ja Henry würde staunen und sich dann warscheinlich tot saufen weil er es nicht ertragen könnte wie schmutzig sein Sohn jetzt war.

    Hmpf.

    Eine weitere Briese wehte über die Baustelle. Scheiße. Will öffnete die Augen und wurde sofort von der Sonne geblendet. Scheiße. Er nahm seine Brille, die Waffe und seinen Rucksack und stand auf. Vielleicht ging es ihm doch nicht ganz so gut. Dann stiefelte er an Merete vorbei dorthin wo eben noch Vincent, Frank und die beiden Unbekannten gestanden hatten. Vielleicht würden sie ihn ja von den Gedanken an seinen Erzeuger ablenken, wenigstens für eine Weile.

  14. #174
    "Jakal... ist das Dein echter Name oder haben die Vultures ihn Dir gegeben?“
    "Jack-al", korrigierte er sie sanft. "Und es ist mein Name, den ich hatte ehe..."
    Er verstummte. Sie waren da. Vor ihnen baumelten abertausende Spiegelscherben von blutgetränkten Schnüren herab, blendeten seine Augen mit dem Widerhall des Feuerscheins unzähliger Fackeln um sie her. Der Gestank aus dem Verschlag war bereits hier vorm Eingang betäubend.
    "Es ist mein Name", bekräftigte er noch einmal, leiser diesesmal. Seine Stimme war rau. Er verzog die Lippen zu einem harten Lächeln.
    Die Geier... Vulture... geben keine Namen. Nicht jenen, die keine Menschen sind in ihren Augen.“
    Und da sah Léo es: Auf seiner Schulter prangte ein schmutzig gestochener Geier, flügellos, verschorft, die Haut seltsam erhaben. Ein Mal, mit dem man sein Vieh kennzeichnete.

    Ehe er näher zur Hütte ging, drehte er seinen Kopf zur Seite und zog er beinah sehnsüchtig die Luft des Lagers ein, in der noch der Nachgeruch vom Festmahl hing.
    Sein Magen knurrte. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, als er die durchlöcherte Zeltplane musterte, die vor ihnen hing.
    "Besorgen wir dir erstmal was zu essen."
    Jackal blickte sie dankbar an. Wandte sich leicht schwankend ganz zu ihr um, damit er sie trotz des kaputten Auges mustern konnte.
    Seine ganze Haltung entspannte sich. Er öffnete bereits den Mund um etwas zu sagen, als Léo fortfuhr:
    "Muss ja nicht sein, dass ausgerechnet mein Sklave so einen schlechten Eindruck macht."

    Die Totenschädel, die ihren Weg auf hohen Stecken flankierten, grinsten auf sie herab mit ihren zersplitterten Zähnen.
    Von dieser Latina hatte er keine Menschlichkeit zu erwarten. Keine Hilfe. Sie würden sterben.
    Er brauchte einen Moment um sich zu fangen.
    "Richtig. Gib mir hier nur einen Moment."

    Damit verschwand er hinter dem zerfetzten Stück Stoff in der Dunkelheit.

    Als er wieder aus dem Zelt kam, trug er ein weißes Tanktop, darüber baumelte ein schlichter Rosenkranz aus Holz. Sein Auge wirkte seltsam glasig und er hatte es merklich eilig sich seine Sonnebrille aufzusetzen. Über der Schulter trug er ein großes Bündel, das eindeutig von Vulture-Machart war, bestickt mit Federn, aus dunklem Stoff gewebt. Es hatte seine besten Zeiten hinter sich und stank erbärmlich. Darin klapperte es – was seltsam war, denn das Bündel schien vor allem Kleidung zu beinhalten. Ein kleiner Eimer klapperte an seiner Seite, eingeklemmt in den Hosenträger. Er war einen Fingerbreit gefüllt mit brackigem Wasser, das wohl ungenießbar war.

    Er hielt nun mehr Abstand von ihr und schien es zu vermeiden, Léo anzusehen. Sie gingen den Weg zurück, dort wo das seltsame Mädchen, dessen Namen sie um die Schlammgrube riefen, kämpfte. Dort wurde bereits gebratenes Alligatorfleisch gereicht, und obwohl er keinen Hunger mehr verspürte, zwang sich Jackal soviel von dem Fleisch hinein, wie man ihm zugestand. Er verfolgte den Kampf in der Grube nur halb, sein Interesse lag vor allem auf dem bärtigen Mann, der kein Vulture war und ebenfalls an der Grube stand und den Gesprächen um ihn her, die sich um diese neuen Leute drehten. Als "Throatseeker" ihrem Gegner einen Kuss aufdrückte, blieb ihm das Fleisch im Halse stecken. Er würgte noch eine Weile daran.

    Geändert von Viviane (25.09.2015 um 19:58 Uhr)

  15. #175
    Thorn Vulture war ein guter Krieger. Kräftig, erfahren, geduldig, lauernd und vor allem davon überzeugt, eine unglaubliche Pechsträhne zu haben.
    Obschon er bei jedem Plünderzug dabei war, obschon er schon getötet hatte, war sein Arm noch leer, denn stets hatte er anderen den Vorzug gelassen oder durch seine schweigsame Art seine Taten anderen nicht wirklich näherbringen können.
    Als Voodoo ihn auserwählte, für den Clan Vulture Stärke zeigen zu dürfen, war er sich sicher, dass die gefiederte Schlange diesmal ihr Auge auf ihn legen würde.

    Die blonde Kriegerin der Hope’Ari war sehr gut und schon bald merkte er, dass all seine Fähigkeiten und jedes Quäntchen Glück notwendig sein würde, um hier die Oberhand zu behalten.
    Er schlug zu, er verfehlte, er trat, doch sie war einfach zu schnell. Er hatte noch Atem für hunderte Stunden, doch bewegte sich seine Kontrahentin schneller als er ihr wirklich folgen konnte.
    Doch es gefiel ihm, die Menge war auf seiner Seite, die Krieger und Kriegerinnen feierten ihn, wollten ihn siegen sehen, ihr Geschrei trieb ihn vorwärts, ließ seine Muskeln schneller werden, doch niemals schnell genug für das Mädchen, dass sich Throatseeker Hope’Ari nannte.
    Und dann fand er sich auf dem Boden wieder, geschlagen von der ganzen Wildheit des Mädchens, das würdig genug war, ihrem Anführer zu Verhandlungen zu folgen und er wusste, dass er heute Abend kein Zeichen am Arm sich verdienen würde.
    Er schloss die Augen und schluckte die Enttäuschung dort hinunter, wo der Sitz seiner Seele war und konnte fast schon wieder lächeln, als die Kriegerin ihn küsste.
    Sofort jagte wieder Adrenalin durch seinen Leib und geschlagen zwar, doch nicht besiegt, reckte er ihre Hand in den Himmel, an dem sich langsam der Abend abzeichnete.
    Er hatte bei dem Affenmädchen und Seeker gesehen, was dieser Kuss bedeutete und sein Herz schlug im Takt von triumphalen Kriegstrommeln – sie hatte sich ihm somit als Schwester zu erkennen gegeben und diese Ehre nahm er gerne an.
    Sie schauten sich Beide an und badeten im Jubel dessen, was sie so gerne getan hatten. Sich zu messen. Und sie sagten sich das Einzige, das notwendig war:
    „…“
    „…“

    Nun gab es für die Vulture kein Halten mehr! Die Art, Siege mit einem Kuss zu besiegeln, beflügelte augenscheinlich die Fantasie und Lust der jungen Krieger und Kriegerinnen und abermals brandete Jubel auf.
    Die Reisenden aus Shengs Hope wurden behandelt, bejubelt und verehrt, als wären sie schon immer ein Clan gewesen.

    Gunst bei den Vultures +1 = 7/7



    In diesem Moment – mit einem Timing, das perfekter nicht hätte sein können - öffnete sich das große Tor der Scheune und Seeker erschien.
    Neben all den neuen Dingen, die die Reisenden die letzten Tage von dem Gebaren der Clans und insbesondere der Vulture erfahren hatten, gesellte sich ein neuer Gedanke. Sie hatten die Wildheit der letzten Jahrhunderte, die die Menschen der alten Welt so mühsam abgelegt hatten, nicht gewählt, um morden zu können. Vielmehr wurde es mehr und mehr offenbar, dass sie fest daran glaubten. Es wie einen Schild vor sich trugen um sich gegen das abzuschirmen, was sie nicht verstehen konnten oder verstanden hatten, weil es sie im zu jungen Alter ereilt hatte. Eine Katastrophe wie das große Zehren hatte zu viele Waisen zurück gelassen.

    Seeker war bereits von Leo im Spott Aztekenprinzessin genannt worden, doch die Frau, die nun durch die Türe schritt, hatte diese Bezeichnung auch verdient.
    Eine lange, wallende Robe schmückte ihre Leib, doch hatte sie keine Ärmel und war so geschnitten, das sie zweifelsohne mehr enthüllte als verbarg, wenn sie sich bewegte, doch stand sie still, lag es an ihr wie ein federnes Gewand eines Vogels.
    Ihre wilde Haarpracht hatte sie mit Bändern geschmückt nach hinten gebunden und an Armen und Beinen hatte sie lederne Schmuckbänder mit Federn anbringen lassen.
    All der Schmutz von Gesicht und Leib war verschwunden, lediglich die Konturen der Tätowierungen, die den ganzen Leib ausnahmslos schmückten, waren zu erkennen im Fackellicht, da es bald schon rasch dunkel wurde.

    Thorn und Haile waren eben nach geklettert, als die Menge verstummte und Seeker ansah, vor Ehrfurcht und Freude dann schwiegen.
    Voodoo war hinter sie getreten und die massigen Arme verschränkt, blickte er strahlend in Richtung Lancaster.
    „Als Fremde und Feinde seid ihr in unser Gebiet gekommen, Laangkaster vom Clan der Hope’Ari. Mit fremden Gebräuchen und seltsamen Riten. Mit Kriegern, deren Verhalten Fragen aufwirft, bis man in ihnen gelesen hat und sie so versteht und liebt, dass man sie als Schwestern und Brüder bezeichnen will! ICH will das tun. Ich werde es tun. Wo und wann immer man mich fragt. Wenn man die Ehre der Hope’Ari in Zweifel stellt, dann beleidigt man das Urteilsvermögen der Vulture. Doch wenn man ihre Stärke niedrig wertschätzt und sie schwach nennt, dann will ich einen Krieg entfesseln, der diese am Boden lebenden Würmer mit ihren Lügen straft!

    Wir haben Gesetze, die uns den großen Brand und das große Zehren haben überleben lassen. Der Fluss des Bisses, denn die Männern in weiß als Fluch über uns gebracht haben. Überleben durch Stärke. Weiterleben durch Zusammenhalt. Schutz durch Familie und Sieg durch Stärke!“

    Sie hatte die Hände erhoben und die vielen kleinen Metallstücke ihres Arm- und Beinschmucks sangen leise, mit den Federn spielte der Wind.
    „Unseren Regeln wurde entsprochen. Die Prüfungen sind bestanden. Die Clans der Hope’Ari und der großen Vultures sind nun eins im Kampf.
    Wir nennen sie fortan Freunde und Brüder. Wir kämpfen an ihrer Seite und sterben für sie wie Brüder und Schwestern als Krieger füreinander sterben!“


    Sie hatte ihre beiden Sicheln gereicht bekommen und hatte sie hoch in die Höhe gereckt.
    Dann ging sie auf Lancaster zu und griff nach seiner Hand. Dorthinein legte sie eine ihrer Sicheln und schloss dann seine Hand um den Griff.
    Lancaster, Haile, Evi und Leo, die noch vor Ort waren, sahen, wie die beiden Diener von Seeker dann die Autobatterien in einen wunderschön mit Federn und klimpernden Metallsplittern geschmückten Beutel packten.
    „Sie gehören euch. Wenn ihr den Rest der Beute wollt – Sabal hat sie. Wir werden und würden mit euch kämpfen.“ Sagte sie mit feierlichem Ernst und fügte ein „mein Bruder der Hope’Ari" hinzu, bevor sie ihn küsste.

    Denn… machten das die Hope’Ari nicht so?

    Batterien: 5/10 erhalten!

    Zitat Zitat
    Aufgabe Ny
    Erforderliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch:
    Proben: variabel
    - Werdet der Bote der Vulture im Gefolge des großen Laangkasters, indem ihr euch tätowieren und einen Stechschmuck stechen lasst und von den besten Kriegern der Vultures ausgebildet werdet
    Hilfsmittel: variabel
    Hintergrund: Geschwister müssen aufeineander aufpassen. Die Vulture lieben euch nun wie Brüder und Schwestern und es wäre normal, wenn ein Hoparri nun in den Clan der Vultures wechselt, jedoch weiter mit Laangkaster reist. So kann dieser Bote sicherstellen, dass der große Anführer niemals seine Freunde vergisst.
    Erfolg: Erleichterung von +5% bei der Stationsaufgabe, der Trait „Gebräuche Plünderer“ wird automatisch erworben, zudem zwei Wahlen aus dem Pool: Klingenkreuzer, Raufbold, Survival, Parcourläufer, Tierfreund
    Misserfolg: Man zeigt, dass man eigentlich unwürdig ist! Dayum!

    Voodoo ergriff das Wort und sein Schrei in die Nacht hinein, handelte von einer Feier, die neuen Verbündeten der Hope’Ari willkommen zu heißen und mit ihnen zu trinken.
    Die Vulture stimmten in den Jubel mit ein und schon bald wurde der Platz geschaffen, um zu tanzen, zu ringen und Geschichten zu erzählen.
    Gebratener Alligator wurde gereicht und eine Version des Pulque, eines scharfen Alkoholgetränkes aus fermentierten Agaven.
    Pray zog sich alsbald vom Trubel zurück und verschwand glücklich lächelnd in der Scheune, Voodoo hingegen in seiner Hütte, er hatte Arbeit vorzubereiten.
    Und die Vultures feierten sich in wilde Trance…

    Es war eine Nacht, wie geschaffen für allerlei Erlebnisse!

    Geändert von Daen vom Clan (25.09.2015 um 21:55 Uhr)

  16. #176
    Als die Kämpfe vorbei waren, ließ Evi sich ein bisschen von dem ganzen Jubel und der Stimmung mitreißen. Der Schrecken, der vor allem dem gewaltsamen Aufeinandertreffen von Léo und Seeker gegolten hatte, war schnell verflogen gewesen. Spätestens bei Léos Worten, wo selbst jeder Außenstehende sehen hatte können, dass die beiden Frauen einander ähnlich waren, war die Anspannung einer Begeisterung gewichen. Und auch Haile hatte einen Gegner gehabt, mit dem sie in stummen Einverständnis gekämpft hatte. Es hatte auch einfach gepasst, als hätte es genau so sein müssen.
    Solche Dinge verstand sie, gestand die Taucherin sich ein, und musste an das Gespräch mit Pray zurückdenken. "Du würdest es sowieso nicht verstehen, du Kind der neuen Welt.", hatte er gesagt. Aber nach seinen Ausführungen hatte sie gemeint, seine Worte doch irgendwie nachvollziehen zu können. Weil ihr Vater auch so sehr an der alten Welt festgehalten hatte. "Ich kenne die Bibel, weil die Freunde meines Vaters ihn oft scherzhaft Noah genannt haben. Du weißt schon, wegen der Arche, weil er uns alle aufs Wasser gebracht hat, um uns zu retten.", hatte sie Pray erzählt. So hatte sie viele Dinge mitbekommen und gelernt, die niemand in ihrem Alter wissen konnte, der keine Verwandten mehr von früher hatte.
    Aber jetzt in diesem Moment schämte sie sich für das, was sie zu dem alten Mann gesagt hatte. Es war etwas völlig anderes, wie ihr Vater von der alten Welt zu erzählen und sie sich zurückzuwünschen, als selbst zwanzig Jahre nach dem großen Zehren noch an einem Glauben festzuhalten. Obwohl alles um einen herum sich geändert hatte.
    Sie konnte es wirklich nicht komplett nachvollziehen. Aber als die Vultures Haile zujubelten und Léo feierten, hatte sie begeistert mit eingestimmt, weil sie das verstand. Voll und ganz.

    Inzwischen war es Abend geworden, und die Vultures feierten über die neue Bindung, die zwischen ihren Clans entstanden war. Was hier plötzlich herumgeküsst wurde...
    Evi stellte amüsiert fest, dass sie, wenn sie an ihre eigene Gruppe der Adam-Begleiter dachte, tatsächlich anfing den Namen "Hoppari" zu benutzen. Das gefiel ihr irgendwie. Auch wenn ihr inzwischen aufgefallen war, dass es offenbar ein bisschen anders ausgesprochen wurde.

    Sie hätte gerne sofort mitgefeiert, aber erst einmal mussten sie irgendwann wirklich zurück ins Lager. Deshalb wartete sie, ob Lancaster und die anderen gleich los wollten. Dabei vermied sie geflissentlich den Blick des Gefangenen, der jetzt Léo "gehörte". Sie war sich ziemlich sicher, dass er sich an sie erinnern musste, wenn er sich auch an Haile erinnerte. Und sie hatte ihn nicht befreien wollen, was ihr nun doch ein bisschen unangenehm war. Auch wenn sie jederzeit wieder dieselbe Entscheidung treffen würde. Aber das musste man ja nicht unbedingt sagen.

    Geändert von Lynx (25.09.2015 um 22:46 Uhr)

  17. #177
    Von "Ich glaub die ganze Scheiße geht unter" über "Scheiße wir machen gemeinsame Sache mit wilden Irren" wieder hin zu "Mensch, das läuft echt geil."
    Machte er sich zu viele Sorgen?

    Die Gedanken in seinem Kopf rasten wie üblich. Es gab so viel zu bedenken, so viel zu beachten, so viel zu planen. Lancaster kannte nur eine Seite des Konfliktes. Das macht es einfacher sich erstmal auf ein Ziel zu konzentrieren, aber er müsste definitiv herausfinden was bei diesen Sabal Typen abging.
    Hoffentlich hatten die anderen sich ber...

    Er fühlte wie ihm etwas in die Hand gedrückt wurde. Dann die festen Hände von Seeker Vulture an seinen Schläfen. Sie rückte seinen Blick gerade, er sah das Feuer in Ihren Augen ehe er einen langen, leidenschaftlichen Kuss erhielt.
    Seine Augen blieben weit offen und er konnte genau sehen, dass dies bei Seeker nicht der Fall war.
    Sie lehnte sich so richtig in den "Gebrauch der Hope'Ari" rein und genoss jede Sekunde davon.



    Die Vultures brachen in Gejubel aus. Voodoo eröffnete die Feierlichkeiten. Die Vereinigung der verschiedenen Blüter. Rein metaphysisch gesprochen, auch wenn Lancaster sich nicht sicher war ob Seeker das auch so beibehalten würde.
    Er fühlte wie sich die warmen Lippen der leidenschaftlichen Kriegerin von seinen lösten.
    "Bruder im Geiste. Bruder im Blute."
    Lancaster schaute Seeker lange an. Er neigte gerne dazu voll und ganz in seinen Rollen aufzugehen und sich selbst für den Moment zu vergessen. Er musste sich ständig in Erinnerung behalten was er vorher war, was er wieder werden musste.
    Es fiel ihm zunehmend schwer zwei Persönlichkeiten im Kopf zu behalten, zu spielen, zu leben. Mit ihnen zu denken, essen... atmen.
    "Reiß dich zusammen..."
    "Schwester im Geiste. Schwester im Blute. Der Clan Hope'Ari liebt dich und deine Familie für sein Vertrauen."
    Lancaster drehte sich zu der Menge die sich bereits anfing in Ekstase zu tanzen.
    "Freie Krieger der Vultures! Die über das Land ziehen wie ein Vogel seine Bahnen am Himmel fliegt! Ihr schenkt uns mehr Ehre als unsere Körper es ertragen können! Breitet eure Arme aus wie ein Geier seine Flügel. Zeigt uns, dass euer Stolz so groß ist, wie die Spannweite eures Seelentiers!"
    Dann drehte Lancaster sich wieder zu Seeker Vulture um.
    "Vielen Dank Seeker. Mein Clan muss von eurer Großzügigkeit erfahren. Wir werden uns bald auf den Weg zu Ihnen machen. Die Botschaft wird sie mit wilder Kraft erfüllen. Doch zunächst genieße ich noch die Feier unserer Clans."
    Der Geschichtenerzähler versuchte das Bild seines Clans aufrecht zu erhalten. Er legte seine Linke auf Seekers Kopf und küsste sie.
    So wie alle seine Freunde zuvor jemanden des Stammes küssten.

    Lancaster wandte sich ab. Er steckte sich die Sichel in den improvisierten Gürtel und lief um das große Lagerfeuer herum.
    Er musste noch etwas klären. Etwas sehr dringendes klären.
    Sein Blut fing bei dem Gedanken bereits an zu kochen. War das wirklich er? Oder war das Laangkaster, die Rolle die sich ihm schnell über den Kopf zu entwickeln drohte.

    Léo hatte sich nicht unter Kontrolle. Damit hatte er ein großes Problem. Dass Ihr Verhalten sie nicht umgebracht hat, war ein Glücksfall. Aber alleine die Tatsache, dass sie nicht auf den Anführer der Gruppe hören wollte und sich von Ihren Gefühlen vollkommen übermannen ließ... wie sollte er das dulden können?
    Léo war gefährlich und Lancaster wusste nicht ob er die junge Frau ungestraft davon kommen lassen sollte.

    Er konnte genau sehen wie Léo dort stand. Mit Ihrem "Sklaven". Das war für Lancaster nur ein weiterer Beweis gewesen, dass er die Latina nicht in der Gruppe halten konnte ohne weitere Konflikte zu provozieren. Er musste sich etwas überlegen...
    Sein Gesicht war wieder von heller Aufregung gezeichnet. Sein Verhalten abrupt und rabiat.
    Ohne lange zu Überlegen griff er Léo am Arm.
    "Mitkommen."
    Er blickte Sie kurz an ehe er zischte.
    "Sofort."
    Eigentlich ließ er ihr keine wirkliche Wahl da er den Griff nicht lockerte und sich einfach weiterbewegte.
    Er zerrte die junge Frau mit in eine einsame Hütte.

    Stickige, heiße Luft. Das Atmen fiel schwer.
    Der Geschichtenerzähler drückte Léo an einen der Pfeiler welcher das Dach der Hütte hielt. Sein Blick fest auf die Augen der verführerischen Frau konzentriert.
    Mit offenem Mund starrte er sie lange an ehe er mit bebender Stimme weitersprach.
    "Léocadia Arellano-Felix..."
    Sein Blick durchbohrte Ihre Augen. Als würde er etwas lange Vergessenes und Verlorenes suchen.
    Wo sonst der Blick des gutmütigen Geschichtenerzählers war... war etwas anderes. Es war auch nicht der wütende, kriegerische Laangkaster.
    Sein Blick war so vollkommen anders. Jünger, erfrischter. Er wirkte... echter.
    "...ich weiss genau wer du bist Léo. Ich habe lange gebraucht bis ich dich zuordnen konnte. Aber ich kenne dich. D52."
    Sein Gesicht kam immer näher.
    "Hju... ich habe nicht vor eine große Erkennungsparty zu schmeißen. Aber es wäre schön jemanden zu haben bei dem ich einfach wieder... Hju... sein kann..."

    Geändert von Gendrek (26.09.2015 um 00:32 Uhr)

  18. #178
    Pray hatte Evi lange angesehen, nachdem sie ihm die Geschichte ihres Vaters erzählt hatte.
    Dann hatte der alte Mann geschwiegen und nach einer gefülhrn Ewigkeit geflüstert: "Es ist nie zu spät, anzunehmen, was uns auch in der alten Welt Trost gespendet hat.
    Wenn du dich fragst, wie diese Welt werden konnte, wie sie ist und wurde, dann solltest du wissen, dass es nach dem großen Zehren und dem großen Brand nur noch drei Arten von Menschen gab."

    Er hielt drei Finger hoch und sah sie ernst an.
    "Die Hoffnungsvollen, die zu Siedlern wurden."
    Er nahm einen Finger herunter.
    "Die Wahnsinnigen, die sich dem Kult angeschlossen haben."
    Ein weiterer Finger.
    "Und die Zornigen, die zu den Clans wurden."
    Er nickte traurig.
    "Der Glauben an Jesus Christus gab uns in früheren Zeiten den Mut, Gutes zu tun. Doch diese Zeiten sind vorbei. Wenn du umgeben bist von tollwütigen Tieren, dann musst du selbst tollwütig werden. Also wurden wir alle Diener einer anderen göttlichen Macht. Einer Macht, die uns Hass, Zorn und Kraft lehrte. Und die uns überleben ließ.Das Leben mit diesen Riten zu feiern, das ist nicht falsch. Mit den Lebenden zu jubeln, das ist es das größte Geschenk an den Gott, der uns die Leben geschenkt hat."
    Er lächelte sanft.
    "Vielleicht erzähle ich dir eines Tages wie wir wurden was wir sind, Teeth Hope'Ari, so wie sie dich nun heimlich nennen, während sie dir bewundernd hinterherblicken."
    Und dann war Evi gegangen...

    ---

    Seeker blickte Lancaster hinterher, die Augen voll Jagdfieber und auf der Zungenspitze noch den Geschmack seines Kusses.
    Laangkaster von den Hope'Ari...
    Die Vulture sah, wie er sich zu ihrer Schwester vom anderen Clan begab und sie erkannte die Spannung zwischen den Beiden sofort und plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, woher der anfängliche Hass des Affenmädchens gerührt haben musste und sie lachte aus vollstem Halse, während die kleine Wunde von Leo Machete im Takt ihres fröhlichen Lachens schmerzte.
    Sie kannte zwar nicht die Gebräuche der Hope'Ari, aber was sie betraf, war sie ganz Kind der gefiederten Schlange: Sie nahm alles, doch besaß nichts.

    Geändert von Daen vom Clan (26.09.2015 um 00:57 Uhr)

  19. #179

    "Sehen Sie, Sie wollen etwas von mir. Die Batterien, die ich gerne gebe, wenn Sie mir helfen, den Frieden wieder herzustellen. Ich bin ein guter Freund, großzügig und ehrlich, das habe ich wahrscheinlich ausreichend bewiesen. Warum sprechen Sie nicht mit Ihren Leuten und kommen dann zurück, so dass wir den Angriffsplan besprechen können?"

    Lisa nickte und lächelte Julio an. "Vielen Dank, Julio. Ja, Sie sind wahrhaft großzügig." Ihr war die ganze Sache irgendwie nicht so geheuer. Zwar kannte sie diese "Wilden" nicht und Frieden war mit Sicherheit ein ehrbares Ziel, aber musste es auf diese Weise sein? Sie einfach so mit einem tödlichen Gas auszulöschen erschien ihr ziemlich grausam. Dennoch wollte sie sich alle Möglichkeiten offen halten und nicht direkt auf Konfrontationskurs mit diesem Mann gehen. Schließlich hatte er etwas was sie wollten. Da wäre es besser, sich zunächst gut mit ihm zu stellen. Deshalb machte sie eine gute Miene zum bösen Spiel, wie ihre Mutter sich in solchen Situationen stets auszudrücken vermochte. "Sehr gerne werden wir Ihr Angebot annehmen und nach der Besprechung mit dem Anführer unserer Gruppe zurück kehren."
    Somit wollte sie sich bereits zum gehen abwenden, doch ein Blick auf ihre beiden Begleiter zeigte ihr, dass Niki noch zögerte. "Was ist los?" flüsterte sie ihm zu? "Sollten wir das Paket nicht schon einmal mitnehmen?" Lisa blickte erst ihn und dann Frank an. Sie stutzte ein wenig. Natürlich wäre es eine Option, andererseits kannte sie sich mit chemischen Waffen überhaupt nicht aus. Was, wenn das Paket hochgehen würde, bevor sie entschieden hatten, ob sie es überhaupt einsetzen wollten? Schließlich schüttelte sie den Kopf. "Ich denke, wir sollten uns zuerst mit den anderen absprechen. Wie Julio es uns auch selbst gerade vorgeschlagen hat. Danach kommen wir zurück und erledigen den Auftrag." Sie sah Niki eindringlich an und hoffte, dass er verstand was sie sagen wollte.

    Geändert von Layana (26.09.2015 um 09:54 Uhr)

  20. #180
    Die zwei Gefangenen hatten keine Anstalten gemacht davon zu laufen. Romero ließ sich mit gesenktem Kopf von Jäger zur Baustelle bugsieren. Hin und wieder warf er besorgte Blicke auf sein Mädchen, die sich den blutenden Arm festhielt und entrückt in die Ferne starrte. Nachdem sie am Ziel angekommen waren, wandte sich Jäger an Vincent:

    "Bringst sie zu Doc? Ich und mein neuer Freund hier", er klopfte Romero laut auf den Rücken, "werden kurze Gespräch haben."

    In diesem Augenblick kam Will auf sie zu. Jäger überlegte, ob er die zwei Liebenden nicht doch von einander trennen sollte, um sie einzeln ausfragen zu können. Entschied sich aber dagegen.

    "Hey.", grüßte er den Neuankömmling. Will hob leicht die Hand zum Gruß und musterte beim Näherkommen die Teenager mit verhaltenem Interesse.

    "Was für ein Tag, mh?", sagte er dann und blieb neben ihnen stehen.

    Vincent setzte das Mädchen vorsichtig auf dem Boden ab. "Die Zwei hier wollten sich heimlich im Wald treffen, kannst du das glauben?" Er stemmte die Hände in die Hüften und schüttelte leicht ungläubig den Kopf. "Hier draußen wimmelt es also von Untoten, das haben wir selbst mit eigener Haut erfahren dürfen. Ganz zu Schweigen von Plünderern und anderen netten Menschen. Und sie hier schwimmen fröhlich durch den Fluss um im Wald rumzuknutschen. Er heißt Romero, und ihr Name ist, äh, 'You are', oder so. Sie hat ne Schusswunde im Arm. Kannst du dir das mal anschauen, Will?"

    Jäger bedeutete Romero auf der gegenüberliegenden Seite Platz zu nehmen. Er ließ ihm etwas Zeit, um sich zu beruhigen und um sicher zu gehen, dass seiner Freundin nichts geschehen wird.

    "Alles gut?"

    "Hm? Oh, ja. Äh, danke." Seine Worte kamen leise und kraftlos an, als ratterte er Höflichkeiten ab, weil er es musste.

    "Heh, was man für Liebe alles tut, nicht wahr? Deine Leute und ihre Leute sind wohl nicht sehr glücklich miteinander, ihr müsst Versteckspiele spielen. Ist Fehde bei euch so groß? Was würde wohl dein Bruder denken, wenn er davon erfährt, hm?", sagte Jäger wie beiläufig und spielte dabei mit der Kletteraxt in seinen Händen.

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