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  1. #1

    Winys JRPG-Challenge 2017 [24/12] - Fazit

    Da wir nun ein eigenes Forum dafür haben, lagere ich diese Sachen auch mal hierhin aus.

    Meine Regeln:

    • es sollten mindestens zwei PSX- oder PS2-Spiele gespielt werden
    • die Spiele müssen nicht aus Japan stammen, sofern sie nach Ost-RPG aussehen
    • Änderungen an der Liste sind jederzeit möglich
    • Ephemeral Fantasia muss durchgespielt werden
    • das cool aussehende Kästchensystem habe ich mal ganz frech von Narcissu geklaut, also alles an Lob usw. bitte zu ihm









    Reserve:



    Meine Liste:



    abgebrochen
    • Earthlock (PS4)


    Reserve:
    • Crimson Gem Saga (PSP)
    • Saga Frontier 2 (PSX)
    • Arc: Twilight of the Spirits (PS2)
    • Suikoden II (PSP)
    • Persona 3 FES (PS2)



    Lange Austauschliste:
    Geändert von Winyett Grayanus (31.12.2017 um 23:41 Uhr)

  2. #2
    Skyborn (PC)




    Einige Premieren für mich: Mein erstes Computerspiel nach zig Jahren, das erste RPG-Maker-Spiel, für das ich Geld bezahlt und das kürzeste RPG, das ich jemals gespielt habe.

    Handlung
    Man folgt den Erlebnissen von Claret, einer Mechanikerin, die in einer Art Steampunk-Welt lebt. Diese wurde irgendwann mal von Wesen namens „Skyborn“ erobert, die nun nicht ganz sanft über die restliche Bevölkerung herrschen.

    Die Eingangssequenz des Spiels hat mir total gut gefallen und meine anfängliche Skepsis durch recht hohe Erwartungen ersetzt – einerseits wurden die Charaktere sehr schön eingeführt, es gab eine Menge Witz, aber man bekam auch schon einen guten Eindruck davon, was einen im Rest des Spiels erwarten würde. Ich empfand die Handlung letztendlich auch als ganz rund, nur konnte sie meine Erwartungen nicht ganz erfüllen, da sie im weiteren Verlauf des Spiels gehetzt wirkt, Gespräche mal eben schnell abgehandelt werden und die Charaktere kaum weiter charakterisiert werden. Gerade letzteres fand ich total schade, da der Anfang alles in der Hinsicht richtig machte – danach wurde die Geschichte jedoch relativ oberflächlich erzählt.
    Dennoch hat mich diese Geschichte in der kurzen Zeit gut unterhalten und wurde zufriedenstellend abgeschlossen. Wenn man hier noch etwas mehr Arbeit investiert hätte, hätte das richtig gut werden können. Vor allem die Charaktere sind von der Grundanlage her sympathisch und nicht zu stark klischeebelastet.

    Leider war ich nach 4 Stunden auch schon mit dem Spiel durch, was nun keine Spieldauer für ein RPG ist. Für diese kurze Zeit wurde ich jedoch gut unterhalten.


    Gameplay
    Ich habe kurz überlegt, mit welchem RPG-Maker das hier wohl gemacht wurde, bin aber zu keinem wirklichen Ergebnis gekommen. Man merkt aber, dass der RPG-Maker das Grundgerüst ist, wobei ich doch finde, dass relativ viel daraus gemacht wurde. Das Kampfsystem fand ich zuerst nicht wahnsinnig toll (man sieht unten z.B. nur ein Bild der Charaktere und recht spärliche Animationen), merkte dann aber doch, dass das Standard-Kampfsystem des Makers recht sinnvoll verändert wurde. So gibt es z.B. eine Anzeige, die einem sagt, wer als nächster angreifen kann und auch Balken für gesammelte Erfahrung. Als nette Erweiterung empfand ich es außerdem, dass die Charaktere, die am meisten Schaden austeilen, von den Gegnern als größere Bedrohung wahrgenommen und deswegen verstärkt angegriffen werden. Klar, von der Präsentation her ist hier viel verbesserungswürdig, aber insgesamt empfand ich die Kämpfe doch als ganz angenehm, zumal man die Gegner auf der Karte sieht und von diesen nicht quer durchs ganze Dungeon gejagt wird, wenn man mal nicht kämpfen möchte.


    Gut fand ich auch das alternative Menü am unteren Bildschirmrand und die Möglichkeit, die Ausrüstung der Charaktere durch Metalle, Edelsteine usw. verbessern zu können. Nicht gelungen ist allerdings das Schmiede-System, das ich entsprechend nicht genutzt habe, da man sich einerseits durch zug Untermenüs klicken muss, andererseits nicht sieht, ob das, was man gerade herstellt, überhaupt besser ist als die bisherige Ausrüstung.
    Die Dungeons fand ich aber wiederum solide – sie sehen zwar kantig aus, sind aber so vielfältig, dass man sich gut zurechtfindet, ein paar leichte Schalterrätsel gibt es dazu.
    Was ich noch ganz nett fand: Alternativ kann man das Spiel nur per Maus spielen.

    An Kleinigkeiten macht Skyborn einiges richtig, was mir in Ost-RPGs wichtig ist, da wären:
    schneller Levelaufstieg
    schnelles Spieltempo in Kämpfen, beim Laufen usw.
    auch die Charaktere, die nicht mitkämpfen, erhalten Erfahrung
    wenige Nebenmissionen, die, wenn es sie gibt, ok sind (aber nicht weltbewegend)
    Dungeons, die nicht nur Schläuche sind

    Graphik & Musik
    Die Umgebungen in Skyborn sehen ziemlich nach RPG-Maker aus und bräuchten mehr Feinschliff: Alles sieht hier irgendwie eckig aus, was in anderen RPG-Maker-Spielen schon besser gemacht wurde. Anscheinend wurde aber auch mit Standard-Sets gearbeiten, was nicht per se schlecht sein muss. Abgesehen von der Kantigkeit wurden die Umgebungen aber eigentlich ganz ordentlich gestaltet. Positiv stechen aber die Portraits der (wichtigen) Charaktere hervor, die richtig gut aussehen und verschiedene Gesichtsausdrücke haben.


    Musikalisch hat mich das Spiel positiv überrascht. Die Musik ist zwar nicht sehr vielfältig, aber gefallen haben mir alle Stücke und ich meine, da einige Einflüsse aus Final Fantasy, Trails usw. herauszuhören.
    Hier mal eine Kostprobe: Skyborn-Theme
    So etwas hätte ich in einem RPG-Maker-Spiel überhaupt nicht erwartet.

    Fazit

    Kann man ein RPG in 4 Stunden durchspielen? Ja, wenn es Skyborn ist, geht das auf jeden Fall. Ich war schon etwas platt, als die Charaktere auf einmal anfingen, von ihrer letzten Mission zu reden, nachdem kaum Zeit vergangen war. Dadurch ist die Geschichte relativ oberflächlich, andererseits jedoch auch so abgeschlossen, dass es in Ordnung ist. Man merkt auf jeden Fall, dass die Entwickler ein paar RPGs gespielt haben und eine Vorstellung davon haben, was in ein gutes Ost-RPG muss. Und letztendlich: Das Spiel hat mich in der Box mit zwei anderen Spielen derselben Leute einen Fünfer gekostet. Klar, die Frage, ob RPG-Maker-Spiele Geld kosten sollten, kann man sich stellen, dennoch ist das kein Preis, über den man reden muss und es gibt auch keine Kopierschutz-Gängelei oder so etwas. So ist die Spieldauer total ok; für einen höheren Preis würde ich aber zu anderen Spielen greifen.

    Insgesamt: 6,5/10
    Spielzeit: 4 Std.

  3. #3
    Radiant Historia (NDS)


    Es gibt ja nicht wahnsinnig viele Rollenspiele, die Zeitreisen zum Thema haben, wenn man vom schon relativ alten Ephemeral Fantasia absieht, dass etwas anders mit der Thematik umgeht. Radiant Historia sah für mich wirklich solide aus und da es auch noch hieß, das Spiel hätte eine dichte Handlung und würde die Charaktere manchmal etwas viel labern lassen (was für ein Kritikpunkt), war für mich klar, dass ich mir das Spiel mal ansehen musste.

    Handlung
    Es herrscht Krieg zwischen den Reichen Alistel und Granorg und als wenn das nicht genug wäre, versandet der Kontinent immer mehr. Stocke, eine Art Geheimdienstler aus Alistel, wird auf eine augenscheinliche Selbstmordmission gegen Granorg geschickt und als alles verloren scheint, fällt ihm ein Buch namens „White Chronicle“ in die Hände. Diese Chronik ermöglicht es ihm, die Geschichte zu verändern, indem er in der Zeit vor- und zurückreisen kann. Na, dann...

    Mir gefiel die Art, wie das Spiel mit Zeitreisen umging, ziemlich gut. Es gibt ja quasi zwei große, wichtige Zeitstränge und wie diese miteiander verwoben wurden (manchmal kommt man in einem Zeitstrang nicht weiter und muss dann erst etwas im anderen erledigen), wurde ziemlich gut durchdacht und funktioniert ohne größere Logiklöcher. Außerdem ist die Geschichte beider Zeitstränge spannend und wird mehr oder weniger gut erzählt – vor allem zum Ende hin hatte mich die Handlung dann komplett gepackt.
    Glücklicherweise werden auch Nebenmissionen gut in die Handlung eingebettet und können diese sogar beeinflussen – wie oft sieht man so etwas heutzutage schon noch in Spielen? Das war für mich jedenfalls der Anreiz schlechthin, um auch alle Nebenmissionen zu erfüllen.

    Mit den Charakteren wird man im Laufe des Spiels ganz gut warm und manche werden auch gut charakterisiert. Andere Charaktere, wie z.B. Marco, bleiben jedoch leider bis zum Ende relativ blass und man erfährt kaum etwas über sie. Hier wäre echt noch Raum für Verbesserungen gewesen, aber insgesamt ist mir ein Großteil der Charaktere schon irgendwie ans Herz gewachsen.

    Insgesamt bekommt man hier jedenfalls eine gut erzählte, komplexe Geschichte.

    Gameplay
    Hier gibt es zweierlei wichtige Punkte: Einerseits die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Ereignissen in der Zeit herumzureisen, was über eine recht zweckmäßige Karte funktioniert. Sehr gut fand ich es, dass man, manchmal nur durch kleine Dinge, spätere Ereignisse beeinflussen konnte, wodurch sich die entsprechende Szene noch einmal änderte. Die Nebenmissionen sind sowieso gut gelungen, wie ich ja oben schon geschrieben habe, gut in die Handlung integriert und motivierend. Hier gibt es keine Missionen vom Typ „Hol mir mal drei Bündel Gras“.

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    Beim Kampfsystem war ich etwas zwiegespalten. Es bietet einem die Möglichkeit, Gegner auf dem Feld herumzuschieben und so z.B. mehreren Gegnern gleichzeitig Schaden zuzufügen, was in Endgegnerkämpfen gut funktioniert und richtig nützlich ist. So kann ein Kampf ohne richtiges, taktisches Vorgehen ziemlich schwer sein, allerdings auch sehr leicht, wenn man o.g. Möglichkeiten richtig nutzt. Endgegnerkämpfe haben mir, was das angeht, Spaß gemacht.
    In normalen Kämpfen zog dieses System die Kämpfe jedoch vor allem in die Länge, was umso ärgerlicher ist, wenn die Gegner nicht einmal genug EXP abdrücken. Das war leider bis zum Ende ein Problem: Es lohnte sich für mich schlichtweg nicht, gegen schwerere Gegner zu kämpfen, da man für leichtere Gegner kaum weniger EXP bekommt.

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    Apropos Kämpfe: Es gibt nur wenige, wirkliche Dungeons (vor allem gegen Ende), sondern so etwas wie Grasebenen und Höhlen. Das fand ich an sich nicht schlimm, was mich aber genervt hat, war, dass man diese Ebenen im Laufe des Spiels immer wieder durchqueren muss und das ohne die Möglichkeit, über die Weltkarte abzukürzen. „Gran Plain“ war so etwas, was ich irgendwann echt nicht mehr sehen konnte … glücklicherweise lernt man schnell, wie man sich unsichtbar macht.

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    Graphik & Musik
    Graphisch ist Radiant Historia einerseits irgendwie pixelig, andererseits mochte ich die Graphik aber, da hier mal nicht diese typischen NDS-Charaktermodelle verwendet werden, wie z.B. in den FF-Ablegern für den NDS. Texturen sind stellenweise etwas matschig, allerdings auch detailliert und man merkt, dass die Entwickler sich Mühe gegeben haben, graphisch etwas anderes zu machen und wahrscheinlich soviel, wie man auf dem NDS überhaupt umsetzen kann. Die Städte sind auch von der Aufmachung her ziemlich unterschiedlich und es lohnt sich, sich da mal etwas mehr umzusehen. Lediglich die Dungeons sehen ein bisschen langweilig aus.

    Musikalisch ist Radiant Historia nicht so~ vielfältig, aber was man an Musik bekommt, ist stimmig und es stört auch nicht, wenn man ein Stück mal wieder hören muss. Viele Stücke sind mir positiv in Erinnerung geblieben und es gab eigentlich kein Stück, das mir nicht gefallen hat. Es gab eher solche, bei denen ich mir gedacht habe: „Oh ja, das mal wieder“.
    Hier mal ein paar Beispiele:

    Where the Wind and Feathers Return
    The Edge of Green

    Fazit
    Radiant Historia scheint ja ein eher unbekanntes Spiel zu sein und ich war entsprechend froh, dass ich darauf gestoßen bin und es gespielt habe, denn es lohnt sich, vor allem deshalb, weil RD einiges von dem richtig macht, was man in neuerem Spielen manchmal vermisst, dabei aber irgendwie originell und frisch wirkt. Vor allem den Umgang mit Nebenmissionen muss ich hier noch einmal hervorheben, weil ich den als total vorbildlich empfand

    Entsprechend habe ich auch 234 von 236 „Nodes“ erledigt, wobei einer davon ein Endgegnerkampf war, auf den ich keine Lust mehr hatte, nachdem ich ihn ein paarmal versucht hatte. Beim letzten Ereignis bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, was fehlt.
    Gesehen habe ich dennoch alle zusätzlichen Enden, weshalb ich das Spiel nun unter „alles herausgeholt, was ging“ abgeschlossen habe.

    Insgesamt: 9/10
    Spielzeit: 31 Std.
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    Geändert von Winyett Grayanus (22.01.2017 um 21:10 Uhr)

  4. #4
    So viele positive Stimmen über Radiant Historia! Mir wurde es nun schon von mindestens vier Seiten empfohlen, und deine Meinung reiht sich da zusätzlich mit ein. Ist für mich auch insgesamt das interessanteste NDS-RPG.

    Zur Musik: Der Soundtrack hat wirklich nur 25 Stücke. Das ist für ein RPG schon extrem wenig. Mir sind Wiederholungen schon teils in Bravely Default und Ni no Kuni aufgefallen (Ni no Kuni hatte auch nicht allzu viele verschiedene Tracks). Aber wenn die Musik generell gut ist, ist das ja nicht ganz so schlimm, und von Shimomura ist man ja eigentlich Qualität gewohnt. ^^ Deine Beispiele klingen auch gut.


  5. #5
    Es gibt noch eine zusätzliche Szene am Schluss, wenn du alle Nodes abgeschlossen hast.
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



  6. #6
    Alles Dito. Ich mochte das Spiel auch recht gerne. Neben Infinite Space einer meiner Lieblingsspiele für den DS!

  7. #7
    Die Musik konnte ich richtig genießen und ouh, mmmmhh, die Charakerportraits, gude!
    Die Kämpfe empfand ich auf Dauer als etwas eintönig.
    Insgesamt aber eine sehr erfrischende Erfahrung.

    Mochte ich auch lieber als TWEWY, um ein anderes beliebtes DS Rpg zu nennen.

  8. #8


    *trommelwirbel*

    Nach ordentlichem Bulimiespielen habe ich heute Ephemeral Fantasia durchgespielt.
    Das war ein Vorgang, der so ungefähr 15 Jahre gedauert hat, aber dafür fühlt sich das gerade extrem gut an. Bericht folgt.

    Zitat Zitat von Shieru Beitrag anzeigen
    Es gibt noch eine zusätzliche Szene am Schluss, wenn du alle Nodes abgeschlossen hast.
    Im Ernst? Könntest du vielleicht mal beschreiben, was man da sehen würde? Ich dachte nämlich echt, ich hätte alle Szenen freigeschaltet.
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  9. #9
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    Im Ernst? Könntest du vielleicht mal beschreiben, was man da sehen würde? Ich dachte nämlich echt, ich hätte alle Szenen freigeschaltet.
    So weit ich weiß bekommt man die Szene, in der sich Heiss für Stocke opfert, so dass dieser vom Ritual verschont bleibt nur dann, wenn man 100% hat. Falls du sie aber doch schon gesehen hast, dann lag der FAQ falsch.
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  10. #10
    Oh, dann hatte ich Glück, denn die habe ich gesehen.
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  11. #11
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    Oh, dann hatte ich Glück, denn die habe ich gesehen.
    Darf man fragen, welche Nodes dir noch fehlen? Du kannst ja sehen, welche Sidequests du noch nicht abgeschlossen hast.
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  12. #12
    Ich habe den Kampf gegen Vainqueur nicht abgeschlossen. Bei dem anderen habe ich dagegen keine Ahnung, denn ich habe alle Nebenmissionen auf meiner Übersicht erledigt und mit einer Lösung noch einmal überprüft, ob ich alles habe. Muss wohl trotzdem irgendetwas übersehen haben.
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  13. #13
    Hast du die optionalen Bosse mit Aht alle gemacht? In der Wüstenstadt?
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  14. #14
    Ja, alle erledigt. Das waren doch, soweit ich mich erinnere, auch Kämpfe, die man erledigen musste, um irgendeine Rekrutierungsmission für Alistel abzuschließen.
    Aht hatte ich vor diesen Kämpfen nie benutzt, danach landete sie dafür permanent in meinem Team (und Marco flog raus, denn der war sowieso nicht so nützlich). Vor allem Ahts Fallen sind in Endgegnerkämpfen super.
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  15. #15
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    Ja, alle erledigt. Das waren doch, soweit ich mich erinnere, auch Kämpfe, die man erledigen musste, um irgendeine Rekrutierungsmission für Alistel abzuschließen.
    Aht hatte ich vor diesen Kämpfen nie benutzt, danach landete sie dafür permanent in meinem Team (und Marco flog raus, denn der war sowieso nicht so nützlich). Vor allem Ahts Fallen sind in Endgegnerkämpfen super.
    Danach gabs aber noch weitere Kämpfe, die optional waren. Einfach noch mal den Typen ansprechen.
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  16. #16
    Jau, inklusive großer Spinne. Oder gab es da noch mehr?
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  17. #17
    Ephemeral Fantasia (PS2)


    Ephemeral Fantasia (ich kürze das jetzt als EF ab) war mein erstes PS2-Spiel, das ich auch ausgiebig gespielt habe, vor allem zu der Zeit (ein paar Tage), als ich noch keine Memory Card hatte und immer wieder von vorne anfangen musste. Danach habe ich auch noch einige Stunden damit verbracht, bin aber irgendwann an drei Dungeons hängengeblieben, die ich einfach nicht gepackt habe und habe davor alles ohne Lösung herausgefunden, was viel Zeit in Ansoruch genommen hat. Diesmal ging es mit neuer Motivation und Komplettlösung noch einmal ans Spiel.
    … und siehe da: Ich fand die Dungeons leicht und alles generell sehr schaffbar.

    Handlung, Welt und Präsentation
    Mouse, Musikant, der seinen Beruf jedoch auch dazu nutzt, um seine Arbeitgeber hin. Und wieder mal zu beklauen, wird auf die Insel Pandule eingeladen, um dort zur Hochzeit der beiden Herrscher der Insel ein Lied zu komponieren. Was jedoch nach einem normalen Auftrag aussieht, stellt sich als etwas heraus, das etwas zu groß für Mouse ist: Pandule befindet sich in einer Zeitschleife, die unmittelbar nach der Hochzeit erneut beginnt und alle Einwohner der Insel ihre Erinnerungen verlieren lässt, Mouse ist davon jedoch nicht betroffen und macht sich nun daran, Verbündete zu finden und die Zeitschleife zu durchbrechen.


    (Lute Hero)


    Was ich an EF interessant finde, ist, dass die Geschichte relativ minimalistisch, d.h. nur anhand von ein paar Sequenzen erzählt wird, es dabei aber trotzdem schafft, interessant zu sein. Verbunden mit der Erkundung der Insel und der Tagesabläufe der Charaktere hat es die Geschichte um die Insel Pandule geschafft, mich für viele Stunden zu beschäftigen und mein Interesse daran aufrechtzuerhalten. Pandule ist erst einmal nur eine Insel, dafür jedoch sehr groß und jeder Bewohner hat einen festen Tagesablauf und kann zu jeder Tageszeit irgendwo gefunden werden. Dadurch wirkt die komplette Welt total lebendig und es macht Spaß, sie zu erkunden oder einfach mal irgendwo herumzulaufen. Dies ist wohl das erste Spiel, das mich dazu gebracht hat, irgendwo in der Wildnis stehenzubleiben und ein Lied auf meiner Laute zu klimpern, einfach, weil ich Lust darauf hatte.

    Manches wurde allerdings so … na ja umgesetzt, nehmen wir mal die Zusammensetzung von Familien als Beispiel. Eine Familie in EF sieht folgendermaßen aus:

    Kevin, Ladenbesitzer (und großer Patriarch der Familie)
    Kevins Frau (namenlos)
    Kevins Tochter/Sohn
    manchmal noch Kevins Mutter o.ä.

    Man merkt vielleicht, wie EF, was den geistigen Horizont der Entwickler angeht, zuzuordnen ist. Leider ist das, was ich oben beschrieben habe, nämlich keine Ausnahme, sondern die Regel: Einige Männer mit Namen, Frauen, sofern sie keine spielbaren oder wichtigen Charaktere sind, namenlos. Dazu kommt dann noch die Zusammensetzung der eigenen Gruppe (3 Frauen, 9 Männer) und die echt unangemessene Darstellung von 4/5 wichtigen Frauen im Spiel. Das hinterlässt schon irgendwie einen schlechten Beigeschmack.

    Ach, und die Übersetzung (aus Nostalgiegründen musste es natürlich die Deutsche sein) ist eine Frechheit und so ziemlich die schlechteste, die mir in einem Spiel je untergekommen ist. Man könnte fast glauben, dass es sich hier um eine automatische Übersetzung handelt, nur würde das nicht mit den zahlreichen Rechtschreibfehlern zusammenpassen. Bei dem schlechten Deutsch, das hier produziert wurde, kann man wohl davon ausgehen, dass die Übersetzer selbst kein Deutsch konnten, ganz abgesehen davon, dass hier eine absolut schlampige Arbeit abgeliefert wurde.

    Wichtig für die Handlung sind jedoch vor allem die rekrutierbaren Charaktere, deren Tagesablauf man in der ersten Woche einmal verfolgen muss, um danach die Möglichkeit zu bekommen, ihn so zu beeinflussen, dass sich für die Charaktere wichtige Ereignisse ändern und diese sich Mouse anschließen. Damit das gelingt, muss man erst einiges an Hirn und Geduld ins Spiel stecken, denn die Zeit läuft immer mit und man muss genau wissen, wann welcher Charakter wo ist.
    Interessanterweise werden die Charaktere im späteren Verlauf gar nicht weiter charakterisiert, ich hatte aber dennoch den Eindruck, dass die irgendwie Persönlichkeit hatten.


    (Der Witz hat so~ einen Bart.)

    Gameplay usw.
    Neben der Erkundung der Insel nimmt das Kampfsystem eine wichtige Rolle ein, denn es gibt Zufallskämpfe … und davon nicht zu wenig. Interessant am KS ist, dass immer eine Gruppe einen Kampfvorteil hat, man kann also entweder von den Gegnern umzingelt werden, oder den Gegner selbst umzingelt haben. Der Rest läuft ganz klassisch, wie man es aus rundenbasierten Kampfsystemen kennt und ich habe an hier an sich nichts zu meckern – alles spielt sich sehr solide und ohne wirkliche Störfaktoren. Gut hat mir auch gefallen, dass man Fähigkeiten lernt, wenn man andere Fähigkeiten öfter einsetzt. Außerdem ist neben dem normalen Level eines Charakters der Gruppen-Level interessant, durch den alle Charaktere mehr HP und MP bekommen. So kann man auch einen Charakter mit Lvl. 1 mitnehmen, der zwar weiterhin schwach ist, durch die erhöhten HP aber durchaus in der Gruppe bestehen kann.
    Gestört hat mich, dass man hinterher nur noch langsam levelt, was es sehr schwer macht, einen brauchbaren Level für die spätere Endgegnermasse zu bekommen. Außerdem sind Dungeons in diesem Spiel nicht nur uninteressant, sondern auch frustrierend, da alles gleich aussieht und man sich schnell verlaufen kann. Zusammen mit wirklich sehr vielen Zufallskämpfen kann das echt nerven (ich habe eine Lösung benutzt, um das Grauen einigermaßen zu verkürzen).


    (Prost!)

    Spaß macht dagegen das Rekrutieren der Charaktere, wofür man wirklich nachdenken und sich mit dem Spiel beschäftigen muss, denn EF ist kein Spiel, das den Spieler an die Hand nimmt, sondern ein Hohes Maß an Eigenständigkeit erfordert. Glücklicherweise kann man, sobald man die jeweiligen Abschnitte der Karte gefunden und die Fähigkeit erlernt hat, schnell von einem Ort zum anderen springen („Kraftsprung“ ist sowohl ein Angriff, als auch eine Fähigkeit zur Fortbewegung), was den Spielablauf sehr erleichtert, wenn die Uhr mitläuft.

    Außerdem gibt es Minispiele, die viel Spaß machen: Einerseits kann man Lieder, die man im Laufe des Spiels erhält, mit seiner Laute spielen … und dann gibt es noch das Saufspiel. Alleine schon die Gesichter dabei sind gut.

    Graphik & Musik
    Die Musik ist durchweg solide und bietet einige, mehr oder weniger schöne Stücke, die man sich gut anhören kann, ob es nun Kampfmusik ist oder Musik, die man hört, während man sich durch die Welt bewegt. Ganz schön fand ich vor allem die Lieder, die man mit seiner Laute spielen kann. Also generell nichts, wobei man sich die Ohren zuhören muss; abseits des Spiels würde ich mir die Musik allerdings eher weniger anhören wollen (dafür ist sie wiederum nicht aufregend genug).
    Bei der Graphik merkt man, dass das Spiel in die Jahre gekommen ist, aber irgendwie erfüllt sie ihren Zweck. Vor allem die Stadt ist farbenfroh und bietet einiges an Vielfalt, nur Dungeons sind von der Präsentation her durchweg langweilig und sehen an jeder Stelle gleich aus.


    Fazit
    EF ist ein Spiel, das zu unrecht schlechte Kritiken kassiert hat, denn wenn man sich richtig damit beschäftigt, überzeugt es mit einer toll gestalteten Welt, einem hohen Grad an Immersion und viel Originalität. Der Rest, wie das Kampfsystem, ist durchweg solide und das Rekrutieren der Charaktere ist knifflig und macht Spaß. Lediglich an den Dungeons und an den Schwankungen des Schwierigkeitsgrads müsste mal gearbeitet werden. EF ist sicher kein Spiel für ungeduldige Leute oder solche, die von einem Spiel an die Hand genommen werden wollen – wer das mitbringt und sich etwas länger mit EF beschäftigt, bekommt ein Spiel mit toller Welt, Anspruch und einen originellen Spielablauf. Wenn man sich eine Lösung dazulegt, kann man sich das alles etwas erleichtern – was in diesem Fall durchaus legitim ist.

    Spaßfaktor: hoch
    Frustfaktor: mittel (mit Lösung) bis hoch
    Sexismusfaktor: hoch

    Insgesamt: 8/10
    Spielzeit (geschätzt): 35 Std.
    Geändert von Winyett Grayanus (30.01.2017 um 23:57 Uhr)

  18. #18
    Jaja, die Brüste. Daran kann ich mich auch noch sehr gut erinnern.... also an den Spruch natürlich. Von wegen, früher war alles besser!
    Das Spiel war so herrlich stumpf. .. war dadurch aber auch irgendwie sehr interessant.

    Und jawohl, du hast eines der besten Minispiele in einem JRPG in deinen Bericht aufgenommen! Das Saufspiel fand ich auch immer klasse.

  19. #19
    Ich muss zugeben, dass ich mich, bevor ich das Spiel wieder reingeschmissen, habe, vor allem an Rummys Hintern erinnern konnte, aber so, wie der präsentiert wird, ist das wohl kein Wunder. Ob EF das Spiel war, in dem die klassische Rüstung mit Tanga-Hose erfunden wurde? Ne, früher war es in Spielen definitiv nicht besser.

    Ab einem bestimmten Punkt im Spiel (nach dem Erledigen des ersten Dungeons, glaube ich) konnte man das Saufspiel leider nicht mehr spielen, weil Claire nicht mehr in die Kneipe ging. Ich fand das echt schade, denn abgesehen davon, dass es etwas langsam läuft, finde ich auch, dass es definitiv eines der Minispiele in RPGs ist, die Spaß machen. Und: Na, in welchem Spiel saufen die Charaktere schon sonst um die Wette?
    Wer braucht Photobucket? Kein Schwein!
    Libenter homies id, quod volunt, credunt.
    Alle GF-Aktionen auf einen Blick

  20. #20
    Valkyria: Azure Revolution (PS4)




    Oder: „Spiele ich doch lieber Hitman … oder Goat Simulator?“

    Handlung/Präsentation:
    Wir befinden uns im Königreich Jutland, einem kleinen Nest ohne wirkliche Bedeutung in einem fiktiven Europa. Zwischen Jutland und dem politisch, als auch wirtschaftlich dominanten Kaiserreich Ruzh bestehen Spannungen, die letztendlich in einem durch Jutland initiierten Krieg enden. Der Witz an der Sache: Die Drahtzieher hinter dem Krieg sind fünf Leute aus Jutland, die ihre ganz eigene Vendetta verfolgen. Einer davon ist Amleth, der den Anti-Walkären-Trupp „Vanargand“ anführt und mit dem und seinen Leuten man nun gegen Ruzh ziehen darf.


    Die Handlung wird anhand von einigen, relativ ausschweifenden Sequenzen präsentiert, über einen Mangel an Geschichte kann man sich also – im Gegensatz zu FFXV – nicht beschweren. Leider wird das alles eher schlecht und oft uninteressant präsentiert: Charaktere stehen überwiegend bewegungslos herum bzw. haben nur sehr eingeschränkte, sich wiederholende Bewegungen. Man sieht es sehr schön in einer Szene, in der ein Charakter eine Rede hält, dass den einzelnen Modellen anscheinend vereinzelte Bewegungen zugeordnet wurden. In der Nahaufnahme zuckt er nur unnatürlich mit dem Kopf, während er, sobald man ihn von weiter weg sieht, wie wild herumgestikuliert, was in der Nahaufnahme sofort wieder aufhört. Das wirkt alles sehr billig und statisch und wenn man mehr als 30 Minuten diesen Sequenzen folgen muss, kann das echt zäh sein.

    Eigentlich mag ich ausführlich und durch ausschweifende Gespräche erzählte Geschichten, aber das hier zieht sich vor allem am Anfang und gegen Ende in die Länge. Erstens wegen der Präsentation an sich, zweitens, weil man nichts, aber auch wirklich nichts beschleunigen, wegdrücken kann und drittens, weil nun wirklich nicht alles, was man zu sehen bekommt, für die Handlung relevant oder interessant ist. Es gibt auch schlecht geschriebene und sinnlose Dialoge. Und es wird auch mal lange gelabert, wenn es unpassend ist, z.B., wenn man direkt vorm Missionsendgegner steht und der einem zusieht. Im Mittelteil des Spiels gibt sich das zum Glück einigermaßen, nur um am Ende wieder echt zäh zu werden.
    Was mir dann wieder recht gut gefallen hat, war das Ende: Das Spiel gibt sich leider keine Mühe, da irgendwie zu überraschen, was auch auf eine Enthüllung etwa im Mittelteil zutrifft. Dennoch war das ein Teil der Geschichte, den ich als recht interessant und von der Idee her auch als nett gemacht empfand, was mich einigermaßen mit der Handlung des Spiels versöhnt hat.


    Was die Charaktere angeht, so merkt man schnell, wer eigentlich die Hauptcharaktere sind, die relativ brauchbar charakterisiert werden. Andere Charaktere verkörpern dagegen nichts, als ein bestimmtes Klischee: Vor allem diese Kleine-Mädchen-Charaktere und ihr Gequietsche sind zum Wegrennen. Außerdem gibt es heftigsten Sexismus, von dem ich kotzen könnte. Ja, dazu gehören quietschige, weibliche Charaktere, die nichts intelligentes zu Gesprächen beizusteuern haben, aber auch solche, die aussehen, als hätten sie unter ihrem kurzen Mantel nichts an, weil oben die Riesenbrüste schwabbeln (die werden wirklich so animiert, anstatt mal dem Gesicht des Charakters eine richtige Animation zu verpassen). Die Walküre Brunhilde dürfte außerdem wegen ihrer Brüste kaum stehen können. Selvarias Riesenbrüste waren schon heftig und lächerlich, aber hier wird es echt noch besser...
    Man merkt es auch gut an den Gesprächsanteilen, wenn alle Männer mal wieder ihren (eher sinnvollen) Senf zum Gespräch dazugeben und evtl. Frauen (außer Ophelia, aber die ist auch ein Hauptcharakter) nur dabeisitzen.

    Gameplay:
    Action-KS mit rundenbasierten Anteilen, die nicht reinpassen, wie z.B. die Notwendigkeit, nach einem Angriff zu warten, bis man wieder angreifen kann. Man kann auch noch ein Gewehr benutzen, nur ist das jetzt völlig nutzlos und man muss es umständlich aus dem Menü auswählen. Die Missionen sind vor allem am Anfang sehr kurz und werden erst gegen Ende länger, wo sie mir auch besser gefallen haben. An sich empfand ich das Kampfsystem aber als relativ stumpf und unoriginell und frage mich sowieso, wieso man den Teil aus Valkyria Chronicles genommen hat, der wirklich einzigartig war und das Spiel von anderen abgehoben hat und ihn durch ein KS ersetzt hat, das man so schon zigmal gesehen hat.
    Vergleicht man das hier mal mit FFXV, fallen einige Parallelen auf: Erstmal, dass man nach dem Prinzip „Auf sie mit Gebrüll!“ vorgeht, dann die Möglichkeit, gefallene Charaktere wiederzubeleben, indem man hingeht und eine Taste drückt und dann wiederum die Möglichkeit das Spielgeschehen zu pausieren und in der Zeit im Menü herumzukramen (ok, das war in FFXV optional). Sich wild herumteleportieren kann man hier nicht, aber es fühlte sich sehr ähnlich an, auch wenn Kämpfe in Valkyria nicht so chaotisch und unübersichtlich sind.


    Es gibt hier allerdings ein paar Elemente, die später wichtiger werden, wie z.B. der Aspekt der Moral: Ist sie für die eigene Gruppe niedrig, dann lädt die Leiste, die einen neuerlichen Angriff erlaubt, viel langsamer und es kann sogar passieren, dass der Charakter selbst sich langsam bewegt (was ich sehr nervig fand und erst als Ladeprobleme der PS4 bezog). Bei voller Leiste muss man gar nicht mehr warten, bis man wieder angreifen kann, was sich letztendlich am besten gespielt hat, da, wie ich oben ja schon schrieb, dieser Alibi-Rundenaspekt den Spielfluss eher unterbricht, als ihn zu bereichern.

    Überbleibsel aus den Vorgängern gibt es; Gegenden erinnern teils daran, es gibt so ziemlich alles, was man an Gegenständen im Kampf einsetzen konnte, kann hinter Sandsäcken in Deckung gehen und gegnerische Stützpunkte einnehmen. Leider wurden diese Elemente alle irgendwie pervertiert. Gegenstände kann man sich auch sparen (vor allem Endgegner wehren alles ab, was man auf sie abschießt) und Stützpunke muss man nicht benutzen; Deckung erst recht nicht, weil das Spiel überwiegend so leicht ist, dass Deckung nutzlos ist und weil man sich nun auch einen Heiler (in Endgegnerkämpfen sogar sehr nützlich) mitnehmen kann. Ich fand lediglich die letzten Missionen insofern anspruchsvoller, als dass ich auch mal ausgewichen bin, Deckung habe ich trotzdem nicht benutzt.
    Überhaupt: Für die letzte Mission wurde Lvl. 60 empfohlen; ich hatte mit Lvl. 42 keinerlei Probleme. Nur einen Endgegner habe ich zweimal verkackt, weil der einen Angriff hatte, von dem alle, die davon getroffen wurden, direkt hinüber waren. Daraufhin durfte ich eine 50-60-Min.-Mission direkt nochmal von vorne anfangen.
    Dass ich Kämpfe als so leicht empfand, mag aber auch daran gelegen haben, dass die Fähigkeiten, die man später erhält, sehr nützlich und im Falle einer Fähigkeit, die den eigenen Angriff verstärkt, fast schon zu gut sind. Nachdem ich die entdeckt hatte, fand ich auch nicht mehr, dass Endgegner zuviele HP hätten (das fiel mir vorher negativ auf).

    Außerdem waren sämtliche Geschäfte und Ausrüstungsverstärkungen (mit Ausnahme der Waffenverbesserungen) nutzlos und umständlich.

    Was mir noch gut gefiel ist, dass die ganze Geschichte wieder anhand eines Buches präsentiert wird, in dem man alle Szenen noch einmal anwählen kann. Auch wenn diese übergreifende Menü-Situation ein Spoiler ist, war sie irgendwie ganz nett.


    Graphik & Musik:
    Die Musik ist gelungen; verwendet manches aus dem ersten Valkyria und möglicherweise auch aus den anderen Teilen, was ich nicht per se schlimm finde. Ich finde, die Stimmung der Vorgänger wurde hier gut eingefangen und mochte die Musik durchweg gern. Sehr vielfältig war die Auswahl an Stücken zwar nicht, aber das hat nicht gestört und das, was man immer wieder zu hören bekam, war auch hörenswert. Hier mal ein paar Beispiele:

    Pledged Revenge
    Azure Revolution
    Marching

    Graphisch fand ich Azure Revolution weniger gut gemacht als Valkyria Chronicles (den ersten Teil), da der Stil dieses Teils einfach einmalig war. An sich sieht das Spiel trotzdem ganz gut aus, aber zusammen mit den Präsentationsproblemen, die ich oben beschrieben habe, funktioniert das hier nicht so gut. Ein paar Hintergründe und Charaktermodelle sind ganz gelungen, allerdings gibt es wiederum auch Gegenden, die sich sehr ähneln und Charaktermodelle, die ein Totalausfall sind.

    Fazit:
    Valkyria: Azure Revolution war nun doch nicht so schlecht, wie ich anfangs befürchtet hatte, sondern immerhin spielbar, was noch lange nicht heißt, dass das Spiel gut ist. Was mich in der zweiten Hälfte etwas friedlich gestimmt hat, waren die längeren Missionen, in denen manche Elemente wichtiger werden und die generelle Entwicklung der Handlung, die doch dafür gesorgt hat, dass das ganze Ding nicht auseinanderfällt.
    Als Nachfolger der drei Spiele davor (und das, obwohl VC2+3 schon mit PSP-spezifischen Problemen zu kämpfen hatten) taugt Azure Revolution dagegen nicht: Es gelingt zwar letztendlich, eine Handlung mit viel Krieg und Drama zu erzählen, auch wenn sie anders ausgezogen wurde, allerdings wurde dem Spiel genau das Element genommen, dass es positiv von anderen Spielen abgehoben hätte und das in VC ja so gut war: Das Kampfsystem. Auf so ein stumpfes Kampfsystem wie hier, das man schon zigmal gesehen hat, haben die Spieler der Reihe jedenfalls nicht gewartet.
    Um nochmal einen kurzen FFXV-Vergleich zu ziehen: Ja, in FFXV wurde auch zugunsten eines 08/15-Action-KS auf Zeug verzichtet, das immer gut war. Azure Revolution hat dagegen immerhin noch eine Handlung, die einigermaßen Sinn ergibt … na, immerhin.

    Insgesamt: 6/10
    Spielzeit 27 Std.


    PS: Habe erst danach mit Hitman angefangen.
    Geändert von Winyett Grayanus (13.02.2017 um 18:33 Uhr)

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