Hmmm… Kann ich nicht bestätigen. Ich halte zwar große Stücke auf die erste Staffel, die mir von Beginn an aufgrund ihrer sympathischen Charaktere und den leichten Ton extrem gefallen hat. Dazu dieser leicht mystische Unterton, die dünkelhaften Organisationen im Hintergrund und die netten „haha, ich weiß Bescheid, hab den Film gesehen!!“-Momente. Alles toll soweit. Sogar die viel gescholtenen „ersten paar Folgen“ gefielen mir. Mit der zweiten Staffel bin ich aber überhaupt nicht warm geworden. Eine Freundin meinte schon vorab, dass ihr die Staffel nicht so gefiel, weil irgendwie komisch. Hab es zunächst als eine Meinung von vielen abgetan, die ich ja nicht unbedingt teilen muss. Aber… sie hatte recht. Irgendwie war die zweiten Staffel komisch.
Das fängt bei den viel zu schnell und abrupt erzählten, teilweise spannungsarmen Handlungssträngen samt verschenktem Potential bei diversen Antagonisten an (viel zu fix und teilweise dumm aus der Handlung raus) und hört bei den verqueren, neuen Richtung einiger Charaktere auf. Die Hydra-Führungsebene scheint mir ein Haufen unbedeutender Baueropfer zu sein, die keinen Plan von ihrem Geschäft haben. Kyle Maclachlan hat schon mal definitiv bessere, leicht verrückte Charaktere mit einer humorigen Note gespielt. Gleiches gilt für Edward James Olmos. Skye, Ward, Simmons, Blümchen und Co. sind teilweise echt an die Wand geschrieben worden, während die neuen Charaktere der alten Riege teilweise viel zu viel Bildschirmpräsenz weggenommen, dabei aber in meinen Augen aber einfach uninteressant und blass blieben (Bobby und Co.). Dazu gab es auch einige echt peinliche Storyentscheidungen (Das „echte“ SHIELD? Ernsthaft). Einzig Coulson und Fitz gefielen mir, gerade bei letzterem hat sich für mich echt ein toller WTF-Moment ergeben, der über die gesamte Länge der Staffel dann auch nicht mehr getoppt wurde.
Mir war die Staffel einfach viel zu unrund und lang. Hatte wirklich immer mal wieder auf diese Momente gewartet, von denen hier -ohne zu spoilern- immer mal wieder die Rede war. Aber unterm Stricht war der Fortlauf der Handlung immer viel zu simpel, unspannend und unbedeutend. Hinzu kommt, dass der Bezug zu den Filmen echt nur noch minimal ist. Hat The Winter Soldier noch massiv die Handlung der Serie bestimmt hat schon Age of Ultron den zugehörigen Serienmoment zu einem „Ja, schlimme Sache… Weiter im Text!“ verdammt. So zumindest das Gefühl. Auch alleine das verschenkte Potential bzgl. diverser Konfliktherde (Hydra generell, der Bruder von Ward, Blümchen, Skyes Vater...). Da waren teilweise Dinge dabei, die weit vor ihrem möglichen Höhepunkt einfach "fertiggeschrieben" wurde, dass ich gar keine Chance hatte mich auf mögliche interessante Spannungskurve einzustellen. Und man hatte 22 Folgen Zeit daraus jeweils was zu machen.
Wenn einem schon die erste Staffel nicht gefiel, würde ich ab da an direkt die Finger davon lassen. Ich bleib zwar noch am Ball (hoffentlich hat Prime die bald im Angebot), aber sobald die in den ersten paar Folgen meinen Eindruck von der zweiten Staffel fortsetzen bin ich auch raus.