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[font=times new roman]Final Fantasy IV[/font]

[font=arial]Die Story[/font]
... ist mit Allem was dazugehört der wohl herausragendste Aspekt von Final Fantasy IV. Denn im Vergleich zu den Vorgängern kann man hier zum ersten mal wirklich von einem gelungenen Zusammenspiel zwischen Geschichte, Plot und Storytelling reden. Allerdings sollte man auch nicht zu viel erwarten, denn man sieht Square an vielen Stellen des Spiels an, dass noch die ein- oder andere Sache ausgebessert werden muss und es einer ihrer ersten geglückten Versuche darstellt.
Vor hunderten von Jahren gab es eine Rasse, welche den Mond bevölkerte, genannt Lunarians. Dort fand einmal ein haarsträubender Konflikt statt, und das Volk spaltete sich in zwei Gruppen: die einen, welche meinten, die Erde sei ein wundervoller Ort voller Potential, angeführt von einem Lunarian namens "KluYa". Die anderen vertraten die Auffassung, die Erde sei ein Platz voll von Korruption und Hass, geführt von dem Lunarian Zemus, welcher den blauen Planeten vollständig vernichten wollte. Wie auch immer, die Zeit nahm ihren Lauf und KluYas Partei gewann. Um etwas Vergleichbares nie wieder geschehen zu lassen, zauberten die Lunarians sich selbst in einen tiefen Schlaf und nur einer blieb, um über sie zu wachen: KluYas Bruder, FuSoYa. Dieser Schlaf wird von den magischen Kristallen bewacht und gewährleistet.
Doch eines Tages wacht KluYa aus seinem Schlaf auf, besuchte die Erde und verliebte sich in eine Menschenfrau ... Zwei Kinder wurden geboren, Cecil und Golbez mit Namen. Er beschloss seine Rasse hinter sich zu lassen und auf der Erde zu bleiben.
Jedoch starb er vor seiner Zeit, Cecil und Golbez wurden getrennt und Cecil wuchs auf eigene Faust im Schloss Baron auf.
Einige Jahre später ist Zemus geistige Gestalt so stark, dass er es schafft, selbstständig aus dem ewigen Schlaf zu erwachen. Um auch seinen mächtigen Körper wieder kontrollieren zu können, benötigt er die Kristalle, um vollständige Macht über sich zu erlangen. Und so fängt Zemus damit an, die Menschen der Erde zu manipulieren um seine dunklen Ziele zu erreichen, denn er ist immernoch fest entschlossen, auch nach Jahre währendem Schlaf, die Erde zu zerstören.
Das alleine war die Vorgeschichte, welche in solch einer Form in FF IV erstmalig auftaucht. Eine Geschichte, die man erst später, geradezu langsam schleichend und Stück für Stück erfährt. Daher dürfte es wohl zu schwierig sein, die Handlung mit allen Details wiederzugeben, zumal in FF IV wirklich eine Menge passiert. Eine solche Form des Storytellings wird von diesem Zeitpunkt an in jedem folgenden Final Fantasy beinhaltet sein.
Die eigentliche Story beginnt damit, dass Cecil, inzwischen Kapitän der Luftschiffflotte Red Wings, im Auftrag des Königreichs Baron um die Welt fliegt, um die legendären Kristalle zu finden und, wenn nötig, sie mit Gewalt den Städten und Dörfern des Planeten zu entreißen ...
Doch als er sich seines Tuns wirklich bewusst wird, zweifelt er langsam immer mehr an sich selbst, wird unsicher. Auch verhält sich plötzlich sein bester Freund, der Dragoon Kain, äußerst merkwürdig. Nachdem er des Königs Vertrauen verloren hat, wird er "degradiert" und auf eine Reise geschickt, die gänzlich anders verläuft als erwartet und die Ereignisse überschlagen sich ...
Man findet heraus, dass König Baron von Golbez kontrolliert, welcher wiederum von Zemus vom Mond aus manipuliert wird.
Mit der Zeit erfährt der Spieler mehr über obrige Hintergründe und Cecil schafft es letztenendes, nicht nur das Geheimnis seiner mysteriösen Vergangenheit zu lüften, sondern auch nach einer strapaziösen Reise durch Ober- und Unterwelt mit dem interstellaren Luftschiff Big Whale zum Mond zu fliegen und dort Zemus zu vernichten, um der Erde den Frieden zurückzubringen.
Im Laufe der Handlung bekommt man viele sehr abwechslungsreiche Orte zu Gesicht und es schließen sich einem viele Mitstreiter an, darunter auch Cecils Onkel FuSoYa, die allesamt mehr oder minder stark in die Story eingebunden sind. Da Square den Dreh aber noch nicht ganz raushatte, stehen selbst die totgeglaubten Figuren gegen Ende wieder von den Toten auf.
Am Ende schafft es Cecil aber auch, sich selbst und vor allem seinem Bruder Golbez zu verzeihen, ehe letzterer mit FuSoYa ihre letzte Reise antreten, in welcher sie den ewigen Schlaf fortführen und mit dem Mond, der Heimat der Lunarianer, in den Weiten des Alls verschwinden ... Cecil und Rosa werden zurück auf der Erde zu König und Königin von Baron gekrönt und man sieht noch einmal, was aus allen Charakteren geworden ist.
In FF IV sind extrem viele der typischen FF-Elemente wie z.B. Luftschiffe (Enterprise, Red Wings, Bab-il Schiff, Big Whale), Chocobos, Cid (welcher hier als einer der beiden einzigen FF-Teile spielbar ist), sowie bestimmte Orte und Musiken um einiges stärker in die Handlung integriert, was das Spiel zu einem sehr klassischen FF machte.
Die tiefgründige Story jedenfalls, die sehr primär das Thema "Entscheidung" behandelt und viel komplexer ist als in den drei Vorgängern, kann teilweise noch heute überzeugen.

[font=arial]Das Spiel[/font]
Neben der relativ gelungenen Story mit ihren überraschenden Verwandtschaftsverhältnissen a là "ich bin dein Vater, Luke", bot FFIV eine ganze Reihe an Neuerungen gegenüber den Vorgängern, was dem Spiel aber nicht ohne weiteres anzumerken ist.
Die Grafik hatte sich nur geringfügig verbessert, war aber durchaus auf der Höhe der Zeit und schließlich Squares erstes Werk auf der neuen Plattform. Es erweckt den Eindruck, die Grafik sei aus FFIII kopiert und mit ein paar mehr Details hier und dort, einer farbenfroheren Palette und einigen Effekten auf das Superfamicom geupdated worden. Es war nichts weltbewegendes, sah aber verhältnismäßig gut aus. Die Charaktere bekamen schon wieder einige Sprites mehr, teilweise auch für spezielle Posen und auf dem Schlachtfeld gab es endlich einen Untergrund und keine schwarze Leere mehr.
Das gesamte Gameplay wurde noch einmal überarbeitet und vereinfacht, jedoch musste das Job-System aus FFIII einem eher steifen und dennoch altehrwürdigem System weichen: Jobs bzw. Charakterklassen gab es zwar noch, diese waren allerdings festgelegt und konnten nicht gewechselt werden. Trotzdem besaß so jeder Charakter eine einzigartige Fähigkeit, die man im Spiel manchmal noch erweitern konnte. Andererseits wurden endlich und endgültig die "normalen" MP aus FFII wieder eingeführt, welche in gleicher Form bis zum VIII. Teil erhalten bleiben würden ... Auch die Summons waren hier wieder, in größerer Anzahl, mit von der Partie. Sie spielten sogar eine Relativ wichtige Rolle in der Story und hatten auch noch ihre eigene, tief in der Unterwelt verborgene Stadt.
Die größte Neuerung überhaupt war aber, dass das gesamte Kampfsystem endlich mit einem ersten, riesengroßen Schritt in die richtige Richtung aufwarten konnte: das ATB (Active Time Battling). Es war eine Art Pseudo-Echtzeit System, in dem Charaktere und auch Monster einen Zeitbalken besaßen (in FFIV war dieser noch unsichtbar, aber trotzdem durchaus vorhanden), und erst eine Aktion eingegeben bzw. ausgeführt werden konnte, wenn dieser voll war.
Das System machte mehr Spass als das rundenbasierende der ersten drei Spiele und war sowohl schneller, als auch "dynamischer". Ein kleiner Nachteil blieb aber dennoch: Die Taktik wurde nichtmehr so stark betont und auch musste man sich manchmal beeilen, um schneller Befehle eingeben zu können als die Monster angriffen.
Das ATB-System blieb bis einschließlich Teil 9 der Serie mit leichten Modifikationen erhalten, was davon zeugt, was für ein Volltreffer es hier schon war.
Auch neu war dazu, dass, als einziger Titel der gesamten Serie, maximal fünf Mitstreiter anstatt vier oder wie in späteren Teilen nur drei, gleichzeitig im Battlemodus kämpfen konnten.
Der Soundtrack lässt in soziemlich allen Bereichen wie technische Qualität, Komposition und Umfang, letzterer groß genug um CD's zu füllen, die früheren Spiele hinter sich. Es waren übrigens mehr als doppelt so viele Stücke als noch in FFIII vorhanden waren.
Die Dungeons sind noch größer als in FFII, wirken aber durchdachter. Überhaupt wurde der Schwierigkeitsgrad zumindest in der Easytyp-Fassung drastisch gesenkt, nur der FinalDungeon ist größer als die von FFI, II und III zusammen und hats in sich.
Wie gerade angedeutet, erschienen zwei Versionen des Spiels: zunächst das Original, welches den Kritikern in Japan aber zu "krass" war (warum auch immer) und schnell eingestellt bzw. später "Hard Type" Version genannt wurde.
Kürzeste Zeit später erschien dann die Easytyp Fassung von FFIV, welche "auch für Kinder geeignet" sein sollte. Diese war allerdings eine Frechheit für jeden Fan, da darin viele für das Kontextverständnis wichtige Dialoge, die ultimativen Spells und Skills und einige andere Dinge einfach wegzensiert wurden und das ganze um einiges einfacher war.
Das in den USA erschienene "Final Fantasy II" (es war das zweite FF, welches nach FFI in den USA erschien und wurde deshalb umbenannt, es handelt sich aber dennoch um FFIV) war nichts weiter als eine miserabel ins Englische übersetzte Fassung der Easytyp-Version. Fans sollte daher nur die HT-Fassung ans Herz gelegt werden, da man sonst beispielsweise die interessante Hintergrundstory (siehe oben) nicht komplett mitbekommt.
Auch wenn sich der Plot sehr nach Zukunftsvision anhört, ist das Spiel immernoch sehr stark fantasy-orientiert. Da im späteren Verlauf aber zusehends mehr Sci-Fi Elemente auftauchen, ist es nicht ganz abwegig, hier von einer Ausgeglichenheit zwischen den Designs zu sprechen. Der Umfang war noch viel weitläufiger und auch bekamen hier die ersten richtigen Sub-Quests und größeren Secrets (Bahamut, Excalibur) ihren Einzug ...

[font=arial]Interpretation[/font]
Auch hier eindeutig: FFIV beschäftigt sich zentral mit der Frage "Was wäre wenn ?". Ich habe mich für das Leitmotiv [Entscheidung] entschieden, das Yin und Yang. Die Charaktere werden andauernd vor selbige gestellt, vor Aufgaben, die, egal was man tun würde, Vor- und Nachteile hätten. Oftmals wird dabei über Leben und Tod entschieden oder gar mit den Leben anderer Protagonisten/Antagonisten herumgespielt. Beweise gibt es einfach zu Hauf: gleich am Anfang, wenn Cecil an sich selbst zweifelt; Rydia, die zwischen Vergebung und Vergeltung wählen muss; Cecil muss sich selbst besiegen und wird zum Paladin oder im Abspann, wenn er nicht weiß, ob er es schafft, sich noch einmal selbst zu überwinden und Golbez alles Gute zu wünschen. Am meisten hervorstechend ist an diesem Aspekt aber die Figur Kain, welcher relativ oft die Seiten zwischen Gut und Böse wechselt.
Auch ist das Logomotiv, diesesmal zwischen den beiden Schriftzughälften, miteingebunden. Es zeigt nicht, wie es zu erwarten gewesen wäre Cecil, sondern einen Dragoon bzw. Kain (er ist der einzige Dragoon im Spiel), der das Leitmotiv wiederspiegeln soll.

[font=arial]Fazit[/font]
Das Spiel kann man als rundum gelungen betrachten, insofern man über eine grauenhafte Englischübersetzung und die ein oder andere Logikschwäche hinwegsieht. Auch war es der erste Schritt in die Welt der epischen Erzählperspektiven und prägt noch heute die Storylines der FF - Saga. Welcher Fan es noch nicht durch- oder wenigstens angespielt hat, dem kann man es nur empfehlen, auch, wenn schon eine gehörige Portion Nostalgie und Retrobewusstsein dazugehört ...

Story............4/5
Grafik...........3/5
Gameplay.....3/5
Sound..........4/5

[font=arial]Wissenswertes[/font]
Final Fantasy IV erschien erstmals am 21. August 1991 in Japan auf dem Superfamicom und wurde nur wenige Tage/Wochen später durch die ET-Fassung ersetzt. Endlich schaffte es wieder ein Final Fantasy in die USA, denn noch im November des selben Jahres kam es dort auf dem SNES unter dem Titel "Final Fantasy II" heraus.
Außerdem gab es noch folgende Neufassungen des Spiels:
- 1997 für die PSX in Japan
- 1999 als Teil der Final Fantasy Collection (FF4, 5 und 6) für die PSX in Japan
- 2001 als Teil der Final Fantasy Cronicles (CT und FF4) für die PSX in den USA
Alle dieser Neuauflagen hatten neue FMV Sequenzen in Form von Vor- und Abspännen zu bieten, die Cronicles Fassung sogar einige sinnvolle Modifikationen sowie eine bessere Übersetzung.
Außerdem ist seit neuestem ein Port auf Bandais Wonderswan Color erhältlich, welcher etwas überarbeitete Grafik und bessere Handhabung im Vergleich zum Original bietet. Inzwischen hat es die PSX-Version als Teil der "Final Fantasy Anthology - European Edition" sogar bis nach uns geschafft. Besser spät als nie ...
Angeblich soll es zunächst für das Famicom geplant und schon in Arbeit gewesen sein, bis man später doch noch ein SFC Spiel daraus machte.
FFIV hat sich mit diesen Versionen alleine in Japan inzwischen ca. 1750000 mal verkauft.
Summonlist
Ashura, Bomb, Chocobo, Cockatrice, Mistdragon, Goblin (Imp), Ifrit (Jinn), Leviathan, MindFlayer (Mage), Odin, Ramuh (Indra), Shiva, Sylph, Titan, Ultimativer Summon: Bahamut (insgesamt 15 Stück, einige davon nur über seltene Items beschwörbar)
Traditionen
- Prelude/Prologue: Ja
- Kristalle: Ja
- Chocobos: Ja
- Moogles: Nein
- Luftschiff(e): Ja
- Cid: Ja (spielbar)
- Jobsystem: Nein
- Klassische Black/White Mages: Ja
Infosheet
- erschienen auf 1 Cartrige Modul (8M)
- 12 Partymember (Maximum 5 im Kampf)
- ca. 35 Stunden Spielzeit
- Anzahl der Locations: 34
- Logomotiv zeigt einen Dragoon bzw. Kain
- Design: Sci-Fi und hauptsächlich Klassische Fantasy