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Thema: Kurssystem oder Klassenverband?

  1. #1

    Kurssystem oder Klassenverband?

    Ich weiß nicht, wie es im Rest von Deutschland aussieht, aber in Schleswig Holstein kam vor etwa einem Monat eine mögliche Abschaffung des Kurssystems in der gymnasialen Oberstufe ins Gespräch. Bisher konnte man, zumindest an meiner Schule, ab der 11. Klasse bestimmte Fächer abwählen und ab der 12. spezielle Leistungskurse belegen, in denen man vertiefenden Unterricht macht (Fünf Stunden in der Woche). Diese Regelung soll, wenn man den Medienberichten Glauben schenken darf, schon in ein bis zwei Jahren abgeschaft und durch Unterricht im Klassenverband ersetzt werden.

    Meiner Meinung nach ist diese Reform absoluter Schwachsinn. Der einzige Grund, der vorgebracht wurde, ist eine Einsparung von Lehrkräften, da kleine Leistungskurse so wegfallen. Ich frage mich aber, wie das funktionieren soll. Man kann vielleicht zwei bis drei Wochenstunden einsparen, aber mehr auch nicht. Das spart höchstens in der Statistik Lehrer, wenn ignoriert wird, dass man die wegfallenden Stunden einfach zusammenaddiert hat.
    Außerdem wird immer wieder bestätigt, wie wichtig individuelle Förderung ist. Dass man den Schülern nun die Möglichkeit nimmt, ihr Wissen in einem bestimmten Bereich zu vertiefen, geht aber in die andere Richtung und ist deshalb auf keinen Fall erstrebenswert.
    Hinzu kommt, dass man sich die gesamte Schulzeit über in der selben Klasse befindet. Durch die Kurse war man gezwungen, sich mit anderern Schülern auseinanderzusetzen und konnte so wichtige soziale Erfahrungen sammeln. Das hat die Integrationsfähigkeit gesteigert, die in der Wirtschaft immer wichtiger wird.

    Wie steht ihr zu dem Thema? Habt/Hattet ihr auch ein Kurssystem? Haltet ihr die Reform der Oberstufe für sinnvoll?

    - Oberstufen-Rettung -

  2. #2
    Ich liebe das Kurssystem. Auch in Hamburg ist das so. Man wird endlich mal unabhängiger, hängt nicht nur mit den gleichen Leuten rum. Man kann endlich teilweise selbst über sein Leben bestimmen, indem man Kurse wählt. Ich bin froh, dass ich Klassenverbände los bin! man sollte das nicht ändern. Ich halte das Kurssystem für viel sinnvoller als Klassenverbände.

  3. #3
    Einsparungen... bah. Der Staat ruiniert sich damit selbst, wenn er die Jugend nicht gescheit ausbildet, bringen die langfristig weniger ein.
    Meiner Meinung sollte man die Lehrerzahl sogar deutlich erhöhen und die Oberstufenprofile noch stärker verfeinern um möglichst viele verschiedene Bereiche abzudecken und die Schüler zu spezialisieren. Sonst können zwar alle Schüler alles aber nichts richtig sondern nur bruchstückhaft.
    Was nützt es jemandem, der Physiker werden will, wenn er nur ein bißchen Physik kann, dass er auch ein bißchen Biologie, Deutsch, Geschichte, Religion etc kann? Klar, Allgemeinbildung muss sein aber unser jetziges Oberstufensystem vermittelt mehr als genug Allgemeinbildung. Dass ein Physiker deutsche Rechtschreibung und Grammatik beherrscht und halbwegs die großen Literaturwerke kennt ist ja ok, das schärft den Verstand, aber die Interpretation der Bedeutung von Natur in den Leiden des jungen Werthers braucht höchstens ein Buchgelehrter

  4. #4
    @Dhan:
    Lustig. Mein Oberstufenleiter erzählt genau das Gegenteil wie du. Man sollte sich ja bloß nicht spezialisieren und Leute mit der besseren Allgemeinbildung hätten ja immer die besseren Chancen. Jeder wie er denkt.
    Ich würde dir aber zustimmen... Schön wenn man was weiß, aber "kann alles nur nix richtig" ist auch nicht immer so das Wahre.

    @Topic:
    Mich betrifft das Thema eigentlich nicht, da ich mich mit Kursen herumschlagen werde, ob ich will oder nicht.
    Aber ehrlich gestanden würde es mich auch nicht stören, die letzten drei Jahre lang auch noch in meiner Klasse zu bleiben. Das beruht einfach darauf, dass ich meine Parallelklassen schlicht und ergreifend nicht leiden kann und es mir schon reicht, mich in Reli und Altgriechisch mit denen abgeben zu müssen.

    Und dass man seine Fächer wählt... Nu ja. Das klappt IMO nur in der Theorie. Es gibt Pflichtkurse, auf die ich null Bock habe, jeweils drei Wochenstunden für Fächer wie Sport oder Kunst, für die zwei locker gereicht hätten (Und ich mag Kunst; trotzdem finde ich das Fach relativ überflüssig) und frustrierende Blockungen. Warum muss ich Kunst abwählen, um Literatur wählen zu können? Gemein ist das doch.
    Diverse persönliche Problemchen die eben so aufkommen.

    Also ganz ehrlich, ich freue mich nicht wirklich auf die Oberstufe, die mich nach den Sommerferien auch erwartet.
    Was ich jetzt davon mitbekommen habe, schreckt mich ziemlich ab, aber ich werd's wohl überleben. Zwangsweise.
    Also ob Kurse oder Klassen... Ich hab' ersteres ja noch nicht wirklich kennen gelernt. In die Oberstufe kommen, abwarten, hinterher gegebenfalls meckern.

  5. #5
    Schon wieder eine schwachsinnige Reform? Aua.
    Die letzten waren schon nicht besonders toll, also warum muss schon wieder etwas "reformiert" (entspricht: schlechter gemacht) werden?
    Ich mag das Kurssystem, dadurch lernt man auch mal andere Leute kennen und muss nicht immer in ein und derselben Klasse herumsitzen und mit den gleichen Leuten verkehren. Ja, ich bin verdammt froh, wenn ich meine Klasse los bin.
    Es ist sinnvoller, Kurse zu bilden, anstatt die Leute in Klassen zu stecken, mit denen man letztendlich sowieso nichts anfangen kann.
    Außerdem denke ich herzlich wenig, dass dadurch eine Verbesserung erreicht werden würde. Verbesserungen könnten höchstens durch Aufstockung der Qualitität des Unterrichts und besseres Lehrpersonal erreicht werden.

  6. #6
    Das ist schlimm -.-'

    Ich kenne die Probleme die dabei aufkommen ich leide Selber Drunter -.-'
    Obwohl es knapp war haben wir uns für Informatik entschieden *freu*
    leider zu früh gefreut den man kommt und kommt nett weiter -.-'

    Die , Die es interresiert machen es , Gut , Schnell und haben spass dabei
    der Rest weigert sich , stört oder behindert die Gruppe beim Weiter kommen.

    Vom Prinzip ist man bei dem system nach 2 Jahren soweit wie nach 1 Jahr mit 100% Interesierten Leuten.


    Tja. Und es kommt noch schlimmer ich weiss nett ob das auch bei euch gibt bei uns gibt es einen Oberstuffen eignung test.

    Ich habe ihn nett bestanden weil wir bei 40% der Fächer garnett soweit waren wie beim testabgefragt <_<

    Kämpft für eire Rechte den das klassen teil kann euch das Abi kosten ! (bei mir kostete es das Q -.-')

  7. #7
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus
    Schon wieder eine schwachsinnige Reform? Aua.
    Die letzten waren schon nicht besonders toll, also warum muss schon wieder etwas "reformiert" (entspricht: schlechter gemacht) werden?
    Das liegt wohl daran, dass wir hier nun die Große Koalition haben. Es wurde im Voraus vermutet, dass die Regierung dadurch langsamer und träger werden könnte. Wahrscheinlich wollten sie das Gegenteil beweisen und möglichst schnell irgendwas reformieren.

    Zitat Zitat von Dhan
    Meiner Meinung sollte man die Lehrerzahl sogar deutlich erhöhen[...]
    Das wäre natürlich die beste Möglichkeit, aber darin liegt auch eines der Hauptprobleme - der Lehrermangel. Wer beispielsweise eine Naturwissenschaft studiert, kann in der Wirtschaft oder in der Forschung wesentlich mehr verdienen, als im Lehrerberuf. Da muss man schon eine Menge Idealismus mitbringen.

    Zitat Zitat von Dhan
    Klar, Allgemeinbildung muss sein aber unser jetziges Oberstufensystem vermittelt mehr als genug Allgemeinbildung.
    Der Meinung bin ich auch. Den Großteil der Fächer kann man ohnehin nicht abwählen.

    Zitat Zitat von dadie
    der Rest weigert sich , stört oder behindert die Gruppe beim Weiter kommen.
    Stimmt, es gibt nuneinmal Schüler mit unterschiedlichen Interessen und Begabungen. Die Politiker würden es gerne sehen, dass die stärkeren Schüler die schwächeren mitziehen, aber es ist eher so, dass sich die Schüler gegenseitig behindern. Dieser Effekt würde durch einen Wegfall des Kurssystems noch verstärkt werden.

    Außerdem erleben schwächere Schüler mehr Erfolgserlebnisse in den Grundkursen, da die stärkeren Schüler, die bis dahin den Unterricht dominiert haben, nun in den entsprechenden Leistungskursen untergebracht sind.

  8. #8
    Zitat Zitat von Lychee
    @Dhan:
    Lustig. Mein Oberstufenleiter erzählt genau das Gegenteil wie du. Man sollte sich ja bloß nicht spezialisieren und Leute mit der besseren Allgemeinbildung hätten ja immer die besseren Chancen. Jeder wie er denkt.
    Ich würde dir aber zustimmen... Schön wenn man was weiß, aber "kann alles nur nix richtig" ist auch nicht immer so das Wahre.
    Na Allgemeinbildung ist ja auch gut nur irgendwann weiß man genug Allgemeinbildung und bekommt unnützen Schrott beigebracht den man höchstens in Wer wird Millionär wissen muss (was nichts mit Allgemeinbildung zu tun hat)
    Spezialisierung sagt er bringt nichts!? Der Mann ist doch Lehrer und als solcher wird er doch wohl studiert haben und was ist studieren wenn nicht Spezialisierung höchster Stufe! Wenn er eine allgemeine Bildung studiert hätte, wüsste er vielleicht mehr schlecht als recht wie man einen Exzess ausoperiert aber auch nur bruchstückhaft, wie Didaktik funktioniert...

  9. #9
    Ich bin der Meinung, dass diese Reform, wie so viele andere, keinen wirklichen Nutzen hat. Was haben wir denn davon, wenn die ganze Gruppe von Schülern immer unter dem Durchschnittsniveau bleiben muss, weil ein paar Leutsens, die nichts verstehen, da mit bei sind? Man sollte viel mehr Möglichkeiten zur Spezialisierung und Abstufung bieten, damit jeder so gefördert wird, wie es für ihn richtig ist, und das lernen kann, was er für sein Leben braucht.
    Und außerdem: Was bringt es, wenn immer weniger Lehrer Arbeit haben, aber dafür immer mehr machen müssen? Das Klime des Unterischts (und damit letztendlich auch die Anzahl des rübergebrachten Lernstoffs) wird wahrscheinlich nicht gerade besser davon.

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