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Thema: Japanische Namen und deren Bedeutung

  1. #21
    "Scheissvogel"? Wirklich?

  2. #22
    Kackvogel halt. Aber dann doch eher 鳩衣禽 … Lesung ebenfalls “Kuso no Tori”, aber die ersten beiden Schriftzeichen sind phonetische Man'yougana, haben aber als Bedeutung “weiße Taube” und “Kleid”, und das dritte Zeichen ist 'ne altertümliche Variante von 鳥. Von daher wäre es zwar immer noch “Kackvogel”, aber mit der piktographischen Bedeutung “der Vogel im weißen Federkleid”. So baut man sich coole, altertümliche Namen.

  3. #23
    Hallo, ich kenne mich mit Japanisch/en Namen kein bisschen aus, hab (daher) eine Frage: Im Chinesischen ist der vollständige Name, wenn ich mich recht entsinne, in 3 bereiche aufgeteilt: Familienname, Generationenname und Vorname. Ist das im Japanischen ähnlich?

  4. #24
    Das war vielleicht frueher mal so.

    Auch Chinesische Namen bestehen heute aus einem Vor- und einem Nachnamen. Okay, es herrscht immer noch die Tradition, dass man Geschwistern einen identischen Namensteil verpasst, das koennte man als Generationennamen durchgehen lassen, aber wirklich obligatorisch ist das schon seit hundert Jahren nicht mehr.
    Japanische Namen sind heute auch nur Vor- und Nachname, und fertig. Frueher hatte man Clannamen, persoenlichen Namen und Rufnamen (schwierig, das zu erklaeren ... das eine war der Name, den man halt so benutzt hat, das andere ein sehr persoenlicher Name, an dem, so der Volksglaube, ein Teil der Seele hing).

    Heute ist ein japanischer Name so: Tanaka Tarou, wobei Tanaka der Familiennamen und Tarou der Vorname ist.
    Frueher sahen die eher so aus: Kumagai no Jirou Naozone (aus dem Heiki Monogatari), wobei Kumagai der Clan bzw. das Geschlecht ist, no so was wie "aus dem Geschlecht/Clan der" bedeutet, Jirou der Vorname im weitesten Sinne ist, und Naozone eben dieser persoenliche Name, den eigentlich kein Mensch je benutzt hat.

    Chinesische Namen sehen im Vergleich normalerweise so aus: Xu Xiaolong, wobei Xu der Familienname ist, und Xiaolong der Vorname. Eine Schwester von Xiaolong koennte z.B. Xiaofei heissen, dann haette man diesen "Generationennamen" mit dem "Xiao" noch dabei. Muss aber, wie gesagt nicht sein.

  5. #25
    Ah, ok! Vielen Dank für die ausführliche Information!

  6. #26
    Ich weis jetzt nicht ganz ob das hier so reinpasst, aber ich wollte mal fragen ob es wirklich stimmt das Japaner der Namensgebung der Bedeutung des Namens viel Wert beimessen ?

  7. #27
    Na ja, das musst Du so sehen: im Gegensatz zu Sprachen wie Deutsch oder Englisch sind japanische Namen weniger "kryptisch", d.h. es sind oft normale japanische Worte, die zu Namen umfunktioniert worden sind. Wenn ich daher also mein Kind Ping-Pong-Ruebe nenne, dann hoert das jeder auch sofort. Von daher ist die Bedeutung natuerlich schon wichtig, und keiner wuerde seinem Kind freiwillig einen komischen Namen geben.

    Dein Nickname, Makoto, heisst z.B. "Wahrheit" (schreibst du als normales Wort im Normalfall 誠, manchmal auch 真 oder 実), als Namen gibt's zig andere Zeichen dafuer (z.B. 眞人 "Wahre Person", 舞琴 "tanzendes Koto", oder ganz cool einfach 一 "eins" oder "Anfang"), aber die Wortbedeutung steht.

    Von daher, ja, Namensgebung in Japan ist zweistufig. Zuerst suchst du dir eine schoene Bedeutung raus, und dann dazu passende Schriftzeichen, die auch noch Glueck bringen sollen.

  8. #28
    Oftmals ist es ja nicht eindeutig, wie ein Name geschrieben wird, weil es ja häufig eine Menge Möglichkeiten gibt, einen Namen zu schreiben. Ist es so, dass sich in der Regel eine oder ein paar Varianten durchsetzen, oder ist es nicht unüblich, dass es für einen Namen auch mehr als zwei oder drei häufig verwendete Schreibweisen gibt?

    Und wie ist es andersherum? Wenn man einen Namen liest, ist die Aussprache dann meistens eindeutig oder kommt es auch oft vor, dass man gar nicht weiß, welche der Aussprachen denn eigentlich verwendet wird? Für 眞人 zeigt Raikichan mir z.B. sechs Möglichkeiten an (Makoto, Masato, Masahito, Matsuto, Mahito und Mabito) und für 眞 allein sogar acht (Sana, Shin, Shinji, Tadashi, Maki, Makoto, Masumi, Mana und Mayanagi), von denen einige Namen mir zwar nicht geläufig sind, aber ich einige andere dennoch schon öfter gehört habe,

  9. #29
    Ich sag's mal so: es gibt schon Lesungen die ueblicher und welche, die weniger ueblich sind, aber letztendlich weisst du nie wirklich, wie du einen Namen zu lesen hast, wenn es nicht dabeisteht. So ganz, ganz uebliche Namen wie Tanaka Taro (田中太郎 -- das ist der japanische John Doe) sind relativ eindeutig, aber auch das ist nicht zu 100% so. Es gibt in der Hinsicht nicht mal Regeln. Du kannst Dein Kind auch 由紀子 nennen und dann als Lesung "Klaus-Dieter" drueberschreiben ...

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