Ergebnis 1 bis 20 von 22

Thema: Gamerkrankheit "Spielemüdigkeit" - was tun?

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1

    Gamerkrankheit "Spielemüdigkeit" - was tun?

    Seit langem beschäftigt mich ein bestimmtes Thema, was zuletzt durch das Video von der GameTube bei mir wieder an Aktualität gewonnen hat: Es geht um Spielemüdigkeit. Für manche hier mag das jetzt dumm oder sogar befremdlich wirken, aber ich glaube das Thema hat seine Existenzberichtigung. Doch lasst mich mein "Problem" erklären: Ich merke, wie Spiele mir immer weniger Spaß bereiten. Ich spiele ein Spiel durch, deinstalliere es und leg es bei Seite, um mich nach dem nächsten umzuschauen. Ich merke selbst, dass ich mir immer weniger Zeit beim Spielen selbst und danach lasse. Ich will nicht sagen, dass Zocken bei mir eine Art Arbeit ist, ich habe schon durchaus meinen Spaß, aber nicht mehr so intensiv wie bspw. vor 5 Jahren. Mein eigentliches Problem besteht nach dem Durchspielen, denn ich finde kaum Spiele die mich heute noch ansprechen.

    Ich bin reiner Solospieler und wie wir heute wissen, werden solche Spiele immer weniger, Multiplayer und andere Vertreter beherrschen mehr den Markt. Da ich solche Games nicht anrühre, gehen mir dadurch schon sehr viele Games durch die Lappen. Von dem was übrig bleibt, spiele ich fast nur ein Viertel, da mich selbst nicht alle Singleplayer-Spiele ansprechen. Ich merke auch, wie sich die Spiele zu früher geändert haben, ein Beispiel: Batman Arkham Knight, dass vielleicht nur 40% Storyinhalt hat. Der Rest sind für mich unsinnige Sammleraufgaben (Riddler!) und was weiß ich. Und dieses Konzept trifft heute auf sehr viele Games zu und damit kann ich nichts anfangen. Ich brauch diesen Mist nicht, ich will reine Story spielen. Ich weiß, dass solche Spiele ein großes Risiko für Publisher und Entwickler darstellen, doch ganz aufgeben möchte ich die Hoffnung nicht, dass diese Art von Spielen wieder eine Renaissance erleben. Daher versuche ich alte Spiele nochmal zuspielen, wenn aktuell kein Neues mich anspricht, aber ich tue mich extrem schwer Spiele zweimal durchzuzocken. Das fiel mir früher leichter. Ich verbringe oft Nachmittage damit meine gesamte Spielesammlung durchzugehen und zu checken, was ich wieder mal zocken könnte. Selten finde ich was und wenn, dann lösche ich das Spiel wieder nach den ersten Minuten. Ich muss einsehen, dass ich meinen Spaß nur mehr von neuen Spielen bekommen kann, aber diese sind heutzutage schnell durch. Lässt man dieses unnötige Zeugs weg, bleibt nicht mehr viel übrig und in 6h sieht man bereits den Abspann.

    Ich vermisse echt die Zeit von früher, wo Spiele wie das alte Prey oder Crysis Standard waren oder echte Echtzeit-Spiele wie Schlacht um Mittelerde oder WarCraft. Reine Games ohne dumpfsinniges Audiolog-Suchirrsinn, dieses unnötige in die Länge ziehen und was noch alles dazugehört... ab und zu entdecke ich Perlen, doch dies gehört nicht zum Alltag. Es kommt nicht mehr wirklich was Neues, man kennt vieles bereits, wodurch der Aha-Effekt etwas flöten geht. Keine Innovationen - es bleibt vieles einfach beim Alten. Mir geht diese frühere Direktheit ab, in vielen Spielen steckt so viel Arbeit drin, was gut im eingangs erwähnten Video auch diskutiert wird. Ich bin auch nicht der Typ, der mit dem ganzen Indie-Zeug gut klar kommt. Ab und zu spiele ich auch ein Spiel wie Inside, aber der Rest juckt mich ehrlich gesagt nicht die Bohne. Auch diese gehypten Games wie Firewatch und Co probiere ich dann aus, um halt irgendwas zum Zocken zu haben, aber so sonderlich stellen die sich nie heraus. Was bleibt da noch übrig? Und wenn ich mir das nächste Jahr anschaue, bin ich sehr pessimistisch. Stehe ich also mit meinem Problem hier allein oder kennt jemand ähnliche Symptomatiken? Oder wie sieht ihr das ganze überhaupt? Ich werd jetzt jedenfalls mal ne Runde zocken gehen... wenn ich was finde.

    Geändert von Rusk (26.12.2016 um 01:05 Uhr)

  2. #2
    Ich kenne das Problem sehr gut und führe es in meinem persönlichen Fall auf geänderte Lebensbedingungen und einen größeren Horizont (sowie daraus folgend andere Ansprüche), was Videospiele angeht, zurück. Inzwischen kriege ich es aber wieder sehr gut hin. Meine Lösung war folgende:

    1.) Ich spiele nur noch Spiele, die mich wirklich irgendwie hypen oder ernsthaft interessieren. Keine "Pflicht-Spiele", "Sollte-man-mal-gespielt-haben-Titel" oder Ahnliches. Keine Sachen, die objektiv gut sind, mich aber subjektiv nur bedingt reizen, sei es wegen Genre o.ä. Ausnahmen bestätigen dabei die Regel, nach Gefühl. Lustigerweise ist das der Punkt, der bei mir die Batman-Spiele aus dem Backlog gekickt hat! ^^
    2.) Ich baue mir keinen festen, großen Backlog mehr auf und spiele mehr, worauf ich Bock habe. Ausnahmen bestätigen die Regel.
    3.) Ich gebe kurzen Spielen, also praktisch gesehen zumeist Indie-Spielen auf Steam, einen Vertrauensvorschuss, weil sie tendenziell erheblich besser darin sind, mich nicht irgendwann zu langweilen. Damit will ich nicht sagen, dass sie besser sind, aber sie passen besser in meine Lebenssituation. Lange Spiele spiele ich auch noch, aber eben nur dann, wenn ich echt scharf drauf bin. RPGs, Ost wie West, haben darunter am meisten gelitten, und das ist okay.
    4.) Wenn mich ein Spiel nicht relativ schnell packt oder fasziniert, breche ich es ab. Wenn ich ernsthaft oder wiederholt daran zweifle, ob ich ich es durchspielen will, breche ich es ab. Ich kämpfe mich nur noch durch Spiele, wenn ich wirklich krass weit bin oder so, und selbst dann nicht immer.

    Die Auswahl bei Spielen ist unendlich groß, und ich bin wirklich nicht gezwungen, irgendwas zu spielen, was für mich suboptimal ist. Was btw. nicht heißt, dass ein Spiel perfekt sein muss und mir auf Anhieb gefallen muss! Aber ich muss halt Bock drauf haben.

    Es hat tatsächlich ein paar Jahre gedauert, da reinzukommen, aber inzwischen hat es bei mir wieder von "Arbeit" zu "Spaß" gewechselt. Das entscheidende war in meinem persönlichen Fall (!) wohl echt, dass ich mir als Jugendlicher zu viele ungeschriebene Regeln aufgestellt habe, die sich nicht mehr mit meinem heutigen Leben vertragen. Es gab dabei durchaus ein paar "Growing Pains" - etwa, Spiele zu übergehen oder abzubrechen, die subkulturell wichtig oder objektiv gut sind, oder Spiele nach 30 Stunden Spielzeit abzubrechen - aber hey, das Hobby macht wieder Spaß
    Das "Projekt" ist tatsächlich auch nie ganz abgeschlossen und ich merke immer wieder, dass ich leicht nachjustieren muss. Was übrigens auch für andere Hobbies gilt.

    Ich denke nicht, dass dein Problem dasselbe ist, aber vielleicht kannst du ja was daraus mitnehmen. Ich hab mich bei deinem Text bspw. gefragt, woran das mit den "gehypten" Spielen liegt. Firewatch hab ich jetzt nicht gespielt, aber imho ist es echt schwer, das über einen Kamm zu scheren. Die Indie-Szene ist praktisch endlos, und ich behaupte mal, da findet tendenziell jeder was. Und zwar auch zunehmend mehr, weil die Vielfalt ja immer nur wächst.
    Vielleicht fehlen dir einfach die individuell (!) passenden Quellen, um Spiele zu finden, die dir gefallen?

  3. #3
    Klar kann ich mir etwas mitnehmen, aber ich glaube das braucht Zeit. Ich denke du bist deshalb hier einen Schritt weiter als ich, weil du älter bist. Ich bin bspw noch in Ausbildung, bin noch ledig, keine Kinder (ist jetzt nicht mit dir verglichen), aber in meiner jetzigen Situation als junger Erwachsener stecke ich mittendrin in der Übergangsphase. Du tust dir da wahrscheinlich leichter, weil du andere Prioritäten hast setzen müssen, die ich (noch) nicht setzen kann/muss. Als 30-jähriger werde ich auch nicht mehr alles spielen können, ich glaube das Verlangen hätte ich gar nicht mehr. Aber momentan habe ich noch Spaß daran und möchte die zeit ausnutzen, solange es geht. Früher, als ich noch sehr wenige Spiele hatte und der Markt noch nicht so überschwemmt war, war ich um einiges weiter - fast schon auf deinem Level.

    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Vielleicht fehlen dir einfach die individuell (!) passenden Quellen, um Spiele zu finden, die dir gefallen?
    Ich bin relativ sehr gut informiert, was Spieleerscheinungen betrifft. Ich les mir zu fast jedem Spiel, das mich interessiert diverse Tests durch und guck mir auch Videos im Netz an, darunter auch Indies. Aber wie gesagt, diese reizen mich nicht wirklich. Nicht weil sie schlecht sind, sie sind einfach nicht mein Ding. Ich könnte beispielsweise nie ein Owlboy spielen, das weiß ich aber das ist eben mein Gamertyp in mir. Daher such ich abseits der Indie-Szene meine Spiele, aber von den großen Namen kommt heute nicht mehr wirklich Gescheites. Nur eine Handvoll von Indiespielen spiele ich ab und, wie Furi, weil mich diese doch in ihrer Art und Weise reizen.

    Ich muss einfach wieder lernen das Spielgefühl selbst mehr zu fühlen und zu verinnerlichen. Spiele wieder mehr als Spiele zu sehen, als Spaßfaktor und nicht unbedingt als "Zeit-tot-schlagen"-Faktor. ^^

  4. #4
    Ja, klingt schon vertraut. ^^

    "Goldene Kühe schlachten" ist da immer ein gutes Stichwort. Bei mir war das etwa, als ich einen guten Teil meines Backlogs fallen gelassen habe. Oder ich als ich angefangen habe, Spiele im großen Maßstab abzubrechen. Das hat sich erstmal sehr schlecht angefühlt (beides) und ich werde bis heute hin und wieder "rückfällig" in meinen Gedanken, aber ja. So grundlegende Sachen, die man als gegeben betrachtet, kann man ganz gut angehen, wenn man spürbare Auswirkungen will, wenn auch in kleinen Schritten.
    (Am Rande, für die Diskussion: Heißt nicht, dass diese Schritte jedem helfen würden. Aber es waren goldene Kühe für mich persönlich.)

    Zitat Zitat
    Ich könnte beispielsweise nie ein Owlboy spielen, das weiß ich aber das ist eben mein Gamertyp in mir. Daher such ich abseits der Indie-Szene meine Spiele, aber von den großen Namen kommt heute nicht mehr wirklich Gescheites. Nur eine Handvoll von Indiespielen spiele ich ab und, wie Furi, weil mich diese doch in ihrer Art und Weise reizen.
    Man muss halt echt sagen: Spiele von größeren Studios sind tendenziell erheblich einheitlicher, "gleichartiger" als Indie-Spiele. Fast schon per Definition, weil Indie-Spiele weniger strukturelle Vorgaben und Kontexte haben. Heißt nicht, große Spiele wären einheitlich (sind sie nicht!), aber heißt durchaus, dass Indie-Spiele ein bereiteres Spektrum haben, von solchen, die praktisch genauso wie Triple-A-Titel funktionieren, bis hin zu abgefahren fremdartigem Scheiß, der gar nichts mit "klassischen" Videospielen zu tun hat. Das heißt, dass einem wahrscheinlich vieles nicht gefallen wird, aber es heißt für mich persönlich auch, dass es eine Meeeenge gibt, die man probieren kann. Und irgendwann entwickelt man auch ein Gefühl für das, was einem gefallen könnte, genau wie bei klassischen Videospielen. Owlboy, Limbo oder Super Meat Boy würde ich auch nicht anrühren.
    Dazu kommt dann noch die ökonomische Komponente ... Indie-Spiele sind im Steam-Sale so verdammt billig, dass man mehr probieren kann, ohne es im Portmonee zu spüren.

  5. #5
    Ich glaube ich kann es in meiner "Verzweiflung" durchaus leisten, einige Indie-Spiele zu probieren, allein deswegen weil die großen Spiele mich in letzter Zeit nicht befriedigt haben und teilweise enttäuscht zurückließen (Mafia 3 zB.). Was kann ich schon groß verlieren, dann werf ich das Spiel halt wieder von der Platte. ^^ Denn wenn ich genauer darüber nachdenke, so habe ich durchaus einige gute Indie-Spiele in den letzten Jahren gezockt und ich will auch dieses "anderswertige" wieder verspüren. Es ist wie du sagst La Cipolla, die heutigen Triple-A Spiele sind alle so einheitlich, nichts Neues. Ich weiß jetzt, dass ich mir nie Watch_Dogs 2 kaufen werde (allein wegen den Hipstern schon nicht ^^), aber darauf läuft es hinaus. Grafik schön, offene Spielwelt, Gameplay funktioniert aber das wars. Die Story ist immer der Teil, der zum Schluss drankommt und auf diesen teil setzte ich heute neben der Grafik schon viel Wert. Schlussendlich kommt es doch nur darauf an, Spaß zu haben und so gesehen erfüllen auch sicher manche Indiespiele diese Bedingung.

  6. #6
    Wenn du den Beitrag zu Ende angehört hast, heißt es ja dann, dass sich das mit der Spielermüdigkeit dann ein paar Wochen später auch wieder gegeben hat Das sind mitunter so Phasen.

    Was ich zum Beispiel da benennen möchte: Das Wegfallen des Mittpreis-Segments. Heute hast du immer mehr nur noch die Friss-oder-Stirb-Auswahl zwischen (gefühlten) Indie-Titeln oder eben Top-Produktionen. Früher waren zudem das Salz in der Suppe jene Entwickler, die im Mittpreis-Bereich die Konzepte der etablierten Spiele kopierten, aber dann doch selber noch ein paar eigen Kniffe mit einbauten oder mit einem neuen Setting oder einer spannend erzählten Kampagne das Ganze dann tortz seines Status als Klon aufzufrischen wussten.

    Und ich denke das fehlt so ein bisschen. Du findest zwar ein Spielprinzip, dass dir zumindest in deiner aktuellen Geschmacksphase sehr viel Spaß macht, aber wenn es ausgespielt ist, dann ist erstmal ausgespielt. Oder wenn Nachschub kommt, dann eben nur vom gleichen Entwickler und dann ist es womöglich nur mehr vom Gleichen. Zum Beispiel bei der Assassins Creed Reihe.

    Ich glaube wirklich ein teil des Problem ist eben, dass mit dem Mittpreis-Segment eben da die Auswahl von ambitionierten aber nicht grundsätzlich glatt geschliffenen Projekten gesunken ist. ich zum Beispiel konnte mit Heroes of Might and Magic meist nicht soviel anfangen, weil ich das Kampf-Gameplay nie so wirklich mochte. Dann kam Age of Wonders. Nach heutiger Logik ein Spiel, dass die Welt nicht braucht, weil es ja Heroes of Might und Magic gibt, aber das mit eigenen Features und einem anderen Kampfsystem bei gleichzeitiger Nähe zum Vorbild für mich zum Beispiel das bessere HoMM wurde. Prinzipiell war es also möglich dann eine Kernmechanik in verschiedenen Varietäten ausprobieren zu können und dann mit Sicherheit etwas zu finden, dass einem Spaß machte.

    Gleiche Sache damals City-Builder mit historischem Setting. Caesar, große Serie, sehr beliebt, ich hab es gehasst. Aus verschiedenen Gründen. Dann kam Pharaoh raus. Grundsätzlich identisches Spielprinzip anderes setting, ein paar coole andere Mechaniken wie der Einfluss der Nilflut und der ägyptischen Götter. Vertonte Bürger die einen lustigen Spruch hatten, wenn man sie anklickte. Grandios. Caesar hab ich bis heute nicht mehr angefasst. Die nachfolgenden Spiele von Impression Games in dem Genre, weil sie sich dann alle weiter an Pharaoh orientierten habe ich alle gekauft und gemocht.

    Die Liste ließe sich da sicherlich noch deutlicher fortsetzen. Und ich denke das fehlt heute alles so ein bisschen. Aber es gibt noch Mittpreis-Spiele. Man muss nicht unbedingt gleich zu mitunter sehr kurzen oder vielleicht auch kruden (no offense) Indie-Titeln schielen sondern sollte auch einfach mal schauen, was so eher mittelständische Publisher im Angebot haben.

  7. #7
    Ja das kenne ich etwas, vom zocken müde. Das hat bei mir vor einigen jahren angefangen und ist heute noch so. Gut ich muss sagen, mein leben hat sich in den letzten 10 jahren so verendert wie ich es nie erwartet hatte, aber wenn mir damals jemand gesagt hätte, das ich so genervt von der ganzen branche bin das ich meine ganze sammlung verkaufe, man den hätte ich sowas von ausgelacht. Ich gebe daran zweilerei dingen die schuld, meinem Alter (und der damit verbunden veränderten lebensituation) und einem wandel der Gaming branche. Ich selbst bin auch fast ausschlieslich reiner Singleplayer Spieler und der Wandle zu immer mehr Mutliplayer voallem diese semi MMO alla Division ist ja unverkennbar. Es werden Spiele in der community und in der fachpresse abgefeiert wo ich nur da sitze und mit dem Kopf schütteln muss. Es ist ja nichtmal so das ich es nicht versuche, ich habe mir the divison gekauft und gezockt, mich einer gruppe angeschlossen und wirklich intesinv gespielt. Ich dachte mir, vieleicht springt der funke ja über. Aber nein keine chance, ich kann nicht nach vollziehen wie viele solche spiele über monate spielen können und diese dabei gut finden und es werden immer mehr und mehr. Der Markt an guten Singleplayer spielen wird immer mehr verwässert, mein aktulles fail beispiel ist da FF15. Die welt sagte, es ist ein super spiel, ich sitze hier und denke mir, was zur hölle, ist das euer ernst?
    Noch ein gutes beispiel ist auch mein aktueller Gaming PC, was hatte ich immer für mörder PCs. Da musste immer nur das feinste rein, das schnellste, kein preis war zu hoch hauptsache bomben grafik und sound. Heute, verdammt mein PC hier hat nichtmals mehr eine richtige Grafikkarte, hauptsache AutoCad läuft irgendwie damit ich mir arbeit mit nach hause nehmen kann. Ich habe auch garkein bedürfniss mehr daran was zu endern, wozu denn?

    Aber ok, ich muss damit leben. Ich selektiere jahr um jahr immer mehr die auswahl an spielen die ich mir kaufe. Ich kaufe die spiele aber immer noch blind, mein bauchgefühl entscheidet welche games bei mir zuhause landen, aber es werden immer weniger.

    Ich habe gerade das bedfürnis hier über alles möglich herzuziehen was nach meiner meinung falsch läuft in der gaming branche und ich denke, es währe das beste wenn das die letzte konsolen generation ist. Aber es stimmt mich auch unendlich traurig das ich das tolle gefühl nur noch selten habe. Ich meine das gefühl, wenn ein release ansteht und man mit schweiss nasser hand im laden steht und es im regeal erspäht, man möchte auf dem nachhause weg alle verkehrsregeln missachten und loss zocken. Gute heute bingts eh der DHL man aber ich hoffe ihr wisst was ich meine, vieleicht bin ich auch wirklich einfach nurnoch alt und zu sehr auf meine rolle als vater eingespielt. Meine kids können sich dafür ja sehr begeistern so wie ich einst, was mich auch immer wieder selbst glücklich macht, daher unterstütze ich das auch sehr bei ihnen. Aber lange rede kurzer sin, ich bin immer mehr dem spielen müde und es wird seit einigen Jahren nicht besser sondern schlimmer und das nervt mich, wer jetzt schuld hat sei mal dahin gestellt und wer jetzt denkt, hast du sonst keine probleme. Es ist immer scheisse wenn ein Hobby das man wirklich gerne betrieben hat nach eigener einschätzung vor die hunde geht. Immerhin habe ich als Nerd ein grossteil meines lebens mit Pixeln verbracht.

    Geändert von Fallout (26.12.2016 um 04:16 Uhr)

  8. #8
    Zwei Fragen: Was waren die letzten Spiele, die dir richtig gut gefallen haben? Und hast du schon mal ein paar Wochen eine "Zockpause" eingelegt, also nicht oder nur sehr wenig gespielt?

    Ich glaube, das mit der Müdigkeit kennen die meisten Menschen, die sich intensiv mit so einem Hobby beschäftigen, nicht unbedingt nur beim Zocken. Meiner persönlichen Erfahrung nach ist es aber gerade die Distanzierung von der Aktivität selbst, die einem vor Augen führt, was man an seinem Hobby überhaupt schätzt. Ob jetzt Übersättigung oder allgemeine Enttäuschung die Ursache war: Irgendwann kommt erfahrungsbedingt wieder der Zeitpunkt, wo es einen richtig in den Fingern brennt, wieder was zu spielen. Und nicht zuletzt: Wenn einem die Spiele, die man normal spielt, nicht begeistern, ist es immer sinnvoll, mal was Neues auszuprobieren. Gerade, wenn es dir um die Story geht.

  9. #9
    @KingPaddy:
    Interessante These mit dem Mittpreis-Segment, die ich sogar persönlich nachvollziehen kann. Sogar in deinen besagten Beispielen, ich z.B. bin ein großer Fan von Rundenstrategie und mit Fantasy machts mir sogar noch mehr Spaß. Die Heroes of Might an Magic Reihe hat mir das immer geboten, doch da die letzten Teile etwas nachgelassen haben und ich vieles ausprobiere (zumindest in einem Bereich der mir gefällt), bin ich auch auf Age of Wonders gestoßen. Aber das hat mich eben überhaupt nicht gepackt, ohne dass ich genau auf die Details eingehe. Habs ein Jahr ruhen lassen und es nochmal probiert, aber wieder gescheitert. Bei Civ ist das genau das selbe. Als Kontrast habe ich diesen Fantasy-Vertreter Endless Legends probiert, was mir nur bedingt Spaß bereitet hat. Da bin ich von Civ einfach mehr gewohnt und niemand gibt sich freiwillig oder ungern mit weniger zufrieden. Auch waren mir wichtige Kernmechaniken zu verschieden und was dies anbelangt, bin ich doch sehr konservativ.

    @Fallout:
    Genau in deiner Situation befürchte ich, werde ich auch mal landen. ^^ Ne ernsthaft, bin froh, wenn andere auch diesen Wandel in der Gaming-Branche sehen und es tut verdammt weh, dass es so kommt. Ich find es traurig und sogar unfair der Vergangenheit über, dass man Spiele immer mehr ihrer eigenen Werte beraubt. Lasst Sologames doch bitte Sologames sein, ohne dass sie bspw. um ne Online-Komponenten ergänzt werden. The Division hätte mich so viel mehr gereizt, wenn Single- und Multiplayer getrennt gewesen wäre. Ich sehe aber jedoch auch ein, dass man gerne was Neues ausprobieren will und sich die Branche nur so weiterentwickeln kann, aber für mich persönlich passiert dieser Schritt zu extrem. Als ich gelesen habe, dass Cyberpunkt 2077 auch um einen nahtlosen Multiplayer ergänzt wird, sind mir leicht die Nackenhaare zu Berge gestanden. In CD Projekt RED habe ich zwar vollstes Vertrauen, aber liebe Polen muss das sein? Da ich noch nicht weiß wie das am Ende aussehen wird, möchte ich mich hier sowieso nicht all zuweit aus dem Fenster lehnen. Haben ja auch viele behauptet The Witcher 3 kann nie als Open-World funktionieren und wir wissen wie die Rechnung aufgegangen ist.

    @Narcissu:
    Mir fallen spontan nur zwei Spiele ein, das eine Tyranny, welches erst kürzlich erschienen ist und dann The Witcher 3 Blood & Wine. Und ja Zockerpausen gibt es bei mir auch, teils freiwillig teils bedingt durch Schule und Co. Manchmal habe ich auch einfach gerade keine Lust zum Spielen, aber wirklich wochenlang nichts zu zocken ist bei mir extrem selten. Meistens erscheint pro Monat doch zumindest ein Spiel, dass mein Interesse erweckt.
    Ich versuche dieses Neue, was du ansprichst, abseits von Spielen zu suchen. Ich bin nämlich auch leidenschaftlicher Filmegucker und kann so auch mein Storyverlangen befrieden. Als reiner Ersatz bzw. Kontrast zu den Spielen funktioniert das nur bedingt, an erster Stelle schaue ich weil ich Lust und Laune hab. Früher habe ich zudem in solchen Spielemüdigkeitsphasen den RPG Maker angeschmissen, was mir auch gut geholfen hat.

  10. #10
    Zitat Zitat von Rusk Beitrag anzeigen

    @Fallout:
    Genau in deiner Situation befürchte ich, werde ich auch mal landen. ^^ .

    Vor was hast du Angst? Das dir andere Sachen irgendwann mehr Spaß machen? Wenn es so ist, dann ist es so.
    Ich hab nach meinem Studium rund 20 Monate als HartzIV-Empfänger verbringen müssen, und dabei angefangen meine Doktorarbeit zu schreiben und auch wieder angefangen zu zocken, nachdem ich Im Dezember 2006 aufgehört hatte fürs Abi. Ich hab mir die PS3 mit ZIG Games gekauft, die ich über diese 7 Jahre verpasst hatte. Nicht alle, aber wirklich einen Haufen. Mich hat geflasht Bioshock, (wo ich lustigerweise damals die PC-Demo gespielt hatte) Metal Geat Solid 3 (was ich irgendwie verpasst hatte), Metal Gear Solid 4, Fallout 3, peinlicherweise auch Resident Evil 5, was zwar ein furchtbares Resident Evil ist, aber ich ich war wohl einfach untergamed und seit letztem September Metal Solid 5.
    Ich hab noch 4,5 Spiele gezockt (FFXIII,FFXIII-2), aber sonst hat mich eigentlich nix gepackt. Für jemanden der den ganzen Tag eigentlich Zeit hat, ist das auch eine miese Gameleistung. Das hätt ich früher in 3 Monaten neben der Schule platt gemach :P

    Nun habe ich eine Woche Urlaub und was mache ich? Neben meiner Doktorarbeit lese ich mir 2 Bücher über Versicherungspricing und Risikocontrolling, die ich mir ausgeliehen habe durch (und so werden auch die anderen Urlaube werden), um im Job die anderen naß zu machen und bewerte einige Aktien und arbeite an meinem Portefeuille. Hätt ich auch früher nicht gedacht. Dabei hab ich Kohle, um mir alle aktuellen Konsolen und Gamehighlights zu kaufen, aber eigentlich habe ich keine Zeit.

    Fallout 4, wäre mal was, wenn ich die Ps4 habe. NOCHMAL MGS5 dafür und die Bioshock-Collection wären auch was. Aber sonst reizt mich eigentlich nur das neue Zelda und dieses Dawn of Horizon (oder so), was aber vermutlich wieder ein überhyptes pseudo-Open World-Game.

  11. #11
    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Und damit kommen wir zum nächsten Problem, die Übersättigung des Spielemarktes, jemand hat mal mal geschrieben, dass im letzten Jahr ungefähr 4000 Spiele auf Steam erschienen sind, bei einer vorherigen Gesamtanzahl von 12k Spielen.
    Das war ich, da sieht man das eine Thema führt zum anderen. Früher hatte ich echt sehr wenige Spiele, nicht mal Vollpreis-Spiele. Hauptsächlich Spiele von Magazinen wie der Screenfun, Internet hatte ich damals keines. Da hatte ich noch genügend Zeit und auch das Interesse die Spiele langsam und gründlich durchzuspielen, heute schaffe ich bis auf ein paar Ausnahmen nur die Hauptstory und die interessantesten Sidequests. Welt erkunden ist nicht mehr, allein weil ich keine mehr wirklich als entdeckungswürdig finde. Ich wünschte ich wäre früher mit diesen Oldschool-RPGs aufgewachsen, dann hätte ich heute nicht diese großen Hemmungen in mir, diese zu zocken. Pillars of Eternity habe ich deshalb nicht geschafft, obwohl ich das Spielkonzept an sich unheimlich interessant finde. Bei Tyranny gings noch.

    Zitat Zitat von noRkia Beitrag anzeigen
    Vor was hast du Angst? Das dir andere Sachen irgendwann mehr Spaß machen? Wenn es so ist, dann ist es so.
    War eher auch sarkastisch gemeint, deshalb auch die entsprechende Einleitung im nächsten Satz damit das mehr offensichtlich ist. Ich hab natürlich keine Angst davor, es wäre der Lauf des Lebens, den man unbewusst akzeptiert. Das Leben ist sowieso eine Art ToDo-Liste, in der man immer unterschiedlich priorisieren muss.

  12. #12
    Eine solche Spielemüdigkeit kenne ich gut.
    Ganz schlimm war das vor einigen Jahren, wo mir 3-4 Monate am Stück kein einziges Spiel gefallen wollte und dann gab und gibt es Zeiten, wo man keine Lust und/oder Zeit hat.

    Die Ansprüche wachsen über die Jahre sicherlich auch und ist das bei Filme, Serien und Bücher genauso.
    Manchmal möchte ich sogar mehr zocken und habe die Zeit, kann mich aber nicht aufraffen.

    Was mir dagegen hilft wenn die berüchtigte Spielemüdigkeit eintritt?
    Eine Zeit lang nicht zocken und später ein Spiel spielen, wovon man 100%ig überzeugt ist das es einen umhauen wird.
    Wobei mich eine richtige Spielemüdigkeit schon lange nicht mehr befallen hat, höchstens, dass es immer weniger Spiele gibt die mich begeistern.

    Und es muss ein permanenter Ausgleich herrschen.
    Nicht nur zocken, sondern im selben Maße andere Hobbys und Interessen fördern, sonst drehe ich zumindest am Rad.
    Sport, Reisen, ein gutes Buch, Filme und Serien oder all das zur Seite und ab zur Familie und Freunde.
    Wenn sich das im Einklang befindet, dann wird mir keines dieser Hobbys zu langweilig oder wie auch immer man dieses Gefühl nennen möchte.

    Was ich viel beängstigender finde ist, wenn man sich und seine Interessen aus den Augen verliert.
    Weil man z.B. nur noch die Arbeit oder Studium sieht und Jahre lang die Kurve nicht mehr kriegt.
    Denn wenn dann ein ruhiger Moment entsteht, könnte es passieren, dass man bitter erkennen muss sich selber vernachlässigt zu haben.
    Das schreibe ich so, weil mir genau das vor gar nicht so langer Zeit passiert ist.

    Während meiner Schulzeit habe ich 40 Stunden RPGs in einer guten Woche durchgezockt und alleine für Witcher 3 habe ich im Vergleich letztes und dieses Jahr insgesamt 8 Monate und ca. 150 Stunden für gebraucht.
    Da wären wir übrigens bei einem Spiel was mich 100% überzeugt hat und den alte RPGs wie ich sie liebe in nichts nachsteht und diese sogar hinter sich lässt.

    Auch der gefürchtete Backlog kann für Frust für's Hobby sorgen, weil man sich unter Druck setzt und es als Arbeit betrachtet.
    Habe selber mehrere Jahre lang einen Stapel Games vor mir her geschoben, bis ich mir vorgenommen habe mir erst wieder ein Spiel zu kaufen, wenn ich diesen besagten Stapel beendet habe.
    Tja, dieser Stapel hat mich fast ein Jahr beschäftigt (vom gesparten Geld will ich erst gar nicht von reden) und war im Frühjahr 2016 damit durch.

    Jetzt haben sich zwar wieder sehr viele Spiele angesammelt in den letzten 8-9 Monaten und wollte es ab nächsten Monat wieder so händeln wie oben beschrieben, doch merke gleichzeitig, dass ich mir nicht mehr solch einen Stress mache wie davor die Jahre, vielleicht weil ich weiß, dass wenn man wirklich möchte ein solcher Backlog geschafft werden kann und wie man es betrachtet liegt schlussendlich bei einen selber.

  13. #13
    Ich glaube gerade im Vergleich von früher zu damals spielen vor allem die veränderten Lebensbedingungen eine große Rolle und was die aktuelle Marktsituation betrifft was Videospiele anbelangt.

    Früher als Kind hatte man eben nur sehr begrenzt Taschengeld übrig, was man sich über Monate angespart hat um ein großes Spiel zu kaufen was einen interessiert. Bzw wartete man ein ganzes Jahr lang auf Geburtstag und Weihnachten.
    Früher war man nicht so aktiv im Internet, bzw es gab nicht so viele Nebenbeschäftigungen die einen ebenso gut unterhalten konnten wie Videospiele, zumindest war es bei mir so dass ich zusätzlich zu der vielen Zeit, die man als Kind und Jugendlicher eben so hat, Videospiele auch gerade gespielt habe, damit ich mich am Tag beschäftigen kann.
    Damals war die Tendenz eher so, dass ich möchte dass ein Videospiel mich möglichst lange unterhält, schließlich hatte ich in der Regel kein Geld um direkt zu einem neuen überzugehen. So kam es dazu dass die Konzentration viel mehr auf das aktuelle- oder die aktuellen Spiele lag und man sehr gerne gute, alte Spiele gespielt hat um die Zeit auf den nächsten Release, den man schon heiß erwartet, zu überbrücken (und dabei genug Geld anzusparen.)
    Da hat man sich dann auch gerade bei schwierigen Titeln gerne mal reingesteigert oder ein Haufen Zeit verplempert um nach Geheimnissen zu suchen, die es vielleicht gar nicht gibt. (durch das Internet auch für immer Thema dass es in der Form nie wieder geben wird)

    Und damit kommen wir zum nächsten Problem, die Übersättigung des Spielemarktes, jemand hat mal mal geschrieben, dass im letzten Jahr ungefähr 4000 Spiele auf Steam erschienen sind, bei einer vorherigen Gesamtanzahl von 12k Spielen. Die Frequenz an neuen, potenziell-interessanten Titeln ist so hoch, dass ich mich sehr oft frage, ob ich nicht auch genau so gut was besseres Spielen könnte wenn ich gerade an einem Spiel sitze was mich gut unterhält, aber irgendwie auch nicht begeistert (und im besten Falle auch noch arsch lang geht)
    Mir fallen per se aus dem Stehgreif noch mindestens 10 Titel, ein die ich schon seit längerem auf dem Schirm habe und unbedingt mal spielen will wenn die Zeit es hergibt, zusätzlich zu dem was ich noch erwarte. Mit dem Wissen im Hinterkopf fällt es einen wirklich viel schwerer sich auf ein Spiel vollends einzulassen, gerade dadurch dass die Zeit fehlt, Arbeitszeiten gerade zu quälend sein können und man die Zeit dazwischen gut füllen will, fängt man an seine sonst so geliebte Tätigkeit als Zwang zu empfinden, schnell den Titel abarbeiten damit der nächste interessante Titel gespielt werden kann.

    Vielleicht geht es nur mir so doch wenn ich gewisse Statistiken mir so ansehe, dann erkenne ich da schon ein gewisses Muster, da gibts dann zum einen die 100%- Durchspielfraktion oder eben die, die wirklich alles nur ein paar Stunden (oder gar Minuten) anspielen und dann einfach sang- und klanglos zum nächsten übergehen.

    Natürlich gibt es auch noch ein paar weitere Sachen, dass man sich an vieles gewöhnt hat was damals eben neu war und dass zumindest meiner Meinung nach die Design-Philosophie in Videospielen mehr Richtung Massenkompatibilität geht und ich mich persönlich sehr oft auf der Strecke gelassen fühle.

    Aber ich denke mal die ersten beiden genannten Punkte sind das Hauptproblem, denn auch schlechte Spiele können ihren Zweck erfüllen, wenn sie einen vor Augen führen, was man eigentlich wirklich von einem Videospiel erwartet und man dadurch die guten Momente mehr zu schätzen weiß.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •