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Ergebnis 81 bis 100 von 307
  1. #81
    Zitat Zitat von Exkalipoor Beitrag anzeigen
    Darüber hatten wir uns doch schon mal unterhalten. Ich kann das Spiel selbst mit einern Übersetzungs-Tool spielen oder jemand übersetzt den gesamten Text mit einer Auto-Translation und veröffentlicht das dann als Patch. Das meinte ich mit "Halbwegs hinhaut", denn es ist völlig ausreichend für das Spiel.
    Sagen wir's mal so, da die Story komplett übersetzt ist - ein bisschen was hab ich ein wenig anders aufgefasst, als es dann letzten Endes gemeint war (speziell der storylastige Administrator Tower, um mal ein Beispiel zu nennen, oder die Szene in Luddite Village), aber wenn man mit Devil of Decline - Gameplay (Bsp. Kiru) hier der Challenge beitritt, geht das mit einem Google-Translate-MGQP [Part 2] genauso.

    Muss außerdem sagen, ich seh das nicht so streng wie Liferipper, dass MGQP zu schade für Maschinen-Translations ist - ich für meinen Teil hatte auch nicht wenig Spaß daran, die Story zu verstehen zu versuchen und aus den Google-Translate-Schnipseln eine brauchbare Story zu basteln. Sieht man wohl am besten, wenn man meinen (nicht beendeten) Lowlevel-Run mit der tatsächlichen Story vergleicht. *kratz*

    Das größere Problem ist wahrscheinlich eh, das so zu verpacken, als wäre es ein stinknormales J-RPG (wobei das auch beim Originalteil schwieriger gewesen sein dürfte).
    Geändert von Kael (04.01.2017 um 18:54 Uhr)

  2. #82
    Das mit den Hacks kommt echt drauf an. Ich mein, wenn jemand nen Mario hack spielt, der komplett neue Level und co hat.. dann ist das schon irgendwie nicht mehr mit der Originalversion zu vergleichen. "Insane" Difficulty hacks klingt nach "an der Zahlen gedreht", was quasi nur ein Schwierigkeitsgrad entspricht. Das ist jetzt nicht wirklich ein neues Spiel, wenn man mich fragt. Kommt also irgendwie drauf an.


    Oh und wie man Spiele spielt, sollte wohl egal sein. Solange man nicht groß über die Geschichte schreibt, aber im Endeffekt nur ne Maschinenübersetzung hatte, oder so. (Sollte man dann schon zumindest erwähnen) Aber über die meisten Rpg Geschichten gibts eh nicht viel zu schreiben.

  3. #83
    Ich habe nun mit Skyborn mein erstes Spiel beendet und hier geht es zum Bericht.

    Ich muss aber zugeben, dass ich wegen der Spieldauer erst überlegt hatte, ob ich das überhaupt werten soll, denn die hat mich echt umgehauen. Dafür habe ich jetzt auch Radiant Historia durch und das hat deutlich länger gedauert.

    ---------------------

    Zur Frage nach dem Unterforum:
    Ich würde mich da enthalten, weil ich finde, dass es sowohl Dinge gibt, die dafürsprechen, als auch welche, die dagegensprechen. Beide Lösungen wären für mich ok.
    Wer braucht Photobucket? Kein Schwein!
    Libenter homies id, quod volunt, credunt.
    Alle GF-Aktionen auf einen Blick

  4. #84
    Nice! Ich trags gleich mal ein. Meine Berichte werd ich vorerst hier in den Thread stellen, aber wenn das Unterforum kommen sollte werde ich sie dort auch nochmal posten.
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



  5. #85

    Spiel 1: Terranigma (SNES)
    Gestartet: 31.12.2016
    Beendet: 4.1.2017




    Warum gerade dieses Spiel?
    Terranigma ist eines der letzten "großen" SNES-Spiele, denen ich als Kind (oder Jugendlicher, immerhin war ich damals schon 14!) entgegengefiebert habe. Obwohl mich das Spiel nicht auf Anhieb packen konnte, mochte ich es doch genug, um zu wissen, dass ich es irgendwann mal durchspielen werde. Ich kaufte es mir damals sogar mit meinem Weihnachtsgeld zum zweiten Mal(!), da mir der Spieleberater abhanden gekommen war, und ich den unbedingt wiederhaben wollte. Das zweite Spielmodul habe ich, wenn ich mich recht entsinne, ein paar Jahre später einem Klassenkameraden verkauft. Die Version, die ich jetzt durchgespielt habe, war allerdings die englischsprachige PAL-Fassung mit NTSC-Patch und Fonthack.




    Worum gehts?
    In einem Dorf in Untergrund lebt ein jugendlicher Tunichtgut namens Ark. Als er eines Tages eine verbotene Tür öffnet, das Siegel einer mysteriösen Schatulle bricht und dadurch unbeabsichtigt alle Bewohner seines Dorfes zu Eis erstarren lässt, schickt ihn der Dorfälteste in fünf Türme, um den Fluch von den Dorfbewohnern zu nehmen und die fünf Kontinente der Erde wiederauferstehen zu lassen. Doch das ist erst der Anfang, und so wird Ark schließlich an die Erdoberfläche geschickt um die Welt zu retten...




    Gameplay
    In jedem der insgesamt vier Kapitel des Spiels lässt man einen Aspekt der Erde wieder auferstehen: Kontinente, Lebewesen, technologische Entwicklung, und die Hoffnung. Kapitel 3 ist dabei eindeutig das längste, und das ist auch gut so, denn auf andere Menschen trifft man erst hier, und Kapitel 1 und 2 ziehen sich doch arg, weil man dort in erster Linie nur von Dungeon zu Dungeon rennt. Überhaupt wirkt dieser Teil des Spiels sehr einsam, und ein verstärktes Einbinden von Yomi (der im ganzen Spiel nur wenige Zeilen Dialog hat) hätte sicher Abhilfe geschaffen. Jedoch entschädigt Terranigmas tolle Bildsprache in diesen Kapiteln enorm.

    Terranigmas Geschichte ist nicht fröhlich oder glücklich, ganz im Gegenteil. Themen wie Kannibalismus, Folter, Alkoholismus, Seitensprünge, Religion und religiöser Fanatismus, grausamste Unfälle und, insbesondere, Mord, werden offen behandelt und sind völlig unzensiert, und das, obwohl die Übersetzung der englischen PAL-Version seinerzeit in Amerika(!) angefertigt wurde (wo das Spiel allerdings nie erschien).

    Es gibt nur wenige Videospiele, die so eine emotionale, rührende und melancholische Atmosphäre haben wie Terranigma, und der Soundtrack - von zwei No-Names, wohlgemerkt! - tut sein übriges dazu, die fantastische aber oft niedergeschlagene Stimmung des Spiels zu fördern. Die größten Schwächen der Story basieren allerdings darauf, dass Ark, dem Spielprinzip geschuldet, die meiste Zeit allein unterwegs ist.

    In Terranigmas Action-Kampfsystem steuert man nur Ark, der über vier Werte (HP, Angriff, Verteidigung, Glück) verfügt und mit Speer und Rüstung ausgestattet loszieht. Der Speer ist Arks Hauptangriffwaffe; mit ihm kann man zustechen und vier Spezialmanöver ausführen: Amoklauf, Sprungangriff, Blitzstich und Fungenpflug.. Die Gegner sind meist gegen einige dieser Angriffsvarianten besonders empfindlich, sei es auf natürlichem Wege (ein fliegendes Monster kann durch Bodenangriffe nicht getroffen werden, und langsame Gegner können dem Amoklauf nicht entkommen, da dieser die gegnerische Unverwundbarkeitsphase überbrückt), oder über reine Schwächen. Letzteres scheint aber, nach kurzen Tests anhand des Spieleberaters, nicht richtig in das Spiel implementiert worden zu sein, anders als die regulären Elementarschwächen wie Eis und Feuer, die man durch Waffen- und Rüstungswechsel anwenden kann.

    Arks Steuerung ist leider sehr hakelig: Um zu rennen muss man entweder 2x in eine Richtung drücken oder die Renntaste einmal antippen, wodurch Ark mit hoher Geschwindigkeit unterwegs ist bis er stehen bleibt, auf ein Hindernis trifft, oder man versucht um 180° zu wenden. Letztendlich führt das dazu, dass man die Renntaste die ganze Zeit gedrückt halten muss, um den teilweise sehr schnellen Gegnern auszuweichen, was aber die Bedienung der anderen Manöver erschwert oder sogar unmöglich macht - Krampf im Daumen und in der Hand vorprogrammiert! Ein absolutes No-Go bei einem Spiel, dessen Kampfsystem framegenaue Inputs erfordert und beinahe keine Mercy Invincibility hat.

    Als Menü dient die Truhe; Yomi fungiert dort als Cursor. Hier kann man die Ausrüstung wechseln und Gegenstände betrachten. Einige davon, wie z.B. Heilgegenstände, können auf den X-Knopf gelegt werden um sie im Kampf zu verwenden. Allerdings laufen dabei die Gegner-Animationen zum Teil weiter, weshalb es stets sinnvoller ist, diese Dinge aus dem Menü heraus zu benutzen.

    Zauber kann man auch aus dem Menü heraus verwenden, oder indem man die Juwelenbox ausrüstet und X drückt. Ark besitzt ein Kontingent an Magiekristallen, von denen er auf seiner Reise bis zu 96 Stück (97 in der japanischen Version des Spiels) finden kann. Jeder Zauber, die in Form von Ringen und Ansteckern daher kommen, muss gekauft werden, und kostet dabei nicht nur Geld sondern verbraucht auch eine gewisse Anzahl an Magiekristallen. Wurde der Ring benutzt erhält man die Kristalle (aber nicht das Geld!) zurück. Man kann also immer nur ein gewisses Kontingent an Magie mit sich führen, durch die bereits gesammelten Kristalle (sowie der Geldbeutel) begrenzt.

    Ärgerlich ist dabei, dass man viele dieser Kristalle permanent verpassen kann. Noch ärgerlicher ist, dass etwa die Hälfte der ohnehin nur ca. 10 Bosskämpfe den Einsatz von Magie komplett verbietet - und das ohne echte Begründung. Das macht zwar den Einsatz von Zaubersprüchen innerhalb der Dungeons attraktiver - und viele der Zaubersprüche sind sehr, SEHR gut - allerdings vermiest es mir das Spielvergnügen, wenn man bei den Bossen ohne guten Grund gehandicapt wird! Bosse in Videospielen stellen schließlich eine Art Abschlussprüfung da, bei der man alles aufbieten soll, was man gelernt hat - und in Terranigma ist es besonders schade, sind doch die Bosse oft spektakulär in Szene gesetzt, wenn auch keine große Herausforderung.

    Überhaupt kann sich Terranigma oftmals nicht entscheiden, ob es ein Action-RPG wie Secret of Mana sein will, oder ob es Zelda emuliert. Viele Dungeons haben eine Art Mindestlevel; wer sich darunter befindet wird den meisten Gegnern mit jedem Angriff nur einen HP Schaden machen, aber man bekommt nur so wenig EXP, dass es sich lange nicht lohnt, großartig zu grinden. Einige Bossgegner haben sogar überhaupt keine Hitpoints, sondern müssen nur 3 mal getroffen werden, ganz so wie in Zelda, und obwohl das Spiel extrem linear ist beinhalten manche Dungeons Zelda-artige Gegenstände wie Schwimmflossen und Kletterkrallen, die man finden muss, um weiter zu kommen.

    Apropos, die Dungeons im Spiel sind allesamt fantastisch - aber auch viel zu lang. Sie strotzen gerade nur so vor Ideen und nicht-linearem Design, dafür verbringt man aber gut und gerne eine halbe Stunde darin, ohne, dass man speichern kann. Zum Glück kann man vor dem Boss meist einen Shortcut zur nächsten Speichermöglichkeit freischalten. Der Stealth-Dungeon, der komplett ohne Gegner oder andere Fallen, die Schaden verursachen, auskommt, war allerdings eher ein Griff ins Klo.

    Eines der am meisten angepriesenen Features von Terranigma war die Stadtentwicklung. Durch das Erledigen von kleineren Sidequests vergrößern sich die Städte und bieten nicht nur ihren Bewohnern bessere Lebensqualität, sondern dem Spieler auch bessere Shops. Zu Schade, dass die meisten Gegenstände dort eher in die Kategorie "Hab schon was Besseres, danke" fallen. Auch sind die genauen Konditionen für eine Expansion oftmals unklar - erst seit ein paar Jahren weiß man, dass eine der Bedingungen dafür, dass eine Stadt expandiert, ist, dass man das Spiel speichert.




    Erlebnisse beim Spielen
    Terranigma war ein tolles Spiel. Einerseits lässt die Kohärenz der Story oft zu wünschen übrig, gerade Ark hat so gut wie keine Persönlichkeit, außer, "dass er ein Tunichtgut ist", was aber später nur noch durch einzelne Formulierungen in Dialogen zu Tragen kommt. Andererseits sind gerade die NPCs extrem gut in Szene gesetzt, besonders die vielen benannten Charaktere sind meist besser ausgearbeitet als Ark selbst, der verbal oft nur wenig beiträgt. Außerdem hat Terranigma etwas geschafft, dass noch kein anderes JRPG bei mir geschafft hat: Dass mich das Schicksal von 08/15 Dorf-NPCs ohne eigenes Charaktermodell gerührt hat.

    Ich musste oft mit der Steuerung kämpfen, aber kurz vor Kapitel 4 kann man seinen Charakter auf ein Level grinden, welches jegliches weitere Training überflüssig macht und den Rest des Spiels trivial werden lässt. Die Bosse sind fast immer sehr schnell down, sogar die berüchtigte Bloody Mary ("Hadeshexe" in der deutschen Version) war kein Problem für mich, da ich im Gegensatz zu anderen Spielern regelmäßig Magie benutzt habe . Game Over bin ich nie gegangen, aber gerade im Mittelteil musste ich die Dungeons öfter mal zwischendurch verlassen um aufzustocken und mich zu heilen, bis ich schließlich ein, zwei Grind-Sessions eingelegt habe. Nach der letzten dieser Sessions war das Spiel wie erwähnt kein Problem, und auch der letzte Boss wurde von mit besiegt ohne, dass ich mich mehr als einmal heilen musste.

    Eine emotionale Geschichte, die leider, ebenso wie das Gameplay (z.B. auch die vielen wertlosen Waffen), einige Schwächen hat - ein Klassiker mit Makel eben. Leider, wenn man alles gemacht hat, ohne jeglichen Wiederspielwert.




    Wie durchgespielt?
    28h, 100%, das entspricht allen Stadtexpansionen. Am Schluss ist mir wegen des furchtbar fehlerhaften FAQs ein Magirock durch die Lappen gegangen, da ich zum Spielende nur 95 im meinem Inventar hatte, aber drauf Geschissen, da man in der PAL-Version eh nicht alle bekommen kann.


    Geändert von Shieru (05.01.2017 um 16:18 Uhr)
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



  6. #86
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    Ich habe nun mit Skyborn mein erstes Spiel beendet und hier geht es zum Bericht.

    Ich muss aber zugeben, dass ich wegen der Spieldauer erst überlegt hatte, ob ich das überhaupt werten soll, denn die hat mich echt umgehauen. Dafür habe ich jetzt auch Radiant Historia durch und das hat deutlich länger gedauert.

    ---------------------

    Zur Frage nach dem Unterforum:
    Ich würde mich da enthalten, weil ich finde, dass es sowohl Dinge gibt, die dafürsprechen, als auch welche, die dagegensprechen. Beide Lösungen wären für mich ok.
    Woah, Skyborn ist echt so kurz? Nachdem ich Legacies of Dondoran von ihm geliebt habe (englische 2k3 Spiel, also gratis) und das Ding ZIEMLICH LANG WAR wundert mich das doch etwas.

    Wenigstens seine Musik ist durchgehend gut. <3

  7. #87
    Wenn auch später als erwartet, aber der Thread steht endlich und das erste JRPG habe ich gestern abgeschlossen.
    Hier geht es direkt zum Bericht.

    Was das Unterforum betrifft:

    Einfach ausprobieren und fertig.
    Falls alle Kandidaten regelmäßig posten hat man dann alles schön geordnet und wem was interessiert und auf diverse Berichte antwortet, wird sich dann zeigen.
    Und falls die Resonanz den Anforderungen für ein Unterforum nicht erfüllt, kann man es immer noch ändern.

    Von der Übersicht her würde ich es begrüßen, denn im diesen Thread hier wurde ich heute Morgen nach wenigen Tagen Multimediaxis-Abstinenz förmlich erschlagen von all den Beiträgen über ein Unterforum + Berichte + Feedback für die Berichte.

    Kurze Anmerkung zum Thema Remakes bzw. bereits durchgespielte JRPGs.
    Da man seine Regeln ja selber ändern kann, habe ich diese stumpf am 28. Dezember bereits angepasst.
    Schließlich gibt es bei Remakes meistens neue Inhalte oder es ist Jahre wenn nicht sogar Jahrzehnte her, dass man ein bestimmtes Spiel gespielt hat.
    Und sofern man dadurch motivierter ist mehr JRPGs zu spielen und an der Challenge teilzunehmen ist das doch okay.
    Geändert von Ὀρφεύς (05.01.2017 um 12:00 Uhr)

  8. #88
    Zitat Zitat von Ὀρφεύς Beitrag anzeigen
    Kurze Anmerkung zum Thema Remakes bzw. bereits durchgespielte JRPGs.
    Da man seine Regeln ja selber ändern kann, habe ich diese stumpf am 28. Dezember bereits angepasst.
    Schließlich gibt es bei Remakes meistens neue Inhalte oder es ist Jahre wenn nicht sogar Jahrzehnte her, dass man ein bestimmtes Spiel gespielt hat.
    Und sofern man dadurch motivierter ist mehr JRPGs zu spielen und an der Challenge teilzunehmen ist das doch okay.
    So isses.
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



  9. #89
    Zitat Zitat von Shieru Beitrag anzeigen

    Spiel 1: Terranigma (SNES)
    Gestartet: 31.12.2016
    Beendet: 4.1.2017




    Warum gerade dieses Spiel?
    Terranigma ist eines der letzten "großen" SNES-Spiele, denen ich als Kind (oder Jugendlicher, immerhin war ich damals schon 14!) entgegengefiebert habe. Obwohl mich das Spiel nicht auf Anhieb packen konnte, mochte ich es doch genug, um zu wissen, dass ich es irgendwann mal durchspielen werde. Ich kaufte es mir damals sogar mit meinem Weihnachtsgeld zum zweiten Mal(!), da mir der Spieleberater abhanden gekommen war, und ich den unbedingt wiederhaben wollte. Das zweite Spielmodul habe ich, wenn ich mich recht entsinne, ein paar Jahre später einem Klassenkameraden verkauft. Die Version, die ich jetzt durchgespielt habe, war allerdings die englischsprachige PAL-Fassung mit NTSC-Patch und Fonthack.




    Worum gehts?
    In einem Dorf in Untergrund lebt ein jugendlicher Tunichtgut namens Ark. Als er eines Tages eine verbotene Tür öffnet, das Siegel einer mysteriösen Schatulle bricht und dadurch unbeabsichtigt alle Bewohner seines Dorfes zu Eis erstarren lässt, schickt ihn der Dorfälteste in fünf Türme, um den Fluch von den Dorfbewohnern zu nehmen und die fünf Kontinente der Erde wiederauferstehen zu lassen. Doch das ist erst der Anfang, und so wird Ark schließlich an die Erdoberfläche geschickt um die Welt zu retten...




    Gameplay
    In jedem der insgesamt vier Kapitel des Spiels lässt man einen Aspekt der Erde wieder auferstehen: Kontinente, Lebewesen, technologische Entwicklung, und die Hoffnung. Kapitel 3 ist dabei eindeutig das längste, und das ist auch gut so, denn auf andere Menschen trifft man erst hier, und Kapitel 1 und 2 ziehen sich doch arg, weil man dort in erster Linie nur von Dungeon zu Dungeon rennt. Überhaupt wirkt dieser Teil des Spiels sehr einsam, und ein verstärktes Einbinden von Yomi (der im ganzen Spiel nur wenige Zeilen Dialog hat) hätte sicher Abhilfe geschaffen. Jedoch entschädigt Terranigmas tolle Bildsprache in diesen Kapiteln enorm.

    Terranigmas Geschichte ist nicht fröhlich oder glücklich, ganz im Gegenteil. Themen wie Kannibalismus, Folter, Alkoholismus, Seitensprünge, Religion und religiöser Fanatismus, grausamste Unfälle und, insbesondere, Mord, werden offen behandelt und sind völlig unzensiert, und das, obwohl die Übersetzung der englischen PAL-Version seinerzeit in Amerika(!) angefertigt wurde (wo das Spiel allerdings nie erschien).

    Es gibt nur wenige Videospiele, die so eine emotionale, rührende und melancholische Atmosphäre haben wie Terranigma, und der Soundtrack - von zwei No-Names, wohlgemerkt! - tut sein übriges dazu, die fantastische aber oft niedergeschlagene Stimmung des Spiels zu fördern. Die größten Schwächen der Story basieren allerdings darauf, dass Ark, dem Spielprinzip geschuldet, die meiste Zeit allein unterwegs ist.

    In Terranigmas Action-Kampfsystem steuert man nur Ark, der über vier Werte (HP, Angriff, Verteidigung, Glück) verfügt und mit Speer und Rüstung ausgestattet loszieht. Der Speer ist Arks Hauptangriffwaffe; mit ihm kann man zustechen und vier Spezialmanöver ausführen: Amoklauf, Sprungangriff, Blitzstich und Fungenpflug.. Die Gegner sind meist gegen einige dieser Angriffsvarianten besonders empfindlich, sei es auf natürlichem Wege (ein fliegendes Monster kann durch Bodenangriffe nicht getroffen werden, und langsame Gegner können dem Amoklauf nicht entkommen, da dieser die gegnerische Unverwundbarkeitsphase überbrückt), oder über reine Schwächen. Letzteres scheint aber, nach kurzen Tests anhand des Spieleberaters, nicht richtig in das Spiel implementiert worden zu sein, anders als die regulären Elementarschwächen wie Eis und Feuer, die man durch Waffen- und Rüstungswechsel anwenden kann.

    Arks Steuerung ist leider sehr hakelig: Um zu rennen muss man entweder 2x in eine Richtung drücken oder die Renntaste einmal antippen, wodurch Ark mit hoher Geschwindigkeit unterwegs ist bis er stehen bleibt, auf ein Hindernis trifft, oder man versucht um 180° zu wenden. Letztendlich führt das dazu, dass man die Renntaste die ganze Zeit gedrückt halten muss, um den teilweise sehr schnellen Gegnern auszuweichen, was aber die Bedienung der anderen Manöver erschwert oder sogar unmöglich macht - Krampf im Daumen und in der Hand vorprogrammiert! Ein absolutes No-Go bei einem Spiel, dessen Kampfsystem framegenaue Inputs erfordert und beinahe keine Mercy Invincibility hat.

    Als Menü dient die Truhe; Yomi fungiert dort als Cursor. Hier kann man die Ausrüstung wechseln und Gegenstände betrachten. Einige davon, wie z.B. Heilgegenstände, können auf den X-Knopf gelegt werden um sie im Kampf zu verwenden. Allerdings laufen dabei die Gegner-Animationen zum Teil weiter, weshalb es stets sinnvoller ist, diese Dinge aus dem Menü heraus zu benutzen.

    Zauber kann man auch aus dem Menü heraus verwenden, oder indem man die Juwelenbox ausrüstet und X drückt. Ark besitzt ein Kontingent an Magiekristallen, von denen er auf seiner Reise bis zu 96 Stück (97 in der japanischen Version des Spiels) finden kann. Jeder Zauber, die in Form von Ringen und Ansteckern daher kommen, muss gekauft werden, und kostet dabei nicht nur Geld sondern verbraucht auch eine gewisse Anzahl an Magiekristallen. Wurde der Ring benutzt erhält man die Kristalle (aber nicht das Geld!) zurück. Man kann also immer nur ein gewisses Kontingent an Magie mit sich führen, durch die bereits gesammelten Kristalle (sowie der Geldbeutel) begrenzt.

    Ärgerlich ist dabei, dass man viele dieser Kristalle permanent verpassen kann. Noch ärgerlicher ist, dass etwa die Hälfte der ohnehin nur ca. 10 Bosskämpfe den Einsatz von Magie komplett verbietet - und das ohne echte Begründung. Das macht zwar den Einsatz von Zaubersprüchen innerhalb der Dungeons attraktiver - und viele der Zaubersprüche sind sehr, SEHR gut - allerdings vermiest es mir das Spielvergnügen, wenn man bei den Bossen ohne guten Grund gehandicapt wird! Bosse in Videospielen stellen schließlich eine Art Abschlussprüfung da, bei der man alles aufbieten soll, was man gelernt hat - und in Terranigma ist es besonders schade, sind doch die Bosse oft spektakulär in Szene gesetzt, wenn auch keine große Herausforderung.

    Überhaupt kann sich Terranigma oftmals nicht entscheiden, ob es ein Action-RPG wie Secret of Mana sein will, oder ob es Zelda emuliert. Viele Dungeons haben eine Art Mindestlevel; wer sich darunter befindet wird den meisten Gegnern mit jedem Angriff nur einen HP Schaden machen, aber man bekommt nur so wenig EXP, dass es sich lange nicht lohnt, großartig zu grinden. Einige Bossgegner haben sogar überhaupt keine Hitpoints, sondern müssen nur 3 mal getroffen werden, ganz so wie in Zelda, und obwohl das Spiel extrem linear ist beinhalten manche Dungeons Zelda-artige Gegenstände wie Schwimmflossen und Kletterkrallen, die man finden muss, um weiter zu kommen.

    Apropos, die Dungeons im Spiel sind allesamt fantastisch - aber auch viel zu lang. Sie strotzen gerade nur so vor Ideen und nicht-linearem Design, dafür verbringt man aber gut und gerne eine halbe Stunde darin, ohne, dass man speichern kann. Zum Glück kann man vor dem Boss meist einen Shortcut zur nächsten Speichermöglichkeit freischalten. Der Stealth-Dungeon, der komplett ohne Gegner oder andere Fallen, die Schaden verursachen, auskommt, war allerdings eher ein Griff ins Klo.

    Eines der am meisten angepriesenen Features von Terranigma war die Stadtentwicklung. Durch das Erledigen von kleineren Sidequests vergrößern sich die Städte und bieten nicht nur ihren Bewohnern bessere Lebensqualität, sondern dem Spieler auch bessere Shops. Zu Schade, dass die meisten Gegenstände dort eher in die Kategorie "Hab schon was Besseres, danke" fallen. Auch sind die genauen Konditionen für eine Expansion oftmals unklar - erst seit ein paar Jahren weiß man, dass eine der Bedingungen dafür, dass eine Stadt expandiert, ist, dass man das Spiel speichert.




    Erlebnisse beim Spielen
    Terranigma war ein tolles Spiel. Einerseits lässt die Kohärenz der Story oft zu wünschen übrig, gerade Ark hat so gut wie keine Persönlichkeit, außer, "dass er ein Tunichtgut ist", was aber später nur noch durch einzelne Formulierungen in Dialogen zu Tragen kommt. Andererseits sind gerade die NPCs extrem gut in Szene gesetzt, besonders die vielen benannten Charaktere sind meist besser ausgearbeitet als Ark selbst, der verbal oft nur wenig beiträgt. Außerdem hat Terranigma etwas geschafft, dass noch kein anderes JRPG bei mir geschafft hat: Dass mich das Schicksal von 08/15 Dorf-NPCs ohne eigenes Charaktermodell gerührt hat.

    Ich musste oft mit der Steuerung kämpfen, aber kurz vor Kapitel 4 kann man seinen Charakter auf ein Level grinden, welches jegliches weitere Training überflüssig macht und den Rest des Spiels trivial werden lässt. Die Bosse sind fast immer sehr schnell down, sogar die berüchtigte Bloody Mary ("Hadeshexe" in der deutschen Version) war kein Problem für mich, da ich im Gegensatz zu anderen Spielern regelmäßig Magie benutzt habe . Game Over bin ich nie gegangen, aber gerade im Mittelteil musste ich die Dungeons öfter mal zwischendurch verlassen um aufzustocken und mich zu heilen, bis ich schließlich ein, zwei Grind-Sessions eingelegt habe. Nach der letzten dieser Sessions war das Spiel wie erwähnt kein Problem, und auch der letzte Boss wurde von mit besiegt ohne, dass ich mich mehr als einmal heilen musste.

    Eine emotionale Geschichte, die leider, ebenso wie das Gameplay (z.B. auch die vielen wertlosen Waffen), einige Schwächen hat - ein Klassiker mit Makel eben. Leider, wenn man alles gemacht hat, ohne jeglichen Wiederspielwert.




    Wie durchgespielt?
    28h, 100%, das entspricht allen Stadtexpansionen. Am Schluss ist mir wegen des furchtbar fehlerhaften FAQs ein Magirock durch die Lappen gegangen, da ich zum Spielende nur 95 im meinem Inventar hatte, aber drauf Geschissen, da man in der PAL-Version eh nicht alle bekommen kann.


    Interessante Review. Was mich am traurigsten gemacht hat in dem Spiel damals war Australien weiter zu entwickeln. Weil dann werden die ganzen Tiere mit denen man sich im Laufe des Spiels angefreundet hat, einfach verschleppt und in den Zoo geworfen. Das Paradies der Tiere ist dann bis auf einem Vogel komplett leer und besitzt dann wieder diese trostlose Musik. In Australien dann wenn man ein Tier (oder war's nen NPC kA mehr) anspricht, steht dort in der Textbox dass die Tiere Heimweh haben und weinen. Das hat mir damals ein richtiges Trauma verschafft, jede Stadtentwicklung geht klar mit Nachteilen zulasten der Natur Komfort, weswegen ich die Städte in nachfolgenden Spieldurchgängen niemals komplett entwickelt habe.
    Spiele durchgespielt - Jahresreviews: 2021, 2022, 2023

    Sega Mega Drive Challenge 2020+2021

    JRPG-Challenges: Klunky's JRPG Challenge 2018 feat. Superman 64

    Gamingblog: Ulterior_Audience

  10. #90
    In der Tat, das war traurig. Die ganze Stimmung im Spiel wirkt eigentlich auch immer etwas melancholisch. Aber definitiv eines der besten RPGs die ich damals auf dem SNES spielen durfte. Und ein gutes Review Schön und übersichtlich geschrieben - und für Terranigma habe ich ohnehin eine Schwäche!

    Das erinnert mich daran das ich auch Illusion of Time ganz gerne gespielt habe, obwohl das Spiel Terranigma so ziemlich in allen Belangen unterlegen war. Die Dungeon Layouts fand ich damals aber echt klasse.

  11. #91
    Es war auch hart, dass man quasi einen Massenmörder erweckt, was man aber erst danach erfährt. Blöd nur, dass Beruga dann irgendwie in der Story abgewürgt wurde. Das Ende wirkt sehr gehetzt.

  12. #92

    Regel-Änderungen:
    • mit Emulator spiele ich wie ich will
    • Pokemon gilt (weil wenn ich das schon gewinne xD)
    • solange es sich wie ein JRPG spielt muss es nicht aus Japan stammen!

    Hauptliste:

    ☑: Fire Emblem: Awakening (3DS) - 4.01.2017
    ☑: Final Fantasy Dimensions (Android) - 24.01.2017
    ☑: Penny Arcade Adventures: On the Rain-Slick Precipice of Darkness (Steam) - 11.02.2017 (Episode 1 - Episode 2 - Episode 3 + 4)
    ☐: Persona 5 (PS3)
    ☐: Pokemon Moon (3DS)
    ☐: Pier Solar and the Great Architects (Steam)
    ☐: Suikoden (PS1)
    ☐: Xanadu Next (Steam)
    ☐: Dirge of Cerberus - Final Fantasy VII (PS2)
    ☐: Baten Kaitos - Eternal Wings and the Lost Ocean (GC)
    ☐: Shadows of Adam (Steam)
    ☐: Cosmic Star Heroine (Steam)

    Alternativen:
    ☐: Terranigma
    ☐: Drakengard
    ☐: Dragon Quest VIII
    ☐: Tales of the Abyss
    ☐: The Granstream Saga
    ☐: Skies of Arcadia Legends
    ☐: Bravely Second: End Layer
    ☐: Breath of Fire - Dragon Quarter
    ☐: The Legend of Heroes: Trails in the Sky the 3rd
    Geändert von ~Jack~ (11.02.2017 um 04:34 Uhr)

  13. #93
    Toll. Deine Liste und deine Regelanpassungen dennoch auch in diesen Thread, bitte, weil ich aus Gründen der Übersicht nur innerhalb dieses Threads verlinke. Und ein Datum dazu, wann du die Spiele beendet hast, weil ich, Regelanpassungen hin- und her, nur Spiele in die Headline übernehme, die dieses Jahr beendet wurden (BMT geht ja IIRC über Silvester).
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



  14. #94
    Zitat Zitat von Shieru Beitrag anzeigen
    Toll. Deine Liste und deine Regelanpassungen dennoch auch in diesen Thread, bitte, weil ich aus Gründen der Übersicht nur innerhalb dieses Threads verlinke. Und ein Datum dazu, wann du die Spiele beendet hast, weil ich, Regelanpassungen hin- und her, nur Spiele in die Headline übernehme, die dieses Jahr beendet wurden (BMT geht ja IIRC über Silvester).
    Done. Und ich hab das Spiel erst nach Silvester beendet. Dürfte am 4.gewesen sein.

  15. #95
    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Interessante Review. Was mich am traurigsten gemacht hat in dem Spiel damals war Australien weiter zu entwickeln. Weil dann werden die ganzen Tiere mit denen man sich im Laufe des Spiels angefreundet hat, einfach verschleppt und in den Zoo geworfen. Das Paradies der Tiere ist dann bis auf einem Vogel komplett leer und besitzt dann wieder diese trostlose Musik. In Australien dann wenn man ein Tier (oder war's nen NPC kA mehr) anspricht, steht dort in der Textbox dass die Tiere Heimweh haben und weinen. Das hat mir damals ein richtiges Trauma verschafft, jede Stadtentwicklung geht klar mit Nachteilen zulasten der Natur Komfort, weswegen ich die Städte in nachfolgenden Spieldurchgängen niemals komplett entwickelt habe.
    Ich hab das nur gelesen gehabt, aber hab gerade nachgeguckt. Die haben sogar Leim, den Löwenjungen entführt. Diese Aussies Die traurige Musik im Tierreich kann ich nicht bestätigen, aber ja, trostlos ist es Es war BTW der NPC, ein Kind.

    Zitat Zitat von Loxagon Beitrag anzeigen
    Es war auch hart, dass man quasi einen Massenmörder erweckt, was man aber erst danach erfährt. Blöd nur, dass Beruga dann irgendwie in der Story abgewürgt wurde. Das Ende wirkt sehr gehetzt.
    Naja, Beruga hat seinen Teil ja schon vor Spielbeginn erledigt gehabt, da ja wegen ihm die Menschheit das letzte mal ausgelöscht worden ist
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



  16. #96
    Zitat Zitat
    Die haben sogar Leim, den Löwenjungen entführt. Diese Aussies
    Liam triffst du doch in Neotokyo wieder...

  17. #97
    Ich glaub ich mach nachher nen Thread auf einfach um Granblue Fantasy Fortschritt zu posten. Was andere zock ich zur Zeit neben WoW eh nicht. xD

  18. #98
    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Liam triffst du doch in Neotokyo wieder...
    Du kannst Australien nicht vor dem Treffen mit Leim auf die letzte Stufe entwickeln
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



  19. #99
    Das deckt sich zwar nicht mit meinen Erinnerungen, aber es ist auch schon eine Weile her, seit ich Terranigma das letzte Mal durchgespielt habe...

  20. #100
    Dieses Fischerdorf bringt einen ja immer an den Rand des Wahnsinns, wegen der zweiten Stufe (das bei Schloß Torronia). Und wieso meint der Forscher dann noch, dass sich die Stadt entwickeln wird (Auf Stufe 2)? Eine Stufe 3 gibt es da ja nicht...

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